Liebe Grüsse aus Hamburg, Freunde des kreativen Schreibens.

Klaus: Wir grüssen euch auf das herzlichste. Ohne euch wäre die PCWA traurig.

Kathrin: YEAH... HiHiHiHiAhHaHaHaHa (usw.)

Sven: Klaus???? Editierst du an der Show? WAS FUMMELST DU AN DER SHOW?

Hauke: Kann mal einer die Kirchenglocken abstellen?! Verfickte Scheisse! *fluch*

Nani: Die PCWA... nur Vollidioten

Kathrin *immer noch am ablolen*

Nani: Wir müssen das auf eine philosophischere Ebene heben

Sven: Hat jemand den roten Faden gesehen?

Kathrin: Hihihihi

Klaus: Kathrin ist das sich wiederholende Element, was jedes gute Rp braucht.

Kathrin: Hihihihihi

Sven: Klaus? Fertig?

Klaus: Huh?! GRRRR! Show kann raus!

Hauke: Ar%&#%@€4^¢$£$^±{°°π√•|5


------------------ PCWA ------------------

 

FALLING PHOENIX

 

praeteritum

Das Phoenix Theatre.
Erbaut auf den Trümmern der GCWF wurde es einst zum Symbol des aufsteigenden Phoenix'.
Legenden wie Díego Ortega, Keevan oder Valkos Heritage feierten hier ihre größten Triumphe. Sie alle lebten den großen Traum, der nicht jedem vergönnt ist, standen Im Rampenlicht. Irgendwann war ihre Zeit vorbei und sie machten Platz für neue Stars.

Azrael Rage. Blake Milton. Mad Dog.
Neue Stars rückten in den Fokus. Männer, die zu den größten dieses Sports gehören. Auch ihre Zeit wird irgendwann vorbei sein, denn nichts ist vergänglicher als die Zeit selbst. Sie holt uns alle ein.

Nur eine Konstante blieb. Die Phoenix Crossover Wrestling Association.
Menschen kommen und gehen. Die Idee aber lebt für immer.

Dachten wir zumindest.

 

praesentia

Die Warteschlangen vor dem halbleeren Theatre sind überschaubar. Im Akkord tasten die Ordner von Gabriel Security einen Fan nach den anderen ab. Ein Griff unter die Arme - check. Ein Streichen über das Shirt - check. Ein prüfender Blick in den Rucksack - check. Mehr Zeit bleibt nicht, denn es sind viel zu wenige Ordner eingesetzt.
Zu wenige Imbissstände.
Zu wenige Toiletten.
Zu wenig von allem.

Das ist die Gegenwart der einst ruhmreichen PCWA. Jeder bekommt eben das, was er verdient.

 

posteritas

Niemand weiß, was der Morgen bereit hält.
Noch immer hat sich kein Investor gefunden, der frisches Geld in die Liga pumpt. Sie am Leben erhält. Ein Traum ist nur solange ein Traum bis das Erwachen folgt. Oder der Tod.
Nicht immer ist der Morgen schön.

Und, vielleicht viel wichtiger: Wird es ein Morgen geben?

Willkommen zur letzten Vendetta.


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Eine dunkle Ecke. Davon gibt es aktuell reichlich in dem Phoenix Theatre. Interims-Chef Azrael Rage versucht Strom zu sparen, indem die unbenutzten Teile der Halle nicht beleuchtet werden.  Allerdings findet dieser hier genau die Person, die er sucht. Es war nicht schwer… Er ist dem Gestank gefolgt. Der Lichtschalter wird gedrückt und die Augen des PCWA-Urgesteins weiten sich, als er das Antlitz der Person sucht.

Azrael Rage: „Das ist ein scheiß Witz, oder?“

Vor ihm in einer Ecke liegt Gabriel Lucifer mit einer fast leeren Flaschen Chianti in der Hand, Erbrochenen auf dem Oberkörper und so betrunken, dass er nur noch lallen kann.

Gabriel Lucifer: „Azrael…warum…warum…hast du…dir von… von Blake…keinen Termin geb…geben lassen?“

Ohne zu antworten greift Azrael Rage einfach diesen Gabriel Lucifer am Mantel und schleift ihn hinter sich her.

 

Eine Stunde und Zwanzig Minuten später…

Das Wasser wird abgestellt.

Gabriel Lucifer: „Azrael, das ist genug… Das Wasser ist kalt und so sauber war ich seit Monaten nicht mehr.“

Der Duschkopf wird abgestellt.
Naserümpfend antwortet Azrael.

Azrael Rage: „Stimmt, weil Du Dich seit Monaten nicht gewaschen hast.“

Zur Erklärung: Azrael hatte den stockbetrunkenen und stinkenden Gabriel Lucifer einfach in die nächste Gruppendusche gezerrt, ein Geschirrspülmittel gegriffen und das triefende Elend einfach über eine Stunde mit kalten Wasser und dem Reiniger „gewaschen“. Besser gesagt ihn einfach samt Klamotten unter einer Dusche postiert, diese angemacht und eine ganze Flasche von dem Reiniger über diesen gegossen. Er war eh zu betrunken, um sich zu wehren und wer den aktuellen Gesichtsausdruck von Rage kennt, weiß dass dies eh keine gute Idee gewesen wäre. Lucifer ist nun für seine Verhältnisse sauber und wieder etwas nüchterner.

Gabriel Lucifer: „Was interessiert dich, ob ich mich wasche?“

Ein Rülpsen von Lucifer, dass den ganzen Raum innerhalb kürzester Zeit in einer Wolke von Erbrochenengeruch und Chianti hüllt.

Gabriel Lucifer: „Besser gefragt, was interessiere ich dich überhaupt? Bring mich jetzt zu Blake!“

Wütend blickt Azrael ihn an.

Azrael Rage: „Was ist nur aus Dir geworden, Gabriel?“

Dieser blickt zum Boden, während er immer noch im Nassen sitzt und keine Andeutungen macht aufzustehen.

Gabriel Lucifer: „Ich bin alt geworden… und überhaupt, wie ich schon sagte, was interessiert es dich, ob ich in meiner Kotze verrecke?“

Azrael Rage: „Du Idiot!“

Das Handy wird gezückt vom aktuellen Interims-Chef, welcher wieder in einem Anzug und ohne Schminke zur Show erschienen ist. Er tippt etwas in das Smartphone, während er weiter spricht.

Azrael Rage: „Ich bin Dein Freund.“

Giftend antwortet Lucifer.

Gabriel Lucifer: „Ich habe keine Freunde, außer Stevie vielleicht… und natürlich meinen Jungen. Blake. Oh ja. Bring mich zu Blake, Azrael.“

Die Augen werden verdreht von der lebende PCWA-Legende, die mit aller Mühe versucht die PCWA zu retten.

Azrael Rage: „Sagtest Du schon und nein, ich bringe Dich nicht zu diesem kleinen Psychopathen. Sieh doch nur an, was aus Dir geworden ist, seitdem Du an seiner Seite bist.“

Beleidigt dreht sich Lucifer weg.

Gabriel Lucifer: „Wo war denn meine Wahl? Was tust Du denn für mich, Azrael? Blake ist immer für mich da. Du hast mich doch längst aufgegeben und nun tauchst du hier auf und folterst mich.“

Das Smartphone wird weggesteckt von Azrael.

Azrael Rage: „Ich habe Dir eine Chance gegeben, Gabriel. Ich wollte, dass Du Dir selbst hilfst, denn sonst wirst Du immer tiefer sinken.“

Er hockt sich jetzt ab.

Azrael Rage: „Aber Du bist nur in Deinem eigenen Alptraum am dahinsiechen. Dabei bist Du der Verteidiger der PCWA. Du bist unser Kämpfer beim One Million Ring.“

Lucifer spuckt etwas von dem Spülmittel, das in seinen Mund gekommen war, aus.

Gabriel Lucifer: „Das ist doch wieder nur deine Art mich zu verspotten. Die werden mich zerreißen dort und du weißt das!“

Kopfschüttelnd antwortet Azrael.

Azrael Rage: „Wenn Du in diesem Zustand da auftauchst? Bestimmt! Aber dann verliert die PCWA eine Millionen Euro und höchstwahrscheinlich gehen wir dann unter.“

Schulterzucken von Lucifer.

Gabriel Lucifer: „Ich würde das gerne verhindern, aber vermutlich werde ich scheitern. Was hast du denn auch von mir anderes erwartet?“

Zähnefletschen von Azrael Rage.

Azrael Rage: „Ich hatte erwartet, dass Du endlich mal aufhörst hohle Phrasen von Dir zu lassen und mit mir Seite an Seite die PCWA… unsere Heimat… rettest. Ich habe Dir eine Chance gegeben Dir selbst wieder aufzuhelfen, die Heimat und Dich zu retten. Weil ich Dein Freund bin.“

Gabriel Lucifer: „Blödsinn! Du hast mich zum Tode im Ring verurteilt.“

Kurz ballt Azrael die Faust. Wie gerne würde er der Wut freien Lauf lassen.

Azrael Rage: „Ach ja und eine Millionen Euro als Kopfgeld für etwas, dass ich hier und jetzt selbst tun könnte angesetzt?“

Die Hand öffnet sich wieder.

Azrael Rage: „Gabriel, bitte, ich habe Dir diese Bürde auferlegt, weil ich an Dich glaube. Ich bin fest der Meinung, dass der wahre Gabriel Lucifer der perfekte Verteidiger der Million ist.“

Jetzt packt Rage seinen einstigen Mentor an den Schultern und rüttelt ihn.

Azrael Rage: „Siehst Du denn nicht, was hier vorgeht, Gabriel? Verstehst Du die Situation nicht? Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und ich brauche einen Gabriel Lucifer in meinen Reihen, der fokussiert ist und das Ziel, genau wie ich, im Auge behält.“

Knurrend stößt Lucifer die Hände seines Freundes weg.

Gabriel Lucifer: „Fass mich nicht an! Ihr alle meint über mich bestimmen zu können, aber keinen interessiert es wie es mir dabei geht. Spiel doch den Retter der PCWA, klopfe die jungen Wilden im Ring weich, wie es dir beliebt, aber hör auf über mich zu verfügen. Ich bin niemandes Marionette. Ich bin ein alter Mann, der gerne Chianti trinkt und das Verfaulen seines einst starken Körpers beobachten will. Verarscht mich dafür so viel ihr wollt, denn meine Worte stoßen doch eh bei jedem auf taube Ohren. Also verpiss dich, Azrael!“

DAS. IST.DER.LETZTE.TROPFEN!
Das Fass läuft über. Die gewaltige Pranke der lebenden PCWA-Legende schnellt hervor und greift sich die Kehle des immer noch recht wehrlosen Lucifers. Mit Gewalt wird dieser die Wand hochgedrückt.

Azrael Rage: „Ich höre Deine Worte, Gabriel. Ich höre Widerspruch. Paradoxen. Du willst niemandes Marionette sein, aber tust was Dein – wäh – Sohn Dir sagt. Du willst nicht über Dich bestimmen lassen, aber Deinen Freund bittest Du um Hilfe und Führung. Ich erwarte weder das eine, noch das andere von Dir. Ich will, dass Du selbst bestimmst, Verantwortung wie ich übernimmst und endlich wieder der Mythos bist, den die PCWA aktuell braucht.“

Die Zweite Hand von Rage schnellt auch zu der Kehle von Lucifer und sie beginnt zu drücken, so dass diesem schnell die Luft ausgeht.

Azrael Rage: „Wenn Du wie ein Toter behandelt werden willst, kann ich das arrangieren. Ich kann es hier und jetzt beenden.“

Die Hände von Lucifer klopfen gegen die mächtigen Arme von Rage, da er nicht mehr genug Luft hat, um zu antworten. Jetzt lässt der aktuelle Boss ihn los und der alte Säufer fällt wieder zu Boden.
Hustend und röchelnd antwortet Lucifer nach einigen Sekunden, während er sich auf dem nassen Boden krümmt. Dabei spuckt er Blut. Er hat sich wohl auf die Zunge gebissen.

Gabriel Lucifer: „Das bereust du, Azrael… Das lasse ich nicht mit mir machen.“

Ein Lächeln auf dem Gesicht von Rage. Wut ist besser als Selbstmitleid.

Gabriel Lucifer: „Ich bin Gabriel Lucifer. So behandelt man mich ni… nicht.“

Jetzt hockt sich Azrael wieder ab und klopft seinem Freund auf die Schulter.

Azrael Rage: „Schon besser, Gabriel, schon besser. Das hört sich eher nach Dir an.“

Dann steht er auf, dreht sich weg, blickt zum Ausgang.

Azrael Rage: „Ich bin nicht wie Blake Milton und Stevie Van Crane. Ich bin besser. In jeder Hinsicht, aber selbst ich kann dieses Unterfangen nicht alleine stemmen. Obwohl ich inzwischen das Alpha und das Omega, der Regen und die Sonne, der Fluch und der Segen, der Inbegriff der PCWA bin, brauche ich Deine Hilfe, Gabriel. Es ist meine Verantwortung hier die wichtigsten Dinge zu regeln. Es gibt einen grauenvollen Gerasy Champion? Ich kümmere mich darum. Es gibt ein Prestige trächtiges Turnier? Ich organisiere unseren Kämpfer. Es gibt eine Heimat, die dem Tod geweiht ist? Ich stelle mich dem Schnitter… Gabriel, glaub mir, ich übernehme hier überall Verantwortung, aber Dein Name gehört genauso sehr zur PCWA wie meiner… also ist es nun an der Zeit Verantwortung zu zeigen. Sei ein Retter. Sei ein Held, Gabriel.“

Plötzlich leuchten die Augen von Lucifer und er blickt empor zu Azrael, der  immer noch mit dem Rücken zu ihm steht.

Gabriel Lucifer: „Ein Held? Ich war immer schon der geheime Held, dessen Leistungen im Hintergrund Niemand gewürdigt hat…und ausgerechnet im Winter meiner Karriere soll ich nun den Ehrgeiz entwickeln, dass der Pöbel mich verehrt? Dafür ist es sichtlich zu spät, Azrael!“

Schulterzucken bei Rage.

Azrael Rage: „Dann rede ich wohl mit einem Freund leider zum letzten Mal, weil Du Dich vermutlich demnächst zu Tode saufen wirst ohne jemals ein Held gewesen zu sein.“

Ein Student kommt um die Ecke und hängt etwas auf. Es ist ein Anzug. Schuhe, Gürtel, Hose, Mantel und ein Zylinder. So müssen Lucifers Kleidungsstücke mal ausgesehen haben, als er sie vor 13 Jahren zum ersten Mal anzog. Azrael blickt erst über die Schulter zu Lucifer und dann zu den Klamotten. Mit einem Nicken schickt er den Studenten, den er per SMS gerufen hatte, wieder weg.

Azrael Rage: „Es wird Zeit für einen neuen Anzug, Gabriel. Helden müssen strahlen. In den Taschen sollte zudem ein Schminkset sein. Ein wenig alter Glanz für einen neuen Helden.“

Mit diesen Worten geht er, denn es gibt noch so viele andere Dinge um die er sich kümmern muss. Einem garstigen Gerasy Champion zum Beispiel.
Zurück in einer Pfütze von Duschwasser bleibt Gabriel Lucifer liegen. Er legt seinen Kopf auf dem Boden und blickt mit einem leichten Lächeln in Richtung der neuen Klamotten.

Gabriel Lucifer: „Das muss ich Blake erzählen, oder Stevie… Auf, auf und davon.“

Auf, auf… und liegen bleiben, trifft es wohl eher, denn Gabriel macht noch keine Anstalten sich zu rühren. Aber obwohl er klitschnass in kaltem Duschwasser liegt, wirkt er zum ersten Mal seit vielen Tagen nicht erbärmlich. Man könnte meinen er fliegt…

 

"Test. Test. Soundcheck."

"Hey, ich glaube, wir sind schon drauf. Cool."

Die Kamera zoomt auf und fängt ein noch leeres PCWA Theatre ein. Noch nicht einmal die Bestuhlung ist vorhanden und so macht diese einst so ruhmreiche Stätte einen eher trostlosen Eindruck. Mitten in der leeren Halle sitzen zwei langhaarige Jugendliche in verschwitzten Fanshirts an einem ausgeklappten Tapeziertisch. Vor ihnen steht eine billig aussehen  Soundanlage mit Headsets.

Student # 1: "Wollen wir...?"

Student # 2: "Die Chance bekommen wir nie wieder!"

Beide räuspern sich und versuchen seriös zu wirken. Bei dem Versuch bleibt es auch.

Student # 1: "Herzlich willkommen zur Pre-Show von Vendetta 93! Wir haben für diesen Livestream einige Ausschnitte gesammelt, die derzeit im Internet kursieren."

Student # 2: "Gerade haben wir Azrael Rage und Gabriel Lucifer gesehen. Irgendwie wird mir angst und bange, wenn ich daran denke, dass Gabriel die eine Million Euro beim Imperial Impact verteidigen soll."

Student # 1: "Azrael hat ihn für diese Aufgabe bestimmt... und bereut diese Entscheidung vielleicht auch schon wieder. Sicherlich gibt es kaum einen Mann, der sein Leben so sehr in den Dienst der Liga gestellt hat wie Gabriel, aber..."

Student # 2: "Es ist nun einmal so wie es ist."

Student # 1: "Gabriel Lucifer hat schon einmal bessere Zeiten erlebt."

Student # 2: "Es bedarf also schon eines Wunders, sollte er dieses Match tatsächlich gewinnen können. Wie ich gehört habe, haben sich sechs Männer aus allen nur erdenklichen Ligen für dieses Match angemeldet, darunter auch einige altbekannte Gesichter."

Student # 1: "Gabriel Lucifer müsste sie alle sechs besiegen, damit er das Geld für die PCWA verteidigt. Das halte ich für ein Ding der Unmöglichkeit."

Student # 2: "Auch wenn er über sich hinaus wachsen sollte, aber das Alter und der Chianti verlangen trotzdem ihren Tribut."

Student # 1: "Das würde bedeuten, dass die PCWA bald um eine Million Euro ärmer wäre - Geld, über das die Liga im Moment nicht einmal verfügt. Das wäre dann wohl der endgültige Todesstoß."

Student # 2: "So sieht es aus. So grausam das momentan auch klingen mag."


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Wenige Stunden vor der Show in einem namenlosen Raum des PCWA Theatres...

 

Wie ein Staubsauger wandert die Nase über den Tisch und das schneefarbene Pulver, bei dem es sich höchst wahrscheinlich um Mehl handelt und zuvor in akribischer Kleinstarbeit mit einer Plastikkarte in Linienform gebracht wurde, verschwindet in der gierigen Nasenhöhle.

*schniiiiieeeeefffff*

Dalmi wirft den Kopf zurück. Seine Augen sind weit aufgerissen. Öffnet er sie bloß ein Stück weiter, könnte es passieren, dass seine Augäpfel einfach aus den Augenhöhlen kullern. Immer mehr feine, rote Äderchen bahnen sich ihren Weg vom Rand zum Zentrum seiner Sehorgane. Für einen kurzen Augenblick sitzt er einfach nur so da. Wie das steinerne Ebenbild einer verkrampften Person, durch die der tödliche Stromfluss des elektrischen Stuhls fließt. Es vergehen mehrere Sekunden, erst dann löst er sich wieder aus dieser Stellung und reibt sich seine Nase, während er sie immer wieder in kurzen Abständen hochzieht. Mit einem debilen Grinsen lässt er sich in den Stuhl sinken, während seine Arme zu den Seiten herunterbaumeln.

Kriss Dalmi: „Alter, das ballert!“

Es grenzte schon ein Wunder, dass all die Drogen, mit denen er tagtäglich Körper und Geist von sich schändete, selbst bei einem Langzeituser wie ihm noch diese Wirkung entfalten konnten. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass das PCP und die Pappe einfach noch nicht abgeklungen sind und die Wirkung des Kokains seinerseits potenzierte. War ja auch egal, er war kein Wissenschaftler sondern ein Junkie. Wen interessierte das schon, wenn es knallte und sich gut anfühlte? Oh, und das tat es! Tut es jetzt in diesem Moment! Kriss kann die einzelnen Energieströme, die seine Hirnwindungen erst betäuben und dann zum Aufflammen bringen, in seinem Kopf spüren. Spüren, wie sie ihre einschneidenden Bahnen ziehen. Jede Nanosekunde, die sein Gemüt immer weiter aufhellt, nimmt er war, könnte sie einzeln Zählen, ja sogar einzeln anfassen, wenn er wollte. Scharfe Konturen verschwimmen vor seinem Auge, Farbkonstraste hingegen leuchten greller und greller, sodass er glaubt in einer Monet’schen Landschaft zu stehen. Ein bisschen wie Karussellfahren, nur, dass das Karussell und seine Umgebung in groben Ölklecksen gemalt sind, es zusätzlich selbst noch vom Boden abhebt und in eine rosa Wolkenformation aus Zuckerwatte am Himmel fliegt, während ein Schwarm regenbogenfarbener Mondfische, dem Jahrmarktkonstrukt dorthin folgt und es anschließend wieder und wieder umkreist. Unglaubliche Traumwelten, die er bereist, durch die er jetzt das Bedürfnis hat, zu lachen. Es ist eigentlich gar nichts lustig, es hat keine große Bewandtnis. Einfach nur so.

Kriss Dalmi: „Muahahahahahahahuauauuahhahuauahua!!!!!!!!!!!

„Kriss Dalmi.“

Kriss Dalmi: „Huh?“

Augenblicklich kommt der Lachflash zum Stop, als er seinen nach hinten hängenden Kopf wieder nach vorn klappt und einen unwirklichen Schemen vor sich entdeckt. Er glaubt säuselnde Engelschöre und Himmelsglocken zu hören. Eine von weißem, flutendem Licht umgebene Gestalt, die sich in graziler Manier langsam auf ihn zu bewegt, während die Umgebung im Weiß des fast schon göttlichen Scheins zerfließt.

Wer war diese Gestalt?

Ein höheres Wesen?

So wie seine Herrin?

Oder... konnte… es… etwa… sein... dass?

Kriss Dalmi: „Bist Du es wirklich? Bist Du zu mir zurückgekehrt??“

Nein, es ist nur die durch Dalmis merkwürdiges Auftreten leicht verwirrte Großmutter von NEON LOVE, Angela "Angel" Lawrence. Angela kneift die Augen zusammen und mustert den serbischen Junkie. Warum sie wieder in der PCWA ist, kann man nicht genau sagen. Bevor sie jedoch selbst etwas sagen kann, blubbert der einstige Sektierer einfach noch mehr wirren Schwachfug daher.

Kriss Dalmi: „Du… Du musst es sein. Ich wusste es! Tief in mir drin wusste ich, dass Du keine Einbildung warst. Ich bin so froh, so überglücklich, dass Du wieder da bist! Ohne Dich war ich verloren auf dieser Welt, ein hilfloses Kleinkind, das sich der erbarmungslosen Wogen nicht erwehren konnte und in den Gezeiten unterging. Aber jetzt… aber jetzt kann ich endlich wieder Hoffnung schöpfen! Meine Existenz hat… nun wieder einen Sinn.“

Der Serbe wird rührselig. Wie immer, wenn er im Delirium glaubte, dass diese fremde Macht zu ihm sprach. Er hat im Moment keinerlei Kontrolle über seinen Körper und so kann er den Tränenfluss aus seinen inzwischen knallroten Augen auch nicht stoppen, der an seinen Wangen hinab läuft. Grandma Lawrence scheint nicht wirklich zu wissen, was der Kerl redet, offensichtlich lässt sich diese kleine Verwechslung aber für ihre Zwecke verwenden, schließlich war ihre eigenen Agenda, ihren Enkel aus dieser lächerlichen Wrestlingliga zu holen, noch immer nicht vollendet. Zögerlich antwortet sie also.

Angela Lawrence: "Ja, ich bin zu Dir zurückgekehrt..."

Kriss Dalmi lächelt. Oder versucht es zumindest, da seine Gesichtsmuskulatur sich vollkommen taub anfühlt und er nicht weiß, ob sich seine Mundwinkel wirklich nach oben bewegen. Könnte er sich gerade im Spiegel betrachten, so würde er erfahren, dass er im Moment wohl eher den Eindruck macht, als ob er an Bell'scher Parese leidet.

Kriss Dalmi: „Was muss ich tun, um das Schicksal dieser Welt zu besiegeln? Was muss geschehen, damit Du die allumfassende Umwälzung einleitest? Ich werde alles tun, ich verspreche es Dir, als Dein ergebener Diener! Ich werde nicht versagen. Nur verlass mich nicht wieder, bitte lass mich nicht allein auf diesem Planeten zurück!“

Ein Kopfschütteln bei Mrs. Lawrence. Diese Situation ist so bizarr, doch sie muss ihre Rolle weiterspielen, um diesen Irren für ihre Zwecke einzuspannen. Auch wenn sie sich dabei unglaublich blöd vorkommt.

Angela Lawrence: "Die Fäden sind gezogen. Das Ende naht. Doch bevor wir diese Welt in Schutt und Asche legen können, musst Du mir deine Treue beweisen. Das Schicksal der Welt besiegeln kann nur ein Diener, der niemals versagen wird. Beweise mir, dass Du nicht versagen kannst. Ein weiterer meiner Diener, Marko Obradovic, wird in Kürze zu Dir kommen und Dir helfen. Helfen das rosa Küken zu besiegen. Dies ist Deine Aufgabe!"

Kriss Dalmi: "Wie soll ich das anstellen?"

Angela Lawrence: "Du wirst es sehen, wenn es soweit ist. Marko wird Dir helfen, er wird wissen, was getan werden muss. Jetzt aber muss ich Dich verlassen. Suche nicht nach mir, wenn das Küken noch nicht besiegt ist, es hätte keinen Zweck."

Ein gurgelndes Stöhnen als zustimmende Antwort. Sie ist sich sicher genug, diesen abgewrackten Junkie dazu nutzen zu können, dass NEON aufhört in so einem Umfeld zu verkehren. Und wenn ein Ian Christopher Edwards nicht dazu fähig ist, so müssen eben schwerere Geschütze aufgefahren werden. Noch einmal nickt die Großmutter von NEON LOVE sich selbst zu, so als ob sie sich versichern müsse, dass dieser Plan ein guter Plan ist. Dann dreht sie sich um und entschwindet.

Der Schemen wird vom weißen Licht verschlungen und für einen kurzen Augenblick überkommt den Junkie Blindheit. Dann ist da wieder die vertraute Umgebung des Raums, in welchem er vor wenigen Momenten saß und sich die Line Kok... Mehl geballert hat. Zwar immer noch in verwaschener, impressionistischer Ölgemäldeoptik aber wenigstens nicht mehr in einer retinazersetzenden, grellen Farbgebung. Noch immer kann es der Serbe nicht glauben. War sie das wirklich? Ist sie wirklich zurückgekehrt? Und wenn sie es doch nicht war? Auch wenn er sich nicht sicher sein konnte, so durfte er nicht riskieren, sie noch einmal zu enttäuschen, sie noch einmal zu verlieren. Er würde ihren Befehl auf jeden Fall ausführen. Und so lässt er sich träge vom Stuhl fallen, kommt behäbig zurück auf die Beine und stolpert los, um das rosa Küken zu finden. Und es zu besiegen!


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Eri.

Langsam rühre ich mit dem kleinen Plastiklöffel in meinem Bubble Tea. Die klebrige Masse bleibt daran haften wie ein dünner Film. Verstohlen blicke ich mich um, aber niemand guckt gerade in meine Richtung. Niemand, der über mich lachen könnte. Schnell lecke ich die Köstlichkeit mit der Zunge ab und drehe die Musik meines MP3-Players etwas lauter, so dass sie alle Geräusche um mich herum übertönt. Wenn ich jetzt noch die Augen schließe, dann ist es wie zuhause... aber dennoch ist das hier alles irgendwie... falsch. Das merke ich gerade in Momenten wie diesen, in denen ich mich in dieser seltsamen Stadt so allein fühle. Vielleicht sollte ich doch in den nächsten Flieger steigen und zu Mama und Papa zurück kehren. Sie hatten eh versucht, mir meinen Traum auszureden, ein Star der PCWA zu werden.

Aber ich werde vermutlich niemals ein Star werden.
Nicht einmal eine kleine Randfigur.
 

Lessons of Life

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Ein Drama aus drei Blickwinkeln.
In den Hauptrollen:

Alistair Brunswick

NEON LOVE

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feat.

Eri Osada
 

Alistair.

Wie er mich mit seinen Rehaugen ansieht. So... hoffnungsvoll. Wenn Cinderella mich nicht ausdrücklich darum gebeten hätte, dann wäre ich jetzt nicht hier und dieser arme Tropf würde sich gar keine Hoffnungen machen. Sicherlich ist er jung und hat noch sein ganzes Leben Zeit um zu lernen. Aber, meine Freunde: Ich erkenne einen hoffnungslosen Fall, wenn er vor mir sitzt. Und dieser junge Bursche da hat quasi einen Stempel auf der Stirn, auf dem das Wort "Hoffnungslos" in extra-dicken Buchstaben steht. Doppelt unterstrichen. Und ausgerechnet ihm soll ich den Umgang mit Frauen beibringen? Gott, eher predigt der Papst die freie Liebe als dass er tatsächlich einmal bei einem Mädchen landen könnte.

Bin ich auch einmal so gewesen? Nein. Mit Sicherheit nicht.
Hoffentlich nicht.

< >

NEON.

Wie cool das wird. ICH & Ali zusammen in einer Bar. Endlich lerne ich wie man ein richtiger Playboy wird. Wie man Frauen aufreisst und ein echter Kerl ist. Das wird bestimmt noch großartiger als mein Geburtstag, auch wenn Daddy leider nicht dabei ist, trotzdem ist das bestimmt der erste Tag meines neuen Lebens. Heute bin ich vielleicht noch ein Kikakindchen, doch Morgen werden sie mich alle endlich ernst nehmen. Sie werden sein wollen wie ICH, NEON LOVE, der flauschigste Mann auf Erden! Hihi. Und alles nur wegen der tollen Idee von Blakey! Was für tolle Freunde ich doch habe!

< >

Wir befinden uns in Virchowas Lounge. Zwei Abende vor Vendetta 93.
Die neue Lounge mag vielleicht etwas kleiner sein als die alte, aber das Ambiente zeugt vom guten Geschmack der Gastgeberin. Die Ehefrau von Vincent Craven mixt hinter der großen Bar gerade höchstselbst einige Cocktails und wirft einen zufriedenen Blick in die Runde. Die Lounge ist recht gut gefüllt, einige Dutzend Pärchen und Einzelpersonen sitzen an den kleinen Tischen und unterhalten sich leise, während im Hintergrund gedämpfte Musik läuft. Junge Männer und Frauen, die so spät Abends den Tag ruhig ausklingen lassen möchten und etwas Zerstreuung suchen in diesen unruhigen Zeiten. Die PCWA und ihre nie enden wollende Krise scheinen in diesem Moment weit entfernt zu sein.

Ein Tisch lenkt in diesem Moment unsere Aufmerksamkeit auf sich, denn ein nur allzu gut bekanntes Duo hat an ihm Platz genommen. Zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

"Du musst einfach ganz locker bleiben."

"Ich bin locker. So locker wie ein kleines Flauschekätzen, das von einem Rottweiler verfolgt wird."

Alistair Brunswick verdreht die Augen. Das hier könnte ein langer Abend werden. Der selbsternannte Superstar hat sich ordentlich in Schale geworfen. Zu einer eng anliegenden Lederhose trägt er ein weißes rüschenverziertes Hemd, welches er so weit aufgeknöpft hat, dass sein muskulöser Oberkörper gut zur Geltung kommt. Das schulterlange blonde Haar mit den kleinen Strähnchen trägt er neckisch zu einem kleinen Zopf zusammen gebunden und sein Gesicht ziert ein verwegener Dreitagebart. Neben ihm sieht NEON aus wie ein Kind. Sein pinkfarbener Haarschopf ist zwar, wie immer, stylish geschnitten, doch sein Outfit noch fragwürdiger als sonst. Heute mal kein Killerpanda-Hoody und pinkfarbene Leggings. Nope. Heute gibt es pinkfarbene Lackleggings und ein Shirt mit dem subtilen Aufdruck "Alistar Brunswicks tolligster Schüler". Seine Rehäuglein schweifen nervös durch die Bar. So viele Frauen und so wenig Ahnung davon wie man mit denen überhaupt reden soll.

Alistair: "Okay, fassen wir die Situation noch einmal zusammen. Wir sind nicht hier, weil ich mit dir unbedingt einen trinken gehen wollte. Sorry, bro, aber das jetzt ist harte Arbeit. Du bist zu mir gekommen, weil du von mir lernen willst und genau deshalb habe ich dich hierher bestellt."

Er breitet die Arme aus und deutet einmal quer durch den Raum.

Alistair: "Das hier ist eine Bar. Und wozu sind Bars gut?"

NEON (irgendwie eher fragend): "Um zu trinken!"

Es wird ein langer Abend, dessen ist Alistair sich sicher.

Alistair: "Quatsch. In eine Bar geht man als Mann nur aus einem einzigen Grund: Um Frauen aufzureißen. Und ich will dir etwas verraten: Frauen gehen in solche Läden auch nur, um von genau diesen Männern abgeschleppt zu werden. Wenn man das einmal verstanden hat, dann ist der Rest eigentlich ein Kinderspiel. Du musst einfach nur..."

Plötzlich dröhnt, irgendwo aus der Lackleggings, das Titellied der Gummibärenbande und NEON zieht, aus seinem Schritt, sein rosafarbenes Smartphone mit dem Hello-Kitty-Aufkleber (Paolo durfte er leider nicht mitbringen) hervor. Er lächelt als er aufs Display schaut. Blakey ruft an.

NEON: "Uh, Blakey ruft an. Da muss ich ran gehen, dass ist sicher viva-wichtig!"

Alistair packt sein Handgelenk. Als NEON zu ihm hoch blickt, schüttelt der Kalifornier den Kopf.

Alistair: "Das packen wir jetzt einfach mal weg."

Und mit 'wir' meint er in diesem Fall sich selbst. Mit einer schnellen Handbewegung hat er das Handy gegriffen und steckt es sich in die Hosentasche. Das Klingeln ist für einen Moment noch etwas dumpfer zu hören, dann verstummt es. Irritiert blickt NEON Alistair an.

NEON: "Aber das ist doch Blakey. Da muss ich rangehen."

'Blakey'. Alistair wird ganz übel bei der Erwähnung dieses Namens. Er darf nicht zulassen, dass NEON in die Fänge dieses Gemeingefährlichen geriet. Er hatte es bei Cinderella geschafft, also würde er es auch bei NEON schaffen.

Alistair: "Und wenn er zu dir sagt 'Spring', fragst du dann 'wie hoch'?"

Er schüttelt den Kopf und will noch etwas sagen. In diesem Moment huscht aber etwas in einem kurzen Kleid vorbei, legt eine Serviette mit einer darauf gekritzelten Nummer vor Alistair auf dem Tisch und raunt ihm etwas ins Ohr.

Barschlampe # 1: "Ruf mich an, Süßer. Ich bin neu in der Stadt und so furchtbar alleine."

So schnell wie sie aufgetaucht ist, ist sie auch schon wieder verschwunden. Alistair wirft ihr noch einen Blick auf den knackigen Hintern nach, nicht ohne ein leises Seufzen.

NEON: "Aber ich..."

Nein. Neinneinneinnein. Appetit holen darf man, aber gegessen wird zuhause. Alistair sammelt sich wieder. Erklärungen will er jetzt nicht hören.

Alistair: "Blake will dich kontrollieren, NEON. Sieh dir an, was er aus Lucifer gemacht hat!"

Fragend werden die Rehäuglein zusammen gekniffen.

NEON: "Einen Daddy, der abgöttisch geliebt wird?"

Argh. Eine harte Nuss. Alistair verdreht die Augen.

Alistair: "Nein, eine Marionette, die sich noch ins Grab säuft!"

Das war er vorher vielleicht auch schon, aber bevor NEON diesen Einwand bringen kann, setzt Alistair mit dem fort, wozu die beiden eigentlich hier sind.

Alistair: "Und damit du nicht eines Tages genau so ein einsamer Alkoholiker wirst, üben wir nun ein wenig das Ansprechen von Frauen. Siehst du die da vorne?"

Er deutet unauffällig mit der Hand auf einen Tisch, der nur ein paar Meter entfernt ist. Eine junge blonde Dame in einem bordeauroten Cocktailkleid sitzt dort alleine und nuckelt am Strohhalm eines Sex On The Beach.

Hätte Alistair freie Bahn, würde sie in spätestens zehn Minuten an etwas ganz anderem nuckeln.

Alistair (flüsternd): "Als aufmerksamer Beobachter dürfte dir nicht entgangen sein, dass diese junge Dame dort schon mehrmals an unseren Tisch herüber geblickt hat. Sie sitzt jetzt schon eine Dreiviertel Stunde alleine dort... wir können also davon ausgehen, dass sie nicht auf jemanden wartet. Und selbst wenn das der Fall sein sollte: Jemand, der so eine Lady derart lange sitzen lässt, der hat es nicht anders verdient, als dass jemand anderes sie ihm vor der Nase wegschnappt. Und dieser 'jemand anderes' bist in diesem Fall du. Also. Trau dich."

NEON: "Aber wie soll ich mit ihr reden? Egal was ich zu einer Frau bisher auch gesagt habe, am Ende lag ich geschlagen am Boden."

Mit nervös zuckenden Augenlidern starrt er Alistair an.

Dieser seufzt.

Alistair: "Sei einfach du selbst. Frauen merken es, wenn du dich verstellst. Guck doch, wie sie schon wieder zu uns herüber guckt. Geh einfach zu ihr herüber und sag das erste, was dir in den Sinn kommt. Und sei ehrlich dabei."

NEON zögert kurz und schaut abwechselnd zu der Dame und zu Alistair, folgt aber dem Ratschlag trotzdem. Wir sehen, wie er sich mit einem Fruchtsaft in der Hand der Dame nähert und einige Worte mir ihr wechselt, leider hören wir nicht was er sagt. Doch scheint es gut zu laufen, die beiden tuscheln miteinander, dann sieht man wie NEON sich vor der Dame aufbaut und etwas sagt, plötzlich schüttet sie ihm den Rest ihres Drinks mitten ins Gesicht. Patschnass kehrt NEON an den Tisch zurück. Sein Haupt ist auf dem Rückweg gesenkt. 

Alistair: "..."

Ungläubig starrt Alistair seinen Schüler an. Eine klebrige Cocktailkirsche löst sich gerade von seiner Wange und kullert über den Boden. NEON will sie aufheben und stößt dabei an den Tisch, der bedrohlich ins Schwanken gerät. Alistair zieht ihn mit einem festen Griff an der Schulter nach oben. Er ist der Resignation nahe. Seine Worte kommen stoßweise.

Alistair: "Was. Hast. Du. Ihr. Gesagt."

NEON: "Ich habe gesagt, was du mir gesagt hast. Das ich bemerkt habe das sie zu uns rüberschaut und diesdas."

Alistair zieht eine Augenbraue hoch.

Alistair: "Das war aber nicht alles, right?"

NEON: "Dann habe ich ihr gesagt, sie wäre so schön wie ein Katzenbaby, das ein Fell aus Zuckerwatte hat. Sie wollte aber plötzlich wissen, ob Ich nicht vielleicht Lust hätte dich zu ihr an den Tisch zu holen, weil du ein richtiger Traumtyp wärst. Dann wollte ich zeigen wie männlich ich bin und habe gefragt ob sie vielleicht etwas mit meinem Würmchen spielen würde... War das etwa falsch?"

Ob das falsch war?
OB DAS FALSCH WAR?

Das traurige an der Sache ist wohl, dass NEON diese Frage ernst meint. Alistair vergräbt das Gesicht in den Händen. Just in diesem Moment spürt er eine Hand auf seinem Rücken. Ein warmer Atem in seinem Nacken und eine Stimme direkt an seinem Ohr.

Barschlampe # 2: "Falls du Lust hast... ich warte dort hinten und meine beiden Freundinnen ebenfalls..."

Alistair hebt nicht einmal den Blick, um sich die Dame näher zu betrachten. Er weiß ohnehin, dass sie jung und gutaussehend ist, wie sollte es auch anders sein? Ein gegrummeltes 'Nein, danke' später ist sie auch schon wieder verschwunden. Nach einigen Augenblicken hebt Alistair den Kopf und blickt NEON wieder an.

Alistair: "Kein Gerede mehr von Würmchen. Und bevor du fragst: Auch nicht von Stofftieren, Ponys oder Clowns auf Geburtstagsfesten. Können wir uns darauf einigen?"

NEON nickt vorsichtig. Man sieht, dass er den Tränen nahe ist.

Alistair: "Gut. Versuchen wir es einfach noch einmal. Nehmen wir zum Beispiel..."

Er lässt die erhobene Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger durch den Raum wandern. Welche Dame scheint geeignet für einen zweiten Versuch? Vielleicht die kecke Dunkelhaarige mit dem Pagenschnitt? Oder diese unscheinbare Asiatin mit der Ponyfrisur einen Tisch weiter, welche die ganze Zeit grenzdebil kichert? Nein, schließlich hat er eine Wahl getroffen und deutet schließlich auf einen anderen Tisch, an dem eine junge Rothaarige mit Sommersprossen sitzt.

Alistair: "Die da. Du gehst jetzt einfach dort hinüber und fragst sie, ob ihr zusammen einen Drink nehmen wollt."

NEON atmet einmal tief durch und schleicht dann rüber zu der Frau. Bevor er gänzlich an ihrem Tisch angekommen ist, versucht er bereits etwas zu sagen, doch plötzlich stolpert er mal wieder über seine eigenen Füße und kippt der Unbekannten seinen Bananensaft über das Kleid. Es folgt eine Ohrfeige, deren Wucht NEON um 90 Grad dreht und er macht sich auf den Weg zurück zu Alistair.

Alistair kann es kaum mitansehen. Mit einem Wink gibt er der Kellnerin Bescheid, dass er nun zahlen möchte. Er hat genug gesehen. NEON das Flirten beizubringen ist eine unlösbare Aufgabe. Aber in diesem Moment kommt ihm eine Idee. Vielleicht könnte er wenigstens im Ring einen Mann aus ihm machen...

< >

NEON.

Das war ein komischer Abend, egal was ich getan habe, alles ist schief gelaufen. Ich war doch zu allen total nett und doch wollten sie mich alle nur loswerden. Wie macht Alistair es nur, dass alle Frauen auf ihn fliegen und er doch nur anwesend war? Ohne dass er etwas macht kommen alle zu ihm und wollen seine Freundin sein. Was hat er nur was ich nicht habe? Muss ich etwa auch die Tochter vom Chef heiraten?

NEON will die Bar eigentlich nur noch verlassen, doch auf dem Weg rempelt er noch eine letzte Dame an. Mit gesenktem Haupt entschuldigt er sich bei ihr und verschwindet dann endgültig.

 

< >

Eri.

Der Moment, als ich ihn das erste Mal sah, traf mich wie ein elektrischer Schlag. Dieses Kribbeln im gesamten Körper, dieses bisher unbekannte Gefühl der Neugier und der Zuneigung zugleich. Aber immer, wenn ich ihn ansehen will, dann läuft mein Gesicht knallrot an und beginne dämlich zu kichern. Sicherlich würde er über mich lachen, wenn ich offen zu ihm herüber sehen oder ihn vielleicht sogar ansprechen würde. Ob er auch Bubble Tea mag?

Er scheint mit einem Freund hier zu sein, vielleicht auch seinem Bruder. Aber immer wieder geht er an andere Tische und spricht Frauen an. Vermutlich im Auftrag seines Begleiters, der wohl zu schüchtern dazu ist, selbst jemanden anzusprechen. Also schickt er seinen gutaussehenden Verbündeten, diesen Schwarm wie aus einem Anime. Als er mich eben am Arm berührte, kurz nur, da hätte ich am liebsten seine Hand genommen und sie nie wieder losgelassen. Aber so ein Traummann wird für mich immer unerreichbar sein.
Mein Traummann namens NEON LOVE.

 

Student # 1: "Alistair Brunswick gibt NEON LOVE Flirt-Tipps."

Student # 2: "Sonderlich erfolgreich war er dabei aber nicht. NEON ist überall abgeblitzt. Armer Kleiner."

Student # 1: "Sagen wir es einmal so: Er war... bemüht. Aber so, wie er sich anstellt, wird er vermutlich niemals die Frau fürs Leben finden."

Student # 2: "Wie hast du eigentlich deine Freundin gefunden?"

Student # 1: "Auf einer Sammlerbörse für Wrestling-Actionfiguren."

Student # 2: "Traumfrau."

Student # 1: "Jetzt muss ich sie nur noch irgendwie dazu bringen, mir das limitierte Luke-Lisa-und-Anna-Set zu schenken und unsere Beziehung ist perfekt."

Student # 2: "Alistair hat den Versuch wohl aufgegeben, aus NEON einen Playboy zu machen. Ich bin gespannt, was er sich als nächstes einfallen lässt. Cinderella dürfte es nicht gerne sehen, wenn er seine Mission so schnell einfach aufgibt."

Student # 1: "Ach, was könnte man einem NEON LOVE denn noch großartig beibringen?"

Student # 2: "So ziemlich alles."

Student # 1: "Vielleicht sehen wir das dann ja bei Vendetta 93."

Student # 2: "Wir verabschieden uns auf jeden Fall und wünschen euch viel Spaß mit Mike und Vincent!"

Student # 1: "Horrido!"


------------------ PCWA ------------------

Bereits bei der letzten Vendetta haben wir den Wagen schon gesehen, welcher nun langsam auf den Parkplatz vor der Halle fährt. Der alte VW T3 Camper gehört Declan O'Kelly und dieser steuert den Wagen nun auf einen freien Parkplatz.




 

Der Wagen hält und dann steigt erst O'Kelly selbst aus... dann sein Mentor und Trainer, der Schotte Graham MacKenzie. Dieser hustet auf übertriebene Art und klopft sich dann den Staub von seinem tartan-bemusterten Hemd.

Graham MacKenzie: "Hust, Hust. Junge, Junge. So wie du gekleidet bist, dachte ich, aus dir ist inzwischen etwas geworden. Wieso fährst du solch eine Drecksschleuder?"

Declan O'Kelly: "Man muss Prioritäten setzen. Wenn ich eine nette Dame in einem Club kennenlerne, können wir auch Taxi fahren."

Graham MacKenzie: "Gar nicht mal so dumm..."

Der Schotte lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen. Das Phoenix Centre, das PCWA Theatre und er wünscht sich schon, er wäre wieder in seiner Heimat in den North West Highlands.

Graham MacKenzie: "Was für eine Müllhalde... und das hier soll die beste Liga Deutschlands sein? Dann will ich gar nicht wissen, wie die Konkurrenz aussieht."

Der irische Adonis zuckt nur mit den Schultern.

Graham MacKenzie: "Du hattest doch gesagt, dass es gar keine Verträge mehr gibt. Hast du dich schon einmal gefragt, wieso du hier Monat für Monat wieder auftauchst? Du könntest wieder zurückkommen, der beste Wrestler der Insel werden."

Declan O'Kelly: "Ich will aber beweisen, dass ich es überall schaffen kann. Die Penner unterschätzen mich."

Graham MacKenzie: "Nicht mehr nach dem heutigen Kampf. Ich habe mich über deinen Gegner informiert, diesen Gabriel Lucifer. Der Mythos. Hat fast alles gewonnen, was man gewinnen kann. Doch weißt du, was er noch nicht geschafft hat?"

O'Kelly starrt seinen Mentor an, als hätte er den IQ eines Badewannenstöpsels.

Graham MacKenzie: "Er hat dich noch nicht besiegt. Und das wird auch heute nicht passieren, Declan. Zusammen werden wir diesen Mythos entmystifizieren. Wir fassen ihm unter seinen Kilt und reißen ihm die Eier ab. Und dann machen wir Haggis draus."

Der Schotte regelt sich in Rage, zeigt aber dabei ordentliches Charisma, etwas, was O'Kelly komplett zu fehlen scheint.

Declan O'Kelly: "Okay..."

Und genau das ist damit gemeint.

Graham MacKenzie: "Und wenn du diesen Lucifer geschlagen hast, bist du schon auf dem besten Weg hier der World Champion zu sein!"

Declan O'Kelly: "So heißt das hier aber nicht. Das heißt Gerasy Champion"

Graham MacKenzie: "Gerasy? Was soll das sein?"

Declan O'Kelly: "Ich habe keine Ahnung."

Graham MacKenzie: "Dann wirst du eben PCWA Gerasy Champion! So, auf gehts, alter Freund! Wir haben einen Kampf zu gewinnen!"

Und so ziehen die beiden Kelten gemeinsam los.


------------------ PCWA ------------------

THIS IS GONNA HURT
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Wieder ist dort, wo früher einmal das Firmenlogo von Kerry & Gaelic eingeblendet war, nur ein weißes Rauschen zu sehen.

Dazu gibt es die Klänge von "This is gonna hurt" in einer billigen Coverversion. Gespielt auf einer Bontempi-Orgel, da scheiß doch mal einer die Wand an.

.

.

.

I’ve been living for too long
With a feeling something’s wrong
Like a thorn stuck in my side
Just out of reach for me to pull it out
Now the picture’s crystal clear
I can see that the end is near
We no longer to have pretend
All things have got to come to an end

This is gonna hurt
This is gonna hurt you
This is gonna hurt you
More than it hurts me.
And I don’t wanna hurt
That’s why I’m gonna hurt you
That’s why I’m gonna hurt you
That’s how it’s gonna be.

.

.

.

Cause the GCWF will never die!

.

.

.

Stille.

.

.

.

Never.

 



Ausgabe 93

Das halbleere PCWA Theatre macht einen tristen Eindruck.
Einige billige Lichteffekte tanzen durch die Arena und vermitteln uns die Illusion alter Zeiten, als diese Halle noch prall gefüllt war und diese Liga zur absoluten Spitze gehörte. Aber diese Zeiten sind vorbei. Unsere Athleten mögen vielleicht noch diesselben sein, aber wie lange werden sie noch hier bleiben? Hier, in einer Promotion, die ihnen keinen Cent Gehalt bezahlen kann, die ihnen keine Zukunft mehr bietet?

Die PCWA stirbt, seit Monaten schon. Jede weitere Show ist noch ein leztes Aufbäumen, ein verzweifelter Griff nach dem letzten Strohhalm. Aber dieser Strohhalm in Form eines reichen Investors, welcher der PCWA neues Leben einhaucht, hat sich noch nicht gefunden. Und deshalb erleben wir heute vielleicht das Ende einer Ära, die letzte Ausgabe von Vendetta. Danach folgt dann nur noch der Imperial Impact, zusammengeflickt aus den sterblichen Überresten eines erkaltenden Leichnams.

Die Kamers schwenkt auffallend häufig über die selben Zuschauer, um wenigstens halbwegs den Eindruck euphorischer Fanmassen zu erwecken. Diejenigen Zuschauer, die gekommen sind, gehören zu den treuesten der treuen. Aber sie füllen keine Kassen, sie allein bezahlen keine Gehälter.

