Explosionen, Explosionen. Die Fans im PCWA Theater sind wie immer schon vollkommen aus dem Häuschen und feiern, was das Zeug hält! Vereinzelt rufen die Fans nach SVC, nach Mad Dog, nach Blackheart, bis sie dann unisono immer wieder ein Wort brüllen.

Phoenix, Phoenix, Phoenix, Phoenix!

Ein Kameraschwenk durch das umgebaute Theater, ein atemberaubendes Bauwerk, bis auf den letzten Platz gefüllt.

Und dann werden die Fans an den Bildschirmen auch schon von unserem Kommentatorenpärchen begrüßt!

Mike Garland: "Ist das denn zu fassen? Schon wieder ist ein Monat rum und wir sind nicht nur näher an der zehnten Ausgabe des Imperial Impacts, sondern auch bei der 108. Ausgabe von Vendetta angekommen. 108! Wenn Bracchus das erleben könnte!"

Vincent Craven: "Das wird er sich mit Sicherheit auch auf AlieraTV anschauen, doch wir sind hier, live und in Farbe im PCWA Theater. Der Brutstätte der Blutfehden, Freundschaften und gediegenen Matches!"

Mike Garland: "Und der kontroversen Entscheidungen, die überhaupt erst Events, wie den Imperial Impact möglich machen."

Vincent Craven: "In der Prestige Challenge lieferten sich Robert Barker, ehemaliger Undisputed Gerasy Champion und Hannibal Cain... der neue Typ... ein Double Finish. Nun wissen wir zwar nicht, wer von Beiden Stevie Van Crane beim Impact herausfordern darf, allerdings haben Beide berechtigten Anspruch darauf."

Mike Garland: "Man kann also davon ausgehen, dass heute einige Weichen für die Zukunft gestellt werden. Wir werden vielleicht sogar noch die ein oder andere Matchansetzung für den Impact erleben."

Vincent Craven: "Doch zuerst sollten wir uns mal anschauen, was uns heute erwartet."

108

Live aus dem PCWA Theater / Berlin, Deutschland (Phoenix Center)
 

Opener
- Härtetest -
Regular Singles Match





(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Yoshi Funaki)

2nd Match
- Unter Freunden -
Regular Singles Match





(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Charlie Swanson)

3rd Match
- GLAUBE an den DEAL -
Regular Tag Team Match





(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Johannes Ullrich)

Co-Main Event
- Blick ins faire Auge -
Regular Singles Match





(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Sven Nitzschke)

 

Main Event
- Von Jägern und Gejagten -
Regular Tag Team Match




(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Nelson Frider)

Wer sonst noch dabei sein könnte:
Azrael Rage, Barbarian, Bleed, Eleven, Gabriel Lucifer, Hannibal Cain, Michael Thera, NEON LOVE, Robert Barker, Robert Breads sowie die PCWA Geschäftsführerin Jona Vark.

 

Vincent Craven: "Im Opener werden Jane McAvoy und Chris Fusion gegeneinander antreten. Erstere durften wir bereits in mehreren Vignetten und bei Gesprächen mit den Road Agents und Jona Vark bewundern. Zu ihrem In Ring-Debüt kommt es allerdings erst jetzt."

Mike Garland: "Und dann auch noch gegen einen gestandenen Veteranen wie Chris Fusion. Den hat man zwar schon beim Wildcard-Tag Team-Match bei Vendetta 105 in Aktion gesehen, allerdings dort mit Rückendeckung von Erik Moranes und... nun ja, mehr oder weniger Rückendeckung von Brandon Cornwallace. Wenn man so will, dann kann man bei ihm also auch gewissermaßen von einem In Ring-Debüt sprechen, handelt es sich hierbei doch um sein erstes Singles Match in der Liga."

Vincent Craven: "Nachdem 'Gottes liebste Dartscheibe' der letzten Show aus bisher unbekannten Gründen fernblieb, hat er also heute wieder etwas gutzumachen."

Mike Garland: "Gegen eine Frau..."

Vincent Craven: "Ich weiß, was du mit deinem Tonfall sagen willst. Ich sage dir aber wiederum, dass man eine Frau wie Jane McAvoy nicht unterschätzen sollte, besonders wenn diese bei der Airforce gedient hat. Und wenn du weiterhin so frech bist, könnte es durchaus passieren, dass sie dir das auch gerne face-to-face 'erklären' wird."

Mike Garland: "THEMENWECHSEL! Das zweite Match auf der Card bestreiten Christian Dorado und Díego Sanchéz. Eine Paarung, die ausnahmsweise mal nicht auf Hass, Erzfeindschaft, Tod und Gewalt beruht, sondern einfach nur auf dem sportlichen Wettkampfgedanken, was ja zum Beispiel auch beim letzten Aufeinandertreffen von Mad Dog und Robert Barker so grandios funktioniert hat."

Husten.

Mike Garland: "Nicht."

Vincent Craven: "Das hier sind vollkommen andere Voraussetzungen, Mike! Der Bruder von Erik Moranes ist mit freundlichen Absichten an den Deutschmexikaner herangetreten, ohne dass beide irgendeine Art großartiger Vorgeschichte hätten. Wie du selbst – wenn auch nicht ganz ernst gemeint – gesagt hast, es geht nur um das Match."

Mike Garland: "Bist du dir da ganz sicher?"

Vincent Craven: "Was soll das heißen? Warum denn nicht?!"

Mike Garland: "Die Frage hast du dir schon selber beantwortet, Vince. Dorado ist Erik Moranes' Bruder. Moranes wollte Sanchéz dazu bewegen, sich dem D.E.A.L. anzuschließen, der sich aber ganz klar zu der CRAFT bekannt hat. Ich schätze Moranes nicht als jemanden ein, der sich mit einem einfachen 'Nein' zufriedengeben wird, wenn er nicht sogar mit seinem Bruder unter einer Decke steckt, um unseren PCWA-Veteranen hier vor dem versammelten Publikum bloßzustellen."

Vincent Craven: "Das wäre dann doch eher jemandes anderes Metier, aber darüber sprechen wir später, denn jetzt kommen wir erst mal zum ersten von zwei Tag Team-Matches auf der Card. Bei Match 3 werden sich nämlich Erik Moranes und Jacob Kwabena, sowie Team Happy Hour die Köpfe einschlagen."

Mike Garland: "Es wäre nicht verwunderlich, wenn das Eriks und Jacobs buchstäblicher Plan für den Abend ist. Sie haben mit den Marotten des fröhlichsten Tag Teams der Welt ja schon mehrfach Bekanntschaft machen dürfen – innerhalb und außerhalb des Rings!"

Vincent Craven: "Die Frage ist nur, ob ihre gemeinsame Abneigung gegen 'Team Happy Hour: New & Improved feat. Miss Cinderella & Toto' ausreichen wird. Das allerbeste Verhältnis hatten der Londoner und der Mann aus Miami nach dem Ausgang der Beat the Clock-Challenge ja nicht unbedingt."

Mike Garland: "Ach! Ein ehrlich gemeintes High Five zwischen den beiden und die Welt ist wieder in Ordnung."

Vincent Craven: "Vielleicht. Bei den nächsten Kontrahenten sieht das allerdings ganz anders aus, denn hier wird es Mad Dog mit Benedict White zutun bekommen..."

Mike Garland: "Wo wir dann wieder beim Thema 'Mord und Totschlag' angekommen wären, was in dieser Sache wahrscheinlich noch nicht mal eine Übertreibung ist. Der verrückte Hund brennt quasi darauf, ihn in die Finger zu kriegen, seitdem Barkers neue rechte Hand ihn mit einer Eisenstange verprügelt hat. Um es kurz zu machen: Er wird ihn im Ring töten!"

Vincent Garland: "Auch wenn ich dir zwar grundsätzlich zustimme, muss ich einwenden, dass Benedict White einen entscheidenden Vorteil hat."

Mike Garland: "Du sprichst doch wohl nicht von Barker?!"

Vincent Garland: "Auch, aber das meine ich gar nicht. Vielmehr glaube ich, dass Benedict White das Überraschungsmoment auf seiner Seite hat. Wer sagt uns denn bitte, dass er wirklich dieser untrainierte, unselbstständige Barker-Fanboy ist? Wer sagt uns, dass er wirklich das ist, was er uns in den Shows glauben macht zu sein? Diesen Trugschluss konnte schon Hannibal Cain ausnutzen und man sieht ja, wo der inzwischen steht. Ich bin der Meinung, dass Mad Dog dieses Match nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich von seiner Wut leiten lassen sollte. Dieser Benedict White ist mehr, als er uns bereit ist zu zeigen."

Mike Garland: "Wie dem auch sei, so oder so steht uns bei ihnen wohl ein knochenhart geführter Kampf bevor. Wenn nicht von beiden Seiten, dann mindestens von Mad Dogs Seite aus."

Vincent Craven: "Den krönenden Abschluss für diese Vendetta-Ausgabe bildet – wie sollte es auch anders sein – der Main Event. Der Undisputed Gerasy Champion Stevie Van Crane tritt zusammen gegen den ehemaligen Cryption Crown-Träger Kevin Sharpe gegen den jetzigen Träger, Grizz Lee, und Kriss Dalmi an. Die Blutfehde zwischen Sharpe und Lee war nach Out Of Ashes ganz offensichtlich noch nicht beendet und Kevin Sharpe hat bei der letzten Show überdeutlich gemacht, dass er Lee bis ans Ende der Welt jagen würde. Regelkonformes, technisches Wrestling brauchen wir zwischen dem ehemaligen Blues also wohl nicht unbedingt erwarten."

Mike Garland: "Oh ja, es werden Köpfe fliegen, besonders wenn man zu dieser Gleichung noch jemanden wie Kriss Dalmi, Grizz Lees Stablemate, hinzufügt. Warum sich aber ausgerechnet Stevie Van Crane in den Bruderkrieg einmischt, erschließt sich mir nicht ganz."

Vincent Craven: "SVC verbindet eine Vergangenheit mit den Beiden, vergiss das nicht. Sie waren mal mehr, mal weniger Freunde. Ich gehe zwar nicht davon aus, dass unser Champion in schlichtender Position antritt, aber es sollte klar sein, dass er Kevin zur Seite steht, wenn es gegen die neuerstarkte Pest geht. Bedenkt man, welche Pläne die Kellerwesen rund um Eleven freimütig bekannt gegeben haben, muss man darauf hoffen, dass Stevie und Kevin erfolgreich dabei sein werden, diese zu vereiteln."

Mike Garland: "Wenn das überhaupt reicht. Und ob Robert Barker und/oder Hannibal Cain bei der Sache nicht doch noch ein Wörtchen mitzureden haben, ist auch nicht gesagt."

Vincent Craven: "Wir werden es sehen. Jetzt wollen wir aber endlich mit der Action loslegen! Wir wünschen euch viel Spaß bei Vendetta 108! Los geht's!"


------------------ PCWA ------------------

Enter Shikaris Anaesthetist, kracht aus den Boxen der Arena, was mit sich bringt, dass der Feind des Status Quo und der Mann, der bei der vergangenen Vendetta die Wrestling- und Fanwelt geschockt hat, mit seiner Maske den Innenraum des PCWA Theaters betritt.

Hannibal Cain: „Cut the music!“

Holy F… again?

BOOOOOOOOOOOOOOO

Hannibal Cain: „Ich habe es euch ja gesagt. Main Event, baby!“

Buhrufe dringen durch das weite Rund der Arena. Die Fans ahnen Böses und wollen nicht noch einen Monolog auf dem Weg zum Ring hören. Kann dieser Type nicht einfach ruhig zur Musik seines Weges schreiten? Einfach wie jeder normale Wrestler einfach zum Ring gehen.

SHUT UP

Vereinzelte "Shut-Up" Rufe aus den vorderen Reihen neben dem Gang zum Ring, schallen ihm entgegen.

Hannibal Cain: „Warum sollte man mit etwas aufhören, dass gut lief. Warum sollte ich wortlos zum Ring laufen, wenn ich euch doch in der Zwischenzeit so viele interessante und wichtige Einblicke in mein Seelenleben geben kann?“

Die Fans sehen das ganz klar anders. Sie sind eher nicht der Meinung, dass es bei Vendetta 107 gut lief.

Hannibal Cain: „Oh man, was für Wochen hinter uns liegen. Vor drei Monaten war ich noch ein sogenannter Indy-Star in den USA. Ein Niemand. Und jetzt seht mich an, ich bin ein Jemand. In wenigen Wochen werde ich einen PPV der größten Wrestlingliga Europas und damit einer der größten der Welt headlinen. Ich werde dort um den höchsten Titel antreten, den diese Liga zu bieten hat. Mein erstes PPV Match!“

Eines wird deutlich. In den vergangenen drei Monaten hat es dieser Mann geschafft, sich von Null auf Hundert katapultiert, auch bei den Fans in Berlin. Waren diese zu Beginn von Vendetta 107 noch reserviert, so ist dieser Mann nun ein definitiver Fixpunkt in ihrer Liga und er hat alles getan, dass sie ihn nicht in ihr Herz schließen.

Hannibal Cain: „Ich weiß, ihr wollt mich nicht als Champion sehen, doch ich verspreche euch, genau das werdet ihr nach dem Imperial Impact bekommen. Und wenn Vendetta 107 eine Sache unter Beweis gestellt hat, dann dass man mich beim Wort nehmen kann. Ich bin gekommen, um zu bleiben.“

YOU SUCK

HAU AB

FUCK OFF

Ein Versprechen, dass die Fans im Theater mit weiteren Schmährufen quittieren.

Hannibal Cain: „Als ich hier her kam, wollte ich nicht in einer UndercardArmy dienen. Ich wollte mit den anderen Königen an der Tafel sitzen. Ich kam hier her mit einem Plan und dieser Plan hat funktioniert. Die PCWA hat ein Spotlight bereitgestellt und ich war der Einzige, der bereit war hinein zu treten. Oh, ich höre all die Stimmen backstage. Er ist grün hinter den Ohren, er beginnt den Marathon mit einem Sprint, er ist ein Rookie. Nun ja, dieser Rookie wird im Main Event des Imperial Impact stehen und auf euch alle herab blicken.“

Mittlerweile ist der selbsternannte Feind des Status Quo im Ring angekommen und blickt verschmitzt in auf die Ränge. Die nach unten gereckten Daumen und verbalen Anfeindungen scheinen ihn eher zu amüsieren, denn zu stören.

Hannibal Cain: „Ich wollte eine Generation inspirieren. Ich habe Armbinden verteilt, um Leute wachzurütteln. Doch seien wir ehrlich: Niemand wollte mich als Inspiration ernstnehmen. Da musste ich die Überholspur nehmen. Robert Breads sagt er sei der Beste, die Wirklichkeit sieht ganz offenbar anders aus. Der Beste steht hier und jetzt im Ring. Gabriel Lucifer will ein Mythos sein – macht euch bereit für einen neuen Mythos. Robert Barker ist ein Anführer, im Gegensatz zu ihm werde ich wirklich führen. Ich bin bereit die PCWA zu inspirieren. Jona Vark, es ist an der Zeit es offiziell zu machen und das Match Hannibal Cain vs. Stevie van Crane für den Imperial Impact anzusetzen.“

S-V-C

S-V-C

S-V-C

Laute S-V-C Chants branden in der Arena auf. Aber irgendwas stimmt am gezeichneten Bild von Cain nicht. Und just in dieser Sekunde führt Wummern in den Lautsprechern des Theaters genau dies allen Anwesenden, inklusive Hannibal Cain, vor Augen.

One finger and a fist
I'll crawl my way out of any situation
I got a one, two punch
I'll fight my way out of any confrontation

https://pcwa-entertainment.de/jis/images/Schl%C3%A4chter.jpg

You call me insane
I pay my dues?
You know the truth
You go against me
You'll always lose

Robert Barker betritt seine Arena. Er blickt kurz nach links, kurz nach rechts, sieht die brüllenden Massen und schaltet sie dann mental aus. Sie sind nur ungebetene Gäste in seinem Heim, sie dürfen ihn jetzt nicht beeinflussen. Stattdessen richtet sich der Fokus auf den Ring. Auf Hannibal Cain. Er geht die ganze Rampe hinunter, ohne seinen Blick von ihm zu nehmen, ohne etwas zu sagen. Steigt die Ringtreppe hinauf, zwischen den Seilen hindurch und stoppt direkt, aber sowas von direkt, vor Hannibal Cain. Ihre Köpfe knallen beinahe gegeneinander. Man sieht, wie Robert ein paar stille Worte an Cain richtet, bevor er ihm das Mikro rücksichtslos aus der Hand reißt. Die Fans sind angesichts dieser Explosivität völlig aus dem Häuschen und brüllen euphorisch wie lauthals von den Oberrängen hinunter.

FIGHT

FIGHT

FIGHT

Robert Barker: "Bei allem Respekt, Hannibal, aber du musst jetzt ganz schnell deine selbstüberschätzende Fresse halten, denn du bewegst dich ganz schnell in eine ganz falsche Richtung!"

Er dreht sich von Hannibal ab und schafft so etwas Distanz.

Robert Barker: "Du hast eine Menge erreicht, das gebe ich dir, eine gottverdammte Menge und das verdammt schnell. Man könnte fast meinen, dass du an einem einzigen Abend mit einem einzigen Sieg das erreicht hast, für das ich zwölf Monate arbeiten musste. Man könnte meinen, dass du recht hast und das du es verdient hast im Main Event des Imperial Impacts zu stehen, weil du es geschafft hast einen verdammten perfekten Plan durchzuziehen, der dich vor alle anderen katapultiert hat. Man könnte meinen, dass du der rechtmäßige Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Title bist."

Robert geht wieder direkt auf Cain zu...

Robert Barker: "Könnte man meinen."

...und drückt ihm den Zeigefinger tief in die Brust.

Robert Barker: "Sollte man aber nicht!"

Den Fans gefällt es. Konfrontationen versprechen Gewalt, Gewalt verspricht Spektakel. Und für das Spektakel geht man schließlich ins Kolloseum.

Robert Barker: "Denn die Wahrheit ist, dass alles was du erreicht hast, gegen das was ich geleistet habe, um diese Chance zu bekommen, verblasst. In einer Zeit in der dich niemand kannte, habe ich Hall of Famer besiegt und als dich immer noch niemand kannte, habe ich auf der größten Bühne aller Zeiten unbesiegbare Monster geschlachtet und als die Leute endlich wussten, wer du warst, aber außer mir niemand genügend Interesse für dich zeigte, um dir auch nur ein verdammtes Match zu geben, habe ich Legenden geschlagen!"

FUCK HIM UP, BARKER! FUCK HIM UP!

Der Barker-Teil der Fans feiert seine Leistungen gnadenlos ab und bekommt Unterstützung von all denjenigen, die gelernt haben Cain zu hassen.

Robert Barker: "Du magst denken, dass dein kleiner Plan dich dazu berechtigt, dich über alle anderen hier zu stellen, aber nimm es als den gut gemeinten Rat, der es ist: es gibt Niemanden in der PCWA, der sich rechtmäßig über mich stellen darf. Ich bin Robert fuckin' Barker! Ich bin der wahre Superstar of the Year! Und ICH bin derjenige, der Stevie van Crane beim Imperial Impact herausfordern wird! Denn ICH habe dich besiegt, so wie ich jeden anderen in diesem Match besiegt habe und so wie ich Stevie van Crane beim Imperial Impact besiegen werde. Geh zurück zu den Moranes' dieser Welt und tob dich dort aus, bis du gut genug bist, um mit den großen Jungs zu spielen!"

Die Fans spielen jetzt mit. Eine Seite der Halle brüllt seinen Vornamen, die andere antwortet mit dem Fluch und bekommt von der ersten Seite den Nachnamen zurück.

ROBERT! FUCKING! BARKER!

ROBERT! FUCKING! BARKER!

Robert macht einen Schritt auf Cain zu und schließt die Distanz zwischen beiden nun final. Hannibal, deutlich weniger eingeschüchtert, als ein vernünftiger Mensch es sein sollte, greift sich das Mikro aus Roberts Hand und lächelt verschmitzt. Dann deutet er mit seinem Kopf nach rechts Richtung Fans, die mit ihrem Pro-Barker-Schlachtruf einfach nicht aufhören wollen und und schüttelt lachend den Kopf.

Hannibal Cain: "Du? Mich besiegt?! Nein, nein, nein. Du hast es vielleicht nicht gesehen, weil die Schmerzen meines Submissionmoves dich in die Ohnmacht getrieben haben, aber der Referee hat meinen Arm gehoben. Ich habe das Videomaterial immer und immer wieder angeschaut. Ich habe dich eindeutig zur Aufgabe gezwungen.“

Cain nimmt das Mikro runter und entgegnet Barker dieserart abseits der akustischen Übertragung, dass es ihm leid täte, dass er ihm diese Nachricht überbringen müsste. Robert schüttelt den Kopf. Er packt Hannibals Hand, bemüht sich gar nicht erst ihm das Mikro zurück zu entreißen, sondern quetscht dessen Hand einfach zusammen und hebt das Mikro so zum eigenen Mund.

Robert Barker: "Du hättest mir schon den Arm ausreißen müssen, um mich zur Aufgabe zu zwingen! Spiel dein scheiß Video und dann verschwinde, bevor ich vergesse, was ich mal von dir gehalten habe."

Der selbsternannte Feind des Status Quo zuckt nur mit den Schulter und sagt er könne nichts für die Wahrheit. Währenddessen laufen dem Tron noch einmal die Szenen der vergangenen Vendetta aus verschiedenen Perspektiven.

Mike Garland: "Barker bietet seine letzten Reserven auf! Er stützt sich mit beiden Beinen auf die Matte und drückt Cains Schultern nach unten! ABER DER LÄSST NICHT LOS!!"

Nelson Frider muss zählen.

 

EINS!

 

Gabriel Lucifer schreit in den Ring, dass Cain die Schultern von der Matte heben soll.

 

ZWEI!!

 

Díego Sanchéz sieht keine andere Chance, denn Dalmi lässt nicht locker und die Security kommt erst gemächlich hinzu.

 

HURACANRANA VOM APRON!

 

DREI!!! BARKER TAPPED AUS!!!

Vincent Craven: "Hannibal Cain will, dass Nelson Frider seinen Arm als Zeichen des Sieges in die Höhe reckt. Für ihn ist das schon ein großer Erfolg, behaupte ich. Aber wenn er das bei ihm machen soll, dann auch bei Robert Barker."

Hannibal Cain: „Siehst du, du klopfst ab.“

YOU TAPPED OUT

YOU TAPPED OUT

Eine kleine Gruppe von Fans scheint nicht in die Arien auf Robert Barker einsteigen zu wollen, sondern vielmehr den jungen vorlauten Anführer der Religion Of Death unterstützen zu wollen. Auf dem Tron werden die finalen Momente der vergangenen Vendetta noch einmal aus weiteren Kameraperspektiven sowie in zahlreichen Zeitlupen wiederholt. Währenddessen hat Ringsprecherin Jane Nelson Robert ein eigenes Mikro gegeben, um eine verfrühte Schlägerei zwischen den beiden Alphatieren zu vermeiden.

Robert Barker: "Siehst du deine Schultern auf dem Boden? Das nennt man einen Pinfall, du verschissener Rookie! Ich habe dir Respekt gezollt, für das was du getan hast und ich finde es amüsant, was du mit den anderen Undercardern anstellst, aber jetzt, hier, beim Impact, wann... auch... immer... versuche diese Scheiße niemals mit mir abzuziehen, ansonsten lernst du ganz schnell die andere Seite von mir kennen. Die Seite, die niemand kennen lernen will und die erst recht niemand vergessen kann. Der Impact gehört mir und ich werde ihn mir nehmen, denn ich bekomme immer, was ich will!"

ONE, TWO, THREE

ONE, TWO, THREE

Beide wissen, dass der andere einen berechtigten Anspruch auf seine Meinung hat. Und beide wissen, dass keiner eindeutig als Gewinner zu identifizieren ist. Aber beide werden alles dafür tun, ihren Spot im Main Event zu sichern. Nur darum geht es, nicht um Persönliches oder Animosität. Das hier ist eine notwendige Performance, um den eigenen Anspruch zu sichern. Und beide scheinen es irgendwie auch zu genießen, dass sie die Halle dazu gebracht haben, auf den eigenen Stühlen zu stehen und lautstark für den eigenen Wunsch Main Event zu votieren.

Entrance Theme

Sie ist zurück! Eine kleine Meldung auf der PCWA-Homepage gab es, dass sich Jona Vark viel mit Themen hinter den Kulissen beschäftigen musste und es noch nicht abzusehen ist, wann sie wieder in den PCWA-Shows auftauchen wird. Und jetzt, ohne große Ankündigung erscheint die Geschäftsführerin der PCWA unter Jubel der Fans und trägt wie immer ein bezauberndes Kleid. Sie lächelt den Fans freundlich zu, widmet sich dann aber sofort den Kontrahenten zu und läuft zum Ring. Dort angekommen, lässt sich die PCWA-Geschäftsführerin von Jane Nelson ein eigenes Mikro reichen und schaut anschließend beide Männer musternd an. Sie weiß, es ist an der Zeit eine Entscheidung zu fällen. Hier und Jetzt muss eine klare Ansage her und das ist ihr Job.

Jona Vark: „Mister Cain, Mister Barker. Sie hatten nun ausgiebig Zeit, die Kontroverse bei Vendetta 107 zu diskutieren und es liegt nun bei mir, eine Entscheidung zu treffen. Ich habe viele Stimmen gehört, viele Meinungen gelesen. Doch am Ende liegt es an mir, die beste Entscheidung für die PCWA zu treffen. Und ich denke, ich habe die richtige Lösung für diese Kontroverse gefunden.“

BARKER, BARKER, BARKER

LET'S GO HANNIBAL

Hannibal Cain: „Es gibt keine Kontroverse.“

Wohlwissend um die Lautstärke und Favorisierung der anwesenden Fans, will der notorische Lautsprecher Cain schnellstmöglich eben jene Äußerungen übertönen. Roberts Blick reicht jedoch aus und Hannibal einhalten zu lassen. Dieser Blick ist das Entsichern einer Waffe, die nur all zu schnell abgefeuert werden könnte.

Jona Vark: „Es gibt keine? Mister Cain, das Videomaterial lässt keinen eindeutigen Schluss zu, ob das Abklopfen oder der dritte Schlag auf die Matte zuerst passierte. Es sieht ganz so aus, als würde es wirklich gleichzeitig passiert sein. Manchmal ist es so einfach, und doch macht es genau das so kompliziert. Sie beide haben ein legitimes Anrecht auf den Number One Contender Spot. Damit wäre die fairste Lösung aus Sicht der PCWA ein Triple Threat Match beim Imperial Impact.“

NO, NO, NO

YES, YES, YES

Der selbsterklärte Bösewicht hebt seinen rechten Zeigefinger in die Luft und schüttelt energisch den Kopf. Jona Vark und die Pro-Cain Fans im Publikum sind gleichermaßen irritiert, Robert Barker bereit seinen Anspruch hier und jetzt notfalls auch physisch durchzusetzen. Respekt für Hannibal hin oder her.

Hannibal Cain: „Das ist nicht akzeptabel. Ich habe mir den Main Event verdient, ich habe das Match klar gewonnen.“

ONE ON ONE

ONE ON ONE

Schnell schalten die Sympathiesanten Hannibals und unterschützen den selbsterklärten Bösewicht. Der ehemalige Undisputed Gerasy Champion und Brawlin' Rumble Gewinnert atmet indes tief durch und bewegt sich mit grimmigen Blick auf Cain zu. Dieser will seine Rolle als Lautsprecher ganz offensichtlich nicht ablegen. Das ist seine Season, sein Spotlight, er wird alles für sein eigenes Fortkommen tun. Respekt für Robert hin oder her.

Doch die Dame in der Mitte spielt auch mit.

Jona Vark: „Selbstverständlich bestünde auch die Möglichkeit einer anderen Entscheidungsfindung. Vielleicht durch eine weitere Qualifikationsstufe?“

Lauter Jubel durchdringt die Halle. Während Hannibal Cain erschrocken die Augen aufreißt und kopfschüttelnd einen Schritt zurückweicht, scheinen die Fans die Aussicht darauf, dass Cain seinen Spot im Main Event des Imperial Impact verliert, sehr zu mögen.

Hannibal Cain: „Bei weiterem Nachdenken, so eindeutig konnte man es in einigen der Ausschnitte wirklich nicht erkennen. Ein Triple Threat klingt fair. Wenn es das ist, was Sie wollen. Meinen Segen haben sie.“

FEIGLING, FEIGLING, FEIGLING

"Feigling" Chants schallen dem Alpha Carnivore entgegen. Robert Barker kommt nicht umhin dies mit einem Lächeln zu quittieren.

Jona Vark: „Was ist mit Ihnen Mister Barker? Sind Sie mit dieser Lösung einverstanden?“

Robert schaut von Vark zu Cain und zurück zu Vark.

Robert Barker: „Booken Sie ein Triple Threat, booken Sie ein Entscheidungsmatch… mir ist es egal. Nichts und niemand und ganz sicher kein Rookie wird etwas daran ändern, dass ich beim Imperial Impact im Main Event stehen und Stevie van Crane den Belt abnehmen werde.“

Die Geschäftsführerin nickt lächelnd und macht einen Schritt nach vorn, um aus der Mitte der beiden Kontrahenten zu schreiten. Während beide fragend auf den Rücken der Britin schauen, adressiert diese das Publikum für die folgenden richtungsweisenden Worte.

Jona Vark: „Dann ist es hiermit offiziell. Der Main Event des diesjährigen Imperial Impact lautet: Stevie Van Crane versus...

Entscheidungsmatch oder Triple Threat? Die beiden Männer blicken gebannt auf die Frau, die ihnen den Rücken zugewandt hat.

"...Robert Barker versus Hannibal Cain, um den Undisputed Gerasy Title."

TRIPLE THREAT

TRIPLE THREAT

TRIPLE THREAT

Die Halle scheint nach diesen aufregenden Minuten mit dem Resultat und der Entscheidung Varks zufrieden. Wenn diese beiden Männer eben eines bewiesen haben, dann dass den Fans eine unterhaltsame, leidenschaftliche und aggressive Fehde um den Undisputed Gerasy Title bevorsteht. Und als ob es dafür noch eines weiteren Beweises bedurfte, stehen sich Cain und Barker Stirn an Stirn gegenüber und befeuern den jeweils anderen mit einigen letzten Worten, jedoch ohne, dass eines der Mikrofone diese aufschnappt. Jona Vark quittiert dies mit einem Lächeln, in dem Wissen offenbar die richtige Entscheidung getroffen zu haben, um einen explosiven Main Event für den Imperial Impact zu garantieren.

 

Vincent Craven: "Jona Vark ist zurück!"

Mike Garland: "Und das mit einem Paukenschlag! Wir haben viel im Internet gelesen, es gibt die Fraktion, die Hannibal Cain als Contender nicht akzeptieren, es gibt die Fraktion, für die Barker zum alten Eisen gehört und die etwas Frisches verlangen. Und es gibt Leute, die wollten ein Entscheidungsmatch!"

Vincent Craven: "Doch nicht mit Jona Vark. Die Geschäftsführerin der PCWA steht zu ihrem Wort. Barker bekommt seine Chance. Cain bekommt seine Chance. Und Undisputed Gerasy Champion Stevie Van Crane hat nun massive Probleme!"

Mike Garland: "Das sind viele Hochzeiten, auf denen SVC nun tanzt. Damit muss er nun erst einmal klarkommen."

Vincent Craven: "Van Crane wollte diese Position, er wollte an die Spitze. Und dort hat er nun einmal eine Zielscheibe auf dem Rücken. Cain und Barker wollen sein Gold und beim Imperial Impact 10 werden sie Beide die Chance darauf erhalten!"


------------------ PCWA ------------------

???: "Ich kann Ihnen mit gutem Gewissen keine Freigabe erteilen, es tut mir leid."

Da war es also wieder einmal soweit. Wieder einmal wollte ihm eine höhere Macht sagen, was er zu tun hat. Wieder wollte ein anderes Wesen über seinen Werdegang bestimmen. Darüber entscheiden, was und wie er es zu tun hat. Eine immer wiederkehrende Geschichte. Einst waren es die Eltern, die er nie kennengelernt hat, die ihm das Recht auf eine glückliche Kindheit nahmen und ihn ins Waisenhaus verfrachteten. Dann waren es die Schwestern und Direktoren, diese elenden Schwestern und Direktoren, die ihm jegliche Lust aufs Leben mit ihren Regeln und Bestrafungen nahmen. Und dann, ja dann besaßen diese Menschen, die er irgendwann Mutter und Vater nannte, obgleich sie es vom Blut her nicht waren, die Frechheit, ihn zu adoptieren und von seinem einzigen Freund wegzureißen. Eben jener Freund, der ein paar Jahre später aus Rache die einzige Frau ihm nahm, die er je liebte. Wie passend.

Vor sieben Jahren schickte man ihn mit einer Karriere gefährdenden Verletzung ins Krankenhaus und nahm ihm damit alles, was er noch besaß. Bis er es sich wiederholte. Zum ersten Mal etwas wiederholte, was man ihm genommen hatte. 

Und auch wenn der Start holprig war, es war ein Anfang. Ein Schritt nach vorne nach Jahren des Lebens in der absoluten Dunkelheit. Er war wieder dort, wo er hingehört, ja, er durfte endlich wieder im Scheinwerferlicht kämpfen und dieses widerliche Ding in seiner Brust begann wieder zu pochen. Und nun was? Soll das alles schon gewesen sein. Ein paar Monate zurück im Spotlight und schon war der Vorhang wieder zugefallen?

???: "Nein..."

Richtig, denn so konnte es nicht enden. Durfte es nicht enden. Aber wieder einmal war dort jemand, der ihm sagen wollte, was er zu tun hat. In diesem Fall ein älterer Herr mit Brille, einem lustigen Anzug und einem noch viel lustigeren Objekt, welches aus seiner Brusttasche hängt. In Fachkreisen auch als Doktor oder Arzt bezeichnet.

Doktor: "Ihr Arm ist noch nicht bei 100%, ich kann Ihnen wirklich nur raten, den angesagten Kampf abzusagen. Meine Freigabe werden Sie dafür jedenfalls nicht erhalten, das wäre fahrlässig."

Inzwischen könnte man schon erahnen, wer der Patient ist, der mit einem bandagierten Arm vor dem Arzt sitzt. Chris Fusion, Beruf Proficatcher.

Chris Fusion: "Das ist mir total egal, Doc. Und wenn er fault und nach dem Kampf mir abfällt, ich werde diesen Kampf bestreiten. Und wenn Ihnen ihre Gesundheit lieb ist, unterschreiben Sie diesen Wisch, dass mich auch offiziell dazu berechtigt, das zu tun. Ich habe gar keine andere Wahl, als diesen Kampf zu bestreiten. Es ist mein Schicksal, ja meine Bestimmung, das Jahr 2015 zu meinem zu machen. Und nichts, auch nicht Sie, werden mich von diesem Unterfangen abhalten."

Ein intensiver Blick. Der Doktor schüttelt mit dem Kopf.

Doktor: "Sie wissen wirklich nicht, was sie hier tun, Mister Fusion. Was Sie alles aufs Spiel setzen."

Chris Fusion hingegen lächelt.

Chris Fusion: "Oh doch, Doc, das erste Mal seit etlichen Jahren weiß ich ganz genau, was ich tue. Was ich aufs Spiel setzen muss, um am Ende zu gewinnen. Und wie ich schon sagte, rein gar nichts wird mich davon abhalten."

Und um seine Worte zu untermauern, zehrt Fusion an der Bandage an seinem rechten Arm. 

Chris Fusion: "Und jetzt unterschreiben Sie diesen Wisch, Doc. Ich habe ein Match zu bestreiten."


------------------ PCWA ------------------

 

My Dying Bride - The Poorest Waltz

 

 

 

Mit hoch über den Kopf erhobener Cryption Crown schreitet Grizz Lee auf die Aisle. Den Unmutsbekundungen, die schon bei den ersten Klängen seines Themes durch das Theatre hallten, entgegnet er mit einem souveränen Lächeln. Nichts und Niemand wird ihm wieder nehmen können, was er erreicht hat, das stellt er ganz offen zur Schau. Und in wenigen Augenblicken wird er dieses Vorhaben untermauern.

Bleed kommt ebenfalls aus dem Entrance, tänzelnden Schrittes.
Die schnittige Kurzhaarfrisur ist frisch schwarz und rot gefärbt. Ihre freudig-funkelnden Augen sind mit Mascara nachgezeichnet, die zahllosen Silberringe an ihren Fingern strahlen im Glanz der Scheinwerferlichter, als sie in einer grazilen Pose ihre Arme in die Höhe wandern lässt, als würde die gesamte Welt ihr gehören. Für sie macht es keinen Unterschied, ob die Leute buhen und ihr unflätige Beschimpfungen entgegenschleudern. Sie tritt in die Arena, an die Seite von L33, ihrem 'Boy'.. ihrem 'Jungen'? Nie würde sie die Bezeichnung mit so einem elendigen Leben erfüllen, wie sie für Blake Milton gebraucht wurde. Ihr 'Boy' ist mehr als eine Eroberung.. er ist King Of The Cryption Crown. Und er gehört zu IHNEN.

Bleed trägt lange Combatpants mit schwarz-roten Tarnfarben, dazu schwere dunkelrote Dockers. Ihren Körper umhüllt ein langes, schwarzes Shirt. Ärmelfrei, die Haut ihrer Schultern freigebend. Auf dem Shirt stehen drei Begriffe in fetten blutroten Buchstaben, jeweils übereinander.
PEST.
G'S'US.
NICOTINE&BACTERIA.

Neben ihr, Aura wie fucking Elvis himself.. ausserhalb seiner aufgedunsenen Phase.

Eleven. Black Eyes. Black Heart. Or no heart at all.

Schwarzes Shirt, gleissend weisser Aufdruck. AMEN AVEL1NO.
Nuff said. Morgen Nummer Eins Trend auf Spreadshirt. In seiner rechten Faust fackelt die erste Zigarette dahin.

Als die Gruppe am Ring angekommen ist, schnallt sich Lee den silbernen Gürtel um die Hüften und slidet hinein. Eine schnelle, selbstbeweihräuchernde Drehung um die eigene Achse, dann begibt er sich wieder zu den Seilen, setzt sich auf das zweite und drückt das obere in die Höhe. Bleed bekommt die Aufmerksamkeit einer Lady, die sie niemals sein könnte. Und dennoch schenkt sie ihrem Boy L33 ein Lächeln aus Höflichkeit. Just because it's sweet.

Eleven ist als letzter im Ring. Er steht auf der Ringtreppe, lässt dort seine aufgerauchte Zigarette fallen und tritt sie mit einem gnadenlosen Stiefeltritt aus.
Dann steigt er ebenfalls durch die Ropes in das von ihm grösstenteils missachtete Terrain.

Vincent Craven: "Nicotine and Bacteria. Zumindest ein Teil davon. Bei der letzten Vendetta hätten sie beinahe den Main Event zerstört und dafür gesorgt, dass wir keine neuen Herausforderer auf den Undipsuted Gerasy Title haben. Aber am Ende ging es dann ja doch noch mehr oder weniger gut aus."

Mike Garland: "Barker und Cain bezeichnest du als gut?"

Vincent Craven: "Nun, zumindest war es fair. Mehr oder weniger, wie gesagt..."

Mike Garland: "Jane Nelson übergibt Lee ein Mikrofon. Wir werden wohl gleich hören, wie sie selbst darüber denken."

Vincent Craven: "Verhindern können wir es jedenfalls nicht."

Schon wechselt das Mic wieder den Besitzer. Das Zepter für die Königin.

Bleed: "Berlin, can you hear me..? Yeah, it’s me, Bleed. Funny thing.. es ist ein neuer, wunderschöner Tag. Habt ihr euch schon gestreckt.. habt ihr die Fäuste geballt und in die Sonne des neuen Morgens gesehen, in der Gewissheit, nicht zu träumen? Dream a little Dream of Me.. PCWA. Wir sind Nicotine & Bacteria. Und wir haben euch aus der Lethargie geweckt.. mit einem Schrei, der um die gesamte Welt zu hören ist. Und doch haltet ihr euch verzweifelt die Ohren zu.. lasst euch die Augen verbinden und an's Bett fesseln, weil nicht weh tun kann was nicht weh tun soll. 11 Shades Of Fuckin’ Red, Boys & Girls.. Unsere Wörter sind Peitschenschläge, die blutige Richtungen in eure Haut reissen. Und unsere Taten sind die Knebel aus schwarzer Seide, die in euren gierigen Kehlen versinken und euch dankbar die Chance zu jeglichem Widerstand nehmen. Haucht mit uns nocheinmal die schmutzigen Worte, die uns Vendetta EinsNullSieben in den Verstand flüsterte. Unsere Jungs kamen wie die schwarze Flut aus dem Keller, mechanische Pferde vor Troja. Feuer und Asche auf Pompeji. Wir gaben Fingerzeige.. und my Boy L33 splitterte Breads durch Tische. Ein süsser Augenaufschlag allein – und Mr. Kriss Dalm1 verwandelte Diego Sanchez in ein Ausstellungsobjekt für Körperwelten. Und Eleven..? Oh.. Eleven. Er riss Azrael Rage aus dem Match wie eine alte Gazelle, die das Gesicht in Krokodilwasser badet. Ich schloss die Augen.. und.. ja! Wenn man genau zuhört.. Rufe.. Schreie.. Wünsche. Zugabe.. Nachschlag. 'WEITER! Bitte, bitte weiter..'.. Schaut auf den Main Event. The ride has just begun."

Sie streckt den linken Arm aus, legt dabei den Kopf schräg und blickt Eleven an, die Augen voller Vorfreude. Wie ein kleines Mädchen vor Weihnachten.
Das dunkle Wesen neben ihr nimmt das Mic dankbar an.
Cover your ears, children. Es soll Asche regnen.

E11: ”Read the news lately…?! They say.. THE WORLD IS FUCKED! Nicotine & Bacteria is here.. also runter mit Hosen und Spandexröcken. Strammstehen vor dem Strafgericht - und all eure offenen Fragen werden je nach Bedarf mit Anal-Plug oder Rohrstock beantwortet. Eure Gerasy Contender standen an der Wand, auf der unsere Parolen verewigt sind.. wir crashten euren Abschlussball und schossen euer Feld aus Herausforderern auseinander wie liebeskranke Cheerleader mit frischem Waffenschein im Slip. Wir rammen die Faust in die wütende Meere und werfen mit Eisbergen nach euren sinkenden Schiffen.. und am Ende stürzen das alte Schlächtervieh und die neueste Erwerbung des örtlichen Cracknutten-Puffs in Gruppenumarmung über die Reeling und bekommen für den Vertikal-Aufprall im Rettungsboot die gleichen Haltungsnoten. Die Menschen starren uns an.. vereint in Furcht, Unglaube und Resignation, diesseits.. und jenseits. Und sie fallen beinbrechend über die schwarzen Kabel, die sich wie die Wurzeln allen Übels von der Bühne unseres prominent besetzten Woodstock-Revivals in die Welt schlängeln. Die PCWA sucht händeringend nach Sitzplätzen im Quarantäne-Bunker.. tackert den anonymen Steckbrief vom ‚Letzten Feind’ an die bröckelnden Mauern, auf dass ein Messiahs käme, der Wasser zu Wein und Sasha Grey und Tori Black in Jungfrauen verwandelt. Doch wir ehren eure Geschichte, indem wir sie zerstören.. wir zerreissen eure Regelhandbücher und werfen rasierklingenbewehrte Papierflugzeuge in die Masse aus erhobenen Händen. Ihr fragt nach der Box.. und ich zeige mit dem Mittelfinger auf euch, weil ihr wie der demente Grandpa ewig nach der Brille sucht, die seit Monaten auf seiner Stirn lag, bevor er im alten Ohrensessel verreckte. Wir sind Nicotine & Bacteria.. und euch rutscht die Kontrolle über euer Lebenswerk aus den schweissnassen Händen wie Michael Jackson’s Baby über dem Gitter des Adlon-Balkons.“

Eleven senkt das Mic.
Er blickt zu L33. Er schaut zu Bleed.
Sie sieht aus, als wäre sie verliebt.. Innere Werte, you know..

Hooray hooray, Valentine’s Day...

E11: „Today.. is another day.. We’re young, we’re beautiful and we’re full of crack. L33 und Mr. Kriss Dalm1 ziehen heute abend aus, zerstören lästige Anhängsel und durch Unfall gekrönte Champions.. Van Crane? Einst wie MD.. einer von uns, bevor er das Licht gesehen oder zumindest die nächste Viagra-Dosis von Thera zum Schwulenfrühstück gereicht bekam. Tapfere, klappernde Vogelscheuche auf den brennenden Feldern, Gerasy Title um die darbenden Hüften, während unser Hitchcock-Batallion im Sturzflug den Himmel über dir verdunkelt.. Stevie, wenn ich Lust auf Fast Food bekomme, steht nächste Woche das Black Belt Ritual nach dem ME an.. You know the psalm. Und Kevin Sharpe.. Well, boy.. This ain’t Tennessee. This is Bacteria Territory.. Dein Bauernskelett wird in Grund und Boden getreten, bevor du deine gierigen Hände auch nur annähernd nach unserem Besitz ausstrecken kannst. Jahrelang trägst du L33 den Koffer zum Bus.. durftest die sonst von Big Bad Grizz dominierten "Team"-Fights durch einen Mitleidswechsel upfucken und zwischenzeitlich spannend gestalten, bevor deine mehr als bessere Hälfte mit dem grossen Besen in den Ring stapft, um deine Scheisse wegzukehren.. als Dank klaust du sein Silberbesteck aus dem Herrenhaus und tust so als hättest du die Blues und das Internet am selben Tag erfunden, als du zum erstenmal mit deinem Farmerschädel alle vier Ringpfosten begrüsst hast. Du hast gegen deinen Herren rebelliert… und er holt die Peitsche vom Kamin. Let's see.. in welchem Jugendzimmer im Haus der Waltons brennt sonst noch Licht.. Robert Breads? Revolution wegen Erfolglosigkeit eingestellt.. Dein barbarischer Frühling ist in unserem nuklearen Winter gestorben, immer wieder ein neuer Anlauf mit Krampfadern in den müden Beinen. Und inzwischen liegst du schneller mit ausgebreiteten Gliedmassen auf dem Rücken als Jona Vark in den Doppelzimmern der Ringcrew während der Auslandstour. Cryption Crown King und Prince Of Murderous Arts singen uns Symphonien aus brechenden Knochen.. und die Menschen in der Halle werden sich erheben, weil unsere Hymne gespielt wird.“

Vincent Craven: "Wenn man die so reden hört, werden einem alle anderen ganz plötzlich sympathisch. Ausnahmslos. Ekelhaft."

Mike Garland: "Und da fehlt sogar noch einer."

Right. Staffelstabswechsel, um die Welt mit noch mehr schwarzer Wahrheit zu erhellen und den Sieg aus der Kurve auf die Zielgerade zu bringen.

L33: "Es hätte also ein glorreicher Abend werden können. Der Träger der Cryption Crown triumphiert über fünf Unwürdige, denen eben dieses Wort auf die Stirn tätowiert ist, um am Ende Silber mit Gold zu vereinen und so das ultimative Symbol der Überlegenheit in Händen zu halten. Aber es gibt noch immer Individuen, die sich an ihrem sinnlosen Unterfangen festbeißen, UNS aufhalten zu wollen. Ja, sogar mit Stühlen auf die Jagd gehen und versuchen, das Unausweichliche zu verhindern, weil sie anderweitig keine Chance haben auch nur das geringste ausrichten zu können."

 

KEVIN SHARPE!! KEVIN SHARPE!!

 

So hallt es für ihn durch die Halle, während sich in Wirklichkeit auch die Fans von Robert Breads, Stevie Van Crane, Diégo Sanchéz und sogar Azrael Rage lautstark melden. Jeder scheint recht zu sein, um dieses Gespann aus dem Ring zu vertreiben. Oder mit ihrer Anwesenheit zumindest einen Lichtstrahl in die Dunkelheit zu bringen. Grizz Lee hört allerdings nur diesen einen Namen, schnallt die Crown ab und reckt sie nach oben.

L33: "Kevin Sharpe! Ich weiß, was Du willst und ich halte es hier in meiner Hand. Und auch wenn Eleven der Meinung ist, dass Du es nicht mehr schaffen wirst, Deine Hände danach auszustrecken, ist es genau DAS, wozu ich Dir die Gelegenheit gebe. Also, komm' raus und genieße die paar Sekunden Ruhm und Aufmerksamkeit, die ich Dir ein Mal mehr gönne."

Mike Garland: "Oha! Wird nun etwa ein Cryption Crown Match angekündigt!?"

Vincent Craven: "Nicht so vorschnell. Das kann auch nur ein mieser Trick sein. Mal wieder."

Mit einem selbstzufriedenen Lächeln steht der Trouble Magnet in der Ringmitte.

Die Fans werden unruhig... sonst lässt Kevin Sharpe doch auch nicht lange auf sich warten, wenn er zum Ring gebeten wird.

Doch dann...

I just needed to RE-ALIGN!

 

Ohrenbetäubender Jubel brandet auf, als Kevin Sharpe begleitet von den Klängen Godsmack´s durch den Vorhang tritt. Er breitet die Arme aus, was den Jubel noch ein Stück lauter werden lässt.

 

SHARPE!!! SHARPE!!! SHARPE!!!

 

Jeans, schwarze Sneaker, ein schlichtes, graues Tanktop und eine Trainingsjacke. Die Freizeitkluft sozusagen. Sollte bei einer etwaigen Auseinandersetzung mit den Kellerkindern auch nicht zu störend sein. Die Haare sind frisch auf drei Millimeter gestutzt, nur der Bart ist etwas länger als sonst. Aber noch sehr weit entfernt vom momentan so modernen Goat-Look. Auf dem Weg zum Ring klatscht er mit der Linken reihenweise Fans ab, die Rechte wird durch ein Mikrofon blockiert. 

Vincent Craven: "Jetzt bin ich gespannt, was hier weiter passiert."

Vor dem Ring bleibt Kevin stehen und mustert den bevölkerten Ring.

Sharpe: "Wie ich sehe traust du dich nicht mehr allein zum Ring? Times are changing, hm? Gestern noch der übermächtige Träger der Cryption Crown... und heute ein verängstigtes Rehlein, das sich hinter Daddy Eleven versteckt. Nicht schlecht. Innerhalb kürzester Zeit jedwede Glaubwürdigkeit zu verlieren, DAS kann nicht jeder. Bezeichnend, dass es ausgerechnet die Person ist, der ich es mit dem Stuhl ordentlich besorgt habe. Und soll ich dir noch was sagen? Es hat mir verdammt nochmal SPAß gemacht, dir den Schädel einzuschlagen! Wie ich sagte... Sangre por Sangre, mein 'Freund'... das sollte dich doch nicht sofort SO eingeschüchtert haben."

Lächelnd dreht sich Lee von ihm weg, die Crown mittlerweile wieder auf der Schulter platziert.

L33: "Ich würde Deinen fragwürdigen Erfolg, mich angeschlagen in die Prestige Challenge zu schicken, nicht überbewerten. Nennen wir es einfach eine... Versicherung, um ein ganz normales Gespräch führen zu können."

Kevin hat sich derweile am Apron hochgehievt und steigt vorsichtig in den Ring... mustert Nicotine & Bacteria... jederzeit bereit für den erwarteten Angriff, der allerdings ausbleibt. Dann baut er sich in zwei Meter Entfernung vor seinem Ex-Partner auf.

Sharpe: "Verkaufe mich doch bitte nicht für dumm. Du und dein... Anhang... seid nicht gerade dafür bekannt, mit Gegnern Kaffeekränzchen zu halten. Wo dieses Gespräch enden wird, das wissen wir doch beide."

L33: "Und was sollte mir das bringen? Müssen wir nun jeden Monat das alte Auge um Auge Prinzip zu Tode reiten, nur weil Du Dich auf einen persönlichen Rachefeldzug begeben hast und Dein falscher Stolz Dich davon abhält, ihn zu beenden? Sollte sich unser Verbalfasching in einen blutigen Karneval verwandeln, dann stehen hier binnen weniger Augenblicke zwei weitere Männer, während sich etwaige... 'Freunde' von Dir Backstage wahrscheinlich nicht einmal die Mühe machen, einen Blick auf die Monitore zu werfen, denn schließlich ist es für sie nicht von Belang, was hier mit Dir im Ring geschieht."

Sharpe geht einen Schritt auf Lee zu. 

Sharpe: "Versuch es... wir werden sehen, wie es endet. Ich habe keine Angst vor euch, das weisst du. Wenn ich untergehe, dann nehme ich mindestens dich und deine große Liebe mit. Ob der Wichser dort hinten mir dann den Kopf zermatscht oder mir irgendeine brennende Scheiße über den Körper gießt, ist dann auch irrelevant. Diese Geschichte kann nur auf eine Weise enden. Das hat weder etwas mit falschem Stolz noch einem Rachefeldzug zu tun. Ich habe etwas versprochen... und ich halte für gewöhnlich meine Versprechen!"

Dass Kevin Sharpe jedes seiner Worte ernst meint, ist dem Trouble Magnet mehr als bewußt. Eindringlich betrachtet er seinen ehemals besten Freund.

L33: "Du willst die Cryption Crown."

Sharpe zieht die Augenbrauen zusammen.

Sharpe: "Ja... die Crown. Und dich erneut besiegen. Dich demütigen. Dich am Boden sehen. Not for the money... not for the fame. DU... gehörst mir!"

L33: "Gut. Und dazu wirst Du nicht nur eine, nein, gleich ZWEI Gelegenheiten erhalten. Und die erste... schon HEUTE ABEND!"

Mike Garland: "Ha! Siehst du, Vince, ich hab's dir gesagt."

Vincent Craven: "Aber wie soll das funktionieren?"

Bleed blickt unmittelbar zur Seite, zu Eleven.
Den Kopf etwas nach hinten gelegt, den Mund leicht geöffnet. Ihre Zunge streichelt ihre Mundwinkel, während sie ihren Mentor unverhohlen anstrahlt.
Zufrieden. Stolz. So als wolle sie sagen: Richtige Entscheidung.. right?

Eleven zieht an der nächsten Zigarette und schaut zurück zu L33.
Everything is in its right place..

Kevin stellt sich dieselbe Frage wie Vincent Craven.

Sharpe: "Achja? Und wie soll das bitte funktionieren?"

Er bemerkt es an Grizz' Lächeln, dass er im Begriff ist, in eine Falle zu laufen. Triumphierend breitet Lee die Arme aus und lässt seinen Blick durch die Arena schweifen.

L33: "ICH bin der Träger der PCWA Cryption Crown, ICH entscheide, in welcher Matchart sie verteidigt wird. Und da uns beide etwas verbindet, das ich selbst mit der größten Anstrengung weder verdrängen noch bestreiten kann, geschieht das in TAG TEAM MATCHES!"

Mike Garland: "WOW! Das ist neu! Die Cryption Crown steht im Main Event auf dem Spiel!"

Vincent Craven: "Das ist... riesengroßer Hohn und Spott, dem sich Kevin hier ausgesetzt sieht."

Und Rumms. Falle zugeschnappt. Er hat sich wie ein Schuljunge düpieren lassen. Tag Team Matches... genügend Platz für Schlupflöcher und unsinnige Stipulations. Nur nichts anmerken lassen. Sharpe applaudiert mit gespielter Anerkennung.

Sharpe: "Ein sehr guter Schachzug, das muss man dir lassen. So kannst du immer vor mir flüchten, wenn ich im Begriff bin, dir die abhanden gekommene Vernunft in den Schädel zurück zu prügeln. Dann kann mich einer von deinen neuen Freunden weich klopfen und der große Grizz Lee kommt zum Grande Finale zurück in den Ring und klaubt die Brotkrumen auf... keine schlechte Idee... "

L33: "Tja, Kev, welch' Ironie, nicht wahr? Zusammen haben wir sieben Tag Team Titel geholt, aber nun treten wir in einem solchen Match gegeneinander an. Und das Beste daran ist, da Du mich ja unbedingt besiegen willst, wirst Du Dir den Gürtel auch nur wieder holen können, wenn Du MICH pinnst!"

Vincent Craven: "WAS!?"

Mike Garland: "Beruhig' Dich, Vince. Das ist eine gute Nachricht für alle Kriss Dalmi Fans, denn er wird den Main Event heute abend wahrscheinlich die meiste Zeit alleine bestreiten, hehe."

Vincent Craven: "WELCHE KRISS DALMI FANS!?"

Und der Champ ist noch nicht fertig.

L33: "Oh, und die zweite Chance, der zweite Versuch, der fehlschlagen wird, ist beim IMPERIAL IMPACT, wo wir dem Ganzen..."

Abermals wird sie in die Luft gerissen.

L33: "... die sprichwörtliche KRONE aufsetzen werden! SIX MAN TAG TEAM MATCH! Und wieder wird die Crown auf dem Spiel stehen. Und wieder wird es zwei Gelegenheiten geben, denn wir kennen ja alle die Eigenheiten dieses Pay Per Views. Also mach' ein Video, Kevin Sharpe, stell' es auf YouTube, YouPorn oder FuckYou, i don't care. Lass' Deine Fans wählen: entweder gewinnst Du die Crown abermals nur, in dem Du mich pinnst. Oder einer Deiner Partner, die Du hoffentlich finden wirst, wird siegreich sein und kann den Gürtel FÜR DICH gewinnen. Dann werden wir sehen, auf wen Du zählen kannst."

Überlegen grinst er Kevin Sharpe entgegen.

L33: "Und Du solltest gute Argumente haben. Ich habe sie schon. In ELEVEN!"

Vincent Craven: "Wie überraschend!"

Eleven streckt die rechte Faust samt Kippe in die Höhe, begleitet von einem gewaltigen Echo aus Buhrufen.
Number of Fucks to give: None.

L33: "Und... TRESALEM AVELINO!"

Bleed's Züge verändern sich in einem Atemzug. Ihre Augen ziehen sich leicht zusammen, das Strahlen in ihnen erlischt.
Sie legt den Kopf schräg und schaut ihren 'Boy L33' von der Seite an, fragend. Überrascht.
Leicht abwesend schaut das Apocalypse Girl durch die Arena, während hinter ihrer hübschen Stirn die Alternativszenarien tickern.
 

 

HOLY SHIT!! HOLY SHIT!!

 

Mike Garland: "Dem ist nichts mehr hinzufügen, das wird ja immer besser. Aber wenn das nicht mal der erste Fehler in seinem tollen Plan ist, denn dieser Avelino stand schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr in einem Ring."

Vincent Craven: "Ich sag's nur sehr sehr ungerne, aber Eleven hat man das auch nicht angemerkt."

Mike Garland: "Guter Punkt. Und... HEY! Da passiert noch was, Lee lässt die Crown auf die Matte fallen."

L33: "Und jetzt ist Schluss mit den lästigen Pflichten, kommen wir zum angenehmeren Teil."

Auch Eleven wird die Kippe los, schnippt sie aus der Faust über die Ropes hinweg.
Das hier wird nicht sein erstes Rodeo. Nur die Bullen, die es zu reiten gibt, werden immer fetter.

E11: "You heard the man.. Alle Vaterunser sind gebetet. Alle Oblaten geschmolzen auf unseren gierigen Zungen. Läutet die Glocken. The Shareef won't like it.. but it's time to rock the fuckin' Kasbah."

Vincent Craven: "Doch nur ein Hinterhalt!"

Sharpe legt das Mikrofon beiseite und zieht die Trainingsjacke aus. Noch ein allerletzter, verachtender Blick für jeden von Nicotine & Bacteria.

Sharpe: "Ich wusste es. Na dann... lasst uns tanzen! Hey Eleven... just for the record... wenn ich dein Schoßhündchen ausgenockt habe bist du dran. Wie in alten Zeiten, du degeneriertes Stück Scheisse!"

Bevor es dann aber losgehen kann, bevor überhaupt irgendetwas passieren kann, ertönt Musik - die Musik eines Wrestlers, den wir in der PCWA durchaus gut kennen. Und die Musik eines Wrestlers, den man wohl nun nicht unbedingt erwatet hätte.

Vincent Craven: "Robert Breads? Was?"

So ist es. Der Kanadier schreitet zügig die Rampe herunter, mit einem Gesichtsausdruck, der verrät, dass er verdammt angepisst ist. Dabei hat er seinen Blick ganz speziell auf Grizz Lee gerichtet, denn der hat sich bei der letzten Vendetta schließlich als Hauptgrund dafür verantwortlich gezeigt, dass Breads keine Chance hatte sich eine Chance auf den Undisputed Gerasy Title zu sichern. Schnell ist er im Ring angekommen, stellt sich an die Seite von Kevin Sharpe und lässt sich ein Mikrofon geben, während N&B ihren geplanten Angriff unterbrechen und erst einmal nach hinten verschieben.

Robert Breads: "Ihr seid jetzt alle einmal ruhig."

Das geht in Richtung von Eleven, Lee und Bleed.

Robert Breads: "Ich habe etwas zu sagen, und ihr habt gerade schon genug für fünf Shows geredet. Also hört ihr jetzt zu. Wenn ihr damit ein Problem habt möchte ich euch darauf hinweisen, dass ich das großzügige Geschenk eures besten Freundes Kriss Dalmi..."

Und mit diesen Worten zieht Breads die Spritze aus der Hose, die Dalmi ihm bei der letzten Show überreicht hatte - die er jedoch nicht im Main Event eingesetzt hatte.

Robert Breads: "...gerne benutzen möchte. Und nach der letzten Vendetta habe ich auch meine letzten Zweifel, ob ich so etwas denn tun kann, aus dem Weg geräumt. Gut, das hätten wir also."

Der Kanadier setzt ein übertrieben breites, falsches Lächeln auf, ehe sein Gesichtsausdruck wieder zu einer genervten, angriffslustigen und wütenden Grimasse wird.

Robert Breads: "Ich kann euch nicht leiden. Konnte ich noch nie. Ihr seid mir ein Dorn im Auge seit ihr hier aufgetaucht seid. Aber bei der letzten Vendetta habt ihr es auf die Spitze getrieben. Denn so nervig und unerträglich ihr auch wart... ihr habt mich in Ruhe gelassen. Damit war alles soweit in Ordnung. Aber das ist jetzt vorbei."

Mit dem Zeigefinger deutet "Canada's Own" auf Eleven.

Robert Breads: "Du! Letztlich läuft alles auf dich hinaus, oder? Ich habe keine Ahnung was dein Problem ist, ich weiß nur, DASS du ein Problem bist. Und jetzt bist du MEIN Problem. Was macht ein Pragmatiker mit Problemen? Man schafft sie aus der Welt. Wie praktisch, dass sich mir diese Chance hier gerade bietet."

Nun wendet er sich an Kevin Sharpe.

Robert Breads: "Sind wir ehrlich, Kevin... ob du jetzt meinen Titel wieder bekommst oder nicht ist mir egal. Aber ich will auf gar keinen Fall, dass diese Schande für das Wrestling..."

Das geht an Grizz Lee, dem Breads einen abschätzigen Blick zuwirft.

Robert Breads: "...meine ganze Arbeit kaputt macht. Hinzu kommt, dass er mich auch noch davon abhält gegen Stevie van Crane anzutreten,  um mir den Undisputed Gerasy Title zu holen. Ich habe mehr als einen Grund dafür, sowohl Grizz Lee als auch Eleven ungespitzt in den Boden zu rammen. Wenn ich die Gelegenheit beim Imperial Impact kriege, beide gleichzeitig im Ring zu haben, werde ich das nicht ablehnen. Wenn ich auch noch dabei helfen kann, dass Grizz Lee den Titel abgeben muss, kann es doch besser kaum noch werden. Wenn ihr..."

Er wendet sich wieder an die Dreier-Truppe ihm gegenüber.

Robert Breads: "...also glaubt, dass Kevin Sharpe alleine auftauchen wird, habt ihr euch geschnitten. Und lasst euch gesagt sein, wenn der Impact vorbei ist wünscht ihr euch, ich hätte euch NUR eine Powerbomb durch irgendeinen Tisch verpasst. Ihr werdet besiegt, geschlagen und ausgeknockt da liegen, während jemand mit dem Titel, den ihr euch erschlichen und durch Betrug gesichert habt, über euren gefallenen Körpern steht, den Fuß auf der Brust des Krebsgeschwürs das ihr seid, triumphierend und siegreich."

Jetzt setzt Breads zum ersten Mal das Mikrofon kurz ab, dann blickt er noch einmal in die Gesichter der Männer, gegen die er beim Imperial Impact antreten will - auch wenn ein Drittel des Teams noch fehlt.

Robert Breads: "Ich bin dann jetzt fertig."

Spricht es und lässt das Mikrofon fallen, zuckt mit den Schultern und sieht erwartungsvoll in Richtung Eleven, Lee und Bleed. 

 

Mike Garland: "Und tatsächlich verlassen Nicotine & Bacteria den Ring! Das hätte ich jetzt nicht gedacht."

Vincent Craven: "Wenn Blicke töten könnten, dann wäre keiner der Protagonisten noch am Leben. Aber die Ansage von Robert Breads war eindeutig."

Mike Garland: "Er ist der zweite Mann im Team von Sharpe für das Six Man Tag Match beim Imperial Impact. Noch dazu geht es auch im heutigen Main Event um die Cryption Crown!"

Vincent Craven: "Und der Titel wechselt nur, wenn Kevin den erfolgreichen Pinfall bei Grizz Lee anbringen kann!"


------------------ PCWA ------------------

Düsenjets dröhnen im Hintergrund und es ist stockduster. Die Dunkelheit kann man durch die Schlitze der heruntergelassenen Jalousien in einem Schulzimmer „sehen“. Eigentlich ist es kein Schulzimmer, auch wenn es wie in einem Klassenzimmer aussieht: billige, unbequeme Stühle in Reih und Glied, davor abgewetzte Holztische. An einer Wand hängt eine hässlich-grüner Kreidetafel und an eine andere eine riesige US-Flagge. Aber es gibt gravierende Unterschiede zu einem Zimmer einer Schule: Erst einmal ein Düsenjet-Modell (F-22 in Maßstab 1:32), das auf einem Sockel auf dem Lehrertisch schwebt. Dann ein Schaukasten an einer Wand, welcher Medaillen und Auszeichnungen beinhaltet. Offensichtlich zeigt das Video ein Raum in einer Militärschule der Luftwaffe. Oder wenigstens ein Lehrzimmer auf einem AFB.

Die Tür wird aufgeschlagen, mehrere junge Männer mit Bürstenhaarschnitt verschiedener Farben erscheinen. Alle tragen US-Airforce-Uniformen. Viele diskutieren durcheinander über die durchzechte Nacht von gestern, oder den neuesten Klatsch, der im AFB Ramstein die Runde dreht. Also völlig Alltägliches im Soldatleben. Fast keiner nimmt Platz an den Tischen. Über die Tür ist eine Uhr zu sehen – 6:59 – oder im Militärjargon: Uhrzeit 0659.

Der Zeiger rückt auf die Zahl 7 und pünktlich wird die Tür erneut aufgeschlagen. Diesmal kommt eine Frau in der Pilotenuniform herein. Wie auf ein stummes Stichwort wird es im Raum totenstill und alle Kerle stehen stramm wie eine 1.

Jane McAvoy: „Rühren!“

Alle setzen sich auf die Stühle und staunen wieder einmal über die Tatsache, dass eine Frau in der Pilotenuniform heute die Lehrerin mimt (Kampfpilotinnen sind noch viel zu selten, taktische Ausbilderinnen noch seltener).

Jane: „Guten Morgen, meine Herren. Heute machen wir mit dem Thema weiter, mit dem wir gestern aufgehört haben.“

Da hebt ein Mann in der mittleren Reihe seine Hand.

Jane: „Ja, Leutnant?“

Schüler 1: „Ma’am, unsere Gruppe möchte gerne über ein anderes Thema sprechen, wenn Sie es denn erlauben.“

Die folgende Antwort von Jane McAvoy ist unter anderem ein Grund, warum sie im AFB so beliebt ist. Sie mimt zwar die strenge Ausbilderin, hat aber immer ein offenes Ohr.

Jane: „So, welches Thema denn?“

Der Leutnant blickt kurz zu seinem Sitznachbar rüber, dieser nickt.

Schüler 1: „Wir würden gerne über Ihre Geschichte mit der PCWA mehr wissen…“

So hat es sich also rumgesprochen, dass sie ein Vertrag mit der PCWA unterzeichnet hat. Nun, Flurfunk auf Basen hat eine große Zuhörerschaft. Sie überlegt sich, dieses Thema zu übergehen. Sie entscheidet sich jedoch für ein Entgegenkommen. Da kann sie wenigstens eventuelle Missverständnisse ausräumen.

Jane: „Das ist korrekt. Ich habe mich verpflichtet, regelmäßig jeden Monat dort aufzutreten und Wrestlingkämpfe zu bestreiten.“

Schüler 2: „Ma’am, wenn ich mich nicht irre, steht Ihnen ein Debütkampf bevor…“

Schüler 3: „Jawohl und zwar gegen Chris Fusion…“

Schüler 2: „… wie fühlen Sie sich da?“

Jane: „Ich bin vorbereitet. Dieser Gegner Chris Fusion ist zwar keiner, den man so leicht umhauen kann, aber er ist genau das richtige Kaliber für mich für den Start.“

Schüler 2: „Ich habe gehört, dass Sie früher schon einmal gewrestlet haben?“

Jane: „Das ist eine andere Geschichte…“

Da bemerkt sie die erwartungsvollen Blicke, die von allen Schülern aufmerksam auf sie gerichtet sind. Sie zieht kurz eine Augenbraue hoch und setzt sich auf der Tischkante.

Jane: „Ich war, als ich noch Pilotin der Airforce war, in einem Amateurwrestling-Verein tätig, die USAFAW.“

Schüler 3: „United States Airforce Amateur Wrestling?“

Jane: „Richtig. Und das war wirklich was ganz Anderes als die PCWA.“

Schüler 4: „Können Sie bitte mehr davon erzählen?“

Jane: „Die PCWA ist vor allem ein hoch professioneller Unternehmen, der weltweit tätig ist. Die Shows werden, wie gesagt, regelmäßig produziert und ausgestrahlt. Sie können sie übrigens auf dem Sender ‚Aliera TV‘ verfolgen. PCWA hat einen großen Kader voller professioneller Wrestler, die jahrelang tätig sind. Ich bin eine der wenigen Frauen, die auch kämpfen werden.“

Schüler 2: „Und die Ausrichtung?“

Jane: „Die Ausrichtung ist Sports Entertainment und das Programm ist vor allem auf Jugendliche und junge Erwachsene zugeschnitten.“

Sie blickt auf die Uhr an der Wand.

Jane: „Wir müssen das Thema beenden und mit dem ursprünglichen weitermachen. Noch ein letzter Kommentar?“

Einige Männer stecken noch schnell die Köpfe zusammen, dann blickt der Leutnant, der auch den Themawechsel gewünscht hat, Jane McAvoy an.

Schüler 1: „Im Namen der Air Wing 4th Group wünschen wir Ihnen viel Erfolg beim Debütmatch!“

Jane lächelt über die Anerkennung und winkt ab.

Jane: „Danke. Aber jetzt sprechen wir über das taktische Verhalten der russischen Luftflotte…“


------------------ PCWA ------------------

Erfolgreiche Wrestler, die irgendwann einmal den Abschluss schafften und sich in der Folgezeit komplett aus dem Business, was für ihn immer noch die Welt bedeutet, zurückzogen, lassen bei ihm unweigerlich eine tiefe Faszination und Sehnsucht aufkeimen. Seien es Ares oder Arrow, die er jeweils bei den Behind the Blood Festen vor dem X. Rumble und vor Ashes 14 traf, oder sei es auch seine Frau Yai, die außer sekundär über ihn, keine Berührungspunkte mehr mit dem Zirkus hat. Dafür kümmert sie sich liebevoll um ihren gemeinsamen Sohn, ist  jedoch auch niemals wirklich Wrestlerin gewesen und eine Frau... Auch wenn er das niemals so sagen würde, verwunderte den Night Fighter die Abstinenzfähigkeiten des Kriegsgottes oder auch der Lüge deutlich mehr. Und bei den Zusammentreffen mit außer Dienst befindlichen Wrestlern erlag seine Gefühlswelt immer einem ambivalenten Treiben: Auf der einen Seite sah er sich als kräftiger und mächtiger an, schließlich hatte er sie überlebt. Er hatte so ungewöhnlich viele ehemalige Konkurrenten überlebt… Auf der anderen Seite fühlte er sich bei dem Gedanken daran, dass sie ohne dieses Geschäft ihrem Lebensabend ohne die täglichen Blessuren und die Schinderei entgegen gingen und dabei gar so etwas wie Erfüllung oder gar Zufriedenheit erlebten, ziemlich beschissen. Vielleicht keimte allerdings gerade aus dieser Angst, selbst nie einen endgültigen Absprung schaffen zu können, die Faszination für jene Ex-Wrestler auf.

