Dalm1: "Er sieht dir wirklich zum Verwechseln ähnlich aus, weißt du? Der zwielichtige Glanz hinter den Augen, die schwarzen Tränen auf der Wange, jede einzelne Falte, die sein aschfahles Gesicht durchzieht, originalgetreu nachgebildet. Und dann erst dieses Lächeln. Eine vorzügliche Arbeit! Vor wenigen Jahren noch hätte man keinen Unterschied zwischen ihm und dir bemerkt."

In Kriss Dalm1s vorgebrachte Worte mengt sich ein leichtes Nuscheln, als er seinen Blick von Lucifers Ebenbild zum echten Mythos abschweifen lässt und den Interimschef der PCWA mit einem Schmunzeln bedenkt, nur um kurz darauf seine Aufmerksamkeit wieder auf die sich vor ihm befindliche Wachsfigur zu lenken. Es ist ein Bildnis, das noch von vor seiner Rückkehr stammt, als die Haare noch lang und schwarz waren, als weiße Schminke seinem Antlitz im wahrsten Sinne des Wortes einen geisterhaften Anstrich verpasste und eine faulige Aura aus Chianti den Principal umwaberte. Hätte dieses Gespräch vor dem Zeitpunkt stattgefunden, an dem Azrael Rage vergeblich versucht hatte, seinen besten Freund in den vorzeitigen Ruhestand zu schicken, hätten die beiden wohl allerlei verwunderte Blicke von den herumstreunenden Touristen in Madame Tussauds geerntet. So passieren sie sie stattdessen einfach nur und strafen das Vermächtnis, das der eherne Mythos der Welt in Form seines aus Wachs gegossenen Ebenbilds hinterlassen hat, mit Desinteresse.

Gabriel Lucifer: "Ehrlich gesagt bin ich nur milde amüsiert darüber, dass du mich ausgerechnet hierher bestellt hast. Nun, aber meine Neugierde ist fast so stark wie mein Hang zur Wahrheit. Sicherlich hast du das nicht ausschließlich getan, um meine Reaktion auf das Wiedersehen mit meinem vergangenen Ich zu beobachten."

Lucifer mustert den Serben fragend und kommt dabei nicht umhin, auch die vernähten Narben an Unterkiefer, Nasenbein und Stirn zu bemerken – zweifellos die verbliebenen Male von Grizz L33s Gewaltorgie. Ein ertapptes Lächeln schleicht sich auf die serbischen Lippen und offenbart blendend weiße Zähne, so als wäre alles das, was ihm in Mexiko zugestoßen ist, niemals passiert.

Dalm1: "Interessiert dich gar nicht, was mit mir passiert ist? Ich meine, du hast immer wieder beteuert, dass du in ihrer Abwesenheit nur die ausführende Hand von Jona Vark bist, obwohl du sämtliche Strippen fest umschlossen hältst. Ihr Wille geschehe, darum stilisierst du dich doch als ihr ergebenes Werkzeug. Die kleine Jona hätte aus persönlichem Interesse wissen wollen, wie es um die Gesundheit ihrer Worker bestellt ist. Das weiß ich, weil sie die einzige Person in dieser Jauchegrube einer Liga war, die damals den Anstand besaß, mich nach dem CORE vor drei Jahren in der Klapse zu besuchen. Sollte ein solcher Anstand nicht mindestens auch für ihre Exekutive gelten?"

Einmal mehr werden die Ausführungen des Meisters der Geschmacklosigkeiten von einem leichten Nuscheln begleitet. "Die kleine Jona". Der Principal bedenkt sein Gegenüber mit einem mahnenden Blick. Es stößt ihm seit geraumer Zeit sauer auf, wie der Belgrader sich regelmäßig in despektierlicher Weise über seine verehrte Jona äußert. Würde man den ehemaligen Cryption jedoch noch weiter sanktionieren, würde er wahrscheinlich gar kein Gehalt mehr bekommen und wenn er gar kein Gehalt mehr bekommen würde, bedeutete das möglicherweise einen bürokratischen Papierkrieg mit dem Arbeitsgericht – etwas, das es neben all der anderen schlechten Publicity in letzter Zeit unbedingt zu verhindern gilt.

Gabriel Lucifer: "Es gibt nun wirklich keinen Grund, gleich melodramatisch zu werden. Das steht dir überhaupt nicht. Zu deiner Information, ich kenne die Fakten, die mir von Dr. Häuser in einem medizinischen Bericht vorgelegt wurden: Richten des Nasenbeins, Richten und Verstärken des Unterkiefers, Ersetzen beider Zahnreihen, mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt. Und trotzdem stehst du heute hier. Obwohl du noch gar keine Ringfreigabe hast, dafür aber die strikte Anweisung dich zuhause zu erholen. Soviel zu meinem persönlichen Interesse."

Der Serbe nickt zustimmend.

Dalm1: "Keine Sorge. Ich bin nicht nach London gekommen, um den Rat meines Arztes leichtfertig zu missachten und etwas' Unüberlegtes' zu tun, obwohl ich doch eigentlich jeden Grund dazu hätte. Tatsächlich kann ich das sogar gänzlich ausschließen, hatte ich doch während meines Krankenhausaufenthalts der letzten Wochen genug Zeit zum Nachzudenken. Über das, was gestern war..."

Kurzzeitig wandern die braunen Iriden des N&B-Soldaten zu dem wächsernen Abbild des ehernen Mythos ab, bevor sie wieder das lebendige Original fokussieren.

Dalm1: "...und das, was heute ist. Ob man sich daran klammern sollte, die Ideale der Vergangenheit zu konservieren oder die Chance nutzen sollte, mit alten Gewohnheiten zu brechen, weil sie einen über die Zeit bequem werden lassen haben. Dieser Ort und deine Anwesenheiten in deinen verschiedenen Inkarnationen hat mir dieses gesamte Dilemma noch mal vor Augen geführt, wenn du so willst."

Misstrauische Furchen bilden sich auf der Stirn des Principals. Aus dem nuschelnden Mundwerk des Irren vom Balkan hören sich solche beinahe plausibel anmutenden Aussagen durchweg paradox an.

Gabriel Lucifer: "Deine Inszenierung ist durchaus löblich. Ich bin ein Freund davon und habe eine vage Vermutung, was du hier andeuten willst und bin grundsätzlich interessiert."

Dalm1: "Versteh mich nicht falsch, Lucy. Was meine Einstellung zu deinem eigenen kleinen Gottesstaat angeht, hat sich auch nach dem Tourstopp in Mexiko nur wenig geändert – ich habe nach wie vor Anspruch auf ein Rückmatch gegen Hannibal Cain und werde ihm dann zu gegebener Zeit mit seiner eigenen Cryption Crown den Schädel einschlagen, aber die Gewissheit, dass dieses verräterische Hurenwiesel Grizz L33 mich in Serbien und Mexiko nicht einmal, sondern gleich zweimal in aller Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preisgegeben hat, bereitet mir auch heute noch einen unruhigen Schlaf. Ich werde nicht zulassen, dass das das letzte Kapitel unserer unversöhnlichen Saga sein soll. Die freien Seiten müssen mit frischem Blut besudelt werden. Seinem Blut!"

Nach wie vor ist der Argwohn nicht aus der Miene des Interimschefs entschwunden. Das Gleiche gilt allerdings auch für sein Interesse.

Gabriel Lucifer: "Nur, um meine Neugierde zu befriedigen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Nicotine & Bacteria von nun an Geschichte ist?"

Für einen Moment wirkt der Serbe so, als wisse er die Antwort auf diese Frage selber nicht so genau. Sein Blick schweift zu der Wachsnachbildung von Lucifer hinüber.

Dalm1: "Das ist die große Preisfrage, die uns alle beschäftigt, oder? Hat L33 den Keller zubetoniert oder hat er sich zusammen mit S1margl einfach nur woanders eingenistet, ohne mir vorher bescheid gesagt zu haben? Auf diese Frage habe ich keine Antwort, aber ehrlich gesagt interessiert mich diese Erkenntnis auch gar nicht mehr. Wie ich schon sagte: Ich hatte verdammt viel Zeit zum Nachdenken und habe eine Entscheidung getroffen, so wie L33 die seine getroffen hat, was wiederum bedeutet, dass wir beide unter völlig neuen Voraussetzungen miteinander agieren können. Ist es nicht so... Boss?"

Da ist es wieder. Dieses wahrhaftig unnachahmliche Lächeln, wie das Wachsimitat neben ihnen zweifelsfrei bezeugen kann.

Gabriel Lucifer: "Erst hatte ich überlegt, überhaupt deiner Einladung zu folgen. Wie sieht das für den Rest aus, wenn ich zu einem meiner... ähm... einem von Jonas Wrestlern komme? Aber hier und jetzt sehe ich, dass mein Instinkt mich nicht verlässt. Los, sag schon. Sprich zu mir. Was hast du anzubieten? Und vor allem, was verlangst du von mir?"

Dalm1: "Oh, das ist keine große Sache für jemanden in deiner Position. Angesichts des Faktes, dass es ohnehin in deinem Interesse ist, dass sich die Kellerbrut gegenseitig ausrottet, damit du dir damit nicht mehr die Finger schmutzig machen brauchst, verlange ich nur eine einzige Sache von dir: Ich will ein Match gegen Grizz L33 bei Out of Ashes. Nicht irgendeines, sondern ein Match, bei dem ich diesem intriganten Bastard das, was er mir in Mexiko angetan hat, tausendfach in vergossenem Scharlach und berstenden Knochen zurückzahlen kann. No Rope Barbed Wire! Eine andere Matchart wird dem, was ich für L33 geplant habe, nicht gerecht und mir ist egal, ob Häuser mir bis dahin eine Ringfreigabe dafür erteilt oder nicht. Was ich hingegen brauche, ist dein Segen, denn dieses Duell muss in einem PCWA-Ring stattfinden. Am Ende des Abends von Out of Ashes muss in den Geschichtsbüchern der Phönixliga der unauslöschliche Fakt niedergeschrieben stehen, dass Grizz L33 von Kriss Dalm1 bezwungen wurde. Nur so hat das alles eine Bedeutung. Nur so kann ich sichergehen, dass sich unser Problembär sein unausweichliches Versagen gegen mich nicht schönreden kann. Deshalb bitte ich dich darum, diesem Kampf zuzustimmen."

Zwischenzeitlich hat sich der Serbe bei seiner kleinen Ansprache so sehr in Rage geredet, dass sich einige Touristen im Hintergrund verstohlen zu den beiden umgedreht haben. Kriss Dalm1 bemerkt das jedoch nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit konzentriert sich auf den Geschäftsführer der PCWA, den er mit seinem Blick fast schon anfleht. Für eine kurze Dauer schweigen sich die beiden Männer einfach nur an. Dann legt sich abermals ein Lächeln auf die spröden Lippen des Mythos.

Gabriel Lucifer: "Du hast dein Match!"

Spricht er fast beiläufig daher und wendet seinen Blick zu seinem Ebenbild aus Wachs.

Gabriel Lucifer: "Die PCWA kennt keine ewige Freundschaft. Nicht umsonst stehe ich hier allein. So wie die meisten Persönlichkeiten, die in Wachs gegossen wurden. Es ist die Natur des nachhaltigen Erfolgs, dass man auf seinem Weg die Menschen, die einen begleiten, nach und nach verliert. Man könnte fast sagen, dass das, was gerade rund um dich passiert, eine Notwendigkeit darstellt, um da hin zu gelangen, wo du hingehörst. Kriss, du solltest..."

Der Mythos wendet sich von seiner Figur ab und blickt sich um. 

Gabriel Lucifer: "... Kriss?"

Der Besagte ist nirgends zu erblicken. Ein morbides Lachen bei Lucifer. Dalm1 hat was er wollte. Erneut schaut Gabriel zur Wachsfigur. 

Gabriel Lucifer: "Allein!"  


------------------ PCWA ------------------

 

Man könnte meinen, dass die von The Clash-Sänger Joe Strummer besungenen Untergangsfantasien noch nie treffender gewesen sind als heute. Der politische Strudel namens "Brexit" reißt das Vereinigte Königreich auseinander, Unsicherheit über die Zukunft dieses Landes hat sich nicht nur in den Köpfen der Briten, sondern auch in denen der restlichen Europäer eingenistet. Es verwundert also nicht, dass die größte europäische Wrestlingliga unter den Fittichen eines international agierenden, englischen Unternehmens dieses Thema bei ihrem Tourstopp auf der Insel aufgreift und dem Intro-Einspieler, in welchem die üblichen actiongeladenen Szenen der PCWA-Akteure in rasanter Schnittfolge gezeigt werden, damit eine bittersüße, aber wichtige Note verpasst.

118

Live aus The O2 / London, England

 

Bilder des den Nachthimmel erleuchtenden Ungetüms namens "The O2" gehen in eine Kamerafahrt über, die die schiere Masse an Fans verdeutlicht, welche sich heute Abend jubelnd und feiernd für diesen Event unter der kolossalen, weißen Kuppel versammelt haben und mit dem Donnern des auf der Bühne abgefackelten Feuerwerks darum buhlen, wer von ihnen den größeren Lärm produzieren kann. Von dem Spektakel der in einem Union Jack-farbenen Funkenregen erstrahlenden Stage wird kurz darauf ans Kommentatorenpult geschaltet, wo sich unsere Wrestling-Spezis Vincent Craven und Mike Garland bereits eingefunden haben. Der Halbjapaner Vincent Craven sportet wie immer den seriösen Anzug-Look. Mike Garland hingegen wäre nicht Mike Garland, wenn er nicht doch noch ein scheußliches Hawaiihemd in seinem Kleiderschrank gefunden hätte, das er dem TV-Publikum stolz grinsend präsentieren kann.

Vincent Craven: "London was calling, und wir haben den Ruf gehört! Willkommen, meine Damen und Herren, zu einer brandneuen Ausgabe von PCWA Vendetta, der 118., um genau zu sein. Wir befinden uns nach wie vor auf der Homecoming Tour und nachdem wir bereits in Belgrad und Mexico City Halt gemacht haben, verschlägt es uns diesmal direkt ins Herz Großbritanniens. Und Brexit hin oder her – die Fans machen nicht den Anschein, als wären sie unglücklich darüber, dass die PCWA mit ihrem international besetzten Roster in ihrem Land gastiert."

Mike Garland: "'Gastiert' ist hier das Zauberwort, Vince. Solange wir nach getaner Arbeit schnell wieder unsere Sachen zusammensammeln und abreisen, werden sie uns auch weiterhin mit Handkuss empfangen. Das gilt jedenfalls für alle außer Jacob Kwabena und James Godd, aber letzteren können die Briten ruhig behalten. Der hat sich im Main Event von Vendetta 117 ja wieder einmal grandios blamiert. Gegen eine Frau."

Vincent Craven: "'Blamiert' ist vielleicht, ganz vielleicht das falsche Wort an dieser Stelle. James Godd hat nicht gegen Ashley Stanton verloren. Und hätte die Religion nicht schon wieder in ein Match eingegriffen, hätte Britain's Finest wahrscheinlich sogar den Sieg davongetragen."

Mike Garland: "Aber wie oft hat sich James Godd denn jetzt schon von der Religion opfern lassen. Irgendwann fängt die eigene Kredibilität nun mal an zu leiden. Da helfen auch keine alten Kamellen aus besseren Tribune-Zeiten."

Vincent Craven: "Nun, James Godd wird später am Abend noch die Chance bekommen, dich und alle anderen Zweifler vom Gegenteil zu überzeugen. Werfen wir darum direkt einen Blick auf die heutige Card."

 

CARD

Match 1
- Prove yourself -
Regular Singles Match




(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Sven Nitzschke)

Co-Main Event
- It's on. Really! -
Regular Singles Match




 
(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Charlie Swanson)
 
Main Event
- We're finished -
Anything goes Match


 
(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count und Submission.
-Referee: Nelson Frider)

Wer sonst noch dabei sein könnte:
Ashley Stanton, Barbarian, Chris McFly Jr., Dante Rodriguez, Dean Welkey, Erik Moranes, Grizz L33,/Hannibal Cain, Kathy Strong, Kriss Dalm1, Marc Poe, Marvin Percio, Maximilian Lunenkind, Miss Cinderella, Robert Barker, Robert Breads sowie die PCWA Geschäftsführerin Jona Vark und ihre Assistenz Gabriel Lucifer.

 

Vincent Craven: "Unser Neuzugang Zereo Killer mit seinem ersten Singles-Match in der PCWA. Eigentlich verrückt, wenn man bedenkt, wie lange der Killer schon dabei ist und wieviele Erfolge er gefeiert hat. Nur die waghalsigen Kämpfe, in die er sich mit seinen Gegnern stürzt sind noch verrückter."

Mike Garland: "Mir fällt sogar etwas noch Verrückteres ein. Wie sieht es mit der Tatsache aus, dass der Kalifornier mit S1margl einfach mal so eine gestandene Legende der PCWA gepinnt hat. Ich meine hallo?! Sieg gegen einen ehemaligen Gerasy-Champion, Rückendeckung vom Interimschef – besser kann die PCWA-Karriere doch nicht starten!"

Vincent Craven: "Ein Mann, der ihm dahingehend Steine in den Weg legen könnte, ist sein Kontrahent 'The ABCs of Wrestling' Archibaldo Barreto Cruz. Zereo Killer mag die Erfahrung auf seiner Seite haben, aber der Spanier ist immer wieder für eine Überraschung gut: Cotatores Trophy-Sieg aus dem Nichts, Marvin Percio besiegt und generell mit einem unglaublichen ringerischen Talent gesegnet. Das wird keine leichte Nummer für Mike MacKenzie und es ist nicht ausgeschlossen, dass Archi Cruz den Upset-Sieg davonträgt."

Mike Garland: "Vielleicht ja sogar mit ein bisschen Hilfe von S1margl. Erinnern wir uns daran, was Zereo zu Lucifer gesagt hat: Er hat angekündigt, Jagd auf den fliegenden Hund machen zu wollen, was sich der Mann aus den N&B-Reihen sicherlich nicht so einfach bieten lassen wird. Nicht ohne ihm vorher noch einen Denkzettel verpasst zu haben."

Vincent Craven: "Nach all den Schummeleien aus dem Religion-Camp kann ich darauf gerne verzichten, glaube aber, dass wir bei unserem Co-Main Event nicht drumherum kommen werden, etwas ähnlich Geartetes zu sehen. Azrael Rage nimmt es mit Jacob Kwabena auf, nachdem es bei der letzten Show nicht dazu gekommen, weil sich der amtierende Cotatores Trophy-Halter spontan entschied, dass Rafael Azpiri für ihn einspringen soll."

Mike Garland: "Da dieser bei der letzten Show aber seine Karriere beenden musste, kann sich Kwabena heute nicht mehr auf einen solchen Trick verlassen. Wahrscheinlich wird das heute Abend auch nicht passieren, schließlich wird der Mann aus dem Stadtteil Bow es sich nicht nehmen lassen, den Heimvorteil auszunutzen. Ob Religion oder Peng – Lokalpatriotismus wiegt stärker als Camp-Zugehörigkeit."

Vincent Craven: "Ob ihm das aber gegen Rage etwas nützen wird? Allein in der letzten Show hat es die Religion geschafft, seinen ehemaligen Co-Leader so sehr zu reizen, dass er wahrscheinlich bereit ist, Kwabena auch vor seinem Heimpublikum zu zerbrechen... also wortwörtlich zu zerbrechen, nicht im übertragenen Sinne. Der nicht kranke Azrael Rage ist, was seine Feinde angeht, in diesem Jahr noch skrupelloser und... ja, ich möchte fast schon sagen wahnsinniger geworden, als jemals zuvor. Selbst als bejubelter Lokalmatador weiß ich nicht, ob Jacob Kwabena sich bei einem so wildgewordenen Stier nicht zuviel vorgenommen hat."

Mike Garland: "Ein Fünkchen persönliche Antipathie ist meiner Meinung nach nie verkehrt, um einem Kampf die gewisse Würze zu geben. Wenn es dann noch so persönlich wie bei unserem Main Event wird, ist das sogar noch besser!"

Vincent Craven: "Diese Konfrontation hat sich schon eine ganze Weile zusammengebraut und kulminiert nun in einem Anything Goes-Match: Der Hometown Hero 'Britain's Finest' James Godd gegen die slawische Wesenheit S1margl. Und irgendwie habe ich im Gefühl, dass das Ganze in einer Katastrophe enden wird."

Mike Garland: "Das wird es, absolut! Für James Godd steht viel, wenn nicht sogar ALLES auf dem Spiel. Nicht nur, dass eine Niederlage vor seinen Landsleuten die ultimative Schande bedeuten würde. Es wäre zudem auch noch eine Niederlage gegen seinen Intimfeind."

Vincent Craven: "Nicht zu vergessen, dass er sich das wohl nie verzeihen würde, wenn er gegen S1margl verliert. Wie er selbst immer wieder betont hat, macht James Godd das nicht nur, um seinem ehemaligen Freund klarzumachen, dass er sich in eine völlig falsche Richtung entwickelt hat, sondern auch, um den Namen von Sandy, Godds und S1margls verstorbene Freundin, reinzuwaschen, den letzterer laut 'Britain's Finest' durch den Schmutz gezogen hat. Bei dem geflügelten Hund habe ich eher das Gefühl, dass es sich hier um eine lästige Pflichtübung handelt."

Mike Garland: "Wer weiß, vielleicht kann er sich nach einem Sieg ja für einen Gerasyshot empfehlen, da Undisputed Gerasy Champion Robert Breads, wie es aussieht, bei Out of Ashes noch ohne Herausforderer dasteht. Bl4ckhe4rt, der Brawlin' Rumble ist nach wie vor wie vom Erdboden verschluckt, was bedeutet, dass es im schlimmsten Fall dazu kommt, dass das Match um den Gerasy Title ausfallen wird."

Vincent Craven: "So weit wird es unser Interimsgeschäftführer Gabriel Lucifer schon nicht kommen lassen. Wie heißt es doch so schön: Ein Gabriel Lucifer hat immer einen Plan."

Mike Garland: "Na dann kann ja absolut nichts mehr schief gehen. Heißt das damit auch, wir sind bereit?"

Vincent Craven: "Du meinst, bereit für Brot und Spiele? Aber sowas von! Here we go......... Oh, come on!"


------------------ PCWA ------------------

Parkway Drives Wild Eyes kracht aus den Boxen. Das untrügliche Zeichen, dass dem Publikum eine Predigt ins Haus steht. Und London ist darüber wenig erfreut. Laute Buhrufe übertönen die Musik.

Hannibal Cain betritt mit seinem verdeckten Gesicht und einer Kapuze über dem Kopf den Innenraum der Bridgestone Arena.

Um seine Hüften trägt er zwei der Cotatores Trophy Titelgürtel. Seinen eigenen und jenen, den man Rafael Azpiri vorenthalten hat, da der für Benedict White gedacht ist. Über seiner linken Schulter liegt die PCWA Cryption Crown. Er ist der Überchampion der PCWA, das Sprachrohr der Religion, der Hometown Hero Killer!

Langsam steigt er die Treppen zum Ring hinauf und steigt durch die Seile hindruch in den Squared Circle. Von den Rängen schlägt ihm blanker Hass entgegen. Die letzen Shows haben gezeigt, dass Cain ein wahrhaft schlechter Mensch ist. Er ist all das, was er über sich gesagt hat... er ist ein Bösewicht und Schurke. Von Jane Nelson lässt er sich ein Mikrophon durch die Seile reichen, während die Musik langsam ausfadet. Als er das gelbe Tuch von seinem Gesicht zieht, taucht dahinter ein höhnisches Lächeln auf.

Hannibal Cain: "Ich stehe vor euch als König."

Mit seiner rechten Hand fährt er über die Cryption Crown auf seiner Schulter.

Hannibal Cain: "Dies ist meine Krone."

Der Prediger der Religion dreht sich einmal um seine eigene Achse und blickt auf die Ränge.

Hannibal Cain: "Die PCWA ist mein Königreich."

Mit seinem Fuß stampft der Schurke auf und zieht eine imaginäre Linie auf der Matte.

Hannibal Cain: "Der Ring ist mein Schloss und hier regiere ich mit eiserner Faust."

Mit seinen beiden Zeigefingert deutet er auf die zwei Cotatores Titelgürtel um seine Hüfte.

Hannibal Cain: "Dies ist die Rüstung meiner Leibgarde."

Langsam neigt er seinen Kopf zur Seite und blickt gen Entrance Bereich.

Hannibal Cain: "Und ein Azrael Rage ist mein Hofnarr!"

Mit lauten Unmutsbekundungen quittieren die Fans diese letzte Aussage über den so genannten Teufel.

Hannibal Cain: "Diese Krone macht mich zum König und solange niemand herauskommt und dem widerspricht, ist dieser Sachverhalt als Gesetz anzusehen. Was ich sage, ist Gesetz! Dies ist meine Kanzel, hier spreche ich zur schönen neuen Welt. Alles was ich sage ist die Wahrheit."

Die Buhrufe und Pfiffe nehmen zu. Die Fans hier in London vertreten offenkundig eine andere Meinung.

Hannibal Cain: "Oh, gern kann einer eurer Helden rauskommen und mir das Gegenteil beweisen. Doch ich weiß wie es laufen wird. Let's try! Come on down, heroes!"

Der Blick Hannibals, wie auch die Blicke des Publikums richten sich auf die Stage. Doch auf dem Tron gibt es weiterhin nur Hannibal Cains selbstzufriedenes Gesicht zu sehen. Und keine Musik ertönt. Niemand schickt sich an, hier heraus zu kommen und gegen Hannibal für seine vergangenen Taten oder Worte aufzubegehren.

Hannibal Cain: "... well, well, well... niemand kommt um den Tag zu retten! Oh, ihr seht überrascht aus! Habt ihr nicht aufgepasst? So ist es doch immer, hier kümmert sich jeder nur um sich selbst und sein eigenes Schicksal. Niemand hat das Wohl der Gemeinde im Sinn. Eure Helden sind Egomaniacs. Getrieben von Selbstsucht. Und das ist auch der Grund, warum die Religionen die Macht an sich reißen konnte. Weil Sie gemeinsam vorgeht, eine Einheit bildet, für ein größeres, gemeinsames Ziel arbeitet."

Laute "Fuck the Religion" Chants hallen durch das weite Rund.

Hannibal Cain: "Schaut nur auf die Beispiele. Schaut auf eure Helden. Kevin Sharpe? Nun er hat seinen Schwanz eingezogen und kämpft seinen Kampf lieber im PCWA Videogame auf der Couch. Robert Breads? Wow... er sucht sich wirklich die stärksten Gegner, um euer Fighting Champion zu sein. Und dann haben wir Nicotine & Bacteria... eine gut geölte Maschine, in der jeder seinen Partner unter den Bus wirft, sobald sich eine Chance auftut. Sie kämpfen wirklich für die gute Sache! Ihr dürft euch also nicht beschweren, dass die Religion diese schöne neue Welt erbaut hat, in der ich als König regiere. Dies ist die Schuld eurer Helden."

You Suck

You Suck

You Suck

Hannibal Cain: "Da sich offenkundig niemand traut dem König zu widersprechen und gegen ihn aufzubegehren... muss ich mir meine Herausforderung selbst suchen."

Mit seiner kurzen Handbewegung winkt er Sven Nitzschke in den Ring, der bis eben neben Jane Nelson stand. Der Referee steigt langsam in den Ring.

Hannibal Cain: "Hiermit fordere ich einen Gegner heraus, gegen den ich meine Krone vertedige. Ich verteidige Sie allerdings nur gegen einen einheimischen Helden. Als gnädiger König gebe ich Gordon Banes hiermit die Chance, seine Landsleute glücklich zu machen. Komm hier heraus und nutze die Chance. Und gemäß der Regeln heißt es Lucha de Apuestas. Gewinne und regiere England als neuer König. Verliere und ich verbanne dich aus meinem Königreich. Du hast zehn Sekunden deinen Hintern hier heraus zu bewegen und dich mir zu stellen. Starte das Match und beginne mit dem Count."

Vincent Craven: "Ist das sein Ernst?"

Mike Garland: "Offenkundig. Cain gibt Gordon Banes die Chance PCWA Cryption Crown Halter zu werden. Hier in seiner Heimat England."

Sven Nitzschke schaut den Champion fragend an. Dieser bedeutet dem Referee mit ernster Miene, dass es keine Bitte sondern eine klare Ansage war und er die Glocke läuten lassen soll. Und so ergeht das Zeichen an den Zeitnehmer und der Gong ertönt.

Lucha De Apuestas
-PCWA Career Vs. Title-
PCWA Cryption Crown Match

vs.

 

Vincent Craven: "Wir alle haben Team Happy Hour in Mexiko gehört und auch die News gelesen. Sie haben mit der PCWA abgeschlossen. Gordon Banes ist nicht hier."

Mike Garland: "Wie oft haben wir im Ring gehört, dass jemand seine Karriere beenden will und plötzlich hat er sich umentschieden. Gordon Banes kann im Backstagebereich sein und diese Chance ergreifen. Wer weiß das schon."

Der Count des Unparteiischen ist bereits bei Fünf angekommen. Die Fans auf den Rängen quittieren dieses Schauspiel mit lauten Pfiffen und Buhruffen. Die ersten werfen einmal mehr Getränkebecher und Essensbehältnisse in den Ring. Szenen die sich bereits in Belgrad und Mexiko City abspielten. Hannibal Cain schaut in des "gespannt" Richtung Entrance Bereich. Er ist so angespannt, dass er noch nicht einmal seine Titelgürtel abgelegt hat. Indes zählt Nitzschke immer weiter.

Vincent Craven: "Hannibal Cain ist widerwärtig!"

Mike Garland: "Cain ist ein Fighting Champion. Vendetta um Vendetta tritt er gegen die Helden der Nation an und riskiert alles."

Vincent Craven: "Du musst Gabriel Lucifer nicht nach dem Mund reden. Wir sind hier, um den Fans die Wahrheit zu sagen, über das, was dort im Ring passiert. Und gerade spielt sich darin eine Schnade für unseren Sport ab."

Nachdem er bereits neun Mal die Hände in die Luft gehoben hat, zählt Sven Nitzschke in dieser Sekunde den 10 Count. Er lässt die Glocke läuten und hebt Hannibal Cains Arm als Zeichen des Sieges.

You Suck

You Suck

You Suck

Mit seiner Hand fischt der Cryption Crown Halter einen Getränkebecher aus der Luft.

Hannibal Cain: "No, Your Heroes Suck!"

Strahlend hebt der Verkünder der schönen neuen Welt und selbsternannte König der PCWA die Crown in die Luft, ehe er mit einem breiten Grinsen aus dem Ring steigt und die Rampe hinauf geht. Mit seiner rechten Hand klopft er stolz auf seine beiden Cotatores Titelgütel, die um seine Hüfte geschnallt sind und mit der linken Hand streckt er seine Crown in die Luft. Niemand ist Manns genug, um es mit ihm aufzunehmen. Dies ist sein Königreich, alle anderen sind nur Gäste hier.

 

Mike Garland: "Wenn du noch länger mit dem Kopf schüttelst, holst du dir noch ein Schleudertrauma, y'know?"

Vincent Craven: "Es tut mir vielmals leid, dass ich diese Frechheit nicht so wie du einfach hinnehme. Als nächstes willst du mir vielleicht auch noch auftischen, dass Cain der unbarmherzige Career-Killer der PCWA ist."

Mike Garland: "Aber das ist er faktisch doch auch! Er hat Rafael Azpiri in Ringrente geschickt, gerade hat er dasselbe mit Gordon Banes gemacht. Wie soll man diese Streak deiner Meinung nach denn sonst nennen?"

Vincent Craven: "Das. Ist. Keine. Streak! Das ist eine einzige Farce und für mich eine weitere Bestätigung dafür, dass Hannibal Cain sich über das Vermächtnis des Titels, den er trägt, lustig macht."

Mike Garland: "Erstens mal: Plural – Hannibal Cain ist Doppelchampion. Zweitens hat ihn niemand davon abgehalten, das zu tun, was er gerade getan hat. Das ist doch genau der Punkt, den er angesprochen hat. Die Religion konnte nur so mächtig werden, weil jeder sich nur um sich selbst gekümmert hat. Wenn es Gordon Banes oder jemand anderen wirklich gestört hätte, dann wären sie gegen den Cryption Crown Holder angetreten. Da das aber nicht passiert ist, braucht sich auch niemand deswegen zu beschweren."

Vincent Craven: "Ich hoffe so sehr, dass bald jemand kommt und ihm den Titel abnimmt. Es reicht langsam!"


------------------ PCWA ------------------

Zurück von einem Werbeeinspieler für Out of Ashes. Die Show wurde erst vor wenigen Minuten von Hannibal Cain eröffnet und doch ist die Stimmung inzwischen wieder am Kochen. Es scheint fast so, als würden die englischen Fans dem Rest der Welt zeigen wollen wie man ordentlich feiert. Immer wieder werden Lieder in der Arena angestimmt. Und wenn man denkt, es geht nicht noch lauter, ist genau das der Fall, als plötzlich die altbekannten Zeilen von Motörhead aus den Boxen dröhnen.


Und während die Stimmung in der Halle bereits am Überkochen ist, lässt der Mann, dessen Stadt ihn hier sehnsüchtig erwartet, sich einiges an Zeit, ehe er schließlich auf der Rampe auftaucht und die lauten James Godd Chants erklingen. Unter der modischen Sonnenbrille funkelt ein breites Lächeln. Er lässt den Blick durch die Arena gleiten und man sieht deutlich, wieviel der Support hier in der Heimat ihm bedeutet. Immer wieder nickt er den Fans zu, ehe er sich schließlich auf den Weg zum Ring macht. Dort angekommen lässt der Engländer sich ein Mikrofon reichen und streift zunächst einmal die Sonnenbrille ab. Ein weiteres Mal lässt er den Blick durch die heimische Arena gleiten. Schließlich wird das Mikro an den Lippen angesetzt und Godd beginnt zu sprechen.

James Godd: "Well, well, well... finally, I'm home again!"

Wenige Worte, die jedoch ihre volle Wirkung entfalten. Cheap Pops funktionieren eben immer. Erneut schenkt er der Masse ein Lächeln und verbeugt sich gar theatralisch vor ihr, ehe er fortfährt.

James Godd: "It could all be so well... I could have a britney in my hand and drink till I fade!"

Er grinst breit und erntet einige Lacher, dann jedoch wird seine Miene ernster.

James Godd: "Deshalb bin ich jedoch nicht hier! Ich bin hier weil ich ein Match bestreiten werde, doch später mehr dazu. Zunächst ist es mir ein Anliegen über das zu sprechen, was hinter mir liegt! Vendetta 117! Robert Barker! Alles war vorbereitet für die finale Schlacht... für das finale Kapitel in unserer Geschichte... doch einmal mehr zeigte Barker wie feige er doch ist! He has gotten the shits!"

Laute "Shithead Barker!" Chants hallen durch die Arena und Godd kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

James Godd: "Anstatt sich mir zu stellen schickte er seine neuste Handlangerin vor. Ashley Stanton! Es war dumm von mir zu glauben, dass sie tatsächlich auf die gute Seite gewechselt ist. Ich hätte es schon vorher wissen müssen, doch wie so oft wird Gutmütigkeit in der PCWA bestraft. Doch auch das konnte Barker nicht zulassen. Stattdessen schickte er diesmal gleich seine gesamte Armee... seine gesamte Religion, um mich zum Schweigen zu bringen! Well like I said... I'm still here!"

Die Fans stimmen ihrem Helden lautstark zu und der fährt unbeirrt fort.

James Godd: "Die Religion hat es nicht geschafft, mich niederzuringen und genau so wenig wird dies Nicotine & Bacteria gelingen, wenn ich heute Abend gegen deren neues Aushängeschild antrete... mein früherer Freund Mad Dog... oder wie er sich nun zu nennen pflegt S1margl!"

Und als der Hometown Hero den Namen seines langjährigen Wegbegleiters, der nun schon längere Zeit auch sein Feind geworden ist, nennt, durchschneiden laute Pfiffe und Buhrufe The O2 und verwandeln die Arena in einen Ort des Hasses. Dies liegt jedoch nicht allein an der bloßen Äußerung, denn unmittelbar danach ist S1margl auch hinter dem Vorhang hervor gekommen. So als habe er nur darauf gewartet, dass der heutige Main Event zur Sprache kommt. So als sei die Nennung seines Namens das einzig Wichtige in Godds Worten gewesen.
Ohne auf die Reaktionen der Fans einzugehen, spricht der Night Fighter in die Menge und bringt sie so tatsächlich irgendwie zum Schweigen.

S1margl: "James, James, James... die Welt ist nicht nett zu dir, huh?! Da konzentrierst du dich so sehr auf dieses Match gegen Robert Barker und was passiert? Es findet nicht statt. Du musst gegen Ashley Stanton antreten. Soll ich dir heute Abend auch solch einen Bärendienst erweisen?"

Während S1 die Rampe hinunter läuft, schwappt durch die Londener Halle ob dieser Ankündigung erneut eine Welle an Unmutsbekundungen. Dieses Mal jedoch noch lauter als es der anfängliche Spott war. Godd schafft es jedoch, die Fans mit einer kurzen Handgeste zu beruhigen, sodass er nun seinem Widersacher eine Antwort präsentieren kann und dies tut er mit einem fast schon überheblichen Grinsen.

James Godd: "Ja, das würde deinem neuen Ich ganz ähnlich sein, dass du dich ähnlich wie Barker in einem Loch verkriechst und andere die Drecksarbeit machen lässt!"

Er nickt mit dem Kopf und greift sich gespielt nachdenklich ans Kinn, ehe er mit fester Stimme fortfährt.

James Godd: "Aber ich bin dennoch zuversichtlich, was unseren heutigen großen Kampf angeht. Das liegt allerdings weniger an dir, als an deinen Mitstreitern. I mean... wen willst du schon für dich ins Rennen schicken? Im Gegenteil zu Barker hast du niemanden mehr, jetzt wo sich eure hasserfüllte Gruppierung selbst in ihre Einzelteile zerlegt!"

Erneut lauter Jubel bei den Fans. Die Töle steigt in den Squared Circle ohne eine nonverbale Reaktion auf diese Worte zu zeigen. Er hebt stattdessen nur den Kopf, als er Godd gegenüber tritt, um ihn von Angesicht zu Angesicht anzuschauen.

S1margl: "Beziehungen sind stets im Prozess, James. Erinnere dich doch an uns... Als ich als erfolgreicher Fremder in euer Team kam und einen Vertrag mit Kerry & Gaelic schloss, war ich nichts weiter als neue Konkurrenz für dich. Du mochtest mich nicht, weil ich dir einfach vor die Nase gesetzt wurde. Aber schließlich waren die Schluchten innerhalb unseres Stables tiefer, als es der kleine Anfangsgraben zwischen uns war. Also bauten wir angesichts des Duells zwischen Sanchéz und Lucifer Brücken, was schließlich zu den Mad Godds und auch zu einer Freundschaft zwischen uns führte. Die anfängliche Missgunst aber kam wieder heraus, nachdem die Konkurrenz um Titel und Prestige wieder mehr und mehr an Bedeutung gewann. Durch das Ende von Kerry & Gaelic TNE waren die Titel dann das einzige, was wir noch hatten. Wenn wir ehrlich sind, war dies der erste Prüfstein für unsere Freundschaft, an dem sie sogleich zerschellte. Und selbst wenn Barker uns nicht eingesperrt und uns dazu gezwungen hätte, dass der eine den anderen alleine lässt; spätestens als ich beim Brawlin' Rumble VIII Zweiter wurde, war es der Tribune Titel, den ich als Ziel auserkor, um es endlich an die Spitze der PCWA zu schaffen. Und da war mir die Tatsache, dass der Titel um deine Hüften lag, egal."

Godd folgt den Worten des Konstanten - er scheint alle diese Ereignisse, die der fliegende Hund genannt hat, vor dem inneren Auge noch einmal durchzugehen. Immer wieder nickt er kurz.

S1margl: "Unser Monsters Ball Match bei Out of Ashes 2011 besiegelte nicht nur das Ende unserer Freundschaft. Es besiegelte auch die Richtungen unserer Wege, James. Deiner ging in den Drogensumpf bergab, meiner ging zum Gerasy bergauf. Ich wurde zur Nummer 1 und du verschwandest im Nichts."