Das Bild fängt schließlich unsere beiden Kommentatoren ein, Vincent Craven und Mike Garland. Beide wirken angespannt. Der Halbjapaner, wie immer korrekt in einen dunklen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte gekleidet, setzt sich gerade sein Headset auf. Sein Kollege aus Chicago, Illinois, trägt ein buntes Hawaiihemd, Shorts und eine verspiegelte Sonnenbrille.

 

Vincent Craven: "Herzlich willkommen! Ich bin ihr Vincent Craven, neben mir sitzt mein Kollege Mike Garland und gemeinsam heißen wir sie willkommen zu Vendetta 93."

Mike Garland: "One more to go möchte man sagen. Diese eine Show noch und dann steht auch schon der Imperial Impact an."

Vincent Craven: "Der vielleicht unsere allerletzte Show sein wird. Aber davon wollen wir uns heute nicht beeinflussen lassen."

Mike Garland: "Grölend und feiern taumeln wir dem Untergang entgegen, aber aufhalten kann uns nichts."

Vincent Craven: "Natürlich haben wir die Hoffnung auf den neuen Investor noch nicht aufgegeben und deshalb sind wir heute hier - um zu zeigen, dass diese Liga es wert ist, gerettet zu werden. Ich glaube fest daran."

Mike Garland: "Dein Optimismus in allen Ehren, aber wir benötigen schon so etwas wie ein Wunder."

Vincent Craven: "Vier spannende Matches bekommen wir heute zu sehen, die vielleicht irgendjemanden da draußen davon zu überzeugen, dass hochklassige Action hier in der PCWA gespielt wird und nirgendwo anders."

Mike Garland: "Es gibt noch andere Wrestling-Ligen?"

Vincent Craven: "Aber natürlich doch. Zum Beispiel..."

Mike Garland (ihn unterbrechend): "Das war ironisch gemeint. Widmen wir uns lieber der hiesigen Action."

Card

Showbeginn: 19 Uhr

Opener
Regular Singles Match


vs.

(Sieg durch Pin, Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out.)

2nd Match
Regular Singles Match

vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

3rd Match
Tag Team Match
&
vs.
&
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

Main Event
- Non Title Match -
Regular Singles Match

vs.

Undisputed Gerasy Champion
 

Vincent Craven: "Ein ungleiches Duell bekommen wir in unserem Opener zu sehen. Niemand anderes als der Mythos der PCWA, Gabriel Lucifer, trifft auf den Rookie Declan O'Kelly."

Mike Garland: "Der hatte ja vehement in den letzten Shows einen Kampf gefordert. Ganz schön mutig für jemanden, der bisher so häufig Probleme hatte, überhaupt in die Halle gelassen zu werden."

Vincent Craven: "Azrael Rage als unser Interims-Chef hat ihm mit Gabriel auch gleich einen dicken Brocken vorgesetzt an dem er sich vielleicht die Zähne ausbeißen wird."

Mike Garland: "Nun. Es gibt Gerüchte, dass Gabriel Lucifer momentan körperlich in einer desolaten Verfassung sein soll. Das bietet O'Kelly vielleicht eine Chance auf einen Überraschungscoup."

Vincent Craven: "Eine Überraschung erleben wir vielleicht auch in unserem zweiten Kampf. Die Hardcore-Ikone Grizz Lee trifft auf Bleed, die bisher nur als Begleiterin von Eleven in Erscheinung getreten ist."

Mike Garland: "Ein seltsames Match, bei dem Bleed normalerweise keine Chance haben dürfte. Aber irgendwie glaube ich nicht daran, dass dieser Kampf vollkommen regulär ausgeht."

Vincent Craven: "Die Ansetzung schreit geradezu danach, in einem blutigen Massaker zu enden."

Mike Garland: "Das ist der Vorteil, wenn man sich nicht mehr an die Richtlinien von Kerry & Gaelic halten muss. Familienfreundlichkeit ade, hier gelten jetzt andere Regeln."

Vincent Craven: "Auch im dritten Match bekommen wir zwei Neulinge zu sehen. Das House of M, bestehend aus Matt und Maria Mason, trifft auf Blake Milton und Alistair Brunswick. Wenn das einmal gut geht..."

Mike Garland: "Alistair und Blake sind ja so etwas wie unsere inoffizielles Cotatores Champions, nachdem Blake Stevie in der letzten Show den Gürtel wieder abgenommen hat. Ich bezweifle aber irgendwie, dass sie ein gutes Tag-Team abgeben werden."

Vincent Craven: "Genau diese Frage hat Azrael offenbar auch beschäftigt und deshalb hat er diesen Kampf auch angesetzt. Zwei Erzfeinde in einem Team, das kann eigentlich gar nicht gutgehen."

Mike Garland: "Die Chancen für die Mason-Geschwister sind also nicht so schlecht, wie es anfangs aussehen mag. Und mit einem Sieg über diese beiden Gegner hätten sie auf jeden Fall ein tolles Debüt hingelegt."

Vincent Craven: "Zwei alte Hasen haben wir dann abschließend in unserem Main Event. Der amtierende Undisputed Gerasy Champion Mad Dog tritt in einem Non Title Match gegen Díego Alejandro Sanchéz an."

Mike Garland: "Mad Dog wird ja beim Imperial Impact seinen Titel gegen Azrael Rage aufs Spiel setzen, aber mit einem Sieg hier könnte sich Díego vielleicht noch in das Titelrennen einmischen. Er war ja schon so oft häufig dicht daran, verdient hätte er sich diesen letzten großen Triumph allemal"

Vincent Craven: "Tribune Champion war er ja schon, also wäre das der nächste Schritt auf der Karriereleiter."

Mike Garland: "Wir haben also eine Menge spannender Fragen, die es heute Abend alle zu klären gilt."

Vincent Craven: "Dann wollen wir unsere Zuschauer nicht länger warten lassen - here we go!"


------------------ PCWA ------------------

Kopfschüttelnd geht er neben seiner Schwester und fragt sich was sie an diesem Ort wollen. Er wollte MMA werden und muss sich nun in einem hinterwäldlerischen Land, in einem verseuchten Ring und einer maroden Liga beweisen. Er hat die wenigsten Namen, welche hier große Taten folgen ließen, gehört und doch sind es ein paar Namen sogar Ihm geläufig. Namen wie John Smith oder auch Stevie van Crane sind natürlich sogar in der Wahlheimat der Mason Geschwister, der Karibik, bekannt. Sie verfolgen natürlich den Weg einiger Landsleute und sogar Matt muss die Leistung eines John Smith anerkennen, welcher für diesen Sport sogar seine Gesundheit gegeben hat.

In MMA-Fights hätten wahrscheinlich beide Wrestler keine Chance gegen Ihn gehabt, aber er muss doch die Leistungen dieser zwei Charaktere neidlos anerkennen. Sie stehen da, wo seine Schwester mit aller Macht hin will. Doch bevor es soweit ist, hat House of M noch einiges mit dem Boss der Liga zu klären.

Maria Mason: „Muss das sein, Matt? Wir wollen kämpfen und du willst dieses Affentheater machen? Er weiß nicht mal wer wir sind!“

Matt Mason: „Ein Grund mehr uns vorzustellen und gleich die finanziellen Möglichkeiten auszuloten. Ich habe dir gesagt, Maria, dass ich nicht umsonst kämpfen werde! Du weißt was John Smith passiert ist, ich will zumindest Kohle und eine Krankenversicherung dafür!“

Maria sieht sich kurz um und dann spöttisch Ihrem Bruder in die Augen.

Maria Mason: „Und du glaubst, dass wir hier viel Geld und eine Krankenversicherung bekommen? Es geht doch nicht nur darum!“

Bevor Matt auch nur einen Satz erwidern kann, sehen Sie die Tochter Ihres „Bosses“…die hübsche Cinderella Rage… nein, nicht ganz. Cinderella Brunswick.

Matt Mason: „Cinderella Rage? Wir sind House of M und suchen Ihren Vater, da wir mit Ihm die finanziellen Mittel und eine Krankenversicherung aushandeln können!“

Matt Mason belächelt die Tochter des Teufels und denkt an ein zartes Pflänzchen, aber die Dame kann sich zu einer leibhaftigen fleischfressenden Pflanze entwickeln. Maria sieht das sofort in den Augen von Cinderella, will aber Ihren Bruder ruhig ins offene Messer laufen lassen. Ein wenig Zurechtweisung einer fremden Dame könnte Ihm auch mal gut tun. Sie wartet erst einmal ab, wie Cinderella auf die plumpe Ansprache Ihres Bruders reagiert.

Erstaunt blickt die Ehefrau von Alistair Brunswick die Neulinge an. Weitere Emporkömmlinge, wie ihr Vater sie nennt. Parasiten, die ihren Status hier noch nicht erkannt haben. Kurz richtet sie ihr T-Shirt, welches zu einem Top geknotet wurde. „Wegen Cinderella habe ich einen Herzinfucked – Alistair Brunswick“. Das Shirt war ein Prototyp, bevor alles den Bach runter ging. Sie hat es im Kleiderschrank von Alistair gefunden, nachdem dieser ihre Bluse „im Eifer des Gefechts“ zerrissen hatte. Skeptisch blickt sie jetzt das Geschwisterpaar vor ihr an und man hört ein leises sanftes, aber irgendwie gruseliges Lachen.

Cinderella Brunswick: „Dann such mal schön weiter, … Kleiner.“

Eigentlich will sie schon weitergehen, aber dann packt es sie doch. Es ist einfach zu verlockend etwas gemein zu sein. Lächeln mit weißen Zähnen, Klimpern der Augenlieder, eingedrehtes linkes Bein auf dem Boden und ein…

Cinderella Brunswick: „Hmmmmmmm.“

Händefalten.

Cinderella Brunswick: „Hmmmm… House of M. Ich übernehme einmal kurz die Position für meinen Vater.“

Sie versucht den stets argwöhnischen Blick ihres Vaters nachzuahmen und dann auch seine penetrante Stimme.

Cinderella Brunswick: „SCHWEIG STILL! Es gibt aktuell kein Geld in der PCWA und schon gar nicht für Namen, die ich niemals in meinem Leben gehört habe. Närrisch von Euch derart großspurig mir, Azrael Rage, gegenüberzutreten. Wahrlich glaubt Ihr tatsächlich ich habe etwas zu verschenken? Nein, beim besten Willen nicht, denn ich habe eine Verantwortung der PCWA gegenüber. Ihr hingegen seid neu und dürft Euch geehrt fühlen, dass ich Euch in meinen Ring lasse. Eure Krankenversicherung sollte also Euer Können sein, oder Ihr habt hier eh nichts verloren. Um es kurz zu machen – Ihr könnt Euch hier einen Namen machen, aber außer Kost und Unterkunft kann und will ich Euch nichts bieten. Eure Wahl!“

Ihr Gesicht entspannt sich wieder.

Cinderella Brunswick: „Ich nehme an so in etwa würde er Euch antworten, Du Vogelscheuche.“

Zähneknirschend und ungläubig sieht Matt erst seine Schwester und dann wieder Cinderella an. Er weiß im ersten Moment nicht, ob er dem Gesprochenen Glauben schenken darf. Er hätte mit einem MMA-Fight mehr verdient, als andere in einem ganzen Jahr und jetzt soll er sich mit Peanuts zufrieden geben? Und dann spricht Ihn diese Ziege auch noch in diesem Tonfall an! Eigentlich darf so was nur Maria und selbst das lässt er nur so gerade eben durchgehen.

Das Lächeln auf dem Gesicht seiner Schwester wird noch breiter, als Sie den irritierten Gesichtsausdruck Ihres Bruders sieht.

Matt Mason: „Nur für mich zum Verständnis…wir bekommen Peanuts und einen warmen Händedruck von euch und das soll alles gewesen sein!? Ich soll mir den Arsch für eure Liga aufreißen und dafür mit sorgen das die Liga wieder so groß wie früher wird?“

Maria klopft Ihrem Bruder aufmunternd auf die Schulter, als Sie das erste Mal das Wort an Cinderella Rage richtet.

Maria Mason: „Sie müssen Ihn entschuldigen, Cinderella, da er immer noch von seiner großen MMA Karriere träumt, welche er sich selber kaputt gemacht hat.“

Matt will etwas erwidern, aber Cinderella Rage kommt Ihm zuvor.

Ein Lächeln zu Maria von der Tochter des Interims-Chef.

Cinderella Brunswick: „Ah, die Vernunft spricht.“

Der Blick ist stur auf Maria Mason gerichtet, als ob Matt gar nicht anwesend wäre.

Cinderella Brunswick: „Na gut, machen wir ein kurzes Gespräch unter Mädchen. Ich verstehe Eure Lage nämlich sogar, aber ich kann dem da…“

Immer noch kein Angucken von Matt.

Cinderella Brunswick: „… nur raten niemals in der Art und Weise mit meinem Vater zu sprechen, denn sonst ist auch seine Wrestlingkarriere und vermutlich sein Genick kaputt. Aber so sind Männer nun einmal. Sie meinen weil sie im Stehen pissen können, dass sie nur fordern brauchen und die Welt es ihnen gibt, nicht wahr? Mein Mann ist nicht anders… nur Vater ist anders. Er fordert nicht. Er nimmt sich. Aber das ist eine andere Geschichte, denn schließlich mögen wir sie trotzdem. Daher mein Ratschlag. Nehmt das aktuelle Angebot für Neulinge an, kämpft, seid erfolgreich, und habt Geduld. Denn mein Vater wird das Unmögliche schaffen und die PCWA retten und dann werden diejenigen, die zum Phoenix gehalten haben sicherlich auch wieder Gehalt und eine…“

Jetzt blickt sie Matt an.

Cinderella Brunswick: „ … Krankenversicherung bekommen. Alles klar, Kleiner?“

Nun wendet sie sich ohne ein weiteres Wort ab und geht wieder ihres Weges. Hmmmmm… ein teuflisches Mädchen. Matt sieht Ihr weiterhin hinterher und verkrampft im ersten Moment die Hände zu Fäusten, allerdings hält Ihn seine Schwester sanft zurück und hindert Ihn so an einer Dummheit. Lächelnd sieht Sie Cinderella Brunswick hinterher und beginnt dann Ihren Bruder anzusprechen.

Maria Mason: „Du solltest dir überlegen, ob du Hand an eine Frau legen willst. Sie ist schließlich die Tochter desjenigen, welcher hier momentan das Zepter schwingt und das kann dir ebenfalls eine Wrestlingkarriere verbauen. Würde es denn Sinn machen?"

Matts Hände lockern sich, während er den Kopf schüttelt.

Matt Mason: „Nein, aber ich würde mich besser fühlen und der kleinen Schlampe mal zeigen das man mit mir so NICHT reden sollte! Scheiß auch darauf, ob Ihr Vater Chef von diesem Stall niederer Amateure ist. Ich würde Ihm wirklich das Genick brechen und nicht bloß damit drohen!"

House of M gehen schweigend weiter, als sich plötzlich ein Mann Ihnen in den Weg stellt. Beide sehen Ihn nicht und rempeln Ihn leicht an. In dem Moment dreht sich Matt Mason um und sieht wütend den Fremden an, welcher Ihn leicht anlächelt. Der Blick des männlichen Mason ist nicht gerade freundlich.

Matt Mason: „Da hat wohl jemand keine Augen im Kopf und stellt sich gerade den falschen Leuten in den Weg..."

Die Selbsternannte Legende verzieht schockiert die Gesichtszüge und tritt einen Schritt zurück. Die Rechte Handfläche wird vor den Mund geschlagen. Mit gespielt ängstlicher Stimme antwortet der Mann, der am heutigen Tage hierher gereist ist um die Teilnahme seiner Liga, der XAW, am One Million Dollar Ring Match zu promoten.

Kevin Smash: "Oh Nein! Wie dumm von mir! Jetzt stelle ich mich doch tatsächlich wieder einmal den falschen Leuten in den Weg! Wie konnte ich nur so unverfroren sein?"

Er schüttelt den Kopf und blickt zu Boden. Ein Grinsen bildet sich plötzlich auf seinen Gesichtszügen. Es ist dieses Grinsen, welches die Fans schon so lange von ihm kennen. Er lacht kurz auf und wendet schließlich wieder das Wort an sein Gegenüber.

Kevin Smash: "Jetzt Mal ernsthaft, da ich dich nicht kenne, wirst du wohl neu in diesem Laden sein, was bedeutet, dass du bislang auch einen Scheiß erreicht hast. Aber wenn ich jetzt nach draußen vor die Fans treten würde, dann würden sie meinen Namen schreien! Also ... mach dir erst einmal einen Namen bevor du so große Töne spuckst!"

Und wären die Fans jetzt hier, dann würden sie nun erst Recht jubeln, denn die Legende packt ihren härtesten Trademark aus, den unvergleichbaren Wackel-Zeigefinger, welcher nun vor Mason geschwungen wird.

Kevin Smash: "Und wenn du nun die Freundlichkeit hättest MIR aus dem Weg zu gehen, wäre ich dir sehr dankbar. Ich habe wichtige Dinge mit der Führung zu besprechen!"

Denn nur aus diesem Grund ist er bereits heute angereist. Die Verträge müssen abgeschlossen werden. Und beim Impact werden seine XAW Stars den PCWA'lern dann zeigen wo der Hammer hängt. Und er wird auch die Sache mit RM aus dem Weg räumen können. Schließlich hängt das Ganze nun schon zu lange in der Luft.

Matt Mason: „Dein Name? Du schwimmst als kleiner Fisch im großen weiten Meer mit den Haien und glaubst ernsthaft mit mir so reden zu können?"

Maria geht dazwischen, da Sie bemerkt wie Ihr Bruder wieder dabei ist die Nerven zu verlieren.

Maria Mason: „Der werte Herr geht seines Wegs und wir gehen unseren Matt. Also komm jetzt..."

Matt lächelt dem für Ihn Unbekannten Mann ins Gesicht.

Matt Mason: „Wir beide sehen uns noch Bürschchen..."

Ohne ein weiteres Wort holt Matt seine Schwester langsam ein. Kevin Smash verarbeitet das "Bürschchen" stirnrunzelnd,  zuckt kutz mit den Schultern und geht dann seines Wegs. 

 

Vincent Craven: "Die Masons gehen ja forsch zur Sache, insbesondere Matt scheint ein echter Hitzkopf zu sein."

Mike Garland: "Seine Schwester verhindert aber schlimmeres. Sich gleich mit der Tochter unseres derzeitigen Chefs anzulegen, das wäre kein guter Plan. Überhaupt kein guter Plan."

Vincent Craven: "Aber immerhin scheinen die beiden heiß zu sein auf ihr Ringdebüt in dieser Liga. Zwei junge Rookies, die sich hier beweisen wollen."

Mike Garland: "Das Gegenteil davon ist ja Kevin Smash. Was macht der denn schon wieder hier?"

Vincent Craven: "Wir haben ihn eine Weile hier nicht gesehen, aber vielleicht hängt sein Auftritt ja mit dem One Million Ring zusammen, der beim Imperial Impact ausgefochten wird. Immerhin sollen an dem Match ja auch Männer aus der XAW teilnehmen."

Mike Garland: "Ich werde es genießen, wenn seine Leute von Gabriel Lucifer besiegt werden. Man reiche mir Tröte und Partyhütchen."

Vincent Craven: "Wenn du da nicht zu optimistisch bist."

Mike Garland: "Ich bin Amerikaner, so sind wir nun einmal. Macht Witze über uns und wir schießen mit Interkontinentalraketen zurück."


------------------ PCWA ------------------

Es hat schon fast etwas von Spannen, aber die Szene, die sich dem heimlich um die Ecke filmenden Studi bietet, ist einfach zu interessant.
Stevie Van Crane und Bleed hocken auf dem Boden des dreckigen Gangs, die Rücken an die Wand hinter sich gelehnt.
Seine linke und ihre rechte Hand berühren sich, drehen sich ineinander, fassen und streicheln sich. Ihre Finger schliessen und vereinigen sich, öffnen sich, bevor sie sich erneut suchen.
Es ist nur seltsam, dass sich ihre Blicke fast nicht treffen. Stevie und Bleed sitzen dort wie Teenager, die nicht so richtig wissen, wie es mit ihnen weitergehen soll.

Mehrfach hat Stevie Van Crane diese Worte schon auf den Lippen gehabt.
Jetzt ist es an der Zeit.

SVC: "Gehört das eigentlich zu eurem Endgame? Ich meine, das mit uns hier.."

Bleed's schwarz schattierte Augen ziehen sich leicht zusammen.
Selbst der beste Psychologe dieser Welt könnte in diesem Moment nicht sagen, ob die Überraschung gespielt ist oder nicht.

Sie lässt den Kopf etwas sinken, so als würde sie Verzweiflung signalisieren wollen.
Wie zum Beweis umklammert sie Stevie's Hand noch fester. Die vielen stählernen Ringe an ihren Fingern reflektieren das schwache Licht des Ganges wie abtauchende Sterne.

Bleed: "Macht das einen Unterschied?"

SVC: "Ich bin ihm einmal gefolgt. Aus freien Stücken. Niemand muss mit mir spielen."

Bleed: "Habe ich in den letzten Tagen auch nur ein einziges Mal mit dir über ihn gesprochen?"

Das Apocalypse Girl hat den Kopf zu ihm gedreht. Und Stevie Van Crane schaut in die Augen dieses einmaligen Wesens.
Sie ist gefühlt so weit weg von allen vergleichbaren Frauen. Sie könnte unter den lose ins Gesicht spielenden, blutrotgefärbten Haarsträhnen auch nur einmal diese alles gefangennehmenden Augen aufschlagen - und es wäre für ihn, als wären tausend Fragen gestellt und zugleich beantwortet.

Dieses Mädchen hockt neben ihm, gehüllt in schwarze Neo-Punk-Sachen, und man wüsste nicht, ob sie einem die Kehle durchschneiden oder küssen möchte.
Stevie Van Crane sucht in ihrem Blick vergebens nach Dingen, die er nicht finden will.

SVC: "Ich möchte mit dir zusammen sein.. in einer Welt, in der Eleven nicht existiert."

Sie schüttelt lächelnd den Kopf.

Bleed: "Es gibt keine Welt, in der er nicht existiert. Und bevor du mich fragst.. Ja, er weiss von uns. Ich kann dir nicht sagen, was das bedeutet. Aber ich kann dir sagen, was es für MICH bedeutet."

Stevie Van Crane streicht ihr mit der rechten Hand vorsichtig ein paar Haarsträhnen hinter das linke, gepiercte Ohr.
Auffordernd nickt er ihr zu.

Bleed: "Du kennst das.. Du ertappst dich dabei, wie du in deinem Bett liegst. Und du atmest schwer. Deine Lider sind noch schwer, und erst langsam realisierst du, dass du eben erst aufgewacht bist. Und du fängst in deinem Kopf diese Reise zurück an.. hinein in den Schlaf, der davor war. Und - ganz plötzlich - kämpft sich dieses Gefühl  in dir nach oben.. wie etwas Schweres, das langsam vom Grund eines dunklen, trüben Meeres aufsteigt. Dieses dumpfe, verrückte Gefühl nimmt Gestalt an.. wird zu einer Erinnerung.. wird zu einem Traum. Und du liegst in deinem Bett, regungslos.. während sich diese Bilder zurück in deinen Kopf stehlen. Wahnsinnige Umgebungen.. verrückte Lichter.. traumwandlerische Geschwindigkeiten und Farben.. und irgendwo dazwischen - der Mensch, den du liebst. Und du liegst dort und willst nur noch zurück.. zurück zu diesem Traum.. zu diesem Moment."

Ihre Augen haben jedes Wort unterstrichen, mit Glanz und Zweifeln.
Stevie Van Crane kann nicht anders als fasziniert zu sein von diesem Wesen..

Bleed: "Das ist es für mich, Stevie. Dieser Moment ist immer noch hier. Und solange du da bist, geht er auch nicht weg."

Sie dreht ihren Kopf vorsichtig zur Seite, Stevie kommt ihr entgegen. Ihre Lippen öffnen sich, ihre Augen schliessen sich.
Noch bevor sich beide zu diesem Kuss vereinigen können, zerstört eine harte Stimme diesen Augenblick.

Grizz: "Mir wird gerade wirklich schlecht..."

Der Hardcore Superstar lehnt sich gegenüber an die Wand, vergräbt die Hände in den Trainingshosentaschen und schüttelt den Kopf.

Grizz: "Ich geb' zu, dass es selbst mir langsam langweilig wird, aber bei solch einem Anblick zwingst Du mich ja förmlich dazu: wie dumm bist Du eigentlich, Stevie Van Crane? Oder verlogen? All das beschissene Gerede davon, dass sich der Weiße Ritter SVC nicht auf Elevens Seite stellen will. Aber wenn Bleed anfängt mit dem Arsch zu wackeln, bleibt wohl selbst die festeste Überzeugung auf der Strecke. Auch das größte Versprechen wird gebrochen. Hab ich Recht?"

Stevie Van Crane gibt sich nicht einmal die Mühe, aufzustehen.
Von unten schaut er auf Grizz Lee hoch, der ihm aus der Perspektive vorkommt wie ein wütender Riese aus dem Hardcore-Märchenreich.

SVC: "Ach du Scheiße. Schon wieder Grizz Lee. Und schon wieder mit dem selben Mist."

Er winkt fast resignierend ab.

SVC: "Ich gehöre nicht zu Eleven. Aber ich gehöre zu Bleed. Ist das zu hoch für dich? Ist das echt so schwer zu verstehen?"

Lee kann seinen Unglauben über Van Cranes Naivität nur mit einem höhnischen Lachen Ausdruck verleihen.

Grizz: "Und Bleed gehört zu Eleven. Ist DAS etwa so schwer zu verstehen? Wollt Ihr dann 'nen netten Dreier machen, Du Idiot? Nicotine & Bacteria. Wie originell, Hut ab. Keine 21st Century PEST mehr. Wieso auch, hat ja eh nichts gebracht, richtig?"

Ein süffisanter Blick zu Bleed, dann wieder zu Stevie.

Grizz: "Sie und Eleven haben schon angefangen, Leute zu rekrutieren, hast Du das noch nicht mitbekommen? Unter anderem Deinen... Freund Gabriel. Typisch Van Crane, der alte Sack steckt Dir seine verschrumpelte Hand erst tief in den Arsch, aber Du schüttelst sie ihm wenig später trotzdem wieder. Und im Hintergrund lachen sie sich alle über Dich schlapp, während er die Reste sogar noch an Deinem Shirt abwischt. Gott, Stevie, wie kannst Du immer noch so blind sein?"

Er stößt sich ab und baut sich vor dem Paar auf, um den Worten Nachdruck zu verleihen. Auch wenn er weiß, dass er ihn sowieso nicht verstehen oder ihm glauben wird.

Grizz: "Du lässt Dich von dem Miststück immer weiter auf ihre Seite ziehen und merkst es nichtmal. Dermaßen liebesbedürftig? So gerne würd' ich Dir die Erkenntnis einprügeln, immer und immer wieder. Aber es ist ja nicht so, dass ich es nicht schonmal versucht hätte. Bringt nichts."

Bleed: "Warum nicht ich?"

Lees Kopf ruckt zum Mädchen und er runzelt die Stirn.

Grizz: "Was? Halt' Dich da raus, das geht nur ihn und mich was an."

Das Apocalypse Girl richtet sich auf. Und dennoch muss sie ziemlich nach oben sehen, als sie sich mutig vor Grizz Lee aufstellt.

Bleed: "Wenn Stevie wirklich nur blind sein sollte.. wenn er mir nur verfallen ist, weil ich es so wollte.. warum wendest du dich nicht an mich? Schließlich bin ich doch die.. 'Wurzel allen Übels'.. Tausendmal dieselbe Geschichte.. Grizz Lee stampft mit wutrotem Kopf und lodernder Fackel durch die Stadt, weil er alle vor Feuer warnen muss. Ist das deine letzte Aufgabe in diesem Konstrukt? Der Aufpasser? Der Mahner? Das vom Leben beleidigte Wrack mit dem erhobenen Zeigefinger? Du reitest gegen Windmühlen an, die sich noch nicht mal zu drehen begonnen haben."

Er schaut sie erst ein paar Augenblicke an, während die Backenzähne mahlen und sich die Hände ungesehen zu Fäusten ballen. So gerne würde er...

Grizz: "Nein, das kannst Du vergessen. Was auch immer im Kopf von Rage derzeit vorgehen mag, aber diese... Sache zwischen uns wird nicht passieren. Du wirst aufhören, in Stevies Kopf 'rum zu spuken und ihn mit Deinem Scheißgesäusel über irgendeinen Müll voll zu labern."

Verächtlich stößt er Luft aus.

Grizz: "Ihr seid doch so einfach zu durchschauen. Als ob Du Dich grundlos an ihn hängst. Als ob Eleven grundlos in die PCWA gekommen ist, gerade in dem Moment, als Kerry & Gaelic vor die Hunde geht. Aber ich hab' Dir das letztes Mal schon gesagt: hier ist nichts mehr für Euch. Und Leute wie ich, werden Leute wie Dich immer bekämpfen. Aber das bedeutet nicht, dass ich da raus gehe und ein wehrloses Opfer darbringe. Meine besonderen Fähigkeiten werd' ich anderweitig einsetzen."

Trotzig funkeln ihre schwarzen Augen Grizz Lee an.
Ihre stählernen Ringe verursachen ein leichtes Klirren, als sich ihre Fäuste ballen.

Bleed: "Ich stehe dir schon immer im Weg. Du hattest nur nie den Mut, mich aus dem Weg zu räumen.. Oder es zumindest zu versuchen."

Stevie Van Crane ist jetzt auch aufgestanden. Bisher hatte er das Auftauchen von Grizz nur als das übliche Säbelrasseln betrachtet, das es schon oft zwischen ihnen gegeben hatte.
Jetzt aber fühlt es sich anders an. Wenn Bleed jemals so etwas wie körperliche Bedrohung ausstrahlen konnte, dann in diesem Augenblick.
Und Stevie hat fast das Gefühl, als hätte sie nur auf einen Moment wie diesen gewartet.

Überraschenderweise weicht Grizz einen kleinen Schritt zurück.

Grizz: "Du bist eine Frau..."

Bleed: "Und du bist ein armseliger Feigling."

Stevie Van Crane weiss sehr wohl, das in diesem Moment niemand auf dieser Welt Bleed in ihrer Intention aufhalten kann.

Grizz: "Du willst wirklich, dass ich das Match gegen Dich bestreite?"

Beinahe ein wenig Hilfe suchend blickt er kurz zu SVC.

Grizz: "Willst mich da raus locken, dass Dein Mentor und sein Gefolge eingreifen und ein Exempel statuieren können?"

Jetzt vorwurfsvoll, da der mehrfache World Champion überhaupt keine Anstalten macht, sie von diesem Vorhaben abzubringen.

Grizz: "Du musst mich für ziemlich bescheuert halten."

Das Apocalypse Girl setzt zum Enthauptungsschlag an.

Bleed: "Niemand wird dort sein. Niemand außer uns beiden. Deine Theorien sind ermüdend, Grizz.. ich kann meine Augen nicht mehr aufhalten.. Deine Warnungen schläfern mich ein.. Alle deine Fragen werden eine Antwort finden.. und sie wird anders ausfallen als du denkst.. Stevie wird sich irgendwann befreit haben, vom Ballast der Vergangenheit.. von den Ketten, an denen du immernoch hängst, Grizz. Zwischen euch Beiden ist soviel offen geblieben. Eines Tages werdet ihr euch gegenüberstehen - und es wird NICHTS mit Eleven.. nichts mit mir oder sonst wem zu tun haben. Es wird so sein, weil es schon immer so kommen musste. Und auch dann wird es keine Fragen mehr geben. Und keine Vorwürfe. Du trampelst hier als das brüllende Gewissen über wundervoll blühende Wiesen, Grizz. Ich habe genug von dir gehört und gesehen um zu wissen, dass du ein Feigling bist. Eine leere Hülle. Ein trauriger alter Mann. Der einsame Rufer in der Wüste. Jetzt bin ich an der Reihe. Ich werde dir zeigen, wer ich wirklich bin."

"Sie muss wahnsinnig geworden sein", denkt er sich. Spricht es aber nicht aus, wendet sich stattdessen wieder an den anderen Mann in dieser Triangel.

Grizz: "Du lässt sie diesen Scheiß einfach so reden? Und glaubst es am Ende vielleicht auch noch?"

Im Rückwärtsgehen breitet er die Arme aus.

Grizz: "Gut, wenn Du willst, dann sehen wir uns da draußen. Aber ich glaub' Dir kein einziges Wort. Ich werd' drauf warten, dass sie kommen. Und jeden einzelnen von ihnen aus dem verdammten Ring prügeln. Und Du, Van Crane..."

Sein ausgestreckter Zeigefinger lässt keine Alternativen zu.

Grizz: "Du hast besser nicht vergessen, dass wir letzten Monat Seite an Seite gegen sie standen. Wenn sie mich an's Kreuz nageln wollen, und ich DEINEN Arsch nicht da draußen sehe, der mich zu befreien versucht..."

Aber er verstummt mitten im Satz, dreht sich um und geht endgültig davon.

Stevie Van Crane sieht dem Grizzer hinterher.
Tausend Gedanken toben in seinem Schädel, und alle sind sie düsterer Natur.
Er wird aus dieser Trance erst durch Bleed gerrissen, als sie vor ihm stehend ihre Arme um seinen Hals legt.

Stevie schaut fassungslos zu ihr hinab.

SVC: "Was... was hast du getan? Ich meine.. Bei Gott. Das ist Grizz Lee. Verdammt.. er wird dich zerstören!"

Bleed öffnet ihren verführerischen Mund zu einem Lächeln.
Ihre Augen schließen sich und öffnen sich wieder, sehen sich zufrieden um. Ihr Blick wandert über Stevie's Kinn zur Wand hinter ihnen.
Zur Decke und ins Nirgendwo.

Bleed: "Alles wird gut."

Stevie fehlen die Worte.
Längst erwacht in ihm der Beschützerinstinkt. Er fühlt die Liebe zu diesem geheimnisvollen Wesen vor ihm in seinem Herzen aufbrennen wie Feuer.
Doch es scheint als hätte sie längst alle Gedanken in ihm gelesen.

Bleed: "Mein Date mit Grizz Lee ist wichtiger als du dir vorstellen kannst. Und ich meine es ernst.. NIEMAND wird dort am Ring erscheinen. Nicht davor, nicht währenddessen, erst recht nicht danach, wenn alle Würfel gefallen sind."

Sie bringt ihren Mund ganz dicht an Stevie Van Cranes rechtes Ohr.

Bleed: "Egal was geschieht.. Was auch immer passiert.. Wenn ich dich dort am Ring sehe, hast du mich für immer verloren."
 

Vincent Craven: "Der arme Stevie steht mitten zwischen den Fronten."

Mike Garland: "Das stimmt. Auf der einen Seite haben wir Grizz Lee, den Hitzkopf, der mit hochrotem Osram-Kopf durch die Halle läuft und überall eine Verschwörung wittert. Und auf der anderen Bleed, die undurchsichtiger denn je scheint und genau diese Verschwörung anzettelt."

Vincent Craven: "Was macht dich da so sicher? Vielleicht hat sie wirklich Gefühle für Stevie?"

Mike Garland: "Ja, genau. Und am Ende heiraten alle und leben glücklich und bis in alle Zeiten. Das hier ist keine Märchengeschichte, das hier ist das wahre Leben. Und im wahren Leben sind die Dinge nun einmal nicht zartrosa."

Vincent Craven: "Bis auf NEON LOVE."

Mike Garland: "Bis auf NEON LOVE."

Vincent Craven: "Spätestens bei dem Match werden wir sehen, ob Nicotine & Bacteria in irgendeiner Form eingreifen werden. Viel perfider wäre es allerdings, wenn sie Bleed erst einmal gewähren ließen. Das schafft Vertrauen... und ein Feind, der in deinem Rücken steht, ist ein viel gefährlicherer Feind."

Mike Garland: "Onkel Vince hat gesprochen und so wird's auch kommen."


------------------ PCWA ------------------

Er folgt erneut einem Weg, den er bereits bei der letzten Vendetta gegangen ist. Aber heute ist es trotzdem anders. Es ist als sei ein Schatten auf seinen Fersen, ein Schatten in seinem Nacken, in seinem Genick... seinem Gewissen. Ihm zu entkommen, könnte gut tun, doch wartet im endlosen Licht nicht auch die Tristesse und Einöde? Sind die Krokusse nicht erst durch den Regen gekommen - braucht es nicht ein Gemisch aus Regen und Sonne? Böse und Gut? Zum Wachstum, zum Gedeihen, zum Fortleben... 
MD schielt mit dem einen Augen auf den Schatten, während sich das andere auf den Schriftzug einer Kabinentüre richtet. Gerade als die unbekannte Konstante klopft, ertönt eine Stimme von hinten.

"Flüchtest du Dich zum letzten Mann, der Dir geblieben ist, mein Held?"

Entnervt rollt der Undisputed Gerasy Champion mit den Augen. Es ist die Stimme seines Herausforderers und des momentanen "Eigentümers" der PCWA, die negative Gefühle in ihm hervorruft. Azrael Rage taucht hinter ihm auf, genau dort, wo die unbekannte Konstante soeben noch seinen Schatten vermutet hatte.

Azrael Rage: "Ich wollte Dich dabei nicht stören, nur noch einmal darauf hinweisen, dass du in ein paar Wochen gar nichts mehr hast. Dann bin ich endlich wieder Gerasy und Du bist dann weiter nichts, als ein Niemand und Feigling! Dann bist Du endlich entlarvt."

Erst jetzt dreht sich MD herum, schaut in die stechend hellblauen Augen des Schilds, die vorfreudig auf den Gerasy Titel starren, während er sich die Krawatte an dem Maßanzug richtet. Der Gesichtsausdruck des Night Fighters verfinstert sich, als er beginnt zu sprechen.

"Ein Feigling ist in unserem Geschäft jemand, der nach ein paar Niederlagen oder ein bisschen Gegenwind, die Liga wieder verlässt. Ein Feigling ist jemand, der sich vor dem drohenden Ligentod aus dem Roster streichen lässt, ein Feigling ist jemand der nach dem Untergang seiner Liga nirgendwo anders mehr anheuert... Da ich nahezu der einzige in diesem Geschäft bin, der all das NICHT gemacht hat, solltest du deine allein-PCWA-erfahrene Zunge hüten. Den Ballast der Geschichte auf den einzigen abzuwälzen, der noch zu greifen ist, ist nämlich feige, Azrael. Den Ringrichter fortjagen, um einen Rookie mit Geldstücken zu bombadieren, ist feige, Azrael. Seinen kommenden Gegner in einen Raum einsperren..."

Im Hintergrund öffnet die Türe und Robert Breads sieht sich den beiden Männern, die beim Imperial Impact um den höchsten Titel der PCWA antreten, gegenüber. Das Auftauchen des PCA Wrestling Champions unterbricht die Ausführungen des verrückten Hundes. Der Kanadier hebt die Augenbrauen ob der "Prominenz" vor seiner Tür und setzt ein gespielt-ehrfürchtiges Gesicht auf.

Robert Breads: "Einen Mann, der einem nie körperliches Leid angetan hat, außerhalb des Rings ins Gesicht zu schlagen, weil man weiß, dass er ein besserer Athlet ist und nicht zurück schlagen wird, ist feige."

"Canada's Own" nickt dem No. 1 Contender zu und legt den Kopf leicht schief. Es ist einfach schwer fest zu stellen, ob sich Breads über jemanden lustig macht oder das, was er sagt, ernst meint. Die Übergänge scheinen da flüssig zu sein.

Robert Breads: "Azrael Rage... dein unendlicher Mut treibt dich soweit, dass du, statt Leuten im Ring gegenüber zu treten, außerhalb des Seilgevierts auf sie einschlägst. Du bist einer der Gründe, warum die PCA ist, wie sie ist. Und ironischerweise BIST du ja mehr oder weniger die PCA. Und das findest du ja offensichtlich auch sehr schön und hast viel Spaß an deinem neuen Amt. Du hast dir einen Halbtoten geschnappt und schüttelst ihn nun hin und her in der Hoffnung, dass er irgendwann wieder anfängt zu leben. Und wenn das nicht klappt... tja, dann sind die Anderen Schuld. Du bist also all das, was die PCA so grässlich..."

Der Night Fighter schrickt kurz auf. Denkt sich 'hässlich' dazu und sucht aufgeregt seinen Schatten hinter den Gemäuern.

Robert Breads: "...macht. Deine Regentschäft... die "Ära Rage"... in dieser Liga ist momentan wohl eher ein Flop. Ein alkhoholkranker Has-Been verteidigt beim Pay-Per-View die Zukunft dieser Liga. Wahnsinnige Junkies laufen durch die Gegend, wie sie lustig sind. NEON LOVE wird von dir als Bauernopfer benutzt, weil du dich selbst bestätigen musst, aber nichtmal jemandem, der kaum professionelles Training hatte, trittst du fair gegenüber. Und dann willst du noch Eleven als Referee für ein World Title Match... und der einzige Hintergedanke dabei kann doch nur sein, dass es dann sicher nicht fair und geradlinig ablaufen wird, dass er eingreifen wird, dass der Titel mit einer weiteren Farce von Titelmatch entwürdigt wird... Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. Die Frage ist, ob die Hoffnung auf Besserung nicht mit deinem Aufkauf der PCA gestorben ist. Denn ich sehe keinen Funken Hoffnung, ich sehe eher die Funken, die das Haus zum Brennen bringen."

Breads scheint kurz nach zu denken, dann blickt er zu Mad Dog herüber.

Robert Breads: "Vielleicht sollten die Leute, die auch Matches tatsächlich gewinnen hier etwas mehr zu sagen haben... diese Leute mit Titel. Diese... 'Champions'. Zu diesem elitären Club gehörst du ja leider momentan nicht, Rage."

MD schaut schmunzelnd zu Breads, wonach der Blick des Undisputed Gerasys zurück zu seinem Herausforderer geht, der die beiden mit wütender Miene anschaut und dessen Finger sich bereits zu einer Faust geballt haben. So, dass die eintätowierten Buchstaben P-C-W-A heraus pulsieren.

Azrael Rage: "SCHWEIGT STILL, DU NESTBESCHMUTZER!!!"

Brüllt er heraus, als eine ruhige Hand den starr gespannten Arm des Herausforderers ergreift und damit schon den Zorn Azraels abmildert. Diego Alejandro Sanchéz klopft dem Finanzier der Liga mit seiner anderen Hand auf die Schulter und schaut ihn mit weichen Gesichtszügen an.

Sanchéz: "Die PCWA ist auf einem guten Weg."

Spricht der Deutschmexikaner in die Runde und zieht damit auch die Aufmerksamkeit der anderen beiden auf sich. Zumindest sind das die Worte, die ihm automatisch Aufmerksamkeit bringen müssen.

Sanchéz: "Versteht mich nicht falsch. Es könnte sicher besser laufen. Wir sind längst nicht dort, wo wir sein wollen. Wo die PCWA hingehört. Auch läuft uns die Zeit davon, wenn es um die Suche nach einem neuen Eigentümer geht. Doch - und hier wiederhole ich mich gern - es bringt uns nicht weiter, wenn alles aufgrund von persönlichen Befindlichkeiten schlecht geredet wird. Seht die Chance, die wir durch den Wegfall der Firma erhalten haben und nicht das drohende Schwert was über unseren Köpfen schwebt. Wenn ihr nur an das drohende Unheil denkt, ist in euren Köpfen kein Platz mehr für die Zukunft."

Er schaut allen 3 nacheinander ins Gesicht. Er weiß, dass er in dieser Runde eigentlich nichts zu sagen hat, dass seine Worte längst kein Gewicht mehr haben. Doch es geht hier schließlich um seine PCWA.

Sanchéz: "Wir haben Freiheiten. Wir haben Möglichkeiten zu verändern. Natürlich müssen da auch Dinge schief gehen. Keiner von uns ist perfekt."

Ein intensiver Blick in Richtung Breads, als erwarte er an dieser Stelle ein Räuspern oder einen anderen Widerspruch.

Sanchéz: "Wir haben 2 ordentliche Shows auf die Beine gestellt, was uns sicherlich kaum einer zugetraut hätte. Die Fans haben uns nicht im Stich gelassen, sondern strömen wieder zu uns, fast als ob nichts passiert wäre. Der Laden funktioniert wieder...und das haben wir auch Azrael zu verdanken. Dabei ist es zunächst mal egal, aus welcher Motivation er so handelt."

Ein Blick zu Rage. Nein, die beiden werden sicherlich nie Freunde werden, doch Leistung, egal weshalb, muss honoriert werden.

Sanchéz: "Mad Dog, du hast bei der letzten Vendetta auch die Krokusse gesehen. Mittlerweile ist dort draußen wieder das blühende Leben."

Die unbekannte Konstante schaut zu einem heutigen Gegner. Er nickt bestätigend und antwortet sogleich.

"Ja, das habe ich. Aber ich habe ebenso gesagt, dass sie mit einem Azrael Rage als Gerasy Champion vermutlich wieder platt getrampelt würden. Einst hat er sich als Teufel bezeichnet, jetzt als Gott... die wohl konstanteste Unbekannte der Weltgeschichte."

Jetzt lacht Mad Dog Azrael provokant an, spricht aber weiter.

"Ich bin einfach der Meinung, dass uns Egoismus an den Schaltstellen der Liga nicht weiterbringt, sondern die Zukunft gefährdet. Ich halte mich, die unbekannte Konstante, für die deutlich bessere Wahl und deshalb werde ich auch nicht solch eine dumme Entscheidung, was die Ringrichter beim Impact angeht, treffen. Eleven wird versuchen die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während es bei diesem Kampf einzig und allein um eines geht, den Gerasy!"

Der Champion hebt seinen Titel empor, genau vor Rages Gesicht, um ihn abzulenken und selbst weiter zu sprechen.

"Und deshalb habe ich mich für zwei Männer entschieden, die für Gerechtigkeit einstehen werden. Robert, würdest du diese Rolle übernehmen?"

Davon wirkt der Kanadier nun doch ein wenig überrascht - ja, er blickt ein wenig ungläubig drein, als könne er gar nicht glauben, was er da hört.

Robert Breads: "Sicher? Ich habe aber noch gar keinen Masterplan, wie ich euch beide dazu bringen kann, dass ihr aufplatzt und alles vollblutet. Bin ich dann nicht eine Fehlbesetzung?"

Kurzer Blick zu Rage. Es ist klar, an wen diese Worte gehen.

Robert Breads: "Natürlich würde ich das, werter Night Fighter... wow, es gibt doch noch Leute, die vernünftige Entscheidungen treffen können. Dann würde es ja ein richtiges Wrestling Match geben... fair, sportlich und mit einem verdienten Sieger. Das klingt so, als könnte das wirklich ein wichtiger Schritt sein. Ich werde gerne bei deinem Sieg der Referee sein, Night Fighter."

Dann wird Breads klar, dass er sich unglücklich ausgedrückt hat - und er korrigiert sich.

Robert Breads: "Das soll natürlich nicht heißen, dass ich das Match nicht vollkomenn fair leiten werde, Rage. Ich werde nicht sicher stellen, dass Mad Dog gewinnt, oder ähnlichen Schnickschnack. Nein, es ist nur... Mad Dog wird gewinnen. Punkt."

Ein Schulterzucken. Fast schon entschuldigend.

Robert Breads: "Ich habe es bei Blake Milton gesagt, ich sage es auch hier... du bist einfach der schlechtere Wrestler, Azi. Du wirst verlieren. Und bei Blake Milton hatte ich Recht. Genauso wie ich hier Recht haben werde... sogar unser werter Kollege hier..."

Gemeint ist Sanchez.

Robert Breads: "...hat bessere Chancen. Er hat sich das Match gegen Mad Dog natürlich hart verdient, in seinen vielen Matches in letzter Zeit hat er gezeigt, dass er ein Aufeinandertreffen mit dem Gerasy verdient, und seine vielen Siege tun ihm sichtlich gut... aber im Ernst, Rage. Du kannst ein faires Match nicht gewinnen. Deswegen brauchst du Eleven. Und deswegen willst du mich nicht."

Der Deutschmexikaner starrt Breads kurz an. Die Erinnerung an ein einstimmiges 'Schnauze Breads' zaubert ihm dann doch ein Lächeln auf die Lippen.

Sanchéz: "Um das mal klar zu stellen. Ich habe nicht um dieses Match gebeten. Aber natürlich bin ich froh über diese Chance."

Nachdenklich wiegt er den Kopf hin und her.

Sanchéz: "Natürlich hast du recht. Meine Leistungen der letzten Shows rechtfertigen dieses Match nicht. Doch da draußen gibt es noch genügend Fans, die dieses Match sehen wollen. Und allein darauf kommt es im Moment an. Die PCWA, die du dir erträumst, mag wunderbar sein. Enorm anspruchsvoll was das Wrestling angeht. Und sicher gibt es dafür auch eine Fanbase. Doch wir kämpfen hier immer noch um unser Überleben. Um das Überleben dieser PCWA."

Um seine PCWA. Die blauen Augen wandern von Breads zu Rage und schließlich zum Night Fighter.

Sanchéz: "Und dafür brauchen wir solche Matches. Matches, die die Fans unkontrolliert sabbern lassen. Ein fairer Wettkampf zwischen zwei Athleten die alles aus sich raus holen. Ich für meinen Teil werde jedenfalls alles dafür tun."

Fairness. Etwas was er früher von Mad Dog nie erwartet hätte. Doch mittlerweile hat sich der verrückte Hund verändert, genau wie er selbst. Vielleicht könnte er selbst sogar eine Option für den Guest Referee sein. Seine Haltung zur PCWA ist bekannt.

Sanchéz: "Doch wenn ich richtig mitgezählt habe, fehlen euch noch jeweils eine Auswahlmöglichkeit. Wer wird denn deine 2te Wahl sein, Mad Dog?"

Mad Dog nickt Diego zu, so als wolle er Sanchéz als seine zweite Wahl bestätigen. Allerdings hat Azrael, bevor der Fighter Diego antworten kann, etwas zu sagen.

Azrael Rage: "Ich glaube nicht, dass Robert Breads als Ringrichter gerecht sein wird. Im Gegenteil. Mad Dog, er ist doch nur eine Absicherung für Dich. Er ist wie Du. In seinen Worten gerecht, doch in seinen Taten verlogen. Hast Du nicht gesehen, wie er im Kontakt mit Kriss Dalmi all seine Überzeugungen über Bord werfen wollte. Wie klein dort der Grad zwischen Ausbruch und Beherrschung gewesen ist... Du glaubst doch nicht, dass er in einer spontanen Entscheidung zu meinen Gunsten werten wird? Nein, Robert Breads, ist zu einhundert Prozent Dein Ringrichter. Nicht mehr und auch nicht weniger und das wissen wir alle hier. Eleven hingegen... was weiß ich von ihm? Ich weiß nicht, ob er mich als Gerasy haben will, vielleicht will er ja auch Dich haben, um Dich irgendwann zu entthronen? Er ist pure Kontroverse und diese bringt Aufmerksamkeit, die die PCWA braucht. Auch wenn er Dich hassen mag... könnte er durchaus für Dich werten, nicht wahr? Er bringt eine gewisse Portion Unberechenbarkeit mit und das ist doch die Würze bei allem, oder... Unbekannte Konstante? Du edler Held in unserem schönen Stück."