Die Augen des Hundes leuchten in diesem Moment genau aus diesem Grund. Gegenüber seiner selbst hat sich Christian Dorado eingefunden, der bis vor kurzem kein Teil der PCWA war und heute ein Match bestreitet, welches im Gegensatz zu dem Fight des Kämpfers der Nacht, einfach aus Jux und Tollerei stattfindet. Ohne Bindung, ohne Verpflichtung, ohne Bezug zum aktuellen Geschehen – so zumindest kommt es Mad Dog vor und seine Be- sowie Verwunderung für diese Art von Matches dürfte in seiner abwartenden Haltung deutlich werden.

In eine ähnliche Kerbe schlägt nun auch Lisa Sanders, die zwischen den beiden Gentlemen steht und die, nachdem die  Zuschauer - geleitet von der Kameraführung - erst MD mit überlautem Jubel auf dem Thron begrüßten und dann Christian Dorado mit Zurufen beglückten, alle Fans neutral mit einem freudigen Grinsen empfängt.    

Lisa Sanders: „Christian, du bestreitest heute nach langer Zeit nochmal ein Match. Ein Kampf, bei dem du eigentlich nur gewinnen kannst, oder? Schließlich würde Diego eine Niederlage deutlich mehr schaden als dir.“

Christian Dorado: "Schaden?"

Ein kleines Lächeln huscht über das Gesicht des Helden der Welt.

Christian Dorado: "Ich denke nicht, dass Diego eine Niederlage schaden würde."

Der Blick wandert zu Mad Dog.

Christian Dorado: "Weisst du Lisa... Diego ist genauso wie der Mann, der hier neben mir steht: Unerschütterlich. Egal ob Sieg oder Niederlage... beide stehen immer wieder auf um alles zu geben... Alles zu geben für das, was ihnen wichtig ist. Doch, was ist es, was für sie wichtig ist? Was ist für jemanden wie mich wichtig? Was treibt sie an, was mich auch antreibt?"

Fragend blickt Lisa Sanders zu Dorado. Dieser fokussiert jedoch den Darsteller des Nelson Friedrich Töle. Beinahe so, als wäre Lisa nur Beiwerk.

Christian Dorado: "Es ist die Liebe zu diesem Sport. Der Drang nach Freiheit... der Freiheit, die von unsereins nur im Squared Circle gelebt werden kann. Ich für meinen Teil geniesse es einfach, wieder im Spotlight stehen zu können... und doch - ich erwarte am heutigen Abend einen Kampf zweier Ehrenmänner in diesem Ring. Ein Kräftemessen - unter Freunden. Natürlich ist für jeden da draussen eins klar: Diego Alejandro Sanchéz wird Christian Dorado besiegen - so wie der Night Fighter Benedict White in Grund und Boden stampfen wird. Und doch: Wenn einer von beiden verliert, verliert er sicherlich auch einen Teil von sich."

Lisa dreht sich bei der Ansprache ihres zweiten Interviewpartners gleich zum Konstanten um und hält ihm das Mikro unter die Nase.

Mad Dog: „Etwas verlieren kann man nur, wenn man sich zuvor einen gewissen Status erarbeitet hat. Natürlich ist es einfacher, wenn man frisch ist oder gerade wieder kommt. Nennen wir es Überraschungseffekt, Anfängerglück oder auch die Unfähigkeit der etablierten Kräfte, sich auf Unbekannte einzustellen. Nichts anderes ist doch bei der letzten Vendetta passiert, als Hannibal Cain den Main Event gewann. Nichts anderes geschah beim Rumble, als Runa Lillith Heritage Dritte wurde. Das alles passiert. Das alles ist logisch. Und ich würde lügen, hätte ich zu Beginn meiner Karriere nicht auch davon profitiert…“

Auch wenn er damals den bXq King of the Deathmatch Pokal gewann, konnte ihm bei den nachfolgenden Erfolgen nie wieder dieser Vorwurf gemacht werden.

Mad Dog: „Schwieriger und anspruchsvoller ist es jedoch, tagein, tagaus, jahrein, jahraus, hier zu stehen, im Ring sein Bestes zu geben, um Titel zu erringen. Nicht den Überraschungszuspruch der Fans zu erlangen, sondern einen stetigen Jubel, einen verdienten Respekt. Beständigkeit, Konstanz sind mit wahrem Erfolg gepaart die Masterprüfung in diesem Business. Sie sind der entscheidende Unterschied zwischen Erfolg und Glück… Glück hat jeder einmal, Erfolg nur wenige.“

Lisa zieht ihre Augenbraue hoch.

Lisa Sanders: „Und wenn Benedict White heute der Glücklichere sein wird?“

MD schmunzelt verzückt.

Mad Dog: „Lisa, in dem Match heute geht es weder um Erfolg noch um Glück. Ebenso wie Diego kann ich in diesem Match nichts gewinnen – Benedict White ist auch nicht mit Hannibal Cain oder ihm hier zu vergleichen…“

Der Hund deutet mit dem Finger auf Christian Dorado.

Mad Dog: „Benedict ist ein Fan, der seine Nase in meine Angelegenheiten gesteckt hat. Er glaubt mit den Großen spielen zu können? Dann soll er es versuchen – ohne Ausbildung, ohne Erfahrungen, ohne Fitness. Was will er in vier Wochen trainiert haben, huh?! Cardio? Um weg zu laufen? So viel Glück kann er nicht haben, dass er mich heute besiegt. Dafür reicht das Können nicht… da bin ich mir sicher. Ein schmutziger Sieg ist das einzige, was ich zu befürchten habe. Beim zweiten Match heute Abend ist das etwas anders… Nicht nur, weil ich besser bin als Diego. Sondern ihm gegenüber steht ein echter Wrestler, huh?! Christian, du könntest mit dem nötigen Glück auf deiner Seite, tatsächlich Sanchéz fair schlagen.“

Seine Augen fokussieren weiterhin den Mann, den man als unbekannte Konstante kennt. Dennoch sorgt ein kleiner, fast unmerklicher Wink mit dem Daumen der rechten Hand dafür, dass das Mikrofon wieder zu ihm wandert.

Christian Dorado: "Auch wenn ich dich respektiere... doch eines benötige ich heute Abend sicherlich nicht: Glück. Glück ist für die, die kein Selbstbewusstsein besitzen. Glaubst du, dass Diego seine Siege glücklich errungen hat? Er konnte Aleks G. besiegen - und Dalmi. Siege, die er dringend benötigt hat. Doch keine Siege, die er mit Glück errungen hat - sondern mit seinem Können. Sein Ansinnen muss es sein, seinen angeschlagenen Status wieder aufzufrischen. Doch seine Performance bei Vendetta 107 war bei weitem nicht das, was ausreicht um MICH zu besiegen. Ich bin, trotz meiner Knie, wieder zurück gekehrt. Jahre später - mit neuer und verbesserter Motivation. Oder schau dir das Monster an, dass man meinen Bruder schimpft - ein Muskelpaket, das bis dato unbesiegt durch die PCWA schreitet. Seine Status untermauert, als unerschütterlicher Fels für den Kampf der Demokratie. Der Freiheit... und wo stehst du da, werter Night Fighter? Du hast deinen Status lange eingebüßt, bist meilenweit vom großen Gold entfernt und hast in meinen Augen dein Feuer verloren... Du wirkst ausgebrannt, so wie Diego. Vielleicht benötigst du einfach eine Pause... "

Ein Schnaufen.

Christian Dorado: "...doch anstatt eine Pause zu nehmen, gebt ihr immer wieder dasselbe von euch. Und das..."

Der Tonfall des Helden der Welt verliert sich ein wenig in verbitterter Trauer. Er will es nicht aussprechen, da er wahrlich zu jemandem wie Mad Dog aufblickt und großen Respekt für Diego hat. Beide haben über die Jahre das gezeigt, was er und sein Bruder nicht geschafft haben. Beide könnten große Bestandteile im Puzzle des DEALs sein - wenn sie ihre Rollen akzeptieren würden.

Christian Dorado: "...langweilt mich."

Die Augenbrauen des Night Fighters fallen tief hinab, streng schaut er zu Christian herüber. Ist nicht angetan von dessen scharfen Worten.

Mad Dog: „Dorado, Dorado, Dorado… Womöglich habe ich nach meiner Niederlage gegen Barker nicht mehr die entscheidenden Argumente auf meiner Seite und vielleicht tust du mir Recht, wenn du mich nun wieder dort siehst, wo ich vor dem Rumble und meinen Niederlagen gegen Rage, Eleven und Breads war. Eine Pause hätte mir nach meinem Gerasy Verlust durchaus gut getan, das weiß ich selbst. Aber ich wollte das Gold wieder und mich schließlich der Brut aus dem Keller entgegenstellen, um meine Heimat zu verteidigen. Ich verlasse nicht einfach mein Heimatdorf, nur weil ich abgewählt wurde und nun ein anderer dem Ort vorsteht. Nenn mich naiv, ausgebrannt oder einsam – Wem hat es Azrael Rage in der letzten Show gleichgetan? Barker? Van Crane? Nein. Mir!“

Es mag der Anflug eines stolzen Lächelns gewesen sein, den der ein oder andere Zuschauer im Gesicht des ehemaligen Undisputed Gerasys vernommen hat.

Mad Dog: „Man kann Azrael viel nachsagen und man muss ihn sicherlich nicht mögen – aber auch er steht für die PCWA ein. Genau wie ich. Und das ist es, was ihr Besserwisser und Neunmalkluge nicht erkennen wollt. Wie einfach ist es, mir nachzusagen, ich sei gebrochen, huh? Verzweifelt? Das kann selbst Apfel Andi. Und wir hören es stattdessen jeden Monat aus den Drecksmündern des Kellers oder in ihren verqueren Videobotschaften; diesen ganzen gequirlten Mist. Gebrochen – Pah. Ich hab schon wieder vergessen, was das war. Und dennoch willst auch du, Dorado, mir nachsagen, meine Zeit sei abgelaufen? Wenn Stevie, Diego, Rage oder selbst Barker das sagen würden, würde ich es ja fast glauben. Aber keiner dieser konstanten PCWA Superstars hat jemals die Worte mir gegenüber geäußert… Es kommt also nur aus den Mündern von Kellerfotzen oder von Leuten ohne Haare am Sack. Wie Cain. Weil beide Parteien Alles einfach so daher sagen können. Dort sind weder Niederlagen, die gegen sie sprechen könnten, noch wahre Triumphe, die für sie sprechen. Glück wird verbal schnell zu Erfolg geschwätzt. Ich hatte aufgrund deiner Geschichte von dir, Dorado, mehr erwartet, als ebenfalls solch ein Großmaul ohne dreifach gebrochenes und doch wieder verheiltes Rückgrat zu sein.“

Ein anerkennendes Funkeln blitzt durch die Augen des Mannes aus San Diego. Er hat ihn anscheinend in seiner Ansicht falsch eingeschätzt - Mad Dog ist keinesfalls ausgebrannt. Die Worte haben eine solche Macht ausgestrahlt, wie sie selbst Christian nicht erwartet hätte.

Christian Dorado: "Meine Erwartungen zu dir waren aufgrund deiner Aussendarstellung auch nicht gerade erfüllt worden, als ich mit ansehen musste, wie mit dir gespielt wurde... und doch muss ich eingestehen: Du bist alles andere als am Ende, Mad Dog."

Während der Night Fighter weiterhin finster dreinblickt, versucht es Dorado mit einem besänftigem Lächeln.

Christian Dorado: "Dass ich dich komplett falsch eingeschätzt habe, tut mir leid. Du hast eine Ausstrahlung, die ich nicht für Möglich gehalten habe. Deine Worte sind mehr als die Wahrheit, denn deine Worte unterstreichen genau das, was meine Denkweise unterstützt - weisst du, Mad Dog... Ich respektiere dich. Ich habe in der Vergangenheit oft gesehen, wie du am Boden lagst... zwar bist du aufgestanden, doch wirktest du nie so kraftvoll auf mich, wie in den wenigen Sekunden deiner gerade geworfenden Worte. Du bist wahrlich..."

Respektvoll senkt Dorado nun den Kopf. Erstmalig in dieser Situation wendet er den Blick vom ehemaligen Undisputed Gerasy ab.

Christian Dorado: "...ein Aushängeschild für die PCWA. Doch eine Frage habe ich, Mad Dog..."

Sein Kopf hebt sich wieder, sein Gesichtsausdruck zeigt nur eines: pure Entschlossenheit. Mit dem Daumen der linken Hand tippt er auf seine Brust. Die Botschaft dahinter ist klar: #UndercardArmy.

Christian Dorado: "Hast du noch genug Feuer in dir, den Kampf für die Freiheit und Demokratie in der PCWA erneut aufzunehmen? Als Teil eines Teams? Als geschlagender, am Boden liegender Hund - quasi in der richtigen Position, dem Kampf mit jenen aufzunehmen, die keinen Respekt vor anderen haben... den 'Kellerfotzen' und den 'Leuten ohne Haare am Sack'?"

Während Mad Dog dem fragenden Blicken von Christian Dorado nicht ausweicht, nimmt Lisa das Gesprochene auf. Mit einem kleinen, süßen Räuspern macht sie sich bemerkbar.

Lisa Sanders: „Das wäre doch echt eine Sensation: Mad Dog bei der #UndercardArmy, huh?!“

Der Kopf des Night Fighters wendet sich zur charmanten Interviewerin, die viel zu selten nur auf ihrem Popo sitzt und der deshalb gar nicht mehr so schön knackig ist wie einst als sie von einem Interview zum nächsten rannte.

Mad Dog: „Ich mag die Idee, etwas zu verändern… Den Status Quo in Frage zu stellen und gegen die oberen Fronten der PCWA eine Alternative aufzustellen. Ich weiß jedoch zu welcher Seite ich gehöre und wer dort noch steht – ich habe schon mitbekommen, was ihr anstrebt, was ihr wollt. Auch eure Leistungen sind nicht schlecht… Aber Kontrolle ist besser als blindes Vertrauen, huh?! Wie beständig seid ihr? In Wort und Tat? Das ist doch die entscheidende Frage. Könnt ihr euch tatsächlich den langen Weg hinauf kämpfen? Mit Rückschlägen umgehen? Und wenn ja, wie schafft ihr es, und welche Worte sprecht ihr dann? Wenn es nicht hohle Worte bleiben, wie jetzt, dann lässt sich reden – dann werde ich der Erste sein, der euch in einem halben Jahr die Hand gibt.“

Christian Dorado: "...wenn es in einem halben Jahr noch eine PCWA gibt, die Platz für einen Mad Dog hat."

Denn in einem halben Jahr - da könnten sie ihren Kampf verloren haben.

Christian Dorado: "Weisst du, Mad Dog... wenn es noch eine PCWA geben sollte, dann ist auch in dieser ein Platz für dich. Wenn wir uns Respekt vor dir erkämpfen werden, dann werden wir dies tun - wir werden mit jedem den Kampf aufnehmen, der sich der Demokratie in den Weg stellt. Wir sind der DEAL, Mad Dog. Wir kämpfen für unsere Freiheit und den Respekt, den wir verdienen... ich hole mir heute Abend den ersten Teil des Kuchens, wenn ich mit Diego in den Ring steige... Wenn wir alle in einem halben Jahr noch da sind, dann werde ich mich an deine Worte erinnern... hoffe einfach, dass es dann nicht zu spät ist... So long, my friend..."

Der Fighter lächelt Dorado nach, als dieser sich umdreht und verschwindet. Ein paar Worte gibt er ihm noch mit auf den Weg.

Mad Dog: „Geh deinen Weg, Dorado, ich werde ihn verfolgen... Doch wie kannst du glauben, die PCWA könne in einem halben Jahr nicht mehr existieren, huh?!“

Irritiert schaut er zu Lisa Sanders, die auch nicht ganz genau weiß, wie Christian Dorado das gemeint haben könnte. Ein halbes Jahr... PCWA CORE.

Mad Dog: „Solange ich stehe, steht auch die PCWA. Das ist Gesetz. Und um die PCWA untergehen zu lassen, reicht es nicht, mich zu brechen – nein! Man müsste mich am Aufstehen hindern.“

 

Mike Garland: "Was für ein Geschwafel von Mad Dog."

Vincent Craven: "Wie bitte?"

Mike Garland: "Ich kann diesen Firlefanz nicht mehr hören. Aushängeschild hier, PCWA ohne Mad Dog gibt es nicht da."

Vincent Craven: "Hast du noch alle Latten am Zaun? Mad Dog steht für die PCWA wie kaum eine andere Person. Immer loyal, egal wie gut oder schlecht es der PCWA geht. Die Fans verneigen sich vor ihm, vor Respekt."

Mike Garland: "Das mag ja alles sein, doch steht Mad Dog eben nicht als König vor ihnen. Er war mal Gerasy, toll."

Vincent Craven: "Er ist der längste, amtierende Undisputed Gerasy Champion der letzten sieben Jahre?"

Mike Garland: "Yadda, yadda. Er muss definitiv Platz machen. Barker kann es scheinbar noch. Dorado will zurück. Moranes räumt auf. Cain startet durch. Ich hinterfrage wirklich, ob in dieser PCWA noch lange Platz für diesen alten Hund sein wird."

Vincent Craven: "Du hast wirklich einen an der Waffel."


------------------ PCWA ------------------

Die kleine Tür, die sich noch extra hinter den automatischen Glasschiebern befindet, vor denen sich die Gabriel Security aufhält, öffnet sich. Sie allein gewährt Eintritt in den Fight Club. Eben dort steht nun Chris Fusion und blickt in einen leeren Raum.

Chris Fusion: „Hallo?“

Stille. Keine Antwort auf eine zugegeben auch recht plumpe Art sich bemerkbar zu machen.

Chris Fusion: „Immer das gleiche Spiel. Langsam wird es langweilig. Und Zeit dafür habe ich auch nicht, also zeig dich schon."

Hinter einer Ecke kommt plötzlich jemand hervor. Es ist Gabriel Lucifer, mit nassen kurzen Haaren und nur in einen Bademantel gekleidet.

Gabriel Lucifer: „Oh, Chris Fusion. Guten Abend. Es scheint fast schon zu einer Tradition zu werden, mich frisch nach dem Duschen im Bademantel zu erwischen.“

Da ist es. Dieses unnachahmliche Lächeln.

Gabriel Lucifer: „Sicherlich gibt es schönere Anblicke. Aber ich hatte meinen Gast erst in fünf Minuten erwartet und das bist nicht du.“

Chris Fusion: „Und du nicht Rage und damit die Person, die ich aufsuchen wollte, Lucifer. Von daher...“

Mit einer beiläufigen Handbewegung verabschiedet der Ring-Veteran sich und schickt sich an zu gehen.

Gabriel Lucifer: „Warte, Chris. Azrael ist zwar nicht hier, aber er wird sicherlich irgendwann hier aufkreuzen. Du kannst gerne solange warten. Azraels Freunde sind meine Freunde. Und wie es der Zufall so will, hätte ich dich heute vermutlich ohnehin noch aufgesucht, wenn meine Zeit es zugelassen hätte. Du kennst das ja, wir sind schließlich alle zeitlich limitiert.“

Misstrauisch hebt sich die rechte Augenbraue von Fusion. Auch wenn sie in all den gemeinsamen Jahren im Business noch nie einen Dialog geführt haben, kennt Fusion die Geschichten über Lucifer.

Chris Fusion: „Nett von dir, dass du trotz deiner wenigen Zeit sie mit mir verbracht hättest. Zu einem späteren Zeitpunkt wäre ich auch geneigt, dir zuzuhören. Doch in wenigen Momenten steht bei mir ein Match an und, sei mir nicht böse, aber du bist nicht die Person, mit der ich darüber sprechen wollte.“

Natürlich weiß der Mythos, dass sein Gegenüber gleich einen Kampf zu bestreiten hat.

Gabriel Lucifer: „Ah, diese Pilotin, nicht wahr? Nun, mit der wollte ich mich heute eigentlich auch noch treffen… ja, ja, die Zeit, die Zeit... Aber Chris, sage mir, wie geht es denn deiner Verletzung. Wieder fit?“

Immerhin hat Fusion wegen der Verletzung Vendetta 107 verpasst.

Chris Fusion: „Fit oder nicht fit, spielt hier keine Rolle. Selbst mit nur einem funktionierenden Arm sollte ich meine Gegnerin schlagen. Sollte ich jeden Gegner schlagen. Zumindest war das einmal so."

Vorsichtig reibt er seinen rechten - und damit den angeschlagenen Arm.

Chris Fusion: „Aber ja, ich habe gut trainiert seit meiner Genesung. McAvoy wird daher nicht mehr darstellen als eine gute Sparringspartnerin."

Freundlich klopft Lucifer seinem Überraschungsgast mit der linken Hand gegen den rechten Oberarm.  

Gabriel Lucifer: „Freut mich, dass du frohen Mutes bist. Kein Wunder bei einem Freund und Anführer wie Erik Moranes. Sicherlich war er während der Verletzungsphase stets für dich da, so wie ich für Hannibal oder Azrael da sein würde und sie natürlich auch für mich. Großartig, wenn man eine funktionierende Familie hat, egal wie skurril sie auch sein mag.“

Nachdenklich senkt Fusion sein Haupt.

Chris Fusion: „Nicht, dass es nötig gewesen wäre, aber gesprochen habe ich mit Moranes seit Out of Ashes nicht mehr.“

Hellhörig versucht der ehemals mächtigste Mann der PCWA zwischen den Zeilen zu lesen.

Gabriel Lucifer: „Uh, rieche ich da etwa Ärger im ‚Undercard‘-Paradies?“

Den abfälligen Unterton hat Fusion wohl registriert, will aber vor dem Opener, an dem er beteiligt ist, keinen unnötigen Stress.

Chris Fusion: „Wie ich bereits sagte, war das auch nicht nötig. Er weiß, wo er mich findet und wird mich kontaktieren, wenn er mich braucht. Und die Zeit, den DEAL wieder erstarken zu lassen und damit auch für mich, an seiner Seite zu kämpfen, wird kommen.“

Ein zustimmendes Nicken bei Lucifer.

Gabriel Lucifer: „Das ist doch ganz in meinem Sinne. Ich bin ein absoluter Fan vom DEAL. Erik und ich befinden uns seit der letzten Vendetta ja auch in ernsthaften Verhandlungen zu einer… nun das Wortspiel kann ich mir jetzt nicht verkneifen… einer Fusion zwischen DEAL und Religion of Death.“

Der Kalauer verursacht bei Fusion nur ein leidliches Lächeln. Das hängt jedoch weniger mit der Qualität des Wortspiels zusammen, als mehr damit, dass er vom möglichen erwähnten Zusammenschluss heute zum ersten Mal hört. Und genau das liest Gabriel auch in seinem Gesicht. 

Chris Fusion: „Was könnte dich denn an Kwabena, Dorado, Moranes oder meiner Wenigkeit interessieren. Gabriel Lucifer, der sich mit dem Gerasy Contender Hannibal Cain und dem ehemaligen Gerasy Azrael Rage umgibt, hat Interesse an der niederen Undercard Truppe? Sorry, kauf ich dir nicht ab."

Gabriel Lucifer: „Ach Schnickschnack. Was interessiert mich eure Position? Ich selbst bin im Grunde nicht viel höher einzuschätzen, lebe allein vom Glanz vergangener Tage. Dass ich eine Legende bin, würden zwar durchaus selbst meine größten Feinde nicht abstreiten. Nur meinen sie es gewiss nicht als Kompliment. Vielmehr ist es der Ausruf ihres innigsten Wunsches, meinem längst überfälligen Ende. Ihr hingegen strahlt, ebenso wie Hannibal, etwas aus, was Ich nicht mehr besitzen kann – eine Zukunft.“

Ein heiseres Lachen dringt aus der Kehle von Chris Fusion.

Chris Fusion: „Ja, mit meinen 36 Jahren habe ich sicherlich noch eine glanzvolle Zukunft vor mir.“

Gabriel Lucifer: „Nun, ich habe dich bewusst nicht ausgeschlossen, Chris. Ich mache eine Zukunft nicht allein am Alter fest. Die Zeit, die Zeit. Sie zu nutzen, egal wie kurz sie auch noch sein mag, ist das Entscheidende. Und ihr nutzt sie sinnvoll. Du und Erik. Erik und Du. Ihr habt erkannt, dass es Sinn macht an die Zukunft zu glauben. An eine Zukunft der PCWA. Gut, Dorado und Kwabena wären nicht meine erste Wahl gewesen, aber der Ansatz ist der Richtige. Ihr führt der PCWA frisches Blut zu und nehmt dadurch selbst eine Trans-Fusion vor… ach, verdammt, dein Name lädt einfach dazu ein. Mein Versprechen sollst du haben, dass ich es unterlasse, sobald wir eine gemeinsame große Familie sind. Vielleicht keine Familie, die zu Ostern gemütlich zusammen am wärmenden Feuer sitzt, aber zumindest eine Familie, die sich umeinander und um die PCWA kümmert.“

Dieses eklige Grinsen im faltigen Gesicht des dienst-ältesten Wrestlers in der PCWA führt bei Fusion nicht zu einem wohligen Gefühl.

Chris Fusion: „Es tut mir leid, dich erneut enttäuschen zu müssen, aber das wird so nicht passieren. Egal, was du versuchst und egal, was du mir oder Moranes einreden möchtest, aber eine gemeinsame Zukunft werden wir nicht haben. Und nur weil Rage und ich uns nicht mehr sofort die Zähne einschlagen, wenn wir uns sehen, sind wir sicherlich keine Buddys, die für die gleiche Sache eintreten. Dafür sind wir zu verschieden. Sind auch wir zu verschieden, Lucifer. Und das gilt für alle Leute vom DEAL. Wo wir ihn gerade erwähnen, es gilt ihn nun auch zu vertreten im Match gegen McAvoy. Wenn du mich also entschuldigen würdest."

Sprach der Teilnehmer des heutigen Openers und macht auf dem Absatz kehrt. Hinter den sich öffnenden Glastüren erblickt er eine Frau, die ohne großes Aufsehen an der Gabriel Secuity vorbeikommt. Er hatte da durchaus mehr Schwierigkeiten. Als sie den Fight Club betritt, erschließt sich auch warum. Es ist nämlich Niemand Geringeres als die Chefin persönlich.

Jona Vark: "Ah, Mister Fusion. Ich sehe, dass es ihnen besser geht. Die Verletzung ist ausgeheilt, haben die Ärzte mir mitgeteilt. Ich hoffe, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch mental auf die Aufgabe im Opener vorbereitet sind?"

Chris Fusion: „Rührend, wie sich heute alle um mein Wohl sorgen. Aber ich kann Sie beruhigen, Miss Vark, wie ich meinem Gesprächspartner hier schon mitteilte, ist alles wieder funktionsfähig und auch die Birne läuft rund wie ein Uhrwerk. Auch wenn ich es präferieren würde, mich das nächste Mal nicht in der Art zu verletzen, bevor ich Beachtung und mein erstes Single Match hier bekomme.“

Von hinten ruft die Stimme Lucifers, der sich natürlich noch immer im Bademantel befindet.

Gabriel Lucifer: „Chris, ich sagte doch, dass ich noch einen Gast erwarte. Jona, entschuldigen Sie bitte meinen legeren Aufzug. Chris und ich haben uns verquatscht, ehe ich in angemessene Kleidung für unser Date schlüpfen konnte. Dafür haben wir zwei Recken uns gerade darauf verständigt, bei Vendetta 109 gegeneinander anzutreten. Vor zehn Jahren wäre das ein echtes Money Match gewesen. Heutzutage ist es zumindest noch ein Leckerbissen für die Nostalgieversunkene Zielgruppe, wegen der ich… und vermutlich auch Chris überhaupt noch einen halbwegs vernünftig dotierten Vertrag in der PCWA haben. Chris Fusion versus Gabriel Lucifer. Zwei der ehemals ganz Großen. Ohne große Vorgeschichte. Aber glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass der Kampf Ausgangspunkt für eine gute gemeinsame Zeit sein wird.“   

Ein hämisches Lachen, das verstummt, als – der mit dem Rücken zu Gabriel stehende – Chris Fusion diese ungewöhnlich freche Herausforderung kurzum annimmt und sich direkt an Jona wendet. Mit einem für ihn ungewöhnlichen Lächeln auf den Lippen.

Chris Fusion: „Ich verspreche Ihnen, dass ich kommende Vendetta dafür sorgen werde, dass er nicht mehr so viel spricht.“

Das waren die letzten Worte von Chris Fusion. Er schreitet, ohne Lucifer eines weiteren Blickes zu würdigen, durch die Tür.

Jona Vark: "Mir wäre es eigentlich lieber, er würde weniger schreiben..."

Sie tritt mit einem Stapel Briefe in der Hand ein paar Schritte in den Fight Club hinein und schaut sich interessiert um.  

Jona Vark: „Dies ist also der ominöse Fight Club. Ein geschichtsträchtiger Name, nicht wahr? Ist das ihre Art von Nostalgie, Mister Lucifer? Wobei ich natürlich ein wenig mit dem Feuer spiele. Der Keller verpachtet, jetzt haben sie hier ihr kleines Spielzeugparadies und selbst mit verschiedenen Schlüsseldiensten haben wir es nicht geschafft, die Schlösser zur Überwachungszentrale zu öffnen. Keine Ahnung ob und wer da drin ist. Doch was solls, jetzt haben sie ihr eigenes Reich und brauchen nicht mehr von meinem Büro zu schwärmen, nicht wahr?"

Die Anspielung auf Gabriels ständige lobende Worte zu ihrem Büro, welches früher mal das seine war, ist dem Ex-Principal natürlich nicht entgangen. Er lächelt verlegen.

Gabriel Lucifer: „Jona, Sie ahnen gar nicht, wie froh ich war als Sie als Reaktion auf meine Schreiben endlich anriefen und diesen Termin ausgemacht haben.“

Ihr Blick wandert leicht missmutig auf die etwa zwanzig Briefe in ihrer Hand.

Jona Vark: "Nun, Mister Lucifer. Auch wenn sie vielleicht vermuten, dass wir irgendeine freundschaftliche Beziehung zueinander haben, bin ich für sie nicht 'Jona', sondern Miss Vark. Und auch wenn sie vielleicht irgendeine positive Intention in meiner Reaktion vermuten, so bin ich eher genervt. Gestresst. Denken sie eigentlich, dass ich nicht genug andere Dinge zu tun habe? Ich musste Miss Grimm andere Aufgaben übergeben, damit sie mir noch besser behilflich sein kann. Dies bedeutet allerdings auch, dass sich andere Dinge auf meinem Schreibtisch stapeln. Ich bräuchte eigentlich noch eine Assistentin, stattdessen muss ich Zeit verschwenden, weil sie mir kleine Briefchen schreiben. Ich gebe zu, ich habe ein, zwei davon gelesen. Doch beim dritten Brief hat sich ja alles wiederholt. Warum sind sie nicht direkt zu mir gekommen? Sind wir hier wirklich im Kindergarten?"

Irritiert geht Gabriel einige Schritte auf sie zu. Ihm gefällt der Ton seiner Chefin überhaupt nicht.

Gabriel Lucifer: „Wissen Sie, ich hörte wie viel Sie zu tun haben und wollte Sie daher nicht über Gebühr beanspruchen. Also dachte ich, ich schreibe Ihnen. Klar, das Schreiben sollte ich vielleicht eher einem Poeten wie Eleven überlassen, so wie Sie ihm anscheinend die PCWA kampflos überlassen.“

Der Gesichtsausdruck des Mitgliedes der Religion of Death hat durchaus etwas Bedrohliches an sich. Jona Vark ist bewusst, dass sie sich in der Höhle des Löwen befindet. Vor der Tür die Gabriel Security, die zwar für die PCWA als Auftraggeber arbeitet, aber von Gabriel Lucifer geleitet wird. Dennoch hat sie keine Angst, erinnert sich an die Situation als Rage sie aufsuchte und bedrohte. Jedoch passierte ihr nichts, denn Eri Osasa hielt Azrael auf. Jona wäre nicht Jona, wenn sie nicht längst herausgefunden hätte, dass es Gabriel war, der Eri in ihr Büro schickte, weil er wusste, dass nur sie Rage in diesem Augenblick vom Äußersten abbringen konnte. Sie weiß, dass Lucifer ihr nichts antun wird.

Jona Vark: "Eleven, Eleven. Ich gebe zu, ich tue mich noch ein wenig schwer mit diesem Mysterium namens Eleven. Wo sie vielleicht ihre neue Nemesis sehen, sehe ich Quoten. Zuschauerzahlen. Publicity. Ich habe zu Eleven ein Geschäftsverhältnis. Was auch immer Eleven tut, er bringt mir damit Geld ein. Er ist ein Angestellter, wie alle anderen. Und dabei recht erfolgreich. Ich überlasse ihm die PCWA nicht, er bringt die PCWA dazu, schwarze Zahlen zu schreiben. Ich weiß, dass ich mich umschauen muss und mir tatsächlich noch ein wenig Hilfe suchen sollte, doch ich weiß ganz gut, wie ich die PCWA zu führen habe. Eleven ist kein Problem, Mister Lucifer. Sie hingegen sollten sich weniger um meinen Job sorgen, sondern um ihre eigene Karriere. Was ist mit dem Wrestling? Kein Feuer mehr? Stattdessen lieber den Stift in die Kralle nehmen und ein bisschen kritzeln? Oder hat sie die Niederlage gegen Eleven so getroffen, dass sie endgültig aus der Erfolgsspur gekommen sind? Aber bei der nächsten Vendetta können sie dies ja vielleicht teilweise korrigieren, wenn sie gegen Chris Fusion antreten werden."

Grimmig starrt der Mythos im Bademantel seinen Boss an und wirkt in diesem Aufzug natürlich nicht gerade souverän. Dennoch versucht er die Contenance zu wahren.

Gabriel Lucifer: „Vielen Dank für Ihren Besuch. Ob Sie es wollen oder nicht, aber meine Aufgabe ist es, Ihre PCWA.., und damit auch Sie… zu beschützen. Das mit dem Wrestling erledige ich nebenbei, eben wie es meine Zeit zulässt. Immerhin betreue ich Ihren künftigen Undisputed Gerasy Champion und habe backstage viele andere Sachen zu dealen. Keine Sorge, alles im Sinne der PCWA, also auch in Ihrem Interesse. Au revoir, Miss Vark - die Zeit rennt.“

Erstmalig spricht Gabriel sie nicht mit Jona, sondern mit Miss Vark an und betont dies äußerst spitz. Kein gutes Zeichen.

 

Vincent Craven: "Und Lucifer ist für dich jetzt auch kein Aushängeschild der PCWA?"

Mike Garland: "Lucifer weiß immerhin, wo sein Platz in der PCWA ist."

Vincent Craven: "Weiß er das? In der letzten Zeit kam es mir eher so vor, als würde er nach Nischen innerhalb der PCWA suchen, in denen er sich verstecken kann. Und jetzt schickt er Jona Vark noch irgendwelche... Briefchen?"

Mike Garland: "Er ist einfach nur besorgt, dass Jona Vark nichts gegen die Pest macht, die sich im Keller eingenistet hat."

Vincent Craven: "Okay, da kann ich Gabriel sogar verstehen. Miss Vark nimmt Eleven scheinbar wirklich auf die leichte Schulter."

Mike Garland: "Was in den letzten Monaten noch ganz gut ging. Aber es wirkt einfach so, als würde sie ihren Kopf wegdrehen, sobald irgendwo die Elf auftaucht."

Vincent Craven: "Du meinst, sie lässt geschehen?"

Mike Garland: "Hat sie eine andere Wahl?"


------------------ PCWA ------------------

Die Regie schaltet in eine der unzähligen Kabinen im PCWA Theater. Doch bei genauerer Betrachtung ist es eigentlich DIE Kabine im Theater. Die Kabine des wichtigsten Wrestler der PCWA, der unbestrittenen Nummer 1. Wir sind zu Gast bei der CRAFT, doch außer Díego Alejandro Sanchéz ist gerade niemand anwesend. Durch die halb geöffnete Tür beobachten wir den Deutschmexikaner, der es sich auf einer Couch bequem gemacht hat und seine blaue Maske in den Händen hin und her dreht. Sollte er sie heute wieder tragen? Oder ist es, wie Kriss gesagt hat? Versteckt er sich nur wieder? Sucht er im Vorfeld schon immer noch einem Alibi für eventuelles Versagen? Er befühlt den Stoff und seufzt leicht.

Ganz in der Nähe sind auch Team Happy Hour unterwegs. Die beiden Briten sind gerade, in Begleitung ihrer Managerin Miss Cindy, angekommen und auf dem Weg zu ihrer Kabine. 

Brandon Cornwallace: "Dieser Ganze Reisestress ist voll heftig ey! Hätte ich das vorher gewusst, dann..."

Miss Cinderella: „Und wichtig! Zudem gilt es hier nichts zu kritisieren für euch. Schließlich tun wir das alles, um euch endlich durchstarten zu lassen.“

Die junge Dame hat über ihrem Kleidchen ein Shirt an. Auf der Vorderseite ist der bekannte Smiley mit der Sonnenbrille drauf, und auf der Rückseite steht in hellgoldener Schrift: Warriors of Light. Das neue Merchandise ist offenbar eingetroffen. Rechtzeitig zu dieser Vendetta. Auch die Outfits der Happy Jungs, tragen diesen Schriftzug auf ihren rot, schwarzen Hosen. Ebenfalls wurden die Beiden zum Friseur geschickt und wenn man sie nicht kennen würde, könnte man glatt eines glauben… Sie sind ziemlich cool.

Die Managerin ergreift wieder das Wort.

Miss Cinderella: „Ihr reist so viel, wie ich es will. Wir wollen Erfolg und dieser ist nun einmal nicht mit Faulheit und Daumenwrestling zu gewinnen.“

Cornwallace schenkt ihr ein verliebtes Lächeln und schmachtet sie offen an. Es ist die schönste Zeit seines Lebens und er ist sich sicher, dass hier neben ihm seine zukünftige Ehefrau geht. Er will gerade einen galanten Flirtversuch starten, indem er sich den Zeigefinger anleckt und ihn in Cinderellas Ohr stecken will, als Banes plötzlich eine Person in einer offenen Kabine erblickt.

Gordon Banes: "Dude! Dude! Ist das nicht? Das ist er doch oder?"

Cornwallace, sofort wieder bei der Sache, blickt nun ebenfalls in die Kabine und seine Miene erhellt sich.

Brandon Cornwallace: "Ja klar, Dude! Du hast Recht! Dirk Sanchéz oder wie der heißt!"

Gordon Banes: "Genau, Dude! Der hat doch letztens beim PPV voll versagt oder?"

Brandon Cornwallace: "Ja, Mann, der kann sicher Trost brauchen ey!"

Miss Cindy will die beiden noch aufhalten, doch die haben schon längst die Kabine von Sanchéz einfach so betreten und haben sich neben ihn gestellt und ihm auf jeder Seite eine Hand auf die Schulter gelegt. Sie überlegt kurz, ob sie mitgehen soll, aber sie tut es dann einfach. Man darf die Beiden nicht alleine lassen. Letztens hätten sie beinahe einen Flug nicht bekommen, weil Banes es saukomisch fand mit seiner Hand so zu tun, als ob er eine Waffe unter der Jacke hat… bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen… seitdem hat er Jackenverbot… scheißegal wie kalt ihm ist.

Brandon Cornwallace: "Hey Kumpel! Du brauchst jetzt kein Trübsal mehr blasen!"

Gordon Banes: "Genau, denn Team Happy Hour sind nun da, um dir den GLAUBEN zurückzubringen!"

Brandon Cornwallace: "Du hast es zwar nicht geschafft XAW World Heavyweight Champion zu werden Dude ..."

Gordon Banes: "...aber du darfst auf gar keinen Fall den Kopf hängen lassen. Deine Chance wird wiederkommen! Du musst nur dran ..."

Team Happy Hour (gemeinsam): "...GLAUBEN! YAYYYYY!"

Obwohl sie wissen, dass es Ärger geben wird ... HIGH-FIVE IN SLOW MOTION! Mit freudigen Mienen blicken sie Sanchéz an, doch noch ehe der eine Reaktion zeigen kann, reagiert Miss Cindy auf den Unfug der beiden.

Kräftig packt die Managerin von Happy Hour die Beiden an den Ohren.

Miss Cinderella: „Keine High-Fives ohne meine Erlaubnis, hatte ich gesagt!“

Sie blickt den noch sitzenden Sanchéz an.

Miss Cinderella: „Ihr müsst euch noch warm machen und wir haben keine Zeit uns mit Idioten und Verlierern rumzutreiben.“

Gordon Banes: „Aber…“

Sie zieht wieder kräftig an beiden Ohren.

Team Happy Hour (gemeinsam): „Aua!“

Miss Cinderella: „Nichts aber! Ich will Erfolg für dieses Team und dabei gilt es sich nicht mit Nebensächlichkeiten und Nichtigkeiten aufzuhalten, wie diesem Opfer da. Nichts für ungut, Sanchéz.“

Díego, mittlerweile ein Meister darin, seine Emotionen zu kontrollieren, scheint nun kurz vorm Explodieren zu sein.

Sanchéz; "Um es mit Worten zu sagen, die du verstehst, Cindy: SCHWEIG STILL! Was schleppst du deine zwei Pausenclowns in diese Kabine? Wollt ihr mir den letzten Nerv rauben? Ich habe nachher noch ein Match auf das ich mich langsam konzentrieren muss. Und ihr beiden Vögel..."

Er fixiert erst Cornwallace, dann geht sein Blick zu Banes.

Sanchéz: "... seid kurz davor, die Prügel eures Lebens zu beziehen. Das könnt ihr mir GLAUBEN!"

Er schnaubt kurz und schluckt dann seinen Ärger ein wenig runter.

Sanchéz: "Und was redet ihr überhaupt für einen Stuss? Natürlich habe ich das Match nicht gewonnen, aber ich habe es auch nicht verloren. Ich bekomme noch meine Chance auf den Titel. Doch wo war euer Glaube an den Sieg, als ihr gegen die Monroe-Rookies verloren habt?"

Eigentlich wollen die Happy Jungs hier selber antworten, aber wieder zerrt Cinderella an den Ohren.

Team Happy Hour (gemeinsam): „Aua!“

Stattdessen ergreift die neue Managerin das Wort.

Miss Cinderella: „Pah, wir sind gerade erst dabei alle Veränderungen durchzusetzen. Du solltest es doch wissen, aus der Zeit wo du noch was drauf hattest. Erfolg kommt nicht über Nacht, sondern mit harter Arbeit und mit mir, als Repräsentantin, Managerin, Pressesprecherin, Valet und Sympathieträger bei Team Happy Hour werden wir alsbald die ersten Achtungserfolge feiern und dann kannst du dich in deiner Maske verstecken und weinen, weil du diese talentierten Jungs derart unterschätzt hast… Da fällt mir auf, wo ist deine freundliche Seite? Meine Klienten opfern ihre wertvolle Zeit, um dich zu couchen in Sachen Motivation. Die Rechnung dafür lass ich dir von meinem Büro zuschicken, aber wo ist deine Dankbarkeit, hm?“

Díego muss schmunzeln und schüttelt dann leicht mit dem Kopf.

Sanchéz: "Also den Ehrgeiz hast du von deinem Vater. Du könntest auch Versicherungen verkaufen, Cindy. Das was du mit den Jungs vorhast, so wie du die beiden verkaufst...Respekt. Doch auch wenn du die Idioten in Anzüge steckst, bleiben es doch Idioten."

Sie blickt grimmig drein und zerrt sogleich ihre Jungs aus der Kabine. Dennoch guckt sie noch einmal in die Kabine.

Miss Cinderella: „Miss Cinderella. Für dich immer noch Miss Cinderella. Und außerdem, du und der Rest der PCWA werden schon noch erkennen, dass Team Happy Hour pures Gold ist und dann werden dir deine Midcard-Worte noch im Halse stecken bleiben. Wenn du uns jetzt entschuldigst, wir haben ein Match zu gewinnen… so machen das nämlich richtige Wrestler!“

Der Deutschmexikaner nickt ernst und legt dann den linken Zeigefinger nachdenklich an die Schläfe.

Sanchéz: "Du wirst für mich immer die kleine, verzogene Göre sein, als die ich dich kennen gelernt habe. Ich werde nie vergessen, was mir dein präperierter Feuerlöscher angetan hat, Miss Brunswick!"

Der Deutschmexikaner hat keine Ahnung ob sie das noch mitbekommen hat, doch es ist ihm auch egal. Er wird diese Konstellation weiter beobachten, denn dort, wo dieser Satansbraten die Hände im Spiel hat, muss man vorsichtig sein. Die Maske wird wieder gegriffen und aufgesetzt. Es fühlt sich einfach richtig an. Noch...

 

Mike Garland: "Jedes Mal, wenn ich irgendwo Happy Hour lese, drücke ich die Daumen für einen Flugzeugab..."

Vincent Craven: "MIKE!"

Mike Garland: "Ja, was denn? Die beiden sind doch echt nichts Anderes als ein wandelnder Autounfall. Keiner lacht darüber, alle finden es irgendwo eklig, aber hingucken muss man trotzdem."

Vincent Craven: "Dafür haben sie ja jetzt Cinderella dabei."

Mike Garland: "Miss Cinderella. Miss Brunswick. Einst Miss Rage. Man merkt richtig, wie ihr das Aufwachsen in der PCWA nicht sonderlich gut getan hat."

Vincent Craven: "Wie meinst du das?"

Mike Garland: "So desillusioniert muss man erst einmal sein, sich freiwillig mit Happy Hour einzulassen."

Vincent Craven: "Findet scheinbar auch Sanchéz merkwürdig."

Mike Garland: "Der soll erst einmal sein Match nachher gewinnen."


------------------ PCWA ------------------

Donnernder Applaus rauscht durch die Halle, die Fans beschreiben Wellen mit ihren Händen und freuen sich, so muß das sein. Und wer nich’ jung genug ist zum Wellemachen, der klatscht eben in die Hände. Alle feiern den Mann der eben in den Ring gestiegen ist und der einen feinen Anzug von der Stange an hat. Das Einstecktuch ist ein wenig verrutscht, der Knoten der Krawatte hängt auch ein bißchen schief wie der Arsch von Kim Kardashian. Sei’s drum.

Die Fans jedenfalls feiern ihn, den Mann der zuviel wusste. Klick.
Den Mann, der nur noch eine Hand hat, aber in der steckt das Mikrofon das er nach oben zu seinen sinnlichen Lippen führt, um das Volk anzuschreien wie es sich gehört.

Es kehrt ein bißchen Ruhe ein, dann spricht der Stable-Architekt. Klack.

Thera: „Guten Abend, ich bin gekommen um ihnen mitzuteilen.. das heute.. ihre Ausreise..“

Ratlose Stille.

Thera: „Hier sollte eigentlich ein Jubelsturm an der Stelle kommen, aber ihr PCWA Fans seid ja auch nich’ irgendwelche Affen, die in Spandexsachen in Pappkisten nach Prag tuckern, um Kind und Frau über den Botschaftszaun zu werfen, wenn sie drei Wochen später einfach zu Fuß „innen Westen“ hätten latschen können.“

Kopfkratzen. Klick.

Thera: „Aber die Wende is’ ein gutes Stichwort, Kameraden und Genossen. Nachdem ich meinen Mann Stevie zum Champion dieser Liga geführt hab’, habe ich mich bereit erklärt, mein Wissen und meinen Erfahrungsschatz der PCWA insgesamt zur Verfügung zu stellen, das nenn’ ich einfach ma ein Angebot das man nich’ abschlagen kann. Kein Sau hier weiß doch sonst, wie man diesen Haufen aus Wrestlern, Interviewern, Ringaufstellern und sonstigem Gelumpe führen muß. Da hilft kein arabischer Scheich im Hintergrund, der kann zwar Kamelen das Tanzen beibringen, aber keine Liga führen. Es benötigt auch keinen Wirtschaftsblödmann vom Dienst, der nie einen Fuß auf der Matte hatte, um dieses Unternehmen anständig zu leiten. Der kann zwar paar Akten lesen und Börsenkurven mit seinem Pullermann nachmalen, aber der hat nicht die Utensilien im Kopf wie ich, die Purity Machine. Und Jona Vark hat auch eingesehen, daß man zwar aussehen darf wie Miss Arkansas 1998 und sich Weltfrieden und Hundewelpen wünscht, die einem den Busen abschleckern, aber das auch das nich’ reicht, um den großen Zampano der PCWA darzustellen. Aber ich hatte ein erfolgreiches Gespräch mit Blondie-Bär und darf deshalb euch heute an diesem tollen Abend mitteilen, liebes Fußvolk..“

Spannungspause. Klack.

Thera: „.. daß Michael Thera ab sofort einen neuen tollen Namen hat, den man auf T-Shirts drucken darf. Ich bin nicht nur euer King Of Wrestling, euer alter Häuptling der Indianer. Nich’ mehr länger nur Power + Können + X und Obiwan Thera. Ab jetzt bin ich „Der Präsident den jeder kennt“. Kraft des von Jona abgetretenen Amtes bin ich ab sofort der Chef der PCWA!“

Die Menschen springen auf und liegen sich mit Tränen in den Augen in den Armen, so als ob Genscher oben auf dem Balkon der Berliner Wrestlingbotschaft irgendwas tolles dahingestammelt hätte. Es sind erregende Szenen, Glück, Freude, Tralala.

Klick. Michael Thera schreckt auf, er liegt auf seiner Couch in seiner Kabine, ein bißchen Sabber läuft ihm noch durch den Dreitagebart. Als er das komische Gesicht vor sich sieht, stößt die Purity Machine einen weibischen schrillen Ton aus und springt von der Couch als wäre er von Taranteln in den Allerwertesten gestochen worden.

Vor ihm steht Kriss Dalmi, der treue Köter von Bleed, welcher ein Benzinfeuerzeug in der Hand hält und sich ein wenig zu dem Besten der Besten im Westen vorbeugt, sodass ihm die ölig-schwarzen Strähnen seines Iros leicht ins Gesicht fallen. Die von einem Bart umrahmten Lippen bilden ein wohlgesonnenes Lächeln ab und würde man den Serben nicht besser kennen, könnte man ihm die Aufrichtigkeit dieses Lächelns sogar abkaufen. Hinter dem Gesichtsausdruck verbarg sich jedoch nicht nur Hinterlist und der Gedanke an das erste Puzzlestück seines großen Werkes, das er Stevie Van Crane noch darbringen würde, sondern auch die Frage, welche Träume er mit dem ständigen Auf- und Zuklappen seines Feuerzeugs zerrüttet hat. Was immer das für Träume waren, sie würden nach ihrer kleinen Unterredung in Flammen stehen, so wie der Berliner Nachthimmel.

Kriss Dalmi: „Aufstehen, mein Engel!“

Michael Thera wischt sich den Sabber mit dem Ärmel seines CRAFT-Shirts aus dem Bart.
Kriss Dalmi, ausgerechnet der Junkie. Schnell schaut er sich um, aber wenigstens liegt Ace friedlich in der Ecke.

Thera: „In letzter Zeit kommen mich die ganzen Blaffs der Liga besuchen, ich zieh’ die wohl an als würde mir beim Furzen Honig aus der Rille fetzen. Aber wenigstens lässte den Hund in Ruhe und bist nich’ auch noch der nächste Verrückte, der das Tier würgen will wie andere Minderbemittelte in dieser putzigen Liga aus Frontalbekloppten.“

Dalmi winkt augenrollend ab.

Kriss Dalmi: „Eiskalte Methodik war noch nie eine meiner großen Stärken. Ich überlasse solche langweiligen und stillosen Aktionen lieber Robert Barker. Mein Interesse gilt ganz allein dir.“

Thera nickt, anscheinend versteht er worauf Dalmi hinaus will. Er ignoriert den Umstand erstma’ völlig, daß ein Mitglied der Kellerpest vor ihm steht. Stattdessen dreht sich die Purity Machine um und greift nach einem frischgedruckten Papier, das er von einem Stapel nimmt.

Thera: „Sage er nicht mehr, denn ich weiß fürwahr aus welchem Grunde du den Hofe des Meisters besuchst, warum du vor mir stehst, vor der Legende ohne zwei Hände, dem Prophet bei dem er immer steht. Du hast von meiner Kampagne gehört, ich will Jona Vark ablösen und die PCWA in ein neues Zeitalter des Frohsinns führen. Deshalb bist du natürlich gekommen, nich’ wahr. Du warst der eine Typ, der meine Umfrage auf meiner Wahlkampfseite auf Fratzenbuch geliked hat, wo meine Slogans zur Auswahl standen. Ich habe sie hier nochma alle auf lesbares Papier gedruckt und warte auf dein konstruktives Feedback. Danach kannste dir auch gern einen Liter flüßige Einhörner in die Blutbahn schießen, muß aber nich’ auf meiner Toilette sein.“

Kriss Dalmi verzieht die Augenbrauen. Man warf ihm öfters mal vor, realitätsfern zu sein, man sprach von Wahnsinn und Unberechenbarkeit, doch diese Reaktion des Stable-Architekten konnte ihn tatsächlich überrumpeln. Es bestanden zwei Möglichkeiten: Entweder war Michael Thera einfach nur dumm oder noch ein bisschen wahnsinniger als er. Und so jemand hat in der GCW alles abgeräumt? Kriss Dalmis Blick schweift von dem Animal Number One ab, hin zu der Uhr, die an der Wand hängt und leise vor sich hintickt. Noch etwas Zeit. Und ob der Dinge, die er für Stevie Van Crane vorbereiten ließ, war er heute ohnehin spielfreudiger als sonst. Er nimmt das angebotene Papier also in die Hand und liest den ersten Slogan darauf laut vor.

Kriss Dalmi: „Mit dem Krimskrams ist jetzt Schluß. Also Arschtritt oder Negerkuß.“

Thera hebt in dem Augenblick die gesunde Hand.

Thera: „Ich weiß, das is’ schon ein bißchen kontrovers. Ich bin auch bereit, den „Arschtritt“ in „Hintern-Ohrfeige“ umzumoddeln, aber das stört den Reimfluß, weißte bescheid. Aber hier, der zweite is’ weitaus ansprechender, was unser Zielpublikum betrifft. „Die Pre-Show tut den Kindern gut, im Main Event da fließt dann Blut.“ Das is’ nunmal ein Satz, der eigentlich das gesamte Spektrum unserer Ticketjunkies ansprechen sollte, die Kleinen, die sich an Happy Hour-Blödsinn in den Getränkepausen erfreuen und die Teenager, die auf die Milchtüten unser Interview-Mädels gucken, sowie die alten Veteranen, die wegen der Eingeweide in der ersten Reihe sitzen.“

Der Serbe lacht auf und lässt den Flyer aus seinen Fingern gleiten, wo er in gleichmäßigen Schwungbewegungen zu Boden segelt.

Kriss Dalmi: „Das ist also dein Versprechen, ja? Die Rettung der PCWA?!“

Er bedenkt den Flyer auf dem Boden mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck und wendet seinen Blick daraufhin der Purity Machine zu.

Kriss Dalmi: „Von allen, die diesen Anspruch für sich und ihre Taten erhoben haben, hast du es wahrlich geschafft, den Vogel des Grotesken mit Boden-Luft-Raketen zu zerfetzen. Die MiX-artill-ery hat ganze Arbeit geleistet. Allerdings muss ich der Verleihung deiner Ehrenmedaille unterbinden, noch bevor du sie dir um den Hals hängen kannst. Aus meiner Perspektive, der Perspektive von unten, ist es nämlich so, dass das, was du hier veranstaltest, die reinste Zeitverschwendung ist. Vielleicht kannst du alle anderen mit deiner Scharade zum Narren halten, wenn du den Dummen spielst, um die anderen Dummen in Sicherheit zu wiegen und ihnen die Illusion eines Hoffnungsschimmers zu geben, aber letzten Endes kann diese Beschäftigungstherapie nur bis zu dem Punkt erfolgreich sein, an dem die letzten glimmenden Trümmer dieser Liga erloschen sind und einzig die Aschereste an euer Erbe erinnern. Bis du wie all die anderen in den Feuern aus den Tiefen verendest, bist du nur ein Hofnarr und ein ziemlich schlechter dazu. Du kannst ja noch nicht mal jonglieren.“

Thera: „Heißt das, du willst keinen Button haben? Meine neuen Werbeshirts sind auch noch im Karton, willste eins? Hat einen idealen Aufdruck: „Geht’s mir gut oder wird mir schlecht, Michael Thera hat immer recht.“

Der Belgrader legt seinen Kopf schief und lächelt mitleidig. Kurz gleiten seine Augen erneut zu der Uhr an der Wand, dann fixieren sie wieder Michael Thera.

Kriss Dalmi: „Nichts dergleichen! Ich stehe hier als Statement vor dir, als Testimonial der Nicotine & Bacteria-Metamorphose, nachdem ich mich aus meinem Drogenkokon gekämpft und zum ersten Mal meine pechschwarz glänzenden Chitinflügel gespreizt habe! Aus der Totenstarre zurückgekehrt, freigesprochen, geläutert und getauft in dunklem Blut von meiner Königin. Und heute fühle ich mich so ganz, wie ich mich noch nie in meinem gesamten Leben gefühlt habe. Ich habe nun endlich einen Sinn, eine Bestimmung, die mir von klugen Ratgebern und wunderschönen Gespenstern verschwörerisch zugeraunt werden, die auf meinen Schultern sitzen und mir die herrlichsten Geschichten vom Untergang erzählen. Du hast Stevie Van Crane als sein PR-Manager dabei geholfen, Gerasy Champion zu werden – I give you that...“

Mit der Hand, die das Feuerzeug nach wie vor umklammert hält, deutet er mit dem Zeigefinger auf die Prothese.

Kriss Dalmi: „...darüber hinaus hast du in dieser Liga aber nichts geleistet, was es wert wäre, Erwähnung zu finden. Wie soll so jemand eine Liga leiten? Wie soll ein einhändiger, trauriger Clown, der nur aus Mitleid da ist, wo er jetzt ist und über den man hinter vorgehaltener Hand lacht, anstatt mit ihm zu lachen, jemals die PCWA leiten können?! N&B wären gar nicht im Stande, die Liga so schnell zugrunde zu richten, wie du es tun würdest.“

Thera schleudert wutentbrannt den Stapel Papiere auf den Tisch, sie fegen eine angefangene MiXerydose von der Platte. Das Getränk ergießt sich auf den Teppich. Die Purity Machine zieht sein Jacket aus und schmeißt es auf die Couch. Dann guckt er Dalmi böse an.

Thera: „Ich wollt das Thema nich’ ansprechen, du Fixer Wichser. Aber die Drogen haben dein Gehirn zu Grütze verwandelt, du bist nur eine Scheiß Handpuppe, in die Bleed gern ihre Finger reinsteckt. Mein Mann Stevie Van Crane hat dich bereits einmal besiegt, er wird es heute wieder tun, völlig Piepe ob du L33 oder U99 an deiner Seite hast. Es gibt auf die Lichter und dann wird’s auch irgendwann wieder heller im Keller, du Wombat. Ich interessiere niemanden? Mein Vertrag läuft erst beim Impact aus, mein Freund. Aber in meinem Faxgerät da drüben liegen drei Angebote für einen Anschlußvertrag vom PCWA Office. Wer will dich denn noch sehen außer den Dealern an der Bahnhofsecke? Ich habe eine Zukunft. Du nicht.“

Dalmi schaut tatsächlich rüber zum Faxgerät, aber Michael Thera versperrt ihm mit verschränkten Armen den Blick.

Kriss Dalmi: „Ironisch, dass du von Zukunft sprichst, ist das neben einer zweiten Hand doch das Einzige, das du nicht besitzt! Meine Zukunft, hingegen, beginnt heute abend, wenn ich den Altherrenmüll im Ring entsorgt habe und euch allen beweisen werde, dass Van Cranes Sieg bei Vendetta 106 nur aufgrund meiner Unachtsamkeit möglich war. Apropos Unachtsamkeit...“

Die Purity Machine will gerade antworten, doch er wird unterbrochen.
Ein lautes Klopfen, mehr ein Schlagen. Es hämmert laut an die Kabinentür.

Fragend guckt Thera Kriss Dalmi an.
Der zeigt ein böses Lächeln.

Kriss Dalmi: „Na, endlich! Meine Freunde sind da.“

 

Vincent Craven: "Was? WAS? Warum ist das Bild weg? Was passiert da jetzt?"

Mike Garland: "Kriss Dalmi und seine Freunde scheinen Michael Thera nun die Spinnweben auf dem Gehirn zu pusten."

Vincent Craven: "Wo ist der Rest der CRAFT? Da muss doch Jemand eingreifen?"

Mike Garland: "Leider haben wir keine Zeit, das uns weiter anzuschauen, denn unser erstes Match steht nun an!"


------------------ PCWA ------------------

Luke Tyler: "Bevor das erste Match allerdings angeläutet wird, kommen wir kurz zu einem neuen Feature der PCWA."

Anna Richmond: "Nach dem großen Erfolg der PCWA Possession Awards bei der letzten Ausgabe von Vendetta, haben sich die Macher der PCWA FANatic gedacht, eine weitere Abstimmung durchzuführen."

Luke Tyler: "Wieder waren die Fans aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Dieses Mal ging es um den Status unserer Athleten innerhalb der PCWA."

Anna Richmond: "Und diese Abstimmung soll in den folgenden Monaten fortgesetzt werden. Wer wird also seine Position in den nächsten Wochen steigern können? Wer hingegen wird an Standing verlieren?"

Luke Tyler: "Fragen, die wir ab der nächsten Runde beantworten können - heute gilt es allerdings einen Blick auf die Ursprungstabelle zu werfen, die nun hinter uns erscheint:"

   PCWA Top Ten     
01. Robert Barker       
02. Stevie van Crane (c)
03. Grizz Lee (c)       
04. Eleven              
05. Azrael Rage         
    Kevin Sharpe        
07. Robert Breads       
08. Hannibal Cain       
09. Mad Dog             
10. Erik Moranes        

Luke Tyler: "Nach seinem Sieg gegen Mad Dog bei Out of Ashes 2014 und im Number One Contender Match bei der letzten Vendetta hat sich Robert Barker an die Spitze der Liga gesetzt."

Anna Richmond: "Standartmäßig würde man behaupten, dass der Undisputed Gerasy die Nummer 1 der Liga ist. Stevie van Crane schafft es nach dem Gewinn des Titels bei OOA allerdings nur auf Platz 2. Vermutlich haben die Fans seine geringe Auftrittszeit bei Vendetta 107 bezüglich seines Status' negativ bewertet."

Luke Tyler: "Hier hat er den Teilnehmern der Prestige Challenge den Vortitt gelassen, was er diese Show allerdings wieder ausbügelte."

Anna Richmond: "Dritter unserer Rangliste ist unverständlicher Weise Grizz Lee. Zwar hat er die Cryption Crown in seinem Besitz, diese jedoch nur unfair errungen. Dass die Zuschauer sich auf seine Argumentation einlassen, spricht nicht gerade für sich."

Luke Tyler: "Die Liste zeigt doch, dass wir eine breite Masse an Smart Marks haben, die ihre Stimme abgeben. Nicht minder überraschend ist nämlich die Platzierung von Eleven auf dem vierten Platz."

Anna Richmond: "Er hat bei Ashes Gabriel Lucifer geschlagen, scheint aber durch seine Aura und Wortgewalt nicht nur Grizz Lee seine Gehirnzellen betäubt zu haben."

Luke Tyler: "Dicht gefolgt von den Gewinnern, kommen auf Platz 5 zwei Verlierer des letzten Großereignisses. Kevin Sharpe, der seine Cryption abgeben musste und Azrael Rage, der den Undisputed Gerasy Titel verlor."

Anna Richmond: "Rage hat sich bei der letzten Vendetta im Main Event Eleven entgegen gestellt, während Kevin Grizz gezeigt hat, dass er so nicht mit sich spielen lässt. Ab jetzt ist Krieg."

Luke Tyler: "Obwohl wir heute im Ring bereits vernommen haben, dass es Sharpe deutlich schwerer gemacht wird, als er vielleicht erwartet hat."

Anna Richmond: "Hmpf."

Luke Tyler: "Auf dem siebten Rang sehen unsere Zuseher Robert Breads, der eben im Ring auch seine Sicht der Dinge zum besten gab."

Anna Richmond: "Breads hat sich seinem ehemaligen Kumpel Wiley Cuts entledigt und kann nun wieder befreit angreifen. Bei der letzten Show hatte er auch die Chance auf den Nummer Eins Herausforerer Posten, scheiterte aber knapp."

Luke Tyler: "Dafür konnte sich Hannibal Cain überraschend den Sieg sichern. Die Fans sind scheinbar noch nicht ganz überzeugt von dem jungen Mann, der nun beim Impact eine Chance auf den höchsten Titel der Liga erhält. Nach den ganzen Eingriffen in das Match bei der letzten Show, kann er nun allerdings zeigen, ob er wirklich das Zeug dazu hat, auch noch weiter oben zu stehen."

Anna Richmond: "Etwas, das Mad Dog bereits geschafft hat. Nun scheint er jedoch mehr und mehr im Standing zu fallen. Wir erinnern uns, dass er 2014 der Fan Favorite unserer Zuschauer ist, jedoch muss er kämpfen, um bezüglich seiner Position nicht aus den Top Ten zu fallen."

Luke Tyler: "Christian Dorado hat es ihm eben schon aufgezeigt. Die Entfernung zu Erik Moranes ist nicht mehr weit. Er bildet den Abschluss unserer Top Ten - schließlich hat er noch kein Match verloren und auch bei der letzten Vendetta mehr als knapp den Main Event verpasst."

Anna Richmond: "Beim Behind the Blood vor dem Imperial Impact werden wir sehen, ob sich am Standing unserer Wrestler innerhalb dieser und der kommenden Show schon etwas verändert hat. Beobachten sie die Taten der Wrestler genau und lassen sich nicht von der bloßen Titelregentschaft blenden."

Luke Tyler: "Vielen Dank fürs Zuschauen und Abstimmen - und jetzt geht es wie geplant los mit der In Ring Action!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Auf dem Weg zum Ring... aus Santa Cruz, Kaliforniern, USA... mit ihrem Debut in einem PCWA Ring... "Blue Raptor" Jaaaaaaaaaaane McAvoy!"

Die neue Entrance-Musik “Molussus” von Hans Zimmer schallt durch die Arena, kurze Augenblicke danach schießt plötzlich ein heulender Raketenschweif vom Gerüst über dem Arena hervor und schlägt auf der Entrance-Bühne ein! Hier genau qualmt es fürchterlich, verzieht sich aber recht schnell wieder und an dieser Stelle steht Jane McAvoy! Sie hat ihre muskelbepackte Arme in die Taille gestemmt und ihre Füße stehen fest auf dem Boden. Nach einem kurzen Moment geht sie mit schnellen Schritten zum Ring. Sie schenkt die Zuschauer mit ausdrucklose Miene hie‘ und da Aufmerksamkeit. Sie schlittert in das Ring hinein und rennt in gleicher Bewegung zu den Seilen, lässt sich abfedern und bleibt dann in der Ringmitte stehen. Sie blickt einmal nach links, dann nach rechts und zum Schluss zum Richtung Entrance-Bühne. Sie wartet mit kleine Aufwärmübungen auf ihren Gegner…

Mike Garland: "Ziemlich beeindruckende Person, diese Jane McAvoy. Da würde ich mir zweimal überlegen, mit der in den Ring zu steigen!"

Vincent Craven: "Ist klar, Mike. Du würdest mit McAvoy eher andere Dinge anstellen."

Mike Garland: "Immer deine widerlich sexistischen Anspielungen. Da höre ich lieber Jane Nelson zu!"

Craven fährt sich mit der rechten Hand durch das Gesicht.

Jane Nelson: "Und ihr heutiger Gegner, aus El Paso, Texas, USA... Chriiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiis Fuuuuuuuuuuuusioooooooon!"

Die ersten Takte von „Rusted Nails“ der In Flames hämmern aus den Boxen, die Muskeln werden angespannt. Es wird Zeit der Welt zu zeigen, dass man noch so gefährlich ist, wie man Show für Show predigt. Es wird vor allem Zeit, es sich selbst zu beweisen.

 

Wide awake but still asleep

Always a stranger in a crowd

Wide awake, always a stranger in a crowd

 

Just this once

Listen to the words I say

 

Der Körper schiebt sich hinaus in das Scheinwerferlicht, den Blick starr zum Seilgeviert gerichtet, während vereinzelt ältere Fans seinen Namen rufen. Ja, er ist bereit dafür. Bereit für sein erstes Single Match in über fünf Jahren. Bereit, den DEAL zu vertreten und seine Gegnerin zu schlagen. Ein letzter prüfender Blick auf den rechten Oberarm, dann setzt sich auch der Körper in Bewegung. Als er im Ring angekommen ist, gibt es kein außergewöhnliches Posing. Stattdessen wartet Fusion mit verschränkten Armen darauf, dass endlich die Ringglocke geläutet wird.

Was auch direkt passiert. Das Match kann los gehen! Chris Fusion geht sofort in Kampfstellung, während Jane McAvoy langsam ihren Gegner umkreist. Mit militärischer Genauigkeit taxiert sie ihren Gegner und scheint eine Schwachstelle zu suchen. Chris Fusion geht einen Schritt auf seine Gegnerin zu... wieselflink tänzelt Frau Major zur Seite und setzt eine FIST an den Kopf von Fusion! Dieser versucht sie zu packen, doch WIEDER weicht McAvoy aus und lässt einen SIDEKICK gegen das Knie folgen!

Mike Garland: "Der Geschwindigkeitsvorteil liegt klar bei Madame Top Gun. Ein Größenvorteil ist nicht vorhanden, oder wie siehst du das, Vince?"

Vincent Craven: "Richtig, Mike. Beide sind fast gleich groß, allerdings sehe ich einen klaren Kraftvorteil bei Fusion. Auch wenn Jane McAvoy ziemlich durchtrainiert zu sein scheint."

Blue Raptor umkreist weiterhin ihren Gegner und kann immer wieder harte Schläge gegen den Kopf ihres Gegners landen. Chris Fusion scheint so langsam ein wenig frustriert zu sein, bekommt aber seine Gegnerin nicht zu fassen. Die Strategie scheint offensichtlich... immer wieder schnelle Treffer landen und wieder aus der Reichweite des offensichtlich kräftigeren Gegners heraus gehen. Wieder prescht Jane nach vorne und will einen Tritt in Fusion's Rippen landen... ABER DER PACKT ZU!

 

HEAD AND ARM SUPLEX!!!

 

Mike Garland: "McAvoy landet krachend auf der Ringmatte und sofort ist Chris Fusion bei Ihr!"

Vincent Craven: "Das ist es, was sie versucht hat zu vermeiden. Den Infight!"

Fusion versucht, einen Armbar anzusetzen, aber die Kampfpilotin ist schon wieder auf den Beinen und federt ins Seil. Sie nimmt Fahrt auf und trifft Chris Fusion mit einer harten LARIAT... doch der schwankt lediglich ein paar Schritte zurück. McAvoy nimmt abermals Anlauf um Chris mit einer erneuten LARIAT nieder zu strecken... der duckt sich dieses Mal ab!!!

Mike Garland: "Das Match hat jetzt schon ordentlich Tempo aufgenommen."

Vincent Craven: "In der Tat! Die Pilotin ist schon wieder auf dem Rückweg aus den Seilen in die Ringmitte. Chris Fusion duckt sich erneut... ABER JANE McAVOY BREMST URPLÖTZLICH AB!!!"

Sie verpasst ihrem Gegner einen harten Kick gegen den Kopf, der Fusion´s Oberkörper nach oben rucken lässt. Dann lässt die Pilotin eine schnelle Folge von STRIKES und KICKS folgen. Chris Fusion versucht, so gut es geht, zu blocken, doch die harten Atacken zeigen bereits Wirkung. Also McAvoy ihre Attacke kurz unterbricht, schüttelt er den Kopf. Doch seine Gegnerin rennt schon wieder in die Seile...

