RISING PHOENIX

Die NR.1 PRE-SHOW im Wrestling Business!

Exklusives Material von VENDETTA 82!

Nur für ECHTE Fans!

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++Flashback++
++Wenige Augenblicke nach dem Ende des Imperial Impact 8++

Sich den Kopf haltend sitzt er nun da, geschlagen, verprügelt, verspottet und was noch.
Nicht mal mit der Hilfe von Elroy und Person B konnte er es schaffen, den alten zähen Sack Lucifer zu besiegen.

Was für eine Lachnummer er nur ist. Aber was sollte er machen? In einem Ring würde er jemanden wie Lucifer wohl kaum besiegen können, zuhause auf der Straße hingegen hätte es vielleicht anders ausgesehen – ohne Regeln hätte er Gabriel Lucifer durchaus auseinander nehmen können. Aber in einem Wrestling Ring, da ist er klar im Nachteil. Langsam schließt er seine Augen.

Er erinnert sich an seine Kindheit, was für eine Schöne Zeit das doch war. Damals als er nur darauf achten musste sein Essensgeld in die Socken zu stecken. Ach, wem will er was vormachen, seine Kindheit war kein Deut besser als seine jetzige Situation!

~

Klein Hudson läuft nach der Schule nach Hause, durch diese verkommene Gegend, direkt in Miami. Er zittert jedes Mal, wenn er wieder um eine Ecke laufen muss. Die Leute hier nehmen auch kleine Kinder aus. Nur weil er gerade mal Zehn ist, heißt das nicht, dass er sich hier sicher fühlen kann, sollte er jemanden falsch angucken, wird er wie ein Erwachsener verprügelt, deswegen hat er schon früh gelernt, der Boden kann ihm nichts antun, ihn kann er so lange anstarren wie er will.

Als er wieder in Gedanken versinkt klopft ihm jemand auf die Schulter, es sind seine Freunde aus der Schule, ja in der Schule da sind sie die coolen „Nigger“, was wohl daran liegt, dass sie hier aus der Gegend kommen und nicht aus dieser verweichlichten 18. Straße. Da wurden grade mal 2 Leute in den letzten 3 Monaten erschossen, sofort hört er ein Knallen und Schritte, die schneller auf sie zu kommen. Ein Mann wird von einer Gang verfolgt, er rempelt die kleinen Jungs an und zwei von ihnen fallen zu Boden. Noch mehr Schüsse auch der Mann liegt am Boden, allerdings ist er nicht der einzige. Einen der Jungs hat es auch erwischt. Hudson blickt ungläubig auf den sich nicht regenden Körper seines Freundes, direkt in den Kopf, keine Chance für den Jungen. Langsam fällt er auf die Knie, er kann sich kaum bewegen, noch mehr Schüsse. Anscheinend wollen die Freunde des Mannes Rache an der Gang nehmen. Fast wie in Zeitlupe sieht Hudson wie eine Kugel aus einem Lauf vom Weg abkommt und auf ihn zukommt. Sollte sein kurzes Leben etwa jetzt schon enden und zwar auf so eine Weise. Plötzlich wird er zu Boden gerissen, im ersten Moment glaubt er einer seiner Freunde muss reagiert und ihm das Leben gerettet haben. Doch Hudson blickt in ein ihm völlig unbekanntes Gesicht, es ist ein Mann, einen Haut-ton dunkler als sein eigener. Dieser guckt ihm in die Augen mit einem Grinsen und meint trocken:

‚Das war knapp, was?‘

Hudson kennt dieses Grinsen, zu oft hat er es gesehen. In diesem Moment sieht er sich um. Ein Haufen Leichen liegen um ihm herum, gerade Mal zwei Jungs von seinen Freunden sitzen weinend in einer Ecke, alle anderen hat es erwischt, Hudson wird es schwarz vor Augen, seine Erinnerung endet hier.

~

Hudson schnellt hoch, schweißgebadet, er zittert am ganzen Körper, er schlägt gegen die Wand, die rechts neben der Bank liegt auf der er eingeschlafen ist. Er guckt auf die Uhr, es ist bereits 02:00 Uhr morgens, warum hat ihn keiner geweckt? Bevor er es realisiert, fangen an Tränen an seinen Wangen herunterzulaufen, schon lange hat er nicht mehr geweint. Schon lange hat er versucht diese aus seinem Kopf herauszuhalten, versucht sich selbst abzulenken, indem er sich hier mit irgendwelchen Leuten prügelt. Es hilft nichts mehr, er kann diese Sachen nicht vergessen, immer noch weinend nimmt er seine Trainings Tasche und öffnet die Tür.

Hudson: „Fuck this, I'm tired of this shit! Just screw this world, nothing good comes out  from living on this retarded planet, we are all damned to die. Why are we still trying to create something meaningful in our Lifetime? BULLSHIT! Life's a  bitch, why me? Why not one of the other Niggers, dammit. Why can't I get this Memories out of my head, I don't need Money, Bitches, Cars or whatever just take those Memories away from me.“

Seit langem sprach er wieder in Englisch, seine Muttersprache, ein Zeichen dafür, dass er aufgebracht ist. Auf Englisch kann er immerhin noch halbwegs fluchen. Hudson, diese Worte immer noch vor sich hinmurmelnd, nimmt eins seiner Tütchen aus der Jackentasche. Nur dieses grüne Zeug hilft ihm diese Scheiße hier zu vergessen. Er reibt sich die letzte Träne aus dem Gesicht und verlässt den Dome. Nächste Show wird er hierher zurückkehren, sein Match gegen Lucifer verloren, seine Chance sich zu beweisen vertan. Wieso kommt er eigentlich immer noch hierher? Er weiß es nicht. Er setzt sich auf eine Parkbank, fängt an einen Joint zu drehen, ganz ohne Tabak. Er braucht die volle Dröhnung jetzt. Vielleicht sollte er einfach die PCWA verlassen – NEIN – dieses Mal darf er nicht wegrennen…

…Dieses mal nicht, Life's a Bitch, U just got to make sure that bitch is beatiful, scheiß auf Lucifer, scheiß auf die Firma, scheiß auf alle hier. Er ist Jamie Hudson, egal was passiert. Vielleicht liegt es am Weed, aber er hat seine Meinung geändert. Lucifer denkt, er weiß was Schmerz ist? Dieser Nigga hat doch keine Ahnung von Leiden. In der Sache mit ihm und Lucifer geht es schon lange nicht mehr um gewinnen und verlieren, es geht darum den anderen zu zerstören. Mal sehen was wir nächste Show so reißen können, was?! Er nimmt den letzten Zug und geht Richtung Hotel, der alte Nigga, sein Vater, hat sich auch schon lange nicht mehr blicken lassen. Verfickt nochmal, er braucht jemanden zum reden.

Hudson: „YO Nigga, I know ure here, Stop Hiding U Bitch.“

Keine Antwort, was hatte er auch erwartet, er hatte erwartet das sein Vater ihm endlich antwortet. Mit getrübter Stimmung, setzt er seinen Weg fort, seine psychischen Schmerzen übertönt mit Drogen. Das ist sein Leben, als Jamie Hudson – in der PCWA!


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++ Flashback ++

++ Imperial Impact VIII ++

Er wollte weg. Einfach weg. Er sah auf seine Sporttasche während er am Straßenrand auf ein Taxi wartete. Ein Taxi was ihn weg bringen sollte vom PCWA Dome hin zum Flughafen. Doch während er da so stand und auf seine Sporttasche starrte wurde alles von Sekunde zu Sekunde unrealistischer. Hatte er jetzt wirklich gegen Pavus den kurzzeitig vakantierten Titel der Cryption Crown gewonnen? Hatte er wirklich diese „Dauerkarte“ in der Hand? War er wirklich hier oder spielte ihm der Adrenalinrausch einen Streich? Er war doch eben noch beim Ausgang gewesen und hatte mit dieser Person B geredet. Und jetzt wirkte alles so weit weg. Chris McFly Jr. neuer Träger der PCWA Cryption Crown. Der FSP World Champion als PCWA Titelträger. Alles so surreal.

Chris McFly Jr.: „Fuck… jus’ didn’t expect this bullshit to happen.“

Er wusste nicht mehr was er glauben sollte. Ob er sich über diesen Titel jetzt freuen sollte oder nicht. Sollte er jetzt Caleb Yuma dankbar sein? Er hatte ihn vor wenigen Minuten noch als „Guten Jungen“ bezeichnet. Aber wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, fand er das gar nicht mehr so sportlich und ehrenvoll was da vor kurzem noch im Ring passiert war. Er hätte genauso gut besiegt sein können. Pavus hätte ihn genauso schon besiegen können. Und weder er noch eben Pavus hatten das Match bekommen was sie beide eigentlich wollten. Keiner von Beiden hatte gegen Rebel called Hate gekämpft.

„Und was hast du nun vor Champion? Wirst du einfach abhauen und das hier als einmaliges Abenteuer ansehen?

Eine bekannte Stimme kommt aus circa 10 Metern immer näher. Pavus Maximus. Der Besiegte in einem Kampf der so nie stattfinden sollte.

Chris McFly Jr.: „Ich… ich weiß es noch nicht Pavus…“

Der nordische Hüne baut sich langsam vor dem Chicagoer auf. Die Lippe ist leicht geschwollen und ein Cut ist deutlich zu sehen. Der Cut der das Blut preisgab, was seine Niederlage bedeutete.

Pavus: „Hast mich gut erwischt, kleiner Mann. Mein Respekt ist dir sicher und genauso die Gratulation. Du hast es geschafft, mich besiegt und dir den Cryption geholt.“

Chris McFly Jr.: „Es fühlt sich trotzdem nicht richtig an. Caleb hätte sich nicht einmischen dürfen. Er hat klar gegen eine Bitte, ja eigentlich eine Anweisung von mir verstoßen. Und langsam wird mir klar dass er ganz bewusst wollte dass ich dieses Teil hier gewinne. Ich weiß noch nicht was ich dazu sagen soll, wie ich ihm gegenüber reagieren soll. Ich fühle mich erneut wie eine kleine Figur in einem riesigen Schachspiel.“

Der Hüne streicht sich durch den Bart, betätschelt die Wunde an der Lippe und grinst.

Pavus: „Aber du bist am Zug. Und du hast es selber in der Hand wie deine Taktik nun aufgeht, ob sie aufgeht. Kleine Figur – große Bedeutung. Du bist der Cryption Crown Träger verdammt. Du bist soeben zu einem Teil der PCWA geworden. Wie du die Sache mit Yuma klärst ist deine Entscheidung, dazu kann und will ich dir nix raten. Wie ich damit umgehen werde steht genauso wenig fest. Fakt ist aber, dass er sich dadurch nicht beliebter bei mir gemacht hat.“

Der Nordmann streckt seinem Gegenüber die Hand entgegen.

Pavus: „Du hast gewonnen, du bist der Champion. Für mich ist der Traum von der Crown geplatzt. Aber ich bin froh dass ich diesen Traum von dir beerdigt bekommen habe.“

Fast schon gedankenverloren schaut sich Pavus die Umgebung an, sein Abend war nicht so geplant. Kein Hate, Kein Titel, Erfahrungen die er nicht machen wollte, angeeignetes Wissen welches zerstreut und nachdenklich macht.  McFly schlägt ein und sieht den Hünen dabei noch etwas nachdenklich an.

Chris McFly Jr.: „Ich fange an ihm zu misstrauen. Er hat mittlerweile überall und mit jedem seine Connections geschlossen. Es wirkt als wenn er überall ist. Und mir wird er bestimmt die Frage stellen wo er sein Match gegen mich bestreiten darf.“

Der Chicagoer löst wieder den Griff vom Handshake und schaut den nordischen Hünen der seine Wunde abtastet wieder direkt in die Augen.

Chris McFly Jr.: „Eigentlich hättest du dir ein Rückmatch echt verdient. Aber ich weiß nicht ob ich hierher zurückkommen werde oder ob ich die PCWA ihre Leute mir nachjagen lasse. Jetzt muss ich erstmal zum Flughafen ich habe in ein paar Stunden einen Weiterflug nach Japan. Kleine Tour mit gutem Geld.“

Kurz stockt er.

Chris McFly Jr.: „Oder kennst du hier noch irgendwo einen netten Pup? Kneipe heißt das glaube ich auf Deutsch. Ich habe noch viel Zeit bis zum Flug und wollte mir wegen 10 Stunden kein extra Zimmer nehmen.“

Wie wird der Hamburger Jung reagieren? Vor kurzem wollten sie sich die Köpfe einschlagen und nun lädt er den besiegten Gegner ein?

Pavus: „Stimmt, das Zimmer wäre nur unnötiges Geld, was man sicherlich bei nem gemeinsamen Bierchen besser investieren kann.“

Ein kurzes Grinsen flackert im Hamburger Gesicht auf, wird aber durch die vielen offenen Fragen schnell wieder geschluckt. Pub, Kneipe, Bier… klingt nach nem guten Plan.

Pavus: „Wenn ich mir ein Rückmatch verdient habe, dann wird es irgendwann so kommen. Das Voting hat ja gezeigt dass mich die Leute sehen wollen, egal wo und gegen wen. Für heute jedoch ist dein Vorschlag durchaus angebrachter.“

Just in diesem Moment fährt das Taxi vor, welches McFly eigentlich zurück in seine Welt bringen sollte.

Pavus: „Ich kenn mich in Berlin auch nicht wirklich gut aus, allerdings gehe ich stark davon aus dass der junge Mann dort…“

Fingerzeig auf den anscheinend indischen Taxifahrer, der zum Takt seines Wackel-Elvis an der Frontscheibe freudestrahlend mitwippt und sichtlich gut gelaunt ist.

Pavus: „… einen geeigneten Platz kennt wo wir beide den Abend noch mal in aller Ruhe Revue passieren lassen können, ein bisschen ausspannen, Wunden lecken können und ich dich einfach davon überzeugen kann, dass dieser Titel hier her gehört.“

Ein Blick auf die Cryption Crown. Nahe dran war der Hamburger…

Pavus: „Genau wie du…“

Der Nordmann öffnet die Taxitür und bietet dem neu gekrönten Champion den Platz an. Der Platz der ihm gebührt – ihm dem Champion. Doch wohin wird der Weg führen? Wissen tut das momentan noch niemand – vorerst wird der Weg jedoch in einem lustigen kleinen Trinkgelage enden. Grund zum feiern ist da. Ein neuer Champion – 2 Männer mit neuen Zielen.


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++OFF-CAMERA++

Schwarz-weißes, leicht verwackeltes Bild.

Ein harter Fußtritt befördert den metallischen Müllkübel von seiner Position und schleudert ihn scheppernd gegen eine Wand. Der Deckel springt auf und allerlei Unrat landet auf dem Boden.

„Dreck. Alles nur Dreck.“

Nun erkennen wir, wer sich gerade im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit befindet. Alistair und Patricia Selladore, die next CENTURY gods. Die beiden scheinen erst kürzlich im PCWA Theatre angekommen zu sein, denn sie tragen noch ganz normale Straßenkleidung. Offenkundig befinden sie sich gerade in einem Versorgungsflur, der vom großen Foyer abgeht.

Patricia tritt noch einmal mit Schwung zu und verpasst der Tonne damit eine weitere Beule. Wir erkennen, dass sie dabei ihr Gesicht verzieht, so als hätte sie Schmerzen. Tatsächlich trägt sie an einem Bein einen Druckverband. Eine unangenehme Erinnerung an ihr Match gegen Caleb Yuma und die missglückte Aktion mit dem Klappmesser.

Patricia: „Wohin ich blicke, hier in der PCWA gibt es nur Dreck.“

Alistair pflichtet ihr bei. Er hebt eine Flasche auf und schleudert diese gegen die Wand, wo sie in tausend Scherben zerbricht. Dann bückt er sich, um etwas anzuheben.

Alistair: „Aber der größte Dreck ist immer der, der von den Fans bejubelt wird.“

In den Händen hält er ein schwarzes Shirt mit der Aufschrift ‚Security‘. Ein beliebter Fanartikel von Blake Milton, wie auch immer er zwischen den Müll geraten ist. Mit einem Ruck zerreißt Alistair den dünnen Stoff und lässt die Fetzen wieder zu Boden fallen.

Patricia: „Komm, lass uns woanders hingehen und noch etwas Schönes zerstören.“

Alistair lacht und gemeinsam ziehen die beiden weiter.

„Wie Kinder irgendwie.“

Eine andere Stimme aus dem Off. Die Kamera zoomt aus und nun erkennen wir, dass die Bilder, die wir eben gesehen haben, auf einem kleinen Überwachungsmonitor flimmerten. Wir befinden uns in einem leicht abgedunkelten Raum, in dem rundherum zahlreiche solcher Monitore stehen, die unterschiedliche Bereiche des PCWA Theatres zeigen. Auf zwei Stühlen zwischen diesen Monitoren haben zwei Männer Platz genommen.

Wir erkennen den Undisputed Gerasy Champion der PCWA, Robert Barker. In dunkle Kleidung gehüllt, mit seinen langen, dunklen Haaren würde er in dieser Pose wie der alte Robert Barker wirken, wenn da nicht dieser Blick wäre. Kälte, Selbstzufriedenheit und Blutlust mischen sich zu einer Verbindung, die ihn Menschlichkeit verlieren und nur einen einzigen Namen zulässt: ‚Der Schlächter‘.

‚Schlächter‘: „Was hältst du von unseren beiden Chaosstiftern?“

Er blickt von einem der Monitore auf und hinüber zu dem Mann, der ihm beim Imperial Impact half, den Undisputed Gerasy Title um seine Hüften zu schnallen.

Der von der Firma wieder frisch entmachtete Principal erhebt sich von seinem Sitzgerät und wandelt ein wenig durch den Raum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und auf den Lippen sein undefinierbares Lächeln.

Gabriel Lucifer: „Nun, Robert, ich denke, wir brauchen sie. Ich selbst bin nicht mehr gerade dynamisch, geschweige denn sonderlich kreativ, wenn es darum geht, dieser Liga die frischen Impulse zu geben, die sie dringend nötig hat. Und du…?“

Der eherne Mythos steht direkt vor Barker und schaut diesem direkt in die kalten Augen.

Gabriel Lucifer: „Du bist jetzt der höchste Champion der PCWA und damit auf dem besten Wege genauso satt zu werden wie ich es bin. Tja, ich habe zu viel geopfert, um zuzulassen, dass du unser einziges Machtinstrument, den Undisputed Gerasy Title, bei der erstbesten Gelegenheit wieder verlierst, dich der Illusion hingebend mit Mad Dog, Blaze und Valkos hättest du deine wichtigsten Konkurrenten bereits weggefegt… und damit meine ich nicht den belanglosen Sieg gegen sie bei deinem schmutzigen Titelgewinn beim Imperial Impact, sondern die Tatsache, dass du sie alle geschlachtet hast, bevor sie wussten, dass du ihr mächtigster Gegner sein wirst. Ihre Angst war schon da, du bist lediglich das Gesicht dazu…“

Das Haupt leicht zur Seite geneigt, streckt Gabriel seine eiskalte Hand aus und berührt die Wange des Schlächters, streichelt sie sanft mit der Rückfläche. Angewidert schlägt Barker den Arm des Principals weg. Lucifer lächelt leicht verlegen.   

 

Gabriel Lucifer: „…Entschuldige – das darf wohl nur Patricia, nicht wahr? Stopp. Warte. Antworte nicht. Diese Frau muss wahrlich grandios abgehen im… ach lassen wir das, dein Blick verrät mir, dieses Thema möchtest du nicht mit mir besprechen. Hauptsache, du verschreckst die Kleine nicht, denn es ist besser, solche Personen in seinem engsten Umfeld zu haben, um sie besser kontrollieren zu können, als sie als Gegner zu haben. Sie werden dich antreiben. Sie werden dein Motor der stetigen Erneuerung sein. Sie werden deine größte Angst sein!“

Erneut erhaschen wir einen Blick auf einen der Monitore. Alistair und Patricia sind im Foyer angekommen. Sie stehen vor einem Stand mit Fanartikeln von Pavus Maximus. Alistair ist damit beschäftigt, einen Ständer mit Actionspielzeug zu plündern, wahllos einige Figuren auf den Boden zu werfen und diese dann unter seinen Stiefeln in Plastikmüll zu verwandeln. Patricia hat derweil den wild mit beiden Armen rudernden Verkäufer in die Mangel genommen. Als sich die Security nähert, ergreifen beide die Flucht.

‚Schlächter‘: „Es ist ein verdammtes Meisterwerk, diese beiden unter Kontrolle zu halten… aber das ist, was die Angst mit ihrer Umwelt macht.“

Ein morbides Grinsen beim Undisputed Gerasy Champion. Es scheint, als hätte er Lucifer bei dessen letztem Absatz gar nicht zugehört, sondern nur auf den Bildschirm geachtet. Dann jedoch wendet er sich seinem neuen Verbündeten zu, denn dieser sucht penetrant die Aufmerksamkeit Barkers.

Gabriel Lucifer: „Ich weiß zwar nicht so recht, was Patricia wirklich motiviert, aber bei Alistair ist es einfach. Er ist ganz klar auf Ruhm aus. Vor einigen Wochen noch hat der Knabe alles versucht, um aus seinem Vertrag mit der PCWA heraus zu kommen. Aber kaum habe ich ihm den Tribune-Title auf dem Silbertablett serviert, ist er plötzlich Feuer und Flamme. Alistairs Loyalität ist ganz klar käuflich!“

Der Mann ohne Grenzen lacht sein bellendes Lachen.

‚Schlächter‘: „Ich weiß nicht, ob mir käufliche Partner gefallen…“

Diesbezüglich würde er über kurz oder lang etwas unternehmen müssen.

‚Schlächter‘: „…aber Patricia ist pures Gold. Wenn es jemanden in diesem Laden gibt, der so verdorben ist wie der Schlächter, dann ist es das Living Dead Girl. Ich weiß ganz sicher nicht alles von ihr, aber sie hat Dinge gesehen, die die meisten Leute hier zu Bettnässern machen würde und doch steht sie in Einklang mit der Angst… Sie hasst dich, weißt du?“

Es ist lapidar dahin gesagt und Lucifer winkt es einfach nur ab. In seiner Interpretation ist dies ein Ausdruck der Angst, die das Mädchen vor ihm zu haben scheint und den sie mit ihrer Respektlosigkeit zu überspielen versucht.

‚Schlächter‘: „Aber sie steht bedingungslos hinter mir. Noahs Ende war der erste Test und Mad Dog beim Impact der zweite. Die richtigen Worte zur richtigen Zeit und die Frau tut, was immer ich will.“

Der Mythos stimmt nicht mit ein, als der Schlächter kurz auflacht. Wie versteinert steht er vor dem Schlächter.

Gabriel Lucifer: „Das ist es, was ich vorhin meinte. Du neigst zur Selbstgefälligkeit, zur grenzenlosen Überschätzung. Niemand ist loyal bis zum bitteren Ende. Schon gar keine Frau. Und bei allem Respekt für diese Furie – sie ist halt auch nur eine Frau, wenngleich eine außerordentlich interessante. Sie dauerhaft zu bändigen kann jedoch harte Schritte erfordern. Sie wird dich stets wachsam halten, denn eines ist sicher. Eines Tages wird sie dir einen Dolch in den Rücken stechen und dir das rostige Eisen mit einem liebevollen Lächeln tief in die Innereien bohren und zum ersten Mal in deinem Leben wirst du selbst Angst verspüren. Aber keine Sorge, ich werde da sein… und Alistair wird da sein, denn seinen Ruhm zu verantworten, Robert, das ist wahre Kontrolle! Der Verlust des Ruhmes ist seine Angst! Unsere Aufgabe ist es, diesen beiden die Angst zu lehren. Solltest du dazu bei ihr nicht in der Lage sein, dann werde ich es tun!“  

Keine Reaktion bei Barker. Wieder einer der Monitore. Alistair und Patricia sind vor der Security in den Kabinentrakt geflüchtet. Nun stehen sie vor einer Tür, auf dessen Namensschild „Mad Dog“ prangt. Patricia zieht etwas hervor, was sich schnell als Spraydose entpuppt. In großen und geschwungenen Buchstaben sprayt sie das Wort „Inflection-Schlampe“ daneben.

Gabriel Lucifer: „Darum wird sich wohl der Reinigungsdienst kümmern… oder die Security, wenn sie nicht schnell genug sind. Sie beobachten ständig alles, gerade seit Blake hier ist.“

‚Schlächter‘: „Dann können sie mir ja vielleicht sagen, wo die Schlüssel zur Undisputed Gerasy Champion Kabine sind, damit ich endlich in meinem rechtmäßigen Thron platznehmen kann…“

Als er vorhin den Schlüssel in das Schloss der besagten Kabine stecken wollte, musste er feststellen, dass er nicht passte. Irgendjemand musste ihm den falschen Schlüssel gegeben haben…

‚Schlächter‘: „…Egal. Dank deines durchaus beeindruckenden Inventars hier, können wir den Vorteil der Inflection Scale ausgleichen. Sie sehen durch Milton zwar alles, aber wir können das genauso.“

Gabriel Lucifer: „Nicht direkt. Das hier sind meine alten Kameras, sie stammen noch aus Bracchus‘ Zeit…Blake hat ein Vielfaches davon zur Verfügung. Die PCWA hat ihre Gebäude so vollgestopft mit Kameras, dass er wirklich beinahe alles sehen kann, während wir auf diese Augen beschränkt sind. Obwohl ich nicht leugnen möchte, dass wir alles wichtige damit erfassen können.“

‚Schlächter‘: „Wie steht es um deinen Einfluss als Principal? Sie haben dir sogar den Sick Room genommen… dabei war es so ein nettes kleines Spielzeug.“

Lucifer hatte bereits vor dem PPV das neue Showelement „Principals Office“ gebucht, doch nachdem er sich mit dem Schlächter eingelassen und ihm zum Titel verholfen hat, wurden ihm nicht nur all seine Rechte als Principal genommen, sondern auch der speziell eingerichtete Raum für das Principals Office. Und so sitzen der Schlächter und er nun in einem von Lucifers speziellen Überwachungsräumen.

Gabriel Lucifer: „Es ist noch nicht alles entschieden. Die vertraglichen Klauseln habe ich extra wage formulieren lassen, um Spielraum zu lassen, doch die Firma hat gute Anwälte. Doch das war es wert… du als Undisputed Gerasy Champion… Patricia und Alistair an unserer Seite… die pure Angst… das ist wahre Macht, die ein offizieller Dienstposten niemals besitzen kann…“

Barkers Blick schießt zur Seite, während Lucifer ununterbrochen einen Monitor fixiert, auf dem gerade nichts geschieht.

Gabriel Lucifer: „Zehn lange Jahre habe ich nach meinem Kronprinzen gesucht… zehn lange Jahre bin ich daran gescheitert. Jeder einzelne von ihnen, egal wie sie hießen, ist an dieser monumentalen Aufgabe gescheitert. Sie alle waren zu schwach, um diesen Weg zu gehen… zu weich, zu harmlos, zu menschlich. Und nun habe ich endlich meinen Fehler erkannt… ich mag nach einem Kronprinzen gesucht haben, doch finden wollte ich immer den verlorenen König.“

Mit großen, glasigen Augen schaut nun auch der Mythos zur Seite, blickt in die Augen des Schlächters und hindurch.

Gabriel Lucifer: „In zehn Jahren warst du der erste, der sich meinem Einfluss entziehen konnte… der erste, der stattdessen Einfluss auf mich nahm… Erst hast du mir alles genommen und nun hast du mir ein wahres Leben geschenkt… ja, du bist der erste wahrhaftige König, den die PCWA schon immer gebraucht hätte, und als solcher verdienst du eine Krone!“

Er greift in Richtung des Undisputed Gerasy Titles, den der Schlächter um seine Hüften trägt, mangels Lockerrooms, wo er ihn ablegen könnte.

‚Schlächter‘: „Da hast du verdammt recht, Gabriel. König… König! … ja, das klingt ausgezeichnet. Und wenn du weiter tust, was richtig ist, wird der König…“

Es klopft an der Tür.

Robert Barker blickt Gabriel Lucifer fragend an. Dieser ist aus seinem tranceähnlichen Zustand erwacht und nickt nur kurz.

Gabriel Lucifer: „… Apropos ‚Kontrolle‘. Ich habe sie gleich hierher geordert…“

Nach einem kurzen ‚Herein‘ öffnet sich die Tür. Patricia Selladore betritt den Raum. Ihr Gesicht ist leicht gerötet und wir erkennen, dass sie humpelt. Sie schließt die Tür hinter sich und blickt ihre beiden Gegenüber gelangweilt an, während sie eine Kaugummiblase zerplatzen lässt.

Gabriel Lucifer: „Du kommst allein? Wo ist Alistair?“

Patricia steckt ihre Hände in die Hosentaschen und verdreht die Augen.

Patricia: „Wollte diesem Milton noch einen Besuch abstatten. Wie es scheint, ist er gerade nicht so gut auf die Security zu sprechen. Haben ihm doch glatt ein wenig Pfefferspray verpasst vorhin.“

Der Schlächter hat seinen Blick noch immer auf Lucifer. Der Mythos hat Patricia herbeordert? Vielleicht ist sein Verständnis von „unterordnen“ doch noch nicht so gut, wie es sein sollte. Der Schlächter macht sich eine mentale Notiz, um bei einem weiteren Vergehen einzuschreiten, damit auch Gabriel Lucifer merkt, dass er in diesem Spiel nicht länger der Leiter ist.

‚Schlächter‘: „Lass Alistair spielen. Es kann nicht schaden, wenn er der Inflection Scale ein wenig auf die Füße tritt.“

Er tritt auf Patricia zu und will sie küssen. Sie aber drückt ihn zurück.

Patricia: „Wage es und du kannst dich von deinem Lippen verabschieden. Dies ist nicht der Zeit und der Orte für Sentimentalitäten. Es gibt heute viel zu tun.“

Lediglich die für einen Moment aufgerissenen Augen verraten, dass Barker überrascht und unzufrieden ist. Er blickt einmal kurz zu Lucifer, der sich ein schadenfrohes Schmunzeln nicht verkneifen kann, und dann wieder zu Patricia. Der eine gibt Kommandos, ohne ihn zu fragen, die andere gibt Widerworte, der dritte taucht gar nicht erst auf. Es ist das pure Chaos… und doch fühlt er sich in diesem Szenario so furchtbar wohl. Würden sie ihm wirklich alle blind folgen, müsste er sie eliminieren, doch solange sie dem Chaos frönen, können sie ein Teil der Angst sein. Während er sich an dieser Situation geradezu ergötzt ist Gabriel zu Miss Selladore herangetreten und starrt sie ernst an.

Gabriel Lucifer: „Ich hoffe doch sehr, du sprichst vom Main Event, Patricia. Wenn Alistair und Du zusammen haltet, ist es nicht ausgeschlossen, dass…“

Der Mann ohne Grenzen unterbricht ihn.

‚Schlächter‘: „…Klingt doch ausgezeichnet. Der Schlächter gegen Alistair, Title versus Title! Oder der Schlächter gegen Patricia, Psychopath versus Psychopath. Das klingt doch mal nach einem PPV, der von der Angst dominiert wird!“

Er lacht, aber Patricia blickt ihn mit böse funkelnden Augen an.

Patricia: „Wenn sich diese Gelegenheit ergibt, dann werde ich alle Chancen nutzen, die ich habe. Und dann kenne ich keine Freundschaften.“

Barker lacht erneut.

‚Schlächter‘: „Wenn du im Ring genau so wild bist wie im Bett, dann müssen ich und die Zuschauer sich auf einen heißen Tanz vorbereiten.“

Patricia knurrt ihn an, entgegnet aber nichts. Lucifer hingegen betrachtet die beiden wie ein Vater seinen Sohn im Zwiegespräch mit der künftigen Schwiegertochter. Er begibt sich zwischen die Fronten.

Gabriel Lucifer: „Wenn ihr schon bei der Zukunft seid, dann erlaubt mir das Thema Inflection Scale anzusprechen. Dieser Haufen darf nämlich keine Zukunft haben. Ich möchte daher ein Match der next CENTURY gods gegen diese Scale-Bubis und werde heute backstage alles daran setzen, dieses auf eine der nächsten Cards setzen zu lassen.“

Patricia nickt. Soll es ihr recht sein.

Patricia: „Und deshalb hast du mich hierher bestellt? Scheiße, eine SMS hätte auch gereicht. Willkommen im 21. Jahrhundert.“

Keinerlei mimische Regung beim Adressaten.

Gabriel Lucifer: „Mich interessiert außerdem, welche Rolle Adam Reynolds genau spielt. Jetzt, da klar ist, dass er dein Manager ist und er es war, der dich in die PCWA gebracht hat, hätte ich  wenigstens erwartet, dass sich der ‚Last Warrior‘ mit mir für weitere Planungen auseinander setzt. Oder hält es Daddy nicht für nötig, sich mit mir in Verbindung zu setzen? Oh, vermutlich ist er genauso wie ich einfach auch noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen.“

Patricia zuckt mit den Schultern.

Patricia: „Ich weiß nicht, wo mein Vater ist. Ich habe ihn seit dem Imperial Impact nicht mehr gesehen. Er wird es sich nicht nehmen lassen, hier vor Ort zu sein, aber wann er sich mit wem trifft, das bestimmt alleine er.“

Lucifer ist nicht gerade erfreut darüber, aber es bleibt ihm zunächst nichts, als sich damit abzufinden. Er winkt ab und schaut fordernd zum Schlächter, ehe er sich genervt wegdreht.

Patricia nickt.

Patricia: „Sonst noch etwas? Ich beginne mich zu langweilen und habe heute noch ein Match zu bestreiten.“

‚Schlächter‘: „Boo-fuckin‘-hoo. Du kannst gehen, wenn wir mit dir fertig sind, Patricia, und bis dahin zeigst du etwas mehr Respekt! Lucifer hat seinen Part getan, als er seine Backstagemacht geopfert hat, um sich uns anzuschließen, er hat sich verdient Fragen stellen zu dürfen. Jeder von uns muss Opfer bringen, um die Angst über die PCWA zu bringen. Jeder! Also halt dich mit deinem kindlichen Gezicke zurück, oder…“

Patricia: „Was also? Drohst du mir etwa?“

‚Schlächter‘: „Du hast mich schon verstanden.“

Unmittelbar huscht ein Lächeln über Patricias Miene. Sie leckt sich über die Lippen und sieht Barker mit einem Blick an, der nach Gier und Verlangen nahezu schreit.

Patricia: „So gefällst du mir schon besser, Schlächter. Du weißt, wo meine Kabine ist.“

Provozierend streicht sie Barker über den Brustkorb und lässt ihre Hand tiefer wandern. Dann dreht sie sich um und geht in Richtung der Tür. Einen kurzen Blick über die Schulter werfend, raunt sie Gabriel Lucifer noch etwas zu.

Patricia: „Aber dich fand ich irgendwie niedlicher, als du noch ein ans Bett gefesselter Krüppel warst.“

Rumms. Sie wirft die Tür hinter sich ins Schloss. Barker und Lucifer bleiben alleine zurück.

‚Schlächter‘: „Ein verdammtes Biest… ich finde sie passt ausgezeichnet in unsere kleine Runde, nicht wahr, Gabriel?“

Der Mythos nickt, verdreht dabei jedoch gequält die Augen.

‚Schlächter‘: „Wir vier könnten viel erreichen, könnten Dinge weit über die eigentlichen Titel aus erreichen. Wir könnten die PCWA verändern und für immer in die Annalen unseres Sportes eingehen…“

Gabriel Lucifer: „Das werden wir, denn endlich ist die PCWA wieder im Gleichgewicht. Nicht nur die vielen kleinen Helden, die immer wieder kommen und gehen, sondern durch die einzig nötige Konstante: Den ultimativen Antagonisten!“

Nachdenklich blickt er den Schlächter an.

Gabriel Lucifer: „All die Helden dieser Welt werden kommen und gehen, doch die einzig wahre Konstante, der ultimative Antagonist wird bleiben! Ich habe der Welt versprochen, dass es etwas Schlimmeres gibt, als den Schlächter und das ist der Schlächter mit einem alles für ihn opfernden Gabriel Lucifer! Und ich werde für dich alles opfern, denn Du bist jetzt die PCWA und damit mein Lebenselixier!“

Die beiden wirken wie Raubtiere kurz vor dem gemeinsamen Angriff.

‚Schlächter‘: „Der Alptraum hat begonnen!“


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Der leitende Sicherheitsbeauftragte der PCWA wirkt abwesend. Man kann ihm die vergangenen Wochen ansehen, denn die tragischen Ereignisse des „Imperial Impact 2011“ haben ihre Spuren hinterlassen. Er ist blass und die tiefen, dunklen Augenringe entstellen sein sonst so unschuldiges Gesicht.

„Die Erzählung um Tom Nowak verfolgt ihn…“

Blake Milton: „Ich spreche im Namen des gesamten Sicherheitspersonals, wenn ich sage, dass mit dem Tod des ‚Boxer‘ Tom Nowak, die Wrestlingwelt einen fantastischen Charakter und einen großartigen Menschen verliert. Wir bedauern diesen Verlust zutiefst und fühlen mit der Familie, den Freunden und Kollegen, denen unsere tiefe Anteilnahme gilt. Tom Nowak war… eine Bereicherung für die PCWA… und es…“

Er stockt, senkt den Kopf und bricht einfach ab.

„…denn es tut ihm so unendlich leid, dass es kein Happyend gab.“


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– In Gedenken an Einen von Uns –

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– The Show must go on –

http://www.youtube.com/watch?v=Rqh8Jqu8tIk

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VENDETTA 82

LIVE aus dem Phoenix Center in BERLIN!

DON’T miss!


---------------- K&G/PCWA ----------------

KILL EACH OTHER / LIVE FOREVER

VENDETTA THEME by Scars on Broadway.

Strg+Click for YOUTUBE!

owned by

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I am the one that's calling inside of your brain

I am the one that makes you feel all the shame

Never mind my name

We don't wanna believe

That the world can still move on

We don't wanna believe

That the sun can still shine on

If we gonna kill each other, how we gonna live forever?

If we gonna live forever, how we gonna kill each other?

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LIVE

Aus dem PCWA THEATER, Phoenix Center!

BERLIN, Deutschland.

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Cause the GCWF will never die!

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Stille.

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proudly presents

VENDETTA 82

- PCWA's Bloody Christmas -

Today with:

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Special

Proudly Presents

REISE NACH JERUSALEM

III

(Nach zwei Siegen von Elroy Schmidtke fordern die Begründer dieser besonderen Disziplin den amtierenden King of Jerusalem sowie alle anderen heißen Typen der PCWA zum härtesten Stuhltanz aller Zeiten heraus – Es kann nur einen geben, oder zwei, nämlich, wenn Brutus Boyle und Timothy Toyle gemeinsam die Krone dahin zurückholen, wo sie hingehört – The Pink Revolution Begins)

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with

(Offizielles Statement der PCWA Mehrheitseigner – Kerry & Gaelic: Dieses Segment wurde vom Principal der PCWA noch vor seinem schändlichen Verhalten im Main Event des vergangenen Imperial Impact gebucht. Die Firma hat Gabriel Lucifer als Konsequenz seines Verrates jegliche bisherigen Kompetenzen weggenommen und auf Person B übertragen. Person B hat entschieden, dass dieses Segment nicht stattfinden wird. Gabriel Lucifer ist zwar noch der Principal, da er diesen Posten auf Lebenszeit besetzt, allerdings hat er keinerlei Befugnisse mehr ins operative Geschäft einzugreifen!)

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Main Event
– Suche nach dem Unbekannten –
Number One Contender for the Undisputed Gerasy Title

vs. vs. vs. vs. vs.
vs. vs. vs. vs. * vs. **

*: Träger der PCWA Cryption Crown
**: PCWA Tribune Champion  

 Gastkommentator:

Undisputed Gerasy Champion

(Alle Teilnehmer starten zeitgleich im Ring. Wenn ein Wrestler über das dritte Seil aus dem Ring befördert wird und mit beiden Beinen den Boden berührt, ist er eliminiert. Jeder, der ausscheidet, bekommt eine Nummer (bei 3 angefangen) zugewiesen. Der Letzte, der übrig bleibt, gewinnt den Kampf – Alle Ringrichter der PCWA werden das Geschehen überwachen.)

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 Aus den Nummern, welche die Wrestler bei ihrem Ausscheiden zur Battle Royal erhalten, werden die Vorrundenkämpfe des Quest for the Best 2011 ermittelt. Mad Dog und John Smith dürfen oder können nicht an der Battle Royal teilnehmen und bekamen daher die Nummer 1 und 2 zugewiesen.

Vendetta 83

Vendetta 84

PCWA Core

VF1: Mad Dog vs. 5 vs. 9

VF2: John Smith vs. 6 vs. 10

VF3: 3 vs. 7 vs. 11

VF4: 4 vs. 8 vs. 12

HF1: Sieger VF1 vs. Sieger VF2

HF2: Sieger VF3 vs. Sieger VF4

Finale: Sieger HF1 vs. Sieger HF2

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Mike Garland: „Frohe Weihnachten liebe PCWA Fans! Schön, dass wir das heilige Fest der Liebe mit euch ausklingen lassen dürfen!“

Vincent Craven: „Allzu viel Liebe haben wir allerdings nicht in Geschenkpapier eingewickelt. Wir suchen nämlich einen Herausforderer für den neuen Undisputed Gerasy Champion!“

Mike Garland: „Oh ja, schändlich, was da abgelaufen ist. Zu Recht haben sich alle aufgeregt. Wer die Foren mal durchforstet hat, wird erlebt haben, wie sehr Barkers Titelgewinn auf Missgunst der Fans gestoßen ist!“

Vincent Craven: „Wobei es weniger der Gewinn an sich war, sondern wie dieser zustande gekommen ist. Ausgerechnet Gabriel Lucifer, das erste Opfer des Schlächters, hat diesem zum großen Triumph verholfen…“

Mike Garland: „…Nicht nur er. Auch Patricia Selladore und Alistair Brunswick…“

Vincent Craven: „…Ja, Brunswick, der neue PCWA Tribune Champion! Unfassbar. Auch diesem Mann hat Gabriel beim Impact einen Titel zugeschanzt…“

Mike Garland: „…Aber er hat auch teuer dafür bezahlt! Die Firma hat ihm jegliche Kompetenzen entzogen und damit ist sein Principalposten nur noch auf dem Papier existent!“

Vincent Craven: „Ja, Same Old Shit! Das hatten wir alles schon zig Mal. Gabriel werden wir nie los. Naja, wen wir aber wohl los sind, ist die Exekutive Gewalt – BLAZE!“

Mike Garland: „Oh, stimmt. Er hat durch die Niederlage seinen Vertrag verloren. Dabei wäre er doch mit seiner Inflection Scale der einzige, der in der Lage wäre, diese angsteinflößende Combo rund um den Schlächter in Schach zu halten…jetzt könnte es bald ‚Au revoir‘ PCWA heißen…“

Vincent Craven: „…So schnell schießen die Preußen nicht, mein Lieber. Normalerweise bist du es, der die Firma hier hochhält, aber ich denke diese Person B, egal von wem sie auch gerade ausgefüllt wird, sollte man nicht abschreiben. Kerry & Gaelic hat zumindest bewiesen, dass sie ein Gespür für Talente haben…“

Mike Garland: „…Großartige Talente wie die Next Century Gods oder was?“

Vincent Craven: „Male mal den Teufel nicht an die Wand…“

Mike Garland: „…Rage würde ich nicht als Talent sehen, sondern eher als…ja…er ist das Schild…auf ihn können wir hoffen…“

Vincent Craven: „…Sicher, aber ich denke ein Blake Milton, Pavus Maximus, Caleb Yuma oder aber, und hier kommen wir zum vielleicht derzeit größten Gesprächsthema in der Wrestling Welt aktuell, CHRIS MCFLY – Cryption Crown Träger der PCWA!“

Mike Garland: „McFly? Überall liest man dessen Namen, das ist richtig. Aber ich mache mir eher Sorgen um den Titel. Ich meine, wenn jemand aus dem Indy-Bereich beim Marktführer einen Titel entführen kann, dann ist das kein gutes Indiz für all die von dir gefeierten Talente! Denke immer daran – McFly ist keiner von uns! So wie es ein Tom Nowak war! Ach ja, Tom Nowak…wie tragisch…“

Vincent Craven: „…sehr tragisch! Vielleicht sollten wir sowas wie eine Schweigeminute einlegen…“

Mike Garland: „…War sowas nicht ohnehin geplant?“

Vincent Craven: „Hatte ich auch gehört, aber da müsste ja mal einer der offiziellen zu aufrufen.“

Mike Garland: „Oder wir machen es!“

Vincent Craven: „Gute Idee. Komm wir stellen uns aufs Pult. Hol du dir mal ein Mikrofon von Jane…“

Mike Garland: „…Au ja, das mache ich…Hey, Jane…wirf uns doch mal ein…"


---------------- K&G/PCWA ----------------

(…Ahhh Ahhh Ahhh
Ahhh Ahhh Ahhh
Ahhh Ahhh Ahhh…)

 

WE DON’T KNOW YOU…!

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http://www.youtube.com/watch?v=Vm1Fj8n6kWw

- KNIGHTS OF CYDONIA -

[Live at Abbey Road Version]

by MUSE

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………



…presented by…

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E-K-O

E-K-O

E-K-O

productions

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Mit ungewohnt ernster Miene humpelt Elroy Schmidtke zum Ring und stoppt seine ansonsten episch lange Einzugsmusik bereits nach einer Minute. Die Fans haben längst ihre üblichen Schmähgesänge angestimmt, die das Aushängeschild allerdings wenig zu interessieren scheinen. Er lässt sich umgehend ein Mikrofon zuwerfen, oder besser gesagt, fordert er Kommentator Mike Garland auf, ihm seines zu geben.

Vincent Craven: „Unfassbar, keinerlei Pietät hat diese Nervensäge! Das schlägt hier dem Fass den Boden aus!“

Mike Garland: „Wie kann er es wagen, hier zu einer seiner dämlichen Promos rauszukommen, wenn wir gerade eine Schweigeminute organisieren wollen?“

Vincent Craven: „HA? Du brauchst uns gar nicht so mit deinen grüngiftigen Augen anstarren, Herr Schmidtke…“

Mike Garland: „…Und wenn du das Mikro willst, dann hole es dir doch selbst!“

Genervt weist Elroy eine der Sicherheitskräfte an dem guten Mike das Mikrofon wegzunehmen. Als diese sich jedoch weigert, steigt Elroy wütend aus dem Ring, schreit den Sicherheitsmann zusammen, der sich vor ihm respektlos auftürmt und…

Vincent Craven: „…EVIL-KNOCK-OUT! E-K-O gegen einen Sicherheitsmann – das ist ein No Go! Schäme dich Elroy, schäme dich!“

Mike Garland: „Oh…er kommt zu uns…“

Ungeduldig steht Schmidtke vorm Pult und deutet mit der rechten Hand an, dass Mike Garland ihm das Mikrofon reichen soll, sonst passiert das gleiche mit ihm wie mit der Sicherheitskraft. Irritiert schaut der Kommentator zu seinem Kollegen und in diesem Moment reißt Schmidtke ihm den Sprechverstärker aus der Hand und geht zurück in den Ring!

Vincent Craven: „…Dem hast du es aber gezeigt, Mike…“

Mike Garland: „…Ich denke auch…“

Im Seilgeviert hat Elroy, der heute einen der Standard Firmenanzüge trägt und darin richtig schick aussieht, sich in die Ringecke gelehnt und sein vom Goddlock lädiertes Bein auf das zweite Seil gelegt.  

Elroy: „Liebes PCWA Publikum. Ich bin hier, um im Namen der Firma eine Schweigeminute für den verstorbenen Tom Nowak abzuhalten. Also los, schweigen wir alle!“

Der Protagonist senkt seinen Kopf und ausnahmsweise hören mal alle auf ihn, wenngleich dies allein aus Ehren zum Boxer geschieht. Es sind kaum zehn Sekunden vergangen und der Saal gerade mal zwei Sekunden vollkommen ruhig gewesen als Elroy bereits das Mikrofon wieder zum Mund nimmt.

Elroy: „Oh, es ist ein Weihnachtswunder! Alle hören auf das Aushängeschild der Firma, auf mich! Toll, großartig! So machen wir das nun immer!“

Ein fieses Grinsen macht sich auf den Lippen des Man of Men breit. Die Masse buht ihn gnadenlos aus und startet laute <<Boxer>> Chants, die Elroy wie ein Dirigent mit den Händen verhöhnend begleitet.

Vincent Craven: „…Das ist doch unglaublich! Diesem Typen müsste man…“

Mike Garland: „…Lass es, Vincent, es ist Weihnachten!“

Nach einer Weile hat Elroy das Interesse an den Fans verloren und beginnt stattdessen mit dem was er am liebsten tut und das auch noch am liebsten sehr lang.

Elroy: „Ich kann verstehen, dass ihr das gerade als ziemlich würdelos und ekelhaft empfunden haben müsst. Jetzt seht ihr mal, wie es sich anfühlt, wenn jemand, der einem wichtig ist, nicht mit dem gebührenden Respekt behandelt wird. Ja, so ergeht es mir hier seit neun langen Jahren! Allein ICH bin MIR selbst wichtig und außer der Firma und mir selbst respektiert mich hier keine Sau!“

Szenenapplaus der Zuschauer. Auch die Kommentatoren und das ganze herumstehende Personal klatscht frenetisch Beifall. Schmidtke breitet die Arme aus und verneigt sich.

Elroy: „Ah, da habe ich ins Schwarze getroffen. Und liebe Leute, ich mache euch keinen Vorwurf. Ich habe diese Missachtung meiner Leistungen verdient, denn ich war all die neun Jahre ein absolutes Weichei oder ein absolutes Arschloch. Es gab entweder keinen Grund mich zu respektieren oder es gab keinen Grund mich zu mögen. Eure Reaktion ist daher nachvollziehbar. Allerdings gab es einen Moment – ja, es gab eine kurze Zeit, in der fiel beides zusammen – Ihr habt mich respektiert und ihr habt mich gemocht! Es waren die letzten Züge meiner Gerasy Regentschaft, es war die Zeit, in der Díego Alejandro Sanchéz und die Firma mich zu Freiwild erklärt hatten und ich plötzlich euer Held war, euer Elroy, PCWA’s Own, ohne Chance gegen Kerry & Gaelic zu bestehen und dennoch habe ich einen Ausweg gefunden…Ich wurde einfach Teil der Firma und bin es bis heute!“

Buhrufe! Diese werden abgelöst durch <<Díego Chants>>, die Elroy emotionslos über sich ergehen lässt.

Elroy: „Ich weiß, dass viele mir vorwerfen, es wäre Feigheit gewesen. Dabei war es einfach nur rational. Seien wir ehrlich, es war nicht meine Rationalität, sondern die von Noah. Bei mir kam die Erkenntnis über den Sinn meines Daseins in der Firma erst beim Imperial Impact, genauer gesagt, erkannte ich meine Bestimmung in jenem Augenblick als Gabriel Lucifer mit Alistair Brunswick heraustrat, um sich den Lohn zu sichern, den ich in dreißig Minuten vorgearbeitet hatte. Ich hielt über zwei Minuten im Goddlock aus und am Ende lag ich angeschlagen in der Ecke und musste zusehen wie ein Rookie mir die Chance versaut hat, den Grand Slam nach Hause zu holen!“

Grimmig starrt Elroy zu Boden und massiert dann sein angeschlagenes Bein!

Elroy: „Ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht, aber der Opener des Imperial Impact war der Showstealer der Veranstaltung. Und das ist es, was mich auszeichnet. Jeder von euch wusste doch, dass James Godd längst mit den Gedanken aus der PCWA verschwunden war. Die Firma hatte ihn im Visier. Keine Airtime, keine PR-Auftritte, keine tollen Videos, die ihn pushen. Das Match um den Tribune Belt interessierte keine Sau mehr – bis das Match begann. Ich trug es allein auf meinen Schultern, bereits zuvor war ich es, der es überhaupt im Gespräch hielt. Und dann klopfte ich nicht ab, obwohl ich wusste, dass mein Bein irreparabel geschädigt wird. Na und? Mein Rücken ist auch kaputt, seit dieser irre Rage mich vor ein paar Jahren durch einen doppelten Tisch voller Reißzwecken geworfen hat. Mich hielt das aber nicht auf. Ich stehe nämlich immer wieder auf, um nicht Hundert, sondern Hundertzehn Prozent für diese Liga zu geben, für Euch, für den Pöbel, für MICH!“

Es bleibt ruhig, die Fans hören Elroy tatsächlich zu. Er scheint sie zu erreichen.

Elroy: „Auch wenn ich es seit meinem Bündnis mit Medouni nicht länger wahr haben wollte, so muss ich mir eingestehen, dass ich einer von euch bin, dass ich immer einer von euch war. Ich meine, schaut mich an. Wenn ihr mir begegnet, wer würde mich für einen Wrestler halten? Nicht mal dieser Sicherheitstyp da…“

Er deutet auf den sich gerade aufrichtenden Mann, dem er vorhin seinen patentierten E-K-O verpasste.

Elroy: „…Nicht mal dieser unterbezahlte Penner hat Respekt vor mir! Hey, sorry, Großer. Nimm es nicht persönlich. Wenn du es doch tust, dann wärst du nicht besser als all die Typen, denen ich bereits einen E-K-O verpasst habe und das sind so ziemlich alle, die hier rumlaufen. Und warum? Ganz einfach: Weil Elroy Schmidtke keine ANGST kennt, Elroy Schmidtke ist auch kein RÄCHER und er treibt, bis auf die Ausnahme, welche die Regel bestätigt, nicht in irgendwelchen sozialen Netzwerken rum, um Aufmerksamkeit zu erregen. Elroy Schmidkte hat die Aufmerksamkeit, sobald er irgendwo auftaucht. Die Leute kichern, die Leute lästern, die Leute weichen zum Teil aus, eben, weil sie wissen, dass jederzeit ein E-K-O lauern könnte. Oder ein ellenlanger Monolog, wie dieser hier – jeder hat einen anderen Grund, Elroy Schmidtke nicht zu mögen…ABER: Verdammt noch mal – jeder von Euch müsste mindestens einen Grund haben mich zumindest zu respektieren – Aber ihr seid vergesslich, ihr denkt nur an die Gegenwart und selbst dort seht ihr nie das wirklich wichtige! Dabei müsst ihr erkennen, um zu verstehen!“

Ein Schnipsen lässt ein Video einspielen. Dort sieht man wie er durch Aufgabe beim Brawlin’Rumble seinen Undisputed Gerasy Title gegen Valkos Heritage verloren hat. Darauf folgen die Titelverteidigungen von Heritage, ohne jegliche Beteiligung von Elroy Schmidkte.

Elroy: „ Na, fällt euch was auf. JA, ihr habt mich nirgends gesehen. Das liegt daran, dass ich bis heute kein Re-Match bekommen habe. So geht die PCWA mit ihren höchsten Champions um. Azrael Rage oder John Smith, selbst Gabriel Lucifer erging es genauso. Niemals wieder standen sie in einem Kampf um das wichtigste Gold der PCWA! Und auch Valkos sieht dieser Zukunft entgegen. Um hier offen zu sprechen. Ich bot der Firma an, dass es Zeit werde, jetzt, da mit Valkos, Blaze und Mad Dog, die drei Top Contender durch diese verrückte Wahloption beim Imperial Impact gesperrt sind, dass wir Ex-Champions endlich unser Re-Match erhalten. Naja, wie es im Kapitalismus so ist, zählt der Erfolg von gestern nichts. Wir müssen wie alle anderen in eine Battle Royal mit Leuten, die noch nichts geleistet haben. Yuma, Selladore, Pavus, Milton, Brunswick, Vinzenz oder McFly bekommen geschenkt, wofür wir viel Blut und Schweiß vergießen mussten. Aber gut, soll es so sein. Kämpfen wir!“

Angriffslustig lässt er das Mikrofon zu Boden fallen, nur um es, kurz bevor er den Ring verlässt nochmal aufzuheben.