S1 pausiert kurz, um diesen Moment der Geschichte auszukosten, um ihn auch im Hier und Jetzt zu manifestieren. So war es, so ist es und so wird es immer sein. Godd weicht jedoch nicht zurück. Er hat oft genug Schuld gezeigt für seine Taten. Er hat dafür zahlen müssen, die Schuld ist beglichen. Er schenkt dem Hund ein schiefes Lächeln, ehe er ihm antwortet.

James Godd: "Es ist wunderbar passend, dass du unsere gemeinsame Geschichte noch einmal aufrollst, denn damit muss ich der Welt nicht mehr zeigen, was für ein Arschloch du bist! Schließlich warst du es, der mich in besagter Zelle zurückliess. Du warst es, der nach meinem Titel trachtete und das nicht einmal auf faire Weise, sondern mit allen nur erdenklichen Mitteln! Nach meiner Auszeit, nach all der Zeit, in der nur Sandy für mich da war, hegte ich trotz allem noch einmal die Hoffnung, dass wir wieder zusammenarbeiten würden. Wir waren wirklich ein gutes Team..."

Die Fans stimmen dem Engländer lautstark zu, doch der fährt augenblicklich fort und geht dabei einen Schritt auf seinen Kontrahenten zu.

James Godd: "Nun, nach der Beerdigung... eigentlich sogar schon während... hast du wieder dein wahres Gesicht gezeigt. Hast der gesamten Trauergemeinde gezeigt, dass für die Töle nur die Töle zählt und sonst nichts! Da wurde mir klar, dass diese Freundschaft eigentlich nicht mehr zu retten ist!  Und doch gab ich dir immer wieder Chancen deiner dunklen Seite den Rücken zu kehren und dich wieder auf die wahren Werte zu besinnen. Aber du hast immer und immer wieder drauf gespuckt! Das ist nun vorbei! Endgültig! Heute Abend werde ich dich in Grund und Boden stampfen!"

Der Engländer schließt die Augen zu kleinen Schlitzen. Der Beflügelte reißt die Augen auf. Mehr aus Ironie denn aus Schock.

S1margl: "Dann sind wir uns ja einig, James."

Erst bei der letzten Vendetta hat der fliegende Hund gesagt, dass er Godd vernichten will. Auch er hatte zuerst gedacht, dass er Godd wie Kevin Sharpe dazu bringen könnte, die Seiten zu wechseln. Godd nickt stumm.

James Godd: Und wie wir das sind! Allerdings nicht aus den gleichen Gründen. It's like I said... ich habe aus der Geschichte gelernt, während du unwissend geblieben bist. Du hast in mir nie mehr als einen Gehilfen gesehen, den du an deiner Seite wolltest. Dir ging es immer darum, dass ich mich dir unterordne... dass du über mir stehst... well, at the end of this night I will be the one standing!"

Dies ringt dem stoischen Night Fighter doch ein Lächeln ab, obgleich seine Augen funkeln.

S1margl: "Oh James, du bist ein Gefangener im hiesigen Konstrukt. Deine Worte zeigen, wie abhängig du von diesem Laden bist und wie sehr du in Wahrheit und Wirklichkeit die Freiheit gebrauchen könntest. Auch ich habe nämlich aus der Geschichte gelernt..."

James Godd: "Ach ja? Was denn?"

Die provokante Frage lässt S1 nun doch zornig mit dem Mundwinkel zucken, sodass die dahinter gebleckten Zähne erkennbar werden.

S1margl: "Dass die Märchen der PCWA der größte Scheiß sind. Das Märchen, in dem auch der größte Taugenichts zum Gerasy Champion wird. Das Märchen, in dem auch der vom Leben am stärksten in Mitleidenschaft Gezogene all sein Leid wegzaubert und frohen Mutes Herausforderung um Herausforderung besteht. Oder das verfluchte Märchen, aus dem hervorgeht, dass ein jeder so von der Masse geliebt wird, wie er ist. Realität jedoch ist: Den Gerasy gewinnen maximal fünf Prozent aller Wrestler, unserem Leid stehen wir ohnmächtig gegenüber und geliebt wirst du für die Art und Weise, wie sehr du dem Bild entsprichst, was von außen an dich heran getragen wird."

Finster wurden die Augenbrauen nach unten hinab geworfen und verengen nun den Sehbereich zu einem kleinen Schlitz.

S1margl: "Da du ja schwer von Begriff bist, übersetze ich dies mal auf unsere Situation: James, du wirst nie Undisputed Gerasy werden. Und wie sehr du es auch versuchst, das Leid zu überspielen, es wird immer in dir brodeln. Es zeigt sich mir in deinen Augen, so wie sich wohl auch mein Leid in meinen Augen spiegelt. Zu guter Letzt: Du bist kein Hometown Hero."

Wild widersprechen die Engländer und pfeifen was das Zeug hält.

S1margl: "Das ist ein verklärtes, hochstilisiertes und mitunter auch dummes Bild, in das du gepresst wirst. Ein Märchen. Aber du bist kein verdammter Held. Was in Gottes Namen, James, macht dich zu einem Helden? Nichts! Gar nichts. Wen hast du gerettet? Wofür trittst du ein? Warum ziehst du in den Krieg? Oh - du hast dich selbst gerettet und trittst für dich selbst ein. Wow, ladies and gentlemen... streichen wir also den 'Hero' weg. Bleibt also das Hometown, huh?! Wie viele Tage verbringst du denn hier, James? Wenn ich das so überlege, bist du doch eine ganze Weile des Monats in Deutschland beschäftigt, oder? Reicht es also auf dieser Pissinsel geboren zu sein, um das Prädikat 'Hometown Hero' zu bekommen? Ist man dadurch bereits ein Held? Natürlich gibt es in diesen Tagen, in denen sich hochdotierte Menschen aus der Verantwortung stehlen, wenige Leute, auf die man stolz sein könnte. Aber nun ausgerechnet James Godd? Wie tief kann man sinken? Zum Glück wird es heute im Main Event keine Abstimmung geben. Nein. Heute Abend entscheide ich. Und diese Entscheidung lautet: Jaxit!"

Britain's finest schüttelt nur mit dem Kopf.

James Godd: "Du hast Recht. Ich bin kein Held. Ich wollte auch nie einer sein. Aber warum sind all diese Leute dann trotzdem stolz auf mich? Warum ziehen sie mich dir vor? Nur weil ich aus ihrem Land stamme? Really? Is this what you think? Nein, mein alter Freund. Die Leute würden mich in Berlin oder in Rom genau so bejubeln wie hier und weißt du auch warum? Weil jeder von ihnen das selbe erkannte wie ich, nämlich dass du ein Arschloch bist! But yes... die Leute lieben mich auch deshalb, weil ich aus dem Kingdom komme. Und auch hier hast du Recht... ich verbringe viel Zeit in Deutschland. Aber ich habe niemals verleugnet, wer ich bin oder woher ich komme. Ich bin stets für das Kingdom angetreten und habe mich mit allem was ich habe mit den Besten gemessen. Und das werde ich auch in Zukunft. Ich kann den Gerasy gewinnen. Alles, was es dafür braucht sind 3 perfekte Sekunden! Und ja... mein Leid brodelt in mir, aber im Gegenteil zu allem was du denkst, hat es mich nicht schwächer gemacht, sondern stärker! Vielleicht bin ich auch deswegen ein Sinnbild für all die Menschen hier im Land, die nun schweren Zeiten entgegen gehen!"

Er blickt die Töle mit ernster Miene an und schweigt einige Sekunden, ehe er schließlich fortfährt.

James Godd: "Den Begriff Hometown kann man aber auch gerne auf die PCWA beziehen, denn ich kämpfe nicht nur für mich entgegen deinen Worten. Ich kämpfe hier gegen Nicotine & Bacteria... gegen die Religion... gegen all diese dreckigen Gruppierungen, die meinen, uns ihren Willen aufzwingen zu können!"

Dann tritt er an S1 heran. Die folgenden Worte trägt der Engländer mit einem breiten Grinsen vor.

James Godd: "Wobei sich das mit Nicotine & Bacteria ja allem Anschein nach von selbst erledigt hat. Der eine Teil der Bedrohung zerstört sich selbst und den anderen Teil... dich... übernehme ich heute Abend!"

Vincent Craven: "WAS ZUR HÖLLE??"

Mike Garland: "S1margl schmeißt Godd irgendwas ins Gesicht."

Ein weißes Pulver wirbelt durch die Luft und fliegt Godd genau in die Augen. Dieser hält sich sogleich die Hände vors Gesicht und schützt dieses somit...

DROPKICK!!!!

Aus dem Nichts springt die unbekannte Konstante hoch und trifft den Engländer mit voller Wucht am Schädel. Dieser konnte nicht damit rechnen und kracht natürlich sofort zu Boden. S1 aber hat noch immer nicht genug und schnellt sogleich wieder auf die Beine, um Godd mit wüsten Tritten einzudecken.

Immer wieder trifft der Stiefel der Töle den Rücken und Hinterkopf des Engländers. Die Londoner Fans buhen und pfeifen. Sie hassen S1margl. Sie hassen diesen verdammten Hund.

Während dieses Wutausbruchs kommen jedoch schon die Securitys in den Ring gerannt, um S1margl von Godd loszureißen. Mit zahlreichen Händen halten sie den Night Fighter von weiterem Übel ab und drücken ihn in eine Ringecke. Gefletschte Zähne, zorntriefende Blicke und rot pulsierende Adern beißen sich in die Köpfe der Zuseher. S1margl ist vollkommen außer sich und kommt nur langsam wieder zur Ruhe.

Bei Godd ist inzwischen Dr. Häuser angekommen und schaut vor allem nach den Augen, die in Mitleidenschaft gezogen sind. Immer noch hält sich der Engländer die Augen.

S1 belässt es zum Glück lächelnd bei seinen Aktionen, rollt sich aus dem Ring und geht langsam in Richtung Backstage, während andere medizinische Helfer mit einer Trage an ihm vorbei stürmen.

 

Vincent Craven: "Mit dieser feigen Attacke hat S1margl gerade zugegeben, dass die Bacteria endgültig am Ende ist. Welchen Grund hätte er sonst gehabt, zu solche Mitteln zu greifen?"

Mike Garland: "Spielt der Grund bei den Kellerkindern irgendeine Rolle?"

Vincent Craven: "Nun, es sagt auf jeden Fall etwas darüber aus, wie er die Richtigstellung seines eigenen Relativismus aufgenommen hat. Und wie man an der Stimmung im O2 deutlich hören kann, steht James Godd mit dieser Meinung auch nicht alleine da. Seine Desillusionierung mit der PCWA ist einfach keine Freifahrtschein dafür, hier komplett auszuflippen. Kein Wunder, dass ihn die Fans allesamt ausbuhen."

Mike Garland: "Ob gerechtfertigt oder nicht, S1margl hat sich mit seinem Pulvertrick nun einen erheblichen Vorteil ergaunert, den er in ihrem späteren Match sicherlich einzusetzen weiß. Noch steht es in den bisherigen Duellen 1:1. Nach dieser Aktion und nach seinem peinlichen No Contest gegen Ashley Stanton wird das nächste W in dieser Rivalität ziemlich sicher unter S1margls Namen."

Vincent Craven: "Falls das Match nach diesem Auftritt überhaupt stattfindet."


------------------ PCWA ------------------

 

Es ist ein Kommen und Gehen in der Londoner Arena. Als würde sich jeder dem Publikum präsentieren und sagen wollen, was ihm auf dem Herzen liegt. Und während es auch schon eine körperliche Auseinandersetzung gegeben hat, liegt es nicht fern, dass sich eine weitere hinzugesellt, ist der Mann, der zu My Dying Brides 'The Poorest Waltz' gen Ring läuft, doch niemand geringeres als Grizz L33.

Er lächelt verächtlich, während die Trage mit James Godd an ihm vorbei geschleppt wird. Der Daumen nach unten, den er dem Publikum präsentiert, bringt ihm prompt die wohlverdienten Buhrufe. Ansonsten sind die Reaktionen doch eher gemischt. Einige waren froh, dass Kriss Dalmi das Maul gestopft wurde. Im wahrsten Sinne des Wortes. Andere wiederum waren einfach geschockt ob der erbarmungslosen Brutalität. Die meisten scheinen jedoch gespannt auf die Reaktion des Brawlin' Rumble Zweitplatzierten zu sein, die auf die Herausforderung des Serben nun erwartet wird.

Gemächlich schlendert Lee um den Ring herum, fordert von Jane Nelson mit einer eindeutigen Handbewegung das Mikrofon und begibt sich auch sogleich in das Seilgeviert.

L33: "Bevor Mister Kriss Dalmi hier eine Antwort auf seine lächerliche Forderung bekommt, ist es mein Privileg, mich um.. wichtigere Sachen zu kümmern."

Was bei den Erwartungsvollen abermals Unbehagen hervorruft.

L33: "Um etwas Neues zu erschaffen, muss man erst etwas zerstören. Und, ja, es mag etwas länger gedauert haben, als ich es geplant hatte, aber nun ist es offiziell. Nach Eskapaden in Hotelzimmern und Lockerrooms, nach No Shows bei unseren Live Events, ist Kevin Sharpe KEIN Teil der PCWA mehr!"

Er schweigt, um es wirken zu lassen. Die Newsmeldungen sind eindeutig gewesen, aber dass es letzten Endes doch so weit gekommen ist..

L33: "Es sollte Niemanden überraschen, hat er sich in den letzten Wochen doch weit, sehr weit von Euch, mir, allen anderen.. und sogar von sich selbst entfernt. Er ist durchgedreht. Endgültig! Und ICH übernehme dafür die volle Verantwortung! Ich habe ihn gebrochen. Besiegt. Ausgelöscht. Wie ich es versprochen habe."

Grinsend nickt er zur Bestätigung in die Kamera.

L33: "Was mich zum Nächsten führt, der sich mir in den Weg gestellt hat."

Bevor Grizz Lee aber weiterreden kann, knallt es schon laut - und die Fans in London werden laut, denn der hier beginnende Song ist "Big Rings" von Drake und Future, der Theme Song des amtierenden und nun herausfordererlosen PCWA Undisputed Gerasy Champion. Robert Breads tritt auf die Rampe, schert sich aber noch weniger um die Reaktionen der anwesenden Zuschauer als sonst schon, sondern stiert nur finster in Richtung von Grizz Lee, während er mit der rechten Hand beinahe geistesabwesend um das Gold um seine Hüften streicht. Dann marschiert er schnellen Schrittes zum Ring, ohne drumherum, ohne irgendetwas.

Er betritt einfach das Seilgeviert und starrt Grizz Lee an.

Das geht ein paar wenige Sekunden so, und Lee weicht dem Blick seines Gegenüber nicht aus, sondern blickt zurück - bis man "Canada's Own" ein Mikrofon reicht.

Robert Breads: "Ich muss zugeben, Grizz, abgesehen von dem Teil, in dem hier klar gestellt wurde, dass dein Best Buddy sich ab jetzt nicht mehr hier sehen lassen wird, habe ich dir nicht wirklich zugehört. Und ich nehme nicht an, dass du die für mich einzigst wirklich akzeptable Rolle in diesem Szenario einzunehmen gedenkst, nämlich mir Kevin Sharpe als Opfer zum Schafott zu schaffen, damit ich ihm persönlich noch meine Grüße übermitteln kann, von daher sag' jetzt bitte etwas Intelligentes oder halt die Klappe."

Bevor Grizz auch nur die Chance hat, etwas einzuwerfen, ist Breads schon wieder dran.

Robert Breads: "Ach, wem machen wir was vor, halt einfach die Klappe. BLACKHEART!"

Das ruft er zu niemand Bestimmten. Breads ist sauer, wirklich sauer - und er ruft dieses Wort einfach in die Halle, dreht sich bei seinen kommenden Worten im Kreis, spricht mit dem Publikum mehr als mit Lee.

Robert Breads: "Ich weiß, dass du in irgendeiner dreckigen Ecke, die deinem jämmerlichen Ende in der PCWA hoffentlich gerecht wird, hockst und dir das hier anguckst. Und da du ja nicht Mann genug bist, mir noch einmal in deinem bedauernswerten Leben gegenüber zu treten, spreche ich hier mit dir - sind wir ehrlich, deine Antwort würde sowieso niemand hören wollen. Wir haben genug von billigem Eleven-Rip-Off, das Original war ja schon nicht auszustehen."

Das dürfte Nicotine & Bacteria eventuell anders sehen, und ein nicht ganz unwichtiger Teil dieser Gruppe steht gerade im Ring - was Breads aber anscheinend wirklich komplett ignoriert.

Robert Breads: "Mir ist egal ob du einen Hirntumor hast, dein bester Freund verschwunden ist oder dein Hund krepiert ist - mich interessiert, dass du nicht hier bist. Du gewinnst den verdammten Brawlin' Rumble, schlägst mich einmal zusammen und nachdem ich dir letzte Show klar mache, dass ich dir nicht die Aufmerksamkeit gebe, die du willst, bist du weg - weil du verdammt nochmal feige bist. Mir ist egal, was der "offizielle" Grund für irgendwas ist, du bist FEIGE. Du kündigst groß an, mich endlich einmal wirklich zu besiegen, und als es drauf ankommt, bekommst du wacklige Knie und bist weg. Wahrscheinlich tourst du jetzt irgendwo durch irgendwelche Hinterwäldler-Drecks-Ligen wie der GWS und erzählst die tolle Geschichte, wie du MIT SICHERHEIT Undisputed Gerasy Champion geworden wärst, wie du GANZ SICHER Robert Breads geschlagen hättest, wenn es das Match denn gegeben hätte, wie du den Rumble gewonnen hast, wie du mich niedergeschlagen hast, und wäre da nicht der Fakt gewesen, dass es das Match LEIDER nicht geben konnte... ich sag' dir was, Kevin, und ich sag' es dir auch so, dass das in deinem geisteskranken, unterversorgten Gehirn ankommt und so, dass du es hundertprozentig verstehst: Fick dich."

Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht Grizz Lee zu, wie Breads immer zügiger auf und ab läuft, sich in Rage redet - so wie man ihn sonst eigentlich gar nicht kennt.

Robert Breads: "Du bist gar nichts, du bist Niemand. Du hast einmal Glück gehabt, weil du dich deinem alten Freund vor die Füße geschmissen hast, nachdem du nichtmal ihn schlagen konntest. Wie hattest du vor, mich zu besiegen? Wolltest du dann MEINER Gruppierung beitreten oder was? Nichts da, Kevin Sharpe, niemand, und ich schwöre dir, NIEMAND wird dich als den Mann in Erinnerung behalten, der beinahe Gerasy geworden ist, weil du das nie warst. Du warst immer nur die erste Stufe auf der Leiter, die meine Titelregentschaft sein wird. Du bist der Typ, der dank seinen Stable-Kollegen den Brawlin' Rumble gewonnen und danach auf ihn gespuckt hat, indem er diese Möglichkeit, für die Andere ihr Leben geben würden, einfach wegwirft. Du bist der Typ, der so wenig Vertrauen in sich selbst hatte, dass er sich in jemand anderen flüchten und sich dessen Eier leihen musste. Du wirst in keine Liga gehen, du wirst nirgendwo wrestlen, hast du das verstanden? Du bist eine Schande für dich, deine Familie, deine Freunde, die PCWA, das Wrestling generell und für die komplette Menschheit. Also kriech' aus der dreckigen Ecke, in die du dich wie die Ratte die du bist verzogen hast, erheb' dich und mach das Einzige, wofür du jetzt noch gut bist: Lass die Wrestling-Ringe dieser Welt in Frieden, halt für immer deine Fresse und bau' mir ein Denkmal."

JETZT setzt Breads ab. Das könnte man dann wohl eine Wutrede nennen. Nun, nachdem die letzte Vendetta schon alles andere als gut verlief, scheint seine Titelregentschaft, von der er so viel Großes ankündigte, ziemlich daneben zu gehen - ohne dass er selbst wirklich etwas dafür kann. Nun war ihm aber eben auch noch sein Match beim Pay-Per-View weggenommen worden, die Möglichkeit den Brawlin' Rumble-Sieger zu schlagen und Kevin Sharpe für seine Taten abzustrafen... das alles begeistert Breads natürlich wenig. Nichtsdestotrotz ist ein solcher Gefühlsausbruch doch eher untypisch.

L33: "Bist Du fertig?"

Laut lacht der Kanadier auf.

Robert Breads: "Aber nein, ich habe gerade erst angefangen!"

Beiläufig hebt Lee die Schultern und begibt sich zu den Seilen.

L33: "Nun denn. In diesem Ring ist heute abend schon jetzt genügend Unsinn passiert. Ich brauche Deine Rants nicht, Du hast Dich mit Deinen inszenierten Titelverteidigungen schon ausreichend selbst diskrediert. Was ich Dalmi zu sagen habe, kann ich auch an anderer Stelle tun."

Robert Breads: "Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Ich habe dir da nämlich noch etwas zu sagen, und es könnte... nein, es WIRD dich interessieren."

Grizz Lee hält inne. Breads ist kein undurchschaubarer Typ, und so kann sich der Trouble Magnet schon beinahe denken, was nun kommen soll. Und wenn er ehrlich ist, hat er sich genau das erhofft.

L33: "Was mag das wohl sein.."

Robert Breads: "Nun, ich stehe dank deinem Home-Boy ja nun ohne ein Match bei Out of Ashes da. Und da würde ich meine Wut gerne an jemandem auslassen. Das richtige Ziel dafür kenne ich in jedem Fall schon, es ist ein Ziel, das mir seit Jahren ein Dorn im Auge ist... ich rede von Nicotine & Bacteria."

Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf Lee.

Robert Breads: "Ich verachte euren Verein seit dem ersten Tag, und seit dem ersten Tag will ich ihn untergehen sehen. Nun, hier ist der Deal, mein Freund: Sharpe ist weg, Dalmi habe ich schon besiegt, Eleven ist weg, Mad Dog habe ich schon besiegt... fehlt noch einer. Fehlt noch einer, den ich besiegen will... den ich besiegen MUSS. Da der Sieger des Brawlin' Rumble nicht zur Verfügung steht, macht es doch nur Sinn, den Zweiten zu nehmen, oder? Denn, Grizz Lee, versteh' mich nicht falsch... ich will dieses Angebot nicht einmal als Geschenk tarnen. Es wird eine Bestrafung für dich werden, solltest du es annehmen. Doch ich weiß, dass du es annehmen wirst. Weil du das mehr als alles Andere willst. Robert Breads vs. Grizz Lee, Undisputed Gerasy Title... Out of Ashes... was sagst du?"

 

CHAIR SHOT!

 

Nicht unbedingt die Antwort, die Canada's Own erwartet hat – überrascht weicht dieser einen Schritt zurück, als der Trouble Magnet, welcher in diesem Augenblick seinem eigenen Namen wieder einmal zur allerhöchsten Ehre gereicht, wie ein nasser Sack umkippt. Über ihm thront Kriss Dalm1, in der linken Hand jenen zusammenklappbaren Stuhl haltend, den er seinem Stablemate gerade über den Hinterkopf gezogen. Für Fragen danach, wieso er nach dem irrsinnigen Beatdown bei Vendetta 117 schon wieder auf den Beinen ist oder woher der Serbe so plötzlich gekommen ist, bleibt keine Zeit, denn nicht mal eine Sekunde später schmeißt der Belgrader die Sitzgelegenheit weg und stürzt sich auf den sich am Boden windenden L33. Ähnlich erstaunlich wie in Serbien fällt auch im O2 die Geräuschkulisse aus, als die englische Crowd bei jedem Faustschlag, den der Irre vom Balkan gegen den Schädel seines Widersachers abfeuert, jubelnd mitgeht.

Der bäuchlings auf der Matte liegende Grizzer hat kaum eine Chance, sich gegen den Ansturm des tollwütigen Kriss Dalm1s zu wehren. Aber er hat Glück im Unglück – L33 befindet sich so nah an den Seilen, dass er das Bottom Rope mit seinen Händen zu fassen bekommt, und sich daran aus dem Ring ziehen kann, sodass er ungelenk aus dem Seilgeviert plumpst. Freilich lässt sich der Zorn des verratenen Serben nicht durch ein paar Ringseile aufhalten und so steigt er selbst aus dem Squared Circle, um dem Mann aus Nashville, Tennessee die nächste Abreibung zu verpassen...

...und von hinten gepackt zu werden! Gabriel Security! Eine ganze Flut an Sicherheitsmännern ist aus dem Entrancebereich geströmt und hat eine menschliche Mauer zwischen den beiden Mitgliedern von Nicotine & Bacteria errichtet. Breads hat sich inzwischen zu den Kommentatoren verzogen, von wo aus er einen guten Blick auf die beiden Streithähne hat, die noch immer auseinander gehalten werden müssen. Beinahe schon gelangweilt hebt Breads das Mikrofon zum Mund.

Robert Breads: "Ich erwarte dann deine Antwort, Grizz... noch heute."

Aber der hat das gar nicht so richtig mitbekommen und tauscht stattdessen vernichtende Blicke mit seinem Gegenüber auf der anderen Seite des Security-Walls aus. Immer wieder wird von Dalm1 der Versuch unternommen, auf die andere Seite zu gelangen, aber es ist vergebens. Gabriel Security hat die Lage unter Kontrolle gebracht. Die Regie schaltet daher wieder ans Kommentatorenpult.

 

Vincent Craven: "Die Ereignisse überschlagen sich bei dieser Vendetta! Gerasy Champion Robert Breads bietet Grizz L33 ein Titelmatch bei Out of Ashes an und bevor dieser antworten kann, wird er von Kriss Dalm1 niedergeschlagen!"

Mike Garland: "Ein Beleg dafür, welchen Krater das plötzliche Verschwinden von Bl4ckhe4rt ins Titlepicture gerissen hat. Aber die Argumentation von Canada's Own ist stichhaltig. Aus den dezimierten Reihen von Nicotine & Bacteria hat Robert Breads quasi jeden außer L33 besiegt. Nun will er sich noch den letzten Kopf aus der Kellerasselbande an die Wand seines Jadzimmers hängen... ..... ....... ... Vince? Riechst du das auch?"

Vincent Craven: "Wenn du deine stinkenden Socken meinst, dann ja. Ansonsten weiß ich nicht, was du meinst."

Mike Garland: "GELD, Vince! Das ist der Duft von hunderten, tausenden, ja sogar millionen frischgedruckter Banknoten, die auf die PCWA niederregnen werden, wenn diese Paarung bei Out of Ashes stattfindet!"

Vincent Craven: "Deine Luxusfantasien in allen Ehren, aber selbst wenn Grizz L33 dem Titelmatch zustimmen sollte, gibt es da immer noch ein Problem."

Mike Garland: "Und das wäre?"

Vincent Craven: "Grizz L33 ist bei Out of Ashes bereits involviert – gegen Kriss Dalm1! Der hat unseren Interimschef nach einem Match gegen den Trouble Magnet zugestimmt und nach einem No Rope Barbed Wire-Match gegen den Irren vom Balkan wird er wohl kaum noch ein zweites Match gegen den Gerasy Champion worken, wenn er nicht vollkommen untergehen will. Ein verfluchtes Dilemma ist das!"

Mike Garland: "Kein Geldregen also? Schade... Na ja, vielleicht kann sich ja noch jemand anderes für eine Titelchance gegen Robert Breads empfehlen. Es bleibt spannend!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: „Meine Damen und Herren, der folgende Kampf ist ein Singles Match und angesetzt auf einen Fall! Als Erstes auf dem zum Ring... Aus Los Angeles, Kalifornien, USA... Mit einer Größe von 1,85 Metern und einem Kampfgewicht von 107 Kilogramm... ZEREO KILLEEEERRR!“

 

 

Die Halle wird komplett verdunkelt und auf dem Tron ist das PCWA Logo des Killers zu sehen, welches den neugefundenen Killerinstinkt definitiv unterstreicht. Der Unterschied zu seinem GFCW Logo ist riesig. Auch das Entrance Theme ist ein Anderes, besser gesagt ein altbekanntes! Evanescence – Bring me to life dröhnt aus den Boxen und Mr. I STILL GOT IT wird zum größten Teil mit Zusprüchen empfangen. Ein blauer Lichtkegel verfolgt den Amerikaner auf dem Weg zum Ring und er slidet schnell unter dem untersten Seil hindurch ins Geviert.

Double M erklimmt das Top Rope und reißt die Hände in Richtung Hallendecke und badet im Moment der Glückseligkeit. Diese Jubelrufe vermisst er in der GFCW, dort hatte sich alles geändert. Paradoxerweise änderte sich im Lager der PCWA die Aufmerksamkeit für Mike MacKenzie, hier wird er gefeiert.

Mit einem Moonsault vom zweiten Seil springt der Kalifornier zurück in den Ring, worauf ein Pyro aus den vier Ringecken hoch in die Luft gepresst wird. Gleichzeitig wird der Halle wieder die normale Beleuchtung zurückgegeben und die beiden Kontrahenten stehen sich gegenüber.

Jane Nelson: „Und hier ist sein Gegner... aus Sevilla, Spanien... Mit einer Größe von 1,86 Metern und einem Kampfgewicht von 101 Kilogramm: ARCHIBALDO BARRETO CRUUUUUZ!“

 

 

Unter dem Jubel der englischen Crowd und zum Klang von The Tea Partys "Temptation" betritt Archi Cruz die Arena und marschiert die Rampe herab. Auf der Aisle klatscht der ehemalige Cotatores Trophy-Besitzer immer wieder mit einigen Fans aus der ersten Reihe ab. Am Ring angekommen, wirft Archi seinem Gegner einen vieldeutigen Blick zu, dann erklimmt er den Apron und entert den Squared Circle durch die Ropes. Kurz noch eine sexy Pose für die Fotos einnehmen, dann begibt er sich in die für ihn vorgesehene Ringecke, wo er und gegenüber auch der Killer vom Ringrichter noch mal nach verbotenen Gegenständen abgetastet werden. SWERVE! Nitzschke findet eine in Archis Hose. Sie ist LANG und HART und scheinbar wollte der Spanier sie gegen Zereo Killer einsetzen. Der Referee nimmt das STAHLROHR an sich und ermahnt Archi Cruz, solchen Schabernack in Zukunft zu lassen. Dann kann das Match aber endlich starten. Die Ringglocke läutet!

 

Match 1
- Prove yourself -
Regular Singles Match




(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Sven Nitzschke)

 

Vincent Craven: „Der Ringgong ist ertönt und wir können uns auf ein tolles Match gefasst machen.“

Mike Garland: „Das glaube ich auch! Die beiden Männer sind technisch sehr versiert, nahezu gleich groß und gleich schwer.“

Vincent Craven: „… und es geht auch sofort in den ersten Lock Up!“

Die Kräfteverhältnisse sind ziemlich ausgeglichen, doch der Amerikaner weiß seinen Körper sehr gut einzusetzen und versucht seinen Opponenten in die Ringecke zu drängen. „The Temptation“ duckt sich allerdings weg und zeigt einen blitzschnellen Armdrag, lässt anschließend den Arm nicht los und setzt so einen Haltegriff an.

ZK ist schnell wieder auf den Beinen, doch der Armhaltegriff ist sehr gut angesetzt und der ehemalige GFCW Champion kann sich nicht allzu schnell daraus befreien.

Vincent Craven: „Der Mann aus Sevilla scheint alles im Griff zu haben.“

Mike Garland: „Archi hats nunmal drauf, verstehst du?“

… aber das will nun auch MacKenzie zeigen, dass er es drauf hat! Er dreht sich aus dem Armbar raus und setzt seinerseits zum selbigen Haltegriff an. Cruz lässt sich davon nicht beirren, schaut sich im Ring um. Er nähert sich den Ringseilen, hält sich am obersten fest und zeigt mithilfe des Ringseils einen Rückwärtssalto und dreht sich somit aus diesem Haltegriff raus! Ein Whip In folgt! Archi wartet, bis sein Kontrahent von den Seilen wieder angerannt kommt. Mike will eine Clothesline zeigen, doch Barreto duckt sich abermals weg, schnappt sich wieder den Arm und zeigt denselben Move nochmal. Armdrag, dann der Armbar!

Zereo Killer wird langsam wütend. Wie man es erkennen kann rattert es in seinem Oberstübchen. Arbeitet er grade daran, dass er seinen neu gefundenen Killerinstinkt aktiviert?!!? Er kommt abermals recht zügig hoch, schaut seinen Kontrahenten ins Gesicht und befreit sich mit einigen Kicks in die Magengegend! Nun dreht er den Arm seines Kontrahenten wieder ein, duckt sich bei einem Schlag weg und verwandelt den Armbar in einen Hammerlock!!!

Mit Ellbogenschlägen nach hinten will sich Archibaldo befreien, doch Mike weicht ständig aus und schnappt sich zu allem Übel noch den zweiten Arm… Es wird ein Full Nelson angesetzt. Er hebelt seinen Kontrahenten aus. Soll das ein Full Nelson Suplex werden!?!? Daraus wird aber nichts, denn der Spanier kann sich mit einem Arm wieder rauswinden… MacKenzie scheißt aber auf seine Befreiungsaktion und zieht den Suplex dennoch durch!

 

HALF NELSON SUPLEX!!!

 

Eine extrem unsanfte Landung für „The Temptation“, der durch die Wucht des Suplexes sogar außerhalb des Ringes landet.

Man merkt Mike an, dass er seine Kräfte ein wenig einteilen muss, denn immerhin hatte er vor zwei Tagen ebenfalls ein hartes Match bestritten… und verloren! Im Gedanken scheint er immer noch ein wenig dort zu sein, denn er hat sein zweites Titelgold… verloren!

Vincent Craven: „Ein erstes großes Ausrufezeichen wurde in diesem Match gesetzt, von Mr. #ISGI höchstpersönlich.“

Mike Garland: „Könnte dieser Half Nelson Suplex schon eine Vorentscheidung gewesen sein??? Archibaldo versucht außerhalb des Ringes wieder mithilfe der Ringabsperrung hochzukommen, doch er scheint sich auch am Nacken was getan zu haben.“

Vincent Craven: „Sieht so aus… immer wieder greift er sich an den Nackenbereich und taumelt ein wenig vor sich hin…“

Das stört Mike MacKenzie überhaupt nicht. Er nimmt Anlauf und springt mit einem Satz auf eine Ringecke… Nun läuft er über das Top Rope in bester Slacklining Manier und springt mit einem Summersault nach draußen!!!

 

……….

 

Cruz ist ausgewichen!!! Ein Dropkick gegen den heranfliegenden Zereo Killer bremst ihn komplett aus!

Mike Garland: „Ach du heilige Kacke! Was war denn das für ein schmerzlicher Empfang!?!?“

Vincent Craven: „Zereo Killers Offensive ist komplett am Arsch!“

Mike Garland: „Das Match hatte aber eine kurze Aufwärmphase!“

Double M krümmt sich vor Schmerzen und hält sich das Gesicht… Sein Kontrahent scheint sich langsam wieder erholt zu haben. Nun ist es er, der eine High Risk Aktion vorbereitet! Langsam steigt er auf den Mattenrand und stellt sich mit dem Rücken zu ZK. Er konzentriert sich und springt mit beiden Beinen auf das Top Rope! Mit einem ASAI MOONSAULT geht es nach draußen auf den am Boden liegenden GFCW Wrestler des Jahres 2014 und 2015!

Der Aufprall schmerzt natürlich auch für Denjenigen, der den Move ausgeführt hat, doch der größere Schaden ist definitiv bei ZK angerichtet.

Vincent Craven: „Ein sehr ordentlicher Move… Er richtet sich langsam wieder auf und schleudert seinen Opponenten in den Ring zurück.“

Mike Garland: „Das ist auch gut so, denn nur dort kann eine Entscheidung gefällt werden!“

Der Spanier schmeißt sich sofort auf seinen Gegner und will einen Pinversuch wagen.

 

ONEEE

 

TWOOOOO

 

THREEEEEEE

 

NEIN!!! KICK OUT!!!

 

So schnell lässt sich Zereo Killer nicht unterkriegen, auch wenn das tatsächlich ein verheerender Fehlschlag von ihm selbst war… Der Summersault nach draußen, ausgekontert mit einem zerstörerischen Dropkick!

Der Mann aus Sevilla hadert aber nicht sehr lange und versucht das Publikum einzuheizen, welches auch tatsächlich mitgeht! Archi steigt auf das oberste Seil, braucht dafür ein Weilchen… doch plötzlich reißt er die Augen auf und traut diesen nicht. Mike hat sich wieder auf die Beine gekämpft? Er stolpert allerdings zur Seite, hält sich am obersten Seil fest… dadurch verliert der Spanier das Gleichgewicht und macht unsanfte Bekanntschaft mit dem Top Rope!

Mike atmet schwer durch, richtet sich seine Kinnlade zurecht und schaut im Anschluss auf sein Werk, das er aus Versehen angerichtet hat. Schmerzend sitzt sein Kontrahent auf dem Top Rope, dieser Anblick verleiht MacKenzie einen gewissen Energieschub. Für den Augenblick steigt der Adrenalinspiegel, die Schmerzen sind temporär vergessen!

Mike Garland: „Was für ein lauter Aufschrei!“

Vincent Craven: „Er schreit laut und deutlich die Worte KILLING SPREE.“

Mike Garland: „Richtig! Und wenn man sich den Rostereintrag meines Namensvetters auf der PCWA Homepage angesehen hat kann man bereits erahnen, was es damit auf sich hat!“

Vincent Craven: „Echt? So genau hatte ichs mir nicht angesehen! Was bedeutet das?“

Mike Garland: „Warte ab, mein Freund! Warte ab!“

Zereo Killer geht schwer angeschlagen zu seinem Kontrahenten und steigt hoch auf das Top Rope. Es folgen einige Faustschläge gegen das Gesicht von Archibaldo Cruz, ehe er zum Superplex ansetzt… Mike schaut durchs Publikum, auch er wird bejubelt und die PCWA Fans wollen das sehen!

 

SUPERPLEX! VOLL DURCHGEZOGEN!!!

 

Krachend und mit Schmerz verzerrtem Gesicht geht’s auf die Ringmatte, doch Mr. #ISGI hat noch nicht genug, hat seinen Killerinstinkt scheinbar tatsächlich gefunden! Nach dem Superplex rollt er sich über seinen Gegner drüber, lässt seinen Kontrahenten nicht los, zieht ihn zu sich hoch und es folgt ein weiterer Suplex.

 

SNAP SUPLEX!!!

 

Das Einzige, was nun noch zu hören ist, ist ein lauter Kamfpschrei des Kaliforniers, der in seiner grandiosen Karriere bisher bereits 5 Heavyweight Title einheimsen konnte. Abermals belässt er es nicht bei diesem zweiten Suplex, wiederholt das Ganze nochmal. Angetrieben von den Fans ist der Suplexansatz immer noch vorhanden! Der Spanier wird abermals hochgezogen und der Move voll durchgezogen.

 

SNAP SUPLEX!!!

 

GEGEN DIE RINGECKE!!!

 

Mike Garland: „Killing Spree!!! Superplex – Snap Suplex – Snap Suplex gegen die Ringecke. Das ist genau das!“

Vincent Craven: „Autsch!“

Mike Garland: „Das ist das richtige Wort, mit dem man diese Moveabfolge beschreibt, autsch!“

Nun rollt sich Zereo Killer zur Seite und sein Gegner wälzt sich vor Schmerzen am Boden! In der Nähe der Ringecke bleibt dieser liegen und hält sich das Kreuz. Er liegt mit dem Rücken auf der Ringmatte… Mike steht mithilfe der Ringseile auf, atmet schwer durch, doch man kann das Feuer in seinen Augen erkennen.

Vincent Craven: „Ich glaube, dass dieses Match nicht mehr lange laufen wird…“

Mike Garland: „Will ers jetzt zu Ende machen?“

Schnurstracks steigt er hoch auf das oberste Seil, blickt durch die Crowd, blickt auf seinen am Boden liegenden Gegner… Er deutet es an, das Match muss nun zu Ende gebracht werden.