Mad Dog beißt auf seine Unterlippe und sieht den Schatten, der sich in seinen Rücken krallt.

Azrael Rage: "Aber nun gut. Wie Dir bekannt ist, habe auch ich eine zweite Wahl. Tatsächlich habe ich mich auch für jemanden entschieden. Diego?! Würdest Du wohl freundlicherweise meine zweite Wahl sein?"

Dem ehemaligen Tribune klappt kurz die Kinnlade runter. Zwar fängt er sich schnell wieder, doch fassen kann er es nicht so richtig. Zumindest hätte er nie erwartet, dass er ausgerechnet von Rage gefragt wird.

Sanchéz: "Ähm...nun...ja klar. Es ist mir eine Ehre. Sollte ich von den Fans ausgewählt werden, werde ich das Match natürlich fair leiten. Die PCWA braucht schließlich einen starken UNDISPUTED Gerasy Champion."

Rage nickt Sanchéz begeistert zu. Dann wendet er sich wieder zu Mad Dog.

Azrael Rage: "Also, meine Auswahl besteht aus Eleven und Diego. Deine bisher nur aus… wääh… Breads. Wer ist jetzt gleich Dein zweiter Ringrichter, mein Held?"

Plötzlich richten sich alle Blicke auf den Hund, der widerum nur Augen für Azrael hat. Tief ein und ausatmend, schaut er den Mann an, der ihm gerade seine 2. Option weggeschnappt hat. Sich selbst beherrschend und nicht vom Schatten überrollend, sagt er ruhig.

"Das wirst du noch früh genug erfahren."

Nun nimmt sich der Gerasy selbst aus der Schussbahn und wendet sich zu Diego, seinem heutigen Gegner.

"Diego, ob du ein guter Ringrichter bist, wird sich heute wohl am ehesten zeigen, huh!? Ich meine, du stehst mir, dem Undisputed Gerasy Champion, gegenüber. Ein Sieg würde dich sogleich in die Main Event Riege der PCWA katapultieren. Wie viel ist dir solch ein Sieg also wert? Wirst du es wie Azrael machen oder doch eher wie Robert? Und wenn du gewinnst, wie steht es dann um den Impact? Du warst schon einmal in der Situation an die Spitze zurück zu kommen und ich weiß, wie es an dir nagt und wie sehr du es dir wünschst. Ein Match... Ein Kampf... heute gegen mich. Ist Azrael nicht nett, dass er dir so eine Chance gibt? Und dann auch noch den Ringrichterposten. Toller Anführer, huh!?"

Díego spürt die auf ihn gerichteten Augen und Ohren. Und er spürt plötzlich den Drang die unbekannte Konstante einfach aus dem Weg zu schubsen. Er mag seine neue Rolle in der PCWA noch nicht gefunden haben, dennoch muss er sich diese unterschwelligen Vorwürfe nicht gefallen lassen.

Sanchéz: "Amigo, hier spielt es überhaupt keine Rolle, was ich von Azrael Rage als Anführer halte. Das Match heute Abend ist nur zwischen uns beiden. Es war nie ein Geheimnis, dass ich gern da wäre, wo du jetzt bist. Wo Keevan war, John Smith, Azrael Rage... Doch das heutige Match ändert nichts daran. Was sollte sich ändern, wenn ich heute gewinne? Nach den letzten Monaten wäre das maximal ein Zufallssieg. Eine Eintagsfliege. Nichts was mich auf den Olymp hievt. Es wäre höchstens ein Schritt auf dem Weg zurück."

Sein Blick wird für einen Augenblick leer. Die Sehnsucht nach einem weiteren Erfolg in der PCWA ist groß. Daran konnte auch sein Erfolg in der XAW nichts ändern.

Sanchéz: "Und was spielt es für eine Rolle, ob Azrael mich als Referee wählt oder du. Ich hab es in deinen Augen gesehen, Mad Dog."

Der Deutschmexikaner ist es leid, sich vor Mad Dog zu rechtfertigen. Er hat sich das alles nicht ausgesucht und wird sich gerade deshalb auch für nichts entschuldigen.

Sanchéz: "Ich freue mich auf unser Match Mad Dog. Und letzte Vendetta dachte ich, dass du das ähnlich siehst. Doch so wie du dich hier aufspielst, frag ich mich, ob das nicht nur gespielt war. Mach diesen Moment nicht kaputt, amigo."

Fast ein wenig traurig klopft Díego A. Sanchéz der Unbekannten Konstante auf die Schulter und will sich schon abwenden. Er hätte nicht damit gerechnet, dass Mad Dog so sehr auf die Spielchen von Rage reagiert. Aber irgendwas lässt ihn dann doch noch an Ort und stelle verweilen.

Wie ein unschuldig Inhaftierter schaut Mad Dog Sanchéz an und antwortet erbost.

"ICH? Kaputt machen? Wenn hier einer was kaputt macht, dann ist das Azrael. Er hat dieses Match heute angesetzt und er hat dich in diese dumme Lage gebracht, zusätzlich noch Ringrichter zu sein. Er ist das Übel - und ihm gebühren noch mehr solcher Späße, wie ich sie letzte Show mit seiner Tochter gemacht habe."

Robert Breads: "Nein. Das war idiotisch, unnötig und unwürdig für einen Champion."

MD schüttelt sich überrascht. Dreht sich nun zu Robert Breads, zu dem Mann, der ihm als einziger noch geblieben ist. Der ihm nun aber auch noch in den Rücken fällt. Der Kanadier nimmt aber keine Rücksicht auf Sympathien. Wenn man ihm eine Tatsache vorhält, wird er darauf eben ehrlich antworten. Das Kopfschütteln des Hundes wird immer heftiger, so als würde er nicht nur gegen die Worte der Anderen ankämpfen. So als kämpfe er innerlich... innerlich... gegen seinen Schatten.
Plötzlich schnellt die Hand hevor, schlägt Breads... neben den Kopf. Die Hand des Hundes knallt gegen die Wand. Unmittelbar neben seinem Ringrichter.
Unmut und Ärger quillt aus dem Mund der unbekannte Konstante.

"Ich hab kein Bock mehr auf die Scheisse hier... "

Der Fighter taumelt zurück und zeigt mit dem Finger auf Azrael Rage, um ihm eine Ankündigung zu geben.

"Ich besieg dich beim Impact, kapiert? Ich schlag dich. Ich schlag dich! ICH... SCHLAGE... DICH!"

So als wolle er Azrael beschwören, so funkeln die Augen des Champions und so bebt der Zeigefinger der unbekannte Konstante seinem Herausforderer entgegen. Obwohl MD hinter dem Licht steht, ergibt sich kein Schatten hinter ihm. Laut ein- und ausatmend taumelt er fort, während sich die drei verbliebenen Männer leicht irritiert anschauen.

Azrael Rage: "Nicht mehr allzu lange und der Showdown kommt, um diese Geschichte zu vollenden und dann werden wir uns alle uns bekennen müssen zum Gerasy, zur PCWA und zu... Hm, sagen wir es anders - Da stellt sich doch nur die Frage, wer wird siegen? Der Held… oder der Schurke."

Weder bei dem Wort „Held“ noch bei dem Wort „Schurke“ zeigte der die lebende PCWA-Legende auf jemanden. Wen meinte er also mit welcher Bezeichnung? Dann geht auch der Herausforderer. In die andere Richtung. Während sich Robert Breads und Diego Sanchéz nicht entscheiden können, wem sie nun nachschauen sollen, treffen sich ihre Blicke in der Mitte. Der PCA Wrestling Champion hebt die Augenbrauen, als wolle er sagen "Na, das wird ja lustig", und dreht sich dann weg. Auch er hat heute noch andere Dinge zu tun. Genauso wie Sanchez. Große, wichtige Dinge.

 

Mike Garland: "Massenauflauf wäre wohl das richtige Wort für diese Szene."

Vincent Craven: "Geballte Starpower würde ich es eher nennen. Der Special Referee für das Match um den Undisputed Gerasy Title beim Imperial Impact ist das zentrale Thema. Neben Eleven stehen nun also noch Díego Alejandro Sanchéz und Robert Breads zur Wahl."

Mike Garland: "Und dann steht Diego ja heute auch noch im Main Event gegen Mad Dog im Ring! Ob die anderen beiden sich dort zurück halten können - oder Eleven?"

Vincent Craven: "Das ist eine interessante Frage. Und fraglich ist ausserdem, wen Mad Dog als zweiten Ringrichter nominiert."

Mike Garland: "Wenn ich mir die bisherigen Kandidaten so ansehe... dann ist das schon jetzt eine verdammt schwere Wahl, gerade unter der in der letzten Show ausgerufenen Prämisse, dass es eigentlich fair zugehen sollte..."

Vincent Craven: "Wer Held und wer Schurke sein wird, das erleben wir dann beim Imperial Impact. Und es wird eine verdammt schwere Wahl."


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PCWA
Newbie Challenge

"Un espectáculo fantástico!"
(gehört in Südamerika)

 

La Paz, Bolivien.
Es herrscht ein ohrenbetäubender Lärm auf dem Hexenmarkt von La Paz, dem bolivianischen Regierungssitz in den Anden. Getrocknete Lamaföten, Liebestränke und Teufelstropfen gehören zu den Waren, die hier angeboten werden. Neben Touristen, die sich mit großen Augen die exotischen Gegenstände, Pflanzen und Wässerchen ansehen, erkennen wir auch eine Menge Einheimischer. Der Aberglaube ist hier noch weit verbreitet und wer möchte schon ein Unglück riskieren, wenn er für nur wenige Centavos das Glück in kleinen Flaschen kaufen kann?

Während wir im Hintergrund immer wieder ein dumpfes Rumpeln hören, lassen wir unseren Blick über die Stände schweifen. Die meist weiblichen Verkäuferinnen, stattliche Latinas mit langen schwarzen Haaren und wettergegerbten Gesichtern, blicken kurz zu uns auf und fallen dann wieder in eine stoische Ruhe zurück. Nichts kann diese Menschen hier aus ihrem inneren Gleichgewicht bringen.

Wieder ein Rumpeln. Laute Rufe kommen auf, gesprochen im rauen spanischen Dialekt der Landbevölkerung. Unsere Gedanken übersetzen die fremde Sprache in uns geläufigere Phoneme.

"ICH HABE SIEBEN JUNGS GEBOREN, ALSO ERZÄHLE MIR NICHTS VON SCHMERZEN! PACK HÄRTER ZU!"

Als wir unseren Blick in Richtung der Rufe wenden, sehen wir einen abenteuerlich aussehenden Ring, der mitten zwischen den Ständen aufgebaut ist. Zwei Frauen in bunten Kleidern befinden sich in ihm, wobei die eine die andere gerade höchst undamenhaft mit den Ringseilen würgt. Beide sind eher gesetzteres Alters, zwei propere Matronen von erstaunlichem Leibesumfang. Die eine von ihnen befreit sich gerade mit einem Ruck aus ihrer Zwangslage und läuft stampfenden Schrittes durch den Ring, um an der entgegen gesetzten Seite in die Seile zu federn. Das Knirschen der maroden Taue, dafür benutzt werden, klingt bedenklich, aber sie erfüllen ihren Zweck und schleudern die Frau zurück in den Ring. Mit einem Big Splash landet sie auf ihrer Gegnerin.

Ein kleiner Mann in einem schmutzigen schwarz-weißen Hemd zählt den Pinfall. Eins. Zwei. Drei. Der Kampft ist vorbei. Sofort rappelt sich die Siegerin auf.

"SO GEHT MAN MIT WEICHFLÖTEN UM! HAST WOHL NICHTS RICHTIGES GEGESSEN VORHER?"

Das gute Dutzend Zuschauer, welches sich um den Ring versammelt hat, klatscht beiläufig Applaus. Zwei Kinder gehen herum und sammeln in Hüten etwas Geld ein.

Andere Länder, andere Sitten. Denn jeder Traum ist es wert, geträumt zu werden.
 

Cholita Style
Coming soon.
This show.

 

Mike Garland: "Die Cholita ist also die dritte Teilnehmerin der Newbie Challenge. Keine klassische Diva, wenn du mich fragst."

Vincent Craven: "Bei Vendetta 91 haben wir ja bereits Eri Osada gesehen und bei Vendetta 92 Mara Johari."

Mike Garland: "Auch nicht gerade 08/15-Blondinen mit Zahnpasta-Lächeln und dicken Hupen."

Vincent Craven: "Was das ganze zu bedeuten hat, das werden wir später in dieser Show noch sehen. Wie man munkelt, sollen an dieser Sache auch andere Ligen beteiligt sein, die sich hier in der PCWA präsentieren möchten."

Mike Garland: "Warten wir es einfach mal ab."


------------------ PCWA ------------------

Es scheint Zeit zu sein für das erste Match des Abends, denn auf den Eingangsbereich leuchtet ein Scheinwerfer hin. Aus den Boxen ertönt ein unbekannter Gitarrenriff, dann setzt ein Dudelsack ein. Bagpipes für einen Iren? Irgendwo im Nordatlantik gehen sich gerade Briten und Iren an die Gurgel, während der Irish Adonis in ein goldenes Cape gehüllt zu "Lancaster Gate" von Enter the Haggis aus dem Backstage Bereich heraustritt. Hinter ihm taucht sein Manager, der grantige Schotte Graham MacKenzie auf und massiert seinem Schützling die Schultern, während dieser in dem Scheinwerferlicht in die Denkerpose geht. Dann springt O'Kelly schlagartig auf, wirft das Cape von sich und präsentiert seinen engen, goldenen Schlüpper, die goldenen Boots, Knieschützer. Sein blendendes Lächeln wird nur von dem Scheinwerferglanz seiner eingeölten Muskeln überdeckt und unter den Buhrufen der Fans marschieren die Nachfahren der Kelten zum Ring.

Dort angekommen lässt sich Graham MacKenzie ein Mikrofon geben und wird von den Fans noch einmal kräftig ausgebuht, während er sich sein tartan bemustertes Hemd gerade rückt.

Graham MacKenzie: "Marionetten. Ich sehe hier einen Haufen von Marionetten, die voller Hier und Neid sind. Kein Wunder, denn vor euch steht der großartigste Wrestler, den Großbritannien je erschaffen hat und das größte Talent der grünen Insel. Graham MacKenzie und Declan O'Kelly, zwei Männer aus unterschiedlichen Verhältnissen mit einer Mission: Das Festland einzunehmen, zu beweisen, dass Kelten die besseren Krieger sind. Heute erlebt ihr die Wiedergeburt des irischen Rohdiamanten, wenn er eure Legende auseinander nehmen wird. Luceo non uro!"

MacKenzie reicht das Mikrofon dann an seinen Schützling weiter, doch bevor dieser überhaupt ein Wort sagen kann, geht das provisorische Licht aus und Sweet Dreams ertönt. Die Reaktionen sind gemischt. Der heruntergekommene Mythos hat seine Die-Hard Fans aber durch seine Beziehung zu Blake Milton buhen ihn die meisten Zuschauer aus. Eben jene Zuschauer starren gen Entrance, wo sich jedoch nichts rührt. Der Star lässt die Fans warten. Seine Musik spielt immer weiter. Als nach einer Minute immer noch Niemand erscheint begibt sich ein Mitglied von Gabriel Securiy backstage. Dort erfragt er bei mehreren Wrestlern, ob sie Gabriel Lucifer gesehen haben. Alle zucken mit den Schultern. Keiner weiß, wo der ehemalige Principal sich befindet. Er scheint nicht zu diesem Match anzutreten. 

Doch dann ballert auf einmal eine andere Musik aus den Boxen. Rhythmen aus der Karibik, gesungen von einem Mann, der gestorben ist, weil er aufgrund seiner Religion medizinische Hilfe verweigert hat. Doch nicht Marley himself taucht hier auf, sondern sein Namensvetter Mile. Gesprochen Miele. Der ewig kiffende, destruktiv humorvolle Rastamann, der die Discos in New Jersey zum Kochen brachte, bevor er den Reggae entdeckte - zusammen natürlich mit Aleks G., der trotz Verletzung ganz gut mittanzt. Wer fehlt, ist allerdings weiterhin der Barbarian. Die Fans verstehen nicht so ganz, warum Mad-X hier ist, doch singen den Refrain lautstark mit.

 Every little thing gonna be all right!

Bob Mile tanzt, Bob Mile lacht und scheint sich zu freuen, hier ein Match bestreiten zu dürfen, während Declan O'Kelly und sein Manager Graham MacKenzie im Ring nervös auf und ab gehen. Mal davon abgesehen, was für ein Klassenunterschied auf dem Papier zwischen Bob Mile und Gabriel Lucifer besteht, ist Lucifer ein Trinker und diesen hätte O'Kelly wahrscheinlich leicht überwältigen können. Bob Mile ist fit, fährt einen ganz anderen Stil und auf diesen ist O'Kelly nicht vorbereitet.

Er beschwert sich beim Ringrichter, doch der winkt ab. Eine offizielle Entscheidung gibt es nicht, weil es nichts Offizielles gibt. Jemand spielt eine Musik, er taucht auf, also gibt es auch ein Match. Im Ring angekommen lässt sich Mile dann ein Mikrofon geben, während sich die irisch-schottische Connection immer noch aufregt.

Bob Mile: "Ey, Decko. Decko, alter Freund. Warum schaust du so dämlich drein? Hattest du gehofft, dass Luci doch nicht auftaucht? Hattest du gedacht, du könntest deinen Sieg auf dem grünen Tisch kassieren? Du wolltest eine Herausforderung, also kannst du dich mit dem GCWF Hardcore, mit dem GCWF Tag Team, mit dem PCWA Cotatores, mit dem dopesten Champion aller Zeiten messen. PEACE EY!"

O'Kelly schüttelt den Kopf, doch dann zieht ihn MacKenzie zu sich heran. Er flüstert ihn ein paar Worte zu, dann grinst O'Kelly und es scheint, als dürfte das Match tatsächlich starten. Unfassbar! Aleks und MacKenzie steigen aus dem Ring.

Opener
Regular Singles Match

vs.

(Sieg durch Pin, Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out.)

*Ding Ding Ding*

Es geht los! Endlich bekommt er seine Chance. Nach einer Ewigkeit des Wartens kann der Irish Adonis endlich zeigen, dass er „Da Män“ ist. Die wohl definierten, sorgfältig gestählten und zuvor akribisch eingeölten Muskelpartien glänzen im auf den Ring gerichteten Scheinwerferlicht. Es lässt den Astralkörper des Iren in einer Weise erstrahlen, dass die Fans in den ersten Reihen, aber allen voran Bob Mile, ihre Blicke abwenden müssen, weil sie so sehr geblendet werden.

Mike Garland: „Oh, mein Gott! Kannst du etwas erkennen, Vincent? Ich werde zu sehr vom Glanz des O’Kellys geblendet und finde meine Sonnenbrille gerade nicht.“

Vincent Craven: „Nein, vielleicht sollten wir dem Studi an der Lichtanlage sagen, dass er die Beleuchtung ein wenig dimmen soll.“

Mike Garland: „Ich hab ja nicht mehr dran geglaubt, aber es gibt tatsächlich mal einen sinnvollen Vorschlag von dir! Hey, Licht-Studi! HEY!!! Dreh die Scheinwerfer ein wenig runter, in Ordnung? Dankööö!“

Gesagt getan. Das Licht wird dunkler gestellt und gleichsam erlischt auch die menschliche Blendgranate. Der Smokemaster will die schützende Hand von seinen tiefroten, verklärten Kifferaugen nehmen, da donnert er schon mit voller Wucht auf die Ringmatte – Clothesline!

Mike Garland: „Dieser gerissene Hund! Er hat dieses Ablenkungsmanöver geplant. DAS COVER!!!!!!!“

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Drei!!!

 

 

Mike Garland: „HOLY SHIT!!! Bob Mile hat es gerade noch so geschafft die Schultern von der Matte zu reißen.“

Aber HAARSCHARF so wie Blanka (Sheeeesh! Bräääät! Burrr!) hat es der Jokemaster geschafft, den Count zu brechen. Obwohl er – wie immer – komplett benebelt ist und sich ziemlich sicher noch den einen oder anderen Johnny vor dem Match gegönnt hat, scheint noch soviel Instinkt (von Verstand möchte ich hier nicht sprechen) zu stecken, dass er einer verfrühten Niederlage irgendwie entgehen konnte. Erleichterung sieht man auch bei A. Gizzle, dem beinahe das Herz stehen geblieben ist, Verärgerung darf man dafür in Graham MacKenzies Gesicht bestaunen. Der Irish Adonis lässt sich davon aber nicht weiter beirren. Sofort reißt er seinen Opponenten nach oben, verpasst ihm einen unangenehm laut klatschenden Chop gegen die Brust und lässt eine IRISH WHIP (Muahahaha!) folgen. Der Rastaman geht auf die Reise…

Vincent Craven: „BIG BOOOOT!!!!“

Mike Garland: „Whut?! Bob Mile taucht drunter weg!“

Wieder geht das MAD-X-Mitglied in die Seile, federt erneut zurück und springt ab.

Vincent Craven: „Crossbody! Tolle Aktio… oder auch nicht?!“

Nein, nicht wirklich! Denn das irische Muskelpaket zeigt sich wenig beeindruckt von dem Manöver seines Gegners. Er hat ihn einfach aufgefangen und hält ihn nun seitwärts vor sich. B. Meezy braucht aufgrund seiner verharzten Synapsen ein, zwei Sekunden länger, um zu realisieren, was da gerade geschehen ist. Als er aber versteht, in welcher Situation er sich befindet, beginnt er zu strampeln und mit seinen Fäusten in die Seite von Declan O’Kelly zu kloppen. ABER ES NÜTZT NICHTS!!!! Denn nicht Superman, sondern Declan O’Kelly ist der Mann aus Stahl! Er gibt überhaupt keinen Fick wie EstA, stattdessen nimmt er ein, zwei Schritte Anlauf und stürmt dann zusammen mit Bob Mile und einem urgewaltigen Kampfschrei auf eine der Ringecken zu, sodass der Homie von Aleks G. und dem Barbarian mit dem Rücken gegen den Ringpfosten kracht. Bei Aleks G. zieht sich alles zusammen und sogar im bekifften Zustand fühlt Bob Mile, der nun auf den angrenzenden Middle Ropes aufliegt, den Schmerz und schreit dementsprechend auf, während sich Declan O’Kelly selbst feiert, im Zentrum posiert und seine Muskeln zur Schau stellt. Auch sein Manager Graham MacKenzie feiert und applaudiert seinem Protegé. Er ist dann aber auch wirklich die einzige andere Person, die begeistert von dem Iren ist. Die Fans buhen ihn lieber dafür aus, dass er so ein Bibablödmann ist.

Vincent Craven: „Das sieht ja überhaupt nicht gut aus für den Smokemaster. Die einzig wirkliche Gegenwehr von ihm wurde durch O’Kelly eben gerade im Keim erstickt.“

Mike Garland: „Und es geht direkt weiter. Er will Bob Mile offenbar richtig auseinandernehmen!“

Mile liegt nach wie vor auf den beiden angrenzenden Middle Ropes, wo er nun mehrere Tritte in die nach unten zeigende Bauchgegend verpasst bekommt, sodass Smoke immer wieder kurz zusammenzuckt. Eins, zwei, drei, O’Kelly will gar nicht aufhören, sodass der anonyme Referee ihn nun auffordert, damit aufzuhören. Wie ich jedoch schon zuvor erörtert habe, gibt Declan O’Kelly wirklich keinen Fick, also interessiert es ihn freilich auch nicht, was so ein popeliger Schiri zu sagen hat, also macht er einfach weiter bis er angezählt wird.

Eins

.

Zwei

.

Drei

.

Vier

.

Und O’Kelly lässt von Bob Mile ab.

Der Ref, dessen Namen man nicht in den Cardthread gepackt hat, redet auf den Iren ein, schimpft ihn aus für seine fisofiese, unsportlitudlige Aktion aber O’Kelly fletscht die Zähne, posiert vor dem halben, schwarz-weißen Hemd und spannt seine Muskeln an, um dem Unparteiischen zu signalisieren, dass er nur ein kleiner Wicht ist und auf keinen Fall so tolle, wohlgeformte Muskeln hat wie er. Er versteht, geht in die Ecke und weint... Nein, natürlich nicht aber wie jeder gute Referee will auch er weiter auf den unfairen Wrestler einreden.

Vincent Craven: „Graham MacKenzie!! Er zieht an Miles Kopf und würgt ihn am Seil! Was für ein Betrüger!“

Mike Garland: „Er macht genau das, was ein Manager machen soll. Ich sehe da kein Problem!“

Vincent Craven: „Aber es ist unfair!“

Mike Garland: „Wo kein Richter, da kein Henker! Ich würde es im Übrigen genau so machen.“

Bob Mile zappelt umher und versucht sich aus dem Griff von MacKenzie zu lösen, dann lässt aber O’Kellys Manager selbst vom Smokemaster ab, nämlich genau in dem Moment als der Ref mit seiner verbalen Schelte für den Mann aus Swords fertig ist und auch Aleks G. sich dem dämonisch-bösen Manager widmen will. Der Ref ohne Namen treibt die beiden Herren an der Ringabsperrung auseinander, denn er will hier keinen Ärger, sodass es womöglich noch wie bei einem klassischen GCW-Match endet, wo mehr at Ringside als im Ring selbst passiert. O’Kelly verliert keine Zeit, zieht Bobby von den Seilen herunter, richtet ihn auf, verpasst ihm einige Open Fists gegen den Schädel und irish-whipped ihn dann in die entgegengesetzte Ringecke.

Vincent Craven: „Declan O’Kelly nimmt Anlauf, jagt Mile hinterher... Float Over von Mile! O’Kelly dreht sich um.“

Mike Garland: „AUGENSTECHTER VON MILE!!!! Verdammter Betrüger! Mach was Ref, disqualifizier Bob Mile! Eine Riesenunverschämtheit!“

Der Ref hat dies wohl gesehen und teilt Bob Mile auch mit, dass er so was Gemeines nicht noch mal tun darf aber der Schaden ist natürlich schon angerichtet. Der Irish Adonis hält sich seine schmerzenden Augen, währenddessen rennt B. Meezy in die Ecke, in die er eben gerade noch selbst gekracht ist und stürmt von dort auf O’Kelly zu – Flying Clothesline! Und entgegen dem, was der Langzeitkiffer zuvor in diesem Match zu Stande brachte (nämlich nichts), scheint diese Clothesline auch ihre Wirkung zu zeigen. Der Irish Adonis taumelt nach vorn und Bob Mile springt vor ihm in die Luft.

Vincent Craven: „Trouble in Paradise!!! Und direkt das Cover hinterher!“

Eins

.

.

.

Zwei

Kick Out!

Bobby fliegt förmlich von O’Kelly runter, als dieser mit einer Urgewalt aus dem Cover auskickt. Beide Opponenten stehen in etwa gleichzeitig auf, wobei der highe Flyer ein wenig früher in den Stand kommt. Der Ire ist sichtlich wütend. Wie kann es dieses kiffende Etwas wagen, ihn auf die Ringmatte zu schicken?! Mit seinen Riesenpranken greift er nach dem Mann, dessen Nachname wie der dieses einen deutschen Waschmaschinenherstellers ausgesprochen wird, doch der hat das schon kommen sehen wie hellseherische Pornodarstellerinnen (Gögöck! Gurrgurr! Blakka Blakka!) und kontert mit einem tiefgesprungenen Dropkick, der den Halbgott am Knie trifft und ihn wieder auf den Boden schickt. Der Rastamann springt auf die Beine und prügelt mit einer Reihe von Forearms auf O’Kellys Kopf herum. Das sieht nicht sonderlich elegant oder technisch anspruchsvoll aus aber es scheint einigermaßen zu funktionieren. O’Kelly hat Schwierigkeiten zurück in den Stand zu kommen. Aleks G. freut sich darüber, genauso wie Fans des geilsten Stables in der gesamten PCWA-Geschichte. Er legt einen kleinen Cripwalk hin und animiert die Zuschauer dazu, seinen Homie anzufeuern. Und sie tun es.

„Bob-by-Emm!“

„Bob-by-Emm!“

„Bob-by-Emm!“

Vincent Craven: „Bobby hat O’Kelly auf den Boden bekommen und jetzt sieht es wirklich, als würde sich das Blatt langsam wenden.“

Mike Garland: „Weißt du, was das Geheimnis eines guten Kommentators im FW ist?“

Vincent Craven: „Was meinst du?“

Mike Garland: „Nicht einfach nur das zu wiederholen, was in den Szenenbeschreibungen steht.“

Vincent Craven: „Ich verstehe nicht. Was willst du mir sagen?“

Bevor die zwei Streithähne noch länger die Gelegenheit bekommen, die vierte Wand zu durchbrechen, erfüllt ein markerschütterndes Kampfgebrüll vom Irish Adonis das Theatre. Der Hüne nimmt alle seine bionischen Terminatorenkräfte zusammen und reißt Bob Mile plötzlich in die Höhe. Der Smokemaster weiß gar nicht, wie ihm geschieht, als er nicht mal eine Sekunde später wieder auf den Boden kracht. Spinebuster! Und direkt folgt das Cover des Muskelmannes.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Kick Out!

Vincent Craven: „Das war schon wieder verdammt knapp! Abermals hat es Bob Mile nicht geschafft dem Irish Adonis Paroli zu bieten. Ich frage mich, ob man den Iren überhaupt stoppen kann?“

Mike Garland: „Selbst wenn O’Kelly seine Beine einbüßen müsste, würde ihn das nicht davon aufhalten, Bob Mile zu zerstören. Da hilft wohl bloß noch eine Schrottpresse.“

Vincent Craven: „Was immer du sagst.“

Declan O’Kelly steht ohne Probleme einfach wieder auf und zerrt dabei auch Bob Mile hoch, während er ihm zusätzlich noch einige Male auf den Rücken prügelt, um ihn weiter zu schwächen. Dann geht es für Disco Mile erneut in die Luft. Gorilla Press von O’Kelly!

Vincent Craven: „Konter von Mile!”

Der “Jamaikaner” rutscht, auch wenn es nicht gerade so aussieht, als ob der Weedvernichta dies geplant hätte, von O’Kelly herunter und landet in seinem Rücken. O’Kelly schaltet schnell und dreht sich…

Mike Garland: „Superkick von Mile!!!“

*Klatsch*

Die Stiefelsohle des MAD-X-Representers landet im Gesicht des irischen Übermenschen, der auf den Ringboden donnert. Sofort covert er seinen Gegner.

Eins

.

.

.

Zwei

.

Kick Out!

Noch weit, weit vor der entscheidenden Drei schießt der Oberkörper des Muskelmutanten nach oben. Bob Mile blinzelt ein, zwei Mal und schaut dann mit einem „WTF!“-Blick auf seinen Kontrahenten. Wie hält man dieses Vieh auf? Jedenfalls nicht mit einer süßen Kinnmusik und so rappelt sich der Dreadlockträger erneut auf und zerrt unter größter Anstrengung den Mann aus Stahl hoch.

Vincent Craven: „Bob Mile nimmt Schwung in den Seilen. SIT-OUT FACEBUS…“

Mike Garland: „Muahahaha, O’Kelly bustet Bob Miles Face mit einem Big Boot!“

*Wäämz*

Der Kiffer wird mit einem Krachen auf die Matte geschickt und sieht vor seinen Augen Sterne explodieren. Der Irish Adonis könnte ihn nun locker covern und ganz vielleicht, ganz, ganz vielleicht einen Sieg erringen aber wo wäre denn da der Spaß?! Nein, die Reinkarnation des syro-phözinischen Vegetationsgottes feiert sich lieber ein bisschen selbst und lässt einmal mehr für die genervten PCWA-Fans die STAHLHARTEN Muskeln spielen, derweil versucht Graham MacKenzie die Fans dazu zu animieren, ihm zu applaudieren, doch sie buhen ihn nur aus und einige werfen sogar mit Pongo-Gedächtnisbechern und Zereo Killer-Gedächtnispapierkügelchen, SO SEHR hassen sie diesen unausstehlichen, arroganten Schönling einfach. Bobby M. aka B. Meezy versucht währenddessen wieder aufzustehen. Declan O’Kelly ist ein Menschenfreund und so hilft er bei diesem Prozess selbst ein wenig nach. Er packt ihn am Nacken, richtet ihn auf und es gibt eine saftige Backpfeife, sodass sich der Kopf des Oberchillers um 360° dreht. Anschließend lässt der Koloss von der Insel sich in die Seile federn.

Mike Garland: „JAWOLL!!!!! RUNNING LARIATOOOOO!!!!!!!!!!!“

Vincent Craven: „Sword of Fine Fall, nennt er diesen Move, glaube ich!“

Mike Garland: „LARIATOOOOOO!!!!!!!!!!!!!!!!!“

Vincent Craven: „Okay, das ist albern.“

Mike Garland: „LARIATOOOOOOOOOO!!!!!!!!!!!!!!!“

Als das Manöver den Smokemaster trifft, überschlägt er sich sogar einmal und rührt sich danach nicht mehr. Nun scheint es für Declan O’Kelly auch endlich so weit zu sein, den armen kiffenden MAD-X'ler zu covern – mit einer Lateral Press.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Drei!!!

Vincent Craven: „ALEKS G.!“

Gizzly A. ist zuvor auf den Apron geklettert und war drauf und dran in den Ring zu steigen, als der Referee ohne Namen dies – wie jeder gute Referee – natürlich sofort gesehen hat und den King auf dem Dancefloor freundlich darauf hingewiesen hat, den Ring doch bitte wieder zu verlassen. Gutes Schiedsrichten hat aber eben auch den Preis, dass dann solch unwichtige Dinge wie ein Cover  nicht gesehen werden, was bestimmt nicht Aleks G.’s Intention war. Nun ist es aber so passiert und das macht den Irish Adonis WÜTEND! Er erhebt sich von seinem Opfer, stampft zum Schiri hinüber, reißt ihn zu sich herum und funkelt ihn böse an. Der Schiri ohne Identität hebt beschwichtigend die Hände und redet auf seinen Gegenüber ein. Aleks, inzwischen wieder auf dem Boden vor dem Ring, freut sich hingegen sehr über das geglückte Ablenkungsmanöver und beginnt den Gangnam Style zu tanzen.

Vincent Craven: „Bob Mile!!! Uff, dieser Tritt in die Kniekehle muss weh getan haben.“

Mike Garland: „Nein, nein, Vince. Das schmerzverzerrte Gesicht und das Jaulen sind einfach nur richtig gut von O’Kelly geschauspielert.“

Ein fisofieser Move von Bob Mile, doch er will jetzt auch endlich mal gewinnen und da kann man vor solchen Aktionen halt nicht zurückschrecken und scheinbar mögen ihn die Fans trotzdem noch, also ist alles nach wie vor gechillt! Der Muskelmann, nun mit dem einen Knie auf der Ringmatte, versucht sich behäbig umzudrehen, da kommt aber schon wieder der Jokemaster angerannt und es gibt den Running Knee Lift ins Fressbrett. Die Oldschool-PCWA-Smarks gehen Nüsse als sie sehen wie B. Meezy jetzt in Flammen steht und der Weedvernichta lässt sich feiern und scheint nun auf einmal bei völlig klarem Verstand zu sein. Er kann sie fühlen. Die Energie!

„Bobby!“

„Bobby!“

„Bobby!“

Die Crowd überträgt ihre positive Energie auf Bob Mile, so als wären sie Kanal Telemedial (Woaaaahhhh EY!). Und es wirkt! Er läuft durch den Ring, ballt beide Fäuste und schwingt sie zum Rhythmus ihres Klatschens. Er erlebt hier seinen eigenen kleinen Hulk Up. Er kann ihn jetzt besiegen, er weiß, er kann O’Kelly fertig machen und für sich und seine MAD-X-Homies nach Barbarians Sieg gegen NEON LOVE und ICE noch einen weiteren holen. Doch dann stockt er. Der Jubel wird leiser und geht in ein Raunen über. Was ist hier los? Was ist im Publikum los?

„GRRRRUUUUHHHH???“

Mike Garland: „Was zum? Der Barbarian?!“

Er ist es tatsächlich! Der mongolische Waldbewohner steht in der Menschenmenge, eine Wildschweinkeule fest umklammert, von welcher er nun einen kräftigen Bissen abreißt.

Barbarian: „GRUUUUU!!!!!“

Mike Garland: „Was zur Hölle macht er da in der Crowd???“

Vincent Craven: „Ich… Ich weiß es nicht, Mike!“

Er steigt die Treppen in den Zuschauerreihen hinab, schaut sich dabei verwirrt um und gönnt sich auch immer wieder einen Happen vom leckeren Wildschwein. Bob Mile kann es nicht fassen, Aleks G. wahrscheinlich auch nicht, wäre er nicht gerade dabei einen Solo-Harlem Shake aufs Parkett zu legen. Da haben sie die ganze Zeit nach ihrem mongolischen Homeboy gesucht und dann taucht er einfach so in der Crowd auf. Mit einer Wildschweinkeule!

Barbarian: „GRRRUUHH!!!“

Vincent Craven: „Was zum! O’KELLY!!!“

Der ist nämlich auch noch da und der nutzt die unabsichtliche Ablenkung durch den wandelnden Flokati, dreht Bob Mile schnell zu sich um, verpasst ihm einen schnellen Tritt in die Magengrube, umgreift anschließend seinen Bauch und reißt ihn in die Höhe!

 

Fall from Corrán Tuathail

 

Mike Garland: „SIT-OUT POWERBOMB!!!!!! DAS COVER!!!!!!

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Drei!!!”

 

*Ding Ding Ding*

Jane Nelson: "Und der Gewinner nach 7:08 Minuten... DECLAN O'KELLY!"

Die neue Musik des Iren erklingt und signalisiert den Sieg des Irish Adonis. Der stößt sich von seinem ausgeknockten Gegner ab und kehrt zurück in den Stand, wo er den Arm von seinem Manager Graham MacKenzie zum Sieg hochgerissen bekommt. MacKenzie kommt mit einem Lachen auf dem Gesicht in den Ring, während Aleks G. eher so nach „da fuq?!“ aussieht und der Barbarian… nun ja, man kann es sich denken, was er tut. Zufrieden klopft der Manager O’Kelly auf die Schulter und einmal mehr führt der Ire seine Zwangshandlung des Muskelanspannens und Posierens aus. Die Scheinwerfer werden wieder heller gestellt und wahrlich! Erneut wirkt der Irish Adonis durch das reflektierende Licht auf seinen schweißnassen STAHLKÖRPER wie ein göttliches Wesen. Das erste Singles Match, der erste Sieg! Und von nun an, wird es immer so weitergehen…

...Während der Irish Adonis feiert wenden sich die Blicke der Fans plötzlich gen Entrance. Dort torkelt Gabriel Lucifer in die Halle, bewaffnet mit einer Flasche Chianti. Er guckt irritiert gen Ring und fordert einen der Studenten harsch auf endlich seine Musik einzuspielen. Die jungen Menschen versuchen dem aufgebrachten Mythos zu erklären, dass das Match vorbei ist. Lucifer packt sich wütend einen der Jungs als geschwind zwei Mitglieder von Gabriel Security einschreiten und den aufgebrachten Ex-Principal aus der Halle geleiten, ehe er sich weiter selbst demütigt.

 

Mike Garland: "Declan O'Kelly gewinnt sein erstes Single-Match in der PCWA!"

Vincent Craven: "Viel erschreckender ist aber der Auftritt von Gabriel Lucifer. Der ehemalige Mythos der PCWA zeigt sich hier von seiner schlimmsten Seite."

Mike Garland: "Alles nur ein Täuschungsmanöver, damit ihn die anderen Teilnehmer des One Million Ring unterschätzen."

Vincent Craven: "Täuschungsmanöver? Der Typ ist sternhagelvoll und hat sein eigenes Match verpasst. Das sagt eigentlich alles."


------------------ PCWA ------------------

"Stevie! Stevie, da bist du ja endlich!"

Stevie Van Crane steht in der Schlange zur Garderobe im PCWA Theatre. Dort ist Luke Tyler emsig damit beschäftigt, Jacken entgegen zu nehmen und an Drahtbügeln, auf denen noch das Logo einer großen Kaufhauskette prangt, in der Garderobe zu verstauen. Da er dabei ganz auf sich alleine gestellt ist, schiebt sich die Warteschlange nur langsam vorwärts. Als Stevie den Blick hebt, erspäht er Alistair Brunswick, der auf ihn zugehetzt kommt.

SVC: "Hallo, mein Freund. Du scheinst es grad irgendwie eilig zu haben?"

Der selbsternannte Superstar wirkt in der Tat ein wenig abgehetzt. Er wischt sich mit dem Handrücken etwas Schweiß von der Stirn und atmet erst einmal tief durch.

Alistair: "Ich habe dich schon in der halben Halle gesucht. Ich muss noch etwas dringendes mit dir besprechen. Momentan scheint hier alles aus dem Ruder zu laufen."

Stevie Van Crane denkt sofort an Bleed.
Wie recht doch Alistair hat. Und nicht nur in Bezug auf die Angelegenheit, die ihm wohl grad am Herzen liegt.

SVC: "Die One Million Euro Challenge? Ich konnte nicht anders und habe mir das Happening vorhin im Ring angesehen. Natürlich ist es eine gottverdammte Schande, dass Gabriel sein Match verpasst hat. Er ist nicht mehr er selbst, schon länger nicht mehr.. Niemand hat das mehr mitbekommen als ich. Lucifer ist dabei zu zerfallen, aber ich glaube nicht, dass er sich in Nichts auflösen wird. Am Ende wird er vielleicht als Phönix aus der Asche aufsteigen."

'Oder zur Hölle fahren', wie er im Geiste anfügt.

SVC: "Soweit es mich betrifft, ich werde mich in diese Sache nicht einmischen. Gabriel muss seine Zukunft selbst entscheiden."

Alistair schüttelt den Kopf. Seine blauen Augen blicken ins Leere.

Alistair: "Dieser Mann ist ein Wrack. Und ausgerechnet in seinen Händen soll das Schicksal der PCWA liegen? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie er die Million Euro verteidigen soll? Und seien wir doch einmal ehrlich: Azrael hat hier Geld aufs Spiel gesetzt, das wir nicht einmal haben. Das könnte das Ende bedeuten... nicht für Azrael, nicht für Gabriel... nein... für das alles hier."

Stevie Van Crane sieht Leidenschaft im Antlitz seines Freundes.
Und vor allem - Sorge.

SVC: "Wenn dies das Ende sein soll, dann ist es halt so. Ich betrachte Gabriel nicht als Freund. Ich vertraue ihm nicht einmal. Aber ich glaube ganz fest daran - egal was er grad für ein Elend durchmacht - dass er noch an diesen alten Hallen hängt. Ich vertraue darauf, dass er einen Plan im Hinterkopf hat, ganz gleich wie er aussehen mag."

Alistair will etwas entgegnen, schweigt dann aber doch. Gabriel Lucifer war auch einmal so etwas wie ein Freund für ihn, ein Verbündeter. Aber diese Zeiten sind lange vorbei und momentan fällt es ihm schwer, diesem Mann auch nur ansatzweise einen Sieg zu gönnen. Selbst wenn es um die Zukunft der PCWA geht. Nur zu gut weiß er schließlich, wozu Gabriel bereit wäre.

Nachdenklich streicht er sich einige Strähnen aus der Stirn.

Alistair: "Viel nachdenklicher stimmt mich allerdings eine andere Sache. Azrael hat mich und Blake zusammen in ein Tag-Team-Match gegen die Masons gesetzt. Ich kann diese Rookies noch nicht einschätzen, aber..."

Nicht die Gegner sind das Problem, sondern vielmehr der Verbündete. Wenn man ihn denn überhaupt so nennen kann.

Alistair: "Scheiße, Mann. Hättest du dein Match gegen Milton nicht gewinnen können? Auch wenn die Titel nur inoffiziell sind, sind Blake und ich momentan so etwas wie gemeinsame Cotatores Champions. Und Azrael hielt es offenbar für eine lustige Idee, wenn wir die Gürtel... höchst inoffiziell natürlich... auch gleich einmal gemeinsam verteidigen."

SVC: "Soweit ich das mitbekommen habe, sind die Cotatores Titles etwas sehr besonderes für Blake Milton. Das ist mehr als Gold, das er um die Hüften tragen kann. Sie sind ein Geschenk von seinem Daddy. Sie stellen etwas ganz persönliches dar, sie bedeuten ihm etwas. Selbst ein labiler Freak wie Blake Milton würde das nicht auf's Spiel setzen, nur um sich an dir zu rächen."

Alistair blickt betreten zu Boden.

Alistair: "Da wäre ich mir nicht so sicher. Dieser Bursche ist zu allem fähig. Und ich bin auf der Hut. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn du nachher mit am Ring sein könntest. Als kleine Rückversicherung, falls Blake es mit der Fairness doch nicht so genau nimmt."

Stevie Van Crane legt den Kopf in den Nacken, schließt für einen Augenblick die Augen.
Er öffnet sie wieder, nach ein paar Sekunden des Nachdenkens.

SVC: "Stair, nichts für ungut.. aber.. Warum hast du dich überhaupt auf dieses Match eingelassen, wenn du so ein mieses Gefühl dabei hast? Ich meine, wir alle werden im Augenblick nicht für unsere Mühen hier in der PCWA bezahlt. Wir tun es also umsonst. Du riskierst hier deine Gesundheit für Azraels Einschaltquoten, in einem Kampf, den du eigentlich nicht willst."

Alistair: "Ich..."

Er zögert und ringt nach den richtigen Worten. Vor seinem inneren Augen spielt sich noch einmal der Morgen vor zwei Wochen ab, als er von dem Match erfahren hat.

< >

Flashback.
Alistairs Wohnung. Auch wenn er und Cinderella nicht zusammen wohnen, frühstücken die beiden doch hin und wieder gemeinsam.

Cinderella: "Schatz, wie magst du dein Frühstücksei?"

Alistair: "Weichgekocht."

Eigentlich hasst er weichgekochte Eier. Aber Cinderella mag sie so und deshalb isst er sie auch in diesem glibberigen Zustand, nur ihr zuliebe.

Cinderella: "Ach, übrigens: Mein Vater will dich zusammen mit Milton bei der kommenden Show gegen die Masons im Ring. Ich habe ihm bereits unser Okay gegeben. Das ist doch in Ordnung für dich, oder?"

Alistair: "Ja, Schatz..."

< >

"Alles in Ordnung mit dir?"

Stevies Stimme schreckt Alistair aus seinen Gedanken.

Alistair: "Oh ja, natürlich. Es ist nur so, dass..."

Stevie Van Crane schwant in diesem Augenblick etwas.
Er sucht in dem aufgewühlten Blick von Alistair nach der Bestätigung des Verdachtes, der ihm gerade auf der Zunge liegt.

SVC: "Es ist Cinderella, nicht wahr?"

Stevie legt seinem Freund die rechte Hand auf die Schulter.

SVC: "Ich kenne ihn zwar nicht gut. Im Prinzip kenne ich ihn gar nicht. Aber ich habe aufmerksam zugehört, was Díego dir in der letzten Show gesagt hat. Niemand will sich in dein Privatleben, erst recht nicht in deine Ehe, einmischen. Aber du solltest über seine Worte nachdenken."

Alistair blickt auf.

Alistair: "Was willst du damit sagen?"

Er spürt, wie Wut in ihm aufkommt. Was haben diese Menschen nur alle mit seiner Ehe? Alistair spürt, wie sein Herz schneller schlägt und seine Muskeln sich langsam anspannen. Vielleicht sollte er Stevie als Antwort einfach seine Faust in die Visage rammen...

Instinktiv nimmt Stevie die Hand von Alistairs Schulter und geht einen Schritt zurück.

SVC: "Hey.. es geht mich nichts an. Du bist mein Freund. Und Freunde teilen unbequeme Wahrheiten miteinander. Vielleicht hat Cinderella eine eigene Agenda, vielleicht sind auch einfach alle nur neidisch auf euer Glück. Wer weiss das schon. Niemand kann das besser wissen als du. Du bist davon überzeugt, mit Cinderella den Hauptgewinn gezogen, die Liebe deines Lebens gefunden zu haben. Und ich vertraue deinem Urteil."

Alistair zieht eine Augenbraue hoch. Als er in das lächelnde Gesicht seines Gegenübers blickt, verfliegt seine Wut wieder. Wie konnte er nur so impulsiv sein? Hatte er gerade tatsächlich darüber nachgedacht seinen wohl besten Freund zu schlagen? Manchmal ist Alistair sich selbst ein wenig unheimlich.

Alistair: "Sorry, bro. Das klang vielleicht schärfer als es eigentlich sein sollte. Ich..."

Er will noch etwas sagen, aber ein Klingeln unterbricht ihn.
Die Titelmelodie der Gummibärenbande.
Stevie schaut reichlich verwirrt drein.

SVC: "Neuer Klingelton? Hmm.. nun ja.. Was immer dich glücklich macht, mein Freund."

Alistair greift in seine Hosentasche und zieht ein buntes Plastikhandy mit einem Hello-Kitty-Aufkleber heraus. NEONs Handy. Er hatte es fast vergessen.

Alistair: "Das ist nicht meines... lange Geschichte."

Ein Blick auf das Display: 183 Anrufe in Abwesenheit. Alle von Blake Milton. Alistair verdreht die Augen. Das aber bringt ihn zu dem Punkt, den er ohnehin mit Stevie besprechen wollte.

Alistair: "Ich hätte da noch eine Bitte an dich..."

SVC: "Nur zu."

Alistair: "Es geht um NEON LOVE. Ich habe Cindy versprochen, dass ich diesem Jungen etwas... unter die Arme greife. Und... sagen wir es einmal so: Flirten ist nicht gerade seine Stärke. Aber vielleicht stecken ganz andere Talente in ihm und er muss sich einfach nur einmal beweisen können..."

Stevie Van Crane kennt NEON LOVE.
Man ist sich bisher allerdings nur selten über den Weg geflauscht.

SVC: "Ich habe Kämpfe von ihm gesehen. In der Beziehung ist sein Talent ziemlich offensichtlich. Was schwebt dir denn vor?"

Alistair: "Nun. Für NEON geht es hier vor allem darum, sich etwas zu beweisen. Er will seinem Adoptivvater zeigen, dass er in seine Fußstapfen treten kann. Aber welche Möglichkeit hatte er denn bisher, sich hier auszuzeichnen? Hat er auch nur ein einziges faires Match bestreiten können? Und damit meine ich ganz bestimmt nicht den Kampf gegen Azrael, der ihn zerstört hat wie Godzilla Tokio. Nein, er braucht einfach einmal einen Gegner, der ihm einen fairen Fight liefert, ganz ohne miese Tricks und Gewalt."