Elroy: „Ich weiß, dass ich euch mit meinen Worten nicht mehr viel mitteilen kann, denn viele von euch hören gar nicht mehr zu. Das ist ok. Das ist nicht eure Schuld. Ich habe es all die Jahre einfach überstrapaziert. Aber ich werde nicht aufgeben, denn ich glaube an Kerry & Gaelic. Sie sind gut für die PCWA. Wie können sie auch schlecht sein, wenn man sieht wie hier bisher mit Verdiensten umgegangen wurde. Aber es ist nicht die Zeit der Vorwürfe an andere. Zuerst müssen wir an uns selbst arbeiten. Die Firma steht für Veränderung, also werde ich mich verändern. Ab heute bin ich das Aushängeschild von Kerry & Gaelic – TNE! Keine Nicknames mehr, keine Witze, keine langen Monologe, keine Ausreden! Einfach nur Elroy Schmidtke! Und um euch zu beweisen, dass ich ernst meine, stelle ich mir selbst ein Ultimatum: Die glücklichste Zeit in meinem Leben war, wie ich vorhin sagte, die Zeit, in der ihr mich respektiert und gemocht habt. Im kommenden halben Jahr gibt es für drei Chancen diese Zeit wieder aufleben zu lassen. Drei Chancen, um EINE Chance auf MEINEN Undisputed Gerasy Title zu bekommen. Da hätten wir heute die Battle Royal. Danach folgt der Quest 4 the Best und am Ende steht die Crossover Battle Royal des Brawlin’Rumble! Ich weiß wie man solche Chancen nutzt. Sollte ich jedoch keine dieser Chancen nutzen können, dann war es das für mich in der PCWA – dann bin ich weg!“

Sprach Elroy Schmidkte und lässt das Mikro auf den Boden fallen. Die Zuschauer reagieren gemischt. Einige jubeln, einige sind eher verwirrt. Viele strecken ihrem Star die Hände entgegen und mit einigen klatscht er sogar ab. Das tat er sonst nie. Ein Anfang. Vielleicht der Anfang vom Ende von Elroy Schmidkte.

Vincent Craven: „Hab ich gerade richtig gehört? Elroy verlässt die PCWA, wenn er bis zum Brawlin’Rumble kein Titelmatch um den Gerasy erkämpfen konnte?“

Mike Garland: „Naja, die Crossover Battle Royal zählt er anscheinend mit! Drei Chancen noch…oha…“

Vincent Craven: „…So habe ich ihn selten gesehen…“

Mike Garland: „…Abwarten wie lange diese Ernsthaftigkeit vorhält. Bisher hat er uns noch jedes Mal verarscht und enttäuscht!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Laut dröhnt es über den Flur. „Ich bin die Sehnsucht in dir“ von den Toten Hosen. Die Tür ist verschlossen. Die Tür, welche die Letter ‚Mad Dog‘ trägt. Die Tür, die zur Kabine des Main Eventers führt. Zum Gescheiterten führt. Zum erneuten… Verlierer… führt.

 

Wir kennen uns ein Leben lang,
ich hab dich schon als Kind umarmt.
Ich hab mit dir die Jahre gezählt,
mit deinen Träumen habe ich gespielt...

Cut – der Night Fighter sitzt in seinem Sessel. Wird von hinten gefilmt. Die Maske ausgezogen, die Maske vor ihm. Sie starrt ihn an, sie sieht ihn an. Schwarz und weiß. Hell und Dunkel. Doch nichts liegt dahinter. MD betrachtet sie. Sieht das, was sonst nur seine Gegner sehen… oder besser sahen!?

Aufgebahrt auf einem extra dafür vorgesehenen Hocker. In eine Schaumstoffvorrichtung gesteckt. Das nackte Gesicht des verrückten Hundes. Viele Zuschauer würden es gerne sehen, doch nur das Hinterhaupt des Night Fighters ist zu erkennen. Und zeitgleich die grässliche, die hässliche. Die Maske. Angepasst für ihn. Für sein Gesicht gemacht.

Die Zuschauer sehen, was sie immer sehen. Jeher… die wilde Haarpracht und sein Verschleierungsinstrument Numero Uno. Nur ungefüllt. Ohne die entschlossenen, teils verrückt umher tanzenden Augen. Ohne die Augenbrauen, die hervorzücken könnten. Nur sie… die grässlich hässliche. Die dunkle, die helle. Die Unbekannte.  

 

Ich hab dir deine Wege gesucht,
ich bin dein Glück und ich bin dein Fluch,
hab dir fast den Verstand geraubt,
du hast trotzdem an mich geglaubt.

Plötzlich klopft es an der Türe. Der Rekorder wird gestoppt und damit das Lied, welches die Maske mit Campinos Stimme allein für ihn zu singen schien. Helligkeit dringt in den Raum, als die Türe kurz darauf geöffnet wird. Sogleich ist ein Klicken zu hören. MD schmeißt eine Taschenlampe an, gibt dem Eindringling nicht die Chance ihn zu sehen. 

Mad Dog: „Was willst du?“

Der plötzliche Lichtstrahl blendet ihn. Mad Dog will nicht gesehen werden und Blaze respektiert es.

Blaze: „Das Match ist nicht gelaufen, wie es sollte, der ganze PPV nicht. Ich nehme die Schuld auf mich. Entschuldige…“

Mad Dog: „Und dein Nichterscheinen, huh!?“

Man merkt den noch immer gekränkten Unterton in MDs Stimme. Der Rächer ist zum Treffen mit der Inflection Scale, welches zu Beginn des PPVs angesetzt war, nicht erschienen.

Blaze:“Ich wollte klären, was noch zu klären war. Nichts sollte unvorbereitet sein für den Fall… meiner Niederlage. Alles sollte geplant sein. Doch so töricht das war, hast du mich erst recht enttäuscht. Warum wollte ich denn dich als meinen Partner? Gerade von dir hätte ich erwartet, dass du auf dich selbst aufpassen kannst.“

MD steht auf und dreht sich von Blaze weg. Dreht ihm den Rücken zu. Doch auch die Kamera kann sein Gesicht erneut nicht einfangen.

Mad Dog: „Blaze, ich wusste sehr wohl, was zu tun ist. Mir war von Beginn an klar, wo die Reise hingehen sollte – ich weiß nicht, ob dir das so klar war, wie mir, oder? Sei’s drum… Es ging darum, Barkers Titelgewinn zu verhindern, das zu verhindern, dem wir uns nun ausgesetzt sehen. Vielleicht hätten wir uns zu zweit gegen die Next Century Gods und Gabriel Lucifer stellen können, ihnen Paroli bieten können – sie davon abhalten können, Barker zu diesem geschenkten Sieg…“

Kurz muss MD an die Worte denken, die er dem Schlächter vor dem Main Event gesagt hatte und seine Stimme stockt. Hatte er ihn nicht vor solch einem Matchausgang gewarnt!? War es nicht das, was MD geahnt hatte und was er zu diesem Zeitpunkt unbedingt verhindern wollte. Barker schien noch einfältiger zu sein, als er dachte. Das ihm solch ein Sieg etwas bedeuten konnte…

Mad Dog: „JÄMMERLICH! Ein jämmerlicher Sieg! ACH WAS… EIN SIEG? HUH!? Blaze, was war das beim Impact? HUH!? GESCHENKT! JA! …IST DENN HEUT SCHON WEIHNACHTEN??? Er hat es nicht… NICHT SELBST ERKÄMPFT! KEIN WAHRER TRIUMPH! LÄCHERLICH… EIN LÄCHERLICHER CHAMPION!“

Ein Kopfschütteln beim Kämpfer der Nacht.

Blaze: „Barker hier, Barker dort, ich kann den Namen nicht mehr hören. Es ging darum, dass der richtige im Ring gewinnt. Es war immer klar, dass das nicht Barker sein würde. Und doch hat er gewonnen. Doch dieser Sieg ist nur ein Sieg auf dem Papier, ewig kann er dem Unausweichlichen nicht ausweichen. Wir waren, nein, wir sind auf dem richtigen Weg, vielleicht war es nur nicht die richtige Zeit.“

Der Kopf des ehemaligen cWc Champions sinkt nach unten.

Mad Dog: „Ja… vielleicht… vielleicht hast du recht. Wir werden es nicht mehr herausfinden können, oder?“

Ein resignierendes Ausatmen, so wie es sonst nur hinter der Maske hervorkommt.

Mad Dog: „Und nun!? Ich meine… was steht nun an? Du bist kein Teil der PCWA mehr, huh!? Hast alles auf eine Karte gesetzt, alles für den Titel, alles für den Gerasy in die Schlacht getragen. Respekt, mein Freund! Aber wo geht dein Weg nun hin? Kuba?“

Trotz im Antlitz des Kubaners, dann ein frustrierter Blick zur Seite.

Blaze: „Ganz ehrlich – ich weiß es noch nicht. Eigentlich geht es mir ganz gut, ich habe verloren, ich habe es zu Recht. Du kannst nicht alles gleichzeitig tun, kannst nicht alles planen, nicht alles gestalten wollen, zumindest ich kann es nicht. Das habe ich vergessen. Die Frage ist, bin ich stärker, wenn ich das tue, was ich nicht kann, aber nun mal alle starken tun oder bin ich der Stärkste, wenn ich das sein lasse und dafür meine Stärken ausspiele … selbst wenn sie in diesem Spiel Schwächen sind? Lasse ich die Maske fallen oder trage ich sie weiter? Das ist keine Entscheidung für oder gegen die PCWA, es ist eine Entscheidung für mein Leben. Egal wohin es mich treibt, auch dort wird es meine Zukunft bestimmen.“

Ein Blick auf die echte Maske, die dort vor Mad Dog liegt.

„Was wirst du tun?“

Kurz lacht MD bei dieser Frage auf. Aber sogleich verstummt er wieder. So als mischten sich Freude und Trauer zugleich.

Mad Dog: „Ich weiß es nicht, Blaze. Soll ich noch die unbekannte Konstante spielen, die ich bis dato spielte? Ist nicht vielmehr Zeit für etwas Neues… Wenn der eine Weg scheitert, ist es nicht an der Zeit einen neuen Weg zu beschreiten, etwas Neues zu starten? Ich war lange der Night Fighter. Ich war lange Mad Dog… Ich habe viele Wege ausprobiert. War gut, war böse. War Schlächter, war Rächer. War Spielfigur und Spieler. Vielleicht ist die Urprämisse falsch, huh!? Vielleicht ist kein Platz… in diesem Geschäft… für einen Night Fighter! Vielleicht kann ein Mad Dog hier seine Erfüllung nicht finden…“

Nachdenklich legt MD den Kopf in den Nacken.

Mad Dog: „Quest for the Best, Finger, Legs and Skull, Brawlin Rumble, Tribune und schließlich der Main Event beim Impact. Blaze, immer stand ich im Finale. War die große Konstante des letzten Geschäftsjahres. Immer am Ende der Card. Immer im Finale. Egal, wer teilnahm. Kein Weg ging an mir vorbei… doch scheinbar auch kein Weg an meinen Niederlagen.“

Und sogleich sackt der Kopf wieder nach unten. Ein Schluchzen.

Blaze: „Ich kenne mich mit dem Frust der Niederlage aus. Das Gute ist, er vergeht und scheinbar, scheinbar bin ich langsam abgehärtet. Jedem Ab folgt ein Auf, jedem Hoch ein Tief, doch langsam, ganz langsam, da spür ich die Fahrt kaum noch. Sie ist zur Gewohnheit geworden. Mad Dog … Freund, wenn du kein anderes Ziel einschlagen willst, dann fahr weiter, verdammt! So du es denn willst. Deine Zeit wird kommen. Wenn ich gescheitert bin, bin ich jedenfalls nie daran gescheitert, weil ich auf die falschen Männer gesetzt habe. Barker geht die Abkürzung, du gehst den langen Weg, doch irgendwann holst du ihn ein, schickst ihn in die Leitplanke und rast davon… Für mich ist das jedoch wohl erstmals kein Thema mehr.“

Der letzte Satz gilt ihm selbst, er flüstert ihn nur. Ein heftiges Nicken beim Kämpfer der Nacht.

Mad Dog: „Ich weiß… ich weiß, Blaze. In diesem System der Konstanten einfach die Säulen wegzuziehen, macht womöglich wenig Sinn – aber du weißt genau wie ich, dass schnell und geschwind neue Namen nachkommen. Neue Gesichter zu Konstanten werden wollen. Ihre Verwirklichung suchen. Wahrscheinlich sind sie schon da und freuen sich sogar, wenn wir beide ihnen endlich Platz machen, huh!?“

So ganz scheint sich MD seinem ironischen Unterton folgend mit dem Gedanken noch nicht abgefunden zu haben.

Mad Dog: „Aber… Blaze, keine Konstante, keine wird je mehr die unbekannte Konstante sein. Keiner dieser Grünschnäbel versteht auch nur im Ansatz, was das bedeutet! Ich bin die einzige unbekannte Konstante und wenn ich gehe… wenn ich wirklich etwas Neues suche, werde ich für immer die einzige bleiben.“

MD greift sich ins Gesicht. Fährt mit Daumen und Zeigefinger über die Augenlieder, über seine Nase, die Wangenknochen, die frisch rasierten Wangen und schließlich über seinen Mund.

Mad Dog: „Und keine… keine… Konstante, Blaze, keine Konstante wird je mehr ein Rächer sein! Ein Rächer, wie du es warst und immer noch… sein könntest, José!“

Sein echter Name, José… Nachdenklich streicht er sich durch die Haare.

Blaze: „Wann endet etwas schon, was fängt es an? Wie zeigt sich der Anfang vom Ende? Ich wollte diesen Punkt einfach selbst wählen. Es sollte meine Entscheidung sein, wann und wie ich gehe. Nur deswegen habe ich diesen Entschluss vor dem Main Event gefasst. Ich wollte im Guten gehen, mit mir im Reinen gehen.

 

Kurz erwischt sich MD dabei, sich umdrehen zu wollen, doch schnell dreht er sich wieder von Blaze weg.

Mad Dog: „Und du glaubst, jetzt ist es… gut?“

Zögerlich setzt Blaze zum Sprechen an, hält dann noch einmal inne, sucht die guten Worte.

Blaze: „Für mich war es gut in diesem Moment. Für die PCWA? Wer weiß… und wer weiß schon, was gut in der Zukunft ist? Jeder Anfang kann schlecht sein, jedes Ende gut, aber wie wir diese Momente wirklich einmal deuten werden, das steht in den Sternen.“

Ein letztes Mal nickt er dem Night Fighter – seinem letzten Verbündeten hier – zu.

Mad Dog: „Mach’s gut, Blaze.”

Blaze: „Auf ein gutes Neues in der Zukunft, mein Freund… was auch immer das sein wird.“

Jetzt ist der Rächer, der sich vom Night Fighter wegdreht und nachdenklich in den Gang tritt. In etwa einer Stunde tritt er ein letztes Mal vor die Fans. Und hat keine Ahnung, was er ihnen sagen soll.

Ich bin die Sehnsucht in dir.
Ich bin die Sehnsucht in dir.
Ich bin die Sehnsucht.

Vincent Craven: „Irgendwie sind alle auf Abschied getrimmt heute!“

Mike Garland: „Naja, Blaze kommt ja nicht drum rum. Immerhin war dies die Klausel, die mit Person B abgesprochen war!“

Vincent Craven: „Vielleicht gibt es ja einen Ausweg. In der PCWA ist doch alles möglich!“

Mike Garland: „Ja, sogar eine Show, die lediglich ein Match vorhält, so wie heute!“

Vincent Craven: „Dafür sind aber fast alle im Roster beteiligt…“

Mike Garland: „…Das stimmt auch wieder…und wir haben ja noch zwei Spezialsegmente…“

Vincent Craven: „…wobei ja das Principals Office ausfallen wird, da Gabriel ja keine Kompetenzen mehr hat…“

Mike Garland: „…Ja, aber auf den Mist können wir auch verzichten – zeigen wir stattdessen lieber die frischen Leute, die verdienen ohnehin mehr Airtime als die Alten…“

Vincent Craven: „…Wir gehören doch auch zu den Alten, oder?“

Mike Garland: „Deshalb hören wir jetzt auch auf zu labern und geben Backstage!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Auf dem Bildschirm erscheint plötzlich ein schwarzes Bild, welches immer und immer wieder von leichten Lichtpunkten durchzogen wird.

Eine Stimme durchzieht die Stille des paralysierten Publikums.

"Ich kann dich nicht beleidigen... du warst immer ein Verlierer und euch Verlierer kann man nicht beleidigen..."

Bilder von einem völlig geknickten Rebel called Hate werden gezeigt.

"2004"

XPA International Champ

Valerie Raghnall (XPA): "Warum haben sie ihren International Titel nicht verteidigt?"

"2004 Nr. 2"

XPA Xtreme Champ

Valerie Raghnall (XPA): "Wir hatten schon mal das Problem mit ihnen, was ist mit ihnen los?"

"2004 Nr. 3"

XPA Cruiserweight Champ

Valerie Raghnall (XPA): "Der dritte Titel, das dritte Mal, dass sie entweder gar nicht auftauchen oder eine absolut unterirdische Performance im Ring abgeben, nachdem sie einen Titel gewonnen haben... wie kann es sein, dass sie zu den besten Workern der ganzen Szene gehören und jedes Mal ins Bodenlose absacken, sobald sie Erfolg haben?"

"2008"

"Die vergeigte Zwischenprüfung"

Francis Doyle (NWA): "Wir haben so unsere Probleme Herr Hate, aber ich weiß, dass sie zur Wrestlingelite gehören könnten. Ich gebe ihnen eine letzte Chance..."

"2009"

"Der Wandel und der Weg zurück..."

Dynamite (GFCW): "Sagen Sie mir einen verdammten Grund warum ich sie noch einmal einstellen sollte... sie hatten genug Chancen."

"2011"

PCWA Crypton Crown Holder

Person B: "Wir haben ihren Cannabis und Alkoholkonsum geduldet. Wissen sie eigentlich was in ihrem letzten Bluttest alles gefunden wurde? MDMA, Amphitamine, Opiate... und das sind nur die Stoffe die mir bekannt sind, das ist nicht mehr tragbar... packen sie ihre Sachen, sie sind mit sofortiger Wirkung suspendiert."

"2004 Part 1"

Hate: "Ich weiß nicht was mit mir los war... auf einmal konnte ich nicht mehr agieren..."

"2004 Part 2"

Hate: "Es wird nicht wieder vorkommen, meine privaten Probleme...ich muss das abstellen..."

"2004 Part 3"

Hate: "Ich weiß es nicht Frau Raghnall... ich weiß es wirklich nicht..."

"2008 NWA"

Hate: "Unsere Probleme sind nebensächlich, ich habe meine alten Schwächen besiegt und denke, eine positive Bereicherung dieser Liga sein zu können."

"2009 GFCW"

 

Hate: "Ich verkaufe Merchandising im fünfstelligen Bereich und gehöre zu den Giantkillern der Szene, das wissen sie, wenn ich das Maximum meines Leistungsvermögens abrufe besiege ich jeden Hurensohn der bepissten Wrestlingwelt."

 

"2011 PCWA"

Hate: "Ich verstehe...fuck..."

Der Bildschirm wird kurz schwarz, erneut wird diese bemitleidenswerte Kreatur mit dem Namen Rebel called Hate gezeigt, dieses Mal blickt er melancholisch in die Kamera. Erneut verschwimmt sein Bild mit den Einblendungen seiner Vergangenheit.

"2001"

Wütend rennt der Trainer von Rebel called Hate auf ihn zu und schreit ihn an.

Bloody Ray: "WARUM HATE?! WARUM?! Es ist jedes Mal derselbe Mist mit dir! Du gehörst zu den größten Talenten die ich je gesehen habe, aber jedes Mal verbaust du dir alles, indem du dein Vorankommen sabotierst... du sabotierst die Liebe zu den Frauen, die du liebst, du sabotierst dein Vorankommen im Job indem du dich mit deinen Lehrern und Chefs anlegst... du sabotierst dein athletisches Talent indem du mich abfickst und dich mit Drogen zuknallst, obwohl du weißt, dass du dir damit alles kaputt machst! Hör verdammt nochmal auf damit!"

Hate steht breit grinsend vor seinem Trainer und haucht ihm den Qualm eines Joints ins Gesicht.

Hate: "Fick dich Ray! Ich bin besser als du! Hör auf dein Versagen im Pro Wrestling auf mich zu übertragen! Ich bin kein Totalversager, der zu schlecht war um in die GCW zu kommen... Ich bin über dich hinausgewachsen und das trotz Drogen, trotz meiner labilen Psyche... Ich denke mal, du siehst in mir die Chance dein Totalversagen in Sachen Liebe und Sport zu kompensieren, indem du mich zum nächsten Superstar machst... Doch lass dir eins gesagt sein: ich bin nicht das Produkt, welches du schaffen willst... Ich bin nicht dein Kompensat um den Mord an deiner Verlobten rückgängig zu machen. Ich bin nicht die Person, die deine fast schon verzweifelten Versuche gegen die Creme de la Creme des Pro Wrestlings anzukommen, kompensieren kann... Du bist ein Verlierer Ray... und da kannst du noch tausendmal Gabriels Offenbarung vor mir zitieren... weißt du was? ICH HASSE GOTT... ICH HASSE JESUS... ICH HASSE GABRIEL... UND GANZ BESONDERS HASSE ICH DICH... DU PENNER!"

Ray wird ruhig und senkt seinen Kopf.

Ray: "Meine Lehren sollten nur ein Leitfaden sein. Niemals hatte ich im Sinn dich zu bekehren."

Hate: "Hör mir doch auf, du Pisser willst mich zu einer Art Jesus machen, da spiel ich nicht mit... hörst du?! Und jetzt leck mich kreuzweiße."

Mit einem Ruck wendet sich Hate von seinem Trainer ab und schreitet zur Tür der Trainingshalle.

Ray: "Die Entscheidung ob du ein New Age Jesus wirst, liegt nicht mehr bei dir, Hate. Du begehst einen niemals rückgängig zu machenden Fehler wenn du jetzt diese Tür hinter dir zuschlägst, glaub mir."

Hate: "Heuchler... sagtest du nicht gerade dass deine Lehre nur eine Art Leitfaden sein sollte? Und jetzt sagst du, dass mein Weg als New Age Jesus von vornherein bestimmt ist... Ich werde niemals wieder den Worten eines Schwanzlutschers... folgen... denn nix anderes bist du... ein Schwanzlutscher eines sadistischen Tyrannen!"

Mit diesen Worten wirft Hate die Tür hinter sich zu und betritt eine Pro Wrestling Welt, welche nix als Verluste mit sich bringt.

Ray: "Du warst erst auf der Hälfte deines Weges Hate... du warst erst auf der Hälfte angekommen..."

"Die degenerierte Version von Jesus war geboren, eine verschobene Version, welche zum Verlieren verdammt war."

Wieder sieht man Rebel called Hate, er starrt noch immer in die Kamera. Sein Blick hat die bekannte Wut längst verloren, in seinen Augen liegt nur noch der Schmerz der Niederlage und die Angst davor, dass dies ein unendlicher Kreislauf ohne Entkommen ist. Er versucht seine müden Knochen nach vorne zu bewegen, Schmerz ziert sein Gesicht, als er nach zwei Schritten fast zusammenbricht. Doch sein Ziel ist der Weg... gebückt schnauft er durch und erhebt erneut sein Haupt.

Hate: "Der einzige Gegner war immer ich... meine Nemesis war niemals die Liebe, meine Nemesis war niemals das Leben, meine Nemesis war immer mein Spiegelbild... ich selbst bin für all meinen Schmerz verantwortlich... nicht die Dummheit der Menschen, nicht der Sadismus von Gott, nicht der Hass und der Neid auf mein Talent. Ich bin mein größter Feind. Seien es die Drogen, sei es mein Zorn auf alle Autoritäten... es sind Dinge, die ich heraufbeschworen habe, die Reflektion dieser ewigen Niederlage habe ich eigentlich vor Jahren abgeschlossen, ich dachte ich habe diesen Fluch besiegt, doch die Tatsache, dass ich all meine Fans verloren habe, weil ich kampflos meinen Titel verloren habe… oder sei es die Tatsache, dass ich die perfekte Liebe verloren habe, weil ich plötzlich eine Muschi UND einen Schwanz bei mir haben wollte… ohne Rücksicht auf die Gefühle der Beteiligten zu nehmen... sei es mein Kampf gegen die Windmühlen des unabänderbaren Elends namens Kapitalismus... wie er in der PCWA zelebriert wird…

Sei es die Tatsache, dass ich mindestens fünf Ebenen auf einmal ausfechten will, anstatt den Kampf systematisch anzugehen... und eine Stelle meiner inneren Verdammnis nach der anderen zu besiegen. Oder sei es die Tatsache, dass meine Verdammnis eine selbst auferlegte, endlose Katharsis ohne den heilenden Katharsis Effekt ist..."

Er steht, erneut steht er... seine endlos erscheinende Gabe wie ein Phoenix aus der Asche aufzusteigen, ermöglicht es ihm erneut den Kampf aufzunehmen.

Hate: "Das ist mein Endkampf… Ich kann nicht ewig verbrennen… mich erheben um dieses groteske Schauspiel erneut zu durchleben... das ist mein letzter Versuch, das Versagen von mir abzustreifen... das ist der letzte Versuch, nach dem Erfolg, erfolgreich zu bleiben... dieses Mal werde ich es schaffen..."


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Valkos Heritage – dieser Name steht an der Tür, vor der sich die Social Media Sensation Caleb Yuma befindet. Schüler und Mentor, Heritage und Yuma. Er selbst fragt sich seit Wochen, ob er sich über den Wunsch seines Lehrers hätte hinwegsetzen sollen. Aber hätte er seinem Mentor überhaupt helfen können? Bei der Übermacht die Barker versammelt hat, um erfolgreich aus dem Match hervorzugehen?

Seit Tagen hat er nicht mehr mit Valkos gesprochen. Er reagierte auf keine SMS, keine Mails, keine Messages. Dann muss er eben persönlich vorstellig werden. Immerhin ist heute ein großer Abend. Er hat eine einmalige Chance und benötigt die Tipps seines Mentors. Also muss er Valkos aus der Lethargie reißen, die ihn scheinbar seit seinem Titelverlust umtreibt.

Er klopft und will die Tür öffnen, doch rennt nur gegen das Holz an. Verschlossen. Das darf doch nicht wahr sein. Heute Abend bietet Yuma eine unfassbare Chance und sein Mentor ist nicht da, um ihn zu unterstützen? Wütend tritt der der New Media Superstar gegen die Tür. Aggression und Unverständnis kennzeichnen sein Gesicht. Sauer verlässt er Valkos‘ Kabine.

… No Connection Possible… Network shutdown?…


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Die Schweigeminute für Tom Nowak ist vorbei. Langsam aber sicher verteilen sich die Wrestler der PCWA wieder im Backstagebereich. Auch John Smith hatte sich nach draußen in die Arena begeben, um des Polens zu gedenken. Der Amerikaner kämpft sich gerade wieder auf beiden Krücken zurück in die Richtung seiner Kabine als eine penetrante Stimme ihn stoppt.

„Hey, John, warte. Hast du mal eine Sekunde für mich? Ich möchte mit dir etwas klären. Du und ich, wir sind die einzigen in dieser Liga, gemeinsam mit Azrael und Valkos, naja, und Lucifer, die wissen, was es bedeutet Undisputed Gerasy Champion gewesen zu sein. Nur wir hätten ein natürliches Anrecht, Barker herauszufordern. Es ist wichtig dies klarzustellen, denn all die Neuen haben heute die Möglichkeit nach nur einer Battle Royal die größte Chance ihrer Karriere zu ergattern. Eine Chance, die wir uns in vielen Jahren von Blut, Schweiß und Tränen erarbeiten mussten. Die Zeiten haben sich geändert und das ist auch gut so. Wenn wir nicht aufpassen, dann werden wir jedoch abgehängt. Deshalb müssen wir versuchen eine gemeinsame Linie zu fahren, um der nächsten Generation eine gewisse Orientierung zu geben, so wie wir sie früher hatten!“

Smith zieht die Augenbrauen hoch, solche Töne ist er von Elroy nicht gewohnt. Der kleine, deutsche Giftzwerg scheint sich neu orientieren zu wollen. Was auch nicht sehr wundert, wenn er ehrlich ist. Lucifer ist wieder zurück in Aktion, Barker scheint Lucifers neuer Liebling zu sein und die Firma auf dem absteigenden Ast. Da braucht man so etwas wie neue Verbündete natürlich.

John Smith: „Guten Abend, Herr Schmidtke …“

So förmlich kennt man das von Smith nicht. Aber dahinter versteckt sich natürlich auch diese typische Form von leichtem Sarkasmus, die Smith sich in den letzten Wochen immer mehr zugelegt hat. Die Lippen verziehen sich zu einem schmalen Lächeln.

John Smith: „Ganz ungewohnt, so bescheiden wie du heute bist. Hat dir Godd dermaßen das Selbstvertrauen aus dem Körper geprügelt? Oder war es die neue Allianz von Gabriel und Barker, die dich jetzt auf einmal in die Arme alter Feinde treibt? Hast du Angst, dass dich jetzt auch noch die Firma fallen lässt, huh?“

Elroy: „Nein, mit Angst hat das nichts zu tun, sondern mit Veränderung. Die Firma braucht ein Aushängeschild, das dieser Liga gerecht wird. Dafür muss ich Frieden mit meiner Umgebung finden. Doch ich werde nicht darum betteln. Mir ist bewusst, dass sich in den letzten acht Jahren eine Menge Mist angehäuft hat und ich selbst trage dafür die Verantwortung. Deshalb hat es keinen Zweck, um Vergebung zu bitten, insbesondere, weil ich nichts, aber auch gar nichts bereue. Alles, was passiert ist, hatte einen Sinn. Und so wird auch alles, was noch folgen wird, einen Sinn haben. Diesen Sinn selbst zu definieren, erfordert allerdings die aktuelle Situation anzunehmen wie sie ist. Darum, John, werde ich mich ändern…müssen!“  

Er muss schon ein wenig lachen bei dem Anblick: Ein Elroy Schmidtke, der sich dermaßen anbiedert. Schon fast vor ihm auf die Knie geht und um so etwas wie eine Partnerschaft bettelt.

John Smith: „Du hast schon verdammt viel Glück, dass mein Knie immer noch solche Probleme macht. Sonst würde ich es dir jetzt einfach in den Magen rammen und dich gegen die Wand schleudern. Oder zumindest so schnell wie möglich davon laufen, um nicht auf deiner Schleimspur auszurutschen. But hey, it’s your lucky day, würd ich sagen. Kein John Smith, der hier mit dir kurzen Prozess machen wird. Kein John Smith, der dich in deinem lächerlichen Kindergeburtstagsspiel besiegen kann. Kein John Smith, der dir die Möglichkeit vor der Nase wegschnappen kann, Barker heraus zu fordern.“

Der Amerikaner deutet mit einer einfachen Geste an, was das eine Ziel, das er und Schmidtke teilen, ist: Den Undisputed Gerasy Gürtel wieder um die Hüfte schnallen zu können.

John Smith: „Fällt dir etwas auf, Elroy? In diesem Konzert gibt es nur EINE erste Geige. Jeder will sie spielen, aber nur einer kann es gleichzeitig tun. Selbst wenn ich auf dein kleines, feines Angebot hier eingehen würde … Nach wenigen Monaten würdest du mir oder ich dir das Messer in den Rücken rammen und wir würden wieder alleine da stehen. Dabei wär es vollkommen egal, ob du ein netter Kerl wärst oder das kleine Arschloch, das du nun mal bist. Rage und ich haben uns—auf irgendeine Art und Weise—immer näher gestanden als wir das zugegeben haben. Und guck dir an, was wir uns angetan haben.“

Ein kleines, dreckiges Lachen.

John Smith: „Und jetzt stell dir vor, was ich mit jemandem wie dir machen würde. Erst Recht da du nun anscheinend – mehr schlecht als recht – versuchst den angepassten Firmenjunkie raushängen zu lassen.“

Der Evil Citizen lächelt verschmitzt, nickt verständnisvoll und deutet dann auf sein Bein, das nach dem über zwei-minütigen Goddlock kurz vor Ende des Iron Man Matches beim Imperial Impact ebenso lädiert ist wie die chronische Verletzung bei Smith. 

Elroy: „Ich habe bereits im Ring am eigenen Leib verspüren dürfen, wozu in der Lage bist, John. Und ich ertrage deinen Schatten bei Kerry & Gaelic jeden verdammten Tag. Du warst dort äußerst beliebt, hast nach wie vor diverse Fürsprecher innerhalb des Firmenimperiums. Es wird heute als ein Fehler angesehen dich damals abserviert zu haben. Doch es geht doch hier erst in zweiter Linie um irgendwelche informellen Bündnisse. Vielmehr müssen wir zu einer neuen Form des Respekts zurückfinden. Nicht den Respekt vor der Vergangenheit an sich, sondern den Respekt vor den Leistungen der Vergangenheit ohne die es weder die Gegenwart, noch irgendeine geartete Zukunft geben würde, die den Yumas, Selladores, Miltons oder Brunswicks solche Gelegenheitsfenster wie im heutigen Main Event eröffnet hätten. Unsere Aufgabe, John, ist es, den Übergang zu realisieren und so ein Teil des Neuen zu werden. Diese Kinder brauchen Vorbilder und wer, wenn nicht wir, die ehemaligen Gerasys dieser Liga, wären dafür geeigneter? Wir dürfen dieses Feld nicht länger Gabriel allein überlassen. Ich glaube, Azrael und du, ihr habt das ebenfalls erkannt und ihr seid euch der Verantwortung für die PCWA bewusst.“

Schmidtke klopft dem Amerikaner mit einem ungewohnten Geschäftslächeln auf die Schulter und macht dann auf dem Absatz kehrt. Eine Sache will der leicht verdutzte Smith ihm aber noch mit auf den Weg geben.

John Smith: „Watch your back, Elroy … Watch your back …“

Der neuerliche Anzugträger bleibt stehen, den Rücken weiterhin zu Smith gewandt.

Elroy: „…Bei dir, John, bin ich mir sicher, dass ich das nicht brauche. Du musst ein Vorbild sein und du willst es auch, so wie Valkos ein Vorbild für Yuma oder Azrael eines für Pavus ist und ich versuche eines für Stanley zu sein. Jeder von uns will im Grunde, dass jemand zu ihm aufschaut. Das ist unser wertvollstes Erbe. Die Analen der PCWA, unser Testament. Dort ist es ungeschriebenes Gesetz, dass wir es nicht nötig haben, uns hinterrücks zu attackieren. Dafür sind wir schon oft genug zu weit gegangen…“

Der Amerikaner kann sich ein Lachen nicht verkneifen.

John Smith: „…Naja, einen hätte ich noch vom Out of Ashes gut, als du mir gegen mein kaputtes Bein getreten hast.“

Elroy: „Die Antwort von Vorbildern kann niemals die Rache sein, John. Es ist die Vergebung! Sie beweist wahre Größe!“

John Smith: „Dich von wahrer Größe faseln zu hören, entbehrt nicht einer gewissen Situationskomik. Once again, watch your back!“

Genug der Worte sind getauscht. Smith dreht sich nun ebenfalls um und humpelt auf den beiden Krücken weiter in die Richtung seiner Kabine. Schmidtke, der immer noch auf seinem Platz verharrt, dreht sein Haupt nach hinten und schaut seinem davon schreitenden Kollegen nachdenklich hinterher.

Elroy: „Danke, John. Ich sehe, wir verstehen uns!“

Vincent Craven: „Gerade noch eine eher ruhige Szene mit Caleb Yuma, der wohl seinen Mentor Valkos Heritage gesucht hat und dann…“

Mike Garland: „…sehen wir Elroy und John Smith – unsere beiden Beingeschädigten!“

Vincent Craven: „Elroy versucht sich bei John ein zu schleimen und versucht Gemeinsamkeiten aufzudecken und kriecht fast zu Kreuze…dem scheint jedes Mittel Recht zu sein, seine Pechsträhne endlich abzulegen!“

Mike Garland: „Oder er hat sich wirklich geändert…“

Vincent Craven: „…Ja, genau! Das wäre ja ungefähr so als würde sich ein Azrael Rage vom Teufel zum Beschützer wandeln…ähm…“

Mike Garland: „…Schlechtes Beispiel, richtig!“


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Heute hat er keinen Kampf. Heute muss er nicht zwischen die Seile steigen und seine Fäuste in das Gesicht einer anderen Person drücken. Dennoch ist er hier und bereitet sich mental darauf vor, vor die Massen zu treten. Über zehn Jahre und dennoch kriegt er jedes Mal davor noch Gänsehaut. Die Anspannung steht ihm im Gesicht geschrieben, doch er muss ein paar Worte loswerden. Bald. Sehr bald.

Plötzlich spürt der Mann, der beim Imperial Impact 8 noch als Undisputed Gerasy angetreten ist einen kalten Blick auf sich gerichtet. Er kennt dieses Gefühl, hat es schon viele Male gespürt. Die Drehung mit dem Kopf nach links bestätigt, was er längst schon wusste.

Valkos Heritage: „Rage.“

Nur der Name… keine Begrüßung.

Azrael Rage: „Valkos.“

Ein Nicken als Reaktion des Regenläufers.

Azrael Rage: „Wir müssen reden.“

Das leichte Grinsen des Freakanites dient als Zustimmung. Offensichtlich müssen sie das, wobei das letzte Gespräch nicht lange her ist. Heritage lässt in seinem Kopf währenddessen kurz das letzte Gespräch Revue passieren.

Azrael Rage: „Bin ich ein Prophet, Valkos?“

Die Frage war rhetorisch und wird von Rage selbst mit einem Kopfschütteln beantwortet.

Azrael Rage: „Mitnichten. Ich habe mir nur meine Feinde genau angesehen, konnte Pläne erahnen und wollte dem entgegenwirken. Leider ist es schwer, wenn man alleine steht und daher stehe ich nun hier und frage Dich, Valkos, was wirst Du tun wegen des Undisputed Gerasy Titles und Robert Barker?“

Der Ex-Champ spannt seine Muskeln zusammen und hindert seinen Körper somit an der natürlichen Reaktion des Schulterzuckens. Bloß keine Schwäche zeigen.

Valkos Heritage: „Was weiß ich? Ich bin in dieser Season raus, was soll ich schon tun?“

Fassungslos blickt Azrael Rage ihn an… alleine diese Frage… was soll er schon tun?

Azrael Rage: „Was Du tun sollst? WAS DU VERFLUCHT NOCH EINMAL TUN SOLLST?“

Die Fassungslosigkeit verwandelte sich eiligst in Zorn und kurz muss sich Rage beruhigen, durchatmen, Klarheit in den Geist lassen… der Fokus muss weiter auf dem Kampf liegen… vollkommen gleich, wie die Randbedingungen sind.

Azrael Rage: „Mir ist sehr wohl bewusst, dass Du zum CORE nicht um den Undisputed Gerasy antreten darfst, aber wir müssen den Titel zurückholen. Die Korrupten dürften ihn nicht halten. Er ist ein Symbol… in ihren Händen für Dominanz… in unseren könnte er ein leuchtendes Beispiel für Hoffnung sein. Daher sage ich Dir, was Du jetzt tun sollst, du Held!“

Die Faust wird geballt und vor den mächtigen, blassen Brustkorb gehalten.

Azrael Rage: „Hör endlich auf wie ein Unbeteiligter durch die Gegend zu torkeln und ziehe mit mir in diesen Krieg, denn wenn wir es jetzt nicht tun, brauchen wir es gar nicht mehr tun!“

Kurz durchdenkt der Ex-Undisputed Gerasy die Worte des Schildes. Dann winkt er ab.

Valkos Heritage: „Krieg? Das hier nennst du einen Krieg, Teufel? Für mich ist das Alltag. Für mich sind die Geschehnisse beim Imperial Impact nichts Anderes, als was ich in der PCWA jahrein, jahraus erlebt habe. Oh nein! Irgendwer verrät mich, attackiert mich und schwupps, haben wir eine neue, finstere Bedrohung an der Spitze. Drauf geschissen, Rage. Partnerschaften, Gruppierungen, die kommen und gehen. Böse Verschwörung? Unaufhaltsamer Bösewicht? Schall und Rauch, mein Freund. Solltest du eigentlich genauso gut wissen, wie ich. Mag sein, dass ich den neuen Obermacker und seine Spielzeuge auf die leichte Schulter nehme, aber nur weil mir Barker temporär mein Gold gestohlen hat, ist das hier... Also mal im Ernst, für dich mag das ein Krieg sein, für mich ist das nur ein weiterer, gottverdammter Dienstag.“

Jetzt ist es doch die Wut, die deutlich Rage in den Kopf schießt. Man meint gar kurz ein rotes Aufleuchten seiner Augen zu sehen.

Azrael Rage: „Dienstag? DIENSTAG? DIENSTAG! Allmählich zweifele ich an Deiner Intelligenz, Valkos! Bist Du wirklich entsprechend blind und blauäugig, wie Du hier tust, oder wärst Du schon längst ein Verteidiger der PCWA, wenn es nicht Azrael Rage wäre, der hier Deine Hilfe erbittet?“

Eine abwinkende Handbewegung. Heritage aber bringt auch kein Gegenargument.

Azrael Rage: „Einerlei… ich werde Dich nicht wieder belästigen, Valkos. Ich habe schließlich ein Match um den Herausfordererposten für den Undisputed Gerasy zu gewinnen.“

Ach daher der Name Hase… du alter Teufel. Ein kurzes Grinsen im Gesicht von des Circuit Breakers.

Valkos Heritage: „Ah, langsam ergibt dein Gebettel einen Sinn. Du brauchst Rückendeckung, um Herausforderer zu werden? Natürlich wäre es ein wenig leichter für dich, wenn ich dich vom Mattenrand anfeuern würde, nicht wahr? Vielleicht hier und da einen kleinen Schubser und ZACK! Azrael Rage steht im Main Event von CORE.“

Fast beleidigt blickt Rage ihn an… wieder einmal spürt er den Regen auf seiner Haut.

Azrael Rage: „Du hast immer noch nichts verstanden und bist genau so närrisch wie es der selbsternannte Rächer, Blaze, war! Ich will keinen Eingriff für mich… das würde meine Mission und meine Wünsche behindern… ich will, dass du Partei ergreifst und einstehst, falls die Dinge beginnen unfair zu werden… oder ist es Zufall, dass die next CENTURY gods ebenfalls in dem Kampf vertreten sind?“

Scheinbar will es das Schild jetzt dem Freakanite erklären, hofft durch Erklärung Vertrauen zu finden.

Azrael Rage: „Ich habe nicht vor Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Ich bin kein Rächer und auch kein Feldherr. Ich bin inzwischen, ob ihr es sehen wollt, oder nicht, ein Verteidiger. Ich halte das Schild hoch. Ich will nicht mehr grundlos und aus Vergnügen Blut vergießen. Ich werde es nur noch vergießen, wenn ich muss… Es ist der letzte Weg und dennoch ist der Undisputed Gerasy wichtiger als alles hier für die PCWA. Wichtiger als Du. Wichtiger als ich. Wichtiger als Robert Barker. Der Gerasy ist das Zeichen dafür ganz oben am Firmament zu stehen und für ihn werde ich stehen… Ich werde heute gewinnen, damit ich antreten darf, um die Hoffnung zurückzuholen, denn wenn es um den Undisputed Gerasy geht, ist jeder Tag Feiertag, Valkos… C’est la vie!“

Es wird sich an den imaginären Hut gegriffen und auf den Absatz Kehrt gemacht. Zurück bleibt Valkos Heritage. Sein Gesprächspartner hatte nicht Unrecht. Es macht einen Unterschied, wer ihn um Hilfe bittet. Unbewusst greift sich der Freakanite ins Gesicht, fährt mit den Fingern der rechten Hand über die Narbe. Wieviele Jahre ist es schon her und sie lächelt ihn immer wieder aus dem Spiegel an. Azrael Rage war der Teufel. Ein Teufel wird nicht urplötzlich zum Engel. Heritage versteht es nicht und will es auch nicht verstehen. Einer seiner Todfeinde will seine Unterstützung? Wogegen? Was steckt dahinter?

Valkos Heritage: „Viel Spaß beim Krieg spielen, du Idiot!“

Brüllt er hinterher und flüstert…

Valkos Heritage: „Und viel Glück heute Abend…“

Ungehört, unbemerkt, entweichen diese Worte in den leeren Gang ohne den Adressaten zu finden.

Valkos Heritage: „Du Held.“

Ein Kopfschütteln von Valkos. Gefühle sprudeln hervor. Es ist Azrael Rage… der Teufel… Valkos hingegen fühlt sich dieses Mal dem Teufel überlegen. Er fühlt sich wie Regen…

... und Azrael fühlt den Regen, wie er in sein Gesicht peitscht. Jeder Schritt durch tosende Wassermassen fällt ihm schwer. Krieg spielen? Warum nimmt Valkos die Situation nicht ernst. Azrael hielt ihn immer für einen Patrioten der Heimat, seiner geliebten PCWA. Möglicherweise ist es einfach, dass sich Azrael hier tatsächlich verrennt. Vielleicht jagt er Luftschlösser? Sollten diese Gedanken nicht einerlei in Anbetracht der heutigen Chance sein? Angeblich, so sein Agent, vermissen sogar viele Menschen, den skrupellosen, und hinterlisten Teufel, den er einst so lebhaft verkörperte. Diese Menschen… Kopfschütteln… Für sie ist dieser Kampf nur Unterhaltung.

Der Teufel ist im Nachhinein betrachtet für Azrael ein Gespenst der Vergangenheit, dass stets wieder hervorkriechen möchte, aber er lässt es nicht, denn Azrael hasst weder Leute wie den Principle, noch Robert Barker, oder Blaze… Er hasst sich.

So schlurft er nur langsam zu seiner Kabine. Kann der Undisputed Gerasy, diese Glorie, dieses Symbol, diese Ehre, denn einen jahrelang verursachten Selbsthass aufwiegen? Das ist die Frage… das ist der Regen.

Vincent Craven: „Azrael Rage findet keinen Anschluss, ganz gleich wo er fragt.“

Mike Garland: „Da ist halt immer noch dieses Misstrauen aus vergangenen Tagen. Ich meine, vertraust du ihm inzwischen?“

Vincent Craven: „Ich bin mir dort noch nicht so sicher. Einerseits wirkt er gereift und nicht mehr derart bösartig, aber andererseits ist es Rage, den wir seit vielen Jahren als den obersten Teufel kannten.“

Mike Garland: „Also ich frage es mal heraus, wenn du an Stelle von Valkos Heritage wärst, würdest du mit ihm zusammenarbeiten.“

Vincent Craven: „Ich würde ihn wohl nicht so angehen wir Valkos...“

Mike Garland: „Weil du keine 10 cm lange Narbe im Gesicht trägst, die er verursacht hat.“

Vincent Craven: „Lass mich bitte ausreden, Mike. Also ich würde ihn wohl nicht so angehen, aber aktuell wäre mein Vertrauen noch nicht groß genug um mit Rage zusammenarbeiten zu können. Auch wenn das alles aktuell einen guten Eindruck macht.“

Mike Garland: „Da hast du allerdings recht. Schließlich wollte er im Main Event des Imperial Impacts 8 an der Seite von Valkos stehen und diesem helfen. Dieser wollte sich nur nicht helfen lassen.“

Vincent Craven: „Vielleicht wäre Valkos wenn er das Angebot von Rage angenommen hätte immer noch Gerasy Champion und Barker wäre ein zweites Mal in die Suppe gespuckt worden.“

Mike Garland: „Darüber kann man streiten, aber seine Chancen gemildert hätte es wohl nicht. Wir machen weiter.“


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Die Halle wird verdunkelt, der Tron leuchtet auf. „Phönix“ von L’Âme Immortelle wird eingespielt.

„Einst habe ich geglaubt, Vertrauen sei der einzige Schlüssel zum Erfolg. Ich habe mich geirrt.“

„Wenn sich alles was man glaubte

In das Gegenteil verkehrt

Und die Nacht unbeugsam, gierig

Auch den letzten Traum verzehrt“

„In diesem Irrglauben, habe ich Dinge getan, die notwendig waren. Sie führten mich weg von meinem Ziel. Weg von meinem Weg. Näher an den Abgrund.“

„Wenn man das Buch des eig'nen Lebens

Nicht mehr lesen kann

Kommt das Ziel des eig'nen Strebens

An seinem Ende an“

„Ich konnte nicht mehr zurück, alle Brücken, die eine Flucht zurück ermöglicht hätten, hatte ich schon abgerissen. Ich musste noch einen Schritt wagen, doch es war zu viel. Mein Weg war zu Ende und ich fiel. Das Ziel vor Augen stürzte ich hinab in ein dunkles Loch. Doch der geliebte Phönix fing mich auf. Seine lodernden Flammen löschten meine vergangenen Taten aus. Er gibt mir eine weitere Chance unter seinen Flügeln zu wachsen und unsterblich zu werden.“

„Ich hab` alles gehabt – Ich hab` alles verloren

Doch in dieser Stunde

Werd' ich wiedergeboren“

Im Entrance steigt leichter Nebel auf, durch den eine wage Silhouette erkennbar ist. Die Fans recken ihre Hälse um zu sehen wer nun hier auftreten wird. Der Bereich wird in rotes Licht getaucht und wir können erkennen, dass uns die Person den Rücken zuwendet. Langsam lichtet sich der Nebel und wir sehen einen leutenden Phönix, der auf den Rücken tätowiert ist. Außerdem, zeigt sich ein kleines Tattoo auf dem rechten Schulterblatt…

Mike Garland: „Das ist doch…ein Drache!“

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer hatte es angekündigt und nun steht er wieder hier im Rampenlicht der PCWA!!

„Phönix“ verstummt, stattdessen wird „Perkins“ von Peyote Asesino eingespielt.

Mike Garland: „DÍEGO ALEJANDRO SANCHÉZ IST ZURÜCK!“

Die Fans im PCWA Theater fangen an zu jubeln. Zumindest ein Teil. Wer nicht jubelt pfeift sich die Seele aus dem Leib. Nicht jeder ist ein Hardcore-Sanchéz-Fan und vergisst einfach seine Wandlung, die er bei Imperial Impact VII vollzogen hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass jeder glücklich ist, ihn wieder zu sehen. Vor allem Kerry & Gaelic wird ihm viele Steine in den Weg legen.

Der Deutschmexikaner dreht sich zum Ring. Er trägt jetzt schon sein Ringoutfit, scheinbar kann er es kaum noch erwarten, wieder in diesen Ring zu steigen. Aber er hat auch eine Sporttasche in der Hand. Langsam bewegt er sich auf den Ring zu. Genießt die Atmosphäre, genießt den Moment. Am Ring angekommen schiebt er die Tasche in den Ring und rollt sich hinterher.

Jane Nelson reicht ihm ein Mikro, was der Deutschmexikaner mit einem Lächeln quittiert.

Sanchéz: „Das ist ein unfassbarer Moment für mich. Es fühlt sich so gut an, so richtig, endlich wieder hier, in diesem Ring zu stehen!“

Jubel von den Fans, doch immer noch sind auch die Pfiffe deutlich zu hören.

Sanchéz: „Ja, ich habe Fehler gemacht. Ich habe mich selbst verraten, habe stattdessen versucht, alles für die Firma zu tun. Alles zu tun, was von mir verlangt worden ist. Ohne zu merken, dass dieser Weg von Anfang an der falsche war. Ich habe Freunde verloren im Namen der Firma. Und wenn ich ehrlich bin, wäre ich wohl immer noch ein willenloser Anzugträger, wenn die Firma mich nicht entlassen hätte. Deshalb bedanke ich mich bei Kerry & Gaelic, denn sie haben mir endlich meine Freiheit wieder gegeben.“

Er zieht einen imaginären Hut. Seine Augen leuchten. Man merkt an, dass ihm das ganzen wieder Spaß bereitet.

Sanchéz: „Als ich nach eurer feigen und hinterhältigen Aktion in einem dunklen Loch verschwunden war, bin ich endlich erwacht. Meine Augen wurden mir geöffnet und ich zum ersten Mal habe ich es wirklich erkannt und verstanden. Lasst euch nicht täuschen von dieser Sekte.“

Der Deutschmexikaner wandert ein wenig im Ring herum, lässt seinen Blick überall hin schweifen. Seine Worte hat er sich vorher gut überlegt, doch er weiß auch, dass die Firma solche Ansprachen nicht befürworten kann.

Sanchéz: „Was ist aus der Firma geworden? Sie besitzen die PCWA immer noch. Doch haben sie auch noch so viel Macht wie früher? Nun ist eine weitere Bedrohung für Kerry & Gaelic zurück. ICH! Auch wenn die Verantwortlichen alles versuchen mich wieder von hier zu vergraulen oder mir Steine in den Weg zu legen. Ihr werdet mich nicht mehr los. Ihr wollt, dass ich mir heute eine Kabine mit den Jobbern teile? Von mir aus. Eure kleinen Spielchen lassen mich kalt!“

Er steht am Ringseil und starrt in Richtung Entrance. Als wolle er direkt zu Person B und allen anderen Firmenmitarbeitern sprechen.

Sanchéz: „Ihr habt einen verdammten Fehler gemacht und das werdet ihr auch noch zu spüren bekommen.“

Díego atmet kurz durch, lässt seinen Blick wieder schweifen.

Sanchéz: „Doch es ist noch viel mehr passiert, während ich weg war. Titel haben gewechselt, Schlächter haben Blut vergossen und Veteranen haben sich mit Neulingen zusammen getan um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Und bei all dem, wurde ich scheinbar vermisst. Der stinkende Mexikaner, für den sich niemand interessiert wurde immer wieder angesprochen. Nun Valkos, vielleicht war ich nicht gut genug. Doch gerade DU solltest es besser wissen, als jemanden abzustempeln, der für einige Zeit nicht mehr unter den Flügeln des Phönix wandert. Wo warst DU nach deiner Schlacht gegen Rage? Wo bist du jetzt mit deiner Krankheit, wie es im Internet kursiert? (Bezug auf Valkos bei Ven77 & OoA2011; Anm. d. Verf.)“

Vermehrte Pfiffe, schließlich ist Valkos eigentlich unantastbar für die Fans.

Sanchéz: „Ich verurteile niemanden, denn manche Umstände zwingen einen einfach dazu zu pausieren, zu verschwinden. Und doch bietet sich immer wieder die Chance den Weg wieder zu finden und erneut zu starten. Hier bin ich nun also wieder. Der gottverdammte Bastard, als den mich der größte Bastard dieser Liga, Robert Barker, bezeichnet hat. (Out of Ashes 2011, Anm. D. Verf.) Du hast deinen Titel, cabron. Und sieh da, die ans haben mich wieder erkannt. Sie werden sich ewig an mich erinnern, dafür werde ich noch Sorgen.“

Zumindest hier kann der Deutschmexikaner punkten. Denn Barker gehört sicherlich nicht zu den beliebtesten Wrestlern der PCWA.