Vincent Craven: „Sieht ganz danach aus.“

Mike Garland: „Bis in die Haarspitzen motiviert, voll konzentriert, und…“

Ein Raunen geht durch die Crowd, als MacKenzie tatsächlich losspringt! Shooting Star Press!!! Doch er dreht seinen Körper noch ein bisschen weiter, damit er diesen unglaublichen Move in einen Double Foot Stomp verwandelt!

Mike Garland: „TRIPLE S!!! TRIPLE S!!! TRIPLE S!!!“

Vincent Craven: „SHOOTING STAR STOMP!!!“

… und dieser Move hat voll gesessen! Mike lässt sich im Anschluss direkt auf seinen Kontrahenten fallen, hakt wild entschlossen beide Beine ein.

 

ONEEE

 

TWOOOOO

 

THREEEEEEE

 

DING DING DING!!!

 

Jane Nelson: „Meine Damen und Herren, Sieger dieses Matches nach 7 Minuten und 36 Sekunden: ZEREO KILLEEEEERRR!“


------------------ PCWA ------------------

Das Match ist zu Ende und Mike MacKenzies Statistik kann sich in der PCWA sehen lassen. Zwei harte Matches, zwei mal gewonnen! Bring me to Life von Evanescence dröhnt durch die Boxen und ein sehr erschöpfter, aber überaus glücklicher Zereo Killer kommt langsam mithilfe der Ringseile wieder auf die Beine. Sein rechter Arm wird als Zeichen des Siegers in die Höhe gestreckt und auch er fühlt sich von diesem Sieg sehr beflügelt. Sein Blick wandert durch die Zuschauerreihen und er beginnt zu grinsen. Ein altes Gefühl, welches er in der GFCW schon länger nicht mehr zu spüren bekam, kommt in ihm hoch. Die Fanmassen jubeln ihm zu. Sind sogar die altbekannten Chants aus vergangenen Tagen zu hören? YOU STILL GOT IT - Sprechchöre verbreiten sich wie ein Lauffeuer und das scheint dem Mann aus Los Angeles Kalifornien durchaus gut zu tun. Balsam für seine Wunden nach den beiden Titelverlusten in der Konkurrenzliga aus Dortmund innerhalb kürzester Zeit!

Er hält sich den Nacken, streckt sich ein wenig und blickt auf seinen am Boden liegenden Opponenten. Zufrieden nickt der Meister des Slacklinens und geht an ihm vorbei, erklimmt die ein oder andere Ringecke um mit der Crowd zu feiern. Er ist definitiv in der PCWA angekommen! Sein Profil wurde auf der PCWA Homepage hinzugefügt mit einem neuen, furchteinflößenden Logo, welches vor allem seinen Beinamen "Killer" in den Vordergrund drängt. Mike MacKenzie tanzt auf zwei Hochzeiten, und das im Augenblick erfolgreich.

Mittlerweile hat der Spanier den Ring längst verlassen und nachdem MacKenzie die Jubelschreie der Fans ausgibig genossen hat, klettert er vom Top Rope runter und will dem Ring für diesen Abend endgültig den Rücken kehren, doch was dann passiert war absolut unvorhersehbar. Ihm entgleißen sämtliche Gesichtszüge, denn es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass er nun so einfach den Squared Circle verlassen kann.

Plötzlich wird der Jubel der Masse von einer Musik durchschnitten, welche die Gemüter erhitzt. Es ist nämlich Grönemeyers "Vollmond", welches durch die Boxen der O2 Arena dröhnt und auch den im Ring befindlichen Mike MacKenzie die Galle hochkommen lässt. Auf dem AlieraTron erscheint das Bild von N&B, so als sei es die Antwort auf Godds kritische Töne an diesem Abend.

Wie eben bereits bei James Godd, so wird nun auch Zereo Killer unterbrochen. Nun ist es allerdings keine Promo, sondern die Zeit nach einem Match, die gestört wird. Ohne Umschweife geht S1margl zu seiner Musik zum Ring, während ihm die Lodoner Fans ein paar Pappbecher und Essensschalen entgegen werfen. S1 tut dies jedoch keinen Abbruch darin, auf der Rampe das Verklingen seiner Entrance Theme abzuwarten und seinen Out of Ashes Gegner bis dahin anzustarren.

ZK weiß natürlich, dass er nun in einer ausgesprochen misslichen Lage ist. Dabei hat er nicht nur gerade ein Match in seinen Knochen, sondern außerdem kein Mikrophon in der Hand, um sich zumindest verbal wehren zu können. Allerdings spürt er sofort die Wut, die der Mann von Nicotine & Bacteria bei ihm auslöst. Dass die Töle natürlich einen Schallwandler in der Hand hält, tut ihr übriges dazu.

S1margl: "Zwei Matches, zwei Siege, Mike. Das ist beeindruckend, aber in der GFCW läuft es nicht wirklich, oder? Du hast deinen Intercontinental Titel verloren, Mike. Und das hast du einzig und alleine selbst zu verantworten! Natürlich wirst du mir gleich wieder die Schuld in die Schuhe schieben und sagen, dass ich ja eingegriffen und dir damit den Titel gekostet hätte. Aber ehrlich gesagt, will ich deine Tränen und dein Geheule nicht hören, Killer. Du hast den Verlust deiner Titel verdient, du hast diese Abreibung verdient, weil du ein verdammter Wortbrecher bist! Nicht nur, dass du deine Wette gebrochen hast, so hast du außerdem versprochen mir gegen den Fight Club zu helfen. Und was folgte daraus? Nichts! Du hast..."

Unter dem Jubel der Fans stürmt Zereo Killer voller Wut aus dem Ring und rast die Rampe auf den Night Fighter zu. Geistesgegenwärtig stößt der Höllenhund jedoch den neben ihm stehenden Kameramann in die Laufrichtung des Killers. ZK bleibt hängen und schubst nun seinerseits den PCWA Angestellten beiseite. Doch diese Unterbrechung nutzt S1 für sich, um seinem Erzfeind mit dem Mikrophon eine überzuziehen.

Krachend schnellt das Mikro nicht nur einmal, sondern mehrmals auf den ehemaligen GFCW Doppel-Champion ein. Und zwar so lange, bis sich eine Wunde geöffnet hat. Hart getroffen hält sich ZK den blutenden Kopf, während S1margl einen Stuhl aus den Fanreihen stiehlt, um mit diesem nun auch noch auf Zereo Killer einzuschlagen.

Vincent Craven: "Will er es nun Grizz L33 gleich tun und Zereo Killer ins Krankenhaus schicken?"

Mike Garland: "Niemand sollte sich eben mit Nicotine & Bacteria anlegen. Das geht immer nach hinten los."

Doch nach dutzenden Schlägen mit dem Stuhl, packt S1margl den noch vom Match geschafften Killer und schleudert ihn in den Ring zurück. Wie ein Raubtier kreist S1 nun um den Ring herum.

Nach der Action, die sich soeben entlud, ein vollkommen surrealer Moment. Ein Moment der Stille, des Lauerns. Ein Moment, in dem die Vernunft wieder Herr über das unkontrollierte Ausagieren der Wut und Rachegelüste geworden ist.

S1 greift unter die Ringschürze, wirft einen weiteren Stuhl in den Ring. Wirft auch noch ein paar Kendosticks, die sich unter dem Seilgeviert befinden in selbigen. Dann geht er zu Jane Nelson und lässt sich von ihr ein weiteres Mikrophon geben, da das alte durch die Schläge auf ZKs Stirn zerstört wurde.

S1margl: "Du solltest mich ausreden lassen, Mike. Du hast dein Wort gegeben, mir gegen den Fight Club zu helfen. Stattdessen bin ich alleine auf weiter Flur geblieben und es war ein Einfaches für sie, mir eine blutige Wunde zuzufügen. Also Blut um Blut, MacKenzie. Spürst du es auf deiner Stirn? Spürst du es, was es heißt, mich bluten zu lassen? Und du wolltest noch mehr, oder? Du wolltest mich außerdem leiden sehen, huh?!"

Der Fighter hat unterdes den Ring wieder erreicht und sich einen Kendostick gegriffen. Der Angesprochene kriecht auf dem Boden voran. Scheint einen Ausweg zu suchen.
Doch da ist kein Ausweg.

S1margl: "Du willst dein Wort nicht erfüllen? Du willst die Wette untergraben? Das werde ich nicht zulassen. Ich werde dir aufzwingen, was ich dir aufzwingen darf!"

Ein heftiger Schlag mit dem Kendostick prügelt sogleich einen roten Striemen auf den Rücken MacKenzies. Sein Aufschrei schallt durch die O2 Arena.

S1margl: "Ich habe es satt, mir anzusehen, wie alle irgendeine Scheiße reden und nie dafür bestraft werden. Auch Kriss brauchte seine Bestrafung, es brauchte Konsequenzen - er hat darum gebettelt, indem er nicht über seinen Hass hinweg kam, der in ihm brodelte. Aber während das bei Kriss und Grizz eine Phase ist, bist du durch und durch verdorben, Mike. Du bist ein Fehler im System, ein verdammter Anlass zur Korrektur. Ebenso wie James Godd."

Unter den Buhrufen der Fans schnellt der Kendostick schon wieder auf den Rücken des GFCWlers.
Mike muss sich überstrecken, um die Schmerzen zu ertragen. Der Rücken wird vollkommen durchgebogen und seine Hand versucht die getroffene Stelle zu schützen.

S1margl: "Aber ehe ich dich bei Out of Ashes aus der PCWA befördere, ringe ich dir noch dieses eine Match ab. Den Kampf, den du mir schuldig bist. Du hast festgelegt, dass wir bei Out of Ashes kämpfen? Gut! Ich aber habe die Wette gewonnen. Ich bestimme, wir kämpfen jetzt! RIGHT NOW!"

Die Fans halten den Atem an. ZK beißt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Zähne und zieht sich Luft.
Dann aber beginnen die Zuseher zu buhen und zu pfeifen, während S1 noch weitere Schläge mit dem Kendostick loslässt, bis der Rücken des Killers erste blutige Spuren aufweist.
Der ehemalige Doppel-Champion regt sich nicht mehr.

S1margl: "Aber kein Match, wo kein Ringrichter, huh?! Ich habe extra für heute einen Guest Referee besorgt, der unser Match leiten wird. Begrüßen sie mit mir also... einen Hometown Hero! Einen Mann, der hier geboren ist. Einen Mann, der hier lebt. Einen Mann, der so viel besser ist, als James Godd! Hier für euch... DER British Brawler!!!"

Aus der Masse an PCWA Jobbern kommt nun tatsächlich der British Brawler zu einem Auftritt. Normalerweise in einem Team mit dem Brooklyn Bulldog unterwegs, kommt der Haudrauf mit miesem Gesichtsausdruck zum Ring. Im Hintergrund läuft unterdes nochmal der Handschlag, den Großadmiral Thrawn, Zereo Killer und S1margl beim Brawlin' Rumble schlossen. Sie schlossen eine Wette, die schließlich S1 für sich gewann.
Und heute ist Zahltag.

Auch wenn dies die wenigsten Menschen in der Londoner Arena zu begeistern scheint. 


------------------ PCWA ------------------

Match 3
- Payday -
Regular Singles Match

(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: British Brawler)

 

Vincent Craven: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von Lucifer abgesegnet ist."

Mike Garland: "Ist doch egal! Match ist Match. Der British Brawler läutet auch schon die Ringglocke und es kann losgehen!"

Vincent Craven: "Zereo Killer bekommt noch mehr dieser Stockschläge zu spüren. DISQUALIFIKATION! HALLO!?"

Tatsächlich schleudert der Night Fighter den Stick mal um mal auf den Rücken des Killers, während der British Brawler seine Fingernägel betrachtet. ZK windet sich erneut. Er biegt sich erneut. Er überstreckt sich erneut.
Es hilft jedoch alles nichts. S1margl kennt keine Gnade auf diesem Rachefeldzug.

Für einen Moment steht er über ihm und betrachtet den zu seinen Füßen liegenden Feind. Es ist der Anflug eines Grinsens, der auch den letzten Damm im Rund der O2 Arena brechen lässt.
Spätestens jetzt sind alle gegen ihn. Alle gegen S1margl.
Ihn juckt es nicht. Auch nicht, dass sie anstatt seiner nun Zereo Killer anfeuern.

Dies stachelt ihn nur noch mehr an. Weiter drischt S1 mit dem Stick auf den Rücken MacKenzies ein. Das Holz zerberstet. Achtlos werden die Überreste des Stockes weggeschmissen.

Wie einen Sack Kartoffeln packt S1 seinen Feind, hakt den Arm über und stemmt ihn in die Luft. Dort dreht er ihn...

ENTER NIGHT!

Zereo Killer wird exakt auf dem Stuhl platziert und knallt mit voller Wucht mit dem Schädel auf selbigen. Aber es erfolgt kaum noch eine Reaktion. ZK liegt dort, als sei er bewusstlos.
Sofort wirft sich S1margl auf seinen Gegner.

Vincent Craven: "Eins."

Mike Garland: "Zwei!"

Vincent Craven: "Drei... Was eine Scheiße."

Mit einem unnachahmlichen Lächeln bleibt S1 noch einen Moment auf Zereo Killer liegen. Dessen Brustkorb hebt und senkt sich in rasender Geschwindigkeit.
Jetzt endlich erhebt sich S1margl. Kommt langsam auf die Beine zurück und lässt sich vom British Brawler die Hand in die Höhe heben. In den Himmel von London. Jeder Fan in der Halle beschimpft jedoch diese Farce. Diesen Affront gegen den Sport, gegen ihr Land. 

Für S1margl ist dies alles nichts weiter als die Demonstration der Realität. Sie sollen lernen. Zereo Killer soll lernen. Alle sollen lernen.

Jane Nelson: "Sieger nach... Zwei Minuten... S1MARGL!!!"

S1margl: "Du bist alleine, Mike! James sorgt sich um seine Augen und du liegst alleine im Ring der PCWA, so wie ich alleine im Ring der GFCW lag. Bei mir war es allerdings eine Momentaufnahme. Bei dir ist es ein Vorzeichen. Ein Vorzeichen für Out of Ashes, baby. Du wirst nicht wie der Phönix aus der Asche, in der du nun liegst, aufstehen. Du wirst von S1margl bestraft. Von S1margl geholt. Du hattest die Chance, dich zu verändern. Du hattest die Möglichkeit, dein Wort zu halten... jetzt ist es zu spät! Du bist mein Opfer!"

Und so lässt sich S1 auf den Rücken fallen und rollt sich aus dem Ring. Lässt einen sich krümmenden Zereo Killer im Ring zurück und geht nun seiner Wege. Wieder kommen Sanitäter an ihm vorbei gerannt. Es ist gut möglich, dass es die gleiche Trage ist, die zuvor für James Godd genutzt wurde, die nun für das zweite Opfer des fliegenden Hundes herhalten muss.
Auf dem Rücken und der Stirn blutend wird ZK erstversorgt, als das Bild zu den Kommentatoren zurück schaltet.

Vincent Craven: "Dieser Mistkerl! Dieser gottverdammte Mistkerl! Es ist, als ob der Zerfall von Nicotine & Bacteria S1margl noch unberechenbarer werden lassen hat... Ohne eine Kontrollinstanz wie Eleven oder Bleed scheint sich dieser... dieses tollwütige Tier nur noch seinen zerstörerischen Instinkten hinzugeben. Wenn jemals Zweifel an der Frage bestanden haben, ob in S1margl irgendwo noch der alte Mad Dog schlummert, dann hat er diese am heutigen Abend ein für allemal hinfortgeblasen. Mad Dog ist tot!"

Mike Garland: "Lang lebe der geflügelte Hund! Aber immerhin hatte dieses Drama auch eine gute Sache an sich."

Man vernimmt ein genervtes Schnaufen durch das Headset.

Vincent Craven: "Was um alles in der Welt könnte bitte gut daran sein, dass Zereo Killer von S1margl so heftig verprügelt wurde, dass er mit einer Trage abtransportiert werden musste?!"

Mike Garland: "Ist doch klar! Der Kalifornier wird bei Out of Ashes gleich doppelt so motiviert sein, seinem Gegner einen Denkzettel zu verpassen. Im Falle von Zereo Killer bedeutet das irgendeine aberwitzige Matchart, eine Vielzahl an Foreign Objects und mehrere Liter vergossenen Blutes. Wenn die Geschichten seiner absurfen Matchart-Ideen aus der GFCW allesamt stimmen, kann uns das, was sich gerade im Ring abgespielt hat, also nur zugutekommen."

Vincent Craven: "Meine Damen und Herren – Mr. Mike Garland und seine unfehlbare Logik!"

Mike Garland: "Mein Reden, Vince! Mein Reden!"


------------------ PCWA ------------------

The O2… hier hat er einen kleinen Bierstand gefunden vor der Halle… aktuell ist draußen nicht viel los. Vereinzelte Fans machten Selfies mit ihm und zu seiner eigenen Überraschung ist er sich auch für das ein oder andere Autogramm nicht zu schade. Dabei lächelt er nicht. Er raucht… ohne Pause, eine nach der Nächsten. Und er hasst. Hasst es sich so schwach zu fühlen… er IST der bessere Wrestler. Punkt. Besser als jeder in der Religion. Besser als Jacob Kwabena, besser als Robert Barker und vor allem besser als scheiss Hannibal Cain!!! Aber dieser glitschige, kleine Aal entkommt stets wieder seinen Pranken, will sich ihm nicht stellen. Jede Show eine neue List, ein neuer Trick, ein neuer Bluff… nein, mit bloßer Körperkraft und seinem Können im Ring gewinnt Azrael Rage hier keinen Blumenpott… er ist in seinen Gedanken, schwadroniert und geht Szenarien durch… dabei knurrt die Bestie im Hintergrund, lauert auf Fleisch, die Fans schießen Selfies und er raucht… raucht… raucht… der Aschenbecher ist inzwischen voll. Per Fingerzeig, ohne nur hinzugucken, ordert er ein Bier, welches ihm auch sogleich serviert wird.

„Hast du nachher nicht ein Match? Ist es da eine gute Idee Bier zu trinken?“

Die Stimme holt ihn aus seinen Gedanken. Er kennt sie, kann sie aber nicht zuordnen. Also muss er wohl aufblicken. Genervt sieht er zur Quelle… James Godd. Na toll – ihm ist nicht nach Gesprächen. Dem Engländer eigentlich auch nicht nach den Ereignissen zu Beginn der Show, jedoch konnte er nicht anders als Rage anzusprechen, als er ihn so gesehen hat. Ein Glück, dass durch den Angriff von Mad Dog mit dem Puder nichts Schlimmeres geschehen ist und er nach wie vor klare Sicht hat.

Azrael Rage: „Was interessiert’s dich? Hast du nicht genug mit Mad Dog zu tun… oder mit dem EU – Austritt?“

Der angesprochene Godd lächelt… er kommt gerade von Dr. Häuser, der seine Augen ausgewaschen hat. Zum Glück nichts Schlimmes. 
Nun aber noch Rage... und der Brexit. Irgendwie war es klar, dass dieses Thema heute öfter auf den Tisch kommt.

James Godd: „Ich glaube nicht, dass der EU – Austritt von mir diskutiert werden sollte… Mad Dog hingegen… Er nennt sich jetzt S1margl und ja, er steht durchaus auf meiner Abschussliste und ich auf seiner… habe gehört, dass du auch auf seiner stehst.“

Der Engländer schenkt dem früheren Teufel ein kurzes Grinsen. Schulterzucken bei Rage, während er an seinem Bier nippt und einen kräftigen Zug an seiner Zigarette nimmt.

Azrael Rage: „Scheiß auf wie auch immer sein Name jetzt ist. Dieser idiotische Penisfresser kann von mir aus zur Hölle fahren und, bei allem Respekt, er kann dich von mir aus gleich mitnehmen. Lass mich allein.“

Godd nimmt es mit einer Prise Humor. Auch wenn Rage und er nicht oft Worte gewechselt haben, kennt er inzwischen den rohen Ton von Rage, aber er weiß auch wo dieser inzwischen wirklich steht… auch wenn er es nie zugeben würde. Er stellt sich daneben und bestellt ebenfalls ein Bier… natürlich standesgemäß als Britney benannt.

James Godd: „Schlechte Laune?“

Skeptisch blickt Rage ihn an. Er hasst es Gespräche aufgezwungen zu bekommen. Passiert hier in der PCWA zwar fast täglich, aber er hasst es ja auch täglich. Also passt das. Godd bekommt sein Bier gereicht und nimmt einen kleinen Schluck.

Azrael Rage: „Wie kommst du darauf?“

Sagt er und lässt seinen Kippenstummel ins Bier von James fallen. Er blickt die Bedienung an dem Stand an.

Azrael Rage: „Er zahlt.“

So dreht er sich um und geht. Godd wirkt etwas überrumpelt von den Aktionen die sich hier gerade vor seinen Augen abgespielt haben. War das gerade wirklich oder doch eine Nachwirkung von der Attacke des verrückten Hundes? Etwas verwirrt ruft er Rage hinterher.

James Godd: „Hey? HEY?! HEY, DU ARSCH?!“

So etwas lässt sich ein James Godd natürlich nicht bieten. Nicht in SEINER Stadt. Rage reagiert nicht auf sein Rufen. Okay, dann eben anders. Auf die harte Tour, oder eher die Feuchte. Er greift seinen fast vollen Bierbecher und wirft ihn Rage in den Rücken. Das Bier in diesem verteilt sich über T-Shirt, Hose und Haare. Natürlich stoppt Rage. Das hat James Godd gerade nicht wirklich gemacht? Die Bestie in ihm weiß es aber schon besser, denn sie giert nach dem, was gleich folgen wird… Langsam dreht sich Rage um. Seine Stirn ist zusammengezogen und an seinen Schläfen pochen die Adern.

Azrael Rage: „Tut mir leid für Mad Dog, aber ich werde nicht genug für ihn übrig lassen.“

Godd will nicht zurückschrecken, aber andererseits war es wohl nicht seine beste Idee, vor einem Kampf mit S1margl sich auf einen Streit mit Azrael Rage einzulassen. Der wütende, alte Mann lässt die linke Faust in seiner rechten Hand knacken und stapft auf den Engländer zu.

Azrael Rage: „ihr meint alle, dass ihr auf den alten Azrael Rage rumtrampeln könnt, wie ihr wollt, aber ich werde euch allen beibringen, dass ich es bin, der auf euch trampelt…“

Godd hebt kurz abwehrend die Hände, lächelt dabei jedoch deutlich sichtbar.

James Godd: „Was wunderst du dich denn? Du benimmst dich wie ein Arsch, erkennst niemand anderen als dich an und gibst einen Scheiss darauf wie du andere Leute behandelsssssttttttttt!“

In diesem Moment wurde Godd gegriffen und über den Tresen des Bierstandes in die Spirituosenwand geschmissen. Einige Flaschen zerbrechen in seinem Rücken. Langsam steht er auf. Sein Outfit ist jetzt auch ruiniert und stinkt nach Destille… viele „focks!“, „motherfockers!“ , „wankers!“, flucht währenddessen der Standinhaber. Rage will gerade über die Theke steigen, da wirft Godd ihm eine Flasche Brandy gegen den Kopf, die erst ein dumpfes Geräusch und ein klirrendes Geräusch abgibt, als sie auf dem Boden aufschlägt… „focking wanker… the bloody brandy!!!“ Rage’s Worte sind auch nicht schmeichelhafter.

Azrael Rage: „Du stinkender, kleiner Arschficker!“

Dennoch hat die Flasche am Kopf gesessen. Der Hüne hält sich die Stirn. Hat wehgetan.

James Godd: „Du glaubst echt, dass du der Einzige auf der Welt mit Sorgen und Problemen bist und deswegen mag dich auch keiner und alle wollen dir in den Arsch treten. Eigentlich fast wie bei Barker und S1margl!“

Er wirft eine weitere Flasche. Absinth. Aber dieser fängt Rage… Kurz blickt er auf die Flasche und die Prozentzahl… 56 %. Feuerempfindlich. Er diabolisches Lächeln im Gesicht von Rage, der mit dem Daumen den Deckel löst. Godd erkennt natürlich den Plan von Rage und wird etwas blasser im Gesicht.

James Godd: „Hast du denn jetzt vollkommen deinen Verstand verloren? Du willst mich hier abfackeln, wegen einer kleinen Prügelei? Gibt es für dich denn immer nur Gewalt und mehr Gewalt?“

Rage hat schon das Feuerzeug gezückt und ist kurz davor den Absinth auszuschütten… doch da denkt er nach. Immer nur mehr Gewalt… das ist genau sein Problem. Er will immer mit dem Kopf durch die Wand und immer Gewalt nur mit mehr Gewalt bekämpfen. Das hat fast immer funktioniert und genau deswegen konnte Cain ihn ausmanövrieren. Aber was wäre wenn man diese Gewalt mit List und Tücke paaren könnte… so wie Hannibal. Anstatt die Waffen von Rage zu nutzen, würde er die Waffen von Hannibal nutzen. Er stellt die Flasche auf den Tresen.

Azrael Rage: „Sind da hinten noch zwei heile Gläser, James?“

Skeptisch und noch eine ganze Spur verwirrter als zuvor, hebt der Engländer die Augenbrauen… der Standinhaber hat inzwischen sein Handy am Ohr und ruft die Polizei… In Englisch sagt Rage ihm, dass er auflegen soll. Er wird den Schaden bezahlen und einen Bonus drauflegen.

Azrael Rage: „James? Gläser?“

Irgendwie fällt diesem gerade das Gesicht auseinander.

James Godd: „Bist du komplett bescheuert? Erst willst du mich zerstören und dann mit mir freundschaftlich trinken?“

Er steigt über das Chaos hinweg und geht schnellen Schrittes weg von diesem Verrückten. Es war von seiner eigenen Seite schon verrückt genug sich vor dem Kampf auf diese Konfrontation einzulassen, aber das ist nun endgültig zu viel des Guten.

James Godd: „Leck mich am Arsch, du Irrer!“

So zieht er von dannen und dennoch kann er sich gerade sein Lächeln nicht länger verkneifen. Er hat gerade Azrael Rage die Stirn geboten und diesen offenbar auch beeinflusst. Wieso sollte er also vor S1margl zurückschrecken, wenn er das auch vor Rage nicht nötig hat. Das könnte sein Abend werden… sobald er neue Klamotten und geduscht hat…
Bis dahin will er erstmal nichts und niemanden mehr sehen.

Zurück bleibt Azrael Rage, der sich eine Zigarette anzündet und einen kleinen Schluck Absinth trinkt. Amüsiert blickt er Godd hinterher und er und die Bestie denkt dasselbe…

Azrael Rage: „Die spinnen, die Briten!“

 

Mike Garland: "Ja, absolut großartiger Plan, James! Von der Krankenstation zu Rage an die Bar und direkt wieder zurück auf die Krankenstation. Und das Schlimmste an der Sache ist, dass Godd diese Prügelei auch noch provoziert hat... Eine Prügelei gegen Az-Ra-El Raaaage! Ist er eigentlich vollkommen wahnsinnig?"

Vincent Craven: "Das fragst du dich ausgerechnet bei James Godd? Rage war doch hier der Bekloppte, der sich aus einer Flasche Absinth erst einen Molotovcocktail basteln wollte, um Godd nur wenige Sekunden später zu fragen, ob er aus eben jener Flasche einen mit ihm trinkt. Das ist kran... ich meine, UNLOGISCH! Unlogisch, wollte ich sagen!"

Mike Garland: "Na ja, vielleicht hatte Rage einfach einen schlechten Tag. Letztendlich wäre es nie soweit gekommen, wenn Godd ihn einfach in Ruhe gelassen hätte. Ich meine, es ist Azrael Rage verdammt noch mal! Dass es so endet, hätte er ahnen können."

Vincent Craven: "Was geschehen ist geschehen. Viel wichtiger ist doch, dass James Godd bei diesem Scharmützel keine ernsteren Verletzungen davongetragen hat, was heißt, dass wir uns keine Sorge um den Main Event machen brauchen."

Mike Garland: "Das Glück ist halt mit den Dummen."


------------------ PCWA ------------------

Ob man ihr anmerkt, wie sehr Ashley Stanton gerade ihr Leben hasst?

Die Dame aus den Reihen der Religion gibt sich die größte Mühe, diesen Fakt nicht nach außen zu tragen, während sie mit unbeholfenen Schritten durch den Backstagebereich stackst und dabei innerlich ihre hohen Absätze verflucht. Die verstohlenen Blicke der Verwunderung, die man ihr zuwirft, sorgen trotz aufgesetztem Pokerface dennoch dafür, dass sie sich dabei wie ein Pinguin vorkommt. Eine Verkettung unglücklicher Umstände – das Ausziehen ihrer High Heels würde das Tragen der 12 0,5L-Sechserträger Wasser erheblich erleichtern, derweil sie das unhandliche Konstrukt mit sich herumschleppt. Als "nutzloses Eye Candy der Religion" (Barkers Worte!) gehört das Tragen hoher Absätze zu dem bronzenen, paillettenbesetzten Minikleid jedoch auch in solcherlei Situationen dazu, damit das Beauty Game für die Außendarstellung der Religion immer on fleek ist. Und überhaupt...

Sie hat ja selbst schuld – sagt Barker. Überlegene Athleten wie er, Hannibal oder Kwabena achten darauf, den Körper nicht dehydrieren zu lassen, weshalb immer genug Wasser im Fight Club vorhanden sein müsse. Es sei ihre Aufgabe, darauf zu achten, dass dieser Zustand gegeben ist – sagt Barker. Das müsste sie inzwischen eigentlich wissen – sagt Barker. Sie benehme sich stattdessen so nachlässig und dumm wie ein Mädchen in der Pubertät – sagt Barker. Und wenn sie sich unbedingt so benehmen will, wird er sie auch so behandeln. Darum hat sie diese Lektion verdient – sagt Barker. Sagt. Barker.

Doch schon im nächsten Augenblick rächt sich die Ablenkung durch die fortwährend dunkler werdenden Gedanken, die sich um den angeblich besten Gerasy aller Zeiten drehen. Ein einziger falscher Schritt lässt das von ihren Unterarmen zusammengehaltene PET-Flaschenkonstrukt in sich zusammen fallen und auf den Boden verteilen. Natürlich stürzt Ashley dem Wasser hinterher. Und natürlich gibt es einen unmittelbaren Zeugen, um die Katastrophe perfekt zu machen.

Plötzlich steht jemand in grauen Sweatpants und schwarzem Hoodie gekleidet vor Ashley. Die Kapuze des Hoodies hat die offensichtlich männliche Person tief ins Gesicht gezogen. Die linke Hand hat der Kapuzenträger lässig in der Seitentasche seines Pullovers versteckt und in der rechten hält er sein Smartphone, das er auf Ashley und das Chaos richtet. "Say: Cupcakeeeee" und schon sieht man einen kurzen Blitz gefolgt von einem "Klick".

Langsam dämmert es Ashley, wen sie hier vor sich hat. Ob er sich absichtlich immer die peinlichsten Momente aussucht, um sie zu treffen? Allmählich beginnt sie hier nämlich ein Muster zu erkennen. Der Mann vor ihr entledigt sich nun seiner Kapuze und es ist wie sie erwartet hat: Marc Poe schaut sie mit einem breitem Grinsen an.

Marc: "Ich sollte ein Instagram Profil mit peinlichen Fotos von Dir anlegen. Da kommen bestimmt noch einige dazu wenn es so weitergeht. Ich denke, dass die Zahl der Follower und damit mein Bankkonto durch die Decke gehen würde. Kaaa-Ching!! Aber mal im Ernst: Gefällt es Dir da unten oder kann ich Dir irgendwie helfen? Und wenn ich Dir nur einen leckeren Cupcake hole."

Poe streckt seine Hand Richtung Ashley aus, die sich mit einem peinlich berührten Lächeln in dem sie umgebenden See aus Plastikflaschen umschaut, so als suche sie das rettende ufer, das sie vor der erlittenen Schmach bewahrt, bevor sie entschuldigend mit den Schultern zuckt.

Ashley Stanton: "Oh, eigentlich ist es hier auf dem Boden zwischen all den Wasserflaschen gar nicht so schlecht. Es ist sogar regelrecht gemütlich, wenn man keine allzu hohen Ansprüche stellt. Vielleicht bleibe ich einfach hier sitzen... Ja, jetzt, wo ich drüber nachdenke, ist das eine wundervolle Idee. Lass mich hier sitzen. Ich komme klar. Ganz bestimmt. Mach du einfach das weiter, was du vorher gemacht hast und lass mich hier sitzen, okay?"

Links, rechts, links möchte sie sich am liebsten für den Blödsinn backpfeifen, der gerade unkontrolliert ihre Lippen verlässt. Aber keine Erklärung der Welt könnte diese Situation wohl retten. Muss sie offenbar auch nicht, denn nach einem weiteren Moment, in dem sie in verschämter Weise in das amüsierte Antlitz des Marylanders blickt, beginnt dieser damit, wortlos einzelne Flaschen vom Boden aufzusammeln und sorgt damit für große Augen bei der jungen Frau aus KCMO. Nicht etwa, weil seine plötzliche zuvorkommende Art sie kalt erwischt, sondern weil der Umgang mit Poe sie noch an etwas erinnert. An Robert Barkers warnende Worte.

Ruckartig richtet sich die Brünette wieder auf, baut sich vor dem Mann aus Baltimore auf und bedenkt ihn mit einem besorgten Blick. Der wiederum beantwortet die Ernsthaftigkeit in ihrer Miene mit einem verschmitzten Lächeln.

Marc: "Hast Du Dich also endlich dazu entschlossen, mir bei diesem Chaos zu helfen? Zwar hab ich heute kein Match, aber ewig Zeit hab ich auch nicht. Später werde ich meinen Geburtstag in einem Londoner Pub begießen. Also beeilen wir uns und dann kannst Du mit Rob und mir auf die Piste gehen. Als ehemaliges Cheerleader-Girl bist Du doch bestimmt nicht ganz abgeneigt, oder? Guess, a little Party never killed nobody."

Die ehemalige Cheerleaderin scheint in ihrer Panik gar nicht mitbekommen zu haben, was Poe zu ihr gesagt hat.

Ashley Stanton: "Ge-Geburtstag?! Was? Nein. Das geht nicht. Du musst gehen. Jetzt sofort. Ich schaffe das alles auch alleine."

Poe hält inne, ohne dabei jedoch das schiefe Lächeln einzubüßen.

Marc: "Okay, dann kommst Du eben nicht mit. War ja nur so eine Idee. Aber helfen werde ich Dir trotzdem. Oder hast Du Angst, dass es dem großen, bösen Robert Barker wieder nicht passt? Just chill, ich helfe Dir echt gern. Was kann Barker schon dagegen haben? Ya know: Chivalry ain't dead'n'stuff."

Er kennt die Geschichten. Jeder im Business kennt sie. Ihre blutigen Spuren drangen bis in die tiefsten Niederungen der Indies und so auch zu ihm. Das Monster, der Unmensch, der Mann ohne Grenzen, der Schlächter. Selbst in den versifftesten Klitschen, in denen er bisher auftrat, sprach man den Namen "Robert Barker" in Ehrfurcht aus. Zurecht, waren sich die meisten Wrestler einig, die Zeuge seiner Brutalität geworden sind. Den Schwanz einziehen war jedoch noch nie so Poes Ding. Besonders nicht vor einer hübschen Lady wie Ashley Stanton.

Ashley Stanton: "Du verstehst das nicht. Du machst alles noch viel schlimmer, wenn du jetzt nicht gehst. Für dich und für mich. Barker versteht absolut keinen Spaß. Er wird dich..."

"GOTT-VERDAMMTE SCHEISSE!"

Zu spät. Ashley schreckt auf, versteift zu einer Salzsäule, als die donnernde Stimme des Mannes ohne Grenzen durch den Korridor bellt. Mit langen Schritten marschiert er auf sie zu. Das lauter werdende Stakkato seiner Stiefel füllt den Flur so lange mit unangenehmen Vorzeichen, bis es das nicht mehr tut. Bis er direkt vor ihr steht. Bis der kommende Ärger greifbar ist. Marc Poes Existenz komplett ignorierend, schweift der strafende Blick des ehemaligen Gerasys über das sich vor ihm ausbreitende Chaos. Ashley, die ihre Augen vor ihm unterwürfig auf den Boden gerichtet hat, muss ihn nicht ansehen, um zu wissen, was er denkt. Dafür hat er es ihr zu oft gesagt. Durch und durch unfähig.

Robert Barker: "Was zur Hölle ist das hier?"

Mit einer Handgeste deutet er präsentierend auf die am Boden befindlichen Plastikflaschen. Ashley öffnet daraufhin den Mund, will etwas antworten, wird aber sogleich von Barker selbst abgewürgt. Diesen Moment will er sich nicht so schnell nehmen lassen.

Robert Barker: "Erkläre mir, wie du es schaffst, selbst bei den simpelsten Aufgaben zu versagen und trotzdem zu denken, dass du es wert wärst, ein Teil der Religion zu sein. Ich würde es gerne verstehen, aber ich es entzieht sich mir. Wo nimmst du dieses vollkommen unerklärliche Selbstbewusstsein her? Du hast heute ja nicht mal ein Match gehabt, in dem du mal wieder versagen könntest. Und trotzdem enttäuscht du unsere Gemeinschaft in aller Öffentlichkeit... Wasserflaschen von Punkt A nach Punkt B zu transportieren. Mehr solltest du nicht erledigen. Eine Aufgabe für Idioten, eigentlich. Und du schaffst selbst das nicht. Wie soll ich Hannibal unter diesen Voraussetzungen jemals ernsthaft sagen können, dass du irgendeinen erkennbaren Mehrwert mitbringst?"

Gerne würde sie diesem unausstehlichen Arschloch darauf Kontra geben. Gerne würde sie ihm sagen, dass sie sich vollstens bewusst ist, dass diese idiotensichere, simpelste aller Aufgaben offensichtlich als Schikane geplant war. Dass keiner der anderen Gemeindemitglieder an einem Abend jemals soviel Wasser trinken würde, als dass es nötig gewesen wäre, 12 Sechserträger Wasser in den Fight Club zu schleppen. Dass sein Wunsch, das Wasser ohne Hilfsmittel mit den eigenen Händen zu tragen, nichts damit zu tun hatte, dass sie einmal in ihrem Leben mit ehrlicher Arbeit glänzen sollte, sondern explizit dazu gedacht war, sie scheitern zu lassen.

Aber würde das etwas an der Situation ändern? Würde sie ihn damit nicht einfach nur wieder erzürnen? Würde Barker seine Drohungen von ihrem letzten Treffen diesmal nicht einfach wahrmachen? Oder herumerzählen, was er von ihr und Hannibal weiß?

Ashley schweigt, traut sich nach wie vor nicht, den Augenkontakt mit dem einstigen Schlächter aufzunehmen. Dieser scheint hingegen überhaupt nicht an einer Antwort interessiert zu sein. Er redet einfach weiter munter auf sie ein und kommt mit seinem Gesicht dabei immer näher an das ihre heran.

Robert Barker: "Dir ist hoffentlich bewusst, was dich erwarten wird, wenn sich deine miese Arbeitseinstellung nicht auf der Stelle ändert. Hannibals Interesse an dir schwindet mit jedem ausbleibenden Sieg weiter. Das Einzige, das du ihm darüber hinaus hättest bieten können, hast du ihm bereits gegeben. Also bleiben für dich nicht mehr allzu viele Optionen übrig. Genau genommen bleiben zwei: Erstens fängst du endlich damit an, handfeste Erfolge zu präsentieren und zweitens tust du das, was wir dir sagen. Bedingungslos. Und das so lange bis du endlich gelernt hast, der Religion keine Schande mehr zu bereiten. Kannst du mir folgen? Oder bist du selbst dafür zu einfältig?"

Robert hat seine rechte Pranke um Ashleys Kehle gelegt. Er packt nicht zu, hält sie nur so, dass er ihr Kinn leicht nach oben führen kann. Sodass sie gezwungen ist, ihm in die Augen zu schauen. Er braucht keine mündliche Bestätigung von ihr. Er weiß, dass sie ihm sehr wohl folgen kann. Dass sie ihm komplett ausgeliefert ist. Und er genießt es.