 

LEG LARIAT!!!

 

Nun ist es Fusion, der Bekanntschaft mit dem Ringboden macht. Sie hat es geschafft, ihren Gegner auf den Mattenboden zu zwingen!

Vincent Craven: "Sofort ist McAvoy über ihm und deckt ihn mit einer Salve aus Schlägen ein!"

Mike Garland: "Sie will ihm keine Zeit lassen, sich zu sammeln, sondern sucht direkt die Offensive!"

Chris Fusion jedoch kann diverse Angriffe abblocken und sich aufrichten. Blitzschnell ist Jane hinter ihm und setzt einen REVERSE CHINLOCK an! Fusion versucht, ihre Hände zu lösen und von sich weg zu drücken, doch McAvoy verstärkt den Griff, indem sie ihr Knie ihn den Rücken ihres Gegners drückt.

Mike Garland: "Er kann den Griff nicht knacken! Diese Frau hat eine unglaubliche Kraft! "

Vincent Craven: "Und verkauft sich bis jetzt hier sehr gut! Chris verlagert seinen Körper, das scheint seine einzige Chance im Moment zu sein, aus dem Griff zu entkommen."

Gottes liebste Dartscheibe dreht sich nach links und bekommt somit zumidnest das Knie ein wenig vom Rücken Weg. Er dreht sich noch ein Stück nach links, dann stützt er sich mit den Armen auf der Ringmatte ab und schafft es, in die Knie zu gehen. Er drückt sich langsam nach oben, bis er in einer stehenden Position ist, während McAvoy den Griff immer noch nicht löst.

Mike Garland: "Fusion hat es in der Tat geschafft auf die Beine zu kommen. Er umgreift McAvoy's Hüften... UND HEBT SIE HOCH!!!"

Kurz hält Chris Fusion seine Gegnerin oben... dann dreht er sich einmal um die eigene Achse und...

 

SIDE SUPLEX!!!

 

Und so musste Jane McAvoy schlussendlich doch noch den Griff lösen... wenn auch durch schmerzhafte Art und Weise. Chris Fusion prüft den rechten Oberarm... alles noch dran. Okay... weiter geht's! Seine Gegnerin ist ebenfalls wieder auf den Beinen und Fusion stürmt nach vorne... versucht seine Gegnerin mit einer LARIAT von den Beinen zu holen... DIESE WEICHT AUS!!!

Mike Garland: "Chris Fusion federt in die Seile und nimmt noch mehr Fahrt auf... DROPKICK VON MCAVOY!"

Vincent Craven: "NEIN! Fusion hat sich an den Seilen fest gehalten! Die Pilotin landet somit einfach nur auf dem Ringboden!"

Jane versucht so schnell wie möglich, wieder auf die Beine zu kommen, aber Chris Fusion ist schon bei ihr. Er greift mit der rechten Hand nach dem französischen Zopf seiner Gegnerin, besinnt sich dann aber eines Besseren und zerrt sie am Nacken nach oben. Es folgen drei schnell hintereinander ausgeführte KNEE STRIKES in den Magen von Jane McAvoy. Dann umgreift er mit beiden Armen den Hals seiner Gegnerin... und schickt diese mit einem SWINGING NECKBREAKER auf die Matte!!!"

Vincent Craven: "Es geht hin und her, keiner der beiden Kämpfer kann bisher den anderen dominieren!"

Mike Garland: "Pff... wenn Fusion so weitermacht dann ist das hier doch sowieso vorbei!"

Vincent Craven: "Abwarten, Mike. Mich hat diese Frau bis jetzt sehr beeindruckt."

Momentan hängt Jane McAvoy allerdings in einem GUILLOTINE CHOKE von Chris Fusion fest, der zum Verstärken des Drucks beide Beine um seine Gegnerin geschlungen hat. Es gibt momentan keine Möglichkeit, aus diesem Hold zu entkommen und Chris Fusion zieht noch stärker an! Schon ist der Ringrichter bei McAvoy und stellt die Frage nach Aufgabe. Ein Kopfschütteln ist nich zu erkennen, aber sie scheint die Frage verneint zu haben.

Vincent Craven: "Das sieht nicht gut aus für die Kampfpilotin. Fusion hat sie in dem Choke direkt in der Ringmitte fest genagelt!"

Mike Garland: "Sag´ ich doch. Das dauert noch ein paar Sekunden dann klopft sie ab! Moment mal... "

Jane McAvoy strampelt mit den Beinen und drückt sich mit den Händen vom Ring ab... die Boots finden Halt auf dem Ringboden... und die Pilotin schiebt Chris Fusion langsam aber sicher in Richtung der Ringseile! Der zieht den Hold noch härter an, und kurz stockt sie in der Bewegung!

Vincent Craven: "Sie versucht anscheinend an die Ringseile zu kommen! Doch das muss schnell geschehen, denn sonst wird sie sicherlich ohnmächtig!"

Dieser Tatsache ist sich Frau Major auch bewusst und stemmt sich mit aller Kraft gegen die Masse ihres Gegners und schiebt ihn langsam aber sicher weiter in Richtung der Ringseile...noch ein halber Meter... noch dreissig Zentimeter... McAvoy streckt den Arm nach dem Seil aus... UND PACKT ZU!!!

Vincent Craven: "Yoshi Funaki zerrt an Fusion´s Armen und der bricht den Griff. Das war sehr knapp!"

Mike Garland: "Jane McAvoy´s Kopf ist rot angelaufen und sie schnappt nach Luft! Chris Fusion setzt sofort das Cover an!"

 

...eins...

 

...zw... KICKOUT!....

 

Fusion zieht seine Gegnerin sofort wieder hoch und befördert sie in die Seile... doch die erfahrene Soldatin slidet unter dem unteren Ringseil hindurch und pustet ausserhalb des Rings erst einmal durch. Chris Fusion ist mit dieser Pause sichtlich nciht einverstanden und stapft zum Ringseil. Doch plötzlich greift seine Gegnerin durch die Seile... packt Fusion am Bein und zieht an! Mit dem Rücken kracht dieser auf den Ringboden und McAvoy, neue Reserven freisetzend, slidet direkt in den Ring und deckt den am Boden liegenden Gegner mit einem wahren Hagel aus harten Kicks ein!

Mike Garland: "Sie lässt von ihm ab und Fusion bewegt sich nicht! Diese rau ist eine... man verzeihe mir den Ausdruck... ein ECHTES KAMPFSCHWEIN!"

Vincent Craven: "Die Militärs sind eben zu hundert Prozent auf die Schlacht fixiert. Und was anderes ist das hier ja nicht."

Jane McAvoy hat derweil den Turnbuckle erklommen, während Chris Fusion schwankend auf den Beinen ist. McAvoy nimmt kurz Maß... UND SPRINGT AB!!!

 

TARGET IMMBOBILIZER!!!

 

Vincent Craven: "Der Missile Dropkick trifft genau sein Ziel! Und sofort setzt Jane cAvoy das Cover an!"

 

...eins....

 

...zwei...

 

...KICKOUT!!!

 

Mike Garland: "Knapp vor dem Threecount windet sich Fusion aus dem Cover heraus!"

Beide Kämpfer kommen langsam wieder auf die Beine, aber es ist die Pilotin, die sofort wieder auf ihren Gegner los geht und eine Salve an Schlägen auf diesen einprasseln lässt. Doch die haben nicht mehr die Wirkung wie am Anfang, das Match hat Spuren hinterlassen. Fusion blockt urplötzlich einen Schlag seiner Gegnerin und verpasst ihr einen harten Kick in die Kniekehle!

Vincent Craven: "Wenn da mal nichts kaputt gegangen ist!!! Jane McAvoy ist auf die Knie gesunken... "

Mike Garland: "Und Chris Fusion federt in die Seile und nimmt Anlauf... "

 

SHINING WIZARD!!!

 

Vincent Craven: "Direkt gegen den Kopf!!! Ich glaube Jane McAvoy ist ohnmächtig geworden!

Mike Garland: "Lights out, thanks for coming, Jane McAvoy!"

 

..eins...

 

...zwei...

 

...KICKOUT!!!

 

Mike Garland: "WAS??? Wie ist sowas möglich!!!"

Vincent Craven: "Jane McAvoy reißt die Schulter nach oben! Und das nach dem perfekt ausgeführten Shining Wizard von Chris Fusion."

Mike Garland: "Diese Frau ist zäh... verdammt zäh!"

Vincent Craven: "Das war purer Instinkt! Unglaublich!"

Aber Chris Fusion lässt nicht locker! Er zieht seine Gegnerin nach oben... und kassiert einen deftigen FAUSTSCHLAG in den Magen! Blitzschnell ist Jane McAvoy hinter ihrem Gegner und umgreift dessen Hüften! Sie zieht an...

Vincent Craven: "HOLY HELL!!! GERMAN SUPLEX!!!! GERMAN SUPLEX GEGEN CHRIS FUSION!!!"

Mike Garland: "Kneif mich mal, Vince... hat diese Frau gerade Chris Fusion mit einem German Suplex durch den Ring befördert? 

Vicnent Craven: "Du hast richtig gesehen! Aber sie ist geschwächt, das merkt man deutlich! Deswegen war der Suplex nicht komplett sauber durch gezogen!"

Richtig gesehen, Vince. Fusion konnte sich geschickt abrollen und nun verharrt er, beinahe wie ein 100-Meter-Läufer am Startblock, in der Ringmitte und belauert seine Gegnerin. Diese kommt gerade schnaufend auf die Beine... da schnellt Fusion wie eine Feder nach vorne und bringt Jane mit einem SPEAR zu Fall! 

Vincent Craven: "Fusion hat nun die Oberhand... er hebt Jane McAvoy schon wieder hoch... "

Mike Garland: "FUSION SHOCK II!!!! Der Side Tombstone Piledriver sitzt PERFEKT!!! Chris legt die Beine seiner Gegnerin auf seine Schultern, stemmt seine eigenen auf den Ringboden und covert!!! "

 

...eins...

 

...zwei...

 

...DREI!!! NEIN!!!

 

Jane McAvoy reisst im letzten Moment die Schulter nach oben! Aber Fusion verharrt in der Position. Drückt mit beiden Händen die Schultern seiner Gegnerin auf die Matte und verlagert sein Gewicht noch weiter nach vorne...

 

...eins...

 

Mike Garland: "McAvoy zappelt und strampelt!"

 

...zwei...

 

Vincent Craven: "Fusion hält mit eisenharten Druck die Schultern seiner Gegnerin auf der Matte!"

 

...DREI!!! 

 

Jane Nelson: "Der Sieger... nach 7 Minuten und 35 Sekunden... CHRIIIIIIIIIIIS FUUUUUSIOOOOOOOOOOOOOON!"

Der Ringrichter will Chris Fusion´s Arm in die Höhe heben, doch der reißt ihn einfach weg und geht auf die am Boden kniende Jane McAvoy zu.

Mike Garland: "Oha... mir scheint als sei das noch nicht vorbei! Was will Fusion??? Er hat immerhin gewonnen!"

Vincent Craven: "Scheinbar hat er dich gehört."

Er wirft McAvoy noch einen finsteren Blick zu, dann slidet er aus dem Ring und verschwindet Backstage, ohne sich noch einmal zum Ring umzudrehen geschweige den vom Publikum Notiz zu nehmen. Jane McAvoy verlässt ebenfalls wortlos den Ring und verschwindet ebenso schnell hinter den Kulissen wie ihr heutiger Gegner.


------------------ PCWA ------------------

Es ist an der Zeit, dass er sich dem Pöbel stellt. Wenn sich Christian schon mit dem verrückten Hund einlassen kann, dann kann er hier auch mal ein wenig mit dem Volk spielen.

Der Botschafter durchschreitet den Vorhang und wird von einer erstaunlichen Reaktion empfangen: Sein Siegeszug in der Beat the Clock Challenge, sein Kampf für die Demokratie in der PCWA - all das scheint dafür gesorgt zu haben, dass die Töne seines Entrance Themes für solch einen frenetischen Jubel sorgen. Während auf den LED Anzeigen seine Schriftzüge eingeblendet werden...

#UndercardArmy

DEAL

The Ambassador of PCWA

 

...bewegt sich das Gründungsmitglied des DEALs die Rampe hinab. Obwohl ihm die freundliche Reaktion der Zuschauer ein gutes Gefühl gibt, blickt der Mann aus Miami mit finsterer Miene in die Kameras. Warum? Das wird er uns sicherlich gleich sagen - denn nach einem flinken Slide-In lässt er sich von Jane Nelson ein Mikrofon reichen.

Erik Moranes: "Beeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrllllllllllllllllllllliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnnnnn..."

Uh, wie billig. Und doch brandet der Jubel noch einmal auf, während sich der Botschafter einmal im weiten Rund umblickt. Nach dem ganzen Fokus der Beat the Clock Challenge bei der vergangenen Vendetta ist ihm die Veränderung erst heute bewusst geworden - es ist interessant zu sehen, wie sich das Aussehen der Halle verändert hat.

Erik Moranes: "Wie immer ist es ein Vergnügen, hier vor euch zu stehen..."

Weiter kommt er nicht.

UndercardArmy - clap, clap, clapclapclap - UndercardArmy - clap, clap clapclapclap

Die Reaktion der Zuschauer auf seine Person verwundert ihn - doch das lässt er sich nicht anmerken. Müßig streicht er sich sein #UndercardArmy Shirt glatt, während er die Zuschauer ihre neu gewonnende Liebe für das hotteste Eisen seit... Uriel Genesis... ausleben lässt. Während der Chant langsam nachlässt, ergreift der Botschafter wieder das Wort.

Erik Moranes: "...und doch bin ich heute nicht zum Spaß hier."

Nein, dass ist er wirklich nicht. Ein kurzes Raunen geht durchs Publikum, dann fokussiert Moranes die Kamera, die sein schmuckes Werbegesicht einfängt. Kameraspiel will gelernt sein.

Erik Moranes: "Bei Vendetta 107 ist einiges passiert... denn wenn ich rekapituliere, was dort geschehen ist, dann muss ich sagen: Huh, Lucifer will eine Vereinbarung mit mir über den DEAL treffen."

Buuuuuh

Erik Moranes: "Hannibal Cain droht mir mit großen Spielchen um die Beat the Clock Challenge zu gewinnen und versucht, meinen Buddy Kwabs davon zu überzeugen, sich auf die Spielchen einzulassen."

Buuuuuuuuuuh

Erik Moranes: "Dann treffe ich auf diesen Amateur aus irgendeinem Hinterhof in irgendeinem Hillbilly Dorf und stopfe ihm seine hässlichen Armbinden so tief in den Arsch, das sie aus seiner ekelhaften Visage wieder herausgespült werden."

Yeeeaaah

Erik Moranes: "Im Aufeinandertreffen mit meinem Stablemate Jacob Kwabena kann ich ebenfalls einen Sieg herausziehen und damit beweisen, dass ich ''to O' bin."

Yeeeaaah

Erik Moranes: "Und dann... und das muss ich diesem Abfallprodukt Jahrzehntelangem Inzest lassen... macht der tatsächlich seine Worte wahr und besiegt Jacob Kwabena mit einem Dirty Trick."

Fuck you Cain

You got screwed

Fuck you Cain

Erik Moranes: „Nicht nur, dass dieser Cretin im Anschluss auch noch den Main Event gewinnen darf und somit noch weiter in den Himmel gepusht wird... Sind wir ehrlich - was für eine Scheisse war das auch? Lee wird disqualifiziert? Fucking Eleven schaltet Rage aus? Lee denkt sich: 'Hey, ich bin so tief gesunken - da kann ich auch noch den verdienten Sieger des Matches vernichten' und schickt Breads ins Hospital... und was macht unser Lieblingsmexikaner? Versagen und sich von Dalmi aufhalten lassen... nur dafür, dass sich der langweilige Barker und der hochgehypte Cain gegenseitig den Arsch pudern können und beide um den Undisputed Gerasy antreten werden... Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr es mich frustiert, diesen Schwachsinn zu begutachten. Da verliere ich gar einen Teil meines Anstandes - doch sind wir ehrlich: Was für ein Fucking Bullshit ist das bitte? Das klingt doch nach einem lächerlichen Plan aus dem Hause..."

Während der kurzen Aufzählung wird deutlich, dass der Spannungsbogen der Botschatferauflistung zum zerreißen gespannt ist. Doch bevor der Botschafter etwas sagen kann... bekommt er Besuch.

Ungebetenen Besuch.

JERICHO ROAD

by Damien Jurado

Mit gesenktem Haupt tritt eine dunkle Gestalt auf die Rampe. Da ist er – Der eherne Mythos der PCWA. Er sieht aus, als wäre er geradeaus einem Neo-Western entsprungen. Weißer Nebel steigt auf, ein Sinnbild seines verblassenden Ruhms und seiner weit in der Vergangenheit liegenden großen Erfolge als einer der besten Wrestler seiner Generation…

Former PCWA COTATORES CHAMPION

Former UNDISPUTED GERASY CHAMPION

Former PCWA TRIBUNE CHAMPION

In einen schwarzen Stoffmantel gehüllt tigert Lucifer provozierend lächelnd durch den Squared Circle und lässt sich von Ringsprecherin Jane Nelson ein weiteres Mikrofon durchs zweite Seil reichen.

Gabriel Lucifer: „Herzlichen Glückwunsch, Erik. Ungeschlagen durch die Beat the Clock Challenge gekommen. Eine von allen Seiten bescheinigte großartige Leistung. In den Foren und Podcasts unserer kleinen Welt wirst du gefeiert, wie es dir gebührt - und wie ich es dir bei unserem Gespräch bei der letzten Vendetta prophezeit habe. Und dennoch steht - wie du uns eben so ausschweifend vorgejammert hast - MEIN Schützling Hannibal Cain im Main Event des Imperial Impact um den Undisputed Gerasy Title... und halt nicht DU!“

Die Mundwinkel des Ambassadors verziehen sich in gleichem Maße streng nach unten wie sich die Lucifers fies nach oben bewegen.

Erik Moranes: „Applaus, applaus... der große Ränkeschmied hatte wieder Erfolg. Sein Schützling gewinnt überraschend den Main Event, weil er nicht die Bedrohung aus dem Keller aushalten konnte. Wenn ich die Methoden bedenke, die dein... Boy... benutzt hat, Grandpa - dann wird wieder einmal deutlich, dass du wenigstens eines an Cain vererbt hast: Die Feigheit, nicht den wahren Weg des Kampfes im Squared Circle zu suchen. Lieber ergreift Cain den leichten Weg... und du schmückst dich damit, der Mann hinter allem zu sein. Es sind nicht deine Federn, mit denen du dich hier Schmücken kannst, Gabe."

Angespannt fokussiert der Botschafter den Mythos. Jede einzelne Faser seines Körpers ist gespannt und bereit, hier und jetzt den Arsch von Lucifer bis nach China aufzureißen.

Gabriel Lucifer: „Glaub was du willst, Erik. Fakt ist, dass mein Schützling einen Raketenstart hingelegt hat, wie noch nie jemand vor ihm in der PCWA. Du hast gegen Hannibal Cain am eigenen Leibe erfahren, wie erfolgreich ein Mann sein kann, wenn er meine Nähe genießt. Du kennst mein Angebot an dich und deine hungrigen Leute. Mit Chris habe ich heute übrigens bereits über unsere kleine 'Fusion' gesprochen. Meiner Wahrnehmung nach schien er geradezu begeistert. Wir haben sogar eine Art familiäres Match für die kommende Vendetta ausgemacht. Er blühte in meiner Gegenwart regelrecht auf. Ihr sollt nun aber wirklich alle, die einmalige Chance erhalten, von meiner Aura zu profitieren. Ihr müsst nur noch einschlagen... beziehungsweise Du im Namen des DEALs. Also, DEAL?“

Die Hand des leicht realitätsfern wirkenden Mythos schnellt nach vorn. Erneut bietet Lucifer seinem Gegenüber und dessen dazugehörigem DEAL eine Zusammenarbeit an. Das Publikum rät Moranes aber mit lauten ‚NEIN‘-Chants davon ab und Erik selbst scheint auch alles andere als überzeugt.

Erik Moranes: "Entschuldige bitte... aber willst du mich verarschen? Bist du jetzt endgültig senil geworden?"

Fassungslos blickt Moranes zu Lucifer. Hier und jetzt muss er einfach alles rauslassen - zuviel Hass hat sich in ihm angestaut. Hass, den er freilassen muss.

Erik Moranes: "Sehe ich so aus, als wenn ich nicht aus dem Erlebten lerne? Das was du und deinesgleichen sich auf die Fahne schreiben, hat keinerlei Berührungspunkte mit den Absichten des DEALs - nein, ihr seid das Unheil. Das Unheil, welches wir aus der Welt schaffen müssen. Niemals..."

Der Botschafter geht einen Schritt auf Lucifer zu und starrt ihm finster in die Augen. Die folgenden Worte spricht er ruhig und bestimmt in das Mikrofon. Aufgrund seines vorherigen Gefühlsausbruches wirkt dies wie ein unnachvollziehbarer Wechsel in ein Parallel-Universum... und doch - die Botschaft des Botschafters ist wichtig.

Erik Moranes: "...würde ich die Menschen verraten, die mir bis in den Tod folgen würden. Wir sind der DEAL... die #UndercardArmy. Wir stehen für Freiheit und Demokratie."

Mit einem leichten Kick wischt er den Arm des Mythos zur Seite.

Erik Moranes: "Niemals, Lucifer. Eher sterbe ich."

Die traurig gespielte Miene, mit der Lucifer sich abwendet, mutiert ziemlich flink wieder in ein überlegenes Schmunzeln.

Gabriel Lucifer: „Das dachte ich mir schon. Deine neu gewonnenen Ideale sind immerhin der Grund, der mich an dir reizt. Und sie reizen eben auch neue aufstrebende Talente. Nur brauchst ihr jemanden, der euch leitet, der euch ein Ziel vorgibt, kurzgesagt: Der DEAL braucht Mich... Hm... Wie lösen wir nur diesen Konflikt? Ach, verzichten wir auf die obligatorische Spannungskurve, denn Ich wäre nicht der Gabriel Lucifer, den alle hier so unendlich verehren, wenn ich nicht mit einer Alternative herausgekommen wäre.“

Desinteressiert winkt Erik ab und will den Ring verlassen. Lucifer packt ihn jedoch kraftvoll an der Schulter, was ihm einen bitterbösen Blick von Moranes einbringt. Umgehend löst Gabriel die Berührung und hebt beschwichtigend die Hände vor seinen Körper.

Gabriel Lucifer: „Ob es dir gefällt oder nicht, aber wie schon beim Out of Ashes stehst du augenblicklich ohne ein Pay Per View Match da, richtig?“

Damit nimmt der clevere Stratege Bezug auf den Dialog bei Vendetta 107, bei dem Moranes ihn auf das  - von Experten kritisierte - Match gegen Eleven bei Out of Ashes ansprach und Lucifer damit konterte, dass er im Gegensatz zu Moranes wenigstens ein Match bei besagtem Pay Per View hatte. Erik verdreht die Augen, wirkt genervt von der Szenerie.

Gabriel Lucifer: „Du bist der Anführer der Undercard Army – dem Trending Topic bei Twitter... und all diesen anderen neumodischen Errungenschaften, von denen ich mich bewußt fernhalte. Ich biete dir hier und heute, Live und in Farbe, im PCWA Theater, für den Imperial Impact ein Match gegen eine lebende Legende an. Werde deinem DEAL gerecht und besiege mich! Die Zeit dafür ist reif.“

Dieses Angebot ist zu verlockend - und sorgt daher dafür, dass Moranes diese Sprungleiter an die Spitze sofort durchschaut.

Erik Moranes: "Weißt du, Gabe... Natürlich könnte ich dem DEAL gerecht werden, mit deinem knochigen Arsch den Ringboden wischen, und dafür sorgen, dass man deinen hässlichen Hintern nie wieder in der PCWA sehen wird - For the first and last Time, Gabe. Shortcut to the Top für den DEAL..."

Ein belustigtes Kopfschütteln folgt.

Erik Moranes: "...und wo ist der Haken?"

Die spröden Lippen Lucifers formen ein morbides Grinsen.

Gabriel Lucifer: „Kein Haken. Ein Deal. Gewinne ich, dann gehört er mir!“

Ein lautes Lachen dringt aus der Kehle von Erik Moranes. Lucifer lacht mit. Plötzlich verstummt das Lachen. Bei beiden.

Erik Moranes: "Ich sagte doch... Senil. Dazu Größenwahnsinnig - und weiterhin weltfremd. Gabe... du bist kein Stück weitergekommen. Warum sollte ich mich auf ein solches Himmelfahrtskommando einlassen?"

Trotz der gebrochenen Gestalt ist Gabriel Lucifer weiterhin DER Ränkeschmied der PCWA. Das weiß auch Moranes - daher ist er nicht bereit, trotz der 99,91% Siegchance ein solches Risiko einzugehen.

Erik Moranes: "Ich lehne ab, Gabe. Nicht, weil ich feige bin - sondern weil ich dich seit langem durchschaue. Du willst den DEAL und doch bist du nicht bereit, etwas zu opfern. Du kannst nicht immer das begehren, was dir nicht zusteht - Invidia ist eine Todsünde."

Gabriel Lucifer: „In deinen Augen sehe ich, dass Du dieses Match gegen Mich willst. Ich habe es bereits bei unserem vorangegangenen Gespräch der letzten Vendetta im Fight Club gespürt. Deine neue Einstellung, der DEAL und alles, was damit zusammenhängt, hat seine Geschichte in unserer Geschichte. Du kennst noch eine Zeit, in der ich die PCWA beherrscht habe. Erik Moranes musste nur deshalb mit der Undercard Army von ganz unten beginnen, weil er in der PCWA nie den ihm gebührenden Erfolg hatte. Und ich trage zumindest eine Mitschuld, denn ich habe dich bei deinem ersten Run in der PCWA stets unten gehalten. Dein Comeback beim Brawlin‘ Rumble war deshalb kein Auftritt eines rückkehrenden Superstars. Es war der Kurzauftritt eines Mannes, den längst alle vergessen hatten. Doch die Nostalgie-Fans kamen dennoch auf ihre Kosten. Sie bekamen einen Top-Nostalgieact, der tatsächlich Vierter im Rumble wurde. Wieder mal kreuzte ausgerechnet Ich Deinen Weg. Zufall? Ich glaube nicht an Zufälle. Und Du auch icht. Du willst Mich im Ring. Du brauchst mich im Ring. Du weißt, dass der DEAL ein wenig Glanz benötigt.“

Erik Moranes: "Wieder einmal hat der gefallene Leader einige wahre Wort gesprochen - doch Gabe: Ich brauche kein Valet eines Inzestuösen Geisteskranken im Ring. Was ich brauche ist ein Gegner - ein Gegner, der bereit ist, alles zu opfern. Doch du, Grandpa... Du opferst nichts, denn du hast nichts wertvolles mehr."

Moranes erhebt den freien Arm und deutet auf die Loge der PCWA Geschäftsführerin Jona Vark.

Erik Moranes: "Nicht einmal Miss Jona Vark war bereit, dich unter Vertrag zu nehmen... nur durch deine schmutzigen kleinen Zaubertricks konntest du dir einen Vertrag erschleichen, du abgehalftertes Nichts. Dein Goldenshower-Boy hat dir die Leader Position weggeschnappt und dein Schnucki-Schatz Azrael hat seine Muße mit den Kellerasseln und braucht dich derzeit nicht... also willst du dir neue Leute suchen, denen du die heile Welt des Gabriel Lucifer vorspielen kannst. Erneut. Erneut. Erneut... und fucking erneut. So wie immer, das alte Leid des Gabriel Lucifer - und doch beweist dies, dass du es nicht begriffen hast: Nicht der DEAL braucht einen Fight gegen dich - sondern du brauchst dringend einen Fight gegen den DEAL - oder du wirst zukünftig weiterhin morgens beim Resteficken nur die hässliche Mutter/Nichte von Hannibal Cain abschleppen. "

Müde senkt Moranes den vorher erhobenen Arm - er hasst es, die Sprache mit diesem verbalen Dünnschiss zu vergewaltigen. Doch die tiefe Abscheu gegenüber Lucifer lässt ihm keine andere Wahl - und dann kommt ihm eine Idee. Das beinahe schelmische Lächeln, dass nun in sein Gesicht tritt, kann nichts gutes für Gabriel Lucifer bedeuten.

Erik Moranes: "Ich erinnere mich daran, dass du - zu vernehmen für alle hier - bei Vendetta 107 bereit warst, etwas zu opfern... Und ich erinnere mich auch daran, dass dieses etwas deine eigene Existenz ist. Also Gabe... du kannst deine Chance haben - One on One. Gabriel Lucifer bekommt die Chance, gegen Erik Moranes in den Ring zu steigen und sich den DEAL zu sichern... wenn..."

Wenn? Der DEAL ist alles, was er besitzt. Für den DEAL, für seine Brüder - sei es blutsverwandt oder im Geiste - und ihre Ziele würde er sein Leben opfern.

Erik Moranes: "...er bereit ist, sich selbst zu opfern. Ich setze den DEAL, Lucifer... und du... du behauptest immer wieder, dass es in der PCWA nur eine Sache gibt, für die es sich wirklich zu kämpfen lohnt - deine Karriere. Es wird Zeit für 'deinen letzten Feind', Grandpa."

In den Zuschauerreihen kommt diese Idee grandios an. Lauter Jubel brandet auf. Das blasse Gesicht Lucifers scheint zu Eis erstarrt. Nach einigen Momenten winkt Gabriel ab.     

Erik Moranes: "...Angst, Gabe? Angst davor, dass alles auf einmal vorbei ist?"

Jedoch nicht nur für Gabriel. Auch für ihn - doch das muss er dem Mythos nicht auf die Nase binden. Manchmal muss man seine Trümpfe ausspielen.

Erik Moranes: "Es wäre so einfach für dich, Gabe. Du besiegst mich und erreichst damit endgültig das, was du schon damals gerne gemacht hättest - mich vernichtend zu schlagen. Ich verliere den DEAL und damit meine Familie an dich - und du hast deine Krieger, die ich durch meine NIederlage dazu gezwungen habe, deinem irren Kreuzzug zu folgen... dem Mann, dem wir Tod und Hass geschworen haben. Ich verliere damit meinen Lebenstraum... und du?"

Des Botschafters Blick versucht, sich in die Seele des ehernen Mythos hineinzufressen.

Erik Moranes: "...könntest als der Weihnachtsmann auftreten, den Lee bereits in dir gesehen hatte... oder als Mahnmal für zukünftige Wrestler dienen. Für dich, Gabriel Lucifer... für dich wäre im Falle der Niederlage alles vorbei. Just like that..:"

Schnipps.

Erik Moranes: "...und nach dem Kampf, den zwei Undercarder bei Imperial Impact bestreiten werden, wird der eine für immer aus dem Squared Circle verschwunden sein - und der andere wird kein Undercarder mehr sein - sondern wird sich an die Spitze setzen. Abseits des großen Goldes - und doch laufen alle Pfäden in seinen Händen zusammen... und warum? Weil wir beide das jeweils wichtigste geopfert haben, was wir besitzen."

Gabriel steht seitwärts zum – die Hand ausstreckenden – Moranes, schaut diesen aus den Augenwinkeln an. Dann lässt er seinen Blick ins Publikum schweifen, das ihm deutlich signalisiert, den Kampf zwischen Mythos und Botschafter beim Imperial Impact sehen zu wollen.

Erik Moranes: „DEAL, Lucifer?“

Der dienst-älteste PCWA-Wrestler verharrt ein paar Augenblicke still und stumm, hat dann aber für die Worte nur ein müdes Lächeln übrig und schickt sich an, den Ring einfach zu verlassen. Dafür erntet er den lauten Missmut der Zuschauer. Doch Moranes hakt nochmal nach.

Erik Moranes: „Grandpa... dein letztes Match wird vielleicht kein Five-Star-Spektakel... und doch werde ich dich vor einem Stinker wie gegen das Kellerkind bewahren. Denn ich werde meinem Hype gerecht..."

Die Pranke Lucifers hatte bereits das Seil berührt als er seinen Weg nach draußen stoppt. Er dreht sein Haupt zu einem herausfordernd dreinblickenden Erik Moranes.

Erik Moranes: „...und das ist der Grund, warum ich der Anführer eines neuen Movements bin - und kein unbedeutender Begleiter eines overrated piece of shit..."

Ganz langsam neigt Moranes seinen Kopf nach rechts, seine Augen verengen sich zu finsteren Schlitzen und zuckersüß lässt er die Worte frei.

Erik Moranes: "Die Frage ist: Was willst du sein, Mythos?"

Gabriel ist zu Erik zurück gekehrt. Die zwei Männer stehen sich gegenüber. Tiefe Blicke werden ausgetauscht. Noch immer hält Erik dem Ex-Principal seine ausgestreckte Hand entgegen. Es vergehen dreißig lange Sekunden mit lautem Zuspruch seitens der Fans, ehe ihre Hände sich zum Einschlagen berühren…

Mike Garland: „…Lucifer tritt Moranes in den Magen und klemmt sich dessen Kopf unter den Arm…“

Vincent Craven: „…Gabriel will Erik ausheben, das ist der Ansatz zum legendären Modified Lifted DDT…“

GOD KILLER

GOD KILLER

FAILED  

Mike Garland: „…Moranes zieht den Kopf gerade noch rechtzeitig aus der Schlinge, schubst Lucifer von sich…“

Vincent Craven: „…Damit nicht genug: Er hebt Gabriel aus, stemmt ihn sich über die Schultern zum Firemans Carry Toss… Und Abwurf…”

Ambassador’s Pludge

Ambassador’s Pludge

FAILED

Mike Garland: „…WOW! Gabriel verlagert sein Gewicht und landet tatsächlich im Stand auf den Füßen als mit dem Rücken auf der Matte!“

Vincent Craven: „Was für eine Akrobatik der alte Mann hier zeigt, er ist in wahrlich guter Form!“

Beide Kämpfer befinden sich in einem gewissen Abstand voneinander und gehen in Verteidigungshaltung. Mit geballten Fäusten treffen sich ihre aggressiven Blicke. Den Fans im Theater gefällt es. Beinahe zeitgleich richten sich ihre Augen auf die Imperial Impact Werbung an der Hallendecke.

Mike Garland: „Botschafter versus Mythos beim Imperial Impact!“

Vincent Craven: „Und es geht um nichts weniger als den DEAL von Erik Moranes…“

Mike Garland: „…und um die Karriere von Gabriel Lucifer!“

Vincent Craven: „Kurzum: The Winner takes it all…“

Mike Garland: „…aber der Verlierer verliert alles!”

Vincent Craven: „Höchstmögliche Einsätze in der Undercard – was wird das für ein Pay Per View?“


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Stimmen hallen aus der Tiefe.
Je mehr man sich nach unten begiebt, desto deutlicher kann man sie hören. Zunächst dumpf und geisterhaft nachhallend, wie ein Echo aus den Mündern von Gespenstern.
Wir befinden uns im Epizentrum der neuen Macht in der PCWA. Im Keller. Am Anfang – kurz nach der Gründung der Nicotine & Bacteria 2013 anno domini – als Schaltzentrale von Eleven eingerichtet, ausgerüstet mit High Tech-Maschinen, die alle relevanten Infos über die Fabrik ausspuckten, in die diese Bewegung eingedrungen ist. Blass leuchtenden Screens, auf denen in Splitscreens Überwachungsvideos und die weltweite Kommunikation zwischen N&B und dem Dying Culture Network gemanaged wurden.

Bis alle Informationen gesammelt und ausgewertet worden waren. Bis der endgültige Plan zwischen Berlin und Hawaii abgestimmt worden war, und Tresalem persönlich erschien, um mit Eleven den Vorschlaghammer zu schwingen, die Maschinen zu zerstören, um Platz zu schaffen für die nächste Phase.

Jetzt ist der Keller fast leer, zumindest was die Belegung mit Objekten betrifft. Ein Tisch. Ein Stuhl. Sonst nichts. Im hinteren Teil ein grosses Loch in der Rückwand. Und in der hintersten Ecke, in den Schatten, steht ein Karton, der halb geschlossen/halb geöffnet ist. Der Inhalt eines Glases ist immer interpretierbar. Unweit des Kartons, der so irrelevant erscheint in diesen Augenblicken, stehen die drei Gestalten im Halbkreis. Und obwohl die Diskussion nicht gerade leidenschaftslos erfolgt, scheint es fast, als ob jeder von ihnen die Stimme bewusst etwas senkt. Als wäre man auf einem Friedhof. Oder noch besser – in einer Kathedrale.

Bleed’s Augen schauen an den beiden Männern neben ihn vorbei, ins Leere, und sie pustet sich eine rotgefärbte Strähne aus der Stirn. Sie kaut hier und da auf ihrer Unterlippe und zwingt sich mit einem kurzen Schliessen ihrer Augen, Ruhe zu bewahren.

Let boys be boys..

L33: "Nein! Ich bin absolut dagegen. Das ist meine Party, ich verteile die Einladungen. Und diesem Junkie..."

Er reagiert auf ihren Blick.

L33: "Okay, meinetwegen EX-Junkie, wird nicht dieselbe Aufmerksamkeit zu Teil werden wie mir."

Um ihm das mitzuteilen, muss er ihn zum Glück auch gar nicht ansehen. Er verschränkt die Arme vor der Brust, das schwarze Shirt mit dem brandneuen L33-Logo spannt sich darüber.

L33: "Welche Erfolge hatte er in letzter Zeit zu verzeichnen? Gegen Diégo fuckin' Sanchéz zu verlieren ist sicherlich nicht die Hilfe, die ich gebrauchen kann."

Das Rot schießt dem Sujet augenblicklick ins Gesicht. Der hasserfüllte Schwall hat sich in seinem verqueren Verstand schon längst zu flammenden Sätzen zusammengefügt und doch stockt er mit seiner Gegenrede, als seine Iriden die Gestalt seiner Königin seitlich streifen. Er atmet durch, lässt seine Fingernägel noch tiefer in seine Handflächen schneiden und übt sich in verzweifelter Selbstbeherrschung. Eine schwerwiegende Tugend, die er immer wieder aufs Neue erlernen musste, seitdem er sich in ihre Dienerschaft begeben hat.

Kriss Dalmi: "Und wenn schon? Seit wann ist der Mexe ein störender Faktor in seinen Plänen, huh? Selbst wenn Apfel Andi mich statt seiner gepinnt hätte, würde es keinen Unterschied machen. Die Legitimation für meinen Platz an der Seite meiner Königin habe ich nicht durch die Dinge erreicht, die ich im Ring getan habe. Ich bin hier, weil ich es geschafft habe, mich aus den Klauen meiner persönlichen Dämonen zu befreien, die immer wieder versucht haben, mich in den Morast aus Pulver, Pillen und aufgekochten Spritzen zurückzuzerren. Aber ich gehe nicht zurück, nie wieder, weil sie mich gerettet hat. Was bedeutet da im Vergleich schon ein kleiner Rückschlag gegen Díego Sanchéz? Spätestens bei Vendetta 109 wird sein Achtungserfolg von mir wieder nichtig gemacht."

Sein Blick wandert zu Bleed. Ihre Augen treffen sich nur kurz, aber es reicht, um eine alles verschlingende Flammenwalze des Eifers in ihm zu entfachen.

Kriss Dalmi: "Er wird Blut kotzen. Und er wird um sein Leben flehen. Ich schwöre es dir!"

Kurzes Nicken von Bleed, die beide Arme ausgebreitet hat. Ihre Fingerspitzen streichen in einer entwaffnenden Geste über die Schultern der Männer, die sich mit unterschiedlichsten Voraussetzungen im Keller gegenüberstehen.

Bleed: „Yeah, Kriss. Natürlich wirst du mexikanisches Blut vom Himmel regnen lassen. Und es wird aussehen wie ein Feuerwerk. Ich denke auch nicht, dass sich hier irgendjemand vor irgendwem verteidigen muss. Jeder von uns hat irgendwann.. einen Upfuck. Wir bücken uns nach dem Pflasterstein und sehen den Schlagstock nicht, der einen Augenblick später unsere Stirn aufreisst. Aber von jetzt an zählen genau zwei Dinge..“

Ihr rechter Zeigefinger und ihr Mittelfinger machen einen Scheren-Geste, bevor sie beide an ihre linke Schläfe legt. 

Bleed: „One.. der Fight gegen Ex-Lover und Ex-Blues. Die Cryption Crown ist in unserem Besitz. Und es wird keinen Silberstreif am Horizont geben für diejenigen, die wir mit unserem Vernichtungsschlag überrumpelt haben. Right? Right.. Aaaand.. Number two.. Das grand finale beim Impact, 3 Männer, die sich zu einer Faust vereinen, um niederzugehen auf den Unrat, den man uns in den Ring kippt.. um sie mit der geballten Macht zu treffen und denen das verfluchte RÜCKGRAT zu brechen. Right, boys?“

Er erwidert ihre Worte mit einem zustimmenden Nicken und deutet gleichzeitig auf die Crown, die auf dem Tisch ausgebreitet liegt.

L33: "Ganz genau. Deswegen überzeugt mich diese Idee auch nicht. Eleven? Kann auf sich aufpassen, er ist eine Waffe. Vielleicht zieht sie etwas nach links und der Rückstoß überrascht beim ersten Schuss. Aber wenn er mit mir im Ring steht, Seite an Seite, dann bin ich derjenige, der mit ihr umzugehen weiß. Ich? In Blut gebadet, auf Stacheldraht gebettet, been there, done that. Für alle Schandtaten bereit, erst recht, wenn auf der anderen Seite Kevin Sharpe steht. Aber... ER? Wie kannst Du ihn Tresalem Avelino, dem One Man Evangelium, vorziehen? Ich kann ihn nicht gebrauchen, er ist das schwächste Glied in der Kette. Und da wir nicht wollen, dass uns beim Impact schon wieder genommen wird, was wir uns geholt haben, sind schlechte Entscheidungen nicht erlaubt."

Kriss Dalmi: "Du vergisst scheinbar, warum ich ins Boot geholt worden bin und was ich bereits geleistet, bevor ich überhaupt einen Gedanken daran verschwendete, die Treppenstufen in den Keller hinabzusteigen. Ich war es, der Robert Breads dazu getrieben hat, seinen lächerlichen Kreuzzug gegen den Wahnsinn der PCWA aufzugeben. Ich war es, der die Ästhetik der Gewalt auf die nächste Stufe gebracht hat, während du die Tage deiner langweilige Existenz zusammen mit Kevin Sharpe im Limbus der Bedeutungslosigkeit gefristet hast. Das getrocknete Blut meiner Fußspuren hat den Sand bereits rot gefärbt, als du dich entschlossen hast, allen, die du kanntest den Rücken zu kehren. Ferner von der Wahrheit könnte deine Einschätzung also nicht von der Wahrheit liegen. Ich bin nicht das schwächste Glied, ich bin die wahre Bestie und dafür muss ich jede verstreichende Sekunde meines Lebens büßen. Und ich bin dankbar dafür, dass ich das muss, so dankbar!"

Grizz Lee zieht die Augenbrauen zusammen, dreht sich nun doch langsam zu Dalmi und durchdringt ihn mit einem bitterbösen Blick. Am liebsten würde er ihm so lange die Kehle zudrücken, bis...

L33: "Nach dem... was Du ihr angetan hast, ist alles, was Dir verdammt nochmal einfällt Deine wertlose Dankbarkeit und die Hoffnung auf Wiedergutmachung? Wenn Du Deiner Königin gegenüber wirklich aufrichtige Reue zeigen willst, solltest Du auf die Knie fallen, ihre Füße küssen und um Vergebung bitten. Und zwar in jedem einzelnen Moment, der Dir in Deinem abgefuckten Leben noch bleibt."

Bleed hebt ihre rechte Hand und die Finger mit den Stahlringen krallen sich in die Luft.
Es sieht aus, als könne sie allein mit dieser Geste die Zeit anhalten und die Ausartung der Konversation auf ‚Pause’ setzen.

Bleed: „Well.. okay. Guys? Nicht hilfreich..“

Kriss Dalmi: "Du bist der Letzte, der mir meine vergangenen Fehler vorhalten kann, L33!!!"

Er kann es nicht. Er kann es einfach nicht über sich ergehen lassen. Rüde fällt der Serbe Bleed ins Wort.

Kriss Dalmi: "Du bist ein elendiger Verräter, ein kalkulierender Opportunist, der seinen Freunden das Messer in den Rücken gerammt hat, weil er ansonsten weder Erfolg, noch Respekt ergattern konnte. Ich war, hingegen, immer aufrichtig. Egal, wen ich dazu brachte, seine eigenen Zähne herunterschlucken zu müssen, ob Breads, Blaze oder Sanchéz, meine Wut war ehrlich, sie kam aus tiefstem Herzen. Wie kommst du hinterfotzige Hyäne auf die Idee, dass du in der Position bist, mich zu schelten? Ich lebe mit den Erinnerungen an meinen Verfehlungen aber du, L33, du rennst vor ihnen davon und redest dir in deiner unnachahmlich protzigen Attitüde ein, dass der Zweck die Mittel heiligt. Ein Pakt mit Mephisto, um die eigenen Hüften mit Gold zu schmücken?! Bitch, please! Ich werde heute abend das tun, zu dem du nach den letzten Wochen und Monaten niemals wieder fähig sein wirst: Wiedergutmachung! Du wirst mir nach unserem Match Respekt zollen, ob du willst oder nicht!"

Schwer atmet der Gekrönte aus, schließt nun auch die Augen und fährt sich mit Daumen und Zeigenfinger über die Nasenwurzel. Ihr stummer Ruf nach einer gewissen Art von Harmonie dringt unweigerlich in seinen Kopf ein.

L33: "Well. Ich kann nicht verhindern, dass wir später gemeinsam im Main Event stehen. Deine letzten Leistungen im Ring waren aber alles andere als beeindruckend. Du willst meinen Respekt, willst Deinen Platz im großen Gangbang beim Impact? Was sollte mich davon abhalten, Dir den Daumen nach unten zu geben, einfach nur weil Du Kriss Dalmi bist?"

Niemand bemerkt Bleed, die mit den Händen an ihren Schläfen und gesenktem Blick langsam Schritt für Schritt zurück geht.. in den Hintergrund. In die Schatten.
In dem Moment gibt es nur noch L33 und Kriss Dalm1, face to face.

Der rechte Mundwinkel des Belgraders formt seinen Mund zu einem höhnischen Schmunzeln.

Kriss Dalmi: "Ganz recht, Grizzy. Nur weil ich Dalm1 bin. Weil ich jetzt ein anderer bin, als damals."

Dalm1 sieht sein Gegenüber mit einer erwartungsvollen Miene an und zuckt mit den Schultern. L33s Skepsis weicht jedoch nicht aus seinen Zügen.

L33: "Ein paar Wochen keine Drogen zu nehmen und sich neue Zähne einsetzen zu lassen ist nun wahrlich keine große Leistung. Du willst in's Six Man Tag? By any means necessary? Bleed musst Du nicht überzeugen, wissen wir beide. Aber Eleven. Und MICH. Und die Schwere dieser Aufgabe solltest Du ganz bestimmt nicht unterschätzen."

Der Serbe schüttelt vehement seinen Kopf.

Kriss Dalmi: "Ich unterschätze Eleven nicht. Ich wäre nicht hier unten, sondern dort oben bei den ganzen anderen Narren, würde ich ihn unterschätzen. Nein, L33, ich werde liefern! BIG TIME! Und er wird zum ersten Mal von Stolz erfüllt sein, wenn ich den Himmel in Blut tauche. Tatsächlich hat es schon begonnen. Beobachte ihn und sieh, was sich dort oben abspielen wird. Und sag mir danach erneut, dass ich nicht dazugehören kann, dass ich das schwächste Glied im N&B-Rudel bin."

L33 ist im Begriff etwas zu erwidern, als es ihm auffällt.
Er blickt sich kurz um. Seine Augen suchen im Halbdunkel des Kellers, doch mit jedem Augenblick wächst die Gewissheit, dass er nur noch allein ist mit Kriss Dalmi.

Und auch er hat es im selben Moment bemerkt.
Bleed’s gone..
Sie ist einfach gegangen.

Ein Kichern hallt durch die Leere des Raums, wird von den toten Wänden wieder und immer wieder zurückgeworfen. Begeistert reißt der Serbe seine Arme auseinander.

Dalm1: "Wir sind endgültig unten angekommen, L33! Wie schnell und widerstandslos wir uns von ihnen haben verzaubern lassen, oder? Allein in der Gruft der PEST und darüber sinnierend, wie wir den Niedergang der PCWA gestalten können. How fuckin' HILARIOUS!!"

L33 entgegnet dem nichts. Und so stehen sie beide einfach nur da. Lassen die gespentische Stille ihrer neuen Heimat auf sich wirken. Im Wissen, dass sämtliche Brücken zurück bis auf ihre Grundpfeiler abgebrannt sind.

Unbemerkt und ausserhalb der Sichtweite der beiden knirschen die Stiefel von Bleed über die Treppen und bringen sie nach oben. Es ist ein Abgang ohne jegliche Theatralik, offensichtlich aus einer nüchternen Bestandsaufnahme geboren, Fragen bei L33 und Dalm1 hinterlassend. Vielleicht sogar das Gefühl von schlechtem Gewissen, das im besten aller Fälle zwei offensichtlich so unterschiedliche Seelen in einem Augenblick vereinen kann.

Niemand sieht ihren Blick in den Schatten.
Und das Lächeln, das sie mit sich nach oben trägt...

 

Mike Garland: "Ganz, ganz gruselig."

Vincent Craven: "Ich bin mir auch nicht so sicher, ob das jetzt gut oder schlecht ist, wie sich Grizz Lee und Kriss Dalmi verstehen."

Mike Garland: "Du meinst... eigentlich gar nicht?"

Vincent Craven: "Zumindest ist Lee nicht so von den Fähigkeiten von Dalmi überzeugt. Allerdings ist Dalmi immer gefährlich, immer. Wenn man mit ihm im Ring steht, ist Dalmi vielleicht nicht immer der Gewinner. Aber er zeichnet seinen Gegner für den Rest seiner Karriere."

Mike Garland: "Poetisch ausgedrückt. Vielleicht wird aus dir ja auch noch eine Zahl? V1nc3nt?"

Vincent Craven: "Halt die Klappe."


------------------ PCWA ------------------

Vier Worte.

"Sie wollten mich sehen?"

Vier Worte und sie wirken in seinen eigenen Ohren so, als wären es die ersten vier Worte seit Monaten, die er selbstständig, ohne vorher eine Frage gestellt bekommen zu haben, ausgesprochen hat. Selbstständig. Auf eigenen Beinen.

Jona Vark sitzt in ihrem Büro am Schreibtisch und schaut irritiert nach oben, als hätte sie die Stimme noch nie gehört. In der Tat ist es ziemlich lange her, dass sie mit der Person ein paar Worte gewechselt hat. Jacob Kwabena steht im Türrahmen und blickt auf seine Füße, vermeidet den Augenkontakt mit der Frau, die ihn nach seinem ersten PCWA-Fiasko, nach seinem GFCW-Fiasko, nach Alkoholeskapaden und einem Gefängnisbesuch, nach dem Tod seines Vaters wieder eingestellt hat. Vor ziemlich genau einem Jahr, bei Vendetta 99, feierte Jacob Kwabena sein Comeback. Und genau genommen versteht er seine Rolle in der PCWA selber nicht. Ein glorifizierter Jobber ist er nicht, denn ihn glorifiziert niemand. Er darf an irgendwelchen Sitzungen teilnehmen, ist irgendwie Teil einer Army, aber kann selbst nicht sagen, wer daran beteiligt ist und warum.

Jona Vark: "Wollen sie sich nicht setzen?"

Kwabena sieht kurz auf, blickt auf den Sessel, auf den Jona Vark zeigt und schleppt seinen teilnahmslosen Körper auf die Sitzgelegenheit.

Jona Vark: "Können sie sich vorstellen, warum ich mit ihnen sprechen möchte?"

Die Geschäftsführerin sucht den Augenkontakt mit dem "Wonderman". Doch der starrt einfach nur im Büro umher.

Jona Vark: "Mister Kwabena?"

Keine Reaktion. Kwabena wirkt vollkommen apathisch, geistig nicht anwesend, bis Jona Vark ihre Stimme erhebt und eines ihrer eigenen Tabus bricht.

Jona Vark: "JACOB!"

Es kommt zum ersten Blickkontakt zwischen den beiden Parteien und Kwabena strengt sich an, dem Blick seiner Chefin standzuhalten. Er wechselt zwischen ihren beiden Augen hin und her und wartet auf die Initiative seiner Geschäftsführerin, doch die wartet auf eine weitere Reaktion.

Jacob Kwabena: "J... Ja?"

Jona Vark: "Wissen sie, warum sie hier sind?"

Er antwortet mit einem Kopfschütteln. Nicht gut genug. Sie starrt ihn weiter an.

Jacob Kwabena: "Nein."

Jona Vark: "Wieviele Matches haben sie im letzten Jahr in der PCWA bestritten?"

Er scheint tatsächlich darüber nachzudenken. Es rattert in seinem Kopf und er löst den Blickkontakt dafür wieder. Dann kratzt er sich an der Nase und antwortet. Fragend.

Jacob Kwabena: "Vielleicht neun?"

Jona Vark: "Vier."

Kwabena wirkt überrascht, dass es nur so wenig Matches waren. Er dachte, er wäre aktiver gewesen.

Jona Vark: "Und wieviele Matches haben sie davon gewonnen?"

Hier braucht er nun wirklich nicht zu antworten. Kein einziges Match.

Jona Vark: "Und wieviele Matches haben sie für die Berlin Wrestling Heroes bestritten?"

Jacob Kwabena: "Keine Ahnung."

Jona Vark: "Sieben. Und davon fünf verloren. Das macht elf Matches in einem Jahr. Neun Niederlagen."

Aber immerhin zwei Siege. Etwas, was andere Wrestler nicht von sich behaupten können. Hey, man klammert sich an jeden Strohhalm. Doch Jacob Kwabena weiß, worauf das hinausläuft und gedanklich packt er bereits seine Koffer.

Jona Vark: "Also... trinken sie wieder?"

Er wird mit vier Worten aus den Gedanken gerissen und starrt seine Chefin an.

Jacob Kwabena: "Wie bitte?"

Jona Vark: "Ich habe sie gefragt, ob sie wieder trinken, Mister Kwabena."

Bevor er allerdings antworten kann, fährt die Geschäftsführerin fort.

Jona Vark: "Ich habe dafür keinen Beweis, aber ich habe Gründe anzunehmen, dass sie wieder trinken. Oder Schlimmeres. Es muss einfach einen Grund geben. Einen Grund für ihre Teilnahmslosigkeit. Ihnen ist alles egal, Mister Kwabena. Sie tauchen auf, wann immer sie möchten. Sie zeigen eine für das, was wir von ihnen erwarten, erbärmliche Leistung. Sie schaffen nichts. Sie leisten nichts. Und es wird nicht besser, egal wen wir ihnen an die Seite stellen. Ein motivierendes Gespräch mit Kevin Sharpe, Matches mit Chris Fusion, eine Verbindung zu Erik Moranes. Ich denke, dass die PCWA langsam am Ende ihrer Möglichkeiten ankommt, Mister Kwabena."

Und wieder werden die Koffer gepackt. Viel kommt da sowieso nicht rein.

Jona Vark: "Ich bin am Ende mit meinem Latein. Deswegen frage ich sie noch einmal, weil es keine andere Möglichkeit geben kann... Trinken sie wieder?"

Der Wonderman blickt seine Geschäftsführerin starr an. Dann beißt er sich auf die Lippen und schüttelt leicht den Kopf.

Jacob Kwabena: "Nein."

Jona Vark: "Was ist dann ihr Problem? Was ist los?"

Er sieht kurz zur Seite und stößt einen genervten Zischlaut aus. Dann schaut er Jona Vark wieder an.

Jacob Kwabena: "Egal, was ich hier tue. Egal, was ich mache oder sage. Es spielt keine Rolle. Ich bin eine Fußnote in der Geschichte der PCWA. In der Geschichte des Wrestlings. Ich bin einfach nicht mehr motiviert und weiß nicht, wofür ich mir diesen Mist überhaupt antue."

Jona Vark: "Warum steigen sie in den Ring? Warum kämpfen sie?"

Kwabena hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet und blickt dementsprechend perplex drein.

Jacob Kwabena: "Was meinen sie?"

Jona Vark: "Azrael Rage kämpft, weil er als der beste Wrestler anerkannt werden will, den es jemals gab. Er ist dreifacher Undisputed Gerasy Champion und kämpft dennoch jeden Monat darum, respektiert zu werden. Ein Wrestler steigt in dem Ring, um sich etwas zu beweisen. Um Erfolg zu haben. Um Matches und Titel zu gewinnen. Vielleicht auch einfach nur dafür, um andere Leute fertig zu machen. Warum steigen sie in den Ring, was ist ihre Motivation?"

Nun muss Jacob Kwabena wirklich nachdenken. Er hatte einst eine Motivation, doch die hat sich vor über langer Zeit verabschiedet.

Jacob Kwabena: "Ich... ich wollte meinen Vater beeindrucken. Doch den gibt es nicht mehr."

Danquah Kwabena starb 2013. Dies brachte Jacob dazu, seine Geschwister und England abermals zu verlassen. Sich dem Alkohol zuzuwenden. Immer wieder blitzte sein Talent auf und doch machte er nichts daraus.

Jacob Kwabena: "Für wen also mache ich das hier?"

Jona Vark: "Das müssen sie sich überlegen. Kämpfen sie für sich? Für die handvoll Fans, die sie vielleicht hätten, wenn sie sich anstrengen würden? Für einen besseren Vertrag, wenn ihrer am 31. Juli 2015 ausläuft? Sie haben nicht mehr soviel Zeit mich davon zu überzeugen, warum ich sie weiter unter Vertrag behalten sollte, Mister Kwabena. Wenn ihr Vertrag im Juli ausläuft, waren sie 18 Monate in der PCWA. 18 Monate. Heute ist ihr fünftes Match. Ist das wirklich ihr Wunsch, so auf ihre Wrestlingkarriere zurückzublicken? Sollte das alleine sie nicht motivieren?"

Wieder blickt Kwabena auf den Boden. Aber nur für einen Bruchteil, dann schaut er wieder Jona Vark an.

Jacob Kwabena: "Ich... ich glaube ich brauche einen Therapeuten, Miss Vark. Ich kann nicht mehr. Der Verlust, dieser Misserfolg... ich bin nichts. Und der einzige Grund, warum ich jeden Morgen aufstehe und mir das antue ist, weil ich ein Feigling bin."

Ein Hilferuf.

Jacob Kwabena möchte laufen, doch er benötigt Hilfe dabei, einen Fuß vor den Anderen zu setzen.

Jona Vark: "Ich verstehe. Vielleicht wäre es dann besser, dieses Match heute..."

Jacob Kwabena: "Nein, ich schulde es Erik. Egal wie es ausgeht, so geht es nicht weiter, Miss Vark. Ich brauche Hilfe. Und ich hätte vielleicht schon vor Monaten zu ihnen kommen sollen."

Jona Vark: "Vielleicht, ja. Aber das spielt keine Rolle, Mister Kwabena. Die PCWA wird sie unterstützen, das verspreche ich ihnen. Doch eine andere Sache."

Er kann sich denken, worauf das hinausläuft.

Jona Vark: "Sie haben darum gebeten, dass die Aufnahmen noch einmal analysiert werden."

Die Aufnahmen von der Attacke, die er bei Vendetta 107 erlitten hat. Er musste sogar einige Tests über sich entgehen lassen, um die Freigabe zu erhalten, heute antreten zu dürfen. Körperliche Tests. In seinen Kopf guckt Niemand rein.

Jona Vark: "Wie sie es sich denken können, konnten wir nicht herausfinden, wer sie attackiert hat. Bleibt die Frage nach dem Warum?"

Jacob Kwabena: "Das weiß ich aber nicht. Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich ein unbedeutender Teil der PCWA bin. Ich habe lose Verbindungen, bin Teil des D.E.A.Ls, wurde in diese Undercard Army gesteckt... aber ich habe keine Feinde. Ich habe Gegner, aber Niemand hasst mich so sehr, um mich so anzugreifen."

Jona Vark: "Dann sollten sie aufpassen, dass es kein zweites Mal passiert, Jacob."

Jacob Kwabena: "Das werde ich."

 

Vincent Craven: "Jetzt wissen wir also, wieviel Zeit Jacob Kwabena in der PCWA noch hat."

Mike Garland: "Du meinst, wie lange wir ihn noch ertragen müssen, diesen Versager."

Vincent Craven: "Tatsächlich scheint auch Jona Vark langsam die Geduld zu verlieren. So langsam muss der Knoten platzen, ansonsten hat Kwabena ein ordentliches Problem. Zu seinen privaten Problemen."

Mike Garland: "Der ganze Typ ist ein Problem. Für sich, für den DEAL, für die Undercard Army. Komplett."

Vincent Craven: "Und viel Zeit bleibt ihm nicht mehr..."


------------------ PCWA ------------------

Wieder einmal Berlin. Wieder einmal die PCWA. Er hatte das Gefühl, dass umso mehr er die Liga verachtete, umso mehr zog es ihn hierher. Immerhin hatte er aber einen guten Grund für seine Anwesenheit. Zwei seiner Leute, wenngleich auch nicht die hellsten Köpfe der XAW, würden heute ein Match bestreiten und was könnte es für einen besseren Grund für einen Chef geben, um nach seinen Angestellten zu sehen. Gekleidet in seiner Freizeitkleidung läuft die selbsternannte Legende durch die Gänge des PCWA Theaters. Er muss einige Minuten gehen, während er seine Umgebung mit grimmiger und misstrauischer Miene mustert. Schließlich macht er vor einer Tür Halt. Kurz überlegt er, ob er sich das wirklich antun soll, dann klopft er jedoch kurz und öffnet einfach die Tür ohne auf eine Antwort zu warten. In der Kabine von Team Happy Hour erblickt Smash schließlich seine beiden Angestellten. Beide sitzen auf Stühlen vor einer kleinen Tafel und blicken auf eine junge Frau, die mit dem Rücken zu Smash steht, sodass er nicht erkennen kann, um wen es sich handelt. Smash wirkt etwas erstaunt ... irgendwie wirkt die Szenerie auf ihn zu ... harmlos. 

Kevin Smash: "Was soll das? Begrüßt man so seinen Chef?"

Empört blickt er zu den Beiden, als die Frau an der Tafel sich umdreht und Smash urplötzlich vollkommen bleich im Gesicht wird. Ohne zu zögern macht Smash zwei Schritte zurück und schreit die beiden Jungs von Happy Hour an.

Kevin Smash: "SEID IHR 2 DENN VOLLKOMMEN WAHNSINNIG? WISST IHR WER DAS IST?

Smash deutet mit dem Finger auf Cinderella. Seine beiden XAW'ler scheinen den Ernst der Situation jedoch nicht begriffen zu haben. Ganz im Gegenteil zuckt Cornwallace nur mit den Schultern.

Brandon Cornwallace: "Klar wissen wir das! Das ist Miss Cindy!"

Gordon Banes: "Genau Dude! Sie macht aus uns Stars! Cool oder?"

Brandon Cornwallace: "Weil wir daran geglaubt haben!"

Smash blickt die beiden besten Freunde, die ihn debil angrinsen, völlig entgeistert an.

Kevin Smash: "DAS IST SEINE TOCHTER, IHR IRREN!"

Smash weicht erneut einen Schritt zurück, während Cinderella die Szenerie bislang stumm betrachtet und dabei nicht erkennen lässt, was sie davon hält. Team Happy Hour jedenfalls reckt den Daumen in die Höhe.

Brandon Cornwallace: "Das wissen wir doch schon längst, Dude! Wir haben Mad Dog sogar schon kennen gelernt!"

Gordon Banes: "Ja, ein ziemlich grimmiger Zeitgenosse, wenn du mich fragst ... der könnte auch etwas mehr Glauben vertragen!"

Smash sieht die beiden nunmehr etwas verwirrt an. Wieso sprechen die beiden hier von Mad Dog? Smash versucht nicht weiter darüber nachzudenken und wendet den Blick stattdessen zu Cinderella. 

Kevin Smash: "Schickt er dich? Huh? Sag schon ... was will er von mir?"

Abermals sieht Smash sich unruhig im Raum umher, während er auf eine Antwort von Cinderella wartet.

Miss Cinderella: „Sie meinen sicherlich meinen Vater und nein, ich bin auf eigener Initiative hier. Ich wurde von diesen beiden feinen Gentlemen angeheuert, als Managerin und es freut mich sehr, dass wir uns endlich kennen lernen, Mr. Smash.“

Er wirkt nicht überzeugt. Sie wollte ihm eigentlich die Hand reichen, aber erst weicht er zurück und dann blickt er sich hektisch um, in der Angst, dass ihr Vater, Azrael Rage, hinter ihm stehen könnte.

Miss Cinderella: „Seien sie versichert, es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Ich stehe auf eigenen Füßen und bin nur am Erfolg meiner Klienten interessiert, seien sie sich dessen versichert.“

Brandon und Gordon gucken ein wenig dumm aus der Wäsche, warum Miss Cindy, einen Spitznamen den sie übrigens nicht mag, jetzt so hochtrabend spricht. Sie schweigen aber. Ist wohl besser so.

Miss Cinderella: „Bitte, Mr. Smash, haben sie keine Angst. Es gibt nichts für sie befürchten. Mein Vater und ich sind nicht dieselbe Person.“

Sie denkt kurz an ihren Vater. Er fehlt ihr. Ob sie ihm auch fehlt? Bisher haben sie sich gemieden, obwohl er bestimmt mitbekommen hat, dass sie wieder da ist. Aber es scheint ihm nicht gut zu gehen. Vielleicht sollte sie irgendwann mal nach ihm sehen? Aber gerade ist das egal. Viel wichtiger ist es Kevin Smash davon zu überzeugen, dass er keine Angst vor einer Attacke ihres Vaters haben muss.

Miss Cinderella: „Schließen sie einfach die Tür ab. Sehen sie sich um. Hier sind nur Brandon, Gordon, der Affe…“

Gordon: „Er heißt Toto.“

Miss Cinderella: „Klappe! Und natürlich bin ich noch hier und ich bin nur hier, weil ich die Beiden gerade auf ihr Match vorbereite.“

Mit leicht misstrauischen Blick sieht Smash sie an.

Kevin Smash: "Ich hab keine Ahnung, ob man dir mehr trauen kann als deinem Vater, aber wir wollen es Mal versuchen. Außerdem können die beiden Vollidioten Führung gut gebrauchen!"

Die beiden von Smash angesprochenen Vollidioten haben derweil ein Kartenspiel ausgepackt und diskutieren munter darüber was denn nun gespielt werden soll.

Brandon Cornwallace: "Ich wäre jetzt für eine Partie Mau-Mau ... bestes Game ever, Dude!"

Gordon Banes: "Niemals, Mann! Schwarzer Peter ist doch viel cooler."

Brandon Cornwallace: "Da brauchen wir dann aber noch Kuchenteig, weil das haben wir damals bei Mama immer mit Kuchenteig gespielt!"

Gordon Banes: "Wo soll ich denn jetzt Kuchenteig herholen?"

In dem Moment macht sich Toto das Rhesusäffchen bemerkbar, indem er am Ärmel von Cornwallace zupft und aufgeregt fiept.

Brandon Cornwallace: "Dude! Toto hat Recht! Dafür haben wir doch Miss Cindy!"

Es folgt ein High-Five der beiden, der die Aufmerksamkeit von Cindy und Smash wieder auf die beiden Happy Guys richtet. 

Sie blickt zornig. Schon das zweite Mal heute.

Miss Cinderella: „Keine High – Fives ohne meine Erlaubnis!“

Mit heruntergezogenen Mienen lassen die beiden Jungs die Köpfe hängen und murmeln eine kaum hörbare Entschuldigung. Smash hingegen blickt Cinderella nunmehr beeindruckt an und nickt mit dem Kopf.

Kevin Smash: "Nicht schlecht! Du scheinst die beiden wirklich im Griff zu haben!"

Er sieht die beiden Jungs an, die sich nun kaum noch rühren. Toto der Affe sitzt neben den Beiden und kaut derweil an einer Banane rum.

Kevin Smash: "Ich war eigentlich nur gekommen, um mich davon zu überzeugen, dass die beiden die XAW nicht mehr länger blamieren, aber es scheint darum müsse ich mir keine Sorgen mehr machen."

Er lacht in seiner ihm typischen Art und Weise laut auf. Cinderella hingegen sieht hier gleich eine Möglichkeit.

Miss Cinderella: „Nein, das müssen sie nicht, aber wie sie wissen, ist guter Rat teuer. Die Kostendeckung für effektives Training der Beiden, plus Outfits, plus Schauspielunterricht, plus Schauspielschule ist nicht einfach. Ich denke, sie sollten uns unterstützen.“

Smash fällt die Kinnlade runter. Er will antworten, aber die weiteren Worte von Cinderella überfahren ihn.

Miss Cinderella: „Wir bräuchten einen Tourbus. Das würde unsere viele Reiserei in den Kosten massiv senken und ich denke, im Interesse ihrer Liga, aufgrund der Präsentation sollte ihnen das die Sache schon wert sein.“

Sie stellt sich neben Smash, welcher auch bemerkt hat, dass sie überaus attraktiv ist und legt ihren Arm um ihn. Er spürt ihre seidenweiche Haut in seinem Nacken.

Miss Cinderella: „Ich weiß, das klingt gewagt, aber denken sie doch nur nach, was das für ein Signal an die Wrestlingwelt wäre, wenn plötzlich Happy Hour nicht nur das Team schlechthin wäre, sondern auch von welcher Talentschmiede diese coolen Kerle kämen. Es wäre somit ihr Triumph. Jeder würde sagen – Sieh nur, die wurden von Kevin Smash entdeckt! Mit der richtigen Förderung, bin ich sicher, dass ich das möglich machen kann. Wir brauchen nicht viel, aber ein solcher Bus, würde diesen ungeschliffenen Diamanten wirklich helfen. Was sagen sie, Mr. Smash? Sind sie der großzügige Mann, der immer hinter seinen Schützlingen steht, wie ich es überall im Internet gelesen habe?“

Sie hat es nirgendwo im Internet gelesen… Das Internet hält Team Happy Hour für Vollidioten und zumindest was sie angeht auch Kevin Smash, weil er sie eingestellt hat. Die Miene von Smash verändert sich augenblicklich. Zufrieden wirkt die selbsternannte Legende nicht, leicht grummelnd nickt sie allerdings schließlich mit dem Kopf.

Kevin Smash: "Also gut ... ich werde das veranlassen! Aber besser die beiden machen was draus!"

In diesem Moment klopft ihm Cornwallace, der still und heimlich von seinem Stuhl aufgestanden ist, dem Smasher auf die Schulter.

Brandon Cornwallace: "Du musst nur an uns glauben, Smashy!"

Auch von der anderen Seite klopft ihm nun eine Hand auf die Schulter.

Gordon Banes: "Genau Dude, denn der Glaube ist Alles! Wir haben daran geglaubt Erfolg zu haben und jetzt haben wir Miss Cindy!"

Brandon Cornwallace: "Und wir sind PCWA Berlin World Tag Team Champions! Wir werden nicht verlieren!"

Beide nicken selbstbewusst und energisch. Smash blickt unsicher zu Cinderella und wünscht sich, dass er genau so sicher wäre, wie die beiden Jungs. Er versucht erst gar nicht ihnen klar zu machen, dass er ihnen diese XAW Replica Belts gegeben hat und sie diese niemals gewonnen haben. Die Zwei würden ohnehin nicht verstehen, wovon er spricht. Aber immerhin wirken sie motiviert ... das hat er bei anderen Angestellten auch schon anders erlebt. Cinderella begibt sich wieder an ihre Tafel.