Sanchéz: „Irgendwann werde ich auch auf dich treffen, Schlächter. Doch bis dahin wird es noch eine ganze Weile dauern.“

Zu lange war er weg, als dass er sich mit dem Undisputed Gerasy Champion messen könnte.

Sanchéz: „Denn ich fange hier wieder bei 0 an. Ich werde beweisen, dass ich auch ohne die Firma hier in der PCWA erfolgreich sein kann. Keine Geschenke mehr, keine Abkürzungen. Heute wird ein erster Schritt getan, bis es dann beim nächsten Mal im Quest 4 the Best richtig ernst wird. Ich muss zurück zu meinen Wurzeln, zurück zu dem was mich ausmacht.“

Er öffnet die Sporttasche und holt einen schwarzen Designeranzug hervor der schon ein wenig zerknittert ist. Am Revers des Jacketts hängt ein TNE-Pin. Es handelt sich also um einen alten Firmenanzug von Díego A. Sanchéz. Den Fans beäugen die Szenerie misstrauisch. Was hat Díego vor.

Der Deutschmexikaner nimmt den Pin ab, lässt ihn zu Boden fallen und tritt beherzt drauf. Sowohl Hose als auch Jackett werden zerrissen, was Sanchéz sichtlich Mühe bereitet. Es hebt die Fetzen auf und schmeißt sie ins Publikum. Bevor er nun den Ring verlässt, hebt er noch ein letztes Mal das Mikro an seine Lippen.

„Denn ich habe endlich erkannt und verstanden.“

Der Jubel ist nun ein wenig lauter. Er konnte scheinbar einige Fans überzeugen. Dennoch hat er noch viel Arbeit vor sich.

Vincent Craven: „Zeiten des Wandels! Alle wollen einen Neubeginn!“

Mike Garland: „Die Alten zumindest. Sanchéz hat es aber vermutlich leichter als Rage und Schmidtke, die wirklich eine Menge dafür getan haben in der Vergangenheit, dass man sie nicht leiden kann…geschweige denn vertrauen…“

Vincent Craven: „…Wobei Azrael es wirklich versucht. Díego hingegen muss jetzt wirklich mal Konstanz zeigen. Stets verfehlte er den großen Wurf!“

Mike Garland: „Viele der Neuen können nachher im Main Event hingegen bereits am Anfang ihrer Karriere den großen Wurf landen! Ich kann die Battle Royal kaum erwarten!“


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Leise, fast geräuschlos nähert sich ein alter Mann. Gestützt auf einen braunen, knorrigen Stecken, gehüllt in eine bis zu den Füßen reichende Robe. Die grauen Haare sind sorgsam gekämmt. Der Blick ist milde, fast mitleidig. Der ‚Erzähler’ sieht sein Gegenüber mit zur Seite gelegtem Schädel an.

„Bitte nicht…“, murmelt Blake erschöpft, denn er ist müde. Ausgerechnet heute, wo er erneut in einem so wichtigen Main Event steht – gegen so viele. Er erinnert sich an die Prestige Challenge und senkt resignierend den Kopf. Er wollte doch zu Mad Dog. Er wollte ihm etwas zurückgeben, ist sich jedoch nicht sicher.

Vor ein paar Nächten, hatte Milton eine kleine Mensch-ärger-dich-nicht-Figur in der verschlossenen Kabine seines Mentors gefunden und behalten. Er wollte schlicht und einfach etwas von ihm besitzen, ganz für sich allein, denn Mad Dog ignoriert ihn. Genau wie Gabriel, aus dessen Weinglas er fast jeden Abend trinkt.

Seit diesem traurigen Kapitel der PCWA-Geschichte mit dem Namen „Imperial Impact 2011“ ist der Junge von allem und jedem verlassen, außer von einem.

„Auch für mich ist es ein seltsames Gefühl, dir immer wieder gegenüberzutreten. Aber immerhin bist du der letzte Mensch, der ihn noch lebend sah. Du bist auch derjenige, der den letzten Kampf gegen ihn kämpfte. Und damit bist du ein wichtiges Glied in der Geschichte des ‚Boxers’ Tom Nowak, die von mir erzählt wurde…“

Der ‚Erzähler‘ macht zwei Schritte auf den Sicherheitschef zu. Lächelt, als ihn die monotone Stimme von Blake wiederholt anfleht: „…bitte hör auf.“

Der Junge vergräbt den Kopf zwischen seinen Händen, fährt sich durch die Haare und wirkt für seine Verhältnisse ungemein irritiert. Ein erschreckender Anblick, wenn man um Miltons eigentliches Erscheinungsbild weiß.

Blake Milton: „Bitte… hör auf… mir zu folgen…“

„Ich bin nur hier, um mich zu bedanken. Ohne dich wäre meine Geschichte nicht so glatt gelaufen, nicht so ergreifend geworden… sie hätte nicht die Qualität erreicht, die sie nun hat. Selbst wenn ich dir mit einem kleinen Tipp zu Toms Aufgabegriff unter die Arme greifen musste, hast auch du dafür gesorgt, dass meine Geschichte so ablief, wie ich mir das vorstellte.“

Blake Milton: „Du hast ihn… einfach so geopfert… und ich habe es… einfach geschehen lassen.“

Der ‚Erzähler‘ zuckt mit einem traurigen Blick.

„Ja, ja das ist wahr. Die Geschichte des ‚Boxers’ war nun mal eine traurige. Ich hatte von Beginn an angekündigt, die Geschichte eines Falls zu erzählen.“

Er stoppt kurz. Scheint nachzudenken.

„Und natürlich ist diese Geschichte auch die Geschichte Tom Nowaks gewesen. Doch gleichzeitig… war es meine Geschichte. Ich war der Erzähler dieser Geschichte. Ich hatte die Verantwortung darüber, dass sie so verläuft, wie sie verlaufen sollte. Nicht mehr und nicht weniger.“

Noch immer fährt sich Blake durchs Haar, bis sich seine Finger darin festkrallen und er leise vor sich hin murmelt: „Ich weiß… wer du bist…“

Schritte in der Ferne. Jemand ist auf dem Weg.

Blake Milton: „…und Barker ist daran schuld… dass du hier bist…“

Ein Seufzen entfährt dem Alten.

„Wir hätten noch viel zu reden und ich schulde dir Dank für deine Unterstützung, doch unsere Zeit läuft ab…“

Er tritt aus dem Licht. Verschwindet kaum hörbar im Dunkeln.

Blake Milton: „Ich bitte dich…“

Der Junge zerrt verstört an seinen Haaren.

„Es ist eine seltsame Situation, dass mit dem Ende der Geschichte des ‚Boxers’ Tom Nowak... die Geschichte der ‚Security’ Blake Milton erst so richtig beginnt.“

Blake Milton: „Warum… tust du mir das an…?“

„Die PCWA ist ein Schlachtfeld und er steht nun mittendrin… im blutroten Regen.“

Blake Milton: „Bitte… hör auf… zu erzählen…!“

„Die Angst beschäftigt ihn so sehr, dass er mehr als nur ein paar Tabletten schluckt, um nachts wenigstens zwei Stunden am Stück durchschlafen zu können. Es ist schwer, den Schuss zu ignorieren, der immer und immer wieder in seinem Kopf nachhallt. Es ist schwer, den dumpfen Aufschlag des Körpers zu verdrängen. Den Anblick der Leiche.“

Blake schüttelt angewidert den Kopf.

Blake Milton: „Bitte… lass mich… in Ruhe…“

„Er, die Security, hätte es wissen müssen. Aber er, der Wrestler, wusste es ja besser. Es gibt so viele Dinge, die genau heute ihre Erwähnung finden sollten… Der Zwiespalt zwischen Security und Wrestler. Zwischen Gewissen und Egoismus. Untergang und Aufstieg.“

Blake Milton: „Hör auf…“

Er zuckt zusammen, als eine Hand vorsichtig seine Schulter berührt und liebevoll über seinen Arm fährt. Zögernd lässt Milton von seinen Haaren ab. Sein verklärter Blick legt sich auf das überaus besorgte Gesicht von Cinderella Rage, die eigentlich auf dem Weg zur Kabine ihres Vaters ist, den jungen Sicherheitschef vorerst jedoch wesentlich interessanter zu finden scheint.

Cinderella Rage: „Ist alles in Ordnung?“

Blake räuspert sich und antwortet mit einem emotionslosen: „Ja.“

Cinderella Rage: „Mit wem hast du da gerade gesprochen?“

„Er fängt an, sich Fragen zu stellen. Setzt er die richtigen Prioritäten? Trifft er die richtigen Entscheidungen? Und kann er mit den Konsequenzen leben, die sich plötzlich alle zu Wort melden?“

Verwirrt weicht er ihrer Nähe aus und flüstert distanziert: „Mit niemandem.“

Cinderella Rage: „Ist wirklich alles in Ordnung?“

„Ja, Blake. Sag uns, was dir so durch den Kopf schießt.“

Überrascht wenden die beiden sich um. Im Türrahmen steht Alistair Brunswick, der ihnen ungefragt Gesellschaft geleistet hat. Er verschränkt die Arme in theatralischer Besorgnis.

Alistair: „Oder…“

In diesem Moment realisiert Alistair überhaupt erst Cinderellas Anwesenheit. Verdutzt blickt er sie an. Blake will reagieren, doch Cinderellas Vorliebe für Antagonisten wie Alistair kommt ihm zuvor.

Cinderella Rage: „Du bist Alistair, richtig?“

Alistair: „Höchstpersönlich.“

Sie mustert ihn neugierig. Der Tribune Champion zwinkert Blake grinsend zu, als er seine Hüften nach vorn reckt, um seinen Titel gebührend zu präsentieren und überhaupt seine ganze Männlichkeit ins beste Licht zu rücken.

Alistair: „Und mit welchem bezauberndem Wesen habe ich es hier zu tun?“

Cinderella Rage stellt sich kurz vor. Bei der Nennung ihres Nachnamens zuckt er selbsternannte ‚Superstar‘ unmerklich zusammen. Schnell aber findet er sein gewinnbringendes Lächeln wieder.

Alistair: „Eigentlich bin ich hier um...“

… Blake Milton eine Abreibung zu verpassen, so hatte er es eigentlich geplant.  Als sein Blick aber auf die lächelnde Cinderella Rage fällt, die sich durch das lange schwarze Haar streicht, besinnt er sich anders. Er senkt den Blick, fast schüchtern und leicht errötend blickt er zu Boden. Er zieht seine Hand, die sich in seiner Hosentasche bereits um den dort befindlichen Gegenstand geschlossen hatte, hervor und reckt sie in die Höhe.

Blake Milton zuckt zusammen. Er erkennt den Schlagring.

Alistair: „… dir etwas zu zeigen. Du erkennst ihn? Diesen Schlagring trug Tom Nowak, er war etwas ganz besonderes für ihn. Ja, wundere dich nicht. Ich habe ihn seit der letzten Show.“

Er hält kurz inne, um die Reaktionen seiner Gegenüber zu mustern. Milton angespannt – check. Diese süße Schwarzhaarige klebt lächelnd an seinen Lippen – check.

Alistair: „Ich habe kurz vor seinem Tod mit ihm gesprochen. Ich schwöre dir, Blake Milton, Tom wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Er kam zu mir und sagte ‚Alistair, ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich möchte dir diesen Schlagring schenken, damit du meine Mission weiter führst. Bitte tue mir diesen Gefallen‘. Vielleicht hätte ich an dieser Stelle einfach ‚Nein‘ sagen sollen, vielleicht liegt diese Bürde nun zu schwer auf meinen Schultern. Aber ich werde seinen Wunsch erfüllen. Ich werde Tom Nowaks Erbe bewahren. Ich denke, du solltest dies wissen.“

Was für eine Schmierenkomödie. Alistair muss sich beherrschen, eine traurige Miene zu wahren. Vorsichtig hebt er den Blick und mustert seine Gegenüber, wobei sein Fokus deutlich länger auf Cinderella als auf Blake liegt. Diese blauen Augen, eingerahmt von diesen herrlichen langen Wimpern, die ihm frech zuzwinkern…

Blake Milton: „Das glaubst du doch selbst nicht…“

Blakes Stimme reißt Alistair ganz aus seinen – nicht ganz jugendfreien – Gedanken. Mit einem leisen Seufzen löst Alistair seine Aufmerksamkeit von Cinderella und sieht Blake genervt an.

Alistair: „So what? Nur, weil es nicht in dein kleines seltsames Weltbild passt, dass tatsächlich jemand ehrlich um Tom Nowak trauert und sein Andenken bewahren will? Er und ich, wir haben uns nicht lange gekannt, aber man braucht nicht viel Zeit um festzustellen, dass man auf einer Wellenlänge liegt. Freundschaft ist etwas, das sich nicht erzwingen lässt. Das ist etwas anderes, als sich nachts heimlich wie Gabriel Lucifer zu schminken und Rotwein zu saufen. Hey, come on, ich habe nichts gegen Männer wie dich, aber das, was du da betreibst, ist Hörigkeit und keine Freundschaft.“

Blake starrt ihn völlig entgeistert an. Er kann kaum glauben, was Alistair hier von sich gibt, schafft es aber, sich zu beherrschen. Auch wenn es ihm Cinderellas Kichern im Hintergrund schwermacht.

Blake Milton: „Wir sollten diese Diskussion an anderer Stelle fortführen.“

Alistair zuckt mit den Schultern.

Alistair: „Soll mir recht sein. In mir kam ohnehin gerade der Drang auf…“

Er reckt die Hand mit Tom Nowaks Schlagring noch einmal in die Höhe, lässt diesen aber lächelnd wieder in der Hosentasche verschwinden. Stattdessen blickt er Cinderella blinzelnd an.

Alistair: „… diese wunderbare junge Dame hier auf einen Cappuccino einzuladen. Wenn sie denn mag, natürlich…“

Cinderella wickelt sich mit gespielter Nachdenklichkeit eine Haarsträhne um den Finger, aber diese Einladung lässt sie sich natürlich nicht entgehen.

Cinderella Rage: „Aber gerne doch!“

Alistairs Lächeln wird noch breiter, als er Blake zum Abschied noch einmal ansieht.

Alistair: „Du entschuldigst uns dann bitte?“

Ohne auf eine Reaktion zu warten, hakt er Cinderella unter und die beiden verschwinden tuschelnd aus dem Raum. Blake Milton bleibt alleine zurück, mit ihm, dem ‚Erzähler‘.

„Untergang und Aufstieg.“

Vincent Craven: „Also Blake trauert wahrhaftig um Nowak…“

Mike Garland: „…Er macht sich ohnehin immer um alles und jeden Gedanken…Ein echter Sicherheitschef eben…“

Vincent Craven: „…Metaphorisch natürlich das perfekte Gegenstück zur Angst…Wenn Sicherheit herrscht, dann braucht man keine Angst mehr haben!“

Mike Garland: „Allerdings habe ich ein wenig Angst um die kleine Rage, wobei sie ja gar nicht mehr so klein ist – aber ob Brunswick so der beste Umgang ist für sie, wage ich zu bezweifeln!“

Vincent Craven: „Und vor allem, was sagt ihr Vater wohl dazu?“

Mike Garland: „Vielleicht erfahren wir das in der Battle Royal nachher!“


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OFF-CAMERA

Schritte nähern sich der Tür… Irgendwie beschleicht ihn ein unbehagliches Gefühl in seiner Bauchgegend. Ein Gefühl, wie eine juckende Narbe vor dem Regen… Regen. Dieses Wort ist für ihn essentiell geworden. Azrael Rage wandert im Regen. Die Metapher, die sein aktuelles Leben perfekt beschreibt. Erst vor kurzen beim Imperial Impact 8 konnte er einen Teilerfolg verbuchen. John Smith wurde niedergeschlagen. Dennoch änderte das nichts an seiner Einstellung. Die ultimative Waffe ist und bleibt ein Feind und das ist traurig. Es waren sozusagen nur kurze Sonnenstrahlen zwischen dem Regentag.

Horch, still. Die Schritte halten vor der Tür an. Ein Klopfen wird erwartet, folgt aber nicht.

Während er noch draußen vor der geschlossenen Tür steht schießen ihm so viele Bilder durch den Kopf. Bilder die er nie gesehen hat, die er sich selber zusammenmalt. Auf der Suche nach einer Person die ihm als Mentor und Vertrauensperson zur Seite steht, hat er die nächste herbe Enttäuschung erleben müssen. So folgt wohl eins auf das andere, so hat er es sich verdient. Hat er das? Nein, das hat er nicht, und er will es auf den Punkt bringen, will die Wahrheit wissen, egal wie hart sie sein wird. Keine Lust auf Träume und Vorstellungen. Es wird Zeit Azrael zur Verantwortung zu ziehen, soweit der Nordmann dieses tun kann.

Die Klinke wird gedrückt und die Tür öffnet sich. Anstatt von seinem Schüler wie sonst mit Handschütteln begrüßt zu werden, blickt ihn der Wikinger nur aus tiefen Augenhöhlen an. Azrael wagt es nicht zu sprechen, obwohl er mit so etwas gerechnet hatte… dennoch war die Hoffnung groß, dass Pavus einsehen könnte, wer er nun ist, aber stattdessen öffnet sich wieder einmal der Himmel und lässt das kühle Nass unsanft auf das Schild herunterprasseln.

Pavus: „Wie konntest du diese Dinge Menschen antun?“

Die Stimme des Hanseaten wird während des Satzes lauter, erhebt sich und eine regelrechte Wut schwingt mit den Worten mit.

Pavus: „Was ist deine Entschuldigung, oder bist du ein scheußliches Monster wie Robert Barker? Sag mir, Azrael, sag es mir ehrlich… wie konntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren?“

Sich schämend blickt Azrael weg, kann seinem Gegenüber nicht ins Gesicht gucken. Stattdessen lässt er die langen schwarzen Haare in sein noch ungeschminktes Gesicht fallen. Sein massiver Körper erschlafft kurz und fällt in den Sessel.

Azrael Rage: „Ich weiß es nicht.“

Das ist die Wahrheit. Wenn Azrael heute über seine Zeiten als Teufel nachdenkt, versteht er tatsächlich nicht wie er damals so gewissenlos, so skrupellos sein konnte. Immer noch martert ihn der Blick von Pavus, versucht durch die Schädeldecke des Mannes zu blicken den er noch vor so kurzer Zeit als Freund bezeichnete.

Pavus: „Kennst du denn kein Mitleid?“

Mitleid… ein Wort, dass ihm tatsächlich früher fremd war. Es ging nur um seine eigenen Ziele. Alles andere war entbehrlich.

Azrael Rage: „Ich kenne es… jetzt… das musst du mir glauben.“

Pavus: „Ich muss dir gar nichts glauben. Wie könnte ich? Ich bin deinem Anliegen nachgekommen, habe mich informiert. Wie könnte ich deinem Wort noch Glauben schenken?“

Der Regen nimmt zu und verdeckt den Himmel. Dabei sollte es doch heute ein erster Griff zu den Sternen sein… Azrael fühlt sich verletzlich. Es ist merkwürdig… trotz aller vorhergegangenen Taten ist es nun ein Gefühl, wie der Tiefpunkt. Die Scharm, die Erinnerungen an sich selbst, die Hoffnung auf eine bessere PCWA, die wahrscheinlich Utopie ist, wirken auf ihm wie ein schweres Joch, dass er selbst mit aller Muskelkraft kaum zu stemmen vermag. Selbst den Blick in die strafenden Augen Pavus erträgt er nicht, kann ihn nicht halten.

Er versucht in dem letzten ernsthaften Blickkontakt so etwas wie den Ansatz von Reue seines Mentors zu erhaschen, will sehen dass es ihm Leid tut. Der Körper des Hanseaten spannt sich an, erneut diese Enttäuschung – und er kann die gesuchte Reue nicht recht entdecken. Er möchte dem Regenläufer ja glauben, er möchte es wirklich.

Was soll Azrael nun tun? Um Vergebung bitten? Möglicherweise auf die Knie fallen und Pavus anbetteln, stellvertretend für all seine Opfer. Ja, das wäre eine gute Lösung, ein guter Anfang, aber es würde den einzigen Lebenszweck, den Azrael noch besitzt gefährden… die PCWA zu retten. Höchstwahrscheinlich ist er dazu nicht einmal in der Lage, und es ist nur ein Traum, aber wie könnte er sich noch länger ertragen, wenn er es nicht wenigstens versuchen würde. Ohne dieses Ziel, diesen heiligen Kreuzzug wenn man es so nennen mag, hätte er sich vermutlich schon längst an einem Baum aufgehängt und sich dem zugeführt, was er schon lange verdiente.

Azrael Rage: „Du musst gehen, Pavus. Du hast einen Kampf heute zu bestreiten und ich auch.“

Diese Augenblicke sind es in dem der grenzenlose Selbsthass, die innere Lethargie im Begriff ist ihn zu erdrücken, zu erwürgen und doch ringt seine Kehle nach Luft… für den Kampf, der nötig ist.

Dabei sind es diese Momente in denen er so gerne loslassen und sich befreien würde. Am liebsten würde er den gesamten schwarzen, bluttriefenden Hass aus seinem Inneren hervorwürgen, ausspucken und dann einfach die Augen in Friedlichkeit schließen und es beenden. Bisher waren diese Gedanken stets von ihm verworfen, der Geist war frei für das Ziel, aber es wirkt einfach so unendlich schwer, wenn der einzige Mensch, der ihm vertraute ihn nun derart mit Abscheu ansieht und er ihm nur erklären kann, dass heute Abend der Kampf wichtiger ist, als alle Emotionen, Ängste oder Missetaten vergangener Jahre. Das ist der Regen…

Pavus: „Willst du mir nicht einmal sagen, dass es dir leid tut.“

Ein Kopfschütteln. Das würde alles was heute zählt nur verwässern. Es geht um die Chance nach dem größten Symbol im Neuzeitkampf zu greifen. Da sind Emotionen fehl am Platz. Jemand muss dem Undisputed Gerasy den Korrupten entreißen und das ist der Pfad, den es zu wandern geht… für Pavus wie für Azrael. Es ist eine Chance, die sich nicht derart schnell wiederholen lässt. Möglicherweise ist es sogar die einzige Chance.

Ist sein Gegenüber wirklich so stur oder versucht er nur das Bild aufrecht zu halten, den Selbstschutz zu aktivieren. Pavus will dies Reaktion nicht verstehen, er kann sie nicht verstehen.

Pavus: „Sag irgendwas, Azrael. Ist dieser Kampf denn wichtiger, als dein einziger Freund in dieser Welt?“

Es bricht ihm fast das Genick, aber er nickt und spürt dabei Nadeln in sein Herz stechen. Erschüttert blickt der Hanseat ihn an, kann kaum glauben, welche Entfremdung sich gerade zu dem Mann ereignet, dem er vertraut hat.

Azrael Rage: „Heute wirst Du gegen mich kämpfen. Mit all Deiner Kraft. Hast Du das verstanden?“

Erschrocken blickt Pavus ihn an, hatte damit nicht gerechnet.

Allerdings meint der Regenläufer es ernst. Er möchte nicht, dass sein Freund sich aufgrund von Emotionen zurückhält, möchte Schläge in sein Gesicht spüren, denn dieser Schmerz ist deutlich erträglicher als der in seiner Seele und er lässt ihn kurz vergessen. Lässt ihn kurz leben.

Azrael Rage: „Ich werde mich auch nicht zurückhalten.“

Ein Nicken des Wikingers, wenn das sein Wille ist, dann soll er ihn bekommen. Und Azrael kann sich eines ganz sicher sein – Schonen wird Pavus ihn nicht.

Pavus: „Ich verstehe.“

Die Hand des einstigen Teufels legt sich in sein Gesicht, verhindert endgültig  den letzten Augenkontakt. Es geht heute nur darum die eigene Konzentration zu finden, denn eins hat Azrael heute gelernt, als er erst mit Valkos Heritage und nun mit Pavus Maximus sprach. Niemand wird ihm verzeihen können. Er steht alleine da. Ganz mutterseelenallein.

Wahrscheinlich haben sogar alle Recht. Es gibt keinen Krieg in der PCWA. Es ist einfach nur das übliche triste Tag ein – Tag aus.

Ohne weitere Worte zu sprechen, verlässt Pavus die Kabine, beschließt sich woanders niederzulassen. Hier hat er heute nichts mehr verloren. Aber er wird Azrael mit aller Kraft ins Gesicht schlagen. Heute hat er seinem Mentor zugehört. Es hat ihm nicht gefallen was er gehört hat, aber so sei es.

Das Türklappen hört das eigentliche Schild nicht. So versucht er sich doch zu fokussieren auf den heutigen Kampf… auf seine Gegner zu denen jetzt auch sein einstiger Schüler gehört. Dieses Match ist einfach zu wichtig, um sich von Dingen wie der eigenen Schuld, Freundschaft, Feindschaften und das Ertragen des eigenen Lebens, ablenken zu lassen.

Denn obwohl er nicht darüber nachdenken möchte, tut er es, und gibt allen Recht. Valkos Heritage hat Recht. Das hier ist kein Krieg. Es ist nur die PCWA. Höchstwahrscheinlich machte die Vorstellung eines Krieges es Azrael nur leichter, denn im Krieg muss man, wenn man bereit ist anzukämpfen eine Seite wählen. Man kann nicht für sich alleine stehen, wenn man überleben möchte. Vielleicht hatte er gehofft, dass durch die Vorstellung des Krieges sich andere zu seiner Seite gezwungen fühlen würden, aber er täuschte sich, denn jetzt sieht er was dieser Krieg wirklich ist. Melodramatische Narretei!

Es heißt für sich alleine stehen… VERDAMMT! Schon wieder war die Konzentration verloren, aber irgendwie spendet der Gedanke alleine um den Erfolg und um den Gerasy zu kämpfen eine gewisse Ruhe. Ruhe und Fokus. Genau, was er jetzt braucht, um sich vorzubereiten.

Möglicherweise hätte er gar nicht nach Verbündeten suchen sollen. Vielleicht ist es einfach nur das Versuchen, dass ihn aufrecht erhält. Versuche den Erfolg zu finden, Versuche die PCWA zu schützen und Versuche ein wenig der furchtbaren Erinnerungen in einem wohlig warmen Gefühl zu begraben. In einem Scheinen der Sonne… in dem Scheinen des Undisputed Gerasys.

Heute Abend ist seine Chance. Versuche es, Azrael Rage!


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Ein kurzer Blick in den Hinterhof der PCWA reicht aus, um sicherzugehen, dass er hier in Ruhe er selbst sein kann.

Langsam atmet er ein, genauso langsam wieder aus. Vor seinen Augen kondensiert sein Atem, es scheint schon fast so, als wenn er sein Leben aushauchen würde. Genauso fühlt er sich auch, unzufrieden, unsicher, ob das was er tut richtig ist, von Erinnerungen geplagt, wie sollte er in dieser Kondition kämpfen? Von der letzten Show hat er nichts mehr mitgekriegt, nur irgendjemand soll sich umgebracht haben, vielleicht wäre das eine Lösung. Wen würde es schon interessieren, wenn er tot ist. Immerhin hat seine Mutter fünf andere Kinder um die sie sich kümmern muss, also was würde es schon ändern, wenn er fehlen würde? Nein, dann wäre er ja so jämmerlich wie all diese anderen Menschen auf dieser Welt, genau er ist nicht so wie die anderen, er ist Hudson verdammt. Er ist nicht hier um irgendjemanden zu gefallen, außer sich selbst…und…

„Hey, Jamie, alles klar für den Main Event? Freust du dich auf unser erstes gemeinsames Tait a tait in der Battle Royal nachher?“.

Hudson ist alles andere als in der Stimmung mit einem Elroy zu reden, zwar hat er ihm gegen Lucifer fast zum Sieg verholfen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass er in Hudson's Augen ein hinterlistiges Dreckstück bleibt. Allerdings fühlt Hudson auch sowas wie eine Verbindung zu Elroy, immerhin ist dieser auch nicht wie diese anderen Menschen, die sich hier in der PCWA herumtreiben. Es würde wahrscheinlich nicht schaden, mit Elroy zu reden. Außerdem ist Elroy durch die gemeinsame Firmenzugehörigkeit so ziemlich der einzige Soziale Kontakt, den er hat. Auch, wenn sie keine Freunde sind, so ist Elroy so ziemlich das einzige was zumindest daran herankommen würde – so bitter das letztlich auch ist.

Hudson: „Über was soll ich mich freuen? Darüber wiedermal, mich mit irgendwelchen Typen zu prügeln, die alle fast so muskelbepackt sind wie ich, nur um irgendwelche fetten Typen in Unterhemden zu unterhalten und kleinen Kindern, die von ihren Vätern hierher geschleppt werden, zu amüsieren? Ich denke nicht. Das alles hier erscheint mir sinnlos. Wo soll das alles hinführen?“

Ein heiseres Lachen dringt aus der Kehle des Firmenaushängeschildes. Der Ohmenhausener legt seinem weitaus größeren Stable Partner die Hand auf die breite Schulter.

Elroy: „Jetzt sei mal nicht so deprimiert, nur weil du gegen unseren allheiligen Mythos verloren hast. Das ist schon ganz anderen passiert. Wichtiger als die Vergangenheit zu bewältigen, ist es in unsere gemeinsame Zukunft zu schauen. Und die ist alles andere als sinnlos. Ich muss ja zugeben, dass ich bisher in meiner Rolle als Aushängeschild nicht wirklich das Firmenideal verkörpert habe. Aber nach diesem Affront im Tribune Match durch Lucifer und diesen Alistair gegen Mich, und noch viel mehr, nachdem Gabriel sich dann auch noch mit Barker verbündet hat, wurde mir klar, dass Kerry & Gaelic das einzig realistische Gegengewicht zur ANGST ist!“

Seine Hand wandert von Hudsons Schulter zu dessen Arm. Die andere Hand umfasst parallel dazu den anderen Arm seines Partners. 

Elroy: „Wir sind die ersten neuen Rekruten auf dem Weg Kerry & Gaelic hier nicht nur wirtschaftlich zu verankern, sondern auch sportlich entsprechend zu repräsentieren. Heute, Jamie, ist unsere große Chance diesen Menschen da draußen zu zeigen, dass wir die Guten sind! Mehr noch. Wir sind alternativlos. Ich kenne diese Situation. Damals hat mir auch keiner zugetraut mit den Großen mithalten zu können. So wie sie es mir heute wieder nicht zutrauen. Doch damals stand ich allein. Heute steht hinter mir das mächtigste Konstrukt, das diese Liga je beherrscht hat und…DU! Ja, Jamie, wir sind in dieser Liga, um den Pöbel und dessen Kinder zu unterhalten. Das ist unser Job und dieser Job ist nicht sinnlos, denn es wird uns mit Stolz erfüllen, wenn die Fans zu uns aufschauen und beginnen über eigenes Leben nachzudenken. Unser Erfolg, der Erfolg der vermeidlich Erfolglosen, wird auch ihr Erfolg sein. Lass uns zusammen für Kerry & Gaelic erfolgreich sein! Es gibt keine Alternative!“

Ein Bündnis mit jemandem wie Elroy? Irgendetwas in ihm drinnen sagt, dass sowas eine schlechte Idee wäre. Gleichzeitig ist Elroy die Person, die ihm gegen Lucifer beigestanden hat. Man könnte glatt sagen, Hudson hat so etwas wie Vertrauen in Elroy entwickelt. Immerhin war dieser immer da, wenn er in Schwierigkeiten hatte, sei es als Auslöser, als Außenstehender oder als jemand der ihm Mut zugesprochen hat, fast schon so wie sein Vater. Auch wenn Elroy wahrscheinlich nicht wirklich geeignet ist als Vaterperson für einen Hudson, so ist er hier im Haifischbecken PCWA geradezu alternativlos.

Hudson: „Alternativlos? Nun ja, ich bin Teil von Kerry & Gaelic, du bist ein Teil davon…Wir beide, das klingt ja so verrückt, dass es funktionieren könnte. Aber wieso bist du auf einmal so anders, Elroy? Steckt da vielleicht noch etwas anderes dahinter als die Firma?“

Schmidtke setzt seinen Unschuldslammblick auf.

Elroy: „Von nun an, wird nur noch die Firma hinter allem stecken, was passiert. Kein Mythos, kein Schlächter, kein Rächer, kein Sicherheitschef, kein Teufel, kein Schild, keine Schachfiguren, keine Bücher, keine sozialen Netzwerke, keine alten Recken, die keiner mehr kennt und dennoch überraschend wieder auftauchen und so weiter und so fort…wir nehmen das Heft nun in die Hand! Es kann keine Hintergedanken geben, wenn klar ist für was wir kämpfen. Wir beide kämpfen in erster Linie für Kerry & Gaelic – alles andere ergibt sich von selbst! Beginnen wir also damit, dass einer von uns beiden nachher die Battle Royal gewinnt und den beim CORE den Undisputed Gerasy Belt dahin zurückbringt, wo er hingehört! Na, klingt das sinnvoll genug für dich?“

Hudson hat genug andere Probleme als dieses Match, aber wenigstens eine gute Position zu erlangen wäre sicher nicht schlecht. Was spricht also dagegen ein Bündnis zu schließen?

Hudson: „Gut, Elroy, immerhin hast du so nett gefragt. Aber merk dir eins solltest du mich hintergehen, dann war es das letzte Mal, dass ich dir vertraut habe. Brauchst du sonst noch etwas oder kannst du mich jetzt endlich in Frieden lassen.“

Ein erleichtertes Grinsen beim Green Eyed God. Er boxt Hudson freundschaftlich gegen den Arm und erntet dafür einen bösen Blick.

Elroy: „Na klar, Jamie. Fokussiere dich ganz und gar auf das Match. Genieße den Frieden, um nachher mit mir zusammen in den Krieg zu ziehen! Weißt du, es war kein Zufall, dass du mich damals besiegt hast. Du bist ein ungeschliffener Diamant. Irgendwie bist du auch leicht irre und sehr unbeständig in deinem Charakter und damit auch in deinem Tun. Aber genau das ist es, was diese Liga braucht. Jemand unberechenbares. So war ich früher auch. Keiner wusste, wann der nächste E-K-O kommen und vor allem wen er treffen würde. Bewahre dir das, Jamie, bewahre es dir und nutze es für die gute Sache, für Kerry & Gaelic - TNE!“

Es wird ein High Five angeboten, dass Hudson aber desinteressiert abwinkt, aber der Evil Citizen nimmt es entspannt und verlässt den Ort des Geschehens. Er hat, was er wollte. Jamie schaut ihm hinterher bis er ganz aus dem Sichtfeld verschwunden ist.

Aus der Tasche von Hudson's Parka wird nun ein Flachmann gezogen. Vor einen Kampf zu kiffen würde sich wahrscheinlich nur schlecht auf den Kampf auswirken. Auch wenn der Alkohol auch eine schlechte Wirkung haben könnte, ist er Hudson im Moment lieber als dieses grüne Zeug. Langsam nimmt er einen Schluck, mit einem Mal wird der gesamte Flachmann geleert. Hudson setzt sich auf den Bordstein, und sieht in die Ferne. Was wohl sein Vater zu seiner Situation sagen würde?

Vincent Craven: „Hudson und Schmidtke! Mmh…Elroy scheint sich dem doch arg verunsicherten Jamie anzunehmen!“

Mike Garland: „Und der nimmt dies überraschenderweise an. Vielleicht werden die beiden noch Freunde?“

Vincent Craven: „Zumindest sind die erst mal Firmenkollegen und werden nachher in der Battle Royal wohl zusammenhalten!“

Mike Garland: „Was noch zu beweisen wäre!“


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Luke Tyler zuckt mit den Achseln. Mit offenen Augen schaut er in die Kamera und sucht seinen Interviewpartner. Ein weiteres Mal schaut er sich um. Rechts und Links. Lange will er nicht mehr warten.

„ARRRRGGHHAHHHHARRRGGH!!!“

Ein röhrendes Gebrüll kommt aus der Ecke, wie es eigentlich nur der Barbarian in der PCWA hervorbringt. Doch es ist nicht der Brawlin Rumble Rekordteilnehmer, der im Bild der Kamera erscheint. Ein schwarzer Ganzkörperanzug verdeckt alles. Rote Handschuhe. Ein roter Bluttropfen auf der Brust, ein rotes Kreuz auf der Stirn. Ansonsten nichts.

Der Ganzkörperanzug lässt nicht einmal die Möglichkeit, das Gesicht zu erkennen. Unter dem Anzug zeichnen sich eine Mütze, ein T-Shirt und eine lange Hose ab. Diese sind allesamt ebenfalls schwarz.

Der Unbekannte reißt dem erstaunten Luke Tyler das Mikrophon aus der Hand.

„Ich bin Nelson Friedrich Töle! Und ich bin der neue Star am PCWA Firmament!“

Entschlossen reißt Töle die Arme auseinander und rückt so den roten Bluttropfen auf seiner Brust ins Rampenlicht.

NFT: „JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!“

Luke Tyler schaut sich den neuen Mann verwirrt an. Er hat schon viele Rookies in die PCWA kommen sehen. Skeptisch nimmt er das Mikrophon wieder entgegen.

Luke Tyler: „Nelson… Friedrich…“

NFT: „TÖLE! TÖLE! TÖLE!!!“

Der PCWA Interviewer räuspert sich.

Luke Tyler: „Herr Töle, die PCWA ist kein Ponyhof…“

Hektisch fliegt der Kopf NFTs zum Interviewer. Könnte man unter den schwarzen Stoff sehen, wäre wohl ein böser Blick zu erleben.

NFT: „Schwachmat, ich kenne die PCWA! Ich bin auf den Straßen Berlins aufgewachsen. Hier kennt man diese Liga! Und irgendwann war sie auch mein Ziel. Das Ziel meiner Existenz. Hier wollte ich hin. Hier will ich bleiben. Kapiert?“

Tyler nickt.

Luke Tyler: „Verstanden! Soweit ich aber informiert bin, sind sie noch nicht allzulange Fan der PCWA…“

Der Mann im Ganzkörperkondom wendet sich nun völlig Tyler zu. Er überragt den Interviewer und versucht ihn sichtlich einzuschüchtern.

NFT: „NEIN! Und auch jetzt bin ich kein Fan. Hat der Schlächter nicht klar gemacht, dass Fan sein nichts bringt. Das Fansein muss abgelegt werden und so bin ich erst gar kein Fan geworden, ich bin sogleich Wrestler! GRRR!“

Töle schlägt auf den roten Tropfen seines Anzugs.

NFT: „Als die Ära des Schlächters begann, weilte ich auf den Straßen Berlins. Doch mit der ersten Schlachtung hat sich etwas in mir verändert. All die Drogen, all die kleinen Kiddies, denen ich das Handy wegnahm, alle die Nutten, die ich fickte... Das alles brachte mir nichts. Mit dem ersten Opfer des Schlächters habe ich das hinter mir gelassen. Ich habe nur noch den Schlächter gesehen! Der Schlächter hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin!“

Nelson lacht.

NFT: „Ich habe mich zum Wrestler ausbilden lassen, weil ich so werden wollte wie er. Weil sein Ideal zu meinem geworden ist. Ich will ein Teil der ANGST sein! Lange habe ich gearbeitet, um hier zu stehen und gekämpft, damit ich einen PCWA Vertrag erhalte. Nun stehe ich hier, in der ersten Show, nachdem der Schlächter seinen Weg mit dem Gerasy gekrönt hat. Kann es ein besseres Zeichen für mich geben? Die erste Show der Angst-Ära und ich mache mein Debüt. Nelson Friedrich Töle!  NFT! Ich werde ab heute für immer mit dem Schlächter verbunden sein! GRRR!“

Tyler schaut zu Boden, als er den Worten des fanatischen jungen Mannes lauscht. Jetzt hebt er jedoch den Zeigefinger.

Luke Tyler: „Man sollte nicht vergessen, dass der Imperial Impact nicht nur der Tag war, an dem der Schlächter Gerasy Champion wurde, sondern auch der Tag, an dem Barker den Tod seines ehemaligen Kumpanen Tom Nowaks mitverschuldete!“

Auf einmal springt NFT auf Tyler zu und packt ihn am Kragen. Der Interviewer kann sich nicht wehren und wird gegen die Wand gedrückt.

NFT: „DER SCHLÄCHTER HAT DAS NICHT VERSCHULDET! KAPIERT? KAPIERT? SCHWACHMAT!?“

Ängstlich starrt Luke Tyler den Neuling Nelson Friedrich an. Als sich der Griff der Töle löst, atmet Luke befreit auf.

NFT: „Nowak war einfach zu… schwach! Er war zu schwach! Einfach zu schwach! Dieser Pole. Ein Schwächling sondergleichen. Fallobst. Ja, seine Entscheidung war richtig! Auf dieser Welt ist kein Platz für Schwächlinge! AUF DIESER WELT IST NUR PLATZ FÜR SCHLÄCHTER!!!“

Stramm streckt Nelson Friedrich Töle die Brust erneut nach vorne und hämmert sich mit beiden Fäusten auf den Bluttropfen.

NFT: „Ich bin Nelson Friedrich Töle. Ich bin hier, weil die Angst mich gerufen hat. Das Faszinosum des Schlächters hat mich hierher gebracht. Ich will ihn endlich kennen lernen. Den Meister. Den Macher. Den Schöpfer. Ich will Teil seiner Kreation werden und ich will mit ihm die PCWA neu formatieren!“

Tyler hat langsam wieder seinen Anzug gerichtet. Kurz überlegt er, ob er noch einen Vorstoß wagen soll. Entschlossen ballt er die Faust.

Luke Tyler: „Fragt sich nur, ob Barker das auch will!?“

NFT: „DER SCHLÄCHTER!“

Der PCWA Angestellte rollt mit den Augen.

Luke Tyler: „Fragt sich nur, ob der Schlächter das auch will?“

NFT: „Wieso sollte er nicht? WIESO SOLLTE ER NICHT??? Ich kann ihm Opfer bringen! Ich kann ihm Narben schneiden! Rage, Milton, MD oder den Gewinner der heutigen Battle Royal! Ich kann sie alle für ihn opfern! OPFERN! AUF SEINEM ALTAR DER ANGST!“

Luke Tyler: „Wir werden sehen…“

Nelson schüttelt heftig mit dem Kopf.

NFT: „Nein, ihr werdet spüren! DENN… denn… NIEMAND, NIEMAND VERGISST EINE TÖLE!!!“

Und damit verschwindet Nelson Friedrich Töle so eilig wie er gekommen ist. Luke Tyler schaut dem Neuen verblüfft hinterher.

Luke Tyler: „Verstärkung für den Schlächter!? Mit dieser Frage gebe ich zurück zu Mike und Vincent.“


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Mike Garland: „Tja, was soll man wohl dazu sagen?“

Vincent Craven: „Der Schlächter wirft also seinen Schatten schon über Berlin hinaus…“

Mike Garland: „Oh… da ertönt eine Musik…“

Whispering voices in my head,
sounds like they're calling my name.
A heavy hand is shaking my bed,
I'm waking up and I feel the strain.

YOU TAPED OUT! YOU TAPED OUT!

Mike Garland: „Wir haben heute schon mehrfach über ihn gesprochen und ihn auch kurz bei der Schweigeminute für Tom Nowak gesehen: John Smith! Wenn man dem Internet glauben darf einer der großen Verlierer des Imperial Impacts.“

Vincent Craven: „Die Niederlage gegen Rage hat weh getan, im mehrfachen Sinn. Wie die Krücken zeigen, an denen wir ihn heute schon gesehen haben. Der Eingriff am Knie scheint gut verlaufen zu sein, aber jetzt muss John die Beine schonen.“

YOU TAPED OUT! YOU TAPED OUT!

Ohne großes Feuerwerk betritt der US Amerikaner die Arena. Das linke Knie ist stärker denn je bandagiert, kein Wunder nach dem Eingriff in München vor zwei Wochen. Doch das Berliner Publikum kennt nur wenig Mitleid für die ultimative Waffe. Die Schilder, die man in der Halle hochhält, sprechen eine klare Sprache: Smith hat von Rage die nötige Packung Prügel eingesteckt für seine Taten. Natürlich ist Smith nicht zufrieden mit dieser Art von Publikumsreaktion.

I'm feeling
pushed again
I'm feeling
pushed again

Aber er hat beschlossen, das einfach zu ignorieren. Die letzten Wochen haben ihn gestählt, was diese Art von Antwort der Fans angeht. Man sieht ihm die Mühe an, die er noch mit der Fortbewegung hier hat, aber es gab kurz nach dem Eingriff Videos, auf denen das schlechter aussah.

YOU TAPED OUT! YOU TAPED OUT!

Mike Garland: „Was hältst du von der Geschichte um sein Knie? Gesund sieht anders aus, möchte ich meinen.“

Vincent Craven: „Ja. Aber unsere Quellen haben ja auch eindeutig davon gesprochen, dass das eine riskante Behandlung ist, für die sich Smith und unser Ringarzt Dr. Häuser da entschieden haben.“

Mike Garland: „Smith wird sicher gleich noch was dazu sagen, sobald er hier im Ring angekommen ist. Abwarten.“

John Smith
<the ultimate weapon>

Smith kämpft sich in den Ring hinein, unterstützt von zwei Mitarbeitern der PCWA. In der Ringmitte angekommen, wirft Smith eine der beiden Krücken zur Seite und lässt sich ein Mikrofon reichen. Die Zwischenrufe von den Rängen ignoriert er derwielene.

John Smith: „Was seht ihr?“

YOU TAPED OUT! YOU TAPED OUT!

Smith schüttelt den Kopf. Nein, er ist nicht Patricia Selladore.

John Smith: „Not exactly … Aber ja. Ihr glaubt einen gebrochenen Mann zu sehen. Einen Mann, der gegen seinen größten Feind erneut verloren hat. Einen Mann, der im entscheidenden Moment einmal mehr eingeknickt ist. Wie bei Brawlin‘ Rumble VI gegen Azrael Rage, als es um den Gerasy Title ging. Wie bei Vendetta #80 gegen Tom Nowak, als es um meinen Vertrag ging. Und jetzt stehe ich wieder hier. Auf einer Krücke mit einem stark bandagierten, frisch operierten Knie. Ein Mann, auf dem die ach so tollen Fans herum trampeln können.“

YOU TAPED OUT! YOU TAPED OUT!

Smith hört auf sich darüber zu beschweren. Bringt ja eh nichts.

John Smith: „Aber das Spiel ist noch nicht vorbei. I’m still standing tall … Und kein verdammter Azrael Rage kann mich stoppen, keine verdammte Knieverletzung. ICH stehe hier immer noch. Angeschlagen? Ja. Als Verlierer des Imperial Impact VIII? Ja. Als gebrochener Mann?“

Die Kamera zoomt an den Amerikaner heran. Die Lippen formen vier Buchstaben, ein Wort.

John Smith: „NEIN!“

Ein Grinsen zieht sich über sein Gesicht.

John Smith: „Lasst mir euch erzählen, was in den nächsten Wochen passieren wird: ICH werde zu Vendetta #83 fahren, werde zwei anderen Kerlen solange in den Arsch treten, bis sie darum betteln, bis zur ‚Drei‘ mit den Schultern auf der Matte liegen zu bleiben. ICH werde zum PCWA Core 2012 fahren, werde mich Mad Dog, oder wer auch immer das andere Viertelfinale da gewonnen haben wird, stellen. ICH werde ihn besiegen. ICH werde ins Finale einziehen. Mich dem stellen, der sich im anderen Halbfinale durchgesetzt hat. Und ICH werde ihn besiegen.“

Pause. Wenige Sekunden lang. Aber das Publikum scheint zumindest für diese wenigen Augenblicke zu verstummen.

John Smith: „Und dann werde ich meinen Blick auf das Stück Gold werfen, das allen hier so viel bedeutet. Ich werde mein rechtmäßiges Match gegen den Undisputed Gerasy Champion einfordern—beim Brawlin‘ Rumble IX. Ich werde das zurückholen, was ich nie verlieren hätte dürfen. Ich werde drüben im Dome stehen, im großen Ring. Ich werde den Undisputed Gerasy Title hochhalten. Und ich werde drei Worte aussprechen.“

Erneute kurze Pause.

John Smith: „Veni …“

Er spricht das so aus, wie Amerikaner nun einmal Latein aussprechen. Oder sonstige Sachen, die nicht englischen Ursprungs sind.

John Smith: „… Vidi …“

Er reißt den Arm nach oben, den imaginären Gürtel bereits in seiner Hand. Die Augen geschlossen, die Lippen zu einem breiten Grinsen verzerrt.

John Smith: „…Vici.“

Die Regie schaltet zurück zu Mike und Vincent am Kommentatorenpult.

Mike Garland: „Wie auch immer man zu seinen Taten steht: John ist eine Kämpfernatur. Gerade frisch operiert kündigt er schon die nächsten großen Pläne an. “


Vincent Craven: „Und vor allem hat er eine Mission: Den Undisputed Geray Title wieder in den Händen halten. Die interessante Frage dabei: Wer kann, will oder soll ihn auf diesem Weg stoppen?“

Mike Garland: „Da gibt es sicher einige. Zum Beispiel sein möglicher Halbfinal Gegner Mad Dog. Oder auch die anderen, die nachher die Battle Royal nicht gewinnen werden können. Und dann eben ihren Blick auf den nächstbesten Preis neben dem Gerasy werfen werden: Den Quest for the Best 2012 Sieg!“

Vincent Craven: „Wir erinnern uns: Der Sieger darf JEDERZEIT ein Match gegen wirklich JEDEN Gegner in der PCWA fordern. Egal wann, egal wo, egal um welchen Preis. Und selten haben wir ein so hochkarätiges Teilnehmerfeld gehabt.“

Mike Garland: „Da ist Smiths Ansage hier schon ganz schön mutig. Aber er hat es früher schon bewiesen: Er kann alles erreichen. Den Willen, den Mut und das Können dazu hat er immer gehabt.“

Vincent Craven: „Hat gehabt. DAS ist genau der Punkt. Kann er das immer noch? Gegen Rage und Nowak hat es nicht gereicht. Und vor allem: Was macht er, wenn er den Quest wieder nicht gewinnt? Tritt er dann als gebrochener Mann ab?“

Mike Garland: „Die nahe Zukunft von John Smith wird verdammt spannend! Verfolgt die PCWA und ihr findet heraus, wie es weiter geht.“


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Sicherheit. Ordnung. Aufgabe oder Hingabe?

Der Raum ist abgedunkelt. Das Licht aus. MD stützt sich auf dem kleinen Tisch ab. Wieder ist nur sein Hinterkopf zu sehen. Und sie. Die Maske. Allein sie ist im Fokus. Im Auge des Betrachters. Im Auge des verrückten Hundes, des Night Fighters.

Er hat sie lange getragen. Lange vor sich gehabt. Ihren Aufgaben erlegen. Hat sich hingegeben. In die Unordnung. In die Verschleierung. Wurde zu dem, was seine Väter für ihn erkoren. Und was er sich erkämpfte. Seine Sicherheit war der anderen Unsicherheit.

Resigniert atmet MD aus. Sein Blick fällt auf das Schachbrett vor ihm. Sein sicheres Spiel. Ehe ihm auffällt, dass die wichtigste Figur fehlt, dass seine Figur fehlt – die Figur aus einem anderen Spiel, Mensch ärger dich nicht – ehe ihm dies auffällt, keimt der Gedanke, den auch das Gespräch mit Blaze nicht zu beantworten vermochte, auf.

Die Maske singt…

Immer wenn ich bei dir war,
hast du alles nur für mich getan.
Ich hab dich in die Irre geführt,
meine Versprechen waren so oft leer.

Das Schachbrett wird vom Tisch gefegt. Die Figuren fallen zu Boden, das Brett knallt zusammen. Barker, Heritage, Blaze, Blake, Yuma, Lucifer und Co fliegen und fallen. Er nicht. Denn er war nicht dabei – aber das weiß MD nicht. Noch nicht.

Er stöhnt. Lässt sich fallen. Wirklich. Nicht sein Symbol. In den Sessel. Zurück.

Cut – Blake betrachtet die Figur in seiner Hand. Mad Dog. Die unbekannte Konstante. Milton ist nicht ganz bei der Sache. Ausgerechnet heute, wo er in einem Main Event steht – gegen so einige. Er erinnert sich an das TLC Match und hält kurz inne. Er wollte doch zu Gabriel Lucifer. Er wollte ihn beschützen und ihn daran erinnern, wo genau sein Platz ist.

Er steht vor der falschen Tür, vergisst zu klopfen und öffnet sie ganz so, als wäre es seine eigene Kabine. Es ist dunkel.

Er braucht Hilfe. Er braucht ein Ziel vor Augen… SEIN Ziel.“

Plötzlich ein Licht. Die gleisenden Strahlen einer Taschenlampe blenden ihn, fallen durch drei Löcher einer Maske, verborgen im Schwarz des Dunkels. Eine raue Stimme will ihn zurechtweisen, verliert sich jedoch in Gleichgültigkeit: „Seit wann klopfst du nicht mehr an, huh?“

Kein Schreien, kein Würgen, kein Schlagen – Mad Dog sitzt einfach nur da, anstatt „seinem Zögling“ für diesen Fauxpas die Seele aus dem Leib zu prügeln. Gedankenverloren leuchtet er mit dem Lichtkegel durch die Maske, die er extra dafür abgenommen hat. Sein wirkliches Gesicht lauert vakant im Dunkeln.

Wie kann er sich auf das hier alles konzentrieren, wenn ihn der Ernst des Lebens immer wieder einholt? Oder hat er es nicht anders gewollt? Er wollte keine Security sein, sondern Wrestler. Er priorisierte seinen Kindheitstraum und entschied sich damit gegen den mächtigsten Mann der Liga... dem er so hoffnungslos verfallen ist.“

Blake weicht verunsichert zurück, denn erst jetzt realisiert er, dass er in der Kabine seines Mentors steht und nicht wagt, es auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, den Lichtschalter zu betätigen, um sich zu vergewissern. MD, dessen Augen deutlich besser an die Dunkelheit gewöhnt sind und nicht vom Licht der Taschenlampe geblendet werden, klingt lustlos. Freudlos. Verbittert. Monoton.

Mad Dog: „Hatte ich dir nicht gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will? Was machst du hier? Willst du auch mich… retten?“

Zynisch. Irgendwann driftet er immer in Galgenhumor ab… Es kotzt ihn selbst an. MD. Aber Blake scheint das nicht gewahr zu sein.

Er hat mitten auf dem Schlachtfeld die Orientierung verloren… zwischen seiner Aufgabe als leitender Sicherheitsbeauftragter der PCWA, seiner Rolle innerhalb der Inflection Scale, Gabriel und Mad Dog. Zwischen all diesem ganzen Entertainment und Turnieren… der ‚Prestige Challenge‘, dem ‚Quest for the Best‘, dem ‚Fingers, Legs and Skull‘ und dem kommenden ‚Brawlin Rumble IX‘.“

Ein Räuspern, bevor ihm Milton monoton entgegnet: „Es ist dunkel. Du siehst genauso wenig wie ich.“

Der verrückte Hund kichert gestört: „Keine gelungene Metapher für mich, den Unbekannten? Und für dich? Ja, du… wo standst du eigentlich?“

Er strahlt genau auf Blakes Kopf und die hellen Lichtpunkte legen sich verzerrt auf dessen Augen und Mund. MDs Fangzähne blitzen kurz auf, als er nach Blakes Musterung kurz darauf die auf dem Boden verstreuten Figuren zu sortieren und diejenige mit dem Aufkleber „Mein(!) Blake“ zu suchen versucht.