Der Moment des Triumphes ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn in dem Augenblick, als er zu einer weiteren Schelte ansetzen will, spürt er plötzlich einen dumpfen Schmerz in seinem ausgefahrenen Arm, der ihn Ashley loslassen und herumfahren lässt. Der Auslöser? Eine der Wasserflaschen, die ihm mit voller Kraft gegen seinen Unterarm geworfen wurde. Von Marc Poe.

Robert Barker: "Was zum Teufel..? Bist du wahnsinnig geworden?"

Der Mann, der einen Man-Bun als Frisur rockt, lässt sich von dem aggressiven Ton des einstigen Schlächters nicht aus der Ruhe zu bringen. Er hat scheinbar genug gesehen und sich nun dazu entschlossen einzuschreiten.

Marc: "Das fragst Du mich? Überleg Du mal lieber, wie man eine Lady behandelt. Was Du mit Ashley machst geht gar nicht, selbst wenn Du 100 mal den Gerasy gewonnen hättest. In der Hinsicht nimmst Du dir ganz schön viel raus. Zuviel nach meinem Geschmack! Da, wo ich herkomme, behandeln wir Frauen nicht so. Leute die sich sowas bei uns erlauben, bekommen dort eine Menge Ärger mit Leuten wie mir, wenn Leute wie ich sowas mitbekommen. Also Rob, obwohl Rob möchte ich Dich gar nicht nennen. Ehmm Barker, ich schlage vor, dass Du das Cheerleader-Girl nun in Ruhe lässt, sie mit mir heute Party machen geht und Du Deine scheiß Flaschen selber in den Fight Club bringst. Ansonsten muss ich Dir wohl eine dieser Flaschen, dort einführen, wo die Sonne nicht scheint." 

Die junge Frau aus KCMO versucht die Situation zu entschärfen, indem sie sich zwischen die beiden Männer stellt und Marc Poe mit flehendem Blick ansieht, allerdings wird sie sofort von Robert Barker zur Seite geschoben, sodass sich die beiden nun direkt gegenüberstehen und feindliche Blicke untereinander austauschen.

Robert Barker: "Du hast ganz schön Nerven, Rookie. Hast du irgendeine Ahnung, mit wem du dich hier anlegst? Hast du irgendeine Ahnung, wem du hier drohst? Hast du irgendeine gottverschissene Ahnung, was ich mit Bastarden wie dir anstelle, wenn sie mich auch nur falsch angucken?"

Marc Poe kommt nicht dazu, zu antworten, weil sich einmal mehr Ashley Stanton in den Weg stellt und versucht, den Marylander sanft von sich zu drücken, während sie mit leiser, eindringlicher Stimme zu ihm spricht.

Ashley Stanton: "Bitte geh, solange er dich noch lässt. Das ist es nicht wert."

Poe sieht sie nicht an, seine Augen sind nach wie vor auf den ehemaligen Gerasy gerichtet. Es scheint als ob er bereit wäre, es hier und jetzt drauf ankommen zu lassen.

Marc: "Sorry, Cupcake, aber Du erwartest nicht ernsthaft von mir, dass ich jetzt wegrenne? Denn es ist wahrscheinlich länger her, dass dem besten Gerasy aller Zeiten mal ordentlich die Leviten gelesen wurden. Seit dem er in dieser Sekte ist und ihm der Möchtegern-Ron L. Hubbard das Hirn geklaut hat, kann ich einfach keinen Respekt mehr vor diesem Mann haben. Wie Tom Cruise hat er seinen Superstarstatus selbst zerstört. Auf so einen brauchst Du nicht hören, leb Dein Leben. Fang heute damit an und entscheide Dich für den Fun."

So hat lange kein Rookie mehr mit ihm gesprochen. Die meisten hatten genug über ihn gehört, um keine solchen Dummheiten zu begehen. Oder waren nie wieder gekehrt, nachdem sie diesen Fehler das erste und letzte Mal begangen hatten.

Robert Barker: "Und wie kommst du darauf, dass es irgendjemanden auf dieser Welt gibt, der sich dafür interessiert, ob und für wen ein bedeutungsloser Niemand wie du Respekt empfindet? Was du denkst, fühlst, sagst, träumst, kackst oder androhst ist nur so viel Wert, wie dein Name und hier, in der PCWA, ist dein Name absolut Nichts wert. Undurchdachte Aktionen wie diese hier werden dafür sorgen, dass sich das auch niemals ändern wird, denn ich bin gewillt, dir die Chance zu geben, dich zu etwas Besonderem zu machen. Ich werde dich mehr bluten lassen, als jeden anderen Rookie in der Geschichte der PCWA zuvor. Wäre das nicht etwas wirklich Besonderes?"

Marc: "So viele Worte, aber wo bleiben Deine legendären Taten? Du ruhst Dich doch nur noch auf Deinem Status aus und gehst nun einen ganz leichten Weg in dem Du Dich in der Sekte versteckst. Wieso beweist Du nicht, dass hinter Deinem Geschwätz nicht bloß leere Drohungen stecken, tough guy? Vendetta 119! Du gegen mich, die Vergangheit gegen die Zukunft. Dann kannst Du der Welt und mir zeigen, dass mit dem Wrestler Robert Barker weiterhin zu rechnen ist wenn die Person schon zum Sekten-Zombie mutiert ist. Zeig mir, ob Du mich wirklich so einfach vernichten kannst."

Ashley Stanton: "Robert, bitte! Lass uns in den Fight Club zurückgehen. Du verschwendest nur deine Zeit mit ihm. Er ist dir doch sowieso nicht gewachsen."

Aber davon will der Mann ohne Grenzen nichts wissen. Der Punkt, an dem es für diesen Rookie, für diesen Niemand am unteren Ende der Nahrungskette ein Zurück gibt, ist längst überschritten. Abermals schiebt er die Schönheit aus den eigenen Reihen zur Seite, um sich vor dem Marylander aufzubauen und ihm wiederholt mit dem Zeigefinger gegen die Brust zu tippen. Der lässt sich trotz der Kampfeslust, die in seinen Augen funkelt, davon aber nicht provozieren. Auch nicht davon, dass Barkers folgende Worte überhaupt nicht an ihn, sondern an Ashley gerichtet sind.

Robert Barker: "Meinst du das ernst, Ashley?"

Sie bekräftigt ihn.

Ashley Stanton: "Ja, ja, natürlich. Er ist... er ist ein Rookie. Er hat keine Ahnung, mit wem er sich anlegt."

Er grinst Poe an.

Robert Barker: "Du meinst also, dass ein Bastard wie er keine Chance hätte gegen einen Mann wie mich?"

Sie weiß genau was er hier tut, aber sie muss mitspielen, wenn sie ihn daran hindern will, Marc zu verletzen.

Ashley Stanton: "Ja."

Ein Blick aus den Augenwinkeln reicht, um sie zum Weitersprechen zu zwingen.

Ashley Stanton: "Ein.. Bastard wie er... hat keine Chance gegen einen M-mann wie dich."

Widerliche Genugtuung beim Ex-Champion.

Robert Barker: "Ich glaube, ich muss dir ausnahmsweise recht geben, Ashley. Er ist mir nicht gewachsen. Nicht im Entferntesten. Er ist ein Nobody, der ein paar Matches gegen ein paar andere Nobodys gewonnen hat und jetzt denkt, er könne deswegen mit den großen Jungs in einer Liga mitspielen. Aber das ist, wo dein Rosenkavalier sich gewaltig irrt. Nur weil er sich von deiner Fassade aus Parfüm, Make-Up und Mode blenden lässt und glaubt, er könne deine Handynummer abstauben, wenn er sich für dich in die Schusslinie wirft, heißt das nicht, dass er auch wirklich bereit ist, mit einem Mann wie mir in den Ring zu steigen. Insgeheim weiß er das sogar, aber er fordert mich trotzdem zu einem Match bei Vendetta 119 heraus. Nur wegen dir, weil er dich abschleppen will. Es ist einfach nur lächerlich."

Robert schüttelt den Kopf. Die lächerlichen Spiele hormongesteuerter Narren liegen lange hinter ihm.
Ashley hasst sich dafür, dass sie ihm zustimmen musste, aber es war die einzige Chance ihn zu beruhigen. Marc hatte ja keine Ahnung, was ihm sonst geblüht hätte.

Robert Barker: "Aber weißt du was, Ashley? Er ist nicht alleine Schuld an seiner Misere. Denn wo er nur ein dummer, dummer, dummer Rookie ist, bist du schon lange genug dabei, um zu wissen, dass ich keine Witze reiße. Wenn ich dir einen Befehl gebe, dann hast du ihm zu folgen und ich habe dir befohlen, den Kontakt zu Wrestlern außerhalb der Religion einzustellen. Und das hast du ganz offensichtlich nicht getan. Und deshalb, Marc Poe, akzeptiere ich. Ich akzeptiere deine Herausforderung. Du kannst dich danach für alles, was ich dir während unseres Matches antun werde, bei Ashley bedanken. Ihrer Dummheit allein hast du es zu verdanken."

Der ehemalige Schlächter macht eine Kunstpause, will sichergehen, dass Ashley die Implikationen hinter seinen Worten versteht und entfernt sich darauf ruckartig von ihr und Marc Poe. Ein letztes Mal streift sein Blick die diversen Flaschen auf dem Boden.

Robert Barker: "Du wirst das aufräumen. Alleine. Und danach holst du neues Wasser. Hast du das verstanden?"

Die Brünette nickt und presst ein eingeschüchtertes "Ja" zwischen ihren Lippen hervor. Dann verlässt Robert Barker wortlos die Szenerie. Zurück bleiben die beiden Amerikaner, von denen der Marylander als erster das Wort ergreift, während die junge Frau aus KCMO schweigend damit beginnt, die Unordnung aufzuräumen.

Marc: "Unglaublich, Du bist ihm wirklich hörig? Merkst Du nicht, dass Du Dich diesem Bastard vollkommen ausgeliefert hast? Warum lässt Du Dich von ihm so behandeln? Was hat er denn in der Hand gegen Dich?"

Man merkt wie wütend Marc Poe gerade ist, er kann einfach nicht fassen was hier gerade abgeht. Er läuft mit schnellen Schritten im Kreis um Ashley herum und reißt mehrmals am Ausschnitt seines Hoodies.

Aber Ashley reagiert nicht. Sie klemmt hockend einfach nur weiter Flasche für Flasche unter ihren Arm.

Marc: "Hey, Cups. Hörst Du mir überhaupt zu?"

Ashley Stanton: "Ich habe dich gehört, aber es ist nicht dein Problem, okay? Ich habe mir das alles so ausgesucht und ich habe meine Gründe dafür. Lass mich in Zukunft einfach in Ruhe, das ist das Beste für uns beide."

Voll beladen kehrt das Gemeindemitglied der Religion in die Vertikale zurück und wirft dem Marylander noch einen enttäuschten Blick zu. Dann wendet auch sie sich dem Gehen zu.

Poes Gesichtsausdruck spricht für sich. Es ist eine Mischung aus Enttäuschung, Verzweiflung und Wut. Während er Ashley kopfschüttelnd hinterher schaut, kratz er sich mit beiden Händen mehrmals den Bart und murmelt etwas, bevor dann auch er weitergeht.

 

Vincent Craven: "Da hat sich Marc Poe aber ganz schön Ärger eingehandelt. Ein Match gegen Robert Barker bei V119? So früh in seiner PCWA-Karriere ist das schon ein ganz schöner Brocken, den er sich da ausgesucht hat."

Mike Garland: "Mr. Man-Bun hat sich das doch selbst zuzuschreiben! Er wollte an seinem Geburtstag DAT ASS hinterherjagen und bekommt nun die Quittung dafür."

Vincent Craven: "Könnte es nicht auch sein, dass Marc einfach nur ein Gentleman sein wollte? Du wirst ja wohl nicht bestreiten, dass die Art und Weise, wie Robert Barker mit Ashley Stanton umspringt mehr als grenzwertig ist. Das ist für mich ganz klar Mobbing am Arbeitsplatz und man sieht es diesem Sadisten ganz deutlich an, wie viel Spaß ihm das Ganze macht."

Mike Garland: "Und ich sage, das ist Ansichtssache. Barkers Methoden mögen hart sein, ja, aber es ist nicht so, als ob die Dinge, die er zu Ashley gesagt hat, aus der Luft gegriffen wären. Wenn sie ein respektiertes Mitglied der Religion und des PCWA-Rosters werden will, dann muss sie die School of Hard Knocks nun mal durchlaufen. Und wenn Marc Poe dabei als Kollateralschaden auf der Strecke bleibt, muss sie auch das in Kauf nehmen. Ob es ihr nun passt oder nicht."

Vincent Craven: "Ich kann das keinesfalls gutheißen, auch wenn Ashley Stanton sich in letzter Zeit nicht unbedingt mit Ruhm beklettert hat. Ich hoffe, sie lässt sich das nicht noch länger von Barker gefallen."


------------------ PCWA ------------------

"Buh."

Wirklich erschrecken tut Robert Breads sich nicht.
Er steht zwar mit dem Rücken zum Ursprung der Stimme am Getränkeautomaten - einem alten Freund von Breads, wenn man so will - doch es gab schon deutlich gruseligere Dinge als ein "Buh".

Der Kanadier dreht sich um und blickt in das Gesicht eines Mannes.
In ein Augenpaar, dessen Ausdruck ein plastisch gewordenes Gemälde über Hochmut, Verachtung und Kaltblütigkeit ist.

Er sieht Lippen, die eine stumme Begrüßung heucheln. Dann kräuseln sich die Mundwinkel zu einem verachtenden Lippen.
Ein Mund, der jederzeit dazu bereit wäre, Breads anzuspucken.

Unter dem Blick des Champions stößt sich der Eindringling von der Wand ab, an der er gelehnt hatte. 

Dean Welkey: "Es tritt auf: Der Antagonist. Die Fleisch gewordene Heimsuchung. Nenne es, wie du willst, Rob."

Robert Breads: "Oh gut, dann muss ich dich nicht suchen."

Dean Welkey: "Mich suchen? Wie rührend. Hast du mich etwa vermisst?"

Spricht es über die Schulter.
Dean geht wortlos an Breads vorbei und bugsiert eine Münze in den Automaten.

Dean Welkey: "Bedien' dich. Geht aufs Haus."

Der Kanadier spielt mit. Überfliegt kurz das Angebot.
Dann wird Klick zu Klonk. Der Automat hat das Gewünschte ausgespuckt.

Dean Welkey: "Ich hatte schon Angst, du würdest mich vergessen."

Robert Breads: "Wie könnte ich?"

Mit einer durch und durch nicht ernst gemeinten Geste streckt Breads seinem Gegenüber die Getränke-Dose entgegen.

Robert Breads: "Und, Durst? Es ist zwar kein 2,5%-Original, aber vielleicht möchtest du ja trotzdem."

Dean Welkey: "Ich trinke nicht."

Breads seufzt.

Robert Breads: "Gut, dann nicht. Ich hatte gehofft dass du irgendwie allergisch gegen das Zeug hier bist und einen Anfall bekommst oder so... aber dann muss ich mich um deine Bestrafung wohl selbst kümmern."

Dean Welkey: "Oh, Bestrafung. Klingt ja gefährlich. Was wirds? Augenbinde und ab ins Spielzimmer?

Welkey haucht einen Kuss in Richtung Breads.
Die Augen des Kanadiers verdüstern sich und seine Fingerknöchel um die Dose werden ein wenig heller. Kein gutes Zeichen. Der zweifache Träger der Cryption Crown ist heute reizbar.

Robert Breads: "Das ist nicht unbedingt der richtige Moment für Scherze, mein Freund. Du hast bei der letzten Show ein kleines Bisschen dazu beigetragen, dass meine Laune verdammt nochmal im Keller war. Du und deine... wer auch immer diese Leute waren. Es ist mir eigentlich auch egal wer diese Leute waren. Was mir nicht egal ist, ist die Tatsache dass du meine Titelverteidigung versaut, mich bloßgestellt und... achja... angespuckt hast."

Dean Welkey: "Das war super, oder?" 

Robert Breads: "Ja, unheimlich. Es war gleichzeitig wohl auch der bisher größte Moment deines Lebens."

Welkey lächelt.
Gespieltes Überlegen.

Dean Welkey: "War auf jeden Fall 'ne hohe Nummer auf meiner Liste von Dingen, die ich tun wollte, bevor ich sterbe. Und hey, ich fands echt gut. So richtig erfüllend. Das Gefühl solltest du auch mal erleben können. Aber leider bist du ja selbst Robert Breads. Ob es aber noch schöner war als damals, als ich meinen World Title gewann und dich erstmals besiegt habe, kann ich wirklich nicht sagen."

Seufzen. Theatralisch.

Dean Welkey: "Hach, es ist so anstrengend, ich zu sein. So viele Highlights. Ich kann mich wirklich nicht entscheiden..."

Er zuckt mit den Schultern.

Dean Welkey: "Du solltest mal einen Tag meine Mokassins tragen, Robbie. Für das Gefühl von wirklichem Talent, schnellem Erfolg und einzigartigen Rekorden."

Robert Breads: "...und seitdem hast du wohl auch überhaupt nichts mehr erreicht, sonst müsstest du es jetzt nicht immer noch erzählen. Wie fühlt sich das für den größten Star der Wrestling-Welt an, völlig irrelevant zu sein, hm?"

"Canada's Own" lässt Welkey gar keine Chance zu antworten.

Robert Breads: "Ich kann dir sagen was dagegen hilft, eine Fußnote zu sein - hier, in der PCWA zu sein. Und gegen den besten Wrestler der Welt anzutreten. Das weißt du. Und deshalb hast du diese ganze Scheiße abgezogen, nicht wahr? Du Genie, Dean. Damit die Leute wieder über dich reden. Damit du nach deiner Brawlin' Rumble Performance nicht gleich wieder in der Versenkung verschwindest... das hättest du nicht ertragen. Nachdem du zum ersten Mal seit Jahren wieder ein bisschen Spotlight bekommen hast, konntest du es nicht sein lassen. Du wolltest mehr. Deswegen wolltest du gegen mich antreten. Doch so wie ich weißt auch du... dass du mich nicht schlagen kannst. Nicht mehr. Deshalb die Masken-Männer. Deshalb diese Farce. Alles für mehr Aufmerksamkeit. Und ich, Robert Breads, bin so großzügig, dir noch mehr von dieser Aufmerksamkeit zu geben."

Dean Welkey: "Holy Shit. Sicher, dass dein Vorfahr nicht so ein österreichische Wichser mit Ödipuskomplex war? Würde auf jeden erklären, warum deine Psychoanalyse so beeindruckend war. Aus einer Tat hast du ja fast mein ganzes Gehirn enträtselt. Stecken ja ungeahnte Talente in dir. Nur mal angenommen, dass du Recht hast. Was wäre dein Angebot?"

Robert Breads: "Du hast das Interesse der Leute geweckt. Viele wollen dich jetzt sehen, Dean. Aber weißt du, was nicht viele, sondern ALLE sehen wollen? Robert Breads vs Dean Welkey, in einem RICHTIGEN Match. Ohne irgendwelche Eingriffe. Ohne Spielchen. Und zwar sobald wie möglich. Denn bevor ich bei Out of Ashes meinen ersten Pay-Per-View als Champion bestreite, will ich die lästige Fliege, die du bist, los werden... also, was sagst du? Breads vs Welkey II? Gleich hier? Heute Abend?"

Dean Welkey: "Vielleicht. Also unter bestimmten Bedingungen..."

Robert Breads: "Du hast hier keine Bedingungen zu stellen. Ich bin der verdammte Undisputed Gerasy Champion, ich..."

Dean Welkey: "Du bist ein Stück Scheiße mit einem goldenen Gürtel."

Welkey lächelt und lehnt sich an den Getränkeautomaten.

Dean Welkey: "Von mir aus kannst du sogar der König der Welt sein. Es interessiert mich nicht. Ich gebe einen Dreck auf die PCWA und ganz besonders auf dich. Entweder du hörst dir an, was meine Bedingungen sind oder ich fahre wieder nach Hause und ihr betreibt wieder Inzest mit den gleichen 4-5 Männern, die seit Jahren hier sind."

Robert Breads: "Das würdest du nicht machen. Du brauchst dieses Match."

Dean Welkey: "Vielleicht. Aber du brauchst dieses Match mehr. Du hast schon mit Sharpe kein richtiges Ende finden können. Was würde es bloß mit dir diesem vom Ehrgeiz zerfressenen Kanadier machen, wenn er das auch mit Welkey nicht hat? Wenn er gedemütigt und angespuckt wird und dann keine Chance bekommt, ihn zu schlagen."

Der Kanadier lässt aus seinen bebenden Fäusten die Dose lächeln und beißt sich auf die Unterlippe. Dieser verdammte Dreckskerl.

Robert Breads: "Was willst du?"

In großer Geste breitet Welkey die Arme aus. 

Dean Welkey: "Ich will alles. Das Maximum. Die größte Aufmerksamkeit, das meiste Geld. Ich will, dass dieser ganze Scheißladen meinen Arsch küsst. Deswegen werde ich nicht weniger hinnehmen als die größte Bühne, die das Theater bietet. Ich werde gegen dich antreten, Robert. Aber nicht heute Abend. Nicht bei einer Vendetta und schon gar nicht in der Midcard. Einmal habe ich mich dazu herablassen müssen. Noch einmal werde ich meinen Stolz nicht runterschlucken. Du willst...das hier?"

Der Invasor präsentiert sich betont provokativ.
Streicht mit der Hand über sein unversehrtes Gesicht, an dessen Zustand Breads so gerne etwas ändern würde.
Dann zwinkert er Breads zu.

Dean Welkey: "Ich trete gegen dich an. Beim PPV. Im Main Event. Um den Titel. Entweder so oder ich bin weg."

Robert Breads: "Du bist irre."

Dean Welkey: "Bin ich das? Ich halte mich eigentlich für recht normal für die Verhältnisse dieser Liga. Vielleicht bin ich ein wenig berechnend. Oder du hast einen Fall von Betriebsblindheit. Aber ich gebe mich eben nicht mit weniger zufrieden als es meiner Klasse entspricht. Das ist nun mal die größte Bühne."

Robert Breads: "Ich werde einen Teufel tun und dieses Match annehmen. Du hast dir das in keinster Weise verdient. Alles was du getan hast ist mich anzugreifen. Ich habe dieses Match bereits jemandem angeboten, der es sich nun einmal verdient hätte, ob ich ihn leiden kann oder nicht. Und ich sage dieses potentielle Match sicher nicht für dich ab, wenn du das..."

Er spricht mit einem Rücken.

Dean Welkey: "Ich wünsche dir noch einen schönen Tag."

Zurück lässt der Achte des diesjährigen Brawlin' Rumble einen Robert Breads mit offenem Mund. Er war gerade abserviert worden... von jemandem, der gerade eine handvoll Auftritte in der PCWA hatte. Als Undisputed Gerasy Champion war er einfach abserviert worden. Seit er dieses Gold trägt schien nichts mehr zu laufen wie es sollte - gar nichts mehr. Wütend tritt der höchste Würdenträger der Berliner Liga vor den Getränkeautomaten.

Robert Breads: "Dieser arrogante Affe!"

Mit gefletschten Zähnen zieht Robert Breads von dannen. Bis zum Ende des Abends wird er das alles geregelt haben. Er wird Dean Welkey dran kriegen. Er wird Nicotine & Bacteria dran kriegen.

Und dann wird seine Titelregentschaft endlich WIRKLICH beginnen.

 

Mike Garland: "Erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit dieser Dean Welkey unseren höchsten Champion auflaufen lässt."

Vincent Craven: "'Erstaunlich' nennst du das? Ich nenne das eine Frechheit! Eine riesengroße sogar! Wieso diesem Mann hier immer noch eine Bühne geboten wird, entzieht sich vollkommen meinem Verständnis. Er hat noch absolut GAR NICHTS in dieser Liga geleistet und glaubt ernsthaft, dass er es noch ein zweites Mal verdient hat, um den Undisputed Gerasy Title anzutreten?! Sag mal, geht's noch?!"

Mike Garland: "Vince, achte auf deinen Blutdruck!"

Vincent Craven: "Sorry, aber diese Respektlosigkeit macht mich einfach nur richtig sauer!"

Mike Garland: "Und damit machst du genau das, was Dean Welkey von Robert Breads erwartet. Canada's Own soll wütend werden, bis zu dem Punkt, an dem er den Fehler macht und auf Welkeys Forderungen eingeht. Robert Breads befindet sich gewissermaßen in einer Zwickmühle, wenn er den Fighting Champion verkörpern will, als den er sich sieht. Verteidigt er bei Out of Ashes seinen Titel gegen Welkey, beginnt dieser ohne auch nur einen Finger krumm gemacht zu haben seinen Willen. Tritt er nicht gegen ihn an, würde er als heuchlerische Memme dastehen und die Kredibilität, die sich Breads über die Jahre in der PCWA erarbeitet hat, würde massiv darunter leiden. Welkey nutzt das gnadenlos aus. Ziemlich genial, wenn du mich fragst!"

Vincent Craven: "Das ist nicht genial, sondern feige und hinterhältig, aber seine Jedi-Gedankentricks werden ihm auch nicht helfen, wenn er erst mit unserem Champion im Ring steht. Und dann wird ihm Robert Breads hoffentlich begreiflich machen, dass man sich nicht so ungestraft über den Undiputed Gerasy Champion lustig machen kann."


------------------ PCWA ------------------

Dante sitzt in der Umkleide und erinnert sich noch mal an die letzte Show die in seiner Heimat Mexiko stattfand. Die Fans haben ihn gefeiert und ihn nicht vergessen, auch das Match war sehr stark doch mit dem Ende war Dante überhaupt nicht zufrieden. Wie konnte er verlieren? Zudem das noch in seiner Heimat. Aber viel schlimmer war, wie er verloren hat. Er versteht nicht, warum Marc Poe sich so verhalten hat. Mag er keine Mexikaner?

El Hermano schreckt aus seinen Gedanken hoch. Vom Gang hört man lautes Gelächter, das ihn beim weiteren Nachdenken stört. Er steht etwas genervt auf und öffnet die Tür der Umkleide. Tatsächlich sieht er nun Marc Poe und Rob Collins, die vorm Getränke- und Snackautomaten stehen und sich amüsiert und lachend unterhalten. Marc hat mittlerweile wieder die Kapuze seines Hoodies über den Kopf gezogen, aber nicht mehr so tief ins Gesicht, da man ihn nun deutlich erkennen kann. Rob Collins trägt eine kaputte Jeans, ein weißes Shirt und darüber eine Lederjacke. Auf dem Kopf hat er heute eine Basecap in Farben von West Ham United und bei genauerem Hinsehen kann man auch das Logo des in London ansäßigen Fussballclubs erkennen. 

Marc spricht und schlägt sich mit der rechten Hand vor Lachen aufs Bein. Er ist mittlerweile wieder bestens gelaunt oder er lässt sich seinen Ärger einfach nicht mehr anmerken. Könnte aber auch am Corona liegen, dass er in der anderen Hand hält und Rob zu prostet. El Hermano geht auf die beiden zu, ohne von beiden beachtet zu werden. Poe spricht einfach weiter mit Collins.

Marc: "Man man, typisch Collins. Ein extra tolles Hotel in Nordlondon buchen und dann mit einer West Ham United Cap rumlaufen. Dabei hast Du doch absolut nichts mit Fußball am Hut. War doch irgendwie zu erwarten, dass ausgerechnet in der U-Bahn uns ein paar Tottenham Fans über den Weg laufen. Die hätten das mit uns gemacht, was Barker nun mit mir geplant hat. Zum Glück hast Du ein paar Ninja Skills und wir konnten unauffällig abhauen."

Rob: "Hahaha, ja schnell getarnt und an den Hools vorbei geschlichen. Rennen mit dem Knie wäre für mich auch echt scheisse gewesen." 

Während er das sagt, stützt sich Collins auf seinen Gehstock. 

Marc: "Ja, und wie das Glück will, haben wir direkt ein Taxi an der U-Bahn Station bekommen. Nächstes mal, sag ich Dir, machen wir nicht so eine Extra-Tour und gehen ins gleiche Hotel wie alle PCWA Leute. Hoffentlich geht in dem Stadtteil heut Nacht was ab, ich werde mich so richtig umschießen. Ach und das Cap kommt später ab, sonst ist das wohl mein letzter Geburtstag. Würde mich aber auch nicht wundern, heute ziehe ich das Chaos wieder magisch an. Den Anfang macht dieser verdammte Linksverkehr, dann kommt die Aktion mit der U-Bahn und später die Wasserflaschen-Situation. Es kann eigentlich nur besser und eine geniale Party-Nacht hier werden. Macht Dich der Linksverkehr eigentlich auch so crazy?" 

Marc schaut nun mehrmal mit dem Kopf erst nach links und dann nach rechts. Wie als wenn er gerade eine Straße überqueren will und tippt sich dann grinsend an die Stirn. Tatsächlich hat Poe nun auch Dante Rodriguez erblickt, der Rob und Marc beobachtet hat.

Marc: "Rob, Achtung linksverkeeehr. Schau mal, da steht ja unser mexikanischer Kumpel." 

Rob und Marc winken Dante zu und rufen beide gleichzeitig: "Hollaaaa, buenos dias, collega." Beide finden das natürlich mega witzig.

​Dantes Miene verzieht sich.

Dante: "Meint ihr zwei Trottel das wirklich ernst? Erst zieht ihr so ne Show in meiner Heimat ab und dann geht das ganze hier weiter. Was ist euer Problem mit Mexiko und den Mexikanern?

Poes grinsen und lachen haben sich ganz plötzlich in einen ernsten Gesichtsausdruck gewandelt. Er nimmt seine Kapuze ab, dann dreht er sich weg von Rodriguez und smiled diesen an.

Marc: "Ich habe überhaupt kein Problem mit Mexikanern, Mexiko oder Dir. Ich mag sogar viele Dinge die mit Mexiko zu tun haben. Da wären zum Beispiel..."

Poe überlegt nun ein paar Sekunden und zählt dann irgendwas mit seinen Fingern.

Marc: "Corona mag ich seit der letzten Vendetta ziemlich gern, Tijuana fand ich auch schon immer gut und auf der High School hatte ich sogar mal eine mexikanische Freundin."

Rob Collins kann sich das Lachen wohl nicht verkneifen, versucht dies aber zu verstecken in dem er sich seine beiden Hände vors Gesicht hält. Sehr unauffällig von Collins.

Marc: "Aber vor allem mag ich, mexikanische Wrestler. Ich liebe es gegen Euch zu kämpfen. Cardona oder wie der hieß, habe ich besiegt. Dich auch und viele mehr. Der Zwischenstand lautet bestimmt Poe 100, Mexico 0 und gegen niemand habe ich zweimal gekämpft."

Poe dreht sich zu Collins, dieser nickt zustimmend.

Dante, noch wütender als vorher, geht ein paar Schritte auf Poe zu bleibt aber dann doch stehen, denn er möchte sich jetzt nicht unbedingt prügeln.

Dante : "Ich würde wissen wenn jemand soviele Luchadores besiegt hat. Selbst über Dark Matches würde ich bescheid wissen, Ihr beide erzählt nur shit und kämpft dann nicht mal fair."

Poe und Collins schauen sich mit offenen Mund an. Aber natürlich ist dieses Entsetzen nur gespielt, denn kurz darauf grinsen sich beide an und geben einen Check mit der Faust.

Marc: "Man kann es glauben oder nicht. Mir ist es relativ egal, meine Statistik hier in der PCWA spricht für mich. Vielleicht werde ich hier auch nie wieder gegen einen Mexikaner antreten, denn dann bleibt es bei der Null für Mexico. But, just chill. Today is my party. Willst Du auch ein Corona? Wir haben hier noch ein paar stehen."

Dante: "Poe, ich kann das so nicht auf mir sitzen lassen, daher fordere ich zu einem weiteren Match heraus, bei Out of Ashes. Dann will ich einen fairen Kampf, um zu sehen, wer wirklich besser ist und dein Kumpel bleibt hinten."

Poe wirft El Hermano eine Flasche Corona zu, der diese locker auffängt. Beide nehmen erstmal ein Schluck.

Marc: "Wow, schon die zweite Herausforderung heute, läuft bei mir. Natürlich lehnt man sowas nicht ab, aber ich denke, das Planen sollten wir anderen überlassen. Aber bereit bin ich auf jeden Fall und Rob Du bleibst dann brav zu Hause."

Rob scheint nicht anwesend zu sein, da er nicht reagiert und sich mit dem Snackautomaten beschäftigt. Poe tippt ihm auf die Schulter und wirft ihm einen kurzen fragenden Blick zu. Collins schaut kurz auf, nickt und geht seiner vorherigen Beschäftigung nach.

Marc: "Siehst Du, Chico, Rob ist auch einverstanden."

Dante: "Ich hoffe für dich, du hälst dein Wort."

Dante, der ein sehr komischen Gefühl hat, geht wieder in seine Umkleide, wirft die Tür mit einem ordenlich Rums zu. Sein Gefühl sagt ihm, dass noch irgendetwas heute passieren wird.

 

Vincent Craven: "Und die PPV-Card füllt sich weiter! Dante Rodriguez hat Marc Poe gerade eben zu einem Match bei Out of Ashes herausgefordert, wo sie ihre angestauten Animositäten im Ring lassen können. Wobei mich wirklich mal interessieren würde, was jetzt genau Poes und Collins Problem mit Mexiko ist. El Hermanos Abneigung gegenüber den beiden kann ich ja irgendwo noch nachvollziehen, schließlich haben sie ihn den Sieg vor seiner Homecrowd gekostet. Poe und Collins hingegen...?"

Mike Garland: "Der Marylander hat doch gesagt, dass er kein Problem mit Mexikanern hat. Er hat einfach nur eine diebische Freude daran, sie im Seilgeviert zu besiegen."

Vincent Craven: "Ich weiß ja nicht... Ich hätte, glaube ich, andere Dinge im Sinn, als an meinem Geburtstag grundlos meine Mitmenschen zu provozieren. Überhaupt wundert mich, wie anders unser Rookie im Beisein seines Mentors agiert. Ich hatte ihn eigentlich nicht als solchen Kotzbrocken auf dem Schirm. Besonders nicht nach seinem Zusammenstoß mit Robert Barker und Ashley Stanton."

Mike Garland: "Vielleicht lag das ja auch am Corona. Übrigens! Alkoholkonsum am Arbeitsplatz – ganz großes No-Go!"

Vincent Craven: "Und das stört dich jetzt, nachdem sich Rage bereits einen Schluck vom kühlen Blonden genehmigt hat? Außerdem, darf ich dich an die Out of Ashes-Show in Japan erinnern, als du nach Alistair Brunswicks und Cinderella Rages Hochzeit so betrunken warst, dass man dich vom Kommentatorenpult wegtragen musste?"

Mike Garland: "Ähem, jaaaa.... Machen wir weiter, würde ich sagen."


------------------ PCWA ------------------

In seinem provisorischen Büro sitzt der Mythos. Er blättert in einigen Akten.

Es klopft einmal an der Tür, bevor Robert Barker hereinkommt. Gabriel hebt eine Augenbraue. Robert Barker hat gerade tatsächlich angeklopft, bevor er einen Raum betreten hat. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die zeigen, dass sich jemand bemüht.

Gabriel Lucifer: „Robert, es geschehen noch Zeichen und Wunder in dieser Welt, die selbst ich nicht vorherzusehen vermag... naja... Was kann ich für dich tun?“

Robert Barker: „Beschäftigt?“

Er setzt sich und sieht, wie Gabriel weiter durch eine Akte blättert, während er antwortet.

Gabriel Lucifer: „Stets und ständig. Es ist harte Arbeit, die PCWA zu leiten. Kommissarisch.“

Robert schmunzelt, während er auf seine Armbanduhr schaut.

Robert Barker: „Das glaube ich gerne. Vielleicht kann ich dir dabei allerdings helfen.“

Der Mythos hält inne. Streicht beide Seiten der geöffneten Akte glatt. Robert meint seinen Namensvetter und Gerasy Champion auf einem Bild zu erkennen.

Gabriel Lucifer: „Hast du etwa neue Ideen für Ashley? Ich glaube sie hat sich schon genug vorgenommen. Das Mädchen…“

Entschuldigend hebt Robert die Hand. Sein Verhalten gegenüber der jungen Frau ist mehr geduldet, als gewünscht.

Robert Barker: „Nein, nein. Keine Sorge. Ashley weiß, was sie zu tun hat. Ich rede von einem anderen Problem. Einem größeren. DEM Problem.“

Sie schauen sich tief in die Augen. Beide versuchen zu erraten, was der andere gerade denkt.

Robert Barker: „Dem Undisputed Gerasy Problem.“

Lucifer seufzt.

Gabriel Lucifer: „Das ist tatsächlich ein Problem. Ganz unglückliche Geschichte. Die spontanen Matches der letzten beiden Vendettas sind auch nur bedingt gut angekommen beim Publikum. Wir brauchen bei Out of Ashes etwas, was die Leute dafür entschädigt. Etwas Besonderes. Ein…“

Das neueste Mitglied der Religion vollendet den Satz des Mythos mit einer Stimme voll Pathos.

Robert Barker: „...ReMatch vom Brawlin‘ Rumble XI!“

Der Geschäftsführer der PCWA – vertretungsweise – denkt nach. Dieses Match wäre tatsächlich vom Namen her groß genug, um zu funktionieren. Natürlich hat Robert Barker seit dem Rumble kein Match mehr bestritten, ist diesen sogar aktiv aus dem Weg gegangen, aber in diesem Business muss man auch die monetäre Seite betrachten. Und RB vs. RB II verspricht Geld.

Gabriel Lucifer: „Das ist tatsächlich eine Überlegung wert, Robert. Aber…“

Robert hebt beschwichtigend die Hände.

Robert Barker: „Ich weiß, ich weiß. Ich habe öffentlich gesagt, dass ich auf meinen Titleshot verzichte, ABER, das habe ich nur getan, um dem Rumble-Sieger seinen ihm zustehenden Shot zu überlassen. Und wir wissen, dass das nun nichts mehr wird. Ich habe allen gesagt, dass ich den direkten Weg zurück zum Undisputed Gerasy Titel nehmen werde, auch wenn es für die Anderen vielleicht nicht sofort erkennbar wäre. Und siehe da: Hier sitzen wir. Ich habe mich absichtlich in keine der anderen Problemzonen einspannen lassen. Ich bin beim Out of Ashes PPV noch vollkommen frei und du… du brauchst einen Herausforderer Nummer Eins auf den höchsten Titel dieses Business. Einen Titel, den kaum ein Mann besser repräsentieren kann, als ich. Vor allem nicht unser jetziger Champion! Du siehst, was er in den letzten Shows für eine Farce abgezogen hat. Das ist unsere Chance, den Titel zurück in die Religion zu holen!“

Lucifer tippt mit dem rechten Zeigefinger auf die offene, fast vergessene Akte. Er denkt nach, wie er das am besten verkaufen könnte.

Robert Barker: „Und sein wir ehrlich, Gabriel, wer außer mir, könnte Breads nun ernsthaft herausfordern?“

Die Tür geht auf.
Nicht mit großer Dramatik. Nicht unangebracht energisch.
Dean Welkey hat die Türklinke ganz normal betätigt.

Er spricht schon, bevor er überhaupt in den Raum getreten ist. Seine herrische Stimme kratzt wie ein rostiges Messer an der entspannten Atmosphäre.

Dean Welkey: „Gabriel Lucifer."

Der Eindringling baut sich vor der PCWA-Legende auf. 

Dean Welkey: "Ich weiß, du hast das gerade gesehen. Robert Breads mal wieder in seiner Paraderolle als idealistischer Idiot. In der erzählte er mir was von verdient und unverdient. Man sollte langsam wissen, dass das bei ihm nur zur Schmierenkomödie taugt und nicht zu Hollywood. Lass es mich anders ausdrücken: Robert Breads ist ein beschränkter Wichser und nicht dein neuer Posterboy. Ein Feigling obendrein. Er weicht aus, weil der normal denkende Teil seines Hirns weiß, dass er verliert. Deshalb bin ich hier. Wenn die PCWA bei Out of Ashes wirklich aus irgendeinem Haufen Asche aufsteigen sollte, dann setzt du besser auf die strahlendste Schwinge, die du derzeit hast."

Erwartungsvoll zieht Welkey eine Augenbraue hoch.