Miss Cinderella: „Gentlemen, heute geht es darum ein erstes Zeichen zu setzen. Moranes und Kwabena sind harte Gegner, aber ihr könnt sie besiegen, dessen bin ich mir sicher. Dennoch weiß ich, dass man euch immer noch etwas mehr motivieren kann.“

Sie holt ihre Tasche hervor und daraus kommen drei Dosen Pringles mit Cheese und Onion Geschmack, welche sie hinter sich auf ein Regal stellt

Miss Cinderella: „Wenn ihr heute gewinnt, darf jeder von euch… ja, bevor du fragst, Gordon, auch der Affe… eine Packung dieser Chips essen. Zudem gibt es eine Stunde Zeit für Videospiele und ihr dürft dreimal ein High – Five machen!“

Man kann den Kampfeswillen richtig in den Gesichtern sehen. Selbst Toto sieht entschlossen aus.

Brandon Cornwallace: „Dude, die machen wir fertig!“

Gordon Banes: „Keine Gnade!“

Jetzt fällt Smash endgültig die Kinnlade runter. So einfach ist es die Schwachköpfe zu motivieren? Wieso ist er nicht auf die Idee gekommen?

Miss Cinderella: „Beginnt mit den Aufwärmübungen.“

Tatsächlich fangen Beide sofort an und Cinderella geht noch einmal zum Kevin Smash, der kurzzeitig nicht sicher ist, ob er träumt.

Miss Cinderella: „Sehen sie, Mr. Smash. Meine Klienten sind hochmotiviert. Unterstützen sie uns und auch sie werden Anteil an ihrem Erfolg haben. Da fällt mir ein, sie sollten das anziehen. Sieht bestimmt gut aus, wenn sie auch eins tragen.“

Aus ihrer Tasche holt sie ein Shirt hervor. Vorne die Aufschrift Team Happy Hour und der bekannte Smiley mit der Sonnenbrille. Hinten steht „Warriors of Light“. Ihm entgleisen endgültig alle Gesichtszüge.

Kevin Smash: „Warriors of Light? Wessen selten bescheuerte Idee war das denn?”

Sie blickt angefressen.

Miss Cinderella: „Meine! Gibt es damit ein Problem? Ich kann gerne meinen Vater holen, damit wir das klären?“

Sie blufft. Sie hat keinen Kontakt zu ihren Vater aktuell… auch wenn sie sich diesen wieder wünscht. Smash hingegen blickt gleich ängstlich.

Kevin Smash: „Nein, nein, nein, sehr schöne Shirts. Hier! Ich ziehe es sofort an!“

Sofort stülpt er das Shirt über.

Kevin Smash: „Und so ein toller Stoff! Großartige Idee. Warriors of Light. So kann man die Beiden bestimmt großartig vermarkten! Ich muss leider auch los.“

Sofort öffnet er die Tür und verschwindet so schnell, wie er gekommen war. Gordon blickt trotz seiner Übungen noch auf.

Gordon Banes: „Hat Smashy etwa Angst vor Mad Dog?“

Sie giftet nur.

Miss Cinderella: „Mach dich weiter warm!“

Er folgt ihrer Anweisung. Sein bester Freund antwortet ihm derweil im Flüstermodus.

Brandon Cornwallace: "Quatsch, der war bestimmt nur aufgeregt, weil er uns gleich siegen sehen wird!"

Sein Partner nickt ihm anerkennend für diese Erklärung zu und die Beiden setzen ihr Training fort.

 

Vincent Craven: "Warriors... of Light? Was macht Cindy bitte aus Happy Hour?"

Mike Garland: "Vielleicht Witzfiguren, über die man nicht mehr so deutlich lacht?"

Vincent Craven: "Das tut doch sowieso Niemand?"

Mike Garland: "Vielleicht kriegen sie dann mal ein bisschen Profil, ne?"

Vincent Craven: "Du klingst genauso skeptisch wie Kevin Smash."

Mike Garland: "Der soll mal nicht so sein, schließlich bekommt er ordentliche Gratiswerbung für seine eigene, komische Liga."


------------------ PCWA ------------------

Ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken, als er durch den sowieso schon kühlen Backstagebereich des PCWA Theater schleicht. Er übt, um besser darin zu werden und tatsächlich scheint ihn fast niemand zu bemerken, doch er weiß, dass der Eindruck trügt. Es ist nicht so, dass sie ihn nicht bemerken, sondern so, dass sie ihn nicht beachten. Für viele hier ist Benedict White eben noch immer ein Niemand. Es gibt nur eine Person, die mehr in ihm sieht. Robert Barker. DER Robert Barker. Er einzig Wahre.

Und deshalb ignoriert Benedict den kalten Schauer im Rücken und widerstrebt seinem Instinkt sofort umzudrehen. Er geht Schritt für Schritt voran und nähert sich voll ambitionierter Gedanken der Craft-Kabine, als deren Tür sich von innen öffnet und jemand heraustritt.

Benedict friert mitten in der Bewegung ein. Er wollte lauschen. Stevie van Cranes Pläne erfahren. Robert warnen. Unbemerkt wieder fliehen. Er wollte…

Sanchéz: „Hey Muchacho, was willst du denn hier?“

Díego Alejandro Sanchéz steht direkt vor ihm. Keine Chance zu entkommen. Er schluckt einen Brocken Angst herunter und speit ein paar unüberlegte Worte hervor. Die ersten, die ihm in den Sinn kommen.

Benedict White: „Lass mich in Ruhe, Sanchez, ich muss dir gar nichts sagen! Du gehörst zum gleichen Pack wie Stevie!“

Er wirkt wie ein eingeschnapptes Kind und man wartet nur darauf, das er in sein Zimmer rennt, abschließt und zum vierzehnten Mal 'The Crow' guckt.

Sanchéz: „Das Pack, mein Freund, nennt sich CRAFT. Vielleicht solltest du mal etwas mehr Respekt vor deinen Kolle..."

Benedict White: „Du kriegst gar nichts von mir! Wir sind keine Kollegen, ich bin—“

Sanchéz: „Barkers Laufbursche. Sein neuer Schoßhund, der ihm den arroganten Arsch pudert.“

Benedict errötet leicht.

Benedict White: „Wenigstens bin ich der Laufbursche für den wahren Superstar of the year und nicht für diesen Faker Stevie van Crane!“

Díego rollt leicht mit den Augen und atmet einmal durch durch. Fanatismus. Immer eine gefährliche Sache. Vor allem dann, wenn er vom Schlächter noch weiter befeuert wird.

Sanchéz: „Stevie Van Crane hat Geschichte geschrieben, Junge."

Seltsam, wie man sich im Laufe der Jahre die Sprechgewohnheiten von Kollegen angewöhnen kann.

Sanchéz: "Er hat den Brawlin Rumble gewonnen und sich direkt danach zum Undisputed Gerasy Champion gekrönt. Etwas, das noch niemandem zuvor gelungen ist. Auch nicht deinem geliebten Robert Barker. Doch spätestens beim Imperial Impact werden wir und alle anderen ja sehen, wie gut dein Schlächter tatsächlich ist . Oder wie viel Schall und Rauch der Namer Barker tatsächlich enthält."

Der junge Engländer hat genug. Niemand darf so über Robert Barker reden! Niemand! Mit einem aufgebrachten Schwinger will er Diego Respekt lehren, doch der Craft-Member ist zu schnell. Er weicht dem Schlag mit einem Schritt zur Seite aus und lässt Benedict ins Leere taumeln.

Sanchéz: „Spar dir deine Kraft für dein Match, Junge. Du tritts heute nicht gegen irgendjemanden an, sondern gegen Mad Dog. Da wirst du alles brauchen, was du irgendwie aufbringen kannst. Willst du da wirklich schon hier und jetzt verprügelt werden? Nicht, dass du es nicht verdient hättest, für die Rolle, die du im letzten Monat in Barkers Aktion gespielt hast."

Er geht auf Benedict zu und sieht, wie dieser hin- und hergerissen ist, zwischen seinem Wunsch stark zu wirken und dem Instinkt lieber zurückweichen zu wollen.

Sanchéz: „Aber ich glaube, ich lasse das lieber, denn der Night Fighter wird das schon alleine hinbekommen. Einer der besten Wrestler der Welt. Eine lebende Legende und niemand, den man ärgern sollte.“

Jetzt weicht Benedict tatsächlich einen Schritt zurück. Er hat so viel an Herrn Barker gedacht und wie er ihm helfen könnte, den Titel zu gewinnen, dass er sein eigenes Match fast vergessen hätte.

Sanchéz: „Auch wenn er oft einen eher ausgeglichenen Eindruck macht... Wenn man ihm dumm kommt, ihn provoziert... dann ist er einer der gefährlichsten Männer der Welt.“

Benedict stößt gegen ein Hindernis hinter sich. Wirbelt herum und hört Diego sagen, was er längst sieht.

Sanchéz: „Nicht wahr, Mad Dog?“

Der Hund lächelt nicht. Er nickt nur stumm, während er die Augen nie von Benedict lässt. Der Junge mit den schwarzen Haaren beginnt zu zittern. Der Mann, den selbst Robert Barker nur mit ärgster Not besiegen konnte, steht direkt vor ihm. Sein heutiger Gegner. Sein wütender Gegner. Er will etwas sagen. Sollte etwas sagen.

Benedict White: "..."

Doch es kommt kein Laut hervor. Seine rechte Hand zittert bedenklich. Er weiß, was gleich folgen wird. Keine Zeit. Er nimmt Reißaus. Schnell weg. So schnell wie möglich. Zurück ins Reich der Niemande, dort wo Robert Barker ihn in seinem Moment peinlicher Schwäche nicht sehen würde.

Mad Dog: "Du kannst nicht ewig weglaufen, Junge! Gleich wirst du die Konsequenzen deines Übermuts spüren."

Langsam verhallen die Worte, welche die Töle seinem heutigen Gegner noch mit auf den Weg gab, in den Weiten des Backstage-Bereichs, doch der Engländer hört sie nicht mehr. Zu laut ist das Pochen des eigenen Blutes in seinen Ohren. Der Mexikaner tritt neben den verrückten Hund und schüttelt leicht mit dem Kopf. Er trägt bereit sein Ring-Outfit. Schließlich steht gleich sein Duell mit Dorado an.

Sanchéz: "Wer gibt diesen Irren nur immer Ausgang? Sie sind so verdammt jung und doch so verdorben. Stell dir nur mal vor, es wäre dein Sohn, der Barker so fanatisch blind hinterher rennt. Grauenhaft."

Der Night Fighter legt den Kopf schief, will sich diese Vorstellung erst gar nicht machen. Da hat er doch mittels seiner Erziehung noch ein gehöriges Wort mitzureden, denkt er sich...

Mad Dog: "Ich weiß nicht, aus welchen zerrütteten Familienverhältnissen dieser Benedict kommt, aber irgendetwas scheint ihn an Barker eher zu faszinieren als beispielsweise an uns beiden. Blake war doch nicht anders - wenn er etwas an mir fand, dann war es genau das, was mir selbst an mir missfiel. Und seine Entwicklung war nun weiß Gott nicht die goldigste... Wenn dann endlich jemand dort ist, der in einem mehr sieht als einen Niemand, schließt man sich eben genau diesem Menschen an. Und schaltet dabei scheinbar jegliche Gehirnzelle ab..."

Kurz sinkt der Kopf des verrückten Hundes gen Boden - er hatte sich damit abgefunden, dass Milton nicht mehr in der PCWA war und einen Schlussstrich unter all das gezogen hatte.

Mad Dog: "Blake habe ich die Freiheit, selbst wieder für sich einstehen zu können, zurück gegeben. Selbst hätte er ebenso wenig wie wir beide, den Absprung schaffen können. Oder Sanchéz? Es ist doch so, huh?! Wir werden die PCWA nie verlassen, es sei denn wir sind so verzweifelt und setzen in einem Kampf das allerletzte, was uns dann noch bleibt. Unsere Karriere."

Díego guckt in Richtung seinen Gegenüber, doch er schaut durch die Töle hindurch. Seine Gedanken wandern kurz in die Vergangenheit. Sein langes Tal, dass er durchschritten hat. Das Match gegen Aleks G. in dem er seine Karriere auffs Spiel gesetzt hat. Dann der Ashes und sein Sieg gegen Dalmi. Nein, er ist noch nicht bereit seine Karriere zu beenden. Doch ist man das jemals?

Sanchéz: "Das alles hier..."

Er breitet die Arme aus und dreht sich einmal um sich selbst.

Sanchéz: "... ist unsere Heimat. Und unsere Sucht. Nur die stärksten schaffen den Absprung aus freien Stücken und begeben sich freiwillig in den Entzug. Wer weiß schon wirklich, was die Zukunft für uns bereit hält, amigo? Ich habe im Vorfeld des Brawlin' Rumble meine Karriere aufs Spiel gesetzt. Ein Akt der Verzweiflung, der Resignation. Doch dann im Ring, konnte ich nicht los lassen. Es ging einfach nicht. Mein Herz, jede Faser meines Körpers hängt an der PCWA, an unserer Sucht. Ich werde wohl nie den passenden Moment für den Absprung  ergreifen können. Ich werde mich wohl eher einreihen in die Liste derer, denen der Körper diese Entscheidung abgenommen hat ... Keevan, John Smith, Elroy..."

Der Konstante nickt. Er war über die ganze Zeit seiner Karriere von schweren Verletzungen verschont geblieben. Manchmal dachte er gar, er wäre nicht verwundbar - doch mittlerweile merkte er sein fortgeschrittenes Alter deutlich. Und die Vorsicht, die sich bei jedem Kampf in ihm breit machte.
Vielleicht war das der Punkt, der ihn von den anderen unterschied? Der Grund, weshalb er nicht mehr an der Spitze stand...

Mad Dog: "Du liebst das hier genauso wie ich, huh?!"

Und endlich dreht sich der Mexikaner zu seinem Gesprächspartner um, während MD immer noch in die Fernen des Backstagebereiches schaut, so als bestünde die Möglichkeit, dass White oder gar Barker wieder zurückkäme.

Sanchéz: "Si, amigo. Und deshalb fordere ich dich zu einem Match!"

WHAT?!

Ein lautes Raunen geht ob dieser plötzlichen Herausforderung durch das Publikum. Und ehe Mad Dog irritiert herüber zu Sanchéz schaut, der ganz dicht an ihn heran gekommen ist und in dem es die ganze Zeit über schon brodelte, hüllt sich die Halle in ein gespanntes Schweigen. Stille durchzieht die Ränge und alle starren gebannt auf den Thron, auf welchem nun der Night Fighter am Zuge ist. 
Der Fighter aber weiß in diesem Moment nicht, was den CRAFT Member so bewegt und hebt fragend die Arme, als er sich vollständig seinem ehemaligen Vorgesetzten bei Kerry & Gaelic TNE zuwendet. Vor allem jedoch die Hardcore-Fans können es wie immer nicht mehr abwarten und chanten wild drauf los.

ONE MORE MATCH! ONE MORE MATCH! ONE MORE MATCH!

Und obwohl sich die meisten Fans in der Halle gar nicht an vorherige Matches der beiden erinnern können, wird der Schlachtruf zu einem Lauffeuer, welches die ganze Halle elektrisiert und nur durch eine Frage der Ikone in erwartende Stille gemünzt werden kann.

Mad Dog: "Huh?"

Sanchéz: „Das ist mein voller Ernst, Mad Dog. Du bist für mich einer der besten Wrestler dieses Geschäfts. Doch ich scheue diesen Vergleich nicht. Es ist erstaunlich, was für eine Auswirkung auf die Motivation ein einzelner Sieg haben kann, oder? Ich bin bereit für dich. Für ein faires Match zwischen zwei Sportsmännern. Denn das sollte es sein."

Er kennt Mad Dog und weiß, dass dieser keiner Herausforderung aus dem Weg geht. Doch vielleicht muss er doch noch einmal nachsetzen.

Sanchéz: "Außerdem schuldest du mir noch ein Re-Match." 

Der Hund zieht eine Augenbraue hoch, doch seine Mundwinkel bleiben starr.

Mad Dog: „Du weißt, ich bin der Letzte, der dir ein solches Match verwehrt. Aber denkst du, dass es in der momentanen Situation das Richtige ist, huh?! Denkst du wirklich, dass es gut ist, sich gegeneinander zu stellen, obwohl wir auf der gleichen Seite stehen? Du kämpfst nicht ohne Grund gegen den Abschaum - gegen Dalmi. Ich kämpfe nicht ohne Grund gegen Barker und seinen Schergen. Wir stehen nicht einfach so all dem entgegen, was unten im Keller oder von alten Bedrohungen auf uns zukommen könnte.“

Sanchéz zuckt mit den Schultern, so als seien dies keine Argumente für ihn.

Sanchéz: „Deshalb ein faires Match! Sozusagen ein Sinnbild für all die anderen, die den Wettkampf nicht ehren, wie wir. Ohne Haken und ohne Ösen…“

Mad Dog: „Ich hatte solch ein Match bei Out of Ashes mit Barker, Diego. Natürlich hat er sich nicht daran gehalten, aber auch ich…“

Sanchéz stößt MD plötzlich weg und unterbricht ihn so mitten im Satz.

Sanchéz: "Meinst du, du bist besser als ich. Vielleicht sogar etwas Besseres? Willst du deshalb nicht gegen mich antreten? Huh?"

Der Fighter reißt überrascht die Augen weit auf und zieht die Arme reflexartig nach oben, doch ohne Angst ist der CRAFT Member schon da und hat den alten Abstand wieder hergestellt. Die Hände unten, so als teste er, ob MD zuschlägt.
Doch es folgt kein Punch des Hundes, nur eine verfinsterte Miene. Der Mexikaner muss deutlich werden.

Sanchéz: „Du sagst es einfach so dahin, als sei es ein Gesetz. Aber so ist es nicht, Mad Dog. Ich warte schon so lange auf diese Chance. Auf die Wiedergutmachung für deinen ergaunerten Sieg damals. Du hast mir dieses Match versprochen, Mad Dog. Erinnerst du dich noch an die goldene Zeit, in der du der Undisputed Gerasy Champion warst? Und auch beim letzten Mal, als wir uns getroffen haben, klang es noch so, als wenn du dein Versprechen einlösen wolltest. Und nun? Was interessiert dich dein Geschwätz von gestern, huh? Du bist besser als ich? Dann BEWEISE es, statt nur zu reden!"

Von den Worten des Mexikaners erregt, beißt sich der verrückte Hund auf die Unterlippe. Mustert Diego das erste Mal an diesem Abend und schaut ihm lange und tief in die Augen. So als wolle er prüfen, ob Sanchéz das Gesagte tatsächlich ernst meint. Aber dem Blick seines Gegenübers zu urteilen, besteht daran keinerlei Zweifel. Tatsächlich ist dort ein altes Feuer zu erkennen.

Mad Dog: "Anscheinend habe ich hier wirklich keine Freunde, huh?! Vielleicht kann man das unter Aktiven aber auch nicht haben, wer weiß das schon... Aber wenn ich von Seiten spreche, von Positionen, so bist du, Diego, doch in meinen Gedanken immer einer derjenigen, die mit mir zusammen auf dieser Seite steht. Verdammt. Schau doch auch mal zwischen die Zeilen, anstatt aufzugreifen, wenn ich deinem Gegner ein wenig Respekt zuspreche."

Der ehemalige Gerasy hält beide Hände angespannt ins Blickfeld des ehemaligen Tribunes, der MD stoisch und ohne eine Miene zu verziehen anschaut.

Mad Dog: "OK, meine Worte waren nicht klug. Ist es das, was du hören willst?"

Diego schüttelt energisch sein Haupt.

Sanchéz: "Ich möchte überhaupt nichts mehr hören, Mad Dog. Ich will einzig und allein ein Match gegen dich. Wir hatten immer irgendwo gleiche Ziele, Mad Dog, doch dabei standen wir nie wirklich auf exakt der gleichen Seite. IWF vs. bXq. Ein faires miteinander und doch waren wir Konkurrenten. Im Kampf innerhalb der TNE hast du mich auch nicht unterstützt, stattdessen hast du dich lieber zwischen die Fronten gestellt. Und danach? Unterschiedliche Ansichten, aber doch gleiche Ziele. Ich respektiere deine Leistungen hier in der PCWA und auch davor. Doch solltest du mich dieses Mal wieder versetzen, amigo, dann schwöre ich dir, sind wir nicht mehr auf einer Wellenlänge. Dann ist endgültig Schluss!"

Laut atmet MD aus. Wägt den Kopf hin und her... Eine Geste, welche die Zuschauer in der Halle nun so gar nicht tolerieren können. Das Gespräch läuft eindeutig in die falsche Richtung - und so versuchen sie über ihre Stimme das gewollte Ergebnis herbei zu führen.

ONE MORE MATCH! ONE MORE MATCH! ONE MORE MATCH!

Die Zuschauerrufe sind für MD ein gutes Indiz dafür, mit seinen Gedanken doch falsch zu liegen. Und er kann Sanchéz ja auch verstehen. Als MD Gerasy war haben sie sich das letzte Mal gewrestlet. Davor standen sie eine Ewigkeit nicht mehr im Ring gegenüber. Es müsste fast zu jener Zeit gewesen sein, als beide als Oberhäupter ihrer jeweiligen Ligen bXq und IWF in einen erbitterten Krieg zogen, an dessen Ende sich keine der beiden Ligen durchsetzen konnte und somit beide dicht machten. Für beide Wrestler ein mehr als unbefriedigendes Erlebnis. Nicht nur wegen des Niedergangs ihrer Heimat, sondern auch weil sich niemand als Sieger ansehen konnte. 
Diego schlug es daraufhin direkt zur PCWA, während Mad Dog den Umweg über XFWA und cWc ging. Dass Sanchéz dann bei seinem Debüt Dogs Vorgesetzter wurde, wurmte den Hund natürlich. Und dennoch glaubte er bald seinen ehemaligen Konkurrenten innerhalb der PCWA Hierarchie hinter sich gelassen zu haben.
Und da standen sie nun wieder. 

ONE MORE MATCH! ONE MORE MATCH! ONE MORE MATCH!

Mad Dog: "Du bekommst dein Match."

YEEEEEEAAAAAAAAAAAHHHHHH!!!

Doch kurz bevor der Jubel verebbt, schiebt die Töle noch einen Relativsatz hinterher.

Mad Dog: "Sobald wir, ich mit White und du mit Dalmi, fertig sind, sehen wir uns im Squared Circle, mein Freund."

Und damit tritt er an Sanchéz vorbei, um in die Kabine der CRAFT zu gehen, aus der Diego soeben gekommen ist, und Stevie zu besuchen sowie um Rat zu bitten. Der Mexikaner aber hält ihn an der Schulter fest. Noch einmal sucht er den Blickkontakt mit seinem langjährigen Kollegen. Doch es ist nicht nur der Augenkontakt, um den es Sanchéz geht. Es sind entscheidende Worte, welche die Ankündigung nicht ein weiteres Mal versiegen lassen sollen. Eine Ankündigung, die Mad Dog behalten soll. Und darum spricht er sie ihm direkt ins Ohr.
Präzize. Unumstößlich. Wie Feuer.

Sanchéz: "Du und ich. Imperial Impact 10."  

 

Vincent Craven: "Und wir haben das nächste Duell für den Imperial Impact! Mad Dog und Sanchéz - zwei... ja, ich sage es: URGESTEINE der PCWA gegeneinander!"

Mike Garland: "Während Benedict White das ist und bleibt, was er für den Rest der Liga nun einmal ist... eine Randfigur."

Vincent Craven: "So sieht es leider aus. Schon jetzt überschattet das Match zwischen Sanchéz und Mad Dog ihre jeweiligen Duelle. Wer sind Dorado und White?"

Mike Garland: "Stolpersteine, so scheint es. Aber selbst, wenn Sanchéz oder Mad Dog ihre Kämpfe verlieren, spielt das keine Rolle, da sie nun beim Impact aufeinandertreffen werden. Ich bin gespannt. Auch darauf, worum es bei dem Match eigentlich gehen soll. Vielleicht beendet einer der Beiden ja seine Karriere?"

Vincent Craven: "Bitte nicht..."


------------------ PCWA ------------------

Wie Donnerschläge hämmert es an die Tür des ehemaligen Gerasy Champions.
Dumpf und heftig, so dass das Holz im Rahmen vibriert.

Scheiße! Besuch. Eigentlich ist Azrael Rage doch nur wegen der Anwesenheitspflicht hier. Früher, in goldenen Zeiten, fühlte sich dieser Ort wie ein Zuhause an, aber im Augenblick gleicht es einem Gefängnis. Genervt verdreht er die Augen.

Azrael Rage: „Wer stört?“

Die Tür wird einfach geöffnet und eine wirkliche Überraschung sieht anders aus.

Die gewaltige Statur des Swat Member#2 steht vor Azrael Rage. Dessen Gesichtszüge spiegeln sich in dem schwarzen, undurchdringlichen Visier des Schutzhelmes, der zum Outfit des Mitglieds der Nicotine & Bacteria gehört. Regungslos steht er vor Rage, gerade so als hätte jemand eine gewaltige Schaufensterpuppe vor der Kabine des ehemaligen Gerasy Champions gestellt.

Erst einmal einen Schluck aus seinem Flachmann… kurzzeitig, letzte Show, hatte Rage das Gefühl, dass einfach jemand Hoffnung in ihn setzt. Ihn nicht wie einen scharfen Rottweiler in Erwartung des Zerfleischens auf das nächste Ziel hetzt. Er konnte das Gefühl nicht halten. Alles was diese Vendetta brachte, war eine Platzwunde an der Stirn und der Drang in der Erde versinken zu wollen.

Azrael Rage: „Kooperieren sie und ihnen wird nichts geschehen, oder was?“

Zumindest sein zynischer Sinn für Humor ist noch vorhanden. Ansonsten kennt er sich selbst nicht mehr und er ist sich nicht sicher, ob er sich überhaupt kennenlernen möchte.

Azrael Rage: „Sag dem Fürsten der Finsternis, dass ich immer noch kein Interesse hege gegen ihn anzutreten.“

Es kommt Bewegung in die dunkle Gestalt, die auf dem schlecht beleuchteten Gang steht wie ein monströses Gespenst.

SM2: „Es ist Zeit für dich, mit mir zusammen nach unten zu gehen. Falls du ablehnen solltest, zu gehen, in einem ersten Überschwang aus blindem Ungehorsam. Die von dir ins Auge gefassten nächsten Momente sind vorausschauend gefüllt mit Belanglosigkeiten, die aus der Unsicherheit deiner augenblicklichen Verfassung geboren und – in irrelevante Worte gegossen – von deiner Zunge zu golemgleichem Leben transferiert werden sollen, deren Überbringung an mich jedoch kein modifiziertes Endergebnis kreieren werden. Weder bin ich hier als Bittsteller, noch als Wesen, dass dir eine Auswahl an unterschiedlichen Szenarien anbieten kann. Denn es existieren keine alternativen Optionen. Und wir beide wissen sehr gut, dass dein Zögern – wenn auch aus verständlicher Eitelkeit und krankendem Stolz geboren – nicht standhalten wird vor der natürlichen Ordnung der Dinge. Denn am Ende dieses Momentes - in jedem Universum aller vorstellbaren Existenzen – werden wir zusammen in die Tiefe gehen. Allein die Zeit, die dein Geist braucht, um deine fragende Haltung mit den Klingen der Vernunft zu zerschneiden, obliegt nicht in meinem Ermessen.“

Ein Memo, SMS oder gar eine Brieftaube kam nicht vor seinem „Abholdienst“ als Einladung. Sei’s drum. Ein Ort ist genauso scheiße, wie der andere. Schulterzucken bei Rage.

Azrael Rage: „Nach dir, Laufbursche.“

Der schwarze Schutzhelm des Swat Member bewegt sich nach links, nach rechts. Langsam, so als erwarte er noch jemanden auf diesem Gang. Dann dreht sich der unsichtbare Blick unter dem Visier zurück zu Azrael Rage. Erneut erklingt die unwirkliche, tiefe Stimme, die sich monoton und fast mechanisch verzerrt anhört.

SM2: „Diese Beschreibung - sowohl meiner Funktion als auch meines Wesens an sich - ist ebenso unzutreffend wie das von dir selbst gewählte Synonym 'Antiheld', welches objektiv betrachtet als ebenso irrelevant bezeichnet werden kann. 'Held' ist niemals ein selbstgewähltes Hyponym. 'Anti' ändert an der Gesamtsymbolik ebenfalls nicht das geringste.“

Wieder verdreht Rage die Augen.

Azrael Rage: „Fuck. Heutzutage meint auch jeder ein Kind des Orakels von Delphi und Goethe sein zu müssen. Selbst Typen mit Helm… mal ernsthaft, du siehst selbst unter uns merkwürdig anmutenden Gestalten von Wrestlern scheiße aus.“

Dennoch, während Rage die Worte spricht, folgt er... Genau genommen der ehemalige Gerasy Champion lässt auf dem Weg dem Swat Member#2 den Vortritt. Fasziniert betrachtet Rage ihn. Weniger aufgrund der verquirlten hochtrabenden Scheisse, die dieser Typ von sich zu geben pflegt, viel mehr wegen seiner Statur, die der von Azrael selbst in nichts nachsteht.

Vom Äusseren her gehen zwei Monster zum Ende des Ganges. Gewaltige Gestalten, die – ohne ein Wort zu wechseln – genau wissen, wohin sie ihr gemeinsamer Weg führen soll. Allein die Spannung ist atemlos, die die beiden begleitet. Sie knistert im Aufzug, als der Zeigefinger des gepanzerten Handschuhs des Swat Members den untersten Knopf betätigt. Die Atmosphäre ist gefüllt mit Kälte und den rasiermesserscharfen Gedanken des Unwiderruflichen, der im Aufzug mit in die Tiefe fährt, während unpassend und zugleich irgendwie gestört, die Fahrstuhl-Musik leise vor sich hinklimpert, als wäre es das letzte Hurra vor der Endstation Endzeit.

Mit einem Bling öffnet sich die Aufzugstür. Ein neuer Schwall Kälte fliesst in die Fahrstuhlkabine hinein, hier in diesem letzten Gang der Arena. Wieder dreht sich das schwarze, undurchdringliche Visier des Swat Member#2 zu Azrael Rage, dazu passend eine simple, langsame Geste, als er seinen rechten Arm in einer Kreisbewegung ausstreckt.

Es ist eine Geste der Einladung. Zugleich eine Aufforderung, ein Fingerzeig in Richtung des letzten Weges. Azrael Rage wird der Vortritt gelassen.

Dieser scheiß Weg zu dieser scheiß Metalltür. Sicherlich, er könnte Eleven Speech nutzen… der faulige Weg der Verdammten… das Zuhause der Dunkelheit… Hort der Geifernden und Wilden… Blablabla… Scheißt der Hund drauf. Nur ein Kellerflur und ein Raum mit Computern, der schlecht ausgeleuchtet ist. Er stinkt nach kaltem Rauch, Bleed und Ausdünstungen von Grizz Lee über die man nicht weiter nachdenken möchte. Rage ging diesen Weg schon oft und so steuert er auch hier drauf zu. Was da für Dinge wohl hadern werden? Ihm ist es eigentlich einerlei. Er lässt es geschehen und sich treiben wie in den Wellen, die ihn langsam ins offene Meer heraustragen. Vielleicht kann er endlich ertrinken und sich mit seinem Dasein kostbare Ruhe erkaufen.

Als Azrael Rage auf die Kellertür zusteuern will, unterbricht ihn ein scharf ausgesprochenes Wort.

SM2: „Nein.“

Der ehemalige Gerasy Champion bleibt stehen und dreht sich um. Kurz glimmt Neugierde auf in seinen Augen, doch sie verblassen wieder, wie Erinnerungen an bessere Zeiten. Sein dunkler Begleiter in der SWAT-Uniform ist stehengeblieben, den Helm mit dem schwarzen Visier zu Rage gedreht.

SM2: „Dieser Weg ist nicht dir bestimmt. Das ist der Weg, der unseren Feind nach unten führt, um zu scheitern. Es ist der Weg, der unseren Verbündeten nach unten führt, um geboren zu werden. Du bist keiner von beiden.“

In einer Geste, die die endgültige Richtung vorgibt, dreht sich der Kopf des Swat Members schräg nach vorn. Die schwarze Gestalt blickt mit den unter dem Visier verdeckten Augen unmissverständlich auf eine andere Eisentür.

Azrael Rage: „Was auch immer dich zum abspritzen bringt, Kumpel.“

Die Klinke der gezeigten Tür wird heruntergedrückt und die Tür geöffnet. Eine Treppe die nach unten führt. Sie ist dunkel. DUNKEL, das kann man gar nicht oft genug sagen bei Eleven. Rage sieht die Dinge schon seit Jahren nüchterner. Kurz blickt Swat Member#2 an. Wieso eigentlich 2? Was ist mit Teil Eins passiert? Dennoch ist seine Erscheinung beeindruckend. Selten sah jemand Rage in der Statur so ähnlich aus. Was mag wohl unter der Rüstung stecken?

Azrael Rage: „Wer bist du Spinner eigentlich?“

Laut hallen die dumpfen Schritte, getragen von den schweren Stiefeln, hinter Azrael Rage. Das Ungetüm im schwarzen SWAT-Outfit hinter ihm antwortet umgehend. Und im engen Raum der Treppe, die nach unten führt, klingt seine tiefe, monotone Stimme noch emotionsloser und gespenstischer.

SM2: „Wer ich bin ist eine Frage, die jeder realistischen Grundlage entbehrt. Ich stehe nicht am Strand und erfrage, wer der Sand ist, in der das Salz des Wassers versinkt. Ich sehe nicht in das Feuer hinein und ersuche eine geometrische Interpretation der Flammen. Am Ende steht die Hitze.. und die Botschaft und Tat, die sie hinterlässt. In unserer Formation sind Namen hinderliche Objekte, die deformiert werden können, die die Freiheit unseres Schaffens einschränken. Lästige Kontraritäten, die uns als separate Individuen klassifizieren sollen, um uns erklärbar und besiegbar zu gestalten. Die Bezeichnung, die du für dein Geschäft wähltest, ist Azrael Rage. Es ist ein Name, der zwar stetig eins wurde mit dem Menschen, der ihn als Überschrift für seine Taten und seine Existenz wählte. Doch der Mensch dahinter wird niemals eins mit sich selbst, weil ihn eben jener Name an die Ketten des Bestimmbaren, des Angreifbaren, legt. Ihr seid Gefangene mit einem Namensschild. Es spricht für euch und vor euch. Es eilt euch voraus, baut Mauern oder reisst sie ein. Es gebiert Ablehnung oder Begrüssung. Wir wählen unwichtige Synonyme für uns, die eine Kennzeichnung unserer selbst niemals gerecht werden können, weil unsere Botschaft und unsere Tat allein einen Namen verdient. Doch nicht wir. Nicht ich.“

In diesem Moment sind die Gestalten von Azrael Rage und Swat Member#2 angekommen. Die Treppe endet und vor den beiden tut sich ein schlecht beleuchteter quadratischer Raum auf, dessen Wände mit alten, verfaulten Kacheln versehen ist. Aus den Wänden ragen die Enden von verrosteten Rohren hinaus, die die Ankömmlinge wie Rüssel aus totem Metall anglotzen.

Und doch ist all das nichts zu der Szenerie, die sich vor Azrael Rage in der Mitte des Raumes auftut. An einer Eisenkette befestigt, mit dem Kopf nach unten, hängt dort der fahle, fette Körper eines toten Schweines von der Decke. Die Schnauze ist leicht geöffnet, die Zunge hängt als graues Stück abgestorbenes Fleisch heraus.

Vor dem Vieh steht das Wesen, das den ehemaligen Gerasy Champion hierher beordern liess. Schwarze Combatpants, schwarze schwere Stiefel mit blutroten Schnürsenkeln. Ein schwarzes T-Shirt auf dem in weissen grossen Buchstabend ONE MAN EVANGEL1UM zu lesen ist. Die Hände mit den stählernen Ringen und den schwarzen Lederbändern um den Gelenken, sind hinter dem Rücken zusammengelegt.

Eleven.

Aus seinen toten, eiskalten Augen geht nur ein kurzer, fast teilnahmsloser Seitenblick zum Ankömmling. Sofort blickt er wieder auf das tote Stück Vieh, das vor ihm von der Decke hängt.

Und als seine dunkle, fast geflüsterte Stimme erklingt, wirkt es beinahe so, als würde er zu dem gestorbenen Nutzvieh sprechen anstatt zu Rage.

E11: „Great. You are here.. Schön, dass du die Zeit gefunden hast. Ich weiss, du bist emsig.. beschäftigt. Die Terminen drängen, i know.. Du musst dringend dein Selbstmitleid in dreckigen Bars mit billigem Whiskey ertränken, der Bedienung den stinkenden Frust gen Titten schreien und dich von jedem dahergelaufenen Wichser beschimpfen lassen, der dir irgendwann mal kurz in die Fresse treten durfte.. A day in the life of Adam Whisker. Vor ein paar Wochen noch das traurige Häufchen Unglück beim Pilates auf der Dachkante, heute schon auf den eigenen zwei Beinen in die Tiefe getaumelt. Progress has been made..“  

Das Gesicht von Rage zeigt keinerlei von Spannung. Es wirkt gelangweilt.

Azrael Rage: „Ernsthaft, Graf Zahl? Beleidigungen… Ich hatte irgendwie mehr erhofft… erwartet. Spar die den Rest, kenn ich alles. Ich find den Weg selbst raus.“

Eleven streckt die rechte, mit seinen markanten schwarzen Tüchern umwickelte Hand aus, seine Fingerspitzen fahren über das bleiche Fleisch des toten Viehs vor ihm. Irgendwie hält diese Geste Rage vom Gehen ab.

E11: „Ich möchte dich gehen lassen. I really do. Ich würde dir nur zu gern die Hände mit Klingen ins Mahagoni der Bar nageln, dir den hundertprozentigen intravenös legen und dir als letzten Psalm deine vergangenen Erfolge vortragen, während die versammelte Nicotine & Bacteria dir für’s rasche Erblinden die blutigen Daumen drückt.. Aber deshalb sind wir nicht hier. So sehr ich offene Wunden mag, so gern schliesse ich auch Dinge ab, you know.. Dieser Moment ist mein Benzin, das auf den V-Schnitt in deiner Pulsadern-Landschaft fliesst und nach dem reinigenden Feuer ruft. Wenn du in den hintersten Winkeln deiner saufgeschädigten Hirnzellen nach erinnerungswürdigen Darbietungen deiner letzten Wachkoma-Erlebnisse gräbst, dann stossen die Nadelspitzen deiner Nervenbahnen in den quälenden Tumor, in dem meine Herausforderung an dich um Beantwortung fleht. So.. Rage.. you and me. Class of 2015, Prom-Night? Ich glaube, sie spielen unseren Song beim Impact..“ “

Ein müdes Lächeln von Rage.

Azrael Rage: „Wurden dir die Augen ausgestochen, Eleven? Ich bin kein Gegner für dich im Moment. Hell, ich weiß nicht einmal was du von mir willst. Ich bin kein Problem für dich. Ich sitze im N&B Shirt am Ring und jubel jedes Mal, wenn du wieder ankündigst die PCWA zu zerstören. Tu endlich, was ich nicht kann. Beende diese Scheiße! Hashtag E11. Genau mein Ding. Ich weiß nicht einmal mehr warum ich hier erscheine oder wofür ich täglich trainiere. Ich tu es nur, weil ich nichts anderes habe und nicht den Mut habe mich selbst zu befreien. Also bitte. Bring die A-Bombe, du hast sie doch alle sie doch alle besiegt. Mad Dog, Barker, Lucifer. Es ist Zeit für das Endgame, übertragen in HD. Diese Matches, so wie deine Siege sind alle bedeutungslos für sie, für dich, für mich… also worauf wartest du? Häng den Phoenix wie dein Schwein an die Decke und lass mich als Zuschauer meine Begeisterung ins Feedback schreiben, während sein Blut kalt wird. Es gibt kein Grund zu warten, denn selbst wenn ich wollte, ich bin nicht bereit für jemanden wie dich, denn wie soll ich ein Mysterium besiegen, wenn ich mich nicht einmal mehr selbst kenne? Nein, fuck nein, ich wäre nur ein weiterer Name, den du Borderline-Bleed in die Oberschenkel ritzen könntest. Nicht mehr als Scheiß und Rauch.“

Der Swat Member#2 ist in den letzten Minuten zu einer Statue im Halbschatten verharrt. In der hinteren Ecke des dreckigen Raumes hat er seinen Platz gefunden, wie ein schwarzer Baum, der durch den verfaulten Kachelboden gewachsen ist. Regungslos die Szenerie beobachtend.

Eleven klatscht dem toten Schwein ein paar Mal mit der flachen Hand auf den Unterleib, so dass das Vieh durch Schwingungen in Zittern versetzt wird. Das Klatschen der Hand auf totem Fleisch sorgt für Gänsehautgeräusche.

E11: „You know, Rage.. dieses Schwein hängt hier als Sinnbild.. Für euch. Für diese Massenhaltung in diesem eingezäunten Stall vermeintlicher bedeutsamer Geschichte, in deren Schlamm ihr euch dankbar wälzt, in den fetten Nacken eurer Nachbarn beisst, wenn sie ihre Schnauzen vor euch in den Trog voller stinkender Scheisse hängen. Dieses Vieh hatte keine Ahnung, wie und warum es sterben wird, als man es mit Arschtritten auf den Hof zum Keulen schickte.. Just like you. Du starrst wie all die anderen in deinem gefickten Gatter tumb auf die Namen, die ich ‚random’ vorlese, während man mir das Bolzenschussgerät reicht. MD.. Barker.. Lucifer.. Nur das nach Kortison-Frühstück hungernde VIEH sieht dort keine Bedeutung. Nur ein leichtgläubiges Volk wie das eure hat nach all den Jahren, in denen es mit korrupter Scheisse und Gallonen aus Phönix-Pisse gemästet wurde, keinen ausreichenden Verstand mehr, um das fünfteilige Puzzle zu lösen, ohne das ich euch den Karton mit dem Gesamtbild über den Schädel brettere. Seid ihr nicht die Spitze des Eisberges..? Seid ihr nicht die obere Handvoll dieses ‚Sports’, in dem ihr euch seht? Wie oft lassen wir noch euresgleichen in dem Gebäude mit dem Kettensägen-Symbol verschwinden, bevor ihr auf die Idee kommt, dass es doch keine Schokoladenfabrik ist? Wieviele Nicotine & Bacteria-schwangere ‚Kämpfe’ tauchen noch auf euren gefickten Card’s auf, bevor es euch dämmert, dass ihr das Vieh mit den Schläuchen im Maul seid, das durch unseren schwarzen Teer solange zwangsernährt wird bis wir die fetten Stopflebern aus euren Leibern reissen dürfen und zum letzten Abendmahl läuten?“

Schulterzucken bei Rage.

Azrael Rage: „Du begreifst es nicht, oder? Es interessiert mich alles einen Scheiß. Not a single fuck was given, wie man in Jungendsprache so schön sagt. Vernichte uns doch endlich alle. Bitte! Soll ich flehen, würde das helfen? Weißt du, mir ist es vollkommen gleich, ob die PCWA an der Börse wertvoller als Gold wird, oder ob Jona Vark und dieser ganze verkackte Laden von der Hölle verschluckt werden. Wäre für mich eh besser, denn ich fühle mich hier eh nicht mehr wohl. Ich muss und werde die PCWA nicht wieder retten. Diese Zeiten, wie alle Zeiten von mir, sind Geschichte und werden als Fußnoten im Wikipedia der Wrestlingseiten im Internet enden… nur wo ich ende, weiß ich nicht, aber ich erwarte es sehnlichst… das ist die einzige Bringschuld, die ich noch habe… mir selbst gegenüber. Alles andere, unwichtig und entbehrlich. Du meinst, ich komme in den Keller und schon gibst du, Master of Desaster Eleven, die Regeln vor. Nein. Fuck it. Ich werde kein Match gegen dich bestreiten, solange ich nicht das Interesse daran habe und das werde ich nicht haben, solange ich nicht ein Gegner sein kann, der dich besiegen kann… allerdings fürchte ich, ist es hier wie mit der Pille danach am vierten Tag… du bist einfach zu spät dran. Jahre zu spät.“

Er lehnt sich an die Wand, holt seinen Flachmann aus der Jacke hervor und nimmt einen Schluck, während er Eleven ignoriert. Sein Blick bleibt am Swat Member#2 hängen. In der Tat eine imposante Erscheinung, das muss Rage ihn lassen. Noch nie konnte ihm jemand in Sachen Größe und Gewicht derart beeindrucken.

E11: „You are right, Rage.“

Eleven dreht seinen Blick zum Swat Member, streckt die linke Hand aus und bewegt kurz Zeige- und Mittelfinger. Die schwarze, mächtige Gestalt im Hintergrund erwacht zum Leben, stampft auf den Leader der Nicotine & Bacteria zu. Der Swat Member zieht aus seiner Seitentasche ein Messer mit geschwärzter Klinge hervor, dreht es und reicht es Eleven mit dem Schaft voraus.

Dieser nimmt das Messer, hält die Klinge in das schlecht vor sich hindämmernde Deckenlicht.

E11: „I know. You’re not ready yet. Und damit schlagen wir wiedermal die Brücke zwischen dir selbst.. deiner Fabrik – und diesem toten Vieh vor uns. Du frisst.. wirst fett.. ständig werden neue Ferkel über’s Gatter in den Dreck geworfen, um sich mit den anderen zu paaren oder ihnen wenigstens die Ohren abzureissen. Wenn man Glück hat, liegen am nächsten Morgen ein paar von ihnen als bleiche Kadaver im Schlamm, wenn die nächste Kindergruppe für den Streichelzooausflug kommt. Eines wundervollen Tages, Rage.. hängst du sinnbildlich mit den Füssen von der Decke.. wie diese Liga, aufgebläht, orientierungslos und unfähig. Well.. along comes a spider. Along comes.. ME.“

Eleven versenkt das Messer mit einer langsamen, aber unnachgiebigen Bewegung im Unterleib des toten Schweines. Die ersten Wogen aus Blut fliessen über seine rechte Hand. Ein senkrechter Schnitt – und die Innereien klatschen auf den Kachelboden wie ein Gewirr aus toten Aalen und abstrakter Kunst.

Eleven legt den Kopf leicht schräg, schaut nach unten auf dieses interessante Abbild aus Gedärm, Fleisch und Blut.
Fifty Shades Of Red. Mr. Kriss Dalm1 wäre so stolz.

Schallendes deutlich gespieltes Lachen von Rage.

Azrael Rage: „Soll mich deine kleine Freakshow mit einem Schweinchen namens Babe hier einschüchtern? Das ist lächerlich. Ehrlich, Eleven, ich bin nicht sicher, ob du mich mit deiner kaputten, kleinen Show hier einschüchtern, oder aufheitern willst. Ist wie ein Dreier im Lotto… ich habe zwar nichts hier gewonnen, aber wenigstens war’s unterhaltsam.“

Geradezu genüsslich nimmt Rage noch einen Schluck aus seinem Flachmann und beobachtet, wie das Schwein ausblutet.

E11: „Here’s the funny part. Irgendwo unter all dieser Scheisse aus Knochen und widerlichem Fett.. liegt das Filet. Du warst immer ein Monster gewesen, Adam. Ein Soldat von drei Meter Grösse, stolz und für seinen Zweck furchterregend.. Rekordchamp. Wenn du Zeit hattest, dein Tochter in den Schrank zu sperren und deinen zehn Meter langen Schwanz aufzuwickeln, der von deinem goldenen Thron hing, dann hast du sie alle besiegt.. You did it all. Aber der Speck der Geschichte hat dich lahm gelegt.. das Fett deiner Erfolge machte dich flügellahm und leer.. Du wirst nie Material für Nicotine & Bacteria.. du wirst niemals ein L33, blunt force weapon mit dem Herz aus Stahl und der richtigen Mixtur aus Lust an Vergeltung und zielgerichteter Zerstörung. Du wirst nie ein Kriss Dalm1, eine Quelle aus abstrakter Schaffenskraft, kranker, martialischer Selbstaufgabe und der richtigen Vision für blutige Kunst. Aber du kannst der Nächste für mich sein. Und du kannst der BESTE für mich sein. Wir säubern das Fleisch.. ziehen die Fäden.. reissen die Spange aus dem Maul und geben dir das schönste Kleid von der Stange.. Bis der Moment kommt, an dem Dorothy die Hacken aneinanderstösst, um den Wizard Of Az zu suchen.“

Dieser Worte könnten fast schmeichelhaft sein. E11 hat selten die Leistung von jemanden derart anerkannt. In der Tat war das wohl geschickter als der erste Versuch von Eleven Rage zu einem Match zu fordern, denn der ehemalige Gerasy fühlt sich durch die Worte zumindest aus seiner Lethargie befreit. Er stößt sich von der Wand ab, seine Finger gehen über die borstige Haut des Schweines und er schließt kurz die Augen.

Azrael Rage: „Kalt. Sie ist ganz kalt. Die Haut des Tieres. Du hast es lange abgehangen. Ein sympathischer Gedanke. Ich sag dir, was wir tun werden. Offenbar scheint die Welt, und auch du nicht zu akzeptieren, dass in mir keine Feuer mehr brennt. Ich bin schon diesem Schwein sehr ähnlich. Ganz kalt… im Keller, verstaut, bereit für die endgültige Zertrennung, um dann in Tüten gewickelt in der Truhe zu landen. Aber da ich es nicht aus eigener Kraft kann, wähle ich meine Schlachtbank selber und hoffe… nein, lass es mich anders sagen. Ich will dich nicht beim Impact. Du sagtest sie spielen unseren Song. Tun sie nicht. Sie spielen das Lied meiner Beerdigung, oder meine Neugeburt… ich weiß es selber nicht, aber du wirst weder mein Geburtshelfer sein, noch mein Henker. Ich will ihn.“

Mit dem Flachmann in der Hand zeigt Rage auf Swat Member#2.

Azrael Rage: „Das ganze wird enden, wie ich es dann will. Entweder werde ich mich zu dem toten Nutztier hier an die Decke gesellen…“

Er klopft dreimal kräftig auf die Haut des Schweines.

Azrael Rage: „… oder ich werde ihn in ein paar saftige Schnitzel verwandeln, nach denen du, ich und die ganze PCWA giert. Sollte ich mich tatsächlich für Möglichkeit Hashtag… ja, das ist eine Anspielung auf dich, du Swat Arsch… Zwei entscheiden, dann bin ich danach bereit die PCWA zu verlassen…“

Skeptischer Blick von Eleven.

Azrael Rage: „… oder aber ich habe das Fett abgetrennt, um deine Metapher zu ergreifen, um mich danach dir zu widmen.“

Eleven hält inne, nachdem er die ersten Fettschichten des toten Vieh’s abgetrennt hatte und sie auf den Boden gefallen waren wie bleiche, überdimensionale Späne. Er lässt die Klinge sinken, von deren Spitze sich ein langer Blutfaden löst.

Ein kurzer Blick zum Swat Member#2. Dann zurück zu Azrael Rage.

E11: „Are you sure? Er macht optisch nicht viel her.. aber ich setze die rechte Hälfte dieses Schweins darauf, dass er dir mehr abverlangen wird als jemals jemand zuvor. Fights gegen den Swat Member sind wie Termine im Direktorenzimmer.. es tut weh wie Sau.. und er wird nicht aufhören, selbst wenn du eingestehst, dass du ein böses Mädchen warst.“

Lächeln bei Rage und es ist tatsächlich ehrlich.

Azrael Rage: „Deal! Entweder dein Sklave mit Helm beendet mich, oder aber ich werde ihn zeigen, dass er nicht mehr als eines für mich ist. Fressen. Als Bestätigung dessen darfst du dann, entweder meinen oder seinen leblosen Körper gegen die Hälfte deines Schweines im Ring austauschen.“

Kurz ist er über seine Überschwänglichkeit selbst erstaunt, aber dann hallen tatsächlich die Worte von Eleven wieder, die er vor ein paar Minuten sagte… er erinnert sich kurz an seinen Erfolg, an seine Stärke und das Gefühl dieser Stärke fehlt ihm.

Azrael Rage: „Deine Analogie ist witzig. Dabei ist es doch Nicotine & Bacteria, die wie die Schweine in einem dunklen Loch fressen, ficken, scheißen und leben. Leben… ein interessantes Wort mit noch interessanterer Bedeutung. Sicherlich nicht für einen nekrophilen Elendsbringer, wie dich, Eleven oder deinen Schoßhund, aber für mich, denn das ist mein größter Wunsch. Ich weiß nur nicht, ob es noch möglich ist hier für mich hier zu leben. Aber ich werde es herausfinden und dir deutlich mitteilen. Denn weißt du, welchen Begriff man einst mal nannte, als ich noch groß und mächtig war, zu meiner Person. Unstillbaren Hunger. Hunger auf Leben, Hunger auf Erfolg, Hunger auf den Kampf und wenn ich mein Leben wieder finde, Eleven, dann werde ich dich…“

Rage erinnert sich an Worte, die Eleven einst zu ihm sagte.

Azrael Rage: „Essen. Und ich mag mein Fleisch blutig.“

Über seinen eigenen Mut in dieser Situation erschrocken, trinkt Rage erst einmal einen Schluck aus seiner kleinen silbernen Flasche, natürlich nicht unbemerkt von Eleven Dennoch fühlt sich Rage für einen kurzen Augenblick gut und will zu der RoD. Es gilt Ruhe, Stärke und vor allem Leben zu finden. Er geht einfach, rempelt dabei Swat Member#2 an der Schulter an. Dessen schwarzer Helm dreht sich einfach nur nach Azrael um, ansonsten rührt sich der Swat Member#2 nicht. Nur Eleven bemerkt - sichtlich zufrieden - wie sich die Fäuste unter den schwarzen Handschuhen des Swat Members ballen.

Eleven bekommt was er will. Immer..

Kein willenloses Opfer.
Sondern ein gestärktes Geschöpf, dass eine Chance auf Hoffnung verdient...

 

Vincent Craven: "Habe ich das gerade richtig verstanden? Eleven schickt diesen komischen Typen in den Kampf... um Rage zu testen?"

Mike Garland: "Zu testen, aufzubauen, fertig zu machen. Darf er dabei auch seinen Helm einsetzen?"

Vincent Craven: "Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Wer ist dieser verpackte Vasall von Eleven? Wieso trägt er sein Faschingskostüm und wieso lässt sich Azrael auf so etwas ein?"

Mike Garland: "Vielleicht aus Gleichgültigkeit. Er hat nichts Anderes mehr. Keinen Gerasy, keine Chance darauf, keine Cinderella. Nichts."

Vincent Craven: "Und scheinbar auch nicht mehr die PCWA."

Mike Garland: "Wie dem auch sei, wir schalten jetzt wieder in den Innenraum der Halle, denn unser zweites Match steht an!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Das folgende Match ist ein Regular Singles Match - als erstes auf dem Weg zum Ring, in seinem PCWA Debüt Match: Aus San Diego, Kalifornien, USA - hier ist Christian Dorado!"

 

 

First Time since... er weiß es nicht. Lange ist es her, dass er eine Arena betreten hat, in der mehr als 100 Fans zugeschaut haben, doch all das beunruhigt ihn nicht. Er ist der Bruder des Botschafters, er ist Teil des DEALs... er ist Christian Dorado.

 

HELD DER WELT

#UndercardArmy

 

Mit seiner rotgoldenen Tights, den schwarzen Wristbands, den eng getapten Knien und den schwarzen Kickpads ist er bereit für den Kampf - also, auf in den Ring.

Jane Nelson: "Und sein Gegner - allseits bekannt, allseits beliebt - aus Berlin, Deutschland... Díego Alejandro Sanchéz!"

 "Phönix" von L'Ame Immortelle eingespielt und zeitgleich erlischt das Licht. Ein Song, der ihm einiges bedeutet und eigentlich seinen zweiten Frühling einläuten sollte.

Wenn sich alles was man glaubte
In das Gegenteil verkehrt
Und die Nacht unbeugsam, gierig

Auch den letzten Traum verzehrt

Wenn man das Buch des eig'nen Lebens
Nicht mehr lesen kann
Kommt das Ziel des eig'nen Strebens

An seinem Ende an

Leichter Rauch steigt über die Stage. Durch den Rauch erkennen wir seine Silhoutte.

Ich hab' alles gehabt – Ich hab' alles verloren
Doch in dieser Stunde
Werd' ich wiedergeboren

Im Entrance-Bereich schießen Flammen in die Höhe, die ihn zu umhüllen scheinen. Er verschmilzt mit ihnen.

Wie ein Phönix aus der Asche
Werd' ich auferstehen
Und was mir unerreichbar schien

Vor meinen Augen sehen

Sie geben ihn frei, das Spotlight gehört in diesem einen Moment nur ihm allein. Endlich! Der tätowierte Phönix auf seinem Rücken leuchtet förmlich.

Der Mann, der in der PCWA seine Heimat gefunden hat, dreht sich um und fixiert den Ring. Seine Lippen umspielt ein Lächeln. Er will einfach nur in den Ring und sich beweisen. Immer und immer wieder.

Wenn mich jede meiner Taten
Nur noch Schmerzen lehrt
Und jedes Glück, zum Greifen nahe

Nur die Verzweiflung nährt

Wenn man sich im Spiegel
Nicht mehr erkennen kann
Dann brennt man alte Leben nieder

Und fängt von vorne an

Flammen bilden ein Tor, durch das El Dragón tritt. Er marschiert zum Ring, der Blick fokussiert. Entschlossen.

Ich hab' alles gehabt – Ich hab' alles verloren
Doch in dieser Stunde
Werd' ich wiedergeboren

Wie ein Phönix aus der Asche
Werd' ich auferstehen
Und was mir unerreichbar schien

Vor meinen Augen sehen

Der Deutschmexikaner rollt sich in den Ring und posiert kurz für seine Fans. Dann aber gilt seine ganze Aufmerksamkeit dem Bruder des Botschafters.

Wie ein Phönix aus der Asche
Werd' ich mehr als ich je war
Und greife nach den Sternen

Die ich vorher nicht sah

Wie ein Phönix aus der Asche
Werd' ich auferstehen
Wie ein Phönix aus der Asche

Werd' ich auferstehen

Er hofft auf das faire Duell, doch falls Moranes eingreifen sollte, wird er ihm eine Lektion erteilen.

Während Charlie Swanson noch den gerade in den Ring gestiegenen Christian Dorado abcheckt und schaut ob dieser irgendwelche Foreign Objects mit sich führt, ist Diego Sanchéz schon bereit für den Kampf. Der Held der Welt blickt freundlich zu Sanchéz und deutet ihm, dass er bereit für den Kampf ist. Swanson lässt von Dorado ab und dieser geht auf Sanchéz zu - und streckt ihm die Hand aus. Der Deutsch-Mexikaner hat offensichtlich keine Zweifel, dass das hier ein fairer Kampf "unter Freunden" wird und schlägt sofort in die ausgestreckte Hand ein.
 

Vincent Craven: "Unsere beiden Kontrahenten sind offensichtlich bereit für den Kampf!"

Mike Garland: "Das ist eine gute Sache, doch lieber hätte ich einen Kampf zwischen zwei Rivalen gesehen."

Vincent Craven: "So wie Christian Dorado vorhin gesprochen hat, wird dies ein deutlicher Kampf werden - und zurückziehen wird er hier nicht!"

 
Dem scheint so zu sein, denn aus dem Handshake heraus verpasst Dorado seinem Gegner gleich einen Kick gegen den Unterschenkel. Damit hat Diego nicht gerechnet und geht gleich einen Schritt zurück und nimmt, genauso wie Christian, seine Kampfhaltung ein. Der Mann aus San Diego hat hierbei seine Deckung erhoben und umkreist Sanchèz mit erhobenen Armen - erneuter Kick gegen den Unterschenkel und der Mexikaner merkt gleich, dass Dorado hier eine andere Taktik an den Kampf legt.
 

Mike Garland: "Genau wie von den Experten vorausgesagt: Dorado geht deutlich mit MMA Ansätzen an den Kampf heran."

 
So ist es, denn es folgt ein weiterer Kick von Dorado - dieser wird jedoch von Sanchez mit erhobenem rechten Bein gecheckt und als Konter setzt der Mexikaner gleich nach, denn er stürzt sich auf Dorado, umgreift dessen Hüfte und hebt ihn mit einer fliessenden Bewegung aus - so das beide Kontrahenten mit ihrem gesamten Gewicht zu Boden gehen. Dorado kennt diese Prozedure bereits - so hat er sich doch intensiv im UFC Gym in San Diego auf sein Comeback vorbereitet. Sofort begiebt sich der, auf dem Rücken liegende Dorado, in eine Verteidigungsposition und übertölpelt so Sanchéz, der sich am Boden anscheinend nicht so intensiv vorbereitet hat. Dies führt dazu, dass sich Sanchéz relativ schnell in einem Guilloitine Choke befindet. Sofort begibt sich Swanson zu Sanchéz, welcher offensichtlich mit Schmerzen gegen die Aktion ankämpft - und das sogar erfolgreich, denn sehr schnell schafft es Sanchéz, sich ins Seil zu begeben. Nach kurzer Ermahnung seitens des Referees löst Dorado den Hold, rollt sich nach hinten ab und gibt so dem Mexikaner die Chance, sich wieder auf seine Beine zu begeben. Dies macht auch der Debütant und damit ist gleich klar: Ringrost? Minimal.

Vincent Craven: "Dorado macht es sehr schnell klar - er ist nicht bereit, hier irgendwas anbrennen zu lassen."

Mike Garland: "Man erkennt sofort den MMA-Stil - sehr schöne Ergänzung zum Roster."

Das denken auch die Zuschauer, denn es gibt für beide Akteure deutlichen Zuspruch und respektvollen Applaus. Kurz blicken sich die beiden Kontrahenten wieder an und dann geht es gleich in den Lockup - doch das nur kurz, denn Sanchßez ergreift die Oberhand und drückt Dorado zur Seite, so das er sich sofort in einen Waistlock drehen kann. Dieser wird nur kurz gehalten, denn Dorado versucht sich zu befreien - was ihm jedoch nicht gelingt. Diego kann setzt einen Half Nelson an, dreht dann allerdings den rechten Arm in den Nacken und sorgt so dafür, dass sich Dorado in einer Cravatte befindet - Snap Mare von Diego und Dorado macht Bekanntschaft mit dem Ringboden. Sofort setzt sich Dorado auf, doch das könnte ein Fehler sein - denn Sanchéz nutzt die Chance für einen Kick in den Rücken, so dass der Held der Welt lautstark aufschreit - doch das ist nur der Aufbau für eine weitere Aktion, denn Sanchéz rennt ins gegenüberliegende Seil und kommt mit einem tiefgesprungenden Dropkick an, der Dorado sofort am Kopf trifft. Schnell rollt sich der Mexikaner auf den Amerikaner...

 

...1...

...kickout...

 

Vincent Craven: "Das ging zu schnell!"

So schneit es, denn Dorado rollt sich von Sanchéz weg und kommt auf die Beine - genauso wie der Mexikaner. Wieder starren sie sich an, was das Publikum mit lautem Respektsapplaus quittiert.

Mike Garland: "Deutliche Respeksbekundungen der Beiden - hier geht es hin und her!"

Beide Kontrahenten fokussieren sich erneut, diesesmal rennt Dorado auf Sanchéz zu, doch der Mexikaner weicht aus und lässt Christian so ins Seil laufen - der federt zurück und rennt gleich in einen Back Elbow von Sanchéz, Bump von Dorado und sofort kommt er wieder auf die Beine, was Sanchéz für einen Arm Drag nutzt - erneuter Bump von Dorado und der Mann aus San Diego ist wieder auf den Beinen - nur um in einen Body Slam zu taumeln. Sofort wirft sich Diego auf Dorado.

 

...1...

...2...

...kickout...

 

So schnell geht es wirklich nicht, scheint sich auf Diego zu denken und steht schnell wieder auf, Dorado folgt ihm - und wird in die Seile geschickt. Wieder versucht Dorado den Back Elbow, doch Christian duckt unter dem Arm hindurch, rennt ins Seil und - wird mit einem Spinning Wheel Kick von den Beinen geholt. Harter Bump von Dorado, was Sanchéz sofort nutzt um eine Aktion nachzusetzen.

 

STANDING MOONSAULT

 

Sofort das Cover.

 

...1...

...2...

...Dorado reisst die Schulter hoch...

 

Sanchéz ist sofort wieder am Drücker, denn er schnappt sich Dorado und zieht ihn auf die Beine, Whip in die Ringecke - dort kracht Dorado hart in den Buckle und Sanchéz kommt mit einer Clotheline hinterher und er erwischt Dorado mit der Aktion. Sofort geht die Aktion weiter, denn während Dorado aus dem Buckle taumelt rennt Sanchéz in die Seile und will Dorado mit einer Aktion niedermähen...

 

DEFENSIVE DROPKICK

 

Der Kick trifft Sanchéz hart auf der Brust, sofort geht er mit einem harten Bump zu Boden - Dorado kommt wieder auf die Beine, setzt nach und schnappt sich da linke Bein von Sanchez - Kick, Kick, Kick in die Kniekehle und es folgt ein Leg Lock.

Vincent Craven: "Dorado will anscheinend die Geschwindkeit aus dem Match nehmen."

Mike Garland: "Das scheint ihm zu gelingen!"

Das simmt wohl - denn Sanchéz versucht sich zwar aus dem Griff zu befreien, doch Christian scheint diesen nicht zwingend lösen zu wollen. Mit aller Kraft versucht Sanchéz sich in die Ringseile zu kämpfen, doch Dorado weiß dies zu verhindern. Der Leg Lock wird verstärkt und Sanchéz muss das tun, was ein Mexikaner tun muss - Kick mit dem freien rechten Bein an den Kopf von Dorado. Der erzittert kurz, will sich aber nicht lumpen lassen und er festigt den Griff erneut - doch Sanchéz holt erneut aus und trifft Dorado an der Schläfe, so das dieser den Griff dann doch abschliessend löst. Sofort robbt sich der Mexikaner in die Seile und man merkt, dass das Bein ein wenig leiden musste - Dorado erholt sich in ähnlicher Geschwindigkeit von dem Kick und beide kämpfen sich auf die Beine.

Vincent Craven: "Hier gehts ab - zwei anscheinend gleichwertige Kontrahenten treffen aufeinander!"

Dorado versucht es als erster, indem er auf Sanchéz zugeht und ihn in seiner Aufstehbewegung ergreifen will, doch der Mexikaner verpasst ihm einen Schlag in den Magen...

 

STEP UP ENZUGIRI

 

Dorado sackt wie ein nasser Sack zusammen und Sanchéz rollt sich auf ihn, hakt ein Bein ein.

 

...1...

...2...

...kickout von Dorado...

 

Sofort soll es weitergehen, denn Diego kämpft sich auf die Beine und reisst Dorado am Arm nach oben, schickt ihn in die Seile und der Held der Welt fedet zurück...

 

JUMPING FOREARM

 

Jetzt sackt Sanchéz zu Boden. Nip Up von Dorado.

 

LEG DROP AUF DAS LINKE BEIN

 

Nip Up. Again.

 

SENTON SPLASH AUF DAS LINKE BEIN

 

Nip Up. AGAIN!

 

Dorado pusht sich auf, wedelt mit den Armen - die Zuschauer geben ihm die Energie, denn frenetische Reaktionen erhält der Mann aus San Diego von den Zuschauern.

 

NO PLACE FOR EVIL

NEIN

DOCH

NEIN

ROLLTHROUGH

 

...1...

...2...

...kickout von Dorado...

 

Vincent Craven: "Unglaublich - Dorado will seinen Texas Cloverleaf ansetzen..."

Mike Garland: "Doch Sanchez wehrt sich, Dorado wegtreten..."

Vincent Craven: "Nur um erneut in den Cloverleaf-Ansatz zu geraten..."

Mike Garland: "Und dann Dorado an sich heranzuziehen und ihn einzurollen..."

Vincent Craven: "Der Wahnsinn!"

So scheint es - denn beide Kontrahenten wirken angeschlagen - kommen dennoch wieder auf die Beine. Diesesmal ist Sanchéz - trotz Humpelbein - schneller als Dorado. Forearm! Und noch einer! Dorado taumelt in die Seile - Forearm #3! Dorado muss über die Seile... Sanchéz sieht seine Chance und rennt in die Seile, nimmt Anlauf...

 

SPRINGBOARD CROSS BODY

 

Dorado hat es irgendwie geschafft, sich geistesgegenwertig am obersten Seil festzuhalten und Sanchéz mit einem Kick entgegenzufliegen...

 

DEFENSIV DROPKICK! TROTZ DES BEINES!

 

Dorado kracht hart zu Boden - Sanchéz ebenfalls. Beide Kontrahenten liegen am Boden, was für eine Wahnsinnsgeschwindigkeit! Das denken sich anscheinend auch die Zuschauer.

 

YOU STILL GOT IT

LET'S GO DIEGO

YOU STILL GOT IT

 

Charlie Swanson zählt beide Kontrahenten an, bei fünf sind sie jedoch wieder auf den Beinen. Jetzt ist es Dorado, der auf Sanchéz zuwankt.

 

FOREARM VON DORADO

FOREARM VON SANCHÈZ

FOREARM VON DORADO

FOREARM VON SANCHÈZ

FOREA... SANCHÈZ WEICHT AUS

STEP UP ENZUGIRI - DORADO WEICHT AUS

 

Sanchéz kracht Bäuchlings zu Boden, Dorado geht über ihn gebeugt ihn die Knie, greift unter die rechte Achsel und festigt mit seinem rechten Arm im Nacken diesen Griff... HALF NELSON LOCK...

 

WORLD'S END!

 

Vincent Craven: "HALF NELSON SUPLEX VON DORADO!"

Mike Garland: "DEADLIFT!"

 

Dorado bleibt in der Brücke, Swanson slidet neben ihn...

 

...1...

...2...

...3...NEIN!...KICKOUT!...

 

Sanchéz kommt nochmal raus, Dorado fasst es nicht und greift sich ans Kinn, der Mexikaner robbt in die Seile und zieht sich dort nach oben. Dorado atmet einmal tief durch, erhebt sich und geht auf Sanchéz zu, doch der...

 

ROPE ASSISTED ENZUGIRI

 

Doch das reicht dem Mexikaner noch nicht... er zeigt aufs Turnbuckle...

Vincent Craven: "Diego will den Yucatan Splash zeigen!"

So scheint es, denn der ehemalige Drache humpelt zur Ringecke, erklimmt diese langsam... Dorado liegt da, perfekt für diese Aktion...

Mike Garland: "Wenn der sitzt, war es das!"

Das Publikum feiert Sanchéz an - was für ein Kampf. Einige Die-Hard Fans schreien "Please don't die", während Sanchéz Maß nimmt...

 

YUCATAN SPLASH~!

 

Sanchéz springt eine Picture Perfekt Shooting Star Press, die Smartphone Blitze flashen durch das PCWA Theater...

 

KNEE's UP!

 

Diego macht Bekanntschaft mit den Knien von Dorado, rollt sich schmerzerfüllt durch den Ring - der Bruder des Botschafters sieht seine Chance, das Adrenalin pusht ihn nach oben. Sofort reisst er Sanchéz auf die Beine - schickt ihn in die Ringecke...

 

HERO's SPLASH!

 

Running Splash gegen den Deutschmexikaner, dieser sackt in der Ringecke zu Boden. Dorado schreit seine Energie in das weite Rund, sprintet in die gegenüberliegende Ecke und nimmt Maß... Nimmt Anlauf...

 

DIEGO WEICHT AUS!

 

Das tut er tatsächlich, so das der Mexikan Dropkick gegen den Mexikaner in die Ecke in die Leere geht und die stark bandagierten Knie von Christian Dorado Bekanntschaft mit dem untersten Seil machen... AUTSCH!

Vincent Craven: "Das hat wehgetan!"

Das aufjedenfall, denn Dorado schreit seinen Schmerzen in die erste Reihe, so das die Kamera gleich ein besorgtes Gesicht einer jungen Frau auffangen kann, die offensichtlich nur wegen der eingeölten Männerkörper hierher gekommen ist. Auf das alles kann Diego allerdings keine Rücksicht nehmen, denn nachdem Charlie Swanson kurz die Verfassung von Dorado gecheckt hat und angibt, dass dieser fit ist - da ist er schon wieder da, der Mexe.

Mike Garland: "Diego holt Dorado auf die Beine, hebt ihn aus..."

 

MICHINOKU DRIVER

 

Sofortiges Cover, dass muss es sein.

 

...1...

...2...

...3... irgendwo anders vielleicht ...KICKOUT!...