Ein Lächeln huscht über Stevies Gesicht.

SVC: "Dabei hast du an mich gedacht, nehme ich an?"

Alistair wirkt etwas verlegen, nickt aber.

Alistair: "So sieht es aus. Wir wissen alle nicht mehr, wo wir nach dem Imperial Impact sind und ob es überhaupt noch einmal eine Show der PCWA geben wird. Alles, was dieser Bursche braucht, ist doch nur ein einziger Kampf gegen einen echten Sportsmann. Einmal, wenigstens einmal soll NEON auf der großen Bühne stehen. ich sage ja nicht, dass du ihn gewinnen lassen sollst. Aber lass ihn ein wenig von dem zeigen, was er so drauf hat. Lass ihn einmal das Gefühl genießen einen ganz großen Auftritt zu haben und dabei nicht von einer rücksichtslosen Dampfwalze überrollt zu werden. Würdest du mir... und ihm... diesen Gefallen tun?"

Stevie Van Crane muss über diese Bitte nicht lange nachdenken.

SVC: "Ich tue's. Wenn du mir im Gegenzug auch einen Gefallen tust."

Natürlich. Kein Gefallen ohne Gegengefallen.

Alistair: "Jeden, der dir vorschwebt."

Stevie Van Crane und Alistair sind in der Warteschlange inzwischen vorn bei Luke Tyler angelangt.
Stevie drückt Luke einen Zehn-Euro-Schein in die Hand.
Dann dreht er sich zu Alistair um.

SVC: "Ganz gleich, ob bedeutungslos oder nicht. Denk' über die Díegos Worte nach."

Er schlägt seinem Freund nocheinmal kurz auf die Schulter, dann verschwindet Stevie.

 

Mike Garland: "Stevie Van Crane gegen NEON LOVE? Gott, das klingt irgendwie seltsam."

Vincent Craven: "Ich finde Alistairs Idee eigentlich ganz gut. Stevie ist ein fairer Sportsmann und er wird NEON die Chance bieten, sich im Ring präsentieren zu können. Eigentlich eine gute Idee."

Mike Garland: "Eigentlich?"

Vincent Craven: "Was ist, wenn NEON in diesem Match genau so versagt wie bei seinen Versuchen, sich dem weiblichen Geschlecht zu nähern? Das dürfte ihm vollends einen Knacks verpassen."

Mike Garland: "Was für einen Knacks soll dieser Bursche denn noch bekommen? Guck ihn dir doch einmal an - schlimmer kann es kaum noch werden."

Vincent Craven: "Alistair setzt hier alles auf eine Karte... und das nur, weil Cinderella ihn darum gebeten hat. Muss Liebe schön sein."

Mike Garland: "Er ist ihr hörig. That's the point. Wenn sie es von ihm verlangt, dann würde Alistair von einer Klippe springen."

Vincent Craven: "Wer würde das nicht für seine Ehefrau?"

Mike Garland: "Wer die Tochter des Teufels heiratet, sollte vorsichtig sein."


------------------ PCWA ------------------

Wie er es hasst, wenn er sein eigenes Wort brechen muss, auch wenn er sich dieses Wort nur sich selbst gegeben hat und keiner zweiten Person. Er wollte nicht nach Berlin fliegen und dort zur Show von diesem Dreckloch,  genannt PCWA, zu fahren. Doch er tat es doch. Weil er es aus Liebe zu dem wichtigsten Menschen in seinem Leben tat. Seiner Schwester!

Sie weiß genau welche Knöpfe sie bei Ihm drücken muss, damit er letztendlich doch Ja sagt und mit Ihr zur PCWA nach Berlin zu fahren und auch noch Ja zu dem anstehenden Kampf zu sagen.

Das trotz der ganzen Probleme, welcher er vor kurzer Zeit mit der Tochter des selbsternannten Chefs der Liga hatte. Diese eingebildete Ziege glaubt Ihn mit ein paar Kröten und warmen Worten abspeisen zu können, aber da hat Sie Ihre Rechnung ohne Matt Mason gemacht! Vielleicht funktioniert so was bei seiner Schwester, aber nicht bei Ihm.

Ein Blick zur Seite und er sieht das Lächeln von Maria deutlich im Gesicht, während Sie direkt nach vorne sieht. Sie ist stolz darauf und hat eine unglaubliche Vorfreude auf den heutigen Kampf im Gesicht. Dieses Leuchten in Ihren Augen lässt Ihn seine Wut vergessen.

Er schüttelt den Kopf und ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht. Während er sich still und heimlich immer noch fragt wie Maria es mal wieder geschafft hat Ihn zu überreden, fängt diese an zu sprechen.

Maria Mason: „Heute werden wir unser Debüt geben, Matt! Freust du dich genauso darauf wie ich?“

Sein Kopf möchte, dass er einfach lächelt und mit Ja antwortet. Aber Matt kann sowas einfach nicht! Dafür ist er zu emotional und will diese Gefühle nicht unterdrücken. 

Matt Mason: „Überhaupt nicht! Ich wünschte, wir müssten unsere Zeit nicht in einer Stierkampfarena verbringen, welche Ihre besten Jahre weit hinter sich hat! Wir sind zu höherem berufen, als das hier!“

Wütend hämmert der ältere Bruder seine Faust gegen die Wand!

Matt Mason: "Aber du lässt dich von den Worten dieser Cinderella Rage beeindrucken und sagst auch noch ja! Ich wäre nicht angetreten, aber du musstest ja unbedingt ja sagen!“

Wütend spuckt Matt Mason auf den Boden. Direkt vor die Füße eines, für die Geschwister, Unbekannten. Dieser sieht mit hochgezogener Augenbraue auf das, was da vor ihm liegt, zückt kurzerhand ein Taschentuch wischt die Speichelspritzer auf seinen ledernen, schwarzen Schuhen ab, steckt es wieder ein und blickt zu dem Geschwisterpaar.

ICE: "Nun, wir alle können uns unser Los nicht aussuchen. Hätte ich nicht noch die Aufgabe, mich um einige Dinge in der PCWA zu kümmern, so wie es K&G einst taten, so wäre ich sicherlich auch schon an einem anderem Ort. Wir sind nun mal aber alle hier, also können Sie auch genauso gut hier in der einst größten Wrestlingliga Deutschlands ein Match bestreiten. Es sei denn..."

Der Blick des Waliser fokussiert sich auf Matt Mason.

ICE: "...Sie ziehen den Schwanz ein!"

Ian lächelt die beiden vieldeutig an. Zuerst die Dame, dann den Herrn.

ICE: "Wie komme ich denn zu der Ehre, dass Sie mir ihre Körperflüssigkeiten so darbieten? Mir war zwar bewusst, dass sowohl die Wrestler als auch Fans auf Kerry & Gaelic spucken aber dass Sie es nun so wörtlich nehmen?!"

Matt sieht seine Schwester an und diese mustert den Unbekannten mit verschränkten Armen.

Matt Mason: „Wieder so ein armseliger Wicht, welcher der Meinung ist die Fresse aufreissen zu müssen? Maria, das kann wirklich nicht dein ernst sein in dieser Liga antreten zu wolllen. Willst du wirklich gegen solche Idioten in den Ring steigen?"

Ein hitzköpfiger Dickkopf. Oder ein dickköpfiger Hitzkopf? Wie dem auch sei, dank seiner vorübergehenden Arbeitsbeziehung zu Brian Sore hatte er mit dieser Art von Leuten glücklicherweise schon Erfahrung. Bei einem wie ihm half bloß eines: Geduld. Ein entsühnendes Seufzen, gefolgt von einem Schmunzeln.

ICE: "Mason war Ihr Name, richtig?"

Knappes Nicken vom Angesprochenen.

ICE: "Die luxuriösen Tage der Liga mögen vielleicht vergangen sein, der Phönix mag am Boden liegen, aber die PCWA hat nach wie vor ihren Namen und ihren Ruf, vergessen Sie das nicht! Hier schwimmen noch immer die gleichen Haie, nur das Becken ist kleiner geworden, was aber auch gleichzeitig bedeutet, dass die Herausforderungen in dieser Liga proportional gewachsen sind. Einen besseren Ort als diesen kann man nicht finden, um seine junge Karriere zu beginnen. Eine Erkenntnis, die auch ich gewonnen habe.  Die PCWA ist die wahre 'School of Hard Knocks'. Man hat Sie nicht ohne Grund ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt hierher geschickt. Schaffen Sie es, sich hier durchzusetzen, stehen Ihnen alle Türen offen! So war es und so ist es heute noch!"

Das sagt er so als ob er schon Jahre in der PCWA angestellt wäre. Das sagt er so als ob sein Wort hier auch nur irgendein Gewicht hätte, obwohl er weiß, dass es nicht so ist. Und doch war es die Wahrheit, denn diesen Ruf "verteidigte" die Liga schließlich weit über die eigenen Grenzen hinaus. Selbst in den schäbigsten Indieligen, die das Vereinigte Königreich zu bieten hatte und in denen er sich zeitweise herumtrieb, sprach man davon. Ständig.

ICE: "Ein gut gemeinter Rat, Mr. Mason! Nehmen Sie die Herausforderung an und nehmen Sie sie vor allen Dingen ernst!"

Bevor Matt oder Maria Mason auch nur einen weiteren Satz sagen können, sehen alle drei Beteiligten zur Seite, wo sich noch jemand zu diesem unfreiwilligen Treffen begeben hat. Eigentlich sind es sogar zwei Personen, denn zum Einen ist es der muskelbepackte, schwitzende Ire Declan O'Kelly und zum Anderen ist es sein Mentor Graham MacKenzie, der ihn gerade zu seinem ersten Match begleitet hat. Der schottische Veteran MacKenzie blickt in die illustre Runde und kann sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen.

Graham MacKenzie: "Schau dir das an, Declan. So sehen Leute aus, die nicht den Opener einer Vendetta bestritten und mit ihrem Gegner den Boden gewischt haben."

Der Schotte grinst weiterhin und auch Declan O'Kelly zeigt sein breitestes Lächeln, während der Schweiß von seinen nackten Brustmuskeln auf den Boden tropft.

Graham MacKenzie: "Aber hier sind zwei Gestalten, die nachher noch ein Match haben. House of M. Steht das für Mason? Oder für Maden? Denn ihr Beide seid nichts anderes als Maden, mit welchem der irische Adonis keinerlei Probleme hätte, wenn er mit euch in den Ring steigen würde."

Matt scheint einen Schritt nach vorne gehen zu wollen, doch Maria hält ihn zurück, während Declan seine Brustmuskeln tanzen lässt.

Graham MacKenzie: "Ja, lass dich von deiner Herrin schön im Zaum halten, Hündchen. Vergiss nicht, dass du nachher noch ein Match hast. Wie willst du kämpfen, wenn du zwei gebrochene Beine hast?"

Declan und Graham kichern wie zwei alte Waschweiber, als sie sich dann plötzlich dem Mann aus Wales zuwenden. Angewidert zieht der Ire die Nase hoch, doch der Schotte scheint da sehr viel aufgeschlossener zu sein.

ICE: "Hören Sie! Ich weiß nicht, wie Sie auf die Idee kommen..."

Graham MacKenzie: "Du... Ian Edwards. Der Eismann. In dir schlummert Talent. Talent alleine wird dich allerdings nicht an die Spitze bringen. Wenn du Interesse daran hast, Champion zu werden, ich bin hier und werde so schnell nicht mehr gehen. Du weißt, wo du mich findest."

Tatsächlich macht der Schotte dem Waliser ein Angebot, was der Ire nur ein wenig abnickt. Und während das Vereinigte Königreich - ein wenig erweitert um die grüne Insel - Geschäfte macht und Edwards nicht so recht weiß, wie er darauf reagieren soll, zerrt MacKenzie schon am verschwitzten Arm seines Schützlinges.

Graham MacKenzie: "Komm, Declan!"

Declan O'Kelly: "Feiern wir?"

Graham MacKenzie: "Später. Erst einmal ziehst du dein Cool-Down-Programm durch. Training, Training, Training!"

Und dann verschwindet die neue Verbindung in der PCWA so schnell, wie sie aufgetaucht ist. Matt sieht seinen walischen Gegenüber an und lächelt arrogant. Seine Schwester hat sich locker gegen die Schulter Ihres Bruders gelehnt.  

Maria Mason: „Hier liegt sehr viel Testosteron in der Luft..."

Matt lächelt seiner Schwester locker zu und diese erwidert das Lächeln, was so manches Männerherz höher schlagen lässt.

Matt Mason: „Ich gehe davon aus, dass du mich meinst, Lieblingsschwester, da ich sonst nur halbe Hemden sehe. Vielleicht treffen wir die Spinner ja bald mal im Ring und wischen mit ihnen den Ringboden auf!"

Maria verdreht spielerisch die Augen und geht dann gemeinsam mit Matt aus dem Bild. ICE steht alleine auf weiter Flur und macht sich einige Sekunden später ebenfalls fort vom Ort des Geschehens.

 

Vincent Craven: "Viele neue Gesichter haben wir in diesem kleinen Einspieler gesehen. Ian Christopher Edwards ist ja fast schon so etwas wie ein alter Hase, aber die Masons und Declan O'Kelly samt Manager kann man ja noch als Rookies bezeichnen."

Mike Garland: "Zur Begrüßung spuckt Matt Mason Edwards erst einmal auf die Füße. Töhö. Das sollte ich mir merken für das nächste Speed-Dating. Schneller kann man keine Körperflüssigkeiten austauschen."

Vincent Craven: "Gerade Matt verhält sich in der Situation nicht so, als würde er große Hoffnungen in sein Engagement hier setzen."

Mike Garland: "Es sieht so aus, als wäre er hier nur seiner Schwester zuliebe. Ob das reicht, das werden wir dann ja nachher in ihrem Match sehen."

Vincent Craven: "Auch O'Kelly teilt mächtig aus. Irgendwie schwant mir, dass die allesamt keine guten Freunde werden."

Mike Garland: "Hey, wir sind in der PCWA. Wir leben von Mord und Totschlag."

Vincent Craven: "Fragt sich nur, wie lange noch."


------------------ PCWA ------------------

Es ist 5.51 Uhr, als die Tür eines Krankenhauszimmers irgendwo in Tokyo geöffnet wird. Ein schwacher Schimmer der Flurnotbeleuchtung trifft die Konturen der Person, die momentan dieses Zimmer belegt. Ein leichter Bauchansatz zeichnet sich unter der Decke ab, das zur Tür gewandte Gesicht ist ebenfalls zu erkennen – es ist das Gesicht von Samuel Lawrence, der seit seinem rasanten Leitersturz vor einigen Wochen ans Bett und an Schläuche gefesselt sein Dasein fristet. Ein Einzelbettzimmer in einem Krankenhaus ist der letzte Rest an Luxus, der ihm geblieben ist. Er grunzt kurz ob des sanften Lichteinfalls, wendet dann seinen Kopf zum Fenster und alsbald ist wieder sein tiefer, unstet rasselnder Atem zu vernehmen. So bekommt er nicht mit, wie eine japanische Krankenschwester das Zimmer betritt, völlig geräuschlos bis auf das leise, monotone Quietschen der Räder des mobilen Wäschetisches, den die sie hinter sich her in den Raum zieht. Als sie sich umdreht, um die Tür wieder zu schließen, wird auch sie kurz von dem gedämmten Licht gestreift – alles was man erkennen kann, sind ihre schwarzen Haare, die in einem geordneten Pferdeschwanz zurückgebunden sind, ein Mundschutz, der bis auf die Augen das ganze Gesicht verdeckt sowie ein rosafarbenes Krankenschwesteroberteil mit der dazu passenden Hose, die einen Körper mit erstaunlich schmaler Taille umfassen.

Die Japanerin schließt sanft die Tür hinter sich, durchquert den Raum und schiebt die Lamellen der zugezogenen Jalousien ein kleines Stück weit auf, so dass ein Minimum an Laternenlicht das Szenario beleuchtet. Dann geht sie wieder zu dem Bett von Samuel zurück, der mittlerweile in ein laut vernehmliches Schnarchen verfallen ist. Sekunden vergehen, in denen die Krankenschwester einfach nur so dasteht und die Konturen des Stiefvaters von NEON Love betrachtet. Ganz behutsam zieht sie die Bettdecke ein stückweit beiseite, gerade eben soviel, dass sie sich auf den Rand des Bettes setzen, ihre Schuhe ausziehen und danach die Beine ebenfalls ins Bett schwingen kann. Der seichte Schein des Lichtes wird dabei auf ihren glatt rasierten, beinahe marmorweißen Unterschenkeln reflektiert, die sichtbar werden, als die Hosenbeine ein kleines Stück nach oben rutscht. Dann zieht sie die Decke vorsichtig bis zur Hüfte über ihren Körper und drückt sich vorsichtig, ganz vorsichtig an den schlafenden Samuel. Mit dem Knöchel eines geknickten Zeigefingers streicht sie sanft über sein Gesicht, reibt dann ihre Stirn an der von Samuel, fährt mit der vom Mundschutz verborgenen Nase beinahe zärtlich über seine Wange und legt einen Arm um ihn, als würde sie ihn vor allem Übel der Welt beschützen wollen. Weitere Sekunden vergehen, in denen die Erde still zu stehen und zumindest dieses kleine Zimmer, irgendwo in einem Krankenhaus in Tokyo, vollkommen frei von Boshaftigkeit, sondern bis in die letzte Ecke gefüllt von Liebe und Frieden zu sein scheint.

Es ist ein leises Schluchzen, das diesen Moment zerstört und das nicht von Samuel stammt, der noch immer tief schläft. Die Krankenschwester wischt sich mit einer Hand einige Tränen aus den Augen, dann schlägt sie die Decke beiseite und greift in die Tasche ihrer Hose. Das spärliche Licht der Laternen bricht an einer kleinen Flasche, die sie aus der Tasche holt. Mit einer kurzen, geübten Bewegung wird der Deckel der Flasche geöffnet und der Inhalt auf ein schemenhaft erkennbares Tuch gegossen. Nachdem sie die Flasche wieder verschlossen und in der Hosentasche verstaut hat, dreht sie, nun weniger sanft, Samuel auf den Rücken. Ein kurzes, schlaftrunkenes Gemurmel ist zu vernehmen, dann beugt sich die Krankenschwester über ihn und presst ihm das Tuch auf Mund und Nase, während sie mit ihren Beinen die Arme des wehrlosen Lawrence fixiert. Es ist ein kurzer, einseitiger Kampf, der nur von dem metallischen Knirschen der Beine des Tropfständers neben Samuels Bett akustisch untermalt wird. Als Samuel erschlafft und er keine Gegenwehr mehr zeigt, verharrt die Krankenschwester kurz. Rittlings auf der mächtigen Brust des Bewusstlosen sitzend, wird ihr Oberkörper von lautlosen Tränen heftig geschüttelt.

Doch dann scheint sie die Fassung wieder zu gewinnen, hüpft vom Bett, greift in eine der Etagen des mehrstöckigen Wäschetisches und holt einen Gegenstand hervor, der durch das Licht der Laternen kurz zu erkennen ist, als sie sich wieder dem Bett nähert: Es ist ein Reflexhammer. Die kurze Phase der Sentimentalität und Fassungslosigkeit scheint bereits wieder passé zu sein, denn mit geübten, geschickten Bewegungen zieht die Krankenschwester die Bettdecke beiseite, so dass Samuels noch immer recht korpulenter Körper sichtbar wird, bekleidet nur mit einem OP-Hemd.

Dann beginnt die beinahe lautlose, vollkommen systematische Zerstörung eines menschlichen Körpers, nur dokumentiert durch beinahe klägliches Klatschen von Metall auf Fleisch. Mit einem ersten präzisen Schlag trifft die Krankenschwester den linken Unterarm von Lawrence, dessen erschlaffter Körper keinerlei Reaktion auf den Schmerz, der ihn durchzuckt, durchzucken muss, verrückt machen müsste, zeigt. Ein weiterer Schlag trifft den rechten Unterarm, ein weiterer die rechte Hand, die Finger der linken Hand. Die Krankenschwester hält inne, ihr Oberkörper zieht sich wie wahnsinnig zusammen und dehnt sich wieder aus, so heftig atmet sie, zwischendurch erklingt wieder das Schluchzen, das ganz und gar hemmungslos wäre, wenn sie es nicht mit aller Kraft unterdrücken würde. Dann setzt sie ihre Arbeit fort, trifft mit rasender Präzision Oberschenkel und Unterschenkel, Kniescheiben und Zehen, Schlüsselbein und Brustkorb. Zu dem Klatschen des Fleischs gesellt sich das Geräusch splitternder Knochen, zu dem Geräusch splitternder Knochen das einsetzende Wimmern eines Mannes, der aus tiefer Bewusstlosigkeit den Weg zurück ins Leben findet und sich wünscht, er hätte sich dabei auf ewig verlaufen.

Aus der Hosentasche zieht die Krankenschwester eine Rolle Klebeband, wickelt sie alsgleich um den Mund des Mannes, der nunmehr nur noch eine unsymmetrische Anordnung von Fleisch und Knochen darstellt, entfernt den Zugang aus seiner Hand und reißt dann unwirsch die Ecken des Bettbezug unter der Matratze weg, um Lawrence darin einzuwickeln. Das Letzte, was von dem gebrochenen Mann zu sehen ist, sind seine panisch aufgerissenen Augen, die die Krankenschwester anflehen, aufzuhören, nicht weiter zu machen, um Gottes Willen…nicht…weiter…zu…machen…doch sie versteht die Sprache seiner Augen nicht. Mit einem Satz ist sie an der Fensterseite, zieht die Jalousien geräuschlos auf und öffnet mit einer unendlich geduldigen Bewegung das Fenster, was den Blick auf die gegenüberliegende Hauswand offenbart – scheinbar befindet sich Samuels Zimmer im Erdgeschoss. Ein weiterer, katzenhafter Sprung und schon ist sie wieder bei Samuel, zieht das Kopfkissen unter seinem Kopf weg, entfernt den Kopfkissenbezug ebenso wie den Bezug der Bettdecke, legt beide Bezüge auf den geschundenen Körper des wehrlosen Mannes, wickelt diesen dann mitsamt dieser beiden Bezüge in den Bettbezug ein und verschließt das Ganze mit einem Knoten zu einer Art Mumie.

Mit einem Ruck zieht sie den Sack aus Bettbezug und Samuel aus dem Bett, ein dumpfer Aufprall ist zu vernehmen, gefolgt von einem resignierenden Wimmern, dann verharrt die Krankenschwester reglos in der Hocke kauernd. Doch niemand scheint den Aufprall gehört zu haben. Unter Aufwendung aller Kraft zieht sie den Sack zu dem geöffneten Fenster und schafft es dort unter leisem Ächzen und Stöhnen, die in dem Sack befindliche Gestalt aufzurichten. Die Krankenschwester steht auf, stemmt die Hände in die Hüften, lässt den Kopf sinken, reißt die Hände hoch zum Gesicht, wischt sich durch das Gesicht, beginnt wieder zu schluchzen. Doch dann geht alles schneller, als erwartet: Sie lässt sich auf die Knie sinken, greift unter den aufgerichtet sitzenden Sack aus zerstörtem Körper und verknotetem Bettzeug, bekommt eine Schulter unter den Körper, ächzt und stöhnt, kämpft gegen Emotionen und körperliche Unmündigkeit. Zentimeter für Zentimeter bewegt sie die Mumie nach oben…und plötzlich, mit einem letzten, aufreibenden Ruck…verschwindet der Stoffsack, fällt aus dem Fenster, ein letztes Wimmern von Lawrence erstickt irgendwo in einem traurigen japanischen Morgen.

Die Krankenschwester zittert, doch sie hat keine Zeit, um sich auszuruhen. Sie beugt sich kurz aus dem Fenster. Es ist eine schmale Gasse, die gegenüberliegende Hauswand ist nur drei, vier Meter entfernt. Die beiden Häuser werden durch einen großen Müllcontainer miteinander verbunden. Dort, in diesem Müllcontainer, liegt der Stoffsack, der den geschundenen Körper einer geschundenen Seele in sich birgt. Rasch wendet sie sich wieder ab, wirft auch den Tropfständer aus dem Fenster in den Müllcontainer, geht zu dem mobilen Wäscheständer und greift einen Kissen-, einen Decken- und einen Bettbezug.

Es ist 6.01 Uhr, als sie das Bett neu bezogen und glatt gestrichen hat und das Clipboard, das als Patientenakte dient, vom Fußende entfernt hat. Es hat nur zehn Minuten gedauert, einen Menschen zu zerstören. Es hat nur zehn Minuten gedauert, sämtliche Erinnerungen, die dieses Zimmer an den Patienten Samuel Lawrence beinhaltete, auszulöschen.

Es ist 6.02 Uhr, als die Krankenschwester ans Fenster tritt. Sie blickt noch einmal in den Container, der beinahe mit dem Fensterbrett abschließt, blickt noch einmal auf den immer noch regungslos daliegenden Stoffsack, blickt noch einmal auf den Tropfständer, der quer darüber liegend ein obskur aussehendes Kreuz mit diesem bildet. Die Bewegungen der Schwester wirken apathisch, als sie das Fenster wieder schließt.

Es ist noch immer 6.02 Uhr, als sie die Lamellen der Jalousie langsam zusammenzieht. Elf Minuten, um jemanden, den niemand vermissen wird, vergessen zu machen. Elf Minuten, um jemanden, der ihr alles bedeutet hat, aus ihrem Herzen zu tilgen. Elf Minuten, um eine Sehnsucht an diese Stelle in ihr Herzen treten zu lassen, von der sie jetzt noch nichts ahnt. Elf Minuten. Ein letzter Blick durch die fast verschlossenen Lamellen. Eine Träne spiegelt das Licht der Laternen, die weiter leuchten, als wäre nichts passiert. Sie bescheinen ein Tag, das auf der gegenüberliegenden Hauswand von scheinbar westlich orientierten Jugendlichen an die Wand gesprayt wurde: Ein Pfeil zeigt auf den Müllcontainer. Darüber steht in silberner Schrift:

DISAPPEAR HERE


------------------ PCWA ------------------

Er kann sich nicht an ihre Namen erinnern. Und auch wenn der Umzugskarton, den er in den Armen hält, schwer ist, macht der Junge dennoch Halt und fragt nach.

„Ihr steht für heute nicht auf dem Dienstplan.“

Die beiden Sicherheitsmänner von GABRIEL SECURITY schauen ihren Vorgesetzten verwundert an, bis Blake Milton die einzig logische Schlussfolgerung zieht.

Blake Milton: „Lasst mich raten. Eleven hat euch privat engagiert.“

Die Männer nicken.

Blake Milton: „Ihr sollt den Keller bewachen, keinen durchlassen und… die Fresse halten.“

Erneutes Nicken, denn so in etwa war Elevens Wortlaut. Milton klammert sich an den Umzugskarton, während ihm einer seiner Kollegen eine Metalltür öffnet. Noch bevor er hindurchgeht, macht der Geschäftsführer von GABRIEL SECURITY eine unmissverständliche Ansage.

Blake Milton: „Ist mir egal, was Eleven euch befohlen hat. Sobald mein Dad hier auftaucht, begrüßt ihr ihn anständig und lasst ihn durch.“

Er weiß, dass Eleven ein Problem mit Gabriel Lucifer hat. Aber niemand, absolut ИIEMAИD, wird ihm die Überraschung verderben, die er sich extra für seinen Dad hat einfallen lassen. Die Männer nicken ein drittes Mal und Lucifers Sohn betritt die Unterwelt der PCWA.

Als sich die Eisentür hinter ihm schließt, begrüßt ihn fast komplette Dunkelheit. Nur eine flackernde, durch Staub fast verdeckte Leuchtstoffröhre an der Decke sorgt für etwas Beleuchtung. Blake nimmt die schmalen Ziegelstufen in die Tiefe. Nach einer Handvoll Schritten knickt die Treppe scharf nach links und noch steiler nach unten ab, so dass ab hier jedes Stolpern zu Genickbruch führen könnte.

Bald wird die Sicht besser, Licht erreicht den Jungen. Nach einer letzten Biegung nach rechts liegt das Ziel vor ihm.

Vor ihm öffnet sich ein großer, quadratischer Kellerraum mit schlecht verputzten Ziegelwänden und alten Rohren, die sich wie verrostete Venen unter der Decke entlangschlängeln.
Für diejenigen, die Eleven aus anderen Zeiten kennen, würde dies wie ein böses Omen wirken.

Wie ein Deja Vu des Unheils. Denn Momente wie dieser hier stehen immer am Anfang.

Er richtet sich ein. Wie ein Tumor, der künstlich in Fleisch transplantiert wird und sofort damit beginnt, Wurzeln zu schlagen.
Hatte es jemals Zweifel gegeben dort oben an der Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit von Elevens Auftauchen in der PCWA?

Dieser Moment zerstört alle Fragen und Hoffnungen.

Nicotine & Bacteria ziehen ein.
Die Arbeit hat begonnen.

Herzstück des Raumes ist ein gewaltiger Tisch aus Metall, auf dem bereits mehrere großflächige LCD-Screens stehen. Kurz mustert Blake das Apocalypse Girl, die hinter dem Tisch steht und kaugummikauend die Kabel mit schwarzen Plastikbindern fixiert. Ihre Handbewegungen sind grazil und feminin, ein faszinierender Kontrast zu ihrer Tätigkeit.
Man sieht ihr genau an, dass sie all das bereits schon getan hat. Und man sieht die Vorfreude in ihren süß-schwarzen Augen.

Vor dem Tisch, den Rücken zu Blake Milton gedreht, steht der Meister selbst.

Eleven hat die Hände auf die Tischfläche gelegt, als würde er in jedem Augenblick eine Rede an ein unsichtbares Publikum halten wollen.
Er trägt ein schwarzes Hoodie, dessen Ärmel abgerissen wurden. Die Kapuze liegt auf seinen Schultern und gibt den Blick frei auf seine Rebellen-Frisur mit den stylischen blutrot gefärbten Haarspitzen.

Fast gelangweilt schiebt er die kabellosen Tastaturen mit Zeige- und Mittelfinger zurecht, so dass sie parallel zur Tischkante liegen.
Perfection is everything..

Milton klammert sich noch immer an seinen Umzugskarton. Vielleicht, weil er langsam zu schwer wird mit all den ganzen Tuben da drin. Vielleicht aber auch einfach nur wegen der Vorfreude, denn er schenkt seinem Dad heute ein neues Zuhause. Und nachdem er schon in der letzten Show einen der beiden Cotatores Title für den Mythos zurückgeholt hat, wird er zum Pay Per View auch noch den anderen Gürtel bekommen – nämlich den, dem ihn sein Dad geschenkt hat, als Zeichen ihrer Verbundenheit, ihrer ZUSAMMEИGEHÖЯIGKEIT, ABHÄИGIGKEIT. UИD KEIИEЯ VOИ BEIDEИ KAИИ DEM MEHЯ EИTKOMMEИ! KEIИEЯ! KEIИEЯ! KEIИEЯ!

Das Match heute? Ein KIИDEЯSPIEL! DEИИ EЯ WEISS, WAS EЯ WILL! EЯ WILL SEIИEИ DAD EIИFACH ИUЯ GLÜCKLICH MACHEИ! EЯ WILL IHИ LÄCHELИ SEHEИ! DEИИ EЯ LIEBT ES SO SEHЯ, DASS EЯ GABЯIEL AM LIEBSTEИ DIE MUИDWIИKEL BIS HOCH ZU DEИ WAИGEИKИOCHEИ AUFSCHИEIDEИ MÖCHTE!

Liebevoll stellt Blake seinen Umzugskarton ab, denn er muss seinen Dad gleich noch mal anrufen. Er macht sich Sorgen, denn genau wie NEON LOVE geht auch sein Dad seit Stunden nicht ans Telefon.

Eleven scheint Miltons Anwesenheit völlig zu ignorieren.
Er schiebt sich eine Zigarette in den Mundwinkel und lässt das Feuerzeug aufflammen.

Mit dem Smartphone am Ohr und seine Fingernägel zwischen den Zähnen, schaut der Junge über die Monitore hinweg auf den hinteren Teil des Kellers. Dort führen zwei geschlossene Türen zu weiteren Räumen. Ein Raum für ihn und ein Raum für seinen Dad, der immer noch nicht abnimmt. Die Mailbox meldet sich.

Blake Milton: „Dad, ich bin’s nochmal. Ich wollte nur… sichergehen, ob du… meine Nachrichten bekommen hast? Ruf zurück… bitte, ja? Oder komme her… wie du magst.“

Gedankenverloren betrachtet er sein Smartphone, bis ihn die Stimme von Eleven wieder aufschauen lässt.

E11: "Lass es mich dir etwas... angenehmer machen."

Eleven nickt Bleed zu. Ihr rechter Fuss in dem schwarzen hohen Dockers-Stiefel senkt sich auf den Schalter eines langen Stromverteilers unter dem Tisch.
Surrend fahren die Computer hoch.

Rote "Nicotine & Bacteria"-Schriftzüge huschen über die Screens, bevor sich dort in verschiedenen Fenstern schwarz-weiße Videostreams aufbauen.
Es sind Feeds aller aktivierten Überwachungskameras der PCWA-Arena.

In regungsloser, triumphierender Gleichgültigkeit richtet sich Eleven vor den Monitoren auf.
Der Qualm seiner Zigarette wabert durch den Raum, als würde er ihn taufen wollen.

E11: "Happy Birthday, DogBoy."

Eleven tritt vom Tisch weg. Nicht nur, weil er sich den Kisten widmen will, die links in der Ecke gestapelt darauf warten, entpackt zu werden.
Es ist auch eine symbolische Geste. Blake Milton würde hier unten ihr allsehendes Auge sein.

Sprachlos betrachtet der Junge all die Monitore, bevor er beinahe schon schüchtern seine Hand danach ausstreckt und seine Fingerspitzen über einen der Bildschirme gleiten lässt. Behutsam bleiben sie letztendlich auf Mad Dog liegen und prägen sich schon Sekunden später in Form von Fingerabdrücken innig auf das Glas. Ein überaus intimer Moment, den Blake apathisch in sich aufnimmt.

Bleed ist an Eleven herangetreten.
Ihre Augen suchen die seinen, aber ihr Mentor blättert, die Kippe im Mundwinkel, in Papieren mit cryptischen Zahlenfolgen.

Ihre Stimme ist leise und unterkühlt, aber auch hier kann sich ein vorfreudiger Unterton am Ende durchsetzen.

Bleed: "KdA.."

Eleven schaut auf und nickt kurz.

E11: "KdA."

Bleed: "Der schlafende Riese dort oben wacht auf. Er wird bald laufen lernen.. Was denkst du.. Ninety-Six?"

E11: "Ninety-Five."

Das Apocalypse Girl holt ein Stück weisse Kreide aus der Seitentasche ihrer schwarzen Combat-Pants und schreibt das Wort "GRATION" auf die linke Wand.
Umrahmt wird der Begriff von einem locker gezogenen Kreis.

„Hallo? Ist hier jemand?“

Blake ist der erste, der auf die Stimme reagiert. Der Besitzer selbst ist noch nicht zu sehen. Eleven bleibt betont gleichgültig, denn eigentlich hatte er doch den beiden Sicherheitsmännern klar gesagt: keine alten Säcke!

Blake Milton: „Dad! Endlich!“

Viel weiter kommt der Junge nicht, denn als er seinen Dad sieht, hält Blake schockiert inne. Gabriel Lucifer betritt den Keller patschnass.

Blake Milton: „Was…? Du bist… ganz nass!“

Gabriel Lucifer: „Es regnet.“

Der Sicherheitschef tritt etwas näher an sein Gegenüber heran und man kann förmlich spüren, wie Azrael Rages One-Million-Marionette hofft, nicht nach Meister Propper zu riechen.

Noch immer Kaugummi kauend kramt Bleed in eine der Kisten nach so etwas wie einem Handtuch, geht dann auf Lucifer zu und will es diesem reichen. Doch Blake geht dazwischen. EЯ GANZ ALLEIИ WILL SICH UM IHИ KÜMMEЯИ!

Blake Milton: „Fass ihn ja nicht an!“

EЯ ALLEIИ WILL FÜЯ IHИ DA SEIИ! IHИ GLÜCKLICH MACHEИ! ES IHM ЯECHTMACHEИ! IHM BEWEISEИ, DASS EЯ LIEBEИSWEЯT IST! SOOO SCHЯECKLICH LIEBEИSWEЯT! Gabriel schiebt seinen Jungen beiseite und nimmt Bleed mit einem unnachahmlichen Lächeln das Handtuch ab.

Gabriel Lucifer: „Danke.“

Sie lässt eine Kaugummiblase platzen und beißt sich danach lasziv auf die Unterlippe.
Für einen Sekundenbruchteil sucht sie den Blickkontakt zu Eleven.
Fast unsichtbar, dessen angedeutetes Nicken.


Bleed: „Gern geschehen.“

Milton macht emotionslos einen Schritt zurück und sein abartiger Tonfall lässt sogar Eleven aufhorchen.

Blake Milton: „Was hat er mit dir gemacht…?“

Gabriel Lucifer: „Nichts.“

Blake Milton: „LÜG MICH GƎFÄLLIGST ИICHT AИ! Du stinkst förmlich nach ihm und seiner Diktatur!“

Verstört macht der 21-Jährige noch einen Schritt zurück, während das Apokalypse Girl dem Mythos kurz zuzwinkert und sich dann nach oben aufmacht, um noch weitere Kartons zu holen. Lucifer kommt nicht umhin, ihr einen Blick nachzuwerfen, bevor er sich wieder seinem Sohn widmet.

Gabriel Lucifer: „Was redest du denn da?“

Panisch starren ihn die großen, hellen Augen an. Blake ist mit der Gesamtsituation völlig überfordert und wispert hilflos das erste, was ihm dazu einfällt.

Blake Milton: „Du lässt mich doch nicht allein, oder…?“

Der alte Mann seufzt und Eleven huscht im Hintergrund ein kaltes Schmunzeln über das Gesicht.

Gabriel Lucifer: „Wer sagt denn sowas? Ich bin doch hier. Ich lass dich nicht allein.“

Ihm entgegnet ein leises Flehen.

Blake Milton: „Dann hör auf, dich von ihm herumkommandieren zu lassen.“

Gabriel Lucifer: „Azrael weiß schon, was er tut.“

Der Junge blickt trotzig zur Seite und flüstert.

Blake Milton: „Robert dachte auch, er wüsste, was er tut… bis ich mich um ihn gekümmert hab.“

Der Mythos stockt.

Gabriel Lucifer: „Ich werde mich jetzt nicht wegen diesen Belanglosigkeiten mit dir rumstreiten. Also? Was wolltest du mir zeigen?“

Er wechselt das Thema und schaut sich noch einmal hier unten um. Blake greift verhalten nach dem Umzugskarton, den er vorhin auf den Armen hatte. Er schleift ihn unbeholfen über den Boden, direkt vor Gabriels Füße und öffnet ihn.

Blake Milton: „Für dich.“

Farbtuben, Pinsel, Schwämme, Mischpaletten, Terpentin und kleine Leinwände – alles, was ein Maler so braucht. Der Junge hockt aufgeregt vor der Kiste und schaut hinauf zu seinem Dad, ob er lächelt – aber nein, tut er nicht.

Blake Milton: „Siehst du?“

Er nimmt eine Farbtube in die Hand und deutet auf die Herstellermarke.

Blake Milton: „Die sind wirklich, wirklich gut… wurde mir gesagt. Und die großen Leinwände hab ich dir schon in dein Zimmer gestellt.“

Überraschung!

Gabriel Lucifer: „Mein… Zimmer? Was soll das heißen – mein Zimmer? Meine Kabine?“

Blake Milton: „Nein. Das soll heißen, dass das hier unten…“

Er macht eine ausschweifende Geste mit der Hand einmal quer über die gesamte Einrichtung – inklusive Eleven.

Blake Milton: „…dein neues Zuhause wird.“

Nicht nur Lucifer schläft das Gesicht ein. Auch Eleven lässt beinahe sein Feuerzeug fallen.

Gabriel Lucifer: „Ich kann nicht hier unten ‚einziehen‘.“

Blake zischt ihn zynisch an.

Blake Milton. „Du schläfst unter Brücken und besetzt Häuser – warum so wählerisch?“

Der Mythos senkt den Kopf. Blake hat Recht. Er braucht ein… Zuhause. Er braucht… seinen Jungen. Aber warum hat er dann nur so viel Angst davor… dass es ein Fehler sein könnte?

Gabriel Lucifer: „Darüber muss ich nachdenken, ok? Lass mich… lass mich einfach darüber nachdenken.“

Er dreht sich um und geht. Einfach so. Dabei hat er sich doch noch nicht mal all die ganzen Farben angeguckt, die Blake ihm extra gekauft hat.

Blake Milton. „WIЯ WISSƎИ BƎIⱭƎ, ⱭASS ⱭU ⱭARÜBƎЯ ИICHT NACHⱭƎИKƎИ MUSST!“

Als Gabriel Lucifer den Keller verlassen hat, packt Eleven sein jüngstes Anhängsel am Arm.
Der Griff ist nicht sonderlich hart oder gar schmerzhaft, aber Blake fühlt die Kälte aus dessen Fingern strömen.

Eleven hat das Kinn erhoben, und sein Lächeln steht im starken Kontrast zu seiner eiskalten, bedrohlichen Stimme.

E11: "Ich hab echt Verständnis dafür, wenn sich Menschen nach einem Dach sehnen, wenn sie ewig in der Gosse gelegen haben und nach Scheiße stinken.. Dies ist kein Platz für gefickte Interventionen. Und auch keine Reha-Maßnahme. Hier unten ziehen Sterbliche die Schuhe aus.. denn der Boden auf dem sie kriechen werden, ist heilig.. Gabriel kann hier bleiben, solange er begreift, dass wir hier arbeiten.. Rührend, DogBoy, das du dein Schoßhündchen in warme Decken einrollen und ihn hier unten ans Heizungsrohr ketten möchtest.. Fine with me.. Mach beim nächsten Mal bitte vorher 'n Aushang am schwarzen Brett.."

Die großen, hellen Augen starren ihn einfach nur an. Dem Jungen gefällt diese ungesunde Aufmerksamkeit.

Es ist, als würde Blake Pestizide inhalieren und gierig darauf warten, dass es endlich anfängt zu brennen und wehzutun. Er antwortet so, als hätte ihn allein schon der Gedanke daran bereits den Verstand weggeätzt.

Blake Milton: „Wenn Bleed ihn noch einmal anfassen sollte… werde ich dasselbe mit ihr machen…“

Eleven zieht amüsiert an seiner Zigarette.
Nur die wenigen, die jemals über einen längeren Zeitraum so nah an ihn herangekommen sind, wissen genau, dass er immernoch dabei ist, Blake's Grenzen auszutesten.
Reaktionen, Stimmlage, Körpersprache. All das schluckt Eleven's wacher Geist und speichert es irgendwo ab.

E11: „Mit ihr flirten? Let's get some fucking popcorn.. Den Versuch muss ich sehen.“

Blake Milton: „Mit ihr spielen! Und glaub mir…“

Er verschiebt mit seinem Zeigefinger eine der akkurat ausgerichteten Tastaturen.

Blake Milton: „…keiner spielt gern mit mir.“

Dann rückt er sie wieder zurecht, wendet sich ab und verlässt ebenfalls den Raum.

Eleven sieht Blake Milton nicht hinterher. Seine Mundwinkel verziehen sich, seine Lippen öffnen sich und geben ein fast lautloses Lachen preis.
Er genießt Blake. Diesen Ausdruck in seinen Augen, diese Mischung aus kindlicher Entrüstung, diese ganze fragile, labile Erscheinung, die den DogBoy so unbezahlbar macht.

Aus dem Hintergrund tritt Bleed an seine Seite.
Sie legt den Kopf schräg und ihre schwarzen Augen überfliegen die Monitore. Innerlich weiß sie um die Bedeutung dieses Abends, dieses Augenblicks.
Es ist etwas, dass man niemandem beschreiben kann. Es ist wieder sie und die schwarze Gestalt neben sich.
History again. Und diese Vorfreude brennt in ihrem Herz beim Gedanken an diesen Startpunkt.
Und erst Recht beim Gedanken an das gemeinsame Ziel, zu dem sie sich unangefochten und bahnbrechend auf den Weg gemacht hatten.

Bleed: "Um eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten zu zitieren.. passend zu einem Abend wie diesem, dem Einzug in unser neues Heim.. Dem Augenblick, an dem die Maschinen hochgefahren werden. King George III. von England führte Tagebuch.. Und in diesem Zeitalter fehlender globaler Kommunikation schrieb er an einem Abend wie diesem im Jahre 1776 in sein Tagebuch nur einen Satz: "Nothing important happened today".. Ohne zu wissen, dass an diesem 4. Juli die Vereinigten Staaten so eben ihre Unabhängigkeit erklärt hatten.. Irgendeinen Wunsch für diesen Moment?"

Eleven sieht Blake und Gabriel vor sich. Und das Handtuch.

E11: "Terrible Love.."

Damit wendet er sich ab.

Bleed's Hand senkt sich auf die Maus und ein paar Klicks später jagt Musik durch den Keller.
Laut. Hallend. Alles ausfüllend.
Eleven zieht den frisch verschraubten dunklen, wahrscheinlich höchst ergonomischen Chefsessel an den Tisch heran.
Entspannt lässt er sich darin reinfallen, legt die Füsse in den schwarzen, nur lose geschnürten Stiefeln auf die Tischplatte.
Bleed baut sich vor der linken Wand auf.
Ihre Finger fahren sehnsüchtig über das Wort aus Kreide.
'Gration'.

 

It's terrible love and I'm walking with spiders
It's terrible love and I'm walking in
It's terrible love and I'm walking with spiders
It's terrible love and I'm walking in
It's quiet company
It's quiet company

 

Vincent Craven: "Ach du Schande. Haben wir das gerade wirklich gesehen?"

Mike Garland: "Da richtet es sich jemand häuslich in unserem Keller ein."

Vincent Craven: "Wer Elevens Vergangenheit kennt, der weiß genau, dass er immer schon eine Affinität zu finsteren Kellerräumen hatte. Allerdings kam dabei selten etwas Gutes dabei heraus. Mir will der Gedanke einfach nicht gefallen, dass ausgerechnet diese Leute sich jetzt da unten befinden."

Mike Garland: "Blake will sogar seinen Dad dort einquartieren, wobei der von der Idee nicht sonderlich begeistert schien."

Vincent Craven: "Eleven selbst ist auch kein großer Fan dieser Idee. Aber das kümmert einen Blake Milton wenig, denn er will Gabriel nur möglichst in seiner Nähe haben."

Mike Garland: "Unter seiner Kontrolle meinst du wohl. Der Raum, den Blake ihm zugedacht hat, wäre wohl eher ein Gefängnis für Gabriel Lucifer. Niemand sonst liebt seine Freiheit so sehr wie er."

Vincent Craven: "Ist es wirklich Freiheit, bei den Pennern unter irgendwelchen Brücken zu schlafen? Ich glaube kaum."

Mike Garland: "Na ja, mit einem Dach über dem Kopf würde er sich immerhin verbessern. Auch wenn die Aussicht aus den nicht vorhandenen Fenstern nicht die beste ist."

Vincent Craven: "Dafür gibt es ja die Monitore, die mit den Überwachungskameras verbunden sind."

Mike Garland: "Unheimlich zu wissen, dass Nikotine & Bacteria einen nun fast überall beobachten kann."


------------------ PCWA ------------------

Der Getränkeautomat ist tot! Und für viele Wrestler gibt es nun keinen zuverlässigen Gesprächspartner mehr, der bei ihren Sorgen und Nöten zuhören würde. Es gibt wohl jedoch einen, der über diesen Umstand vielleicht sogar ganz glücklich ist. Seit jeher verband Robert Breads eine Hassliebe mit dem Getränkeautomat, immer wieder kreuzten sich ihre Wege und wann immer „Canada’s Own“ ihn aufsuchte, waren die daraus resultierenden Gespräche nicht die nettesten. Andererseits war der Getränkeautomat eben jene Konstante, die das Leben im PCA-Irrenhaus erträglich machte. Niemand konnte so gut zuhören, wie er. Es war eine komplizierte Beziehung, die allerdings je durch einen Spear von Gabriel Lucifer beendet wurde.

Offenbar hat man sich an höherer Stelle in der PCWA jedoch Gedanken über diesen Wegfall gemacht, möchte man doch so einen wichtigen Knotenpunkt der sozialen Interaktion für die Wrestler nicht einfach sterben lassen und so steht Robert Breads vor dem Gerät, das den Getränkeautomaten von nun an ersetzen soll, ihn beerben soll, das Gerät, das sein neuer Gesprächspartner werden wird…

Eine Kühltruhe!

Robert Breads: "Mir ist egal, wie arm diese Firma dran ist. Ich bin eindeutig unterbezahlt. Erst dieser Getränkeautomat... und jetzt das."

Sie mag vielleicht nicht das High-End-Gerät, wie es Ian Christopher Edwards seinen Kunden andrehen würde, und es wirkt von der Optik her auch eher so, als sei es ein Modell aus den frühen Neunzigern aber hey! Eisgekühlte Wasserflaschen für die PCWA-Crew und ihre Wrestler. Das kann man doch nicht haten! Und so greift der Kanadier dann auch zu, nimmt einen kräftigen Schluck und stockt… Misstrauisch hebt sich eine seiner Augenbrauen, als er die kleine PET-Flasche in seiner Hand mustert und mit dem Daumen über ihre durchsichtige Oberfläche streicht. Was hatte sein Misstrauen geweckt? Warum hielt er auf einmal inne? War es, weil ihm die Erkenntnis gekommen ist, dass diese Kühltruhe vielleicht gar nicht dafür da war, um die Wrestler und Backstagearbeiter mit Erfrischungsgetränken zu versorgen…

VIELLEICHT HAT SIE ELEVEN DORTHIN GESTELLT UND DAS WASSER VERGIFTET!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Robert Breads tritt gegen den Kühlungsapparat und entgegen seiner bisherigen vollkommenen Stille, beginnt er nun zu surren.

Robert Breads: „Und das Wasser ist dann nichtmal gekühlt, du Minus-Truhe!“

ICE: „Es tut mir leid!“

Der Kanadier dreht sich um und erblickt seinen Herausforderer von Vendetta 92 vor sich.

Robert Breads: "Mir nicht. Entweder ich kriege ein funktionierendes Gerät zur Bereitstellung von kalten Getränken oder ich zwinge unseren Chef, sich stundenlang Segmente mit Rebel called Hate anzusehen."