Dean Welkey: "Die Leute wollen schließlich die exotischen Vögelchen sehen. Besonders, wenn ihr Gefieder derart glanzvoll ist wie meins. Welkey gegen Breads. Out of Ashes. Wird ein Selbstläufer."

In einer Geschwindigkeit, die behäbig wirken sollte, aber bei Robert den Hang zum Bedrohlichen hat, erhebt sich der Deutschmexikaner. Er baut sich Dean gegenüber auf, verschränkt die Arme vor der Brust und schaut auf ihn herab.

Robert Barker: „Ich sage das jetzt so friedlich, wie ich kann, Bastard. Halt den Mund und verpiss dich. Du hast weder hier im Büro, noch in der PCWA etwas zu suchen. Und ganz sicher steht dir kein Main Event bei einem Event wie Out of Ashes zu.“

Welkey sieht gar nicht ein, sich in irgendeiner Weise eingeschüchtert zu zeigen.

Dean Welkey: „Verdient, verdient. Immer nur höre ich was von verdient. 100% PCWA. Gleiches Pack, gleiches Vokabular."

Er atmet verächtlich aus.

Dean Welkey: "Niemand hat dich was gefragt. Setz' dich wieder hin. Was geht dich das überhaupt an?"

Barkers ausbleibende Reaktion reicht Welkey als Antwort.

Dean Welkey: „Warum sollte irgendjemand Barker gegen Breads sehen wollen? Damit du wieder verlierst? Ich möchte einmal eine steile Theorie aufstellen. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, ist nicht jeder von den Leuten, die Monat für Monat ihr Geld für PCWA-Tickets verschleudern, ein kompletter Trottel. Vielleicht steckt ihn einem von ihnen ein kleines Fünkchen Verstand. Glaubst du, der würde dann wirklich einen Cent für so einen uninteressanten Dreck wie Robert Barker in einem Titelmatch ausgeben?"

Rhetorische Frage.
Welkey setzt nach, bevor Barker antworten kann.

Dean Welkey: "Du warst mal interessant, Schlächter. Das war 2011. Lass' mich dir eine Neuigkeiten verkünden. Die Erde hat seitdem ganze fünf Mal die Sonne umrundet. Das einzige, was du heute noch schlachtest, ist das Interesse der Zuschauer."

Lucifer schaut sich die beiden belustigt an. Er versteckt sein Interesse kaum.

Robert Barker: „Stark, du kannst bis fünf zählen, hast dich dabei aber so anstrengen müssen, dass du verpasst hast, was in der Zwischenzeit passiert ist. Lass mich dir auf die Sprünge helfen. Nachdem ich zurückgekommen bin und mich rehabilitiert habe, habe ich die PCWA mal wieder nach Belieben dominiert. In jeder erdenklichen Art und Weise. Und ich werde wieder dominieren, wenn ich Breads bei Ashes den Titel abnehme. Und die Leute werden einschalten, ob sie mich mögen oder nicht. Mich kann man nicht ignorieren und das wissen sie. Das einzige, was die Leute von dir sehen wollen, ist wie Robert Breads dir deine zu groß geratene Fresse poliert.“

Dean Welkey: „Ja, natürlich. Ich bin die Zecke, die mit dem Brawlin' Rumble eingeschleppt wurde und sich seit Wochen schamlos ausbreitet. Die am saftigen Corpus der PCWA saugt und vor eurer aller Augen größer und größer wird, bis man sie nicht mehr übersehen kann. Ich bin der Typ, der rumläuft, auf alles spuckt und ständig Scheiße erzählt."

Mit weit aufgerissenen Augen kommt Welkey auf Barker zu. Der Abstand zwischen ihren Gesichtern beträgt nur noch wenige Zentimeter. 

Dean Welkey: "JEDER will sehen, dass ich auf die Fresse kriege. Weil ich ein verdammtes Arschloch bin. Das ist es doch.  Das ist die Magie, Robert. Ich bin Muhammad Ali mit Pulsschlag. Der scheinenste Stern am Firmament. Wenn mich Robert Breads endlich in den Ring bekommt, verfolgen fünfzig Prozent aller PPV-Käufer den Kampf einhändig und die, die es nicht mit Breads halten, schalten trotzdem ein. Ich bin laut, ich bin unverschämt und ich drängel mich vor, um aus erster Reihe auf die Wünsche der Zuschauer zu pissen. Deswegen bringe ich Geld."

Robert verdreht die Augen.

Robert Barker: „Du redest von Geld, als gäbe es irgendeinen Zweifel daran, wer von uns beiden der PCWA mehr einbringen kann. Ein dahergelaufener Witzbold, der aktuell noch nichts bewiesen hat, oder der zweifache Undisputed Gerasy Champion und Brawlin‘ Rumble Sieger. Ich bin eine gottverdammte PCWA Ikone. Mein Name allein ist mehr money als alles, was du in all deinen Selbstinszenierungen fabrizieren könntest. Da gibt es gar keine Diskussion. Das ist Dogma. Das ist die unabänderliche Wahrheit, die dir deinen arroganten Schädel vom Hals treten wird, wenn du deine angestrengten Metaphern nicht einpackst und dahin zurück verschwindest, wo du hergekommen bist. Und eines kann ich dir versichern…“

Schlussendlich greift Lucifer dann doch noch ein. Anscheinend hat er die Zeit des verbalen Duells sinnvoll genutzt.

Gabriel Lucifer: „Meine Herren, meine Herren. Regt euch nicht unnötig auf. Ich habe eine Idee, eine wahrlich gute Idee sogar, die all unsere Probleme auf einen Schlag löst…“

 

Vincent Craven: "Eine Idee? Was hat sich der eherne Mythos in den Wirren seines Hirns wohl ausgedacht?"

Mike Garland: "Nun, das simpelste wäre in dieser Situation wohl, beiden Männern, die Gelegenheit zu geben, sich für einen Titleshot zu empfehlen. Was das im Falle einer Gabriel Lucifer-Idee genau heißt, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt. Von Broken Ladder in a Cell über Piranha Death Match bis Lisa Sanders on a Pole Match kann das alles bedeuten."

Vincent Craven: "Ich fürchte fast, dass ich dir da zustimmen muss. Aber was es auch ist, sowohl Dean Welkey als auch Robert Barker scheinen sich sehr sicher zu sein, dass diese Idee am Ende zu ihren Gunsten ausgehen wird."

Mike Garland: "Warum auch nicht? Robert Barker ist auch nach seinem Titelverlust immer noch ein Kaliber und Dean Welkey hat bereits in der GFCW bewiesen, dass er es in Rekordzeit an die Spitze einer Promotion schaffen kann. Würde man die beiden in ein Match gegeneinander stecken, wäre es ein reiner Cointoss, wer von beiden am Ende als Sieger herausgeht."

Vincent Craven: "Die Suche nach einem geeigneten Herausforderer für Undisputed Gerasy Champion Robert Breads bleibt auf jeden Fall spannend."


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Jacob Kwabena: "Die Cotatores Trophy ist ein Erfolg der Gemeinschaft – und dennoch kann der Einzelne an ihr wachsen. So, wie ich beim Brawlin' Rumble an der Herausforderung der Trophy gewachsen bin. Auch andere können dank der Cotatores neue Höhen erreichen... und die Religion bietet Dir nun diese Möglichkeit. Die Religion ist ein Segen. Die Religion ist..."

Hannibal Cain: "Die Cotatores Trophy ist vor allem eines... das Zeichen von Dominanz. Sie sind Ausdruck von Macht, der Macht der Vielen! Wir sind nicht nur auf den eigenen Erfolg aus. Wir wollen den maximalen Erfolg als Gemeinschaft. Niemand muss allein sein. Wir bieten Dir einen Hort der Zuflucht!"

Jacob Kwabena: "Wir wissen um den Ruf, den die Religion hat. Wir spielen ein falsches Spiel. Wir predigen Wasser und trinken Wein. Aber was wir wirklich predigen ist Gemeinschaft und was könnte dann bloß näher an der Wahrheit sein, als der Besitz der Cotatores Trophy? Wie Gabriel Lucifer es so perfekt ausdrückt: Die Religion spricht stets die Wahrheit!"

Hannibal Cain: "Wir richten den Blick auf die Welt, wie sie ist und verkünden die Vision davon, wie sie sein sollte! Wir sind Opfer übler Nachrede, weil wir der PCWA, ihren Fans und ihren Egoisten den Spiegel vorhalten. Der Lohn für die unbequeme Wahrheit... und so war es immer... ist der Scheiterhaufen! Wir sind bereit dieses Kreuz zu tragen, wenn die Leute nicht mit ihrer Selbstsucht konfrontiert werden wollen."

Jacob Kwabena: "Die Fans der PCWA wollen ihrer in Fantasiewelt leben... gefüllt mit all den ach so guten Helden. Und der Religion als die bösen Schurken. Aber warum werden wir zu Bösewichten auserkoren? Weil wir die uns zugedachten Rollen ablehnen? Weil wir nicht als Versager gelten wollen? Es ist so bequem Ashley Stanton oder Jacob Kwabena als kleine Lichter und stete Verlierer anzusehen. Und nur so wolltet ihr uns sehen: als Kanonenfutter für eure Helden. Wir waren eure Ameisen unter der Lupe... hier um verbrannt zu werden."

Hannibal Cain: "Doch plötzlich war alles anders. Sie spielten nicht mehr mit. Plötzlich sahen sie, wie sich ihnen eine neue Welt eröffnete. Eine Welt, in der sie als Teil einer Gemeinschaft Erfolge feiern durften. In der sie befreit waren, von den Ketten, die die PCWA Fans ihnen angelegt hatten. Und so wird die PCWA heute von Personen dominiert, die Ihr abgeschrieben habt. Plötzlich... völlig unvermittelt ist es passiert... all diese Personen stehen heute vor euch... als Champions!"

Jacob Kwabena: "Aber wir sind keine Egoisten. Wir denken immer an das Ganze! Fünf Personen bilden eine perfekte Einheit. Und wir öffnen unsere Pforten für alle Suchenden. Jeder der bereit ist, sich selbst gegenüber der Gruppe zurückzunehmen, wird von uns volle Unterstützung erhalten. Rafael Azpiri war dazu nicht in der Lage. Er war nicht bereit, alles für die Religion zu geben... war nicht in der Lage über sich hinaus zu wachsen."

Hannibal Cain: "Wenn fünf Personen eine perfekte Einheit bilden, bedeutet das, dass die Religion einen Cotatores Belt zu vergeben hat. Wir haben Benedict White die Tür geöffnet, aber er ist offenbar nicht gewillt hindurch zu treten. Ausgerechnet hier in London, ist er nicht dazu in der Lage, sich seiner Gemeinde gegenüber zu öffnen. Wie lange sollen wir durch Warten das Wohl der Gemeinde aufs Spiel setzen?"

Jacob Kwabena: "Deshalb bieten wir nun jedem in der PCWA eine einmalige Gelegenheit. Die Religion steht jedem Mann und jeder Frau offen. Werdet gläubige Mitglieder der Gemeinde und all eure Sünden der Vergangenheit sind vergeben. Wir akzeptieren euch, wie ihr seid... ihr müsst lediglich das Gebot der Gemeinde akzeptieren."

Hannibal Cain: "Zu lange habt Ihr das Spiel tatenlos verfolgt! Seid ihr es nicht leid, nur an der Seitenlinie zu stehen? Seid ihr es nicht leid, euch stets dem Ruf nach neuen Helden ausgesetzt zu sehen? Seid ihr es nicht leid, Teil einer alten Welt zu sein, in der Egoismus und Selbstsucht regieren? Habt ihr nicht längst den Glauben an eine bessere, schönere Welt verloren? Es ist Zeit aufzubegehren!"

Jacob Kwabena: "Und für euren neu gefundenen Glauben sollt ihr belohnt werden... mit der Cotatores Trophy! Bei Out Of Ashes steht unsere Tür weit offen, ihr müsst nur hindurch gehen!"

Hannibal Cain: "Wir sind bereit, uns eure Beichten anzuhören und euch die Beichte abzunehmen. Wenn ihr es wirklich wollt, dann wird der Cotatores Titel eurer sein."

 

Mike Garland: "Ugh!  Von diesem Video habe ich Kopfschmerzen bekommen. Würde mich auch nicht wundern, wenn ich deswegen noch einen epileptischen Anfall bekomme."

Vincent Craven: "Dann können die subliminalen Botschaften der Religion sogar noch besser ihre Wirkung entfalten."

Mike Garland: "Die sublimi-was?"

Vincent Craven: "Du weißt schon, versteckte Botschaften in Bild und Ton, die sich in dein Unterbewusstsein einnisten, sodass du plötzlich eine überwältigende Lust auf Coca Cola bekommst."

Mike Garland: "Die Religion will, dass ich Cola trinke?"

Vincent Craven: "Vergiss es einfach... Ohnehin scheint es so, dass Hannibal Cain und Jacob Kwabena zumindest in diesem speziellen Fall auf solcherlei Tricks nicht zurückgreifen müssen. Ihre Botschaft ist vollkommen klar: Nach dem Rausschmiss von Rafael Azpiri hat die Religion in ihren Reihen einen neuen Spot zu besetzen und lockt aggressiv mit einer handfesten Cotatores-Regentschaft, die dem neuen Anwärter bei einem Beitritt anerkannt werden würde. Es bleibt jedoch die Frage bestehen, ob sich das Ganze überhaupt lohnt. Beim Brawlin' Rumble und bei Vendetta 117 hat man ja gesehen, Hannibal Cains Gemeinschaft eine Tendenz dazu hat, sich 'gesundzuschrumpfen', wenn ihrem Prediger etwas nicht passt."

Mike Garland: "Hey, ein Titel ist ein Titel! Sogar ich würde der Religion einen Tag lang beitreten, wenn in den Geschichtsbüchern dafür steht, dass 'Der Zerstörer' Mike Garland einst Cotatores Trophy Halter war. Allein dafür lohnt es sich schon... Vielleicht sollte ich Cain wirklich mal nach der Show fragen!"

Vincent Craven: "Glücklicherweise gibt es in der PCWA noch genug Menschen, die mehr Integrität an den Tag legen als du."


------------------ PCWA ------------------

 

Der vom "The O2" gerade mal wenige hundert Meter entfernt liegende North Greenwich Pier wirkt in dieser Nacht wie leergefegt. Wo der Steg tagsüber von Touristen belagert wird, die eine Sightseeing-Fahrt über die Themse unternehmen wollen, steht in diesem Augenblick lediglich Ashley Stanton auf der Anlegestelle und lässt ihren Blick über das Lichtermeer des nächtlichen Londons schweifen, derweil sie sich mit verschränkten Armen auf das stählerne Außengeländer lehnt und dem Plätschern des Wassers lauscht. Man könnte denken, dass die junge Frau aus KCMO in dieser legeren Haltung und in dieser Umgebung fernab des PCWA-Trubels diese Oase der Stille genießen müsste, aber das tut sie nicht.

Ashley Stanton ist nervös – des Todes nervös. Und das obwohl sie nicht mal weiß, ob das Treffen, das sie Kathy Strong vorgeschlagen hat, überhaupt stattfindet. Als sie kurz vorher noch ihre Whatsapp-Nachrichten auf dem Handy checkte, konnte sie sehen, dass Kathy ihre letzte Nachricht inzwischen zwar gelesen, jedoch nicht weiter kommentiert hatte. Ob sie sich dazu herablassen würde, noch einmal mit ihr zu sprechen, stand hingegen auf einem ganz anderen Blatt, was Ashley ihrer ehemaligen Freundin ehrlicherweise auch nicht vorwerfen konnte. Dafür hat sie sich in letzter Zeit zuviel erlaubt. Aber zu wem hätte sie sonst gehen sollen? Hannibal, der ihre gemeinsame Nacht stolz herumposaunte? Marc Poe, der sich wegen ihr bereits genug Ärger eingehandelt hatte? Wer blieb noch übrig, der sie nicht mied? So schwer sie sich damit tat, das zuzugeben, aber der alleinige Fakt, dass Kathy Strong sie nicht sofort geblockt hat, war der letzte Strohhalm, an den sie sich noch klammern konnte, um sich nicht vollends im Netz der Isolation zu verfangen, welches Robert Barker um sie gesponnen hat.

Erneut wagt Ashley Stanton einen Blick auf ihr Smartphone und fängt währenddessen immer wieder einzelne Strähnen ihres kastanienbraunen Haars ein, die der Nachtwind durch die Luft tanzen lässt... nach wie vor keine Reaktion. Keine Whatsapp-Nachricht, keine SMS, kein entgangener Anruf, keine Voicemail, einfach nichts. Und obwohl alles andere ein Wunder gewesen wäre, überkommt sie ein niederschmetterndes Gefühl der Enttäuschung. Einen langen Seufzer folgen lassend, steckt die Brünette ihr Smartphone wieder ein, um sich zurück in die Arena zu begeben, als sie am anderen Ende des Stegs eine Gestalt auf sich zukommen sieht und das Gemeindemitglied der Religion verblüfft stocken lässt.

Ashley Stanton: "Kathy!"

Ashleys erstaunte Feststellung wird von einem ungläubigen Lächeln begleitet. Kathy Strong, deren wehende Haarspitzen aus der hochgezogenen Kapuze ihres Parkas herauslugen, hat ihre Hände in den Jackentaschen vergraben und überquert die Brücke zum Pier mit bestimmten Schritten. Eine Begrüßung von Seiten des Mystic Angels bleibt aus, als sich beide Frauen in der Mitte des in einem schummrigen Neonlila erleuchteten Übergangs treffen. Kathy steht nur da, schweigt sie an, mustert sie mit einem missbilligenden Blick.

Eigentlich hatte sie sich geschworen, keine Zeit mehr an diese Frau zu verschwenden. Zwar wusste sie aufgrund des allgegenwärtigen Backstage-Klatschs um Ashleys Situation mit Robert Barker und der Religion vage bescheid, echtes Interesse konnte sie dafür allerdings nicht aufbringen. Nun ist sie doch hier und schreibt es dem nostalgischen Gedanken an die Freundschaft zu, die die beiden Wrestlerinnen einst verband.

Ashley Stanton: "Freut mich, dass du dich doch noch umentschieden hast und gekommen bist. Ich kann mir vorstellen, dass dich das zurecht einige Überwindungskraft gekostet hat, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dir dafür sehr dankbar bin, dass du dir hierfür Zeit genommen hast, obwohl du bestimmt wichtigeren Dingen nachgehen mu..."

Kathy Strong: "Ash!"

Wie auf Kommando verstummt die junge Frau aus KCMO, als ihr Gegenüber ihr das Wort abschneidet.

Kathy Strong: "Komm zum Punkt. Du kannst dir den Smalltalk sparen, ich habe nämlich nach wie vor überhaupt keine Lust, mit dir zu reden. Nur um der alten Zeiten willen, habe ich mich bereiterklärt hierherzukommen und dir zuzuhören. Sag also , was du sagen willst. Oder ich gehe wieder."

Die Mundwinkel der Angesprochenen senken sich sogleich wieder ab. Ein eingeschüchtert hervorgemurmeltes "Okay" folgt, dann holt die Schönheit aus den Reihen der Religion tief Luft.

Ashley Stanton: "Hältst du mich für einen schlechten Menschen?"

Furchen bilden sich auf der Stirn des Nesthäkchens aus dem SCW-Stall.

Kathy Strong: "Was soll diese Frage? Wie meinst du das?"

Ashley Stanton: "Genau so, wie ich es gesagt habe: Denkst du, dass ich ein schlechter Mensch bin?"

Kathy zuckt mit den Schultern, noch immer nicht ganz im Klaren darüber seiend, wohin diese Frage eigentlich führen soll.

Kathy Strong: "Ich bin mir nicht sicher, was du jetzt von mir hören willst. Wenn ich ehrlich bin, sehe ich dich eigentlich nicht in einer Kategorie mit solchen Gestalten wie Eleven, Kriss Dalm1... oder Robert Barker. Allerdings hast du mir und auch allen anderen im Locker Room genug Gelegenheiten gegeben, um deine Aufrichtigkeit infrage zu stellen. Ich verstehe aber immer noch nicht, wieso du mich sowas fragst. In den letzten Wochen und Monaten hast du auf mich nämlich nicht den Eindruck gemacht, als würden dich die philosophischen Fragen des Lebens interessieren."

Zustimmendes Nicken vom Gemeindemitglied der Religion.

Ashley Stanton: "Du hast recht. Normalerweise würde ich mich nicht mit einer solchen Fragestellung nicht beschäftigen. Zumindest vor meinem Beitritt zur Religion war ich mir auch sicher, dass mein moralischer Kompass einwandfrei funktioniert, aber in letzter Zeit zweifle ich immer mehr an der Richtigkeit meiner Taten. Die Sache mit meiner kleinen Schwester beim Rumble, Marcus Vark jr., der wegen mir nicht zurück in die PCWA kommen will, James Godd, der mich dafür hasst, dass ich mit Robert Barker zusammengearbeitet habe... und du, die nichts mehr mit mir zu tun haben will. Ganz zu schweigen von all den anderen im Locker Room. Es ist soviel Drama in nicht mal einem halben Jahr um meine Person entstanden und ich frage mich..."

Sie verschluckt ihren letzten Satz und streicht sich über ihre feuchten Augenlider.

Ashley Stanton: "Ich frage mich einfach nur, ob ich das ganze Unglück vielleicht verdient habe. Vielleicht ist das die Art und Weise des Schicksals, mich zu bestrafen und mir zu verdeutlichen, dass ich ein schlechter Mensch bin."

Auch bei dem Anblick ihrer ehemaligen Freundin, die sich immer wieder die Tränen aus den Augenwinkeln wischt, bleiben die Gesichtszüge der Chicagoerin hart. Die Zeiten, in denen ihr Ash leidtut, sind schon lange vorbei.

Kathy Strong: "Und nun, da du gemerkt hast, dass es vielleicht doch nicht so ratsam ist, alle Brücken hinter sich abzureißen, wenn man sogar in den Reihen des eigenen Camps schikaniert wird, kommt plötzlich die Erleuchtung, oder wie darf ich das verstehen?"

Fragend wirft Chris McFlys Schülerin die Arme auseinander.

Kathy Strong: "Findest du das nicht ein bisschen scheinheilig?!"

Ashley Stanton: "Ich habe doch nur das getan, was nötig war! Nicht aus Bösartigkeit, sondern wegen der Religion! Wenn ich hier in der PCWA bleiben will, dann muss ich tun, was Hannibal und Barker von mir verlangen, verstehst du das denn nicht??"

Ashley gibt sich keine Mühe mehr, ihre Tränen zu verstecken, die im purpurnen Neonlicht glitzernde Bahnen auf ihren Wangen hinterlassen. Immer noch zeigt sich der Mystic Angel ob dieses Faktes ungerührt und bedenkt die Weinende mit einem ernsten Blick.

Kathy Strong: "Nein, das tue ich wirklich nicht. Du tust so, als hättest du keine andere Wahl gehabt, aber das stimmt nicht. Man hat immer eine Wahl. Du hast nur bewusst die Falschen getroffen und suchst jetzt einen Weg, dein Gewissen reinzuwaschen, damit du dir nicht eingestehen brauchst, dass du Fehler nach Fehler nach Fehler begangen hast und nun mit den Konsequenzen leben musst. Aber ich bin dafür die falsche Ansprechpartnerin. Ich kann und ich werde dir nicht bei deinem Problem helfen. Es wäre stattdessen viel sinnvoller für dich, dir einfach einen Psychiater zu suchen."

Aus geweiteten Augen, die gleichermaßen Schock, wie auch Empörung über die entschiedenen Worte Kathy Strongs ausdrücken, starrt die junge Frau aus KCMO ihr Gegenüber an. Sie kommt jedoch nicht dazu, dem etwas zu entgegnen, denn in dem Augenblick, in dem sie zu einer Antwort ansetzen will, vernehmen die beiden Wrestlerinnen schwere Schritte auf den Planken der Verbindungsbrücke. Ashley Stanton ist die erste, die ihn bemerkt. Kurz darauf auch Kathy Strong, als diese sich zu ihm umdreht und seinen Namen unheilvoll in die Nachtluft haucht.

Kathy Strong: "S1margl."

Der, dessen Name einer slawischen Sagengestalt entlehnt ist, schließt mit einem spöttischen Lächeln zu den beiden Damen auf und bedenkt erst Kathy und danach Ashley mit einem prüfenden Blick. Die Anhaltspunkte werden vom Konstanten flugs zu einer mutmaßlichen Schnellmalerei zusammengepinselt.

S1margl: "Lass mich raten, Kathy. Nachdem du in Mexiko bereits dein Stupsnäschen in fremde Angelegenheiten versenkt hast, dachtest du, du könntest dein neuentdecktes Lifecoaching-Talent auch bei anderen Leuten als meiner Frau ausprobieren, oder? Die verlaufene Schminke bei Barkers Laufstegpüppchen zeugt von einem Durchbruch, huh?! Welche wertvollen Ratschläge hast du den diesmal verteilt?"

Ashley schaut die Töle mit einem verwunderten Gesichtsausdruck an. Offenkundig scheint es zwischen Kathy und dem geflügelten Hund bereits einen Zusammenstoß gegeben zu haben, von dem sie bisher nichts mitbekommen hat.

Kathy Strong: "Was hast du hier verloren, S1margl?"

S1margl: "Ich bin dir gefolgt, Dummkopf. Von deiner Kabine bis hierhin. Auf der Entertainment Avenue habe ich dich zwar kurz in der Menschenmenge verloren, aber da habe ich bereits Witterung aufgenommen. Oder besser noch, nenn' es lieber Intuition. Dass du so dreist wärst, während einer PCWA-Show Shoppen oder ins Kino zu gehen, hätte selbst ich nicht von dir erwartet. Also gab es nur eine Möglichkeit, wo du hingehen würdest – raus aus der Donnerkuppel, raus in die Freiheit. Und siehe da: Welch' unverhoffter Glücksfall mir zuteil wurde, dass ich mir ausgerechnet diesen Moment ausgesucht habe, um dein hübsches Köpfchen wie eine Zitrone nach Informationen auszupressen."

Ein Fingerwisch deutet zum Gemeindemitglied der Religion, die ob der diversen Andeutungen aus dem Mund von S1 noch verwirrter als zuvor aussieht.

S1margl: "Du hast mich mit deinem nächtlichen Ausflug auch noch zu einem der Urheber der Kellerimplosion geführt."

Für die Dauer eines Herzschlags präsentiert der Konstante angriffslustig seine Zähne. Die Substanz, die durch seine Adern pulsiert, ließ ihn die Zusammenhänge weit über den Verrat unter Brüdern hinaus erkennen. Was in Mexiko vonstattenging war nicht bloß eine Familientragödie nach biblischem Vorbild, sondern ein inszeniertes Puppenspiel hörerer Mächte, die die allgemeine Unsicherheit im Keller nach Bleeds Abschied ausnutzten, um Zwietracht in den Reihen von Nicotine & Bacteria zu säen. Nichts, was sich, anders als Abel, nicht irgendwann wieder zusammenflicken ließe. Dennoch traf die Religion und somit auch Ashley Stanton in dieser Sache eine Schuld durch Mittäterschaft. Um sie wird er sich jedoch später kümmern.

Die junge Frau aus Missouri wirft ihrer Erzrivalin einen fragenden Blick zu, aber diese lässt bloß ein entschiedenes Kopfschütteln folgen, bevor sie zu einer Antwort ansetzt. Ohne dabei die Augen von S1margl zu lassen.

Kathy Strong: "Das hat nichts mit dir zu tun. Geh zurück in die Halle, ich komme alleine klar."

Die Augenlider des geflügelten Hundes verengen sich. Offensichtlich geht der Halbdeutschen der unfreiwillig komische Gehalt ihrer Worte ab. Gleichsam arbeitet sie allein mit ihrer Präsenz fieberhaft daran, dass der Höllenhund mit dem Gedanken spielt, ihr diesen Witz mit Gewalt zu erklären.

S1margl: "Das ist seltsam. Warum willst du sie – jetzt da ich hier bin – auf einmal fortschicken, Kathy? Wieso willst du ihr nicht von Mexiko erzählen, wo du dich in Dinge eingemischt hast, die dich gar nichts angingen. Wieso erzählst du ihr nicht, wie du mein Treffen mit Yai sabotiert hast und deine törichte, da vollkommen unangebrachte Intervention dafür gesorgt hat, dass meine eigene Frau den Kontakt mit mir abgebrochen hat."

Der Konstante macht einen Schritt nach vorne, baut sich vor Kathy Strong auf. Die Schatten, die vom neonfarbenen Zwielicht im Antlitz des Nightfighters geworfen werden, lassen ihn plötzlich noch furchteinflößender erscheinen. Aber Kathy Strong weicht keinen einzigen Millimeter zurück und hält dem feindseligen Blick der Töle stand.

S1margl: "Welche Lügen hast du über mich verbreitet? Über was hast du mit Yai gesprochen, als du sie mitgenommen hast? Sag es mir! Ich muss es wissen!"

Aber die Lippen des Mystic Angels bleiben versiegelt. Die simpelste aller Regeln – Girl Talk bleibt unter Frauen. Immer. Und daran wird auch ein paranoid gewordener Junkie nichts ändern. Oder?

Blitzartig schnellen S1margls Hände nach vorne! Ohne dass die Chicagoerin auch nur die kleinste Chance gehabt hätte, frühzeitig zu reagieren, umschließen die Pranken ihre Oberarme wie ein überdimensionaler Schraubstock, während die überwältigende Kraft des geflügelten Hundes gleichzeitig dafür sorgt, dass sie nach hinten gedrückt wird, bis sie das Brückengeländer in ihrem Rücken spürt.

S1margl: "Was hast du ihr erzählt, huh?"

Gewaltsam beginnt S1 an ihr zu rütteln, um seiner Forderung mehr Ausdruck zu verleihen. Der Wahn in seinen Augen deutet an, dass er bereit wäre, auch noch viel weiter zu gehen. Wenn er ihr damit Angst machen will, so hat er damit Erfolg, was Kathy allerdings nicht nach außen dringen lässt. Eine solche Genugtuung wird sie keinem Mann mehr geben. Nicht nach dem, was sie durchstehen musste.

S1margl: "Rede endlich! REDE, DU MISTSTÜCK!!"

Kathy Strong: "Sonst was? Machst du sonst da weiter, wo du bei Zereo Killer aufgehört hast? Wechselt du von der passiven Zuschauerrolle in die aktive und tust es diesem Schwein Dalm1 gleich? Du wirst trotzdem keine einzige Silbe aus meinem Mund über unser Gespräch hören. Da kannst du mir soviel drohen, wie du willst. Und selbst wenn, glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass das irgendwas an deinem eigentlichen Problem ändern würde, oder? DU hast dich gegen sie entschieden und nicht anders herum."

Die verkrampften Finger der Töle graben sich weiter in den Stoff von Kathys Jacke. AstroHappy entfacht die Raserei in seinem Wesen. Er sollte sie hier und jetzt für ihre Aufmüpfigkeit beenden.

Ashley Stanton unternimmt währenddessen nichts. Warum sollte sie auch? Kathy hat deutlich gemacht, dass sie weder bereit ist, Verständnis für ihre Situation aufzubringen, noch ihr zu helfen.
Soll sie doch alleine mit diesem Verrückten fertig werden...

Aus dem Augenwinkel heraus registriert der Höllenhund, dass sich die dritte im Bunde in Richtung "The O2" verabschiedet, und bleckt dabei dämonisch die Zähne.

S1margl: "Sie ist schlauer, als Barker uns alle glauben machen will. Und ganz bestimmt schlauer als du. Sie weiß, dass sie das moralische Podest, das du in den letzten Wochen für dich beansprucht hast, niemals erklimmen kann und hat akzeptiert, dass der Makel zu ihr gehört. Du hingegen besitzt die Arroganz, bestimmen zu wollen, was richtig und falsch ist, weil du dein Schicksal als Blaupause für weibliche Emanzipation ansiehst. Was für eine erbärmliche Ausrede, um mit deiner PTBS fertig zu werden, Kathy."

Kathy Strong: "Wenigstens nehme ich meine Probleme selber in die Hand und tue nicht so, als hätte sich die Welt gegen mich verschworen."

Der Konstante antwortet mit einem Lächeln. Unverblühmt gönnerhaft.

Dann lösen sich seine Finger von ihren Oberarmen und er richtet die Ärmel von Kathys Jacke, die er mit seiner eigenen Handgreiflichkeit unordentlich gemacht hat, um darauf einen Schritt von der Halbdeutschen zurückzuweichen. Durchatmen. Auf beiden Seiten. Der Sturzbach des Zorns, der S1margls Adern durchströmt hat, beruhigt sich wieder.

S1margl: "Du hast ja recht. Es würde überhaupt nichts bringen, sich jetzt an dir zu vergreifen. Wenn die Zeit dafür gekommen ist, werden wir diese Auseinandersetzung einfach im Ring fortführen. Bis dahin rate ich dir, dich lieber aus Dingen rauszuhalten, die dich nichts angehen. Nicht jeder ist in der PCWA so gnädig wie ich."

Noch einmal streift sein warnender Blick den ihren, bevor auch er die Brücke zum North Greenwich Pier verlässt. Auf halbem Wege zum Ufer dreht er sich zu Kathy um...

S1margl: "Richte ihr meinen Gruß aus, wenn du sie wiedersiehst."

"Yeah, you wish!", murmelt sie zurück. Dann schaltet die Regie zurück zu den Kommentatoren.

 

Vincent Craven: "Puuuhh! Da hat Kathy Strong aber noch mal Glück gehabt. Das hätte auch ganz anders enden können. Beinahe sah es sogar so aus, als hätte sich S1margl an ihr vergriffen."

Mike Garland: "Mit Glück hat das nichts zu tun, sondern eher mit Vernunft. Obwohl er sie übel hätte zurichten können – übler als Zereo Killer –, hat er eingesehen, dass ihn das doch nicht ans Ziel führen würde. Darüber sollte die freche, junge Dame froh sein. Ashley Stanton hat es da definitiv intelligenter angestellt und den Polnischen gemacht, während S1margl mit Kathy beschäftigt war."

Vincent Craven: "Das fand ich übrigens NUR schäbig von ihr! Ich dachte, die beiden waren mal Freundinnen! Ashley hat Kathy doch sogar dorthinbestellt, um zu reden. Und dann lässt sie sie einfach mit diesem Irren alleine?! Das ist meiner Meinung nach unentschuldbar."

Mike Garland: "Davon abgesehen, dass ihr im Nachhinein gar nichts passiert ist, hat sie auch da selbst schuld. Das, was sie Ashley da an den Kopf geworfen hat, war schon sehr verletzend."

Vincent Craven: "Ach, Mike Garland entdeckt jetzt seine empathische Seite oder wie ist das?"

Mike Garland: "......... NA GUT! Ashley hat auf jeden Fall die beleidigte Leberwurst gespielt, aber das ändert ja nichts an dem Fakt, dass Kathy Strong bei so harschen Worten irgendwann mal an den Falschen gerät. Und wenn das passiert, dann bin darauf gespannt, ob sie ihre Probleme wirklich alleine bewältigen kann, wie sie so vollmundig von sich behauptet."


------------------ PCWA ------------------

Das erste Match war schon extrem hart, doch was dann folgte war absolut unglaublich. Der beflügelte Hund stürmte den Ring und er beschloss, seine gewonnene Wette in diesem Moment einzulösen, nachdem MacKenzie bereits ein Match in den Knochen hatte… Es war ein heftiges Match, indem es ständig hin und her ging. Sieg oder Niederlage, das spielte keine Rolle mehr, denn dann kam S1margl und machte Zereo Killer das Leben zur Hölle.

Die Folge daraus waren viele harte Schläge und ein Spontanmatch, indem das Mitglied von N&B kurzen Prozess machte. Der Mann, der in der PCWA im Augenblick so viel besser ankommt als in der GFCW, musste aufs Übelste erfahren, was es bedeutet, wenn die Nacht über ihn hereinbricht! Enter Night, dieser Finishing Move seines PCWA-Feindes, hinterließ erhebliche Spuren, wie man über den Tron in der O2-Arena in London, England sehen kann.

Der geschlagene Zereo Killer ist in das nächstgelegene Hospital gebracht worden und befindet sich auf der Krankenstation. Auch wenn er die Fans nicht hören kann, so verbreiten sich doch wieder die YOU STILL GOT IT – Chants, die die PCWA-Fans von den GFCWlern einfach übernommen haben.

Die Augen sind müde, er kann sie kaum offen halten, sein Atem ist schwach, sein Brustkorb hebt und senkt sich sehr langsam. Die offene Wunde an der Stirn, aus der der rote Lebenssaft tropfte, wurde bereits zugetackert. Er spürt, dass eine Kamera auf ihn gerichtet ist und versucht seine Stimme so deutlich es geht sprechen zu lassen.

Zereo Killer: „Ich wurde ein Opfer…“

… und schon muss der Kalifornier die erste Pause einlegen… Er schließt die Augen, versucht sich zu sammeln. Sein Gesichtsausdruck ist fast… ein wenig traurig.

Zereo Killer: „… ich wurde nicht das Opfer dieses beflügelten Hundes… ich wurde Opfer von mir selbst.“

Er dreht seinen Kopf zur Seite und will nicht in die Kamera schauen… Will Mr. #ISGI einen Moment für sich allein?! Wohl nicht, denn er versucht direkt weiterzusprechen.

Zereo Killer: „Ich bin ein GFCW Superstar, war der wichtigste Mann dieser Liga… Nun bin ich in der PCWA, dort fang ich wieder von vorn an… aber…“

Er dreht sein Haupt wieder in Richtung der Kamera, die immer noch genau auf ihn gerichtet ist. Der Anblick des geschlagenen MacKenzie bereitet dem Ein- oder Anderen Gänsehaut. So fertig haben wir ZK selten gesehen.

Zereo Killer: „… mh… kann es tatsächlich sein, dass ich mir zuviel zugemutet habe? Kann es sein, dass es eine falsche Entscheidung war, in der GFCW den Buhmann rauszulassen? Dass mich die Fans nicht mehr akzeptieren… das macht mich fertig.“

Und das spiegelt sich auch in seinen Gesichtszügen wieder.

Zereo Killer: „Ich hab mir selbst viele Feinde gemacht, sonst Niemand. Ich suchte immer neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Ich suchte mir Herausforderung in der Fremde… ich suchte mir S1margl aus und suchte den Weg in die PCWA… parallel zur GFCW!“

Abermals muss er seinen Monolog selbst unterbrechen, da er sich mit dem Atmen ziemlich schwer tut.

Zereo Killer: „Ein Robert Breads, ein Kriss Dalm1, keiner von diesen Wrestlinggrößen hat es vernünftig geschafft in der PCWA und in der GFCW auf Dauer erfolgreich zu sein. Warum? Sind sie an den Strapazen, seien es die Reisestrapazen oder auch die Strapazen zwei Matches binnen sehr kurzer Zeit zu haben, an denen sie gescheitert sind? Auf kurz oder lang mussten sie sich wohl für eine Liga entscheiden. Sie taten es. Sie entschieden sich für die PCWA!“

Sein Blick wird ernster, seine Stimme etwas gefasster.

Zereo Killer: „Ich bin hier in der PCWA, ich bin da in der GFCW! Ich habe mir selbst die größte Herausforderung aufgetischt, die es in diesem Sport gibt. Ich will in beiden Ligen erfolgreich sein, gleichzeitig! Ich versuche es besser als meine „Vorgänger“ zu machen. Ich will weder in der PCWA, noch in der GFCW aufgeben! Ich nehme all die Reisestrapazen, die Doppelmatchbelastungen auf mich und will über mich hinauswachsen!“

Mit einem Fingerzeig deutet er direkt in Richtung der Kamera. Auch wenn sein Blick immer noch sehr schwach aufgrund der Attacken von S1margl ist, so wirkt er im Moment viel entschlossener.

Zereo Killer: „… und du bist Derjenige, über den ich meinen ersten großen Schritt in der PCWA machen will! S1margl… du glaubst, du hast bereits gewonnen, weil du deine lächerliche Wette eingelöst hast?“

Seine Stimme wird immer brummiger und bedrohlicher.