 

Dorado schafft es herauszukommen, doch Sanchéz will mehr, trotz seiner Schmerzen in Rippen- und Knieregion springt er auf die Beine, reisst Dorado nach oben und greift sich beide Arme...

 

GREETINGS FROM MERIDA

 

NEIN! DORADO ROLLT DURCH! SANCHÉZ FASST ES NICHT, KOMMT WIEDER AUF DIE BEINE

 

ROUNDHOUSE KICK

 

Sanchéz taumelt, Dorado sieht seine Chance, erneut der Ansatz zum Half Nelson Suplex

 

WORLD'S END

 

NEIN! SANCHÉZ ROLLT DURCH! IRGENDWIE!

 

Jetzt kann es Dorado nicht fassen und kämpft sich auf die Beine, Sanchéz kommt mit einer Body Scissor an, dreht sich dabei in der Luft und will Dorado einrollen... DOCH DER BLOCKT DIE AKTION! DEADLIFT REISST ER SANCHÉZ IN DIE LUFT - doch der rollt sich durch, landet auf den Beinen...

 

GREETINGS FROM MERIDA

 

Jetzt wirklich!

 

...1...

...2...

...3...

 

Das wars. Wirklich. Frenetischer Jubel beim erklingen der Ringglocke.

Jane Nelson: "Und der Sieger dieses Kampfes, nach 12 Minuten und 22 Sekunden... Diego Alejandro Sanchéz!"

Vincent Craven: "Was für ein Kampf!"

Mike Garland: "Was für ein Debüt für Christian Dorado!"

Vincent Craven: "Die beiden Kontrahenten haben sich nichts geschenkt... das waren die schnellsten 12 Minuten meines Lebens! Der Wahnsinn!"

Mike Garland: "Unglaubliches Match!"

Beide Kontrahenten liegen angeschlagen am Boden, während sich Sanchéz wieder auf die Beine kämpft.

Erneut konnte er gewinnen. Strahlend lässt die seinen Arm vom Referee in die Höhe recken, während er den Jubel der Fans genießt. Sein Blick trifft den vom Held der Welt. Ja, der Bruder des Botschafters hat ihm einen guten Fight geboten. Der Deutschmexikaner geht auf Dorado zu und spendet ihm ebenfalls ein wenig Applaus, ehe er ihm den Handshake anbietet. Eine Szene, die dem Botschafter wohl gar nicht schmecken wird. Dennoch schlägt Christian Dorado ein und lässt Díego auch gewähren, als dieser den Arm seines Kontrahenten nach oben streckt. Beide lassen sich noch ein wenig feiern, während wir nun Vince und Mike gezeigt bekommen.


------------------ PCWA ------------------


------------------ PCWA ------------------

Knapp verloren - und dennoch ist er zufrieden mit dem Ausgang. Der faire Handshake der beiden nach dem Kampf zeigt ihm, dass der Drache und der Held der Welt sich wirklich ähnlich sehen. Und es ist ihm nun noch bewusster geworden, warum Erik so wild auf Sanchez ist.

Der DEAL ist alles für seinen Bruder - und die Unterstützung der #UndercardArmy ist ihm dabei gewiss. Doch eben diese Vereinigung muss gepflegt werden - und weil der Botschafter selbst keine Zeit hat, muss eben des Botschafters Bruder die sozialen Bindungen innerhalb ihrer Vereinigung festigen.

Aus genau diesem Grunde sucht er nun den Mann auf, der sich unweigerlich den "Soldaten des DEALs" schimpft - quasi genau der Mann, der bereit ist alles zu tun um das Kräfteverhältnis in der PCWA nachhaltig zu verändern. Wie sagte es Erik? Es ist an der Zeit, sein eigenes Glück in die Hand zu nehmen und die bekannten Grenzen zu durchbrechen?

Schweissgebadet schreitet der Mann aus San Diego in seinem Gear und dem schwarzen T-Shirt mit der Aufschrift '#UndercardArmy' durch den Backstage Bereich. In seiner linken Hand erkennt das geübte Gesicht, dass ein gefalltetes Shirt in schwarzer Farbe von den Fingern des Helden der Welt umschlossen wird. Da vorne ist dann auch sein Ziel...

Es war ein ereignisreicher Abend gewesen. Begegnug mit Gabriel Lucifer, erstes Single Match seit sieben Jahren, gleich das nächste Match gebucht für die kommende Vendetta. Das Vorhaben 2015 zu seinem Jahr zu machen damit einen Schritt näher gekommen. Vielleicht keinen großen, aber auch kleinere Schritte führen am Ende ans Ziel. Und während Chris Fusion vorsichtig seine Wristbands entfernt, kann er sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Das erste Mal seit etlichen Jahren hat er wirklich das Gefühl, wieder Zuhause zu sein. Wieder dort zu sein, wo er weiß, wie man überleben kann.

Die Wristbands werden verstaut und der dafür vorgesehene Behälter in Form einer Sporttasche daraufhin geschultert. Es wird Zeit zu gehen, Zeit sich mental auf den kommenden Kampf vorzubereiten.

...letztmalig durchatmend durchschreitet Dorado die angelehnte Tür - blöd nur, dass er Fusion dabei beinahe umrennt. Erstaunt und vielleicht auch ein wenig peinlich berührt, blickt der Mann aus San Diego seinen Partner an.

Christian Dorado: "Sorry, Pal..."

Das Gleichgewicht wiedergefunden, lässt Fusion die geschulterte Sporttasche zu Boden sinken. Er hatte mit dem Besuch gerechnet, nur eben nicht in dieser Situation. Mit einer Handbewegung deutet er Dorado an, die Kabine zu betreten. Worte verwendet er dabei nicht, der Blick ruht auf seinem Gegenüber.

Christian Dorado: "Gerne doch."

Erleichtert folgt Christian der Aufforderung des Soldaten und lässt sich in einen der aufgestellten Sessel fallen.

Christian Dorado: "Zwar habe ich gerade einen guten Kampf in den Knochen - doch dir dürfte es ja nicht anders ergehen. Ein Kampf gegen eine Frau - diese Frau... das erscheint mir als ein Sprungbrett für euch beide. Und wenn man betrachtet, dass Erik und ich keine Gelegenheit gefunden haben, im Vorfeld mit dir zu sprechen..."

Ein Räuspern.

Christian Dorado: "Es tut mir leid, Chris."

Er schaut Fusion an und versucht seine Reaktion auf die Worte zu deuten, während er fortfährt.

Christian Dorado: "Doch ich kann dich beruhigen... Erik würde niemals die aufgeben, für die er sich verantwortlich fühlt. Und du... hast dich bei unserem Aufeinandertreffen in San Diego sehr deutlich in seine Obhut begeben."

Und dann passiert es. Das Undenkbare, das Unfassbare. Chris Fusion spricht.

Chris Fusion: "Kein Problem."

Welche bahnbrechenden Worte. Doch es geht ja noch weiter.

Chris Fusion: "Ich brauche keine Nanny, die sich täglich bei mir nach meinem körperlichen Zustand erkundet. Und ich brauche auch ganz sicher keine Entschuldiungen, Dorado. Ich war verletzt und damit eh nicht einsetzbar. Ein Gespräch war daher auch gar nicht nötig."

Christian Dorado: "Weisst du Chris - das, was den DEAL ausmacht - das ist es, was Erik wirklich antreibt. Er wird, besonders jetzt wo Lucifer sich klar positioniert hat, nicht auf uns verzichten wollen."

Ja - Lucifer. Der DEAL benötigt Soldaten.

Christian Dorado: "Die Demokratie schreitet voran, Chris. Wir sind ein Teil einer historischen Begebenheit, einer Schlacht die niemand so richtig wahrhaben will - es kann nur eine siegende Seite geben..."

Der Held der Welt verlagert seine Sitzposition ein wenig nach vorne, bevor er weitere Worte an Fusion richtet.

Christian Dorado: "...wer denkst du, gewinnt diesen Krieg?"

Rhetorische Fragen, seine Favoriten. Fusion schließt seine Augen, weiß ganz genau, was Dorado nun von ihm hören möchte. Tun wir ihm den Gefallen.

Chris Fusion: "Die Seite, die wirklich mit dem Herzen dabei ist. Die Seite, die als Einzige hier wirklich auch etwas zu gewinnen hat. Die Seite, die gewillt es, in den Tod und noch weiter zu laufen."

Die Seite, die Chris Fusion in ihren Reihen hat. Wird aber nur gedacht, nicht ausgesprochen.

Chris Fusion: "Und das sind wir. Und nur wir."

Lächelnd quittiert Dorado die Aussage seines Gefährten.

Christian Dorado: "Genau das ist es, was ich erwartet habe - wir werden siegen. Sie werden fallen. Einer nach dem anderen - zuerst Lucifer. Dann Eleven. Warum? Weil wir sie zu Fall bringen."

Der Held der Welt erhebt sich - denn seine Aufgabe ist erfüllt. Der Soldat ihrer Vereinigung ist weiterhin loyal - und damit eine wichtige Figur in ihrem Schachspiel. Mit einem leichten Schwung wirft er Fusion das Textilstück in seiner linken zu.

Christian Dorado: "Hier... damit auch jeder weiß, dass unsere Bewegung nicht mehr aufzuhalten ist."

Prüfend schaut er auf das ihm angebotene Objekt. Nur zögerlich streckt er seine Hand aus und nimmt es in Empfang.

Chris Fusion: "Interessantes...Design."

Angezogen wird es aber nicht, nur in die Sporttasche gesteckt.

Ein kurzes Lacheln erklingt, als Dorado die Reaktion von Fusion quittert.

Christian Dorado: "Ich weiß... ein bisschen provokant... War ne Idee von NEON. Irgendwie... ganz cool."

Sein Blick fokussiert den Mann, den er als seinen loyalsten Gefährten beschreiben würde.

Christian Dorado: "Bei Vendetta 109 wartet Arbeit auf uns..."

Überrascht horcht Fusion auf.

Chris Fusion: "Arbeit? Wovon sprichst du?"

Das erste Mal im Verlauf des Gesprächs schwingt echtes Interesse in den Worten Fusions mit.

Der immer ehrliche Dorado muss das tun, was er gerne macht: Die Wahrheit sprechen.

Christian Dorado: "Der DEAL gegen die Ränkeschmiede... Sei bereit, Chris."

Langsam setzt sich Fusion. Der Abend scheint dann doch noch interessanter zu werden, als er ohnehin schon war...

 

Vincent Craven: "Nach und nach scheinen wir mehr über den DEAL zu erfahren..."

Mike Garland: "Aber irgendwie auch nicht. Zumindest muss er irgendwas mit dem Match zwischen Moranes und Lucifer zu tun haben. Vielleicht wird Moranes dafür sorgen, mit seiner Undercard Army besonders tatkräftige Unterstützung gegen den Mythos zu haben?"

Vincent Craven: "Irgendwas in die Richtung muss es sein. Erik Moranes beeindruckt mich aber immer mehr. Auch wenn er gar nicht anwesend ist, streckt er seine Fühler in jede Richtung aus. Er ist irgendwie... allgegenwärtig."

Mike Garland: "Jetzt muss sich das nur noch in Erfolge ummünzen. Ansonsten bleibt Moranes mit seiner Army nämlich da, wo er ist: In der Undercard."


------------------ PCWA ------------------

Es wird backstage geschaltet, genauer gesagt in einen Interview-Raum. Dort steht Lisa Sanders. Sie kündigt ein Interview an und stellt die zu interviewende Person vor: Jane McAvoy. Sie hat sich inzwischen umgezogen und trägt jetzt Jeans und schwarzes T-Shirt. Ihre Haare sind ziemlich lockig, was darauf schließt, dass sie geduscht hat. Sie hat ihre Arme verschränkt und zeigt eine neutrale Miene, was sie inzwischen ziemlich gut beherrscht.

Lisa: „Hallo, Major McAvoy, wie fühlen Sie sich nach der ersten Niederlage?“

Jane: „Bitte nennen Sie mich nicht Major, das möchte ich nicht außerhalb der Armee hören. Ich bin enttäuscht, dass ich beim Debütkampf verloren habe.“

Lisa: „Wie wollen Sie damit umgehen?“

Jane: „Die Niederlage hat mir deutlich gezeigt, dass ich meine Leistungen noch nicht an dieses hohe Niveau angepasst habe. Das bedeutet, dass ich bedeutend mehr trainieren muss.“

Lisa: „Sie geben also keine Schuld an Chris Fusion?“

Jane: „Das wäre das Dümmste, was man machen kann. Ich bin in einem Wettkampf, die Regeln sind aufgestellt und gegenüber steht mein Gegner, den es zu besiegen gilt. Das Ziel ist denkbar einfach: Gewinne den Kampf. Genauso verhält sich mein Gegner. Wenn ich verliere, dann liegt es nicht am Gegner, sondern an mir und ausschließlich mir.“

Lisa: „Aber wenn sein Gegner Sie hinterhältig angreift?“

Jane: „Dann ist das ein Problem, das es von mir zu lösen gilt.“

Lisa: „Das klingt so als ob – entschuldigen Sie mich bitte – Sie ziemlich naiv wären.“

Jane: „Das kann sein. Aber es nützt absolut nichts, die Schuld bei irgendjemand anderem zu suchen, nur weil man nicht erkennen will, dass man eben schlecht gewesen ist. Und ich würde niemanden in den Rücken fallen.“

Lisa: „Warum nicht?“

Jane: „Das ist nicht die richtige Frage. Stattdessen müsste sie lauten: Wie ist nur bloß so weit gekommen, dass Ehre und Respekt keine Selbstverständlichkeiten mehr sind? Das ist verdammt traurig.“

Lisa: „Sind Sie an Niederlagen gewöhnt?“

Jane: „Nein und ich werde mich auch nie dran gewöhnen. Aber Niederlagen gehören eben genauso dazu wie die Siege. Gut, ich habe eine Niederlage erlitten. Dann werde ich im nächsten Kampf siegen.“

Lisa: „Sehr selbstsicher. Lernt man das im Militär?“

Jane: „Zum Teil. Es liegt aber auch in der Familie.“

Lisa: „Tatsächlich?“

Jane: „Mein Vater ist ein mehrfach ausgezeichneter Vietnam-Pilot, meine Großmutter war eine Pilotin im Zweiten Weltkrieg.“

Lisa: „Pilotin im Zweiten Weltkrieg? Wirklich?“

Jane: „Zwar durfte sie nur Überführungsflüge von neuen Bombermodellen nach Großbritannien durchführen, aber sie war immerhin bei einem solchen Überführungsflug in einem Luftkampf verwickelt, aus dem sie siegreich hervorging.“

Lisa: „Kommen wir wieder in die Gegenwart: In der offiziellen Biografie kann man nachlesen, dass Sie ebenfalls eine Pilotenkarriere eingeschlagen haben. Wieso haben Sie vor ein paar Jahren damit aufgehört?“

Ein fast unmerkliches Zucken im rechten Mundwinkel.

Jane: „Ich hatte einen schweren Unfall.“

Lisa: „Was ist passiert?“

Jane: „Darüber kann ich nichts sagen. Geheim.“

Lisa: „Schade. Wie stellen Sie Ihren Zukunft im PCWA vor?“

Jane: „Sich eine Position erarbeiten und die Herausforderungen meistern.“

Lisa: „So simpel?“

Jane: „So simpel.“

Lisa: „Okay. Vielen Dank für die Antworten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!“

Jane: „Danke gleichfalls.“

Und damit fadet das Bild aus…

 

Mike Garland: "Tja, in der Armee heißt es eben: Klappe halten, Befehle ausführen. Das kriegt man scheinbar nur auf die Kette, wenn man selbst nicht so viel auf dem Kasten hat. Geistig."

Vincent Craven: "Was willst du damit sagen?"

Mike Garland: "Dass die Armee keine Menschen will, die viel hinterfragen. Jane McAvoy ist ein simpel gestrickter Mensch. Daran ist ja nichts verwerfliches zu finden, aber man muss das auch mal so festhalten."

Vincent Craven: "Das Debüt in der PCWA ist jetzt auch nicht so gut geglückt, aber davon lässt sie sich offensichtlich nicht unterkriegen."

Mike Garland: "Vielleicht möchte sie mal an eine gewisse Tür klopfen, ob noch Platz in der anderen Armee für sie ist. In der Undercard Army. Denn ansonsten wird die Luft da unten recht dünn."

Vincent Craven: "Auch nett..."


------------------ PCWA ------------------

In einem grösseren Raum, nicht unweit des Ganges auf dem es in Richtung des Vorhanges geht, schaut Stevie Van Crane mit seinem allerbesten „ernsthaften“ Lächeln in die Kamera. Wiedereinmal. Der amtierende Undisputed Gerasy Champion ist in die Hocke gegangen, den Arm dabei um die beiden Kinder gelegt, die wohl schon den ganzen Tag wegen dieses Meet & Greet aufgeregt waren.

Die Dame von der Presseabteilung schiesst die Bilder, während Stevie den beiden abwechselnd den – viel zu grossen – Gerasy Belt über die Schultern legt. Kinderaugen leuchten, die Eltern in der Ecke des Raumes schauen verzückt. Und auch Stevie Van Crane bemüht sich, zumindest den Eindruck zu erwecken als wäre er auch gedanklich wirklich hier.

Während sich die Kinder verabschieden und Stevie noch eines seiner Shirts unterschreibt, gleitet sein Blick unvermindert zu dem goldenen Gürtel, den eins der Kinder auf einem Stuhl abgelegt hat.

All das war es wert.

Die Zweifel. Die Entbehrungen. Die Irrungen und Wirrungen in den Momenten, in denen sich sein Privatleben und des geordnete Chaos innerhalb des Rings überschneiden. Die viel zu vielen Niederlagen. Die zu schlecht ausgekosteten Siege. Jedesmal nimmt sich Stevie Van Crane vor, einen weiteren Sieg im Ring noch bewusster zu geniessen, da die Anzahl derer, die noch kommen würden, dahin schwinden wie der letzte Tau beim Anbruch des neuen Tages.

Gerade als Stevie den Kids sein Shirt gibt, sieht er sie, die Gestalt, die soeben auf dem Gang vorbeischlendert. Kurz entschlossen lässt Van Crane den Edding fallen, geht los, die Kinder und den Gerasy Belt hinter sich lassend.

Er biegt nach rechts aus dem Raum hinaus – und der Mann, der seine Aufmerksamkeit erregte, sieht ihn im genau selben Moment auch an.

Robert Barker: „Hey, Stevie. Wie geht's deinem treu--"

Robert kommt mit seiner Anspielung nicht einmal bis zum Ende des ersten Satzes, denn Stevie Van Crane ist in der nächsten Sekunde bei ihm. Und wenn die Kinder jetzt aus dem Raum in den Gang herausgucken würden, sähen sie eine Aktion, die nicht zum Vorbild taugt.

Ein kurzer Blick Barker’s in die Augen des Gerasy Champions ist ein erster Hinweis. Im nächsten Moment schlägt Stevie Van Crane zu und sein voll durchgezogene Faustschlag schleudert Robert Barker’s Kopf zur Seite.

SVC: „Herzlichen Glückwunsch, Herausforderer Nummer.. keine Ahnung. Zwei? Null Komma Fünf?“

Die Haare fliegen wild tobend durch sein Gesicht und müssen von Robert väterlich zurückgestrichen werden, während er sich von dem Schlag erholt.

Robert Barker: „Fuck. Das tat weh."

Sagt der Mann ohne Grenzen, der Prince of Pain, der Schlächter lächelnd.

Robert Barker: „Und by the way, das heißt Herausforderer Nummer Eins. Wir wissen beide, dass ich beim Impact derjenige bin, um den du dich kümmern musst und nicht Hannibal. "

Und trotz des Spottes, reibt Robert sich unfreiwillig übers Kinn. Es tut nämlich tatsächlich weh, auch wenn er das nicht zugeben würde.

SVC: „Betrachte das hier als Vorgeschmack dessen, was dich erwarten wird, wenn du noch mal so einen Mist durchziehst wie bei der letzten Vendetta. Solltest du irgendwann auch nur in die Nähe von Ace kommen, werde ich dich solange durch das PCWA Gelände treten bis auch ich endlich alle Ecken kennengelernt habe. Ist das dein neues Ding? Tiere quälen? Handlanger ausschicken, die sich für dich um Ecken drücken und den Gegner „ausspionieren“, dem du lieber nicht persönlich vor die Augen treten willst? Weisst du eigentlich, wie verflucht feige dich das aussehen lässt? Du kommst mit einer Serie von Siegen im Gepäck, eine Bilanz von beeindruckenden Erfolgen. Und was fängst du damit an? Du gibst all das der Lächerlichkeit preis für ein paar billige Psychospielchen vom Taktik-Wühltisch des Robert Barker. Wenn du tasächlich denkst, dass derartiger Unfug gegen mich reichen wird, dann wirst du beim Impact einen wirklich miesen Abend verleben.“

Robert weicht Stevies Blick nie aus. Hört aufmerksam zu. Und zieht dann laut hörbar den Rotz in der Nase hoch.

Robert Barker: „Ich bin gerne bereit dir alle Ecken des Geländes zu zeigen, denn ich kenne sie schon alle.´"

Er legt den Kopf leicht zur Seite.

Robert Barker: „Aber damit warten wir noch bis zum PPV, denn die zwei Monate bis zu unserem großen Kampf werde ich anderweitig nutzen müssen. Wir haben doch schließlich alle unsere PreMatch-Rituale, nicht wahr? Der eine trinkt 'nen Tequila, der andere verpügelt stundenlang einen Sandsack und ich..."

Er legt den Kopf wieder gerade.

Robert Barker: „...beschäftige mich mit meinem Gegner. Was glaubst du, warum ich jedes große PPV Match gewinne? Ich hatte den Blues schon vor Vendetta 100 geschlagen, sie wussten es nur nicht. Die Matches, die Spielchen, das war alles ein großes PreMatch-Ritual. Das Bodyparts for Sale Match gegen Eleven? Glaubt wirklich irgendjemand, dass ich mir nicht absolut bewusst war, dass Eleven mehr dieser Matches verloren als gewonnen hat, bevor ich ihn dazu herausgefordert habe? Und Mad Dog? Dein herzallerliebster Buddy mit dem Latexfetisch? Ich habe gewusst, dass ihn nichts verrückter machen würde, als völlige Fairness von meiner Seite. Also habe ich mit ihm gespielt, indem ich nicht mit ihm gespielt habe."

Robert kann nicht anders, als immer wieder auf seinen Triumphen herumzureiten. Es fühlt sich zu gut an. Er ist der Beste, da ist zumindest er sich komplett sicher.

Robert Barker: „Und jetzt werde ich mich in der Zeit, die mir noch bleibt, um dich und Hannibal kümmern. Hannibal ist freundlich genug immer wieder selber auf mich zuzugehen, im Versuch mich auszuhorchen, ohne dabei zu bedenken, wie viel er mir von sich selbst verrät. Du bist allerdings anders. Du bist klüger, hältst dich fern von mir und ich verstehe das. Du bist der Champion, du musst nicht jagen, sondern du wirst gejagt. Die Zielscheibe auf deiner Stirn, ist dir bewusster, als jedem anderen, da bin ich mir sicher."

Stevie Van Crane funkelt Robert Barker an.

Er muss sich zusammenreissen, als ihm Ace ins Gedächtnis kommt.

SVC: „Ich habe kein Problem damit, eine Zielscheibe zu sein. Nicht das geringste. Es gab sogar Zeiten, da habe ich respektiert was du im Ring geleistet hast, seit du den Schlächter abgelegt hast. Die Erfolge sprechen eine deutliche Sprache. Doch ebenso auch dein Auftreten, dein Ich. Die Person, die die üble Gestalt des Schlächters abgelöst hat. Wer ist sie, ausser einer traurigen, verbitterten Fassade? Wer bist du noch, ausser einem Mann der süchtig ist nach der Bestätigung und dem nächsten grossen Sieg, egal gegen wen? Am Ende des Tages bin ich fast geneigt, Mitleid mit dir zu haben. Denn du hast keinen Rückhalt, ausser den den du dir kaufst. Du hast keinen Freund, nur Zöglinge und orientierungslose Devotionalien. Du hast niemanden ausser dir selbst. Du bist so allein, dass du den Gerasy Title fast mehr brauchst als ich, nur um diese Leere in dir zu füllen, die nach Siegen und weiteren Siegen schreit.“

Im selben Moment geht die Familie vom Meet & Greet an Stevie Van Crane vorbei. Nebenbei drückt eines der Kinder Stevie den Gerasy Belt in die Hand.
Der Champion schenkt ihnen ein knappes Lächeln und ein Nicken, dann verwandelt sich sein Blick wieder in ein hartes Urteil, als er Robert Barker ansieht.

SVC: „Die Ironie ist: je näher du dem hier kommst..“

Er schnallt sich den Undisputed Gerasy Title um und klopft dreimal mit den Knöcheln drauf.

SVC: „Desto langsamer werden deine Schritte.. umso verzweifelter wird dein Gebahren. Umso durchsichtiger wird die Hülle, die Robert Barker und den Schlächter angeblich trennt. Du geisselst einst – mit Recht – das Erscheinen von Eleven, die Instrumente seiner Gefolgschaft.. das dunkle Delegieren und all seine Auswüchse. Und heute schickst du per Fingerzeig deine eigenen Sklaven los und schlägst in die selben Kerben. Und dann zerpflückt Nicotine & Bacteria das Teilnehmerfeld der Prestige Challenge bei Vendetta 107, ebnet dir praktisch den Weg – und du kannst im entscheidenden Augenblick nicht einmal einen Rookie besiegen, der noch nie ein Titelmatch vor Augen hatte.“

Zähneknirschend unterdrückt Robert seinen ersten Instinkt und fordert sich zur Ruhe.

Robert Barker: „Gehen die Vergleiche mit Eleven wieder los? Und das dafür, dass ich Benedict gebeten habe mir zu sagen, wann du nicht da bist? Um dir nicht über den Weg zu laufen? Um dich nicht zu attackieren? Ihr Leute solltet euch endlich mal entscheiden, was ihr für falsch haltet und was nicht. Aber ich bin es gewohnt, dass Heuchler wie Mad Dog und du sich immer genau das aus einer Geschichte rauspicken, was in ihre Geschichte des Tages passt. Du kannst Benedict beschimpfen, wenn du willst, Mad Dog kann ihn nachher im Ring windelweich prügeln und am Ende wird doch der Junge Schuld sein, nicht wahr? Weil er einen dummen Fehler gemacht hat und die Elite des Sports in dafür zurechtweisen muss, nicht wahr?"

Es kotzt ihn wirklich an. Könnte man meinen.

Robert Barker: „Nicht wahr! Aber er wird sich nachher dennoch diesem Arschloch stellen, das du einen Freund nennst und ich werde an seine Seite stehen, weil man mir vieles vorwerfen kann, aber nicht, dass ich nicht treu bin. Und wenn das Match vorbei ist, werde ich mich wieder dir widmen. Dann werde ich mich daran erinnern, dass du meinst mich beleidigen zu müssen. Mich und einen dummen, dummen Jungen, einfach weil du mich nicht leiden kannst, weil ich anders bin als du und trotzdem Erfolg habe. Und dann werde ich mir Gedanken machen, was das wohl für mich heißen könnte. Kann Benedict etwas für meine Taten? Nope, er ist nur jemand, der an mich glaubt und doch muss er jetzt darunter leiden. Kann der arme Ace etwas dafür, dass ich gegen dich kämpfen werde? Nope, er ist nur ein kleiner Hund. Oder Thera? Nope, er ist nur ein dummer Hund. Und doch komme ich nicht umhin zu denken, dass ihnen allen Gefahr droht, weil DU sie in Gefahr bringst, indem du sie in unsere Welt bringst. Ace hat das Schlimmste hinter sich, da bin ich mir sicher, aber wie steht es um den Rest? Um Thera? Oder.. vielleicht gibt es ja wieder ein kleines Familientreffen beim PPV? So wie beim letzten Mal? Wenn du willst geben ich Seraya einen verdammt guten Grund niemals wieder einen Fuß in unser blutiges, blutiges Business setzen zu wollen."

Stevie will sich sofort auf ihn stürzen, doch Robert stößt geistesgegenwärtig einen Stuhl, der an einem Cateringtisch zu ihrer Rechten steht, zwischen sich und Stevie, um ihn aufzuhalten. Sofort folgt auch der Tisch. Robert hat jetzt solange Platz bis Stevie durch die Sandwiches steigen will und der Gedanke erscheint dem Champ sekündlich appetitlicher. Jede Sekunde die Robert ihn nach dieser dünn ummantelten Drohung angrinst ist ein weiterer Schritt in Richtung Konfrontation.

Robert Barker: „Wir werden sehen, nicht wahr? Aber es sei dir eins gesagt. Egal was passiert, es wird deine eigene verdammte Schuld sein! Du hast den Titel gewonnen und bist arrogant genug zu glauben, dass du sie hier mit herbringen kannst, ohne dass etwas passiert! Du bist naiv zu denken, dass du den gefährlichsten Mann der PCWA, Robert fuckin' Barker, beleidigen kannst, ohne mit Gegenschlägen zu rechnen! Du hast die Jagdsaison bei Vendetta 107 eröffnet und der ultimative Jäger der PCWA hat deinen Ruf gehört! Und wenn ich dir beim Imperial Impact deinen Titel genommen habe, wenn du aus der Besinnungslosigkeit aufwachst und deine zerstörten Träume vor dir siehst, wirst du deine Verluste zählen können und feststellen müssen, dass du nicht nur dein Gold verloren hast!"

„Wenn es doch bloß so simpel wäre, wie Jäger und Gejagter. Aber es gibt ja noch weitere Raubtiere."

Sprach ein junger Rebell, der sich aufmacht, die PCWA im Sturm zu erobern. Vom gefeierten Indystar, zum belächelten Sidekick eines alten Mythos, zum nicht ernstgenommenen Teilnehmer einer Prestige Challenge, zur ultimativen Wild Card im Main Event des Imperial Impact. Und das alles innerhalb von vier Shows. Die PCWA Fans sahen auf dem Tron und an den Displays zuhause bis eben die zwei Beteiligten eines wahren Dream Matches. Doch jetzt füllt jemand den Raum, der genau dieses Dream Match stört - so, wie er dieses Gespräch stört.

Hannibal Cain: „Hey Jungs, mir ist klar dass ihr beiden hier euer großes Aufeinandertreffen durchziehen wollt, aber vergesst ihr nicht jemanden? Es zieht sich wie ein Muster durch dein Verhalten Champ, dass du den 'Kleinen Mann' übersiehst. Dass du nur auf das Vermächtnis deiner Widersacher schaust. Wie sonst lässt es sich erklären, dass du Hannibal Cain bei Vendetta 107 ganz und gar nicht auf der Rechnung hattest. Wie sonst lässt es sich erklären, dass du sofort in deine Ränkespiele mit dem 'großen' Robert Barker, dem ehemaligen Schlächter, einsteigst. Hättest du nicht viel lieber mich aufsuchen sollen? Den Mann, der bei Vendetta 107 eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, dass er DIE Gefahr in der PCWA ist?"

Ein perfektes Dreieck hat sich auf dem Gang um en Tisch herum gebildet, den Robert zum Schutz zwischen sich und Stevie gestellt hat. Eine Konstellation, wie sie nur ein Event wie der Imperial Impact hervorbringen kann. Stevie Van Crane kann nicht anders als den Fakt zu sehen, dass sich hier drei unterschiedliche Generationen gegenüberstehen, die allesamt das selbe Ziel im Auge haben, das in diesem Moment um die Hüften von Stevie selbst geschnallt ist. Zum wirklich ersten Mal mustert der Gerasy Champion den Mann, der im Augenblick zumindest Gesprächsthema Nummer Eins in der PCWA zu sein scheint. Der Mann, der vom Himmel fiel und innerhalb kürzester Zeit zum (Mit)Herausforderer Nummer Eins auf den höchsten Titel der PCWA wurde.

SVC: "Hannibal Cain."

Stevie Van Crane's Blick ist lauernd und abwartend. Mittlerweile werden sie beobachtet von einer Reihe von Mitarbeitern der PCWA im Backstagebereich, die sich mit gebührendem Abstand die Szenerie anschauen. Auch die Pressefotografin des Meet & Greet ist aus dem Raum getreten. Passenderweise gibt es eine nicht unwichtige Geste abzulichten.
Stevie Van Crane streckt seine rechte Hand aus, mit Sicherheit überraschend für Hannibal Cain.
Aber zugleich ist es Ausdruck eines gewissen Respekts, den sich der frischgebackene Contender in seinen Augen verdient hat.

Verdutzt schaut der selbsternannte Bösewicht den Undisputed Gerasy Champion an. Dieser hat Cain mit der respektvollen Geste nach dessen eigener kleinen Tirade auf dem völlig falschen Fuß erwischt. Mit dieser Reaktion hat Hannibal nicht gerechnet. Er hatte sich bereits die nächsten Worte zurecht gelegt, die er in einer flammenden Rede in den Raum rufen wollte. Doch nun steht er da, die Worte in seinem Mund behaltend und auf die ausgestreckte Hand van Cranes schauend. Während Barker die Szenerie argwöhnisch begleitet, atmet Hannibal tief ein. Seine Augen wandern von der Hand des Titelträgers zu dessen Augen. Kopfschüttelnd macht der selbsterklärte Feind des Status Quo einen Schritt zurück und bedeutet, dass er dem Braten nicht traut - eine Scharade, um das eigene Gesicht zu wahren, denn der moralische Sieger dieses ersten Aufeinandertreffens der beiden, kommt aus Haddonfield.

SVC: "Keine Ahnung wie ich es nennen soll. Sieg über Barker? Gemeinsame Niederlage in ungewollter Eintracht? Unentschieden oder Patt-Situation. Ich gratuliere dir jedenfalls zu deinem Erfolg bei Vendetta 107. Das gebührt der Anstand. Ich habe keinen Schimmer, wie du das geschafft hast, wichtig ist für mich allein auch nur der Fakt, dass es so gekommen ist. Du bist wahrscheinlich noch nicht dazu gekommen, in meine Kabine einzubrechen, mit meinem Hund zu spielen und Thera zu beleidigen, um dich in meiner Beliebtheitsskala ganz nach oben zu katapultieren. All die Dinge, die Gerasy-Herausforderer anscheinend so tun müssen, right?"

Während bei Robert Barker eine gewisse Zufriedenheit im Gesicht ablesbar ist, dass seine Taten der letzten Vendetta definitiv nicht spurlos am Champion vorbei gegangen sind, zeigt Cain eine relativ verbissene Mimik.

Hannibal Cain: "Weißt du, das ist tatsächlich Roberts Ding. Während er darüber nachdenkt, wie er es schafft bis zum Impact Michal Thera - no pun intended - abzuschlachten, nur um in deinen Kopf zu gelangen, stehe ich hier vor dir und weiß alles über deine In-Ring-Arbeit. Ich bin ein Musterschüler unseres Sports. Seit Vendetta 107 habe ich nichts anderes getan, als dich und Robert Barker zu studieren. Ich habe einen Plan, so wie ich ihn vor der Prestige Challenge hatte. Dieser Plan wird mir Erfolg einbringen und euch beiden Schmerzen bereiten. Frage Robert, wie unangenehm meine Submission Moves sind. Ich bringe jeden Unsterblichen zur Aufgabe."

Robert Barker knackt mit seinen Fäusten und beißt sich auf die Unterlippe. Hannibal tut heute Abend alles, um ihn richtig anzupissen. Er muss sich schwer zusammenreißen, diesen Jungen nicht hier und jetzt in der Luft zu zerreißen, aber er weiß, dies ist nicht der richtige Zeitpunkt.

Hannibal Cain: "Ich bin ein Killer. Ich habe ein Ziel, ich erreiche es indem ich jemanden eliminiere. Bei Vendetta 107 waren es sieben Leute, jetzt sind es nur noch zwei. Was ich Robert antun konnte, kann ich dir ebenso antun. Um genau zu sein, kann ich es jedem antun. Der Imperial Impact wird die PCWA in einen Schockzustand versetzen. Die Welt spricht derzeit nur davon, ob Stevie Van Crane ein One Hit Wonder ist, oder ob Robert Barker seinen derzeitigen Lauf krönen kann. All the talk... bald ist nur noch Schweigen und Entsetzen. Dann wenn ich das Unglaubliche Realität werden lasse und den steilsten Aufstieg in der Historie dieser Liga hinlege. Dann herrscht Stille..."

Der Gewinner der Prestige Challenge und Mann mit dem Spitznamen Alpha Carnivore schaut auf die mittlerweile zurückgezogene Hand des Undisputed Gerasy Champions. 

Hannibal Cain: "Von daher sage ich: Fuck You Stevie Van Crane! Du reichst mir die Hand? Bitte mach es noch einmal beim PPV. Dann werde ich sofort einen Armbar ansetzen und ein Bild für die Ewigkeit kreieren, wenn du schreiend auf die Matte schlägst."

Robert lacht über Hannibals Aussage. Cains Anwesenheit hat die Stimmung in einem Moment eindeutig beruhigt, indem sie kurz davor war zu eskalieren.

Robert Barker: „Ich hoffe für dich, dass du für den Impact einen besseren Plan hast, denn mit großen Träumen kommst du von hieran nicht mehr weiter, Rookie. Du kannst jemanden vielleicht einmal austricksen, aber beim Impact hast du keine zweite Chance dazu. Beim Impact kämpfst du nicht gegen einen Kwabena, oder einen Moranes, sondern gegen den Besten, den das Business zu bieten hat. Der Main Event ist eine vollkommen andere Situation und deine Vorteile darin beschränken sich auf das größte Lungen- und Labervolumen. Und deshalb werde ich beim Impact zuerst dir die Grenzen eines Rookies und dann Stevie die Grenzen eines Beinahe-Rentners aufzeigen. Denn eines scheint hier jeder zu vergessen. Von uns Dreien, bin ich der einzige, der in der Prime seiner Karriere steht. Ich bin jünger als der Champ und erfahrener als der Rookie. Schneller als der eine, klüger als der andere. Stärker als ihr beide. Und nach dem Imperial Impact werde ich endlich wieder das tun, was ich schon bei Vendetta 107 getan habe. Das Undisputed Gerasy Gold tragen, so wie es mein gottverdammtes Recht ist!"

Mittlerweile hat sich eine richtige Ansammlung von Menschen in einem Kreis um die drei Hauptdarsteller gebildet. Sie verfolgen - genau wie das Publikum in der Halle - gespannt das Auftreten der Männer, die sich wie Schachfiguren auf einem gewaltigen Spielbrett positionieren wollen, um jeweils einen Vorteil gegenüber den anderen zu bekommen. Stevie Van Crane kann nicht anders als sich dabei zu ertappen, wie entspannt er sich im Grunde mit dem Gürtel um seine Hüften fühlt. Da ist keinerlei Druck. Da ist keine Angst. Keine Sorge in seinem Blick, der zwischen Barker und Cain hin und her wandert. Da ist nichts als Zuversicht.

SVC: "Es gibt kein 'Anrecht' auf irgendwas für euch beide. Tut mir leid, euch das sagen zu müssen. Es gibt die Chance für euch beim Impact."

Er schaut auf Barker.

SVC: "Die Chance, Erfolge der Vergangenheit in der Gegenwart zu bestätigen."

Sein Blick wandert weiter zu Hannibal Cain.

SVC: "Die Chance, die Zukunft in der Gegenwart zu erobern. Aber all das findet nicht unter euch allein statt. Hier geht es nicht darum, wer irgendeine Nachfolge antreten darf, weil ich euch leider nichts anbieten kann.. ausser der unbezahlbaren Erfahrung, in einem Gerasy Match gestanden zu haben, bei dem es am Ende für euch BEIDE viel zu lernen gab, egal wie leer eure Hände am Ende des Abends auch sein mögen. Ihr seid hungrig, i get it. Der eine wird fast übermannt von seiner Gier nach dem greifbaren Egoboost, in den er seinen Namen in Grossbuchstaben graviert sehen will. Koste es was es wolle. Denn welchen Wert hat ein Sieg über die scheinbar grössten der PCWA, wenn man am Ende des Kampfes gegen den Altstar und den Rookie mit nichts als den besten Absichten dasteht? Und der andere ist Hannibal Yedikiah Cain.."

Hannibal Cain: "... und noch immer begreifst du es nicht. Du, der Mann ohne Zukunft, schaut nur auf Glanz und Gloria der Vergangenheit. Du siehst Robert Barker und einen weiteren großen Namen in der Liste deiner Fights. Aber es geht nicht um Legacy. Ich bin nicht der Andere... ich bin der Eine. Ich bin derjenige, der eine neue Generation inspiriert. Ich zeige, dass es keine Limits gibt. Alles ist möglich, auch der Gewinn des Undisputed Gerasy Title im ersten PPV Match. Die Wahrheit ist, ihr beiden, der Main Event des Imperial Impact wurde bereits letzte Vendetta entschieden, die Welt weiß nur noch nichts davon. Man erfreut sich an Diskussionen über die eigentliche Traumpaarung, die ich nur störe. Es gibt jedoch nur noch einen möglichen Ausgang für den Imperial Impact und das ist der ultimative Moment des Schocks. Ich werde die PCWA umkrempeln, egal welche Leute es anpisst."

Stevie Van Crane löst sich aus dem Stand und geht langsam auf den Mann zu, der bei Vendetta 107 das Unglaubliche geschafft hatte.
Van Crane schenkt ihm ein kurzes Kopfschütteln zur Begrüssung, begleitet von einem entspannten Lächeln.

SVC: "Du willst die Wahrheit? Sind wir also offen. Ich kenne dich nicht. Kein bisschen. Ich habe absolut keinen Schimmer, wer du bist, sein willst oder irgendwann sein wirst, sofern du nach der harten Landung auf dem Boden der Realität nicht zu desillusioniert bist, um weiterzumachen. Ich sah Leute wie dich kommen. Ich sah sie gehen. Ich habe verpasst wie sie gegangen sind und habe die meisten auch nie wieder gesehen. Es würde mich nicht im geringsten überraschen, wenn ich mich in einem Jahr nichtmal mehr an deinen Namen erinnern könnte. Ist das mangelnder Respekt? Nein, Kiddo. Es ist das, was du nicht hast.. nicht haben kannst.. und es dir genau deshalb beim Impact fehlen und zum Verhängnis wird. Es ist Erfahrung, boy. Denn ich bin Stevie Van Crane. Ich bin nicht frisch hier gelandet, weil der MMA-Turnverein gerade Sommerpause hat und ich für ein paar Monate Ruhm und Extrabezahlung  Illusionen wecken muss, die sich ins NICHTS auflösen werden, sobald meine Hingabe auf die Probe gestellt wird. Und - lieber Bobby - ich bin auch nicht der verirrte Quasi-Star, der sich zwischen "Hasst mich/Liebt mich" nicht entscheiden kann, der sich für nichts zu schade ist, es sei denn für einen entwaffnend ehrlichen Blick in den Spiegel. Du rennst niemanden in Grund und Boden, sondern nur vor dir selbst davon. Weil du es nicht ertragen kannst, weil du DICH nicht ertragen kannst. Und so krawallt Robert Barker durch die PCWA, zählt jedem Unbeteiligten - gleich ob er es hören will oder nicht - die Legenden in alphabetischer Reihenfolge auf, die er besiegt hat - und wirkt ärmer als jemals zuvor und leerer als es der verdammte Schlächter jemals war. Denn der Schlächter war die perfekte Tarnung, die widerliche, aber nützliche Maskerade die davon ablenken konnte, welch armer, armer Mensch dahinter kauert."

Robert kann nicht anders, als die Wort edes Champions auf sich wirken zu lassen, so wie jeder andere auch. Er hasst alles, was ihn "wie jeden anderen" macht und das ist nur ein Grund mehr Stevie van Crane nicht leiden zu können. Der heilige Stevie van Crane, der Liebling der Massen, beleidigt ihn, immer und immer wieder, erzählt "Wahrheiten", die nichts als seine Meinung sind, aber von allen gefressen werden. Es ist die Propaganda des Guten, aber es ist und bleibt Propaganda und sie macht es Robert umso einfacher seinen Weg weiterzugehen. Er weiß, dass er Grenzen überschreitet. Erst das Ding mit Ace und jetzt das, aber hey, das alles passiert nicht wegen ihm. Stevie fordert es heraus und Robert liefert einfach nur das, was man sowieso von ihm erwartet.

SVC: "Ich bin nur ich selbst, ich bin Stevie Van Crane. Ich habe mehr Jahre im Ring angesammelt als ihr beide zusammen. Niemand ist gefährlicher als ein Mann, der alles gesehen hat, der jede Schlacht geschlagen und alle Tiefen ausgelotet, alle Höhen bestiegen hat. Ihr denkt, nach den Powerhouses und Statussymbolen der PCWA, nach Mad Dog, Brunswick, Azrael Rage - die Reihe der quasi Unbesiegbaren - wäre der Gerasy Title irgendein Free For All, nach dem ihr nur rechtzeitig die Hand ausstrecken müsst? Noch niemals lag dieses Gold so fest in einer Hand wie in meiner. Und noch NIEMALS in der Geschichte der PCWA war es so schwer, ihm jemanden wegzunehmen."

Robert kramt etwas in seiner Hosentasche herum und wirft dann einen kleinen weißen Zettel auf ein halbzerfallenes Sandwich auf dem Tisch zwischen ihm und Stevie, während er zu Hannibal guckt, als wolle er sagen: Das ist der Mann, mit dem du dich angelegt hast. Sei dir bewusst, auf was du dich da einlässt und fliehe, falls du damit nicht klar kommst. Dann dreht er sich um und geht, bevor Stevie eine Chance hat zu lesen, was auf der Notiz steht. Und als er es liest, ist es zu spät, ist Robert bereits hinter einer Tür verschwunden und hat sicherheitshalb die Tür abgeschlossen. Er wusste, dass das Ergebnis von ein bisschen Facebook- und Instagram-Recherche einen Effekt haben würde. Teenager sind einfach zu naiv für diese Welt.

Robert Barker hat Stevie gerade darüber informiert, dass er die Adresse von Stevies Tochter Seraya kennt.

Ich hoffe, du kannst heute Nacht gut schlafen, Väterchern.

 

Mike Garland: "Ist das eigentlich das neue Modewort? Ränke? Ränkeschmied? Ränkespiele? Läuft bei denen. Die totale Gönnung."

Vincent Craven: "Was bitte?"

Mike Garland: "Tja, Vincent. Nicht jeder kann so hip und fresh sein, wie Azrael Hashtag Rage und ich."

Vincent Craven: "Frech ist auch Hannibal Cain, der da einfach mal das Aufeinandertreffen zwischen Van Crane und Barker unterbricht und dabei wie der absolute Fremdkörper wirkt."

Mike Garland: "Ich kann mir auch schon vorstellen, wie das Match ablaufen wird. Stevie und Robert prügeln aufeinander ein und Cain versucht, den Sieg abzustauben."

Vincent Craven: "Wenn das passiert, bricht die Hölle los."

Mike Garland: "Menschenopfer. Hunde und Katzen leben in Frieden miteinander! Massenhysterie!"

Vincent Craven: "Und wen ruft man dann?"

Mike Garland: "Eine Zahl?"


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Die Kabine hat man verlassen und somit auch Smash hinter sich gelassen, der eh geflohen ist und der sich das Ganze als Zuschauer im Publikum sowieso ansehen wollte. Hoffentlich trägt er noch sein Shirt. Nun spazieren Team Happy Hour mitsamt Toto und Miss Cindy durch einen der zahlreichen Backstage Gänge. Man ist auf dem Weg zum großen Kampf gegen die sogenannte Undercard Army. Jacob Kwabena und Eric Moranes. Mit beiden hatte man es schon zu tun bekommen. Also wenn man es genau nimmt, dann hatte eigentlich ja nur Brandon Cornwallace mit den beiden zu tun gehabt. Damals stand noch Jason Dwight an seiner Seite. Jay-Jay, den sie mit ihrer unverschämten Art und dem fehlenden Glauben zur Flucht getrieben hatten. Aber mit Gordon hatte sich ein guter Ersatz gefunden. Nun jedenfalls laufen sie durch den Gang und diskutieren dabei wild miteinander.

Brandon Cornwallace: "Ey Dude, ich weiß gar nicht wieso wir schon wieder gegen Jacobi Wantobi kämpfen müssen."

Gordon Banes: "Versteh ich auch nicht so ganz ... hast du den Kerl nicht schon 2 Mal besiegt?"

Brandon Cornwallace: "Weil ich daran geglaubt habe und er nicht!"

Die beiden wollen gerade zu einem High-Five ansetzen, als der mahnende Blick von Miss Cindy sie davon abhält. So lassen die beiden es also bleiben, und hören stattdessen Miss Cindy zu, die ihnen noch letzte Tipps vor dem Kampf geben will.

Miss Cinderella: „Konzentriert euch. Lasst euch weder von den Fans, noch von Toto ablenken. Der Sieg zählt. Ihr seht gut aus in euren neuen Outfits und mit den neuen Frisuren. Euer neues Theme ist vorbereitet und ihr habt hart trainiert und euch eure Gegner angeguckt. Jetzt wird es Zeit für die Feuertaufe und ich bin sicher, dass ihr sie besiegen könnt. Macht nur keinen Blödsinn, verstanden?“

Die beiden schenken ihrer Managerin ein debiles Grinsen und recken die Daumen nach oben. Toto macht derweil vor, was so ziemlich jeder Zuschauer denkt: FACEPALM!

Brandon Cornwallace: "Voll lieb von dir Miss Cindy, aber wir gewinnen auch so!"

Gordon Banes: "Genau, nicht nur, dass wir daran GLAUBEN, wir haben am Wochenende auch lauter PCWA DVD's geguckt!"

Brandon Cornwallace: "Mit lauter Kämpfen von den beiden! Ey ich schwöre wir kennen die beiden jetzt genau so gut, wie Bruce Wayne Batman kennt!"

Gordon Banes: "Bruce Wayne ist Batman..."

Die Beiden blicken sich wortlos an, während Miss Cindy so langsam von den Beiden genervt wirkt. Um genau zu sein, sind die Beiden ein handfester Grund für einen Nervenzusammenbruch, oder ein Burn – Out Syndrom, aber sie ist ehrgeizig. Das ist nun einmal ihr Job.

Miss Cinderella: „Hört auf rumzualbern! Benehmt euch wie Profis! Wenn ihr das im Ring macht, kann ich euch versprechen, dass ihr heute verlieren werdet und das heißt keine Pringles, keine Videospiele und vor allem für Wochen kein High – Five!“

Die Mienen der beiden Happy Guys sinken in Richtung Boden. Toto hingegen applaudiert Miss Cindy für ihr Handeln. Tatsächlich scheint der kleine Rhesusaffe der Einzige zu sein, der so richtig zu verstehen scheint, was das Ziel von Miss Cindy bei Team Happy Hour ist. Bevor es jedenfalls zu weiteren Absurditäten kommt, treten zwei andere Gestalten um die Ecke hervor. Wie es der Zufall so will, handelt es sich hierbei um Niemand geringeren als die heutigen Gegner Jacob Kwabena und Erik Moranes.

Er ist überrascht, das Kwabena die entsprechende Situation mit Lucifer als so "beiläufig" abtut. Sicherlich - der geheime Angreifer ist erstmal das wichtigere Thema für Kwabena. Und doch - das Kwabena es anscheinend als "Schicksal" abtut, dass er vielleicht als Lackei von Big Daddy Gabe endet... das beeindruckt ihn ungemein. Doch der Botschafter hat auch gesehen, wie sein Bruder dem Mexikanischen Cabron Diego Sanchéz die Hand hingestreckt hat... Freunde, huh. Dies gefällt ihm einfach nicht und es machte ihn irgendwie... doch die Witzfiguren, die dort hinter der Ecke stehen - sie lenken seine Gedanken auf etwas anderes. Happy Hour... und Cinderella. Lange ist es her.

Voller Enthusiasmus wollen die beiden Happy Guys augenblicklich ihre Hände zum Brgüßungs High - Five anheben, doch Miss Cindy reagiert geistesgegenwärtig und verhindert dies.

Miss Cinderella: „Das sind eure Gegner! Was soll das also werden? Freudiges Tanzen und eine innige Begrüßung mit den Feind. Das ist falsch. So macht man das nicht!“

Erik Moranes: "Auch, wenn ich es grundlegend als verstörend empfinde, dass ich dir recht geben muss - doch, du hast recht."

Freundlich nickt der Botschafter in Richtung der Frau, die damals als kleines Mädchen total in ihn verschossen war. Azrael fand es amüsant - bis zu dem Moment, als er ihr versprach, sie zu heiraten... wenn sie alt genug dafür wird. Nun - das sich die Zeiten ändern, wissen wir. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum Azrael und er keine Freunde mehr sind. Und doch - auch wenn die Heirat mit diesem Cretin Alistair Brunswick sie verbittert zu haben scheint - süß anzuschauen ist sie weiterhin.

Dann blickt der Botschafter auf die beiden Gestalten, die am heutigen Abend als ihre Gegner in den Ring steigen werden.

Erik Moranes: "Dich kenne ich..."

Er blickt zu Brandon Cornwallace, nickt ihm freundlich zu - dann wendet er sich Gordon Banes zu.

Erik Moranes: "...dich jedoch nicht."

Das protestierende Quieken von Toto lässt den Blick des Botschafters in dessen Richtung gleiten. Freundlich streichelt er das Rhesusäffchen hinter den Ohren, erinnert er sich doch an ihr letztes Aufeinandertreffen.

Erik Moranes: "Und dich - dich kann man nicht vergessen... Ach Boys... auch wenn sich eure Besetzung ändert, bedeutet das nicht, dass ihr in irgendeiner Art und Weise wirklich eine Bedrohung für Kwabena und mich seid. Lernt erstmal die grundlegenden Regeln - und fangt gefälligst mit dem Respekt an."

Energisch schüttelt Cornwallace den Kopf.

Brandon Cornwallace: "Ey, voll nicht wahr! Jacobi habe ich sogar schon 2 Mal besiegt! Und sogar ohne Witz ... Isso!"

Gordon Banes: "Ja, Mann, ich hab die DVD gesehen! Du hast es ihm voll gegeben Dude!"

Brandon Cornwallace: "Vielleicht glaubt ihr Zwei nicht an uns, doch wir tun es und deshalb werden wir heute Triumphieren!"

Nun nicken beide heftig mit dem Kopf.

Gordon Banes: "Es ist dumm von euch uns zu unterschätzen! Wir sind vorbereitet!"

Wieder nicken die beiden synchron mit ihren Köpfen. Toto hat sich derweil in den Hintergrund zurückgezogen.

Moranes kann einfach nur mit dem Kopf schütteln - warum tut ihm das PCWA Office so etwas an? #UndercardArmy ok - aber unausgebildete Wrestler, die jeden Art von Respekt vor dem Buisness vermissen lassen? Ok - das geht den Kellerasseln auch nicht anders - aber die waren wenigstens in ihrer Erscheinung eine Gefährdung für die PCWA. Seine Gedanken kreisen um den Kampf gegen Lucifer - wo die Gedanken von Kwabena kreisen, kann er mit einem kurzen Blick erkennen.

Erik Moranes: "Kwabs - dein Zug, Bruder."

Noch finsterer kann ein Partner den Anderen gar nicht anstarren. Die dunklen Augen von Kwabena ruhen auf Erik Moranes, bevor er sich wieder Happy Hour 2.0 zuwendet.

Jacob Kwabena: "Respekt. Ruhm. Reichtum. Erfolg. Das spielt für mich absolut keine Rolle. Keine. Ich habe mir von euch lange genug auf der Nase herumtanzen lassen. Ich kann nicht versprechen, dass wir dieses Match heute gewinnen. Sorry, Erik. Das ist einfach nicht drin. Ich habe mir vorhin meine Statistik vorlesen lassen und tatsächlich hat zumindest einer dieser Idioten in den letzten Monaten mehr Siege einfahren können, als ich im ganzen Jahr. Aber ich werde euch einen Kampf liefern. Ich werde dafür sorfen, dass ihr dieses Match so schnell nicht vergesst. Wenn ihr eure Knochen zusammensammelt, eure Beulen zählt, eure Schmerzen spürt, werdet ihr euch daran erinnern, mit Jacob Kwabena im Ring gestanden zu haben. Vielleicht wird das ein wenig Balsam für meine Seele sein."

Cornwallace will gerade den Mund öffnen, vermutlich um irgendetwas dummes zu sagen, doch Miss Cindy ergreift nun selbst das Wort.

Miss Cinderella: „Ich mag es nicht, dass ihr von Respekt sprecht, aber ihn bei meinen Klienten vermissen lasst. Team Happy Hour ist das Team der Zukunft. Sie sind inzwischen hervorragend trainiert, sehen gut aus und wissen was sie tun. Lass dich also nicht von ihrer freundlichen Art täuschen, Erik!“

Man duzt sich. Man kennt sich. Egal! Viel wichtiger ist, dass sowohl Gordon als auch Brandon gerade aufgrund dieser Worte ihrer Managerin dort mit stolz im Blick und in der Haltung stehen. Sie sind so glücklich, wie Valkos Heritage, als dieser aus dem Knast freigelassen wurde, weil er Runa Lillith Heritage nicht umgebracht hatte. Moment. Wurde er das eigentlich? Wie ist da eigentlich der aktuelle Stand?

Thema Valkos Heritage – Die Tür des Wandschranks öffnet sich. Der angesprochene Freakanite marschiert heraus, gibt Brandon ein High – Five, gibt Gordon ein High – Five, gibt selbst Toto ein High - Five. Danach kehrt er in seinen Schrank zurück. Man hört ein Abschließen und natürlich wird dies sofort von Brandon getestet. Die Tür ist zugeschlossen. What. In the Name. Of Fuck?

Ratlos blickt Cinderella das alles an.

Miss Cinderella: „Das war merkwürdig.“

Mit ebenso wenig Ahnung blicken Toto, Brandon und Gordon sie an. Alle zucken mit den Schultern. The Show must go on!

Miss Cinderella: „Egal! Team Happy Hour wird heute Abend siegen!“

Beide Happy Guys nicken ihrer Managerin zu und scheinen voll und Ganz mit deren Worte einverstanden zu sein. Besonders Cornwallace sieht so aus, als hätte er jedes einzelne Wort von Miss Cindy in sich aufgesogen!

Brandon Cornwallace: "Ihr habt es gehört! Auf geht es! Für GLAUBE und GERECHTIGKEIT!"

Gordon Banes: "Wieso Gerechtigkeit, Dude?"

Brandon Cornwallace: "Weil es nicht richtig ist, dass ich immer gegen Jacobi kämpfen muss ... so langsam muss der auch Mal lernen den GLAUBEN in seinem Herz zu akzeptieren, Dude. Außerdem bringen wir, wie unsere Shirts auch sagen, Licht ins Herz der Menschen! Team Happy Hour – Die Warriors of Light!"

Cornwallace hebt nun demonstrativ die Faust hoch und marschiert los ohne seine Gegner eines weiteren Blickes zu würdigen. Sein Partner zuckt kurz mit den Schultern und folgt ihm dann.

Cinderella blickt noch kurz Kwabena und Moranes an.

Miss Cinderella: „Wir sehen uns dann am Ring, meine Herren!“

Dann folgt sie ihren Schützlingen und nun im Abgang können es auch Kwabena und Moranes sehen, was auf der Rückseite der Shirts steht. Warriors of Light. Welcher Mongo hat sich diesen Mist ausgedacht?

Erik kann die Augen nicht von ihr abwenden - es ist also tatsächlich eine Persönlichkeit aus ihr worden. In irgendeinem Paralleluniversum geben sie sicherlich ein gutes Paar ab - der amüsierte Seitenblick von Kwabena sagt eigentlich alles und der Botschafter errötet tatsächlich.

Erik Moranes: "Huh... Ähm... Lass uns über unsere Taktik sprechen."

Sprach er und gehieß Kwabena mit einem Wink, ihm zu folgen. In diesem Moment... wird ihm wieder bewusst, was am heutigen Abend alles passiert ist. Lucifer... sein Bruder und Sanchéz... irgendwas läuft falsch. Und das, was er in diesem Moment empfand war nichts anderes als... Wut.

 

Mike Garland: "Gerade wo es interessant wurde und man vielleicht hätte herausfinden können, ob Jacob 'Ich bin auch noch da' Kwabena auch geistig Teil dieser Szene war. Kennst du dich daran erinnert, was er genau gesagt hat?"

Vincent Craven: "Hast du eigentlich gerade genau das Gleiche gesehen, wie ich?"

Mike Garland: "Du meinst die Tatsache, dass Cinderella Brunswick gerade irgendwie aktiver in dem Match drin war, als der Rest der anwesenden Leute? Dass Kwabena und Moranes zusammenpassen, wie ein McDonalds Cheeseburger in einem Fünf-Sterne-Restaurant?"

Vincent Craven: "Hast du Tomaten auf den Augen?"

Mike Garland: "Ich habe keinen Schimmer, wovon du redest, Vincent. Vielleicht sollten wir besser weitermachen."


------------------ PCWA ------------------

Die Lounge der PCWA.

Ein Platz zum Abschalten vom Trubel des Show-Alltags... sogar dann, wenn der aktuelle Event schon längst die Höchstgeschwindigkeit erreicht hat. Hier ist immer etwas los, dennoch kann man in der einen oder anderen Ecke auch in aller Ruhe seinen eigenen Gedanken nach gehen. 

Kritisch beäugt Mad Dog das hellgelbe Getränk, dass die Bedienung soeben vor ihm abgestellt hat. Es hatte das letzte Mal schon geschmeckt, als wäre es dreimal durch abgetragene Socken gefiltert worden. Wieso sollte es also heute schmecken? Warum hatte er überhaupt eine Portion dieses widerlichen Gesöffs bestellt?

Vermutlich in der Annahme, dass sich im letzten Monat an seiner Gemütsverfassung in Bezug auf die PCWA etwas geändert habe. Allerdings beschäftigt ihn nun die Herausforderung von Sanchéz mehr, als es ihm lieb war. Dass Azrael Rage bei Vendetta 107 doch noch seinen Worten gefolgt war und sich eine Aufgabe gesucht hatte - und dazu noch Eleven - , vermochte doch ein positives Gefühl in ihm wach zu rufen. Auf der anderen Seite war dort jedoch auch seine eigene Position, die nach der Niederlage gegen Robert Barker nicht die rosigste war. Ungefragt würde er erneut gegen den Schlächter in den Ring steigen, jedoch hatte dieser nun eine Chance auf den Undisputed Gerasy Titel - das Gold, was MD selbst gerne noch einmal um seine Hüften schnallen würde. Und auch wenn die Argumente der Anfänger und Rookies in ihrer Situation einfach waren, so kann der Night Fighter seit einigen Tagen doch nicht anders, als sich selbst eingestehen, dass er von diesem Ziel wieder ein größeres Stück entfernt war, als noch vor Out of Ashes. Seinen Fokus muss er daher auf das im Sommer stattfindende Quest for the Best Turnier legen...
Die Herausforderung von Diego ist absolut folgerichtig. Mad Dog aber zögerte... Ja, er glaubt besser zu sein als der Mexikaner. Und ja, er hatte für einige Minuten den Gedanken, etwas "Besseres" beim Imperial Impact verdient zu haben. Dabei hat sich Sanchéz zurückgekämpft, wie es nur wenige vermögen. Er hat sich aus dem tiefesten Loch seiner Karriere, mit eigenen Kräften herausgearbeitet. Das respektiert der Hund in hohem Maß - doch die Herausforderung stellt ihm unweigerlich vor Augen, dass er selbst drauf und dran ist, in eben jenes Loch zu gleiten. Langsam, aber stetig... Keine schöne Situation für einen ehrgeizigen Mann, wenn man den alten Rivalen hinter sich gelassen hat und dieser nun wieder anklopfen kann.

Sanchéz ist im Aufwind. Er wird besser, kann sich einen zweiten Frühling erarbeiten. Das Bier vor ihm versinnbildlicht hingegen ihn klar und deutlich: Mad Dog ist im Sinkflug. Er wird schlechter und er weiß verdammt nochmal nicht, wieso. Wieso schmeckts ihm hier nicht mehr?
Es ist doch die PCWA, er ist doch die PCWA!

Die Frage der Bedienung, ob er denn sonst noch etwas haben möchte, quittiert der Hund nur mit einem Kopfschütteln. Abgang der Serviermagd in Richtung der Theke. Die Töle wendet den Blick wieder auf die Flüssigkeit in dem vor ihm stehenden Glas. Nicht einmal eine Schaumkrone. Er nimmt das Glas und dreht es in seinen Händen... nur um es sofort wieder ab zu stellen. Nein. Ganz sicher nicht.

Er spürt, wie sich jemand in die etwas abgelegene Sitzecke zu ihm gesellt. Verdammt... man hat wirklich nirgendwo seine Ruhe. Er hebt den Blick, erwartet beinahe, dass es sein heutiger Gegner ist... oder Barker... oder die nerventötenden Happy Hour Fratzen. Wer auch immer von den Leuten, die er jetzt in diesem Moment der Ruhe so gar nicht sehen, geschweige denn mit Ihnen reden möchte. Doch als er sieht, wer am Tisch steht, wird sein Blick weicher.

Mad Dog: "Du bist das! Ich dachte schon... "

Kevin Sharpe grinst.

Sharpe: "Ich hoffe, ich bin der etwas erfreulichere Anblick als den oder diejenigen, die du erwartet hast, Mad Dog. Besides... das hier ist doch mal etwas anderes als sich auf der Herrentoilette zu treffen. Ich finde, dieses Ambiente hat etwas mehr Stil. Darf ich?"

Kevin deutet mit der Hand auf die freie Sitzecke. Mad Dog nickt.

Mad Dog: "Bitte... sei mein Gast."

Sharpe zwinkert kurz und nimmt Platz. Dann beäugt er mit beinahe demselben kritischen Blick wie Mad Dog das Getränk, was in der Mitte des Tisches steht.

Sharpe: "Soll das ein Bier sein? Also meiner Meinung nach ist das eher eine Beleidigung. Ein Schlag in´s Gesicht jeder Brauerei. Aber du hast damit, wie ich sah, sowieso schon schlechte Erfahrungen gemacht."

Der Hund will antworten, doch Sharpe´s verschwörerisches Grinsen hält ihn davon ab. Der ehemalige Blackheart zaubert eine Flasche aus der Innentasche seines Mantels und platziert diese direkt auf dem Tisch. Unmittelbar danach stehen direkt daneben zwei Gläser. Mad Dog hebt eine Augenbraue.

Mad Dog: "Bist du unter die Kellner gegangen?"

Sharpe lacht und öffnet die Flasche... gießt sogleich beide Gläser voll.

Sharpe: "Urteile erst, nachdem du gekostet hast, unwürdiger Hund!"

Mad Dog zuckt mit gespielter Gleichgültigkeit die Schultern.

Mad Dog: "Wenn du meinst, Blacky."

Kevin nickt und schiebt der Töle das Glas entgegen. Mit skeptischem Blick beäugt der Night Fighter das Getränk - die Schaumkrone versprach schon einmal deutlich mehr als die Alternative. Ein zweiter testender Blick fällt auf die Flasche...
Grimbergen Double... Belgisches Bockbier. Eine Augenbraue des verrückten Hundes wandert empor. Hatte Happy Hour nicht auch irgendetwas mit Belgien am Hut?

Doch ehe sich dieser Gedanke vertiefen kann, hebt Kevin Sharpe sein Glas und streckt es seinem Kollegen entgegen. MD greift nun auch zu und sogleich fühlt er die angenehme Kälte in seiner Handinnenfläche. Das Prickeln der Kohlensäureblässchen lässt seine Ohren aufhorchen und warmen Speichel in den Mund ergießen. Vorfreudig schlagen die Augenlider nach oben, eilig führt auch MD seinen Arm nach vorne. Prostet. 
Männlich klingen die Gläser. Die Lounge horcht für einen kurzen Moment auf. Die Blicke der Damen sind ihnen gewiss. Langsam wird das Glas zurück genommen, ein letzter Augenkontakt, bevor sich jeder seinem Getränk widmet. Ein letzter Moment. Stille. 
Ruhe vor dem Sturm.
Dann endlich. Endlich hinein. Das kühle Bier flutet die Mundhöhle. Nimmt den warmen Speichel mit. Tanzt auf der mit einschießendem Blut pulsierenden Zunge. Die Kohlensäure perlt an der Wangeninnenhaut. Und als es noch feurig im gesamten Mund sowie den Lippen pulsiert, gleitet der kalte Saft schon die trockene Kehle hinab. Umspült und erquickt auch dort die Welt... Erhellt das Gesicht.

Mad Dog: "DAS ist ein Bier!"

Ein vorsichtiges Nachschlucken beendet den Genuss. Vorerst.  

Mad Dog: "...und ja, ich weiß, dass es eine abgedroschene Werbephrase ist. Aber sie stimmt. Vielen Dank dafür!"

Kevin nickt und hebt nochmals sein Glas. Der Hund tut es ihm gleich und beide nehmen einen zweiten tiefen Zug.

Die nächsten Minuten sitzen die beiden Veteranen sich nur schweigend gegenüber. Man kann die dunklen Gedanken, die beide gerade beschäftigen und nur kurzzeitig vom genussvollen Geschmack des Bieres übertüncht werden, förmlich sehen. Man kennt sich seit einer gefühlten Ewigkeit, und doch ist man sich so fremd, dass man den anderen irgendwie schwer in sein Innerstes lassen möchte. Aber Kevin hatte einen Grund, wieso er Mad Dog hier und heute aufsuchen wollte. Er stellt das Glas ab und verschränkt die Hände ineinander.

Sharpe: "Es gibt da noch etwas, was ich dir schon lange sagen wollte. Danke für das, was du bei 'Out of Ashes' getan hast."

Auch der Night Fighter stellt nun sein beinahe geleertes Glas zurück auf den Tisch. Fragend schaut er zu Sharpe.

Mad Dog: "...Was meinst..."

Aber auf einmal fällt es ihm wie Schuppen von den Augen, sodass er sich mit der offen Hand auf die Stirn klopft.

Mad Dog: "Du meinst das mit Grizz, huh?!" 

Sharpe: "Mit dieser Aktion hast du klare Stellung bezogen. Eigentlich muss ich dir nicht dafür danken, denn ich kenne dich nicht anders. So warst du schon immer. Mad Dog steht nicht einfach nur für die Töle, die immer wieder aufsteht. Den Köter oder den räudigen Hund,der geprügelt und geprügelt wird, dass es einem wirklich weh tut. Mad Dog steht für mich vor allem für absolute Integrität und Loyalität. Und dafür möchte ich dir hier einfach nur danken."

Ein Mundwinkel des Night Fighters schleicht sich langsam nach oben und ehe er sich versieht folgt ihm der andere.
Beim Ausatmen entfleucht ihm ein zufriedener Ton und seine rechte Hand wandert zum Herz.

Mad Dog: "Ich hatte fast vergessen, wie gut sich Lob und Dank anfühlen können."

Zwar hat er letzten Monat davon gesprochen, nicht ohnmächtig zu sein. Worte wie die von Sharpe bewiesen es aber und das war ein wunderbares Gefühl.

Mad Dog: "Ich hoffe du holst dir deine Krone zurück. Ernsthaft! Grizz mag ein paar Spielchen abziehen und versuchen, deine Chancen möglichst gering zu halten. Aber es zeigt doch nur, dass er Angst vor dir hat, Kevin. Du bist nicht mehr sein Laufbursche und Sidekick... nein, du hast ihn überholt! Du bist besser als er und diesen Umstand will er nicht einsehen. Deshalb muss er zu solch unfairen Mitteln greifen - doch die Zeit kommt, da rächt es sich. Und ich wünsche inständig, dass es schon sehr bald soweit ist. Mit dir." 

Wieder treffen die Gläser aufeinander. Erneutes Schweigen.
War Mad Dog vielleicht auch ein bisschen wie Grizz Lee? Wären unfaire Mittel auch seine letzte Möglichkeit, um wieder erfolgreich zu werden?
Wieder ist es Sharpe, der als erster spricht.

Sharpe: "Wie geht es DIR eigentlich? Ich meine... die 'Barker-Situation' scheint mir ja im Moment heisser als heiss zu sein. Und wer ist überhaupt dieser kleine Kläffer, der an Barker´s Hosenbein rammelt und nach Leckerlis giert?"

Der ehemalige Undisputed Gerasy zuckt mit den Schultern.