Wieder tritt Breads gegen das Gerät (ja, DAS Gerät. Wer auch immer jemals DER Gerät gesagt hat, gehört weggesperrt), offenbar sind seine Prinzipien was Gewalt angeht im Bereich der technischen Gerätschaften etwas gelockert. Diesmal "wehrt" sich die Maschine allerdings, denn Breads zuckt zusammen als er trifft und flucht irgendetwas von wegen "Unkrautsohn", ehe er sich beruhigt und seinen pochenden Fuß absetzt.

Robert Breads: "Und was genau tut dir so Leid, Ian?"

ICE: „Ich spreche von Kriss Dalmis Taten gegen Sie, Robert! Wann immer er eskalierte, war ich nicht zur Stelle, obwohl er meiner Obhut obliegt, aber ich werde mich um ihn kümmern. Ich möchte Ihnen helfen, Dalmi zur Strecke zu bringen.“

Breads guckt ICE an als hätte er gerade behauptet Eleven würde einen guten Kindergärtner abgeben.

Robert Breads: "Oh, und das fällt dir JETZT ein? Nachdem er mich mehrmals zum Narren hielt? Und im Ring in einem Regen aus meinem Blut getanzt hat? Oh, wie nett. Im Ernst, Ian, spar' dir das oberflächlichte Gejammer. Das hätte man sich früher überlegen können. Du hast gegen mich verloren und kommst nun angekrochen?"

Ein Schnauben des Kanadiers.

Robert Breads: "Ich brauche Niemandes Hilfe, Ian. Nicht bei Kriss Dalmi. Das ist meine Sache. Das ziehe ich allein durch. Ich brauche Niemanden. Vor allem nicht, wenn er mir - wie jeder sehen konnte - unterlegen ist."

Fassungslosigkeit bei Edwards. Breads müsste doch selbst am besten Wissen, dass man gegen einen Psychopathen wie Dalmi jede Hilfe gebrauchen kann.

ICE: „Aber Dalmi ist nach wie vor meine Verantwortung! K&G haben ihn angeworben, um sie für die Richtung der Cryption Crown zu bestrafen. Dass Sie nun wieder und immer wieder von diesem Wahnsinnigen angegriffen werden ist die Schuld der Firma. Es ist also auch meine Schuld, nicht nur als Firmenmitglied, sondern auch, da ich den Auftrag bekam, Dalmis Aktivitäten in der PCWA zu überwachen, was… nun ja, nicht gelungen ist, wie man an Ihrem Beispiel sehen konnte. Ich muss den Fehler berichtigen. Bitte, geben Sie mir die Chance Ihnen zu helfen!“

Der Waliser wirkt niedergeschlagen. Niemand gibt sein eigenes Versagen gerne zu, doch ihm ist daran gelegen, dass der verrückte Serbe nicht für noch mehr Chaos sorgt, denn das Potential dazu wohnt ihm inne, auch wenn er hier in der PCWA NOCH nur ein kleines Licht ist.

Robert Breads: "Warum sollte ich das bitte tun?"

Kopfschütteln beim Kanadier.

Robert Breads: "Du sagst es doch selbst - du hast versagt. So einfach ist das. Und Versager kann ich nunmal nicht gebrauchen. Diese Liga kann keine Versager gebrauchen. Siehe Gabriel Lucifer."

Mit der Hand macht Breads eine Geste, als wolle er sich eine Flasche Rotwein den Hals runterkippen.

Robert Breads: "Edwards..."

Es fällt auf, dass Breads nun darauf verfällt, den Nachnamen seines Gegenübers zu verwenden.

Robert Breads: "Ich weiß nicht, was dein Problem ist, warum du immer noch denkst, du müsstest den Firmenhelden spielen. Die Firma in der PCA ist tot, und sie hat alle beschissen. Solltest du nicht eher das Gegenteil von dem tun, was sie wollte? Ich will gar keine Hilfe. Ich brauche keine Hilfe."

Man merkt, etwas nagt an Robert Breads. Irgendetwas treibt ihn dazu, diese "Einer Gegen Alle"-Mentalität - nicht umsonst heißt sein Theme Song so - durch zu ziehen.

Robert Breads: "Kriss Dalmi gehört MIR. Du mischt dich nicht ein. Du nicht, und auch sonst niemand. Ich werde den Leuten zeigen, dass ich alleine den Wahnsinn vertreiben kann. Ich werde den Leuten Hoffnung geben. Ich werde den Irren besiegen und mir meine Ehre zurück holen... ICH, ICH, ICH und nur ICH allein. Verstanden."

ICE: „Was versuchen Sie hier zu beweisen? Warum wollen Sie nicht einsehen, dass Sie nicht der einzige sind, dem er Leid angetan hat. Er hat mir gedroht, explizit gedroht, dass er Anna etwas antun wird! Ich muss etwas unternehmen, bevor es eskaliert!“

Robert Breads: "Natürlich, darum geht es... Anna... natürlich hast du keine edlen, wenn auch dummen, Motive... du bist egoistisch wie sonst jeder auch und denkst nur an dich selbst. Bin ich denn in dieser PCA der Einzige, der das größere Wohl im Blick hat?"

Verzweifelt wirft Breads die Arme in die Luft.

Robert Breads: "Ich dachte Mad Dog würde es tun, aber offensichtlich ist auch er ein kleiner Irrer. Ich dachte, vielleicht würde ich EINEN finden, der nicht nur an das eigene Wohl denkt... aber nein, der einzige Typ in dieser Liga, der sich anderen annimmt, ist gerade volljährig und läuft Mädchen hinterher."

Es scheint, als redet "Canada's Own" mehr mit sich selbst als mit Ian. Bis er den Blick wieder auf den Waliser richtet - nun irgendwie kalt, leer. Als wäre ein kleiner, letzter Funke in Breads gestorben.

Robert Breads: "Wenn du nicht willst, dass deiner Anna etwas passiert habe ich einen Tipp: Bring sie nicht mit in dieses Höllenloch. Bring sie weg, weit weg, weg von Leuten wie Dalmi. Du setzt sie hier nur Gefahren aus, Edwards. Du bist der, der sie in Gefahr bringt, nicht Kriss Dalmi."

Und bei diesem Namen wird seine Stimme lauter.

Robert Breads: "Ich werde die Seuche Kriss Dalmi ausrotten. Ich werde sie aus der PCA verbannen. Niemals wird er MEINEN Titel bekommen, um ihn wieder zu dem zu machen, was er einst war, um die Liga wieder dem Abgrund näher zu bringen. Ich werde ihn besiegen und den Leuten zeigen, dass es auch ohne geht - ohne fremde Hilfe, ohne Tricks. Ich brauche keinen Eleven, keinen Rage und keinen Mad Dog - ich brauche einen Wrestling Ring und mich selbst. Ich bin allein auf weiter Flur. Ich brauche niemanden. Und ganz bestimmt nicht dich."

Edwards lässt den Kopf sinken. Er ist hier auf verlorenem Posten.

ICE: „Es ist schon witzig. Sie versuchen so sehr anders als alle anderen in der PCWA zu sein aber letztendlich unterscheiden Sie sich durch ihre Beratungsresistenz kaum von Ihren verhassten Kollegen. Ich werde mich aus ihren Angelegenheiten heraushalten!“

Ein trockenes Lächeln von Robert Breads. Es ist freud- und humorlos, aber es soll Edwards klar machen, dass er die richtige Entscheidung getroffen hat.

Robert Breads: "Das freut mich sehr. Und nun entschuldige mich, ich muss mich wichtigeren Dingen als dir und den kranken Sorgen der PCA widmen..."

Der GFCW-Wrestler senkt den Blick auf das, was er in der Hand hält.

Robert Breads: "...meinem Wasser zum Beispiel."

Keine Antwort des selbsternannten Altruisten und Philanthrop. Robert Breads dreht sich demonstrativ um und versucht dabei möglichst beschäftigt zu wirken. Edwards hat verstanden und wendet sich seinerseits dem Gehen zu.

 

Vincent Craven: "Kriss Dalmi ist wirklich in aller Munde und wie man von den beiden gerade gehört hat, wird er durchaus als Gefahr angesehen."

Mike Garland: "Dalmi ist in der Tat mehr als nur ein durchgeknallter Junkie. Robert Breads hat es sich zum Ziel gesetzt, ihn aus der PCWA zu vertreiben."

Vincent Craven: "Ob ihm das gelingen wird?"

Mike Garland: "Bis jetzt hat sich Breads ja recht wacker geschlagen in allem, was er angepackt hat. Die Cryption Crown..."

Vincent Craven: "Den PCA Wrestling Title!"

Mike Garland: "Wie auch immer er das Ding auch nennen mag... auf jeden Fall hat er bis jetzt einen hervorragenden Titlerun hingelegt. Und ich glaube nicht, dass Dalmi diese Regentschaft beenden kann."

Vincent Craven: "Vielleicht wird es ja Edwards schaffen. Ich glaube, dass er auch ein Auge auf den Titel geworfen hat. Und wenn es nur deshalb ist, um ihn wieder zu dem zu machen, was er einmal war."

Mike Garland: "Ein wertloses Stück Blech, das sogar von Rebel called Hate gehalten werden durfte?"

Vincent Craven: "Du bist und bleibst ein Ignorant."

Mike Garland: "Ich betrachte das als Kompliment, danke."


------------------ PCWA ------------------

Student # 1: „Geist of Saint Traft?“

Student # 2: “Hmm...... Force of Will, pitch Ponder und ich gehe auf 7!”

Student # 1: “Das ist nicht Dein verfickter Ernst, oder? Wie kann man denn nur so krass ziehen??? Deine wievielte Force war das jetzt?“

Student # 2: „Öhm… die Dritte?“

Student # 1: „Hach ja, es macht soviel Spaß gegen scheiß UBg Tempo zu spielen…“

Student # 2: „Ja, sorry. Ich bin halt gut!“

Student # 1: „Ja, bla halt! Ich schau mal in den Kreisel.“

Student # 2: „Okay.“

Student # 1: „Hm… Hm… Tappe den Kreisel?“

Student # 2: „Halt!“

Student # 1: „Jaaaa?“

Student # 2: „Stifle!“

Student # 1: „MAAAANNN!!!!!!!!!!“

Da sind sie wieder, unsere beiden Studenten aus der Pre-Show. Der junge, langhaarige Mann mit dem Iced Earth-Bandshirt (im Folgenden weiterhin Student # 1 genannt) verspürt einen unglaublich großen Drang, den kompletten Tisch vor RAGE (also die Emotion, nicht der Wrestler!) abzuräumen. Das Problem an der Sache ist allerdings, dass sein Gegenüber, ein dürrer Kerl mit Justin Bieber-Frise und einem „Magic: The Gathering“-Promoshirt, ebenfalls noch sein Deck dort rumliegen hat. Bedenkt man die Tatsache, dass die Decks der beiden, obwohl sie nur ein Stapel bedruckter Pappkarten sind, vom monetären Wert her locker die vierstellige Euromarke kratzen, scheint so ein Unterfangen vielleicht doch nicht die intelligenteste Handlung zu sein. Der Ärger über die lucky Top Decks des Gegners wird also heruntergeschluckt und Student # 1 schnaubt bloß beleidigt. Könnt Ihr mir noch folgen? Nein? Ist Euch dieses Intro zu lang? Ja? Schade… Geht aber noch eine ganze Weile so weiter. Adam Orth-Swag! #dealwithit

Der Iced Earth-Fan schiebt also die ausgebreiteten Magic-Karten mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck wieder zusammen, während sein Justin Bieber-artiges Gegenüber es ihm ungerührt gleichtut. Beide machen sich schon wieder für die nächste Partie bereit und mischen eifrig ihre Decks, denn im Moment gibt es während der Show nichts für sie zu tun. Sie pile shufflen, sie riffle shufflen, sie heben ab, dann geht das Spiel wieder von vorne los. Gerade nachdem unter den Beiden jedoch geklärt wurde, wer von ihnen nun anfängt und sie ihre sieben Anfangskarten in die Hand nehmen, hören sie plötzlich Geräusche aus dem Hintergrund. Sie halten inne. Ist das… ein Kichern?

Ja, tatsächlich ist das ein Kichern. Bekloppt, betont kindisch, over the top. Kann auf fast jeden in der PCWA zutreffen, doch die Person, der dieser Ausdruck der Freude und Amüsiertheit zuzuordnen ist, biegt nun um die Ecke und die skeptisch hochgezogenen Augenbrauen unserer zwei Freizeitmagier weichen einem Blick der Verwunderung. Um die Ecke kommt Kriss Dalmi auf sie zugewabert und scheint richtig gut drauf zu sein.

Kriss Dalmi: „Hi, Leute!“

Eine Begrüßung wie aus einem RP vor 13 Jahren. In dem Tonfall allerdings überaus freundlich. Zu freundlich? Student # 1 & # 2  bleiben misstrauisch, schließlich haben sie Out Of Ashes im Januar gesehen (wenn sie dies auch niemals vor ihren Kommilitonen zugeben würden, weil Wrestling ist nicht hip!) und die letzten Vendettas haben sie als Aushilfen ebenfalls hautnah miterlebt.

Student # 1: „Hallo.“

Der verklärte Blick des Serben wandert zu dem Tisch auf dem die zwei Decks liegen.

Kriss Dalmi: „Was macht Ihr denn da Cooles?“

Student # 2: „Wir ähm… spielen Magic: The Gathering.“

Kriss Dalmi: „Das sieht echt richtig cool aus! Wisst Ihr aber, was noch viel cooler als Magic ist?“

Student # 1: "Ian Christopher Edwards?"

Ein überbreites Grinsen taucht auf dem Gesicht des Serben auf. Er schüttelt heftig mit dem Kopf und beginnt daraufhin, in der Hosentasche seiner ranzigen Jogginghose zu kramen, ein kleines, in einer Plastiktüte eingewickeltes Bündel hervorzuholen und es auf den Tisch zu legen.

Kriss Dalmi: „AstroHappy ist cooler als Magic!“

Die zwei Studenten starren erst sich und dann das Bündel auf dem Tisch an. Eine eingeschweißte Spritze, ein versiegeltes Glasröhrchen mit einer bläulichen Flüssigkeit darin und eine Art dickes Gummiband. Der Justin Bieber-Verschnitt ist der Erste, welcher nun zögerlich und verängstigt spricht.

Student # 2: „Ich weiß nicht... ob wir mit sowas zu tun haben wollen…“

Plötzlich schnellt Dalmi nach vorn und stützt sich mit beiden Armen auf dem Tisch ab, sodass die zwei Studis zusammenfahren. Immer noch grinst der Meister der Geschmacklosigkeit, doch es ist nicht mehr das Grinsen eines zurückgebliebenen Dorftrottels, sondern das kaltherzige Grinsen eines völlig fertigen Soziopathen (und mit "völlig fertig" meine ich "Charles-Manson-fertig"!). Immer wieder dreht er seinen Kopf abwechselnd zu den beiden Studis, die aber bloß eingeschüchtert auf den Tisch vor ihnen starren.

Kriss Dalmi: „Oh, ich glaube schon, dass ihr das wollt. Ganz im Gegensatz zu Euren lächerlichen Pappkarten macht dieser Stoff Euch nämlich wirklich zu Magiern! Ich… hihihihi… spreche aus Erfahrung. Ihr Jungs könnt Euch ja gar nicht vorstellen, was ich damit schon alles gesehen habe, der absolute WAHNSINN, sag ich Euch! Also, wie sieht's aus, Nerds? Wollen wir zusammen ein bisschen zaubern? Der erste Schuss ist selbstverständlich gratis!“

Keiner der beiden Studenten wagt etwas zu sagen. Nach wie vor sind die beiden gelähmt vor Angst. Kriss Dalmi versteht dies natürlich als "Ja". Wer hat schließlich schon KEINE Lust auf AstroHappy?! Und so beginnt er das Plastiktütenbündel zu entbreiten und dessen Inhalt sauber und ordentlich auf dem Tisch zu verteilen, als aus dem Off eine Stimme mit einem harten, slavisch klingenden Akzent ertönt.

Marko Obradovic: "Brate, ich bin ein wenig entäuscht von Dir... Du stehst hier rum, verschenkst Stoff, den man verkaufen könnte, und dabei hast Du doch einen Auftrag. Du solltest doch für jemanden etwas erledigen...!"

Die Gesamtheit der Um-den-Tisch-Versammelten dreht sich in die Richtung um, aus der die Aussage kam. Dort er, Angela Lawrences Bodyguard und persönlicher Trainer von NEON LOVE. Mit fragendem Gesichtsausdruck legt der ehemalige Führer der J.W.O. den Kopf schief. War das sein Mann? War das der Diener seiner Herrin?

Kriss Dalmi: "Bist du ER?"

Marko tritt ins Bild und schiebt seinen kantigen Körper zwischen Dalmi und die Studiker.

Marko Obradovic: "Ohja, sie schickt mich zu Dir. Und wir haben einiges zu erledigen. Doch bevor wir unsere Herrin mit Stolz erfüllen können, Brate, da haben wir noch Dinge zu besprechen. Dinge, die nicht für die Ohren von kleinen Svabos gedacht sind."

Marko deutet auf die umher stehenden Studenten und versucht sie dabei mit den Augen zu vertreiben. Dumm nur das die Svabos nie verstehen, dass sie die Svabos sind. Marko beißt die Zähne zusammen und zischt ihnen also zu.

Marko Obradovic: "Verpisst Euch hier, Ihr Kabelträger!"

Nach einer angedeuteten Zuhälterschelle gegen einen der Studenten, haben diese dann auch endlich verstanden das ihre Anwesenheit nicht mehr erwünscht ist. Alle von ihnen verschwinden, nur der, der wirklich filmt scheint nicht verstanden zu haben, dass es Zeit zum Gehen ist. Marko schaut ihn ungeduldig an. Der serbische Kampfsportler schnaubt vor Wut.

Marko Obradovic: "Du nimmst besser deine Kamera und siehst zu, dass Du Land gewinnst..."

Die Kamera schwenkt zum Boden, hört jedoch nicht auf zu Filmen. Ohne das wir sehen wie die Serben verschwinden hört man ihre Worte langsam in der Ferne verschwinden. Nur wenig hört man noch...

Kriss Dalmi: "Sag mir Brate, wie können wir SIE überzeugen, dass ich ihr treuester Diener bin? Wie können wir das Küken besiegen?"

Marko Obradovic: "Wir brauchen nur eine Spritze, etwas AstroHappy und einen der Freunde des Kükens..."

 

Mike Garland: "Wo wir doch gerade über ihn sprachen..."

Vincent Craven: "Unsere vollhonk'schen Studenten spielen Magic und Kriss Dalmi kommt hinzu, um ihnen direkt einmal Drogen anzubieten. Wenn das nicht einmal eine zweifelhafte Aktion ist."

Mike Garland: "Oh ja. Wo sind die Zeiten geblieben, als ein Robert Barker hier noch schlachtend durch die Liga zog? Aber Drogen, nein, das verträgt sich nicht mit deinem kleinen Weltbild."

Vincent Craven: "Du kannst doch nicht im Ernst sein Verhalten hier verteidigen?"

Mike Garland: "Mitnichten. Viel wichtiger ist aber, dass Dalmi und Obradovic etwas aushecken."

Vincent Craven: "Dunkle Wolken ziehen auf. Wieso tauchen hier eigentlich immer so finstere Gestalten auf?"

Mike Garland: "Wir ziehen sie an wie ein Magnet."

Vincent Craven: "Das befürchte ich manchmal auch. Ob mit Küken NEON LOVE gemeint ist?"

Mike Garland: "Wenn ja, dann werden wir wohl bald aus einem Polizeibericht davon erfahren..."


------------------ PCWA ------------------

Monster Magnet - Bummer

~~~~~~~

Jane Nelson: "Als erstes zum Ring kommt, mit einem Gewicht von 109 Kilogramm, aus Nashville, Tennessee... GRIZZ LEE!!“

~~~~~~~

HARDCORE SUPERSTAR

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You’re looking for the one who f***** your mom
It’s not me
It’s not me

Die schwachen Lautsprecher knarzen und krachen. Aber zu erkennen ist das Theme dennoch.

You’re looking for the one who made you cry
That’s not me
It’s not me

Seine Augen sind starr auf den Ring fixiert, während er die Aisle hinunter geht und links und rechts mit den Fans abklatscht. Aber immer wieder schüttelt er mit dem Kopf, den er versteht nach wie vor nicht, warum das Mädchen gegen ihn in den Ring steigen will. Die anderen, klar, die werden ganz sicher kommen. Daher dreht er sich nun auch kurz um, blickt zum maroden Vorhang. Aber sie kommen nicht. NOCH nicht.

Some people go to bed with Lucifer
Then they cry cry cry when they don't greet the day with God

 

Mike Garland: "Der Grizzer slidet in den Ring. Ganz paranoid, wie er eben ist, schaut er sich argwöhnisch nach allen Seiten um."

Vincent Craven: "Ach komm. Als würdest du Bleed glauben, dass das hier mit rechten Dingen zugehen wird. Selbst wenn sie sich ihm Eins gegen Eins stellen wird... anfangs, bin ich mir ziemlich sicher, dass Nicotine & Bacteria, oder wie sie sich nun auch immer nennen mögen, hier noch blicken lassen.“

Ein kurzer Moment der Stille, dann lehnt er sich lässig in die Ringecke und wartet. 

Es erklingt Formulae von JJ72.

Begleitet von ihrem Theme taucht das Apocalypse Girl aus dem Entrance auf.

Sie hat sich für diesen Moment keine besondere Kleidung ausgesucht. Kein spezielles Ringoutfit.

Bleed hat nur ihren Schmuck abgelegt.

Ansonsten tritt sie diesem Kampf entgegen als diejenige, die sie ist.

Blutrotes Shirt mit Frank The Bunny darauf. Schwarze Combatpants, ihre Füsse stecken in schweren Dockers. Ihre smokey eyes schauen entschlossen und emotionslos zum Ring, während sie den Weg dorthin zurücklegt.

things go wrong when I trust them,

in my naive way I love them

..geboren am 21.11.1980 als Amiya Jenelle, erstes Kind von  Jessica und Sean Jenelle, in Port Hope, Ontario, Kanada

like you told me to love them,

I abide by man made rules

.. bekommt ein A+ im Alter von 10 Jahren für ihren Schulaufsatz zum Thema „How I could change the world“

And am a picture of all fools,

I have a border of white clues

.. zieht 1999 nach Victoria, Texas, um dort Philosophie zu studieren. Zwei Monate später stirbt ihre Mutter, ihr Vater beginnt zu trinken.

I use the formulae of everyday

In the floods I'll stay

and get washed away

.. Amiya schliesst sich den ersten Studentenprotesten an. Erste Verhaftung beim Weltbankgipfel in Washington, D.C.

People talk in nothing

with a reverence in a something

.. 2000.. Amiya lernt auf einer Millenium-Party ein Mädchen namens ‚Swan’ kennen. Erster Kontakt mit dem Dying Culture Network..

And my heart beats on with indifference

to the lessons of attrition

.. Amiya Jenelle nennt sich in ‚Bleed’ um.

I am a picture of all fools,

I have a border of white clues

.. Während einer Strassenschlacht begegnet sie einem Rebellen namens ‚Eleven’..

I use the formulae of everyday

In the floods I'll stay

and get washed away

.. April 2001.. Bleed vernichtet Ausweise sowie sonstige Identifikationspapiere und taucht unter..

Das Apocalypse Girl ist am Ring angekommen. Sie bleibt vor dem squared circle stehen, streicht fast liebevoll mit ihren Fingern über das unterste Ringseil, als würde sie einen längst vergessenen Freund begrüssen.

Oder als würde sie sich verabschieden.

Dann rollt sie sich in den Ring hinein, richtet sich dort auf und formt mit den Fingern der rechten Hand die römische Zahl IX.

Und nun – komme was da wolle.

2nd Match
Regular Singles Match

vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

Die Ringglocke ertönt. Mit ausgebreiteten Armen geht Grizz Lee drei Schritte auf Bleed zu. Er lächelt und scheint sie zu verhöhnen. Dann deutet er an ihr vorbei zum Entrance, um das wartende Gefolge heraus zu locken.

Mike Garland: „HA!! Er kassiert eine OHRFEIGE!! Das Apocalypse Girl stellt hier nochmal deutlich klar, dass es hier nur um sie und ihn geht.“

Vincent Craven: „Wenn man so seine Geschichte durchgeht, kann man nur in den angestaubtesten der Aufzeichnungen etwas über Matches gegen Ladies finden.“

In der Tat ist das 15 Jahre her, damals gegen eine gewisse Frau, die sich Dark Angel nannte. Lee hält sich die Wange. Das Raunen, das durch das PCWA Theatre geht, scheint ihn unsicher zu machen. Selbstverständlich will er nicht als Schwächling da stehen und dreht sich wieder zu seiner Gegnerin. LOCK UP! Mit kräftigem Druck drängt er Bleed in die Ecke. Sie hält die Arme nach oben, der Ringrichter geht sofort dazwischen.

Mike Garland: „Und, wandelndes Lexikon, was liest man so von Matches, die Bleed bestritten hat?“

Vincent Craven: „Tja, leider noch weniger. Nämlich gar nichts. Wir haben es hier nicht mit einer Patricia Selladore oder Melina zu tun, die beide im Ring ihren Mann... äh, Frau standen.“

Der Grizzer geht ein Stück zurück. Bleed rennt mutig und aggressiv auf ihn zu... DROP TOE HOLD! Und beim Aufstehen klatscht er ihr noch auf den Hintern. Von einigen kassiert er dafür Beifall, aber das Mädchen dreht sich nur blitzschnell um und funkelt ihn an. Ein weiteres Mal schnellt sie auf ihn zu, als sie wieder auf den Beinen ist. Aber Lee dreht sich gewandt um sie herum und nimmt sie in einen SLEEPER HOLD!

Mike Garland: „Hehe. Da muss er ja ganz schön die Knie gehen, um die Kleine richtig zu packen. Aber das wird’s dann wohl auch schon gewesen sein.“

Vincent Craven: „Was... er lässt sie wieder los?! Wenn das mal kein Fehler ist. Denn auch den kleinsten Gegner sollte man alles, nur nicht unterschätzen.“

Mike Garland: „Mit Verlaub: wenn das angebracht ist, dann ja wohl heute. Lee wird gleichen einen Hammer auspacken und die Sache ist durch.“

Grizz: „Wie lange wollen wir hier noch 'rumtanzen, Schätzchen? Hol' endlich deine Leute, ich will...“

Wieder war der Hardcore Superstar für einen Moment abgelenkt, als er zum Entrance schaute. Und als sollte Craven Recht behalten, schießt Bleed vor und rammt ihm mit aller Kraft den Ellenbogen in den Magen! Noch einmal!! UND NOCHMAL!!

Vincent Craven: „Der Grizzer ist zwei Schritte zurück gewankt! Wie eine Furie schlägt Bleed auf ihn ein... DOCH JETZT PACKT ER SIE, ALS WÄRE NICHTS GEWESEN!! BELLY TO BELLY SUPLEX!!“

Grizz Lee geht ein paar Schritte zurück, nachdem seine Aktion Bleed voll erwischt hat. Er zögert beim Anblick des Apocalypse Girl, das Mühe hat, wieder aufstehen zu können. Er gewährt ihr die Zeit, doch auch das kommt nicht gut bei Bleed an.

Sie stellt sich auf wackligen Beinen vor ihn, spuckt verächtlich zur Seite.

Bleed: „Ist das alles? Gottverdammt.. du bist Grizz Lee. Und du machst dich hier lächerlich!“

Sie hat kaum ausgesprochen, da wirft sich ein wutentbrannter Grizz nach vorne. Seine hammerhart durchgezogene CLOTHESLINE erwischt Bleed voll! Diese dreht sich fast einmal um die eigene Achse, bevor sie hart auf den Ringboden aufschlägt.

Grizz: „Und?! Das ist doch, was Ihr wollt! Das mach' ich doch so oder so.“

Sprach's, und macht sich auf durch die Seile...

Mike Garland: „Hä? Was hat er denn vor? Er steigt aus dem Ring. Will er sich etwa vor dem Kampf drücken?“

Vincent Craven: „Wie du schon richtig gesagt hast, ist die Sache ja schon gelaufen. Ich schätze, er will Bleed... schonen.“

Mike Garland: „Ammenmärchen. Er kann hier einen leichten Sieg für seine Statistik einfahren, das wird er sich bestimmt nicht nehmen lassen. Denn am Ende fragt sowieso niemand mehr nach dem „Wie“.“

Ein guter Einwand eigentlich. Trotzdem macht es den Eindruck, als wolle Grizz Lee sich hier auszählen lassen. Der Blick geht wieder konzentriert zum Entrance, dann kurz nach links und nach rechts. Die schreienden Fans, die eine Bestrafung für Bleed fordern, straft er mit einem Kopfschütteln ab und zeigt die Aisle entlang.

Grizz: „Da hinten stehen die, die auf's Maul brauchen!“

Plötzlich fährt es ihm schmerzhaft in den Rücken.

Vincent Craven: „BLEED HAT SICH AUFGERAPPELT!! Sie ist dem Grizzer mit einem BASEBALL SLIDE in den Rücken gerutscht!“

Mike Garland: „Hinterhältigkeit ist bei denen eben eine Tugend.“

Das kam mehr als unvorhersehbar. Grizz Lee stolpert einen Meter nach vorne, dann durchfährt ihn auch schon der nächste Schmerz, dieses Mal im linken Knie. Diese Schlange hat sich seine Schwachpunkte offensichtlich eingeprägt und TRITT ein weiteres Mal dagegen.

Mike Garland: „JETZT sollte er es sein lassen, andauernd auf einen Trick von Eleven zu warten. Vor allem: hat er vorhin nicht Stevie Van Crane gesagt, dass DER am Ring erscheinen soll?“

Vincent Craven: „Ein... bisschen aus dem Zusammenhang gerissen. Er hat Stevie aufgefordert, gefälligst am Ring zu erscheinen, falls N&B ihn hier zusammenfalten wollen.“

Mike Garland: „Mhm, verstehe...“

Von der Überraschung wieder einigermaßen erholt, blockt Grizz Lee den Schlag ab, den Bleed gerade landen will. Er hält ihre Hand und starrt ihr wütend in die Augen. Sie lässt nicht locker und holt mit der anderen aus... aber auch diese packt sich der Grizzer mit Leichtigkeit. Einen Moment scheint er zu überlegen, schaut hoch zum Referee, der mit den erhobenen Händen schon vier Finger zeigt. Dann reißt er sie kinderleicht herum und befördert sie mit dem Gesicht voran gegen den Ringpfosten!

Vincent Craven: „HEILIGE SCHEIßE!! Er hat Bleed mit voller Wucht gegen den Stahl geschmissen! Ich glaube... JA! Ihre Lippe ist aufgeplatzt!“

Mike Garland: „Tja, Lady, blinde Wut tut selten gut. Endlich scheint Lee genug zu haben.“

Grizz: „Gut, wenn Ihr nicht anders wollt.“

Er schert sich überhaupt nicht darum, ob sie blutet. Der Ref ist bei Sechs, Lee zerrt seine Gegnerin am Arm nach oben und rollt sie zurück in den Ring. Das Apocalypse Girl kriecht auf allen Vieren, will sich zu ihm umdrehen, um ja auch Stärke zu beweisen. Aber sie ist nicht schnell genug. Mit einem heftigen Ruck wird sie nach oben gerissen, um den GERMAN SUPLEX über sich ergehen zu lassen.

Vincent Craven: „WOW!! Bleed hat sich in der Luft gedreht und ist wieder auf dem Bauch gelandet!! Jetzt dürfte die Angelegenheit nur noch Formsache sein.“

EINS!!

ZWEI!!

Mike Garland: „Nein! Im letzten Moment zieht er sie am Hals wieder ein Stück in die Höhe!! Das war klar, das war so klar.“

Ein Raunen ging durch das Publikum, aber die eingefleischten Fans sind offenbar der Ansicht, dass Elevens Freundin es nicht anders verdient hat und feuern den Grizzer an. Der bringt sein Gesicht ganz nah an ihres, um ihr etwas zu sagen... und kassiert dafür nur eine Mischung aus Blut und Speichel.

Vincent Craven: „Oh oh, was soll man dazu sagen? Ich könnte mir vorstellen, dass das eines von Grizz' leichtesten, aber zugleich auch schwersten Matches ist. Er muss wohl langsam einsehen, dass Eleven hier nicht auftauchen wird. Oder er muss sie noch härter bearbeiten, aber das scheint er ebenfalls nicht zu wollen.“

Mike Garland: „Und welchen Hintergrund hat das Ganze dann? Ist sie hier... irgendeine Art von modernem Blutopfer?“

Vincent Craven: „Das wird sie uns nur selbst erklären können. Beziehungsweise hat sie das ja schon vorhin. Mehr oder weniger.“

Mike Garland: „Eben. Mehr oder weniger. Sollten sich umbennen. Nicotine & Crypteria, oder so.“

Einige weibliche Fans, die seit dem Verschwinden von Patricia Selladore ohnehin nur noch Sushi als Vorbild haben, bejubeln die waghalsige Aktion von Bleed. Aber Mut und Dummheit sind manchmal nicht weit voneinander entfernt. Lee fährt sich durch den Vollbart und schüttelt die erhaschte Spucke demonstrativ auf Bleed hinab. Dann zerrt er sie brutal nach oben und klemmt sich ihren Kopf zwischen die Beine.

Vincent Craven: „PILEDRIVER!! So hart durchgezogen, dass Bleed wieder einen guten halben Meter in die Höhe fliegt!! Bitte beende das jetzt!!“

Nein. Noch nicht. Das dürfte jetzt doch auch endlich reichen, um die Dreckskerle 'raus zu locken. Mit einer seiner großen Hände packt Lee das Apocalypse Girl im Nacken und legt sie mit dem Hals auf das Top Rope, genau in die Richtung des Entrances.

Grizz: „WAS IST!? Wollt Ihr sie wirklich opfern?“

Bleed spuckt erneut einen Schwall Blut aus. Ihre Augen kann sie kaum noch öffnen. Der Ringrichter ermahnt Grizz Lee, dass er ihren Hals endlich vom Seil nehmen solle. Erbost lässt er sie dann auch los und dreht sich zum Ref, um ihn anzupöbeln, ob das etwa seine Schuld sei, dass er hier ein wehrloses Mädchen verprügeln muss.

Mike Garland: „Mittlerweile dürfte sich die Kleine wohl doch Stevie Van Crane hierher wünschen.“

Vincent Craven: „Glaub' ich fast auch. Wenn das keinem größeren Zweck dient, dann kann ich das nicht verstehen. Bleed kann doch nicht so dämlich sein, sich hier mit Absicht verletzen lassen zu wollen.“

Zum großen Abschluss der Bestrafung lässt sich Lee beinahe noch dazu hinreißen, sie an ihrem Irokesen zu greifen, um die Verhöhnung komplett zu machen. Aber er lässt es. Er hat sich von ihnen heute zwar schon tief hinunter reißen lassen, aber gänzlich auf ihr Niveau will er dann doch nicht sinken. Nicht mehr. Er nimmt sich Bleed wieder und schleift sie in die Mitte des Rings.

Vincent Craven: „Bleed kann auch mit Hilfe kaum noch stehen. Der Ansatz zum...“

Mike Garland: „LOW BLOW!! LOW BLOW!! Was ist denn das jetzt!? Hat sie uns die ganze Zeit nur was vorgespielt!?“

Eine Mischung aus Unglaube und ehrlichem Schmerz steht dem Grizzer ins Gesicht geschrieben, nachdem Bleed wohl ihre allerletzten Kräfte mobilisiert hat, um ihrem Gegner den Unterarm gegen das Gemächt zu schlagen. Sofort setzt sie zum Erstaunen des Publikums nach, bringt sich hinter ihn und mit ungeahntem Kraftaufwand schlussendlich auch zu Fall.

EINS!!

Mike Garland: „Ich glaub' es nicht, gelingt ihr hier die Sensation?“

ZWEI!!

Vincent Craven: „NEIN!! Grizz Lee kickt aus!! Er wirft sie von sich! Und das sah dann doch recht leicht aus, da war er wohl nur der Überraschung wegen so lange mit den Schultern auf der Matte.“

Grizz Lee kickt nicht nur aus, er tickt auch aus. Zwar noch immer mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber von Wut getrieben, springt er auf und geht auf Bleed zu. Könnte man denken, dass sie nun um Gnade fleht, so ist in ihrem Gesicht nicht ein Anflug davon zu erkennen. Im Gegenteil, sie wirkt fast schon gelassen und gefasst darauf, was jetzt passieren wird.

Vincent Craven: „POWERBOMB von Grizz Lee!! Jetzt dürfte dem Apocalypse Girl auch die letzte Luft aus den Lungen gewichen sein. Aber der Grizzer lässt nicht nach... OH JE!!“

Mike Garland: „Das wird es nun endgültig... ORANGE CRUSH!!! DIE BRUTAL TRUTH FÜR BLEED!!! Daraus wird es kein Entkommen mehr geben!“

EINS!!

ZWEI!!

DREI!!

Das war es. Auch der Ringrichter hatte ein Einsehen und etwas schneller auf die Matte gehauen, als sonst. Ein wenig angewidert bringt sich der Grizzer auf die Beine. Aber angewidert von wem? Sich selbst? Bleed? Die, die das hier zu verantworten haben?

Jane Nelson: „Und der Sieger, nach 4:49 Minuten... GRIZZ LEE!!“

Mike Garland: „Also wenn Bleed beweisen wollte, dass sie ohne nennenswerte Gegenwehr gepflegt untergehen kann, dann gibt es hiermit volle Punktzahl.“

Vincent Craven: „Gott sei Dank hat diese Abschlachtung ein Ende gefunden.“

Grizz Lee hat bereits den Ring verlassen. Langsam und grantig. Noch immer kommt niemand durch den Vorhang, um nach Bleed zu schauen. Tatsächlich nicht einmal Stevie. Sie muss wahrhaftig viel Einfluss auf ihn haben.

Das ‚Opfer’ liegt immernoch in der Ringmitte, die Arme ausgebreitet. Ihr Kopf ist verwundet und aufgerissen, feine Bahnen aus Blut gehorchen der Schwerkraft und rinnen an ihrem Gesicht herab.

Bleed hat die Augen geöffnet.

Und mit zitternden Lippen schafft sie tatsächlich ein Lächeln. Dann ein leises, aber stolzes Lachen. Es endet in einem Husten. Sie dreht den Kopf zur Seite und spuckt Blut.

Mike Garland: „Wow. Ganze Arbeit vom Grizzer.“

Vincent Craven: „Inzwischen haben sich hier ein paar Studis mit Erste-Hilfe-Erfahrung erbarmt und ziehen Bleed aus dem Ring.“

Mike Garland: „Falls du dir grad unnütz vorkommst. Unter unserem Tisch ist ’n Eimer und Wischlappen. Der Ring könnte mal gesäubert werden.“


------------------ PCWA ------------------

 

Vincent Craven: "Hoppla, was war das denn?"

Mike Garland: "Offenbar ein technischer Fehler, durch den eben zwei Streams gleichzeitig gelaufen sind."

Vincent Craven: "Wir haben gerade alle vier Teilnehmer unseres nächsten Matches gesehen. Alistair Brunswick, Blake Milton und die beiden Mason-Geschwister."

Mike Garland: "So wie sich Blake und Alistair gerade am Telefon schon in die Wolle bekommen haben, da wird es wohl kaum ein harmonisches Tag-Team-Match mit den beiden geben. Töhö. Ich sollte mir rechtzeitig Popcorn dafür besorgen."

Vincent Craven: "Auch die Masons sollten nun mitbekommen haben, dass sich ihre Gegner nicht gerade grün sind. Das dürfte ein ganz großer Vorteil für die beiden werden."

Mike Garland: "Vielleicht alles nur Show, um die beiden in Sicherheit zu wiegen?"

Vincent Craven: "Ach, komm. Wir sprechen hier von Blake und Alistair. Die beiden können sich nicht riechen, seitdem sie hier in der PCWA sind."

Mike Garland: "Beim Imperial Impact treten sie ja gegeneinander an... aber heute bekommen wir sie noch einmal Seite an Seite in einem Match zu sehen."


------------------ PCWA ------------------

Dunkelheit. In der gesamten Halle ist das Licht erloschen. Nur die Geräusche des Publikums sind zu vernehmen. Was ist geschehen? Konnte die Stromrechnung nicht bezahlt werden?

TROMMELWIRBEL

Über die Stimmen des Publikums legt sich ein Trommelwirbel wie man ihn aus Fernsehshows kennt, allerdings aus keinen Wrestlingshows. Plötzlich ertönt nun eine den Fans unbekannte Stimme.

Stimme: „Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu „Firestar Pro Wrestling sucht ihren Vertreter für die One Million Dollar Ring Challange“ oder kurz „FSPSIVFDOMDRC“.......... welch bescheuerte Abkürzung......“

Auch wenn man die Gesichter der PCWA Fans nicht sehen kann, kann man sich denken welch Verwirrung gerade hier herrscht. Fire Star Pro Wrestling? Doch keine Zeit für Erklärungen, die Stimme setzt unbeirrt fort.

Stimme: „Lassen sie uns heraus finden welchen Superstar wir im Namen der FSP zur One Million Dollar Ring Challange schicken. Hier sind ihre Kandidaten!“

In den Ring fällt ein Spotlight, in ihm steht Quizzling Jauch! Der, nun ja, nennen wir ihn eher Underdog der PCWA. In einem Sacko was auch schon mal bessere Tage erlebt hat und seiner dazu passenden Ringhose steht er akkurat im Ring.

Stimme: „Quizzling Jauch stellt gerne fragen. Die wichtigste Frage heute Abend wird sein, geht er zur One Million Dollar Challenge?“

Ein zweiter Spot fällt in den Ring neben Jauch. Dort steht der Pizzabäcker Salvatore! Das Publikum beginnt zu jubeln. Mal ehrlich, ein Pizzabäcker, da kann man nur Applaus ernten. Salvatore trägt ein weißes bekleckertes T-Shirt und hält in seiner Hand eine Pizzaschachtel. Als ob gleich ein Foto gemacht wird, grinst er in die Kamera.

Stimme: „Salvatore fragt normalerweise sie was sie gerne hätten. Heute fragen wir ob sie gerne Salvatore hätten?“

Das Publikum jubelt, da erscheint auch schon ein dritter Spott. In ihm steht der wohl abgefuckteste Clown der Welt: Clöwni Kläüsi. Sofort buht das Publikum, doch Kläüsi schneidet einfach (schlechte) Grimassen in die Kamera. Er ist äußerst unordentlich geschminkt.

Stimme „Und nun begrüßen sie unseren Moderator. Von der FSP, er ist der Rechtsanwalt der Champions und Mister Schweißglatze 2009.......... hier ist CAUSIDICUS!“

Das Licht in der Halle geht wieder an und die Blicke der Fans fällt auf die Einmarschrampe. Dort erscheint der eben angekündigte Causidicus. Ein kleiner, dicker Mann mit schlecht sitzendem Anzug der aussieht als ob er ihn aus der Altkleiderspende geklaut hat. Und der Begriff „Schweißglatze“ trifft bei ihm ganz gut. Ein Mann dem das Wort „Versager“ ins Gesicht geschrieben steht. Mit einem breiten Grinsen sprintet er zum Ring, nun ja, wenn man das sprinten nennen kann. Die Fans klatschen verhalten, die meisten sind verwundert was zur Hölle das hier soll. Im Ring endlich angekommen lässt sich Causidicus schwer atmend ein Mikro geben.

Causidicus: „Hallo Fans..................... pust.................... ich bin.............. pust........... Moment.“

Causidicus wendet sich von der Kamera ab und lässt sich einen Stuhl geben. Er baut ihm in Ring auf und setzt sich hin, hinter ihm stehen immer noch Jauch, Salvator und Clöwni. 

Causidicus: „Ja das ist besser. Viel besser. Meine Damen und Herren. Ich wurde ja bereits vorgestellt und nun lassen sie mich kurz erklären, was sie jetzt erwartet. Ich komme von der Wrestling Liga Firestar Pro Wrestling, kurz FSP. Innerhalb der FSP bin ich für die, wie ihr es nennt, Tag Team Division zuständig und habe im Zuge dessen beschlossen, dass wir einen FSP Vertreter zur One Million Dollar Challenge schicken!“

Der schwitzende Mann hebt seine Hand als erwarte er Applaus, aber dieser fällt sehr verhaltend aus. Einige Fans kennen Causidicus scheinbar und Quittieren sein Auftreten mit Buhrufen. Und ja, in der FSP hat es sich dieser Mann nicht gerade zur Aufgabe gemacht Sympathiepunkte zu sammeln für sich und seine „Mandanten“.

Causicus: „Darum dieses kleine Casting heute. Wir finden einen würdigen Vertreter für die FSP. Ich meine, nur weil diese Liga hier vor die Hunde geht, muss es uns ja nicht schlecht gehen. Kommen wir zur ersten Runde, eine kleine Fragerunde.

Der „Anwalt der Champions“ erhebt sich und stellt sich neben Jauch.

Causidicus: „Herr Jauch. Sagen sie uns.................. Warum sollten wir sie wählen. A. Weil ihre Brille so ordentlich geputzt ist. B. Weil sie sich dann Geld für Charisma leisten könnten C. Weil sie für alles stehen was in der PCWA falsch läuft........ oder ….......... D........... denken sie sich was eigenes aus, wir machen weiter.“

Verdutzt bleibt Jauch stehen während Causidicus einfach weiter geht und neben Salvatore stehen bleibt.

Causidicus: „Salvatore. Spucken sie manchmal auf ihre Pizzen?“

Salvatore: „Scusi? Nicht spucken. Lecker Salami, Tomatensoße, Käse. Eine gute Pizza ist wie ein gutes Match. Und darum, Salvatore für FSP!“

Der Pizzabäcker streckt seinen Daumen aus und erntet aus irgendwelchen Gründen dafür Applaus von den Fans. Kopfschüttelnd geht Causidicus weiter und steht neben den Zirkusclown.

Causidicus: „ Clöwni Kläüsi....... wer ist der mächtigste geschminkte Wrestler?“

Einige Fans der Halle stimmen Lucifer Rufe an..... aber verständlicher weiße Antwortet der Clown anders.

Clöwni Kläüsi: „Das ist wohl der Clöwni Kläüsi! Willst du an meiner Blume schnupper?“

Causidicus: „Es gibt nichts, was ich abstoßender fände.“

Clöwni hat mit seiner Spritzblume schon auf Causidicus gezielt, da dreht dieser sich um und zieht etwas aus seiner Hosentasche. 

Causidicus: „Meine Herren. Es scheint als bringt reden uns heute wie immer nicht weiter. Darum lassen sie uns etwas probieren. Jeder Teilnehmer des Turniers darf eine Matchart mit einbringen. Wir von der FSP haben als Matchart für unseren Vertreter ein Blindfold Match gewählt, also ein Match in dem allen Teilnehmern die Augen verbunden werden.“

Der Anwalt läuft durch den Ring und gibt allen 3 Männern Augenbinden.

Causidicus: „Wir wollen einmal sehen wie gut ihr nicht sehen könnt. Bitte legen sie die Augenbinden um.“

Etwas skeptisch aber immerhin gehorsam legen die 3 Teilnehmer die Augenbinden um.

Causidicus: „Sehr schön und nun................... oh................. Meine Herren, mir werden gerade zwei Sachen bewusst........... erstens, keiner von ihnen ist ein FSP Wrestler? Das ist meine Schuld, das hätte mir früher auffallen müssen. Und zweitens, wir haben ja schon einen Vertreter!“

Unter den Ring rollt sich plötzlich ein Mann hervor, der mit einem Satz auf das Apron und dann in den Ring springt und sich neben Causicus platziert. Der ein oder andere im Publikum mag den Mann kennen. Gekleidet mit einer grün roten Stoffhose fällt vor allem bei ihm eines ins Auge, sein Gesicht! Es ist mit grellem grün und rot Geschminkt. Es handelt sich bei ihm um den amtierenden FSP Tag Team Champion!

Causidicus: „Meine Damen und Herren, der Harlekin Lusor!“

Verdutzt stehen Jauch, Clöwni und Salvatore im Ring. Quizzling Jauch will gerade seine Augenbinde abnehmen da springt der Harlekin ihm entgegen. SUPERKICK! Jauch geht zu Boden, da greift sich Lusor den Stuhl im Ring und klappt ihm zusammen. Salvatore zieht die Augenbinde ab, doch da ist es schon zu spät. KRACH. Lusor hämmert mit voller Wucht den Stuhl gegen Salvatores Kopf. Clöwni stürmt auf den Harlekin zu, doch dieser rammt ihm einfach die Stuhllehne in den Magen. Alle 3 Männer die gerade noch Kandidaten waren, liegen angeschlagen im Ring, doch Lusor macht sofort weiter und greift sich Jauch. Er zerrt den Möchtegern Moderator auf die Beine und platziert ihn über dem Stuhl. Lusor springt in die Luft und rammt Jauchs Kopf mit einem Rocker Dropper auf den Stuhl. Clöwni versucht sich noch mal hoch zu kämpfen, doch schnell greift Lusor den Stuhl und hämmert ihn gegen den Schädel des Clowns. Der Harlekin wirft den Stuhl zu Boden und geht auf eine Ringecke zu. Mit einem Sprung ist er auch schon auf dem dritten Seil. Sein Blick fixiert Salvatore. Der Harlekin springt in die Luft und dreht sich. SHOOTING STAR PRESS! Grinsend erhebt sich der grün rot geschminkte Mann. Von den 3 PCWA Leuten regt sich gerade keiner mehr im Ring. Causicicus reicht Lusor das Mikrofon.

Lusor: „Das hier habt ihr zu bieten, PCWA?“

Der Harlekin stellt sich über Salvatore.

Lusor: „Ich komme aus Italien und das hier wollt ihr der Welt als Italiener verkaufen? Einen Pizzabäcker?“ 

Lusor holt aus und tritt Salvatore nochmal in den Magen bevor er sich neben Clöwni stellt. 

Lusor: „Oho, ein geschminkter Clown. Wie witzig. Wie witzig findest du das, Clown, von einem Harlekin verprügelt worden. Ich beherrsche die Kunst Leute zu unterhalten ohne solch billigen Nummern wie du. Ihr widert mich an, mich und meine Kunst! Und Jauch........ keine Ahnung, dich fanden wir einfach nur witzig.......... dass du hier bist hat keine Bedeutung.“

Der Harlekin dreht sich um und schaut frontal in die Kamera, grinsend stellt sich Causidicus neben ihn.

Lusor: „Causidicus, stell mich vor.“

Causidicus: „Meine Damen und Herren. Ich präsentiere ihnen den amtierenden FSP Peberes Magister, oder wie sie gewöhnliches Volk wohl sagen Tag Team Champion. Herr Lusor gewann außerdem bereits den Tag Team Titel der FCW. Zusammen mit seinem Partner Mendax verbreitet er in der FSP Angst und Schrecken. Er beendete die Karrieren von den Heavy Hittern und den Vegas Underground Boyz. Er besiegte als Teil von Cave Canem bereits Team SCW mit Chris McFly! Herr Lusor wird bei der Million Dollar..........“

Der Harlekin reist dem Anwalt das Mikrofon aus der Hand.