Mad Dog: „Gefällt mir… dein Mut.“

Sein Zögling“ fährt sich mit einer Hand über das Gesicht. Er ist unruhig.

SEIN Ziel ist so nah… die Erwartungen so abnorm hoch. Caleb Yuma – Prestige Challenge Gewinner und der eigentliche Number One Contender innerhalb der Ladder. Cryption Crown Holder Chris McFly Jr. und Tribune Champion Alistair Brunswick.”

Der Fighter nimmt das Licht von ihm und senkt seinen Kopf. Konfrontiert den Australier mit der Dunkelheit. Der Unsicherheit. Und ihr. Konfrontiert ihn mit der grässlich hässlichen Maske.

Mad Dog: „Blake, ich hab dich mal wieder unterschätzt. Dass du Nowak besiegst, hätte ich nicht gedacht. Nein, ich dachte er macht dich fertig. Schlachtet dich. Doch du hast ihn besiegt und damit…“

MD schüttelt den Kopf. Er wollte sich heute noch zum Tod des Polen äußern. Streift den Gedanken daran aber jetzt ab.

Mad Dog: „Du hast mich davon abgehalten, dir zu helfen. Gut so! Im Grunde hast du mich von Anfang an nicht gebraucht, huh!? Ist es nicht so? Ja, deine stoische, sture Art… Was hast du denn angenommen von mir? Beherzigt? HUH!? Glaubst du ich hab dich zum Spaß verprügelt, gewürgt, geschlagen und getreten? Nein, ich wollte, dass du kapierst – aber du hast nicht kapiert. Du hast das gemacht, was jeder macht: Dein Ding!“

MD dreht sich im Sessel um. Blake den Rücken zu. So wie vorhin Blaze. Starrt an die leere Wand, die aufgrund der Dunkelheit heller erscheint als sie ist.

Mad Dog: „Und es ist gut so! Mach weiterhin das, was du willst und denkst. Vielleicht gewinnst du ja heute Abend nochmal. Kämpfen kannst du! Also… mach’s gut, Blake!“

Die letzten Worte… nicht mehr monoton. Nein. Gekränkt. Verbittert. Verschluckt.

Blake Milton: „Aber…“

ich brauch dich.

Ich dich auch. Aber du willst ja nicht.

doch ich will. Bestimmt. Glaub mir. Will bei dir sein. Will so sein… wie… du es bist.

Wer bin ich denn, huh? Was bin ich denn?

Blake lehnt sich rücklings gegen die Tür. Es waren zu viele Tabletten. Ihm ist schwindlig und schlecht. Er fühlt sich unwohl, doch ausgerechnet heute kann keiner den anderen aufgrund der Dunkelheit deuten. Nur die Maske. Ach. Die Maske.

Mad Dog: „Was?“

Blake ist übel.

Mad Dog: „Aber… was, Blake? Du sagtest… aber! Aber… was?”

Hoffnung in der Stimme des Hundes. Blake räuspert sich, hört den Willen seines Mentors.

Blake Milton: „Ich wollte doch nur…“

Eine Entschuldigung für den Impact? MD wird hellhörig. Miltons Unterton wird seltsam besitzergreifend.

Blake Milton: „…mein Match. Tom Nowak gehörte ganz allein mir. Es war mein Sieg. Oder wie du es nennen würdest… mein Triumph. Ein wahrer Triumph. Denn nur ein wahrer Triumph…“

Mad Dog: „…bringt Sicherheit!“

Stille. Ehe das Lachen des Night Fighters durch die Dunkelheit hallt. War es billige Psychologie, die der Junge da mit ihm versuchte oder die Wahrheit? Hatte er was mitgenommen… gelernt von ihm, der unbekannten Konstante?

Mad Dog: „Wie dem auch sei, Blake. Ich bin kein guter Vater!“

Die Gedanken an seine Tochter, sie müsste jetzt fünf Jahre sein, waren schon immer das Kontra zu den Zielen seiner Karriere.

MD schüttelt sich, blendet Blake wieder an, als er sich zurück zu ihm dreht.

Mad Dog: „Und ich bin kein guter Mentor! Du hingegen bist ein guter Wrestler… und ja, vielleicht schaffst du heute einen wahren Triumph und zeigst dem Banausen am Kommentatorentisch, Barker, was es heißt zu gewinnen. Einen Sieg zu fühlen, einen Triumph mit den eigenen Händen zu erkämpfen. Das überströmende Siegesgefühl. Gehen wir vor dem Segen aus der Kirche, Blake? Nein! Unser Orgasmus ist in der Frau. Barker aber ging mal wieder in sein Kämmerlein und spritzte die Vorstellung eines Sieges an. Blake, zeig ihm heute Abend, was Erlebnis bedeutet. Zeig ihm heute Abend, was Schöpfung bedeutet, Blake. Zeig ihm einen wahren Höhepunkt!“

Azrael Rage und Elroy Schmidtke – ehemalige Träger des Gerasy Title. Vinzenz, Pavus, Hudson und ein schwer einzuschätzender Díego A. Sanchéz. Alle gegen alle. Und er weiß nicht, ob er mehr Angst davor hat, zu verlieren, oder davor… tatsächlich zu gewinnen.“

Mad Dog: „Und wenn nicht… dann hast du immer noch den Quest, verstehst du?“

Der Blick des Fighters fällt auf die Maske. Und die Sehlinien der beiden Protagonisten treffen sich hier. Stoßen sich an der grässlich Hässlichen. Zögernd. Traurig.

Mad Dog: „Verfolge dein Ziel, egal, was kommt! Hab es immer vor Augen, immer! Versuche alles, um es zu bekommen… erst…“

Wegen mir hast du vor Wut geweint,
wegen mir hast du dich selbst zum Feind.
Es ist meine Schuld, du kannst nichts dafür.
Ich bin die Hoffnung und du stirbst mit mir.

Ich bin die Sehnsucht in dir.

Die Maske singt das Trauerspiel.

Mad Dog: „Erst, wenn du weißt, dass du es nicht erreichen kannst. Erst, wenn das Scheitern dein Versagen und Nichtkönnen offenlegt… erst dann musst du es wohl…“

Blake sieht die Hand MDs, wie sie sich zur Maske vortastet. Zittert. Schwitzend. Sieht die Narben, sieht die Blässe. Die Schwäche. Das Verlangen. Und das Scheitern, als sie vernichtend zurückgezogen wird. Weg. Fort.

Mad Dog: „…aufgeben! Dein Ziel… verneinen.“

Ist es das wert?“

MD dreht sich wieder weg. Will nicht mehr. Nicht mehr hinsehen. Sie. Die Hässliche. Sein Spieglein, Spieglein an der Wand. Seine Identität nicht mehr sehen. Wo will er hin? Ohne sie nur Leere. Ohne sie. Er! Allein er. Kann er noch ohne sie sein?

Er braucht ihn. Es hat einen guten Grund, warum er ausgerechnet ihn als Mentor erkoren hat. Und dieser Grund ist so entscheidend, dass er sich jedes Mal den Speichel aus den Mundwinkeln wischen muss, wenn er Mad Dog sieht. Er darf ihn nicht verlieren…“

Mad Dog: „Ich kann das nicht…“

Aber wenn Mad Dog es nicht schafft… ist er dann auch zum Scheitern verurteilt? Hier, inmitten der Schlacht… inmitten all der Leichen und dem Glauben, den schon zu viele verloren haben.“

Blake erkennt, wie der Handrücken des verrückten Hundes ganz dicht unter dessen Auge fährt. Eine Träne. Wegwischt. Sein Kopf schaut zum Boden. Die Figuren verstreut. Das wirre Spiel. Es ist zu Ende gespielt.

Mad Dog: „Ich kann nicht… dein Mentor sein.“

Blake Milton: „Bitte tu mir das nicht an…“

Er kann es sich nicht leisten aufzugeben, denn was wird dann aus seinem Ziel? Aus Gabriel und der PCWA?“

Mad Dog: „Was willst du denn von mir? HUH!? WAS!?“

Blake Milton: „Ich brauche dich…“

Der Night Fighter schüttelt den Kopf und fängt tatsächlich an, Blake auszulachen. Galgenhumor.

Mad Dog: „Du weißt doch noch nicht mal, wer ich wirklich bin, du Idiot! Versteh endlich, dass du nur dich brauchst! Und mach, dass du hier rauskommst! Ich kann dich nicht mehr sehen!“

Blake Milton: „Ich gehöre an DEINE Seite – weißt du noch? Du brauchst mich, genauso wie ich dich!“

Mad Dog: „Hör auf, mich herauszufordern, Blake. Du weißt nicht, auf was du dich hier einlässt…“

Mad Dog erhebt sich. Er wirkt größer… bedrohlicher, mit der Maske in der Hand und nicht über seinem Gesicht. Es ist das Unbekannte, was es für einen Moment tatsächlich unerträglich macht, mit ihm in ein und demselben Raum zu sein und nicht zu wissen, ob er wirklich Mad Dog ist.

Blake Milton: „Wer… bist du…?“

Mad Dog: „Wen meinst du?“

Irritiert zeigt MD auf die Maske, dann auf sich selbst. Der verrückte Hund geht auf den Australier zu, den es Überwindung kostet, sich nicht zu übergeben. Blake schließt seine Augen und versucht seinen miserablen Gesundheitszustand zu ignorieren.

Mad Dog: „Warum willst du mir nicht ins Gesicht schauen, huh?“

Hat er keines? Bzw. liegt sein Gesicht in seinen Händen?

Der Junge dreht sich weg, sucht nach der Türklinke, während Mad Dog „seinen Zögling“ an der Security-Uniform packt… und ihn einfach nur aus seiner Kabine wirft.

Mad Dog: „Ich habe gesagt… RAUS HIER, DU IDIOT! ES IST VORBEI!“

Ich bin die Sehnsucht und du stirbst mit mir.

Vincent Craven: „Der arme Blake. Er kriegt es aber richtig dicke. Jetzt will auch noch sein Mentor anscheinend nix mehr von ihm wissen!“

Mike Garland: „Abwarten, Mad Dog wirkte bereits in der Szene mit Blaze vorhin äußerst angespannt. Milton auf alle Fälle will bei Mad Dog bleiben!“

Vincent Craven: „Am Ende wird es aber die Entscheidung des verrückten Hundes sein. Vorerst hat er ihn aus der Kabine geworfen.“

Mike Garland: „Ein anderer hat bisher noch Niemanden in irgendeiner Kabine angetroffen, konnte also gar nicht rausgeworfen werden, und so geht es anscheinend weiter…schau mal auf die Leinwand…“


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Ein neuer Gang, eine neue Kabine, ein neuer Anlauf. Dieses Mal versucht der Social Media Superstar Caleb Yuma seinen Freund Blake Milton aufzusuchen. Er klopft an die Kabinentür, will eintreten, doch nichts tut sich. Verschlossen! Unmut kennzeichnet das Gesicht des Prestige Challenge Gewinners 2011. Erst sein Mentor, nun sein bester Freund. Niemand ist für ihn zu erreichen, mit niemandem kann er Sachen besprechen. Dabei wäre eine Taktikbesprechung für die Battle Royal bitter nötig. Yuma will gerade von dannen ziehen, als Luke Tyler vor ihm auftaucht.

Luke Tyler: „Caleb, alles in Ordnung bei dir? Du siehst sauer aus.“

Caleb Yuma: „Alles gut Luke. Alles gut.“

Sein Gesicht spricht eine andere Sprache.

Luke Tyler: „Heute Abend ist ein ziemlich wichtiger in deiner Karriere. Du hast hier eine ultimative Chance dargeboten. Wie hast du vor, die Battle Royal anzugehen?“

Der Mr. New Media der PCWA kneift die Lippen zusammen. Wenn er es nur wüsste. Genau das tut er aber nicht. Weil niemand mit ihm spricht.

Caleb Yuma: „Ich habe einen Plan. Und wenn ich bisher einen Plan hatte, dann war dieser am Ende auch von Erfolg gekrönt. Mein bisheriger Weg sollte dies eindrucksvoll belegen.“

Luke Tyler: „Daran besteht kein Zweifel. Im Internet fällt dein Name sehr häufig, wenn nach dem strahlenden Sieger des heutigen Abends gefragt wird. Fühlst du dich bereit, einem Schlächter Robert Barker gegenüber zustehen?“

Caleb Yuma: „Ich schätze, das wissen wir erst, wenn ich ihm tatsächlich gegenüber stehe. Aber heute Abend kann ich ihm ja schon einmal in die Augen blicken und sehen, ob er auch bereit ist, sich mit mir auseinanderzusetzen. Auf Robert Barker wartet die womöglich schwierigste Aufgabe von allen: er müsste sich einem absolut nicht berechenbaren, nicht bekannten Wrestler stellen, der vielleicht ein ganz anderer ist, als es bisherige Auftritte vermuten lassen, der vielleicht noch viel mehr kann, als er bisher gezeigt hat. Der vielleicht nur darauf wartet, dass man ihm eine Chance gibt, einen unglaublichen Upset zu landen. Ich glaube, sollte es zum Duell Schlächter und Social Media King of the Ring kommen, sollte ich nicht grundlegend und auf jeden Fall derjenige sein, der sich fürchtet – denn Robert Barker, hat bereits viele Stunden Videomaterial produziert.“

Ein Grinsen umspielt seine Lippen. Man könnte fast meinen, Yuma wüsste etwas, das alle anderen nicht wüssten.

Luke Tyler: „Wie hat Valkos dich auf die Battle Royal vorbereitet.“

Sofort verschwindet das Lächeln wieder. Der Unmut kehrt zurück.

Caleb Yuma: „Das Luke, wird die Battle Royal zeigen.“

Luke Tyler: „Wie schätzt du deine Konkurrenten ein?“

Caleb Yuma: „Ach Luke, ist es nicht so, dass bereits zig andere Teilnehmer ihre Meinung über alle anderen kund getan haben? Hat nicht bereits Rage einen ellenlangen Monolog gehalten, wo er eine Einschätzung über jeden abgibt, nur um am Ende offen oder im Subtext auszudrücken, dass eh nur er gewinnen kann? Jeder sagt so vieles über die anderen, da wird keine weitere Meinung verlangt. Am Ende spricht das Match für sich selbst und alle Worte von zuvor sind Schall und Rauch. Und sorry, ich muss das Interview hier leider beenden. Ich muss noch andere Gespräche führen.“

Gesagt, getan. Abrupt wird der Dialog abgebrochen und Luke Tyler ohne Verabschiedung allein zurück gelassen.

… No Connection Possible… Network shutdown?…


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Vincent Craven: „Vielleicht findet Yuma ja bis zum kommen Pay Per View endlich jemanden in einer Kabine vor…“

Mike Garland: „…Das war gemein…naja…irgendwie nervt es, eine Show so ganz ohne Matches, findest du nicht?“

Vincent Craven: „Es ist ungewohnt, besser gesagt außergewöhnlich! Sowas gibt es nur in der PCWA!“

Mike Garland: „Einen Elroy, Lucifer oder Barker gibt es auch nur bei uns, aber ist das gut?“

Vincent Craven: „Abwechslungsreich…“

Mike Garland: „…Oh, sorry, da kommt jemand…endlich mal was im Ring anscheinend…NEIN…ausgerechnet der Typ…hätte ich mal lieber nix gesagt…“

Turn the lights off.

Für einen Moment, einen Augenblick nur, ist es still im weiten Rund des PCWA Theatres. Dann zerreißen helle Lichtblitze die Dunkelheit, ersetzen sie durch Farben. Blau. Weiß. Rot. The Star Spangled Banner, in einem immer schneller werdenden Rhythmus.

NO respect

NO loyality

NO regrets

 

Mit weit ausgebreiteten Armen schreitet er durch den Entrance. Über die Schultern hat Alistair einen extravaganten Mantel mit Fellbesatz geworfen, der uns einen guten Blick auf seinen nackten Oberkörper gewährt. Alistair weiß um die Wirkung seines perfekten Sixpacks und der wohlgebräunten Haut und verharrt für einen Moment, während die Kameras einige weibliche Fans in den ersten Reihen einfangen. Um die Hüften hat er den blitzblank polierten Tribune Title geschnallt, seinen neuesten Blickfang.

where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

 

Für einen Moment verharrt Alistair am Entrance, während „Here“ von VAST laut durch die Arena hallt. Auf dem Screen sehen wir noch einmal die Szene vom Imperial Impact, in der Alistair den ausgelaugten James Good coverte und ihm so den Tribune Title entriss.

all i know is that i'm here
drifting somewhere in the vast
somewhere in eternity
and i never want to leave

Fast schon majestätisch schreitet Alistair, der Tribun des Volkes zum Ring. Ein überlegenes Lächeln umspielt seinen Mund, als er die Reaktionen der Fans vernimmt, die von seinem lauten Theme nahezu übertönt werden.

where do i put the lies
there's so many i could say
but it seems they're in the books

Er streift seinen Mantel ab und baut sich in der Mitte des Ringes auf. Als sein Theme verstimmt, sind die Reaktionen der Fans nahezu ohrenbetäubend.

Arschloch! Arschloch! Arschloch!

Alistair zieht eine Augenbraue nach oben, blickt sich um und greift dann nach einem Mikro. Als er es ansetzt, können wir seine Stimme kaum vernehmen, so laut gellen die Unmutsbekundungen der Fans durch die Arena.

Arschloch! Arschloch! Arschloch!

Einige Momente vergehen, bis die Rufe langsam abebben. Minuten, in denen Alistair einfach nur lächelnd in der Mitte des Ringes steht.

Alistair: „Danke.“

Er hält kurz inne, um sich den Tribune Title abzuschnallen und ihn mit der Rechten in die Höhe zu recken.

Alistair: „Ich danke euch für diese Erkenntnis. ‚The Times They Are A-Changing’. Viel zu lange war der Titel in den Händen James Godds, eines kleinen hässlichen Mannes, der genau so wenig Airtime wie Charisma hatte. Viel zu lange bemühte sich jemand wie Mad Dog um diesen Belt, der schon so unglaublich alt ist, dass man sich über seine Mittelmäßigkeit gar nicht mehr wundern muss. Und wen hat’s interessiert? Richtig: NIEMANDEN!“

Mad Dog! Mad Dog! Mad Dog!

Alistair: „Aber nun haben sich diese Zeiten geändert. Nun ist der Titel in MEINEN Händen. Ich bin der Archetyp eines Athleten UND Entertainers des 21. Jahrhunderts. Ich bin perfekt im Ring, meine Bilanz in Einzelmatches ist makellos. Ich löse Emotionen aus. Ihr hasst mich, weil ich nicht der fette und hässliche Kerl bin, den ihr jeden Morgen im Spiegel oder im Bett neben euch erblickt. RIGHT INTO YOUR FACE! Aber genauso bewundert ihr mich auch. Ich nehme in euren persönlichen Lieb-Hab-Charts Spitzenpositionen ein. Warum? Weil ich nicht der Langweiler bin, der mit dem Strom schwimmt. Ich stelle mich jeder Herausforderung und so habe ich auch die Chance genutzt, um diesen Gürtel hier…“

Er streichelt mit der Hand über das glatt polierte Metall.

Alistair: „… wieder zu dem zu machen, was er in den Zeiten von Keevan oder Gabriel Lucifer einmal war – ein wahrer Titel des Volkes in den Händen eines würdigen Champions. Ja, sogar Díego A. Sanchéz war…“

Die Fans unterbrechen ihn.

Sanchéz! Sanchéz!

Alistair: „Oh, wait. Das ist putzig. Ihr ruft Namen und wir gucken gemeinsam, wer sich heraus traut?“

Er legt den Kopf leicht schief und scheint nachzudenken.

Alistair: „Ich glaube kaum, dass ein Chris McFly jr. dieser Herausforderung gewachsen wäre. Oder Blake Milton, dieser hochgejubelte Grünschnabel?“

Er deutet eine Geste an, als müsse er sich übergeben. Dann setzt er seine Rede fort, bevor die Fans nach Milton rufen können.

Alistair: „Oder Caleb Yuma, der es mit Müh und Not schafft, eine ohnmächtige und schwer verletzte Frau zu besiegen? Pavus Maximus, der zu groß geratene Teddybär, der immer noch seinem Buddy Hate hinterher weint? RIGHT INTO YOUR FACE! Seht ihr es nicht…? NIEMAND von diesen armseligen Gestalten wird sich heraus wagen, denn sie alle haben Angst vor einer sicheren Niederlage.“

Die Menge fordert ihre Lieblinge.

McFly!                   Milton!                      Pavus!

Milton!            Yuma!          Pavus!         McFly!

Pavus!                   Yuma!          Pavus!

 

Während die Rufe immer lauter werden, steht Alistair einfach nur da, breitet erneut die Arme aus und wirft den Kopf in den Nacken. Mit winkenden Gesten stachelt er die Fans dazu an, noch lauter zu rufen.

Alistair: „Come on. Ist das alles? IST DAS ALLES, WAS IHR KÖNNT? Schreit nur noch lauter… denn niemand wird hinaus kommen. Sie alle sitzen backstage und bereiten sich auf den Main Event vor, denn jeder einzelne von ihnen giert nur nach einer Chance auf den Gerasy Title. Niemand, ich wiederhole: NIEMAND wird heraus kommen, denn sie alle SCHEISSEN auf das Volk!“

Arschloch! Arschloch! Arschloch!

Alistair: „Seht ihr. Niemand.“

Doch da knallt es auch schon aus den Boxen – Zwei Worte, wie aus der Pistole abgefeuert.

ICH WILL!

Die Crowd im Theater rastet förmlich aus, sie haben ihn gefordert und hier ist er. Immer wieder wiederholen sich die Worte  just in dem Moment als der schwere Bass einsetzt betritt der Hamburger Hüne die Stage.

Ich will dass ihr mir vertraut.
Ich will dass ihr mir glaubt.
Ich will eure Blicke spüren.

Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.

Laute „Pavus“-Chants schwappen durch das Theater – wie schon beim Impact haben auch diesesmal die Fans einen großen Anteil daran, dass Pavus hier und jetzt auftaucht – sie wollen den jungen Mann aus dem Norden sehen. Er hat es in kürzester Zeit geschafft sich zu einem ihrer Lieblinge hochzuarbeiten, was auch daran deutlich wird, dass ihm alle Hände entgegengestreckt werden als er sich den Weg zum Seilgeviert bahnt.

Ich will eure Stimmen hören
Ich will die Ruhe stören
Ich will dass ihr mich gut seht
Ich will dass ihr mich versteht

 

Bei den Lyrics, brandet lauter Jubel auf, die Crowd unterstützt das Verlangen des Textes. Der Hamburger ist indessen am Ring angekommen, betritt diesen und lehnt sich in eine der Ringecken.

Ich will eure Phantasie
Ich will eure Energie
Ich will eure Hände sehen
Ich will in Beifall untergehen

Anstatt wie üblich mit den Fans zu feiern, verharrt er in Ruhe und blickt ernst drein. Die Fans stört das nicht. Sie jubeln weiter für den Wikinger.

Seht ihr mich?
Versteht ihr mich?
Fühlt ihr mich?

Und wie die Crowd dieses tut. Das Theme verstummt und Alistair blickt Pavus entgeistert an.

Alistair: „Holy Shit. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet DU hier heraus kommen würdest.“

Pavus: „Hast du nicht, Alistair? War es dir nicht klar, dass sich irgendwer hier her bewegen würde um deinem Gelaber ein Ende zu setzen? Glaubst du wirklich, mich lassen die Fans kalt, es ist mir egal, wenn sie nach mir verlangen?“

Der Hamburger geht einige Schritte auf Alistair zu, bleibt stehen und blickt ins große Rund, ein leichtes Lächeln ziert sein Gesicht.

Pavus: „Sie wollten mich beim Impact und sie wollen mich heute. Und genau das ist ein Grund warum ich jetzt hier stehe. Ich bekomme die Unterstützung, die ich suche, die ich brauche, von diesen Leuten.

Pavus lässt den Finger bei diesen Worten durch die Zuschauerreihen gleiten und seine Aussage wird mit lauten Pops und Chants beantwortet, während er einen weiteren Schritt direkt auf Alistair zugeht.

Pavus: „Aber es ist nicht der einzige Grund, denn wie du dich sicherlich noch erinnern kannst haben wir beide auch noch eine kleine aber feine offene Rechnung. Ich denke du erinnerst dich an unser Match bei Out of Ashes, huh?!“

Ein Lächeln huscht über Alistairs Gesicht. Zu gut erinnert er sich noch an den PPV, seinem ersten großen Sieg in der PCWA.

Alistair: „Schon damals habe ich dich besiegt. Was macht dich nun so sicher, dass es nun besser laufen für dich laufen könnte?“

Pavus: „Es ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass DU mich nie geschultert hast. Du hast das schwächere Glied in meinem Team, nämlich Hate auf dem Boden gehalten. Genau das hab ich auch das ein oder andere Mal geschafft.“

Ein kleines, lapidares Augenzwinkern vom Nordmann.

Pavus: „Außerdem macht es mich wirklich sauer, dass du dich hier hinstellst und die Leute beleidigst, wegen denen wir überhaupt hier sind, durch die wir in der Lage sind überhaupt hier arbeiten zu können. Sie geben alles für uns – nun gut, für dich nicht gerade, welch Wunder bei solch einem charakterlosen Bastard. Aber genau diese Fans sind es, die mir immer wieder den Rücken stärken, für die ich jeden Abend in diesem Ring versuche die einfach nur beste Show abzuliefern, zu der ich in der Lage bin. Diese Leute sind es, die mich erneut hochgepusht haben nach der Niederlage gegen McFly und genau DIESE Leute sind es, die mir einen Titelgewinn ermöglichen wollen. Sie wollen mich sehen, sie verstehen mich und für sie bin ich bereit alles zu geben und dir zu beweisen, dass ich dich besiegen kann.“

Er baut sich direkt vor Alistair auf, überragt ihm um ein ganzes Stück. Die beiden Männer starren sich an, eine Spannung liegt in der Luft, die jeden Moment zu explodieren droht.

Alistair: „Oh Gott. Das sind nicht mehr die 80er, Pavus. Die Leute haben solche Sprüche schon vor 20 Jahren gehört und finden sie immer noch langweilig. Geschwätz. Nichts als Geschwätz. Bist du wirklich bereit für dieses Match, Pavus?“

Pavus: „Nie zuvor war ich bereiter, diesen fantastischen Leuten einen Gefallen zu tun und dir das Maul zu stopfen.“

Alistair: „Beweise es. Beweise all diesen Leuten, dass du wirklich bereit bist, dieses Match zu bestreiten? Und zwar… JETZT. Wir beiden sollen nachher in der Battle Royal um einen Shot auf den Gerasy Title antreten. Beweise mir, dass dir dieses Match gegen mich wichtiger ist als diese Chance und trete JETZT gegen mich in den Ring.“Alistair tritt einige Schritte zurück und winkt Pavus provozierend zu sich heran. Pavus Maximus blickt sich erstaunt um.

Pavus! Pavus! Pavus! Pavus! Pavus!

Die Chants dröhnen durchs Theater, die Meinung der Fans ist klar, sie wollen Pavus sehen – gegen Alistair – und zwar JETZT!

Pavus: „Azrael Rage wird heute nicht der einzige Mann sein, dem ich hart ins Gesicht schlagen werde. Natürlich nehme ich diese Herausforderung an.“

Der Nordmann dropt das Mikro und sieht entschlossen aus, für die Fans - für SEINE Fans - alles zu geben.

PCWA Tribune Title Match
 vs.

 

Die beiden Kontrahenten lassen sich nach dem Ringgong noch einen Moment Zeit, um sich im Ring gegenüber zu stehen. Beide taxieren einander, niemand verzieht eine Miene. Alistair grinst überheblich, während Pavus hochkonzentriert ist. Langsam schreitet der Nordmann auf seinen Gegner zu…

Mike Garland: „DENKSTE! PAVUS MAXIMUS WILL SEINE CHANCE NUTZEN!!!! ER JAGT AUF ALISTAIR BRUNSWICK ZU UND TRIFFT IHN MIT HARTEN SCHLÄGEN!!!

Vincent Craven: „Da zögert er keine Sekunde! Aber Brunswick hat sich natürlich darauf vorbereitet… KONTER gegen Pavus Maximus!! So schnell lässt er sich hier nicht in Bedrängnis bringen!“

Mike Garland: Sieht so aus, als wolle Alistair heute allen beweisen, dass er nicht nur ein Champion von Gabriel Lucifers Gnaden ist, sondern sich diesen Titel auch redlich verdient hat.“

Eine wilde Schlägerei entwickelt sich im Ring... VERSUCH EINES LARIAT VON PAVUS!!!! ABER BRUNSWICK DUCKT SICH DRUNTER DURCH! ER ERWISCHT DEN WIKINGER MIT EINEM SCHNELLEN UPPERCUT! Pavus Maximus torkelt zurück… WHIP IN von Brunswick… ABER EIN BIG BOOT VON PAVUS! DAS IST DER ‚LABSKAUS‘ WIE ER IHN NENNT! UND CLOTHESLINE! Aber Alistair Brunswick ist schnell wieder auf den Beinen. Pavus Maximus packt sich dessen Arm… weiterer WHIP IN…  ABER ALISTAIR BRUNSWICK GEHT GANZ TIEF IN DIE HOCKE UND STEMMT SICH DAGEGEN!!! Der Herausforderer muss nachgeben… WHIP IN VOM TRIBUNE CHAMPION! Pavus Maximus geht mit viel Schwung in die Seile… OLYMPIC SLAM! OLYMPIC SLAM VON ALISTAIR BRUNSWICK!! UND GLEICH DAS COVER!

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Kick Out!

 

Vincent Craven: „KICK OUT!!! Pavus Maximus drückt Alistair von sich weg und nun stehen sie sich gegenüber!!“

Mike Garland: „Hör mal, wie das Publikum seinen Favoriten anfeuert!“

PAVUS!! PAVUS!! PAVUS!!

Die beiden Kontrahenten belauern sich und warten auf die Reaktion des Anderen… BRUNSWICK STÜRMT NACH VORNE!!!! Aber der Hüne weicht aus und tänzelt lässig durch Ring!! ALISTAIR SETZT NACH, ABER ER LÄUFT DIREKT IN EINE MASSIVE FAUST! FIST VON PAVUS MAXIMUS! FIST VON ALISTAIR BRUNSWICK! Jetzt geht die Prügelei in die nächste Runde! Pavus Maximus dreht sich um den Tribune Champion… doch der dreht sich ebenfalls gleich wieder… BELLY TO BACK SUPLEX!! Und wie ein Ringer versucht Brunswick seinen Gegner in Mattennähe zu halten. Er hat ihn weiterhin umgriffen. LOW BLOW!!! Pavus Maximus fährt das Bein nach oben aus und trifft Alistair an einer sehr empfindlichen Stelle! Und sofort ist Pavus Maximus da! FRONT SUPLEX!!!! Pavus Maximus schleudert seinen Gegner damit auf das Top Rope! Brunswick kann sich zunächst nicht wehren… UND KASSIERT EINEN EUROPEAN UPPERCUT! ALISTAIR GEHT ZU BODEN! SITOUT FACEBUSTER GEGEN DEN SUPERSTAR!!!! COVER VON PAVUS!!!

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Kick Out!

Vincent Craven: “NEIN!!!! KICKOUT VON ALISTAIR BRUNSWICK!!! Beide sind sofort wieder kampfbereit…“

Mike Garland: „Pavus Maximus mit einem Tritt!!! ABER ALISTAIR FÄNGT DAS BEIN AB!!!! PAVUS WIRFT SICH NACH VORNE UND VERSUCHT ALISTAIR ZUM CLOCHARD ZU PACKEN, SEINEM CHOKESLAM!“

Vincent Craven: „ABER DAS WIRD NICHTS, WEIL DER CHAMPION DEN KOPF EINZIEHT!!“

Mike Garland: „ALISTAIR NUN EINDEUTIG IM AUFWIND! Schlechte Karten für den Herausforderer…“

Alistair schnappt sich seinen Gegner, bekommt ihn tatsächlich zu packen… INVERTED POWERBOMB!!!!! Brunswick zieht den Hünen auf die Beine…  WHIP IN!! Pavus kommt mit Schwung aus den Seilen… BACK BODY DROP!!! Und Alistair Brunswick hat den Vorteil wohl nun auf seiner Seite!! Pavus Maximus ist nach dem Aufprall auf einem Knie und hält sich den Rücken. Brunswick will ran… ELBOW IN SEINEN MAGEN!!! So einfach geht es doch nicht! LOCK UP!!! Brunswick kann sich im Moment nicht durchsetzen. Zu groß ist der Willen des Nordmannes. Pavus Maximus drängt den selbsternannten Superstar in eine Ringecke… FIST!!! Und noch ein hammerharter SCHLAG ins Gesicht hinterher!!! ABER ALISTAIR SCHLÄGT EBENFALLS ZURÜCK!

Vincent Craven: „Die beiden schenken sich hier wirklich nichts.“

Mike Garland: „Das ist Action um den Tribune Title, wie wir sie sehen wollen!“

Nach dieser Schlagsalve von Alistair hat der Nordmann offenbar genug und stößt seinen Kontrahenten einfach von sich weg, gefolgt von einem bitterbösen Blick. Sofort stürmt Pavus auf den Tribun des Volkes zu und fegt ihn mit einer Clothesline von den Beinen, doch Alistair spingt sofort wieder auf.

Mike Garland: „Pavus kommt schon wieder!“

Vincent Craven: „Er reißt das Bein hoch und der Champ sieht nur noch die Fußsohle.“

Pavus hat zum Labskaus ausgeholt und schickt seinen Kontrahenten damit auf den Boden der Tatsachen zurück. Laute Pops der Crowd untermauern das breite Grinsen, mit dem der Hamburger nun über seinem Gegner steht, bereit nachzusetzen. ABER WAS IST DAS? ALISTAIR BRUNSWICK WIRFT SICH NACH VORNE IN DIE KNIE SEINES GEGNERS UND BRINGT DIESEN SO ZU FALL! PAVUS STÜRZT ZU BODEN! BLITZSCHNELL IST ALISTAIR ÜBER IHM… UND VERSUCHT EIN CROSSFACE ANZUSETZEN!! ABER PAVUS WEHRT IHN AB! ALISTAIR IST SCHNELL WIEDER AUF DEN FÜSSEN… HOLT SCHWUNG… HEADBUTT VON BRUNSWICK!!! UND DER SITZT!! JETZT SCHUBST ER PAVUS MAXIMUS IN DIE ECKE! ABER DER HERAUSFORDERER KONTERT SEINERSEITS MIT EINEM KICK IN DEN MAGEN! WHIP IN… Brunswick fegt durch den Ring… UND SCHLÄGT MIT DEM RÜCKEN IN DER ECKE EIN!! Der Wikinger nimmt Anlauf… UND SPRINGT HOCH AB!

Mike Garland: „ABER ER LANDET OHNE ALISTAIR ZU TREFFEN!!! Der hat sich geistesgegenwärtig von dort wegbewegt! Er ist hinter Pavus Maximus…“

Vincent Craven: „NECKBREAKER!!! NECKBREAKER!!!! Und er covert ihn…“

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Shoulder Up!

 

Mike Garland: „NEIN!!!!“

Vincent Craven: „Die Schulter von Pavus Maximus ist oben!! Doch man bemerkt ganz deutlich, dass er schon einen gewissen Tribut an die Anfangsgeschwindigkeit dieses Matches zollen musste.“

Mike Garland: „Eindeutig. Er ist bedeutend kräftiger als Alistair, aber das hohe Tempo scheint ihm alles abverlangt zu haben.“

Schnaufend kommen beide Männer wieder auf die Beine und starren sich giftig in die Augen! LOCK UP!! Keiner der beiden will sich vom anderen niederringen lassen!! PAVUS RINGT SEINEN GEGNER LOCKER NIEDER! ER SETZT ZUM CHOKESLAM AN, PACKT SEINEN GEGNER AM HALS… CLOCHARD! PAVUS MAXIMUS HAT ALISTAIR AN DER KEHLE, STEMMT IHN NACH OBEN UND SCHMETTERT IHN DANN ZU BODEN!

PAVUS!! PAVUS!! PAVUS!!

Brüllend reckt der Hüne beide Arme nach oben als Zeichen dafür, dass er Alistair nun in den Gorilla Press nehmen will. Er geht auf ihn zu… aber da hat er sich zu viel Zeit gelassen. Alistair umklammert sein rechtes Bein, stemmt sich dagegen und bringt den Nordmann abermals zu Fall. Nun beweist Alistair seinen ringerischen Hintergrund. Er verdreht das Bein seines Gegners, bringt sich in eine bessere Position – SCORPION DEATHLOK! ABER PAVUS BÄUMT SICH AUF UND KANN IN DAS SEIL GREIFEN… der Referee ermahnt Alistair, den Griff loszulassen und dieser kommt der Aufforderung widerwillig nach.

Vincent Craven: „Ein paar Sekunden früher wäre fairer gewesen.“

Mike Garland: „Fairness gehört nicht unbedingt zu Alistairs Leitattributen.“

Alistair whippt Pavus in die Ringseile und dieser nutzt den Schwung aus um zurückzufedern und setzt eine Clothesline an, unter der sich der Tribune allerdings abduckt.

Vincent Craven: „Pavus stoppt ab und bleibt direkt hinter seinem Kontrahenten stehen.“

Mike Garland: „Elbow vom Hamburger, noch einer hinterher.“

Pavus legt die Hände um Alistairs Bauch. Man kann keinerlei Anstrengung im Gesicht des Hünen sehen, als er seinen Gegner hochhebt und über sich nach hinten wirft. Die eine Hälfte der next CENTURY gods knallt mit dem Nacken auf die Ringmatte, dieser German Suplex hat ihm deutlich zugesetzt. PAVUS hinterher, er packt sich seinen Gegner… und nun GORILLA PRESS BACKBREAKER! ALISTAIR LANDET AUF DEM BODEN! PAVUS WIRFT SICH ZUM COVER AUF IHN… ABER ALISTAIR BEKOMMT IM ALLERLETZTEN MOMENT DIE FÜSSE NACH OBEN! PAVUS BEKOMMT RAMMT SICH DIE FÜSSE SEINES GEGNERS DIREKT IN DEN MAGEN UND SACKT ERST EINMAL ZUSAMMEN!! ALISTAIR AUF DEN BEINEN UND MIT EINEM SIDE HEADLOCK!! ABER PAVUS KONTERT MIT EINEM HAMMERLOCK und Alistair schreit vor Schmerz auf!! Er versucht zu kontern, aber Pavus nun mit einem NECKBREAKER!!! Pavus macht sofort weiter und tritt auf den am Boden liegenden Alistair ein!! LEGDROP HINTERHER! NOCH EIN LEGDROP! Und sofort das Cover!!!

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Kick Out!

 

Vincent Craven: „NEIN!”

Mike Garland: “Im wirklich allerletzten Moment kann sich Alistair noch einmal retten!“

Alistair hat die Schulter oben und rollt sich erst einmal aus dem Ring, um ein wenig zu verschnaufen. Im Ring brüllt ihm Pavus Maximus etwas entgegen! Gegner solle wieder in den Ring kommen! Aber Alistair lächelt nun und schielt in Richtung des Ausganges. Ob er sich etwa auszählen lassen möchte, um den Titel so zu verteidigen? PAVUS NIMMT ANLAUF, FEDERT SICH SELBST VOM OBERSTEN RINGSEIL AB!!! HEADBUTT!!! ER TRIFFT ALISTAIR BRUNSWICK UND REISST IHN ZU BODEN! WAS FÜR EIN AUFPRALL! Beide krachen in die Absperrung… Alistair mit dem Rücken zuerst! Und dort bleiben beide erst einmal liegen. PAVUS kommt als erstes wieder auf die Beine und schnappt Alistair an den Haaren! KICK IN DEN MAGEN DES TRIBUNE CHAMPS!!! Und Pavus zieht in zu sich heran…. nimmt Anlauf…

Vincent Craven: „OH MEIN GOTT!!”

Mike Garland: “EIN GEWALTIGER BACK SUPLEX AUF DIE RINGTREPPE!!!”

Vincent Craven: „Mittlerweile ist der Ringrichter auch schon beim Anzählen der beiden Kontrahenten. Aber der Hüne macht auch gleich weiter!!!“

Mike Garland: „Er packt den Kopf des Champions und hämmert ihn in die Absperrung! UND WIEDER….. UND NOCH EINMAL!!! UND NOCH EINMAL!!!!!!“

Vincent Craven: „Gott, was hat Pavus vor? Will er Alistair etwa hinrichten?“

Mike Garland: „Nein, er will heute Abend den Tribune Title gewinnen! Und so, wie es momentan aussieht, hat er auch sehr gute Chancen!“

Auf der Stirn des selbsternannten Superstars hat sich bereits eine leichte Platzwunde geöffnet! Doch Pavus grinst nur höhnisch und drückt Alistair in die Seile! LARIAT GEGEN BRUNSWICK UND DER MUSS ABERMALS HART MIT DEM RÜCKEN IN DIE ABSPERRUNG! Und der Ringrichter ist schon bei 7! DOCH ALISTAIR KONTERT MIT EINEM ELBOW IN DEN MAGEN DES HÜNEN!!! NOCH EINER! UND ZUM ABSCHLUSS NOCH EIN HIGH KNEE LIFT! So schnell wendet sich das Blatt. Jetzt hat der Tribune Champion den Wikinger an den Haaren gepackt und rollt ihn wieder in den Ring! Alistair rollt sich ebenfalls wieder in den Ring und nimmt sofort Anlauf! BIG SPLASH GEGEN DEN HÜNEN!!! Alistair schlägt am Boden auf Pavus Maximus ein!! Er packt ihn sich… BELLY TO BELLY SUPLEX!! ALISTAIRS „SONNYBOY“ UND DER SITZT! PAVUS MAXIMUS LANDET MITTEN AUF DER RINGMATTE! ALISTAIR IST BEI IHM… und zerrt ihn mühsam wieder nach oben, um ihn in eine der Ringecken zu schleudern. ABER DABEI ERWISCHT IHN DER HERAUSFORDERER MIT EINEM HARTEN KICK IN DIE SEITE, SO DASS DIESER SICH VOR SCHMERZEN KRÜMMT!

Vincent Craven: “All zu lange kann dieses Match nicht mehr gehen, beide Männer sind bereits merklich angeschlagen…“

Mike Garland: „Die Frage ist nur: Bekommt wir einen neuen Tribune Champion?“

Nach dieser Aktion von Alistair hängt Pavus in der Ringecke, schnappt nach Luft und versucht sich etwas zu orientieren, was ihm offensichtlich gut genug gelingt, denn fast torkelnd stapft er auf den Tribune zu und verpasst diesem eine krachende Lariat die ihn auf den Boden befördert. Pavus legt sich daneben, da ihn der Matchverlauf doch deutlich gekennzeichnet hat.

Mike Garland: Sowohl Alistair als auch Pavus scheinen regelrecht fertig zu sein.

Vincent Craven: „Kein Wunder bei dem Matchverlauf.“

Einige harte Faustschläge von PAVUS ins Gesicht von ALISTAIR, der sich schützend in die Ringecke rettet. Doch Pavus will nicht von ihm ablassen und wird vom Referee jetzt dazu gebracht etwas Abstand zu wahren. Doch augenscheinlich war das nur eine kleine Finte des Tribune Champions, denn als wäre nichts gewesen stürmt dieser nun auf den Hamburger zu. Jedoch hat Pavus seinen Gegner nicht aus den Augen gelassen, fängt ihn ab und schickt ihn mit einem krachenden Sidewalk-Slam wieder auf den Boden. Ein breites Grinsen macht sich in Pavus‘ Gesicht breit, als er neben seinem Gegner sitzt und in die jubelnde Menge schaut.

PAVUS!! PAVUS!! PAVUS!!

Pavus hat offensichtlich genug, er will das Match hier und jetzt beenden – seine Mimik und Gestik sprechen eindeutig dafür, er pusht das Publikum noch mal an, bevor er seinen Augenmerk wieder auf Alistair legt, der sich gerade wieder auf die Beine kämpft. Sofort ein gezielter Griff und der Champion wird geschultert und sofort hinunter aufs Knie geworfen. Das Gesicht Alistairs küsst das Knie, doch noch bevor dieser zurückfallen kann, schnappt sich Pavus seinen Gegner, klemmt den Kopf zwischen seinen Oberschenkeln ein und reißt ihn in die Höhe zur Powerbomb. Der Tribune klatscht auf die Ringmatte, der NBN ist vollendet und Pavus die Menge tobt!“

PAVUS!! PAVUS!! PAVUS!!

Vincent Craven: „DAS WAR’S DENN WOHL!! NACH DIESEM VERNICHTENDEN FINISHER WIRD ALISTAIR BRUNSWICK SICH NIEMALS ERHOLEN KÖNNEN!“

Mike Garland: „DAS – WAS IST DAS DENN? PAVUS HAT SICH WOHL EINEN MOMENT ZU LANGE VON DEN FANS FEIERN LASSEN! ALISTAIR HAT SICH EINFACH AUS DEM RING GEROLLT!“

Vincent Craven: „PAVUS MAXIMUS STARRT UNGLÄUBIG AUF DIE STELLE, AN DER SICH SEIN GEGNER EBEN NOCH BEFUNDEN HAT… MIT EINEM WUTSCHREI STÜRMT ER AN DIE SEILE!“

Mike Garland: „Und dort sieht er gerade noch, wie ALISTAIR UNTER DEN RING KRIECHT!“

Vincent Craven: „ER STÜRZT HINTERHER! DER REFEREE BEGINNT NUN BEIDE ANZUZÄHLEN!“

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Mike Garland: „PAVUS BÜCKT SICH UND REISST DIE RINGABDECKUNG ZUR SEITE!“

Vincent Craven: „Es sieht so aus, als sei ALISTAIR BRUNSWICK bereits in die Mitte gekrochen, so dass PAVUS ihn nicht mehr erreichen kann…“

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Mike Garland: „Für einen Moment sehen wir beide Kontrahenten nicht!“

Vincent Craven: „ABER DA! ALISTAIR BRUNSWICK ERSCHEINT AUF DER ANDEREN SEITE DES RINGES WIEDER! Mühsam zieht er sich nach oben, der Finishing Move seines Gegners hat ihm sichtlich zugesetzt“

 

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Mike Garland: „Und sieh, was ALISTAIR IN DER HAND HÄLT! EINEN SCHLAGRING!“

Vincent Craven: „DAS IST DOCH DER SCHLAGRING VON TOM NOWAK!! ALISTAIR BRUNDWICK MIT DEM SCHLAGRING DES ‚BOXERS‘!!“

Mike Garland: „DA ERSCHEINT PAVUS MAXIMUS UNTER DEM RING! ER BLICKT NACH OBEN, ERSPÄHT SEINEN GEGNER… ABER NEIN! ZU SPÄT!! ALISTAIR SCHLÄGT MIT DEM SCHLAGRING AUF IHN EIN!!“

Vincent Craven: „ICH KANN ES KAUM GLAUBEN!! ER FÄLLT DEN HÜNEN WIE EINEN BAUM!!!“

Mike Garland: „NEIN!! NEIN!!! NEIN!!! DER REFEREE HAT’S GESEHEN! ER BRICHT DIESEN KAMPF SOFORT AB! ALISTAIR BRUNSWICK WIRD DISQUALIFIZIERT!!“

Vincent Craven: „ICH KANN ES KAUM GLAUBEN! PAVUS MAXIMUS LIEGT AUSGEKNOCKT AUF DEM BODEN!! ER HAT DIESEN KAMPF GEWONNEN, ABER DEN TITEL BEHÄLT ALISTAIR BRUNSWICK!! WAS FÜR EIN MIESES SPIEL!!

Mike Garland: „UND WAS FÜR EIN MIESES ENDE FÜR DIESES GROSSARTIGE MATCH!“


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OFF-CAMERA

Die Katakomben im Keller des PCWA Theatres. Ein willkommener Rückzugsort für Personen, die nicht entdeckt werden wollen. Oder für solche, die nach genau diesen Menschen suchen. Wir hören Schritte, die sich nähern. Laut hallen die Sohlen schwerer Stiefel über den nackten Betonboden. Ein Licht wird angeknipst und wir erkennen, dass es sich dabei um Patricia Selladore handelt. Das ‚Living Dead Girl‘ hat mittlerweile Ringkleidung angelegt. Über ihren dunklen Combat Pants, die sie über den Knien abgeschnitten hat, trägt sie ein zerrissenes Shirts, dessen blutbefleckte Vorderseite Caleb Yuma zeigt. Ihr linker Oberschenkel ist dick bandagiert und immer noch macht sie bei jedem Schritt ein schmerzverzerrtes Gesicht.

Angestrengt lauscht sie. Ihre Miene erhellt sich leicht, als sie aus einiger Entfernung ein gedämpftes Geräusch hört. Dies ist ihr Ziel. Schnell macht sie sich auf den Weg.

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Der Lärm des Bohrers ist ohrenbetäubend. Bis zum Anschlag drückt Adam den Bohrkopf in die Wand, lässt die rotierende Spitze den Stahlbeton fressen. Erst als das Loch tief genug ist, schaltet er die Maschine aus und legt sie beiseite. Aus einem Beutel zieht er einen kleinen Gegenstand und schiebt ihn in das kleine Loch. Zufrieden begutachtet er seine Arbeit und beginnt dann, die Öffnung mit etwas Spachtelmasse zu verschließen. Dabei ist er so in seine Arbeit vertieft, dass er nicht bemerkt, wie sich von hinten jemand nähert.

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„Was machst du hier?“

Adam Reynolds wirbelt herum. Er mag alt geworden sein, aber seine Reflexe funktionieren immer noch perfekt. Aus der Drehbewegung hechtet er zurück und rammt die hinter ihm stehende Person um. Erst auf dem Boden erkennt er, um wen es sich dabei handelt.

Adam: „Jessie… verdammt!“

Die Angesprochene entwindet sich Adams Griff und rappelt sich auf. Mit böser Miene blickt sie ihren Vater an.

Patricia: „Verdammt, soll das eine Begrüßung sein? Und… nenne mich nie wieder Jessie. Das bin ich nicht mehr.“

Adam mustert seine Tochter nachdenklich.

Adam: „Vielleicht sollte ich DICH fragen, was du hier unten zu suchen hast?“

Patricia wirft einen Blick auf die Gerätschaften, die neben Adam auf dem Boden liegen. Eine Bohrmaschine und ein kleiner Sack, in dem sich etliche Gerätschaften befinden. Daneben ein halb entrollter Grundrissplan des Gebäudes, auf dem an bestimmten Stellen mehrere rote Kreuze vermerkt sind.

Patricia: „Was für ein seltsames Schauspiel ist das hier? Du hast dich seit dem Imperial Impact nicht mehr blicken lassen, warst wie vom Erdboden verschwunden. Gerade vorhin musste ich das Gefasel Gabriel Lucifers ertragen, der mich nach dir befragt hat. Verdammt, ich kann meine Zeit besser verbringen als mich um die Probleme alter Leute zu kümmern.“

Adam verharrt kurz. Dann aber, ohne jegliche Vorwarnung, macht er einen schnellen Ausfallschritt und packt Patricia. Er umklammert sie, schleudert sie zu Boden und verdreht ihren Oberkörper – Anaconda Vise. Urplötzlich findet sich Patricia in Caleb Yumas Aufgabegriff wieder.

Adam: „Spürst du den Schmerz, Patricia?“

Er zieht fester an, die Muskulatur seiner Arme zittert vor Anstrengung. Patricia bleibt die Luft weg, aber ihre Stimme ist entschlossen.

Patricia: „Ja, verdammt. Und ich liebe ihn.“

Adam lacht auf, lässt den Griff aber nicht locker.

Adam: „Siehst du. Deshalb konnte Yuma dich besiegen. Du bist nicht vorbereitet, lässt dich überrumpeln. Deine Gedanken kreisen viel zu sehr darum, dem Schmerz zu wiederstehen. Zu zeigen, was für ein hartes Mädchen du bist. So wird ein Caleb Yuma dich immer besiegen können. Es bringt dir nichts, dagegen anzukämpfen, bis du ohnmächtig wirst. Du hast nur eine Chance und nur ein einziger Gedanke sollte dein Denken beherrschen: Du musst deinem Gegner genau diesen Schmerz zufügen, musst ihn genauso leiden lassen wie du selbst leidest. Und wenn dein Gegner erkennt, dass du am Ende bist, dann gibt es einen Moment, in dem er unachtsam ist. Dies ist der Moment, in dem du einen Caleb Yuma besiegen kannst. Seinen Triumph voreilig auskostet. Er ist noch ein blutiger Anfänger, mehr nicht.“

Patricia Stimme ist nur noch ein unverständliches Röcheln. Ihr Körper erschlafft und sie sackt in sich zusammen. Mit einem Grinsen lässt Adam von ihr ab, aber in diesem Moment bäumt seine Tochter sich auf und verpasst ihm einen gezielten Tritt in die Leistengegend.

Adam schreit auf, aber in den Schmerz mischt sich auch ein Lachen, während Patricia auf die Füße springt.

Adam: „Du lernst schnell. Du bist meine Tochter.“

Patricia blickt ihn böse an, reicht ihm aber die Hand, an der sich Adam hochzieht.

Patricia: „Devil’s Bitch brachte mir viel bei. Vor allem über das Leben. Und was Leute wie Yuma angeht…“

Adam steht nun direkt vor seiner Tochter.

Adam: „Nein. Lass ihn. Ich weiß, welche Gedanken dir durch den Kopf gehen. Du könntest ihn beseitigen. Und da du beste Lehrmeisterin hattest, würde auch nie jemand auf deine Spur kommen. Aber wäre das eine Genugtuung? Nein. Du wirst keinen Frieden finden, bis du ihn eines Tages dort draußen, vor allen Kameras gedemütigt hast, in einem Ring und in einem fairen Match. Danach solltest du trachten und nicht den einfachen Weg wählen. Dieser Moment wird kommen.“

Patricia verdreht trotzig die Augen.

Patricia: „Und wenn ich nun einfach nichts darauf gebe? Was wäre, wenn es mir einfach reicht, ihn winselnd und flehend am Boden zu sehen, während ich ihm den Lauf einer 45er in den Anus schiebe und dann abdrücke? Was wäre, wenn mir das als Genugtuung reicht?“

Adam: „Dann hättest du noch mehr zu lernen als ich geahnt habe.“

Patricia blickt neugierig an ihrem Vater vorbei und mustert die dort am Boden liegenden Sachen.

Patricia: „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Was ist das da?“

Sie will den Beutel aufheben, aber Adam schiebt sie sanft zurück.

Adam: „Das geht dich nichts an. Noch nicht. Nennen wir es… ein kleines Spiel, mehr nicht. Ein Spiel, bei dem ich lieber ungestört bin.“

Keine zufriedenstelle Antwort. Aber Patricia hat keine Lust mehr auf Frage-und-Antwort-Spielchen.

Patricia: „Mach, was du willst. Wie gesagt: Da draußen gibt es einige Leute, die dich sprechen möchten. Gehe zu ihnen oder nicht, aber sorge dafür, dass mich niemand mehr mit Fragen nach dir nervt. That’s it.“

Adam nickt. Patricia dreht sich daraufhin um und schickt sich an, den Keller zu verlassen.