Mad Dog: "Mal wieder ein kleiner, verwirrter Junge, der in seinem Leben bisher vermutlich zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat... Meinen die eigentlich, wir wären sogleich als Star geboren worden? Oder uns hätten zig Tausende beim Spielen im Kinderzimmer zugeschaut und gejubelt, wenn der Teddy Barbie eins schön in die Fresse gegeben hätte? Meine Kindheit ist mit Sicherheit auch keine Vorzeigekindheit gewesen und ich hatte da sicherlich über die Jahre noch etwas nachzuholen... Aber warum muss die neue Generation die alten Fehler andauernd und fortwährend wiederholen? Reicht es nicht mich in den Fängen der PEST oder Blake in den Fängen der Schlächter-PCWA sowie später von N&B zu sehen? Warum müssen die Jungen immer wieder den irren Arschlöchern nachlaufen??"

Die Miene des Fighter wirkt betrübt, was ihn dazu bringt, Sharpe dieselbe Frage zu stellen, die eben Sanchéz an ihn gestellt hat. Ein Zeichen dafür, dass die Frage trotz des anfänglichen Abtuens immer noch nachwirkt.

Mad Dog: "Was würdest du tun, wäre es dein Sohn Shannon, huh?!"

Wie aus der Pistole geschossen kommt die Antwort des ehemaligen Cryption Crown.

Kevin Sharpe: "HAUSARREST!!! Aber das ist für einen angehenden Wrestler vielleicht nicht geeignet. Also würde ich ihm gehörig den Kopf waschen!"

MD nickt.

Mad Dog: "Siehst du! Genau das habe ich gleich mit diesem Benedict White vor. Auch wenn ich glaube, dass es sowieso ins Leere läuft und nicht von Erfolg gekrönt ist. Dafür scheint er zu sehr den Narren an Barker gefressen zu haben... warum, weiß auch nur Gott... Aber zumindest sollte er merken, dass sein Verhalten von normalen Menschen nicht tolleriert wird. Er sollte die Konsequenzen spüren, die es hier in der PCWA für Hinterrücksattacken gibt. Er kann noch so grün hinter den Ohren sein, ich werde ihm das nicht durchgehen lassen. Damit er nachher noch glaubt, dies sei hier gewünscht - oder gar Gang und Gäbe." 

Sharpe schaut MD nur kurz an. Natürlich wissen beide, dass es in der PCWA durchaus Gang und Gäbe ist. Und dennoch scheinen sich beide in diesem Punkt einig.

Mad Dog: "Der gute Wille eben, huh?!"

Diesen hatte er bei seiner Tochter ja bis vor Kurzem auch gezeigt - allerdings kam dann die Aktion mit Arrow, sodass Sandy ihrer gemeinsamen Tochter erneut ein Kontaktverbot aussprach. Erst in der letzten Woche traf sich der Night Fighter mit seiner Ex-Freundin, doch das klärende Gespräch verlief alles andere als gut. Zu viel Wut, zu viel Misstrauen und zu viel Angst lag noch wie ein Schleier auf Sandy.
Für Mad Dog eine bittere Erkenntnis und selbst seine eigene Familie, Frau und Sohn, konnte ihn in den letzten Wochen nicht ganz aufmuntern. 
  

Mad Dog: "Und was ist mit dir? Plötzlich unerwartete, neue Freunde, huh? Noch dazu schon ein Match beim PPV. Und heute Abend eine zusätzliche Chance auf die Crown."

Sharpe lehnt sich nachdenklich zurück.

Sharpe: "Ist das nicht offensichtlich? Eine weitere Ohrfeige in mein Gesicht... beschissene Keller-Mind Games. Wir kämpfen um die Crown... in TAG Matches? C´mon... wir reden hier immerhin über Lobotomy Blues... auch wenn sie nun Gegner sind. Das verdammt nochmal beste Tagteam im Business. Aber weißt du was? Ich SCHEISS auf diesen ganzen Kopfkino-Mist! Die Cryption Crown gehört mir und ich werde sie mir auch wieder holen, selbst wenn ich durch ein Gauntlet oder ein Ten Men Tag durch muss. Diesen allerletzten Triumph wird Grizz nicht erleben! NIEMALS!"

Um seine Worte zu unterstreichen hämmert er hart mit der Faust auf den Tisch, was die Gläser gefährlich auf und ab hüpfen lässt. Sharpe verschränkt die Arme vor der Brust.

Sharpe: "Was Robert Breads angeht... wer hätte das vor ein paar Monaten noch gedacht. Kevin Sharpe und Robert Breads auf ein und derselben Seite. Aber eine Freundschaft würde ich das nicht nennen. Eher eine Zweckgemeinschaft. Aber... eine ziemlich nützliche. Nicht jeder kann von sich behaupten einen der aktuell besten Wrestler auf der Welt an seiner Seite zu haben."

Der Night Fighter nickt - es ist sein Geheimnis, dass er über Robert Breads mittlerweile auch anders denkt, als noch zu dessen Debützeit in der PCWA. Daher ist ein Punkt, den der Hund austesten möchte, für ihn interessanter. 

Mad Dog: "Ein Mann fehlt dir allerdings noch, oder?"

Sharpe hebt eine Augenbraue.

Sharpe: "Noch ist Zeit bis zum Impact. Wobei ich momentan wirklich nicht weiß, wer mir... wer UNS zur Seite stehen könnte."

Verschwörerisch beugt er sich zu der Töle vor.

Sharpe: "Oder war das eben eine Bewerbung, Mad Dog?"

Der Fighter schmunzelt erneut. Genau auf diesen Punkt wollte er hinaus - ist auch er noch einer der aktuell besten Wrestler auf der Welt, von dem es sich lohnt, ihn an seiner Seite zu haben?

Mad Dog: "Grizz Lee ist ohne Zweifel ein Kandidat auf meiner Liste - ich habe es ihm schon bei Ashes gesagt und ich werde früher oder später darauf zurückkommen. Doch zuerst bist du an der Reihe, Kevin, um es ihm heimzuzahlen. Und mein Hassobjekt Nummer 1 ist nach wie vor Robert Barker."

Noch einmal genießt MD einen Schluck des leckeren Bieres, obwohl es mehr zur Ablenkung verkommt.

Mad Dog: "Ich würde auch ohne Zweifel in ein Team mit dir und Breads gehen, keine Frage. Du weißt, dass N&B mir schon seit ihren Anfangstagen ein Dorn im Auge sind - und dass sie mit ein Punkt dafür sind, dass es mir momentan in meiner Heimat, der PCWA, nicht richtig schmeckt. Ich bin ein Genussmensch, Kevin. Das, was ich hier mache, ist keine Sucht... Nein, momentan fühle ich mich ziemlich beschissen, bei dem Gedanken daran, wie es hier zugeht und wo ich in dieser Situation stehe. Und häufiger in den Ring steigen oder gar in andere Ligen laufen, um dort an Shows teilzunehmen, macht es nicht besser. Eher schlimmer. Ich habe das eben auch schon mit Stevie besprochen... Ja, es ist wichtig, mit dir, mit euch, an der Front zu kämpfen. Zusammen gegen Barker, gegen L33, gegen all die anderen Bakterien. Ich stehe voll hinter euch und ich werde da sein, sollten sie krumme Dinger abziehen. Dir, dir helfe ich gerne."

Eindringlich sucht MD den Augenkontakt mit Sharpe.

Mad Dog: "Ich kämpfe ständig für eine bessere PCWA... und ich halte meinen Kopf für sie hin, wie du sagst. Aber das alleine, wird mich nicht dazu bringen, wieder mit einem guten Gefühl zur Arbeit zu gehen. Gerne hierher zu kommen, gerne Wrestler zu sein. Momentan gibt es eher Gründe, die dafür sprechen, die Stiefel an den Nagel zu hängen - ein Vater, der seinen verschmähten Beruf für den Kontakt zu seiner Tochter aufgibt, sounds great, huh?! Aber ich weiß genau, ebenso wie du wahrscheinlich, dass irgendwann wieder dieser Moment kommt. Völlig ungeahnt, ungeplant und ja aus heiterem Himmel. Der Moment, wo es Spaß macht, der Moment, wo du es genießen kannst, der Moment, wo dein Verstand sich verabschiedet... Der Moment, der dir zeigt, warum du hier bist... dass du hier richtig bist. Ähnlich wie eben, als ich dein Bier kosten durfte. Leider wird mir ein Kampf gegen Barker oder die Bakterien nie dieses Gefühl schenken können. Ich habe es schließlich versucht... Was bleibt ist, mich endlich mal nicht nur um die PCWA zu sorgen, nein, Kev. Jetzt ist mal wieder Zeit, aufzustehen. Es geht um mich!"

Nicht unter die Räder zu kommen, nicht zu versinken und darum, dass Ziel in Sichtweite zu halten. Again. Undisputed Gerasy.

Mad Dog: "Ich kämpfe beim Impact gegen Diego!" 

Sharpe erhebt sich und geht um den Tisch herum. Nun legt er eine Hand auf die Schulter des Hundes.

Sharpe: "Ich weiß, mein Freund. Und ich werde die Bitte deshalb auch nicht aussprechen. Ich wünsche dir viel Glück heute Abend. Und bei allem anderen. Niemand hat es mehr verdient als du, endlich wie der Phönix aus der Asche auf zu stehen und seinen eigenen Siegesweg zu gehen. Verrückter Hund... gibt den Lehrer für Barker´s Schoßhündchen."

Verständis lugt aus dem Blick des schwarzen Herzens, doch so als brauche es noch eine Entschuldigung, schiebt MD hinterher.

Mad Dog: "Ja klar... aber sich mit den verrückten Kellerkindern zu prügeln ist ehrenwerter!"

Kevin verbeugt sich lachend, und entfernt sich rückwärts laufend von Mad Dog. Dann dreht er sich um und ist binnen weniger Augenblicke aus der Lounge verschwunden.

 

Vincent Craven: "Ist auch mal schön, wenn zwei Männer einfach mal respektvoll miteinander sprechen können. Es muss ja nicht immer eins auf die Nuss geben."

Mike Garland: "Sagt der Kommentator einer WRESTLINGshow."

Vincent Craven: "Aber auch da darf es Respekt geben. Und Allianzen. Zumindest lose. Von daher ist es schön, dass es einen Schulterschluss zwischen Sharpe und Mad Dog gibt, auch wenn sie beim Imperial Impact nicht Seite an Seite kämpfen werden."

Mike Garland: "Dafür werden wir Beide heute Abend noch in Aktion sehen. Sharpe an der Seite von Stevie Van Crane und Mad Dog gegen Benedict White der dafür, dass er nur ein bekloppter Fan von Robert Barker ist, doch schon in ziemlich vielen Köpfen herumspukt."

Vincent Craven: "Stell dir nur mal vor, er gewinnt das Match sogar. Ob da nicht ein wenig die mentale Situation von Mad Dog bröckelt?"

Mike Garland: "Ganz unvorstellbar ist es nicht, da Mad Dog ja gedanklich schon bei Sanchéz ist, wie er hier immer wieder bewiesen hat. Bin gespannt, was da noch passiert."


------------------ PCWA ------------------

Mit einem saftigen Knacken beißt Apfel Andy ein großes Stück aus einem frischgepflückten 1-A-Qualitätsapfel. Gott, er liebt Äpfel einfach. Gesund, lecker und fast so cool wie Jan. Deswegen hat er auch immer ein paar davon in seiner Sporttasche, wenn er sich hier in der Sammelkabine der heimlichen Stars der Arena aufhält. Andere nennen sie abfällig Jobber, aber Andy weiß genauso gut wie jeder unterbezahlte, untergeförderte, untergeforderte Mitarbeiter einer jeden Firma: Ohne sie liefe hier Nichts. Sie sind die wahre PCWA DNA, denn sie waren auch schon die einzig wahre GCWF DNA. Niemand ist schon so lange hier wie sie. Sie sind die Stammzellen des Organismus namens PCWA und sie werden auch in zehn Jahren noch…

Mitten in seinen immer stärkeren Selbstbeweihräucherung fällt ihm auf, dass sich mehrere seiner Kollegen um die Tür zum Klo versammelt haben. Universe Man. Puchler. Einer der Venoms. Was sie da wohl treiben? Andy steht auf und geht zu ihnen herüber.

Apfel Andy: „Hey, was treibt ihr da?“

Er sitzt nicht wegen seiner übermäßigen Kreativität in der Sammelkabine.

Universe Man: „Der Neue.“

Andy runzelt die Stirn. Dann lugt er über die Schulter vom Universe Man hinein in den offenen Toilettenstall.

Universe Man: „Kotzt ununterbrochen. Weiß gar nicht, wo er das alles hernimmt.“

Puchler: „Guck mal, es gab Nudeln!“

Angewidert wendet Andy den Blick ab und schaut seinen glänzenden Apfelrest an. Nein, den würde er nun wirklich nicht mehr runterbekommen. Schade um all die Vitamine. Aber heimlich gönnt er es dem Neuen. Er ist erst ein paar Monate hier und bekommt schon einen integralen Teil der Show für sich. Auftritte mit Stars und Matches gegen Legenden eingeschlossen.

Universe Man: „Und wenn er mal nicht kotzt, dann murmelt er.“

Andy kann selber jeden bezahlten Auftritt gebrauchen, um sein festes Gehalt aufzubessern. Andererseits könnte er sich gemütlichere Gegner vorstellen, als einen wütenden...

Universe Man: „Mad Dog… Mad Dog… immer wieder.“

Andy wäre nie so bescheuert den gottverdammten verrückten Hund wütend zu machen und sich ihm dann im Ring zu stellen.

Universe Man: „Man könnte meinen, er hätte mittlerweile mehr Angst vor Mad Dog, als vor Robert Barker.“

Bei der Nennung dieses Namens dreht sich Benedict schockiert herum, so als bemerke er die vier Leute hinter ihm erst jetzt. Robert Barker. Oh Gott, er darf ihn so nicht sehen. Darf nicht seine Angst sehen, gegen den Hund anzutreten.

Benedict White: „Ich flehe euch an, erzählt ihm nicht, dass ich hier bin! Er wird mich rausschmeißen! Nie wieder darf ich hier antreten, das weiß ich genau!“

Man kann die Verzweiflung in seinen Worten hören, selbst wenn man so minderbemittelt ist, wie Shadow Venom. Für die Meisten wäre das ein Anlass sich an den Wunsch zu halten und ihm vielleicht Hilfe anzubieten, aber Shadow ist nicht die Meisten. Shadow ist ein Arschloch, das eine Chance wittert. Benedict hat sich in die Shows gekämpft, indem er jemanden für Barker attackiert hat. Wenn er Barker von Benedicts peinlicher Lage erzählt und dieser ihn tatsächlich beseitigen würde, wäre eine Stelle frei. Eine Stelle für Shadow Venom!

Heimlich schleicht er sich davon.

 

Mike Garland: "Auf zum Atom!"

Vincent Craven: "Benedict White im Jobberparadies."

Mike Garland: "Paradies ist gut. Das war die Klärgrube der PCWA. Und da scheint White auch ganz gut aufgehoben zu sein."

Vincent Craven: "Tja, der Druck ist ziemlich groß. Er hat die Klappe aufgerissen. Jetzt muss er liefern."

Mike Garland: "Läuft bei ihm. Im wahrsten Sinne des Wortes."

Vincent Craven: "Aber bevor es White mit dem ehemaligen Undisputed Gerasy Champion zu tun bekommt, haben wir erst einmal Tag Team Action!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Meine Damen und Herren... dieses Match ist ein Regular Tag Team Match. First, from Wales, Great Britain - Brandon Cornwallace. Zusammen mit seinem Tag Tag Team Partner, from Chelsea, England - Gordon Banes. Begleitet werden sie von Miss Cinderella und Toto. Sie sind - Team Happy Hour!"

 

Hier kommen sie zu ihrem neuen Theme. <<< Freedom Call - Warriors of Light >>> dröhnt laut durch die Boxen und Brandon Cornwallace und Gordon Banes kommen hinter dem Vorhang hervor. Sie bleiben vor der Rampe stehen und gucken nach hinten. Hinter ihnen tauchen Toto, das Rhesusäffchen, und ihre Managerin Miss Cinderella auf. Die Beiden blicken sie flehend an und nickt.

 

 

Yeah, die Stimmung der Beiden ist großartig, als sie auf den Ring zu rennen und in diesen rutschen. Jeder von ihnen steigt auf eine Ringecke und sie heben die Fäuste. Das Publikum findet die Beiden leider immer noch nicht so mega, wie sie gerne hätten, aber das kommt schon noch. Miss Cinderella wird es schon richten und überhaupt! Es geht hier nicht um Applaus, sondern um den Sieg, denn dieser sichert Pringles, Videospiele und High – Fives! Das ist wahre Motivation um zu kämpfen!

 

Pringles!

 

Videospiel!

 

High – Fives!

 

Miss Cindy!


YEAH!

 

Jane Nelson: "Und ihre Gegner - aus Bow, London, England - Jacob Kwabena. Und, aus Miami, Florida, USA - Miami's finest Arrogance. Der ehemalige PCWA Cotatores Champion, der Botschafter der PCWA, der Leader of the Pack - hier ist Erik Moranes!"

Es wird Zeit, zum zweiten mal an diesem Abend seine Musik zu spielen. Hier ist der Botschafter, Volk! - und mit ihm Kwabena, der kein MRP abgegeben hat und deswegen keinen eigenen Entrance bekommt. So wird das nichts mit der Freiheit und der Demokratie.

http://youtu.be/K0a9a8PUPrA

Lights out - Spot an. Die linke reisst den Vorhang zurück, mit dem restlichen Körper bewegt er sich in das PCWA Theater. Kwabena folgt in gebührlichem Abstand.

 

#UndercardArmy

DEAL

The Ambassador of PCWA

 

...steht da auf der Leinwand - Mit seiner schwarzen Speedo, den schwarzen Stiefeln, den weißem Knee- und Elbowpads und den weißen Wristbands geht er genüsslich die Aisle hinab, fokussiert Team Happy Hour und fragt sich, im angesicht der Gestalten, warum er sich das wirklich antut. Nun, ein wenig Aufwärmprogramm kann eigentlich nicht schaden.

Während Referee Johannes Ullrich die Kontrahenten abcheckt, positionieren sich Toto und Miss Cinderella in der Ecke von Team Happy Hour. Während sich Cornwallace und Banes relativ schnell einigen, dass Banes das Match beginnt und es - regelkonform - mit einem

 

HIGH FIVE

 

quittieren, blickt Kwabena den Botschafter nur finster an und verlässt dann den Ring. Dies bedeutet wohl, das Moranes und Banes das Match beginnen werden.

Vincent Craven: "Das sieht nicht gut aus, da gibt es Unstimmigkeiten zwischen den beiden DEAL Mitgliedern!"

Mike Garland: "Verwundert das? Der Samen des Zweifels wurde von Hannibal Yedekiah Cain gesäht und keimt mittlerweile."

Ganz als Vollprofi interessiert dies den Botschafter herzlich wenig - er fokussiert Gordon Banes. Als Ringveteran gibt er den Ton vor, so das sie in seiner Geschwindigkeit das Around the Clock beginnen. Die Zuschauer freuen sich auf den Kampf des Botschafters - etwas, was er vor Jahren für unmöglich gehalten hat. Während er früher eines der größten Hassobjekte war, scheint die Veränderung zum Verfechter des DEALs ihn in die Herzen der PCWA Fans gebracht zu haben. Nun ist es soweit, der Botschafter will in den Lock-Up gehen...

 

TAG-IN!

 

...doch das wird nichts - Kwabena taggt sich in den Kampf ein und stürmt wie ein Berserker auf den Mann aus Chelsea, London zu... Quasi ein Städtekampf, der von Moranes lediglich mit einer abwehrenden Geste quittiert wird. Wenn der neuerdings finstere Jacob unbedingt das Match beginnen will, dann bitte - dies alles soll Moranes nicht aus der Ruhe bringen. Er blickt derweil in die ersten Reihen, die ihn aufgrund dieser Reaktion stürmisch anfeuern. Im Ring kassiert Kwabena gerade einige Forearms, da er grundlegend nicht mehr verdient hat - für dieses Auftreten und die generelle Leistung der letzten Monate. Der Botschafter kann diese Wesenszüge von Kwabena nicht richtig nachvollziehen - lässt er sich etwas zu sehr von Hannibal Cain ablenken? Offensichtlich - das erklärt auch, warum Gordon Banes gerade relativ mühelos einen Belly-to-Back Suplex ausführen kann.

Dies feiert der Happy Hour Typ natürlich, Genauso wie sein Partner. Was machen eigentlich Le Boy Toy gerade? So eine Tag Team Division hätte etwas, dann könnte Moranes sich vielleicht auch wieder mit der Tatsache schmücken, wenigstens mal Cotatores Champion gewesen zu sein - wenn auch mit Azrael Rage. A pro pro Rage - der Blick des Botschafters fällt erneut auf Cindy. Klar, die hat sich mehr oder minder zum Löffel der Nation gemacht, mit ihrer Ehe mit dem Scheusal Brunswick. Doch - das interessiert ja relativ wenig, wenn es man während dieser Episode kein Teil der PCWA gewesen ist. Während die Zuschauer mit High Five Power genervt werden und Banes gerade seinen Kongenialen Partner Cornwallace in den Ring schickt, kann Moranes sich eigentlich entspannen - denn obwohl Kwabena nur auf die Fresse bekommt, macht er keine Anstalten, den Wechsel zu Moranes zu suchen.

Vincent Craven: "Ich weiß nicht, ob das so ultimativ schlau ist, was Kwabena da macht."

Mike Garland: "Er ist schwarz."

Vincent Craven: "Soll das heissen, er ist nicht schlau?"

MIke Garland: "Was fürn fremdenfeindliches Arschloch bist du denn?"

Ein Affront gegen meine Augen - so oder so ähnlich geht es im Kopf von Moranes umher, während Banes und Cornwallace gerade den wehrlosen Kwabena auf die Beine holen, nachdem sie ihn mit einer Double Superkick Kombo zu Boden geschickt haben. Obwohl Miss Cindy und Toto ausserhalb des Ringes auf ihre Chance warten, gibt es bis dato keine Notwendigkeit, in irgendeiner Art und Weise in diesen Kampf einzugreifen. Schade eigentlich, da die echt coole Aktionen geplant haben. Vielleicht später, wenn Kwabena seinen, sich nicht wehrenden, Arsch vielleicht mal zum Wechsel mit Moranes schwingt. Doch... da kommt erstmal etwas anderes.

Gordon Banes: "ULTRA..."

Brendon Cornwallace: "...HIGH..."

Banes & Cornwallace: "...FIVE...!"

Der wehrlose Kwabena muss einen doppelten Handkantenschlag hinnehmen, was die Zuschauer mit deutlicher Missgunst quittieren. Sie wollen Wrestling, kein lächerliches Hüpfdohlen Festival.

 

BORING

BORING

BORING

 

Unbeeindruckt von den Zuschauerreaktionen gibt es ein

 

HIGH FIVE

 

der beiden Engländer.

Vincent Craven: "Das eingespielte Team lässt dem DEAL keine Chance."

MIke Garland: "Kein Wunder, wehrt sich der Schwarze doch nicht."

VIncent Craven: "Soll das heissen, du hälst alle schwarzen für Feige und Faul?"

Mike Garland: "Was fürn fremdenfeindliches Arschloch bist du denn?"

Das Match läuft nun schon seit 4 Minuten und Jacob Kwabena konnte noch keine Aktion ansetzen. Nach dem ULTRA HIGH FIVE~! von Team Happy Hour gibt es vom aktiven Cornwallace das, was in einem Wrestling Match notwendig ist.

 

...1...

...2...

...Eingriff von Moranes...

 

Der Botschafter hat genug gesehen - wenn Kwabena keine Lust hat, dann soll er es lassen. So bringt es weder dem DEAL noch etwas, noch den Fans - aus diesem Grund ist er in den Ring gestürmt und hat Cornwallace mit einem einfachen Boot von Kwabena getreten. Das findet Banes natürlich nicht so schön und stürmt in den Ring, doch Moranes macht es sich einfach: Er dreht sich unter der Clotheline hinter Banes, packt diesen mit den Armen an der Hüfte und reisst ihn über den Kopf in die Höhe.

 

RELEASE GERMAN SUPLEX, MoFu!

 

Da der 36-Jährige Ringveteran wenig investieren will, um das maximale zu Erringen, kracht Banes mit ungebremster Wucht auf den Nacken und rollt sich daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Ring. Cornwallace hingegen hat sich, genau wie der Botschafter, wieder auf die Beine gekämpft und stürmt nun ebenfalls auf unseren Helden aus Miami zu - das er dabei lockerere 30 Kilogramm weniger wiegt, macht sich beim versuchten Shoulderblock bemerkbar. Unbeeindruckt blickt Moranes den Mann aus Wales an, welcher aufgrund des Feuers in den Augen des Botschafters genau weiss, was nun passieren wird.

 

HEADBUTT

 

Mit ungebremster Gewalt kracht Moranes seine Stirn an den Kopf von Cornwallace. Dieser wirkt, als wenn er in seinem vorherigen Leben ein Baum im Regenwald gewesen wäre - denn wie mit einem Sägewerkzeug gefällt kracht er, aus seiner Sicht, nach rechts und bleibt ausgeknockt liegen.

Vincent Craven: "Oh my gawd..."

Moranes wirkt, als wenn er nichts kassiert hat. Deswegen interessiert es ihn auch wenig, dass Referee Johannes Ullrich ihn letzmalig ermahnt, wieder in seine Ecke zu gehen und den Ring zu verlassen. Das hat er auch vor - doch alleine geht er nicht. Mit der rechten packt er den rechten Fuss des am Boden liegenden Kwabena, der sich wie eine leblose Puppe in die Ringecke des DEALs ziehen lässt. Das ist zwar unkonventionell, doch lässt eine Sache zu.

 

TAG-IN!

 

Unter dem Jubel der Zuschauer steigt der Botschafter wieder in den Ring - jetzt als offizieller Wrestler. Zumindest ist er ein Wrestler, was man von Cornwallace und Banes nicht behaupten kann. Der erstgenannte ist mittlerweile, aufgrund des momentanes Zustandes "AUSGEKNOCKT", von seinem wiedererstarktem Partner aus dem Ring gezogen worden. Dieser steigt wieder in den Ring, so das deutlich wird, dass der Release German Suplex keine ernsthaften Auswirkungen gehabt hat. Eine gewisse Unruhe ist Miss Cindy anzuerkennen, als Banes mit einem "Ich glaube!" auf Moranes zugestürmt kommt - und dafür mit einem Roaring Elbow angefangen wird. Gefällter Baum #2 - denn trotz ähnlicher Körpergröße machen sich 40 Kilogramm mehr Körpermasse dann doch bemerkbar.

Mike Garland: "Der ist wenigstens nicht faul und feige."

Vincent Craven: "Moranes ist ja auch nicht schwarz."

MIke Garland: "Was bistn du..."

Vincent Craven: "Hör auf mit diesem Schwachsinn und kommentiere das Match!"

Sollte er, denn kaum ist der Botschafter im Match, passiert etwas. Moranes beugt sich über den Mann aus London und reisst ihn am Nacken auf die Beine, Ansatz zum Vertical Suplex...

Mike Garland: "Classic Wrestling!"

Moranes reisst den leichteren Banes auf in die Luft und... ja, sichert ihn nicht zwingend, denn mit der freien Hand fordert er die Zuschauer auf, mitzuzählen.

 

1

 

2

 

3

 

4

 

5

 

6

 

7

 

8

 

9

 

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Es folgt eine Poserkneebeuge des Botschafters, so dass seine Dominanz noch deutlicher wird.

 

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Miss Cindy wird noch bleicher, während sie vom ausgeknockten Cornwallace zu ihren Füssen zum panisch kreischenden Banes im Ring blickt. So hat sie sich das nicht vorgestellt.

 

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Moranes fragt sich, was er nach dem Kampf zuerst macht - Kwabena in den Hintern treten? Seinen Bruder aufsuchen und ihn zur Rede stellen? Irgendetwas wird ihm schon einfallen.

 

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Vincent Craven: "Das ist der Wahnsinn!"

Mike Garland: "Moranes hält Banes in der Luft, als wenn dieser nichts wiegen würde."

 

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Der Schweiß läuft ihm den Rücken herunter - natürlich ist es anstregend, diesen Happy Hour Typen in der Luft zu halten. Und doch ist es ihm egal - hier geht es um eine Machtdemonstration.

 

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Gordon Banes: "Bitte... Bitte lass mich runter..."

 

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Erik Moranes: "Gleich..."

 

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Und ZACK! 66 Sekunden hat Moranes den Engländer in der Luft gehalten und lässt sich nun nach hinten fallen - doch Suplex ist das hier nicht, das ist eher ein...

Vincent Craven: "BRAINBUSTAAAAAAAAAAHHHHH!"

Mike Garland: "Wahnsinn!"

Vincent Craven: "Nach 66 Sekunden Kraftdemonstation vernichtet Moranes das Team Happy Hour Mitglied mit einem Brainbuster!"

 

THIS WAS AWESOME - clap, clap, clapclapclap - THIS WAS AWESOME

 

Die Zuschauer sind aus dem Häuschen - Moranes hat mal wieder demonstriert, warum er still unbeaten ist. Schaufend rollt er sich auf Gordon Banes.

 

...1...

...2...

...Eingriff von Brandon Cornwallace...

 

Ewig konnte es ja nicht dauern, dass der Mann aus Wales den Headbutt ausserhalb des Ringes verkauft. Zur Freude von Miss Cindy ist er in den Ring gestürmt und hat das Cover unterbrochen, zieht nun Moranes auf die Beine und deckt ihn mit einer Schlagserie ein, welche selbst den Botschafter beeindruckt und zurückdrängt. Es folgt ein Whip In von Cornwallace, Moranes geht in die Seile...

 

BLIND TAG

 

...federt hinaus, Cornwallace senkt das Haupt für einen Back Body Drop, doch Moranes rollt sich federleicht über den Rücken des Walisers und federt jetzt in die gegenüber liegende Seite.

 

SUPERKICK! SUPERKICK! SUPERKICK!

 

MIke Garland: "Kwabena erwischt Moranes!"

Vincent Craven: "War das ein Turn oder ein Versehen?"

MIke Garland: "Das weiß niemand, aber Kwabena wirkt auch nicht so überrascht von dieser Aktion!"

Das stimmt wohl, denn der Schwung des Kicks hat Moranes aus dem Ring befördert... doch der Mann aus Bow, London wirkt nur minimal überrascht. Während Moranes vom Schwung des Kicks aus dem Ring befördert wird und damit vor den Beinen von Miss Cindy zum liegen kommt, hat sich Brandon Cornwallace dem schwarzen Engländer - und diese Differenzierung ist komplett politisch unkorrekt - zugewandt. Dieser konzentriert sich auf wieder auf das Geschehen und stürmt auf den Mann aus Wales zu, doch auch dieser weiß wie man einer Attacke ausweichen kann und duckt ab, Kwabena dreht sich wieder zu Cornwallace...

 

DOUBLE SUPERKICK!!!

 

Getroffen wie ein nasser Sack sinkt Kwabena zu Boden, denn zu seinem Partner hat sich auch Gordon Banes gesellt und gemeinsam den Kopf von Kwabena nach Potsdam getreten. Flinkes High Five, aber nach einem kurzen Anranzer von Miss Cindy begreifen selbst die minderbemittelten Happy Hour MItglieder, dass es ihre Chance ist, das Match zu gewinnen. Banes reisst Kwabena wieder auf die Beine, während sich Cornwallace positioniert und hampelt wie Lunenkind vorm Eros Haus.

 

!!!DUUUDE!!!

 

Superkick/Double Underhook Facebuster Kombo. Das wars.

 

...1...

...2...

...3...

 

Überrascht blicken sich die Zuschauer an - ebenso wie Team Happy Hour. Das war es - und das führt dazu, dass die Botschaft von Janes Nelson im Unmut der Fans untergeht.

Jane Nelson: "Sieger in diesem Match via Pinfall, nach 07:42 Minuten - Brandon Cornwallace und Gordon Banes - TEAM HAPPY HOUR!"

Während die Nervbacken im Ring ihren Sieg mit sinnlosen Highfives feiern, freut sich Miss Cindy zwar... und doch geht sie unbemerkt auf die Knie und blickt den Mann vor ihr an. Paralleluniverum...

Cindarella: "Hey..."

Für ihn gibt es in diesem Moment nichts - keine pöbelnden und enttäuschten Zuschauer, keinen geschlagenen Kwabena der selber an seiner Niederlage schuld ist und auch keinen Toto, der auf seiner Brust auf und ab hüpft - ausser... ihr.

Erik Moranes: "Hey..."

Irgendwann...

Cindarella: "Wir haben gewonnen..."

Erik Moranes: "Das bedeutet, wir haben verloren..."

Ein leichtes Lächeln huscht über ihr Gesicht - da hat der Botschafter recht. Dieser kurze Moment ausserhalb der Mauer - er muss enden.

Erik Moranes: "...und ich hoffe, es war nicht das letzte mal, dass wir uns gesehen haben."

Doch sie antwortet nicht - denn gemeinsam mit Toto ist sie auf dem Weg in den Ring, um den Sieg zu feiern. Der Sieg...

Vincent Craven: "Team Happy Hour besiegen total überraschend das Team aus Jacob Kwabena und Erik Moranes..."

Mike Garland: "Naja... eigentlich haben sie nur Jacob Kwabena besiegt, der sich kaum gewehrt hat..."

Vincent Craven: "Und versehentlich Moranes ausgeschaltet hat."

Mike Garland: "Ob das aufgrund der Worte von Cain wirklich ein Versehen war?"

Vincent Craven: "Das wird die Zeit zeigen - doch Erik Moranes verliert auf dem Weg zum Imperial Impact gegen Team Happy Hour und vielleicht noch einen Teil seines Deals - das wird Lucifer gefallen!"


------------------ PCWA ------------------

"Herein spaziert, herein spaziert... Ihnen eröffnet sich eine neue Welt"

Hinter dieser Tür befinden sich heilige Räume. Hier drin wird eine Religion gepredigt. Jeder ist willkommen, der sich der Zukunft verschreibt und ein Teil der Zukunft der PCWA werden will.

Tritt ein in den Fight Club. In diesen Hinterzimmern wird die Politik gemacht, die die PCWA bestimmt. Das Recht des Stärkeren entscheidet darüber, wer die Jünger der hier drin gepredigten Religion anführt.

Die Predigten hält ab sofort Hannibal Yedikiah Cain. Alpha Carnivore, Feind des Status Quo, Bösewicht, Prestige Challenge Gewinner, Nummer Eins Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Title und zukünftiger Champion.

Hannibal Cain: „Was soll der Scheiß?“

Azrael Rage: „Scheiß?“

Der vom Internet als neuer Anführer der Religion Of Death ausgerufene Ex-Mixed Martial Artist richtet seinen ärmellosen Hoody, während er kopfschüttelnd aufsteht.

Hannibal Cain: „Dieses Training hat genauso viel Sinn, wie ein Match zwischen Kevin Sharpe und Grizz Lee. Es bringt niemanden voran. Warum soll ich mit dir in den Infight gehen?“

Vom Mattenrand mischt sich Gabriel Lucifer ein.

Gabriel Lucifer: „Hannibal, du musst eines endlich verstehen…“

Wütend blickt der aktuelle Number One Contender auf den ehemaligen Undisputed Gerasy Champion Lucifer, der seit der vergangenen Vendetta in etwa die Rolle eines Managers übernommen hat.

Hannibal Cain: „Nein, muss ich nicht! Warum soll ich dich zu Boden ringen, Azrael? Was sollen wir beide dadurch lernen? Verrate du es mir.“

Ebenfalls inzwischen an den Mattenrand gewandert, ist Azrael Rage. Er holt seinen Flachmann hervor und trinkt einen kräftigen Schluck.

Azrael Rage: „Wie willst du Robert Barker und Stevie Van Crane besiegen, wenn du nicht einmal mich zu Boden ringen kannst, obwohl der Alkohol mich schon torkeln lässt?“

Tatsächlich lässt dieses Argument den jungen Mann kurz verstummen, während sich der ebenfalls ehemalige- und einzige dreifache Undisputed Gerasy Champion hinsetzt. Doch er verstummt eher aufgrund Sprachlosigkeit, ob des trostlosen Anblicks der sich ihm bietet.

Azrael Rage: „Ob du es glaubst, oder nicht, du undankbarer, kleiner Scheißer, aber ich bin auf deiner Seite. Dank meines Ausscheidens, konntest du einen Achtungserfolg feiern, aus dem sich ungeahntes Kapital für uns alle, aber besonders für dich, ziehen lässt. Ich meine, mir soll es scheißegal sein, ist mein größter Trost doch der Alkohol und ein bis drei Prostituierte. Aber du, Hannibal, kannst innerhalb kürzester Zeit ein ganz großer werden, aber dafür gilt es deine Schwachstellen radikal auszumerzen.“

Der wütende Gesichtsausdruck beim Alpha Carnivore verfestigt sich. Gabriel verdreht derweil die Augen, sieht er doch erneut einen Streit seiner zwei wortwörtlichen Mitstreiter herauf ziehen.  

Hannibal Cain: „Als ob dieses Training für mich wäre. Ich habe die letzten Wochen mit Studium und Training verbracht und sonst nichts. Studium meiner Gegner, Essen, Training, schlafen und dann von vorn. Und das wird bis zum Impact so weiter gehen. Ich habe keine Schwachstelle, werde aber all ihre kennen. Aber was ist mit dir, alter Mann? Du bist zu einer einzigen Schwachstelle mutiert und diese auszumerzen, dazu sollte dieses Training dienen.“

Lächeln bei Rage… so falsch wie Wechselgeld aus einer Autowerkstatt in Kreuzberg. 

Azrael Rage: „Natürlich hast du Schwachstellen… ich bin ein alter Mann, richtig. Aber weißt du was das Alter mit sich bringt. Erfahrung. Und genau das wirst du brauchen, um die Großen in diesem Geschäft schlagen zu können.“

Von draußen mischt sich nun Lucifer ein, sieht seine Chance gekommen, den aufkeimend feindlichen Dialog etwas einzudämmen.

Gabriel Lucifer: "So ist es, Azrael trifft den Nagel buchstäblich auf den Kopf..."

Die beiden anderen Männer werfen dem alternen Mythos zeitgleich einen glasklaren Blick zu. In diesem einen Moment sind sie sich ausnahmsweise mal einig. Lucifer soll sich seine beschwichtigenden Kommentare sparen. Der Adressat der zwei auf ihn gerichteten Augenpaare sieht seine Intervention als Erfolg. Immerhin ist durch die Unterbrechung ein bisschen weniger Aggression in der Atmosphäre. Aber schnell ergreift der Jüngste in der Runde wieder das Wort und schleudert es in Richtung des einstigen Regenläufers. 

Hannibal Cain: „Du begreifst es nicht, ebenso wie sie. Ihr ruht euch auf eurer Erfahrung und eurem Vermächtnis aus. Was hat die Erfahrung Grizz Lee, Robert Breads, dir, Díego Sanchéz oder Robert Barker gebracht? Mich als Sieger der Prestige Challenge! Ihr seid so verblendet. Ich werde den Thron besteigen, von dem alle anderen aufgrund ihrer Erfahrung nur reden. Und das nach nur wenigen Monaten. Und du, wie sie, deine Scheuklappen nicht ablegen kannst, sitzt du hier auf dem Boden. Mit deinem Flachmann und mit deiner Erfahrung.“

Skeptisch heben sich die Augenbrauen bei Rage, während Cain kopfschüttelnd sein gerade getrunkenes Wasser auf die Matte spuckt.

Azrael Rage: „Barker hat dich unterschätzt. Den Fehler wird er nicht ein zweites Mal machen und Stevie ist sich mit Sicherheit inzwischen genau bewusst, wer du bist.“

Provozierend geht der selbsternannte Bösewicht auf Rage zu. Er beugt sich leicht runter und spricht sehr leise.

Hannibal Cain: „Weißt du, wen Barker und Stevie vor allem geschlagen haben… Di…“

Just in dieser Sekunde geht Gabriel Lucifer dazwischen und hält seinem Schützling sogar den Mund zu. Dieser schubst ihn allerdings zur Seite.

Hannibal Cain: „Du hast mir den Mund nicht zu verbieten, Gabriel. Dein Anrecht darauf hast du bei Out Of Ashes verwirkt. Hier drin bestimmt der Erfolg über den Wortführer. Ich bin das derzeitige Erfolgsprodukt dieses Fight Clubs. Und das wisst ihr, denn ihr tretet mit in mein Spotlight, verbucht meinen aktuellen Erfolg gar für euch selbst, jeder auf seine absurde Weise. Und das ist okay, solange es mit uns funktioniert. Aber ich führe die Diskussion an.“

Gabriel Lucifer: "Das tust du, richtig... Derzeit. Dein Erfolg mag beeindruckend sein, er rechtfertigt aber keine Unverschämtheit. Verstehe mich nicht falsch, Hannibal. Ich bin nicht in der Position, dich noch zu führen. Aber es gibt einen guten Grund, warum Du Mich... und warum Du auch Azrael in deiner Nähe behältst. Ich bin dein Manager und tue alles für deinen Erfolg, weil er gut für die Religion und damit gut für die PCWA ist. Ich ordne mich nur diesem Erfolg unter..."

Ein verstohlener Blick hinüber zu seinem langjährigen Freund, der leidenschaftslos an seinem Flachmann nuckelt. 

Gabriel Lucifer: "...Gut, das tut Azrael sicherlich nicht, aber er ist zumindest bereit, dich von seiner Erfahrung profitieren zu lassen und Niemand außer mir selbst hat soviel in dieser Liga erlebt wie Er! Mit dem Unterschied, dass seine letzten großen Erfolge kein Jahrzehnt, sondern nur wenige Wochen zurückliegen. Also möchte Ich Dir zu bedenken geben, diesen Vorteil entsprechend zu nutzen. Und ich erwarte, dass hier in diesem Club Respekt voreinander herrscht. Deswegen sind wir hier, deswegen trainieren wir gemeinsam. Weil wir einander respektieren, weil wir voneinander lernen. Weil wir die PCWA nach unserem Bild gestalten wollen, ganz egal, wer von uns gerade führt... und wer folgt. Win-Win für Alle!"

Während Rage wieder einen Schluck aus seinem Flachmann nimmt, blickt er seine beiden Weggefährten nur aus den Augenwinkeln an.

Azrael Rage: „Das hat alles kein Sinn mit dir Hannibal. Ich verschwende nur meine Zeit, wenn ich versuche mit einem Kind zu argumentieren. Führe dann mal deine Lakaien, Hannibal… wenn der Weg nicht in die nächste Bar führt, sehe ich keinen Grund dir zu folgen.“

Azrael steht auf und will schon gehen, da packt Lucifer ihn kraftvoll an der Schulter und starrt ihn fordernd an.

Gabriel Lucifer: „Azrael, bitte bleib. Du musst ihn trainieren. Du bist im Gesamtpaket der aktuell Beste von uns... aber Er wird unsere Zukunft sein... UNSERE Zukunft, Azrael. Du weißt es, du akzeptierst es, du willst es!“

Aus dem Hintergrund kann sich Lautsprecher Cain einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen. Aus gutem Grund. Er weiß, dass Rage ein Verbündeter ist. Wertvoll. Aber das kann er nur sein, wenn wer den Respekt für sich selbst wiederfindet. Deshalb will und muss Hannibal ihn in diesem Training herauskitzeln. Dann kann auch er von Rage profitieren. Der Mann vor ihm ist immerhin Azrael Rage - das hat diese trostlose Gestalt nur vergessen.

Hannibal Cain: „Lass dieses saufende Wrack gehen. Wenn Vendetta 107 eines bewiesen hat, dann dass ich nicht nur unsere Zukunft bin, sondern bereits jetzt schon der Beste von uns.“

Binnen einem Augenzwinkern drehte sich Rage um und verpasst Hannibal einen krachenden Forearm, der diesen zu Boden bringt.

Azrael Rage: „HALT DEINE FRESSE! HALT ENDLICH DEINE DUMME FRESSE!"

Der Alpha Carnivore lässt die Knochen in seinem Nacken knacken und steht dann langsam auf. Mit seiner Zunge fährt er sich über die aufgeplatzte Lippe.

Hannibal Cain: „Dann kommen wir doch endlich zum Punkt…“

Er lässt seine rechte Faust in der linken Hand knacken, so wie es Robert Barker zuvor tat. Sofort stellt sich Lucifer dazwischen und hält Yedikiah fest.

Gabriel Lucifer: „Hannibal, nicht jetzt, nicht hier, nicht so! Es ist nicht an der Zeit.“

Der Flachmann wird von Rage zur Seite geworfen, während sich Cain aus der Umklammerung von Lucifer lösen will.

Azrael Rage: „Lass ihn von der Leine, Gabriel.“

Gabriel Lucifer: „Azrael, bist du dir sicher?“

Nicken von Rage und tatsächlich geht Lucifer zur Seite. Sofort stürmt Cain los und will zuschlagen, aber Rage greift den Arm des selbsternannten Bösewichts und wirbelt ihn herum und hält ihn plötzlich bombenfest in einem Bearhug. Cain strampelt wie verrückt, aber Rage löst den Griff nicht.

Azrael Rage: „Na komm schon, Hannibal. Du musst nur in die Seile kommen und schon lass ich dich los. Ups, hier sind gar keine Seile.“

Mit einem Ruck wirft Rage den jungen Cain zu Boden. Sofort will dieser aufstehen und wieder angreifen, da lässt die laute Stimme von Rage die Wände erzittern.

Azrael Rage: „GENUG!“

Langsamen Schrittes geht Azrael wieder zu seinem Flachmann und hebt ihn auf.

Azrael Rage: „Ein Fehler… ein Fehler genügt und du verlierst. Ich weiß das besser als jeder andere. Da ist kein Raum für Übermut, denn sonst werden deine Gegner dies eiskalt ausnutzen und du bist wieder am Ende der Nahrungskette. Ein Fehler. Du unterschätzt die Kraft deines Gegners? VERLOREN! Du unterschätzt seine Schnelligkeit? VERLOREN! Du überschätzt deine Erfahrung? VERLOREN! So einfach ist das. Aber das wollen wir nicht. Das will die Religion nicht. Du wirst von mir trainiert werden, verstehst du? Du musst mich nicht respektieren, aber du wirst bis zum Impact von mir trainiert werden und dann wirst du der neue Undisputed Gerasy.“

Der junge Mann ist kurz verstummt. So sehr es ihn ärgert, dass Rage ihn tatsächlich überrumpelt hat, so euphorisch ist er über das Feuer im Teufel. Es ist der Beweis, dass Rage ein wertvoller Trainingspartner ist, der ihm die Tür zum Titel öffnen kann. Azrael wendet sich indes zu Lucifer, der still schweigend das Geschehen beobachtete und insgeheim mit dem Ergebnis dieser Session zufrieden ist. Seine zwei Verbündeten scheinen endlich übereinzukommen. Hannibal überträgt einige Flammen seines unauslöschlichen Feuers an Azrael, Azrael gibt Hannibal dafür unbezahlbare Lektionen in Sachen Erfahrung. Ein Grinsen macht sich im Gesicht des Mythos breit, er reibt sich die Hände. Allerdings hält die Freude nicht lange an, denn Rage hat sich seit einigen Sekunden zu ihm gewandt und spricht nun auch mit tiefer eindringlicher Stimme zu ihm.

Azrael Rage: „Und du, mein alter Freund. Du wirst zum Pay Per View den DEAL einfädeln und Hannibal mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn nötig werde auch ich da sein, aber es geht hier um den Jungen.“

Er zeigt mit dem Zeigefinger auf ihn.

Azrael Rage: „Es ist seine Show und er wird siegreich sein… Aber ich... Hannibal, Gabriel... leite die Religion.“

Sagt er, dreht sich um und geht. Zurück bleiben ein leicht irritierter Gabriel Lucifer, der es nun nicht mehr schafft, Azrael auf die Geschehnisse um Eleven anzusprechen, und ein Hannibal Yedikiah Cain, der kurzzeitig sprachlos ist. Das klang doch endlich mal wieder wie die Worte eines Anführers…

Gabriel Lucifer besinnt sich zu erst. Präventiv beginnt er zu lachen.

Gabriel Lucifer: „Hat man da Töne? Sieht so aus, als ob wir wieder im Geschäft sind. Naja, und das mit der Führung ist auch gar nicht so entscheidend. Noch nicht zumindest. Nach dem Imperial Impact treffen wir dazu eine klare Aussage. Ich arbeite ja daran, einen DEAL für uns an Land zu ziehen, der die PCWA endgültig wieder zu der unsrigen macht. Dann werden wir in dieser Liga wieder eine echte Hausmacht haben... Menschen, die Azrael... ähm... Dir... nun... Uns... folgen.“

Wirklich schmecken tut das alles dem Neuling nicht, aber er behält kurz seine Gedanken für sich. Seit langem kommt ihm mal wieder der Gedanke, dass es vielleicht doch keine schlechte Idee war der RoD beizutreten. Doch die Sache mit Moranes... Hannibal Cain wäre nicht Hannibal Cain, wenn er die Dinge nicht nach seinen Regeln tun würde.

Hannibal Can: „Ich bin eure einzige Chance auf Erfolg und Zukunft und das weißt du und das weiß dieser Säufer dort. Ohne mich seid ihr Beide nur noch Vergangenheit. Ich bin eure letzte Hoffnung. Du solltest nicht dein letztes Kapital risikoreich in den DEAL und Moranes investieren. Ich habe bewiesen, was dieser wert ist. Überlege gut, auf welches Pferd du den Großteil deines 'Vermächtnis' setzt.“

Kurz durchdenkt sich Gabriel Lucifer die Sache und dann spielt sich sein unnachahmliches Lächeln auf die Lippen. Ihm gefiel das Wort Vermächtnis, denn es suggeriert, dass der Junge einen gewissen Respekt vor der Lebensleistung Lucifers zu haben scheint. 

Gabriel Lucifer: „Hannibal, Hannibal, glaub mir, das wird eine ganz wunderbare und aufregende Zeit werden für dich… für uns alle. Wir werden einander helfen, wie eine richtige Familie. Zwar keine Familie, die zu Weihnachten unter einem Baum sitzt und gemeinsam Lieder singt....“

Hannibal Cain: „...Eher wie ein Fight Camp und eine Trainingsgruppe!“

Abwinkende Bewegung.

Gabriel Lucifer: „Wie auch immer... Ich werde mich um den DEAL bemühen. Wir brauchen ihn. Moranes hat ein Händchen neue Leute an sich zu binden. Das hat er bewiesen. Der von mir ausgerufene Berlin Villians Club, dessen erstes und bisher einziges Mitglied du bist, verfolgt ebenfalls das Ziel, sich frische Talente zu krallen. Damit kreuzen sich unsere Wege. Nutzen wir das, schaffen wir Synergien. Keine Sorge, ich weiß, was ich tue, zumindest diesmal. Und Du... Du wirst trainieren mit Azrael. Glaube mir, es gibt keinen härteren Trainer als ihn. Er wird dich nicht einfach nur auf das vorbereiten, was da kommt. Azrael wird dich die PCWA mit seinen - von Leid gepeinigten -Augen sehen lassen. Azrael wird dich die PCWA mit seinen - in Blut getränkten - Fäusten erleben lassen. Azrael wird dich die PCWA mit seinen - hunderte Male den Ring betretenden - Füßen spüren lassen. Kurzum: Azrael wird alles tun, was nötig ist... und weit darüber hinaus... damit Du beim Imperial Impact tatsächlich den Titel gewinnen kannst!“

Ein Gedanke der Cain gefällt. Hannibal Cain… Undisputed Gerasy Champion. Nur dieser ist das Ziel, aber er weiß, dass er alles in die Bahnen lenken muss, die ihm vorschweben.

 

Mike Garland: "Wirkt ja richtig paradiesisch bei der Religion of Death. Dagegen war das Gespräch im Nest der Pest zwischen Grizz L Drei Drei und Kriss Dalm Eins ja geradezu ein Zuckerschlecken."

Vincent Craven: "Zwischen wem?"

Mike Garland: "Grizz und Kriss. Krizz. Oder Griss. Können wir die Beiden wirklich so nennen?"

Vincent Craven: "Können wir vielleicht nochmal darauf eingehen, worum es hier gerade ging? Cain will sich weder von Lucifer, noch von Rage etwas sagen lassen. Lucifer will den DEAL mit seinem Club verbinden und Azrael Rage ist ein wandelnder Hashtag Alkoholklumpen."

Mike Garland: "Tja, wer hoch steigt, wird auch tief fallen. Und Rage ist es, der im Moment wie ein Komet auf den Boden zufliegt."

Vincent Craven: "Während Hannibal Cain sich auf der Überholspur befindet. Lustig, wie zwei so vollkommene Gegenstände dennoch versuchen zu koexistieren. Und dabei grandios scheitern."


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Robert Breads: "Ein 'Danke' wäre schon okay, findest du nicht?"

Ein klein wenig unhöflich ist es ja schon, einfach, ohne zu klopfen, die Tür zur Kabine eines anderen Wrestlers zu öffnen. Wenn man besagtem Wrestler aber vor nicht allzu langer Zeit den Hintern auf eine durchaus spektakuläre Art und Weise gerettet hat mindert das selbiges "Verbrechen" wohl ein wenig.

So hat er die Kabine zur Tür von Kevin Sharpe geöffnet, der heute im Main Event der Show auch noch ein Match bestreiten muss, bevor er dann in knapp zwei Monaten beim Imperial Impact an der Seite des Mannes antreten wird, der ihm nun gegenüber steht.

Der ehemalige Blackheart ist gerade dabei, sich die Hände zu tapen. Vorbereitung für das Match. Er lächelt dem Kanadier zu.

Sharpe: "Du wusstest genau, was du da draussen tust. Also wieso sollte ich mich bei dir bedanken. In dem Moment, als du vorhin den Ring betreten hast war die Situation doch sowieso schon geklärt. Aber wenn du es gerne hören möchtest... "

Kevin deutet eine Verbeugung an.

Sharpe: "Du hast mir wahrscheinlich den Arsch vor einer gehörigen Tracht Prügel gerettet und dich damit obendrein noch zu meinem Partner für das Match bei Imperial Impact erklärt hast."

Breads seufzt und tritt mit verschränkten Armen ein, während Sharpe sich daran macht, die Stiefel zu schnüren - wobei das diesmal wörtlich und nicht etwa metaphorisch gemeint ist.

Robert Breads: "Halten wir es kurz... Partner."

Der Kanadier spricht dieses Wort seltsam aus. Nicht wirklich verachtend oder hasserfüllt... aber auch nicht gerade von großer Sympathie erfüllt. Er will keinen Partner. Er will allein sein. Das mit dem Partner hat wirklich nicht gut funktioniert, wenn man sich da an einen gewissen Wiley Cuts erinnert. Trotzdem hat er nun wieder einen Partner, dem so etwas Ähnliches passiert ist wie ihm selbst. Die zwei Verratenen, die sich vor wenigen Monaten noch um einen Titel bekämpft haben, den nun keiner von ihnen hält, stehen auf ein- und derselben Seite. Wer die Ironie an dieser Situation nicht erkennt... nun, denkt euch den Rest.

Robert Breads: "Wir sind keine Freunde. Werden wir auch nie. Aber wir stehen auf der gleichen Seite. Also sparen wir uns unnötige Anfeindungen und kommen zum Punkt... Wir treten beim Imperial Impact gegen Eleven & Co. an... in einem 6-Man-Tag Team Match. Ich denke, ich muss dir nicht erklären, dass wir da einen gewissen zahlenmäßigen Nachteil haben, wenn wir unsere Konstellation nicht noch um ein Drittel erweitern."

Noch ein weiterer Partner für Breads. Ihm ist das sichtlich unangenehm, aber auch wenn der Glaube an seine eigenen Fähigkeiten noch immer da ist, hat er den Größenwahn hinter sich gelassen und möchte nicht versuchen, zu zweit einen Kampf für drei zu bestreiten.

Kevin ist mit den Boots fertig und schlüpft in eine Langarm-Weste mit Kapuze. Kurz erhascht die Kamera das T-Shirt... wie es scheint probiert Sharpe heute einen neuen Kleidungsstil aus. Die Farben sind nicht die, die er sonst trägt. Er geht zum Kühlschrank und holt zwei Flaschen Wasser heraus. Eine davon wirft er Breads zu, der diese ohne weiteren Kommentar auffängt und sich auf das Sofa lümmelt.

Robert Breads: "Also?"

Kevin hebt die Augenbrauen.

Sharpe: "Ich habe vorhin mit Mad Dog gesprochen. Zwar habe ich erst nicht darauf bestanden, aber wenn ich ihn noch einmal frage, dann wird er sicherlich nichts dagegen haben, mich... "

Er stockt. Okay... das war wirklich ein bizarres Gefühl.Er räuspert sich kurz.

Sharpe: "Ich meine ...UNS gegen die Kellerbrut beim Impact unterstützen."

Canada´s Own verdreht die Augen, die halbleere Wasserflasche stellt er auf dem Tisch ab.

Robert Breads: "Niemand möchte Mad Dog seine Fähigkeiten absprechen. Ich bezweifle allerdings, dass er momentan große Lust darauf hat, sich mit der Zigaretten-Gang zu prügeln. Erstens hat er von Eleven schon eine ausreichende Abreibung bekommen... und zweitens hat er wohl gerade andere Dinge zu tun. Eine Menge anderer Dinge, die sich bis zum Imperial Impact wohl nicht erledigt haben werden."

Sharpe seufzt.

Sharpe: "Glaubst du, das weiss ich nicht? Aber mir fällt im Moment wirklich kein anderer ein. Oder sollen wir vielleicht die #UnderCardArmy um Hilfe bitten? Ich denke, das wäre auch nicht in deinem Sinn. Aber bitte... ich bin für alles offen, sofern du eine bessere Idee haben solltest."

Der Kanadier lächelt.

Robert Breads: "Die habe ich."

Selbstzufrieden blickt "Canada's Own" drein, während er die Hände in die Hosentaschen gleiten lässt.

Robert Breads: "Ich kenne da jemanden, den jemanden kennt, der jemanden kennt... der für mich Kontakt mit einem alten Bekannten herstellen kann."

Der Mann aus Toronto neigt den Kopf, beobachtet Sharpe eingehend, beobachtet seine Reaktion.

Robert Breads: "Es ist schon eine Weile her, dass ich mit ihm zu tun hatte. Ein paar Jährchen. Es war damals in der GFCW, und er hat mich verdammt nochmal beeindruckt. Einer der besten Gegner, die ich je hatte. Er ist ein nerviger, langweiliger und immer die selben Sprüche klopfender Moralapostel... aber er ist gut. Und da wir diesen Kampf beim Imperial Impact wohl kaum durch Sympathie gewinnen wollen, sondern eher im Ring, würde ich fast empehlen einmal nett bei ihm anzufragen."

Sharpe wirft in leichter Verzweiflung die Hände in die Luft.

Sharpe: "Oh ja, great. Ein Relikt aus deiner GFCW-Vergangenheit. Schön... er mag ein guter Wrestler sein. Fein... man scheint sich auf ihn verlassen zu können. Das sind mir persönlich aber ein paar zu viele Variablen, Bobby. Besides... woher weißt du, dass dieser JEMAND überhaupt noch aktiv ist, hm? Was, wenn sich das als leere Hülse entpuppt... und am Ende stehen wir beide in einem 2 on 3 Handicap Match und werden wahrscheinlich geteert, gerädert und gevierteilt! Komm schon! Der Gang zu Mad Dog dauert vielleicht 5 Minuten. ich kann jetzt sofort... "

Augenrollen von Breads. Die erhobene Hand von Canada´s Own hat derweil Sharpe´s Redefluss gestoppt.

Robert Breads: "Muss ich das WIRKLICH nochmal mit dir durchgehen? Kevin, das..."

Stevie Van Crane: "...bringt alles nichts?"

Sharpe dreht sich zu seinem Partner für den Main Event, ebenso wie Breads zu dem Mann, dessen Titel er gerne halten würde - Stevie van Crane steht ebenfalls in der Tür.

Der amtierende Undisputed Gerasy Champion präsentiert nicht nur den blankpolierten Gürtel, der über seiner linken Schulter liegt, sondern auch ein Lächeln in Anbetracht dieser Konstellation, die sich ihm in dieser Kabine darbietet. Es ist nicht nur das befreite Lächeln eines Mannes, der im Herbst seiner Karriere den Frieden mit sich selbst und diesem Business gemacht hat. Es ist ebenfalls geboren aus der unglaublichen Ironie der Zeit, die aus Menschen, die sich vor kurzem noch nicht allzuviel zu sagen hatten, ein Dreigestirn schmiedet, das zielgerichtet miteinander reden kann anstatt sich an die Kehlen zu springen.

Robert Breads: "Sehr schön. Das Treffen der Eltern des "Robert Breads-Fanclub" ist hiermit vollständig. Wer möchte beginnen?"

Stevie Van Crane nickt den Beiden zu. Sharpe dreht den Kopf zu Breads, aber...

SVC: "Ich werde beginnen. "

Sharpe nickt mit einem 'Gut, halt ich eben das Maul' Gesichtsausdruck und lässt seine rechte Hand auffordernd in Richtung des Enemy Number One kreisen.

SVC: "Obwohl ich - ehrlich gesagt - eben für einen Augenblick überlegt habe, ob ich ein Selfie von uns machen und an meine Tochter schicken sollte, um endgültig Father Of The Year zu werden. Nicht nur, dass ich jetzt immer Robert Breads in lebensgrosser Posterausgabe betrachten darf, wenn ich in ihr Zimmer komme. Inzwischen hämmert auch Kevin Sharpe's Entrance Theme als Klingelton los, wenn ich sie anrufe. Vorgestern noch in Hello Kitty-Bettwäsche schlummernd, gestern Hannah Montana an der Wand. Heute Kissenbezüge mit Canada's Own-Hashtags. Vor ein paar Wochen hätten wir uns - so wie wir hier stehen - wenig zu sagen gehabt. Die Moral der Geschichte ist, dass sich die Zeiten ändern, weil sich die Menschen ändern."

Sharpe gibt dem Enemy Number One einen freundchaftlichen  Klaps auf die Schulter.

Sharpe: "Ach komm schon, Stevie. Wir haben uns doch nicht geändert. Wir sind immer noch auf der Suche nach der nächsten Herausforderung... dem nächsten Kampf. Das einzige, was sich geändert hat, sind die Gegner... genauso wie die Verbündeten."

Kevin schnalzt mit der Zunge.

Sharpe: "Und immerhin hat deine Kleine einen guten Musikgechmack. By the Way... nettes T-Shirt."

Der ehemalige Blackheart deutet mit dem Zeigefinger auf van Crane´s Brust, doch bevor die Kamera näheres einfangen kann, zieht der Undisputed Gerasy Champ seine Jacke zurecht, so dass der Zuschauer nichts sehen kann und zwinkert Kevin zu.

SVC: "Das Kompliment gebe ich zurück. Aber.."

Er klopft dreimal auf den Titelgürtel.

SVC: "Nichts steht mir derzeit so gut wie der hier."

Robert Breads: "Herzlichen Glückwunsch zu dieser modischen Errungenschaft."

Ein höhnischer, aber wohl nicht allzu böse gemeinter Applaus von Breads erfolgt.

Robert Breads: "Zu schade, dass unser Match vor deinem Titelgewinn statt gefunden hat. Sonst wäre ich wohl nun der schickste Flamingo im Tümpel."

SVC: "Du hast recht."

Fast entwaffnend ehrlich ist die Antwort, begleitet von einem Nicken des Champions.

SVC: "Was kann ich anderes sagen? Du hast absolut recht. Versteht mich nicht falsch, Jungs. Ich bin nicht hier, um für meinen Erfolg ein Essen umsonst zu bekommen oder neidische Blicke zu erwarten. Wenn ich sage, dass du eigentlich vor mir dran gewesen wärst, diesen Titel zu halten, dann ist das kein billiger Honig, den ich dir in Zeiten des Hungers ums Maul schmiere. Ganz ehrlich? Ich habe nichts mehr erwartet und zugleich verdammt als einen Robert Breads-Sieg im Number One Contender-Match bei Vendetta 107. Ich bin mir sicher, dass mich diese Aufgabe vor existenzielle Probleme gestellt hätte. Und genauso sicher bin ich, dass wir zwei beim Imperial Impact die komplette Halle abgerissen hätten. Hätte ich dich besiegt? Ich möchte es herausfinden. Werde ich Barker besiegen? Ich habe keine Ahnung. Ist das Match beim Impact nach fünf Minuten vorbei, weil ich aus einem Aufgabegriff von Cain nicht herauskomme? No idea. Aber ich will es wissen. Ich will es erfahren. Das ist irgendwie die Gabe, die mir der Gerasy Title geschenkt hat. Ich habe meinen Frieden mit allem gemacht. Mit euch. Mit der PCWA. Mit allem. Es erlaubt mir, in diesem Augenblick, vor allem eins: Frei zu sein. Das bedeutet zu sagen, was ich zu sagen habe."

Stevie's Blick begegnet denen von Breads und Sharpe.

SVC: "Respektieren, wen es zu respektieren gilt. Und besiegen, wer auch immer kommen mag, um diese letzte Dosis an Freiheit zu gefährden."

Kevin kratzt sich an der Stirn.

Sharpe: "Betrachtet man die Tatsache, dass diese minderbemittelten Kellerwichser auf dem besten Weg sind, sämtliche Herausforderer um irgendwelche Titel von der Karte zu radieren, dann gebe ich dir recht. Wir sollten die Zeit, die uns bleibt, entsprechend nutzen... und ich möchte, dass du weisst, dasss du mein vollstes Vertrauen hast. Allerdings solltest du später daran denken, dass die Zeit der warmen Worte vorbei ist. Ohne respektlos sein zu wollen... mir ist es relativ egal ob, du diesen Gürtel da um die Hüften trägst oder keinen. Wenn du mit mir zusammen in den Ring steigst, dann will ich dein absolutes A-Game haben. Ich will nicht van Crane... ich will nicht SVC... ich will Stevie FUCKING VAN CRANE! Bist du bereit das zu tun, dann wischen wir später den Ring mit einem Wischmob, der zu lange im Keller herum gestanden hat!"

Stevie Van Crane nickt Kevin Sharpe zu. Seine Augen haben sich leicht zusammen gezogen, wie immer bei ihm, wenn es gedanklich in deutlich ernste Gefilde geht.

In Sekundenschnelle wischen die Bilder von einst in seinem Kopf vorbei, wie ein Film im Zeitraffer. Und die Geister von einst sind die Gespenster von heute.
Die Zeit selbst scheint vor Eleven zu kapitulieren.

SVC: "Ich hatte vor, mich aus der Sache herauszuhalten. Eigentlich. Meine Zeit in der PCWA geniessen bis meine Knie mich nicht mehr tragen wollen, nach Hause gehen und zufrieden sein. Wir beide wissen gut, auf welcher Seite ich einst stand. Meine neu gewonnene Freiheit erlaubt mir, das ganze pragmatisch zu betrachten. Ich habe natürlich nicht die selbe emotionale Bindung an die PCWA wie zu meinem.. früheren Arbeitgeber. Wenn Azrael Rage meint, das grösste Problem wäre der Verlust seines Titels.. Und wenn Jona Vark denkt, Tagesordnungspunkt Eins auf der Liste der Dinge, die in der Liga korrigiert gehören, ist der mangelnde Respekt vor ihr als Autoritätsperson und die Deko in der Arena.. Wenn Barker's Aufmerksamkeit nur seinen frischen Zöglingen gilt und all die anderen auf ihre eigenen, kleinen Feldzüge nicht verzichten wollen - dann weiss ich so gut wie du, Kevin, dass die Schlacht verloren ist bevor sie begonnen hat. Dann wird Nicotine & Bacteria nicht nur die Zukunft der PCWA sein, sondern bereits ihre Gegenwart. Darum bin ich hier. Darum stehe ich heute abend an deiner Seite. Und ja, ich bringe mein verfluchtes A-Game. Das ist meine verdammte Pflicht, nicht nur der Liga gegenüber. Sondern auch persönlich dir gegenüber, Kevin. Es ist für uns alle schwer, über den Tellerrand zu blicken. Es ist keine Zeit um mal inne zu halten und das Bild komplett zu betrachten, aber ich habe es getan und ich verstehe komplett, wie übel dir sein muss bei dem, was du in den letzten Monaten durchgemacht hast. Du hast nicht nur die Cryption Crown verloren. Du hast die Lobotomy Blues verloren. Du hast einen Freund verloren. Und allein deshalb schulde ich es dir, in diesem Match an deiner Seite zu stehen und ALLES zu geben."

Robert Breads: "Ist ja widerlich, wie einig wir uns alle sind. Sicher dass mich nicht doch noch irgendjemand verprügeln will?"

Fragend schaut "Canada's Own" in die Runde, ehe er den Kopf schüttelt und fort fährt.

Robert Breads: "Ich hoffe für dich, du besiegst Robert-light und das No-Hit-Wonder beim Impact. Ich könnte zwar nun davon reden, dass wir es den Fans schulden und so weiter, und auch wenn wir gerade alle auf dem besten Weg sind eine tolle Freundschaft aufzubauen - aber ich bin nun einmal ganz egoistisch, was das angeht: Ich habe das Match bei der letzten Vendetta nicht gewonnen. Ich wurde unfair ausgeschaltet. Damit muss man in der PCWA rechnen, wie es scheint. Ich stehe erstmal hinten an, ich bin raus. Aber so kann ich immerhin beim Impact dafür sorgen, dass Eleven und seine Nikotin-Mafia diese Liga nicht allzu bald abgerissen haben. Was mir die Chance gibt... noch einmal gegen dich anzutreten."

SVC: "Bereit, wenn du's bist.. Rob."

Robert Breads: "Bin ich schon länger. Ich sollte wohl einfach aufpassen, im nächsten Contender-Match nicht wieder durch irgendetwas geworfen zu werden. Ich denke, das könnte helfen."

Sharpe schlägt die rechte Faust in die linke Handfläche.

Sharpe: "Dann wollen wir hier nicht mehr länger rumstehen. Wir haben mit dem gegenseitigen Pupengereibe schon genug Zeit verplempert! Bis zum Impact ist noch ein wenig Zeit, unseren Gegnern Respekt einzuflößen. Noch mehr, als Sie sowieso schon haben... SOLLTEN! Wenn nicht, haben sie sowieso schon verloren. Heute Abend wird der erste Schritt getan, der dann beim Impact in dem viel besungenen Six Man Tagteam Match endet.  Der amtierende Undisputed Gerasy Champion und Kevin Sharpe...gegen ein Team, dass aus einem halbtrockenen Junkie und einem Mann besteht, den ich genauso gut kenne wie meine eigenen Unterhosen."

Sharpe bricht abrupt ab... fährt sich durch den Bart. Dann grinst er verschwörerisch in die Runde. 

Sharpe: "Wenn ihr mich fragt, ist das doch viel zu einfach!"

 

Mike Garland: "Ein sehr, sehr interessantes Trio. Und Sharpe scheint sich nur noch mit Männern einzulassen, die das Wort Respekt in kleinen, bunten Buchstaben um das Handgelenk tragen. Erst Mad Dog, dann jetzt Breads und Van Crane."

Vincent Craven: "Besser solche Leute als jene, die dir jederzeit ein Messer in den Rücken rammen und dir deinen Gürtel klauen."

Mike Garland: "Auch wieder wahr, wobei ich mich natürlich frage, wen genau Robert Breads da gemeint haben könnte. Jemand aus der GFCW?"

Vincent Craven: "Gibt ja viele Leute aus der GFCW, die auch schon einen Auftritt in der PCWA hatten und die man gerne wiedersehen könnte. Zereo Killer beispielsweise. Oder der amtierende GFCW World Champion Lionel Jannek."

Mike Garland: "Viele, viele Namen, doch eine Antwort haben wir noch nicht. Keinen Schimmer, wer die dritte Person an der Seite von Kevin Sharpe und Robert Breads sein wird."

Vincent Craven: "Müssen wir uns noch ein wenig gedulden."