Lusor: „Ja ja, das sag ich selber. Ich werde bei der One Million Dollar Challenge teilnehmen und das aus zwei Gründen. Erstens ich will das Geld, logisch. Doch zweitens und vor allem am wichtigsten, ich will diese Liga hier beerdigen.“

Buhen unter den Fans, ein wirklich unsympathischer erster Auftritt.

Lusor: „Ich habe bereits Wrestler Karrieren beendet, ich habe eine gesamte Tag Team Divison getötet und nun werde ich eine Liga zu meiner Trophäen Sammlung hinzufügen. Zieht eure schwarzen Kleider an, ich rieche eine Beerdigung kommen.“

Der Harlekin beginnt diabolisch zu grinsen.

Lusor: „Jeder der mich aufhalten will, wird so enden wie diese 3 Pappnasen. Liebe Gegner................. es wird Zeit zum spielen!“

Lusor lässt sein Mikrofon fallen und verbeugt sich vor dem buhenden Publikum. Plötzlich geht das Licht wieder aus und damit endet dieses seltsame Szenario.

 

Vincent Craven: "Dieser Lusor scheint nicht gerade der Typ von Harlekin zu sein, der kleine Kinder zum Lachen bringt."

Mike Garland: "Er will sich auf jeden Fall die Million Euro beim Imperial Impact holen. Und so wie er es den dreien gezeigt hat, dürfte er auch ganz gute Chancen haben."

Vincent Craven: "Na ja, drei Jobber verprügeln, dazu gehört noch nicht viel. Mit den Fans hat er es sich auf jeden Fall schon einmal verscherzt."

Mike Garland: "Die FSP wird sich schon etwas dabei gedacht haben, ihn in dieses Rennen zu schicken. Da muss Gabriel Lucifer sich auf einen harten Fight gefasst machen. Einen, den er gewinnen wird."

Vincent Craven: "Da wäre ich mir nicht so sicher. Lusor hat auf jeden Fall schon einmal einen kleinen Vorgeschmack hinterlassen, wozu er in der Lage ist. Und die anderen Teilnehmer werden sicherlich ebenso auf dieses Match und die ganz große Chance brennen."


------------------ PCWA ------------------

"Einer Gegen Alle" von Samsas Traum erklingt - und inzwischen sollte man doch wissen, was das heißt. Falls nicht: Das ist der Theme Song von Robert Breads. Das heißt nach Wrestling-Logik, dass eben dieser Robert Breads die Halle nun betreten wird. Man wäre ja auch wirklich furchtbar traurig, wenn man ihn einmal nicht sehen würde, wo er doch sonst so wenig zu sagen hat.

Auf jeden Fall hat unser Lieblingskanadier sich nun entschlossen, die "Arena" zu entern und alle Zuschauer mit seiner Anwesenheit aufs Äußerste zu erfreuen. Mit dem Gürtel um die Hüfte marschiert der GFCW-Wrestler in Richtung Ring und entert schließlich das Seilgeviert mit einem Mikrofon in der Hand. Dort angekommen verstummt der wunderschöne Song und mit gedehnter, bewusst-gelangweilter Stimme beginnt Robert Breads seinen Monolog, der alle Zuschauer vor freudiger Erwartung ins Schwitzen bringt.

Robert Breads: "Kriss Dalmi..."

Tja, Kriss Dalmi. Der serbische AstroHappy-Konsument hat dem Kanadier nun schon mehrfach übel mitgespielt - durch eine Attacke im Backstage-Bereich, durch eine Attacke nach einem siegreich bestrittenen Match und nicht zuletzt bei der letzten Vendetta durch einen weiteren versuchten Angriff. Breads hatte diesen abgewehrt, dann aber nicht zurück geschlagen.

Robert Breads: "Du glaubst nicht wirklich, dass ich meine Prinzipien so einfach über Bord werfe, oder? Vor allem... für einen kleinen Fisch wie dich?"

Offensichtlich glaubt Dalmi das doch, sonst würde er es ja nicht versuchen. Das weiß Breads natürlich auch.

Robert Breads: "Aber ich muss dir lassen, du hast dafür gesorgt, dass ich ein Interesse daran habe, gegen dich zu wrestlen. Zu WRESTLEN. Nicht eine lächerliche Schande von Gimmick-Brutalo-Fight, sondern ein Wrestling-Match. Doch du willst nur gegen mich antreten, wenn du die Match-Art bestimmen darfst, Kriss... du wusstest, dass ich niemals zustimmen würde. Also hast du mich weiter provoziert."

Er spielt auf die Sache nach dem Match gegen Ian Christopher Edwards an.

Robert Breads: "Du willst, dass ich unbedingt gegen dich antreten will, dass ich so sauer bin, dass ich auf jeden Fall kämpfen werde, dass mir die Match-Art egal wird, dass du dein Match bekommst, um den Titel, den du unbedingt haben willst..."

Der Zeigefinger des Kanadiers deutet auf das Gold um seine Hüften.

Robert Breads: "...und hoffst nun, dass ich zustimme, dir die Match-Art zur Auswahl frei zu geben. Die Frage ist natürlich... werde ich das tun?"

Wird er? Die Antwort des Kanadiers muss fürs Erste warten, denn so als ob der Serbe nur darauf gewartet hätte, von "Canada's Own" zum Gesprächsthema gemacht zu werden, kündigt Wikluh Skys akustischer Snuff-Film das serbische Ekelpaket auch schon an. Als Kriss Dalmi in seinem Ring Gear und dem obligatorischen FK Partizan Trikot auf der Bühne auftaucht, wird er freilich ausgebuht. Er ist Serbe. Und er ist drogenabhängig. Welchen Grund gibt es, ihn nicht auszubuhen? So wirklich scheint den grinsenden Junkie das aber nicht zu stören, denn sein verklärter Blick ist immer noch ein Indikator dafür, dass er druff wie'n Esel ist und deshalb einfach nichts von den üblen Schmähungen der PCWA-Fans mitbekommt. Unter dem wachsamen Auge von Robert Breads schlendert Dalmi nun mit serpentinenartigen Schlenkern zum Ring und macht dabei den Waber-Junkie-Tanz. Am Squared Circle angekommen, rollt dieser sich in den Ring, ohne dabei sonderlich vorsichtig zu wirken. Egal wie zornig Robert Breads sein mag, er wird ihn nicht angreifen, nicht außerhalb eines Matches. Auge in Auge stehen sie nun und natürlich zeigt sein Gesicht wieder ein Grinsen zum Reinschlagen, eine von vielen, kleinen Spitzen, die "Canada's Own" in ihrer Gesamtheit dazu treiben sollen, sich seinen Emotionen hinzugeben, doch der Kanadier steigt nicht darauf ein, sondern steht wie versteinert da.

Kriss Dalmi: "Broti, wir alle kennen die Antwort auf diese Frage doch bereits. Du hast keine andere Wahl als diesem Match zuzustimmen. Du brauchst es, Dein Stolz braucht es. Du kannst es nicht auf Dir sitzen, dass ich Dich dreimal hintereinander vorführe und du nichts anderes tust als... na ja, nichts zu tun!"

Er fühlt sich überlegen, er weiß, dass er den psychologischen Vorteil auf seiner Seite hat und so transportiert auch seine Körpersprache trotz des starken Drogeneinflusses aus jeder Pore Hochmut.

Kriss Dalmi: "Deine Ehre gebietet es Dir, und die nicht existierende 'Wrestling-Ehre' Deines Titels ebenfalls. Das geht jedoch nur, wenn Du gegen mich in einem Match antrittst und mich besiegst. Also wirst Du dem Match zustimmen."

Der Kanadier blickt zu Boden. Langsam nickt "Canada's Own", ehe er aufsieht und Dalmi in die Augen starrt.

Robert Breads: "Du hast Recht. Mehr als alles Andere will ich dieses Match gegen dich. Ich will dich zurecht weisen, ich will dir den Platz zuweisen, den du verdienst... unter mir, auf der Matte, mit meinem Fuß auf deiner Brust, während ich den Titel in die Höhe halte. Und dafür würde ich inzwischen wirklich... ALLES tun."

Die Fans werden nun deutlich lauter. Heißt das etwa...?

Robert Breads: "Wirklich ALLES..."

Offenbar heißt es das, ja. Robert Breads nimmt die Bedingung von Kriss Dalmi an!

Robert Breads: "...außer mein eines, wichtiges Prinzip zu brechen. Niemals werde ich dir diese Art von Macht geben, Kriss Dalmi. Wir machen das so, wie ICH will!"

Genuine Enttäuschung spiegelt sich auf dem Antlitz des Mannes aus Belgrad wider, die sich jedoch schnell an Verärgerung wandelt.

Kriss Dalmi: "Du und Deine verdammte Prinzipienreiterei! Mit Deinem Dickschädel könnte man ganze Häuserblocks einreißen! Offensichtlich willst Du nicht von Deinen Idealen abrücken... also muss ich mir etwas anderes überlegen."

Er öffnet langsam die Hand und der kleine Schallwandler in seiner Hand fällt zu Boden. Dann geht er in einen breitbeinigen Stand und ballt die Fäuste. Er muss sein Match augenscheinlich aus Breads herausprügeln, welcher sich nun ebenfalls kampfbereit macht. Dann hört der Kanadier unruhiges Raunen aus der Crowd. Immer ein schlechtes Zeichen und sein Instinkt sagt ihm, dass er sich umdrehen sollte...

Doch da ist es schon geschehen! Canada's Own kracht mit der Vorderseite auf die Ringmatte und ein betäubender Schmerz zwischen seinen Schulterblättern breitet sich über den ganzen Rücken aus. Hinter Robert Breads Rücken ist Marko Obradovic, Angela Lawrences Bodyguard, in das Seilgeviert geslidet und hat dem PCA Wrestling Champion einmal beherzt mit einem Big Boot ins Kreuz getreten. Sogleich packt der bullige Landsmann Dalmis Breads direkt wieder, holt ihn zurück auf die Beine und fixiert ihn mit einem nicht ganz durchgezogenen Rear Naked Choke. Dalmi freut sich wie ein kleines Kind, als er grinsend sein Mikro vom Ringboden aufhebt und die anwesenden Fans sich die Kehlen aus dem Leib buhen und pfeiffen. Er greift unter sein Kneepad und zieht einen Gegenstand von dort heraus.

Kriss Dalmi: "Huch?! Was haben wir denn da?"

Eine fertig aufgezogene, kleine Einwegspritze mit einer bläulichen Flüssigkeit kommt zum Vorschein. Ehrfürchtig zieht er die Plastikkappe von der Nadel und setzt sie an Robert Breads Arm an.

Kriss Dalmi: "Also, Kumpel, so läuft der Deal: Entweder, Du stimmst dem Match jetzt zu meinen Bedingungen zu, oder aber es könnte passieren, dass diese Dosis AstroHappy ihren Weg in Deinen Blutkreislauf findet. Für mich ist die Sachlage zwar ziemlich eindeutig aber ich möchte Dir trotzdem eine kleine Bedenkzeit geben - ich zähle bis Drei! Eins..."

Robert Breads: "Nein."

Kriss Dalmi: "Okay. Zwei?"

Keine Antwort, nur ein entschlossener Blick gen Dalmi. Es amüsiert den Junkie sehr, dass sein Gegenüber so überzeugt von seinen Werten ist, selbst im Angesichte dessen, was ihm hier blüht, wenn er den Inhalt dieser Spritze in seinen Körper entleert. Spielerisch wippt der einstige Sektierer mit dem Kopf und zögert die letzte Zahl mit euphorisch leuchtenden Augen hinaus.

Kriss Dalmi: "Uuuund... DREAAAARRRRRGGGHHHHH!!!!!!!!"

Jubel brandet auf als der Stuhl auf Kriss Dalmis Nackenpartie trifft, dieser als Konsequenz die Spritze fallen lassen muss und nach vorne umkippt. Auch Marko Obradovic ist von dieser Aktion so überrascht, dass er ohne es selbst zu bemerken seinen Chokehold so gelockert hat, dass Robert Breads ihm nun entkommen kann. Besonders überrascht scheint er aber über die Tatsache zu sein, WER seinem Landsmann hier den Chairshot verpasst hat: Sein ehemaliger Schüler, NEON LOVE! Der rosa Prinz der Flauschigkeit sieht richtig, richtig sauer und holt schon mit dem Stuhl aus, um ihn ein zweites Mal auf Marko niedersausen zu lassen, doch eben jener Marko zieht lieber die Notbremse und slidet schnell aus dem Ring, wohin ihm ein krabbelnder Kriss Dalmi folgt. NEON schreit die beiden Serben wütend an. Viel mehr schreit er Dalmi an...

NEON LOVE: "Warum schlägst du meine Omi? WARUM? Was hat sie dir getan? Ich muss doch essen, was sie kocht...!"

Breads selbst richtet sich nun wieder wirklich auf, und fluchend schnappt er sich ein Mikrofon vom Boden.

Robert Breads: "Dalmi!"

Dieses eine Wort wird ausgespuckt, wütend und sogar hasserfüllt.

Robert Breads: "Du kranker Irrer... ja, ich will dich im Ring! Mehr als alles Andere... und ich mache dir ein Angebot!"

Mit dem Zeigefinger deutet Breads auf Dalmis Begleiter.

Robert Breads: "Ich gegen deinen Laufburschen... jetzt und hier, einer gegen einen! Aber ich werde nicht meinen Titel aufs Spiel setzen, nein, das hat diese Ratte nicht verdient... stattdessen kämpfen wir um das Recht, wessen Wunsch die Realität wird. Gewinnt er, trete ich beim Imperial Impact gegen dich an, und du kannst dir eine Stipulation aussuchen, egal, wie krank und wahnsinnig sie ist. Aber wenn ich gewinne... trittst du gegen mich an, in einem Singles Match, One on One, und ich zerlege dich in deine Einzelteile, so, wie ich es will!"

Aus Breads' Sicht birgt diese Situation keinerlei Risiko - er ist sich hundertprozentig sicher, dass er das Match gewinnen wird. Das ist nur ein Vorwand, dieses Match zu bekommen. Die Chance, die er Dalmi hier anbietet, ist eigentlich nicht vorhanden - zumindest aus der Sicht von "Canada's Own". Es braucht einen kleinen Moment. Sich den schmerzenden Nacken reibend, schaut der Serbe mit fragendem Blick zu dem anderen Serben, der ihm etwas ins Ohr flüstert. Kurz darauf erhebt nun auch Dalmi wieder seine Stimme.

Kriss Dalmi: "Gar nicht so schlecht Deine Idee, ich hätte da aber noch einen kleinen Änderungsantrag einzureichen. Wie wäre es, wenn wir statt eines One on Ones ein Tag Team Match draus machen?! Die beiden Serben gegen Robert Breads... und NEON LOVE! Dein Retter hat eben gerade offensichtlich bewiesen, dass er fähig ist uns zu besiegen. Es spricht doch also nichts dagegen, dass er die Chance bekommt sich in einem Match zusammen mit dem PCA Wrestling Champion noch mal richtig zu beweisen, oder?"

Dalmi hat irgendetwas vor, das ist klar. Das weiß Breads. Er schüttelt den Kopf - nein, sicherlich nicht. Ein Singles Match würde er völlig problemlos gewinnen... aber NEON? Der Junge mag motiviert sein, mag immer alles geben, aber er würde seinen Sieg nur gefährden. Breads hebt das Mikrofon und...

...NEON reißt dem Wrestling-Champion das Mikro aus der Hand. Zumindest versucht er das, aber eigentlich zieht er es nur an seinen Mund heran. 3 Hände und 1 Mic. 

NEON LOVE: "Ich werde kämpfen. Kämpfen dafür dass Breadsy sein Match bekommt und nicht auch so ein doofes Deaf-Match machen muss!"

Ein Schmunzeln huscht über die Lippen des Junkies.

Kriss Dalmi: "Wunderbar! Ich sehe, dass keine der Parteien Einwände vorzubringen hat, besonders Breads nicht, der sich seiner Wrestling-Ehre Willen ganz bestimmt nicht vor einer Herausforderung drücken wird..."

Vorsichtig steigen die Serben an zwei angrenzenden Seiten auf den Apron. Nein, von "Canada's Own" gibt es in der Tat keine Einwände. Er kann jetzt keinen Rückzieher machen.

Kriss Dalmi: "Machen wir es also offiziell. Robert Breads und NEON LOVE gegen Kriss Dalmi und Marko Obradovic!"

Mike Garland: „Tja... so schnell kann es gehen. Spontanes Tag Team Match!“

Vincent Craven: „Gewinnt Robert Breads oder NEON LOVE, wird der Kanadier beim Imperial Impact in einem Singles Match auf Kriss Dalmi treffen. Gewinnt einer der beiden serbischen Wrestler, darf Kriss Dalmi die Matchart beim Impact wählen... so oder so, Breads vs Dalmi um den Titel von „Canada's Own“ steht!“

Mike Garland: „Aber nun geht es darum, fest zu legen, wie dieses Match ablaufen wird... wir haben einen Referee, der gerade in den Ring slidet, während sich beide Teams in gegenüberliegenden Ecken aufstellen.“

3rd Match
Tag Team Match
&
vs.
&
Kriss Dalmi & Marko Obradovic
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out)

Robert Breads wirkt nicht unbedingt glücklich mit dieser Situation. Irgendwo mag er NEON LOVE ja... aber in diesem Match kann er ihn nicht gebrauchen. Er muss gewinnen, um das Match zu bekommen, das er haben will. NEON hüpft aufgeregt auf und ab, will wohl unbedingt dieses Match beginnen, aber Breads bedeutet dem jungen Athleten unmissverständlich, dass er dieses Match allein bestreiten wird. Auf der anderen Seite grinsen sowohl Obradovic als auch Dalmi sich eins bei diesem schon alles Andere als idealem Beginn.

Schließlich hat Breads genug auf seinen Partner eingeredet, sodass dieser auf dem Apron Platz nimmt, nicht jedoch ohne ein wenig mürrisch drein zu blicken. Er will hier auch mitmischen, nicht nur am Rand stehen... aber Breads hat es ja bereits in seinem Gespräch mit Edwards klar gemacht: Er will allein gelassen werden. Er will alles allein schaffen.

Der Referee blickt noch einmal in beide Richtungen, dann läutet die Glocke und das Match beginnt. Robert Breads steht in seiner Ringecke und starrt seine beiden Gegner an. Die sprechen sich kurz ab, und dann verlässt Kriss Dalmi den Ring und Marko Obradovic bleibt stehen. Das verleitet „Canada's Own“ dazu, den Kopf zu schütteln, mit dem Zeigefinger deutet er auf Dalmi und ruft „Ich will ihn!“. Wenn er schon einmal hier ist will er gegen Kriss Dalmi kämpfen, nicht gegen dessen Handlanger. Doch Obradovic schüttelt den Kopf, Breads muss mit ihm vorlieb nehmen.

Und dann macht der PCA Wrestling Champion einen Satz nach vorne, und es hagelt Slaps für den Partner des AstroHappy-Verfechters, es gibt mehrere Schläge ins Gesicht von Obradovic, der zurück getrieben wird, der völlig überrumpelt wird von diesem Inferno an Strikes. Marko reißt einfach nur die Arme nach oben, um Breads abzuwehren, aber der packt sich dann einen der Arme des Serben und zeigt einen Whip-In. Obradovic muss in die Seile, und als er wieder zurück kommt gibt es einen Big Boot von Breads direkt ins Gesicht. Marko geht zu Boden und rollt sich in seine Ringecke, wo er auf dem Hosenboden sitzen bleibt und Breads anstarrt. Der zeigt nur wieder mit dem Zeigefinger auf Dalmi und meint „Wechsle ihn ein!“.

Mike Garland: „...okay, Robert Breads will WIRKLICH unbedingt gegen Kriss Dalmi antreten. Er schlägt Obradovic hier so dermaßen übel zusammen, dass ihm eigentlich gar keine andere Wahl bleibt als zu wechseln.“

Vincent Craven: „Und tatsächlich klatscht Marko nun mit Kriss ab... Es geht los! Dalmi vs Breads, zum ersten Mal in einem PCWA-Ring!“

Und das gefällt scheinbar vor allem dem Kanadier überaus gut, denn er geht nun gleich auf Dalmi los... der sich aber augenblicklich fallen lässt und unter dem ersten Seil aus dem Ring rollt. Grinsend stellt er sich draußen auf und wackelt mit dem Zeigefinger hin und her (um einiges cooler als dieser unlustige Kevin Smash!), um Breads zu signalisieren, dass das so einfach nicht funktioniert. „Doch“, denkt sich der Kanadier und rollt einfach ebenfalls aus dem Ring. Das bringt den Junkie dazu, los zu laufen, um den Ringpfosten und die Ecke, Breads hinterher. Dalmi slidet wieder in den Ring, Breads hinterher... und mitten im Ring wartet schon Marko Obradovic, der den hereinkommenden Kanadier mit einer Clothesline nieder streckt.

Während NEON LOVE aufgeregt dem Ringrichter signalisiert, dass das so nicht regelkonform ist, treten Dalmi und Obradovic auf den am Boden liegenden Breads ein. Schließlich ermahnt der Ringrichter die beiden Ost-Europäer, und Obradovic geht wieder auf den Apron. Währenddessen baut sich Dalmi vor Breads auf, der sich gerade wieder aufrichtet, und... deutet auf seinen Schritt und sagt Dinge, die wir hier nicht wiederholen möchten. Nur so viel: Sie treiben dem armen NEON die Farbe aus dem Gesicht.

Sobald der Kanadier dann auf den Knien ist tritt Dalmi zu, gegen die Brust des Kanadiers, sodass dieser hinten über kippt, und zufrieden grinsend geht Dalmi neben dem PCA Wrestling Champion in die Hocke. Dann fährt er sich mit der flachen Hand über die schweißbedeckte Stirn und wischt sie an Breads' Mund ab.

Vincent Craven: „Das ist... ekelhaft. Wirklich ekelhaft.“

Irre kichernd richtet sich der Serbe auf und wechselt wieder mit Obradovic. Sein neuer Partner betritt den Ring und Dalmi packt Breads an beiden Beinen. Dann lässt er sich nach hinten fallen, und per Katapult wird Robert nach oben gewuchtet, direkt auf Marko Obradovic zu – und der knallt Breads einen Elbow ins Gesicht, der sich gewaschen hat!

Der Kanadier sinkt zu Boden und hält sich die Nase, während Dalmi zufrieden wieder auf den Apron geht und Obradovic mit Breads im Ring allein lässt. Der Serbe stellt sich neben den Kanadier und ruft ihm etwas zu, allerdings auf seiner anderen Sprache (wohl serbisch), doch aus dem Tonfall kann man schließen, dass es nichts sonderlich Nettes ist.

Mit beiden Händen hebt Obradovic seinen Opponenten auf die Füße und zieht ihn in die Ringecke. Dort lehnt er ihn mit dem Rücken an und verpasst ihm einen unschönen Chop mit voller Wucht gegen die nackte Brust. Breads zieht zischend die Luft ein, dann taumelt er nach vorne, aus der Ringecke heraus, in Richtung Ringmitte. Mehr lässt Obradovic aber gar nicht erst zu, denn er packt sich den Kanadier gleich von hinten und hebt ihn zu einem Back Suplex aus.

Doch Breads kippt hinten über! Er landet auf den Füßen hinter Marko, springt ab und zeigt einen Dropkick in den Rücken von Obradovic. Zwar ist Breads nicht Kazuchika Okada, aber der Dropkick reicht trotzdem, um Marko nach vorn taumeln zu lassen, doch er fällt nicht. Allerdings gibt das Robert die Zeit, aufzuspringen und von hinten zu zu packen.

Neckbreaker!

Der GFCW-Wrestler kann seinen Gegner zu Boden reißen, und sofort will er weiter machen. Er hat nun das Blatt gewendet, das Momentum ist auf seiner Seite, und deshalb läuft er nun sofort in die Seile um Schwung zu holen. Und NEON LOVE klatscht ihm auf den Rücken.

Vincent Craven: „Ui... Breads sieht alles andere als glücklich aus. Gerade jetzt, wo er das Match wieder unter Kontrolle gebracht hatte, mischt sich NEON ein.“

Mike Garland: „Und nun betritt er den Ring... und Robert gestikuliert schon wild. Er will das hier alleine machen.“

NEON will aber helfen! Breads muss doch nicht allein gegen diese beiden Irren kämpfen... er will ihm helfen, sein Match zu kriegen. Und während die beiden ungleichen Partner diskutieren wechselt Obradovic mit Dalmi, der sofort in den Ring geht und auf die beiden losgeht. Er packt NEON von hinten und schleudert ihn in Breads hinein, der getroffen durch die Seile aus dem Ring fällt. LOVE taumelt und wird von Dalmi gleich gepackt.

DDT!

Nicht so schnell! NEON zappelt herum wie wild, er will den Move nicht einstecken, und Kriss kann einfach den Griff nicht vernünftig ansetzen. Also lässt der Serbe los, und NEON freut sich, dass er den Move abgewehrt hat, er strahlt – und bekommt eine heftige Ohrfeige ab.

Der flauschige Tanz-Fan wankt zurück und hält sich die Wange. Mit Empörung blickt er zu Kriss Dalmi, der jedoch nur mit einem breiten, irren Grinsen mitten im Ring steht und die Arme ausbreitet, als wolle er sagen „Komm doch!“. Hier treffen zwei einzigartige Charaktere aufeinander.

Die Dancing Sensation nähert sich nun Kriss Dalmi, und er macht es genauso, wie Robert Breads es auch immer macht – er nimmt die Arme hoch zu einem Lock-Up. Kriss wirkt einfach nur belustigt von dieser Aktion und tut gar nichts, er grinst einfach nur breit und legt den Kopf schief. „Du musst das mit den Armen auch machen!“, ruft NEON ihm zu, und mit amüsiertem Blick hebt Dalmi nun ebenfalls die Arme. Okay, spielen wir das Spiel des kleinen Mannes mit. NEON und Kriss kommen sich nun ganz nah, der Lock-Up... kommt nicht zu Stande, denn LOVE ohrfeigt Dalmi plötzlich.

Davon völlig verdattert muss sich der Serbe einen Moment lang erstmal sammeln – wurde er gerade ausgetrickst? Von NEON LOVE? Es scheint so. Der junge Wrestler feiert sich auf jeden Fall nun erst einmal selbst dafür, dass er dem Junkie die Ohrfeige heimzahlen konnte und er wendet sich zu Robert Breads um, der auf dem Apron steht, und versichert ihm, er habe alles unter Kontrolle. Da ruft Breads aber schon „Pass auf!“, und gerade noch rechtzeitig wirbelt NEON herum, um einen wütenden Kriss Dalmi zu sehen, der mit ausgestrecktem Bein auf den flauschigen Wrestler zukommt.

Der Big Boot trifft perfekt... aber nicht NEON. Der kann sich im letzten Moment wegducken, und so verfehlt Dalmi zwar LOVE, trifft stattdessen aber Breads auf dem Apron, der vom Ring auf den Hallenboden fällt.

Vincent Craven: „Hat sich Breads gerade... für NEON geopfert? Wie rührend. <3“

Mike Garland: „Er hätte es wohl nicht getan, wenn er gewusst hätte, dass man ihm dann ins Gesicht tritt. Und so ganz geplant war das wohl nicht.“

Vincent Craven: „Es spiegelt Breads' Versuche, in der PCWA Fuß zu fassen eigentlich ziemlich gut wieder – eigentlich will er nur helfen, aber dann tritt ihm ein verrückter Irrer ins Gesicht.“

Auf jeden Fall wirbelt Dalmi nun herum, und mit einem markerschütternden Kampfschrei springt NEON LOVE auf Kriss Dalmi zu und reißt ihn mit der puren Wucht seines Aufpralls zu Boden. Er kommt auf dem Serben in sitzender Position zur Ruhe, und er meint „Nimm' das!“, als er sich durch die zwar unfassbar wunderschönen, aber auch verschwitzten Haare fährt und die feuchte Hand dann auf Dalmis Mund drückt...

...doch der kann NEONs Arm packen und ihn von der ekelhaften Rache abhalten, die LOVE hier für seinen Partner üben wollte. Er drückt den leichten, kleinen Wrestler sogar immer weiter nach oben, doch NEON klammert und lässt Dalmi nicht los, er klammert sich an ihn wie Blake Milton an Gabriel Lucifer und will um Nichts in der Welt nachgeben. Doch nun kommt Dalmi schon wieder auf die Knie, hat NEON hoch gestemmt... er wuchtet ihn auf seine Schultern...

Powerbomb!

Konter von NEON!

Der Adoptiv-Sohn von Samuel Lawrence kann eine Hurracanrana zeigen, die Kriss durch den Ring segeln lässt. Allerdings segelt er damit auch direkt in die Ringecke seines Partners, und Obradovic klatscht Dalmi auf den Rücken und wechselt mit ihm. NEON dreht sich zu seiner Ringecke um... doch Breads liegt noch immer auf dem Hallenboden. Das ist alles andere als eine flauschige Situation.

Dann wendet sich LOVE wieder um, und Marko Obradovic steht mit einem fiesen Grinsen vor ihm. Der Serbe geht auf die Dancing Sensation zu... doch der macht mit der Hand eine Geste, dass er eine Auszeit einlegen will. Wohl weniger, weil er ihm diese Auszeit gönnt, als viel mehr weil er völlig verwirrt ist, bleibt Obradovic tatsächlich kurz stehen. Und das nutzt NEON sofort aus und springt einen Dropkick gegen seinen Gegner, wie er es vorhin bei Breads gesehen hatte, und reißt ihn so zu Boden. Anschließend springt LOVE auf die Beine und macht sich über seinen Gegner lustig – denn als er nach einer Auszeit gefragt hat, hatte er die Finger gekreuzt, und Obradovic hatte es nicht bemerkt!

Triumphal nimmt NEON Anlauf, stellt sich in die Ringecke, während Marko Obradovic sich wieder aufrichtet. Er macht sich bereit für den Kiss My Ass GoodBye, seine Version des Shining Wizard, mit dem er normalerweise seine Matches gewinnt... also, wenn er mal gewinnen würde. Aber heute wird er gewinnen! Er wird das Match für Robert gewinnen, und er wird ihm zeigen, dass er es genauso drauf hat wie die ganzen anderen Wrestler!

Schließlich ist Obradovic auf den Knien, und LOVE rennt los, springt ab...

...direkt in eine heftige Lariat von Obradovic hinein!

Der Serbe reißt den „Second Generation Superstar“ von den Füßen und NEON liegt erstmal auf der Matte. Bei so einer Lariat denkt man in der PCWA natürlich zuerst an Azrael Rage, und an den hat LOVE ja nun keine allzu guten Erinnerungen... ein schlechtes Omen? Auf jeden Fall pinnt  der Kumpane von Kriss Dalmi seinen Gegner nun...

Eins...

 

Zwei...

Kick-Out von NEON LOVE, so schnell gibt sich der Rookie nicht geschlagen. Während Robert Breads sich wieder auf dem Apron einfindet – und damit leider sämtliche Offensive von NEON LOVE komplett verpasst hat und ihn nun als zusammengekrümmtes Häufchen Elend auf der Matte erblickt – macht sich Obradovic an NEON zu schaffen. Er hebt ihn von der Matte auf und whipt ihn in die Ringecke zu Kriss Dalmi, wo er mit seinem Partner abklatscht und den Wechsel vollzieht.

Mike Garland: „Nun könnte es eklig werden... wenn Dalmi und Obradovic NEON isolieren können und damit auch Breads aus dem Match nehmen, könnte das ein großer Schritt in Richtung Sieg sein.“

Vincent Craven: „Auf jeden Fall kommt Kriss Dalmi nun in den Ring.“

Ja, der frühere Leader der Junkie World Order betritt durch die Seile den Ring und deutet Obradovic an, er solle Anlauf nehmen. Das tut dieser auch, und Kriss Dalmi nimmt sich NEON LOVE, stemmt ihn hoch, sodass er ihn quasi waagerecht in den Armen hält, und so, dass sein Kopf leicht neben dem Körper Dalmis hervor lugt... und dann kommt Obradovic angeschossen und kickt eben gegen den Kopf von LOVE!

„Nein!“, hört man Breads von draußen schreien, während Dalmi NEON nach diesem üblen Tritt einfach zu Boden klatschen lässt und sich auf ihn legt, um ihn zu pinnen, nicht ohne dabei breit zu grinsen...

Eins...

 

Zwei...

NEON kann sich noch einmal befreien. Dalmi blickt erst auf den flauschigen Jüngling, dann in Richtung Robert Breads. Provokativ hebt er die Augenbrauen, und Breads kocht auf dem Apron, er will UNBEDINGT Kriss Dalmi in die Finger kriegen, doch nun macht sich der Serbe quälend langsam über NEON LOVE her. Er bückt sich nun zu ihm herunter, blickt ihn kurz an und... leckt ihm einmal quer mit ausgestreckter Zunge über das schwitzende Gesicht.

Vincent Craven: „Das... das ist doch einfach nur... Igitt.“

Mike Garland: „Kriss Dalmi ist eine wirklich einzigartige Erscheinung... und beweist, dass das nichts Gutes sein muss.“

Mit genüsslich geschlossenen Augen richtet sich Kriss Dalmi langsam auf und zieht NEON dabei mit sich, der Sohn von Sammy Lawrence wird auf die Beine gehoben und von Dalmi dann ausgehoben... es gibt einen Bodyslam gegen NEON, der auf dem Rücken zum Liegen kommt und sich vor Schmerz krümmt. Entspannt geht Kriss Dalmi zwei Schritte zurück, dann springt er los.

Legdrop!

Ein Move, den Hulk Hogan einst berühmt machte, und er wird nun auch hier gegen NEON LOVE gezeigt. Doch Dalmi rollt sich danach nicht von seinem Gegner herunter, sondern macht es sich mit dem Gesäß noch auf LOVEs Gesicht bequem und deutet dem Kanadier auf dem Apron wieder an, doch in den Ring zu kommen – doch sofort ist der Referee bei Breads und erinnert „Canada's Own“ an die Regeln, um ihn erst gar nicht in Versuchung zu bringen.

Nun richtet sich Dalmi wieder auf und wartet darauf, dass NEON sich erhebt. Der Mann mit der coolsten Frisur der Liga kommt wieder auf beide Füße, wankt, dreht sich um...

INJECTION!

Der Finisher von Kriss Dalmi kommt aus dem Nichts, wie jedes Mal, und... trifft nicht! LOVE springt hoch, und Dalmi schießt unter seinem Gegner hinweg. Kriss wirbelt herum, und da springt NEON wieder los... doch er springt über Dalmi hinweg, zum wartenden Arm von Robert Breads, um zu Wechseln!

Shoulderblock!

Mitten in der Luft wird NEON LOVE erwischt, Dalmi wirft sich einfach in seinen heranfliegenden Gegner hinein, und die Dancing Sensation wird zurück geschleudert und kracht auf den Rücken. Der Wechsel mit Robert Breads wurde verhindert.

Vincent Craven: „Das wäre es fast gewesen... und Breads auf dem Apron rauft sich die Haare, er will, nein, er MUSS nun endlich mal in dieses Match. Für ihn geht es um sein PPV-Match, und er will endlich Dalmi in die Finger bekommen.“

Doch erstmal hat Dalmi noch die volle Kontrolle. Während NEON sich von diesem Aufprall erholen muss, krabbelt Kriss in seine Ringecke und taggt Marko Obradovic ein. Sein serbischer Kumpane betritt den Ring und schnappt sich sofort NEON LOVE am Bein und zieht ihn in Richtung der Ringecke von „Team AstroHappy“. Dalmi übernimmt dann die Stellung und hält NEON an den Beinen fest, sodass dieser sich nicht weg bewegen kann, und Obradovic steigt auf das zweite Seil, blickt auf seinen Opponenten herab, streckt dann mit einem breiten Grinsen die Zunge heraus und springt ab.

Big Splash!

Der Move sitzt, Dalmi lässt die Beine von LOVE los und der Ringrichter zählt den Pin, während Breads vor Nervosität am Ringseil rüttelt...

Eins...

 

Zwei...

Wieder kann NEON sich befreien. Durchatmen beim Kanadier auf dem Apron, ein wütendes Fluchen von Obradovic, doch dann richtet er NEON gleich wieder auf und lehnt ihn in die Ringecke des serbischen Duos. Dann nimmt er seinen Fuß, setzt ihn am Hals seines Gegners an und würgt ihn so. Der Referee zählt, und als Obradovic selbst bei „fünf“ nicht löst geht er dazwischen und ermahnt Marko, der mit dem Ringrichter diskutiert – aber nicht aus Unerfahrenheit.

Viel mehr lenkt das den Ringrichter von Kriss Dalmi ab, der sich nun zu NEON LOVE begibt, ihn am Kopf packt, sich die Lippen leckt und... ihn küsst?!

Mike Garland: „WAS ZUR HÖLLE...“

Vincent Craven: „Sieh mal, Mike... ich glaube, das ist... Oh Gott, ist das widerlich.“

Nein, Kriss Dalmi küsst seinen Gegner nicht wirklich. Viel mehr beißt er den Armen NEON LOVE auf die Unterlippe, so fest er kann – eine andere Art von Schummeln, wahrscheinlich einzigartig und das ist auch gut so. Dalmi lässt schließlich von LOVE ab, als der Referee sich beiden wieder zuwendet. Während der Ringrichter das Match weiter normal leitet, blickt Dalmi quer durch den Ring zu Robert Breads, der auf dem Apron kocht, und grinsend lässt er seine Zunge langsam über seine eigenen Lippen lecken, um noch einmal den Geschmack von NEON LOVE wahr zu nehmen.

Obradovic hat sich in der Zwischenzeit wieder NEON geschnappt und zieht ihn in die Ringmitte, um ihn weiter zu bearbeiten. So setzt er nun einen Suplex an, er legt sich den Arm seines Gegners über die Schulter und stemmt ihn nach oben, quer in die Luft...

...und NEON LOVE rutscht hinten über! Er landet hinter Obradovic! Und er packt ihn von hinten am Kopf – Reverse DDT!

Nun sind die Fans wach, NEON LOVE konnte endlich die Bearbeitungsphase beenden, und Robert Breads streckt den Arm so weit er nur kann in den Ring hinein. Langsam krabbelt LOVE zu Breads... genauso wie Obradovic in Richtung Dalmi. Beide Wrestler wollen wechseln... beide kriechen los... und Obradovic ist schneller, er kann Kriss Dalmi ins Match bringen!

Der Serbe springt sogleich ins Seilgeviert, und das bemerkt auch NEON LOVE. Und deswegen nimmt er all' seine Kraft zusammen und macht einen Satz zu Robert Breads!

Doch Dalmi hat sein Bein! Kriss Dalmi hält sein Bein fest! Dalmi zieht ihn wieder in die Ringmitte!

Mike Garland: „Das darf ja nicht wahr sein... Schon wieder nichts! NEON LOVE muss enlich wechseln, sonst wird die Situation hier ungewinnbar!“

Mit einem gackernden Lachen feiert Dalmi seinen Triumph und starrt Breads an, dabei läuft ihm der Speichel aus dem Mund und tropft auf den unter ihm liegenden NEON LOVE. Dieser erhebt sich gerade wieder... doch mit einem üblen, rücksichtslosen Tritt ins Gesicht stellt Dalmi den Rookie ruhig, der sich danach erstmal gar nicht mehr regt.

Robert Breads steht inzwischen auf dem Apron und weiß gar nicht mehr richtig, was er so machen soll. Er wollte das hier allein gewinnen, allein für sich entscheiden, und nun kann er nichts tun. Er muss NEON LOVE irgendwie zu sich bekommen, er muss ihn zum Wechseln bekommen... aber wie? Dalmi hat ihn fest im Griff. Dann entscheidet sich Breads, etwas zu tun, was er wohl so noch nie gemacht hat – er feuert jemanden an. Tatsächlich steht der ansonsten so arrogante und unterkühlte PCA Wrestling Champion auf dem Apron, hüpft auf und ab, und beginnt zu rufen „Komm schon!“ und „Du schaffst das, NEON!“

Dalmi lacht darüber nur, er weiß, dass das ein Mittel der Verzweiflung ist. Er stellt sich sogar neben NEON, der sich nun langsam wieder aufrichtet, und feuert ihn ebenfalls an, um sich über den Kanadier und seine Anfeuerungsrufe lustig zu machen. Erst als LOVE wieder steht greift Dalmi ein, packt ihn sich...

...nicht! NEON schubst Dalmi weg! Der Serbe taumelt rückwärts, findet sein Gleichgewicht – und da schießt die Dancing Sensation heran!

Running Enzuigiri!

Vincent Craven: „Das gibt es nicht! NEON LOVE bringt Kriss Dalmi zu Fall!“

Mike Garland: „...ist das nicht ein Move, den sonst immer Blake Milton zeigt? Hat NEON LOVE gerade einen Move von Blake Milton gezeigt?“

Vincent Craven: „Er hat sich eben bei einigen Leuten was abgeguckt. Und jetzt, NEON, musst du wechseln!“

LOVE und Dalmi liegen beide auf der Matte, und beide krabbeln in Richtung Robert Breads – NEON LOVE vorne weg, Kriss Dalmi hinterher, um ihn aufzuhalten. Dalmi packt den flauschigen Wrestler wieder am Bein, zerrt daran herum... doch NEON strampelt sich frei. Er macht einen Satz. Dalmi springt auf beide Füße. Es klatscht. Robert Breads ist im Match!

Sofort springt der Kanadier über das Top Rope mit Schwung auf die Matte, und sofort springt Dalmi rückwärts und wechselt sofort Obradovic nein, um dem Duell mit dem Kanadier zu entgehen. Marko weiß gar nicht so recht, wie ihm geschieht, das hat er nicht kommen sehen. Kriss rollt sich direkt auf dem Ring und ehe Obradovic überhaupt in den Ring gehen kann ist Breads schon da.

Roundhouse Kick!

Mit voller Wucht donnert Breads seinem Gegner den Fuß an den Kopf, und Obradovic sackt zusammen und bleibt erst einmal auf dem Apron liegen. Doch Breads lässt Obradovic Obradovic sein, obwohl er diesen nun wohl pinnen könnte. Stattdessen nimmt er im Ring Anlauf, rennt auf die Seile zu und springt einen Suicide Dive nach draußen auf Kriss Dalmi, der sich aus dem Ring geflüchtet hatte!

Der Serbe wird zu Boden gerissen, aber nicht für lange, denn Breads steht direkt wieder auf und packt Kriss am Kopf, um ihn in den Ring zurück zu rollen. Dort bleibt der Serbe, getroffen von diesem harten Dive, erst einmal liegen, während Breads von außen auf das Top Rope klettert. Dort angekommen blickt er nur eine halbe Sekunde nach unten, dann springt er los.

Top Rope Double Foot Stomp!

Mike Garland: „Unglaublich was Breads hier auspackt... das sind High Impact Moves, die teilweise Matches gewinnen... er hat wirklich einen Hass auf die beiden, vor allem auf Kriss Dalmi.“

Vincent Craven: „Aber Dalmi bearbeiten bringt ihm im Moment gar nichts. Obradovic ist der legale Mann im Match.“

Mike Garland; „Bis Breads das wieder realisiert kann es noch dauern... und in der Zwischenzeit wird Dalmi leiden.“

Tatsächlich rollt sich der Kanadier ab und geht sofort wieder zu Dalmi herüber, hebt ihn an... doch Kriss zappelt sich frei, schubst den Kanadier von sich und springt in die Seile. Breads will direkt hinterher gehen, doch der Referee ist da und ermahnt den Kanadier – weder ist Dalmi der legale Mann noch darf Breads jemanden attackieren, der in den Seilen ist. Mit einen lauten Kichern zieht sich Dalmi an den Seilen nach oben und klettert auf den Apron. Breads starrt den Serben wütend an.

Und dann spuckt Dalmi Breads ins Gesicht!

BICYCLE KICK!

Kaum hat der Speichel Breads' Gesicht berührt, hat der Kanadier seinem Rivalen einen heftigen Tritt an den Kopf verpasst, der Dalmi vom Apron auf den Hallenboden fallen lässt. „Canada's Own“ blickt Dalmi hinterher und schüttelt angewidert den Kopf.

UND WIRD EINGEROLLT! DA IST OBRADOVIC!

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out von Breads in der letzten Sekunde! Fast hätte Breads' Fokus auf Dalmi ihn hier das Match gekostet, dessen Partner stand hier kurz vor einer sehr unschönen Überraschung für den Kanadier. So springen beide Wrestler wieder auseinander und kommen wieder auf die Beine. Sofort reißt Breads sein linkes Bein hoch um einen seiner Trademark-Kicks zu zeigen, direkt an den Schädel, doch Obradovic duckt sich weg und packt Breads von hinten.

Released German Suplex!

Doch Breads dreht sich in der Luft und landet auf den Füßen! Obradovic dreht sich um und wird empfangen!

High Kick an den Hinterkopf!

Obradovic sinkt zusammen, doch Breads fängt ihn auf – nicht aus Nächstenliebe, nein, sondern um gleich seinen nächsten Move anzusetzen. Er war so lange aus dem Match genommen, nun will er alles zeigen, was er kann. Der Kanadier packt Obradovic mit beiden Armen, hakt die Extremitäten ein...

RB DRIVER! DER DOUBLE UNDERHOOK PILEDRIVER!

 

BACKDROP!

Tatsächlich kann Marko kontern, der Serbe schleudert Breads so durch die Luft und sorgt dafür, dass Robert auf dem Rücken landet. Die Stimme des Wrestling hat gar keine Zeit, sich von dieser unsanften Landung zu erholen, da Obradovic zu ihm kommt und ihn sofort zu sich zieht... und er hebt ihn nach oben... auf die Schultern...

Powerbomb!

Nein! Breads schlägt, noch während er auf den Schultern seines Gegners sitzt, auf den Kopf von Obradovic ein. Der Serbe wankt, taumelt, und dann schleudert er Breads unkoordiniert nach vorne – und er landet auf einem Ringpolster in der Ringecke, prallt von dort ab und taumelt direkt auf Obradovic zu.

SUPERKICK!

Breads frisst den Move mit voller Wucht und sinkt zu Boden, Obradovic legt sich auf seinen Gegner und pinnt ihn...

...doch der Referee zählt nicht! Marko ist völlig verwirrt, doch der Ringrichter meint, Breads sei nicht mehr der legale Mann. Als Obradovic Breads in die Ringecke geworfen hatte, hatte NEON LOVE sich da selbst...?

Top Rope Double Foot Stomp! Von NEON LOVE!

Wieder einmal zeigt der junge Wrestler, dass er lernfähig ist, und er hat sich einen Move von Breads eigen gemacht, mit dem er nun vom obersten Seil auf den verwirrten Serben springt und ihm damit die Luft aus den Lungen presst. NEON LOVE hat Marko Obradovic ausgeschaltet!

Mike Garland: „Es hätte wohl niemand damit gerechnet, wie wertvoll NEON in diesem Match für Breads sein würde... Er mag nicht der beste Wrestler sein, aber er lernt verdammt schnell und verdammt viel.“

Vincent Craven: „Und jetzt hilft LOVE der Stimme es Wrestling auf die Beine... die beiden allein im Ring gegen Marko Obradovic!“

Breads muss sich noch kurz sammeln, nachdem er gerade kurzzeitig auseinander genommen wurde, dann realisiert er die Situation. Er starrt erst Obradovic an, dann blickt er zu NEON LOVE herüber und in der Hitze des Gefechts verfällt er wieder in seine Muttersprache und ignoriert jegliche Form von Eloquenz - „Let's kill this motherfucker!“

Die Augen von NEON LOVE werden groß, das will er nun sicher nicht tun. Es muss schließlich Grenzen geben! Aber dass es Breads wohl eher um den Grundgedanken ging (...oder?) will der Kanadier seinem... Freund nun nicht erklären, und so reißt der Obradovic nach oben und deutet NEON an, er solle das Gleiche machen wie er selbst. Und so legen sich beide Wrestler jeweils einen Arm des Serben über die Schulter und stemmen ihn hoch in die Luft, sodass er dort senkrecht verharrt.

Double Vertical Suplex!

INJECTION!

Vincent Craven: „Da ist Kriss Dalmi! Und er zeigt seinen Spear, die Injection! Er reißt Robert Breads von den Füßen!“

Der Kanadier wird wahrlich von den Füßen geholt und er kracht auf die Matte und fällt sogleich unter dem untersten Seil aus dem Ring – und schon ist die Situation umgedreht!

Ohne die Unterstützung von Breads verliert NEON das Gleichgewicht und lässt Obradovic wenig effektiv einfach auf die Matte klatschen. Der junge Wrestler wirbelt herum und sieht sich nach Kriss Dalmi um.

INJECTION!

 

NEON reißt das Knie hoch!

Es sollte auch den Spear gegen NEON LOVE geben, doch der Rookie hat gesehen, was mit Robert Breads passiert ist, und hat aus dessen Fehler gelernt – er reißt das Knie nach oben, und mit voller Wucht rasselt Dalmi mit dem Gesicht voran gegen das Knie von NEON LOVE. Zwar zieht auch die Dancing Sensation die Luft einmal kurz ein, als diese ganze Masse gegen sein Knie kracht, doch Dalmi ist eindeutig schwerer getroffen, er wirkt fast ausgeknockt, und das nutzt NEON LOVE aus – er packt ihn, zieht ihn zu sich und zeigt einen...

Impaler DDT!

Vincent Craven: „Moment! Das ist einer der Signature Moves von Alistair Brunswick! Meinst du NEON hat den von ihm...?“

Mike Garland: „Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber Dalmi ist nun erstmal raus.“

So sieht es aus, der Serbe fällt ebenfalls aus dem Ring, und so bleiben nur noch NEON LOVE und Marko Obradovic übrig. Der flauschige Superstar dreht sich auch sogleich nach seinem Gegner um, der gerade eben wieder auf die Beine gekommen ist. Und so stürmt NEON LOVE los, springt auf das zweite Ringseil...

...und zeigt einen Springboard Moonsault!

Obradovic fängt ihn auf! Der Move funktioniert nicht! Der wütende Serbe kann seinen Gegner zurecht rücken... und hämmert ihn auf die Matte!

Powerslam!

Der arme NEON wird aufs Übelste auf die Matte geklatscht und schreit vor Schmerz auf. Obradovic kennt aber kein Erbarmen, er will NEON nun richtig fertig machen und packt ihn sogleich am Kopf, zieht ihn nach oben und umfasst seinen Schädel, stemmt ihn in die Luft...

Brainbuster!

 

NEON LOVE kontert! Small Package! NEON LOVE rollt seinen Gegner ein!

 

Eins...

 

 

Zwei...

 

 

Drei!

 

Jane Nelson: „Sieger dieses Matches durch Pinfall... der PCWA Cryption Crown Träger Robert Breads... und NEEEEEEEEEEEEEON LOOOOOOOOOOVE!“

NEON kann es nicht fassen, er hat gewonnen, er hat wirklich gewonnen. Wie in Trance bewegt er sich durch den Ring. Er geht nicht. Er tanzt nicht. NEIN - NEON fliegt förmlich durch die Gegend!