Zereo Killer: „Du glaubst, dass du es nun geschafft hast, weil du mich in diesem erzwungenen Match besiegt hast?“

Mit einem Ruck reißt MacKenzie die Krankenbettdecke von sich und schmeißt diese auf den Boden. Auch wenn er große Schmerzen verspürt, richtet er sich auf und will nun direkt zum Nightfighter sprechen.

Zereo Killer: „Du glaubst, du hast mich hart getroffen? Glaube mir, es wird noch viel härter, mein Freund! Wir werden bei der Großveranstaltung PCWA Out of Ashes aufeinandertreffen… Ich habe mir vertraglich ein spezielles Match zusichern lassen! Wir werden in einem Glasshouse Match gegeneinander antreten!“

Seine Lippen verformen sich zu einem diabolischen Grinsen.

Zereo Killer: Das Blut, welches du heute vergossen hast… ist nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen wird! Nach dem Match kann Nicotine & Bacteria deine Leiche aufsammeln!“

Dieses furchteinflößende Lächeln verschwindet nicht wenn MacKenzie daran denkt, dass N&B die Leichenteile von S1margl nach ihrem Match bei Out of Ashes aufsammeln.

Zereo Killer: „Du hast in mir den Killerinstinkt erweckt! Du hast mir die wahre Bedeutung meines Beinamens Killer gezeigt!“

Double M beugt sich vor und hebt das Bettlaken wieder auf… Zufrieden zieht er es sich über und legt sich zugedeckt auf sein Krankenbett.

Zereo Killer: „Du zweifelst, dass ich wie Phönix aus der Asche aufsteigen werde? Vielleicht hast du Recht, aber wenn Out of Ashes vorbei ist, wird von dir nicht mal mehr Asche übrig sein!“

Der grinsende Gesichtsausdruck des ehemaligen Doppelchampions ist das Letzte was man zu sehen bekommt, bevor die Kamera ausfadet.

 

Vincent Craven: "Dass das Match zwischen Zereo Killer und S1margl bei Out of Ashes stattfinden wird, wussten wir bereits. Nun wissen wir auch, wie es stattfinden wird – Beide Männer werden sich in einem Glass House Match gegenüberstehen."

Mike Garland: "Aber in Wirklichkeit sind wir doch genauso schlau wie vorher. Klar, wenn man mit Zereos vergangenen PPV-Schlachten in anderen Ligen vertraut ist, kann man sich wahrscheinlich schon ungefähr denken, worauf das hinauslaufen aber trotzdem, von einer solchen Stipulation habe ich noch nie etwas gehört."

Vincent Craven: "Man kann wohl davon ausgehen, dass sich der Kalifornier diese Matchart selbst ausgedacht hat."

Mike Garland: "Was ist nur mit diesen ganzen PCWA-Wrestlern, die auf Teufel komm raus ihre Todessehnsucht ausleben müssen? Erst Kriss Dalm1, dann James Godd und nun der Killer! Liegt das irgendwie am britischen Wetter? Zieht das alle so runter?"

Vincent Craven: "In Mike MacKenzies Fall liegt das meiner Meinung nach vor allen Dingen daran, dass er nach den diversen Scharmützeln mit dem Konstanten wahrscheinlich gemerkt hat, dass er diesen Konflikt nur dann beenden kann, wenn er ihn mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen und klar besiegen kann. S1margl ist in seinem Kopf und nur mit einem solch brutalen Match kann er ihn daraus verbannen."

Mike Garland: "Welch traurige Aussicht! Immerhin haben wir dann nach Out of Ashes etwas, was wir unseren Enkelkindern am Kamin bei einer heißen Schokolade erzählen können – die ersten PCWA-Wrestler, die sich in einem Ring gegenseitig umgebracht haben."


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: „Meine Damen und Herren, der folgende Kampf ist ein Singles Match und angesetzt auf einen Fall! Als Erstes auf dem zum Ring... Aus San Diego, Kalifornien, USA... Mit einer Größe von 2,08 Metern und einem Kampfgewicht von 145 Kilogramm... AZRAEL RAAAAAGE!“

Und dann...

... kam die Dunkelheit

Sie war überall.

Kein Ort war sicher.

Er hat sie vor über einer Dekade hierher gebracht.

Wir alle wussten, dass er da ist.

War er immer. Ist er immer. Wird er immer sein.

Der Eine!          Der Keine!          Der Verbannte!          Der Verkannte!

Die Geißel der PCWA...

... ihr persönliches Monster.

Er wird NIEMALS freiwillig gehen.

NIEMALS!

 

Jane Nelson: „Und hier ist sein Gegner... aus Bow, East London... Mit einer Größe von 1,79 Metern und 84 Kilogramm... Er ist amtierender Cotatores Trophy Champion: JACOB KWABEEEENAAA!“

„Wonderman“ von Tinie Tempah kommt aus den Boxen. Hier ist der heutige Gegner von Rage… und er will nicht als Futter für einen Hai enden. Er wird selbst der Hai sein und den alten Wal jagen. Entschlossen mit dem Cotatores Titel läuft er zum Ring. Er trägt ein RLGN – Shirt und wirkt überaus fokussiert. Selbst in seiner Heimat genießt er keine Beliebtheit, aber er bemerkt dies kaum. Er wartet darauf, dass der Referee das Match freigibt.

Charlie Swanson erklärt beiden noch einmal wie er das Match leiten möchte… naja, am liebsten wohl gar nicht, wer Swanson kennt weiß das, aber wie er das Match gern hätte. Dann gibt er es frei!

 

Co-Main Event
- It's on. Really! -
Regular Singles Match



(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Charlie Swanson)

 

Der Gong ertönt und sogleich will der junge Brite hier sein Können zeigen. Er stürmt auf Rage los, ballt die Fäuste und wird vom Stiefel von Rage gestoppt. BIG BOOT! Als ob er gegen einen Metallträger gelaufen ist, geht Kwabena zu Boden. Der junge Wonderman ist zwar in seiner Heimat, aber selbst hier kann ihn niemand leiden. Die Fans jubeln geschlossen Azrael Rage zu, auch wenn dieser vorhin fast James Godd abgefackelt hätte. Passiert ist halt passiert. Man macht weiter und wer Rage kennt, weiß dass dieser es kaum erwarten konnte seine Klauen an Jacob Kwabena zu legen. Sogleich wird dieser ergriffen und in hohen Bogen in die Ringecke geworfen. Bevor sich der junge Brite rühren kann, prasseln ein dutzend Strikes auf seinen Unterleib ein. Fast erbrechend schnappatmet Kwabs, als er nach vorne fällt. Sofort folgt ein Elbow Drop in den Nacken. Und noch einer.

Vincent Craven: „Wenn das so weiter geht, wird das eine kurze Vorstellung.“

Mike Garland: „Der Anfang war für Kwabena verheerend. Er rannte in den Big Boot von Rage und war sozusagen schon das erste Mal ausgeknockt bevor das Match überhaupt richtig gestartet ist.“

Vincent Craven: „Ja, ich denke auch, dass Kwabena in seinem Heimatland da etwas zu übermütig war und damit direkt in die Falle lief.“

Mike Garland: „Was macht Rage denn jetzt?“

Schnell rollt sich Rage aus dem Ring und greift sich ein Mikrophon.

Azrael Rage: „Jacob Kwabena, ich scheiße auf dich…“

Er rollt sich in den Ring.

Azrael Rage: „Aber du könntest für mich ein wertvoller Faustpfand werden.“

Er stellt sich über Kwabena.

Azrael Rage: „Es ist ganz einfach… Du wirst an Stelle von Hannibal Cain, in Vertretung für ihn, einem Match mit mir beim Out of Ashes zustimmen, oder ich werde dir vor deinem Heimatpublikum so sehr wehtun, dass du weinst. Also Jacob, deine Antwort?“

Er hält das Mikrophon ins Gesicht von Kwabena.

Jacob Kwabena: „Screw you!“

Augenverdrehend wirft Rage das Mikrophon aus dem Ring und greift sich den deutlich leichteren Briten. Er nimmt eine halbe Drehung Schwung und wirft Kwabs, wie ihn viele Fans nennen, in die Seile. Dieser federt sogleich zurück. FLAPJACK INTO UPPERCUT!

Mike Garland: „Rage sollte covern.“

Aber das tut der wütende, alte Mann nicht. Er fragt den Wonderman etwas und aus seinem schmerzverzerrten Gesicht kann man das deutliche „Nein“ ablesen. Eine Ohrfeige von Rage ist auch hier gleich noch sehr versinnbildlichend. Wieder wird Kwabena auf die Beine gerissen. Overhead Belly to Belly… und Rage hält ihn… gleich wieder… und noch einmal. Rage zerrt Kwabena sofort wieder auf und setzt den Overhead Belly to Belly schnell an. TRIABLO. Aber noch ist diese Angriffsphase nicht beendet. Im Gegenteil. Er greift sich Jacob wieder und macht weiter. Ein weiterer Overhead Belly to Belly folgt. Und noch einer… und noch einer… Sixablo quasi… Erst jetzt dreht sich wieder zu ihm und setzt sich auf den Brustkorb des Religion of Death Mitglieds. Er reißt seinen Kopf hoch, damit er ihn nicht versehentlich covert und spricht mit Geifer, Gift und Galle im Blick auf ihn ein. Doch wieder hört man das eindeutige „No“ durch die ganze Halle. Ein Faustschlag von Rage an die Stirn. Wieder dieselbe Frage… wieder dieselbe Antwort… wieder ein Schlag an die Stirn. Der Referee, Charlie Swanson, in Persona hat wieder einmal Angst einzugreifen, nachdem Rage ihn bösartig von der Seite anblickt. Er lässt es geschehen. Aber Kwabena ist stur. Die Faustschläge von Rage führen nicht zum gewünschten Resultat.

Vincent Craven: „Rage versucht hier mit allen Mitteln Kwabena dazu zu bringen, dass er das Match für Cain annimmt.“

Mike Garland: „Meinst du Cain würde dies anerkennen?“

Vincent Craven: „Es würde auf jeden Fall nicht gut für Jacob Kwabena aussehen, wenn nicht. Schließlich kämpft Cain seit gefühlten Ewigkeiten für sein Standing und seine Anerkennung und wenn Kwabs jetzt einfach für unmündig erklärt werden würde, würde das die gesamten Worte von Cain ad absurdum führen. Rage weiß das und will das natürlich ausnutzen.“

Schon wieder, dieses Mal per Drop Suplex, fliegt Jacob Kwabena durch den Ring. Ein harter Tritt in die Seite und eigentlich sehen wir hier kein Match, sondern eine Hinrichtung mit Werbeunterbrechungen. Immer mal wieder versucht Kwabena wieder Fuß zu fassen, oder einzelne Schläge zu setzen, aber die pure Gewalt von Azrael Rage unterjocht jeden Augenblick des Aufbegehrens. Headbutts, Schläge, Kneestrikes, Suplessen und einfach brachiale Würfe. Rage lässt nichts aus. So muss Kwabs in die Ringseile. Er federt zurück, rollt sich ab, so dass Rage ihn nicht greifen kann. Wieder in die Seile… er springt danach ab. Flying Shoulder Block… Als ob man einen kleinen Stein gegen eine Mauer wirft, prallt der junge Brite von dem unbeeindruckten Hünen ab. Sogleich wird er wieder gegriffen. CHOKESLAM!!!

Mike Garland: „Rage muss doch nur dem Ganzen ein Ende setzen. Dann hat er gewonnen.“

Vincent Craven: „Es geht ihm aber nicht um einen Sieg gegen Jacob Kwabena, sondern er will den Endgegner, will den Mann unter dessen Befehl sie ihn alle verraten haben… er will den Cryption Crown Champion Hannibal Cain.“

Rage schickt Charlie Swanson raus aus dem Ring um das Mikrophon zu holen.

Vincent Craven: „Könnte bitte jemand mal Charlie Swanson erklären, dass er in seinem Job eine Autorität besitzt und sich nicht herumschicken lassen muss?“

Swanson will nicht das Risiko eingehen und einen Wrestler wütend machen. Er gibt Rage das Mikrophon.

Azrael Rage: „Also Jacob, der angenehme Teil des Abends ist vorbei… Entweder du stimmst zu, dass du für Hannibal Cain beschließt, dass er beim Out of Ashes gegen mich antritt, oder ich beginne dir die Knochen zu brechen… einen nach dem anderen.“

Er geht ganz nah an das Gesicht von Kwabena… Ihre Nasenspitzen können sich fast berühren. Keiner achtet auf die rechte Hand von Kwabena, welche plötzlich einen Schlagring trägt.

Azrael Rage: „Was darf es also sein? Match für Cain oder eine lange Rehaphase für dich?“

Die Bestie giert in Rage. Er wünscht sich geradezu, dass Kwabs das Knochenbrechen wählt. Er kann nicht mehr schmecken, nicht mehr riechen, aber Gewalt, Hass und Blutdurst spürt er noch wie am ersten Tage. Es sind seine Freuden, seine Hobbys und seine Passionen geworden und er WILL mit jeder Faser seines Körper Jacob Kwabena in mehrere Stücke zerreißen. Er will dessen Blut schmecken, spüren wie seine Knochen nachgeben und wie seine Sehnen zerspringen unter der Spannung... Aber er lässt ihm noch eine letzte Chance, bevor er dem Drang nachgibt.

Jacob Kwabena: „Ich…“

Azrael Rage: „Du?“

Jacob Kwabena: „Ich… besiege dich!“

Den Schlag sah jeder… der Schlagring allerdings war gut versteckt durch die langen Haare von Azrael Rage. SCHLAG MIT DEM METALL!

Vincent Craven: „Betrug! Betrug! Sieht Swanson denn nichts?!“

Swanson sieht nichts, will nichts sehen, oder ist geistig sowieso schon im Feierabend. Es kümmert keinen… mit blutender Stirn stolpert Rage nach hinten. Er findet erst in den Seilen Halt. Schnell wirft Kwabena den Schlagring weg. Die Fans buhen, doch ihn kümmert es natürlich wenig. Er nimmt Maß…

KILLSHOT!!!

Der Superkick trifft punktgenau. Doch dank der Seile und der eigenen berühmt, berüchtigten und beeindruckenden Körperkraft fällt Rage nicht. Wieder nimmt Kwabena Maß.

KILLSHOT DIE ZWEITE!!!

Noch einmal trifft der Finisher sein Ziel. Rage geht in die Knie, sein Gesicht ist blutig… Schweiß, Haare, Blut und Spinnenweben in seinem Kopf verhindern die Sicht… Auch als Kwabena wieder Maß nimmt.

KILLSHOT DIE DRITTE!!!

Noch einmal trifft der Superkick sein Ziel und Rage geht regungslos, wie ein Sack Kartoffeln, zu Boden. Schnell wirft sich Kwabena auf ihn, hackt das Bein ein, damit es nicht in die Seile gesteckt werden kann. Charlie Swanson zählt.

EINS

.

.

.

ZWEI

.

.

.

DREI

!!!

JACOB KWABENA SIEGT!

Jane Nelson: „Sieger via Pinfall nach 9 Minuten und 14 Sekunden… JACOB KWABENA!!!“

Trotz deutlicher Lädiertheit des Körpers kann Jacob Kwabena diesen Sieg kaum glauben. Er feiert sich zu seinem Theme. Der Cotatores Titel und die Faust wird in den Himmel geragt.

Vincent Craven: „Das ist doch nicht sein Ernst? Diesen Sieg feiert der auch noch?“

Mike Garland: „Geschichte wird von Gewinnern geschrieben. Wie dieser Sieg zu Stande kam, interessiert da keinen mehr.“

Inzwischen steht Kwabena auf dem Kommentatorenpult und feiert sich. Er jubelt als ob er soeben Gerasy Champion geworden wäre. Was er allerdings bemerkt, könnte ihm gleich die Stimmung versauen. Im Ring rührt sich Rage wieder und der Antiheld sieht alles andere als glücklich aus… Er sieht Kwabena feiern, aber dieser sieht nichts, achtet auf nichts, außer seine Freude. Er steigt vorsichtig von dem Pult herunter…

FINAL SIN LARIAT!!!

Aus dem Nichts kam Rage da mit der Lariat angefegt und reißt den Wonderman schmerzhaft zu Boden. Schnell wirft Rage den Zeitennehmer von seinen Stuhl und klappt ihn zusammen.

CHAIRSHOT!!!

Vergessen ist die Freude des Augenblickes und der Schmerz wird laut in die Halle geschrien. Noch einmal holt Rage aus.

CHAIRSHOT DIE ZWEITE!!!

Der verbeulte Stuhl wird weggeworfen. Ein Mikrophon gegriffen mit der rechten Hand. Mit der linken Hand greift er den Daumen der rechten Hand von Kwabena. Ein kräftiger Ruck und man kann das Knacken des Fingers geradezu sehen.

FINGERBREAKER VON RAGE!

Laut brüllt der junge Brite wieder vor Schmerz.

Azrael Rage: „Dummer Wichser… du hast dein Los selbst gewählt… also, Jacob, jetzt der Mittelfinger… oder sagst du etwas, dass mich beschwichtigt?“

Kwabena will die Hand nicht hergeben, doch einen Mikrophonschlag später und der rechte Zeigefinger ist von der Faust von Rage umschlossen. Er setzt an und hält ihm das Mikro zum Mund.

Jacob Kwabena: „Okay… okay…“

Lächeln bei Rage.

Azrael Rage: „Ich habe also ein Match gegen Cain?“

Der Druck auf den Zeigefinger wird verstärkt.

Jacob Kwabena: „Ja… Ja…“

Er lässt den Zeigefinger los.

Azrael Rage: Ich danke dir!“

Vincent Craven: „Ich denke, dass es schlau war Rage zu geben was er will.“

Mike Garland: „Wird Cain das auch so sehen?“

Vincent Craven: „Naja, Rage hätte mit Sicherheit Kwabena ausgeschaltet, wenn er es nicht gemacht hätte und das wäre eine entscheidende Schwächung der Religion gewesen. Dementsprechend hatte Kwabena keine andere Chance.“

Die Sanitäter sind beim Sieger des Matches und der Verlierer geht recht zufrieden die Rampe herunter. Sicherlich hätte er die Niederlage gegen Jacob Kwabena gern vermieden, aber jetzt hat er sein Wort… hoffen wir, dass Cain diese Herausforderung annimmt. Cleverness mit Gewalt… eine interessante Mischung.

Doch auch bei Jacob Kwabena ist nicht nur der Schmerz dominant... alle waren sich sicher, dass er Rage zum Fraß vorgeworfen wurde. Alle! Aber alle haben sich geirrt. Er ist für jeden eine Gefahr... aber das nächste Mal sollte er nach dem Sieg einfach die Arena verlassen.


------------------ PCWA ------------------

Er ist wild entschlossen.

Bis hierhin lief alles gegen Robert Breads und seine Ehe mit dem Undisputed Gerasy Title. Titelmatches ohne richtiges Ende, Contender, die einfach von der Bildfläche verschwanden, und ein Dean Welkey, der kein Match mit Breads wollte. Zumindest nicht so, wie Breads sich das vorgestellt hatte.

Er ist der amtierende Champion, verflucht nochmal. Ihm sollten keine Forderungen präsentiert werden, ER sollte die Forderungen stellen. Und die Leute sollten sie akzeptieren. Stattdessen tanzten ihm erst Sharpe und dann Welkey auf der Nase herum. Deshalb ist Breads nun wild entschlossen. Er wird zeigen, wer hier Champion ist. Er wird seinen Willen bekommen.

Er will dieses Match mit Grizz Lee.

Zu dumm, dass der bereits gegen Kriss Dalmi antreten soll.

Doch das interessiert Breads jetzt nicht. ER IST DER CHAMPION. So ist es. Sollen sie das doch verschieben. Sonst wann austragen. Was auch immer. Der Undisputed Gerasy Title sollte wichtiger sein, als ein sinnloses Blutbad mit der Beteiligung eines wahnsinnigen Serben.

Robert Breads: "Hab' ich dich."

Der Kanadier hat den Mann gefunden, den er gesucht hat - und mit dem er heute bereits einmal gesprochen hat. Nun, es war nicht wirklich ein Gespräch gewesen. Aber immerhin ist das hier heute Abend nicht die erste Konversation zwischen ihm und..

Grizz L33 dreht sich zum Champion und taxiert sogleich den Bereich hinter diesem. In der unsteten Hoffnung, dass die Gabriel-Security den Wahnsinnigen den Rest der Show über unter Kontrolle haben wird, wendet er sich dem Mann mit dem Gold zu.

L33: "Du schon wieder. Nimm's mir nicht übel, Breads, ich rede eigentlich gerne mit dir.."

Kommt es ihm sarkastisch über die Lippen, als es den Anschein macht, dass im Augenblick keine Gefahr zu drohen scheint.

L33: "Im Vorfeld zum Rumble, falls Du Dich erinnerst. Aber vor nicht all zu langer Zeit hat mich ein wild gewordener Kriss Dalmi attackiert, als Du mir ein Angebot gemacht hast, das ich.. um ehrlich zu sein.. wirklich schwer ablehnen kann. Doch wenn Deine Überzeugung, mich besiegen zu können, darauf gebaut ist, dass eben dieser Serbe wieder in Deinem Schlepptau ist.. tja, wie sollen wir uns dann einigen können?"

Robert Breads: "Glaub' mir, es gibt absolut Niemanden auf dieser Welt, der besser weiß, dass man sich so weit wie möglich von Kriss Dalmi entfernen sollte wie nur irgendwie möglich."

Da hat "Canada's Own" nicht ganz Unrecht. In der Zeit vor Sharpe vs. Lee war es Breads vs. Dalmi gewesen, das die PCWA-Fans mit beeindruckender Brutalität und teilweise schlichtem Wahnsinn in Atem hielt. Nicht zuletzt war Breads von Kriss Dalmi gekreuzigt worden... und Breads konnte bis heute nicht glauben, dass das wirklich passiert war.

Robert Breads: "Und es gibt für dich einen ganz einfachen Weg, Dalmi bei Out of Ashes nicht vor die Nase gesetzt zu bekommen. Sie lautet: Nimm' meine Herausforderung an, sag' Kriss, dass er sich einen neuen Spielpartner suchen soll und tritt an die Stelle der schlechteren Hälfte eures bescheuerten Tag Teams, um das Match zu bekommen, das du ohnehin die ganze Zeit wolltest. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit vor dem Brawlin' Rumble, in der du verdammt nochmal alles daran gesetzt hast, dir unabhängig vom Rumble ein Titel-Match zu sichern... und ich SCHENKE dir hier quasi eins."

Nachdenklich schürzt Lee seine Lippen. Es ist wirklich genau das, was er immer wollte. Und nun hat er es offenbar vor sich. Zum Greifen nahe. Aber er kann nicht einfach vergessen, was er die letzten Jahre geopfert und verloren hat. Was er wegen Kriss Dalmi verloren hat, der dann auch noch die Dreistigkeit besessen hatte, sich gegen ihn zu stellen.

L33: "Ich kann das Match mit Dalmi nicht absagen. Wir brauchen es.. BEIDE! Davon abgesehen, Bobby, wie ich es Dir schon einige Male gesagt habe, ich will mir Titel-Matches ehrlich und hart verdienen. Genau wie DU! Ob Du es mir glaubst oder nicht.

Für einen Moment scheint er innerlich mit sich selbst zu kämpfen, mustert den Gerasy.

L33: "Woher kommt also dieser Sinneswandel? Würdest Du mir wirklich so ganz selbstlos geben, was ich schon immer wollte? Ich soll.. einen Kampf absagen, um einen anderen zu bekommen? Wären unsere Rollen vertauscht, würdest Du durch das eine Match gehen, um zum anderen zu gelangen! Und ich sage nicht, dass ich das nicht auch vorhabe."

Robert Breads: "Das, was du da mit Kriss erleben wirst, hat doch absolut nichts mit einem Wrestling-Match zu tun."

Lee lässt einen verächtlichen Laut von sich und schüttelt seinen Lockenkopf.

L33: "C'mon, Breads, als ob ich das nicht wüsste."

Zur Demonstration führt er seine Hände an seinem durch das 'L33'-Shirt verdeckten Oberkörper entlang.

L33: "Ich habe unzählige Narben aus solchen Matches davongetragen. Sie sind überall! Und mir ist durchaus bewußt, dass keiner meiner Gegner, zu keiner Zeit, so verrückt gewesen ist, wie.. ER!"

Der Kanadier schnaubt. Er scheint langsam wirklich am Rad zu drehen - warum wollte eigentlich NICHTS funktionieren?

Robert Breads: "Dann, warum zur Hölle, steckst du dich freiwillig in dieses Geschnetzel mit diesem Wahnsinnigen anstatt das Match deiner Träume zu bestreiten? Kannst du mir das mal erklären?"

Lee rümpft die Nase und lässt den Blick in die Ferne schweifen.

L33: "Er hat sich gegen mich gestellt. Kev hat das getan. Und Jeder hat nun mitbekommen, wie das endete. Eleven hätte es tun können. Und es wäre ihm nicht anders ergangen."

Um den Gerasy im nächsten Moment mit kalten Augen zu fixieren.

L33: "Du solltest am besten wissen, was passiert, wenn ich Dalmi nicht vollends.. erledige! Ich muss das tun. Denn Du, lass' uns ehrlich sein, Du hast es NICHT geschafft! Glaubst Du allen Ernstes, er würde die Füße stillhalten, wenn ich absagen und gegen Dich antreten würde? Ich habe Doch keine Wahl, Lucifer hat das Match festgesetzt. Und Du weißt, was er von Dir hält."

Robert Breads: "Ich habe schon verstanden, Grizz. Lass es gut sein."

In den Augen des Titelträgers stehen Wut und Enttäuschung gleichermaßen. Anklagend tritt er einen Schritt auf seinen Gegenüber zu.

Robert Breads: "Du bist genau wie er, oder?"

Es bedarf keiner Namensnennung, um zu erkennen, dass es sich um Kevin Sharpe dreht.

Robert Breads: "Du kannst so tun, als wäre es nicht so... aber du bist dir nicht sicher, ob du den Fight mit Dalmi überstehst. Und du weißt, dass ich das habe. Ich habe ihn nicht nur überstanden, ich habe ihn gewonnen und ich stehe jetzt immer noch hier. Und du zweifelst, ob das bei dir auch so sein wird. Du zweifelst daran, dass du gewinnen wirst. Und solange du nicht getan hast, was ich getan habe, nämlich Kriss Dalmi hinter sich lassen... traust du dich einfach nicht gegen mich anzutreten."

Der Mann aus Toronto legt den Kopf leicht schief.

Robert Breads: "Du bist feige. Genau wie er. Wie ihr alle. Ihr seid alle feige. Lauft herum und verbreitet Angst und Schrecken... doch wenn der Typ aus Toronto kommt und droht, mit euch in den Ring zu steigen kuscht ihr alle. Hey, hast du heute auch noch Mad Dog getroffen? Hat er dir davon abgeraten, nachdem ich ihn letztes Mal in sämtliche Einzelteile zerlegt habe? Was für ein erbärmliches Pack ihr doch seid. Gottverdammtes, erbärmliches Pack."

Sämtliche Sympathie, sollte sie jemals wirklich vorhanden gewesen sein, ist nun gewichen. Auch Lee geht einen Schritt auf Breads zu.

L33: "Du hast die schreckliche Angewohnheit, aus so vielem einen Witz zu machen, Breads. Aber das hier ist keiner."

Der Augenkontakt bleibt bestehen, was bedeuten mag, dass Robert Breads hier alles so meint, wie er es sagt. Gut..

L33: "Ich habe Dalmi schon einmal besiegt. Und ich werde es wieder tun. Und ganz egal, in welcher Matchart das auch immer sein mag, sei Dir bewußt, dass ich DICH selbst dann noch besiegen würde, wenn ich mit ihm durch die Hölle gegangen bin!"

Noch ein Schritt näher. Beide stehen wenige Zentimeter voneinander entfernt.

Robert Breads: "Beweise es."

L33: "Werde ich."

 

Mike Garland: "Uiuiui! Sehr männliche Ansage von L33 an Champion Robert Breads und Kriss Dalm1 gleichermaßen!"

Vincent Craven: "Deutet er hier wirklich das an, was ich glaube? Zwei Matches an einem Abend?! Erinnern wir uns an das No Rope Barbed Wire Match, das sich Dalm1 von Gabriel Lucifer hat zusichern lassen. Nehmen wir an, er würde dieses Match gegen den irren Serben tatsächlich gewinnen, wie soll er danach noch imstande sein, einen Titelkampf zu bestreiten?"

Mike Garland: "Das ist doch hier die interessante Frage, oder? Sowohl L33, als auch Dalm1 sind für ihre überbordend selbstzerstörerischen Hardcore-Schlachten bekannt, bei denen es meistens nicht bloß bei gefährlichen Verletzungen für den Gegner bleibt. Man kann davon ausgehen, dass der Serbe selbst bei einer Niederlage sicherstellen wird, dass dieses Match für L33 eine Tour de Force werden wird."

Vincent Craven: "Ob das wiederum Breads schmeckt? Nach zwei gescheiterten Titelverteidigungen gegen The Cock und Dean Welkey steht auch er im Zugzwang, seinen Status als Fighting Champion zu legitimisieren. Gegen einen angeschlagenen Gegner anzutreten, ist dahingehend bestimmt nicht in seinem Sinne."

Mike Garland: "Ihm bleibt wohl nichts anderes übrig, als Grizz L33 beim Wort zu nehmen."


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So wie von den Kommentatoren angekündigt, folgt die Blende zum Ring, in dem sich die gesamte Religion versammelt hat. Während der Dimond Saints Remix zu Lordes "Everybody Wants To Rule The World" in der hasserfüllten Klangkulisse der englischen Fans untergeht, hat sich die Gemeinde in Richtung der Hardcam aufgestellt. Robert Barker, Jacob Kwabena, Ashley Stanton, sie alle tragen ihre Cotatores Belts über der Schulter – zusätzlich schmückt sich Hannibal Cain noch mit seiner Cryption Crown, welche er an diesem Abend bereits erfolgreich "verteidigt" hat. An sich ein beeindruckender Anblick, wenn man die schiere Starpower betrachtet, die den Squared Circle gerade belagert. Den gebührenden Respekt zollt ihnen das Rund im O2 natürlich trotzdem nicht, was neben der allgemeinen Antipathie gegenüber des Gottesstaates der PCWA vor allem daran zu liegen scheint, was im Main Event von Vendetta 117 passiert ist. Nachdem Ashley der direkten Konfrontation mit dieser Thematik heute bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen ist, deutet das Mikrofon in ihrer Hand an, dass sie die Auseinandersetzung mit James Godd endlich ansprechen will.

Der Zeitpunkt ist hierbei nicht zufällig gewählt, schließlich steht neben dem via Grafik angekündigten No. 1-Contendermatch natürlich noch der Hauptkampf zwischen James Godd und S1margl an. Wenig verwunderlich also, dass diese Zusammenkunft von Lucifers Kirchengemeinde das geistige Kind von Robert Barker ist. Ashley spielt mit. Und so tritt sie aus der Reihe goldbehangener Menschen hervor und hebt das Mikrofon an ihre Lippen. Die Londoner, die ihr in ätzender Lautstärke und feindlich gesonnenen Mienen Pest und Cholera an den Hals wünschen, ignoriert sie. Sie fixiert mit ihren blauen Augen einen leeren Punkt in der Menge und beginnt mit entschlossener Stimme zu sprechen.

Ashley Stanton: "Ich nehme an, dass nach den Vorfällen in Mexiko eine Entschuldigung fällig ist."

Sie hat den ersten Satz nicht mal beendet, da schlagen ihr schon die Buhrufe der englischen Crowd entgegen. Es ist den englischen PCWA-Fans offensichtlich egal, was sie zu ihrer Verteidigung zu sagen hat. Sie wollen einfach nur ihre Abneigung gegen sie und die Religion zum Ausdruck bringen. Davon lässt sich die junge Frau aus KCMO aber nicht beirren und fährt fort.

Ashley Stanton: "Ich könnte mich dafür entschuldigen, dass ich mich dazu bereit erklärt habe, Robert Barker zu helfen und 'Britain's Finest' James Godd aufs Glatteis zu führen. Ich könnte mich dafür entschuldigen, es erneut zugelassen zu haben, dass die Religion sich in einen meiner Kämpfe eingemischt hat und über James Godd hergefallen ist. Ich könnte mich dafür entschuldigen, dass ich James' Vorstellung von einem kredibilen und ehrlichen Wrestling-Business mit diesem Zwischenfall ein weiteres Mal torpediert habe. Ebenfalls könnte ich mich dafür entschuldigen, dass ich es bis heute versäumt habe, auf ihn zuzugehen und diese Sache aufzuklären. Aber seien wir mal ehrlich..."

Sie beginnt, langsamen Schrittes durch den Ring zu gehen und lässt dabei ihren gefühlskalten Blick über das Rund gleiten.

Ashley Stanton: "Weder ihr noch James habt ein Interesse daran, eine weitere unaufrichtige Ausrede aus meinem Mund zu hören. Das denkt ihr doch über mich, oder? Mit den Vorkommnissen, die sich in Mexiko abgespielt haben und an denen ich allein die Schuld trage, habe ich meine letzte Chance auf Wiedergutmachung verspielt und auch noch die letzte Brücke hinter mir abgefackelt. Nicht aus Rückgratlosigkeit, nicht aus Naivität, nicht aus Zwang. Nein, das ist passiert, weil ich es so wollte. Weil ich es genieße, die Menschen in meinem Umfeld zum Narren zu halten und auszunutzen. Weil ich dadurch auch ohne einen Gerasy- oder Cryption Crown-Run die maximale Aufmerksamkeit von euch bekomme und mich einmal in meinem Leben wie eine Prinzessin fühlen kann, der man jeden Wunsch von den Lippen abliest... Eine verlogene, über Leichen gehende Prinzessin, eine charakterlich durchweg verdorbene Attention Whore. Das bin ich doch für euch, oder? ODER?"

Erneut pulsiert unversöhnlicher Lärm von den Rängen durch "The O2", was den "Dark Angel" der Religion dazu bringt, ihren Gang vor den anderen Gemeindemitgliedern zu stoppen und vehement kopfschüttelnd auf die Hardcam zuzugehen, bis sie die Seile erreicht hat.

Ashley Stanton: "Ich bin es leid! Ich bin eure Missgunst leid, eure Lästereien, euer Misstrauen – das alles bin ich sowas von leid! Ihr haltet mich für falsch, ihr verachtet mich für das, was ich getan habe, für das, was ich tun musste. In euren Köpfen erschafft ihr dieses Bild der heimtückischen Handlangerin von mir und nehmt es als in Stein gemeißelte Wahrheit für euch an. Alles was darüber hinaus ist oder war, spielt überhaupt keine Rolle für euch, aber wisst ihr was? Das könnt ihr meinetwegen so machen. Denkt über mich, was ihr wollt. Es ist mir inzwischen nämlich vollkommen egal! Ihr seid mir vollkommen egal, so egal wie James Godd oder Kathy Strong oder all die anderen, die im Locker Room hinter meinem Rücken über mich reden! Ich brauche euren Zuspruch nicht, ich brauche eure Unterstützung nicht! Alles, was ich brauche, alles, was ich jemals in dieser Liga gebraucht habe, befindet sich mit mir in diesem Ring! Ich besitze das Privileg, einer Gemeinschaft anzugehören, die aufeinander Acht und sich gegenseitig Halt gibt. Ich bin ein Teil davon. Ein Teil der Religion... ein Teil einer schönen, neuen Welt!"

Und wieder brechen turmhohe Wellen des Hasses auf die Amerikanerin herein, die ihre vor Wut und Enttäuschung bebende Stimme verschlucken. Von Hannibal Cain und Jacob Kwabena gibt es für dieses Bekenntnis, das man in dieser expliziten Form von der Brünetten noch nie so gehört hat, anerkennenden Beifall und selbst Robert Barker kann sich ein zufriedenes Schmunzeln nicht verkneifen.

 

 

Erneut steht "The O2" komplett Kopf, als Motörheads "Brotherhood of Man" durch die Hallensoundanlage dröhnt und James Godd bereits zum zweiten Mal an diesem Abend vor seine Landsleute tritt. Eine kurze Blende in das Seilgeviert offenbart nüchterne Gesichtsausdrücke auf Seiten der Religion. Augenscheinlich hat man den ehemaligen Tribune, der für diesen Auftritt sein eigenes Mic im Schlepptau hat, bereits erwartet. Die Bühne unruhig auf- und ablaufend, wartet Britain's Finest darauf, dass sein Entrance Theme aufhört zu spielen. Erst danach bleibt er stehen und wendet sich dem Quartett im Seilgeviert zu. Ohne dabei jedoch die Stage zu verlassen, er hatte genug direkte Konfrontationen vor dem Kampf mit S1margl. Im neuen Outfit eingekleidet nach dem Vorfall mit Rage, führt er das Mikro lächelnd an seine Lippen.

James Godd: "Well, what a brave new world we have here!"

Er deutet auf den Ring.

James Godd: "NOT!"

Laute Jubelrufe hallen durch die Arena.

James Godd: "Ich wollte eigentlich vor meinem Match mit S1margl nicht nochmal vor das Publikum treten. Konzentration and so on, you know? Aber ich konnte mir all den Bullshit, den du hier gerade verzapfst, einfach nicht mehr anhören. I mean... hörst du dir überhaupt selbst zu? Du nennst euren Haufen wirklich eine Gemeinschaft? Really? Hast du etwa schon wieder vergessen, dass dich Barker noch vor wenigen Stunden in aller Öffentlichkeit drangsaliert hat oder ist das Stockholm-Syndrom bei dir inzwischen schon soweit fortgeschritten, dass du den ganzen Scheiß wirklich glaubst? Noch mal für dich zum Mitschreiben, Ash: Jede von diesen Gestalten würde dich auf der Stelle opfern, um die eigenen Ziele zu erreichen und du bist zu naiv, um es zu erkennen. Oder bist du vielleicht schlichtweg zu dumm? I'm not quite sure about that!"

Kollektives Johlen aus dem Rund, genervtes Augenrollen bei Ashley Stanton. Aber James Godd ist noch nicht fertig.

James Godd: "Gib's schon zu, Mädchen. Das alles hier, diese ganze Inszenierung mit deinem Schlägertrupp und deinem neuentflammten Eifer für die Religion ist doch nur ein weiterer Schrei nach Aufmerksamkeit. Du mimst hier doch nur die unverstandene und beleidigte Prima Donna, weil du nicht damit umgehen kannst, dass sich die Leute von dir abgewandt haben. Du scheinst aber nicht zu begreifen, dass das nicht daran liegt, dass die Leute sich gegen dich verschworen haben. Es liegt daran, dass du dich von ihnen und deinen Freunden abgewandt hast. Du bist die einzige Person, die du dafür verantwortlich machen kannst."

Einmal mehr gibt es bestätigenden Jubel von Godds Homecrowd. Das kurzzeitige Blecken ihrer Zähne legt nahe, dass der ehemalige Tribune mit seiner Analyse scheinbar mehr als nur einen wunden Punkt bei Ashley Stanton getroffen haben muss.

Ashley Stanton: "Und was kümmert dich das? Was kümmern dich auf einmal die Gründe hinter meinem Handeln? Die haben dich doch auch nicht interessiert haben, als du deinen Frust über die Tatsache an mir ausgelassen hast, dass dir Robert Barker zum wiederholten Male ein Schnippchen geschlagen hat. Und weil du über diesen Fakt nach wie vor pissed as fuck bist, suchst du nach Mitteln und Wegen, einen Schuldigen dafür auszumachen, dass du trotz bester Absichten, einen fairen und ehrlichen Kampf zu führen, am Ende derjenige warst, der den Staub fressen musste. Ich bin aber nicht bereit, diese Rolle für dich einzunehmen, weil es nämlich keinen Unterschied gemacht hätte, ob du gegen mich oder Robert Barker angetreten wärst. Das Endergebnis wäre das gleiche gewesen und selbst wenn du noch 100 Mal gegen mich oder Robert Barker antrittst wird sich daran nichts ändern – du liegst am Boden... und die Religion tritt so lange auf dich ein, bis du dich nicht mehr rührst. Wenn ich dir also einen gut gemeinten Rat geben darf: Lass es sein! Vergiss deinen Groll gegen Barker, vergiss deinen Groll gegen die Religion und konzentriere dich auf deine Rivalität mit S1margl, statt sinnlose Nebenkriegsschauplätze aufzumachen. Du kannst uns nicht besiegen, wir sind unantastbar für dich."