------------------ PCWA ------------------

Robert Barker ekelt sich. Um ihn herum versammelt ist die Herde der Versager, die von allen nur als Jobber beschimpft werden. Gerade gut genug, um einen Mindestlohnvertrag zu bekommen, aber zu schlecht, um irgendwem in der PCWA ernsthaft gefährlich zu werden. Ihre Namen sind billige Kopien, Wortwitze oder auch einfach nur sinnlos. Er selber hatte vor Jahren exakt eine Show hier seine Stiefel schnüren müssen, bevor er seine eigene Kabine bekommen hat. Es war eine Show zu viel. Umso mehr ärgert es ihn, dass einer dieser Versager, Shadow Venom, es gewagt hatte ihn aufzusuchen und mit ihm zu sprechen. Ganz so, als müsste er nicht damit rechnen für diese Dreistigkeit zu zahlen.

Unwirsch packt er den nächsten Versager an der Schulter. Der Mann, der dem Hardcore Fan als Apfel Andy bekannt ist, erstarrt und versucht Robert anzugucken, möglichst ohne auch nur einen Muskel zu bewegen, aus Angst sonst die Strafe dafür spüren zu müssen. Robert Barker ist bekannt für seine Gewaltausbrüche und die Geschichten des Neuen machen es nicht besser.

Robert Barker: „Wo ist…“

Robert muss es nicht einmal aussprechen, da zeigt ihm der Versager bereits die Richtung und verschwindet so schnell er kann, als sich der Griff an seiner Schulter löst. Während der ehemalige Schlächter in die gezeigte Richtung geht, wischt er seine Hand an seiner Hose ab, um den Schweiß des Bastards loszuwerden. Bevor er ihn sieht, hört Robert etwas das klingt, als würde jemand matschiges Müsli auf den Boden fallen lassen. Gefolgt von feuchtem Husten und schleimigem Spucken.

Robert Barker: „Komm raus.“

Ein aufgeregtes Fiepen. Dann folgt Stille. Erwischt. In diesem abgrundtief peinlichen Moment, an diesem unsagbar erbärmlichen Ort der Niemande, an dem sich ein Jemand niemals freiwillig aufhalten sollte. Und jetzt hat irgendjemand Robert Barker verraten, dass er sich hier versteckt. Irgendjemand muss ihm gesteckt haben, wie jämmerlich er ist und Robert Barker fühlte sich dadurch gezwungen hier her zu kommen und ihn persönlich aus der PCWA zu verbannen. Wäre sein Magen nicht so leer, er würde direkt wieder brechen, stattdessen schluckt er das bisschen hochgekommene Galle wieder herunter und versucht sich nichts anmerken zu lassen, als er vor sein Idol tritt.

Robert Barker: „Du siehst scheiße aus, Benedict.“

Das solariumgebräunte Gesicht ist käseweiß. Er zittert. Vor allem die rechte Hand. So wie immer, wenn er sich heftig übergeben muss. Ist schon immer so gewesen. Genauso wie sein Atem jetzt absolut ekelhaft ist. Robert würde vermutlich sofort wegrennen, wenn er den Mund aufmachen würde. Aber er sieht aus, als erwarte er eine Antwort. Oh Gott. Kurz. So kurz wie möglich. Das muss reichen.

Benedict White: „Ja.“

Robert verdreht beinahe die Augen. Er hat gehört, was passiert ist. Das Benedict vor der CRAFT Kabine auf Diego und Mad Dog getroffen ist und dann sofort Reißaus nahm und sich seitdem hier versteckte.

Robert Barker: „Warum warst du bei der CRAFT?“

Er schafft es nicht Robert in die Augen zu sehen, während er von seinem Versagen erzählt.

Benedict White: „Ich wollte für Sie spionieren, Herr Barker. So wie im letzten Monat, als Sie mich benutzt haben, um sich mit dem dämlichen Thera zu treffen. Ich wollte wieder nützlich sein und Ihnen verraten können, was Stevie van Crane plant. Er hat bestimmt etwas vor, er ist schließlich ein Freund von diesem Heuchler Mad Dorgh.“

Das letzte Wort verliert sich in einem neuerlichen Würgen. Fast hätte er Robert vor die Füße gekotzt und damit sein sicheres Todesurteil unterschrieben.

Robert Barker: „Stevie war zwischenzeitlich bei mir und hat sich ein ausgekotzt. Verbal."

Benedict spürt einen Tritt in den Magen, als ihm bewusst wird, dass er tatsächlich versagt hat. Wehleidig sinkt er zu Boden und spürt die Kälte in ihm aufsteigen. Er hatte gehofft Robert etwas Informatives mitteilen zu können und wenn er nicht so ein dreckiger Versager wäre, dann hätte er Robert tatsächlich vorwarnen können. Dann hätte er selber etwas planen und Stevie ein Schnippchen schlagen können.

Robert Barker: "Es hat alles besser geklappt, als erwartet. Der Hund, Ace, hat mehr Eindruck hinterlassen, als ich erwartet habe... was glaubst du, wie er auf deine Nachricht reagieren wird? Ich habe das Gefühl, dass wir den Impact nicht mehr erreichen, ohne ein kleines tête-á-tête mit dem Champ zu haben, meinst du nicht auch? Du hast mir die Adresse seiner Tochter geliefert - Internet und Naivität sei Dank - das könnte das letzte fehlende Puzzleteil auf meinem Weg zurück zum größten aller Titel sein. Ich bin mir sicher, seine Reden hin oder her, er konnte mich nie wirklich leiden, aber jetzt? Jetzt hasst er mich und er hasst mich mehr als jeden anderen hier und das wird sein Untergang. Denn, Ehre wem Ehre gebührt, er ist bei Ashes verdient der Champion geworden, ohne jeden Zweifel. Er ist ein Heuchler und ein Arschloch, aber eben auch verdammt gut... jeder Fehler von seiner Seite könnte nützlich sein und Emotionalität war schon immer der größte Fehler, den irgendwelche Gutmenschen machen konnten.“

Robert blickt von oben auf seinen Jungen hinab, sieht, dass dieser noch immer die Armbinde trägt, die er ihm im letzten Monat geschenkt hat. ANFÜHRER. Cains Geschenk, für das er keinen Gebrauch hatte. Sieht aber vor allem auch, dass Benedict nichts von dem gehört zu haben scheint, was er gerade gesagt hat.

Robert Barker: „Benedict! Ich bin der Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Titel. Weißt du, was ich tun musste, um diese Chance zu erreichen? Weißt du, welche Monster ich – im Gegensatz zu Cain – erlegen musste, um mit diese Chance zu erkämpfen?“

Hörig hebt Benedict den Kopf. Erinnerungen an die großen Schlachten des größten Wrestlers aller Zeiten fluten seine Sinne. Er nickt.

Robert Barker: „Mach dir keine Sorgen. Ich kann mich alleine um einen Champion und seinen Schoßhund kümmern, ganz zu schweigen von einem Rookie, der es nicht auf die Reihe gekriegt hat den Mann zu schlagen, den ich gerade erst hinter mir gelassen habe.“

Das Nicken erstirbt.

Robert Barker: „Mad Dog.“

Benedicts Mund öffnet und schließt sich, aber kein Wort kommt heraus. Er schafft es nicht einmal zu atmen.

Robert Barker: „Wie willst du Mad Dog heute besiegen?“

Panik frisst sich durch sein Inneres und manifestiert sich in seinen aufgerissenen Augen und der weggebliebenen Luft. Er würde gerne antworten doch er kann nicht. Hat weder Idee noch Ansatz. Er ist ein dummer Rookie, vielleicht sogar ein Niemand, und Mad Dog ist… Mad Dog. DER Mad Dog. Der Ex-Champ. Die Legende. Beinahe so gut wie Robert Barker. Benedict ist am Ende seiner Weisheit, noch bevor er angefangen hat und so schüttelt er einfach nur den Kopf.

Robert Barker: „Du hast keine Ahnung.“

Er schüttelt seinen Kopf so heftig, dass seine langen Haare wild hin und her toben.

Robert Barker: „Dann finde dich damit ab, dass du heute verlieren wirst.“

Benedict hält inne.

Robert Barker: „Ich belüge dich nicht, Benedict. Mad Dog ist besser als du und das weißt du. Er hat zu viel gesehen, zu viel erlebt und zu viel besiegt, um sich von jemandem wie dir besiegen zu lassen. Das wissen alle. Inklusive dem Hund selber. Er weiß, dass er dich besiegen wird und trotzdem will er mit dir in den Ring. Er ist ein selbstverliebtes Arschloch, das sich heute mal wieder von seinem treuen Dummvolk feiern lassen will. Favorite Fighter, my ass.“

Der große Robert Barker schaut von oben auf den kleinen Benedict White herunter - nicht hinab, sondern herunter - und reicht ihm die Hand.

Robert Barker: „Du kannst ihn nicht schlagen. Das heißt aber nicht, dass du nicht gewinnen kannst. Komm mit.“

Robert Barker reicht Versagern nicht die Hand, das weiß Benedict und so erfüllt ihn unbändiger Stolz, als er auf seine eigene rechte Hand starrt und diese nicht länger zittert. Ein letztes Mal schluckt er den Restgeschmack von Galle herunter und ergreift die starke Hand des über ihm stehenden Mannes.

Benedict White: „Was machen…"

Darf er wagen es zu sagen? Ja. Jetzt oder nie! Robert würde ihn nicht korrigieren. Bestimmt nicht. Hoffentlich nicht. Augen zu und durch.

Benedict White: „...wir?“

Robert zieht ihn widerspruchs- und mühelos in die Höhe, bevor er sich abrupt umdreht und auf den Ausgang der Sammelkabine der Jobber zugeht.

Robert Barker: „Wir planen deine Niederlage.“

 

Mike Garland: "Barker, der ultimative Stratege. Und ja, er musste um die Hölle gehen um endlich die Chance zu erhalten, zweifacher Undisputed Gerasy Champion zu werden. Und es scheint, als wäre seine Zeit endlich gekommen, aber ich bezweifle, dass sich Stevie Van Crane so einfach entthronen lassen wird. Und Barker sollte ebenfalls aufpassen auf nicht zu vielen Hochzeiten zu tanzen."

Vincent Craven: "Sehe ich ähnlich. Eigentlich sollte das Kapitel Mad Dog schon lange geschlossen sein. Mad Dog hat es schließlich auch schon hinter sich gelassen und wendet sich beim Imperial Impact Díego Sanchéz zu. Ich sehe dahinter jetzt nicht so den großen Sinn, dass sich White jetzt von Mad Dog zusammenfalten lässt, aber Barker ist wie du schon sagtest ein Stratege. Er hat einen Plan. Einen Plan A. Einen Plan B. Und einen Extraplan, falls irgendwas nicht nach Plan läuft."

Mike Garland: "Nicht, dass er sich am Ende noch verzettelt. Dann schauen wir uns mal an, wie Benedict White sich seine Niederlage abholt..."


------------------ PCWA ------------------

Die bezaubernde Jane Nelson steht seit kurzen im Ring und die Kamera zoomt nun direkt auf die langjährige Ringsprecherin.

Jane Nelson: "Das folgende Match, der CO MAIN EVENT des heutigen Abends, ist ein Regular Singles Match!"

Sie pausiert für einen kurzen Moment des Jubels aus dem Publikum, den Mike und Vince nutzen, um dem TV-Zuschauer die letzten Hintergrundinfos zu liefern.

Vincent Craven: "Es ist soweit, Mike. Co Main Event Time"

Mike Garland: "Verdammt richtig. Und weißt du, was es sonst noch ist? Revenge Time! Mad Dog will Rache am jungen Benedict White."

Vincent Craven: "Und Robert Barker hat ihm diese gewährt. In einem fairen Match, wie er betont hat. Was immer das bei Robert Barker heißen mag."

Mike Garland: "Hey, nicht so voreingenommen. Robert ist ein fairer Mann, das hat er gerade in seiner Fehde gegen Mad Dog zum Out of Ashes PPV bewiesen."

Vincent Craven: "Ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber..."

Mike Garland: "Aber, aber, aber. Lass jetzt erstmal Jane ihren Job machen. Es ist showtime!"

Cut zurück zu Jane, die den ersten Kontrahenten ankündigt.

Jane Nelson: "Als erstes kommt zum Ring, mit einem Gewicht von 89kg, aus London, England... Benedict WHITE!!"

Ein Mann so neu, dass er noch nicht einmal ein eigenes Entrance Theme hat. Und so ist es nicht seine Musik, sondern die des Mannes, den er so unglaublich verehrt, die gespielt wird.

One finger and a fist
I'll crawl my way out of any situation
I got a one, two punch
I'll fight my way out of any confrontation

Die Fans buhen sich die Seele aus dem Leib. Nicht wegen Benedict, sondern weil es Robert Barker ist, der als erstes herauskommt. Genau der Robert Barker, der spätestens seit Vendetta 107 alles versucht um Stevie van Crane aus dem Konzept zu bringen und dabei vor nichts zurück zu schrecken scheint. Erst als er schon ein paar Schritte gemacht hat, folgt Benedict White. Er sieht noch immer etwas blass aus, doch er scheint nicht mehr zu zittern und er macht den Eindruck, als wisse er mittlerweile, worauf er sich hier eingelassen hat.

You call me insane
I pay my dues?
You know the truth
You go against me
You'll always lose

Am Ring angekommen bleibt Robert direkt vorne stehen, während Benedict die letzten Schritte alleine machen muss. Er geht halb um den Ring herum, so wie Robert es immer tut, und steigt dann die Ringtreppe nach oben. Er ist so langsam, so zögerlich, dass man meinen könnte, dass er seinen Kopf nicht zwischen den Ringseilen hindurchsteckt, sondern sich dem Schafott stellt. Mit Mad Dog als seinem Henker. Unsicher schaut er aus dem Ring heraus zu Robert Barker, der sich zwischen Ring und Entrance Rampe positioniert hat. Mad Dog wird an Robert Barker vorbeimüssen, um zu ihm zu gelangen. Irgendwie beruhigt ihn das, auch wenn er schon seit einer halben Stunde den Plan kannte. Er wusste, was geschehen würde, doch in seiner Fantasie ist Robert Barker die eine Mauer, die Mad Dog nicht überspringen können würde. Ein Schutzwall aus Gewalt und Grenzenlosigkeit.

Jane Nelson: "Sein heutiger Gegner, mit einem Gewicht von 108kg... MAD DOG!!"

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg
Die Fans empfangen ihren Liebling mit lautem Jubel, schon bevor er selbst auf der Rampe erschienen ist. Für die Zuschauer gibt es kein Vertun, wer heute Abend bei diesem Match das Feld als Sieger verlassen soll. Mad Dog ist es. Und so fühlt und hört sich der Begrüßungsjubel auch an.

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust - I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year - it's all or nothin'

Erst jetzt schiebt Mad Dog den Vorhang beiseite und tritt hinaus in die Arena. Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich in seinem Gesicht. Seine Augen sind zuuerst auf den Ring gerichtet, dann treffen sie Robert Barker, der vor dem Seilgeviert steht und auf seinen Erzfeind zu warten scheint.
Barker stiert ihn geradezu an, doch der Night Fighter macht keine Anstalten sich diesem starren Blick zu entziehen. Langsam setzt er Schritt für Schritt seinen Weg zum Ring fort. Immer wieder schlagen ihm einige Zuschauer auf die Schulter. 

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left
No there's so much that's been stolen

I guess I've lost everything I've had
But I'm not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Kurz vor dem Ring angekommen, macht Barker immer noch keine Anstalten auf Seite zu gehen. Mad Dog und Robert Barker stehen sich Auge in Auge gegenüber.
Ein paar unschöne Worte werden ausgetauscht... Plötzlich drückt MD ihn beiseite und rollt sich in den Ring, um sein Match zu bestreiten.
Barker ist sein Feind - aber nun gilt es eine Rechnung mit dessen Schergen zu begleichen. Robert scheint dies auch so zu sehen, denn allmälich dreht er sich herum, um von außerhalb des Rings dem Kampf beizuwohnen.

Mad Dog erhebt sich langsam im Ring, doch Benedict ist bereits nach draußen verschwunden. Es geht los. Der Ref will ihn auffordern in den Ring zu steigen, doch White will nicht. MD schnauzt den Ref an, dass er das Match anläuten soll und verschwendet dann keine Zeit. Noch bevor die Glocke läuten konnte ist er nach draußen gesprungen und jagt auf White zu. Ein Bluthund, der Fährte aufgenommen hat. White, konfrontiert mit der menschgewordenen Bestie der PCWA, nimmt Reißaus. Er flieht, versucht MD außerhalb des Ringes zu entkommen, rennt um das hölzerne Viereck herum, hört, wie die Fans ihn verspotten. Mad Dog kommt näher. White slidet in den Ring und… direkt wieder hinaus.

Mike Garland: „Ist das Barkers großer Plan? White soll wegrennen?“

Vincent Craven: „Ganz offensichtlich nicht. Guck dir das an!“

Benedict ist in seiner Flucht nun direkt vor Robert Barker gelandet. Der Herausforderer Nummer Eins auf den Undisputed Gerasy Titel sagt nichts, doch Benedict wird sämtlich Luft aus den Lungen gepresst. Panisch beginnt er zu hyperventilieren. Bei aller Angst, die er vor Mad Dog hat, schlägt doch nichts seine Furcht davor den größten Mann aller Zeiten zu enttäuschen. Robert packt Benedict am Hals. Nicht schmerzhaft, aber fest. Nicht wütend, sondern fast nachsichtig.

Robert Barker: „Du weißt, was du zu tun hast, Benedict.“

Benedict nickt. Ja. Das weiß er. Noch im selben Moment indem Robert seine Hand von ihm nimmt slidet Benedict in den Ring und noch während er sich wünscht, dass Robert ihn noch länger festgehalten hätte, weiß er, dass er gleich die Fäuste eines Anderen spüren würde.

Co Main Event
- Blick ins faire Auge -
Regular Singles Match

Mike Garland: „Die Glocke ist geläutet und endlich geht es los!“

Vincent Craven: „Mad Dog bekommt seine Rache! Jetzt und hier!“

Benedict White stellt sich Mad Dog und bereut jeden und doch keinen seiner Schritte, die hier her geführt haben. Er täuscht einen Schlag an, doch Mad Dog ist schneller und erwischt ihn. Benedict bleibt nichts, als mit dem Schlag zu rollen, wie sein Trainer früher immer so furchtbar aus dem Englisch eingedeutscht hat. Der Schlag sitzt, aber die Wucht ist ertragbar. Der Hund setzt nach. Weitere Schläge kommen und landen. Benedict hat ihm nichts entgegen zu setzen. Der Nightfighter packt Benedict an der Hand und schleudert ihn in die Seile. Barkers Fanboy wird von ihnen zurück geworfen und von Mad Dog hoch in die Luft geworfen.

Vincent Craven: „Back Body Drop!“

Mike Garland: „Das offizielle Match geht vielleicht ‘ne Minute und White geht bereits vollkommen unter!“

Benedict rafft sich sofort wieder hoch, stürmt auf Mad Dog zu und wird mit einer Clothesline direkt wieder zu Boden gebracht. Dieses Mal dauert es etwas länger, bis er wieder aufsteht, doch ein Blick zu Barker bestärkt ihn. Er stellt sich Mad Dog, erneut, und macht nichts. Mad Dog steht direkt vor ihm. Einen Moment ist Mad Dog verwirrt. Er hatte Benedict etwas Angriffsfläche geboten, um ihn dann auskontern zu können, doch White nutzt diese Chance nicht. Irgendwas stimmt nicht. Vorsichtig beginnt er um Benedict herum zu zirkeln, während dieser sich mit ihm dreht, um ihm nicht den Rücken zuzudrehen. Es ist absurd mit anzusehen, wie vorsichtig der Mann agiert, der das Match bis hierhin komplett kontrolliert hat.

Mike Garland: „Was macht der Hund da? Er soll angreifen und nicht abwarten.“

Vincent Craven: „Es ist wirklich… was macht er da? Mad Dog redet auf Benedict ein.“

Mike Garland: „Er will, dass er ihn angreift. Macht ihm sonst vermutlich keinen Spaß den kleinen Fanboy zu verprügeln, wenn er sich nicht etwas wehrt.“

Benedict hört, was Mad Dog sagt, doch er ignoriert ist. Er hält sich zurück und beobachtet Mad Dog genau. Die Töle merkt natürlich auch, dass sein Gegner nicht den ersten Schritt machen wird, er täuscht einen Lock-Up an, den Benedict erwidern will, doch MD taucht unter Whites Armen hindurch und slidet hinter ihn. Vollkommen ansatzlos folgt ein German Suplex. Die Halle bejubelt das dumpfe Knallen mit dem White auf den Ringboden knallt.

Vincent Craven: „MD hält die Brücke! Cover!“

EINS!

ZWEI!

KICKOUT!

So schnell geht es nicht, nicht einmal mit Benedict White. Der Junge stemmt sich nach diesem Aufprall zwar schon deutlich mühsamer hoch, doch er ist noch nicht bereit aufzugeben. Mad Dog macht sich bereit ihn abzufangen, doch White zeigt wieder keinerlei Anzeichen ihn anzugreifen, guckt stattdessen kurz zu Barker und so tut Mad Dog es ihm gleich. Und was er sieht, ist ein Anblick, den in der PCWA niemand sehen will…

Mike Garland: „Barker grinst Mad Dog an, obwohl ein Schützling hier nach allem Maße auseinander genommen wird.“

Mad Dog tut nichts und doch greift White nicht an, sondern wartet. Immer noch. Der Hund geht in Richtung Barker, schnauzt ihn an.

Mad Dog: „Was soll das, Barker?“

Der Mann ohne Grenzen hebt unschuldig die Arme.

Robert Barker: „Ich weiß nicht, was du meinst. Du wolltest einen fairen Kampf, hier hast du deinen fairen Kampf.“

So ist das also.

Mad Dog: „FIck dich! Das ist kein Kampf, das ist eine Farce...“

Der Kämpfer der Nacht hat sich nun vollends Barker zugewandt und hat nicht bemerkt, wie Benedict sich ihm genähert hat. Der Junge packt Mad Dog an der Schulter, der wirbelt sofort herum und blockt einen Schlag, der niemals kommt. Stattdessen spuckt ihm Benedict mitten ins Gesicht.

OOOOHHHHH!

Die Fans haben es gesehen, die Fans lieben es, die Fans erwarten eine  Racheaktion. Und genau die bekommen sie. MD wischt sich den Speichel aus dem Gesicht und in einer fließenden Bewegung zimmert er Benedict einen Elbow ins Gesicht, der dessen Nase brechen lässt.

Mike Garland: „YES! DAS wollten wir sehen!“

Vincent Craven: „White beginnt zu bluten. Die Nase ist hin, da bin ich mir sicher.“

Mike Garland: „Richtig so, vielleicht wehrt er sich dann endlich mal. Mad Dog hat nämlich auch noch ein paar Schläge verdient.“

Aber selbst wenn Benedict wollte, er hätte keine Chance, denn Mad Dog steht auf einmal hinter ihm und schlingt seinen Arm um Benedicts Hals. Mit einem letzten bitteren Blick zu Barker zeigt er seinen Trademark Reverse DDT. Und dieses Mal bleibt Benedict liegen. Mad Dog steht auf und muss mit ansehen, wie Robert ihm applaudiert.

Robert Barker: „Großartig, Mad Dog. Fantastisch. Mach ihn fertig!“

So langsam dämmert es dem Night Fighter. Mit purer Verachtung spuckt er Barker vor die Füße.

Mad Dog: „Verdammtes Spielkind... Lass ihn von der Leine!“

Robert hat längst aufgegeben so zu tun, als wäre er unschuldig. Das Ganze hier ist sein Treiben und Benedict nur eine Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Figur.

Robert Barker: „Welchen Unterschied würde es machen?“

Mad Dog schüttelt den Kopf und covert Benedict.

EINS

ZWEI

DR-KICKOUT!

Vincent Craven: „Wow, Benedict kann nach dieser Kombination auskicken. Gebrochene Nase und dann der Reverse DDT!“

Mike Garland: „Er mag nicht der Hellste sein, aber tough ist er allemal.“

Vincent Craven: „Wenn er endlich anfangen würde sich zu wehren hätte er vielleicht sogar eine Chance. Mad Dog konzentriert sich schon wieder nur auf Robert.“

Der Nightfighter steht tatsächlich an den Seilen, während der Referee sich kurz um Benedict und dessen gebrochene Nase kümmert, doch der winkt ab. Schmerzen kann er ertragen. Aber er muss jetzt weiter machen, so wie Robert es ihm gesagt hat. Er hat Mad Dog beinahe so weit, da ist er sich sicher. Er wird der Welt zeigen, wie hässlich das Gesicht der Töle wirklich ist.

Mad Dog: „BASTARD, sag ihm, dass er liegen bleiben soll!“

Robert Barker: „Und dir einen unfairen Sieg geben? Nein, das würde ich dir nicht antun wollen, Dog.“

Sarkasmus trieft aus jedem Wort. MD fletscht die Zähne.

Mad Dog: „Und jetzt soll er leiden, weil du ein Arschloch bist?“

Robert Barker: „Nein, er wird leiden, weil DU ein Arschloch bist. Es ist deine Rache, nicht meine. Ich biete sie dir nur.“

Selbstzufrieden starrt Robert ihn an und fordert ihn auf weiterzumachen. Jeder weiß, dass Benedict White keine Chance gegen einen gesunden Mad Dog haben würde. Es war schon vor dem Anläuten ein sicherer Sieg für Mad Dog. Aber wie wertvoll ist ein Sieg gegen einen Mann, der nicht kämpft? Wie erfüllend ist die Rache an einem Opfer? Wie willst du aus dieser Nummer herauskommen, Nightfighter? Egal wie du es drehst und wendest, dieser Sieg ist bedeutungslos, deine Rache überzogen und deine Heuchlerei entlarvt. Dein Sieg ist eine Niederlage!

Mad Dog könnte kotzen. Hinter ihm baut sich Benedict erneut auf und schubst MD von hinten, so als wolle er verhindern, dass der Hund ihn vergisst. Mad Dog schaut ihn fast mitleidig an. Er wollte seine Rache, das stimmt, aber nicht so. Benedict hat ihn attackiert, aber wenn man mit einer Waffe attackiert ist, dann ist doch nicht die Waffe Schuld, es ist der, der sie führt, den man büßen lassen muss.

Mike Garland: „Benedict hat scheinbar immer noch nicht genug. Er schubst Mad Dog immer wieder.“

Vincent Craven: „Das wird nicht gut enden, ich sage es dir.“

Mike Garland: „Genau, denn es wird großartig enden, wenn MD wieder durchdreht!“

Mad Dog schüttelt den Kopf. Ansatzlos, wie es nur ein erfahrener Profi kann, zieht er einen DDT durch und covert Benedict White.

EINS

ZWEI

KICKOUT!

Die Frustration in Mad Dogs Gesicht wird immer größer, als er hört und sieht, wie Robert ihm schon wieder applaudiert. Wie er ihn anfeuert. Robert will, dass er Benedict zu Brei schlägt, er will, dass Mad Dog sich wie der Schlächter verhält und ein Opfer aus Benedict machen. Der Hund hält inne. Will er das tun? Er wollte es, keine Frage, aber will er es noch immer?

Vincent Craven: „Mad Dog versucht es erneut. Er hakt das Bein ein.“

Mike Garland: „Schwacher Move. Er soll ihm einfach noch einen Reverse DDT verpassen und dann hat sich das!“

Und tatsächlich hallt wieder das von allen Aktiven verhasste Wort durch den Raum.

KICKOUT!

Benedict gibt noch immer nicht auf. Mad Dog prügelt wütend auf den Boden. Er schaut zu Robert und der Hass zwischen den Beiden ist für jeden zu spüren. Der Hund muss eine Entscheidung treffen. Er steht auf, er will seinen Frust rauslassen, er will Rache und er will die ganze Welt auffressen, doch eines will er nicht. Robert Barker seinen Willen geben. Er wird Benedict besiegen, so wie es immer geplant war, aber er wird Robert nicht den Gefallen tun und dessen Handlanger noch weiter verprügeln. Soll Barker doch in der Hölle schmoren.

Mike Garland: „Was macht er jetzt?“

Vincent Craven: „Ich glaube, das wird.. Ja! Das ist der Elevated Texas Cloverleaf! Diesen Move zeigt Mad Dog in letzter Zeit immer häufiger, um seine Matches zu beenden.“

Mike Garland: „Das sieht schmerzhaft aus. Gefällt mir!“

Vincent Craven: „Das sieht nicht nur so aus, das IST schmerzhaft.“

Mad Dog hat sich Benedict geschnappt bevor dieser wieder aufrichten konnte, um sich weiter verprügeln zu lassen und hat ihn in seinen neuen Aufgabegriff genommen, der andernorts auch als Haas of Pain bekannt ist. White wird vielleicht solange auskicken, wie er kann, aber so geschwächt wie er ist, wird er sich in keinem Fall aus diesem Move befreien können. Mad Dog wird ihn zur Aufgabe zwingen, oder solange durchziehen, bis er bewusstlos wird, aber dieses Match endet jetzt und hier und zwar auf seine Weise und nicht so, wie Barker es sich wünscht. Absichtlich hat er sich so positioniert, dass Barker nicht ihn ansieht und sich darüber freuen kann, wie ungerne Mad Dog dies gerade tut, sondern stattdessen Benedict ansehen muss, wie er leidet.

Mike Garland: „White schreit wie am Spieß!“

Vincent Craven: „Natürlich! Guck dir doch nur mal an, wie sein Rückgrat gedehnt wird. Dafür ist der menschliche Körper einfach nicht gemacht!“

Mike Garland: „Das ist das Ende dieses seltsamen Matches. Eigentlich schade, ich hätte gerne noch gesehen, wie Mad Dog White endgültig in die Besinnungslosigkeit befördert!“

Vincent Craven: „Du machst mir manchmal Angst, Mike.“

Mike Garland: „Ich biiin die Angst!“

Vincent Craven: „Witzig. Aber jetzt wo du es sagst… wo ist Barker?“

Tatsächlich. Dort wo eben noch Robert Barker zähneknirschend mitangesehen hat, wie Benedict ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht angeschrien hat, steht niemand mehr. Mad Dog, der sich extra von ihm abgewendet hat, sieht das natürlich nicht. Er konzentriert sich darauf das Match endlich zu beenden, aber dieser verdammte Benedict White will einfach nicht aufgeben. Robert hat ihm gesagt, dass er nicht aufgeben darf, dass er Mad Dog wütend machen soll und dass das die einzige Chance wäre Mad Dog seinen sicheren Sieg zu nehmen. Und was Robert Barker sagt, das ist die Wahrheit.

Mike Garland: „Damn, White gibt einfach nicht auf.“

Vincent Craven: „Ich glaube, der Ref ist kurz davor das Match zu Mad Dogs Gunsten zu beenden, um White vor sich selber zu schützen.“

Mike Garland: „Shit! Ich glaube, er wird das Match gleich aus ganz anderen Gründen beenden!“

Vincent Craven: „Barker!“

Robert hat sich von der Seite in den Ring geschlichen, ungesehen von Mad Dog. Einen Stuhl in der Hand und Schmerzen im Sinn. Benedict ist kurz davor sich den Schmerzen hinzugeben, Mad Dog ist kurz davor ihm den Todesstoß zu verpassen und dann lässt ein gnadenloser Knall die ganze Halle explodieren.

HOLY SHIT!

HOLY SHIT!

HOLY SHIT!

Mike Garland: „HOLY FUCK!“

Vincent Craven: „Barker mit dem brutalen Chairshot!“

Mike Garland: „In sein verficktes Gesicht!“

Mad Dog muss den Griff sofort lösen. Ist beinahe ausgeknockt und nur sehr unkoordiniert in der Lage sich zu bewegen. White weiß gar nicht, wie ihm geschieht und rollt sich von MD fern. Bloß weg von dem Mann, der ihm gerade beinahe das Rückgrat gebrochen hätte. Barker geht erbarmungslos weiter auf MD zu, der sich gerade in einem schwachen Versuch sich zu schützen auf die Seite gerollt hat. Barker holt aus und hämmert einen weiteren, brutalen Schlag auf den Nightfighter nieder.

Vincent Craven: „Der Ref läutet das Match ab, doch Barker interessiert das nicht. Er prügelt auf Mad Dog ein. Immer wieder. Direkt auf den Arm.“

Mike Garland: „Yes! Und noch ein Schlag“

Und noch einer und noch einer und noch einer. Der Ref versucht Barker zurückzuhalten, doch der schleudert ihn kurzerhand einfach aus dem Ring und geht zurück zu Mad Dog. Mad Dog versucht zu entkommen, doch Barker ist direkt wieder beim ihm. Chairshot. Again. Mad Dog ist ihm vollkommen ausgeliefert und Robert Barker kennt keine Gnade mit seinen Feinden. Als Mad Dog aufhört sich zu rühren, als er zu schwach ist, zu fliehen, nimmt Robert den Stuhl, klappt ihn leicht auf und legt Mad Dogs Arm zwischen Lehne und Sitzfläche.

Vincent Craven: „Oh Nein!“

Mike Garland: „Oh Ja! Barker will endlich Nägel mit Köpfen machen! Witzig wenn man bedenkt, dass MD danach vermutlich auch ein paar Nägel braucht, um seinen Arm wieder zusammen zu flicken!“

Vincent Craven: „Du bist krank! Wie kannst du nu---WHOAH! Hörst du die Musik?“

Mike Garland: „Nein, der will doch jetzt nicht Spielverderber spielen?!“

Es erklingt VAST mit TOUCHED.
Das Publikum springt auf, die Jubelschreie sind auch Ausdruck der Erleichterung.

Der Undisputed Gerasy Champion ist unterwegs.

Vincent Craven: „Stevie kommt! Gott sei Dank!“

Mike Garland: „Muss er sich auch überall einmischen, dieser Gutmensch..“

S-V-C!

S-V-C!

S-V-C!

Stevie Van Crane taucht aus dem Entrance auf, das Gold des Undisputed Gerasy Titles blitzt festgeschnallt um seine Hüften. Er hat in diesem Augenblick aber keinen Blick für die tobende Halle und die Fans, die ihn dankbar begrüssen. Stevie schaut nur nach vorn, in Richtung des Ringes und das sich dort abspielende Drama. Keine Sekunde mehr Bedenkzeit, er sprintet sofort los.

SVC rennt zum Ring, springt unter dem untersten Seil hindurch und scheint den Boden dabei nie berührt zu haben, bevor er auch schon wieder auf den Beinen ist. Robert stellt sich ihm entgegen, aber zur absoluten Begeisterung der Fans, hält sich Stevie mit so etwas gar nicht erst auf. Barker wird vollkommen humorlos umgetacklet und mit zorngefüllten Faustschlägen eingedeckt.

Mike Garland: „Stevie dreht das Schmerzbarometer auf Elf!“

Vincent Craven: „Wundert dich das, nachdem was Barker sich schon alles erlaubt hat?“

Mike Garland: „Mindgames, mehr war das nicht. Und unterschätzt hat er Robert anscheinend auch!“

Tatsächlich kann Robert sich endlich effektiv zur Wehr setzen. Stevies wilde Attacke wird durch eine Butterflyguard und den Push-off im richtigen Moment gekontert. Robert kann sich befreien und steht genauso schnell wie Van Crane wieder. Hinter ihm. Zu einem German Suplex reicht es nicht, doch wer schert in diesem Moment korrekte Moves? Er bekommt Stevie zu Boden und beginnt mit Elbows auf dessen Hinterkopf einzuprügeln. Stevie dreht sich, um sich besser verteidigen zu können, doch erlaubt Robert dadurch in die Mount zu gelangen. Der ist sich der dominanten Position bewusst und grinst mit seiner aufgeplatzten Lippe wie jemand, der sich sehr darauf freut jemand anderem wehzutun.

Mike Garland: „HA! Das hat Stevie davon sich hier einzumischen!“

Vincent Craven: „WOW!“

Gerade wollte Barker einen vernichtenden Ellbogen Schlag an den Schädel des Champions setzen, als dieser ihm einen unverhofften Konter entgegen schleudert. Barkers Schlag verliert seinen Schwung, seine Augen kurz den Fokus und er selbst die dominante Position, denn Stevie befreit sich so schnell er kann.

Vincent Craven: „Barker wurde gerockt!“

Mike Garland: „Scheiß drauf, Robert ist wieder wach!“

Vincent Craven: „Das ist noch nicht vorbei, ich sag es dir.“

Mike Garland: „Zum Glück, lass sie kämpfen, verdammt, wir kriegen hier gerade einen PPV Fight umsonst!“

STEVIE!

STEVIE!

STEVIE!

Die beiden Naturgewalten namens Champion und Herausforderer prallen wieder aufeinander. Selten wurde so wenig Wert auf Deckung gelegt. Die beiden prügeln gegenseitig auf sich ein und die  Fans lieben es. Es wird immer lauter und lauter. Schlag für Schlag. Dezibel für Dezibel. Und plötzlich schlägt es um.

Mike Garland: „Und ich dachte schon, Stevie wäre der Spielverderber, aber nein, da kommen die echten Langweiler.“

Vincent Craven: „Jetzt unterstütz dieses Mindset nicht auch noch. Irgendjemand musste etwas tun.“

Die Fans und Mike sind deshalb genervt, weil sich ein Schwall von Referees auf der Rampe ergießt und zum Ring stürzt. Stevie und Robert kümmern sich erst dann darum, als sie auseinander gerissen werden. Drei Referees pro Berserker. Wüste Beschimpfungen sind jetzt die einzigen Waffen, die sie sich an den Kopf schlagen können, Beschwörungen, was man beim Impact alles mit dem Anderen machen würde. Aber der Tatendrang wird im Angesicht der Masse an Refs, es kommen nämlich noch weitere hinterher, immer geringer.

Doch plötzlich wird es wieder lauter.

Vincent Craven: „White! Auf dem Top Rope!“

Mike Garland: „Shit! Den hatte ich fast vergessen! Jetzt bekommt Stevie doch noch, was er verdient!“

Benedict White, der sich vorhin noch aus dem Ring gestohlen hatte, als Robert sich die Bühne nahm, hat beeindruckt miterlebt, wie Robert sich mit dem Champion geprügelt hat. Hat gesehen, wie Robert im Angesicht von dieser Gefahr in Form eines der besten Wrestlers aller Zeiten keinerlei Angst gezeigt hat, anders als er selbst es getan hatte. Wie weggetreten steht er nun auf dem dritten Seil und starrt zu Robert Barker hinüber, bis dieser ihn endlich bemerkt. Kurzzeitig wirkt Robert überrascht – ein weiteres 'achievement unlocked' für den jungen White – und dann nickt er.

Vincent Craven: „Ich glaube nicht, dass Stevie sein Ziel ist, Mike!“

Mike Garland: „Wer sonst, da ist doch nur… Fuck, Mad Dog!“

Vincent Craven: „Der Stuhl!“

Mike Garland: „Der Arm!“

Benedict White geht fast komplett in die Hocke, drückt sich so fest er kann ab und segelt durch die Luft. Er hat die Augen weit aufgerissen, auch wenn sein Ziel ihm sowieso nicht mehr entkommen kann. Er landet. Mit beiden Füßen. Auf Stahl. Auf Knochen. Auf Mad Dog.

Stahl kann dieser Belastung standhalten.

Knochen nicht. Knochen bricht.

Vincent Craven: „SCHEISSE!“

YOU SICK FUCK!

YOU SICK FUCK!

YOU SICK FUCK!

Mike Garland: „Hast du das gehört?“

Vincent Craven: „ALLE haben das gehört!“

Die Referees, Stevie, Benedict, Robert, die Fans. Alle haben den Aufprall, das knallen und das Brechen gehört. Und für einen Moment hat es ihnen allen den Sauerstoff geraubt. Selbst den Fans, eben noch ein räudiger Haufen von angetrunkenen Beinahe-Hooligans, hat es die Stimme verschlagen. Nur einer reagiert sofort. Mad Dog. Gerade erst wieder halb zu Bewusstsein gekommen, beginnt er zu schreien. Der Schmerz ist enorm, kam unvorbereitet, will nicht aufhören.

Mike Garland: „Holy… fuckin… shit. Dieser Junge ist wirklich… kaputt.“

Vincent Craven: „Ich… fuck, Mad Dog ist verletzt… das… BRINGT ENDLICH EINEN VERDAMMTEN SANNI, LEUTE!“

Mike Garland: „Ja… ja… das.. war ekelhaft. Ich…“

Vincent Craven: „Das war verachtenswert. Jemand muss diesen Jungen unter Kontrolle bringen und Barker wird es ganz sicher nicht machen.“

Vor allem jetzt nicht. Robert hat sich im allgemeinen Durcheinander aus dem Ring gerollt und Benedict ebenfalls aus dem Ring gezogen. Unsicher ob er das Richtige getan hat, wollte Benedict zögern Robert anzugucken, doch der hatte ihm nur väterlich durch die Haare gewuschelt und gelacht. Benedict ist im Himmel.

Mike Garland: „Die beiden verschwinden. Barker und White zusammen.“

Vincent Craven: „Das ist für die beiden auch besser so. Wenn Stevie sie jetzt in seine Finger kriegen würde, weiß ich nicht wo das enden würde.“

Mike Garland: „Das kannst du laut sagen… da kommen die Sannis… fuck… ich krieg dieses Geräusch immer noch nicht aus den Ohren.“

Vincent Craven: „Wir schalten jetzt kurz in eine Werbepause, liebe Fans. Wir müssen das hier kurz klären...“


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GFCW WAR EVENING aus LAS VEGAS

featuring ROBERT BREADS

OUT NOW!

 

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Als ihn unten in der Arena jemand darauf aufmerksam machte, mochte es Stevie Van Crane kaum glauben. Bis ihm jemand eine Handyaufnahme zeigte und gleichzeitig darauf verwies, dass sich selbst inmitten der Vendetta Show Menschen draussen vor der Arena versammelt hatten und hinauf in den Nachthimmel starrten. Und zwar aus einem bestimmten Grund.

Stevie Van Crane war kurz in seiner Kabine gewesen, hatte sich seine schwarze Lederjacke geholt und vergeblich nach Michael Thera gesucht. Wahrscheinlich war die Purity Machine immer noch unterwegs, um für seine ganz persönliche Einbindung ins Tagesgeschäft der PCWA zu werben. Stevie war vorsichtig genug, um Diego’s Nummer zu wählen und sich den Gerasy Title um die Hüften zu schnallen, bevor er aufbrach. Sicher ist sicher, grad im Falle von Leuten wie Robert Barker. Und während er hinauf zum Dach unterwegs war, um sich die kranke Botschaft aus der Nähe anzusehen, sind ihm tausend Gedanken durch den Kopf geschossen.

Musste er es wieder haben? Hatte er nicht genug Zeit mit der Pest verbracht, dass es für den Rest seines Lebens in diesem Business reichte? Einst war er den selben Dämonen verfallen wie heute andere. Und obgleich ihm die Anziehungskraft des Rattenfängers aus dem Keller bekannt war, so wuchs in ihm mit jedem Schritt die Wut auf Grizz Lee und Kriss Dalmi.

Sie waren verloren. Sie wussten es nur noch nicht.

Momente später ist auch Diego Alejandro Sanchez zu ihm gestossen. Nach seinem Treffen mit den High-Five-Affen, dem Disput mit Benedict White und seinem Match sieht er zwar etwas erschöpft aus, doch er ist glücklich. Nicht nur wegen dem Match, sondern weil er sich endlich wieder lebendig fühlt innerhalb der PCWA. Stevie Van Crane und er hatten ein paar Worte gewechselt und jetzt ist der amtierende Undisputed Gerasy Champion froh, dass der Mexikaner an seiner Seite ist, als er die metallische Tür zum Dachbereich der Arena aufstösst.

SVC: „Was zur Hölle..“

Nichts ist in diesem Augenblick treffender als diese drei Worte. Denn vor Stevie Van Crane und Diego Alejandro Sanchez tut sich ein Anblick auf, den man so in der Geschichte der Liga wohl noch nie zuvor gesehen hat.

Es ist leibhaftig genau das, was Stevie Van Crane zuvor schon auf den Handydisplays gesehen hatte. Im finsteren Nachthimmel wabert zwischen schwärzesten Wolken das dort gleissend hell angestrahlte Symbol der Nicotine & Bacteria – und direkt darunter seine Initialien. SVC. Doch dieses batmangleiche Leuchtbild im Nachthimmel über Berlin ist beileibe nicht die alleinige Lichtquelle auf dem Dach.

Fassungslos stehen Stevie Van Crane und Diego Alejandro Sanchez vor einem wahren Inferno. Überall auf dem Dach sind bengalische Feuer plaziert, soweit man schauen kann. Die Fackeln brennen in feurigem Rot, ihr Rauch wird vom Nachtwind weggetragen, doch die Glut der roten Fackeln taucht das gesamte Dach in eine Bühne aus scharlachrotem Leuchtfeuer. Es sieht aus, als würde das Dach in Flammen stehen – und der Himmel darüber würde Feuer fangen.

Sanchéz: "Dios mio. Was zum Teufel ist nur mit der PCWA passiert?"

Stevie Van Crane zwingt sich ein gequältes Lächeln ab, während er sich umschaut und den ersten Eindruck sinken lässt.

SVC: „Du hast die Frage bereits beantwortet, mein Freund.“

Im selben Moment sieht er vor sich eine Gestalt in dem Inferno aus bengalischem Feuer und dem daraus resultierenden Nebel. Deutlich zu erkennende Umrisse inmitten des Qualms und der wabernden Lichter, die selbst den Nachthimmel einfärben.
Nicht irgendeine Gestalt. Jemand sitzt dort, als hätte ihn all das Feuer und der Nebel geboren.

Stevie Van Crane weiss, dass er nicht umkehren kann.
Er richtet den Blick nach vorne auf die Gestalt, doch seine Stimme gilt dem Mann neben ihm.


SVC: „Ist es das, Diego? Ist das der Fluch des Gerasy Titles? Barker versucht Mad Dog zu erledigen und schwingt den Stuhl, als müsste er den Night Fighter einen Kopf kürzer machen. Und ich kann nicht stehenbleiben. Thera ist den ganzen Abend über weg – und keine Ahnung was mit ihm passiert ist. Als Highlight schickt sich ein Nobody an, meinen gesamten Ruf mit einem Blitzsieg beim PPV über mich ins Nirvana zu schicken. Und was mich am meisten ärgert.. ich weiss selbst ganz GENAU, dass Hannibal Cain viel mehr ist als das. Und dass ich, wenn ich beim Impact nur auf Barker schaue, bereits jetzt verloren habe."

Díego starrt in den roten Rauch, der langsam gen Himmel schwebt.

Sanchéz: "Was hier passiert, amigo, passiert nicht wegen des Titels. Klar, der Titel ist Segen und Fluch zugleich. Doch du trägst nun eine größere Verantwortung als vorher. Was du tust ist richtig. Du versuchst zu helfen und genau das liegt auch in deiner Natur. Du könntest dich jetzt umdrehen, gehen und so tun, als wenn dich das ganze hier nichts mehr angehen würde. So wie ich es schon oft genug getan... versucht habe."

Doch letztlich ist er auch nie wirklich weg gewesen.

Sanchéz: "Doch wenn wir ehrlich sind, sind wir am Ende des Tages nicht mehr in der Position, einfach wegzusehen. Nicht wenn uns das alles hier noch wichtig ist." 

In den Augen des Mexikaners spiegelt sich das Feuer der bengalischen Fackeln.

Doch ebenso ist es sein Kampfeswille, der in den letzten Wochen neue Nahrung erhalten hatte. Nicht zuletzt dank der CRAFT, die ihn aufgenommen hat wie ein Bruder.

Sanchéz: "Geh nur, amigo. Ich bin hinter dir. Nicht aus Angst oder weil ich dich in dem ganzen hier allein lassen will. Ich habe keine Ahnung was das hier wird, aber ich will uns absichern. Nicht dass uns hier noch jemand in den Rücken fällt. Genauso wie du und Michael mir in letzter Zeit den Rücken frei gehalten habt. Komme was wolle."

Stevie Van Crane nickt dem Mexikaner zu, klopft ihm kurz auf die Schulter, bevor er die die Stoffkapuze seiner Lederjacke über den Kopf zieht und auf die im roten Feuernebel sitzende Gestalt zugeht.

Klick.

Klack.

Klick.

Klack.

Selbst durch das mehrstimmige Konzert der fortwährend zischenden Fackeln geht das unverkennbare Geräusch des auf- und wieder zuschnappenden Benzinfeuerzeugs nicht unter. Ein immergleicher Ablauf, der den ureigensten Spieltrieb von Kriss Dalmi in Schach zu halten vermochte, bevor er der Menschheit wie Prometheus das Feuer schenken würde. Das Bild des von einer Aura aus blutigem Rauch umgebenen Serben hatte auf eine perverse Art etwas Religiöses an sich, wäre da nicht der Gegenstand, der sich in seinem Schoß auf Höhe des Schritts unter seinen Hosenbund zwängte – Michael Thera's Handprothese.

Angewidert schaut Stevie Van Crane auf die Prothese, die für seinen besten Freund seit Jahren so etwas wie ein Objekt der Hassliebe ist. Michael verachtete das Teil, weil es ihn ständig daran erinnert, einen Teil seiner selbst verloren zu haben. Auf der anderen Seite – und das konnte nur jemand wie Stevie Van Crane merken – hat Thera sie nicht ohne Stolz getragen. Ganz einfach deshalb, weil es – sobald er den Schock des Verlustes seiner Hand überwunden hatte – ihn einzigartig gemacht hatte und er immer das Gefühl hatte, auch mit diesem Handicap akzeptiert zu sein. Beruflich und vor allem auch innerhalb der Familie.

SVC: „Kriss Dalmi.. natürlich. Das ist genau deine Handschrift.“

Stevie Van Crane muss fast husten, so sehr zieht der Nebel der bengalischen Fackeln in seine Richtung. Er spürt das Gold des Gerasy Titles beruhigend und schwer um seine Hüften. Fast ist es ihm so, als würde er ihm als eine Art Schutzschild dienen.

SVC: „Ist Michael auch hier oben, bei dir?“

Klack. Dann verstummt das griffige Metronom in der Hand von Kriss Dalmi und seine Mundwinkel bilden ein euphorisches Lächeln ab.

Dalm1: „Ein Teil von ihm, yeah! Wo der Rest abgeblieben, weiß ich nicht, aber das ist im Moment auch vollkommen nebensächlich. Du bist hier, womit er seinen Zweck erfüllt hat, und wir wollen uns nicht mit solchen Lappalien wie dem Verbleib dieses entbehrlichen Krüppels aufhalten, nicht wahr, Champ?“

Der Belgrader wartet nicht erst auf eine Bestätigung seines Gegenübers und fährt gestenreich fort.

Dalm1: „Nun, da der einzig relevante Teil der CRAFT hier ist...“

Kopfschütteln.

Dalm1: „Nein, das ist so nicht richtig. Lass es mich anders ausdrücken: Nun, da der einzig relevante Teil der PCWA da ist, sollten wir über andere Dinge reden, als die Sinnkrise deines invaliden Kumpels. Lass uns stattdessen über dich reden. Über dich und das, was du fühlst und denkst, während du siehst, wie dieses bildgewaltige Werk sich vor deinen Augen in den Himmel auftürmt, als versuchten wir einmal mehr, in babylonischem Hochmut unserem Erschaffer nachzueifern.“

Begeistert wirft Kriss Dalmi die Arme auseinander und starrt mit weit aufgerissenen Augen gackernd in den Nachthimmel, der fast vollkommen von dem zischenden und wabernden Ungetüm aus Rauch verdeckt wird, um seinen Blick daraufhin wieder auf den Gerasy Champion zu wenden.

Dalm1: „Gefällt dir diese kleine Show? Ich habe mir bei der Organisation dieses dramatischen Happenings redliche Mühe gegeben, dass sie den Ansprüchen eines Mannes in deiner Position gerecht wird.“

Stevie Van Crane sieht sich um. Und er wirft auch noch einen Blick über die Schultern zu Diego Alejandro Sanchez, dessen Gestalt vor dem Dachzugang ihm zumindest etwas Sicherheit gibt.

SVC: „Soll mich das einschüchtern? Wäre es besser, ich würde Kevin allein zum Ring kommen lassen? Würde all das Feuer hier gelöscht, bekäme ich Michael’s Prothese zurück, wenn ich dir versichern würde, ihn im Stich zu lassen? Wir beide wissen, dass ich das niemals tun würde. Wenn ich am heutigen Abend eines gelernt habe – inklusive diesem Theater hier – dann ist es, dass ich doch nicht so unwichtig bin wie mich anscheinend alle glauben lassen wollen. Alle erklären mir, das meine Zeit vorüber ist, dass ich einer anderen Generation Platz machen werde, unweigerlich. Und doch kann ich als alter Veteran einen Mad Dog vor Schlimmerem bewahren und sehe den versteckten, ihn selbst schmerzenden Respekt in den Augen von Hannibal Cain, während selbst ein Robert Barker sich nicht dafür zu schade ist, in meine Kabine einzubrechen und meinen Hund zu bedrohen, weil er meint, dadurch im Rennen mit mir einen Vorsprung zu bekommen.“

Dalm1: „Und das ist, wo sie sich irren! Allesamt!! Du bist wichtig, sehr wichtig sogar! Für die PCWA, für uns! Vielleicht der wichtigste Gerasy-Champion, den dieser Moloch jemals zu Gesicht bekommen hat!“

Eine verwegene Aussage im Angesichte von Männern wie Azrael Rage, Keevan oder Elroy Schmidtke, die auf die eine oder andere Weise über den Gewinn des prestigeträchtigen Gerasy Titles hinaus Geschichte schrieben, aber Kriss Dalmi scheint mit seiner Erzählung auch noch nicht am Ende zu sein und führt weiter aus.

Dalm1: „Du weißt genau wie ich, dass diese Liga seit Jahren in einem immerwährenden Kreislauf aus Scheiße gefangen ist. Lügen, Verrat, Terror, das waren die Stützpfeiler der despotischen Macht, die sich Männer wie Lucifer oder Barker zunutze gemacht haben, um ihre eigenen Stellung zu festigen, wobei es nie eine Rolle gespielt hat, in welcher Ära des Schreckens wir uns befanden. Hat einer von ihnen abgedankt, stand der Nächste schon bereit, um ihn direkt wieder zu ersetzen ein sich selbst reproduzierendes System der Gewalt, eine Dystopie die Realität geworden ist. Und obwohl jeder kritische Worte gegen diesen Zustand findet, wenn die Kameras laufen, finden sie sich letztendlich doch alle damit ab. Weil sie sich insgeheim wünschen genau so zu sein, weil sie glauben, dass sie die monolithische Macht ebenfalls besitzen können, wenn sie nur lange genug Zeit damit verbringen, Ränke und Pläne zu schmieden.“

SVC: „Soll ich raten? Ihr werdet diejenigen sein, die dieses System besiegen, nicht wahr?"

Kriss Dalmi erwidert das spöttische Schmunzeln und verneint kopfschüttelnd.

Dalm1: „Wir waren beileibe nicht die ersten, die diese Tatsache erkannt haben. Der Erste, der diesen Kreislauf für eine Weile erfolgreich durchbrechen konnte, war Mad Dog! Er war der, der dafür gekämpft hat, diese Liga zum Positiven zu verändern. Weg von den Lügen, weg von dem Wahnsinn, weg von exzessiver Gewalt, nur um am Ende doch zu scheitern, weil er seinen eigenen Ansprüchen nicht genügen konnte. Aber du, Stevie, du bist anders als der Köter mit den tausend Gesichtern! Du hast sein Scheitern beobachten können, du hattest Zeit, deine Schlüsse aus der Distanz zu ziehen und hast nun die Gelegenheit, es besser zu machen als er. Du hast die Chance erhalten, das Versprechen einzulösen, welches Mad Dog der PCWA gegeben hat, als du emporgestiegen bist, um die Undisputed Gerasy Championship einzufordern. Dir sind die Flügel des Phoenix gewachsen und deshalb gibt es keinen passenderen Ort, an den ich dich hätte locken können, als das Dach des PCWA Theaters.“

Das Gesicht des nach wie vor auf dem Boden sitzenden Serben nimmt verschwörerische Züge an. Wie ein vorfreudiges Lächeln, das die kurz bevorstehende Pointe eines tiefschwarzen Witzes markiert.

Dalm1: „Du bist die Seele der PCWA, du bist der Phoenix egal, was der inzestuöse Adel über dich behauptet! Du bist das absolut Gute in dieser Liga, weil du diesen Kreislauf beenden willst, weil du das System ändern willst, ohne einen Vorteil für dich herauszuschlagen. Darum bist nur du es, der diese Botschaft erhalten kann! Eine Botschaft von Nicotine & Bacteria, eine Vision aus der Zukunft, die dich mit eigenen Augen sehen lässt, was mit dieser Liga passieren wird, nachdem wir in ihr gewütet haben. Keine Veränderung zum Guten, aber auch kein Erhalt des Status Quo. Nur brennende Ruinen, die den Nachthimmel erhellen und ihn blutig färben, der endgültige Zusammenbruch des Systems! Ihr könnt so viele Männer von Gabriel Security um euch scharen und Bündnisse untereinander schließen, wie es euch beliebt, doch es gibt nichts, das den Niedergang aufhalten kann. Für euch gibt es keine Zukunft! Du, Díego, Michael und jeder andere in der PCWA wird in den kochenden Fluten flüssigen Teers untergehen. Und heute wird der erste symbolträchtige Beweis erfolgen, indem wir euch in eurem eigenen Spiel schlagen, indem wir dich und Kevin Sharpe im Ring besiegen werden!“

Diego Sanchez ist ein paar Schritte auf Stevie zugegangen, jedoch immernoch vorsichtig genug, dass den Beiden niemand in den Rücken fallen kann.
Wütend funkelt er Kriss Dalmi an.

Sanchéz: "Du bist Abschaum, Kriss Dalmi. Du bist ein jämmerlicher Irrer. Und bei der nächsten Vendetta werde ich dich erneut büßen lassen. Büßen dafür, was du Michael angetan hast. Dass du meine Familie immer wieder beschmutzt und beleidigst. Du bist wahnsinnig, wenn du glaubst, ihr könnt die PCWA in Schutt und Asche legen. Vendetta 109! Und du wirst sehen, zu was der 'Mexe' fähig ist."

Schallendes, sich überschlagendes Gelächter mengt sich unter das unnachgiebige Zischen der nach wie vor Qualm spuckenden Fackeln, die Drohungen von Díego Sanchéz für den Serben eine einzige weltfremde Absurdität. Dann greift der Serbe zum ersten Mal in diesem Aufeinandertreffen zu der Prothese, die in seinem Schritt steckt, zieht sie heraus und legt sie mit einem Grinsen auf seinem Schoß ab.

Dalm1: „Das kannst du dir gerne einreden, esé. Du kannst mich in deiner Fantasie deinen Zorn dafür spüren lassen, dass ich Theras Hand geklaut oder weil ich dein Familienvermächtnis entweiht habe. Am Ende bleiben Rachefantasien aber genau das: Fantasien! Fantasien, die ich für meine Königin im Keim ersticken werde! Denn für euch bin ich unantastbar! Ihr könnt weder mich, geschweige denn Nicotine & Bacteria aufhalten! Ihr seid verloren und es wäre einfacher für euch alle, wenn ihr das sinkende Schiff einfach verlasst, bevor es auf dem Meeresgrund aufschlägt.“

Klick. Klack. Klick. Klack. Da ist wieder das metallische Geräusch, das unaufhörliche Auf- und Zuschnappen.
Stevie Van Crane hat inzwischen einen Entschluss gefasst.
Er hat genug gehört. Und auch wenn er sich nicht frei machen kann von diesem quasi brennenden Dach des Unternehmens, an dessen sportlicher Spitze er derzeit steht, so will er nur eines in diesem Moment.

Dalmi aus dem Weg treten und die Prothese seines Freundes holen.
Doch kaum hat er diesen Gedanken als finalen Entschluss zuende gedacht, unterbricht ihn der warnende Ruf von Díego Alejandro Sanchéz.

Sanchéz: "Stevie.. Warte!"

Allein der Tonfall sorgt dafür, dass sich Stevie Van Crane keinen Millimeter bewegt. Sein CRAFT-Freund hatte es bereits vor ihm gesehen. Jetzt folgt der Undisputed Gerasy Champion dem sorgenvollen Blick des Mexikaners.

Aus dem immer wieder entfachten roten Schein aus Feuer und dichtem Nebel, der das gesamte Dach abdeckt, tauchen überall Gestalten auf. Zuerst nur Umrisse und Silhouetten, doch je mehr sich Stevie’s Augen schmerzhaft auf die Gestalten konzentrieren, desto schneller erkennt er die Armee, die sich überall aufrichtet, um eine eindeutige Botschaft zu schicken.

Es sind Boten mit schwarzen Hoodies, auf denen hier und da die Initialien DCN zu erkennen sind. Es ist die personifizierte Bewegung der Strasse, die Eleven über Jahre hinweg mobilisiert hat. Männliche Anarchisten, die Wache halten. Mädchen mit blutrot gefärbten langen Haaren und Metall in den Zungen.

Ehe Stevie Van Crane etwas sagen kann, ertönt – nicht weit weg von ihm – eine nur allzu bekannte, fast sanfte und viel zu vertraute Stimme.

„Ins eigene Fleisch schneiden.. ich glaube, noch nie hatte dieser Satz so eine tragische Bedeutung wie in diesen Tagen.“

Bleed schaut nichteinmal zu Stevie, als sie aus dem Feuernebel auftaucht. Ihre Augen blicken schwarz und sehnsüchtig über das Dach hinweg in die blutenden Wolken.

Bleed: „Ich habe Gabriel so oft gesehen.. allein im Keller, Tapes vergangener Tage. You know, Stevie. Er hat sie alle an der Nase herumgeführt – und sie danach gebrochen. Er war eine Legende. Es war beispielhaft.. Lucifer war sich so sicher, dass er mit IHM dasselbe tun kann.. dass er Eleven ‚outsmarten’ und verletzen kann, wenn er dessen Security zu sich zurückholt.. Und am Ende aller Dinge.. führte es nur dazu, dass wir unsere ‚Fans’ zu uns riefen.. und Legionen folgten. Und Gabriel? Er hat ein hübsches Kollektiv aus stattlichen Männern, für die er nicht die geringste Verwendung hat.“

Stevie Van Crane lächelt und schüttelt dabei den Kopf.
Die Gedanken an Bleed kehren zurück. Es ist eine lange Zeit her, und dennoch kann er die verlockende Kühle ihrer Haut fühlen. Sie schmecken..
Es ist widerlich und herzzerreissend zugleich.

SVC: „Bleed, natürlich.. Sag mir, wirst du es Dalmi und Lee irgendwann sagen? Dass du NICHTS für sie übrig hast.. dass sie nur Schablonen sind für dich, angelockt und gefüttert durch ein Spiel, dass du seit gefühlten Äonen beherrschst? DU liebst keinen von ihnen. Nichtmal annähernd. Sie lieben und folgen nichts weiter als einer Lüge. Und das weisst du ebenso wie ich, Amiya..“

Wütend reisst sie den Kopf herum und funkelt Stevie an.

Bleed: „Das ist nicht mein Name!“

SVC: „Das war er. Ich weiss nicht was du für eine Rolle in diesem letzten Akt deines Meisters spielst. Aber du wirst niemals mehr sein als das kleine trotzige Mädchen, dass sich in Ketten legen lässt. Und all die, die dir folgen.. sind genauso gefangen.“

"Well... ich weiß nicht, wovon Du redest, aber ich fühle mich freier als je zuvor."

Der Stimme folgend, gleitet Stevie’s Blick zur anderen Seite des Daches. Dort taucht wie ein drohendes Ungetüm die Gestalt von L33 aus dem Nebel auf, tastet theatralisch seinen Oberkörper ab, über den er sich einen schwarzen Kapuzenpulli gezogen hat.

L33: "Keine Ketten, keine Seile, keine Handschellen. Und was am allerbesten ist, kein Kevin Sharpe mehr. Frei von Lobotomy Blues, endlich bei den richtigen Verbündeten, die einem den Rücken freihalten. Keine falschen Freunde, die nur zu dir kommen, wenn sie etwas wollen. Die nur zu dir kommen, um dir deine Verfehlungen vorzuhalten. Oder dir den falschen Mittelfinger ihrer Prothese in's Gesicht strecken. Aber willst uns was von Lügen erzählen, denen wir angeblich folgen. Weißt Du, Van Crane, Du magst zwar viel mehr Zeit mit Bleed verbracht haben als ich. Bis jetzt. Aber verstanden hast Du sie nie. Es ist ganz bestimmt kein Zufall, dass wir uns heute abend gleich zwei Mal gegenüberstehen."

Stevie Van Crane stösst verächtlich Luft aus.

SVC: „Es wird mir eine Freude sein, dich dem Erdboden gleich zu machen. Eine grössere Freude jedoch, Kevin dabei zuzusehen, wenn er deine Reste entsorgt. Ich habe immer Respekt für dich gehabt, aber..“

L33: "Respekt? Bullshit! Es ist doch so, dass Du den bei Out of Ashes gänzlich verloren hast, anders kann es gar nicht sein. Wir treffen uns immer wieder, denn diese Liga, diese Gebäude sind im Prinzip genauso klein wie all die anderen, in denen wir schon angetreten sind. Hier und da mag es vielleicht mal ein klein wenig um Respekt gegangen sein, aber das liegt schon weit hinter uns. Und der Tag wird kommen, an dem wir uns abermals gegenüberstehen, weil es einfach so sein muss. Nicht heute, nein, Face to Face, One on One, Cryption schlägt Gerasy. Checkmate. Denn dann wirst Du erfahren haben, wieviel Respekt Du von mir noch verdienst."

Stevie Van Crane schaut auf die drei Mitglieder der Nicotine & Bacteria.
Auf die bedrohlich aufgebaute Gestalt des Cryption Crown Champions.
Auf Kriss Dalmi, der buchstäblich mit dem Feuer spielt und in dessen Schoss die Prothese von Thera liegt.
Und er sieht Bleed, die die Arme verschränkt ihren vernichtendsten Blick zu ihm schickt, während der rot gefärbte Nebel an ihrer Gestalt vorbeizieht und mit ihren Haarspitzen spielt.

Dann erhebt sich der Serbe aus seinem Schneidersitz, ächzt dabei wie ein gebrechlicher, alter Mann, um sich daraufhin zu voller Größe aufzubauen, in der einen Hand immer noch die Prothese haltend, in der anderen das Feuerzeug.

Dalm1: "Ich denke, wir sind hier fertig. Du weißt, welche Nachricht du in deinen eigenen angstvollen Worten in die Welt tragen musst, Stevie. Sag DEINER Liga, dass ab sofort UNSER Name auf dem Klingelschild der PCWA steht! Und selbst wenn es stimmen sollte, dass sich hinter eben jener dazugehörigen Haustür nur ein selbstzerstörerisches Inferno für uns offenbart, selbst wenn es sich bei den Worten unserer Königin um die größte Lüge seit des Sündenfalls durch die Neugier Evas handelt, trägt die Frucht der Erkenntnis doch immer noch den süßen Geschmack ihrer Lippen. Es gibt keinerlei Unterschied zwischen der Wahrheit und der Lüge. Ob mit oder ohne ihr verzauberndes Wispern, das Ziel bleibt das gleiche: Verbrannte Erde, das pure Chaos und ein Himmel, den ich in der Farbe des Blutes erstrahlen lasse. In dieser Nacht weint der Himmel scharlachrote Tränen. Rock'n'Roll, Baby!“

Kriss Dalmi lässt das Feuerzeug ein weiteres Mal klicken. Diesmal sticht jedoch die Flamme hervor, die er an die Prothese von Thera hält. Innerhalb von Sekunden fängt das Ding Feuer und flackert – hell und schwarzen Qualm verursachend – im Angesicht des Serben, bevor er sie im hohen Bogen direkt in den blutroten Himmel hineinschleudert.

Die brennende Prothese zieht eine rote Leuchtspur hinter sich her, bevor sie fällt und in der Dunkelheit der Nacht verglüht.

Stevie Van Crane ist übel. Er möchte speien und sich auf Dalmi stürzen, doch ebenso fühlt er die schützende Hand von Sanchez, die sich in seine rechte Schulter gekrallt hat. Der Mexikaner zieht ihn zurück in Richtung Dachtür, wohl wissend, dass es hier nichts mehr zu gewinnen gab. Denn die Übermacht ist allgegenwertig. Und sie zeigt sich auf diesem Dach voller Feuer, als Botschaft überbracht von den Wachen des Dying Culture Networks. Personifiziert in Form der unheiligen Dreifaltigkeit in Gestalt von L33, Mr. Kriss Dalm1 und Bleed.
Und irgendwo, im Schutz der Massen, glimmt die Zigarette unter dem Saum der schwarzen Stoffkapuze, und der Qualm vermischt sich mit dem Nebel, der nach Brandopfer und Tod riecht.
Und er betrachtet das Werk der Bacteria, die sich wie ein gewaltiges Monster nach einer schreienden Geburt zum ersten Mal auf die eigenen Beine stellt, um die Welt zu überrennen.
Like ICE CUBE said.
Today was a good day.

 

Der Undisputed Gerasy Champion ist auf dem Rückzug.
Stevie’s funkelnder Blick aus dem zusammengezogenen Augen schickt tausend Flüche in Richtung der drei Gestalten.
Und vor allem das Versprechen, beim Main Event Taten sprechen zu lassen, die nach Schmerz und Vergeltung schmecken würden..

 

Vincent Craven: "WAS? WAS IST DA PASSIERT?"

Mike Garland: "Und so langsam sind wir an einem Punkt angekommen, wo Jona Vark sich das doch nicht mehr einfach nur angucken kann. Sie muss reagieren. Sie MUSS!"

Vincent Craven: "Vielleicht verlässt sie sich auf Stevie, auf seine Ehre? Denn nicht als Champion dieser Liga, auch vorher hat er die PCWA schon sein Zuhause genannt. Und er wird nicht dabei zuschauen, wie die PEST erneut eine Liga zugrunde richtet!"

Mike Garland: "Dennoch, ich erwarte von unserer Chefin mehr Einsatz. Ich sage es laut und deutlich: Jona muss reagieren. Das muss Konsequenzen haben!"

Vincent Craven: "Vielleicht kann Stevie Van Crane die Bedrohung gemeinsam mit Kevin Sharpe ja schon im heutigen Main Event ausschalten, das Feuer löschen."

Mike Garland: "Ich hoffe es... denn sonst gibt es hier einen Waldbrand."


------------------ PCWA ------------------

Mit geschlossenen Augen liegt er auf der Holzbank, die auch gut und gerne zu einem Biergarten gehören könnte. Die Hände am Hinterkopf zusammengefaltet dienen als Kopfkissen, der rechte Knöchel ruht auf dem linken Fußgelenk. Viel entspannender kann man auf dem Holz nicht liegen. Das Match ist bereits einige Momente her und selbst wenn er darüber nachdenken würde und sich versucht zu erinnern... das Ergebnis spielt für ihn keine Rolle. Keine. Ein Sieg, eine Niederlage. Irgendwer wird sich freuen, irgendwer wird wütend sein. Oh boy, Moranes wird wütend sein.

Doch er hat heute etwas ganz anderes geschafft. Zumindest teilweise. Während er in Anwesenheit von anderen Leuten noch immer das fünfte Rad am Wagen war und komplett verunsichert war und nicht mehr als einen klitzekleinen Monolog gehalten hat, hat er sich seiner Chefin geöffnet. Und wenn er sich daran erinnert, umgibt ihn ein Gefühl der Erleichterung.

Vor einigen Jahren hatte Jacob Kwabena im heimischen London eine Ausbildung begonnen. Was es genau für eine Ausbildung war, spielte absolut keine Rolle. Aber sie machte ihm Spaß, sehr viel Spaß sogar. Jedoch zwangen ihn einige Umstände dazu, diese Ausbildung abzubrechen. Er wohnte zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr Zuhause, sondern stand auf eigenen Beinen. Er wollte schon früh unabhängig sein, seiner Familie, seinem Bruder, seiner Schwester und seinem Vater beweisen, dass er es kann. Doch er versagte. Er versuchte anschließend einen Job zu finden, ebenfalls auf eigene Faust, ohne die Kontakte seines Vaters zu nutzen. Doch nichts. Nichts. Kein Bewerbungsgespräch brachte Erfolg, denn er war ein verunsicherter, junger Mann, der es einfach zu sehr probierte. Er scheiterte. Und erst nach eineinhalb Jahren fasste er den Mut, seinem Vater zu sagen, dass er keine Ausbildung hatte, arbeitslos war und seine Wohnung verlieren würde, wenn er nicht einen Ausweg finden würde. Sein Vater unterstützte ihn und sagte, dass er enttäuscht sei. Nicht darüber, dass sein Sohn nicht auf eigenen Beinen stand, sondern dass er nicht ehrlich war und anscheinend nicht genug Vertrauen zu seinem Vater hatte, um mit ihm über diese Probleme zu reden.