Vincenct Craven: "NEON holt den Sieg! NEON holt den Sieg für sein Team! Was für ein Upset!"

Mike Garland: "Erst wollte Breads ihn gar nicht dabei haben, und nun sichert er ihm das Match, dass er unbedingt haben will... das sind Geschichten, die nur das Wrestling schreibt."

Robert Breads begibt sich jetzt wieder in den Ring und freut sich gar nicht so richtig - er kann selbst noch gar nicht so richtig glauben, dass NEON dieses Match gewonnen hat. Einfach so. Der Jungstar springt ihm in die Arme, und fast ein wenig hilflos umarmt Robert den Sieger des Matches. Man hätte Breads wahrscheinlich Eleven als Träger des Friedens-Nobelpreises präsentieren können und er hätte das eher geglaubt als die Tatsache ,dass NEON LOVE gerade ein Match gewonnen hat.

Der Referee hebt auf jeden Fall nun die Arme der Sieger, und dann fällt Breads ein, dass er ja nun das Match bekommt, dass er unbedingt haben wollte... und er beginnt zu lächeln. Der Kanadier wendet den Kopf und sieht sich nach Dalmi um.

CHAIRSHOT!

Den selben Stuhl, den Kriss Dalmi vor dem Match in der Nackengegend traf, bekommt nun der Kanadier über den Schädel gezimmert, der einfach nur stumpf wegkippt.

CHAIRSHOT! DER ZWEITE!

Und auch der junge Lawrence geht zu Boden. Dann beginnt der Beatdown gegen den PCA Wrestling Champion. Die Serben stürzen sich wie wildgewordene Hunde auf den Kanadier und treten wüst auf Breads ein, bis von diesem kaum mehr Gegenwehr ausgeht. Anschließend schieben sie ihn aus dem Ring, von wo er ungelenk und mit einem Ächzen auf den Boden plumpst. Während Marko - mit dem Stuhl in der Hand - offenbar die Stellung hält, wandern die Augen des Junkies über den Ringboden und er muss auch nicht lange suchen, bis er es gefunden hat: Die AstroHappy-Spritze! Mit Mikro und Spritze bewaffnet, marschiert der ehemalige Führer der J.W.O. zu NEON LOVE hinüber, der, durch den Chairshot immer noch orientierungslos, auf allen Vieren kauert. Mit einem halbherzigen Tritt in die Magengegend, lässt er NEON auf den Rücken fallen, beugt sich zu dann zu ihm runter, setzt die Spritze an und schaut zu Robert Breads, der außerhalb des Ringes verharrt und im Angesichte dieser Situation wahrlich machtlos ist.

Kriss Dalmi: "Sieht so aus, als würde ich mein Wunschmatch doch bekommen, oder?"

Er brüllt ihn an, beschimpft ihn, verflucht ihn aber es täuscht nicht darüber hinweg, dass er nichts ausrichten kann.

Kriss Dalmi: "Du hättest es verhindern können! Hättest Du Dich einfach hingelegt und verloren. Nun hast du aber - ob du es wolltest oder nicht - für noch mehr Gewalt gesorgt. Ich werde dem rosa Küken nun AstroHappy einflößen und meine Herrin stolz machen!"

Robert Breads: "Das war so nicht abgemacht!"

Lapidares Schulterzucken beim Serben.

Kriss Dalmi: "Pläne ändern sich eben..."

Die Nadel sticht in die Haut von NEONs Armbeuge. Erwartungsvoller Blick von Dalmi zu Breads. Und er nickt. Er gibt seine Zustimmung und erkennt gleichzeitig seine Niederlage an.

Kriss Dalmi: "Damit ist es besiegelt! Robert Breads gegen Kriss Dalmi in einem Match um die PCWA Cryption Crown beim Imperial Impact. Ich werde die Stipulation bestimmen, oder sollte ich besser sagen, die Stipulations? Denn die letztendliche Entscheidung, wie ich Dein Blut im Theatre verteile, sollen Deine Fans bestimmen!"

Er hat gewonnen, er hat seinen Willen bekommen. Vor überschwänglicher Freude muss er lachen. Er lacht...

...und drückt den Kolben durch.

"Canada's Own" glaubt seinen Augen nicht zu trauen. Mit wütender Fratze will er auf den Apron klettern und diesem verdammten Lügner alle Lebenslichter ausblasen, doch da ist immer noch Marko mit dem Stuhl, mit welchem er bereits ausholt. Er kann den Ring nicht betreten, er kann nichts gegen die Serben unternehmen. Und Dalmi lacht sich über die Ohnmacht seines Gegners kaputt. Er lässt sich auf den Rücken fallen und kringelt sich auf dem Boden. Neben NEON, dessen Augen mit jeder vergehenden Sekunde glasiger werden.

Robert Breads: "Was sollte das? Ich habe dem Match zugestimmt, du hast deinen Willen bekommen!"

Kriss Dalmi: "Ich... HAHAHAHAHAA... HUHUHIHI..... bin nun mal wahnsinnig... HEHEHEHE.... und... HEHEHAHAHAA bringe den Wahnsinn zurück in die PCWA! BUAHAHAHAHAHAAAAA!!!!!!!!"

Die Kamera fokussiert den PCA Wrestling Champion ein letztes Mal. Das schwere Atmen, die hasserfüllten Augen. Man merkt deutlich, wie es unter der Oberfläche brodelt. Und zum ersten Mal wird Robert Breads mit der Frage konfrontiert, ob sein Weg in der PCWA wirklich der richtige ist.

 

Mike Garland: "Ganz großes Chaos hier im Ring! Was als einfache Promo begann, endet schließlich in einem Tag-Team-Match!"

Vincent Craven: "Und was noch viel erstaunlicher ist: Ausgerechnet NEON LOVE holt den Sieg für sein Team. Vielleicht war der Einroller ein wenig glücklich, aber NEON hat sich hier wirklich wacker geschlagen. Wenn er die Leistung beim Imperial Impact aufrufen kann, dann sollte er gegen Stevie Van Crane zumindest nicht vollkommen chancenlos sein."

Mike Garland: "Kriss Dalmi und sein Marko-Scherge greifen hier zu Mitteln, die sehr grenzwertig sind. Und zwar auf der falschen Seite der Grenze. Astrohappy als Drohung zu verwenden, auf diese kranke Idee muss man erst einmal kommen."

Vincent Craven: "Beide liefern auf jeden Fall nicht das beste Bild von Serbien ab."

Mike Garland: "Vielleicht wird Breads sie dafür beim PPV in Cevapcici verarbeiten."

Vincent Craven: "Vielleicht? Ganz sicher wird er das!"


------------------ PCWA ------------------

Endlich ein ruhiger Raum. Ein Moment um durchzuatmen. Das Treffen mit Breads, Diego und natürlich dem verfluchten Azrael Rage, war nicht so verlaufen, wie er sich das vorstellte. Es ist ein merkwürdiges Gefühl für die unbekannte Konstante. Rage jagt ihn, lauert ihm auf, stellt seine Weltsicht in Frage, wiegelt alle gegen ihn auf und das alles in einer Art und Weise, wie es Mad Dog nicht erwartet hätte – gewaltfrei. Es sind nur Worte, aber seit wann können ihm diese so sehr schaden? Selten ließ er sich seit dem Gewinn des Undisputed Gerasy Titels zu Zweifeln nieder, aber dieser verdammte Herausforderer scheint probate Mittel dafür zu haben. Dabei hielt er Azrael Rage erst für ein Großmaul. Die Rechnung war einfach. Azrael Rage verlor im Brawlin’ Rumble gegen Blake Milton. Mad Dog besiegte Blake Milton in seinem eigenen Spiel bei Out of Ashes. Wie könnte also ein Azrael Rage ihm gefährlich werden?

Ein Klopfen auf das Gold des Gerasys lässt Mad Dog zurückschrecken und er blickt in das Gesicht, welches er eigentlich heute nicht mehr sehen wollte. Sofort hebt er die Fäuste.

„Ist es jetzt soweit? Prügelst du nun endlich auf mich ein?“

Kopfschütteln und ein Lächeln ist die Reaktion und kurz überlegt der Nightfighter, ob er nicht selbst einfach den verhassten Feind angreifen sollte - doch der Schatten hat längst wieder von ihm abgelassen. Und so schaut MD nur zu seinem Impact-Gegner. Schaut zu Azrael Rage, Interims-Chef der PCWA und aktueller Undisputed Gerasy Herausforderer, so dessen aktuelles Stigma, oder eher seine Passion? Die lebende PCWA-Legende setzt sich auf einen kahlen Stuhl und blickt von unten zum stehenden Champion herauf.

Azrael Rage: „Vorhin hatten wir nicht die Zeit unter vier Augen miteinander zu reden.“

Zischend antwortet die unbekannte Konstante.

„Es gibt nichts mehr zu reden. Du und ich beim Imperial Impact und dann knallt es endlich!“

Beschwichtigend hebt Rage die linke Hand und blickt dabei kurz auf seine Tätowierung. P-C-W-A. Seine Heimat… sein Hort. Hier ist er nun das leitende Schicksal.

Azrael Rage: „Beruhige Dich, Mad Dog, denn es gibt sehr wohl noch viel mehr zu reden. Du verstehst das alles nämlich nicht. Dabei solltest Du es doch verstehen. Schließlich zwingst Du mich gerade dazu diese Rolle zu spielen.“

Fragend gehen die Augenbrauen von Mad Dog nach oben, aber aus Vorsicht senken sich seine Fäuste nicht.

Azrael Rage: „Ich gebe Dir ein Beispiel. Nehmen wir etwa moderne Popkultur. Woran werden Helden gemessen? An ihrem Gegenspieler. Du beanspruchst dabei klar die Rolle des Helden. Sagen wir Du bist Batman… dann bin ich Dein Joker. Du brauchst einen Gegenpol, weil Du sonst nicht funktionierst. Ohne mich wärst Du langweilig. Deswegen funktionieren wir in dieser kurzen, aber bisher äußerst charmanten Fehde so gut. Wir ergänzen uns.“

Der Gerasy seufzt und antwortet gestikulierend.

„Das sagte ich dir bereits... Ein Extrem bringt das Andere hervor! Was willst du also? Warum erinnerst du mich an meine Worte?“

Entspannt faltet Rage die Hände in seinem Schoß.

Azrael Rage: „Weil Du in Deiner Rolle nicht aufgehst. Ich sehe einfach keinen Helden vor mir. Ich sehe Falschheit, Schande und Verrat, wenn ich auf die unbekannte Konstante blicke. Dabei müsstest Du mich doch durchschauen und stets versuchen einen Schritt voraus zu sein. Aber Du verstehst nichts und stellst selbstgerecht Dich und die PCWA als Opfer da.“

Der Zeigefinger von Rage deutet auf den Gerasy.

Azrael Rage: „Du bist der aktuelle Gerasy Champion. Kein besonders Guter, aber Du bist es. Aktuell. Naja, noch. Es wäre Deine Pflicht für die PCWA Interesse zu generieren. Das wäre Deine Verantwortung. So proklamierst Du vor laufender Kamera, dass Du ein Match gegen Diego möchtest. Ich sehe in die Reihen der Fans und erkenne Freude an dem Gedanken. Diego gegen Dich. Es gefällt Ihnen. Also gebe ich den Menschen das Match. Dies tu ich nicht, um Dir zu schaden, oh nein, dies tu ich, um der PCWA zu helfen, damit diese Vendetta einen interessanten Main Event hat. Anstatt meine Anstrengungen zu würdigen, diskreditierst Du selbst dieses Match gegen Deinen angeblichen Freund. Ist nicht ganz fair?“

Zornig antwortet MD.

„Fair? Du bist der aktuelle Herausforderer. Kein besonders Guter, aber... Naja..."

Der Hund zuckt mit den Schultern und rollt ironisch mit den Augen, als er Azraels Worte einfach umformt. Streicht sich dann durch seinen Bart. Beruhigend.

"Als wärest du, was mich betrifft, zu einer fairen Entscheidung in der Lage. Das Match gegen Diego hat so gar nichts mit Fairness oder den anderen vorgeschobenen Gründen zu tun. Weder mir, noch Diego gegenüber. Du nutzt diesen Vorwand nur, um mich vor unserem Match durch ein Dornenfeld zu jagen. Dir ist egal, ob wir heute ein 5 Sterne oder ein 1 Sterne Match hinlegen, ob wir einander besiegen und dafür alles geben wollen oder sich einer, mit Blick auf den Impact, für den anderen hinlegt. Du liebst einzig und allein das Spiel: Diego als Ringrichter mit seinen Träumen, ich als fairer Champ, der sich eigentlich mit Diego versöhnen wollte.  Diego und meine Vergangenheit... Das ist dein Spiel, Azrael. Schon vor Monaten hast du dich verraten, als du mir eine Maske zum Geschenk machtest."

Der Night Fighter muss auf den Gerasy schauen, wo sie immer noch prangert. Das eingeritzte Motiv. Die grässlich hässliche. Seine Maske. Sein Schatten.
Kurz bleibt sein Blick haften, dann vollendet er seine Worte an Azrael.

"Die ganzen Aktionen sind nicht fair und bringen auch der PCWA nichts. Du willst einen Keil zwischen die zuletzt gebaute Zuneigung treiben und Diego als deine Marionette, wie Eleven, in unser Match packen. Alles nur für dich.“

Und gegen ihn. Wen soll er nur als zweiten Ringrichter nominieren? Van Crane? RM? Wer steht noch zu ihm? Schulterzucken bei Rage.

Azrael Rage: „Als ob ich das nötig hätte. Das tust Du schon ganz alleine, weil Du fast paranoid in jedem Winkel, in jeder Seele in dieser Halle und in jedem meiner Worte nach einer Falle suchst, die einfach nicht existiert.“

Der Zeigefinger wird gehoben und fragend gegen das Kinn von Rage getippt.

Azrael Rage: „Zudem braucht eine unbekannte Konstante…  Zuneigung?“

Der Mittelfinger des Gerasy Champions ist die Antwort. Und doch trifft ihn diese Frage mehr, als er zugeben möchte. Der Unbekannte hat sich ins Abseits manövriert. Und dort ist es dunkel... schattig.  

„Verarsch dich ruhig selber mit deinen Beweihräucherungen, aber mich täuschst du nicht. Du hast es doch in nur drei Shows geschafft ein noch größeres Krebsgeschwür als Kerry & Gaelic zu werden. Du betreibst Machtmissbrauch, wo du nur kannst, tust alles was deinem Vorteil dienlich ist und versuchst sogar mir und den Menschen hier einzureden, dass du nur eine Rolle spielst, weil die PCWA es braucht. Nein, du Gottarschloch, ich sehe dich auch durch deine ganzen Lobhymnen auf dich selbst und erkenne, dass du die PCWA nur aus einem Grund retten willst: Wegen dem hier!“

Wieder einmal hält er demonstrativ den Undisputed Gerasy Gürtel fast nur Millimeter entfernt in das Gesicht von Rage. Man kann ein kurzes Zähnefletschen erkennen, aber er fängt sich, will die Kontrolle nicht der unbekannten Konstante überlassen.

Azrael Rage: „Das ist wahr.“

Fast erschrocken zieht MD den Gürtel zurück.

Azrael Rage: „Es geht in der PCWA schlussendlich immer um den Gerasy und ich werde sie retten und damit auch den Gerasy retten, denn ohne die PCWA ist er nur noch ein Relikt vergangener Zeit, dass irgendwo Staub ansetzen wird. Ich mache da doch nicht einmal einen Hehl raus. Ich würde alles tun, um die PCWA und den Gerasy zu retten. Der Zweck heiligt manchmal die Mittel. Da Du mir das aber so kalt unter die Nase reibst, stellt sich mir die Frage, ob DU die PCWA nicht retten willst… Ist es das vielleicht? Wenn die PCWA morgen untergehen würde, wärst Du, Mad Dog, der ewige letzte Undisputed Gerasy. Ein Titel, der immer nur Dir gehören würde. Aber ich sage Dir hiermit, dass es vollkommen einerlei ist, ob ich der Schurke oder der Held in unserem kleinen Theaterspiel sein muss. Ich werde dies nicht zulassen.“

Jetzt steht das PCWA-Urgestein auf und man sieht, dass er fast einen ganzen Kopf größer ist als Mad Dog, und die Szenerie beginnt Bedrohung zu signalisieren.

Azrael Rage: „Du stellst Dich hier hin, als ob Du eine Lösung parat hättest oder selber eine Lösung wärst. Wäre es das etwa? Das perfekte Ende für die PCWA mit Dir als Gerasy? NEIN, denn Du bist nur der Gerasy. Nicht MEIN Gerasy und das ist nicht das Ende, was ich anstrebe. Ich will nämlich nicht die Leichenverbrennung. Ich will, dass der Phoenix wieder aus der Glut aufstrebt und unter meiner Führung. Eine neue PCWA und ein neuer Gerasy für ein besseres Zeitalter, ohne Unbekanntheiten!“

Ein Lächeln von MD. Zum ersten Mal. Rage gab ihm letzte Show den perfekten Konter für diese Worte.

„Deine eigenen Worte schlagen dich jetzt, Joker. Der Gerasy wird nämlich immer vom Besten gehalten, sagtest du. Ich halte den Gerasy und das aus dem einfachen Grund, dass ich der bessere Wrestler bin. Wahrscheinlich bezeichnet man den Gerasy Champion sogar als König der Wrestler und genau das bin ich. Denn ich spiele nicht nur eine Rolle, die mir gerade passt. Einen Schurken oder einen Helden - ich bin nicht dein Held. Ich spiele dein dummes Spiel nicht mit, was du mir aufzäumen willst. Du bist nicht mein anderes Extrem, mein Gegenteil. Denn du bist nur eine Rolle. Ich, aber... Ich bin ich. Es ist die einfache unausgesprochene Wahrheit, dass Du mich zwar eventuell mit einem Mikrophon in der Hand festnageln kannst, aber wenn wir beide im Ring stehen, wirst du sehen, dass ich auf einer viel höheren Ebene bin, als du. Du magst dich für einen Gott halten, vielleicht bist du Schiva, Ares oder Thor - ich aber, ich bin das All-Eine. All-Umfassende. Ungebundene. Das Unbekannte. Konstante. Das durch alle Rollen hindurch strahlt. Denn ich habe etwas Goldenes auf meiner Schulter hängen, dass mich immer auf dich herab und durch dich durch blicken lassen wird!“

Wütend schnaubend antwortet Rage, während sich Mad Dog schon von seinem Herausforderer abwendet.

Azrael Rage: „Ich denke das wird Diego heute Abend anders sehen, du Held, denn im Gegenteil zu Dir wird er Verantwortung zeigen.“

Natürlich hört die unbekannte Konstante diese Worte noch, während des Gehens und wie gerne würde er sich umdrehen und diesem Wichser die Fresse polieren, aber damit würde er nur Schwäche zeigen. Oder doch nicht? Was würde ein Held tun? Und überhaupt, was ist ein Held? Ist er einer? Oder ist er doch nur ein Egoist, der anderer Meinung ist, als ein anderer Egoist?  Ein Extrem, welches extrem bleiben muss, aufgrund seines konträren Extrems. Und wen beschützt Mad Dog überhaupt? Die PCWA, den Gerasy... oder sich selber?
Scheiß Popkultur!
Scheiß Rollenverteilung!
Scheiß Extreme!

 

Mike Garland: "Gewagte Worte da von Mad Dog."

Vincent Craven: "Wieso? Ich finde, er spricht da viel Wahrheit an."

Mike Garland: "Er wirft Azrael Rage vor, dass dieser sich in den letzten drei Monaten zu einem Ersatz für Kerry & Gaelic entwickelt hat. Das ist eine heikle Aussage, wenn man bedenkt, dass wir ohne das Engagement von Azrael Rage heute nicht einmal mehr hier wären."

Vincent Craven: "Das mag wohl sein. Es ist aber auch eine traurige Wahrheit, dass zuviel Macht die dunkle Seite eines Menschen zum Vorschein bringen kann. Und es gibt viele, denen Azraels Verhalten mehr und mehr zuwider ist."

Mike Garland: "Come to the dark side - we have cookies. Was für ein Spielchen spielen wir hier? Die PCWA ist kein verdammter Ponyhof und Azrael hat einige heikle Entscheidungen treffen müssen, die erforderlich waren."

Vincent Craven: "Oh, den armen NEON nach Strich und Faden zu verprügeln, gehörte das etwa auch dazu?"

Mike Garland: "Es war offenbar erforderlich. Was meinst du, werden wir Azrael heute bei unserem Main Event auch zu Gesicht bekommen?"

Vincent Craven: "Man muss kein Hellseher sein, um das vorherzusagen."

Mike Garland: "Die beiden sprechen über Helden und Schurken. Wobei mir allerdings mehr und mehr Zweifel aufkommen, wer genau welche Rolle einnehmen soll."

Vincent Craven: "Die Zeiten der Schwarz-Weiß-Malerei sind vorbei. Heutzutage gibt es nur noch Schattierungen von grau."


------------------ PCWA ------------------

Er pustet den Staub aus dem CD-Fach des Abspielgerätes und legt dann eine CD ein, die mit RED HOT CHILI PIPERS beschriftet ist. Dann drückt Graham MacKenzie die Play-Taste und schon erklingeln rhythmische Schlagzeugbeats, die jeder Rockfan erkennt. Bass Bass Snare... Bass Bass Snare... Bass Bass Snare... Bass Bass Snare... dann setzen Dudelsäcke ein und spielen die Melodie von WE WILL ROCK YOU.

Zufrieden dreht sich der Schotte zu seinem Schützling rum, der im Gang an eine Wand lehnt und an einem Apfel kaut. O'Kelly kann der schottischen Musik gerade genug abgewinnen, dass er sich am ersten Tag nicht sofort mit seinem Mentor anlegt. Auch wenn er nicht so ganz versteht, warum sie die Halle noch nicht verlassen haben und noch immer hier herumgurken. MacKenzie scheint den Blick aber verstehen zu können.

Graham MacKenzie: "Ich habe es dir doch schon erklärt. Ohne Respekt wirst du in diesem Business nichts gewinnen. Respekt vor dem Business, nicht vor diesen Pfeifen, die in den Ring steigen. Respekt und Beobachtungsgabe. Wir schauen uns jeden Kampf an, wir lernen von ihnen, wir bilden uns weiter und wir erkennen ihre Schwachstellen. Einen Kampf gibt es noch, Declan. Danach können wir feiern."

Der Ire macht immer noch nicht den Eindruck, als hätte er es verstanden, doch MacKenzie schüttelt den Kopf und dreht dann die Lautstärke noch ein wenig auf. Es dauert nicht lange, bis sich eine Tür in diesem langen Gang öffnet und einer der Teilnehmer des bevorstehenden Main Events seinen Kopf herausstreckt. Es ist der Drache, Díego Sanchéz.

Díego A. Sanchéz: "Amigos? Sorry, Amigos, ich habe gleich ein Match. Ich würde mich gerne noch ein wenig konzentrieren, könntet ihr bitte die Musik leiser machen? Por favor?"

Bevor Graham MacKenzie auch nur in irgendeiner Form reagiert, blitzt auf seinem Gesicht ein kleines Grinsen auf. Er macht die Musik aus, dann dreht er sich um - hat keinen Schimmer, wen er da vor sich hat - aber sieht eine lohnende Gelegenheit aufkeimen.

Graham MacKenzie: "Amigos? Ich bin zwar nicht so gut im italienisch, aber wir sind ganz bestimmt nicht deine Kollegen, mein Freund. Mein Schützling Declan hat heute einen atemberaubenden Sieg eingefahren, wir sind hier zum Feiern. Wenn es dir nicht passt, dann sprich deine Gebete woanders."

Auch wenn MacKenzie größer ist, Sanchéz schreckt vor keiner Herausforderung zurück und baut sich vor dem Schotten auf.

Díego A. Sanchéz: "Wir brauchen hier keinen Ärger, Ami... Fremder. Ich will einfach nur für einen Moment meine Ruhe. Ich habe darum gebeten. Ist das wirklich zu viel verlangt?"

MacKenzie lächelt, dann blickt er zu seinem Schützling.

Graham MacKenzie: "Schau genau hin, Declan. Ich zeige dir jetzt, wie man sich Respekt verdient."

Sanchéz antwortet mit einem Blick der deutlich aussagt 'Na da bin ich aber gespannt' - doch bevor Graham seine Hand erheben kann, packt Sanchéz blitzschnell zu und greift ihn am Handgelenk.

Díego A. Sanchéz: "Ich würde das an deiner Stelle lassen."

MacKenzie zieht seine Hand weg, allerdings auch nur, weil sich plötzlich Declan O'Kelly vor ihn schiebt und sich wie ein Gigant vor Sanchéz aufbaut.

Declan O'Kelly: "Sonst passiert was, Tacofresser?"

Sanchéz bleibt eine Antwort schuldig.

Declan O'Kelly: "Ich bin es langsam leid, wie hier in der PCWA mit Neulingen umgegangen wird. Du weißt nicht einmal, wer dieser Mann ist, was er geleistet hat und so gehst du mit ihm um. Doch nicht mit mir, Tacofresser. Wenn ich nicht schon in meinen Ausgehklamotten wäre, würde ich dir deinen Sombrero in den Arsch stecken."

Sanchéz reißt die Augen auf, kann kaum glauben, was er da hört. Doch er sieht sich auch im Nachteil, eine Zwei gegen Eins-Situation kurz vor dem Match mit dem Undisputed Gerasy Champion kann er nicht gebrauchen. Der Ire redet weiter.

Declan O'Kelly: "Irgendwann kommt der Tag, da wird euch arroganten Veteranen Jemand ein Messer in den Rücken stecken. Du solltest also aufpassen, wem du den Rücken zuwendest, AMIGO!"

Mit diesen Worten rotzt O'Kelly dem Drachen absolut respektlos ins Gesicht. Sanchéz muss seine ganze Wut runterschlucken und wischt sich den Schnodder aus dem Gesicht, während MacKenzie lachend und O'Kelly stumm, aber aufgebracht davon ziehen. Hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.


------------------ PCWA ------------------

Barbarian: “Gruhhh?”

Lisa Sanders blickt sich zu dem Waldmenschen hinter ihr um und funkelt ihn böse an.

Lisa Sanders: “Du brauchst mir nicht die ganze Zeit hinterherzulaufen!“

Er versteht nicht, was er ihr sagen will. Er weiß nur, dass da dieses wohlig warme Gefühl in ihm aufkeimt, wenn er in ihrer Nähe ist. Also heftet er sich an ihre Fersen, damit dieses Gefühl bestehen bleibt. Egal wo sie hingeht, er ist an ihrer Seite.

Lisa Sanders: „Bitte! Wie soll ich hier in Ruhe Interviews führen, wenn Du mir überall hinfolgst?!“

Das Urvieh kratzt sich mit fragendem Blick am Kopf und grunzt. Lisa rollt genervt mit den Augen. Er… Es will nicht begreifen.

Lisa Sanders: „DU! MIR! NICHT FOLGEN! OKAY?!“

Barbarian: „Wwuuuhhhh?“

Die Interviewerin lässt ihre Arme baumeln und senkt resigniert den Kopf. Hätte sie doch jetzt bloß eine Wildschweinkeule mit der sie den Waldmenschen aus der Mongolei ablenken könnte. Es würde alles einfacher machen. Bevor sie jedoch dazu kommt neue Strategien zur Flucht vor dem Unheuer in ihrem Kopf zu entwickeln, vernimmt sie eine vertraute aus dem Off.

Anna Richmond: „Oh, hallo Lisa! Schön, dass ich Dich treffe.”

Und das war gar nicht mal so unehrlich, denn so kleinlaut diese Begrüßung von Ians Freundin klang, so fühlte sie sich auch. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden endete in einem Desaster und sie war daran nicht unschuldig. Denn war sie ehrlich zu sich selbst, dann fühlte sich die Tatsache, dass sie einen Zickenkrieg vom Zaun gebrochen hatte, miserabel an. Das war kein sonderlich reifes Verhalten von ihr. Doch obwohl die beiden einen informellen Waffenstillstand vereinbarten, wirkt Lisa nicht so, als ob sie wirklich erfreut wäre, hier auf Anna zu treffen.

Lisa Sanders: „Anna, was willst du?“

Die rotblonde Waliserin deutet mit ihrem Zeigefinger und fragender Miene auf den haarigen Hünen neben Lisa. Der Barbarian wiederum ist inzwischen damit beschäftigt in seinem dichten Kräuselbart nach hängengebliebenen Fleischfetzen vergangener Wildschweinkeulen zu suchen. Der Hunger war unstillbar.

Anna Richmond: „Seid Ihr im Moment beschäftigt? Soll ich vielleicht später wieder kommen?“

Die gebürtige Kölnerin schnellt nach vorn, packt Anna an den Oberarmen und starrt sie aus großen Augen an. Wenn Anna jetzt geht, dann bedeutet es, dass sie weiter mit dem Barbarian allein ist. Und lieber hat sie Anna Richmond um sich herum, als mit der Bestie aus den mongolischen Wäldern allein zu sein.

Lisa Sanders: „Nein!!! Geh nicht! Bitte!“

Anna Richmond: „Nun ääh… das ist jetzt aber eine Überraschung!“

Anna runzelt mit der Stirn. Eben war sie noch – wohl aus gutem Grund – nicht so erfreut über ihr Auftauchen und nun bittet sie sie hierzubleiben?

Anna Richmond: „Ist alles in Ordnung, Lisa?“

Lisa Sanders: „Ja, alles ist gut, was wolltest Du denn?“

Barbarian: *nomnomnom*

Der Mongole hat offenbar einen leckeren Fleischfetzen in seinem Bart ausgemacht und verspeist diesen nun genüsslich. Ian Christopher Edwards Herzensdame lächelt freundlich, sie gibt sich zumindest Mühe und lässt sich von ihrem Ekel nichts anmerken, was nicht das Einfachste ist, wenn ein wilder Riese neben ihr alte Essensreste, die in seinem Bart hängen, verspeist.

Anna Richmond: "Ich wollte noch einmal sagen, wir sehr mir mein peinliches Verhalten bei der letzten Vendetta-Ausgabe leid tut. Ich habe Dich zu Unrecht angegriffen und habe mich wie ein Kleinkind benommen. Du hattest recht. Ich war angefressen, weil Ian verloren hatte und bitte Dich das zu entschuldigen!"

Nun huscht auch über Lisas Lippen ein Lächeln. Eine nette Geste ihrer einstigen Rivalin und im Gegensatz zu ihrer letzten Entschuldigung scheint sie dieses Mal sogar ernst gemeint zu sein.

Lisa Sanders: "Das freut mich sehr, Anna. Vergeben und vergessen!"

Anna Richmond: "Das war aber noch nicht alles."

Lisa Sanders: "Ach ja?"

Verwunderung spricht aus den braun-grünen Augen der Interviewerin mit den südländischen Wurzeln.

Anna Richmond: "Ich wollte Dich gerne einladen. Als Wiedergutmachung für diesen blöden Streit. Ein Paarabend mit Dir, Deinem Schatz, Ian und mir!"

Lisa Sanders: "Ein... Paarabend...?"

Das stellte sich für Lisa in der Tat als Problem dar. Denn das Liebesglück mit ihrem Freund endete unverhofft vor wenigen Monaten, etwa zu gleichen Zeit als klar wurde, dass sie ihre Anstellung bei der PCWA durch den Wegfall der Firma verlieren würde (man erinnere sich: Bei Out Of Ashes im Januar war sie noch im siebten Himmel als plötzlich ein gewisser Blaze ihr Telefonat mit ihrem Freund sprengte). Seitdem leidete sie am Solodasein.

Anna Richmond: "Ja, ist das ein Problem? Wir können auch gerne etwas anderes machen, ich möchte mich aber trotzdem in irgendeiner Weise bei Dir revanchieren."

Lisa Sanders: "Nun, ähm..."

Aber was würde das für ein Licht auf sie werfen, wenn sie nun direkt nachdem sich Anna bei ihr entschuldigt hat, ablehnen würde? Es wäre wie eine erneute Spitze gegen Anna und eigentlicht wollten sie doch die Waffen ruhen lassen. Verzweiflung keimt in ihr auf. Sie ist in einer Zwickmühle, was soll sie bloß...

Ihr blickt fällt auf die grobschlächtige Kreatur neben ihr.

Barbarian: "Grruuuu?"

Nein! Nein, nein, NEIN!!! Das würde sie niemals tun, das konnte sie nicht tun! Sie hatte Standards, sie war eine gutaussehende, intelligente, begehrte Frau. Aber wie jetzt auf die Schnelle einen neuen Freund aus dem Hut zaubern? Sie kann es nicht tun. Sie darf nicht... Aber wie war das doch gleich mit dem Teufel in Not und den Fliegen? Die offizielle Backstagereporterin der PCWA setzt ein freudiges, überspielendes Lächeln auf und verflucht sich innerlich für die folgenden Worte.

Lisa Sanders: "Natürlich! Mein Freund und ich sind auf jeden Fall dabei!"

Anna klatscht in die Hände.

Anna Richmond: "Das ist ja wundervoll, Lisa! Das freut mich wirklich riesig!"

Lisa Sanders: "Ja, ähm... mich auch!"

Anna Richmond: "Dann werde ich Ian gleich die frohe Botschaft verkünden! Wir telefonieren?"

Lisa Sanders: "Ja, das machen wir!"

Einmal mehr ein Lächeln von der Waliserin, als sie Lisa zum Abschied einmal kurz am Oberarm streichelt, dann dreht sie sich um und verschwindet um die Ecke in einem der unzähligen Flure des Theatres und sogleich wandelt sich Lisas Gesichtsausdruck von einem Lächeln zu einer sorgenvollen Miene. Ein tiefes Seufzen entfährt ihr und ihr ist nach Schreien zumute. Ein Verzweiflungsschrei. Worauf hatte sie sich da bloß eingelassen?

Barbarian: "Gnnaarrgghh!".

Lisa Sanders: "Halt die Klappe!"

 

Mike Garland: "Ick schmeiß mir weg! Pärchenabend und die arme Lisa wird den Barbarian mitbringen müssen."

Vincent Craven: "Das wäre dann wohl der Zeitpunkt, um dem Begriff 'Tischsitten' eine vollkommen neue Bedeutung zu geben. Der mongolische Waldmensch ist offenbar bis über beide Ohren in unsere Lisa verknallt und läuft ihr die ganze Zeit hinterher. Wie süß."

Mike Garland: "Ob Lisa es mittlerweile bereut, die Deputy Challenge dank des Barbarian gewonnen zu haben? Sonderlich häufig war sie heute ja nicht als Interviewerin im Einsatz."

Vincent Craven: "Wenigstens steht sie nicht hinter der Garderobe wie Luke. Und am kalt-warmen Mitarbeiter-Buffet darf sie sich auch nach der Show bedienen."

Mike Garland: "Wenn Frikadellenbällchen und kalter Toast der einzige Anreiz sind, für die PCWA tätig zu werden, dann haben wir etwas falsch gemacht."

Vincent Craven: "Oh, wenn sich nicht bald der neue Investor findet, dann werden wir schon bald nicht einmal mehr das haben."


------------------ PCWA ------------------

Es hat seine Zeit gedauert, bis Stevie Van Crane den Ort gefunden hat.
Auf dem Weg hierhin hat er lange nachgedacht. Ausnahmsweise nicht über Bleed. Oder über seine Tochter.
Nichtmal wie es wäre, sich einen Drink zu genehmigen.

Er hatte die ganze Zeit die Stimme seines Freundes Alistair im Kopf gehabt.

"Alles, was dieser Bursche braucht, ist doch nur ein einziger Kampf gegen einen echten Sportsmann. Einmal, wenigstens einmal soll NEON auf der großen Bühne stehen. ich sage ja nicht, dass du ihn gewinnen lassen sollst. Aber lass ihn ein wenig von dem zeigen, was er so drauf hat. Lass ihn einmal das Gefühl genießen einen ganz großen Auftritt zu haben und dabei nicht von einer rücksichtslosen Dampfwalze überrollt zu werden. Würdest du mir... und ihm... diesen Gefallen tun?"

Stevie Van Crane kennt NEON LOVE nicht besonders gut.
Man ist sich über den Weg gelaufen, hat sich zugenickt. Das war's.

Und doch hat der Junge etwas. Da war mehr als nur sein offensichtliches Talent und seine Jugend.
Stevie würde alles was er hatte darauf setzen, dass dieser NEON LOVE es bis an die Spitze schaffen würde.
Wenn man ihm die Zeit gibt. Und er selbst sie sich nimmt.

Vor der Kabinentür von NEON LOVE bleibt Stevie stehen.
Er sammelt seine Gedanken, überlegt, wie er dem Jungen die Nachricht von ihrem anstehenden Match beibringen wird.
Und mehr als das.. Ihm wird in diesem Augenblick bewusst, dass er selbst NEON schlagen MUSS, um nicht abgehängt zu werden.

In dem Bewusstsein hebt er die Hand und klopft vorsichtig an die Kabinentür.

SVC: "NEON? Bist du da?"

Keine Antwort.

Soweit er selbst das sagen konnte, herrschte Stille hinter der Tür.
Vielleicht hat der Junge die Arena längst verlassen. Es wäre kein Wunder - und sicher nicht das erste Mal - wenn Stevie in all dem Chaos hinter den Kulissen etwas entscheidendes verpasst hätte.

SVC: "NEON? Ich bin's, Stevie Van Crane.. Es geht um.."

Resignierend flüstert er den Rest Richtung Tür.

SVC: ".. unser Match."

Für einen Moment überlegt er, ob er einfach die Tür öffnen und reingehen sollte.
Er entscheidet sich dagegen, als ihm eine andere, viel simplere Idee kommt.

Aus der Innentasche seiner schwarzen Lederjacke kramt er ein Stück Papier hervor, glättet es vor sich auf der Türfläche.
Dann holt er einen schwarzen Edding heraus, den er sonst nur zum Autogrammeschreiben benutzt. Mit den Zähnen zieht er die Kuppe ab und beginnt kurzentschlossen zu schreiben.

 

NEON,

ALISTAIR HAT MICH UM DEN GEFALLEN GEBETEN, EINEN KAMPF GEGEN DICH ZU BESTREITEN.
WIR KENNEN UNS NICHT, DOCH ICH NEHME DIESE GELEGENHEIT DANKBAR AN.
IM VERSPRECHEN, DICH BESIEGEN ZU WOLLEN UND ZU WERDEN -

NICHT AUS NEID UND MISSGUNST, SONDERN AUS RESPEKT VOR DIR -
STEVIE VAN CRANE.

 

Er liest sich die Zeilen noch einmal durch.
Dann faltet er das Blatt Papier zusammen, schiebt es halb unter der Tür hindurch und geht..
 

< eine Minute später >

Die Finger zittern, als die Hand sich nach unten nach dem gefalteten Papier streckt.
Beim ersten Versuch entgleitet das Blatt zwischen Zeige- und Mittelfinger.
Die Hand wird zur Faust geballt, als sollte ein Schwall Blut das Zittern auslöschen.
Die Finger greifen das Papier und heben es an.

Zwei Hände entfalten und breiten die Schrift aus. Der linke Daumen ist verbunden. Der Nagel des rechten Zeigefingers gebrochen.
Der Atem der auf die Schrift niedergeht, ist ruhig und riecht nach Blut, Galle und Erbrochenem.

Vor dem maltretierten Gesicht wird das Geschriebene überflogen.
Dann wird das Papier in der linken Faust zerknüllt.

Die Gestalt geht vor der Kabinentür in die Knie. Auf dem rechten Oberschenkel wird ein leeres, frisches Blatt Papier ausgebreitet.
Sie hat Mühe, den schwarzen Stift zu bewegen. Muss mehrmals ansetzen, aber sie schafft es.
Es ist das automatisierte Handeln einer Person, die genau weiss, was sie hier tut.

Als es getan ist, richtet sich Bleed auf.
Ihre blutunterlaufenen, schwarzen Augen sehen auf ihre Handschrift, die sie so verändert hat, dass sie ihr selbst fremd scheint.

Mit zitternden Fingern schiebt sie das Papier unter der Tür hindurch.

Der Schwindel packt sie, lässt ihr die Knie weich werden und schleudert sie gegen die Wand neben sich.
Bleed rutscht an ihr hinab, sieht schwarze Schlieren vor ihren Augen und hat das Gefühl, sich wieder übergeben zu müssen.
All das ist NICHTS.

All das sind Opfer.
Ihr Körper. Ihre Emotionen. Ihre Wunden.
Gebrochene Fingernägel und vergossenes Blut.

All das ist NICHTS im Vergleich zu dem, was kommen wird.

NEON.

CINDERELLA HAT MICH UM DEN SELTSAMEN GEFALLEN GEBETEN, EIN MATCH GEGEN DICH ZU BESTREITEN.
GERN HÄTTE ICH DIE GRÜNDE DAFÜR ERFAHREN, ABER ALISTAIR KONNTE (WOLLTE?) MIR KEINE GEBEN.
CINDY MEINT, ES WÄRE "AN DER ZEIT" FÜR DICH, DEINE "LEKTION ZU LERNEN".
DENKE, INSGEHEIM HASST SIE DEN GEDANKEN, DASS IHR MANN DICH ALS SEIN PROJEKT ANGENOMMEN HAT.
SIE MEINT IMMER, ER WÄRE ZU GRÖSSEREM BESTIMMT.
ICH KENNE DICH NICHT. UND DU BEDEUTEST MIR DESHALB AUCH NICHT VIEL.
JEDOCH SCHLAGE ICH NIE EIN MATCH AUS.
PASS AUF DICH AUF. DU HAST MEHR FALSCHE FREUNDE ALS EHRLICHE FEINDE.

STEVIE VAN CRANE


Vincent Craven: "Seltsam - hat NEON LOVE etwa schon die Halle verlassen? Das sieht ihm gar nicht ähnlich."

Mike Garland: "Vielleicht gastiert ein Streichelzoo in der Nähe, den er sich nicht entgehen lassen möchte."

Vincent Craven: "Wenn ich Stevies Verhalten richtig deute, dann hat er NEON wohl über das geplante Match informiert. Damit dürfte der Kampf für den Imperial Impact fix sein!"

Mike Garland: "Eine Menge interessanter Paarungen haben wir da für den PPV bereits.

'Für unsere wohl letzte Show' fügt er in Gedanken hinzu.


------------------ PCWA ------------------

&

präsentieren:

PCWA
Newbie Challenge

Mike Garland: „Die FSP und ATHENA in der PCWA? Was hat diese Einblendung zu bedeuten?“

Vincent Craven: „Ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass man hier eine Ankündigung machen möchte. Azrael Rage hat da anscheinend ein Deal eingefädelt.“

"Freeky People" von den Kidneythieves ertönt, gespannt wird zum Eingang geschaut. Teilweise wirkt das Publikum aber schon kundig, als eine dunkelhaarige Frau, vermutlich, um die 30,  in formaler Business-Kleidung, langer Hose mit zugeknöpftem Blazer und Brille zum Ring wandert. Ihr Blick ist sehr positiv und entspannt, wenn auch zurückhaltend mit Winkzeichen oder Ähnlichem.

Mike Garland: „Da kommt auch schon jemand an den Ring. Eine junge Dame, die mit einem Mikrofon bewaffnet ist.“

Sie ist im Ring angekommen. Bereit zum Sprechen wartet sie kurz, bis die Musik ausgeblendet wird.

Frau: "Meine Damen und Herren, liebe Fans der PCWA, ich möchte mich vorstellen: Mein Name ist Irene Young, ich bin die Leiterin und General Managerin von ATHENA, einer offenen Promotion für Damen-Wrestling."

Vereinzelte Huiui-Pfiffe aus dem Publikum. Ein paar Chauvis hat's halt überall. Young nimmt es gelassen.

Irene Young: "Unsere Idee ist bereits gut 4 Jahre alt und konnte in diesem Jahr endlich vernünftig durchstarten. Denn wir bieten eine Plattform für alle Frauen in dieser Welt des Wrestlings, auf einer eigens für sie reservierten Bühne gegeneinander oder miteinander anzutreten. Dazu veranstalten wir eigene Events, oder aber kommen in die großen Promotions dieser Welt, um Gast-Programme zu erhalten. Und diese Gelegenheit führt mich heute in diese traditionsreiche und honorige Promotion PCWA. Mein Dank gilt daher Mr. Azrael Rage, der ATHENA diese Chance und diese Plattform zu bieten bereit ist. Gemeinsam konnten wir uns sehr schnell einigen, Euch Zuschauern und Fans ein besonderes Programm zu bieten und beim kommenden PPV drei hoffnungsvollen und bisher  recht unbekannten Damen eine Chance in diesem Business zu geben."

Vincent Craven: „Das steckt also hinter der seit einigen Wochen angekündigten Newbie Challenge! Drei Nachwuchswrestlerinnen sollen die Chance ihres Lebens bekommen, veranstaltet von ATHENA, hier unter dem Dach der PCWA!“

Mike Garland: „Dann mal her mit den Mädels.“

Das lassen sich die Angesprochenen nicht zweimal sagen.

Ihre Einzüge sind noch recht farblos, dafür werden für die Zuschauer zuhause einige Basisfakten über den Livestream eingeblendet.

Jane Nelson: „Auf dem Weg zum Ring… aus La Paz, Bolivien… hier ist ‚CHOLITA‘ ESPARANZA GOMEZ DA SILVA!“

Name: ‚Cholita‘ Esparanza Gomez da Silva
Herkunft: La Paz, Bolivien
Größe: 1,72 m
Gewicht: 92 kg

Finishing Move: Bolivia Bomb (Vader Bomb/ Big Splash vom zweiten Seil in der Ecke)
Trademark Moves: Shoulderbreaker, German Suplex, Belly to Belly Suplex, Corner Big Splash, Samoan Back Drop

„WOAAAAAHHHHHH! PLATZ DA, IHR BUBIS!“

Die Erde erzittert fast, als der Vorhang beiseite geht und der Entrance einen echten Brocken einer Frau ausspuckt. Zunächst ist die Cholita nur als Silhouette zu erkennen – als verdammt große Silhouette wohlgemerkt. Erst als sie einige Schritte ins Licht hinaus tritt und dabei zwei Ordner unsanft zur Seite drückt, erkennen wir sie in ihrer ganzen Pracht. Ihren massigen Leib hat die alternde Bolivianerin in ein buntes Kleid mit mindestens drei Unterröcken drapiert. Ihre muskulären Arme mit den prankenartigen Händen erwecken den Eindruck, als könnte sie damit richtig zupacken. Der zylinderartige Hut auf ihrem Kopf wirkt dagegen etwas albern, aber wer würde sich schon trauen ihr das zu sagen?

Mit weit ausholenden Schritten stapft die Cholita zum Ring. Am Tisch der Kommentatoren bleibt sie allerdings unvermittelt stehen und greift nach dem Mikrofon, das Mike in der Hand hält.

Cholita: „HER DAMIT, JUNGCHEN!“

Mike Garland: „Aber…“

Cholita: „WAS?!“

Mike Garland (kleinlaut): „Nichts.“

Sie klettert in den Ring und baut sich dort auf.

Cholita: „MEIN NAME IST ESPARANZA GOMEZ DA SILVA… UND ICH WERDE EUCH ZEIGEN, WOZU EINE ECHTE CHOLITA IN DER LAGE IST!“

Zufrieden steckt sie das Mikrofon wieder weg und lüftet ihren Zylinder, um sich kurz in alle vier Richtungen zu verbeugen. Einige Zuschauer in den ersten Reihen jubeln ihr tatsächlich zu.

Jane Nelson: „Teilnehmerin Nummer zwei…in Begleitung ihres Managers Percival Jackson III… aus Masasi, Tansania… MARA JOHARI!“

Name: Mara Johari
Herkunft: Masasi, Tansania
Größe: 1,83 m
Gewicht: 69 kg

Finishing Move: Uhuru (Superkick)
Trademark Moves: Enzuigiri, Step Up Knee Strike, Dropkicks/ Running Dropkicks aus der Vorwärtsbewegung heraus, Rolling Senton Flip Legdrop, Pele Kick

Jackson gibt mir einen schmerzhaften Stoß in die Seite als Signal dafür, dass es nun Zeit für meinen Auftritt ist. Mein Herz rast förmlich, als ich durch den Vorhang hinaus in die Arena trete. Am liebsten wäre ich sofort wieder zurückgegangen. Das helle Licht, die johlenden Zuschauer und die Kameras überall, die jede einzelne meiner Bewegungen aufzeichnen. Ich kann nicht verstehen, was sie mir zurufen. Sicherlich verspotten sie mich, denn ich bin so anders als sie.

Ich setze meine grimmigste Miene auf, so wie Jackson es mir vorher eingebläut hat. Ja, sie sollen mich hassen. So könne ich mehr Geld für ihn verdienen, zumindest hat Jackson das gesagt. Niemand liebt eine Person wie mich, ungebildet und ohne Manieren. Also sollen sie mich ausbuhen, mich verachten, denn nur dann kann Jackson Geld verdienen. Geld, das ich meiner Mama schicken kann.

Die Worte, die Jackson in das Mikrofon spricht, klingen fremdartig, denn sie sind in der seltsamen Sprache der Leute von hier. Wie kalt und abweisend diese Worte doch klingen.

Jackson: „Mein Schützling Mara Johari hat im dunkelsten Herz Afrikas schon mit Löwen gerungen, Elefanten besiegt und Gorillas das Fürchten gelehrt. Nun ist sie hier in die PCWA gekommen, um eine große Karriere zu starten – erbarmungslos und tödlich wie eine Giftschlange.“

Ein gellendes Pfeifkonzert folgt auf dem Fuße. Jackson wischt sich mit einem Stofftaschentuch den Schweiß von der Stirn und blickt sich mit seinen kleinen Schweinsäuglein um. Die Reaktion der Zuschauer ist wunderbar, genau wie kalkuliert.

Die verdeckten Tränen, die sein Schützling neben ihm nur mühsam zurückhalten kann, sind ihm egal.

Jane Nelson: „Und die dritte im Bunde… aus Shizuoka, Japan… hier kommt ERI OSADA!“

Name: Eri Osada
Herkunft: Shizuoka, Japan
Größe: 1,53 m
Gewicht: 42 kg

Finishing Move: Fujiwara Armbar
Finishing Move II: Standing Moonsault
Trademark Moves: Running Bulldog, Sunset Flip into Schoolgirl Cover, Yakuza Kick, Victory Roll, Leg Lariat

Der Vorhang öffnet sich ein drittes Mal… zumindest für einen kleinen Spalt. Gerade als die Zuschauer sich fragen, ob noch jemand kommt, erscheint vorsichtig der Kopf einer zierlichen Japanerin, die sich mit einer Mischung aus Neugierde und Schüchternheit umblickt. Erst als ihr ein Offizieller von hinten einen leichten Schubs verpasst, stolpert sie in ihrer ganzen Größe auf den Catwalk.