Patricia: „Man sieht sich. Oder auch nicht.“

Adam: „Früher oder später.“

Ohne weitere Reaktion verschwindet Patricia. Ihre Schritte hallen noch für eine ganze Weile durch die Kellerräume, dann ist es wieder ruhig. Seufzend steckt Adam die Bohrmaschine in den Beutel und schultert diesen. Er hat noch so viel zu erledigen heute.

Adam (leise zu sich selbst): „21.11.12.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Seine Hände stecken in den Hosentaschen. Alles in allem wirkt er wie bestellt und nicht abgeholt, bis sich die Tür öffnet. Er richtet sich auf, will einen guten Eindruck machen, auch wenn dieser Stuhl so unbequem ist, wie eine Nutte fünf Minuten vor Feierabend. Person B betritt den Raum und bildet in ihrem strengen Anzug einen netten Kontrast zum Rebellen, der sich mit Baggy und T-Shirt eher für den Hauskino-Look entschieden hat.

Person B: „Wissen sie, warum sie hier sind?“

Hate verzieht erst das Gesicht, bevor er sich dazu entscheidet doch besser brav auszusehen.

Hate: „Weil sie mich wieder einstellen wollen.“

Person B sieht ihn von oben herab an und Hate kommt sich vor wie bei einem Verhör, zwischen Kaffee, Kippen und seinen letzten Pott-Reserven.

Person B: „Sie haben…“

Hate: „Hören sie zu! Ich weiß, ich hab so einiges verkackt, ok… aber wenn das hier ein schlechter Scherz ist, zerdresch ich die versteckte Kamera, du Penn…“

Sofort bemerkt der Rebell dass er schon wieder dabei ist, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Seine derzeitige Situation lässt es aber nicht zu so handeln zu können. Die Erkenntnis jener Tatsache, lässt ihn zurückfedern, lässt ihn verstummen. Die derzeit oberste Führungsperson sieht ihn erstaunt an. Er unterbricht sich und sinkt auf seinem Stuhl zusammen.

Hate: „Tschuldigung… War nicht so gemeint.“

Sein Gegenüber setzt sich zu ihm.

Person B: „Wissen sie, WARUM wir sie wieder einstellen wollen?“

Natürlich weiß er das. Hate gehört zu den besten Athleten die das Pro Wrestling jemals hatte. Ein 1,68 Meter großer Typ mit gerade mal 65 Kilogramm Kampfgewicht, der in der Lage ist einen Zweimeterriesen in all seine Bestandteile zu zerlegen. Er ist die unbesiegbare Nemesis aller Psychopathen, sich selbst überschätzender Soziopaten. Die Antithese zu dem, was in der PCWA so erfolgreich ist. Des Weiteren verfügt er über eine Erfahrung im Pro Wrestling von welcher sogar der Führer nur zu träumen vermag.

Er hat in vielen verschiedenen Ligen gefightet, sei es solche Hardcore Ligen wie XPA oder sei es der Mainstream Hauptgegner aus Dortmund. Dass derzeit ein ähnlich weit gereister Athlet wie Chris McFly Jr. einen Titel in der Liga hält, wird wohl der Hauptgrund sein, Hate als erneute Antithese zu etablieren. Denn eins ist sicher, so ähnlich wie die Karrieren von Hate und McFly sind, so unterschiedlich sind ihre Charaktere. Hate wischt abwertend mit einer Hand über den Stapel Vertragspapiere vor sich.

Hate: „Wer soll denn daraus schlau werden, bitte? Aus diesem ganzen Bürokratenschei…“

Erneut hebt Person B aufmerksam eine Augenbraue. Wieder bemerkt der Rebell dass er seine Impulsivität zurückschrauben sollte, er packt lieber den billigsten aber effektivsten aller Psychotricks aus.

Hate: „Tschuldigung… Erklären sie es mir.“

Person B: „Läuft ihre Therapie gut?“

Der Rebell rutscht genervt auf seinem Stuhl hin und her. Er hat sich nach seiner Suspendierung einem Drogen- und Alkoholentzug unterzogen, weil er realisierte, dass er zu weit gegangen ist. Danach fand er relativ schnell eine ambulante Borderline-Therapie, was ihn allerdings verwunderte, da es für Menschen mit einem anerkannten Borderlinesyndrom schwierig ist, einen geeigneten ambulanten Therapieplatz zu finden. Inwieweit die PCWA-Führung dabei ihre Hände im Spiel hatte liegt wohl hinter der Iris von Person Bs Augen. Zynisch schaut er in diese und flackert mit seinen Augen.

Hate: „Steht das nicht in ihren Unterlagen?“

Die Führungskraft legt ihre Hände ineinander und mustert Hate eindringlich, der seine Augen verdreht.

Er hasst es wenn Autoritäten so kalt agieren und sich durch Schweigen versuchen über ihre Mitmenschen zu erheben, allerdings wäre eine verbale Entgegnung nicht im Sinne dessen, was er hier eventuell herausschlagen könnte, daher sucht er weiterhin den Weg des geringsten Widerstandes.

Hate: „Ja, tut sie... die Therapie läuft richtig gut...“

Person B: „Schön zu hören.“

Hate versucht den Fokus wieder auf seine Rehabilitierung in der PCWA zu legen.

Hate: „Also? Warum ich?“

Person B: „Wissen sie… jeder Held braucht einen Gegenspieler. Oder lassen sie es mich so formulieren: eine gute Geschichte braucht ein Für und ein Wieder. Die Sache mit der Cryption Crown, mit Chris McFly Jr. läuft hervorragend. Fast schon zu reibungslos. Wo bleibt denn da die Spannung, der Spaß…“

Wer hätte das gedacht? Hate wusste es schon seitdem er telefonisch um dieses Gespräch "gebeten" wurde...

Hate: „Die Schokolade, ja, ja, ich versteh schon!“

Person B: „Der Kampf um die Cryption Crown verlangt einen Nemesis. Und da wir derzeit in Ligen übergreifenden Verhandlungen sind, was diesen Titel betrifft, legen wir großen Wert darauf, auch jemanden ins Rennen zu schicken, der schon Erfahrungen in Drittligen gesammelt hat. Warum also nicht sie?“

Innerlich dreht der Rebell durch, er will kein Instrument der K&G sein, er will keine Marionette sein, doch wenn er nicht dieses lächerliche Spiel zu spielen bereit ist verliert er endgültig seine Perspektive, zumal er hier in der PCWA früher oder später eine Art Vorstufe zur Revolution der Menschheit etablieren möchte. Er muss das Spiel der K&G mitspielen, egal wie sehr es ihm schmerzt.

Hate: „Prima.“

Der Sarkasmus springt Person B förmlich an.

Person B: „Falls sie sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlen, finden wir auch jemand anderen dafür. Sie sind kein Publikumsliebling mehr. Wir machen das aus… reiner Wohltätigkeit und hoffen, dass wir es auch dementsprechend bei der Steuer absetzen können.“

Ein Seitenhieb der wohl endgültig zeigen soll, dass Hate die ambulante Therapie nur durch die K&G bekam.

Hate: „Witzig.“

Person B: „Kleiner Scherz am Rande. Überlegen sie es sich. Ein Angebot wie dieses in einer Situation wie ihrer auszuschlagen wäre gelinde gesagt… dumm.“

Als die Person den Raum verlassen will, meldet sich Rebel called Hate hastig zu Wort.

Hate: „Ich bin dabei!!!“

Er knirscht mit den Zähnen. Dann hält er all seinen Sarkasmus und seine Wut auf Person B zurück und quält sich ein ehrlich klingendes...

Hate: „...Danke für diese Chance....“

...heraus.

 

Person B: „Sie müssen sich keinen abbrechen. Wir alle wissen, dass sie mit Autorität nichts anfangen können. Zudem… kalkulieren wir ihr Versagen ein.“

Die Tür fällt ins Schloss und keine Sekunde später springt Hate von seinem Stuhl auf und tritt frustriert dagegen.

Hate: „Ihr Penner! ICH HASSE EUCH.... und... ich hasse MICH... FUCK!“

Benommen taumelt der Rebell in der Kabine umher, er hat keine Drogen oder Alkohol konsumiert, allerdings beeinträchtigt es seinen Kreislauf, tief verwurzelte Prinzipen verraten zu müssen, er sinkt langsam auf die Knie und lässt ein letztes, dieses Mal seufzendes "... fuck..." aus seiner Kehle.


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In der Halle brennt lauter Jubel auf, als die Fans die ersten Takte des bekannten Monster Magnet Songs „Unbroken (Hotel Baby)“ erkennen. Sie mussten bei dieser Show eine Weile warten und haben ihren Helden bereits in einem Backstage Segment gesehen, doch endlich wird Valkos Heritage nun ein Statement im Ring zu seiner aktuellen Situation abgeben.

Heritage, gekleidet in eine dunkelblauen Jeans, mit schwarzen Chucks, einem schwarzen Shirt mit silber-mattem Aufdruck einer 4 und einer schwarzen Stoffjacke, kommt unter dem Zuspruch der Fans hinter dem Vorhang hervor und klatscht mit ein paar Fans auf dem Weg zum Ring ab. Dort angekommen, lässt er sich von der Ringsprecherin Jane Nelson ein Mikrofon reichen und die Musik wird langsam ausgeblendet. Die Fans werden immer lauter. Vereinzelte „Heritage, Heritage“-Rufe, laute „VD4, VD4“-Schreie der ganz alten Hardcore-Fans. Der Freakanite lächelt leicht, sieht aber deutlich mitgenommen aus. Psychisch.

„In den Jahren, bin ich von einem Mann der großspurigen, vielen Worte zu einem Mann geworden, der nur noch dann spricht, wenn er wirklich etwas zu sagen hat. Ich habe zum Imperial Impact geschwiegen. Ich habe zum Verrat von Gabriel Lucifer geschwiegen…“

Heritage muss stoppen, da die Fans die Erwähnung des Principals mit lauten Buhrufen quittieren. Dann spricht er weiter.

„Und ich habe geschwiegen zu den Gerüchten um meinen Gesundheitszustand. Doch ich bin es mir und vor allem aber bin ich es euch schuldig, ein paar Worte zu verlieren. Zuerst zum letzten Punkt: Ich bin auf meinen eigenen Beinen zum Ring gelaufen und kann das Mikrofon problemlos halten. Bin ich bei 100 Prozent? Wahrscheinlich nicht. Aber ich bin auch noch nicht am Ende meiner Karriere angelangt. Valkos Heritage hat noch ein paar Kämpfe in sich und Valkos Heritage hat noch ein paar Ziele vor Augen!“

Die Fans jubeln laut bei den Worten ihres Lokalpatrioten. Berlin für Berlin. Einige hatten schon mit seinem endgültigen Karriereende gerechnet und auch wenn Valkos Heritage nicht verneint, dass er an einer Krankheit leidet, er will weitermachen.

„Doch was sind meine Ziele?“


Berechtigte Frage, mit der Heritage umgehend die Aufmerksamkeit seiner Zuschauer zurückgewonnen hat.

„Ich habe viele offene Rechnungen. Allerdings muss ich den Ausgang des Imperial Impacts ein wenig hinten anstellen, da entschieden wurde, dass die Unterlegenen des Main Events bis zum CORE nichts mehr mit dem Undisputed Gerasy Title zu tun haben dürfen. Gefällt mir auch nicht, aber dagegen kann ich wenig tun. Für mich bieten sich aber noch andere Möglichkeiten. So läuft seit dem Impact nicht nur Robert Barker mit Gold herum, welches ihm nicht gehört…“

Die letzten Worte des Freakanites gingen in den Buhrufen fast völlig unter, da er zum ersten Mal den Namen des Mannes genannt hat, der ihn nur mit der Hilfe von Lucifer besiegte.

„… auch die Cryption Crown hat einen Träger, der diesen Titel nicht halten sollte. Das letzte Mal, als ich nachgeguckt habe, stand ich an der Spitze der Cryption Ladder. Dementsprechend winke ich nun freundlich lächelnd in die Kamera und sage: Chris McFly Jr. – mein Name ist Valkos Heritage. Und früher oder später wirst du mich noch persönlich kennenlernen…“

Eine deutliche, offene Herausforderung des ehemaligen Cotatores, DanMen, Tribune und Gerasy Champions an den amtierenden GWS World Carnage und FSP World Champion.

„Viel ist passiert, beim Imperial Impact. Eine neue Herausforderung hat sich aufgetan, ein alter Bekannter ist wieder in mein Leben getreten. Er nennt sich selbst den letzten Krieger. Ein Mann mit seiner Vergangenheit tritt nicht wieder ins Scheinwerferlicht, um den Koffer von anderen Leuten zu tragen. Eher früher, als später werden sich unsere Schwerter kreuzen, Krieger.“

Auch hier ist klar, wem diese Herausforderung gilt. Heritage will Reynolds. Beide verbindet eine Geschichte, die nicht nur in der PCWA Wurzeln geschlagen hat. Auch bei Heritages Ausflug in die GCW, eine der renommiertesten Ligen in der deutschen Wrestlinggeschichte, hatten die Beiden miteinander zu tun.

„Doch niemals aus den Augen verlieren werde ich dich, Robert Barker.“

Und wieder buhen die Fans lautstark und lassen ihren Unmut über den neuen Undisputed Gerasy Champion freien Lauf. Heritages Blick verfinstert sich, als er den Namen des Schlächters ausspricht.

„Zwischen uns Beiden steht es Eins zu Eins. Nach deiner Auffassung habe ich Blaze gebraucht, um dich zu schlagen. Du selbst konntest aus eigener Kraft nicht Gerasy Champion werden, sondern brauchtest die Hilfe eines Mannes, der vor wenigen Wochen seine Suppe noch durch einen Schlauch geschlürft hat. Ich vergesse dich nicht, Barker. Du wirst noch heute Abend einen neuen Spielgefährten bekommen, aber ich stelle mich hinten an und werde warten, werde lauern…“

Weiter kommt Heritage nicht, denn er wird von einer trockenen, skandierenden Stimme unterbrochen…

‚Schlächter‘: „Vee Dee Four…  Vee Dee Four…“

Gemächlich betritt der Schlächter mit dem Titelgürtel um die Hüfte geschnallt das PCWA Theater. Das Publikum explodiert. Fetzen des Hasses schleudern ihm entgegen, doch der Undisputed Gerasy Champion watet unbeeindruckt durch sie hindurch. Er ist bewaffnet: Ein Mikro in der Hand, Spott auf den Lippen.

‚Schlächter‘: „Vee… Dee… Four…“

Seinen eigenen, hämischen und langsamer werdenden Chant unterbrochen von einem bellenden Lachen, das mehr an einen ungesunden Husten erinnert, nimmt der Mann ohne Grenzen seinen Weg die Rampe herunter.

‚Schlächter‘: „Vee… … Dee… … Four… …“

Wieder dieses Lachen, das Barker so krank wirken lässt, wie Valkos Heritage in den Medien gemacht wurde.

‚Schlächter‘: „VD4... Der Name einer Legende… Valkos Heritage… die traurige Realität. Das Böse Erwachen auf den Traum all dieser Fans, die immer wieder kommen, um den guten, alten VD4 zu sehen und stattdessen einen alten, beinahe gebrochenen Mann geboten bekommen.“

Die zu erwartende negative Reaktion der Fans lässt nicht lange auf sich warten.

‚Schlächter‘: „Das Schlagwort in diesem Satz, Ex-Champ, ist ‚beinahe‘. So bleibst du doch recht wage in deinen Ausführungen, wann du nun endlich endgültig zusammenbrechen und deine viel zu lange Karriere beenden wirst, deshalb will ich all deinen Fans den Gefallen tun und sie darüber aufklären, wann sie ihre lächerlichen Hoffnungen aufgeben können… Der Moment indem du deine angebliche Lauerstellung aufgibst und in einem verzweifelten, zum Scheitern verurteilten Versuch die Dreistigkeit besitzen solltest mich um meinen Titel herauszufordern, wird der Moment sein, in dem Valkos Heritage beendet wird! Nicht VD4, nicht die Larger-Than-Life Version deines Ichs, die du durch den Backstagebreich schleppst, sondern Valkos Heritage der Wrestler. Mach diesen einen falschen Schritt und ich werde dich zerstören! Ich werde dafür sorgen, dass nie wieder an eines deiner vielen Comebacks zu denken ist und eigenständiges Laufen wie ein ferner Traum wirkt!“

Geifer fliegt übers Mikro hinweg, dem ehemaligen VD4 entgegen. Der Schlächter redet sich in Rage, doch er meint jedes Wort so wie er es sagt, verspricht hiermit essentiell, die Karriere des Valkos Heritage zu beenden, sollten sie jemals wieder aufeinandertreffen.

‚Schlächter‘: „Du magst dir und deinen Fans die Qualen der Realität erleichtern, indem du ihnen erklärst, dass ich die Hilfe des Mythos‘ benötigte, um dich zu besiegen, aber die Wahrheit ist, dass mein Sieg unausweichlich war und das weißt du! Der endgültige Sieg des Schlächters war immer nur eine Frage der Zeit und ich habe entschieden, dass es der Main Event des Imperial Impacts sein würde! ICH! Niemand, nicht Mad Dog, nicht Blaze, nicht du, niemand, konnte es verhindern. Ich habe den Zeitpunkt gewählt und ich habe die Art des Sieges gewählt. Ich hätte dich zur Aufgabe zwingen können… ich hätte Mad Dog bewusstlos choken können… ich hätte Blaze pinnen können… alleine, ohne Hilfe. All diese Optionen standen mir jederzeit offen, Valkos, weil ich der Beste bin, der verdammt nochmal Allerbeste!“

Wogen der Abscheu brechen über ihn hinein, jagen die immerwährende Flut des Hasses in Richtung des Schlächters, der, anstatt zu ertrinken, in ihr zu wachsen scheint.

‚Schlächter‘: „Warum also der Eingriff von Lucifer? Weil ich es so wollte und es ihm aufgetragen habe! Weil er Teil meines Spiels geworden ist, als er seine Backstagemacht geopfert hat, um mir meinen Spot im Main Event zu sichern, und weil er deshalb etwas Spaß… etwas Leben verdient hat! … Ihn und mich verbindet ein tiefes Band, seit ich ihm bei der Vendetta nach dem Imperial Impact VII in meiner ersten öffentlichen Schlachtung sein Leben genommen und es ihm beim Imperial Impact VIII, als ich ihm in der Angst wieder einen Wert gab, zurückgegeben habe. Er hat rechtzeitig erkannt, dass ich in unserer kleinen perversen Welt der PCWA ein verdammter Gott bin und deshalb bin ich für ihn ein König und für dich und für jeden anderes Aspiranten auf diese höchste Krone unseres Sportes ein fleischgewordener Alptraum!“

Mit der freien linken Hand macht der Schlächter die Cut-Throat-Geste in Richtung Valkos Heritage.

‚Schlächter‘: „Was das bedeutet ist simpel. Solange ich der Undisputed Gerasy Champion bin, wirst du niemals wieder einen Finger an dieses Gold legen dürfen und solltest du es doch wagen, wirst du erfahren, warum jeder Versager im Backstagebereich seit Monaten die erste Regel beachtet: FÜCHTET MICH!“

Unter den Buhrufen der Fans lacht Barker, noch immer auf der Rampe positioniert, wie der Alptraum eines tollwütigen Hundes. Es wirkt wie ein Schlusspunkt, als hätte er endlich das von seiner schwarzen Seele geredet, was ihm seit dem PPV auf der Zunge lag. Es ist schwerer alte Gewohnheiten abzulegen, als man meinen sollte.

‚Schlächter‘: „Aber das weißt du alles längst, nicht wahr? Deshalb wartest und lauerst du, anstatt mir die Fresse einzuschlagen… deshalb bin ich der Mann ohne Grenzen und du kaum ein Mann.“

Heritage geht im Ring auf und ab. Ist unruhig, die freie Hand zittert etwas. Es scheint, als wäre er noch nicht bereit, hier einen Kampf anzuzetteln, den der Schlächter nur allzu gern sehen würde. Er blinzelt unvermittelt oft und verlässt dann den Ring, blickt auf die Rampe, blickt zu Robert Barker.

Valkos Heritage: „Du kennst die Regel, Barker. Ich werde in dieser Season nichts mit dem Gerasy Title zu tun haben. Ich verspreche dir auch, dass ich in der Season danach nichts mit dem Gerasy Title zu tun haben werde.“

Tatsächlich macht der Freakanite nun ein paar Schritte auf Barker zu. Dieser weicht allerdings nicht zurück, sondern bleibt mit dem Gold schön im Sichtfeld des Freakanites mitten auf der Rampe stehen.

‚Schlächter‘: „Diese glückliche Fügung des Schicksals beschützt dich für eine Season davor deinen Mann zu stehen, doch was ist mit der darauf folgenden. Willst du etwa öffentlich zugeben, dass du Angst hast, Heritage? Steckt doch mehr Mann in dir, als man realistisch annehmen darf? Mich zu fürchten ist schließlich keine Schande, es ist ein Axiom. Doch solltest du darauf warten, dass ich diesen Titel verliere, damit ich in unserem ReMatch nicht der Henker deiner Karriere sein werde, dann stell dich auf einen titellosen Rest deiner Karriere ein, denn der Gerasy wird meine Hüften noch sehr, sehr lange Zeit schmücken, egal, wer heute Abend die Battle Royal gewinnen wird!“

Heritage zwingt sich ein Lächeln hervor und geht einen weiteren, sehr zögerlichen Schritt auf Barker zu. Er braucht jetzt keine Konfrontation. Er will sie nicht. Aber sein Körper spricht eine andere Sprache, als seine Worte.

Valkos Heritage: „Das hoffe ich sehr, Barker. Ich hoffe, dass du den Titel lange trägst, dass du dich richtig an ihn gewöhnst. Denn wenn ich den Brawlin‘ Rumble IX gewonnen habe, werden wir uns im Main Event wiedersehen. Und dann wird das Gleiche passieren, wie bei unserem letzten Einzelkampf.“

Heritage will noch einen Schritt gehen, befindet sich dann in Barkers Reichweite. Der Champion bemerkt das Zögern des Freakanites und grinst das überlegene Grinsen eines sadistischen Jägers mit Blick auf angeschlagene Beute.

‚Schlächter‘: „Was ist los, Valkos? … Angst?“

Heritage antwortet nicht, aber seine Augen glühen vor Zustimmung. Angst steht ihm in der Iris geschrieben, in den Pupillen, an den Schweißtropfen, die sich auf seiner Stirn bilden. Er hat noch Pläne, die könnte Barker hier und jetzt vernichten.

‚Schlächter‘: „Die Gerüchte entsprechen also der Wahrheit? Bist du ein so großes körperliches Wrack wie alle sagen? … Ein gesunder Heritage würde wenigstens die Eier haben, mir von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Du traust dich keinen Schritt weiter zu gehen, nicht wahr? Soll ich ihn für dich gehen? Ich habe keine Problem damit einen Krüppel zu schlagen…“

Der Freakanite macht den Schritt. Er blickt dem knapp größeren Schlächter in die Augen, doch seine Knie scheinen zu zittern. Heritage macht hier absolut kein gutes Bild.

Valkos Heritage: „Ja… ich habe Angst. Ich habe Angst wie ein wildes Tier, welches vom Jäger in die Ecke gedrängt wurde. Aber dieses verängstigte Tier ist gerade dann am Gefährlichsten. Erfreue dich an dem Gold, Barker. Nachdem ich den Brawlin‘ Rumble gewonnen habe, wirst du dir wünschen, du hättest abgedrückt, als du das Gewehr im Anschlag hattest.“

Heritage lässt das Mikrofon direkt vor Barkers Füße fallen und zieht dann am Undisputed Gerasy Champion vorbei. Ganz dicht, dass sich die Schultern gerade so berühren. Barker bleibt stehen und sieht dem Freakanite nicht einmal hinterher. Die Zeit ist noch nicht gekommen, aber wenn Heritage es darauf anlegt, dann kann er ihn auch vorher ausschalten. Heritages Karriere hängt an Barkers Fäden.


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Er schüttelte den Kopf. Nahm einen tiefen Zug an der Zigarette und starrte auf die Hintereingangstür. Vendetta musste schon Life auf Sendung sein. Und wenn er jetzt da durch ging, durch diese Tür ging, dann hatte er seinen inneren Kampf verloren. Dann war er wieder in dem Gebäude drin. Das er vor ein paar Wochen verlassen hatte mit dem Vorsatz nicht wieder hierher zurück zu kehren. Aber nun stand er hier nun wieder. Wegem dem Inhalt einer E-Mail. Diese E-Mail war kurz und knapp gewesen: „Sie sind bestätigt für eine 11 Mann Battle Royal bei Vendetta #82. Doppelte Gage wie für ein Singles Match. Wir würden uns freuen wenn wir mit ihrer Teilnahme rechnen könnten.“ Einfacher Text. Klare Aussagen. Große Wirkung. Und nun? Gehen oder bleiben? Noch hatte er die Chance zu gehen. Noch hatte keiner Notiz davon genommen ob er hier war oder nicht. Umdrehen, wieder in das Taxi steigen und weg. Und vielleicht vorher noch etwas auf die Treppe legen. Einen Gürtel.

Da stand Chris McFly Jr. nun. Der vertraglose Träger der PCWA Cryption Crown. Pavus hatte ihn noch vor ein paar Wochen beim Bierchen nach dem Event klar machen wollen das er „hierher gehört“. Wieder ein tiefer Zug an der Zigarette. Hier in Berlin war die Luft seltsam. Warum sonst rauchte er in Berlin fast dreimal so viel wie sonst in einer Woche London? London. Von dort war er erst aufgebrochen. Um heute wieder hierher zu kommen. Und hiernach? Gleich nach Needles. Er kniete sich hin und holte aus seiner Reisetasche den Titelgürtel der PCWA Cryption Crown. Er sah auf zur Tür. Hinlegen und verschwinden? Einfach abhauen und so tun als wäre nie etwas gewesen? Innerlich schlugen zwei Herzen in seiner Brust. Der stolze Champion der nach dem Credo lebt allen Dingen die er im Ring tut eine  Bedeutung zu geben. Und dann der Wrestler der diese politischen Tricks und Backstage Strategien hasste die hier in Berlin herrschten. Das hatte doch nichts mehr mit Wrestling zu tun. Aber einfach abhauen? Zur Hölle nein! Er kann doch nicht einfach abhauen und dabei selbst seinen eigenen Worten widersprechen. Der Titel war laut Rebel called Hate nichts wert. Aber warum war er nichts wert? Weil der letzte Träger nichts für ihn getan hat. Und er würde das zur Hölle noch mal jetzt ändern.

Doch wieder in dieses Haifischbecken zugehen wo alles so anders war als das was er sonst kannte? Eine Firma die eine Wrestling Promotion kontrolliert und jeder findet es gut, ja will sogar am liebsten einen Vertrag mit dieser Firma direkt haben? Ein „Prinzipal“ der über allem schwebt. Ein Chaos und Angst Regime. Und dazu er. Er, der einzige nicht unter Vertrag stehende Wrestler. Und er hatte auch noch das Stück Edelmetall gewonnen was nun nicht im Besitz von Lucifer und seinen Spiesgesellen war. Dazu kannte er keinen Menschen. Und der einzige von dem noch vor ein paar Wochen ein gutes Bild hatte, verhielt sich immer undurchsichtiger und hielt sich nicht an Absprachen. Gegen einen einzigen Wrestler, gegen den er bisher gewrestled hatte, und das gleich zweimal, hatte er den Titel gewonnen und war mit diesem Wikinger danach noch einen Saufen gewesen. Also allerbeste Voraussetzungen um einen Heidenspaß zu haben in Berlin.

Auf seinem MP3 hatte er einen Song gefunden der so gar nicht zu dem passte was er sonst an Musik hörte. Aber er passt jetzt hierher. Das Schicksal will manchmal das so was passiert, und so was passiert nun mal wen man seinem Heavy Metal hörenden Schüler und Tag Team Partner mal den „Walkman“ leiht. Illdisposed’s „Ich bin verloren in Berlin.“ Ein in Deutsch gesungener Titel einer Dänischen Death Metal Band. Passend für den heutigen Tag. Und doch strange. Wie die ganze Situation hier. Aber nicht so strange das man nicht doch versuchen kann das Beste daraus zu machen. Langsam zog er die Kapuze seines vom Berliner Regen durchnässten Hoodys zurück. Ein letzter Blick auf den Zigaretten Stummel in seiner Hand. Er musste unbedingt wieder mit dem Rauchen etwas kürzer treten. Langsam legte er den Titelgürtel auf die Sporttasche und ging die letzten Schritte über den Gehweg zum Hintereingang. Wenn er die Tür geöffnet haben würde, gab es keinen Weg mehr zurück. Also rein ins Vergnügen.

Und es gibt Zufälle die wohl kaum größer sein können. Wie als wenn jemand auf der anderen Seite dieser Tür gewartet hätte, stand dort natürlich ein Kameramann bereit als Chris die Tür geöffnet hatte.

In der Halle selbst war gute Stimmung die Kommentatoren wollten gerade den nächsten Programm Punkt ansetzen als Vincent Craven per Kopfhörer eine Meldung rein bekommt.

Vincent Craven: „Oh, bekomme gerade von der Regie einen Meldung auf den Kopfhörer. Die Kameras haben da jemanden am Hintereingang entdeckt den wir ihnen auch nicht vorenthalten wollen.“

Mike Garland: „Na dann bin ich ja mal gespannt.“

Und die Kameras geben nach hinten zum Hintereingang wo Der „Swingin’ Wrestler“ Chris McFly Jr. nun in den Backstage Bereich gehen will. Durchnässt vom Berliner Regen und der Titelgürtel des PCWA Cryption Crown Holders ruht auf seiner Sporttasche. Der Kameraassistent der diese Bilder durch Zufall aufnimmt bekommt von der Regie die Anweisung McFly anzusprechen um so ein Statement vom „Renegade“ Champion zu bekommen. Und so nimmt er sich schließlich die Zeit und auch all seinen Mut zusammen.

Kameraassistent: „Mr. McFly, gibt es irgendwas was sie uns und den Zuschauern in der Halle und an den Bildschirmen sagen wollen?“

McFly dreht sich um und schaut den Kameraassistent von oben bis unten an.

Chris McFly Jr.: „Das Ding läuft?“

Kameraassistent: „Ja. Und sie sind quasi Life auf Sendung.“

Chris schaut genau in das Objektiv. Als wenn er am anderen Ende in die Augen der Menschen sehen will. Schließlich beginnt er zu sprechen.

Chris McFly Jr.: „Ich bin zurück. Und ich werde mich nachher noch ein wenig äußern. Und an all diejenigen die mich nicht wieder hier erwartet haben. I Leave an Impression, and if you don’t like it? You can kiss my nice Italian arse!“

Dann dreht er sich um und geht in Richtung der Umkleidekabinen. Der Kameraassistent hält noch einen Moment drauf bevor die Regie wieder in die Halle gibt. Zurück zu Vincent Craven und Mike Garland. Und die schauen nicht schlecht.

Mike Garland: „Ich wusste es! Die derzeit verantwortliche Person B würde ihn hierher zurückholen! Man kann den Träger der PCWA Cryption Crown nicht von der PCWA fern halten!“

Vincent Craven: „Ich finde es auch gut das er wieder da ist. Ich habe nur da nur meine Zweifel, ob das wirklich der Verdienst der Firma ist ob er wieder da ist oder nicht. Es würde nicht zu einem Mann wie McFly passen.“

Mike Garland: „Du willst nur nicht eingestehen das es die Firma geschafft hat einen der heißesten Free Agents des Business zu verpflichten.“

Vincent Craven: „Warten wir mal ab, wie sich die Sache entwickelt.“


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Er sitzt im Sessel. Vor ihm die Maske. Doch bevor er sie verabschiedet gebührt jemand anderem Ehre. Dem Boxer, Tom Nowak.

Mad Dog: „Tom, du hast das bejaht, was du ein Leben lang verneintest… zu dem ‚Ja‘ gesagt, den du ein Leben lang bekämpftest. Du hast den Tod bejaht, Tom!“

Stille. Der Mann, der Tom Nowak für ein erstes Engagement in die PCWA brachte, schweigt.

Mad Dog: „Du hast dein Dasein nicht akzeptiert. Ja, mit deinem Tod hast du diese Inakzeptanz zum Ausdruck gebracht. Den Widerstreit zwischen Unannehmbarem und Bejahenswertem des Lebens zugunsten des Unannehmbaren entschieden. Wissentlich hast du das gemacht, was du dein Leben lang eigentlich nicht wolltest…“

Ein Schniefen. Schon bald wandte sich Nowak von ihm ab. Ging zu Barker, dem Schlächter.

Mad Dog: „…das Nichtgewollte... den Tod.“

Der Kopf wird gehoben.

Mad Dog: „Nein, du wolltest leben, die Möglichkeiten ausschöpfen, Erfolge feiern, den Traum des Westens verfolgen… doch hast du verdrängt, dass man sich im Leben schließlich – so oder so – den Tod holt. Erst am Ende… als Möglichkeiten, Erfolge und Träume zerplatzen, schienen dir die Jahre, die dir geblieben wären, angesichts dessen, was dir genommen wurde, völlig inakzeptabel. Schwachsinnig. Nonsens. Unnütz.“

Tiefes Ein- und Ausatmen. Eigentlich kannte er Tom doch…

Mad Dog: „Wir werden als Sterbliche geboren, Tom! Jeder Akt das Leben anzunehmen, war bei dir ein Akt der Verzweiflung. Und so ist dein Tod keine Erlösung, Tom! Nein. Dein Tod ist die verzweifelte Bejahung des Unakzeptablen. Das kann nie und niemals Erlösung sein.“

MD steht auf… er hätte es wissen müssen.

Mad Dog: „Tom, dein verfluchter Traum vom Westen… die verfluchte Prämisse… dass das Leben… allein… das Ausschöpfen von Möglichkeiten ist… allein Selbstverwirklichung. Dass das Leben allein daraus besteht, aus ihm etwas zu machen, aus sich etwas zu machen, sich einen Namen zu machen… Die gottlose Prämisse, dass das Leben allein daraus besteht deinen keinen Rückschritt kennenden Namen in die keinen Rückschritt kennende Geschichte zu schreiben.“

Wieder neigt sich der schüttelnde Kopf. Stockend… nur leise kommen die letzten Worte hervor.

Mad Dog: „Ich hätte… dir… einen… einen anderen… Weg… vermittelt. Aber du… du… du wolltest… Barkers… Weg gehen…“

Mike Garland: „Wieder mal ist das traurige Thema Tom Nowak präsent. Mad Dog hatte versucht ihn aus Barkers Fängen zu befreien…“

Vincent Craven: „…Der Schlächter scheint aber eine geisteskranke Faszination auf viele auszuüben. Allein all das Merchandise, dass die PCWA verkauft – geschmacklos!“

Mike Garland: „Solange die Firma damit Geld verdient, ist es ihr egal.“

Vincent Craven: „Wirst du jetzt zum Kritiker unserer Herren und Meister?“

Mike Garland: „Nein, aber ich gebe Mad Dog Recht, dass Barker kein guter Umgang ist!“

Vincent Craven: „Aber Menschen können sich ändern, vielleicht ändert sich eines Tages auch Robert Barker…ähm…nein, eher nicht…was rede ich da?“


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Bevor er seinen letzten Gang antritt und seine Abschiedsrede hält, nötigt sein Willen es ihm ab hier zu erscheinen, zu ihm zu gehen. Er hasst diesen Mann. Weil er in Blaze Augen seine Worte Lügen straft und weil Azrael Rage eigentlich doch Teufel ist, nur zu feige, sich das selbst einzugestehen. Die Tür schmeißt Blaze einfach auf und geht stürmisch auf ihn zu.

Blaze: „Sag mir, Schild, willst du die PCWA schützen?

Keine Reaktion von Azrael Rage.

Blaze: „Wirklich? Ich sage nein! Am PPV hättest du etwas tun können, du hättest beispielsweise Patricia Selladore stoppen können, du hättest die Angst verhindern können, doch genau du – das selbstproklamierte Schutzschild – hast nichts getan! Du hättest eingreifen können in so vielen Momenten, doch immerzu warst du nur hier in dich gekehrt. Ich hingegen habe alles getan, was in meiner Macht steht. Und ja, ich habe versagt, aber zumindest, Rage, ich habe versucht. Du bist das Heucheln, Teufel, nicht mehr, nie mehr gewesen und wirst nie mehr sein.“

Blaze geht einen Schritt auf Azrael zu.

Blaze: „Du willst den Gerasy zurück, dann steh doch wenigstens dazu. Steh wenigstens jetzt dazu, gesteh dir ein, dass du dich selbst belügst.“

Immer noch in seinem Sessel sitzend, blickt Azrael erst jetzt zu Blaze, dessen Stimme er zwar erkannt, ihn aber noch nicht angesehen hatte.

Azrael Rage: „Ah, Blaze… Du gehst jetzt besser!“

Die Augen des Rächers zucken erzürnt. Seine Lippen formen einfache Worte. Du? Mit mir? So? Was bildest…? Ein tiefes Grollen aus der Kehle. Der Rächer legt nach.

Blaze: „Jetzt soll ich gehen? Wer von uns beiden war es denn, der einen Pakt wollte, der unbedingt Teil der Inflection Scale sein wollte zu Beginn? Du! Nun bin ich gescheitert und nun fall ich dir zu Last, nun willst du mich vertreiben … die Art des Teufels, wie er leibt und lebt. Der Schlächter hätte es nicht anders gemacht. Schließlich hast du jetzt deine Chance, nun kannst du es wieder sein – Number. One. Contender. Undisputed. Gerasy. Champion! Und dann? Dann besiegst du vielleicht Barker und alles ist vergessen. Der Teufel regiert von seinem Thron, wacht über das Elend… Die Tafel und das opulente Mahl der PCWA, du frisst dich wieder durch. Noch magst du die Fans täuschen, aber wenn ich es kann, werden dich auch andere durchschauen. HÖRST DU MICH?! JEDER SIEHT BALD WIEDER DEINE WAHRE FRATZE!“

Keine Reaktion. Da muss man wohl noch etwas tiefer bohren.

Blaze: „Die Kunst des Teufels – scheine wie das Lamm, blicke wie der Hase, säusel die Sirenenmelodie und dann irgendwann… schert er sich, gafft und spuckt sein Gift, zeigt er sich wieder!“

Erst jetzt scheint sich eine gewisse Wut auf dem Gesicht des Regenläufers auszubreiten. Sicherlich gefällt dies dem Kubaner, denn er weiß nicht woher diese Wut wirklich rührt. Sie hat nichts mit den Worten von Blaze zu tun. So merkwürdig es klingen mag, es ist Rage in diesem Augenblick vollkommen gleich, ob Blaze ihn für den Messias oder den Antichristen hält. Es ist eher der Gedanke immer noch nass zu sein… vom Regen. Kraftlos, weil die Klamotten durch das Wasser so schwer wiegen. Zudem ist es Neid… Neid auf Blaze. Wieso hasst Blaze sich nicht? Sie sind doch eigentlich gar nicht so unähnlich. Beide haben ein boshaftes Dasein geführt und versuchen damit fertig zu werden, es zu überwinden. Während Blaze allerdings keinerlei Probleme alles Vergangene von sich abzustreifen, klebt dies jede Sekunde an ihm und es ätzt sich in seinen Geist.

Azrael Rage: „Wieso laufen hier hinten eigentlich ständig Menschen, die hier weder angestellt sind, noch einen Gastvertrag haben, herum?“

Eine wegwinkende Handbewegung.

Azrael Rage: „Einerlei! Geh jetzt bitte, Blaze.“

Ein Grinsen von Wahnsinn im Gesicht des Rächers. Dann das Bildnis von Zorn. Es stimmt ja, der Kubaner hat keinen Vertrag mehr. Seine Faust fliegt gegen die Wand. Azrael Rage kann jetzt schalten und walten, wie er will und wer will ihn aufhalten? Sobald er seine Maske fallen lässt, wäre er vermutlich Barkers bester Freund. Doch noch weiß er zu wenig über die Pläne des angeblichen Schildes. Er muss nachhaken.

Blaze: „Beantworte mir doch einfach diese eine Frage. Warum willst du Gerasy sein? Ich wollte es um der Symbolkraft wegen, um ein Leuchtbild zu sein am dunklen Horizont. Du jedoch, was willst du mit ihm? In welchem Einklang steht er mit dem Schild? Wäre es für ein Schild nicht viel vernünftiger heute auf das Match um den Nummer Eins Herausforderer zu verzichten und stattdessen am Ring dafür zu sorgen, dass es fair zugeht?“

Tatsächlich hörte Azrael diesen Satz in seiner Lethargie und durchdenkt ihn. Obwohl die Worte von Blaze kommen, sind sie nicht einfach nur dumm. Hat er möglicherweise damit sogar Recht? Wäre das richtig. NEIN!

Kopfschütteln.

Es wäre falsch! Der Undisputed Gerasy ist mehr wert als jedes einzelne Match! Zudem wäre es nur eine kurze Lösung auf Zeit. Selbst ein Hüne wie Azrael könnte nicht jedes Match überwachen und sicherlich kann auch er übertölpelt werden und damit würde sich der Regen nur verstärken.

Der Blick geht direkt auf Blaze und zeigt zum ersten Mal heute Abend Kampfgeist!

Azrael Rage: „Es wäre eine Torheit, wenn ich heute auf dieses Match verzichten würde. Es wäre weder im Sinne des Kampfes für den PCWA steht, noch im Sinne der Gerechtigkeit, die ich anstrebe.“

Kurz ein höhnischer Blick zu Blaze, da Azrael vollkommen einleuchtend ist, dass dieser seine Worte nicht versteht, nicht verstehen will.

Azrael Rage: „Der Gerasy ist in der Hand der Korrupten. Der Principle, Barker, seine Gespielin und selbst der neue Kronprinz verkörpern die Angst. Der Gerasy in ihren Klauen zeigt, dass sie siegreich sind. Das darf nicht sein. Ich weiß, ich weiß, Du bist der Ansicht, wenn ich Menschen wie Barker und den Principle zerstören möchte, muss ich sie zerstören, dass ihre Körper nicht mehr laufen können. Das ist aber nicht mein Weg.“

Ein übertriebenes symbolisches Kopfschütteln.

Azrael Rage: „Es wird immer skrupellose Kämpfer in der PCWA geben. Es ist wie eine Hydra. Schlägt man einen Kopf ab, wachsen neue nach. Daher sollst Du nun meinen Plan zur Verteidigung der Heimat erfahren. Ich werde ihnen den Erfolg stehlen und der größte Erfolg an diesem Hort, den ich mein Zuhause nenne, ist der Undisputed Gerasy. Er ist das Symbol für Dominanz, für Stärke, für Ehre – Er ist die ultimative Krone unseres Kampfes! Er ist der Stern nach dem wir alle greifen.“

Blaze lacht laut auf.

Blaze: „Siehst du, damit offenbarst du dich. Nichts anderes habe ich jemals gesagt. Entweder bist du also bereits dem Alzheimer verfallen oder… es ist, wie ich es sage, du hast die ganze Zeit gelogen. Nein, mich umgarnst du damit nicht.“

Ein kehliges Hauchen in das Gesicht des Schildes.

"Du richtest deine Worte nach dem Wind,..."

Wahrheit.

"...und jetzt, Schild,..."

Zukunft.

„…unterbinde ich das…“

Seine Hände schnellen zur Form der Faust.

"...schicke ich dich zurück in die Hölle..."

Verderben.

"...brenne ich dir meinen Hass ins Leib, bis sich wieder zeigt, wer du wirklich bist."

Das Bündnis der Werte zur Zerstörung des Bösen,…

"Der Teufel!"

…entladen in zwei einfachen Worten. Doch Azrael sieht, was Blaze nicht sehen kann und seine Glut in der PCWA endgültig zum erlöschen bringt.

Azrael Rage: „Deine Kindermädchen sind da, um dich anzuholen, mein Junge.“

Ein irritierter Blick des Rächers hinter sich. Dort stehen sechs der Kerry & Gaelic Offiziellen – Securitys scheinbar – in Anzügen und möchten den Rächer mitnehmen, was dieser nur mit Argwohn und Aggression quittiert.

„Mister Gômez… Person B möchte mit ihnen sprechen. Sie werden uns folgen – jetzt!“

Der Funken zündet.

Blaze: „Befehle. Erteile. Ich. Nicht ihr… MIR.“

Sein Knie zerreißt den ersten Kiefer. Der Security geht zu Boden, ein zweiter folgt ihm nach einem wuchtigen Schlag in den Bauch. Schreiend vor Schmerz sackt er in sich zusammen. Der dritte wirft sich auf Blaze von hinten, umschlingt seine Arme. Doch der Rächer schüttelt ihn ab wie einen räudigen Hund. Plötzlich dann trifft ihn der erste Schlag. Kurz muss er sich besinnen. Dann wird sein linker Arm gepackt, sein rechter Arm gepackt. Ein Fuß bohrt sich in seine Kniekehle, ein weiterer Schlag trifft ihn im Bauch. Er ist am Boden, es gibt kein Entkommen. Sein Stöhnen ist schmerzverzerrt. Langsam kommen die geschlagenen Drei wieder auf die Beine, während Azrael das ganze anguckt und sich dabei allmählich aus seinem Sessel erhebt.

Azrael Rage: „Auf Nimmerwiedersehen, Rächer.“

Die Tür wird von Azrael zugeworfen. Man hört Blaze noch brüllen, während dieser weggezerrt wird.

Blaze: „WIR SIND NOCH NICHT FERTIG, TEUFEL! HÖRST DU MICH? ICH BIN NOCH NICHT FERTIG MIT DIR!“

Es wird leiser und irgendwann hört man Blaze gar nicht mehr. Endlich wieder Ruhe… Auch wenn Azrael Rage in Blaze nichts anderes als ein Ärgernis sieht, so hat dieser es doch geschafft zu ihm vorzudringen. Es wird Zeit.

Eiligst wechselt er sein rotes Sakko gegen den freien muskulösen Oberkörper, die Stoffhose gegen die Lederhose und die feinen Lackschuhe gegen die schweren Wrestlingstiefel.

~ Alle denken, ich bin der Teufel ~

Eine kleine Tasche wird hervorgeholt und vor dem Spiegel ausgebreitet. Ein Pinsel, weiße Grundierungsfarbe und die schwarze Schminke fehlen nämlich noch. Die Kriegsbemalung. Ein letzter Mal wird ins ungeschminkte Gesicht geguckt und es dann mit einem entschlossenen Blick verabschiedet. Mit dem Pinsel wird schnell die weiße Grundierung aufgetragen. Ein dünnerer Pinsel wird gegriffen für die schwarze Schminke, und auch in diese eingetaucht, aber dann stoppt er…

~ Der Regen zeichnet kein Gesicht ~

Der Pinsel wird weggeworfen und stattdessen wird die Dose mit der Farbe gegriffen und der Zeige-, Mittel- und Ringfinger werden in die schwarze Masse eingetaucht. Noch einmal blickt er in den Spiegel und versucht durch sein Gesicht seine Seele zu erblicken. Dann zieht er die Finger willkürlich durch sein Gesicht.

~ Regen ist unregelmäßig ~

Schlussendlich lässt er die Dose einfach ins Waschbecken fallen und starrt sich an.

Azrael Rage: „Wer bist du?“

Er verzieht das Gesicht fast freudig.

Azrael Rage: „Ich bin Du und doch bin ich in den Wolken, denn ich laufe mit dem Regen.“

Die Miene wird kurz weinerlich.

Azrael Rage: „Du weißt, dass Du nicht mehr existierst um Freude zu haben, nicht wahr? Mehr als ein kurzes gestelltes Lächeln gibt es für Dich nicht mehr. Das ist der Preis für Deine Sünden.“

Kurz blickt er wieder ganz normal… doch dann starrend, suchend.

Azrael Rage: „Aber wieso sollte ich dann weiterleben wollen? Wieso folge ich nicht Tom Nowak?“

Ein Kopfschütteln.

Azrael Rage: „Weil ich Dich nicht gehen lassen kann. Du hast eine Aufgabe. Du musst kämpfen… Nicht aufgeben.“

Fragend blickt er drein.

Azrael Rage: „Warum muss ich das? Warum kann nicht jemand anderes diese Aufgabe erfüllen?“

Erschrockener Blick.

Azrael Rage: „Aber nein, es ist Deine Aufgabe, Azrael Rage. Du siehst aus, als ob die Welt Dich erdrücken würde.“

Kurz wird das Haupt gesenkt.

Azrael Rage: „Aber ich ertrage den Regen nicht länger.“

Wieder ein kurzes Lächeln, als er wieder aufblickt.

Azrael Rage: „Du siehst das alles zu negativ, Du Dummerchen. Regen mag für Dich trist und unangenehm sein, und doch bringt er auch das Wasser, dass die Felder blühen lässt. Regen ist genau wie Du. Er hat zwei Seiten. Eine hässliche, die die Menschen verachten und die sie traurig stimmt… und eine die für Freude und Hoffnung der Menschen stehen kann.“

Ein Schulterzucken.

Azrael Rage: „Aber was hat das mit meiner Aufgabe und mit dem Undisputed Gerasy zu tun? Ich stehe heute schließlich in einem Match um den Nummer Eins Herausforderer und ich kann mir nicht einmal selber erklären, warum ich da bin? Ich sehe nur den Regen und fühle nur die Nässe.“

Der Zeigefinger wird gehoben und geschüttelt.

Azrael Rage: „Aber, aber, wer wird denn so kurzsichtig sein in einem derart glorreichen Kampf heute Abend? Sieh Dir nur Deine Gegner an – Pavus Maximus, Jamie Hudson, Achill Vinzenz, Caleb Yuma, Elroy Schmidtke, Patricia Selladore, Blake Milton, Diego Alejandro Sanchez, Chris McFly Jr. und Alistair Brunswick – All diese scheinenden Namen. Meinst Du einer von ihnen steht jetzt vor dem Spiegel, bemitleidet sich selbst und führt Selbstgespräche mit seinem Spiegelbild? Mitnichten! Sie bereiten sich vor auf eine große Chance.“

Wieder zeigt das bemalte Gesicht ein Fragezeichen.

Azrael Rage: „Welche Chance?“

Ein angestrengtes Auspusten.

Azrael Rage: „Du verstehst es wirklich nicht, oder? Ich erkläre es Dir. Der Undisputed Gerasy ist der Schlüssel zu Deiner Aufgabe. Heute Abend hast Du Deine erste Prüfung, wenn Du ihn wieder in Deinen Händen halten willst. Solange Du ihn nämlich hältst, kann kein anderer der Korrupten eine hundertprozentige Erfolgsquote vorweisen. Danach musst Du Dir nicht mehr Deine Gefechte für die Aufgabe suchen. Sie werden zu Dir kommen. Er gibt Dir Bedeutung. Du gibst der PCWA damit Hoffnung und vielleicht gibt sie Dir damit auch die Chance Dir endlich selbst zu verzeihen. Denn wie können andere über Deine Taten hinwegblicken und dir vergeben, wenn Du es selbst nicht kannst?“

Kurz wird das Gesicht wieder traurig.

Azrael Rage: „Ich weiß es nicht… ich weiß gar nichts… eigentlich dachte ich das hier ist Krieg, aber keiner sieht Krieg außer mir.“

Ein spielerisches Zwinkern.

Azrael Rage: „Das hier IST Krieg. Aber kein Wunder, dass niemand außer Dir Krieg fühlt. Es ist ein Krieg von Dir gegen Dich… Der Gerasy kann Deine größte Waffe sein… Doch bist Du bereit es, bis es irgendwann, möglicherweise bei CORE, möglicherweise erst später, soweit ist, zu ertragen? Das ist nämlich Deine Bürde, Azrael Rage, Dein Kreuz. Bis zu diesem Tag wirst Du den Regen nur als unerträglich empfinden.“

Ein konzentrierter Blick.

Azrael Rage: „Ich muss wohl bereit sein, denn ich bin in einem Gefecht aufgestellt um den Nummer Eins Herausforderer. Ich bin, was ich bin. Ich bin der Regenläufer…“

Eine kurze Freude im Gesicht.

Azrael Rage: „Endlich hast Du es verstanden. Nun geh…“

Wieder der konzentrierte Blick.

Azrael Rage: Ich danke Dir für das gute Gespräch. Ich habe meine erste Prüfung nun zu bewältigen.“

Noch während Rage sich abwendet die abschließenden Worte.

Azrael Rage: „Dank ist nicht nötig. Ich bin Du. Jetzt ist der wichtigste Kampf, seitdem Du den Regen begleitest und dem Teufel abgeschworen hast. Es wird Zeit, dass Regen die Feuer die PCWA zu löschen beginnt… Heute ist der Anfang!“

~ Der Regen greift nach den Sternen ~

Azrael Rage: „Ach eins noch!“

Er blickt ein letztes Mal zum Spiegel und lächelt.

Azrael Rage: „Viel Glück und frohe Festtage.“

Kopfschütteln und Augenrollen.

Azrael Rage: „Ach bitte!“

Mike Garland: „Ich weiß nicht, ob ich über den Schluss lachen soll, ob ich die Selbstmordhotline anrufen soll, ob ich die Jungs mit den weißen Kitteln informieren soll, oder aber ob wir gerade bei diesem Selbstgespräch Rage tief in seine verletzte Seele gucken konnten.“

Vincent Craven: „Ich würde sagen von allem ein wenig. Blaze scheint hier auf jeden Fall wie ein Katalysator gewirkt zu haben auf Rage.“

Mike Garland: „Wie meinst du das?“

Vincent Craven: „Nun ja, während Blaze hier auf ihn mit Worten alles abfeuerte was er hatte, erklärte Rage nur den Undisputed Gerasy. Erst im Selbstgespräch, da er scheinbar niemanden hat, der ihn versteht und mit dem er reden konnte, musste er sich endlich aussprechen.“

Mike Garland: „Mit sich selber?“

Vincent Craven: „Es gibt ja sonst offenbar niemanden, der nach seinen Problemen fragt.“

Mike Garland: „Und wie können wir das bewerten, wenn es um die Number One Contender Battle Royal geht?“

Vincent Craven: „Schwierig. Ich glaube es war nicht zu überhören, dass seine Probleme irgendwie mit dem Undisputed Gerasy verknüpft sind und er ihn auch deshalb gewinnen will. Daher muss auch ein Sieg heute her und dessen scheint er sich überaus bewusst. Ob er allerdings wirklich einen Fokus auf dem Sieg behalten kann, wird sich erst später zeigen. Nämlich im unserem Main Event, oder sollte ich lieber Super Event sagen?“

Mike Garland: „Super Event, Vincent?“

Vincent Craven: „Irgendwie bist du gerade begriffsstutzig, Mike. Bei so vielen tollen Wrestlern in einem Kampf wollte ich mal das ganze etwas hypen.“

Mike Garland: „Und was hat das mit Azrael Rage und den eben gesehenen Bildern zu tun?“

Vincent Craven: „Er ist auch in dem Match… Egal, wir machen jetzt weiter!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Die Umkleidekabine der next CENTURY gods.

Einige leere Pizzakartons und zerbrochene Flaschen stapeln sich vor dem Raum, aus dem laut dröhnend Musik schallt. KMFDM. Alistair und Patricia befinden sich in der Kabine und bereiten sich gerade auf die Battle Royal vor.