Wieder sind die einzigen, die daraufhin applaudieren Ashleys Gemeindemitglieder selbst. James Godd kann hingegen gar nicht glauben, was er da aus ihrem Mund hört. Als hätte man sie in den letzten Stunden einer Gehirnwäsche unterzogen... Er schüttelt kurz den Kopf, lässt das Lächeln jedoch in seinem Gesicht verweilen.

James Godd: "You're probably right, babe... vermutlich würde die Religion wohl abermals über mich herfallen, wenn ich mit einem von euch in den Ring steige. Things don't change so fast! I know that! Aber, das ist nicht einmal das Traurige an der ganzen Sachlage, Ash! Nein, dass Abschaum wie Cain oder Barker zu solchen Mitteln greifen müssen, um erfolgreich zu sein war schon immer so. Das wirklich Traurige an der Sache ist, dass du... ein anständiges Mädchen solche Methoden inzwischen gutheißt. Aber du denkst, dass ich wirklich noch einen Groll hege oder Wut? No..."

Er lacht kurz auf und schüttelt abermals den Kopf.

James Godd: "Ich empfinde nur noch Mitleid. Nicht mehr, nicht weniger!"

Er blickt kurz auf den Boden und schweigt einige Sekunden, dann richtet er den Blick zu den Fans und wendet das Wort direkt an sie.

James Godd: "Für euch alle tut es mir wirklich leid, denn ihr habt Besseres verdient, jedoch sehe ich mich angesichts der Sachlage, die sich mir hier bietet, gezwungen, das Match gegen Ashley bei Out of Ashes abzusagen!"

Er schweigt und lässt die Nachricht sacken. Das hören Godds Landsleute natürlich überhaupt nicht gerne und äußern ihren Unmut darüber lautstark. Auch Ashley Stanton scheint darüber mehr als enttäuscht zu sein, wie ihr schiefgelegter Kopf und der albern überzogene Schmollmund zweifelsfrei belegen – Ironie off. Noch ehe Ashley etwas dazu sagen kann, fährt der Engländer auch schon fort.

James Godd: "Ja, ja, Ash, genau so sieht es aus! Du hast gerade mehr als deutlich gemacht, dass es überhaupt keinen Sinn für mich macht gegen dich anzutreten, wenn du auch weiterhin vorhast, dich hinter deinen Bad Boys zu verstecken. Selbst zu einem solch banalen Anlass wie einem Statement konntest du sie nicht im Backstagebereich lassen!"

Erneut grinst der Engländer breit. Abermals brandet für diese Spitze gegen Ashley Stanton Jubel auf. Die Frau, die sich eben noch so selbstgefällig über den Briten lustig gemacht hat, wirft ihm hingegen einen vernichtenden Blick zu. Godd zieht gespielt überrascht die Augenbrauen nach oben und hebt fragend beide Hände zur Seite, ehe er erneut das Wort ergreift.

James Godd: "What's up, Ash? Was schaust du auf einmal so böse? Warte... liegt es möglicherweise, just maybe, daran, dass ich mit dem Recht habe, was ich gerade gesagt habe? Stimmt es denn nicht, dass du all deine Probleme von Hannibal und seiner Räuberbande lösen lässt? Goddamn, Ash! Stell dich endlich der verdammten Wahrheit! Du hast Angst! Yes, yes... you're fucking scared!"

Das Lächeln verschwindet nun aus dem Gesicht des Engländers und die Gesichtszüge werden mit einem Mal hart und ernst.

James Godd: "Du hast Angst vor dem Versagen und deshalb verlässt du dich Mal um Mal auf deine Verstärkung. Darum lässt du dich willentlich zum Maskottchen der Religion degradieren, denn ich wiederhole es gerne noch einmal, mehr bist du nicht für die Gestalten hinter dir! Aber passt dir ja allem Anschein nach hervorragend in den Kram Ash, schließlich musst du dann keine Verantwortung übernehmen... kannst dich schön auf deiner Mitgliedschaft bei der Religion ausruhen!

Er nickt mit dem Kopf um seine Worte zu bekräftigen und diesmal hält sich Ashley nicht mehr mit Worten zurück!

Ashley Stanton: "Bitte, WAS? Nimm das zurück! Nimm das sofort zurück oder ich..."

James Godd: "Oder WAS? Schickst du mir wieder deinen religiösen Mob auf den Hals? We already had that, bitch!"

Britain's Finest setzt ein provokantes Lächeln auf, er kann Ashleys Zähneknirschen bis zu sich auf der Bühne vernehmen.

Ashley Stanton: "Ich brauche die Religion nicht, um dich zu besiegen! Ich hatte dich bereits einmal am Rande der Niederlage, bevor die anderen dir und McFly den Schädel eingetreten haben. Ich schaffe das ohne Probleme auch noch ein zweites Mal!"

Godd nickt mit dem Kopf.

James Godd: "Ja, das sagst du immer wieder, doch deine Taten haben bislang nicht für dich gesprochen! Lass sie endlich für dich sprechen und nicht mehr für diese Affen von der Religion. Du willst mir beweisen, dass du auch alleine gegen mich ankommen kannst, Kleine?"

Erneut grinst er sie provokant an und fährt dann fort, während ihr wütender Blick ihn durchdringt.

James Godd: "Dann stell dich mir in einem Match, in welchem deine neuen Freunde dir nicht zu Hilfe eilen können. Only you, me..."

Er hebt die Augenbrauen an und lässt einige Sekunden verstreichen.

James Godd: "...and a cage! Out of Ashes!"

Abwartend blickt der Engländerin seine Kontrahentin im Ring an. Ein Match, bei dem sich Ashleys Kameraden nicht einmischen können und James Godd die Möglichkeit erhält, einen klaren Sieg gegen das bestimmende Stable in der PCWA einzufahren? Die lauthalsen Sympathiebekundungen und "YES!"-Chants der Londoner lassen keinen Zweifel daran offen, dass sie dieses Szenario Realität werden lassen wollen. Ashley dreht sich währenddessen immer wieder zu den anderen Gemeindemitgliedern um, als erwarte sie von ihnen die richtige Antwort. Zumindest Barkers Standpunkt lässt sich aus seiner autoritären Miene ablesen. Besonders nach ihrem klaren Bekenntnis zur Religion. Sie hat keine andere Wahl.

Ashley Stanton: "You want it, you got it, James! Out of Ashes, One on One, in einem Käfig!"

Er lächelt breit.

James Godd: "That's what I wanted to hear! Dann ist es abgemacht. Und nun entschuldigt mich... ich habe heute noch einen Hund zu erlegen!"

Er verbeugt sich theatralisch und die Fans hier in seiner Heimatstadt feiern ihn frenetisch. Ein letztes Mal deutet er mit dem Finger auf Ashley, ehe er sich auf der Stage umdreht und den Rücktritt in den Backstagebereich antritt. Es war wichtig, das Match bei Out of Ashes ohne fremde Beteiligung zu bestreiten, das war ihm bei der letzten Show klargeworden und nun hatte er was er wollte... zumindest fast... fehlt noch der Sieg gegen Mad Dog! Ashley hingegen bleibt im Ring stehen und blickt ihn mit deutlicher Anspannung in den Gesichtszügen hinterher, während hinter ihr Kwabena und Barker anfangen miteinander zu sprechen. Mit diesen Bildern endet die Szene schließlich.

 

Mike Garland: "James Godd kann es einfach nicht lassen, oder? Anstatt einfach in seiner Kabine zu bleiben und sich auf das Wesentliche, nämlich sein Match mit S1margl, zu fokussieren, kommt er raus und lässt sich dazu nötigen, eines seiner unglaublich wichtigen Statements abzugeben."

Vincent Craven: "Dachtest du wirklich, James hätte sich die Chance entgehen lassen, Ashley wegen den Ereignissen bei der letzten Vendetta-Ausgabe zu konfrontieren?"

Mike Garland: "Es ist nun mal total hirnrissig, sich mit jedem und seiner Mutter anzulegen, weil dieser jemand irgendeinen Unsinn über einen verbreitet. Es ist schon nicht falsch, wenn Ashley Stanton behauptet, dass er sich mit seinem Rachefeldzug gegen die Religion übernommen hat. Daran wird auch sein Cagematch gegen sie bei Out of Ashes nichts ändern."

Vincent Craven: "Wer weiß. Die Religion war in letzter Zeit ja durchaus rigoros, was die Aussortierung ihrer 'ungeeigneten' Gemeindemitglieder betraf. Falls sie sich nicht schon längst darauf befindet, wird Ashley alles in ihrer Macht Stehende tun, um nicht auf der Abschussliste der Religion zu landen, wie man unter anderem auch an ihrem klaren Bekenntnis zu ihrem Stable sehen konnte."

Mike Garland: "Ja, was für eine 180°-Drehung, oder? Das Coaching von Robert Barker zahlt sich scheinbar endlich aus. Er machte auch einen durchaus stolzen Eindruck. Nicht mehr lang und auch sie wird um den Gerasy Title antreten dürfen."

Vincent Craven: "Mja... Wie du meinst..."


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Ein paar PCWA Mitarbeiter halten sich gerade Backstage in den Gängen der Halle auf, als diese sich verwundert umsehen. Laute Geräusche sind zu hören, die schon recht heftig und lautstark zu hören sind. Die Mitarbeiter laufen zügig in die Richtung aus der die Geräusche kommen, was sie dann sehen ist ein heftiger Brawl zwischen Dante Rodriguez und Marc Poe. Was ist denn da vorgefallen? Vorhin haben beide sich doch ziemlich normal miteinander unterhalten.

Dante schickt Poe mit viel Schwung in den Snackautomaten. Das hat gesessen, Marc kommt zwar wieder alleine auf die Beine wirkt aber benommen. El Hermano will diese Chance nutzen und rennt auf Poe zu und setzt zum Frankensteiner an. Poe scheint diesen Move, obwohl er angeschlagen ist, erwartet zu haben und kann mit einer Powerbomb kontern. Marc möchte nun seinerseit nachsetzen und hebt Rodriguez hoch, es folgt ein Jumping Enzurigiri. Der Nacken des Mexicaners wird dadurch überdreht und nun liegt Dante auf dem harten Boden. Nun will Poe seinen Gegner mit einem DDT weiter zusetzen, aber El Hermano hat die Power diesen Move mit einem harten Schlag in Poes Hüfte zu kontern und lässt er einen Fisherman´s Suplex folgen. 

Poe hält sich den Rücken, aber auch Rodriguez bleibt erstmal am Boden, sodass er nicht gleich nachsetzen kann. Diese kurze Erholung hat Poe ausgereicht und statt einer weiteren Aktion von Dante kommt es zum Lock-Up.

Marc Poe kann diesen für sich entscheiden und hämmert Dante mit einem harten Bodyslam auf schwarze Kisten die gerade zufällig hier stehen. El Hermano krümmt sich vor schmerzen, aber kontert sofort mit einen Tritt an Poes Kopf, Poe wankt paar Schritte nach hinten, diesen Moment nutzt Rodriguez aus schnappt sich einen Stuhl und will ausholen doch Poe duckt sich ab und fegt Dante mit einer Clothline zu Boden. Marc schnappt sich seinerseits den Stuhl und lässt diesen krachend auf Dantes Kopf knallen. Sofort tut sich eine klaffende Platzwunde auf, das Blut läuft nur so in Strömen.

Marc Poe möchte noch ein weiteres mal ausholen, doch kommt er nicht mehr dazu, da sofort die Mitarbeiter einschreiten und den Brawl sofort beenden.

Jemand hilft El Hermano beim Aufstehen, doch Dante will keine Hilfe und schubst den Mitarbeiter zur Seite.

Dante: "Ich brauche keine Hilfe."

Das Blut tropft weiter und das Bild ist sehr unschön.

Dante wischt sich das Blut aus den Augen und grinst dabei hämisch.

Dante: "Du willst es also auf die harte Tour haben, seh ich das richtig?"

Marc Poe: "Na ja, eigentlich bin ich eher der softe Typ. Aber ich gebe Dir gerne, was Du brauchst, Collega. Rob und ich haben vorhin in der U-Bahn ein paar Hools getroffen. Vielleicht wickel ich Dich in eine Chelsea Flagge und leg Dich vor die White Hart Lane. Hart passt wie die Fäuste der Hools auf Deine Augen. Ich denke, das wird Dir sehr viel Spaß machen, Chico."

Marc zieht seinen Hoodie aus, der ein paar Blutspritzer von El Hermanos Platzwunde abbekommen hat, und hält diesen in seiner rechten Hand. Nun steht Poe mit knirschenden Zähnen, Oberkörperfrei und seinem Oberteil in der Hand vor Dante.

Dante: "Wenn Du denkst, dass ich schon fertig bin, muss ich dich enttäuchen. Du weißt wohl nicht, mit wem du dich anlegst."

Marc: "Zur Zeit sieht es aber eher danach aus, als wenn Du Dich mit dem Falschen angelegt hast. Das Blut an meinem Hoodie ist Deins, sowas mag ich nicht. Du hast doch bestimmt einen Verwandten, der in einer Wäscherei arbeitet. Sag ihm, dass das Blut wieder raus muss."

Marc nimmt nun seinen Hoodie und reibt ihn nochmal in das Gesicht von Rodriguez.

Marc: "So jetzt lohnt sich das Waschen wenigstens. Du hast jetzt nicht nur meine Toleranz überstrapaziert, sonder auch meinen Lieblingspullover auf dem Gewissen. Der Pulli ist hoffentlich noch zu retten, aber was uns betrifft, geht nun wohl gar nichts mehr." 

Dante will auf Poe wieder los gehen, doch die Mitarbeiter halten Dante zurück, haben aber offensichtlich etwas Probleme bei der Sache.

Dante: "Das hast du nicht umsonst getan, weist du was? Scheiß auf ein faires Match, ich will es dir heimzahlen und zwar alles, daher sag ich Out of Ashes, wir zwei No Holds Barred, alles ist erlaubt, dann wirst du sehen wie Hardcore geht, dagegen wirken deine dummen Hooligans wie Kleinkinder. Verstanden, Hombre?"

Poe reibt sich das Ohr, er will damit andeuten dass er nichts gehört oder verstanden hat.

Marc: "Naja, es kam viel blabla bei mir an, aber ich denke, das Wichtigste ist bei mir angekommen. Bei Behind the Blood oder Out of Ashes habe ich also die Chance, meine Serie gegen Mexiko auszubauen? Vorhin war ich noch nicht so dafür, aber mittlerweile habe ich echt Bock, Dir die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. Dabei wollte ich eigentlich nur eine geile Party mit Dir feiern, aber DU verstehst einfach keinen Spaß."

"Scheiße, Poeeee." Rob Collins betritt die Szenerie und fällt aus allen Wolken, was ist hier nur passiert. Poe schaut ihn mit unschuldigen Gesichtsausdruck an.

Marc: "Was guckst Du denn so? Passiert ist passiert. Aber was genau los war, erzähl ich Dir gleich, lass uns jetzt endlich hier abhauen. Dieser Tag schreit einfach danach, nun ersoffen zu werden."

Collins nickt, dann machen sich die beiden einfach auf den Weg. Natürlich vergessen sie nicht, sich von Dante zu verabschieden. Beide winken El Hermano zu, der immer noch mit der Security beschäftigt ist, und rufen ihm lachend: "Adioooos, Amigo!" zu.

 

Mike Garland: "Damit ist deine Theorie, dass Rob Collins Marc Poe dazu angestachelt hat, Dante Rodriguez aus der Reserve zu locken, wohl hinfällig geworden."

Vincent Craven: "So scheint es, ja. Poes Trainer wirkte selbst überrascht davon, mit welcher Härte sein Schüler hier gegen El Hermano vorgegangen ist. Was hat er nur gegen Dante, dass er ihn einfach so im Backstagebereich angegriffen hat?"

Mike Garland: "Wer sagt denn überhaupt, dass Poe die Prügelei angefangen hat? Vielleicht war ja auch Rodriguez der Übeltäter, weil er es nicht ertragen konnte, dass es bisher kein Mexikaner geschafft hat, die Poes 100:0-Streak zu brechen."

Vincent Craven: "Sehr unwahrscheinlich. Ich habe El Hermano nicht als hyperaggressiven Raufbold wahrgenommen, der aktiv nach Stress sucht. Allerdings hast du in sofern recht, alsdass das auch nur Spekulation ist. Es gibt ja leider auch kein Statement von den beiden. Klar ist nur, dass sie ihre kleinen Vorab-Sticheleien zur Einstimmung auf ihr erstes PPV-Match mit diesem Gemenge auf die nächste Stufe gebracht haben. No Holds Barred heißt es nun zwischen Marc Poe und Dante Rodriguez und die verbissene Art und Weise, wie die beiden Rookies sich hier bekämpft haben, zeugt bereits jetzt davon, dass sie diese Stipulation auch ausnutzen werden. Man darf gespannt sein, wie sich die beiden bei ihrem ersten großen Match in der PCWA schlagen werden."

Mike Garland: "Na hoffentlich mit Kendosticks!"

Vincent Craven: "..."


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Auch die O2 Arena in London hat einen Backstage-Bereich. Und wie bei anderen Shows der PCWA auch, sehen wir dank der vielen Kameras, welche nun mal einfach dazugehören, was hinter den Kulissen so vor sich geht. Die Szenerie die sich nun uns hier bietet ist alles andere als wirklich spannend. Wir, also die Zuschauer – oder um die vierte Wand mal kurz zu umspielen, die Leser – sehen wie sich Kathy Strong durch die Gänge bewegt und mehr oder weniger zielstrebig auf Tür zuhält. Mit einem kurzen Blick auf ihr Smartphone hält sie kurz inne und schüttelt leicht den Kopf. Die Mikrofone übertragen uns mehr oder weniger verständlich etwas, dass…

Kathy Strong: „Warum meldet er sich nicht?“

…zu heißen scheint. Das Smartphone verschwindet in der Tasche ihres Kapuzenpullovers der auch die zu einem Zopf gebundenen Haare versteckt. An der Tür angekommen klopft sie schließlich an eben diese und wartet auf eine Reaktion. Und sie wartet lange, denn nichts scheint zu passieren. Keine Antwort ist zu hören. Kein „Herein“ oder vergleichbares.

Kathy Strong: „Damn!“

Der Fluch ist ebenfalls mehr gemurmelt, denn gesprochen. Und so findet ihre rechte Hand den Türknauf. Doch kurz bevor sie diesen berührt, zögert sie. Wenn wir in ihren Kopf sehen könnten, würden wir feststellen, dass sie sich gerade fragt, ob sie das Richtige tut? Sie sucht ihren Mentor und nach allem, was sie in Erfahrung bringen konnte, sollte das hier seine Kabine sein. Die Raumbezeichnung passt. Doch soll sie wirklich den einstigen Swingin’ Wrestler stören? In letzter Zeit haben sich die Punkte, in welchen sie unterschiedlicher Meinung sind doch erkennbar summiert. Vielleicht will CMJ einfach nur seine Ruhe? Oder vielleicht ist es besser, wenn sie einander innerhalb der PCWA aus dem Weg gehen? Zuhause in Chicago steht man sich schließlich genug auf den Füßen.

Kathy Strong: „Ach was soll’s?“

Mit den Schultern zuckend, ringt sich sie sich schließlich doch durch, es zu versuchen. Ihre Hand umfasst den Türknauf und eigentlich sollte nun die Tür aufgehen. Doch nichts passiert. Ihre Hand dreht sich um den feststehenden Türknauf herum. Doch die Tür bleibt verschlossen.

Kathy Strong: „WTF?“

Ein weiterer Versuch folgt. Doch es ändert sich nichts daran. Die Tür ist verschlossen. Einen Moment lang denkt Kathy ernsthaft darüber nach, sich einfach umzudrehen und zu gehen. Doch so einfach will sie es weder sich, noch ihrem Trainer und väterlichen Freund machen. Sie hebt die rechte Hand, ballt sie zur Faust und will gerade gegen die Tür trommeln als plötzlich…

„Kann ich ihnen helfen?“

…eine angenehme männliche Stimme hinter ihr erklingt. Eine Körperdrehung später schaut Kathy in das Gesicht eines Arena-Mitarbeiters, der hier wohl für die Getränkeversorgung sorgen soll. Zumindest lässt das der Rollbehälter mit den leeren Flaschen vermuten. Zuerst zögert Kathy. Aber der sympathisch dreinschauende junge Mann, dessen Namensschild ihn als Ajay Jain identifiziert – wohl einer der vielen indisch oder pakistanisch stämmigen Bewohner der Stadt – kommt ihr zuvor.

Ajay Jain: „Falls sie Mister McFly suchen sollten, für den die Kabine bestimmt war, er ist heute nicht aufgetaucht. Ich habe vor rund einer viertel Stunde vom Facility Management schon den Auftrag bekommen, seine Kabine wieder zu räumen. Sie kennen das bestimmt von anderen Hallen, da muss immer alles ganz schnell gehen damit morgen schon wieder der nächste Event veranstaltet werden kann.“

Die Irritation steht Kathy ins Gesicht geschrieben. Aber sie findet schnell wieder in die geistige Spur.

Kathy Strong: „Aber warum hat mir der Pförtner dann gesagt, dass er hier sein müsste?“

Ein Schulterzucken vom Arena-Mitarbeiter.

Ajay Jain: „Möglicherweise hatten die Kollegen ihre Listen mit den Zugangsberechtigungen noch nicht abgeglichen. Ich kann ihnen darauf leider keine Antwort geben. Ich weiß nur, dass ich alles wieder weggeräumt habe, was wir heute Morgen erst aufgestellt hatten. Tisch, Stühle, Fruchtkorb und alles was sonst noch bei uns auf der Liste steht für Standardbesucher.“

Kathy Strong: „Ich verstehe…“

„Nicht.“ Denkt sich zumindest die junge Halbdeutsche, ohne es auszusprechen. Ihr Coach ist also gar nicht erst aufgetaucht. Auf Anrufe, SMS, eMails und Whats App Nachrichten reagiert er nicht.

Kathy Strong: „Gut. Ich werde dann mal wieder gehen.“

Ohne noch zuviel an Zeit zu verlieren, lässt Kathy den jungen Angestellten stehen und macht sich wieder auf den Weg zurück durch die Gänge von Londons Arena in der schon Musikgrößen wie Led Zeppelin ihr 2007er once in a lifetime Konzert gaben. Aber das ungute Gefühl, dass sie schon seit der Begegnung mit den anderen Aktiven der PCWA hatte und sich im Verlaufe des Tages immer mehr gesteigert hatte, lässt einen düsteren Schatten auf ihr Gemüt fallen.

Kathy Strong: „Irgendetwas stimmt hier nicht.“

Und das ist für sie keine Vermutung sondern Gewissheit. Und so verschwindet Kathy Strong wieder aus dem Blickfeld der Kameras, diesen allgegenwärtigen Augen der PCWA.

 

Vincent Craven: "Mysteriöse Geschichte. Eigentlich war Chris McFly jr. in der Tat für heute Abend angekündigt. Dass er einfach so, ohne wem bescheid zu geben, einen seiner Auftritte sausen lässt, entspricht ihm eigentlich überhaupt nicht."

Mike Garland: "Wenn man dann noch die Tatsache hinzunimmt, dass selbst Kathy Strong, eine seiner engsten Vertrauten nichts davon gewusst hat...? Oh, oh! Hätten wir Geld für ein Soundboard auf unserem Kommentatorentisch, würde ich jetzt den Knopf mit dem 'Akte X'-Theme drücken."

Vincent Craven: "Du mit deinen saublöden Sprüchen! Also wirklich, Mike! Ich bin hier ganz bei Kathy und halte das plötzliche Verschwinden von McFly für sehr besorgniserregend."

Mike Garland: "Ach, Papperlapapp! Der taucht schon wieder auf. Chris McFly ist eine Rampensau. Der kann doch gar nicht ohne das Scheinwerferlicht."

Vincent Craven: "Ich hoffe sehr, dass du rechtbehältst... Jetzt machen wir erst mal eine kurze Werbeunterbrechung und sind dann gleich wieder mit noch mehr Action für Sie da. Wie angekündigt, gibt es dann nämlich das No. 1 Contender's Match zwischen Dean Welkey und Robert Barker für einen Shot auf Robert Breads Undisputed Gerasy Title. Unbedingt dranbleiben!"


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Mike Garland: "Und da sind wir - und wie wir direkt da sind. Schon wieder ein während der Show spontan angesetztes Match, wie schon bei der letzten Vendetta - und das nicht nur einmal - das diesmal nicht ganz in den Zeitplan passte... wie man sehen kann."

Das kann man tatsächlich. Denn man hat direkt vom letzten Segment in den Ring geschaltet, wo gerade die letzten Töne des Theme Songs von Dean Welkey verstummen, der sich seinem Gegner gegenüber sieht - Robert Barker, seines Zeichens einer der ganz wenigen Auserwählten, die bereits mehr als einmal den höchsten Titel der PCWA gewinnen konnten. Beide Kontrahenten wirken bereit, während der Ringrichter noch einmal einen Blick nach links und dann nach rechts wirft.

Vincent Craven: "Dieser Abend ist einfach mehr als verwirrend. Erst die Klarstellung, dass Blackheart nicht bei Out Of Ashes gegen Robert Breads antreten wird, dann dessen Herausforderung an Grizz Lee - ehe Chaos ausbricht, inklusive Kriss Dalmi. Dann geraten auch noch Welkey und Barker in diesen Strudel... aber nach diesem Match sollten wir Klarheit haben. Wer auch immer hier gewinnt tritt beim Pay-Per-View gegen Robert Breads um den Undisputed Gerasy Title an!"

Mike Garland: "So oder so wird es also ein Re-Match geben. Barker stand Breads beim Brawlin' Rumble gegenüber, wo er seinen Titel verlor... allerdings in einem Two Out Of Three Falls Match mit dubiosen Sonderregeln und mehr als einem Eingriff. Dean Welkey stand unserem Champion erst bei der letzten Vendetta gegenüber, auch wenn er dieses Match bloß nutzte um dem Kanadier ordentlich eine mitzugeben... letztlich wollte er lediglich in den Pay-Per-View Main Event, ohne sich das vorher lange verdienen zu müssen. Und wenn er hier gewinnt könnte sich diese Aktion sogar wirklich auszahlen."

Vincent Craven: "Dafür muss er aber auch erst einmal Robert Barker schlagen. Ja, er hat den Titel verloren - nichtsdestotrotz ist er einer der erfolgreichsten Wrestler der Ligen-Geschichte. Und er hätte sicher nichts dagegen sich seinen Titel wieder zu holen."

Mike Garland: "Auf der anderen Seite haben wir keine Ahnung, wie gut Dean Welkey wirklich ist. Im Rumble war er verdammt beeindruckend, und letztlich wurde er da ja auch nicht gepinnt, sondern über das oberste Seil geworfen. Was Dean wirklich drauf hat wird sich wohl jetzt erst zeigen."

So scheint es zumindest. Der Referee gibt dem Zeitnehmer das Zeichen, das Match anzuläuten, die Glocke ertönt... los geht's.

 



Co-Main Event (for real!)
- Wahre Größe -
Regular Singles Match
Number One Contender for Undisputed Gerasy Title


(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Sven Nitzschke)

 

Vincent Craven: "Dean Welkey! Robert Barker! Der Sieger trifft bei Out Of Ashes auf Robert Breads und bekommt eine Chance auf den Undisputed Gerasy Title."

Beide Wrestler haben die Arme oben, sind in abwartender Stellung, umkreisen sich langsam. Keiner von den Zweien wusste vor einigen Stunden dass er gegen den jeweils Anderen antreten muss, dementsprechend fällt eben wohl auch die Vorbereitung aus. Trotzdem nähert man sich immer weiter an, bis Barker den ersten Schritt macht, nach vorne schnellt...

...und Welkey sich blitzschnell fallen lässt, auf den Ringboden, und sich erst einmal aus dem Ring rollt. Buhrufe aus der Crowd begleiten diese Aktion, während Welkey Barker anscheinend vollkommen ignoriert und noch einmal die Arme und Beine ausschüttelt, als wolle er sich nun spontan doch noch einmal aufwärmen. Die Arroganz und Ignoranz mit der Welkey seinen Gegnern in der PCWA bisher begegnete ist auf jeden Fall ein sich wiederholendes Motiv.

Barker steht mit finsterem Blick im Ring, ehe er sich in die Seile lehnt und höhnisch das zweite Seil herab drückt, als wolle er Dean wieder "einladen" doch bitte das Match fortzusetzen. Der aber geht lieber noch ein gutes Stück um den Ring herum, erklimmt dann Schritt für Schritt gemächlich die Ringtreppe, "putzt" sich die Ringstiefel noch kurz auf dem Apron ab und entert dann den "Squared Circle".

Mike Garland: "Auf die größtmögliche Beliebtheit ist Dean Welkey in der PCWA wohl wirklich nicht aus."

Definitiv nicht. Aber nun da er wieder im Ring ist seufzt der zweifache Gerasy ihm gegenüber einmal laut, dann nimmt er wieder die Arme hoch und geht auf Welkey zu. Der erwidert die Geste...

...um direkt in die Seile zu fassen und den Oberkörper aus dem Ring zu lehnen, während er mit den Händen das Symbol für eine Pause formt. Schnaubend wirft Barker den Kopf in den Nacken und stemmt die Hände in die Hüften, während Welkey ganz, gaaaaanz langsam die Seile loslässt und sich wieder in den Ring beugt. Dann schüttelt er noch einmal Arme und Beine aus, ehe er einen Schritt auf Barker zugeht, der sich in Abwehrhaltung begibt. Mit kleinen Tippelschrittchen nähert sich Welkey seinem Opponenten... und feuert dann einmal einen Leberhaken ab.

Das hat Barker aber antizipiert, der den Schlag mit der eigenen Hand abfängt, was bei Welkey sofort einen Reflex hervor ruft wieder nach den Seilen zu greifen - doch darauf hat er ehemalige Schlächter einfach überhaupt keine Lust mehr.

Und feuert eine Salve von Kicks und Schlägen ab!

Er tritt und schlägt einfach auf Welkey ein, der mit größter Mühe versucht alles zu blocken was auf ihn abgeschossen wird. Das gelingt ihm auch relativ gut, kaum ein Treffer kann an den Mann gebracht werden, aber Barker etabliert gleich einmal wer hier der Chef ist und treibt Welkey durch den Ring, bis er in einer schnellen Bewegung zupacken kann, den Arm von Dean schnappt und einen Whip-In zeigt. So geht Welkey in die Seile, kommt dann zurück angeschossen und läuft direkt in Barker hinein.

Lariat!

Der Ex-Gerasy knallt dem früheren GFCW World Champion den Arm an den Hals, sodass Welkey zu Boden sinkt und dort auch erstmal mit Schnappatmung liegen bleibt. Beinahe angewidert von seinem Gegner spuckt Barker aus, dann beugt er sich über seinen Gegner und packt ihn am Kopf, zieht ihn auf die Füße und schleudert ihn in die Ringecke. Sofort setzt Barker nach.

Corner Lariat!

Nochmal wird Welkey der Arm an den Hals geschlagen, und "Mr. 2013" sinkt nach unten, bleibt in sitzender Position in der Ringecke, schnappt nach Luft. Das nutzt Barker sogleich aus, nimmt noch einmal Anlauf und springt...

Cannonball in die Ringecke!

Doch Welkey wirft sich zur Seite! Barker kracht in die Ringecke, rollt rückwärts wieder hinaus... und Welkey presst seine Schultern zu Boden!

Eins...

 

Zwei..

 

 

Kick-Out!

Mike Garland: "Da hätte er Barker fast gehabt, das war knapper als ihm lieb sein kann - ein zackiger Einroller und das hier kann vorbei sein. Und dann stünde Dean Welkey auf einmal in einem Gerasy Title Match!"

Doch soweit ist es noch nicht. Barker springt sogleich wieder auf, doch wird bereits von Welkey erwartet.

Forearm ins Gesicht! Barker taumelt! Welkey packt zu!

Belly To Belly Suplex! In der Over-Head Variante!

Robert Barker segelt einmal durch den kompletten Ring, ehe er ungebremst auf die Matte geballert wird und sich stöhnend krümmt und Welkey ihm sogleich folgt. Er hat das Blatt gewendet, es liegt an ihm nun Druck zu machen. Und so wartet er kurz, bis sich Barker mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf die Knie kämpft, packt sich seinen Gegner und...

Spinebuster!

Wieder wird die PCWA-Legende mit dem Rücken voran auf den Ringboden befördert, und diesmal setzt Welkey gleich das Cover an...

Eins...

 

 

 

Zwei...

 

 

 

Kick-Out von Barker!

Vincent Craven: "Anscheinend gedenkt unser ehemaliger GFCW-Superstar nun, vollends die Kontrolle zu übernehmen."

Welkey schüttelt einmal genervt den Kopf, dann geht er einige Schritte zurück und bereitet sich auf einen nächsten Angriff vor, wartet nur, bis Barker die Seile genutzt hat um sich wieder auf die Füße zu ziehen. Der Bremer fletscht die Zähne als er schließlich wieder auf den Füßen ist, sich umdreht und...

Bicylce Kick!

Barker duckt sich! Welkey wirbelt herum!

Kick in den Magen!

Und dann lädt sich Barker seinen Gegner auf den Rücken.

Go To Sleep!

Doch Welkey rutscht hinten über!

Neckbreaker!

Der Ex-Gerasy kann seinen Opponenten aber noch wegschubsen, sodass Welkey wegstolpert. Sobald er sich wieder gefangen hat dreht er sich um - wo Barker schon wartet.

Belly To Belly Suplex!

KONTER! SCHOOLBOY ROLL UP!

Eins...

 

 

Zwei...

 

 

 

Drrrrr.... Nein!

Sofort springen beide Wrestler auseinander, Welkey ist eine halbe Sekunde schneller und nutzt das eiskalt.

BICYCLE KICK!

Barker geht zu Boden! Pin von Welkey!

Eins...

 

 

Zwei...

 

 

 

Kick-Out!

Mike Garland: "Was für eine Sequenz! Das sind zwei Wrestler, die um das höchste Gold der PCWA antreten wollen... und das merkt man."

Vincent Craven: "Hier treffen zwei komplett von sich selbst überzeugte Männer aufeinander, die eine ganze Menge Tricks im Ärmel haben. In diesem Fall hat jetzt einmal Welkey am längeren Hebel gesessen, aber das kann sich eben auch schnell wieder drehen."

Nichtsdestotrotz ist Welkey momentan doch recht gut dabei, dieses Match nicht aus der Hand zu geben. Fluchend setzt er sich nach diesem missglückten Versuch, die Partie für sich zu entscheiden und sich in ein Titelmatch zu kämpfen, auf und blickt zu seinem Gegner. Dann deutet er mit einer Handbewegung an, jetzt endgültig Schluss machen zu wollen. Er greift sich Barker am Hals und zieht diesen zu seinem Körper heran, bringt ihn in Position...

Rolling Cutter! Dean Welkeys Finisher!

PELE KICK!

Barker kontert, wirft die Beine in die Luft und trifft Welkey damit am Schädel! Dieser löst seinen Griff um Barker, taumelt und sofort ist der zweifache Gerasy da.

German Suplex! In die Brücke!

Eins...

 

 

 

Zwei...

 

 

 

Kick-Out!

So gerade eben kann sich Dean Welkey noch befreien. Doch Barker ist jetzt noch nicht fertig mit ihm, er reißt seinen Rivalen um den Spot bei Out Of Ashes gleich nach oben und lädt ihn sich auf die Schultern.

GO TO SLEEP!

Und diesmal geht die Aktion durch!

UND BARKER IST NOCH NICHT FERTIG!

Bevor Welkey auf den Boden sinken kann schnappt sich Robert Barker seinen Gegner am Schädel, legt sich dessen Arm über die Schulter, hebt ihn aus...

Brainbuster gegen Dean Welkey!

Mike Garland: "Das muss es sein! Das muss es... Moment!"

Barker stürzt sich nun auf den am Boden liegenden Dean Welkey, hakt das Bein ein...

...und der Referee zählt nicht.

Vincent Craven: "Da sind sie wieder!"

Tatsächlich - die maskierten Gestalten, Dean Welkeys Crew, die mit ihm zusammen bereits Robert Breads zusammen schlugen, sind da! Zwei der drei Männer, um genau zu sein. Einer von beiden steht auf dem Apron und versucht anscheineind, in den Ring zu kommen - wird aber vom Referee davon abgehalten, der deshalb abgelenkt ist und nicht mitbekommt, dass Barker gerade im Begriff ist das Match zu gewinnen. Währenddessen hat sich der zweite Mann im Ring aufgebaut, und just in diesem Moment zieht er sich etwas über die Faust.

Einen Schlagring.

Barker sieht das ebenfalls, und er richtet sich auf, starrt auf den Mann mit der Maske und sein Blickt verfinstert sich. Gegen Robert Breads hatte er noch von Eingriffen profitiert, hier wendet sich das Blatt. Einmal lässt er kurz die Fingerknöchel knacken, dann geht er auf den Maskierten los..

...nein, er fällt zu Boden!

Mike Garland: "Nummer drei!"

Der dritte Maskierte in Welkeys Crew ist am Ring, und mit einer schnellen Bewegung zieht er Robert Barker die Beine weg. Er stolpert, verliert das Gleichgewicht, und das reicht, um ihn eine Sekunde lang abzulenken.

SCHLAG MIT DEM SCHLAGRING!

Barker geht zu Boden, ausgeknockt. Und so schnell wie sie kamen sind die zwei Maskierten Männer auch wieder weg. Der Ablenkende wartet noch eine Sekunde, dann springt auch er vom Apron und lässt einen verwirrten Ringrichter zurück, der sich umdreht... und gerade sieht, wie Welkey zu Barker robbt und seinen Arm über dessen Brust legt.

Eins...

 

 

 

Zwei...

 

 

 

Vincent Craven: "Nicht ernsthaft."

Mike Garland: "Das kann doch nicht wahr sein!"

 

 

 

Drei!

Jane Nelson: "Sieger des Matches durch Pinfall und somit NEUER No. 1 Contender für den PCWA Undisputed Gerasy Title... Deeeeeeeeeeeeeeeeeean Welkeeeeeeeeeeeeeeeeeeey!"

Die Crowd buht. Die Crowd hasst das. Völlig unabhängig davon, wer hier nun gewinnt - ein solches Ende will wirklich niemand sehen.

Das wird Dean Welkey vollkommen egal sein. Er richtet sich gerade auf, japsend zwar, aber doch mit einem zufriedenen Lächeln. Er hat es geschafft. Von 0 auf 100. Er ist im wichtigsten Match des Pay-Per-View. Es hatte zwar eine Menge dubioser Umstände gebraucht, aber er hat es geschafft.

WHAT A TIME TO BE ALIVE

Es knallt. Der laute Bass von "Big Rings" von Drake und Future, begleitet von einem plötzlich aufbrandenden Jubel, kündigt den Gegner von Dean Welkey an. Robert Breads, der viel lieber einen ganz anderen Gegner gehabt hätte, wie es über den Abend verteilt schien, tritt in die Halle. Er will sich noch einmal sehen lassen bevor es bei Out Of Ashes zur Sache geht. Und so starrt er Welkey konstant an, während er zum Squared Circle marschiert und selbiges entert, um seinem Gegner gegenüber zu treten. Welkey grinst Breads bloß an, beinahe mitleidig, als wolle er sagen "Du weißt nicht worauf du dich einlässt". Breads beantwortet das mit einer klaren Geste.

Er schnallt den Gürtel um seine Hüfte ab und hält ihn in die Luft. Er ist der Champion. Und er wird es bleiben.

... Urplötzlich wird es dunkel. Gelbe Lichter flackern um die Entrance-Stage. Elektronische Töne erklingen...

... Kinder und Sterne küssen und verlieren sich ...
... Greifen leise meine Hand und führen mich ...
... Die Traumgötter brachten mich in eine Landschaft ...
... Schmetterlinge flatterten durch meine Seele ...