Eine wichtige Lektion, die Jacob Kwabena allerdings nicht verinnerlichte. Denn anstatt sich seinen Problemen zu stellen, anstatt Hilfe zu suchen, fraß er sie alle in sich hinein. Er behielt sie für sich, er ertrank sie in Alkohol, er verdrängte sie. Und auch jetzt... diese Antriebslosigkeit. Diese Apathie. Vielleicht kam sie durch den Verlust. Vielleicht hatte er keine Motivation. Doch was er deutlich hatte, war ein Problem. Und es wurde Zeit, über dieses Problem zu reden, das Problem zu besiegen.

Dies würde er nicht im Ring schaffen, dazu musste er die Matte durch eine Couch austauschen. Möglicherweise. Und doch musste er sich nun Hilfe suchen. Das Gespräch mit Jona Vark war ein erster Schritt. Jetzt würden viele weitere Schritte folgen müssen.

Jacob Kwabena atmet tief durch. Er hatte noch bis Ende diesen Monats. Und dann noch vier weitere Monate. Und dann müsse er sich überlegen, ob er noch Teil der PCWA sein will. Und die PCWA überzeugen, dass sie ihn als Teil dieses Teams auch haben möchte. Teil der Undercard Army? Und was ist mit dem D.E.A.L.? Kwabena hatte nicht alle Antworten parat, aber er fühlt die Luft durch seine Lungen strömen. Er fühlt sich lebendig und schwelgt in Gedanken und bemerkt zu spät, wie die Tür aufgestoßen wird. Schwarze Sporthose, schwarzer Kapuzenpullover, schwarze Skimaske. Instinktiv setzt sich Jacob Kwabena auf reißt die Arme nach oben, senkt den Kopf und versucht jeglichen Schaden abzuwenden. Doch der maskierte Angreifer hämmert seine mit Handschuhen ebenfalls bedeckten Fäuste auf den Rücken und Hinterkopf seines Opfers. Kwabena allerdings schlägt zurück und greift den Maskierten um die Beine, reißt ihn zu Boden. Der Maskierte wirkt überrascht, versucht den Boden unter den Füßen zu behalten, versucht sich irgendwo festzuklammern, doch findet nichts und kracht auf den Rücken. Kwabena holt aus, doch der Maskierte ist zu kräftig und gewandt. Er weicht dem ersten Schlag aus, trifft mit dem Ellenbogen sofort Kwabena und stößt ihn somit aus der offensiven Position runter.

Jacob Kwabena rappelt sich auf, doch der Angreifer ist einmal mehr schneller, greift Kwabena am Kopf und schleudert ihn gegen die Wand. Schläge in die Rippenregion folgen, dann nimmt der Maskierte seinen Gegner in einen Front Headlock. Kwabena zappelt, schnappt nach Luft, doch der Angreifer lässt nicht locker und sich dann auch noch nach hinten fallen. Mit einem heftigen DDT reißt der Maskierte Kwabena auf den nackten Boden, eine brutale Aktion, die Kwabena regungslos macht. Der Maskierte löst den Griff und steht langsam wieder auf. Er blickt auf den bewusstlosen Kwabena herab. Dann lässt er eine Spielkarte auf diesen fallen und verlässt dann den Raum.

Das Blut das aus der offnen Wunde an Kwabenas Stirn fließt tropft nun auch die Karte. Es handelt sich um den Joker. In schwarzen handgeschriebenen Lettern steht dort:

Gib auf, Narr!

 

Vincent Craven: "Irgendwem reicht es nicht, dass sich Kwabena mit einem Superkick möglicherweise aus der Undercard Army verabschiedet und bald sowieso aus der PCWA fliegt. Irgendjemand will, dass Jacob Kwabena sehr, sehr schnell hier verschwindet, denn er wird zum zweiten Mal in Folge attackiert."

Mike Garland: "Kwabena bekommt es wieder auf den Kopf, ist bewusstlos. Da müssen sofort Sanitäter hin und nach Mad Dog scheint hier die nächste Person komplett ausgeschaltet zu werden."

Vincent Craven: "Ich verstehe das nicht. Chaos und Anarchie und Niemand tut etwas dagegen. Wo ist Wiley Cuts, der Sheriff, wenn man ihn braucht?"

Mike Garland: "Das kann einfach nicht dein Ernst sein."

Vincent Craven: "Nein, nicht wirklich."

Mike Garland: "Mist, wir müssen weitermachen."

 


------------------ PCWA ------------------

Die Auseindersetzung mit seinem Bruder und Diego - sie hat ihn verunsichert. Sicherlich hat Erik am heutigen Abend den wichtigen Grundstein für den Aufstieg des DEALs gelegt - oder den Untergang, denn anders ist es nicht zu deuten, dass er den DEAL opfert um sich mit Lucifer zu messen. Erik hat es relativ deutlich gemacht: Er muss all dies opfern, um sich den Aufstieg der Demokratie voranzubringen. Das ist das ultimative Ziel... und doch, diese Vorwürfe, Christian würde sich mit Leuten einlassen, die ihnen im Weg stehen würden: Diese sind für ihn nicht nachvollziehbar. Warum maßt sich Moranes diese Ansicht an?

Weil ihm im Treffen mit Mad Dog bewusst wurde, was für eine Kraft der Hund noch hat? Und das dieser nichts anders will als sie?

Oder Diego? Nur weil er den Hass von Erik nicht teil kann, bedeutet dies ja nicht, dass er seinen Bruder hintergehen will. Seine Aufgabe ist deutlich - er will Erik unterstützen, seinen Traum zu erfüllen: Die Demokratie in die PCWA zu bringen und eben jene zu stoppen, die jeden aufstrebenden Wrestler auslöschen, wenn er nicht den selben Gedanken folgt. Wie schwer das ist, wird deutlich, wenn man Eriks Hitzkopf betrachtet - nicht umsonst hat sich Christian schützend vor Diego gestellt... Erik muss endlich begreifen...

Plötzlich wird er angerempelt... oder eher umgerempelt, denn die Gestalt vor ihm überragt ihn doch um einige Zentimeter. Ohne auch nur auf seine Umgebung zu achten, bog er um eine Ecke und landet nun erneut auf dem Boden der Tatsachen. So wie vorhin.

Christian Dorado: "Uh... Sorry. Ich habe..."

Ausgerechnet Jane McAvoy steht ihm gegenüber. Inzwischen trägt sie Alltagsklamotten - sprich Army-T-Shirt und Jeans. Angesichts der eilenden Schritten und der Wucht des Anrempelns scheint sie in Eile zu sein, was wohl am militärischen Grundprinzip liegt. Vielleicht will McAvoy auch einfach nur nach Hause.

Jane: "Passen Sie bitte auf, wohin Sie treten! Vielleicht treten Sie mal auf eine Mine und Ihnen kann dann..."

Das ist sie also - die Frau, mit der sich Fusion am heutigen Abend messen musste. Ja Fusion - der Teil der #UndercardArmy, dem er ein wenig Mut zusprechen musste, müssen sie doch bereit für den Krieg sein.

Christian Dorado: "Ganz ruhig, Jane."

Beruhigend hebt Dorado die Hände, während er sich wieder auf die Beine schwingt. Erstaunlicherweise hat er, trotz des ersten Kampfes auf diesem Niveau, keinerlei Schmerzen in seinen lädierten Knien.

Christian Dorado: "Ich erspare mir am heutigen Tag die Tarzan und Jane Witze, die jemand mit deinem Namen sicherlich schon häufig genug erlebt hat. Ebenso erspare ich es mir, dich nach deiner Befindlichkeit zu fragen - schliesslich hast du am heutigen Abend deinen ersten Kampf in der PCWA absolviert... so wie ich."

Die Frau hebt eine Augenbraue und mustert Christian Dorado streng. Sie mag es nicht, geduzt zu werden, aber sie nimmt an, dass es wohl zum allgemeinen Tenor hier gehört. Dementsprechend belässt sie es dabei und geht in diesem Sinne einen Schritt weiter, indem sie dazu beschließt auch zu duzen. Eventuell ist Dorado ja ihr nächster Gegner. Aber nicht heute. Da fällt ihr Blick auf sein T-Shirt, welches mit '#UndercardArmy' bedruckt ist. In diesem Moment erinnert sie sich daran, dass Chris Fusion auch zufällig zu dieser komischen Gruppierung DEAL gehört.

Jane: "So, UndercardArmy? Ich glaube nicht, dass dieser Unsinn wirklich was mit der Armee zu tun hat. Ich könnte dir zeigen was es bedeutet, in einer Armee zu sein..."

Christian Dorado: "Es stimmt - entsprechend deiner Wortwahl wird deutlich, dass du dich nicht von flachen Sprüchen beeindrucken lässt. Ich kann dir aber eines versichern: Den aggressiven Unterton kannst du dir sparen, denn auch wenn ich ein Gefährte von Chris Fusion bin, bin ich nicht dein Feind. Es sei denn, du bist ein Teil von Nicotine & Bacteria, ein Teil des Berlin Villian Club oder eine neue Bedrohung für die PCWA und willst dich in den Weg der Demokratie stellen... Doch ich glaube nicht, dass das von dir wirklich beabsichtigt ist... oder?"

Ein kurzes, freundliches Lächeln huscht durch das Gesicht des Helden der Welt.

Jane: "Ich bin eine Frau mit Ehre. Ich greife nicht sinnlos irgendwelche Fraktionen an. Demokratie... was meinst du damit konkret?"

Gerne ist der freundliche Surfer Typ bereit, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen... und somit einem Neuling die Möglichkeit zu geben, sich gleich ein unabhängiges Meinungsbild zu machen.

Christian Dorado: "Ich kann verstehen, wenn die politischen Spielchen in der PCWA verwirrend wirken - schliesslich muss man an der Oberfläche kratzen, um die Wahrheit in der PCWA zu erkennen: Auf der einen Seite haben wir die Kellerasseln der Nicotine & Bacteria, die wie eine Terrororganisation die PCWA erst übernehmen und dann vernichten wollen... wobei vernichten der falsche Ausdruck ist: Wahrheitsgemäß wollen sie einen Krater der Zerstörung hinterlassen, der sogar die Historie der PCWA aus den Geschichtsbüchern fegen würde. Auf der anderen Seite haben wir alte Ränkeschmiede, wie Gabriel Lucifer und Azrael Rage. Auch, wenn man momentan vom gewollten Push von Hannibal Cain geblendet wird - glaube mir, Lucifer ist ein solcher Strippenzieher, dass er und sein Berlin Villian Club nichts lieber wollen, als die Terroristen um Eleven zu vernichten und dann ihr gewohntes Spiel zu spielen: Die PCWA nach ihrem Ansinnen zu führen."

Der Major hat aufmerksam zugehört und überlegt einen Augenblick.

Jane: "Hmm. Ich halte nichts von diese politische Spinnereien und werde da auch nicht mitmischen. Aber von deiner Annahme aus gesehen: dieser Berlin Villian Club kümmert sich um diese 'Terroristen'. Wo bleibt also das Problem?" 

Christian Dorado: "Wenn man es so betrachtet..."

"Ich denke, an dieser Stelle wird es Zeit, dass ich mich ins Gespräche bringe... denkst du nicht, mein Bruder?"

Und so ist es - denn der Botschafter der PCWA stösst sich in diesem Moment von der Wand ab. Was für ein Abend für ihn und den DEAL es doch war - erst verbrüdert sich Christian, sehr zu seinem Missfallen, fast schon mit dem alternden Hund. Dann fordert ihn Lucifer zur ultimativen Schlacht, Kwabena und er müssen sich mit Team Happy Hour rumschlagen und zum krönenden Abschluss stellt sich sein Bruder noch zwischen ihn und seinen Erzfeind... das hätte besser laufen können. Und jetzt? Jetzt muss er seinem Bruder unterstützend zur Seite springen.

Erik Moranes: "Ich hasse es, euch zu unterbrechen - und doch werde ich dies tun müssen. Doch zuallerst möchte ich mich vorstellen: Mein Name ist Erik Moranes... man kennt mich hier als den Botschafter der PCWA, den Gründer des DEALs und damit einhergehend als denn Mann, der die Freiheit des Ringkampfes wieder zurück in die PCWA bringen wird."

Freundlich streckt er McAvoy die Hand hin... und blickt dann seinen Bruder an. Ein wenig Schmerz liegt in seinem Blick, als er die Worte an seinen Bruder richtet, die man so sicherlich nicht erwartet hätte. Besonders, wenn man den Hass betrachtet, den Erik vor wenigen Minuten noch im Ring seinem Bruder entgegen gebracht hat.

McAvoy blickt etwas überrascht auf die dargebotene Hand. Immerhin besitzt dieser Mann ein wenig Höflichkeit. Sie schüttelt die Hand kurz und fest.

Erik Moranes: "Und das hier... ist der Mann, den ich aus tiefstem Herzen liebe, denn dies ist mein Bruder: Christian Dorado. Zwar ist er in seinen Entscheidungen meist ein wenig zweifelhaft, doch hat er immer nachvollziehbare Gründe für seine Entscheidungen. Schliesslich befinden wir uns in einer Kriegssituation, Jane..."

Überrascht blickt der Held der Welt zu seinem Bruder. Lautlos antwortet er ihm: Danke, Bruder.

Der Botschafter wendet seinen Kopf wieder zu McAvoy, die ihn daraufhin anblickt.

Jane: "Aha. Und was für eine Rolle spiele ich hier?"

Moranes mustert die kräftige US-Amerikanerin - sonderlich unattraktiv ist sie nicht, verwundert es ihn also nicht, dass Fusion sich hier schwergetan hat. Doch Fusion ist ein Soldat... so wie McAvoy.

Erik Moranes: "Huh... ungeduldig, was? Nun, dann lasse dir von mir erklären, was deine Rolle in dieser Gesichte sein könnte... Wir, wir sind der DEAL. Wir stehen für Freiheit, Gleichheit. Wir stehen dafür, politsche Spielchen aus der PCWA zu verbannen... und genau deswegen suchen wir Mitstreiter, die bereit sind, für das zu kämpfen, was uns alle voran bringt: Alte Ketten aufzusprengen und neue Gesichter nach vorne zu bringen. Schau dir unsere Jungs an: Da heben wir den verrückten NEON LOVE, der in seiner Naivität unerschütterlich und unerreicht ist... und dann ist da dein heutiger Gegner, Chris Fusion. Er ist, genau wie ich, beim Brawlin' Rumble zurückgekehrt und will sich wieder ins Spotlight kämpfen... Dann ist da Jacob Kwabena - einer der unterbewertesten Wrestler, der je in die PCWA gewandelt ist... und dann haben wir uns beide, die ich dir bereit vorgestellt habe... doch weisst du, was uns noch fehlt, um den Kampf gegen all die Bedrohungen zu bestehen, die dir Christian dargelegt hat?"

Aufforderung blickt der Botschatfer zu McAvoy.

Jane: "Das ist immerhin ein ehrbares Anliegen. So wie ich verstanden habe, möchtet ihr mich für eure Sache rekrutieren."

Nicht auf den Kopf gefallen, dass gefällt Christian Dorado. Das würde er auch ausdrücken, wenn Erik nicht wieder das Wort ergreifen würde.

Erik Moranes: "Du hast recht, Jane. Wir brauchen dich: Denn wir brauchen jeden, der bereit dafür ist, für das zu kämpfen, dass uns allen wieder eine Chance auf eine faire Behandlung in der PCWA geben kann... mit dem Ziel, sowohl den Terror als auch die Dikatur auszurotten. Wir sind der DEAL. Bist du bereit, ein Teil des DEALs zu werden?"

Auch wenn er nur ein wenig von ihr gesehen hat - diese Frau strahlt für Erik etwas aus, was man als innere Stärke bezeichnen könnte. Sie kann ein wichtiges Puzzlestück im Kampf gegen Lucifer und seinen Berlin Villian Club sein - doch für Nicotine & Bacteria würde es noch nicht reichen... da benötigt er mehr, als nur die paar Mitstreiter. Doch das er all dies schon in wenigen Wochen verlieren könnte, daran möchte er nicht denken... eine Niederlage gegen Lucifer würde das Aus für den DEAL bedeuten... und für ihn, denn diese Schmach könnte er nicht verkraften.

Doch all dies ist nicht relevant für diese Szenerie... Relevant ist hier und jetzt nur die Antwort von der Frau in dieser Dreierrunde.

Jane McAvoy ist zwar neu in der PCWA, aber schon jetzt will jemand sie für seine Sache gewinnen. Sie schaut mit neutralem Gesicht beide Männer an, die man auf den ersten Blick nicht als Brüder erkennen könnte. 'Vielleicht kann ich dieses Anliegen ja für meine Sache nutzen', denkt Jane.

Jane: "Es ist auf jeden Fall überlegenswert. Allerdings bin ich etwas in Eile. Ich werde mir ein wenig Bedenkzeit nehmen und die endgütlige Antwort dementsprechend später übermitteln. Guten Abend."

Zackig wie immer... die Frau Major nickt beide Männern knapp zu und eilt schließlich an ihnen vorbei.

Christian blickt der kräftigen Frau hinterher... interessant war dieses Aufeinandertreffen allemal und das sein Bruder innerhalb von wenigen Minuten ein neues Mitglied im DEAL aufnehmen will, um die #UndercardArmy zu stärken... das zeigt mal wieder, wie sehr der Botschafter an das gute in der PCWA glauben will. Lächelnd blickt Dorado zu seinem Bruder, der weiterhin McAvoy hinterherblickt. Gerade als Christian die Worte an ihn richten will, blickt der Mann aus Miami zu seinem Bruder und in seinen Augen ist nur eines zu lesen: Enttäuschung.

Erik Moranes: "Bruder."

Und mit Wort lässt der Botschafter ihn einfach stehen - denn so einfach, wie er es vorhin vor Jane McAvoy gemacht hat, kann er Christian einfach nicht verzeihen. Zu tief sitzt der Schmerz des Verrats an ihm.

Traurig blickt Dorado seinem Bruder hinterher. So einfach wie erhofft, wird es also doch nicht. Aber zumindest gab es zum Abschied kein "Verräter".

 

Mike Garland: "Habe ich es nicht vorhin gesagt? Jane McAvoy in der Undercard Army?"

Vincent Craven: "Hat Moranes da wirklich von NEON LOVE gesprochen? Wann war der denn das letzte Mal zu sehen?"

Mike Garland: "Und hast du den Blick gesehen, den Moranes seinem Bruder zugeworfen hat? Scheinbar hat er sich mehr von ihm versprochen."

Vincent Craven: "Dabei ist Moranes bisher auch nicht sonderlich erfolgreich gewesen in der PCWA."

Mike Garland: "Muss sich aber auch auf dumme Partner verlassen. Kwabena war jetzt vielleicht nicht die größte Stütze. Und vielleicht nicht der verlässlichste Tag Team Partner. Vielleicht macht es Jane besser? Vielleicht auch besser, als sein eigener Bruder?"

Vincent Craven: "Wo wir gerade von Tag Team Matches reden... unser Main Event steht an!"


------------------ PCWA ------------------

 

Der Vorhang wird beinahe aus der Halterung gerissen als Kevin Sharpe durch die Gorilla Position randaliert. Die Arme werden pumpend von oben nach unten gerissen, was die Crowd zu lauten Jubelstürmen animiert.

 

SHARPE!!! SHARPE!!! SHARPE!!!

 

Standard Ring Outfit... graues Tanktop, schwarze Trunks, schwarze Boots. Die Unterarme getaped. Aber der Eye Catcher ist ohne Frage das "SVC - Enemy Number One" T-Shirt, welches Kevin Sharpe mit sichtlichem Stolz aufträgt.

 

I just needed... to RE-ALIGN!

 

Man würde erwarten, dass Kevin nun die Aisle hinunterjagt, sich durch das Abklatschen mit den Fans noch einen Schuss Energie für das kommende Match abholt. Aber nicht heute! 

Sharpe: "CUT THE MUSIC!"

Urpötzlich ist es still in der Halle, Begierig erwarten die Fans, dass der ehemalige Blackheart sich ein Mikrofon geben lässt. Doch der grinst nur und deutet mit beiden Zeigefingern auf den Entrance.

Vorhang beiseite. Bühne frei für den Champion. Es prügelt TOUCHED von VAST los und erneut bricht ohrenbetäubender Jubel in der Arena aus.

 

Touched ...

you say that i am too
so much of what you say is true
I'll never find someone
quite like you
again
I'll never find someone
quite like you like you

 

Stevie Van Crane lässt keine Zeit verstreichen, deshalb taucht er auch relativ unspektakulär aus dem Entrance auf. Dort bleibt er einen Moment lang stehen, das Gold des Undisputed Gerasy Titles strahlt um seine Hüften. Stevie schaut quer durch die Halle, legt dabei die Hand waagerecht über seine Augen, als würde ihn das Scheinwerferlicht blenden. Und trotz der Auswüchse dieses Abends, trotz des Fakts, das Michael Thera – ohne Prothese - nach wie vor unauffindbar ist und er sich allein deshalb schon sorgt, schenkt er dem Publikum ein Lächeln.

Dann blickt er zur Seite, wo sein Tag Team Partner steht. Betont langsam deutet Stevie Van Crane auf sein schwarzes Shirt, auf dem das Konterfeit des ehemaligen ‚Blackheart’ abgebildet ist. Darunter – in roten Grossbuchstaben – KEVIN SHARPE.

Den Jubel der Crowd aufsaugen, einmal tief durchatmen. Dann setzt sich der Gerasy Champion in Bewegung. Nein, man kann beleibe nicht voreilig irgendwelche Freundschaften ausrufen, plötzliche Seelenverwandschaften proklamieren, wo an erster Stelle nur gemeinsame Feinde einen. Und doch nickt Stevie Van Crane sich selbst zu, denn Kevin Sharpe ist ein Meister seines Fachs, ein ebenso erfahrener Wrestler wie er. Und Van Crane geht mit dem guten Gefühl zum Ring, dass er sich absolut auf ihn verlassen konnte.

 

LET’S GO STEVIE!! - KEVIN SHARPE!!!

LET’S GO STEVIE!! - KEVIN SHARPE!!!

LET’S GO STEVIE!! - KEVIN SHARPE!!!


Links und rechts klatscht Stevie Van Crane mit den Menschen ab, die sich über die Absperung beugen und ihm Hände entgegenstrecken. Er sieht seine Intialien auf Plakaten, die hochgerissen werden. Er schaut flüchtig in Smartphone Displays und wirft ab und zu einen Blick auf Kevin Sharpe, der schräg vor ihm zum Ring geht.

the razors and the dying roses
plead i don't leave you alone
the demi-gods and
hungry ghosts
god, god knows i'm not at home

Stevie ist nach ein paar schnellen Schritten als erster am Ring, slidet durch das unterste Seil hinein und streckt die rechte Faust in die Höhe. Er spreizt Zeige-, Mittel- und den kleinen Finger ab und der ohrenbetäubende Jubel der Crowd ist ihm erneut gewiss. Kevin Sharpe gibt er einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter mit, dann schnallt er seinen Gerasy Title Belt ab und reicht ihn durch die Seile nach draussen.

Das schwarze Kevin Sharpe-Shirt wird ins Publikum geworfen, die langen türkis-weissen Ringhosen gerichtet, die Klettverschlüsse seiner alten Wrestlingstiefel festgezogen. Seine Rituale eben. So langsam richtet sich sein Blick auf den Entrance, wo in Kürze der Feind Einzug halten wird.

In der Arena wird es dunkel, passend bisher zu diesem Abend im PCWA Theater. Gleissendes Stroboskoplicht brettert los und hackt, die Augen der Crowd maltretierend, Blitze in die Finsternis. Es prügelt ALEC EMPIRE mit „MAKE ’EM BLEED“ auf das Volk los und die Beats schneiden sich in die Gehörgänge der Fans.

Bleed taucht unter den Gewitterlichtern aus dem Entrance der Arena auf, wie immer ohne grosse Gesten, ohne theatralische Momente. Während sie so – fast in sich versunken – zum Ring geht, schneiden die Stroboskopblitze für Momente immer wieder ihr vorfreudiges Lächeln aus dem Dunkel und produzieren glitzernde Reflexe mit den Stahlringen an ihren Fingern. Sie tänzelt mehr zum Ring, als das sie wahrhaft geht. Beschwingt. Selbstsicher. It’s a good day for a bad, bad girl.

 

IT HAS BEEN GOING ON FOR YEARS
THEY ATTACKED MY DREAMS
TO MAKE ME FIT THE SYSTEM
AND THEN THEY RIPPED MY IDEAS
TWISTED THEM, PISSED ON THEM
SOLD THEM OUT TO THE MASSES
CORRUPTED THE SCENES, WRECKED SOME SOULS
BUT I'M HERE AND I STILL STAND

 

 

Jeder Schritt zum Ring lässt sie schneller werden, so als hätte das Seilgeviert eine magnetische Anziehungskraft. Die Schritte in den dunkelroten Dockers ziehen an, sie jagt die letzten Meter weg wie jemand auf der Flucht durch eine Gewitternacht. Sie slidet mit einer letzten schnellen Bewegung durch das unterste Seil in den Ring hinein, baut sich zum Stakkato der Beats zur unscheinbaren Grösse auf.
Dann schnappt sie sich das Mikrofon, das ihr gelangweiligt durch die Ropes gereicht wird.
Niemand will sie hören. Niemand will sie sehen. Doch alle wollen sie küssen, bevor sie sie zerstören wollen.
This is Bleed.


 

START THE FIGHT!
FUCK THE POWER!
FIGHT IT DOWN!
YOU KNOW I'M RIGHT!
START THE FIGHT!
FUCK THE POWER!
FIGHT IT DOWN!
YOU KNOW I'M RIGHT!


 

Bleed wartet geduldig bis ihr Theme ausgeblendet wurde, dann dreht sie sich, das Mic im Anschlag, zum Entrance. Ihre freie Hand wischt eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Augen funkeln vorfreudig. Dann haucht ihre Stimme durch die Arena.

Bleed: „Das Warten hat ein Ende.. liebe Fabrik. Und wo andere eine wundervolle Zukunft ankündigen.. und manch einer von seiner Vergangenheit zehrt.. so geben WIR euch die Gegenwart. Wir geben euch das JETZT. Das Gestern. Das MORGEN. Dies ist nicht mehr länger euer seeliges Heim, in dem Troddeln von den Lampenschirmen hängen und die verstaubten Häkeldeckchen eurer ausgestorbenen Historie auf den schweren Eichentischen liegen wie abgezogene Haut. Wir haben die Fenster geöffnet.. denn der Wind dort draussen ist eiskalt und schmerzhaft.. wie unsichtbare Hände mit Fingernägeln aus Rasiermessern, die das Bild zerfetzen, das eure Geschichte plump auf das verfaulte Pergament geklatscht hat.. Nicotine & Bacteria is here, lads and gents and intergenders.“

Sie streckt den linken Arm Richtung Entrance aus, Zeige und Mittelfinger bewegen sich genüsslich und fordernd.

Bleed: „Hier ist der erste der zwei Zeugen.. Befreit von den Ketten einer Zweckgemeinschaft. Erlöst von einer Freundschaft, in der er im Kreislauf der Geschichte mehr und mehr in die Knie zu gehen drohte. Today.. he’s a giant. Heute.. ist er GRÖSSER als JEMALS ZUVOR. Fürchtet ihn. Hasst ihn.. Liebt ihn. King Of The Cryption Crown.. Here’s my boy – L33!“

 

My Dying Bride - The Poorest Waltz

 

 

 

Intensität und Lautstärke der Buhrufe, die ihm entgegenschwappen, steigen im Vergleich zu denen, die Bleed erhielt, sogar noch an. Denn während das Apocalypse Girl immerhin noch ein Blickfang ist und unter den männlichen Fans sicherlich noch ihre Anhänger findet, hat Grizz L33 in den letzten Monaten auch den letzten Rest an Respekt und Kredit verloren. Selbst seine letzten verbliebenen Hardcore Fans gehen in der Antipathie der breiten Masse unter. Aber es ist nicht so, dass ihn das stören würde.

Aufreizend langsam betritt er die Aisle, die silberne Krone - SEINE Krone - über die Schulter geschwungen. Lächelnd weicht er einem geworfenen Becher aus, der Störenfried wird schon wenig später von der Security aus der ersten Reihe entfernt. Mit einem knappen Winken wird er vom Trouble Magnet verabschiedet. Hard Times.

Nur kurz geht sein Blick zu den beiden Gegnern, dann schon wieder zu seiner speziellen Ringsprecherin, der er mit einer angedeuteten Verbeugung für die Ankündigung dankt. Der Gürtel wird in den Ring geschoben, er slidet hinterher. Keine übertriebene Feierei heute, es jubelt ihm sowieso niemand zu. Stattdessen schnappt er sich die Cryption, lässt sie vor Kevin Sharpes Gesicht baumeln, schaut dann zu Stevie Van Crane und deutet mit der freien Hand in Richtung des Undisputed Gerasy Titles, der draußen auf einem Tisch liegt. Als wolle er sagen, 'Das ist das Nächste, das ich Dir nehme'. Während er seinen Belt Nelson Frider übergibt und sich dann an die Seite von Bleed gesellt. Der Künstler darf nun erscheinen.

Erneut schaut Bleed zum Entrance. Sie geniesst diese moderierende Rolle. Sie liebt die Blicke, die sich auf sie senken. Und sie liebt die Monster, die aus dem Entrance auftauchen und nach ihren Worten zum Ring marschieren.

Bleed: „Und… der Zweite.. but not second best. I know, i know.. nicht immer taktvoll im Umgang mit.. Menschen. Aber auch das ist inzwischen eher ein willkommenes Kriteritum. Er ist der Künstler der Nicotine & Bacteria.. The Artist Formerly Known As No Artist. Er malte den Himmel über Berlin blutrot.. und es war wunderwunderwunderschön. Boys and Girls, this is Mr. Kriss Fuckin’ Dalmi..“

 

 

Zum zweiten Mal lockt ihr Ruf eine an sie gebundene Seele heraus. Mr. Kriss Dalm1 wird von dem schweren, teilenden Stoff ausgespuckt wie eine Ausgeburt der Hölle, weil er dort nicht mehr willkommen ist. Oder weil er sie bereits in dieser Welt entfacht hat.

Beinahe schon stolzen Schrittes flaniert das Anhängsel Bleeds in seinem klassischen Ringgear – den Trunks, den Knie- und Ellenbogenschonern, den Boots – die Aisle hinab. Ging es danach, war er zuvor schon „all black everything“. Nun ist auch sein Herz infiziert, welches unentwegt schwarzen Schlick in seinen Blutkreislauf pumpt.

Der Serbe ist am Apron angekommen und schaut mit einem vieldeutigen Lächeln zu L33 und Bleed. Letztere erwidert das mit einem amüsierten Schmunzeln, ersterer trägt eine Miene zur Schau, die wie in Stein gemeißelt wirkt. Zügig zieht sich der Ex-Junkie an den Seilen hoch, steigt schnell zwischen Middle- und Top Rope durch die Ringumspannung, dann drückt er eben jene auseinander, um seiner Königin einen ihr gerechten Ausstieg aus dem Squared Circle zu ermöglichen.

Wortlos und ohne Blickkontakt postiert sich Dalm1 neben L33, während beide vom Ringrichter auf verbotene Gegenstände abgetastet werden und steigt daraufhin auf den Apron.

 

Vincent Craven: "Nun hat die 'Königin' auch endlich den Ring verlassen. Nelson Frider reckt die Cryption Crown in die Höhe, um allen Anwesenden noch einmal zu zeigen, worum es geht."

Mike Garland: "Nur für Sharpe und Lee wohlgemerkt. Lasst den Wahnsinn beginnen!"

 

Main Event
- Von Jägern und Gejagten -

PCWA Cryption Crown Match

Regular Tag-Team Match




(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Nelson Frider)

(Nur Kevin Sharpe kann die Cryption Crown gewinnen, wenn ER den siegreichen Fall durch Pin oder Aufgabe gegen Grizz Lee erreicht. Bei allen anderen Konstellationen wechselt die Cryption Crown NICHT.)

 


Vincent Craven: "Kriss Dalmi scheint sich offenbar sicher zu sein, dass er das Match nicht beginnen wird."

Mike Garland: "Lee sieht das wohl anders und redet ein paar Takte mit ihm. Auf der anderen Seite ist die Sache klarer, denn wenn der Cryption Crown Halter im Ring steht, ist das die einzige Chance für Sharpe den Gürtel wieder zurückzugewinnen."

Vincent Craven: "Und der fackelt nicht lange! Kevin stürmt durch den Ring!"

Grizz Lee bemerkt die Erschütterung und muss sich gar nicht erst umdrehen, um zu sehen wie Sharpe durch den Ring trampelt. Schnell schlägt er Dalmi gegen den Oberarm, um den Tag zu vollziehen und sich aus dem Ring zu rollen.

Vincent Craven: "Was für ein Feigling. Und auch der Serbe scheint nicht wirklich glücklich darüber zu sein, dass er hier mehr oder weniger benutzt wird."

Aber einen harten Kampf lässt er sich natürlich auch nicht entgehen und steigt durch die Seile, während Sharpe Lee noch einige Verwünschungen an den Kopf wirft, bevor er sich seinem aktuellen Gegner widmet. In Erwartung einiger Schläge baut er eine Deckung auf, Dalmi überrascht jedoch ihn mit einem einfachen, aber umso härteren TRITT gegen das Knie. Darauf will sich der Mann aus Partridge, Kansas einstellen, doch nun landet Dalmi tatsächlich einen FOREARM!

Mike Garland: "Dalmi soll sich beweisen, das haben wir gehört. Erst recht nach den zuletzt kassierten Niederlagen. Weitere FOREARMS prasseln auf Sharpe ein, der von der Rücksichtslosigkeit ein wenig überrascht zu sein scheint, allerdings ist diese Paarung wieder mal ein Novum in der PCWA, und dafür lieben wir sie schließlich!"

Dalmi will den Kopf seines Gegner umgreifen, doch der stößt ihn von sich in die Seile, was der Serbe wiederum nutzt, um ein wenig Schwung zu holen. SHOULDERBLOCK! Der Kraftvorteil gehört Sharpe, Dalmi muss zu Boden, kommt flink wieder auf die Beine. Kev will ihn sich greifen, wird aber von einem tief gesprungen DROPKICK gegen die Knie überrascht. Kurz knickt er ein, wird durch einen KNEE STRIKE sofort wieder in die Höhe gerissen. Ein zweiter folgt, Dalmi schnappt sich den vormaligen Cryption in einen Headlock und zieht in die Ecke zu Grizz Lee.

Vincent Craven: "Unglaublich, Grizz Lee verweigert den Wechsel! So wird er Kriss Dalmi ganz gewiss nicht auf seine Seite bringen können."

Mike Garland: "Ist die Frage, ob er das überhaupt will. Sein bevorzugter Partner für den kommenden PPV ist ja ein anderer. Sharpe nutzt die kurzzeitige Verwirrung und rammt Dalmi einen ELBOW in den Magen."

Aber der andere ehemalige Cryption Crown Träger kann den Griff noch halten. Mit viel Schwung versucht er Sharpe mit dem Kopf voran an den Ringpfosten zu hämmern. Der kann gerade noch so vor dem Einschlag seine Arme abfangend ausfahren und kontert sogleich... ELBOW STRIKE gegen den Serben! Und ein SPINEBUSTER hinterher! Sharpe dreht sich kurz zu Lee und wirft ihm einen verächtlichen Blick entgegen, dann packt er sich Dalmi von der Matte und whipped ihn in seine eigene Ecke. Hart schlägt das N&B Member dort mit dem Rücken ein.

Vincent Craven: "Wechsel von Kev mit Stevie! Diese beiden verstehen ihr Handwerk auch im Tag Team Bereich."

SNAP SUPLEX von Sharpe! SVC katapultiert sich auf das Top Rope... SPRINGBOARD LEG DROP!! Und sofort begibt er sich über Dalmi und deckt ihn mit Schlägen ein!

Mike Garland: "Was Van Crane vorhin auf dem Dach nicht erledigen konnte, will er nun im Ring vollführen: Rache für die Prothese!"

Vincent Craven: "Und es würde mich nicht wundern, wenn dieser Dalmi auch etwas damit zu tun hat, dass Michael Thera noch immer nicht aufzufinden ist."

Mike Garland: "Lee scheint was vorzuhaben..."

Tatsächlich streckt der Trouble Magnet ein Bein durch die Seile und macht Anstalten den Ring zu entern. Das ruft selbstverständlich Kevin Sharpe auf den Plan, Nelson Frider erkennt die Situation und ist dadurch für einen kurzen Augenblick abgelenkt. EYE GOUCH von Dalmi!

Vincent Craven: "Was für dreckige Spielchen der Kellerbrut."

Durch die hinterhältige Aktion kann Dalmi die Angriffe seines Gegners unterbinden und ihn von sich stoßen. Hart landet sein Knie im Gesicht des Undisputed Gerasy Champions. Wieder auf den Beinen hievt er SVC hoch... DDT!!

Mike Garland: "Dalmi hat ja auch von Bleed ganz klare Anweisungen bekommen, wenn wir uns an Vendetta 107 zurückerinnern. Van Crane hat ihr das Herz gebrochen und dafür soll er bestraft werden."

Vincent Craven: "Das ist zumindest ihre Sicht der Dinge. Sie schlägt mit beiden Händen auf die Matte, Kriss Dalmi anfeuernd. Widerlich..."

Nun scheint auch Grizz Lee ein aktiver Teil des Matches werden zu wollen, ruft Dalmi etwas zu und streckt seine Hand zum Wechsel aus. Aber der Mann aus Belgrad grinst ihn nur debil an, hebt Stevie Van Crane dann wieder hoch... VERTICAL SUPLEX!

Vincent Craven: "Tja, das hast du davon!"

Doch die nächste Anweisung scheint nicht von Lee sondern von der Queen herself zu kommen. Dalmi schaut kurz zu ihr, schleift SVC dann ein wenig widerwillig in die Ecke der Pest. WECHSEL! Sofort hechtet der Grizzer in den Ring, deckt Stevie mit einigen harten TRITTEN ein, um kurz darauf einen SPIRAL LEGDROP zu zeigen! Cover...

 

EINS!

 

Mike Garland: "Van Crane hat die Schulter oben!"

Vincent Craven: "Natürlich! Durch solch miese Sachen lässt sich unser Undisputed Gerasy nicht besiegen."

L33 reißt SVC auf die Beine und whipped ihn in die Seile, nimmt selbst Schwung indem er in die gegenüberliegenden federt. Doch in der Mitte des Ringes angekommen, ist Van Crane schon wieder auf der Höhe des Geschehens... LEAPFROG über den heranstürmenden Lee hinweg, der nimmt aber noch einmal Anlauf, No Look Leapfrog von Stevie Van Crane...

Mike Garland: "WOW! Schau' Dir an welche Kraft Lee hat! Er hat sich unter Van Crane begeben und ihn einfach aus dem Leapfrog auf seine Schultern gepackt!"

Vincent Craven: "Aber er kontert. Der Gerasy hat eine Antwort parat!"

 

REVERSE HURACANRANA!!

 

Vincent Craven: "FANTASTISCH!!"

 

SVC!! SVC!!

 

Grizz Lee ist mit dem Kopf hart auf die Matte geknallt und rollt sich auch gleich aus dem Ring. Er schwankt zur Guarding Rail, um sich dort abzustützen. Stevie will die Gunst der Stunde nutzen und geht durch die Seile auf den Apron... dreht sich um 180 Grad...

 

MOONSAULT NACH DRAUSSEN!!

 

Mike Garland: "NEIN!! Lee fängt ihn auf und demonstriert abermals seine Power! Er hebt ihn aus und lässt ihn brutal auf die Absperrung krachen!"

Was ihn wohl einiges an Kraft gekostet hat, denn er lehnt sich abermals an die Rail, kann sich aber ein höhnisches Grinsen in Richtung Kevin Sharpe nicht verkneifen. Und dem scheinen nun die Sicherungen durchzubrennen, er geht aus seiner Ecke und will zu...

Vincent Craven: "DALMI! Kriss Dalmi hechtet durch den Ring und visiert Sharpe an!"

Mike Garland: "SHOULDER TACKLE durch die Seile!! Sharpe muss unliebsame Bekanntschaft mit dem Hallenboden machen!"

Der Serbe schreit Sharpe noch irgendwelche unverständlichen Dinge hinterher. Wahrscheinlich auf Serbisch. Oder ein durch einen Flashback hervorgerufenes sinnloses Gebrabbel. Nelson Frider ist die Wortwahl relativ egal, er gestikuliert wild in die Richtung von Kriss Dalmi, er solle sich gefälligst wieder in seine Ringecke begeben. Was dieser auch tut... mit einem unterwürfigen Grinsen zu Bleed bezieht er wieder Stellung auf dem Apron.

Mike Garland: "Der amtierende Träger der Cryption Crown zerrt den Gerasy Champion grob von der Guarding Rail hinunter und rollt ihn in den Ring!"

Vincent Craven: "Stevie hält sich den Bauch, Sharpe liegt immer noch draußen auf dem Hallenboden."

Der Trouble Magnet ist mittlerweile auch wieder im Ring und umrundet seinen Gegner... HARTER FOOTSTOMP in SVCs Magen, der sich noch weiter zusammen krümmt. Lee breitet die Arme aus und stellt sich breitbeinig über seinen Gegner... zerrt ihn unsanft an den Haaren nach oben... FOREARM GEGEN DIE SCHLÄFE!!

Vincent Craven: "Stevie wankt unsicher zurück, immer noch benommen von den Attacken, die er von Lee eingesteckt hat!"

Mike Garland: "Aber er scheint neue Reserven zu mobilisieren! SVC schüttelt kurz die Spinnweben ab und federt in's Seil!!"

Der Undisputed Gerasy sprintet auf seinen Gegner zu und springt ab...HIGH CROSS BO... NEIN!!

 

SPINNING SIDE SLAM!!!

 

Vincent Craven: "Wieder hat Lee den Champion ausgekontert und WIEDER muss dieser auf die Matte!! Sofort der Coveransatz!"

 

EINS!

ZW...

 

KICKOUT!

 

Mike Garland: "Lee klopft wütend auf die Matte. Er kann doch nicht allen Ernstes glauben, dass er ihn hier so einfach abkochen kann?"

Vincent Craven: "Durchaus aber im Bereich des Möglichen, Stevie hat hart einstecken müssen. Er sollte dringend den Wechsel machen... aber wo ist Sharpe?"

Ja, wo ist Kevin Sharpe? Der krabbelt gerade in Richtung seiner Ecke und hält sich die Rippen. Im Ring hat derweil Lee seinen Gegner wieder auf die Beine gezogen und whipped Van Crane hart in die eigene Ringecke. Grizz Lee rennt hinterher und verpasst SVC noch einen harten ELBOW, bevor er die Hand in Richtung Kriss Dalmi ausstreckt.

Vincent Craven: "Lee fordert den Wechsel. Anscheinend sieht er in Kriss Dalmi nach dessen Aktion gegen Sharpe nun einen etwas vollwertigeren Partner."

Mike Garland: "Egal scheint das dem Serben nicht zu sein, aber Bleed zu beeindrucken scheint auf seiner Agenda höher zu stehen als einen Machtkampf mit L33 auszufechten. Und er schlägt ein!"

Im Ring hat Grizz Lee derweil den sichtlich angeschlagenen Stevie Van Crane auf den Turnbuckle gehievt und steigt hinterher. Kriss Dalmi hat sich unweit des Geschehens positioniert und wartet mit gierigem Gesichtsausdruck auf die kommende Aktion. Lee und SVC sind beide auf dem obersten Seil angekommen... der Trouble Magnet klemmt den Kopf des Gerasy Champions unter seine Achsel... der Arm wird um seinen Hals gelegt... dann packt der Träger der Cryption Crown zu und...

 

SUPERPLEX!!

 

Vincent Craven: "Und... OH MEIN GOTT!!"

Dalmi greift den heranfliegenden SVC aus der Luft!

 

INTO A BACKBREAKER!!

 

Stevie Van Crane federt hart vom Knie des Serben ab, der ihn auf selbiges hat krachen lassen! Lee begibt sich aus dem Ring, Dalmi will härtere Saiten aufziehen und umschlingt den Kopf des Enemy Number One, einen Arm klemmt er zwischen seine Beine.

Mike Garland: "OMOPLATA CROSSFACE! Dalmi mit einem Submission Move, der dürfte Van Crane nun einiges an Schmerzen bereiten!"

Der freie Arm wird weit ausgestreckt, er ist nicht all zu weit von den Seilen entfernt. Die Fans feuern ihn nach Leibeskräften an, auch Kevin Sharpe klopft rhythmisch auf den Turnbuckle. Zu allem Überfluss muss Stevie auch noch in das bildhübsche Gesicht Bleeds starren, die ihm in diesem Moment ein eiskaltes, zufriedenes Lächeln schenkt.

Vincent Craven: "Stevie hat die Hand beinahe am Seil..."

 

STEVIE!! STEVIE!!

 

Vincent Craven: "Jetzt! NEIN! BLEED SCHLÄGT SEINE HAND WIEDER DAVON WEG! Diese Schlange!"

Mike Garland: "Sharpe ist wieder da und hat genug von diesen Spielchen, er steigt in den Ring! Das tut aber auch Lee!"

Beide verharren für einen Augenblick in der Bewegung, als sich ihre Blicke treffen. Kevin Sharpe hat die Wahl: entweder den Aufgabegriff unterbrechen und weiter die Chance haben, dieses Match und die Cryption Crown zu gewinnen, oder Grizz Lee endlich in die Finger zu bekommen.

Vincent Craven: "Kev hechtet am Ringrichter vorbei und torpediert Kriss Dalmi seinen Fuß in den Rücken! Der muss den Griff lösen!"

Mike Garland: "So ein Trottel."

Vincent Craven: "Wieso das denn!? Er hilft seinem Freund und sorgt so dafür, dass das Match weitergehen kann."

Mike Garland: "Und läuft Gefahr disqualifiziert zu werden, das bringt ihn auch nicht weiter und spielt Lee nur in die Karten."

Frider schickt den Hall of Famer mit Nachdruck aus dem Ring. Dalmi hat den angeschlagenen Gerasy schon wieder in die Ecke gehämmert, dort wartet Grizz Lee. WECHSEL! Der Cryption platziert seinen Fuß auf dem Top Rope, der Serbe reißt SVCs Schädel weit nach hinten... UND SCHLEUDERT IHN GEGEN LEES BOOT! Old School! Gemächlich schlendert der Grizzer in den Ring und läuft fast schon beiläufig, aber mit voller Absicht über Van Cranes Gesicht, während er die Arme ausbreitet und Kevin Sharpe zuzwinkert.

Mike Garland: "Hehe, dieser Blacky sieht aus, als wolle er gleich das oberste Seil zerbeißen."

Vincent Craven: "Was ja auch absolut verständlich wäre!"

Lässiges Cover von L33...

 

EINS!

 

Vincent Craven: "Er unterbricht es selbst! Das ist doch..."

Mike Garland: "Nicht illegal."

Lee zerrt SVC gemächlich auf die Beine und whipped ihn kraftvoll in die Seile. Er beugt sich nach unten zu einem Back Body Drop... doch STEVIE VAN CRANE ist noch lange nicht fertig! SUNSET FLIP!! Gehalten!

 

EINS!

ZWEI!!

 

Vincent Craven: "KICKOUT von Lee! Da wurde er von Stevie überrascht."

Mike Garland: "Ob das Sharpe allerdings gefreut hat, dass er hier den Pinfall holen wollte?"

Vincent Craven: "Er ist Wrestler, das nennt sich Instinkt und kann in der Hitze des Gefechts mal passieren."

Wütend richtet Grizz sich auf und attackiert den Undisputed Gerasy mit einem HIGH KNEE LIFT, als der auch gerade wieder auf die Beine kommen will. Ein weiterer wuchtiger Tritt in den Magen, dann hebt er ihn aus... POWERBOMB! Nein! Stevie Van Crane jagt seinem Gegner einige Schläge auf den Kopf! Der Cryption wankt einige Schritte nach hinten, SVC will sich artistisch mit einer HURACANRANA befreien... ABER LEE KANN IHN MITTEN IN DER BEWEGUNG FESTHALTEN!

 

BELLY TO BACK INVERTED MAT SLAM!!

 

Vincent Craven: "VERDAMMT!"

Mike Garland: "Was der Mann manchmal für Moves auspackt, ist schon erstaunlich."

Vincent Craven: "Ja, atemberaubend..."

Vor dem Seilgeviert klatscht Bleed zufrieden in die Hände, während Kevin Sharpe die Arena anstachelt, dass sie seinen Partner noch lauter anfeuern sollen. Der scheint das tatsächlich zu hören und stemmt sich gequält auf alle Viere. Grizz Lee wischt sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und fixiert den Gerasy. Mit einem TRITT will er ihn wieder auf die Matte schicken... ABER SVC FÄNGT DAS BEIN AB! DRAGON SCREW AUS DER BEWEGUNG! Unter frenetischem Jubel beißt er die Zähne zusammen.

Vincent Craven: "Stevie Van Crane ist zurück! Grizz Lee stürmt auf ihn zu... DIREKT IN EINEN DROP TOE HOLD DES GERASY!!"

Mike Garland: "Er federt in die Seile, Lee ist schon wieder bereit... SPINNING WHEEL KICK von Van Crane!"

Für einen Moment muss der Enemy Number One verschnaufen. Er weiß, dass er den Trouble Magnet so nicht lange in Schach halten wird können, er braucht eine kurze Pause. Sein Blick geht zu Kevin Sharpe, der beinahe in den Ring fällt, so sehr lehnt er sich mit ausgestrecktem Arm über das Top Rope. Grizz Lee ist schon wieder im Angriffsmodus... STEVIE VAN CRANE HECHTET IN SEINE ECKE!!

Vincent Craven: "Ja! JAA!! WECHSEL MIT KEVIN SHARPE!! JETZT KANN SICH LEE AUF ETWAS GEFASST MACHEN!!"

Mit einem gewaltigen Urschrei entert der Sickman den Ring. Grizz Lee erstarrt und blickt diesem Tornado aus Hass direkt entgegen. Kein Entkommen mehr...

 

LARIAT!!

 

Der Cryption dreht sich um die eigene Achse, aber Kevin Sharpe hat natürlich gerade erst angefangen. WHIP IN.

 

THESZ PRESS!!     ANGRY SHARPE HEADBUTTS!!

 

Vincent Craven: "Eins! Zwei! Drei! Auch die Fans zählen mit!"

 

VIER!

FÜNF!

SECHS!

 

Mike Garland: "Jetzt hat er erstmal genug. Logisch, tut ihm selbst ja auch nicht wirklich gut."

Brutal wird Lee an den Haaren nach oben gerissen und muss schon wieder in die Ropes, Sharpe nimmt Maß... aber im Rennen bekommt der Grizzer NELSON FRIDER zu packen und zerrt ihn vor sich!

Vincent Craven: "SKANDAL! GANZ MIES!! Kev konnte zum Glück noch rechtzeitig abbremsen."

Den kurzen Moment der Ablenkung nutzt Lee für den TAG mit Dalmi, der sich vorfreudig in den Ring begibt. Ein wütender Kevin Sharpe könnte ihm schließlich ein nettes Schlachtfest garantieren.

Mike Garland: "Sharpe ist egal, wer ihm da jetzt vor die imaginäre Flinte läuft, er nimmt alles. SAMOAN DROP gegen den heranstürmenden Dalmi!"

Sofort ist er wieder oben und provoziert den Serben mit einer fordernden Handbewegung. Attacke Dalmi... doch wieder landet er nur auf den Schultern vom Sickman... DEATH VALLEY DRIVER!!

 

KEVIN SHARPE!! KEVIN SHARPE!!

 

Vincent Craven: "Kein Cover, bringt ihm wenig, stattdessen muss Dalmi in die Ecke, wo Stevie schon wartet, um auch sein Stückchen vom Serben abzubekommen. WECHSEL!"

SVC wuchtet sich auf den Turnbuckle, während sich Sharpe den Gegner auf die Schultern setzt. TOP ROPE BULLDOG von Stevie!! Der Undisputed Gerasy ist gleich wieder in der Hocke und wartet bis sein Gegner wieder auf die Beine kommt... UND...

 

SACRIFICER...

 

Mike Garland: "NEIN!! DALMI KONNTE VAN CRANE GERADE NOCH VON SICH STOSSEN!"

Dalm1 federt kurz in die Seile, um Schwung zu holen und selbst seinen FINISHER anzubringen!

 

INJECTION...

 

Vincent Craven: "AUCH NICHT!! Stevie konnte ausweichen! ZUM GLÜCK!!"

Mike Garland: "Da ist BLEED auf dem Apron! Der Ringrichter ist für einen kurzen Moment abgelenkt!"

Vincent Craven: "UND DALMI NUTZT DAS FÜR EINEN LOW BLOW!! Er tritt Stevie Van Crane ansatzlos zwischen die Beine! DAS IST DOCH SCHEISSE!!"

Mike Garland: "Bleib' sitzen."

Die Fans buhen sich die Kehlen wund, können aber auch nicht verhindern, dass das CRAFT Member in die feindliche Ecke gezogen wird. Das Apocalypse Girl ist mittlerweile wieder aus dem Geschehen getreten und lächelt zufrieden. Nicotine & Bacteria wuchten SVC an den Beinen nach oben... DOUBLE FLAPJACK!!

Mike Garland: "Die beiden arbeiten nach den anfänglichen Schwierigkeit nun doch erstaunlich gut zusammen."

Vincent Craven: "Ja? Feiere ihre unfairen Aktionen doch noch ab!"

Garland kommt nicht mehr dazu, etwas zu erwidern, SVC wird von Lee in die Ropes geschickt.

 

OVERHEAD BELLY TO BELLY SUPLEX!!

 

Mike Garland: "Das könnte es jetzt gewesen sein!"

 

EINS!

ZWEI!!

 

Vincent Craven: "WEHR' DICH, STEVIE!!"

 

KICKOUT!!

 

Vincent Craven: "JA!!"

Mike Garland: "Nach allem was SVC hat einstecken müssen schafft er dennoch den Kickout!"

Grizz Lee klopft auf die Matte, aber er ist Profi genug, sich davon nicht aus der Ruhe zu lassen. Sofort der Wechsel mit Dalmi und die beiden N&B-Member ziehen Stevie nach oben. Er wird in die Mitte genommen...

Vincent Craven: "Nein... das wird doch nicht... "

Mike Garland: "DOCH!! DER DOUBLE BRAINBUSTER!!"

 

LOBOTOMIZER!!!

 

Der Undisputed Gerasy Champion wird mit dem Finisher von Lobotomy Blues auf die Matte geschickt, was Kevin Sharpe in seiner Ecke zu wahren Schimpftiraden bringt. Lee rollt sich aus dem Ring, während Dalmi in der Ecke in Position geht. Sharpe streckt die Hand so weit nach seinem Partner aus wie es geht, doch der ist unerreichbar und kommt wackelnd in der Ringmitte auf die Beine.

Vincent Craven: "DALMI NIMMT ANLAUF!"

 

INJECTION!!! INJECTION!!!

 

Hart prallen beide Gegner in der Ringmitte zusammen und Stevie scheint nun entgültig ausgeknockt zu sein.

Vincent Craven: "Dalmi pinnt! Nein, nein und nochmals nein!"

 

EINS!

 

Mike Garland: "Kevin Sharpe will in den Ring... doch da ist Grizz Lee!!! Unbemerkt von Sharpe hat er sich in dessen Rücken geschlichen!"

 

ZWEI!!

 

Vincent Craven: "Lee zerrt seinen ehemaligen Partner aus dem Ring und schleudert ihn über die Guarding Rail! Nein, nicht so!!! Komm schon Stevie!"

 

DREI!!!

 

Jane Nelson: Die Sieger, nach 14:35 Minuten... KRISS DALM1 und GRIZZ L33!"

 

Aber Dalmi hat noch nicht genug und prügelt weiter auf Stevie Van Crane ein. Das Versprechen gegenüber seiner Königin einlösen. Grizz Lee will in den Ring zurück... DOCH DA IST SHARPE UND ZERRT IHN AN DEN HAAREN ÜBER DIE ABSPERRUNG!

Vincent Craven: "Unfassbare Szenen spielen sich hier ab! Dalmi schlägt im Ring wie ein Besessener auf Stevie Van Crane ein, während sich Lee und Sharpe durch die Zuschauer prügeln!"

Mike Garland: "Und Bleed steht nur da und lacht. Das finde ich jetzt auch nicht mehr witzig!"

Im Publikum hat Kevin Sharpe derweil genug von dem Unsinn. Er reißt einem Fan die Krücke aus der Hand, der selbstredend nichts dagegen hat, und zimmert diese Lee über den Kopf! Dann bahnt er sich den Weg durch die Zuschauer.

Mike Garland: "Sharpe krabbelt in den Ring! Na endlich! Endlich kommt jemand Stevie zu Hilfe!"

Vincent Craven: "DA! AUF DER ANDEREN SEITE!!!"

 

ELEVEN!!!

 

E11 rennt durch das Publikum, stößt dabei die, die ihm im Weg stehen achtlos beiseite. Er hüpft über die Absperrung und hechtet auf den Apron. Im Ring bewegt sich Kevin Sharpe gerade auf Dalmi zu...

 

SPRINGBOARD HEADSHOT DROPKICK!!!

 

Vincent Craven: "Sharpe geht zu Boden wie ein gefällter Baum!!! Er liegt nun ebenso reglos da wie Stevie Van Crane! Dalmi hat endlich von ihm abgelassen, Bleed scheint genug Rache bekommen zu haben."

Mike Garland: "Grizz Lee rollt sich schnaufend in den Ring zurück und Nicotine & Bacteria stehen triumphierend über ihren geschlagenen Gegnern!"

Vincent Craven: "Ein schwarzer Abend für die PCWA, nach der letzten Vendetta zerstören diese üblen Menschen einen weiteren Main Event!"

Mike Garland: "Naja, so übertrieben würde ich es jetzt nicht ausdrücken. Man muss ja nicht gleich 'schwarz malen', tihi."

Vincent Craven: "Wir müssen uns leider schon wieder verab... nein, ich höre gerade, dass noch etwas passiert."

 


------------------ PCWA ------------------

 


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Das Licht geht an und unter dem Hallen der großen Lampen, zeigt Helligkeit seine Galerie. Nach dem „Training“ mit Hannibal Cain und Gabriel Lucifer, ist er sofort nach Hause gefahren. Auch wenn es sicherlich nicht alle sahen, tat sich etwas in ihm. Eine Initialzündung. So viele Einflüsse des Tages. Die schiere Größe und bedrohliche Ausstrahlung von Swat Member#2, das Anerkennen seiner Taten durch Eleven und das kurzzeitige Wiederfinden eigener Stärke in der Antwort… die Aufsässigkeit und Arroganz von Hannibal Cain und die Unterwürfigkeit von Gabriel Lucifer… Sie alle brüllten mit vereinter Stimme einen Gedanken so laut in die Nacht, dass er selbst Tote wecken könnte:

SEI ENDLICH WIEDER AZRAEL RAGE! FINDE DEINE STÄRKE WIEDER!

Mit einem Glas Whisky in der Hand, in welchem ein Eiswürfel schwimmt, streift er, wie ein wabernder Schatten fast lautlos, durch die Gemächer, die er als eine Art Ruhmeshalle für sich selbst erbaut hatte. Vorsichtig betrachtet er die Musikanlage und schaltet sie ein. Kurz einen Titel ausgesucht und dann drückt er „PLAY“.

Andächtigen Schrittes geht er weiter, streift seinen Mantel einfach auf den Boden ab. Seine Fingerspitzen ersehnen erst die Berührung und streichen schlussendlich vorsichtig über die Marmorverzierte Wand, ziehen Bahnen in den Staub, denn all dies wurde seit zwei Monaten nicht mehr betreten oder gereinigt. Er erblickt die Anfänge auf Bildern in Rahmen an der Wand…

Der oberste Teufel… Der Anfang offenbarte sein Talent, aber er hatte noch so viel zu lernen. Fehden gegen Elroy Schmidtke und Desmond Mallory um den Cryption… Gewaltige Schlachten… Das 666 Match oder der Hollywood Street Fight. Seine Finger reißen das Bild seines ersten Cryption Title Sieges herunter und es geht klirrend zu Boden, wird aber nicht beachtet.

Kurz bleibt er stehen und mustert er Bild. Ein Kampf gegen Valkos Heritage, um den Cryption… Wie jung er dort war, wie ehrgeizig… Er nimmt einen kleinen Schluck seines Getränks und reißt dieses Bild dann mit Gewalt herunter.

Azrael Rage: „Ich bin nicht mehr jung.“

Nicht mehr… und da sieht er ein anderes Gesicht, das neben ihm alt geworden ist. Brawlin’ Rumble V… der Kampf gegen Gabriel Lucifer. Eine bittere Niederlage, aber eine gute Lehrstunde. Von diesem Augenblick an, sollte ihn nichts mehr stoppen können. Sollten sie alle kommen und durch seine Gedanken wie durch die Bilder gehen die Zeiten in denen er Valkos Heritage in einem Duell bezwang, Keevan streckte, Diego „Desperado“ Ortega niederrang, den Quest 4 the Best eroberte und schlussendlich John Smith beim Brawlin’ Rumble VI den Undisputed Gerasy entriss. Er hatte dessen Ruf gehört, welcher wie der Gesang der Sirenen ihn anlockte und er riss jede Mauer nieder, die diesen Schatz bewachte, bis er ihn endlich in seinen blassen Händen hielt. Er sieht es auf einem Bild, wie er ihn zum ersten Mal siegreich in die Höhe hielt. Aber er verspürt bei diesem Bild weder Sehnsucht zu dieser Zeit, noch Stolz auf seine Leistungen. Er wird auch nicht wehmütig der Vergangenheit gegenüber, welche für viele so golden scheint. Nein, all das ist es nicht. Er wird zornig. Mit aller Kraft, die sein Arm hergibt, wirft er das Glas samt Getränk in das Bild.

Azrael Rage: „DU BIST DER FLUCH MEINES LEBENS!“

Eiligen, polternden Schrittes geht er zum Kamin am Ende am Ende der beeindruckenden Galerie. Ein Knopfdruck und ein Klicken des Feuerzeuges später und schon entzündet sich das Feuer im Glutofen. Jetzt ist er nicht mehr zu bremsen. Er greift sie sich alle… Die zahllosen Siege seiner ersten Regentschaft… eine Battle Royal gegen das gesamte Roster… Ares, der Kriegsgott, in seinem eigenen Spiel besiegt… Smartin Phynix… Elroy Schmidtke… Barqas… sie alle lagen schlussendlich vor ihm im Dreck und nun sollen sie alle endgültig im Feuer untergehen, genau wie es damals mit seiner Regentschaft war… Er wurde gefeuert und es dauerte lange, bis er zurückkehrte.

Doch er ist nicht fertig… T-Shirts, Bilder, Erinnerungsstücke. Sie alle finden immer schnelleren Weges oder per Wurf den Weg ins Feuer. All die Namen durchbohren seinen Kopf, während er dem zerstörerischen Element alles so schnell übergibt, wie er nur kann… Anathema, die Revolution des Trotzes… Melina, die erste große Liebe… Das Schild Azrael Rage… Der Regenläufer Azrael Rage… Azrael Iscariot, der Verräter… Der Regenläufer… der Gott der PCWA… der Antiheld… der Retter der PCWA… der Cryption Champion… der wIw Emperor of Wrestling und das zugehörige Trophäenschwert… Freunde wie einst Erik Moranes, Corven Shaw, Pavus Maximus, Blake Milton… Feinde wie Lynn Farrell, Chris Fusion, Blaze, Alistair Brunswick, Mad Dog… Verbündete wie Runa Lillith Heritage, Gabriel Lucifer, Stryfe, Payman, Smartin Phynix… Geliebte Menschen wie Melina, Eri Osada oder Cinderella Rage… Titel wie der zweite Cryption Titel, der Cotatores Sieg mit Erik Moranes, der zweite Run als Gerasy und natürlich so auch der dritte Sieg, der ihm den Beinamen Rekordchampion einbrachte… Er verschont nichts, weint keine Träne an die Vergangenheit, denn sie ist beileibe schon genug betrauert worden. Er macht immer weiter, der Karmin droht unter all den Trümmern zu ersticken und doch kümmert es ihn nicht. Hier eine Titelreplika, da ein T-Shirt, mal eine Trophäe, gefolgt von Pokalen von dort eine Actionfigur und die Autogrammkarten. Selbst die teuren Anzüge, die er zeitweilen trug, sind ein Teil seiner Vernichtungsorgie. Erinnerungsstücke gehen einher mit alten Kampfgewändern. Keine Spur seiner illustren Karriere soll ganz bleiben, nichts soll verschont werden, keins davon soll mehr in goldener Nostalgie schimmern können.

Schlussendlich geht er vor Erschöpfung vor dem kämpfenden Flammen auf die Knie und rammt seine Fäuste auf das Parkett. Immer wieder holt er aus und schlägt auf den harten Boden ein, obwohl die Anstrengung ihren Tribut fordert. Er macht weiter, während sie die Haut seiner Knöchel abschürft und das Blut hervorrinnt, um den staubigen Boden zu beflecken.

Seine Augen wirken glasig, verzweifelt und sie würden wohl weinen, aber alle Tränen, all der Schweiß und all das Blut, dass nicht mehr seinem Körper innewohnt, liegt nun in den Flammen, die sich beschwerlich, aber langsam gegen die Menge an Gegenständen durchsetzen. All seine Taten, seine Entscheidungen, seine Leidenschaften, seine Siege und Niederlagen verbrennen und irgendein Teil in seinem schwarzen Herz genießt es diese Last endlich vernichtet zu sehen. Und dennoch zerfrisst es ihn, wie Parasitenbefall im Hirn. Die blutigen Händen greifen sein Gesicht, malen seine Konturen nach, reißen an seinen Haaren und drücken die Fingernägel in seine Schläfen.

Noch immer sucht er und kann es nicht finden. In all dem Schmerz, dem Verlust, den Erfolgen, verbirgt sich noch immer tief in ihm seine Stärke. Sein Körper ist doch so trainiert, wie nie in seinem Leben und dennoch fühlt er sich, wie ein williges Opfer für all die Dinge, die die PCWA auf ihn werfen kann. Warum kann er die Motivation, den Gedanken, den Auftrieb der manchmal Mal hervorblitzt nicht festhalten?

Azrael Rage: „Ich will meine Stärke wieder.“

Wimmert er… Das ist alles was noch zählt in dieser Welt, die zwar von einem Phoenix gehalten wird, aber im inneren lauert ein Leviathan und er frisst die Schweine. Dieser Leviathan ist nicht Eleven, nein, nein, es ist viel mehr, dieser Ort, der einst sein Zuhause war selbst… Die PCWA frisst ihre Kinder und spuckt nur die Knochen aus, nachdem sie zerwürgt sind. Wo einst ein Heimatgefühl stand, findet er in sich selbst nur tief schwarzen Hass, welchen er am liebsten ölig triefend ausspucken würde, wenn er doch nur könnte. Doch dieser Hass steckt in allem. In seinem Herzen, seinem Magen, seinen Eigenweiden, seiner Lunge und in seiner Luftröhre… es ist als würde er ertrinken in all dem Hass auf die Vergangenheit, auf die PCWA, und doch, wie ein Ertrinkender, versucht er mit aller Kraft, allem Zappeln, nach Luft zu ringen, die das überleben sichern würde.

So erinnert er sich an alles, was in der letzten Dekade geschehen ist, als ob es gestern wäre, nur das Gefühl von Macht und Stärke finden seine Muskeln und sein Geist nicht mehr. Stattdessen steht er nur Tag für Tag auf, weil er sonst nicht weiß, was von all dem Geschehenen überhaupt er selbst war… War es nicht alles das Streben nach dem Gerasy, nach Erfolg, nach Ansehen? Hat er überhaupt bewusst eine Entscheidung getroffen, die wirklich nur für ihn war? Oder ist er einfach nur von A nach B wie ein Blinder getorkelt, weil die Gegebenheiten es ihm vorgaben? Das würde natürlich im Umkehrschluss bedeuten, dass er nie er selbst war, sondern sich nur anpasste, um zu überleben, um zu dominieren. Er denkt das ist die eiserne Wahrheit, die ihn wie ein Stein ins Gesicht Minute für Minute, Stunde für Stunde, Tag für Tag trifft, seitdem er so tief gefallen ist. Sie alle fordern, dass er endlich wieder Azrael Rage ist, aber wer ist Azrael Rage.

Das Blut läuft die Unterarme herunter, während er sich die Haare rauft, denn die Antwort auf diese Frage ist so simpel und doch kommt sie so schwer über seine Lippen, dass er sie nur flüstern kann…

Azrael Rage: „Ich weiß es nicht. Ich weiß… es einfach nicht.“

… Weil es nie einen Azrael Rage gegeben hat. Es gab nur Adam Whisker, der eine Fabel, ein Pseudonym erfand, um endlich einmal Glück und Erfolg in seinem Leben zu haben. Dafür opferte er alles, was er konnte. Und so begreift er, dass es niemals seine Stärke war, die die Hiebe austeilte. Es waren nur die Umstände, denen er tagtäglich hinterher eilte, um eine Rechtfertigung für seine Existenz zu haben, bis alles wie ein Kartenhaus zusammenbrach.

Eine bekannte Stimme holt ihn aus seinem Wahn hervor.

„Vater, ist alles in Ordnung bei dir?“

Er blickt auf. Seine Tochter, Cinderella. Sie blickt ihren Vater an, verstört, aber ihre Arme umgreifen ihn und sie lehnt sich an ihn. Tatsächlich fühlt er in diesem Moment eine kleine Sache, die echt ist… er ist ein Vater.

Miss Cinderella: „Was ist hier passiert?“

Er wirft sich einfach hinten über, verharrt liegend in der Jesus-Pose und spricht gen Himmel, während sie kniend über ihm ist und ihn anguckt.

Azrael Rage: „Ich habe ein Schwein geschlachtet.“

Sie weiß nicht ganz, was das bedeuten soll, aber ihr Vater war schon oft ein Ausbund an Rätsel und Geheimnissen und so legt sie sich einfach dazu.

Miss Cinderella: „Heißt das, du bist mit fertig mit der PCWA?“

Er schüttelt den Kopf, welcher aussieht als ob er in eine Schlägerei geraten ist.

Azrael Rage: „Das weiß ich nicht… das weiß nur Azrael Rage.“

Die Antwort gibt mehr Fragen auf, als sie beantwortet, aber sie lässt es gut sein, legt sich vorsichtig mit auf den Boden, und genießt es endlich wieder bei der Familie zu sein. Dabei sind die Dinge doch sehr eigen. Es stinkt wegen der ganzen komischen Dinge im Karmin, überall liegen Splitter und Glasscherben, ihr Vater ist blutverschmiert und vor allem steht eine Frage im Raum. Wenn Azrael Rage nicht neben ihr liegt, wer ist dann Azrael Rage?

 

Mike Garland: "Ich habe keinen Schimmer, was wir hier gerade gesehen haben. Hat Azrael Rage die PCWA verlassen?"

Vincent Craven: "Ist das hier überhaupt Azrael Rage? Oder ist Azrael Rage einfach nur wahnsinnig geworden? Jetzt gerade, wo die PCWA alle Hilfe braucht, um die drohende Gefahr aus dem Keller kommend zu besiegen? Es gibt keine Einheiten. Es gibt den DEAL, es gibt die Army. Es gibt die Religion of Death. Die CRAFT. Es gibt Einzelgänger wie Mad Dog. Sharpe. Aber scheinbar hat die PCWA nun keinen Azrael Rage mehr."

Mike Garland: "Zumindest keinen geistig gesunden Rage. Liebe Fans, ich verstehe das alles nicht. Sehr verwirrende Szenen zum Abschluss der heutigen Vendetta. Wir sehen uns in einem Monat wieder, bei der letzten Show vor dem Imperial Impact 10, für den schon einige Matches feststehen!"

Vincent Craven: "Ganz genau! Vielen Dank fürs Zuschauen und bis bald!"


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