Nur einen Raum weiter versucht ein anderer Mann, sich vor dem großen Event noch einmal zu konzentrieren. Wir sehen Díego Alejandro Sanchéz, der sich auf Anweisung von Kerry & Gaelic eine Kabine mit zahlreichen Jobbern teilen muss. Doch als wäre es nicht schon schlimm genug den Abend mit dem Incredible Idiot, Apfel Andy, „Pretty“ Mike Hübner, Hara Kiri, dem "King of Puch" Johnny "Puch-Puch-Puchy-Puch" Puchler und noch 4 weiteren Jobbern, deren Namen er schon längst wieder vergessen hat, zu verbringen, wird dieser ganze Kindergarten auch noch von der Nachbarkabine beschallt. Nachdem er schon erfolglos versucht hat, den Kindergarten zu bändigen, scheint er nun zumindest versuchen zu wollen, die zusätzliche Lärmbelästigung zu unterbinden.

Als er die Tür der Nachbarkabine öffnet, schallt ihm die Musik noch lauter entgegen.

REBELS IN KONTROL
LIVE THE LIFE WE KNOW
DON’T SECOND-GUESS THE BUCKSHOT
GIVE A DAMN
MAKE THE RULES UP AS WE GO
REBELS IN KONTROL

 

Alistair und Patricia sind gerade damit beschäftigt, auf einen von der Decke baumelnden Sandsack einzudreschen und sich somit warmzumachen. So bemerken sie auch nicht, wie der Deutschmexikaner ein paar Schritte in den Raum tritt und einen Schalter an der laut dröhnenden Anlage drückt. Sofort verstummt die Musik.

Die next CENTURY gods wirbeln herum.

Alistair: „Hey! Was soll das?“

Díego mustert die beiden, die er bisher noch nicht persönlich kennen lernen konnte.

Sanchéz: „Was das soll? Nun, auch wenn ich eure Party ungern störe, aber dieser KRACH, den ihr Musik nennt, hat mich schlichtweg gestört. Da muss ich mich schon den ganzen Abend von diversen Jobbern nerven, anpöbeln und volljammern lassen. Ich soll Spielchen mitspielen, weil ich ja auch, verdammt noch eins, nichts Besseres zu tun habe. Und dann kommt ihr Halbaffen auf die Idee, ihr müsstet aus dem PCWA Theater eine verdammte Disco machen. MIR REICHT’S! Seid froh, dass ich eure SCHEISS Anlage nicht gleich aus‘m Fenster geworfen hab!“

 

Aufbrausend humpelt Patricia einige Schritte auf ihn zu.

Patricia: „Was gibt dir dreckigem Mexikaner das Recht dazu? Verzieh dich oder du wirst es bereuen, jemals diesen Raum betreten zu haben.“

Ihre Augen funkeln wild, als sie direkt an ihn heran tritt und die geballten Fäuste hebt.

Díego atmet einmal tief durch. Seine Nerven sind mittlerweile so sehr angegriffen, dass er sich stark zusammen reißen muss, die Kabine und alle Anwesenden hier nicht zu verwüsten. Nach außen hin wandelt er sich aber zur Gelassenheit in Person.

Sanchéz: „Sachte, Schätzchen. Wenn wir nun durch diesen glücklichen Umstand einmal das Vergnügen haben, sollten wir uns vielleicht einmal vorstellen. Auch wenn ihr scheinbar schon wisst, wer ich bin, kennt man mich hier in der PCWA unter dem Namen Díego Alejandro Sanchéz!“

Patricia blickt ihn irritiert an, aber Alistair lacht im Hintergrund schallend auf.

Alistair: „Ein Mexikaner mit Manieren. Ha! So etwas ist eine echte Seltenheit, diesen Moment sollte man sich glatt einrahmen und an die Wand hängen, wenn man das könnte.“

Sanchéz: „Du solltest dir dein Urteil über Mexiko nicht durch jemanden bilden, der gerade mal einen Tropfen mexikanisches Blut in sich trägt, hier reihenweise Leute schlachtet und sich mittlerweile zum Undisputed Gerasy gemacht hat. Doch wo ich gerade bei Titeln bin… kommen wir doch einmal zu dir und deinem Match gegen den Wikinger.

Alistair verzieht kurz das Gesicht.

Alistair: „Was ist damit?“

Sanchéz: „Nun, lass mich dir als erstes sagen, dass ich positiv überrascht bin. Du scheinst ja vor keiner Herausforderung zurück zu schrecken. Trotzdem solltest du dir nicht zu viel darauf einbilden, muchacho. Denn so wie du den Titel gewonnen hast, solltest du erst mal ernsthaft beweisen, dass du auch ein würdiger Tribune bist.“

Alistair nickt ihm knapp zu.

Alistair: „Was willst du mir damit sagen? Wenn du ein Autogramm möchtest, dann ist das jetzt der verdammt falsche Zeitpunkt dafür. Fanboy, heh?“

Sanchéz: „Das kannst du verstehen wie du willst. Jedoch werde ich es nicht zulassen wenn irgendein Typ, sei er Tribune oder Herausforderer, den Tribune in den Dreck zieht und damit auch die ehemaligen Titelträger, so wie ich einer war. Ich weiß, was es bedeutet, diesen silbernen Schatz zu tragen, denn ich hätte seinen Gewinn beinahe mit meinem Augenlicht bezahlt. Ich habe ihn von Heritage gewonnen und gegen Gabriels Alter Ego Mai Eht verteidigt. Verdammt! Ich habe den Tribune zu dem gemacht, was er nun endlich auch durch die Wahl beim Impact unwiderruflich ist. Der Titel der Fans.“

Patricia gähnt provozierend.

Patricia: „Du beginnst mich zu langweilen, Mexikaner. Wo hast du diese lustigen Phrasen her? ‚Der Titel der Fans‘, Scheiße, wie mich solche Sprüche ankotzen.“

Mit einem finsteren Blick schaut der Deutschmexikaner zu Patricia.

Sanchéz: „Verzeih mir, Patricia, dass ich dir weder die Aufmerksamkeit noch das Interesse zukommen lasse, wie es Robert Barker tut. Doch ich frage mich, falls du es heute Abend tatsächlich schaffen solltest zu gewinnen, wirst du gegen deinen Schatz in den Ring steigen um zu kämpfen?“

Aus dem Mund des ehemaligen Tribune klingt dieses „Schatz“ wie eine ekelhafte Krankheit, mit der man sich lieber nicht anstecken möchte.

Patricia fährt ihn direkt wieder an.

Patricia: „Darauf kannst du Gift nehmen. Ich lasse mir diese Chance nicht entgehen.“

Alistair setzt ihren Satz direkt fort.

Alistair: „Vor allem werden wir beide es uns nicht entgehen lassen, es Leuten wie dir zu beweisen. Du bist eines dieser Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Du kommst in die PCWA zurück und rechnest gleich damit, wieder ganz oben auf der Card aufzutauchen. Leuten wie dir wird alles hinterher geworfen. Ein Titelmatch gefällig? Es interessiert uns nicht, wie toll du vielleicht als Champion einmal warst. Du brauchst uns nicht mit deinen Geschichten zu langweilen, denn nun sind wir alle gleich. Auch du bist wieder ein Neuling und musst dir deine Lorbeeren neu verdienen. Und, Scheiße, dagegen haben wir etwas, denn niemand drängt uns aus dem Spotlight, das wir uns in den letzten Monaten hart erarbeitet haben. Du bist in der Jobberkabine genau richtig aufgehoben.“

Sanchéz: „Aber, aber. Hast du mir vorhin nicht zugehört? Natürlich muss auch ich wieder von ganz vorn beginnen. Nicht nur, weil ich jetzt die Firma gegen mich habe, nein, ich will es sogar. Zurück zum Start. Doch dieses Mal ohne eine Firma, die… ach, was versteht ihr denn schon davon? Ihr habt keine Ahnung, was es bedeutet, in den Klauen dieser Sekte gefangen zu sein. Doch eines verspreche ich euch. Ich werde nachher in diesen Ring rausgehen und alles geben. Ich werde beweisen, dass ich noch kein Relikt aus alten Zeiten bin.“

…und dann hole ich den Quest 4 the Best. Das hat er sich zumindest vorgenommen.

Patricia: „Wir sehen uns gleich… und bereite dich auf alles vor…“

Sanchéz: „Da bin ich aber mal gespannt.“

Díego wendet sich zur Tür, dabei streift sein Blick noch einmal die Anlage der beiden next CENTURY gods. Mit einem beherzten Schlag verwandelt er das Teil in einen Haufen Schrott.

Sanchéz: „Wir wollen doch sichergehen, dass es ruhig bleibt, auch wenn ich diesen Raum hier verlassen habe, oder?“

Er wirft die Tür hinter sich zu, bevor Alistair und Patricia überhaupt reagieren können.

Mike Garland: „Die Next Century Gods machen ihrem Namen alle Ehre und legen sich mit den Göttern des vergangenen Jahrtausends an!“

Vincent Craven: „Und nie war es so deutlich wie in dieser Szene. Der neue Tribune, der sicherlich alles ist, aber kein Champion des Volkes, liefert sich ein Wortduell mit dem vielleicht legendärsten Tribune der Vergangenheit.“

Mike Garland: „Assistiert wird Alistair dabei von Patricia, die den Rückkehrer Díego Alejandro Sanchéz gleichmal bedroht und jetzt wohl in der Battle Royal Hand ihn anlegen will…“

Vincent Craven: „…Ob der Mexikaner sich da die richtigen Feinde gemacht hat, wage ich zu bezweifeln.

Mike Garland: „Was sind schon die richtigen Feinde?“

Vincent Craven: „Auch wieder wahr!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Special

Proudly Presents

REISE NACH JERUSALEM

III

Because We Can schallt aus den Boxen des PCWA Theaters und die ehemaligen PCWA Cotatores und amtierenden Pink Collins on the Rocks Champions tänzeln mit Weihnachtsmützen auf dem Kopf in die Halle. Begleitet von ihrem Manager A.C. Gäfft, liefern sie eine sehr lustige Show am Entrance ab. John Travolta hätte keine bessere Tanzeinlage liefern können, als es LBT hier im Theater tun. Das hat Stil, das hat Klasse… das ist sexy!

Auf dem Weg zum Ring verteilen sie immer wieder Handküsse in Richtung Publikum, welche jedoch nur von den wenigsten begeistert aufgenommen werden. Im Seilgeviert angekommen wird die Halle in ein rosa-rotes Licht getaucht und es gibt noch eine weitere kurze Tanz-Choreographie von Le Boy Toy und A.C. Gäfft zusammen! Dann hat der Song auch schon ausgesetzt und Brutus Boyle und Timothy Toyle warten auf ihre Gegner. Insbesondere auf Elroy Schmidtke haben sie es abgesehen. Doch es kommt Niemand. Sie sehen all die Stühle im Ring und beginnen einfach selbst mit dem Spiel zu einem Song von Andrea Berg. Da vielmehr Stühle als Teilnehmer da sind finden sie alle Platz und feiern dann ihren Sieg, indem sie sich gegenseitig abschlecken. Frenetisch stimmen sie einen Schmähsong auf Elroy an, der nun entthront wurde. Jetzt sind sie endlich die Kings of Jerusalem. Fröhlich tanzen sie aus der Halle.

Mike Garland: „Ohne Worte! Das ist das miesteste Segment, was ich je gesehen habe!“

Vincent Craven: „Absolut. Unfassbar grottig! Elroy hat ja vorhin gesagt, er hat auf sowas keinen Bock mehr, auf all das Comedy Prozedere.“

Mike Garland: „Das ist hier ist keine Comedy, sondern Horror!“

Vincent Craven: „Schnell vergessen und aus dem Gedächtnis löschen!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Die Kameras geben mach hinten in den Backstage Bereich des PCWA Theaters. Und, wie sollte es auch anders sein, so bekommen wir einen der Wrestler zu Gesicht. Jedoch nicht irgendeinen. Den Free Agent Chris McFly Jr. bekommen wir nun zusehen. Angelehnt an einen Türrahmen und mit dem Titelgürtel der PCWA Cryption Crown auf seiner Schulter ruhend. Das Outfit ist noch sehr leger, weite Baggy Jeans und das T-Shirt mit dem Schriftzug „Chris Mc Who?“ welches ihm Pavus beim PPV gegeben hatte kleiden ihn. Er wirkt seltsam angespannt während er von der Seite auf ein Werbeplakat für den kommenden PPV „Core 2012“ schaut. Schließlich beginnt er zu sprechen.

Chris McFly Jr.: „Well. Well. Well. Da bin ich also wieder. Wieder hier an dem Ort der mir eigentlich nicht gefällt.“

Über die Schaltung zur Halle kann man einige wenige Fans hören die nun schon ein wenig gegen ihn skandieren.

Chris McFly Jr.: „Aber ich bin wieder da. Ich habe den PCWA Titel der Cryption Crown gewonnen in einem Kampf gegen Pavus. Und da ich jemand bin der sich nicht aus seiner Verantwortung stiehlt, bin ich wieder hier. Hier in Berlin im PCWA Theater. Um am nächsten Match teilzunehmen. Eine Battle Royal welche den next number one contender für den höchsten Titel dieser Promotion küren soll. Dabei kann ich mit meinen noch nicht ganz so guten Deutschkenntnissen diesen Namen noch nicht mal richtig aussprechen. Immer wenn ich versuche den Namen auszusprechen kommt bei mir Undisputed Garyson Titel heraus.“

Ein bisschen muss er dabei schmunzeln. Kaum kann er den Namen eines Wrestlers richtig aussprechen hapert es mit einem Titelnamen. Aber das bringt ihm wenigstens ein paar Lacher ein.

Chris McFly Jr.: „Gleichzeitig gilt es aber eine Art Setzliste für das Quest 4 the Tourney zu erkämpfen. Oh boy! Und schon sind wir wieder bei Politik. Es wird irgendwelche Leute geben die zu einem gewissen Zeitpunkt über das Seil gehen werden weil zu einem gewissen anderen Wrestler ins Match wollen oder einem gewissen anderen Wrestler aus dem Weg gehen wollen, right? Ich meine so was fördert solche Entscheidungen doch nur. Also was muss ich wohl tun um z.B. Mad Dog aus dem Weg zu gehen, huh?“

Kopfschütteln vom Triple Title Holder.

Chris McFly Jr.: „Mich interessiert dieser Main Titel eigentlich nicht. Das ist nicht das wofür ich hierher kam. Ich kam für das hier…“

Mit der rechten hand klopft er auf den Titelgürtel und blickt sehr entschlossen in die Kamera.

Chris McFly Jr.: „Der Cryption Crown Titel. Dafür kam ich hierher. Und es gibt da jemanden dem ich noch ein Match schulde. Nicht wahr Caleb? Wie immer hast du in den Netzwerken dieser Welt deine Meinung frei gepostet. Jeder kann auf Facebook alles nachlesen oder deine Tweets sehen. Nur weist du was ich nicht darin lesen kann, Caleb?“

Die Stimme ist nun sehr tief. Ja schon fast bedrohlich. McFly scheint nicht mehr so gut zu sprechen zu sein auf den jungen Holländer.

Chris McFly Jr.: „Warum, Caleb? Warum zur verfickten Hölle hast du dich in dieses Match reingehängt obwohl wir keine halbe Stunde vorher darüber gesprochen hatten und ich dir gesagt hatte das ich es nicht gut finden würde wenn du dich in dieses Match einmischst? Du hast es getan. Pavus hätte mich beinahe besiegt. Er ist ein guter Kämpfer und lieferte eine Top Performance. Ich hätte es nicht als Schande empfunden gegen ihn an diesem Abend zu verlieren. Doch nun… nun habe ich diesen Titel und stecke in einem echten Dilemma. Soll ich einen Titel halten den ich mir vielleicht gar nicht verdient habe? Soll ich dir auch noch eine Belohnung dafür geben das du mich nicht ernst genommen hast?“

Die Stimme ist immer noch düster. Aber lauter und deutlicher geworden mit jeder Silbe.

Chris McFly Jr.: „Ich könnte den Titel dropen. Einfach abhauen und diese Geschichte einfach so vergessen. Doch dann breche ich mit mir selbst und meinen Prinzipien. Egal wo ich war, egal welcher Titel es war, ich habe sie immer in ehren gehalten und alles getan um einen Titel wertvoll zu machen. Egal ob der Träger vorher Dragon Warrior, Andy Menace, Rebel called Hate oder Melina war. Was heißt das also nun?“

Gute Frage, was heißt es?

Chris McFly Jr.: „Dieser Titel hier, dieses schöne Stück Metal mit Leder unterliegt gewissen Regeln, nicht wahr? Der zweite in einer Chartlist darf mich fordern, right? Dieser Titel hat eine Geschichte die mit dieser Chartlist einhergeht, right? Und dazu kommt das ich mich von, Caleb verarscht fühle! Und wenn es nach mir ginge würde Pavus ein sauberes Rückmatch bekommen. Was also tun, huh? Soll ich da weiter machen wie es Hate getan hat? No fuckin’ way!“

Immerhin hat der Cryption Crown Holder schon erkannt dass er ein dickes Fadenkreuz auf dem Rücken hat.

Chris McFly Jr.: „Ich sagte es bereits beim PPV. Ich bin der jagende Gejagte. Und falls ihr nicht verstehen wollt was das heißt? Machen wir es doch ganz einfach. Caleb, ich werde dich für deinen Eigensinn nicht belohnen. Wir werden diesen Titel nicht in Needles, Kalifornien noch in London, England noch in Chicago, Illinois auskämpfen! Es wird hier sein in der PCWA und du wirst den Ruhm nicht bekommen den du dir erhofft hast.“

Wieder ein Raunen unter den Fans.

Chris McFly Jr.: „Pavus! Du bist ein ehrlicher und aufrecht gehender Krieger. Und es wäre mir ein Vergnügen dir ein faires Rückmatch zu geben. Einfach weil ich der Meinung bin das du es dir verdient hast. Du hast alles Recht der Welt mir nicht zu trauen. Aber wer und wem willst du glauben wenn nicht mir? Ich biete dir eine Chance. Nimm sie oder lass es bleiben.“

Klingt zumindest aufrecht vom Chicagoer.

Chris McFly Jr.: „Und nun… Valkos Heritage… der Mentor von Caleb Yuma, der ehemalige Main Champion dieser Liga. Urgestein. Stolzer Kämpfer. Und der zweite in der Cryption Ladder. Also derjenige der sich anschicken könnte diesen Titel zu fordern. Ich weiß eigentlich so gut wie nichts über dich. Nur das du wohl schon eine Ewigkeit bei der PCWA bist und schon fast alles geholt hast bis auf eben dieses schöne Stück Metal mit Leder.“

Einmal alle durchexerziert. Ein nicht unübliches vorgehen von CMJ. Wer mal über den PCWA Tellerrand geschaut hat könnte sich jetzt denken dass diese Promo auch an jedem anderen Ort der Wrestling Welt stattfinden könnte. Doch irgendetwas scheint anders zu sein. Ein Grinsen huscht über das Gesicht des Free Agents.

Chris McFly Jr.: „Habt ihr drei genug Nerven und Mumm in den Knochen um mit mir in die Hölle zu kommen?“

McFly greift in eine Ecke die außerhalb des Kamerawinkels zu sehen ist.

Chris McFly Jr.: „Nachher gehen wir in eine Battle Royal bei der ihr euch alle wieder in Bündnissen und politischen Entscheidungen flüchten könnt. Und wer weiß, vielleicht gewinne ich Ding sogar weil keiner den Mumm in den Knochen hat es mit dem Schlächter Robert Barker aufzunehmen? Ich werde jedenfalls alles geben um diese Battle Royal zu gewinnen, denn ich fürchte mich vor niemandem!“

Ins Bild holt er eine Leuchtstoffröhre und wedelt mit ihr vor der Kamera herum.

Chris McFly Jr.: „Ich bin wieder hier. Und das obwohl ich mehr als einen Zweifel hatte. Und ich habe mir vorgenommen diesem Titel hier…“

Er klopft mit der Leuchtstoffröhre leicht gegen das Relief des Titels.

Chris McFly Jr.: „…wieder eine anständige Geschichte zu geben. Und sie wird eine sein, von der ich mit Stolz sagen kann dass es meine Geschichte ist. Also kommt heute die Battle Royal und am PPV? Quest 4 the Best? Why not! Und wenn nicht, dann dürfen die anderen die ich eben noch angesprochen habe sich auf einiges gefasst machen. Denn…“

Er holt leicht Schwung und zertrümmert die Leuchtstoffröhre am PPV Poster..

**KLIRR!!**

…und hält den abgebrochenen und abgesplitterten Rest, eine Art Stumpf, in seiner Hand.

Chris McFly Jr.: „Falls ich den Titel beim PPV verteidigen muss, dann am liebsten in einem Fatal Four Way gegen die anderen die ich aufgezählt habe. Und am allerliebsten, auch wenn es leider wohl nicht so kommen wird, in einem fuckin’ Lighttubes Deathmatch. Bringin’ back Hardcore to this Title!”

Das Grinsen in seinem Gesicht wird zu einem leisen Lachen.

Chris McFly Jr.: „I leave an impression! You better count on it!”

Er wirft den Rest der Leuchtstoffröhre auf den Boden und deutet noch einmal auf das Poster. Nickt noch einmal und verlässt mit einem zufriedenen Lächeln das Bild. Und Die Kameras geben zurück zu den Kommentatoren.

Vincent Craven: „Erfrischend. Einfach erfrischend der Typ.“

Mike Garland: „Er hat anscheinend realisiert, dass es die Cryption Ladder gibt und, dass er Yuma ein Match schuldet!“

Vincent Craven: „Oder aber am liebsten Pavus sauberes Rematch für Pavus!“

Mike Garland: „Spannung ist garantiert, mal gucken, wie die PCWA diesen Mann vielleicht verändern wird oder er so bleibt wie er war!“

Vincent Craven: „Die PCWA verändert jeden!“

Mike Garland: „Irgendwann, ja!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Traurig sitzt der Kubaner allein in seinem Lockerroom. Niedergeschlagen wandert sein Blick wieder einmal auf den Fernseher, auf dem die Siegesszene Robert Barkers nach dem Main Event wiederholt wird. Es ist seltsam, aber er empfindet keinen Zorn dabei, ihn triumphieren zu sehen. Er empfindet nicht mal Zorn bei dem Anblick Gabriels oder Selladores. Es ist nicht ihre Schuld, dass er verloren hat. Schuld ist er selbst. Zeit, sich zu verabschieden.

Szenenwechsel. Blaze hinter der Rampe in die Halle. Das Raunen der Fans, die Halle bebt. Er ist so weit. Sein letztes Segment, seine letzte Ansprache, sein letzter Atemzug im Ring. Sein Blick gleitet langsam durch den Raum, bleibt an einem Tisch hängen, neben dem ein Getränkeautomat steht. Unter ihm steht ein Kasten voller leerer Flaschen. Einige Blätter liegen verteilt auf dem Holz. Der Showplan, sein letzter Showplan. Zwischen ihnen liegt, einsam und  fehl am Platze, ein Feuerzeug.  Die Augen des Kubaners beginnen zu funkeln. Zerbrechlich wandert seine Hand ihm entgegen. Wie eine Mutter ihr Kind streichelt er zärtlich mit dem Zeigefinger darüber. Greift danach. Faserig lässt er das Metallrädchen gleiten, schwelgt in der Melodie des Klickens. Erinnerungen werden wach. Ein Lächeln umspielt sein Gesicht. Alter Freund… Die Wehmut packt ihn. Er hätte es wirklich gerne getan, er wäre gerne diesen Weg gegangen, doch er kann es nicht, nicht nachdem, was passiert ist. Nicht, nachdem er verstanden hat. Sie ist schuld, sie hat ihm diese Tür geschlossen, er ist zu anderem berufen.

Ein Road Agent tippt ihm auf die Schulter. Der Moment des Friedens zerbricht, die Fackel der Gegenwart lodert wieder hell.

„Du musst jetzt raus, wir spielen deine Theme an.“

…to the other side

Zu den Klängen von Sirenias „The Other Side“ betritt der Pyromane steinernen Blickes die Halle. Feuersäulen untermalen das Intro des Liedes, Blitzlichtgewitter setzt mit den Drums ein. Stolz blickt die eherne exekutive Gewalt durch das Publikum.

There’s a light and a darkened road
There’s a night and a fading hope

Die Fans feiern ihren Rächer. Feiern ihn bei seinem letzten Gang über die Rampe, greifen ein letztes Mal mit ihren Armen nach ihm, verbeugen sich ein letztes Mal vor ihm und rufen ihm zu. Ein neues Ziel wartet auf Blaze. Doch welches? Chants seines Namens reißen ihn aus seinen Gedanken. Es wird Zeit zu sprechen.

Blaze: „Wie beginnt man etwas, dass gerade endet? Versuchen wir es.“

Ein Blick durch die Reihen der Fans, Ruhe kehrt ein.

Blaze: „Als ich in die PCWA kam war es Gabriel Lucifer, der mich als seine Obsession auswählte und willkürlich Feuer auf dem Gelände des Phoenix Centers legte, um den Verdacht auf mich – den Pyromanen – zu legen. Eines Tages erfuhr ich davon. Er selbst war es, der sich verriet. Er war es, wegen dem ich so kurz nach meinem Debüt schon wieder vor meiner Entlassung stand. Ich kochte vor Wut, er sollte brennen, im Feuer schmoren für diesen Verrat. … Und er brannte.“

 Wieder ein Blick durch die Reihen der Fans. Und ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen des Rächers.

Blaze: „In der Zeit danach war es Robert Barker, der ein faires Match mit mir wollte und mich davon überzeugte, wir würden es kriegen, auskämpfen und sehen, wer der Bessere von uns beiden ist. Wir sollten gemeinsam die Show stehlen und uns gemeinsam ein Stück auf der Karriereleiter nach oben hieven. Doch es stellte sich heraus, dass nichts von seinem Gerede nur im Ansatz der Wahrheit entsprach. Und so betrog er mich. Ich wollte ihn büßen lassen und schließlich … musste er büßen.“

Das gleiche Lächeln wie gerade weicht dem gleichen Ausdruck der Kälte wie in den zuvor gesprochenen Worten.

Blaze: „Ihm gelang es schließlich doch mich loszuwerden. Doch ich kam zurück, bereitete mich darauf vor, ihn erneut büßen zu lassen, doch stattdessen musste ich am eigenen Leib erneut Betrug erfahren. Barqas nahm mir die Chance, mich zu rächen. Gerade er, der einzige Freund, der mir geblieben war, vielleicht der einzige, echte Freund, den ich je hier hatte. Der Hass in mir war grenzenlos und die Bestrafung, die er dafür erfuhr, ebenso brutal. Ich beendete seine Karriere und griff nach meinem ersten Gold, der Cryption Crown.“

Ein weiterer Ausdruck der Zufriedenheit, ein weiteres Bildnis des Winters. Und der bittere Geschmack der Niederlage auf seiner Zunge.

Blaze: „Am Imperial Impact griff ich wieder nach Gold, dem Undisputed Gerasy Title, endlich. Ein langgehegter Traum sollte wahr werden. Befreien wollte ich mich, so oder so, dachte, wenn ich mich selbst zwinge, mich meiner Angst vor dem Abgrund zu stellen, könnte ich gar nicht verlieren. Und vielleicht ist es sogar so, dass ich tatsächlich nicht verloren hätte, wäre da nicht Patricia Selladore gewesen. Ich bin mir dessen jedoch nicht mehr sicher. Was ist es denn schließlich, dass die großen Siege verbindet, die ich gerade rekapituliert habe?“

Ein plötzlicher Ausbruch des Zorns. Der Ringboden donnert, als Blaze ihm einen Schlag versetzt.

Blaze: „VERRAT ist es und der Wille ihn zu rächen! Ich Narr,… Allen habe ich vergeben, dachte das ist es, was den guten Rächer vom bösen unterscheidet, der nur seiner Rachgier frönt! Und an wem hätte ich mich diesmal überhaupt rächen sollen? An Robert Barker? Das hatten wir doch schon. An Mad Dog? Er ist noch am ehesten das, was ich hier einen Freund nennen könnte. An Valkos Heritage? Er hat mir nie etwas getan.“

Jetzt brüllt Blaze ins Mikrofon, vorbei ist es mit der Kälte.

Blaze: „Ich habe meinen Fokus verloren! An so vielen Ecken und Enden habe ich gewerkelt, Verbindungen geschaffen, meine Macht ausgebaut und Konfrontationen gesucht, dass ich völlig vergessen habe, worum es beim Wrestling eigentlich geht. Darum Champion zu sein! Der Undisputed Gerasy Title ist das höchste Gut im Wrestling – in der PCWA – nicht dieser andere Firlefanz, diese Backstagepolitik, diese Psychospielchen…  Scheiß auf das alles! Ich Narr habe mich selbst verraten, habe den Blick nach innen gerichtet auf mich, auf alle habe ich ihnen gerichtet, nur auf den Titel nicht! Und dafür habe ich den Preis bezahlt. Patricia Selladore mag jetzt stolz auf sich sein, doch verdient hat sie das nicht. Eine Göre ist sie, doch nie hätte sie mich aufhalten können, wenn ich gewütet hätte, wie ich wüten kann. Die Maske lähmt mich…“

Jetzt erwischt es eine der Ringecken, als ein böser Tritt ihr Metallgerüst zum Kreischen bringt.

Blaze: „Der Preis für meine späte Erkenntnis ist, dass ich heute Abend kein Teil der Battle Royal sein kann. Der Preis für meine späte Erkenntnis ist, dass ich nicht mal mehr ein Teil dieser Liga bin. Doch ich kann mich glücklich schätzen. Immerhin habe ich nicht mit dem wertvollsten bezahlt, was mir als Mensch bleibt. Mit meinem Leben… Ganz im Gegensatz zu Tom Nowak. Manch einer mag meinen, dass ich ihn als Barkers Lakai hassen müsste, doch das habe ich nie. Er stand mir nur im Weg, also besiegte ich ihn. Doch das,… das, was da am Imperial Impact passiert ist, hat er nicht verdient… Stattdessen hat er Respekt verdient. Als Gegner im Ring hat er meinen jedenfalls gewonnen. Und daher, bevor ich fortfahre, lasst uns kurz für ihn schweigen und dann lasst uns jubeln, um ihn positiv in Erinnerung zu behalten.“

Während Blaze schweigt bricht die Menge sofort in Jubel aus. Teils für den toten Tom Nowak, teils wohl auch aus Respekt für Blaze, der dem Boxer hier großen Respekt erweist. Nach einiger Zeit des Jubels und „Rest in Peace“ Chants fährt der Kubaner fort.

Blaze: „Tom Nowak soll mir ein Mahnmal sein, er sollte uns allen ein Mahnmal sein. An Zielen und den eigenen Ansprüchen kann man zerbrechen so wie er, doch man darf sie auch nie aus den Augen verlieren. Und im Gegensatz zu früher bin ich nun schon länger gefestigt genug, um nicht mehr an meinen eigenen Ansprüchen zu zerbrechen. Ich bin nicht Undisputed Gerasy Champion. Na und, ich bin trotzdem frei und ich bin trotzdem… „

Unvollendet lässt er den Satz im Raum stehen.

Blaze: „Um auf meine erste Frage zurückzukommen…. Wie beginnt man etwas, dass gerade endet?“

Schweigen. Spannung. Erlösung.

Blaze: „Indem man es nicht enden lässt! Ich habe mir bewiesen, was zu beweisen war, nämlich das ich auch mit dem Abgrund leben kann, jetzt muss ich trotzdem vorwärts schauen, statt mich in ein Loch zu verkriechen und alles aufzugeben, was ich mir hier aufgebaut habe. Ich bin trotzdem… WRESTLER!“

Vollendet ihn und malt den Rahmen seines Lebensbildes.

Blaze: „Und diesbezüglich solltet ihr etwas erfahren. Mein Gespräch mit Person B gerade, ich ließ es aufzeichnen.“

Seine Hand weist auf den großen Tron über der Rampe, wo jetzt ein Video eingespielt wird.

*** CUT ***

Die Kerry & Gaelic Securitys schleifen ihn brutal in das Büro von Person B. Dort steht eben jene Person B, in Begleitung weiterer Anzugträger.

Person B: „Blaze.“

Mit einer achtlosen Geste deutet er den Securitys Blaze loszulassen, setzt sich dann auf einen Sessel hinter einem großen Arbeitstisch.

Person B: „Unsere Anwälte haben deinen Vertrag noch einmal genau unter die Lupe genommen. Lächerlich… Es hat keine Stunde gedauert und wir hatten ein Schlupfloch gefunden. Wenn du also weiterhin darauf bestehst die PCWA zu verlassen, so müssen wir dich leider darüber informieren, dass du Kerry & Gaelic eine Menge Geld schuldest. Ich will dich jetzt nicht mit rechtlichen Details langweilen, aber Fakt ist, dass du überhaupt nicht das Recht hast so eine Klausel in deinen Vertrag einzuarbeiten. Und da dein ursprünglicher, überaus hochdotierter Arbeitsvertrag auch eine überaus hochdotierte Vertragsstrafe beinhaltet, sind wir uns ziemlich sicher, dass du dir diese Kündigung vielleicht noch einmal durch den Kopf gehen lassen möchtest. Es sei denn natürlich, du willst als armer, mittelloser Mann nach Kuba zurückkehren.“

Geistesabwesend starrt Blaze in die Leere, zeigt keine Reaktion auf die Worte von Person B, obwohl er sie offensichtlich verstanden hat. Es ist ihm egal, was sie sagen. Er hat seine Entscheidung für die PCWA längst getroffen. Egal, welche Häme ihn dafür erwartet, welcher Spott. Er wollte sich beweisen, dass er frei sein kann auch ohne Sicherheit und er hat es sich bewiesen. Gehen und die PCWA verlassen wiederum, das muss er nicht.

Person B: „Du willst nichts dazu sagen? Nun, ich denke in deinem Abschiedssegment wirst du schon noch etwas sagen, oder nicht? Du spielst schon so lange einen Machtmenschen, Blaze, aber wir wissen schon viel länger, dass du eigentlich keiner bist, nie einer warst. Du liebst die Fans und du liebst den Ring – du wirst bleiben. Erkenne es und du wirst verstehen.“

Kaum hat Person B das gesagt, packen ihn die Securitys wieder und schleppen ihn raus. Dort drehen sie sich herum, lassen ihn liegen und gehen zurück ins Büro. Blaze blickt ihnen kurz hinterher, dann auf den Boden in die Leere.

„Ich habe verstanden.“

*** CUT ***

Buhrufe hallen durch die Arena. Es ist klar, an wen sie gehen. Schon während dem Video hat es sie gehagelt, als Person B gesprochen hat.

Blaze: „Kerry & Gaelic ist das Übel. Die Firma ist es, die die PCWA zu diesem Morast aus Politik, Verdrossenheit und fehlendem, gegenseitigen Respekt gemacht hat. Sie hat den Samen erst gelegt, aus dem ein Schlächter wachsen kann. Ich muss mich endlich darauf besinnen, was ich will. Und ich habe es getan. Ich will egoistisch sein und mich nicht um andere kümmern. Ich will der tragische Einzelgänger sein, den ihr schon im Pyromanen lieben gelernt habt. Ich bin tatsächlich kein Machtmensch, ich bin kein Politiker, selbst wenn ich die Gabe habe wie einer sprechen zu können. Ich will doch nicht wirklich Veränderung. Ich brauche Kuba nicht, ich brauche keine Heimat. Ich brauche keine Inflection Scale.“

Kaum Jubel, kaum Buhrufe, die Fans warten ab. Und Blaze spricht so emotionsgeladen, mit so viel Intensität wie schon lange nicht mehr.

Blaze: „Ich will den Undisputed Gerasy Title, nichts anderes. Ich will euren Jubel wieder, aber nicht den für große, gerechte Ziele. Ich will ihn für den Menschen, der ich wirklich bin. Für diesen gestörten Einzelgänger aus Kuba, der gern mit dem Feuer spielt und sich nie beherrschen kann. Ich will ihn für all meine Schwächen und Stärken, ich will ihn für das Mitgefühl, dass ihr empfindet, wenn ihr mich leiden seht. Ich will ihn dafür, dass ich einer von euch bin und keiner von ihnen!“

Drohend deutet Blaze auf eins der zahlreichen K&G Logos in der Halle. Verachtung erbricht sich aus seinen nächsten Worten.

Blaze: „Diesen Anzugträgern,… auch wenn ich lange einen gespielt habe.“

Diesmal kommt lauter Jubel als Antwort. Blaze genießt ihn, lässt sich in den Schoß ihrer Stimmen fallen. Zwischen Chants seines Namens mischen sich schließlich „Welcome Back“ Chants. Blaze lacht, lacht fröhlich, lacht so ehrlich und offen, wie er lange nicht gelacht hat.

Blaze: „Also, ich bleibe! Mein Abschied wird zur Rückkehr, das Ende ist gleichzeitig auch ein Neubeginn. Kommen wir zur Zukunft.“

Zuversicht liegt in seiner Stimme, als er weiterspricht.

Blaze:  „Der Undisputed Gerasy Title ist in nächster Zeit keine Option für mich, leider. Doch es gibt genug zu tun. Wenn die Firma glaubt mich erpressen zu können hat sie sich getäuscht. Ich bleibe, aber nicht des Geldes wegen. Ich war einmal arm, ich kann wieder arm sein. Ich bleibe, weil wir nun eine Rechnung offen haben. Glaubt nicht, dass ihr so davon kommt. Macht euch auf eine blutige Rache gefasst.“

Wieder explodiert die Halle, doch diesmal deutet der Rächer umgehend an, dass er noch nicht fertig ist, spricht ohne Umschweife weiter.

Blaze: „Und dann gibt es da noch einen anderen, der eine Tracht Prügel verdient. Auch er ist ein Verräter. Allerdings hat er zugegebenermaßen nicht nur mich verraten. Ganz im Gegenteil, er hat vor allem euch verraten, denn er spielt – so wie ich es getan habe – seine Rolle nur. Er gibt vor etwas zu sein, was er nicht ist. Und ich werde es beweisen! Reiße ihm seine Maske von der Haut, prügle ihm sein Kostüm vom Körper, bis er endlich wieder sein wahres Gesicht zeigt.“

Mit weit aufgerissenen Augen ballt Blaze seine linke Hand zur Faust und schreit dem Backstagebereich einen letzten Satz entgegen.

Blaze: „Du willst nicht mit mir sprechen, wirfst mich raus? Dann lasse ich dich bluten und stehle dir deinen Traum!“

Jetzt den Blick auf die Fans gerichtet.

Blaze: „Vor euch steht der zukünftig erste und einzige zweifache Sieger des Quest 4 The Best Turniers. Ich werde wieder siegen, zum zweiten Mal… in Folge! Zeig dich, Teufel…“

Das Mikrofon wird achtlos zu Boden geworfen, die Soundanlage knackst und schon verlässt Blaze eilig den Ring. Die Fans jubeln und feiern ihren Rächer, so voller Inbrunst, als wäre er Champion geworden, dabei will er den aufhalten, den sie außer ihm am meisten bejubeln. Doch das ist egal, denn für sie zählt nur eins, der Rächer bleibt ihnen erhalten. Und so hält er an der Rampe nochmal inne, sein rechter Arm deutet an die Decke der Halle.


Dann verlässt er sie,… bleibt im Backstagebereich stehen und atmet tief durch.

Die Wehmut packt ihn. Er hätte es wirklich gerne getan, er wäre gerne nach Kuba gegangen, doch er kann es nicht, nicht nachdem, was passiert ist. Nicht, nachdem er verstanden hat. Die Firma zwingt ihn zu bleiben, sie hat ihm diese Tür zur Heimat geschlossen, er ist zu anderem berufen. Er ist berufen zu rächen. Die Wehmut vergeht. … Seine Faust beginnt vor Zorn zu zittern. „Du wirst mit mir sprechen, Teufel, dann wenn ich deine Traumwelt zerstört habe und sie dich wieder so sehen, wie ich dich sehe, in all deiner Abscheulichkeit.“

 


---------------- K&G/PCWA ----------------

Wir sehen den New Media Superstar durch einen der zahlreichen Gänge des PCWA Theaters wandern. Gleich steht das Match, auf das die Fans der PCWA gespannt hin fiebern. Ein neuer Nummer Eins Herausforderer für Robert Barker wird gesucht. Wer wird sich aufschwingen die Regentschaft der Angst schnellstmöglich wieder zu beenden? Wer stellt sich dem Schlächter entgegen?

Fragen, die zweifelsohne auch Caleb Yuma umtreiben, immerhin ist er ein wichtiger Bestandteil dieser Gleichung, deren Ergebnis am Ende der Show feststehen soll. Heute ist ein großer und wichtiger Abend für den Social Media King of the Ring. Die Battle Royal im Main Event ist das größte Match seiner Karriere. Innerhalb von nur zwei Seasons könnte der Rookie zum Number One Contender auf den Undisputed Gerasy Title aufsteigen. Eben jenen Titel, den sein Mentor bis zum vergangenen PPV noch hielt.

Heute Abend geht es um alles. Um einen kometenhaften Aufstieg, um die Chance den eigenen Namen in der gesamten Wrestlingwelt bekannt zu machen. Oder aber darum, sich eine möglichst gute Ausgangsposition für das Quest 4 the Best Turnier zu verschaffen. Der Gewinn dieser Battle Royal ist vielleicht etwas vermessen angesichts der renommierten Teilnehmer. Aber das heißt ja nicht, dass ein gutes Abschneiden nicht gewisse Vorteile mit sich bringt.

Allgemein befindet sich Caleb Yuma in einem moralischen Dilemma. Der Quest 4 the Best war sein erklärtes Ziel. Hier wollte er es allen beweisen. Doch nun hat ihm das Management eine Abkürzung zur angeboten. Gewinnt er die Battle Royal ist er ganz oben angekommen. Ein Match statt eines Turniers. So einfach, so schnell kann es manchmal gehen.

Er selbst hat seinen Plan ausgearbeitet. Auch ohne die Hilfe von Valkos Heritage. Ob dieser Plan jedem Teilnehmer gefallen wird? Ob die Fans mit seinen ergriffenen Methoden einverstanden sind? Ob sein Mentor das Vorgehen gutheißen wird? Er weiß es nicht. Er weiß nur, dass er davon überzeugt ist. Heute ist sein Abend und die Welt wird über ihn reden – das steht fest.

… No Connection Possible… Network shutdown?…


---------------- K&G/PCWA ----------------

Ein neues Theme wird eingespielt, es handelt sich um "Such a Surge - Alles muss raus".

Vincent Craven: "Wer wird das wohl sein?"

Entschuldigung

bitte zurücktreten ich explodiere gleich,

meine Nerven liegen blank und jegliche Verfassung verlier ich leicht

Mike Garland: "Ich hab da schon so eine Vermutung."

Entschuldigt mich, ich geh mal eben zwischendurch in Flammen auf.

Ich hoffe es stört nicht, wenn ich in der Endlosschleife lauf.

Ich kann für nichts garantieren

...es könnte alles passieren

Mike Garland: "Wetten wir, dass es...Rebel called Hate ist?"

Ich weiss wie es ist, wenn man alles um sich rum vergisst,

sein Selbstmitleid am Glück der andern misst

alles in sich rein frisst,

nichts und niemanden an sich heran lässt,

die Mauern um sich höher zieht,

mit dem Kopf voller Dynamit

und man sich fragt was mit einem geschieht

ich kenn das Gefühl, wenn man am Boden liegt,

den Halt unter den Füßen verliert

man allein sein will und sich von den anderen abisoliert.

Vincent Craven: "Wetten machen nur Ju... äh Semiten..."

Mike Garland: "Grad noch die politisch korrekte Kurve gekriegt, dieser Spruch ist trotzdem nicht korrekt!"

Mike Garland soll Recht behalten, plötzlich erscheint der Rebel auf der Rampe. An seiner Seite ist die psychotische Braut, die man beim Imperial Impact in einem recht deplatziert wirkenden Skit schon einmal bewundern durfte... und einen herben namentlichen Kontrast zu seinem Namen wiedergibt. Die Sprache ist natürlich von "Love".

Ich weiß, dass selbst der größte Wortschatz zu klein sein kann,

wenn es darum geht anderen zu beschreiben was passiert,

wenn man sich selbst im Spiegel studiert und einem auffällt,

dass man nicht weiter kommen kann, wenn man sich selber dabei aufhält.

Trotz dessen dass er all seine Fans beim Imperial Impact im Stich gelassen hat, indem er ihnen die Illusion nahm, dass er die Liga verändern könnte, wird er nicht ausgebuht. Die Reaktion ist subtiler und damit heftiger... völliges Schweigen.

Hate schaut wehmütig in die lethargische Masse und erkennt nur gelangweilte Gesichter, keine Wut, keine Enttäuschung. Das Publikum scheint zwar lethargisch still, doch es scheint ihn auch mit Blicken zu durchbohren. Er spürt das und es lässt ihn von Schritt zu Schritt immer unsicherer werden.

Alles muss raus, lass los

es steckt schon viel zu tief in Dir drin.

Alles muss raus, lass los

Alles muss raus, lass los, yeah

noch länger daran festzuhalten macht keinen Sinn.

Alles muss raus

Alles muss raus

Nervös streicht er sich mehrmals durch seine Dreads und umklammert regelrecht die Hand von seiner seltsam fixiert schauenden Begleiterin. Wie eine Mutter die ihr Kind das erste Mal in den Kindergarten bringt begleitet sie ihn. Als sie seine Hand loslässt und ihn auffordert in den Ring zu steigen, verfestigt sich jene Symbolik.

Langsam rollt er sich in den Ring, seine einstmals stolze, rebellische, aufrechte Art scheint einen harten Knick zu haben. Seine Haltung ist unsicher... und so braucht er auch einige Sekunden bevor er es endlich schafft in das Mic zu sprechen, welches ihm im Ring übergeben wurde.

Hate: "Ich weiß..."

Er stoppt und scheint schwer zu schlucken, mit Daumen und Zeigefinger streicht er sich über die zugekniffenen Augenlider und versucht es erneut.

Hate: "Ich...kann...es...nicht..."

Hilfesuchend blickt er zu Love, jene nickt ihm mit verschränkten Armen zu. Er atmet noch einmal tief durch und nimmt einen dritten Anlauf.

Hate: "Es ist eine Menge passiert... beim Imperial Impact... sei es der Tod Nowaks, der Titelgewinn von Barker... oder...der Titelgewinn von Chris McFly."

Die letzten Worte spricht er langsam... mit einem Hauch von Wehmut.

Hate: "Ich habe versagt... ohne zu kämpfen. Ich habe all meine Errungenschaften in der PCWA durch so einen Scheiß wie überbordernden Drogenkonsum zerstört. Ich weiß wie enttäuscht ihr deswegen von mir seid, ich weiß was ich damit zerstört habe. Ich könnte euch jetzt Lügen von wegen "K&G" Propaganda erzählen... euch erzählen, dass die Penner mich doch schon immer kalt stellen wollten und nur darauf gewartet haben, all meine Errungenschaften mit diesem Coup zu zerstören...sie diesen Zeitpunkt abgewartet haben damit ich auch euch... meine Fans... verliere. Aber..."

Er hält inne und blickt auf das Meer von Menschen, die ihn ohne jegliche Emotion einfach nur anstarren.

Hate: "... die K&G hat Recht. Meine Bluttests waren in einem nicht mehr hinnehmbaren Zustand, ich wäre eine Gefahr für mich selbst und die anderen Athleten gewesen, wenn ich in den Ring gestiegen wäre. Ich habe nicht nur das obligatorische und mit beiden Augen zugedrückte Konsumverhalten von früher gehabt. Es war weit mehr im Spiel als Alkohol und Cannabis... um genau zu sein habe ich mich nur einen Schritt vor dem absoluten körperlichen Zusammenbruch bewegt."

Immer noch keine Reaktion vonseiten des Publikums.

Hate: "VERDAMMT NOCHMAL! BUHT MICH WENIGSTENS AUS! ICH HABS VERDIENT... FUCK!"

Keine Reaktion. Seine engelsgleichen, blauen Augen wollen Schreien...

Hate: "Ich habe euch wegen so einen verdammten Dreck verloren...es ist nicht mehr rückgängig zu machen... ihr werdet mir das Versprechen nicht abnehmen, dass ich es dieses Mal anders machen werde, ich weiß, dass es Zeit brauchen wird bis ihr mir verzeiht... aber..."

Für einen kurzen Augenblick funkelt in seinen Augen das alte Selbstbewusstsein und der Zorn den man von ihm eigentlich gewohnt ist.

Hate: "...ich werde mein Ziel, diese Liga und die Menschheit zu verändern erreichen, selbst wenn ich wieder bei null anfangen muss."

Er wirft das Mic von sich und rollt sich aus dem Ring, der Enthusiasmus im Publikum hält sich allerdings in Grenzen, die ein oder andere Person scheint zu reagieren, doch RcH Chants wird er diesen Abend wohl nicht mehr zu Ohren bekommen. Dennoch scheint es ihm neue Kraft zu geben diesen Gang nach Canosa überstanden zu haben, seine Schritte scheinen sicherer, seine Art nicht mehr so arg geknickt. Mit etwas erleichterter Mine greift er nach der Hand von Love, die dem Publikum frivol zuzwinkert, und verlässt die Halle.

Mike Garland: "Ein geläuterter Rebel called Hate?"

Vincent Craven: "Das ist doch alles nur Show, nicht mal seine Fans nehmen ihm das ab."

Mike Garland: "Warten wir es ab, jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient."

Vincent Craven: "Hast du vorhin seine Promo gesehen? Er hatte zig Chancen und jedes Mal war es dasselbe. Ich glaube langsam, dass dieser Mensch nur erfolgreich sein kann, wenn er am Boden ist."


---------------- K&G/PCWA ----------------

OFF-CAMERA

Figuren auf dem Boden. Das Brett gleich mit. Sein Spiel vorbei… sein Spiel ist aus. Wirrwarr. Unbekannte Konstante. Vollendetes Fragzeichen. Night Fighter Mad Dog und PCWA. Ein Missverständnis.

MD senkt den Kopf. Greift sich an die glattrasierten Wangen und starrt auf die Maske… die Grässliche. Die Hässliche. Seine Maske, die er lange Zeit stolz trug.

Ich hab die Welt um dich gedreht,

Mad Dog: „Hast du?“

MD muss schmunzeln. Plötzlich wirkt sie gar nicht mehr so hässlich, gar nicht mehr so grässlich. Im Gegenteil. Die Maske wirkt annehmbar, wie für ihn geformt. Sie wurde ja auch eigens für ihn hergestellt. Sie abzunehmen wäre doch falsch.

Langsam nährt sich MD dem schwarz-weißen Gesichtsschmuck. Seine Hand fährt wieder nach vorne, will sie greifen, anfassen, will sie wieder nehmen, um sie auf das Gesicht zu drücken. Der Night Fighter zittert.

Er weiß, was damit verbunden ist, er weiß, was schon hinter ihm liegt. Doch er sieht durch die Augen der Maske sein Ziel. Das, was er nicht aus den Augen verlieren wollte. Nie aus den Augen verlieren wollte. Er hat es Blake gesagt… Nie darf das Ziel verloren werden. Nie!

Die Finger stoßen an den Kunststoff. Streicheln darüber. Fahren über den Rand. MD schließt innig die Augen. Lächelt zufrieden. Befreit.


stehl dir die Zeit, bin dein Tagedieb,
 

Ängstlich zuckt er zusammen. Verliert sich. Verliert sie. Fühlt sie nicht mehr, spürt sie nicht mehr.

Mad Dog: „Wo bin ich? Was spielst du mit mir? Muss es denn deine Rolle sein? Ich kann so nicht sein… bin doch ganz anders. Will endlich mein wahres Gesicht zeigen und nicht immer nur dich! Nicht immer nur dich! Nicht immer nur… DICH zeigen! DU BIST ABSCHEULICH! HÄSSLICH! ICH HASSE… ICH HASSE DICH! ICH HASSE DICH!!!“

Mit einem harten Schlag fliegt die Maske des Night Fighters zu Boden. Löst sich aus dem Sockel und liegt mit dem Gesicht zum Boden gewendet neben den Schachfiguren. MD stützt sich laut ein- und ausatmend auf der Säule ab, auf welcher bis gerade noch die Maske platziert war.

Er schließt die Augen. Will fliehen, doch sie, die Maske, sie verstummt nicht. Sie singt ihr Lied, sie singt es froh. Er hält sich die Ohren zu und hört sie doch singen.

war oft genug dein Alibi,
 

Mad Dog rennt zur gegenüberliegenden Wand. Drückt die Handballen noch fester auf die Ohrmuscheln. 

Mad Dog: „NEIN!“

Schnell drängen seine grässlichen und hässlichen Taten in die Erinnerung. So wie sie immer hervorkeimen. Qualvoll. Ohne Rücksicht. Der Selbstekel stößt ihm widerwärtig auf. Ihm ist schlecht und übel. MD wankt.

Er ist der Mann, der sich jedes seiner glanzvollen Matches ergaunerte, der Spike Blue um den cWc World Champion Title betrog, Neon Flux die Survival of the Sickest Trophy stahl. Er ist derjenige, der Jeffrey Ron Arrow eine Spritze Heroin in den Arm rammte, derjenige, der John Smith mit einem Stahlrohr verprügelte und für die lange Pause des Amerikaners sorgte, derjenige, der James Godd um des Tribune Willens in den Wahnsinn trieb und derjenige, der Robert Barker nach dessen Sieg im Brawlin Rumble fesselte und eine Nacht lang gefangen hielt.

Eilig und schnell dreht er sich um. Schaut auf die Innenseite seiner Maske.

Mad Dog: „NEIN! DU! DU! DU! DU BIST DAS ALLES GEWESEN! DU WOLLTEST ES SO… DU BIST DIE GRÄSSLICHE! DU BIST DIE HÄSSLICHE!“

Verzweifelt sinkt er auf die Knie. Wankt verkrampft nach vorn.

Mad Dog: „Ich bin nicht so wie du… ich bin das nicht gewesen! Ich bin ganz anders. Fair! Ich bin… GUT! GUT BIN ICH! Nicht das, was du ihnen Glauben machtest, nicht das Bild, was du von mir gezeigt hast. NEIN! Das waren nur sie selbst, nur sie selbst. Es war doch nur die Kopie meiner grässlichen hässlichen Umwelt. Eine Kopie…“

Er wankt nach vorne. Fühlt sich nackt und somit angezogen von ihr. Zu ihr hingezogen. Wankt. Strauchelt. Hat sie nun… endlich. Wieder in den Händen. MD nimmt sie und umarmt sie. Er drückt sie ganz fest an seine Brust.

Mad Dog: „Du bist die beste Kopie! Du bist der beste Deckmantel. Die beste unbekannte Konstante. Du bist… Ich… ich… liebe… Ich… Ja, ich brauche dich, um ich zu sein…“

Resigniert fällt der Kopf nach unten. Er spürt sie ganz nah bei sich. Wie es sein muss… wie es richtig ist.

Mad Dog: „Und so… damit ich böse sein kann… damit ich weiterhin… für mich kämpfen kann. Für meine Erlösung von dir. Für das große Finale…“

Er kratzt verzweifelt die Figuren auf dem Boden zusammen. Sucht einen wandelbaren Bauern. Das Schachbrett. MD schlägt es auf. Kratzt das Klebchen, welches auf dem vorletzten Feld klebt und das Symbol der Inflection Scale trägt, ab. Er positioniert den weißen König in die Nähe dieses Feldes, auf welchem nun rudimentär auch die Symbole der vergangenen Ereignisse, QftB, F,L&S, BR VIII, Tribune Titel, aufblitzen.