 

 

 Jona Vark's outer office secretary and interim president of PCWA -

 

Gabriel Lucifer: "Gut gemacht, Welkey. Ein Sieg. Aber ganz ehrlich, das rechtfertigt keinen Main Event bei einem Pay Per View. Diesen musst du dir erst noch WIRKLICH verdienen."

Irritierter Blick bei Dean wie bei Robert. Auch das Publikum horcht aufmerksam.

Gabriel Lucifer: "Bevor du im Main Event von Out of Ashes stehen darfst, musst du den amtierenden Champion besiegen. Deshalb heißt es Robert Breads versus Dean Welkey bei Out of Ashes... und zwar im Opener, da wo ihr beide hingehört."

Kopfschüttelnd und ein wenig genervt blickt Breads drein. Welkey ist hingegen sauer. Doch Lucifer ist noch nicht fertig.

Gabriel Lucifer: "Der Gewinner dieses Matches im Opener von Out of Ashes wird die Chance bekommen, seinen Titel auch direkt zu verteidigen - und zwar im Main Event von Out of Ashes. Breads, du wolltest doch ohnehin Grizz Lee als Gegner und dieser hat vorhin gemeint, er würde dich auch nach dem Match mit Dalmi noch besiegen. Tja, und Dalmi, er will um jeden Preis verhindern, dass Lee einen Shot auf den Gerasy bekommt. Ich bin als gutmütiger Mensch bekannt. Also gewähre ich meinen... ähm Jonas... Angestellten ihre Wünsche. Deshalb wird der Sieger des Matches Grizz Lee versus Kriss Dalmi im Main Event von Out of Ashes gegen den Sieger von Robert Breads versus Dean Welkey antreten... um den Undisputed Gerasy Title. Das wird der ultimative Test, wer es WIRKLICH würdig ist den Titel zu tragen, wer sich wirklich dafür zerreißen will und wer wirklich bereit ist, seinen Körper durch die Hölle zu tragen, um den Titel zu halten. Und da es ein wenig unfair wäre, wenn Lee oder Dalmi am gleichen Abend eines so harten Matches wie das ihre nochmal antreten müssen, wird ihr Match der Main Event von Behind The Blood sein. Endlich erhält der Name unseres Fanfestes eine echte Bedeutung. Au revoir."


------------------ PCWA ------------------

„Irgendetwas stimmt hier nicht.“

Worte. Eigentlich sollten das nur ein paar Worte sein. Doch sie haben sich den Weg aus dem Kopf ihres Sprechers heraus gebahnt und lassen Chris McFly innehalten. Ein Gefühl der Leere überkommt ihn als ob das Aussprechen dieser Worte den Abfluss einer Badewanne geöffnet hätten und nun alles aus dieser Wanne abfließt.

CMJ: „Ich sollte heute nicht hier sein...“

Ohne genau beschreiben zu können warum, dreht er sich um und geht wieder zu dem Taxi zurück, das ihn gerade jetzt, 2 Stunden vor Showbeginn hierher gebracht hat. Augenblicke später hat er dem Fahrer erklärt, dass er wieder zum Flughafen zurück möchte. Und das Taxi verlässt das Gelände der Londoner O2 Arena.

To be continued...?


------------------ PCWA ------------------

Dante sitzt bei Dr. Andreas Häuser und lässt sich behandeln.

​Dr. Häuser: " Mr. Rodriguez, die Platzwunde ist schon recht tief, da müssen wir mit dem Tacker ran."

Dante grummelt nur.

​Dante: "Mmmmh, ok."

​Zu sehr ist Dante in Gedanken, Gedanken, die ihn nicht loslassen. Warum ist das mit Marc Poe so eskaliert? Warum ist Marc Poe so? Sicher, er hat eventuell ein Match, aber muss das so hässlich enden?

Dr. Häuser: " Wir sind fertig."

​Dr. Häuser klebt nur noch das obligatorische Pflaster auf die Stirn.

​Dante: "Danke Doc."

​Dante erhebt sich von dem Stuhl und macht sich wieder auf in seine Umkleide. Wärend Dante durch die Gänge der Halle schlendert, fällt ihm erst auf, dass er Kevin Sharpe nicht gesehen hat und das schon eine Weile. Auch konnte ihm keiner sagen, wo er ist. Dante macht sich schon etwas sorgen, da Sharpe seelisch nicht mehr ganz auf der Höhe war. Durch Dantes Kopf schießen sich Gedanken wie Selbstmord durch den Kopf.

​Dante: "Dios Mio, an sowas sollte ich erst gar nicht denken, sowas würde er nicht machen."

​Dante fasst sich an seine Stirn und merkt einen kleinen Schmerz, der ihn wieder in die Realität wirft. Das mit Sharpe ist jetzt nicht wichtig, der wird auch ohne ihn zurecht kommen, jetzt muss Dante sich auf Poe konzentrieren. An der Umkleide angekommen, sieht Dante wie Poe wieder an dem Snackautomaten steht, doch diesmal geht Dante in seinen Raum und schließt die Tür hinter sich.

​Er öffnet seinen Spint, holt seine Sachen raus und stopft sie in seine Tasche. Mit einem Grinsen schließt er den Spint und bei dem Geräusch muss er daran denken, wie Poe ihm den Stuhl über den Kopf zog.

Dante: "Caramba, das war ein Schlag, Poe, du machst es richtig."

​Flüstert Dante vor sich hin, er schnappt seine Tasche und verlässt die Umkleide, um sich auf den Weg zu seinem Auto zu machen, nur noch das Bett kann er jetzt gebrauchen, der Tag war anstrengend genug.

In der Garage angekommen, steigt Dante in seinen schwarzen Low Rider ein, schnallt sich an und denkt sich ein letztes mal "Marc Poe, wir sehen uns". Dante dreht den Zündschlüssel um, ein lauter kräftiger V8 Motor durchdröhnt die Garage, erster Gang und Dante verlässt mit einem fröhlichen Lachen die Garage.
 

Mike Garland: "Na hoffentlich bleibt ihm das Lachen bei der Rückfahrt zum Hotel nicht im Halse stecken. So eilig wie der es gerade hatte nach Hause zu kommen, achtet Dante garantiert nicht auf den Linksverkehr."

Vincent Craven: "Nun, nach so einem Abend samt Backstage-Scharmützel und Platzwunde am Kopf, ist man sicherlich froh, wenn man so schnell wie möglich ins Bett kommt."

Mike Garland: "Schnell ist gut, Vince! The Flash wird bei diesem Anblick höchstwahrscheinlich grün und blau vor Neid. Ich habe noch nie einen Menschen so schnell von der Krankenstation zur Kabine und von dort zur Garage laufen sehen. Vielleicht sollten wir den guten Dante mal auf Dopingmittel testen. Ganz geheuer sah mir das gerade eben nämlich nicht aus."

Vincent Craven: "Wie dem auch sei... Wir kommen nun zu dem Moment, auf den sicherlich alle gewartet haben – unser Main Event! Das Anything Goes-Match zwischen James Godd und S1margl startet JETZT!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Meine Damen und Herren, der nun folgende Kampf ist ein ANYTHING GOES MATCH und der MAIN EVENT des heutigen Abends! Als Erster auf dem zum Ring... Aus London... Mit einer Größe von 1,86 Metern und einem Kampfgewicht von 105 Kilogramm... Er ist Britain's Finest: JAMES GOOOODD!"

Main Event Time in London und das Volk ist außer sich. Überall sind Plakate zu sehen, welche vom Kampf der beiden Rivalen handeln, die hier gleich aufeinandertreffen werden und sich einen Fight liefern werden, an den man sich hoffentlich noch lange erinnern kann. James Godd, Lokalmatador und ehemaliger zweifacher Tribune Champion der PCWA trifft auf Mad God, seinen ehemaligen Partner, der so viel mehr erreichen hat können, als Godd selbst. Die Sympathien sind hier in London, jedoch auch sonst überall auf der Welt, ganz klar verteilt. Auf der einen Seite der Engländer, seit jeher Liebling der Fans und auf der anderen Seite der Hund, inzwischen nur noch verachtet. Während einige Fans noch miteinander tuscheln, endet dies abrupt, als das Theme aus den Boxen dröhnt, welches sie bereits 2 Mal an diesem Abend gehört haben. Nun, aller guten Dinge sind 3.

Eine laute Explosion erschüttert die Halle, als ein expensives Feuerwerk die Rampe erhellt, ehe Britain's finest auf eben jene tritt. Der Jubel der Fans ist unermesslich. Noch größer, als bei seinen beiden Auftritten zuvor und das Lächeln, welches auf den Gesichtszügen des Engländers liegt, macht deutlich wie sehr er dies zu schätzen weiß! Das Outfit für den heutigen Abend wurde sorgsam gewählt. Kein blauer Einteiler wie sonst üblich, sonder die schlichte kurze blaue Jeans, welcher er damals vor seiner Zeit als Tribune getragen hat und passend dazu ein "I swear by God(d)" Shirt in dunkler Farbe. Auf der Nase sitzt die Sonnenbrille, durch welche der Engländer nun noch einmal durch Menschenmenge blickt. Mit einem mehrfach wiederholten Kopfnicken setzt der frühere Tribun des Volkes sich in Bewegung und lässt dabei keine Gelegenheit verstreichen mit seinen Fans abzuklatschen. Dieses Match hier ist zwar in erster Linie für sein eigenes Ego, jedoch steht es auch den Fans zu, ohne die er niemals wieder solche Höhen erklommen hätte. Heute wird er es ihnen zurückzahlen und den verrückten Hund zahlen lassen. Zahlen für das was er auf der Beerdigung veranstaltet hat. Zahlen für sein widerwärtiges Verhalten in letzter Zeit. Jedoch auch zahlen für alles was damals vorgefallen war ... Barker, Monster's Ball, die Jagd nach SEINEM Tribune Title! Heute wird er Mad Dog ein für allemale zeigen, dass er über ihm steht! Mit entschlossener Miene rollt er sich in den Ring, wo er sich zunächst der Sonnenbrille entledigt, ehe das Shirt ausgezogen und ins Publikum geschleudert wird. Godd richtet noch einmal seine Elbow Pads und streicht sich dann durch die lange gelockten Haare, ehe er die Hand hochreisst und das Publikum so abermals zu lautem Jubel animiert. Es kann losgehen: James Godd vs Mad Dog die Dritte!

Jane Nelson: "Und sein Gegner... Mit einer Größe von 1,94 Metern und einem Kampfgewicht von 113 Kilogramm... die unbekannte Konstante... der Night Fighter... S1MARGL!"

Die Grafik kündigt tonlos an, woher der Gegner eigentlich kommt. Aus den Tiefen der PCWA, aus dem Keller des Gebäudekomplexes in Berlin - und die Nasenspitze deutet gen Himmel. Dort, wo in Deutschland die Dachterasse wäre. Zwischen diesen beiden Fronten steht und lebt er. Der fliegende Hund.

https://www.youtube.com/watch?v=o6KwGOhSi8M

Du bist voll, ich bin es auch
Begoss den Kummer tief unten in meinem Bauch 
Der Tag ist gemein, nur die Nacht ist lieb 
Schleich um ein, ums andre Haus
Gerade wie der letzte Dieb 
Versuch schon lange, mir ihr Herz zu klauen

Die Menschen buhen und pfeifen - sie haben in Erinnerung, was der Hund in der Vergangenheit böses getan hat. Aber vor allem das, was er heute getan hat. Godd irgendetwas ins Gesicht geworfen, Zereo Killer so wüst attackiert und zu einem Spontanmatch gezwungen, sodass dieser nun im Krankenhaus liegt. Obendrein hat er ihr Land beleidigt... und als sei es ein weiterer Schlag in ihr Gesicht tauchen auf der Leinwand Szenen aus seinen Matches auf. 

S1margl geht ohne die bösen Reaktionen der Fans zu beachten zum Ring. 

Sie ist stur, ich bin es auch 
Red ihr ein, dass sie mich unendlich braucht
Laß nicht locker, sei mein Kumpan,
Wir zwei beiden graben sie von allen Seiten an 
Steh mir bei, weil nur du es kannst

Sein Blick gilt James Godd, seinem heutigen Gegner. Noch zu gut hat Simargl ihre Vergangenheit im Hinterkopf. Er hat es heute im Ring noch einmal erklärt und allen vor Augen geführt. Aber während er in diesem Augenblick zum Ring schreitet, kommen die alten Bilder erneut hervor.
Die Töle schüttelt sich und wiederholt seine Entscheidung. Godd muss vernichtet werden.

Main Event
- We're finished -
Anything goes Match


(Der erste Pinfall entscheidet über den Sieg. Als Pinfall zählen Three Count und Submission.
-Referee: Nelson Frider)

 

Im Ring fragt Frider Godd auch noch einmal ob alles mit seinen Augen in Ordnung sei. Und während S1margl, die einstige Töle selbstsicher den Ring entert, kann James Godd gar nicht deutlich genug sagen das er bei einhundert Prozent sei. Er geht sogar soweit, dass er S1 schon vor dem Gong attackieren will, so geladen scheint dieser zu sein. Doch Frider hält ihn zurück und Godd wartet schließlich bis dieser eben auch den wahnsinnigen Hund – das geflügelte Wort „Verrückter Hund“ scheint schon lange nicht mehr zu reichen – kontrolliert hat.

Vincent Craven: „Meine Güte... jetzt gib' doch endlich mal jemand das Match frei!.“

Mike Garland: „Frider macht nur seinen Job. Bei anderen Matches machen sich die Leute auch nicht so verrückt.“

Vincent Craven: „Hier steckt aber so viel mehr drin, nicht nur die Vergangenheit als beide sich noch Mad Godds nannten!“

Mike Garland: „Das stimmt natürlich... Oh, Frider gibt das Match frei!“

***Ding***Ding***Ding***

Umgehend stürmt Britain Finest auf den fliegenden Hund zu, dass die Zuschauer sofort auf hundertachtzig sind, braucht man nicht zu erwähnen. Aber der Jumping Forearm, welcher das Match zugunsten von Godd eröffnen sollte, geht ins Leere. Der frühere Mad Dog konnte schnell ausweichen. Muss aber noch weiter aufpassen, denn James Godd legt hier los wie die Feuerwehr. Wenn man bedenkt das im Hintergrund auch noch eine kleine Herausforderung zwischen S1margl und Zereo Killer läuft, hätte der Start nicht ungünstiger sein können für die Töle. Schließlich ist es wieder James Godd der S1 packt und diesen mit einem Headbutt auf das Ringpolster hämmern möchte, doch dieser hat aufgepasst und kann das ganze blocken. Mit einem Elbowstrike verpasst sich der Hund etwas Ruhe.

Vincent Craven: „Rasenter Beginn von Godd der aber zuerst einmal nichts gebracht hat.“

Mike Garland: „Dafür der geflügelte Hund am Drücker. Mit einer Short Arm Clothesline, welche die Wucht einer Lariat hat, reißt er den Gegner um.“

Vincent Craven: „Und reibt jetzt erst einmal seinen Unterarm mitten durch das Gesicht von James Godd. Nicht ohne dabei mal am Kehlkopf halt zu machen. Nicht vergessen, wir haben hier ein Anything Goes Match!“

Mike Garland: „Was wohl leider dazu führen dürfte das wir hier nicht unbedingt das zu sehen bekommen, was man sonst von so einem technisch starken Wrestler wie Godd erwarten dürfte. Aber mir soll das recht sein, vielleicht fließt ja auch mal wieder Blut.“

Mit einer Selbstsicherheit die an Überheblichkeit grenzt, drückt S1margl die Schultern von James Godd auf die Matte. Selbstverständlich muss Frider zum Count herunter, aber Godd kickt umgehend aus. Psychologische Kriegsspiele wie man sich nicht immer in der PCWA zu sehen bekommt. S1margl fragt lässig nach ob es den nicht für einen Three Count gereicht hat, doch der macht überdeutlich klar das es eben nur für gerade mal die 1 gerecht hat. Und während sich Godd noch den Hals etwas reibt und langsam aber sicher wieder normal atmen kann, stellt sich S1margl lässig an das Ringseil und lehnt sich auf das Top Rope. Den Rücken dem Gegner zugewandt sendet er damit eine mehr als deutliche Ansage in Richtung des Londoners. Das Laienpublikum quittiert das mit lauten Buhrufen. Jedoch noch um sich dann wieder Anfeuerungen zu steigern, denn Godd baut sich jetzt demonstrativ im Rücken von S1 auf.

„Godd is gonna kill you!“

„Godd is gonna kill you!“

„Godd is gonna kill you!“

„Godd is gonna kill you!“

James Godd reißt den Gegner herum, verpasst ihm einen Forearm direkt gegen den Kiefer, packt S1, drückt ihn in die Seile und schickt ihn dann ganz klassisch durch den Ring via Whip In auf die Reise. S1margl federt auf der gegenüber liegenden Seite zurück, unterläuft jedoch die angedachte Clothesline von Godd. Dieser ist überrumpelt, dreht sich jedoch herum. Aus der Richtung welche, der Ausgangspunkt war, federt der geflügelt Hund direkt wieder zurück und mit einem Running Shoulderblock kann er Godd wieder auf die Matte befördern. Als wolle er dann sagen „seht her, ich bin der Beste!“ reißt S1margl die Arme in die Höhe nur um dann erneut laute Buhrufe vom Londoner Publikum zu erhalten. Der anschließende Ellbowdrop geht schließlich ins Leere.

Vincent Craven: „Da hat er zu lange gewartet.“

Mike Garland: Ja leider. Und so wie S1margl sich den Ellenbogen hält klingelt da gerade das was man im umgangssprachlichen wohl Musikantenknochen nennt.“

Vincent Craven: „Dadurch James Godd jetzt mit Oberwasser, ein heftiger Tritt zwischen die Schulterblätter vom sitzenden Hund.“

Mike Garland: „Gefolgt von einem Kneedrop auf fast der gleichen Höhe.“

Und nun kann Godd dann doch endlich einmal seine Stärken ausspielen. Zielstrebig packt er die Arme seines Gegners und drückt diese mit aller Gewalt nach außen durch während er sein Knie noch zwischen die Schulterblätter gestemmt lässt. Das Gesicht des Night Fighters spricht dabei Bände. Und als Frider schließlich die Frage aller Fragen stellen muss, erntet er schon eine ziemlich wüste Verneinung. Aber sie ist definitiv von einem Schmerz unterlegt. Immer lauter und wilder feuern die Londoner ihren Lokalhelden an, doch dieser merkt das es noch zu früh in diesem Match ist um hier schon eine Entscheidung zu erwarten. Und während S1margl den Kopf entschlossen schüttelt, löst das Mitglied des derzeit ruhenden Finest Catch Clubs und verpasst dem sitzende Gegner einen Schlag gegen den Kopf. Nicht ganz fair und definitiv nicht gentlemens-like, aber hier spielt, wie vorher schon angedeutet, so viel mehr mit.

Vincent Craven: „Godd löst die Armsperren und holt den Gegner jetzt auf die Beine. Ansatz zu einem German Suplex... aber der Hund blockiert.“

Mike Garland: „S1margl dafür mit einer Körperdrehung und Eyerpoke!“

Vincent Cravem: „EINEM GRIFF IN DIE AUGEN!“

Mike Garland: „Gut. Kann man so nennen, muss man aber nicht.“

Vincent Craven: „Und da haben wir die unfairen Aktionen!“

Mike Garland: „Nanana! Wir haben hier ein anyting goes match! Es ist also nicht verboten!“

Aber verpönt. Zumindest bei den Zuschauern die umgehend wieder sehr laut werden. Wieder hebt S1margl die Arme und provoziert damit die Zuschauer. Doch statt nur zu posen, setzt es einen doppelten Handkantenschlag auf die Nervenbahnen am Hals von James Godd. Dieser wankt in die Seile und wird nur wenig später von S1 mit einer weiteren Clothesline über das Toprope befördert. Der Hund mault Frider an, dass dieser sofort mit dem Count Out beginnen soll. Doch schon bei 2 rappelt sich der Londoner wieder auf. Vor „seinem“ Publikum, wird er sich keine Blöße geben wollen. Wütend rollt sich S1margl aus dem Ring und will Britains Finest packen. Doch dieser reagiert schneller und verpasst dem herannahenden Hund einen Uppercut und stellt danach dessen Kopf der Ringabsperrung vor. Doch bevor Godd einen all zu großen Vorteil aus der Situation ziehen kann, packt der Night Fighter einen Bierbecher aus der ersten Zuschauerreihe und schüttet Britains Finest fast noch eine ganze Pint Bier ins Gesicht. Unnötig zu erwähnen das ein Großteil davon die Augen erwischte.

Vincent Craven: „Jetzt sind wir hier in der PCWA auch schon auf dem Niveau von diesen Biertrinker-Ligen im Westen der USA angelangt. So etwas ist unnötig, einfach nur unnötig!“

Mike Garland: „Aber ungemein effektiv und wenn du ehrlich bist, auch ein Stück weit unterhaltsam.“

Vincent Craven: „Sehe ich ganz anders!“

Mike Garland: „Kommen wir zurück zum Match. S1margl rammt gerade Godd gegen den Apron. Und das liebe Zuschauer, ist bekanntermaßen die härteste Stelle am Ring.“

Vincent Craven: „Wo kommt das eigentlich er, die härteste Stelle am Ring?“

Mike Garland: „Wenn du selbst öfters mal gewrestled hättest, könntest du das aus eigener Erfahrung sagen. Ansonsten ist das einfach eine der unumstößlichen Wahrheiten des quadratischen Ringes.“

Mike Garland heute also in leicht philosophischer Laune. Davon haben aber die beiden Protagonisten im Ring, oder viel mehr am Ring nichts. Frider hat selbstverständlich hier beide auszählen wollen. Denn auch wenn es heißt anything goes, so muss die Entscheidung immer noch im Ring fallen. Und so hat der Hund sich und seinen Gegner bei 6 wieder im Ring und verpasst ihm erst einen schnellen Bodyslam und anschließend noch eine ganze Salve Stomps. Godd versucht sich immer noch das Bier aus dem Gesicht zu wissen. S1margl hingegen hat in einer Ringecke das zweite Seil erklommen und springt dann mit einem Elbow voran auf seinen Gegner. Wieder folgt ein Cover.

Vincent Craven: „Lateral Press.“

Mike Garland: „Frider zur Stelle.“

„ONE!“

„TWO!!“

Vincent Craven: „Nicht genug. Das war zu wenig.“

Mike Garland: „Zweiter Versuch mit eingehaktem Bein.“

„ONE!“

„TWO!!“

Wieder nichts. Frider deutet es ganz deutlich an, es war wieder nur für zwei. Dem Hund wird das jetzt dann langsam doch etwas zu müßig und so zerrt er den Gegner auf die Beine nur um ihn anschließend mit einem Belly to Back Suplex wieder auf die Matte zu schleudern. Zeit wird keine verloren und so will der Hund seinen Gegner wieder auf die Beine holen. Doch es steckt noch einiges an Kraft in James Godd. Mit einem Forearm in die Magengrube von S1margl meldet sich Britains Finest wieder zurück. S1margl ist völlig überrascht und kassiert nun einen Punch nach dem anderen. Und so wechselt sich die Dominanz der Position. Stand eben noch S1 und Godd kniete, ist es jetzt genau umgekehrt. Und mit einem krachenden Enzuigiri in der Step-up-Version, landet S1 schließlich auf der Matte.

Vincent Craven: „Godd pusht sich hoch und kämpft sich zurück! Er zerrt den Hund in die Ringmitte und packt sich dessen rechten Fuss! Goddlock!“

Mike Garland: „Das kann er nicht lange halten. Der kann ja nicht mal die Augen offen halten!“

„Tap!“

„Tap!“

„Tap!“

„Tap!“

Sofort sind die Zuschauer wieder da und feuern Godd an oder zeigen verbal ganz deutlich was sie sich jetzt wünschen, nämlich die Aufgabe von S1margl. Doch der schnaubt nicht nur vor Wut, der stemmt sich auf, wie mit einer Liegestütze, gegen die Fusssperre. Mit einer Gewaltleistung dreht er sich um die eigene Achse, rollt sich so im Hold ab das Godd den Griff nicht halten kann und befreit sich so aus dem Griff bevor dieser wirklich richtig schmerzhaft werden konnte. Immer noch hat Godd Probleme mit dem Bier, das scheinbar seine angeschlagenen Augen zu verkleben scheint. Doch das gibt jetzt nur Futter für den verrückten Hund.

Vincent Craven: „Sprung von S1margl, und ein Takedown im Ringer-Stil.“

Mike Garland: „Mounted Position, um mal in der Thematik zu bleiben.“

Vincent Craven: „Wieder ein Griff in die Augen! Und Hammering Fists auf den Kopf von Godd!“

Mike Garland: „Und in was für einem Tempo!“

In dieser dem MMA nicht unähnlichen Situation ist es S1margl der jetzt eiskalt und knallhart seine Karten ausspielt. Er ist größer und ein bisschen schwerer als Godd. Und was gerade wohl der größte Vorteil ist, er hat ein gesundes Augenlicht, was bei James Godd gerade angezweifelt werden kann. Wütend steht der Hund auf, schreit dem Gegner etwas Unverständliches ins Gesicht und verpasst ihm anschließend noch einige heftige Tritte gegen den Torso. Man merkt das S1margl jetzt seinerseits auf hundertachtzig ist.

Vincent Craven: „James Godd versucht einen der Füsse des Hundes zu greifen.“

Mike Garland: „Das hat schon etwas Verzweifeltes an sich.

Vincent Craven: „S1margl geht in die Knie, oder viel mehr, er lässt sie einem Kneedrop gleich fallen und kann so den Hals von James Godd attackieren.“

Mike Garland: „Attackieren ist dabei noch eine nette Wortwahl. Im Grunde würgte ihn. Aber da sind wie wieder bei dem Thema mit dem anything goes in diesem Match.“

Vincent Craven: „Godd schafft es irgendwie sich zu befreien. Aber der Preis ist hoch, sehr hoch.“

Mike Garland: „Neben dem ungewissen Zustand seiner Augen, hat er jetzt auch noch Atemprobleme. In meinen Augen ist es jetzt nur noch eine Frage der Zeit bis der geflügelte Und den Sack zumacht.“

Und dessen scheint er sich selbst auch sicher zu sein. Er steht über Godd und schaut auf diesen verächtlich hinab. Schüttelt den Kopf und als die Zuschauer ein weiteres mal ihre Stimmen gegen ihn erheben hebt er herausfordernd die Arme und ruft in die Menge, was sie den wolle? Er sei viel besser als Godd und ihm gebührt eigentlich Applaus und keine Buhrufe. Die Menge an Fans ist natürlich dabei geschlossen anderer Meinung und teilt das auch lautstark mit. Aber das interessiert den Hund relativ wenig. Schließlich will er den Gegner packen und endlich den Sack zuzumachen. Dabei hat er jedoch die Rechnung ohne Godd gemacht. Dieser ist zwar erkennbar angeschlagen, aber offensichtlich noch nicht am Ende. Mit einer Gewaltleistung packen seine Arme je ein Bein und greifen dann nach der Schulter.

Vincent Craven: „Small Package!“

Mike Garland: „Aus dem Nichts!“

Nelson Frider ist zur Stelle und wirft sich umgehend auf die Matte um den Count zu beginnen.

„ONE!“

„TWO!!“

„THR...!!!“

Vincent Craven: „Kick out!“

Mike Garland: „Das war verdammt knapp! Hier muss der Hund aufpassen. Ich würde es sehr bedauerlich finden, wenn James Godd durch so eine Unvorsichtigkeit S1margl gewinnen würde.“

Tja, das Leben ist schließlich nicht immer gerecht. Man schaue nur auf die Fussball Europameisterschaft. Gewonnen von einem Team das nach dem alten Modus in der Vorrunde ausgeschieden wäre und im mit sechs Unentschieden in der regulären Spielzeit irgendwie den Pokal gewonnen hat. So, kurzes Kratzen an der vierten Wand: Check! Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen: Auch Check! Weiter also mit dem Match. Und wir sollten froh sein das wir beim Wrestling sind und nicht beim Fussball. James Godd liegt derweil wieder auf dem Rücken und seine angeschlagenen Augen sehen die Hallendecke von unten. S1margl hingegen ist aufgesprungen und wütend wie selten. Fast schon ein Keek'sches WÜTEND.

Vincent Craven: „Wieder sind Fäuste die Wahl der Waffen beim Hund.“

Mike Garland: „Nicht nur, er holt Godd auch auf die Beine.. Ausheber... und Slam!“

Vincent Craven: „In die Ringecke wohlgemerkt. Da steckt also mit Sicherheit noch etwas dahinter.“

Mike Garland: „Ein Routinier wie S1margl tut so etwas mit Sicherheit nicht ohne Grund.“

Zielstrebig hebt S1 Godd wieder in die Senkrechte und setzt ihn nun auf das oberste Ringseil. Ein Schlag ins Gesicht und sei es nur, um die Psychospiele weiter am kochen zu halten. Dann steigt S1margl selbst in der Ringecke auf die Seile. Während jedoch seine Füsse auf der Mittelebene der Seile angekommen sind, verpasst im James Godd aus dem Nichts heraus einen Headbutt. Der Brite lebt noch und schüttelt den Kopf. S1 versucht wieder auf höchste Ebene zu klettern, doch Godd gibt nicht klein bei. Wieder ein Headbutt. Und diesmal muss S1margl ernsthaft abstoppen. Godd kämpft sich erneut zurück und verpasst dem Gegner eine Schläge. Und ja, auch bei ihm sind sie mit der geschlossenen Faust. Die Töle kann das Gleichgewicht nicht halten und rutscht an den Seilen ab. Ruckartig finden das Knie von Godd den Kiefer des Hundes und wirft ihn noch deutlicher zurück. Als dieser versucht noch einmal nach dem Gegner zu greifen, rammt Godd ihm die Sohle seiner Wrestling Boots ins Gesicht.

Vincent Craven: „Godd hat sich wieder zurückgekämpft!“

Mike Garland: „S1margl benommen am Boden. Und das in gar nicht mal so günstiger Position.“

Vincent Craven: „Für ihn nicht günstig. Für James Godd hingegen schon.“

Mike Garland: „Der versucht tatsächlich auf dem Top Rope sich aufzurichten!“

Unter frenetischem Applaus der Zuschauer findet dieses Comeback seinen vorläufigen Höhepunkt, denn James Godd scheint noch einmal Oberwasser zu haben. Und auch gleichzeitig von allen guten Geistern verlassen zu sein. Er deutet selbst blinzelnd an, dass er den Goddlike zeigen will, die Shooting Star Press, die er schon lange nicht mehr zu wirklich ausgepackt hatte. Unter dem Blitzlichtgewitter der modernen Samrtphones springt Godd in die Höhe und saust nach einer Körperdrehung auf den Körper von S1margl zu.

***RUMMS!!!***

Vincent Craven: „Volltreffer! Das könnte aus dem Nichts eine Entscheidung sein!“

Mike Garland: „Ich bin mir da nicht so sicher. Das sah mir nicht nach einem perfekten Treffer oder viel mehr einer perfekten Landung aus.“

Vincent Craven: „Wie perfekt der Treffer war, werden wir gleich wissen.“

Mike Graland: „Frider wieder zur Stelle.“

„ONE!“

„TWO!!“

„THRE...!!!“

„Ooooooooooooooooooooooooohhhhhhhw!“

 

Vincent Craven: „Das war knapp! S1margl kickt aus!“

Mike Garland: „Wie ich schon sagte, der Treffer war nicht perfekt als Godd auf ihm gelandet ist. Zuviel von Godds Körper ist auf der Matte gelandet und damit hat er an Wucht verloren.“

Und das muss auch Godd realisieren. Er liegt schockiert und niedergeschlagen auf der Matte. Hält sich die Augen vor das Gesicht und scheint nicht so recht glauben zu wollen das es nicht gereicht hat. Fairerweise muss man aber auch festhalten, das S1 ihn bisher auch gut in diesem Match kontrolliert hat. Da merkt man eben auch die ganze Erfahrung des ehemaligen Gerasy Champions. Aber genau dieser hockt nun neben dem angeschlagenen Godd und schaut wütend auf ihn herab. Und man muss weder Psychologe noch Prophet sein um in seinem Blick zu erkennen das er extrem WÜTEND ist und das er gleich ein wahres Feuerwerk an Aktionen gegen seinen Tag Team Partner aus geraumer Vorzeit herablassen wird. Und so kommt es auch. S1 zieht Britain's Finest in die Höhe und schleudert ihn förmlich mit aller ihm zur Verfügung stehender Kraft in die nächst gelegene Ringecke. Dann folgt eine Running Clothesline in die Ringecke. Nur um dann Godd zu packen und ihn mit viel Schwung und dementsprechend Wucht in die gegenüberliegende Ringecke zu befördern.

Vincent Craven: „Godd sackt schon beinahe zusammen.“

Mike Garland: „S1margl stürmt auf ihn zu... Running Kneestrike!“

Vincent Craven: „Jetzt sackt er richtig zusammen.“

Mike Garland: „Aber der Hund holt ihn wieder auf die Beine.“

Vincent Craven: „Und es gibt Shoulder Tackles in die Ringecke hinein!“

Mike Garland: „Drei... vier... fünf... eine ganze Serie davon.“

Das Publikum hat in diesem Moment seine Art der Teilnahme verändert. Nicht mehr Godd wird angefeuert. S1margl wird ausgebuht. Und das sehr lautstark.

„BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUHHH!“

Der Hund hebt herausfordernd die Hand an sein Ohr. Spätestens seit dem Kampf gegen Steve van Crane, der im unmittelbaren Anschluss an deren Match seine Stiefel an den Nagel hängte, ist es die Töle gewohnt im negativen Fokus der Fans zu stehen. Aber so wirklich zu interessieren scheint ihn das jetzt nicht mehr. Mit einem leichten Schritt nach hinten zieht er James Godd mit sich, greift um dessen Hüfte und wirft ihn einmal herum.

***BOOM!***

Vincent Craven: „Die Fighters Powerbomb. Und nach dieser Gutwrench Powerbomb zieht es der Hund vor nicht sofort das Cover und damit die Entscheidung zu suchen.“

Mike Garland: „Godd hingegen dürfte damit endgültig am Ende sein.“

Vincent Craven: „Naja... den Arm kann er noch heben.“

Mike Garland: „Aber ob er die Schultern noch hoch bekommen würde, wage ich sehr stark zu bezweifeln.“

Das scheint den Hund nicht zu interessieren. Der scheint eher gerade daran Gefallen gefunden zu haben, mit dem Gegner zu spielen. Langsam packt er Britain's Finest und hebt ihn erneut aus. Wieder kracht James Godd nach einer Fighters Powerbomb auf die Matte.

***BOOM!***

Auch Nelson Frider findet das nicht in Ordnung und mahnt an das der ehemalige Mad Dog doch nun langsam mal das Cover suchen sollte. Und so lässt sich S1margl auf den Gegner herab und geht ganz lässig in die Lateral Press.

„ONE!“

„TWO!!“

Vincent Craven: „Uh... die Töle hebt den Gegner selbst an und unterbricht von sich aus das Cover.“

Mike Garland: „Tja... wer sich mit einem deutlich stärkeren Gegner anlegt darf sich nicht wundern wenn er als Sparrings Partner herhalten muss.“

Vincent Craven: „Naja... das ist aber trotzdem ein bisschen arg übertrieben. Godd war durch die Attacke früher am Abend auf seine Augen, nicht bei Hundert Prozent.“

Mike Garland: „Ach, selbst wenn er bei hundertzwanzig Prozent gewesen wäre, hätte das nicht gereicht.“

Der Angesprochene hingegen steht demonstrativ wieder an den Ringseilen und stützt sich erneut auf dem Top Rope ab. Sein wütender Blick geht in die Fanmenge die ihn wild ausbuht und sogar der eine oder andere Pint fliegt jetzt in Richtung Ring. Etwas, was man in Berlin wohl nie erleben würde. Dem Deutschen an sich ist Bier schließlich heilig. Für die Zuschauer hat S1margl dann letztlich auch nur noch zwei steife, hoch aufgerichtet Mittelfinger übrig ehe er sich deren Helden zuwendet und dann scheinbar dann doch endlich das Schauspiel beenden will.

Vincent Craven: „Der Hund packt Godd und holt ihn in Senkrechte.“

Mike Garland: „Das dürfte ganz klar der Enter Night werden.“

Und so kommt es auch. Lässig dreht sich der Hund in den Gegner hinein und will den Briten schließlich ausheben. Doch es kommt etwas anders als von ihm geplant.

Vincent Craven: „GODD! ER LEBT NOCH!“

Mike Garland: „Körperdrehung mit dem Hund... Backslide!“

Vincent Craven: „ER KANN IHN UNTEN HALTEN!“

Mike Garland: „Nein! Nicht so!“

Frider ist bereits am abschlagen. Das Cover zum Fall läuft.

„ONE!“

„TWO!!“

„THREE!!!“

„YEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEAAAH!!!“

Die Menge rastet aus. Aus dem Nichts kann James Godd mit einem Backslide den Fall holen und rollt sich sofort aus dem Ring um am Apron liegen zu bleiben. Frider rollt sich ebenso schnell heraus und Jane Nelson lässt es jeden wissen.

Jane Nelson: „Sieger des Matches via Pinfall nach 17 Minuten und 34 Sekunden... Britain's Finest... Jaaaames Goooooodd!!“

Wütend tritt S1margl gegen das Bootom Rope und Frider ist sofort wieder bei ihm um ihn zu beruhigen. Dieser starrt fassungslos auf James Godd. Der hängt trotz Sieges regungslos am Apron und fällt nun auf dem Boden. Dann schaut er ins Publikum. Diese jubeln frenetisch. Keinen gält es mehr auf den Stühlen. Schließlich konzentriert S1 sich auf Nelson Frider, packt ihm am Kragen und deutet ihm an, dass er vor dem dritten Count die Schulter oben hatte. Frider aber widerspricht dem verrückten Hund, zeigt ihm die drei Finger. Die Töle will das nicht hören.

HEADBUTT!

Wuchtig knallt der Schädel des Konstanten gegen die Nase des Ringrichters, der sogleich zusammen gebrochen wäre, wenn der Mann von N&B ihn nicht festgehalten hätte. Sofort nutzt der Wrestler die Chance, zieht Frider an dessen Arm auf sich zu und verpasst dem PCWA Angestellten eine hammerharte Clothesline.
Fast wie in Zeitlupe segelt Nelson durch die Luft und knallt dann dumpf und schwer - wie ein nasser Sack - auf dem Boden auf.

Wütend atmet S1margl langsam ein und aus, als er die beiden Männer zu seinen Füßen betrachtet. Währenddessen buhen die Fans lauthals los. Frider zuckt auf dem Boden nur noch. S1 schaut indes noch ein letztes Mal zu James Godd. Er hatte alles so gut angestellt an diesem Abend. Erst der Salzwurf, dann das Spontanmatch gegen Zereo Killer - der Triumph im Main Event hätte diese Abend veredelt...

Hätte...

Kurz überlegt der Wrestler, der nun gnadenlos ausgepfiffen wird, ob er Godd auch noch attackieren soll. Dieser regt sich nämlich langsam und schaut dem Night Fighter ins Gesicht. Die Töle schaut lange ins Publikum. Zahlreiche Godd Fans heben ihre Schilder nach oben. S1 ballt die Faust, im Begriff Godd dem Erdboden gleich zu machen. Prüfend wandert sein Blick allerdings auch noch durch die ersten Reihen.
Plötzlich bleibt er bei einer Person hängen. Moment Mal...

Kritisch beäugt er eine Frau, die sich im Augenblick des Erkennens umdreht und vom Ringeschehen abwendet.
Yai?

Kein anderer im Gebäude scheint dieses "Wiedersehen" mitbekommen zu haben, aber S1margl zeigt nur noch auf Godd.

Vincent Craven: "S1margl verlässt den Ring! Er will es wohl für heute dabei belassen und vertagt eine Fortsetzung der Auseinandersetzung auf später."

Mike Garland: "Das Match ist so oder so verloren. Von daher vielleicht besser so..."

Vincent Craven: "James Godd hat es als erster Hometown Hero geschafft, den siegreichen Pin anzubringen. Und kann nun entsprechend feiern."


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