Zitternd fingert MD ein neues, eckiges Klebchen aus seiner Hosentasche hervor. Lächelt.

Geschwind klebt er es passend auf das vorletzte Feld und stellt den schwarzen Bauern genau ein Feld darauf.

Der Blick fällt freundlich in die Maske. Er greift den Gummizug. MD hebt sie an. Drückt sie an sein Gesicht.

*Klack*

Sie sitzt. Wie angegossen. Für ihn gemacht.

Der Bauer steht auf dem vorletzten Feld. Das Symbol unter ihm zeigt den Quest for the Best 2011/2012. MD schaut durch die Maske auf das letzte Feld des Spielbrettes. Das Feld der Verwandlung. Das Feld, auf welchem der Undisputed Gerasy Title klebt.

Das Feld, wo ihr Lied verklingt.

was auch passiert, ich verlass dich nie.


---------------- K&G/PCWA ----------------

Lange war er nicht mehr hier. Zumindest offiziell. Nun ist es endlich wieder soweit. Er wird in wenigen Augenblicken endlich wieder in einen PCW-Ring steigen und zeigen können, dass er nichts verlernt hat. Wie sollte er auch. Schließlich konnte er sich in der XAW fit halten. Es gibt viele Neue in der PCWA, seiner Heimat. Doch er ist lang genug dabei um sich davon nicht überraschen zu lassen. Díego Alejandro Sanchéz wartet auf das Zeichen, dass es für ihn losgeht. Ein letztes Mal geht er in sich und konzentriert sich auf seinen Auftritt.

„Diego Alejandro Sanchéz – der Mann der Robert Barkers Herrschaft der Furcht beenden könnte.“

Aus dem Schatten einer der Seitengänge hier im PCWA Theatre löst sich eine Gestalt, die der Deutsch-Mexikaner nur zu gut kennt. Ein ehemaliger Weggefährte, den Sanchéz hier wohl am Wenigsten erwartet hätte bei seiner Rückkehr. Wenn ihm der gut gelaunte Amerikaner nicht zuvor gekommen wäre mit dem Comeback. Auftritt John Smith, der auf seinen beiden Krücken auf den ehemaligen Tribune Champion zu geht.

John Smith: „Zumindest dann, wenn man all den selbst ernannten Experten und Fanboys in den Internetforen glauben darf. Andere, zynischere Stimmen halten dich ja immer noch für den Unvollendeten. Einmal zufällig über den Tribune Champion gestolpert und den Gürtel dabei gewonnen.“

Das Spottende, Verhöhnende ist im Tonfall von Smith in den letzten Wochen immer mehr zum dominanten Element geworden. Nicht mehr der John Smith, den Sanchéz noch vor einigen Wochen bei Vendetta #80 wieder erkannt haben wollte.

John Smith: „Aber immer wenn es um das große Ding ging, um DEN Preis in diesem Geschäft, hast du es geschafft irgendwie die Nerven zu verlieren und ihn nicht zu erringen. Und glaube es oder glaube es nicht: Geschichte wiederholt sich—besonders in diesem Geschäft.“

Sanchéz hat seine Augen geschlossen. Er weiß, wer vor ihm steht. Die Stimme ist ihm bestens bekannt. Er kennt Smith, glaubt ihn zu kennen, so lässt er die Augen geschlossen als er spricht.

Sanchéz: „Johnny, du kennst mich. Du kennst einen Teil meiner Vergangenheit. Wir haben gemeinsam für die Firma gekämpft, ehe unsere Wege sich trennten. Ja, trennen mussten. Geschichte wiederholt sich? Nun, dann bin ich gespannt, wann du den Weg deiner Selbstzerstörung verlässt. So dass wir eines Tages wieder Seite an Seite kämpfen können.

Er öffnet seine Augen und schenkt seinem ehemaligen Freund und Partner ein Lächeln.

Sanchéz: „Dein Verlangen wieder unter dem Zeichen des Phönix zu kämpfen, dich noch einmal zu beweisen, hat dich in die Arme von Gabriel getrieben. Obwohl du es besser wissen solltest. Die Firma mag ihre Kinder fressen, John. Doch bedenke, was aus den Kindern von Gabriel stets geworden ist. Du willst mit ihm spielen? Was könntest du ihm langfristig bieten?“

Das Lächeln verschwindet. Stattdessen schleichen sich wieder Zweifel in seinen Blick. Sein Gegenüber sieht den Zweifel, ignoriert ihn aber. Das Selbstbewusstsein ist—zumindest an der Oberfläche—ungebrochen groß.

John Smith: „Von einem Pakt mit dem Teufel war nie die Rede, Diego. Alles, worum es bei mir ging war meine Zukunft. Ich bin kein Teil von Lucifers Plänen und werde es nie wieder sein. Ich habe ihm einmal die Hand gereicht, einen Deal gemacht—und sofort wieder zurückgezogen.“

Das Lächeln ersucht entwaffnend zu sein, schafft das aber nur bedingt. Dafür ist Sanchéz dem ehemaligen Weggefährten gegenüber zu skeptisch. Der Deutschmexikaner zeigt ein bitteres Lächeln.

Sanchéz: „Weil wir ja auch alle wissen, dass das bei Gabriel jemals funktioniert hätte.“

Smiths Blick verfinstert sich kurz. Ungern denkt er an die Ereignisse zurück, die ihn selbst zu einer Marionette in einem von Lucifers perfiden Spielen gemacht hatten. Mai Eht, der Maskenmann von TNE. Die Enthüllung, dass Lucifer sich dahinter verbarg. Die Erkenntnis, die ihn zum ersten Mal fast seine Karriere gekostet hätte. Nun die Sache mit Rage…nein, das war seine freie Entscheidung gewesen. Lucifer war nur der Anstoß gewesen.

John Smith: „Irgendjemand muss dem alten Mistkerl ja mal die Stirn bieten und sich das trauen. Und weder du noch Rage scheinen so richtig die Eier dafür zu haben. Nicht die Eier, um das zu tun, was nötig ist. Manchmal muss man eben Dinge tun, die nicht jedem gefallen. Manchmal muss man dem Teufel die Hand reichen.“

Díego muss sich jetzt doch stark zusammen reißen. Sein Deal mit Gabriel könnte sich am Ende positiv auf die PCWA auswirken.

Sanchéz: „Ich hoffe, dass du weißt, was du tust, John. Auch ich habe Dinge getan, die niemandem gefallen haben. Die mich an den Abgrund geführt haben. Ich wünsche dir, dass du in deinem Spiel keinen falschen schritt machst und fällst.“

Ein müdes Lächeln. Mehr hat Smith dafür nicht mehr übrig.  Oft gehört, aber nie darauf gehört.

John Smith: „Risiko war immer mein zweiter Vorname.“

Ein kurzes Augenzwinkern betont die Ironie.

John Smith: „Aber versteh mich nicht falsch. Ich will dir nicht deine kleine, heile Welt zerstören, die du dir da oben zusammen gebaut hast. Wie stellst du dir das eigentlich vor, dort oben?“

Der Zeigefinger tippt drei Mal gegen die Stirn.

John Smith: „Etwa so vielleicht? ‚Ich werde heute Abend die Battle Royal gewinnen, ich werde zum PCWA Core 2012 fahren, ich werde Robert Barker fair and square im Ring besiegen und ich werde Undisputed Gerasy Champion werden?‘ Klingt einfacher als es ist. Glaube mir. Hab ich selbst gemacht die Erfahrung.“

Sanchéz: „Die Zeiten des Hochmuts sind vorbei John. Ich trete hier an, weil ich mich wieder beweisen will. Beweisen muss. Vom Gerasy bin ich noch soweit entfernt, wie du mittlerweile vom Status des Publikumslieblings. Meine erste große Herausforderung soll für mich der Quest werden. So werden wir uns sicherlich viel früher als erwartet in einem Ring der PCWA treffen. Und dann schauen wir doch mal, welcher Weg zum Erfolg führt.“

John Smith: „Der Unterschied zwischen dir und mir ist ganz einfach: ICH habe zwar keine anderen Mittel wie du, um mein Ziel zu erreichen. ICH scheue aber nicht davor zurück sie einzusetzen. Glaubst du wirklich, DU kannst mit deiner Träumerei von der heilen Welt die Ära der Furcht im Keim ersticken?“

Die Frage ist durchaus ernst gemeint seitens Smith. Er ist gespannt auf eine Antwort.

Sanchéz: „Du denkst, das sind Träumereien, John? Du lässt dich auf Gabriel ein, kämpfst gegen das Schild der PCWA. Du bist kein Deut besser wie die, die diese Furcht verbreiten. Du könntest so viel mehr sein als das. So viel besser. Glaubst du, dein Weg bringt uns aus dieser dunklen Ära in eine goldene Zukunft?“

In seine Augen schleicht sich ein abwesender Blick, in seinen Kopf Gedanken an eine Vergangenheit, die es scheinbar nie gegeben hat.

Sanchéz: „Sag mir, John. Wer von uns beiden ist der Träumer? Ich weiß, wo ich stehe und wohin mich der Pfad des Phönix noch bringen wird. Denn ich habe erkannt und verstanden.“

Smith nickt. Er kennt diese Position selbst nur zu gut.

John Smith: „Dann soll es wohl so sein … Vielleicht hast du Glück heute Abend. Wer weiß, vielleicht hast du auch dann beim Core Glück. Geschichte wiederholt sich ja … Dann sehen wir uns früher im Ring wieder als dir vermutlich lieb sein dürfte.“

Sanchéz: „Es wird sich nicht vermeiden lassen, alter Kamerad. Dennoch, John, werde ich da sein, wenn du erkennst, was der richtige Weg ist. Auch wenn sich unsere Wege hier wohl – vorerst – trennen.“

Ein erneutes Nicken von Smith. Die Fronten zwischen beiden Männern sind erst einmal geklärt.

John Smith: „Stoß du dir erst einmal die Hörner ab … Und wir unterhalten uns weiter, wenn du deine Lektion gelernt hast. Bete nur, dass ich nicht dein Lehrmeister sein werde.“

Der Amerikaner dreht bereits zum Gehen ab, wendet sich aber noch ein letztes Mal an den Deutsch-Mexikaner.

John Smith: „Viel Glück. Zumindest heute Abend soll das Publikum einmal an die Illusion des überlegenen Guten glauben dürfen.“

Der Deutschmexikaner überlegt, ob er darauf noch etwas erwidern soll. Es dauert einige Augenblicke, bis er sich doch dazu durchringen kann.

Sanchéz: „Ich glaube, du könntest mittlerweile von mir mehr lernen, als ich von dir. Trotzdem danke. Ich werde auf mich aufpassen, muchacho.“

Mit diesen letzten Worten trennen sich die Wege der ehemaligen Weggefährten. Viel ist seit Vendetta 40 passiert. Viele Geschichten wurden erzählt. Jetzt ist es endlich Zeit eine neue zu beginnen. Er fokussiert seine Gedanken auf den Mainevent, in dem sein neuer Weg beginnen soll.

Mike Garland: „John Smith und Diego Sanchéz—zwei Männer mit einem wahren Rattenschwanz an gemeinsamer Geschichte. Einst waren beide Verbündete unter dem Dach von Kerry & Gaelic TNE. Sanchéz kam damals als Unterstützung für Smith und seine Kollegen in die PCWA.“

Vincent Craven: „Als Smith dann aber—aus Sicht der Firma—bei der Niederlage gegen Rage beim Brawlin‘ Rumble VII als Gerasy Champion versagt hat, wurde plötzlich aus seinem Kumpanen sein Ersatz. Kein Wunder also, dass da immer noch ein wenig böses Blut herrscht.“

Mike Garland: „Smith hat sich damals aber auch nicht wirklich mit Ruhm bekleckert, was seine Regentschaft anging. Da hatte die Firma schon irgendwo recht …“


Vincent Craven: „Nunja … Jedenfalls so viel zu der Vorgeschichte der beiden Herren. Man kann das zur Genüge auf unseren hauseigenen DVDs aus jener Zeit nachvollziehen! Wie immer zu bestellen im Shop auf unserer eigenen Homepage natürlich.“

Mike Garland: „Was ich aber auch recht interessant fand: Warum zum Teufel hat Smith Sanchéz da am Ende immer noch Glück gewünscht? Wenn er ihn ja scheinbar eher verachtet?“

Vincent Craven: „Schwer zu begreifen, allerdings. Vielleicht sehnt er sich ja doch nach einem Verbündeten, nachdem die Sache mit Rage so gewaltig in die Hose ging …“

Mike Garland: „Sanchéz sollte jedenfalls vorgewarnt sein und lieber ab und an hinter sich blicken und überprüfen, ob da nicht Smith mit einem Klappstuhl und einem Schlagring steht. Aber heute im Mainevent dürfte er erst einmal genügend andere Sorgen haben.“

Vincent Craven: „Allerdings. Wir haben da wirklich 11 Hochkaräter im Ring versammelt, um den neuen No. 1 Contender heraus zu finden. Das wird extrem spannend nachher. Und die gute Nachricht für euch daheim: Es ist nicht mehr lange hin. Genau genommen: Nur noch wenige Minuten!“

Mike Garland: „Gerade noch einmal Zeit, wieder in den Backstagebereich zu schalten …“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Kerry & Gaelic

TNE


---------------- K&G/PCWA ----------------

And now, the end is near; And so I face the final curtain.
My friend, I'll say it clear, I'll state my case, of which I'm certain.
I've lived a life that's full. I've traveled each and ev'ry highway;
And more, much more than this, I did it my way.

Die Klänge aus den Lautsprechern eines kleinen Kofferradios weisen der Interviewerin Anna Richmond den Weg. Erst war es nur eine Vermutung gewesen, eine vage Ahnung, die sie mit all ihrer journalistischen Erfahrung hierher getrieben haben. Kalt weht der Wind hier über den blanken Asphalt. Wir befinden uns auf dem Parkplatz vor dem PCWA Theatre, wo Auto um Auto eine riesige unbewegliche Karawane bilden. Zusammen mit der ehemaligen Commissionerin Virchowa Craven – ihrerseits Ehefrau von Kommentator Vincent Craven – die kurzerhand in die Rolle einer Kamerafrau geschlüpft ist, eilt Anna der Quelle der Musik entgegen.

Anna: „Da vorne muss es sein. Da vorne muss er sein.“

Sie beschleunigt ihre Schritte. Viel zu lange hatte sie auf ein großes Spotlight gewartet, viel zu lange war sie aus dem Rampenlicht verschwunden und nun bot sich ihr die Chance auf ein großes Interview. Ihr Herz rast, als sie die nächsten Meter zurück legt, vorbei an geparkten PKW bis hin zu einer kleinen Parkanlage.

Regrets, I've had a few; But then again, too few to mention.
I did what I had to do And saw it through without exemption.
I planned each charted course; Each careful step along the byway,
But more, much more than this, I did it my way.

Endlich haben Anna und Virchowa ihr Ziel erreicht. In der kleinen Parkanlage befindet sich ein Teich mit einer Bank als kleines Refugium, ein Rückzugsort inmitten der Millionenmetropole Berlins.

Und auf dieser Bank sitzt der Mann, der einmal der ‚Last Warrior’ Adam Reynolds gewesen ist.

Mit ein paar letzten Schritten sind Anna und Virchowa bei ihm. Die notdürftige Beleuchtung an der Handkamera vermag diesen Ort kaum auszuleuchten, aber es reicht, um Adam deutlich zu erkennen. Alt ist er geworden, der ehemalige ‚Last Warrior’. Mit geschlossenen Augen sitzt er dort, seine Lippen bewegen sich leicht, so als spräche er die Zeilen von Frank Sinatras Song mit, der leise aus dem Radio zu hören ist, welches er auf dem Schoss mit beiden Händen fest umschlossen hat.

Yes, there were times, I'm sure you knew
When I bit off more than I could chew.
But through it all, when there was doubt, I ate it up and spit it out.
I faced it all and I stood tall; And did it my way.

Vorsichtig tritt Anna an ihn heran. Für einen Moment steht sie einfach nur so da, unschlüssig, wie sie sich bemerkbar machen sollte. Adam nimmt ihr die schwere Entscheidung ab, als er sie anspricht, die Augen immer noch geschlossen.

Adam: „Ich hatte dich früher erwartet.“

Anna stutzt. Wie konnte dieser Mann ihre Ankunft erwartet haben? Nur ein Trick, oder vielleicht…?

Anna: „Mister Reynolds, haben sie Zeit für ein Interview? Ihr unvermitteltes Auftauchen in der PCWA hat hohe Wellen geschlagen und da wären ein paar Antworten sicherlich von Interesse, um…“

Plötzlich steht Adam auf. Seine Statur ist immer noch beeindruckend, auch wenn er in den vergangenen Jahren viel Muskelmasse verloren hat. Mit stahlblauen Augen blickt er Anna an.

Adam: „Du machst deinen Job. Ich meinen.“

Er lächelt, aber irgend etwas an diesem Lächeln stört Anna. Vielleicht sind es die traurigen Augen, die so gar nicht zu dem ansonsten freundlich wirkenden Gesicht passen wollen. Anna berappelt sich. Dies ist ihre Chance, wieder ins Business zurück zu finden. Vielleicht ihre einzige Chance.

Anna: „Adam Reynolds. Vier lange Jahre waren sie nach dem Ende von German Championship Wrestling verschollen. Man munkelte bereits, dass sie tot wären. Nun tauchen sie auf einmal in der PCWA auf, an der Seite der next CENTURY gods, an der Seite der ANGST. Viele Fans fragen sich: Was machen sie in der PCWA?“

Adam schließt bei der Erwähnung der GCW kurz die Augen. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen. Die letzten Jahre sind nicht ohne Spuren geblieben. Schließlich tritt er einen Schritt an Anna heran und legt ihr einen Finger auf die Lippen.“

Adam: „Pscht, my sweet little fellow. German Championship Wrestling ist Vergangenheit. Wir aber wollen in die Zukunft blicken, uns nicht von lange zurück liegenden Träumen und Wünschen blenden lassen. Was zählt ist das hier und jetzt. Hier geht es um die PCWA, hier geht es nur um das, was noch vor uns liegt. Alistair und Patricia. Sie sind die Zukunft dieser Liga, ihnen allein gebührt das Spotlight.“

Anna: „Es gibt im Internet viele Gerüchte um ihre Verbindung zu den next CENTURY gods. Viele davon besagen, dass die mehr als nur ein Manager seien, insbesondere für Patricia Selladore.“

Adam lacht leise. Aber es ist ein bitteres Lachen.

Adam: „Patricia. Ja, diesen Namen trägt sie nun. Sie wie ich einst Adam Reynolds war ist sie nun Patricia Selladore, das ‚Living Dead Girl’. Ja, sie ist meine Tochter und sie ist hier, um in meine Fußstapfen zu treten. In Die Fußstapfen des ‚Last Warriors’.“

Er hält kurz inne. Anna will etwas entgegnen, aber Adam unterbricht sie.

Adam: „Ian DeLarge, so war einmal mein Name. Aber ich legte ihn ab, als ich in dieses Business kam. Ich wurde zu Adam Reynolds, dem letzten Krieger. Nach dem Ende meiner aktiven Karriere habe ich versucht, wieder zu Ian zu werden, alles hinter mir zu lassen. Aber… ich habe es nicht geschafft. Zu stark war der ‚Last Warrior’, zu schwach Ian DeLarge, der Mann dahinter. Also bin ich hier, um wenigstens das wieder gut zu machen, was ich einst versäumt habe: Meiner Tochter Jessie eine Möglichkeit zu eröffnen. Nur eine kleine Chance,  etwas zu bewirken und in den Erinnerungen der Menschen unsterblich zu werden. Nur die Erinnerung schafft Ewigkeit. Stirbt sie, stirbt alles.“

Anna nickt.

Anna: „Adam Reynolds, welche Rolle spielt Alistair Brunswick in diesem Spiel? Er ist mit Patricia zusammen in die PCWA gekommen und hat es schon geschafft, den Tribune Title zu erringen.“

Adam: „Alistair. Er ist… ein alter Freund, der mir etwas schuldet. Er wird seine Rolle noch finden.“

Diese Antwort stellt Anna zwar nicht zufrieden, aber sie ist sich sicher, dass sie keine weiteren Auskünfte bekommen wird. Also beschließt sie, das Thema ‚Alistair’ im Hinterkopf zu behalten.

Anna: „Viele Fans der PCWA fragen sich nun. Wird Adam Reynolds in den Ring zurück kehren? Im Internet wurden sie bereits als möglicher Herausforderer für Robert Barker um den Undisputed Gerasy Title gehandelt. Ich frage sie deshalb: Ist Adam Reynolds hier, um wieder aktiv in den Ring zu steigen?“

Adam lacht leise in sich hinein. Dann aber schüttelt er den Kopf.

Adam: „Diese Gedanken ehren und erschrecken mich zugleich. Über fünfzig Jahre bin ich nun alt, dreißig davon habe ich im Ring gestanden, seit 1999 hier in Europa, welches mir zu einer zweiten Heimat geworden ist. Ich habe Männer wie den Ravenhunter besiegt, habe Ares, Stevie van Crane und John Valmont geschlagen. Ich war mit Keevan befreundet, mit der großartigen Devil’s Bitch und habe mit Mad Dog so manche Schlacht ausgefochten, als er noch ein ganz kleines Licht war. Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte. Nun ist meine Zeit vorbei und ich übergebe den Staffelstab an Patricia und Alistair. Sie sind noch jung, sie haben noch alles vor sich. Was wäre ich für ein Egoist, wenn ich ihnen ihr verdientes Rampenlicht nehmen würde. Sie sind so viel besser als ich es jemals war und ebenso sind es die heutigen Athleten der PCWA. Ich verbeuge mich vor Athleten wie Robert Barker, Blaze und Azrael Rage. Sie sind die Helden der heutigen Zeit und ich nur ein alter Mann – wie könnte ich jemals gegen einen von ihnen bestehen? Nein, diese Zeit ist für mich vorbei.“

Anna wirkt fast ein wenig enttäuscht. Ein Comeback des ‚Last Warriors’ hätte ihr Interview sicherlich enorm aufgewertet. Aber sie lässt nicht locker.

Anna: „Das heißt, wir werden sie nicht noch einmal im Ring erleben?“

Adam schüttelt entschlossen den Kopf.

Adam: „Nein. Die Geschichte des ‚Last Warriors’ ist zuende. Nun ist es Zeit, neue Geschichten zu schreiben.“

Anna: „Ich denke, wir haben…“

Eine zweite, männliche, Stimme unterbricht sie.

„… einen weiteren Teilnehmer an dieser illustren Runde.“

Mit schweren Schritten nähert sich ein Mann, der vor rund einer halben Stunde noch im Ring stand und über seine Karriere, seine Ziele gesprochen hat. Es ist ein ungewohntes Bild, den Freakanite ohne sein Gold zu sehen, an dessen Verlust der letzte Krieger nicht ganz unschuldig war. Indirekt.

Valkos Heritage: „Es ist immer wieder ein Genuss, den Worten eines Mannes zu lauschen, der es eigentlich besser weiß. Diese Scheinheiligkeit kotzt mich einfach nur an…“

Anna blickt ihn fragend an.

Valkos Heritage: „Momente vor dem Main Event werde ich von einer Botschaft in den Keller gelockt und treffe dort einen alten Mann, der mich mysteriös vor bevorstehenden Vorfällen im Main Event warnt, es aber versäumt, mir von der ANGST zu berichten. Tja, warum sollte er auch? Schließlich ist er ja selbst dran beteiligt. Wie war es für dich, Krieger? Hat es dir gefallen, noch einmal im Rampenlicht zu stehen? Hat dir die Aufmerksamkeit gefallen? Hast du die Buhrufe der Fans vermisst? Erkläre es mir, was das Ganze sollte, denn je mehr ich drüber nachdenke, umso weniger verstehe ich es…“

Adam blickt ihn kopfschüttelnd an.

Adam: „Ich gab dir eine Chance, dich mit der Niederlage abzufinden. Falls du diese nicht genutzt gast, so ist dies nicht mein Fehler. Mehr kann, mehr will ich dir nicht geben. Die ANGST war schließlich stärker als du.“

Kopfschütteln. Mit der linken Hand fährt sich Heritage durch seinen inzwischen gut gewachsenen Vollbart.

Valkos Heritage: „Dieses leere Gefasel, sowas würde ich von Lucifer erwarten. Aber selbst hier von Angesicht zu Angesicht schaffst du es nicht, Klartext mit mir zu reden. Blah, Blah, Blah. Du nennst dich den letzten Krieger. Warum hattest du dann nicht die Eier eines Kriegers um mir von diesem Bündnis zu erzählen? Ich sollte mich abfinden? Fair wäre es gewesen, wenn ich mich darauf hätte vorbereiten können. Vielleicht hätte ich dann sogar den Worten von Azrael Rage geglaubt? Aber du bist kein fairer Mann, du bist kein unparteiischer Mann, dir ging es einfach darum, dich und dein liebes Töchterlein gut in Szene zu setzen. Das hat sie nach ihrer vernichtenden Niederlage gegen meinen Schützling Caleb Yuma auch gebraucht, nicht wahr? Wie kannst du es eigentlich wagen, den Namen von großen Wrestlern wie Devil’s Bitch oder Ravenhunter in den Mund zu nehmen, nur damit ihr besser wegkommt? Sowas hast du nötig?“

Adam Reynolds zuckt kurz zusammen. Sein mächtiger Körper vibriert unter der Anspannung, die ihm deutlich anzumerken ist.

Adam: „Valkos Hegenbart! Immer noch der alte Ignorant! Ich habe dir eine einmalige Chance gegeben. Eine Chance, die ich nie hatte. Du hattest die Gelegenheit, dich mit deinem Schicksal abzufinden und es zu tragen wie ein Mann. Aber wie gehst du damit um? Ich sehe vor mir hier einen Valkos Heritage stehen, der wieder einmal die Schuld bei anderen sucht. Du hast dieses Match nicht verloren, weil die ANGST am Ende ihren kleinen Teil dazu beigetragen hat. Nein, du hast diesen Kampf verloren, weil ein Mann namens Robert Barker am Ende besser war als du. Du klammerst dich an deinen Titel und willst diese Tatsache einfach nicht anerkennen…“

Eifrig, fast schon lächelnd grinst der Freakanite nun.

Valkos Heritage: „Du hast es schon richtig gesagt: MEINEN Titel. Dein Heiland Robert Barker war nicht besser als ich. Ein God Killer musste mich ausschalten, damit er meinen Titel wiederhaben konnte. Ich hab’s Barker heute schon selbst gesagt und ich sage es auch dir: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich meinen Undisputed Gerasy Title zurückbekomme. Ja, mein Körper ist geschunden, mein Körper ist kurz vor dem Ende, aber solange ich noch ein, zwei Matches in mir habe, habe ich auch einen Wunsch frei…“

Anna wittert ihre Chance. Bevor sie ganz außen vor ist.

Anna: „Was für einen Wunsch meinst du?“

Valkos Heritage: „Ich weiß nicht, ob sich Mister Demenz hier noch erinnert. Ich schon. Es war vor siebeneinhalb Jahren, Reynolds. Brawlin‘ Rumble IV. Dein Freund Ares gewann das Ding, nachdem er mich eliminierte, nachdem ich dich eliminierte. Diese Niederlage hat geschmerzt, nicht wahr? Sieben Jahre. Was hast du in der Zwischenzeit gemacht, Reynolds? Ich wurde das Gesicht der PCWA, denkt man an die PCWA, denkt man an mich. Tribune Champion. DanMen Champion. Cotatores Champion. Und ich wäre heute noch Undisputed Gerasy Champion, wenn die ANGST nicht gewesen wäre. Und was ist mit dir? Du kamst mit 40 Jahren nach Deutschland und musstest dich sowohl in der PWC, als auch in der GCW immer hinten anstellen. Du hast dich von Ares besiegen lassen, du hast dich von deinem eigenen Sohn Corven Shaw demütigen lassen. Und in der GCW hat ein mysteriöser Koffer für mehr Gesprächsstoff gesorgt, als du es in all den Jahren je konntest. Du warst World Champion und hast diesen Titel wieder verloren. Und als du dir nach all den Jahren endlich den Belt zurück geholt hattest, schloss die Liga. Der Titel verstaubt nun, genau wie du.“

Was für eine Hasstirade des Freakanites, der sich richtig Rage geredet hat. Doch all dieser Trash Talk dient nur einem einzigen Ziel.

Valkos Heritage: „Oder hast du es noch drauf? Ich bin genauso neugierig wie du. Kannst du es noch? Du bist genau so ein Vollblut-Wrestler wie ich. Wir können jahrelang nicht in den Ring steigen und dann auf Kommando unser Bestes abliefern. In einem halben Jahr findet der neunte Brawlin‘ Rumble statt. Acht Jahre nach deiner Niederlage gegen mich kannst du dich endlich revanchieren. Valkos Heritage gegen Adam Reynolds – und wenn es mein letztes Match ist…“

Anna atmet tief ein. Dies übertrifft ihre kühnsten Erwartungen. Adam aber bleibt ganz gelassen. Finster blickt er Valkos an und schüttelt den Kopf.

Adam: „Niemand will ein Match zwischen zwei Krüppeln sehen, die besser in den Ruhestand gehen sollten.“

Er zögert kurz, sein Blick wandert zwischen Anna und Valkos hin und her.

Adam: „Es wird kein solches Match geben. Weder beim Brawlin‘ Rumble noch bei einer anderen Veranstaltung. Niemals.“

Das Gesicht von Heritage bleibt starr, doch für einen Moment kann mit seinen Augen Enttäuschung ansehen, dann die schiere Wut. Seine Arme beginnen zu zittern, er hat aus seinem verbalen Repertoire alles rausgeholt und trotzdem nicht die erhoffte Antwort erhalten.

Valkos Heritage: „Das… werden wir noch sehen…“

Bevor es hier eskaliert, starrt Heritage seinem Gegenüber noch einmal in die Augen und läuft dann langsam rückwärts einige Meter zurück.

Valkos Heritage: „Wir werden es sehen, Reynolds…“

Heritage dreht sich um und verlässt die Szenerie, während Reynolds zurückbleibt.

Adam: „Das werden wir wohl, Valkos. Das werden wir wohl.“

Virchowa hält die Kamera wieder direkt auf Anna. Zeit für die Abmoderation. Anna ist sichtlich nervös.

Anna: „Ich bedanke mich für dieses Interview. Mein Name ist Anna Richmond und ich gebe zurück an Vincent und Mike.“

Yes, there were times, I'm sure you knew
When I bit off more than I could chew.
But through it all, when there was doubt, I ate it up and spit it out.
I faced it all and I stood tall; And did it my way.


---------------- K&G/PCWA ----------------

Es geht ihm besser, auch wenn Blake sich gerade eben noch in der Sicherheitszentrale übergeben musste. Er steht im Main Event – und er darf nicht verlieren. Er erinnert sich an sein Ziel und hebt berauscht den Kopf. Er wollte es doch so, denn er will diesen Spot, er will diesen Titel und er will den Schlächter.

Miltons Herz schlägt sich vor Angst fast zu Tode und seine Augen verdrehen sich kurz maßlos, beim Gedanken daran, Robert Barker mit mehr Aufmerksamkeit zu bedenken. Der Junge steht vor der richtigen Tür, klopf und wird tatsächlich hereingebeten. Es ist hell hier drin.

„Jede Liga braucht ihren Mythos.“

Lucifer sieht „seinen Schützling“ entsetzt an: „Was zur Hölle machst du hier?“

„Er muss ihn beschützen. IHN, an dessen Krankenbett er ganze Tage und Nächte verweilt hat. Genau DAS Krankenbett, in welches ihn der Schlächter gebracht hat. ER, der es wagt, sich über den Mythos und dessen Liga hinwegzusetzen.“

Das vermeintlich grelle Licht im Raum blendet die Security so sehr, dass Blake sich kurz die Augen reiben muss und mit dieser kindlichen Geste Gabriel gegenüber recht hilflos wirkt. Der ehemalige Principal stellt die noch ungeöffnete Flasche Chianti beiseite und wiederholt sich beinahe sorgend: „Was zur Hölle machst du hier, Blake?“

Der Junge fällt einfach mit der Tür ins Haus: „Du weißt, dass ich dir vertraue. Aber ich glaube, dass der Zeitpunkt gekommen ist, dich vor dir selbst zu schützen.“

Dieser seltsame Unterton in der Stimme „seines Schützlings“, das viel zu blasse Gesicht und die viel zu dunklen Augenringe lassen Lucifer kurz interessiert schmunzeln.

Gabriel Lucifer: „Mich vor mir selbst schützen?“

„Früher oder später verliert man auf dem Schlachtfeld die Orientierung. Es ist nur eine Frage der Zeit von vielleicht ein, zwei Seasons, oder gar einem ganzen Jahr. Es macht ihn wahnsinnig zu sehen, wie das Chaos nach der Ordnung giert, sie langsam verschlingt und sich daran ergötzt. Er erträgt es einfach nicht, dass der Schlächter seine dreckigen Griffel an SEINEN Gabriel legt.“

Blake Milton: „Du hast vergessen, wo du hingehörst, Gabriel.“

Sein Gegenüber lächelt selbstgefällig und übt sich in Geduld. Er mag die Art, wie Blake seinen Namen ausspricht, denn er liebt den Klang von Naivität.

Gabriel Lucifer: „Vielleicht ist das wieder nur ein Teil meines großen Plans?“

Blake Milton: „In welchem Spiel? Deinem? Oder dem von Barker?“

Lucifers Blick verfinstert sich abrupt.

Gabriel Lucifer: „Pass auf, was du sagst, mein Junge.“

Milton macht ein paar Schritte auf ihn zu. Er kann diesem Mann einfach nicht widerstehen. Seine bloße Anwesenheit bringt den armen Jungen schon fast um den Verstand. Blake stöhnt unfreiwillig, bevor er absurd liebevoll nachsetzt.

Blake Milton: „Er hat mehr Macht als du. Und das nicht, weil du es so geplant hast, habe ich Recht, hm? Robert Barker besitzt dich, Gabriel.“

Der Mythos verzieht das Gesicht. Er kann es nicht leiden, wenn „sein Schützling“ versucht, ihn zu beeinflussen.

Gabriel Lucifer: „Du solltest jetzt besser gehen.“

Blake Milton: „Ich werde ihn entmachten.“

Gabriel Lucifer: „Nein, das wirst du nicht! Du hältst dich von ihm fern!“

Blake Milton: „Ich werde ihn stürzen.“

Gabriel Lucifer: „Ich habe gesagt, nein! Hör mir gefälligst zu!“

Blake Milton: „Ich werde dich von ihm befreien und dich wieder dahinbringen, wo du hingehörst.“

Gabriel packt Blake bei den Schultern und schüttelt den Kopf, als müsse er einem Dreijährigen erklären, dass eine Herdplatte heiß ist und so sehr man sie auch anfassen möchte, es dennoch besser nicht tun sollte.

Gabriel Lucifer: „Blake! Lass die Finger von ihm!“

Der Junge betrachtet Lucifer süchtig und tätschelt ihm tatsächlich den Kopf.

Blake Milton: „Mach dir keine Sorgen, hm? Ich bin doch hier um dich zu beschützen.“

Gabriel Lucifer: „Hier geht es doch nicht um mich, Blake. Hier geht es um…“

Blake Milton: „Ich hole mir diesen Shot. Dann den Gerasy samt Schlächter… und dann dich.“

Größenwahn – Robert Barker applaudiert gelangweilt, während Gabriels unbeobachtete Miene kurz sorgenvoller als jemals zuvor wirkt.

Robert Barker: „Das klingt geradezu traumhaft, Milton. Vermutlich, weil es nicht mehr als das ist. Ein Traum.“

Gabriel stößt „seinen Schützling“ grob von sich weg und lacht hörbar gespielt höhnisch.

Gabriel Lucifer: „Hoffnungslos. Der Junge ist einfach zu dumm.“

Er schupst Milton wenig subtil Richtung Ausgang, doch der Schlächter greift nach dessen Arm und zieht ihn zu sich heran. Blakes Herz setzt aus. Gabriel behält die Situation im Auge, ungefähr so als wenn der große und der kleine Sohn etwas wilder an einer befahrenen Straße miteinander balgen und der Vater ihnen den Spaß nicht nehmen will und dennoch aufpassen muss, dass Keiner überfahren wird.

Robert Barker: „Gabriel ist nicht derjenige, den du nach mir finden wirst. Er ist derjenige, an dem du vorbei musst, wenn du zu mir willst. Irgendwie paradox, findest du nicht?“

Fast schon zu penetrant drängelt Lucifer sich zu den beiden und berührt beschwichtigend die Schulter des Schlächters und erntet dafür sofort diesen eiskalten Blick, der Steine zertrümmern könnte.

Gabriel Lucifer: „Ich sagte doch, dass der Junge einfach nur dumm ist. Ich…“

Robert Barker: „Sei still!“

Stille. Kein einziges Widerwort. Der Mythos scheint endlich zu begreifen, wer die Machtposition in dieser Beziehung hat.

Der Sicherheitschef sieht Gabriel, der demütig seinen Blick senkt, sprachlos an. Barkers Reaktion ist ein kurzes Einatmen, bei dem er seine Augen schließt und klarmacht, dass er besseres zu tun hat. Allerdings hat er noch immer nicht den richtigen Schlüssel für seine Gerasy Champion Kabine bekommen und so muss er sich hier ein wenig die Zeit vertreiben, bis er den Main Event mitkommentieren muss, um seinen ersten Herausforderer zu erleben. Eine Arbeit, auf die er nicht die geringste Lust verspürt und so ist es in diesem Moment allein das Zittern von Blake, das ihn bei Laune hält.

Robert Barker: „Du zitterst ja. Hast du Angst?“

Der Junge schweigt und rührt sich keinen Millimeter, als würde er auf einer Tretmine stehen. Schon damals zu „Out of Ashes 2011“ hatte er dieses Gefühl, als ihn diese Augen geradezu angeschrien haben, sich zu fürchten und er sich ein und derselben Frage stellen musste.

Robert Barker: „Fürchtest du mich, Blake? Fürchtest du uns?“

Nur im Augenwinkel erkennt er, dass Lucifer seine Hände zu Fäusten ballt und schmerzlich seinen Kopf zur Seite dreht.

Robert Barker: „Was hast du denn? Macht es dich nervös, dass ich deinen Blake hier und jetzt schlachten könnte? Dass wir ihm jetzt schlimme, schlimme Dinge antun könnten und ihn damit dahinbringen, wo ich dich einst hingebracht habe – in ein Krankenbett für Krüppel?“

Fast schon zu hastig ist die Antwort des ehemaligen Principal.

Gabriel Lucifer: „Er ist es nicht wert!“

Noch immer hält er den Sicherheitschef der PCWA fest. Beäugt ihn kurz, blickt dann wieder zu Gabriel.

Robert Barker: „Ist er nicht?“

Barker verzieht keine Miene. Zeit für ein Spiel. Lucifer winkt ab, versucht zu bluffen, obwohl er es besser wissen müsste.

Gabriel Lucifer: „Tu was du nicht lassen kannst. Wenn du unbedingt eine Erinnerung an einen dummen Rookie haben willst, bitte! Kommt mir ehrlich gesagt sogar sehr gelegen, weil ich ihn sowieso loswerden wollte. Er beginnt mich zu nerven. Mit naiven Menschen halte ich es einfach nicht lange aus. Vielleicht braucht er mal eine richtige Lektion a la Tom Nowak!“

Gelangweilt schlendert Gabriel zu einem Fenster und blickt desinteressiert hinaus. Barker starrt ihm ohne Regung hinterher, einige Gedanken schwirren ihm durchs kranke Hirn.

Glaubst du wirklich, dass ich darauf hineinfalle? Wohl kaum, du solltest mich besser kennen. Oder appellierst du gerade an meine menschliche Seite? Wohl kaum, du solltest mich besser kennen.

Robert Barker: „Ach, braucht er die aus deiner Sicht, ja?“

Ruckartig wendet Lucifer sich den anderen beiden Protagonisten zu und stapft zu ihnen hinüber, in der Hand einen auf dem Fensterbrett liegenden Schraubschlüssel. Kaum hat er sein Ziel erreicht, schmeißt er dem armen Blake das Teil aus nächster Entfernung gegen die Stirn und dieser schreit kurz auf. Eine Platzwunde entsteht nicht, eine Beule wird es aber definitiv werden.

Gabriel Lucifer: „Was bin ich? Ein Pavus? Ein Hate? Sehe ich aus wie Brutus Boyle oder Timothy Toyle? Der Junge rückt mir permanent auf die Pelle! Am Anfang war’s ja noch ganz witzig, aber jetzt ist es einfach nur ekelhaft! Außerdem stört er! Er weiß schlichtweg zu viel!“

Er lächelt überheblich, wohl aber eher des klischeehaften Filmspruchs wegen. Der Schlächter legt den Kopf leicht zur Seite: „Nun, wenn du ihn sowieso loswerden willst… ich halte dich nicht auf.“

Lächelnd macht er eine einladende Geste in Richtung des Mythos‘.

Der Mythos verdreht genervt die Augen und Barker kann gerade noch so ausweichen, als Blake ein harter Upper Cut von Lucifer erwischt. Der Sicherheitschef knallt gegen die Tür, kann sich kaum halten und wird mit einem deftigen Big Boot aus der Kabine getreten. Die Tür springt dabei so weit auf, dass sie von der Wand abprallt und Gabriel sie aufhalten muss, um „seinem Schützling“ auf den Flur nachgehen zu können. Der Junge liegt auf dem Boden, versucht aufzustehen, während Barker sich im Hintergrund die Handflächen abwischt, als hätte er ein Problem damit, sich selbst die Hände schmutzig zu machen.

Ein paar Mal tritt Gabriel Blake in die Seite, bevor er sich zum Schlächter umdreht.

Gabriel Lucifer: „Wollen wir ihn gleich hier schlachten?“

Gespielt überrascht schaut der Schlächter auf, während Lucifer Blake mit seinem Knie an dessen Hals fest gegen die Wand drückt.

Robert Barker: „Wer hat gesagt, dass ich das will? Du hast schon recht: er ist es nicht wert.“

Der Mythos nickt, tritt noch einmal nach und geht zurück in die Kabine. Noch bevor sich die Tür schließt hört man ein erheitertes: „Möchtest du einen Chianti?“

Blake hingegen rappelt sich mühsam auf. Es scheint ihm gutzugehen. Gabriel war umsichtig – die Tracht Prügel, die er regelmäßig von Mad Dog über sich ergehen lassen muss, ist da weitaus schlimmer. Noch nicht einmal das Knie an seiner Kehle war bedrohlich.

Ein zaghaftes Lächeln, dann nickt er gen geschlossene Tür, ganz so, als würde er wissen, der Mythos könne es sehen. Es folgt ein Seufzen. Der Junge lehnt sich gegen die Wand und sucht nach der kleinen Mensch-ärger-dich-nicht-Figur.

Noch einmal sucht ihn die Stimme des ‚Erzählers‘ heim.

Noch einmal tritt er in das Licht. Schwarze Lederschuhe, schwarzer Anzug, ein weißes Hemd. Er. Der ‚Erzähler’ der Geschichte des ‚Boxers’ Tom Nowak.

„Es ist der Krieg, der uns zeigt, was Chaos anrichten kann, wenn keine Ordnung herrschen will. Er zeigt uns, die Konsequenzen unserer Entscheidungen…“

Blake betrachtet die kleine Spielfigur.

Blake Milton: „Ich weiß, wer du bist… und du hättest Tom retten können. Weißt du… ich verstehe nur nicht… wenn du diese Geschichte erzählst, warum lässt du das hier dann alles zu?“

Sein Gegenüber klingt entspannt.

„Was Gabriel Lucifer kann... das kann ich schon lange.“

In der Hand hält er eine lebensecht aussehende Perücke. Es sind die Haare eines alten Mannes…

„Die Geschichte des ‚Boxers’ Tom Nowak, war die einzige, die er in sich hatte…“

Lässig streift er sich zwei Silikonhandschuhe von den Händen.

„… und die letzte, die ich zu geben bereit war. Die Zeiten des Meistererzählers… sie enden heute.“

Statt alter Knochen zu zeigen, spannt sich nun fast jugendliche Haut über den Handrücken.

„Die Erzählung vom Aufstieg und Fall Tom Nowaks war ein Lehrstück. Sie war mein Abschluss mit diesem Sport, der so lange mein Leben war. Sie war eine Erinnerung daran, dass nicht jeder, der in den Ring steigt, ihn als Sieger verlassen wird. Im Krieg, wo das Chaos herrscht, gibt es auch diejenigen, die daran zugrunde gehen. Jede Erfolgsgeschichte, egal wie schön sie sein mag… lässt sich in eine traurige verkehren… allein durch die Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen… müssen. Wir neigen alle dazu, dies in den heutigen, so hektischen Zeiten zu vergessen…“

Die Kamera gleitet nach oben. Fängt das Gesicht des Meistererzählers ein. Schwarze, millimeterkurze Haare.  Er legt Handschuhe und Perücke weg, beginnt sich mit einem feuchten Lappen über das Gesicht zu fahren.

„Es war ein Lehrstück darüber, dass ein Krieg seine Opfer fordert. Nicht mehr und nicht weniger habe ich aufgezeigt. Doch nun ist es Zeit, dieses Geschichte endgültig zu beenden.“

Schließlich blickt ein um viele Jahre verjüngtes Gesicht in die Kamera. Schwach lächelnd.

„Denn zur Legende wird nur der, der den Zeitpunkt zum Abschiednehmen kennt.“

Gott des Krieges.

Elias Martin.

Ares.

Ares: „Wie sagt man hier doch gleich…?“

Martin nimmt die Perücke und die Handschuhe auf und macht sich auf den Weg. Die freie Hand bereits auf dem Griff der Ausgangstür liegend, wendet er sich noch einmal.

Ares: „Ach, ja… Man sagt hier Au revoir…“

Hält inne. Schüttelt lächelnd den Kopf.

Ares: „Nein, nein, nein… es heißt… Lebt Wohl.“

Dann schließt sich die Tür.

Die Erzählung ist zu Ende.

Mike Garland: „What? Ares ist der Erzähler? Brawlin’Rumble Sieger Ares?“

Vincent Craven: „Viel spannender aber ist, wie Lucifer hier auf Milton losgeht. Das wirkte irgendwie aufgesetzt, als wolle er Barker irgendwas beweisen…“

Mike Garland: „…Wie wäre es denn mit Loyalität?“

Vincent Craven: „Lucifer hat alles aufgegeben für den Schlächter! Reicht das nicht?“

Mike Garland: „Wohl nicht! Robert Barker, der große Antagonist der PCWA, hat plötzlich ein Stable anzuführen. Das ist neu für ihn, damit muss er erst klar kommen.“

Vincent Craven: „Und dann mit einem Lucifer, der bereits selbst zig solcher Gruppen – Fight Club mit Keevan, Religion of Death mit Azrael Rage, Kerry & Gaelic mit Sanchéz, Mad Dog oder Blaze – angeführt hat als Untergebenen! Mir würde das Angst machen!“

Mike Garland „Aber Barker ist DIE ANGST!“

Vincent Craven: „Und gleich sitzt er mehrere Minuten neben uns!“

Mike Garland: „Oh Gott, das hatte ich verdrängt…“

Vincent Craven: „…Hoffentlich tut er uns nichts…“


---------------- K&G/PCWA ----------------

~~~Denn ich laufe im Regen ~~~

~

Immer

~

Ich bin der Wanderer in Sturm und Nacht

~

Ich bin…

~

 

Marilyn Manson – Four rusted Horses

 

Who’ll ride this dying carousel?
Four Rusted Horses strangled by their own rope,
When children love our singing

We’ll know that their tired hearts have broke?
That their tired hearts have broke

Everyone will come,
everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead,
Everyone will come,

everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead,

- dead - –

Hier stehe ich wieder einmal.

Ich blicke in den Gang der Verdammten.

Ich sehe das Schlachtfeld.

Meine Waffen… meine Hände… meine Geißeln.

I can see the coffin shining through my tinted window,
Must have missed the sign that said it was a fire sale
I can see the coffin shining through my tinted window,

Must have missed the sign that said it was a fire sale

Everyone will come,

Ich ziehe in diese Schlacht.

Siegen ist mein Ziel.

Ich bin dennoch kein Streiter mehr.

Ich bin ein Verteidiger.


everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead.
Everyone will come,
everyone will come to my funeral to make sure that I stay dead.

Zuspruch wird von mir erkannt und ich empfinde kurze Dankbarkeit.

ICH WILL SIEGEN… SIEGEN!

Azrael Rage – Number One Contender!

Undisputed Gerasy!

You can’t take this from me,
Forbidden in heaven and useless in hell.
You can’t take this from me,

Forbidden in heaven and useless in hell.

- Useless in hell -

Die Arena verdunkelt sich und sofort zucken regelrechte Lichtspots in einem dunkeln Blau durch das Phoenix Center.

ICH WILL…

Es knallt aus den Boxen, nur diese beiden Worte, direkt werden sie wiederholt..

ICH WILL…

Eine Melodie bringt sich mit ein und die Crowd blickt zum Entrance, mittlerweile ist bekannt, dass dieser Song den Hamburger Jung, Pavus Maximus ankündigt.

Harter Gitarrenriff, das Schlagzeug setzt ein – eindeutig Rammstein – aber vom Hamburger noch nichts zu sehen.

ICH WILL…

Die Lichtspots weiten sich aus, durchfluten die Halle, erhellen sie wieder, ein kühles Blau, welches sofort den Eindruck verschafft, dass es gute 5 Grad kälter ist, während die Blicke immer noch den Entrancebereich fokussieren.

Der Vorhang wird zurückgeschlagen und aus dem Dunkel der Katakomben tritt der Hamburger Jung, Pavus Maximus in die blau gefüllte Arena, betritt die Stage und ihm schlägt sofort der Jubel seiner Fans entgegen,

Ich will dass ihr mir vertraut.
Ich will dass ihr mir glaubt.
Ich will eure Blicke spüren.

Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.

Pavus klatscht mit einigen Fans ab, die ihm euphorisch die Hände entgegenstrecken, während er sich weiter zum Ring bewegt.

Ich will eure Stimmen hören
Ich will die Ruhe stören
Ich will dass ihr mich gut seht
Ich will dass ihr mich versteht

Pavus rollt sich in den Ring hinein und stellt sich in eine der Ringecken.

Ich will eure Phantasie
Ich will eure Energie
Ich will eure Hände sehen
Ich will in Beifall untergehen

Die Fans tun, wie ihnen befohlen und spenden Pops vom feinsten, klatschen und grölen sich die Seele aus dem Leib. Pavus scheint das sehr zu gefallen, denn er breitet seine Arme aus und lässt die Stimmung auf sich wirken, saugt sie regelrecht in sich auf.

Seht ihr mich?
Versteht ihr mich?
Fühlt ihr mich?
Hört ihr mich?

Mike Garland: „Und hier unser Free Agent und Cryption Crown Holder.“

Jane Nelson: „Und sein Gegner aus Chicago, Illinois, USA… Er ist der „Swingin’ Wrestler“… er ist der Träger der Cryption Crown… Chris McFly Juniooooor!“

Zeit also für das nächste Match. Ein weiteres Match in einer Liga in der er gar keinen Vertrag hat. Langsam kommt er auf die Rampe, den Titelgürtel über die linek Schulter gelegt und die Arme in die Hüften gestemmt. Scheint so als wenn er wohl doch öfters hierher kommen wird.

Diese Stadt hat einen Bahnhof

Ein paar Kirchen, einen Park

Ein Industriegebiet, ein altes Heimatlied

Und einen Supermarkt

„Wellcome back!“ – „Fuck the Indies!“

„Wellcome back!“ – „Fuck the Indies!“

„Wellcome back!“ – „Fuck the Indies!“

„Wellcome back!“ – „Fuck the Indies!“

Vincent Craven: „So was habe ich noch nicht gesehen. Der Mann spaltet die PCWA fast vollkommen was die Sympathie angeht.

Mike Garland: „Ich teile eher die Meinung der Kritiker. Wir haben hervorragende eigene Wrestler. Wozu also den Mann aus den Indies holen?“

‚Schlächter‘: „Wie so vieles ist es die Angst, die hier die Motivation ist. Die Firma weiß, dass mir kein aktueller PCWA Akteur das Wasser reichen kann und deshalb strecken sie ihre Fühler über die ganze Welt, in der Hoffnung mein Kryptonit zu finden.“

Mike Garland: „Du denkst also, dass McFly dir gefährlich werden könnte?“

‚Schlächter‘: „Mit Sicherheit nicht.“

Langsam geht er die Rampe herunter. Heute hat er sich einen kleinen Scherz erlaubt. Er hat sich das Promo Shirt von Pavus noch mal besorgt und trägt es mit abgeschnittenen Ärmeln als Muskelshirt. Auf der Brust prangert gut und für jeden lesbar „Chris Mc Who?“. Spaß muss sein und mit dem Wikinger hat er seinen Frieden gefunden.

Lauter liebe, nette Leute

Wohnen hier in dieser Stadt

Wo es nur einen gibt den keiner liebt

Weil man mit dem immer Ärger hat!

Immer wieder lockert er mit Dehnübungen die Schultern und Nackenpartie. Ein Ritual. Der Blick geht dabei zu den anderen Wrestlern die schon im Ring sind. Viele fremde Männer und eine Frau. Heute Abend werden sie ihn jedoch kennen lernen.

Das ist Bad, Bad Leroy Brown

Dem ist alles zuzutrau’n

Denn in jedem krummen Ding

Da hat er die Finger drin

Er geht an der Absperrung entlang. Manche zeigen ihm den Mittelfinger andere klatschen mit ihm ab. Als er von der Rampe die letzten Schritte geht und die Bucht zum Ring vor sich hat hebt er demonstrativ den Titelgürtel in die Luft. Er ist hier. Nur das zählt im Moment. Und wer weiß was Morgen kommt.

Ja noch keiner hat’s gesehen

Dass er irgendetwas tut

Er sitzt in Bars herum macht keinen Finger krumm

Und trotzdem geht’s ihm gut

Vincent Craven: „Ein wahrer Durchstarter, mit vielen Vorschusslorbeeren zu uns gekommen und nach kürzester Zeit mit einem Titelbelohnt worden.“

Mike Garland: „Aber hier hat er es nicht wieder mit Pavus alleine zu tun. Hier steht ihm quasi das halbe Roster entgegen.“

‚Schlächter‘: „Das halbe Roster der PCWA dürfte ein gutes Aufwärmtraining sein, wenn der Preis ein Kampf gegen den Schlächter ist.“

Vincent Craven: „Ich gebe es ungern zu, aber die Firma tut gut daran ihn hier halten zu wollen. Und zur Zeit tritt er fast als vollwertiges Mitglied des Rosters an. Es gibt soweit ich weiß keine Einschränkungen.“

Mike Garland: „Du machst mal ein Zugeständnis an die Firma?“

Vincent Craven: „Jupp.“

Mike Garland: „Wer bist du und was hast du mit Vincent gemacht!?“

Ja er fährt den dicksten Schlitten

Den’s für Geld zu kaufen gab

Er ist nicht gross, nicht schön Doch im Handumdrehen

Schleppt er die tollsten Tussis ab

Wieder steigt er, wie auch bei den anderen Kämpfen noch auf das zweite Turnbuckel und zeigt noch einmal den Gürtel bevor er mit einem Sprung runter hüpft und sich umdreht. Wieder der Blick in Richtung Decke als wenn er dort nach irgendetwas suchen würde. Vielleicht die Antworten auf manche Fragen. Dann schließt er kurz die Augen. Wieder überstrahlt seine Entschlossenheit alles andere.

Das ist Bad, Bad Leroy Brown

Dem ist alles zuzutrau’n

Denn in jedem krummen Ding

Da hat er die Finger drin

Er geht in einer der Ringecken in die Hocke. Und schaut sich alle die im Ring sind genau an. Einige sollen sehr gut sein. Von anderen hält er menschlich nichts. Wieder ist die Zeit der Worte vorbei und die Zeit der Taten gekommen. Und heute ist das nächste Kapitel dran.

Die „Unreleased First Edit“ des Daft Punk Tracks „End of Line“ ertönt und Blake Milton betritt gewohnt emotionslos die Rampe. Das Publikum jubelt zurückhaltend, während sich die weibliche Fangemeinde überzeugt die Seele aus dem Leib kreischt und damit durchaus Feindseligkeit in den Reihen der Alistair Brunswick Groupies weckt. Die PCWA ist nun mal ein Schlachtfeld.

‚Schlächter‘: „Milton… nicht mehr als ein weiteres Opfer.“

Das Wort „Security“ zieht sich in weißen, lichtreflektierenden Lettern über die Rückseite seines schwarzen Shirts, genau wie bei all den anderen PCWA-Sicherheitskräften hier in der Halle. Es dauert nicht lange und Blake setzt sich in Bewegung. Die Kameras schalten auf Zeitlupe und die Medien überschlagen sich als die großen, hellen Augen des Jungen den Undisputed Gerasy Champion fixieren.

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Kritiker: „Der absolute Außenseiter gegen den absoluten Primeheel!“

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Nur diese eine Battle Royal und Blake legt den Grundstein seiner eigenen Geschichte, wie er in einem Undisputed Gerasy Title Match das Chaos, Robert Barker, entmachtet und die Ordnung, Gabriel Lucifer, wieder herstellt.

Vincent Craven: „Der Sicherheitschef ist nun auch da… wer fehlt noch?“

The hottest, hottest under the sun
Ain't nobody fuckin' with me, man
You already know that, pimpin', yeah
Cash Money Records, where dreams come true
Fuck up my dreams, somebody goin' die tonight
You already know that, pimpin'
Hey, it's Cash Money Records man, a lawless game

Unfuckin' believable, little Wayne's the president
Fuck 'em, fuck 'em, fuck 'em even if they celibate
I know the game is crazy
It's more crazy than it's ever been
I'm married to that crazy bitch, call me Kevin Federline

It's obvious that he'll be Cash Money 'til the death of him
The ground shall break when they bury him, bury him
I know one day they gotta bury him
But I lock my casket tight baby, so I don't let the devil in


Hudson

Hudson kommt die Rampe runter, auffallend die vielen Ketten die  er neben der I´M Me Kette zum Ring trägt. In typischer „Baller“ Manier hält er diese in die Kamera. Ein Blick in das Publikum und ein Blick in den Ring alles wirkt etwas träge geradezu lustlos.

Fast meint man ihn seufzen zu hören.

Er rutscht unter dem untersten Seil in den Ring und fängt gleich mal ein paar Planche Liegestütze zu machen, anstatt dem üblichen vorzeigen der Muskel bleibt Hudson einfach im Ring sitzen und sieht emotionslos in die Augen seiner Gegner.

Ohne Regung sitzt er dort im Ring, wartend auf den nächsten Gegner.

Vincent Craven: „Mit Jamie Hudson sind nun fast alle Wrestler im Ring!“

Mike Garland: „Aber wir warten noch auf einen Rückkehrer!“

‚Schlächter‘: „Das hoffe ich doch, denn diese Maden dort im Ring lassen mich schon jetzt in einem Anflug von berechtigter Arroganz mein Training vernachlässigen.“

Aus den Boxen des PCWA Theaters schallt “Perkins” von Peyote Asesino. Ein Teil der Fans beginnt zu jubeln, wissen sie doch, dass diese Musik nur zum ehemaligen Tribune Díego Alejandro Sanchéz gehören kann. Die anderen verhalten sich eher zurückhaltend bis ablehnend. Trotz seiner versöhnlichen Worte zu Beginn der Show wollen sie durch Leistung überzeugt werden. Ohne große Show, er will das ganze Prozedere nicht unnötig in die Länge ziehen – tritt er durch den Vorhang und sprintet zum Ring. Der Deutschmexikaner rollt sich in den Ring und stellt sich diesem Kampf.

Ohne große Lichteffekte dröhnt das Theme der next CENTURY gods aus den Lautsprechern. Die beiden wollen bei dieser Battle Royal ein gehöriges Wort mitreden.

NO respect

NO loyality

NO regrets

Alistair Brunswick tritt aus dem Entrance. Der selbsternannte Superstar stemmt die Hände in die Hüften, schiebt sich die Sonnenbrille ins Haar und macht sich entschlossenen Schrittes auf den Weg in den Ring. Den Ring, den er heute nur als Sieger verlassen möchte.

 

where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

Direkt hinter ihm erscheint Patricia Selladore. Mit der ihr eigenen Mischung aus Langeweile und Verachtung wirft auch sie zunächst einen Blick in das weite Rund. Dann setzt auch sie sich, leicht humpelnd allerdings, in Richtung des Seilgevierts in Bewegung.

‚Schlächter‘: „Na, da haben wir doch endlich mal ernstzunehmende Gegner.“

Vincent Craven: „Willst du wirklich gegen sie antreten, falls sie gewinnen? Gerade Patricia?“

‚Schlächter‘: „Besonders Patricia, Craven. Sie ist wahnsinnig und kann heftiger austeilen als die meisten ihrer Kollegen hier… glaube mir, ich kenne Geschichten über sie, die dir auf ewig den Schlaf rauben würden!“

 

where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

 

Für einen Moment verharrt Alistair am Entrance, während „Here“ von VAST laut durch die Arena hallt. Auf dem Screen sehen wir noch einmal die Szene vom Imperial Impact, in der Alistair den ausgelaugten James Good coverte und ihm so den Tribune Title entriss.

all i know is that i'm here
drifting somewhere in the vast
somewhere in eternity
and i never want to leave

Die beiden klatschen noch einmal ab und warten auf ihre noch folgenden Gegner.

Mike Garland: „So… alle sind im Ring! Das Match kann nun also beginnen.“

Vincent Craven: „WAS IST DAS???“

Mike Garland: „WAS ZUR HÖLLE????“

Caleb Yuma ist soeben über das dritte Seil auf den Hallenboden gesprungen. Die Menge ist überrascht, die anderen Wrestler ebenfalls. Vor allem Blake Milton. Was zur Hölle ist hier gerade passiert. Einer der Geheimfavoriten hat sich direkt mit Beginn des Matches selbst eliminiert. Auch Barker schaut am Kommentatorenpult etwas überrascht drein.

Der New Media Superstar geht nun seinerseits zum Tisch und schnappt sich Mike Garlands Headset. Bevor er anfängt zu reden, schaut er frech grinsend den Schlächter an.

Caleb Yuma: „Ich weiß, die Welt fragt sich, was hat dieser dumme Rookie da getan… ich weiß Valkos Heritage fragt sich, was hat dieser dämliche Anfänger gemacht. Ich sehe Blake an, dass er sich genau das gerade fragt.“

Ein künstlerische Pause… ein Blick zum überraschten und entsetzten Blake Milton… ein entschuldigendes Schulterzucken… der Blick zurück zu den drei Kommentatoren.

Caleb Yuma: „Zur Hölle, selbst der Undisputed Gerasy Champion fragt sich das gerade. Aber es ist einfach so, dass ich nicht nach deinen Regeln spiele. Du hättest dir sicher gewünscht, einen Rookie wie mich zum Fraß vorgeworfen zu bekommen. Das wäre schön gewesen, nicht wahr?“

Der Schlächter versucht die Kommentare Yumas überhaupt nicht aufzunehmen und schaut seinerseits gelangweilt am Prestige Challenge 2011 Gewinner vorbei Richtung Ring. Das entlockt dem Social Media King of  the Ring ein weiteres Lächeln.

Caleb Yuma: „Ich will diese Abkürzung nicht. Ich will nicht über diese Battle Royal zum Number One Contender werden. Ich will es nach meinen Regeln schaffen. Ich will den Quest 4 the Best gewinnen. Und ich will dies mit bisher ungekannter Dominanz schaffen. Dafür benötige ich die schwerste Ausgangssituation mit den härtesten Brocken direkt in der ersten Runde. Ich werde mich während des Turniers zu einem Diamanten schleifen! Und vielleicht bist du ja dann noch Champion…“

Mit diesen Worten gibt die PCWA Internetsensation Mike das Headset zurück und macht sich auf, über die Rampe in den Backstagebereich zu gehen. Im Ring hingegen, kann die Battle Royal endlich richtig starten.

Vincent Craven: „Mmmh, also geht es jetzt ohne Yuma weiter oder was!?“

Mike Garland: „Ja, so sieht es wohl aus…“

‚Schlächter‘: „Yuma zeigt sich mal wieder in seiner ganzen Lächerlichkeit. Erst verschenkt er seinen Cryption Shot, weil er nicht bereit ist und jetzt so eine Scheiße? Erbärmlich. Mr. New Media ist eben doch nicht mehr als selbstgenerierter Hype!“

Mike Garland: „Alle hier im Ring gehen noch extrem vorsichtig vor, keiner wagt sich so richtig vor. Es gibt viel zu verlieren heute Abend!“

Vincent Craven: „Wir haben es heute schon mehrfach gesagt: Hier trifft die Créme de la Créme der PCWA aufeinander!  Da willst du kein allzu großes Risko eingehen, Mike..“

Mike Garland: „Das hier ist eine Art kalter Krieg im PCWA Ring. Keiner traut sich den anderen anzugreifen! Das ist ja...DA! Die next CENTURY gods gehen in die Offensive, greifen PAVUS MAXIMUS direkt an ...“

‚Schlächter‘: „So wie man es von ihnen erwarten konnte. Angriff ist die beste Verteidigung und das Ausnutzen der Überzahl ist einfach nur intelligent.“

Vincent Craven: „Der norddeutsche Hühne hatte es heute ja bereits mit Alistair zu tun, die beiden dürften seitdem vor Pavus einen gehörigen Respekt haben.“

Mike Garland: „DOUBLE CLOTHESLINE GEGEN DEN NORDDEUTSCHEN! DA GEHT DER RIESE ZU BODEN! Mittlerweile ist auch das Chaos um die drei herum ausgebrochen, aber das ist sicher die momentan spannendste Schlacht dort im Ring ...“

Vincent Craven: „IRISH WHIP in die Ringecke. Die next CENTURY gods haben hier einfach einen großen Vorteil: Sie arbeiten zusammen.  Patricia nimmt Anlauf....NEIN! Pavus trifft sie mit ausgefahrenem Knie direkt in die Bauchgegend! AUA!“

Mike Garland: „Patricia trägt ja immer noch die Bandage seit ihrem Match gegen Caleb Yuma.  DAS hat richtig weh getan. Pavus geht jetzt in die Offensive gegen Brunswick....“

Diego Sanchéz und Elroy Schmidke beharken sich auch sogleich und Chris McFly wird von Jamie Hudson von hinten umgriffen. Schnell versucht er den Indie-Superstar zu eliminieren, aber der kann einige Elbowsmashes als Konter zeigen und sich aus der Umklammerung seines Gegners befreien. Missile Dropkick! Hudson fliegt zurück in die Arme des bisher eher passiven Blake Miltons. Drop to Hold – gekonnt holt der Sicherheitschef Jamie auf den Boden der Tatsachen zurück.

Doch da ist schon Chris McFly, um sich mit „Mad Dogs Zögling“ zu beschäftigen.

Azrael Rage geht nun zwischen das Tag-Team in diesem Match und schnappt sich die vermeidlich Schwächere und hämmert Patricia einen krachenden Chop auf den Oberkörper… während Pavus mit Alistair in der Ringecke hängt. Der Hamburger versucht geschickt seinen großen Körper unter Brunswick zu schieben und den Next Century God so zu eliminieren.

Vertical Suplex gegen Milton von Chris McFly! Der kann aber nicht lange verschnaufen, den er wird von Jamie Hudson erneut gefasst. BACK SUPLEX. McFly landet hart auf dem Nacken.

Vincent Craven: „LOW BLOW… AUTSCH… Rage muss den harten Cheap Shot einstecken und krümmt sich nun erstmal.“

‚Schlächter‘: „Habt ihr Rage grunzen gehört? Das klang einfach nur lächerlich. Wer gibt solche Töne von sich?“

Mike Garland: „Patricia wendet sich wieder vom ehemaligen Teufel ab und rennt zu Brunswick…“

Vincent Craven: „Forearm gegen Pavus Maximus. In die Rippe.”

Mike Garland: “Kick rechts, Kick links… wieder in die Seite!“

‚Schlächter‘: „Ausgezeichnet.“

Der Mexikaner im Ring will die Chance nutzen und zieht gekonnt eine Clothesline gegen Rage, um den Teufel aufs Apron zu schicken! Diego setzt einige Tritte nach, doch der Regenläufer hält sich am unteren Ringseil fest. Und zieht sich schnell und geschickt zurück in den Ring. Elbowdrop von Sanchéz.

Blake wird derweil von Jamie Hudson angegriffen… er lädt ihn zum F5 auf… Blake nutzt den Schwung und kontert mit einem DDT… Chris McFly hilft Blake auf die Beine… auch Hudson rappelt sich hoch, noch benommen, lehnt gegen die Seile… Double Clothesline von McFly und Milton gegen Hudson… klarer Versuch, ihn aus dem Ring zu bekommen. Doch Hudson lehnt sich gegen das Seil… DOUBLE BIG BOOT… Geschickt zieht Hudson beide Beine hoch und knallt sie den jungen Stars unter die Kinnlade.

Eben hing Pavus noch in den Seilen, doch schon hat er sich wieder hervorgekämpft gegen die next Century gods. Alistair und Patricia sehen dennoch nicht ein, dass sie zurückweichen sollen. Mit Schlägen und Tritten wollen sie den Wikinger begraben, doch dieser kann einen gewaltigen Elbow-Smash gegen Patricia setzen und diese so kurzzeitig zu Boden schicken. Jetzt hat sich der Hüne Alistair gepackt und diesen einfach in die Seile geworfen, wo er jetzt gefährlich nah am Ausscheiden hängt.

Mike Garland: „Wird Pavus hier den Tribune Champion heraus werfen?“

Sofort stürzt sich der Hanseat ins Geschehen und versucht tatsächlich Alistair Brunswick über das Seil zu hieven. Dieser macht sich schwer und wehrt sich natürlich mit mehreren Schlägen ins Gesicht von Pavus. Da ist auch wieder Patricia, die einfach von hinten auf Pavus draufspringt und sofort einen Sleeperhold ansetzt. Pavus wütet wie ein Beserker, doch das Living Dead Girl hält sich gut fest und würgt langsam die Kraft auf dem Giganten raus. Auch Alistair hat sich wieder aus seiner misslichen Lage befreit und geht jetzt mit mehreren Schlägen in die Magengegend auf Pavus los, so dass dieser in die Knie gehen muss.

Vincent Craven: „Wir hatten sicherlich damit gerechnet, aber jetzt bringen die next Century gods hier ihr Numbers Game voll zum Einsatz.“

Währenddessen schlägt sich Elroy Schmidtke mit Azrael Rage herum. Schmidtke hat es geschafft mit einem tiefen Dropkick Azrael von den Beinen zu holen und setzt nun mit einem Elbow nach. Ein weiterer Elbow soll folgen, aber Rage dreht sich weg und so knallt der Evil Citizen nun auf den Boden. Schnell versucht sich der Regenläufer wieder aufzurichten und auch Schmidtke will gleich wieder auf die Beine, wird allerdings gleich wieder mit einem gewaltigen Schlag von Rage zu Boden gehämmert.

Mike Garland: „Rage steht bereit und will Schmidtke wohl rauswerfen.“

Vincent Craven: „Elroy steht auf und taumelt.“

Sofort wird der Same old Shit Verfechter von Rage gepackt und fliegt im hohen Bogen über das oberste Seil.

Vincent Craven: „Kein Problem für Rage den deutlich leichteren Elroy rauszuwerfen.“

Mike Garland: „Rauszuwerfen? Der hängt da noch und hat mit keinem Fuß bisher den Hallenboden berührt.“

Das Elroy aber gar nicht herausgeflogen ist, hat Rage gar nicht realisiert. Schnell mit einer Rolle zieht sich Schmidtke wieder in den Ring und postiert sich hinter Rage, der scheinbar gar nicht mitbekommen hat, dass Schmidtke nicht rausgeflogen ist. Der First Captain tippt dem Schild der PCWA auf die Schulter. Dieser dreht sich um und E-K-O! Doch nicht! Azrael warf Elroy einfach ab, bevor dieser seinen Move vollenden konnte. Elroy ist hart auf den Steiß aufgekommen, richtet sich aber auch gleich auf. Da lauert der ehemalige Teufel schon. FINAL SIN LARIAT! Abgeduckt, doch da ist wieder Sanchez! Spinning Leg Lariat gegen Elroy. Doch er rennt damit sofort in die Fänge von Rage. Chokeslam gegen den Mexikaner und dieser geht hart zu Boden. Da hat sich nun aber Jamie Hudson hinzugesellt und dieser versucht tatsächlich mit einem Dropkick Rage in die Seile zu treiben.

Vincent Craven: „WAS? Rage ist über das Seil gegangen! Durch Hudson!“

Mike Garland: „Aber er hat sich gefangen und steht auf dem Apron.“

‚Schlächter‘: „Eines muss man diesen Maden ja lassen. Abgesehen von diesem Witz von Media Guy steht hier jeder seinen Mann, um diese einmalige Chance nutzen zu können, um an einen Undisputed Gerasy Shot zu kommen!“

Hudson will sofort nachsetzen, doch anstatt seinen Gegner endlich herauswerfen zu können, fängt er sich einen wuchtigen Headbutt ein, der ihn sogleich zu Boden schickt. Eilig klettert Rage wieder in den Ring, wo sich Elroy gerade erhebt! Elroy sieht hier seine Chance und nutzt sie auch!

Mike Garland: „E-K-O gegen Rage!“

Vincent Craven: „Aber er hat keine Zeit sich lange zu freuen. Chris McFly Junior hat sich hinter Elroy postiert.“

Mike Garland: „Sofort versucht McFly Schmidtke über das Seil zu werfen, doch dieser wehrt sich natürlich!“

Schmidtke versucht sich hier mit Elbows zu helfen, während auch McFly einige Schläge auf den Rücken Schmidtkes prasseln lässt. Dieser hält sich dabei fest und kann daher nur mit einem Arm reagieren. Eine Schwäche, die McFly sofort ausnutzen möchte. Er dreht dem Evil Citizen den Arm um, damit er damit eine Hebelwirkung erzeugen kann. Weiterhin hält sich Schmidtke am Seil fest und kämpft krampfhaft um sein Überleben in dieser Battle Royal.

Vincent Craven: „Elroy kämpft hart, bisher ist noch keiner außer Yuma rausgeflogen… wird Schmidke der nächste sein?“

Mike Garland: „Das wäre eine wahre Sensation. Aber so schlecht wäre es nicht – vielleicht kommt dann noch ein bisschen mehr Fahrt auf!?“

‚Schlächter‘: „Der Preis ist einfach zu verlockend. Zumindest solange, bis sie realisieren, dass sie erst gegen den Schlächter antreten müssen, um den Titel zu bekommen.“
 

Vincent Craven: „Vielleicht muss auch Pavus raus? Die Next Century Gods sind wieder ganz nah dran!“

Mike Garland: „Der Hüne hängt auf dem Top-Rope… die Füße sind vom Boden gehoben.“

Vincent Craven: „Doch er krallt sich fest, er hält sich fest.“

Mike Garland: „Alistair setzt harte Elbowschläge in die Magengegend.“

Vincent Craven: „Doch da ist Milton!“

Mike Garland: „SPRUNG… Uhh… das hat nicht gut geklappt… Blake schießt über das Ziel hinaus!“

‚Schlächter‘: „Das passiert, wenn man eine Security in den Ring mit Wrestlern lässt.“

Blake wird geistesgegenwärtig von Alistair Brunswick über die Seile geschickt, kann sich aber auf dem Apron halten… Brunswick geht in die Ecke, steigt auf das zweite Seil und deckt Pavus Maximus mit Schlägen ein… Blake rettet sich in den Ring, rennt in die Ecke, 2nd Rope, Springboard… und holt dann Brunswick mit dem Jumping Back DDT vom zweiten Seil aus der Ecke, weg vom Hamburger.

Hudson rennt nun in die Seile, nimmt Schwung und sucht sich dann gleich mal das beste geeignete Opfer und rammt somit Chris McFly seinen Fuß gegen den Hinterkopf.

IT`S ME

Anstatt sich aber weiter mit CMJ zu beschäftigen, wendet er sich allerdings sofort Azrael Rage zu. DOCH SPRINGT EINEN SPINKICK! Hudson geht zu Boden.

Elroy ist nun fest entschlossen Milton rauszuwerfen, doch dieser denkt gar nicht daran aufzugeben, obwohl er weiß, dass Schmidtke ein hartes Kaliber ist. Doch mehrere schnelle Punches treffen den Evil Citizen ins Gesicht. Schlussendlich ist es aber ein harter European Uppercut von Elroy, die Milton zu Boden schickt. Sofort will sich Elroy Milton greifen und beenden, was er angefangen hat, doch plötzlich wird er von hinten gepackt. Diego Sanchéz hatte sich von hinten angeschlichen, um Elroy ins Hintertreffen zu befördern. Full Nelson Position. Elroys Körper und Gesicht ist vollkommen ungeschützt. Milton ist recht fix wieder auf den Beinen und mit mehreren Punches wird der Magenbereich des Man of the thousand Nicknames traktiert. Blöderweise hat Diego seine Rechnung ohne Patricia Selladore gemacht, die mit einem harten Kick an den Hinterkopf die Abgelenktheit des ehemaligen Tribunes ausnutzte. Wie von einer Kanonenkugel geht der Mexikaner zu Boden und Schmidtke ist schneller frei, als Blake es lieb ist. Ein Punch wird geblockt und E-K-O!

Mike Garland: „Elroy in Hochform!“

Vincent Craven: „Sofort packt er Milton!“

‚Schlächter‘: „Elroy sucht sich mal wieder den leichtesten Gegner… scheinbar ist er wirklich nicht so dumm wie er aussieht.“

Mike Garland: „Doch da ist Pavus!“

Hart wird Elroy von einem Running Big Boot getroffen. Doch auch Pavus hat die Rechnung ohne Patricia gemacht. GREETINGS FROM CATALUNYA! Der Spinning Wheel Kick trifft punktgenau und schickt auch sofort den Riesen auf die Matte. Patricia aber schien nicht zu sehen, dass auch noch andere im Match sind. Ein harter Dropkick von Chris McFly Jr. trifft sie ins Gesicht. Alistair ist aber gleich zur Stelle und will Patricia helfen. SONNYBOY gegen McFly Jr.! Hart wird McFly in die Ecke geworfen. Alistair scheint kurz erfreut, aber lange Zeit hat er nicht. Rolling Lariat von Diego A. Sanchez gegen Brunswick! Sanchez will sich sogleich Brunswick packen, doch bevor er das kann, wird er von der FINAL SIN LARIAT niedergefegt. Er dreht sich einmal um die eigene Achse und knallt auf den Nacken auf. Azrael Rage hatte hier seine Chance gesehen und sofort genutzt.

Vincent Craven: „ELROY STEHT UNGÜNSTIG… RAGE! RAGE! RAGE!!!“

Mike Garland: „SCHMIDTKE FLIEGT… AUTSCH…“

Das Schild der PCWA befördert den Evil Citizen mit einer Clothesline über das dritte Seil, doch Schmidtke bleibt mit seinem rechten Bein in den Seilen hängen und unsanft auseinandergerissen. Mit dem linken Bein landet er gebeugt auf dem Boden, das rechte hängt nach halb im Ring… Als sich das rechte Bein löst, fliegt Elroy ungebremst mit dem linken Knie voran auf den Hallenboden. Das rechte fliegt sogleich hinterher.

Schmerzverzerrt schreit der längste PCWA Gerasy Champion aller Zeiten auf.

Vincent Craven: „Elroy ist draußen, aber das scheint nicht gut gegangen zu sein…“

Mike Garland: „Er hat sich ganz ungünstig in den Seilen verhakt und ist dann ungeschützt auf den Hallenboden geknallt…“

Vincent Craven: „Schmidtke zeigt es auch an, er zeigt auf seine Beine! Die Sanitäter kommen sogleich angerannt, um ihm zu helfen.“

Mike Garland: „Hoffentlich ist nichts Schlimmes passiert…“

‚Schlächter‘: „Was für ein Weichei. Danach lässt er sich schon helfen. Er sollte verdammt froh sein, dass er beim Rumble damals den Titel verloren hat, denn nach meiner Schlachtung wäre er vermutlich niemals wieder auf den eigenen Beinen gewesen…“

Um solche Probleme können sich die Insassen des Ringes aber nicht kümmern. Dort geht der Kampf sogleich weiter.

Vincent Craven: „Milton steht wieder!“

JUMPING BACK DDT gegen Azrael Rage. Dieser hat gar keine Zeit zu reagieren und bekommt den Move in voller Härte ab.

Mike Garland: „Was für ein Movefeuerwerk hier!“

‚Schlächter‘: „Kein Wunder bei so vielen Wrestlern. Ihr beide seid wirklich zu leicht zu begeistern.“

Blake Milton weicht gleich der Angriffsserie von Sanchéz aus, indem er einige Schritte nach hinten zurück weicht. Im Rückwärtsgang hat er allerdings übersehen, dass ihm dort jemand im Weg steht.

Mike Garland: „MILTON KOLLIDIERT MIT MCFLY! Der Indie Star wirbelt herum und fackelt nicht lange. Eine Kickserie drängt den Deutschen in die Defensive.  Der FSP und GWS World Champion dreht auf...“

Vincent Craven: „BLAKE KOMMT DEN SEILEN GEFÄHRLICH NAHE...McFly rammt ihm das Knie in den Magen und die Security sackt in die Seile hinein ... Die Halle steht hinter dem Mann aus Chicago.“

CMJ! CMJ! CMJ!

Mike Garland: „McFly nimmt Anlauf..DANGEROUS SPEAR! Sein ganz persönliches Tribut an Andy Menace! Milton jetzt in einer ganz prekären Lage...“

‚Schlächter‘: „Andy wer?“

Vincent Craven: „McFly drückt mit aller Macht gegen den Sicherheitschef, der ist auch schon mit einem Teil seines Körpers auf der anderen Seite der Seile ...Das wird verdammt eng...“

Mike Garland: „Blake kann sich aber noch irgendwie fangen...LANDET AUF DEM APRON, ABER MCFLY GIBT NICHT NACH...UND BEMERKT NICHT DIE GEFAHR VON HINTEN!!! JAMIE HUDSON WILL DIE SITUATION AUSNUTZEN, KOMMT VON HINTEN MIT SCHWUNG...“

Aber McFly hat das irgendwie gespürt und geahnt, blitzschnell lässt er von Blake Milton ab und duckt sich aus dem Weg. Hudson kann nicht mehr rechtzeitig abbremsen und rast direkt in die Seile hinein und hängt nun mit dem Oberkörper über dem Abgrund, während die Beine in der Luft über dem Ring baumeln.

Vincent Craven: „WO IST BLAKE??? AUF DEM HALLENBODEN JEDENFALLS NICHT...DA!!! Er hat sich auch weggeduckt in letzter Sekunde scheinbar und jetzt arbeiten er und der Swinging Wrestler zusammen ... HUDSON IST OHNE CHANCE!!!“

Mike Garland: „DA FLIEGT ER AUS DEM RING! Das war’s mit der Chance auf einen Gerasy-Shot bei CORE! Blake Milton hat die Situation derweilen genutzt, wieder in den Ring  zurück zu hüpfen.“

‚Schlächter‘: „Es ist ein Zeugnis von Unfähigkeit, wenn jemand, der sich ernsthaft Wrestler nennen will von jemandem wie Milton rausgeworfen wird. Der Kerl ist eine Security. Mehr nicht… ganz ehrlich, sollen das da vorne wirkliche meine potenziellen Herausforderer sein?“

Die Next Century Gods folgen mit einem Whip-In gegen Diego Sanchéz… Alistair und Patricia stehen in Lauerstellung…DOUBLE SPINEBUSTER! Diego ist erst mal geplättet, doch da komm Pavus Maximus und knallt Patricia erneut einen harten Chop auf den Oberkörper!

Er packt sich Selladore gleich zum Double Arm DDT, doch dagegen hat Alistiar Brunswick etwas! Ein Clothlineversuch wird aber von Azrael Rage unterbunden. Dieser konnte mit einem Big Boot gegen den Kopf punkten und gleichzeitig gibt’s den Double Arm DDT von Pavus gegen Patricia Selladore… Doch in einer Battle Royal ist jeder dein Feind und so geht Rage nun auf Pavus los! Er drängt ihn in die Ringecke und will ihn wohl mit einigen Schlägen dazu bringen ein leichterer Gegner zu werden. Der Hamburger wehrt sich mit all seinen Mitteln gegen das Stämmen Rages.

Blake nimmt sich nun Brunswick zur Brust. Patricia Selladore geht dazwischen, weil sie mitbekommen hat, dass Blake es wohl nicht so mit der holden Weiblichkeit hat. Blake ist irritiert und geht sie nicht an…

Vincent Craven: „Oh, klares Ablenkungsmanöver!“

‚Schlächter‘: „Du sagst das, als wäre das etwas Schlechtes, Craven. Wenn du eine Schwachstelle bei deinem Gegner siehst, dann nutzt sie aus, oder versagst. Und die Gods sind vieles, aber keine Versager.“

Mike Garland: „Jetzt punktet Alistair wieder mit einem Schlag gegen Blake.“

Vincent Craven: „Das hat die Security nicht gut gemacht und jetzt wird es wieder einmal bedrohlich für ihn, denn es heißt erneut zwei gegen einen.“

‚Schlächter‘: „Hoffentlich ist es endlich soweit, damit er endlich meinen Ring verlassen muss.“

Mike Garland: „Wobei sich auch Chris McFly und Diego Sanchéz ein spannendes Duell in der anderen Ecke des Ringes liefern…”

Vincent Craven: „Und außerdem Pavus Maximus und Azrael Rage – die eigentlich verbündet sein sollten…“

‚Schlächter‘: „Rage war noch nie Teamspieler. Vielleicht lernt Pavus diese Lektion heute, bevor es irgendwann zu spät ist.“

Mike Garland: „Zumindest gibt es hier einen fairen Kampf zwischen den beiden, in dem Rage momentan immer noch am Drücker ist.“

‚Schlächter‘: „Fairness wird überbewertet.“

Vincent Craven: „OH… HARTER PUNSH VON PAVUS GEGEN AZRAEL!“

Ein wuchtiger Schlag zieht dem Schild fast den Kopf vom Rumpf. Benommen wankt er zurück, sodass Maximus nun aus der Ecke angestürmt kommt. EIN LARIAT FEGT RAGE ZU BODEN.

Ein Snapmare sitzt unterdes von Diego gegen Chris McFly, der Mexikaner will sofort die Arme des CMJs greifen doch der dreht ihn sogleich herum und befördert sich zeitgleich in den Stand. Diego hat die Arme verknotet, was McFly zu einem gezielten Tritt nutzen kann. NORTHERNLIGHT SUPLEX. Doch damit nicht genug. Chris will den Mexikaner eliminieren und hebt ihn dazu wieder auf die Gehglieder zurück. Doch auch der ehemalige K&G Anführer ist noch nicht so angeschlagen wie gedacht. Eilig umgreift er McFlys Kopf… REVERSE DDT.

Mike Garland: „Blake will erneut gegen Brunswick vorgehen…“

Vincent Craven: „Aber da ist schonwieder Patricia… und Blake bremst ab.“

Mike Garland: „Doch da ist Pavus Maximus… er smasht alle drei in die Ecke!!!“

Blake und Patricia fallen dabei benommen aufeinander und Blake schupst sie völlig verstört von sich runter. Pavus grinst und hilft Blake auf.

Doch hier kommt Sanchéz und will die Situation nutzen. Dropkick trifft Milton und der fällt sofort in die Seile. Der Berliner mit mexikanischen Wurzeln will sofort nachsetzen und sich eine Nummer weiter wrestlen, doch Pavus hat die gleiche Idee mit ihm. Avalanch gegen Diego und der wankt nun zu Milton. BLAKE ZIEHT DAS SEIL RUNTER… Diego landet auf dem Apron!

Doch Blake will nun auch nicht Pavus den Rücken zu drehen. Das wäre ein Fehler und so sucht er die Flucht nach vorne. Lock-Up gegen den deutlich stärkeren Hamburger Jung. Dies nutzt Sanchéz sogleich, um der Gefahrenzone wieder zu entgehen.

Vincent Craven: „SPRINGBOARD DROPKICK GEGEN MILTON UND PAVUS!!!“

Mike Garland: „WOW… Der Mexikaner hat nichts verlernt!“

Vincent Craven: „MILTON UND PAVUS FLIEGEN NACH VORNE…“

Mike Garland: „Und auch Diego landet unsanft und bleibt erst einmal liegen…“

Vincent Craven: „Doch da wird McFly von Rage in die Seile geschickt.“

Mike Garland: „Dagegen kann er nicht ankommen. Rage ist zu groß, er kann keinen Reversal durch bekommen.“

Vincent Craven: „McFly federt zurück… Rage will eine Clothesline setzen. Baseball Slide!“

Unter den Beinen von Rage rutscht McFly hindurch. Doch nicht nur das. Er rutscht auch unter dem Bottom Rope hindurch nach draußen.

Mike Garland: „Oh dieser Feigling! Er ist nicht über das dritte Seil raus und somit noch nicht eliminiert.“

Vincent Craven: „Das nenne ich mal einen cleveren Schachzug.“

‚Schlächter‘: „Garland, ausnahmsweise kannst du von Craven lernen. Solche Moves haben nichts mit Feigheit zu tun. Es ist lediglich die traurige Verweichlichung der Allgemeinheit, die zu feige ist, um Regeln zu dehnen und Schlupflöcher auszunutzen. McFly hat hier alles richtig gemacht!“

Verwirrung ob des Verbleibs seines Gegners legt sich auf das Gesicht des Schildes. Ein Moment wie geschaffen für die Next Century Gods! DOUBLE SPEAR! Der Regenläufer muss zu Boden; aber damit nicht genug. Sofort muss Rage in die Ringecke und Alistair schickt seine Tag-Team Partnerin mit einem gewaltigen Whip hinterher… ERNEUTER SPEAR! Das Hinterteil von Rage wird zwischen zweites und drittes Seil gequetscht.

Mike Garland: „Wie ein Rammbock! Wie ein Rammbock!“

Vincent Craven: „Jetzt wollen sie gemeinsame Sache gegen Azrael machen. Denn so haben sie die Chance ihn zu eliminieren!“

‚Schlächter‘: „Und es wäre auch Zeit. Dieser Riese sollte mit seiner Kraft eigentlich alles zerstören und früher hätte er das auch gekonnt, doch heutzutage kann er einfach nicht mehr mithalten, wenn er gegen talentierte Leute antritt.“

Mike Garland: „DA IST PAVUS! Er schnappt sich Brunswick!“

Vincent Craven: „Und hämmert eine Schlagsalve auf seinen vorherigen Gegner.“

Mike Garland: „Erstaunlich wie lange sich die beiden noch halten, obwohl sie schon ein Match in den Knochen haben!“

Vincent Craven: „Patricia hämmert einige Forearms gegen Rages Kopf und der sackt immer weiter zusammen…“

Mike Garland: „Doch nun sieht sie, dass Brunswick in Gefahr ist!“

‚Schlächter‘: „Warte ab!“

Vincent Craven: „Pavus hat ihn aufs Apron gehievt!“

Mike Garland: „AUFPASSEN PAVUS… DA KOMMT PATRICIA!!!“

Vincent Craven: „SIE SPRINGT IN DEN RÜCKEN DES HÜNEN… ALISTAIR ZIEHT DAS SEIL RUNTER… PAVUS… PAVUS…“

Mike Garland: „FLIEGT AUF DEN BODEN! MAXIMUS IST RAUS! ER IST RAUS…“

Vincent Craven: „Und wird damit bei Core nicht um die höchste Krone in diesem Sport kämpfen. Dafür aber bekommt er Nummer 6 im Quest for the Best Turnier zugelost.“

‚Schlächter‘: „Ausgezeichnet! Qualität scheint sich so langsam durchzusetzen. Jetzt noch Rage und Milton raus und dann dürfte die Sache geritzt sein.“

Pavus verzieht sich bereits schon wieder Richtung Backstage, als Azrael Rage den Moment nutzen will. Er will sogleich Patricia Selladore eliminieren und krallt sie sich.

Mike Garland: „DA IST SANCHÉZ! DA IST SANCHÉZ!!!“

Vincent Craven: „CLOTHESLINE! CLOTHESLINE GEGEN ALISTAIR, GEGEN DEN TRIBUNE!“

Mike Garland: “ELIMINIERT! ELIMINIERT… DER TRIBUNE IST DRAUSSEN!”

Vincent Craven: „WOW, da hat er sich nicht mehr in den Ring retten können. Und der erfahrene Mexikaner weiß die Situation zu nutzen und den Tribune gleich hinauszuwerfen.“

‚Schlächter‘: „Verdammter Mexikaner.“

Mike Garland: „Und damit ist er dem großen Ziel eine Nummer näher.“

‚Schlächter‘: „Wenn er unbedingt geschlachtet werden will, muss er doch nur danach fragen. Frisches Blut ist immer gut, aber ob so eine Zerstörung wirklich ein tragbarer Main Event für eine Pay-Per-View Veranstaltung ist?“

Ausgeschieden! Alistair bleibt noch einen Moment auf dem harten Boden liegen und lässt den Trubel auf sich wirken. Dann richtet er sich schnell wieder auf, wirft einigen Damen in der ersten Reihe ein Kusshändchen zu und macht sich dann auf den Weg in Richtung Ausgang. Seine Zeit ist noch nicht ganz gekommen…

Vincent Craven: „Und muss nun auch gleich seine Teamkollegin nachfolgen?“

Mike Garland: „Rage hat sie in seinen Klauen und Brunswick kann ihr nun nicht mehr helfen…“

‚Schlächter‘: „Die Hilfe hat sie nicht nötig. Selbst in ihrem Zustand ist sie besser als Rage es je war.“

Diego dreht sich derweil zu Blake Milton um und möchte nach Alistair die Security folgen lassen. Ein wilder Schlagabtausch entsteht, denn Blake will dem Mexikaner nicht nachgeben. Eine rechte trifft den Drachen, doch nun eine rechte Milton. Plötzlich blockt der jüngere der beiden und zeigt einen Kick gegen den Oberschenkel Diegos. Wie will geworden feuert er weitere Kicks los. Sanchéz gerät ins Wanken. DDT!

Chris McFly schleicht sich derweil wieder in den Ring und läuft zu Patricia und Rage.

Mike Garland: „ER WIRD DOCH NICHT???“

Vincent Craven: „MCFLY HEBT RAGE UND SELLADORE AN…”

Mike Garland: “Doch Rage stützt sich am Apron ab… Patricia krallt sich am Schild fest.”

‚Schlächter‘: „Wenn Pat fliegt, steht der Sieger dieses Matches eigentlich direkt fest: Der Schlächter! Denn niemand außer ihr hat ernsthafte Chancen mich beim CORE zu entthronen.“

Vincent Craven: „ESELSTRITT!“

Mike Garland: „PATRICIA TRIFFT INS GOLDENE…“

CMJ fasst sich zwischen die Beine und geht benommen zu Boden. Kurz erhebt sich Patricia, doch da ist Blake Milton, der nun die Situation nutzen will. Er steht auf dem Top-Rope und springt Rage, der sich gerade wieder in den Stand hocharbeitet mit einem High-Crossbody an, doch wird aufgefangen. Milton ist zu kurz gesprungen, Rage bekommt ihn zu fassen – und trägt ihn nun in Richtung Seile.

DROPKICK VON SANCHÉZ…

Vincent Craven: „Rage wankt… und fällt noch vorne… BODYSLAM…“

Mike Garland: „So halb zumindest… Azrael Rage plättet Blake Milton, der nur noch nach Luft schnappt.“

‚Schlächter‘: „Ich hoffe der Quotenmexikaner fliegt bald. Ich hasse es, wenn Leute auf ihrer Ethnizität rumreiten, nur um Cheap Pops zu erhalten und Merchandise zu verkaufen.“

Diego packt sich den ehemaligen Teufel sogleich und jagt ihn am Kopf gehalten zu den Seilen. Auf der anderen Seite des Ringes ereignet sich ein Monkey Flip von CMJ gegen Selladore…

Vincent Craven: „Oh, oh… PATRICIA LANDET AUCH AUF MILTON!“

Mike Garland: „McFly hat sich elegant aus ihrem Versuch erwehrt ihn rauszuschicken.“

‚Schlächter‘: „Unser Indystar hält sich wirklich gut. Mal sehen, wann er realisiert, dass ihm ein Sieg die Tracht Prügel seines Lebens einbringen wird.“

Vincent Craven: „Jetzt macht er sich erst einmal zu Rage und Sanchéz auf…“

Sanchéz nutzt derweil den hohen Schwerpunkt des Regenläufers, um ihn über das oberste Seil zu drücken. Doch CMJ unterbindet den Versuch des Mexikaners Rage hinauszuwerfen.

Mike Garland: „Was hat das zu bedeuten?“

Elbowsmashes treffen die Rippen des Mexikaners, doch da ist Azrael. Er rast heran… CLOTHESLINE… CLOTHESLINE… jagt Diego Alejandro Sanchéz über das dritte Seil auf den Hallenboden!

Vincent Craven: „SANCHÉZ IST RAUS! SANCHÈZ MUSS GEHEN!!!”

Mike Garland: “CMJ SCHAUT WÜTEND ZU RAGE… KICKS, SCLÄGE… GEGEN DAS SCHILD.”

‚Schlächter‘: „Endlich. Hasta la vista, Diego. Das war mehr als jeder von uns von dir erwartet hat und weitaus mehr als irgendjemand hier sehen wollte.“

Díego bleibt einen Augenblick draußen liegen und schnauft durch. Er hatte nicht mit dem Sieg gerechnet, so hält sich seine Enttäuschung in Grenzen. Er rappelt sich auf, klatscht mit einigen Fans ab und verschwindet dann Backstage.

Vincent Craven: „Sanchéz sehen wir im Quest wieder! Gegen Schmidke, wie es momentan aussieht…“

Mike Garland: „Und damit haben wir die Final Four!“

Vincent Craven: „Chris McFly, Azrael Rage, Patricia Selladore und Blake Milton – wer hätte das gedacht?“

Mike Garland: „Rage hatte ich durchaus auf dem Zettel und die anderen sind wohl allesamt Geheimfavoriten gewesen. Von daher, ist das schon gut so.“

Vincent Craven: „Auf der einen Seite beharken sich Patricia und Milton!“

Mike Garland: „Und auf der anderen Seite wieder McFly und Rage. Die beiden werden heute keine Freunde mehr.“

Vincent Craven: „Das müssen sie ja auch nicht.“

Areal Rage hat den Chicagoer in der Ecke schon fast über das Turnbuckel geschmissen. Ein letzter Schlag und McFly rutscht ab und landet auf dem Apron. Und die härteste Stelle am Ring wird ihrem Ruf wieder mal gerecht. CMJ landet auf dem Hintern und es scheint als wenn sein Steißbein unglücklich aufgekommen sei. Doch er ist nicht eliminiert. Schnell rollt er sich unter dem Bottom Rope wieder rein.

Vincent Craven: „McFly wieder im Match.“

Mike Garland: “Rage hat damit nicht gerechnet…”

Vincent Craven: „MCFLY PACKT IHN… GERMANSUPLEX… WOW… gegen Rage. Unfassbar!“

Mike Garland: „Alle Achtung!“

Vincent Craven: „DA! Auf der anderen Seite könnte es zu einer Eliminierung kommen!“

Patricia ist nun in arger Bedrängnis. Blake Milton verpasst ihr noch einige harte Schläge in die Seite und drückt sie über das oberste Ringseil! Es fehlt nicht mehr viel und er hat sie eliminiert.

Mike Garland: „Patricia Selladore ist am Ende! Sie zappelt wie wild mit den Armen und Beinen, aber Blake verdreht ihr ohnehin bereits verletztes Bein nur noch mehr! Das war’s wohl für das ‚Living Dead Girl‘!“

Vincent Craven: „Ja, es sieht so aus, als müsste sie hier eine weitere Niederlage einstecken!“

Mike Garland: „Da! Patricia sackt in sich zusammen!“

Wie durch einen Schleier hört Patricia die Stimme ihres Vaters in ihrem Kopf.

„Wenn dein Gegner erkennt, dass du am Ende bist, dann gibt es einen Moment, in dem er unachtsam ist. Dies ist der Moment, in dem du einen Caleb Yuma besiegen kannst.“

Vincent Craven: „Nun muss Blake nur noch… NEIN! NEIN! PATRICIA SELLADORE BÄUMT SICH AUF UND BEKOMMT MILTON OBERKÖRPER ZU FASSEN!!“

Mike Garland: „DA IST MCFLY… ER WIRFT SELLADORE RAUS… DAS AUFBÄUMEN KAM ZU SPÄT!“

‚Schlächter‘: „Und damit geht die letzte ernstzunehmende Gegnerin.“

Vincent Craven: „Sie muss sich bei der nächsten Vendetta Mad Dog und Jamie Hudson stellen.“

Mike Garland: „MILTON SOLL GLEICH HINTERHER… MILTON SOLL GLEICH HINTERHER.“

Vincent Craven: „MCFLY WILL SICH INS FINALE KÄMPFEN…“

Mike Garland: „ABER        MILTON HÄLT FEST, ER HÄLT VERDAMMT NOCHMAL FEST.“

Vincent Craven: „Blake versucht sich in die Ringecke zu ziehen, er versucht dem Druck zu entkommen!“

Mike Garland: „Aber McFly stellt sein Bein in den Weg. Versucht seinen Körper zwischen rettende Ringecke und Gegner zu drücken.“

Vincent Craven: „Blake geht auf die Knie…“

Mike Garland: „Gut gerettet vom Security! Jetzt kann McFly ihn kaum rausschmeißen.“

Vincent Craven: „Nur eine Kneestricks sitzen und bringen Blake nun gänzlich auf den Boden.“

Mike Garland: „RAGE KOMMT, RAGE KOMMT ANGERANNT…“

Vincent Craven: „BELLY TO BELLY SUPLEX! BELLY TO BELLY…”

Mike Garland: “Wäre Rage leichter, hätte McFly ihn vielleicht sogar über die Seile werfen können, aber so ist er ‘nur’ dem Angriff entgangen.”

Vincent Craven: „Azrael zieht sich an den Seilen hoch.“

Mike Garland: „Gute Position für McFly Rage zu eliminieren…“

Vincent Craven: „Aber auch eine gute Position für einen Backdrop Rages…“

Mike Garland: „McFly scheint auch abzuwägen. Ein Kick vom Indiestar.“

Vincent Craven: „Er geht kein Risiko. Er will das Match anscheinend doch gewinnen, obwohl er eben noch Rage geholfen hatte.“

Mike Garland: „Noch ein Kick… aber Rage fängt den Tritt ab. ENZURIGIRI!!! Das Schild geht zu Boden.“

Vincent Craven: „Hart wurde der Teufel an der Schläfe getroffen. McFly will nachsetzen, denn Rage kommt nur langsam auf die Beine…“

Mike Garland: „Doch da ist Milton… DA IST MILTON!!! CLOTHESLINE… MCFLY MUSS GEHEN… ER FLIEGT RAUS!!! ER IST DRAUSSEN!!!“

‚Schlächter‘: „Da hat er es scheinbar begriffen, dass er sich nur eine Tracht Prügel geholt hätte. Er ist ja fast freiwillig gesprungen…“

Wütend klopft der Indiestar auf den Boden. So hatte er sich das nicht vorgenommen und nun ist auch sein Plan nicht aufgegangen in einem möglichen Halbfinale gegen Caleb Yuma anzutreten. Dafür hätte er als Nummer 8 oder Nummer 12 rausfliegen müssen. Wütend steht Chris an der Guardian Rail und sieht kurz hinauf den zu beiden Finalisten. Ehe er den Kopf schüttelt und die Szenerie verlässt.

Vincent Craven: „Und da waren es nur noch Zwei!“

‚Schlächter‘: „Rage versus Milton und einer von den beiden soll tatsächlich bereit sein mir meinen Titel abzunehmen? Dazu müsstet ihr schon beide schicken!“

Mike Garland: „Wir haben nun auf jeden Fall die zwei besten der Battle Royal noch im Ring.“

‚Schlächter‘: „Ausgezeichnet. Ein alternder Ex-Star und ein Non-Wrestler. Und ihr habt euch wirklich gefragt, warum die PCWA in den Indies neue Wrestler sucht?“

Rage und Milton starren sich an. Sie sind die letzten beiden und das scheinen sie nun durch die Zurufe der Fans zu realisieren. Nur noch ein Mann, und zwar der, dem sie gerade in die Augen blicken, steht zwischen ihnen und ihrem großen Ziel. Dem Sieg und damit der Chance auf den Undisputed Gerasy Champion Title bei Core.

Beide mit ähnlichen Motiven. Beide wollen die PCWA retten: Der eine möchte in sie eine beim Impact abgelöste und längst überholte Ordnung zurückbringen und der andere strebt für sie eine Utopie an, indem er die PCWA von seinen ehemaligen Eigenschaften erlöst, wie er sich scheinbar selbst von ihnen erlöst hat. Motive mit denen beide heute Abend überzeugen konnten. Aber wer wird nun die überzeugendsten Argumente haben?

Der Erfahrene setzt den ersten Schlag, aber Milton erwidert. Er ist schon deutlich außer Atem – mehr als sein Gegner Rage – aber dennoch holt er alles aus sich raus. Wieder landet das Schild einen Schlag, nun die Security. Die Fans sind nicht ganz entschieden, aber die meisten schlagen sich auf die Seite von Azrael und feuern den Regenläufer an. Wird ihm das den Vorteil sichern.

Ja, denn er kann den nächsten Schlag von Milton blocken und mit einem Kick folgen. Blake fliegt in die Ringecke. Blake ist angeschlagen und Rage will ihn aus der Ecke ziehen, um ihn über das Seil zu werfen. Blake klammert sich jedoch ans Polster.

Vincent Craven: „Blake hält sich fest… will nicht einfach nachgeben.“

Mike Garland: „DAS POLSTER REISST AB… BEIDE FLIEGEN IN DIE RINGMITTE ZURÜCK.“

Vincent Craven: „Das sah schon ziemlich… blöd aus.“

Rage ist höchst verärgert. Er stürmt auf Blake zu, der weicht jedoch aus und Rage kracht in die blanke Ecke… er torkelt umher… und Milton reißt ihn mit einem Clothesline zu Boden.

‚Schlächter‘: „Rage hätte seine Gegner zerstören müssen, doch jeder der das Match gesehen hat, kann ja wohl bezeugen, dass er vieles ist, aber nicht dominant!“

Mike Garland: „Dafür scheint aber Blake Milton immer mehr dazu zu lernen. Und er kann hier mit dem Ex-Gerasy mithalten.“

‚Schlächter‘: „Für eine Security schlägt Milton sich nicht schlecht.“

Jetzt will Blake Milton das Ende herbeiführen. Er hebt den Regenläufer auf die Beine und schickt ihn in die Seile – bedrohlich nah den Seilen will er ihn erwischen, doch Rage duckt ab. Milton schießt also ebenso in die Seile… und beide treffen sich in der Ringmitte wieder.

Vincent Craven: „FINAL SIN LARIAT!!! FINAL SIN LARIAT SCHICKT BLAKE ZU BODEN!”

Mike Garland: „Der Finishing Move des Schildes könnte die Vorentscheidung sein.“

‚Schlächter‘: „Sollte Rage hier tatsächlich den Sieg davon tragen, werde ich dafür sorgen, dass er seinem neuen Nickname gerecht wird und ihn durch einen verdammten Blutregen jagen!“

Vincent Craven: „Dafür muss er Blake Milton nun aber erst noch eliminieren.“

Mike Garland: „Tatsächlich kann der deutlich größere Rage Milton ausheben und hochstemmen. Wie eben trägt er ihn zu den Seilen.“

Vincent Craven: „Nun kann ihn keiner davon abhalten den Security zu übernehmen.“

Mike Garland: „Mad Dogs Zögling zappelt wie ein Hund!“

Vincent Craven: „RAGE HEBT IHN ÜBERS DRITTE SEIL! BLAKE IST BALD DRAUSSEN!“

Mike Garland: „NOCH NICHT! NOCH NICHT!“

Vincent Craven: „HEADLOCK… HEADLOCK!“

Mike Garland: „BLAKE ZIEHT… UND RAGE… RAGE… FÄLLT… ER FÄLLT!!!“

Vincent Craven: „MIT MILTON… MIT MILTON! BEIDE… BEIDE! RAUS… RAUS…“

Mike Garland: „BEIDE SIND RAUS? WAS IST NUN???“

‚Schlächter‘: „Ist das deren Ernst? Double Elimination? Da wollten wohl beide gleichzeitig aus dem Ring flüchten, um nicht gegen mich antreten zu müssen.“

Verwundert starren Blake Milton und Azrael Rage zu den Ringrichtern, die gleich neben ihn stehen. Charly Swanson hebt den Arm des Regenläufers in die Höhe – er glaubt anscheinend, dass Milton zuerst auf dem Boden war. Doch nun hebt Nelson Frider den Arm der Security in die Höhe. Frider sieht es wohl umgekehrt wie sein Kollege.

Vincent Craven: „Die Referees scheinen sich auch nicht ganz entscheiden zu können…“

Mike Garland: „Was nun?“

‚Schlächter‘: „Ich weiß nicht, ob ich traurig sein oder mich freuen soll. Zwar fehlt mir durch dieses Ergebnis eine echte Herausforderung, aber gleichzeitig ist das Gefühls dieses Gürtels um die Hüften verdammt gut.“

Vincent Craven: „Frider und Swanson besprechen sich noch einmal. Sie scheinen aber auch nicht zu einem anderen Ergebnis zu kommen, als wir…“

Mike Garland: „Keine hat gewonnen…“

Vincent Craven: „Oder beide…“

Mike Garland: „Mit diesem Ergebnis kann wohl keiner so recht zufrieden sein…“

Vincent Craven: „Aber noch ist keine Lösung in Sicht, zumal wir am Ende unserer Sendezeit angekommen sind!“

Mike Garland: „Vendetta 82 endet mit einem Fragezeichen! Wie heißt der Main Event von Core?“

Vincent Craven: „Wir wissen es nicht…“

‚Schlächter‘: „Wow, das hat so viel Spaß gemacht, dass ich es hoffentlich nie wieder machen muss. Wenn mir jetzt jemand endlich die richtigen Schlüssel für den Gerasy Lockerroom geht, kann ich endlich gehen.“


---------------- K&G/PCWA ----------------