Soweit man bei einer Körpergröße von knapp über 1,50 Metern von ‚Größe‘ sprechen kann. Eri trägt einen karierten Rock, weiße Kniestrümpfe und ein rosa Hello-Kitty-Shirt. Ihre kastanienbraunen Haare trägt sie zu zwei Zöpfen zusammen gebunden, die lustig auf und ab wippen, als sie in Richtung des Ringes hüpft.

Dort bleibt sie erst einmal stehen, als ihr jemand ein Mikrofon in die Hand drückt. Für einen Moment herrscht Stille, während sie rot anläuft. Dunkelrot.

Vincent beugt sich zu ihr herüber.

Vincent Craven: „Du musst schon etwas sagen, Kleine.“

Der Halbjapaner klopft ihr aufmunternd auf die Schulter. Eri kichert verlegen.

Eri: „こんにちは!“

Und das war’s dann auch schon. Schüchtern reicht sie das Mikrofon zurück.

Irene Young: "Hier haben wir also drei neue Gesichter in der Welt des Wrestlings, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Eine von Ihnen wird die ganz große Chance bekommen, sich auf einer ganz großen Bühne zu beweisen, vor Tausenden Fans von PCWA. Wer dies sein wird, entscheidet IHR, liebe Zuschauer und Fans von PCWA!"

Da zeigt sich das Publikum auch recht erfreut.

Irene Young: "Fest steht hingegen bereits die Gegnerin für die von Euch Auserkorene. Und damit es hier eine echte Herausforderung für Diejenige wird, habe ich eine besondere Gegnerin ausgesucht. Sie ist mehrfache FSP und PCP Women's Championesse. Sie kommt aus Frankreich... Meine Damen und Herren: Ophelia!"

LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOVE

LOVELY 2 C U
 

...von Glodfrapp ertönt, die Reaktionen des Publikums sind gemischt. Einerseits verhalten positiv, da Ophelia keine Unbekannte ist, zum anderen aber auch entsprechend dem versnobten Verhalten, was die Gute bekanntlich an den Tag legt.

Und versnobt ist das Stichwort, als die Rothaarige die Bühne betritt. Sie trägt bekanntes weißblaues Kampf-Outfit, das bis auf den braven Ausschnitt und die Arme alles bedeckt, die Beine mit ordentlichem Schlag. Dazu eine extrem pompöse, dicke Sonnenbrille und einer super-fluffige weiß-silbrige Federboa. So stolziert die Gute über die Rampe, feixt sich eins, während sie die Fans links und rechts abwinkend regelrecht auslacht, sich aber kaum mit ihnen beschäftigt. Viel wichtiger ist es ihr, nun auf dem Apron ein gutes Bild abzugeben. Mit einem weiten Schritt schlängelt sie sich durch die Seile in den Ring, schiebt auf ihrem Weg in die Ecke die versammelten Damen mit einer symbolischen Geste von sich, um dann aus das zweite Seil zu steigen, um in ihrer eigenen Pracht zu baden.

Sie steigt vom Seil, ihre Musik verstummt, und sie begibt sich zur Ringmitte, wo sie von Irene Young das Mikro erhält.

Ophelia: "Merci bien, ma chère... Soyez les bienvenus!"

Oja, mit Französisch punktet man gleich mal in so einer Umgebung...

Ophelia: "Enfin, Irene, tu as bien compris qu'est-ce qu'il faut faire pour donner du vrais succes à ATHENA: Tu as choisi MOI, Ophelia pour représenter ta petite promotion... Ca ne m'étonne pas. Clairement, je suis ton SEULE Star!"

Ein schiefer Blick von Irene Young, mit leichtem Kopfschütteln.

Ophelia: "Okay, okay, ich habe verstanden. Ich will Euch alle hier ja nicht komplett überfordern... Aber gut zu wissen, dass ich es jederzeit könnte, hahahahaha...."

Allein mit diesem Kommentar und dem süffisanten Lachen bringt Ophelia wieder mehr Leute gegen sich auf.

Ophelia: "Und so bin ICH es also, der Deine Promotion vertreten darf. Die First Lady von Firestar Pro... Mehr als 200 Tage habe ich den FSP Women's Title gehalten. Du musst ganz schön verzweifelt sein, wenn Du Deinen mit Abstand größten Star dafür aussuchst... Aber das ist Okay, ich kriege das schon hin, dass ATHENA ein Erfolg wird."

Spricht sie und stolziert an der geduldig-sportlich lächelnden Irene Young vorbei zu den drei Herausforderinnen, um sie in Augenschein zu nehmen.

Ophelia: "Aber Dein glückliches Händchen hat Dich leider schnell verlassen... Qu'est-ce que c'est quoi-ca, tabernac!?"

Ganz schön frech gegen gleich 3 Damen so zu sprechen, auch wenn sie womöglich nur erahnen können, was sie gesagt hat. Aber die drei halten sich noch zurück.

Opehlia zieht die Brille ab und wendet sich wieder Young zu.

Ophelia: "Nein, jetzt im Ernst: DAS ist Eure Auswahl? Ein Früchtchen, eine Taubstumme mit finsterem Gesichtsausdruck und... äh... (prüfender Blick zu Cholita)... also da fehlen mir noch die Worte..."

Young verrollt die Augen.

Ophelia: "Soll dieses Match denn wirklich länger als 2 Minuten gehen? Ich habe echt meine Zweifel, ob ich irgendeine dieser drei Wannabes so lange mitziehen kann... Aber weißt Du, Irene, ich mag Dich irgendwie... Und ich will ja, dass Deine kleine Promotion es schafft. Mit mir an der Front kriegen wir das schon hin, und ich werd tun was ich kann, um aus einer der dreien ein Match rauszuholen."

Dann wird es etwas unruhig aus dem Publikum, denn Cholita hat genug gehört, und sich grimmig hinter Ophelia aufgebaut... Die Französin dreht sich und zuckt sofort zurück.

Ophelia: "Mais qu'est-ce que!... Was erlaubst Du Dir? Zurück auf Deinen Platz!..."

Ophelia hält respektvollen Abstand, während Irene Young die aufgebrachte Bolivianerin zügeln kann.

Ophelia: "Also, liebe Fans, es liegt an Euch. Ihr dürft entscheiden, welche dieser drei Karrieren ich beim Imperial Impact vernichten darf, ehe sie überhaupt beginnen konnten, hahahahahaha...."

Ophelia lässt das Mikro fallen und steigt wieder aus dem Ring. Vorm Ring setzt sie sich wieder die pompöse Sonnebrille auf und stolziert wieder zum Ausgang.

 

Vincent Craven: „Das ist also die Newbie Challenge! Eine der drei Neulinge wird beim Imperial Impact also gegen die bekannte FSPlerin Ophelia in den Ring steigen!“

Mike Garland: „Welche das sein wird, das entscheiden die Zuschauer! Die Cholita, Mara Johari oder gar Eri Osada – für eine von ihnen könnte diese Newbie Challenge der Start einer hoffnungsvollen Karriere werden.“

Vincent Craven: „Oder vielleicht auch ein sehr kurzer und sehr peinlicher Auftritt. Das werde wir dann sehen.“

Mike Garland: „Beim Imperial Impact!“


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Dies ist ihr Debüt... MATT MASON... MARIA MASON... zusammen sind sie das HOUSE OF M!"

Für einen Moment herrscht Stille in der Halle, als die Klänge der Musik von House of M das allererste Mal in der zerstörten Halle der PCWA erklingen.

Define your meaning of war 
To me it's what we do when we're bored 
I feel the heat coming out off of the blacktop 
And it makes me want it more 
Because I'm hyped up, outta control 
If it's a fight I'm ready to go 
I wouldn't put my money on the other guy 
If you know what I know that I know

It's been a long time coming 
And the tables' turned around 
Cause one of us is going 
One of us is going down 
I'm not running, it's a little different now 
Cause one of us is going

One of is is going down

Define your meaning of fun 
To me it's when we're getting done 
I feel the heat coming out off of the blacktop 
So get ready for another one 
Let's take a trip down memory lane 
The words circulate in my brain 
You can treat this like another all I'm saying 
But don't cry like a bitch when you feel the pain

It's been a long time coming 
And the tables' turned around 
Cause one of us is going 
One of us is going down 
I'm not running, it's a little different now 
Cause one of us is going

Sie begeben sich ohne große Show zum Ring und wirken Beide sehr konzentriert. Maria lässt es sich allerdings nicht nehmen mit ein paar Fans abzuklatschen, die natürlich bei Ihrem Aussehen anfangen zu pfeifen und zu lechzen. Matt lässt sich gar nicht darauf ein, sondern sieht einfach stur zum Ring.

Vincent Craven: „Sie ist schon ein hübsches Mädel. Habe ich nicht Recht, Mike?“

Mike Garland: „Und wie! Die Dame ist aber nicht nur hübsch, sondern auch bereit für Ihren ersten Kampf und auch die ersten Fans scheinen Sie in Ihr Herz geschlossen zu haben. Sie stellt einen krassen Gegensatz zu Ihrem Bruder dar, welcher nur stur geradeaus sieht und scheinbar nicht wirklich Lust auf diesen Kampf hat.“

Vincent Craven: „Ich glaube, dass er seine Schwester nicht hängen lassen wird. Dafür bdeutet sie ihm einfach zu viel.“

Mike Garland: „Was man nicht alles für seine Familie macht. Das ist wie bei Milton und seinem Dad."

Bevor auch nur Vincent Craven etwas erwidern kann, begeben sich House of M in den Ring. Sie stellen sich in die Ringecke und beide reden kurz konzentriert miteinander während Sie auf Ihre Gegner warten.

Jane Nelson: "Einer ihrer Gegner... aus Long Beach, Kalifornieren... hier ist der ehemalige PCWA Tribune Champion 'SUPERSTAR' ALISTAIR BRUNSWICK!"

Licht aus.
Spot an.

NO respect
 NO loyality
 NO regrets

Zunächst spuckt der Entrance allerdings Cinderella aus. Die Tochter des Teufels trägt ein sündhaft knapp geschnittenes schwarzes Latexkleid. Ihre blasse Haut wirkt im Schein der unzureichenden Beleuchtung noch heller als jemals zuvor als sie auf ihren 12 Zentimeter hohen Absätze zum Ring schreitet. Die Blicke der männlichen Zuschauer fliegen ihr förmlich zu und auch die anzüglichen Rufe sind deutlich zu vernehmen. Sie lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken, denn ihre Gedanken gehören nur einem einzigen Mann. Ihrem Vater.

Cinderella verharrt für einen Moment und winkt dem Eingang zu. Wie auf Befehl öffnet sich der Vorhang ein zweites Mal und nun betritt auch Alistair das Rampenlicht. Wieder trägt er eine einfache dunkle Jeans und ein weißes aufgeknöpftes Rüschenhemd, welches seinen eingeölten stahlharten Muskeln perfekt in Szene setzt. Ein eindeutig weibliches Seufzen und vereinzeltes Kreischen geht durch die Reihen der Zuschauerinnen. Auf seiner Schulter ruht einer der beiden Cotatores Titles. Alistair wirkt deutlich angespannt.

where do i put the shame?
it feels like a broken toy
i can't play with anymore


where do i put the hate?
to a pixilated screen
i can't watch anymore

'Here' von VAST erklingt. Alistair gibt Cinderella noch einen Klaps auf den Po, dann entert er den Ring. Noch immer wirkt er deutlich konzentrierter als sonst, die Rufe um ihn herum scheint er gar nicht zu bemerken. Er weiß genau, dass er heute nicht nur gegen zwei, sondern gleich gegen drei Gegner anzutreten hat. Einer davon ist sein Partner.

all i know is that i'm here
drifting somewhere in the vast
somewhere in eternity
and i never want to leave

Alistair wirft einen Blick in Richtung des Entrances zurück. Dort taucht nun auch Stevie Van Crane in der Arena auf.
Auch wenn er mit den Gedanken nicht richtig bei der Sache ist - er will hier sein, an der Seite seines Freundes.
Er klatscht auf seinem Weg links und rechts ein paar Hände ab.

Und doch sieht er immer Bleed vor sich.
Wie sie sich in ihrem Blut windet.
Und er sieht sich selbst, wie er hinter den Kulissen an den Monitoren steht, den Blick zu Boden gesenkt.
Mit der Entscheidung kämpfend, ihr zu Hilfe zu eilen oder für immer zu verlieren.
Und dieser Kampf war für ihn nicht minder schmerzhaft.

Stevie Van Crane 'erwacht' erst wieder, als sie am Ring angekommen sind.
Hinter Alistair betritt er diesen über die Ringtreppe, schlägt seinem Freund ein paar Mal auf die Schulter.
Und zwingt sich, sie zu vergessen. Zumindest für diesen Moment.

Jane Nelson: "Und sein Partner... aus Sydney, Australien... hier ist BLAKE MILTON!"

Theme by Depeche Mode
REACH OUT AND ↑ CLICK ↑ FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Ein kleiner, kranker Junge
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
betritt das große Rampenlicht.
SOMEONE WHO CARES
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Zwei Securities begleiten ihn
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
zum Schutz der anderen.
SOMEONE WHO'S THERE
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

FEELING UNKNOWN AND YOU'RE ALL ALONE
Er hat Gabriel Lucifer versklavt
FLESH AND BONE BY THE TELEPHONE
und Robert Barker geschlachtet.
LIFT UP THE RECEIVER I'LL MAKE YOU A BELIEVER
 

TAKE SECOND BEST PUT ME TO THE TEST
Die Angst eines Mythos und
THINGS ON YOUR CHEST YOU NEED TO CONFESS
die Sterblichkeit eines Schlächters
I WILL DELIVER YOU KNOW I'M A FORGIVER
kleben an ihm und jeder weiß es.
REACH OUT AND TOUCH FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

REACH OUT AND TOUCH FAITH
Brawlin’ Rumble IX Sieger!
YOUR OWN PERSONAL JESUS

x---x---x---CUT---x---x---x

Als er zum Ring läuft und an Stevie Van Crane vorbeikommt, wirft er ihm ein miXery zu.

Blake Milton: „Ich werde dir überall hin folgen, wenn du dir in Zukunft auch weiterhin die falschen Freunde aussuchst!“

Für eine Millisekunde sieht es so als, würde SVC die Getränkedose zurückwerfen. Das Publikum feuert ihn euphorisch dazu an, aber er kämpft mit sich und besinnt sich auf das, was er letzte Show zu Alistair gesagt hat, während Blake seelenruhig in den Ring klettert. Alistair wirft Stevie einen frustrierten Blick zu. Keiner mag Aphten im Mund. Und keiner mag Blake Milton im Team. SVC zwinkert seinem Kollegen aufmunternd zu und verschenkt das miXery vorbildlich an einen Fan, der ein Schild mit der Aufschrift „aeon-riot-fan“ in den Händen hält.

Blake neigt seinen Kopf leicht zur Seite, in Richtung seines Tag Team Partners und flüstert gespielt enttäuscht.

Blake Milton: „Du hast vorhin einfach aufgelegt… tztztz.“

Brunswick schlägt die Faust in die Handfläche seiner anderen Hand, was die Mason Geschwister sichtlich amüsiert. Kann gut sein, dass sie hier leichtes Spiel haben werden, denn mittlerweile glauben auch sie nicht mehr daran, dass ihnen „Psycho Superstar“ etwas vorspielen.

Maria Mason: „Wie ich bereits vermutet hatte: Beziehungsprobleme.“

Matt grinst.

Mike Garland: „Und da ertönt auch schon der Ringgong und das Match kann beginnen. Referee dieses Kampfes ist übrigens Sven Nitzschke und wir hoffen auf eine spannende Auseinandersetzung!“

Vincent Craven: "Normalerweise würde ich Brunswick und Milton ja als klare Favoriten ansehen... aber die beiden können sich absolut nicht ausstehen, also könnte den Debütanten vielleicht doch die Überraschung gelingen. Teamwork heißt hier das Zauberwort."

Mike Garland: "Azrael Rage hat dieses Match angesetzt, da Alistair und Blake immerhin so etwas wie inoffizielle Cotatores Champions sind. Und auch wenn die Gürtel damit eigentlich gar nicht auf dem Spiel stehen könnten, dürften das die Masons bei einem Sieg wohl kaum daran hindern, sich die Gürtel einfach zu schnappen und sich dann selbst Champions zu nennen."

Vincent Craven: "Das wäre eine wirklich reife Leistung in ihrem allerersten Match hier in der PCWA."

4th Match
Tag Team Match
&
vs.

(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out, Referee: Sven Nitzschke)

Für das House of M startet Matt Mason, während sich die inoffiziellen Cotatores Champions zunächst noch uneinig zu sein scheinen, wer zuerst in den Ring darf. Alistair beendet diese Diskussion noch bevor sie richtig aufkommt, indem er nach Ertönen des Ringgongs einfach als erster in den Ring klettert. Sein Teampartner wirft ihm dafür einen bitterbösen Blick zu. Alistair und Matt jagen direkt aufeinander zu! Lock Up! Matt gewinnt zunächst die Überhand und schickt Alistair mit einem Armdrag zu Boden! Der selbsternannte Superstar will sofort wieder auf die Füße kommen, aber sein Gegner versucht einen Ankle Lock anzusetzen! Damit aber kennt Alistair sich als passionierter Ringer besser aus und kontert. Er entwischt seinem Kontrahenten, springt wieder auf die Füße und versucht Anlauf zu nehmen. Schnell federt er sich in die Seile. Matt aber geht zu Boden, Brunswick springt drüber und geht auf der anderen Seite in die Seile! Er läuft auf den Neuling zu! Der geht runter zum Back Body Drop!

Vincent Craven: „Aber Alistair erkennt das und springt über ihn drüber! Sofort stoppt der ehemalige Tribune Champion ab und dreht sich herum! Matt fährt auch herum!“

Mike Garland: “Schöner Front Slam von Alistair! Matt aber taucht zur Seite weg und schickt seinen Gegner mit einem Fußfeger auf die Matte!“

Vincent Craven: „Ein herrlicher Konter vom Debütanten! Alistair kommt wütend wieder hoch! Running Clothesline!“

Mike Garland: „Nein! Matt springt auf ihn zu und verwandelt Alistairs Aktion in einen Northern Lights Suplex! Er kann den Cotatores Champ zu Boden ziehen! Das erste, frühe Cover!“

EINS!

ZWEI!

NEIN! KICK OUT!

Alistair stößt Matt von sich und springt zurück in den Stand! Im letzten Moment. Blake Milton war bereits über das oberste Ringseil gesprungen und wird nun erst einmal von Referee Sven Nitzschke wieder zurück geschickt.  Wütend brüllt er auf seinen Teampartner ein und wirft diesem einige Worte an den Kopf, die ich an dieser Stelle kaum wiederzugeben wage. Aber auch im Ring geht die Action direkt weiter: Blitzschneller Side Headlock Takedown von Matt! Er schleudert Alistair zu Boden und hält ihn noch etwas im Headlock! Alistair aber wehrt sich und setzt ein paar Fists in die Rippen von Matt! Dieser muss notgedrungen loslassen! Diese Chance nutzt Alistair sofort. Er umschließt den Oberkörper seines Gegners mit den Armen und reißt ihn über sich – German Suplex! Krachend landet Matt auf dem Ringboden, kann sich aber mit einem beherzten Griff in die Seile erst einmal retten.

Vincent Craven: „Als fairer Sportsmann gibt Alistair ihm natürlich die Chance, sich erst einmal wieder aufzurappeln.“

Mike Garland: „Sein Teampartner Blake Milton scheint wirklich versessen darauf zu sein selbst in den Kampf einzugreifen. Er streckt Alistair die Hand zum Abklatschen entgegen, aber dieser schüttelt nur entschieden den Kopf.“

Vincent Craven: „Blake Milton kann es kaum fassen. Haareraufend und fluchend muss er erst einmal draußen bleiben.“

Beide sind nun wieder auf den Beinen. Matt Mason wirft sich in die Ropes! Sein Flying Forearm streckt den selbsternannten Superstar erneut nieder. Matt will nachsetzen! Schneller Axe Kick gegen Alistair! Momentan läuft es nicht gut für Brunswick! Matt Mason kann ihn nach oben ziehen und in seine heimische Ringecke whippen! Alistair kracht in die Turnbuckles! Matt jetzt mit dem Wechsel mit Maria Mason! Maria springt übers Top Rope in den Ring! Und es setzt eine Serie von Kicks in der Ringecke gegen Brunswick! Drüben wird Milton immer ungeduldiger. Maria schnappt sich Alistairs Arm und will ihn in die gegenüberliegende Ecke whippen! Aber Alistair hält sich am Rope fest! Er zieht stattdessen Maria zu sich heran!

Vincent Craven: „Für einen Moment scheint er sich unschlüssig darüber zu sein, ob er hier im Ring eine Frau tatsächlich schlagen darf.“

Mike Garland: „Stattdessen beugt er sich blitzschnell nach vorne und gibt ihr einen Kuss auf die Wange! Maria scheint irritiert…“

Vincent Craven: „Aber Alistair wäre nicht Alistair, wenn er diesen Kampf nicht ernst nehmen würde. Nelson Suplex gegen Maria Mason!“

Mike Garland: „Töhö. Er legt sie eben doch flach.“

Vincent Craven: „Maria Mason will eine Wrestlerin der PCWA sein, also muss sie auch einstecken wie eine.“

Double Leg Takedown von Alistair gegen Maria! Er ist ihr kräftemäßig doch weitaus überlegen und genau diese Karte spielt er jetzt auch aus. Maria Mason ist jedenfalls auf dem Boden, Alistair hält sie in einem Sleeperhold. Maria fuchtelt mit den Armen, aber sie kann sich einfach nicht befreien. Brunswick sieht hinüber zu Milton, der ihn mit seinen großen hellen Augen ansieht, in denen eine Mischung aus Zorn und Hilflosigkeit zu erkennen ist. Alistair dreht Maria so, dass ihre Schultern auf der Matte liegen… sofort eilt Sven Nitzschke herbei und zählt das Cover!

EINS!

ZWEI!

NEIN! REVERSAL!

Mike Garland: „Unglaublich! Maria Mason hat Alistair zum Small Package eingerollt und drückt nun dessen Schultern auf den Boden! Sven Nitzschke zählt nun das Cover für anstatt gegen sie an!“

Vincent Craven: „So schnell kann sich das Blatt wenden!“

EINS!

NEIN! KICK OUT!

Mike Garland: „Aber da kommt Alistair doch leicht wieder heraus. Aber er merkt, dass er bei dieser Gegnerin doch sehr auf der Hut sein muss!“

Brunswick zieht Maria wieder nach oben! Er will in Richtung der Seile gehen, aber Maria drückt ihn mit einer überraschenden Drehung in die Ecke! Und da...

*klatsch*

... ist der Wechsel. Blake Milton hat Alistair einfach seine Hand auf den Rücken geschlagen und der Referee erkennt das als regulären Wechsel an! Alistair kann es kaum fassen, aber er wird nach draußen geschickt, während Blake in den Ring klettert.  So, nun wird es interessant! Wie werden sich diese beiden gegenüber verhalten? Wird Blake Milton tatsächlich gegen eine Frau vorgehen?

Mike Garland: „Haha, jetzt kann Blake endlich einmal beweisen, ob er mit Frauen umgehen kann.“

Vincent Craven: „Mach dich nicht über ihn lustig. Nur, weil er… noch etwas unerfahren in dem Bereich ist, musst du ihn nicht verspotten. Und was das Ringkönnen angeht, reden wir hier immerhin von unserem aktuellen Brawlin‘-Rumble-Sieger.“

Mike Garland: „Gegen den NEON LOVE vermutlich wie ein Playboy wirkt, wenn es um ein Date geht.“

Maria Mason taxiert Blake Milton mit ihren Blicken! Sie wartet wohl auf den gescheiten Augenblick für einen Angriff! Blake Milton lässt sie nicht aus den Augen, wartet aber erst einmal ab. Es ist unschwer zu erkennen, dass nun ein Angriff erfolgen soll. Ohne sich von der Stelle zu rühren, wartet Blake Milton bis zum letztmöglichen Moment. Erst dann weicht er der heranstürmenden Maria geschickt aus und bekommt diese auch direkt zu packen! 720° DDT! Gleich mit seiner ersten Aktion setzt Blake Milton hier ein deutliches Zeichen! Hart knallt sie auf die Matte, das hat sich Maria Mason wohl ganz anders vorgestellt. Mit in die Hüfte gestemmten Händen wartet Blake Milton geduldig, bis sie sich wieder aufrappelt. Blake streckt ihr sogar die Hand entgegen, die Maria allerdings nicht annimmt. Enttäuschung macht sich in Blakes Gesicht breit. Er hechtet nach vorne und bekommt sie tatsächlich zu fassen. Neck Snap! Maria stürzt zu Boden und Milton ist sofort bei ihr! Ohne besondere Rücksicht zieht er sie nach oben und schickt sie in die Seile!

Vincent Craven: „Vertical Elbow von Milton! Diesmal taucht allerdings Maria drunter ab, greift zu und zieht Milton rücklings zum Cover runter!“

Mike Garland: „Aber sofort der Kickout des Security-Chefs! Beide springen auf die Beine! Lock Up!“

Vincent Craven: „Milton gewinnt die Oberhand und zieht den Headlock an! Maria Mason schickt ihn aber ab in die Ropes!“

Frankensteiner von Maria Mason gegen Blake Milton! Wunderschön gemacht! Maria kommt sofort wieder hoch und streckt ihrem Bruder Matt die Hand zum Wechsel hin, der schlägt ein und steigt in den Ring... ein Kick in den Magen gegen Milton... und ein wunderschöner Enzugiri! Blake Milton taumelt zurück... wird aber von einem schnellen Belly To Belly Suplex umgerissen! Double Knee Drop direkt auf die Brust! Und das Cover!

EINS!

ZWEI!

DR... KICK OUT!

Mike Garland: „Holla die Waldfee. Das war aber wirklich knapp. Matt geht hier wirklich aggressiv an die Sache heran.“

Vincent Craven: „Nur so kann man in der PCWA bestehen.“

Schnell springt der Security-Chef wieder auf... Milton schnellt mit einer Clothesline vor, Matt tritt aber zur Seite und packt von hinten zu... Back Side Slam! Gut durchgezogen, er schnappt gleich weiter... German Suplex! Und Matt will nicht lange fackeln. Er packt Blake Milton am Nacken, zieht ihn in seine Ecke... der Wechsel mit seiner Schwester Maria! Die steigt sogleich auf die Seile, Matt setzt eine Powerbomb an... durchgezogen! Maria Mason springt ab... Asai Moonsault! Es folgt direkt das Cover!

EINS!

ZWEI!

DR.... NEIN!

Vincent Craven: „KICKOUT VON MILTON! Spät, aber ohne viele Probleme!“

Beide Kontrahenten stehen wieder. Maria will einen Griff ansetzen, aber Blake ist geschickter und bekommt sie zu fassen. Double Knee Chinbreaker! Er erwischt Maria zwar nicht voll, verschafft sich damit aber erst einmal einen Vorteil. Blake Milton lässt einen Whip-In gegen Maria folgen, aber die kann unter der Clotheline abtauchen und federt mit Schwung ins Seil um Milton mit einer Headscissor zu überraschen! Sven Nitzschke muss schon wieder einen Pinfall zählen!

EINS!

ZWEI!

KICK OUT!

Maria setzt mit Tritten gegen den Kopf nach und whipt erneut ins Seil um einen Elbow Drop folgen zu lassen.

Mike Garland: „Maria setzt nach und zeigt dass sie nicht so einfach zu schlagen ist! Da hat Blake schon einen Moment das Heft aus der Hand gegeben. Maria begibt sich nun in eine neutrale Ringecke und wartet darauf das sich der Gegner wieder erhebt.“

Vincent Craven: „Blake Milton ist aber wieder auf den Beinen und schon sprintet Maria heran und zeigt einen Dropkick in den Rücken von Blake Milton!“

Maria begibt sich langsam auf das Top Rope und will eine High Flying Aktion zeigen. Allerdings hatte Blake Milton dadurch genug Zeit sich wieder zu erheben und er federt ins Seil! So landet der weibliche Part von House of M hart mit den Geschlechtsteilen auf dem Seil.

Vincent Craven: „Maria wird zur Powerbomb ausgehoben…“

Mike Garland: „Kontert mit einem DDT! Die Dame kontert gegen den Bezwinger des Schlächters mit einem DDT!“

Vincent Craven: „NEIN! REVERSAL! BLAKE MILTON KONTERT DEN KONTER!“

Maria Mason wechselt wieder und schickt erneut Matt rein! Milton jagt bereits auf ihn zu, gegen einen Mann als Gegner scheint er weniger Hemmungen zu haben als gegen Maria. Aufprall in der Ringmitte! Double Dropkick! Beide erwischen sich gegenseitig! Und beide sind ebenso schnell wieder auf den Beinen! Milton mit einem feinen Reverse in den Magen von Matt! Und ein weiterer gegen das Kinn schickt den Neuling auf die Matte! Sofort entert Milton das Top Rope! Flying Elbow! Und der sitzt exakt an der Stirn von Matt! Außerhalb des Ringes klatscht Stevie Van Crane anerkennend in die Hände, während Alistair nur sachte nickt. Blake Milton hat noch lang nicht genug! Er zieht Matt hoch, Whip In in seiner Ringecke!

Mike Garland: „Und Matt Mason prallt dort genau gegen Alistair, der für einen Moment nicht aufgepasst hat! Alistair wird vom Apron geschleudert, aber auch Matt Mason geht im Ring zu Boden!“

Vincent Craven: „Das sah wirklich nicht nach Absicht aus. Blake Milton wirkt sogar etwas erschrocken.“

Mike Garland: „Das sieht Alistair ganz anders. Wutentbrannt will er in den Ring stürmen, aber Stevie hält ihn zurück.“

Milton rammt dem in der Ringecke sitzenden Matt nochmal das Knie vors Gesicht und will ihn dann zu sich ziehen, aber in diesem Moment spürt er, wie ihn etwas am Bein festhält. Als er den Blick senkt, sieht er seinen Teampartner, der ihn am Bein festhält. Referee Sven Nitzschke sieht das als Cover an! Alistair sagt etwas zu Milton und dieser scheint für einen Moment unschlüssig. Dann aber entschließt er sich wohl doch, den Anweisungen seines Teampartners zu folgen… und wir sehen einen Double Team Move von Alistair und Blake! Brunswick whippt Matt in die Ropes, Milton lauert derweil! Alistair fängt Matt ab, dreht ihn herum! Krachender Spinebuster mit folgendem Double Foot Stomp Blake Milton! Perfekt umgesetzt! Stevie feuert die beiden an. Das könnte es schon sein! Alistair mit dem Cover gegen Matt!

EINS!

ZWEI!

NEIN!

Mike Garland: „Da ist Maria Mason und zieht Alistair gerade noch so von Matt Mason herunter!“

Vincent Craven: „Nicht so ganz die feine Art, aber der Zweck heiligt ja manchmal die Mittel!“

Der Ref schickt Maria sofort wieder aus dem Ring.. Alistair befördert derweil Matt mit einem über die Seile und folgt ihm direkt! Das Superstar reißt beide Arme in die Höhe und lässt sich kurz von seinen Fans Superstars feiern. Teddybären und rosa Büstenhalter fliegen ihm entgegen, letztere mit verboten kleiner Körbchengröße. Schließlich zieht er Matt nach oben und geht auf den Kommentatorentisch zu.

Mike Garland: „Vorsicht! Das ist nur ein wackeliger Tapeziertisch und das Equipment geliehen!“

Vincent Craven: „Wir halten besser einmal alles gut fest hier.“

Beide steigen auf den Tisch und Brunswick verpasst ihm eine Powerbomb. Der Tisch bricht entzwei, der selbsternannte Superstar erhebt sich aus den Trümmern.

Alistair: „Setzt den einfach auf meine Spesenrechnung, Jungs.“

Alistair schnappt sich Matt und rollt ihn zurück in den Ring. Siegessicher stellt er einen Fuß auf Matts Brust. Ist das das Cover? Nein! Matt rollt Alistair ein! Da hat er sich ein paar Kraftreserven aufgespart! Alistair kickt aber sofort wieder aus und kommt auf die Beine! Aber diesmal ist der Neuling schneller! Shining Wizard! Matt scheint jetzt aufzudrehen! Er schnappt sich Alistair energisch und hakt dessen Kopf unter! Er hebt ihn aus! Krachender Brainbuster! Sofort ist Matt auf dem Top Rope! Er wartet, bis sich Brunswick taumelnd erhoben hat, dann springt er mit aller Kraft ab! Dropkick gegen Alistair! Der ehemalige Tribune Champion wird von den Beinen gerissen! Matt mit dem Cover!

EINS!

ZWEI!

NEIN!

Vincent Craven: „Diesmal macht Milton den Save! Er zieht Matt Mason einfach von seinem Teampartner herunter!“

Mike Garland: „Sven Nitzschke macht sofort deutlich, dass er bei einem erneuten Eingreifen sofort die Disqualifikation aussprechen wird. Blake Milton blickt fast ein wenig schuldig.“

Vincent Craven: „Dabei geht es ihm doch eigentlich nicht um seinen Teampartner, sondern vielmehr um die Cotatores Titles. Als Geschenk von seinem Dad sind die ihm weitaus mehr wert als Alistairs Gesundheit.“

Mike Garland: „Ein Disqualifikation ist ihm in diesem Fall auch recht egal. Auch wenn es sich bei den Cotatores nicht um offizielle Titel handelt so würden doch bei einem Titelkampf die normalen Regeln gelten. Und die besagen immer noch, dass Titelgürtel nicht bei Disqualifikationen wechseln.“

Vincent Craven: „Inoffiziell oder nicht… hier geht es auch ums Prinzip. Und wenn Blake und Alistair diesen Kampf verlieren, dann wären sie nach ihrem eigenen Verständnis auch nicht mehr inoffizielle Champions.“

Matt zieht ungeachtet dessen Alistair wieder hoch! Ab geht’s für Kaifornier in die Ringecke! Matt nimmt Anlauf und jagt hinterher! Und er speart Alistair in die Turbbuckles! Wechsel mit seiner Schwester! Maria springt in den Ring, wo Matt derweil Alistair aus der Ecke zieht! Matt nimmt Alistair! Hoher Flying Clothesline gegen den ehemaligen Tribune Champion! Alistair wird von Matts Schultern gerissen! Maria gönnt dem Superstar keine Verschnaufpause und zieht ihn wieder auf die Beine! Alistair scheinen langsam die letzten Reserven auszugehen! Maria Mason kickt Alistair dorthin, wo es kein Mann gern sieht! Sofort schnappt sie sich die Beine ihres Gegners! Ansatz zum Sharpshooter! Und den zieht sie auch durch! Sie lehnt sich mit voller Kraft in diesen Submission Hold! Muss Alistair jetzt aufgeben?!? Er liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Matte! Stevies Anfeuerungsrufe von draußen gellen durch die Halle, während Blake vor Entsetzen erstarrt ist.

Vincent Craven: „Noch hält Alistair durch! Aber Maria Mason gibt nicht nach! Alistair versucht mit letzter Kraft nach vorn zu kommen!“

Mike Garland: „Aber das rettende Seil ist noch ein oder zwei Armlängen entfernt. Da ist noch viel zu tun!“

Vincent Craven: „Alistair kämpft! Er reckt sich, während der Schweiß über sein Gesicht strömt! Maria kämpft ebenfalls – um den Hold nicht nachgeben zu müssen! Das Superstar gewinnt allerdings Zentimeter für Zentimeter!“

Mike Garland: „Er könnte schon längst die ihm entgegen gestreckte Hand von Blake Milton zu fassen bekommen, aber er ignoriert sie einfach und will sich in die Seile retten!“

Vincent Craven: „Jetzt ist er in den Ropes! Maria Mason muss loslassen! Der Ref weist sie jetzt an! Und sie löst jetzt auch den Sharpshooter!“

Aber Alistair ist gezeichnet. Völlig fertig liegt er an den Seilen! Stevie feuert ihn von draußen an! Alistair zieht sich an den Seilen nach oben! Aber da ist schon Maria! Sie zieht Alistair an der Schulter herum! Fists gegen die Stirn! Sie greift seinen Arm und zeigt einen Whip Inn! Aber Brunswick macht ein Reversal daraus! Olympic Slam! Maria wird auf die Ringmatte geschleudert und landet unsanft auf dem Kopf! Vollkommen ausgeknockt bleibt sie erst einmal dort liegen, wie eine einzige Aktion das Blatt doch wenden kann! Matt klopft wild auf das Polster der Ringecke und will seine Schwester, die nur wenige Zentimeter von ihm entfernt liegt, mit ihm zu wechseln. Diese erhebt sich benommen und schwerfällig und sieht sich kurz um. Ein Hechtsprung reicht und Matt Mason übernimmt wieder das Geschehen!

Vincent Craven: „Jetzt ist der Bruder wieder im Ring und geht mit einem harten Lariat gegen Alistair Brunswick vor!“

Mike Garland: „Faustschlag gegen Blake Milton, welcher sich erst mal vom Apron verabschiedet! Der Junge scheint keinen Respekt zu haben!“

Vincent Craven: „Noch ein Lariat gegen Alistair Brunswick! Matt Mason ist ausgeruhter als sein Gegner und setzt Alistair zu! Superkick gegen Brunswick!“

Alistair wird zurück geschleudert und taumelt in die Ringecke! Mehr zufällig als beabsichtigt wechselt er dabei mit seinem Partner Blake Milton. Der springt sofort über das Top Rope in den Ring! Matt kann den kurzen Moment zur Erholung nutzen und sammelt Kraft. Er erhebt sich sehr schwerfällig und wankt auf Blake Milton zu. Dieser bemerkt es und es setzt Faustschläge auf beiden Seiten. Beide taumeln, aber keiner fällt! Ein harter Kick in den Magen folgt, allerdings kann Matt ebenfalls Blake in den Magen treten. Ein harter Schlag von Blake folgt und Matt Mason taumelt zurück.

Mike Garland: „Matt taucht unter der Clotheline weg und kontert mit einem Full Nelson Slam!“

Vincent Craven: „Beide liegen für einen Moment auf der Matte und ringen nach Luft. Jedoch kommen Beide langsam wieder auf die Beine. Beide knien voreinander und verteilen sich gegenseitig klatschende Ohrfeigen!“

Trotz dieser Ohrfeigenwelle schaffen es beide Akteure wieder auf die Beine zu kommen. Blake landet dann lieber einen Faustschlag, was Matt Mason mit einem Kung Fu Tritt in die Kniekehle beantwortet. Der Ringrichter ermahnt den männlichen Part von House of M, was diesen nicht sonderlich zu beeindrucken scheint. Sofort folgt ein Faustschlag und er treibt Blake Milton in die Ecke zu seiner Schwester. Der Wechsel klappt und Maria umklammert Blake Milton, während Matt einige Schritte weggeht. Es hagelt einen Superkick von Matt, während im gleichen Moment Maria den, für einen Mann, ziemlich leichten Milton mit einem German Suplex auf die Matte befördert!

Vincent Craven: „M Plex! Schöner Move der Geschwister, was auch ein Pinfallversuch der Geschwister mit sich bringt…

EINS!

ZWEI!

DR... SHOULDER UP!

Mike Garland: „Das war wohl nix! Blake Milton reißt die Schulter hoch und somit geht das Match weiter!“

Matt wechselt seine Schwester Maria ein. Gemeinsam versuchen sie eine Double Clothesline, aber Blake kann sich darunter hinweg ducken! Matt muss den Ring verlassen, somit kommt es zum erneuten Aufeinandertreffen von Blake Milton und Maria Mason! Beide jagen aufeinander zu! Lock Up in der Ringmitte! Elbow von Maria Mason gegen Miltons Kopf! Im Gegenzug ein Headbutt von Milton, der Maria zurücktreibt! Blake Milton mit dem SIDEKICK gegen Marias Schulter! Diese wird zur Seite geschleudert! Aber sie steht noch und wird auch nicht aufgeben! Sie geht in die Ropes und kommt mit Fullspeed aus den Seilen! Flying Clothesline! Milton taucht ab! Maria fliegt ins Leere, rollt sich aber geschickt auf der Matte ab und springt auf die Füße! Running Dropkick von Maria Mason! Milton wird mit voller Wucht erwischt und zurück geschleudert! Aber auch er rollt sich nach hinten über die Schulter ab und kommt wieder hoch! Dennoch hat der Dropkick sicher Spuren hinterlassen! Maria Mason jagt erneut auf ihn zu! Forearm gegen die Stirn von Milton! Der hat gesessen! Blake Milton wird in die Ringecke getrieben! Maria Mason ist da! Sie wechselt ihren Bruder ein und hebt Blake mühsam an! Was hat sie vor? Sie hakt Miltons Kopf unter!

Vincent Craven: „Ansatz zum ‘WELCOME TO THE HOUSE OF M’, Dem Finisher von Matt und Maria Mason!”

Mike Garland: “Eine Kombination aus Double Underhook Implant DDT und 450 Splash Combination!

WELCOME TO THE HOUSE OF M!

Vincent Craven: „UND DER SITZT! BLAKE MILTON WIRD ZU BODEN GESCHLEUDERT!“

Mike Garland: „DER BRAWLIN‘-RUMBLE-SIEGER LIEGT AM BODEN! ABER ER GIBT NICHT AUF! Was sind das nur für Kräfte, die diesen jungen Burschen antreiben?“

Vincent Craven: „Er will dieses Match und das Geschenk seines Dads einfach nicht verlieren. Nur noch das scheint ihn anzutreiben! Auf allen vieren kriecht er ein wenig voran. Blut rinnt ihm über die Stirn, macht ihn nahezu blind. Maria und Matt sehen sich dieses merkwürdige Schauspiel entsetzt an.“

Mike Garland: „Da macht sich ihre Unerfahrenheit ein wenig bemerkbar. Alte Ringhasen hätten diesen Moment sofort genutzt und das Cover angebracht.“

Vincent Craven: „Da! Alistair bekommt seinen Teampartner zu fassen und wechselt sich selbst ein!“

Mike Garland: „Er springt in den Ring, während Blake Milton zusammenbricht… NEIN! BLAKE HAT SICH AUF ALISTAIR GESTÜRZT!“

Vincent Craven: „WAS IST DENN NUN LOS? WIE EIN BERSERKER PRÜGELT BLAKE MILTON AUF ALISTAIR EIN!“

Blake Milton: „Die Titel gehören MƎIИƎM ⱭAⱭ! Ich will nicht, dass ⱭU sie verlierst!“

Mike Garland: „DIE BEIDEN STÜRZEN ZUSAMMEN AUS DEM RING! BLAKE SCHEINT WIE BESESSEN! BLUT UND TRÄNEN LAUFEN IHM ÜBER DAS GESICHT, ABER ER SCHLÄGT WILD AUF ALISTAIR EIN!“

Vincent Craven: „Und Referee Sven Nitzschke zählt die beiden an!“

… 10 …

… 9 …

… 8 …

Alistair wehrt sich gegen die heftigen Schläge seines eigenen Teampartners, aber dieser scheint wie von Sinnen. Die beiden prallen gegen die Ringabsperrung, die scheppernd zu Boden gerissen wird.

… 7 …

… 6 …

… 5 …

Alistair versucht sich zu befreien, aber Blake hält ihn in einem festen Würgegriff. Er bekommt keine Luft mehr und so greift Alistair nach dem nächstbesten, was er erreichen kann. Einem Klappstuhl. Er holt mit der Hand aus, aber plötzlich spürt er, wie jemand den Stuhl fest hält.

… 4 …

… 3 …

Stevie Van Crane hat die beiden erreicht. Er reißt Alistair den Stuhl aus der Hand. Entsetzt blickt Alistair hoch. Nun auch noch du, Stevie? Dann aber packt sein Freund sich den tobenden Milton und zieht ihn von Alistair herunter.

… 2 …

Taumelnd kommt Alistair wieder auf die Beine. Das Anzählen des Referees scheint Meilen entfernt zu sein. Mit einem Hechtsprung will er den Ring erreichen.

… 1 …

… aber… er kommt zu spät! Sven Nitzschke lässt das Match abläuten.

AUS! AUS! AUS! DAS MATCH IST AUS!

Jane Nelson: „Die Sieger dieses Matches nach 13:50 Minuten durch Auszählen: HOUSE OF M!“

Fassungslos blickt Alistair auf die feiernden Masons im Ring. Die Kamera fängt sein Gesicht in Großaufnahme ein. Seine Lippen bewegen sich leicht, als spräche er zu sich selbst. Leise können wir seine Stimme hören.

Alistair: "Blake Milton... wir sehen uns beim Imperial Impact... und dann wird abgerechnet."

Mike Garland: „Die Neulinge schaffen tatsächlich die Sensation und besiegen Blake Milton und Alistair Brunswick!“

Vincent Craven: „Woran diese allerdings auch eine große Mitschuld tragen. Dieses Team hat von der ersten Minute an nicht funktioniert, das hat man deutlich gemerkt.“

Mike Garland: „Ihre Cotatores Titles haben die beiden verteidigt, dieses Ziel haben sie zumindest erreicht.“

Vincent Craven: „Stevie und die Securities haben große Mühe, die beiden Streithähne zu trennen und vom Ring wegzuschaffen. Wir sehen Maria und Matt Mason noch ein wenig beim Feiern zu bevor wir wieder in den Backstage-Bereich geben.“


------------------ PCWA ------------------

Irgendwo, in einem der kleinen Waldstücke auf dem ehemaligen PCWA-Gelände, streift NEON umher. Er scheint etwas zu suchen. Er schaut sich um. Schaut hinter jeden Baum. Doch was immer er auch sucht, was immer er auch zu finden hofft, es scheint hier nicht zu sein. Nicht hinter einem Baum und auch unter keinem Stein, sondern irgendwo verschwunden in der schwarzen Nacht. Das einzige, was da ist, ist der Wind, das himmlische Kind, das ihm leise zuzuflüstern scheint.

I know
Where you stand
Silent
In the trees

Plötzlich sieht er etwas. Etwas leuchtet, irgendwo zwischen den Bäumen. NEON hält inne. Seine Augenlider zucken. Was das wohl ist, was dort leuchtet, am Ende seines Weges? Wartet dort die Wahrheit… oder ist es doch nur eine Lüge? Wortlos bewegen sich seine Lippen.

And that's
Where I am
Silent
In the trees

Mit zaghaften Schritten macht er sich auf den Weg. Das Licht zieht ihn wie magisch an. Er scheint zu wissen, dass jemand auf ihn wartet. Dass jemand ihn braucht. Tief in seinem Herzen, da spürt er es. Irgendwo, verborgen zwischen den Bäumen, da steht jemand, der die Antworten kennt. Doch NEON kennt die Fragen nicht. Noch nicht. Endlich erkennt er etwas. Aber es ist nicht das, was er erwartet hatte. Falls er etwas erwartet hatte. Es ist nur ein Schwarm Glühwürmchen, die miteinander tanzen. Sie tanzen so wild, so zügellos, dass ihre leuchtenden Hinterteile zu einem grellen Licht verschwimmen. NEON legt den Kopf schräg und versucht, es zu erkennen.

Why won't you speak?
Where I happen to be
Silent
In the trees
Standing cowardly

Ein Lächeln ziert plötzlich seine spröden Lippen. Vor seinen Augen verschwimmt das Licht und zeichnet Konturen in die Dunkelheit. Erst verschwommen, doch dann schlagartig zu erkennen. Vor ihm, in der Nacht, werden abertausende Glühwürmchen zu einem Gesicht, dem Gesicht eines traurigen japanischen Mädchen. Schwarze Haare hängen ihr wirr ins Gesicht, einzelne Strähnen scheinen von Glühwürmchen getragen zu werden. Das Kind, es hat keinen Körper, keinen Rumpf, nicht einmal einen Hals. Es schwebt einfach so da. Doch wer ist dieses Gesicht? Wer ist dieses japanische Mädchen?

I can feel
Your breath
I can feel
My death

Wie ein Kind, das nach seinem Teddy greift, streckt NEON behutsam die Hand aus. Er will das Gesicht berühren, doch er hat Angst, dass er es zerbrechen könnte, so fragil, so verletzlich sieht es aus. Aber er muss es trotzdem berühren. Er muss wissen, was das alles zu bedeuten hat. Doch seine Hände greifen ins Nichts. Alles wird schwarz. NEON fühlt, dass er fällt. Tiefer und tiefer. Hinaus aus seinem Traum. Doch dieses Gesicht, es hat sich in sein Hirn gebrannt. Es folgt ihm, hinaus aus seinem Traum.

I want to know you
I want to see
I want to say
Hello

Er reißt die Augen auf und findet sich in seiner Umkleide wieder. Er hat nur geträumt, oder etwa nicht? Ein Schatten fällt auf ihn hinab. NEON schaut zur Seite und schaut direkt in das verheulte Gesicht eines japanischen Mädchens, das neben ihm auf allen Vieren hockt. Sein Blut gefriert als es, das Gesicht aus seinem Traum, endlich spricht.

???: „Hello!“

NEON will etwas sagen. Will wissen, was passiert ist. Will wissen, wer da neben ihm hockt. Die Drogen tanzen durch sein Hirn. Sein Herz pocht wie wild. Doch noch bevor er seine Lippen auch nur bewegen kann, drückt das Mädchen ihm einen Zeigefinger auf den Mund.

???: „Hush, hush, don’t speak!“

Der kleine Mann schweigt. Streckt langsam die Hand zu diesem Gesicht. Wenn es schon im Traum nicht funktioniert hat, dann hat es jetzt zu klappen. Er muss es einfach berühren. Vorsichtig streicht sein Finger über die Wange des Mädchens. Ihre Haut fühlt sich komisch an. Ihre Haut fühlt sich tot an. Wie Gummi. Ihre Haut fühlt sich an…wie eine…wie eine Maske. Das kleine Mädchen greift nach der Hand von NEON, hält sie fest, so fest, will sie nie mehr loslassen und drückt seine Wange in seine Handinnenfläche.

???: „Sag, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein, mit dem kleinen schwarzen Käppelein?“

NEON versucht, seine Hand wieder von dem Gesicht des japanischen Mädchens zu entfernen, schließlich ist es seine Hand. Doch der Griff des traurigen Kindes wird stärker. Fast zu stark für ein Kind. Wäre NEON nicht so euphorisch wegen des Drogenrausches, würde er es mit der Angst zu tun bekommen. Doch so entfährt ihm nur ein debiles Lächeln.

NEON: „Sag mir, wer bist du?“

Das Mädchen drückt abrupt die Hand von Lawrences Stiefsohn weg und wirft den Kopf in den Nacken. Wild fliegen die schwarzen Haare in ihr Gesicht, als sie sich wieder NEON zuwendet. Langsam kriecht sie noch näher auf NEON zu, drückt mit den abgestützten Armen ein wenig den Oberkörper hoch und zieht die Schultern nach oben. Sie wirkt verängstigt, ganz eingeschüchtert.

???: „Manchmal bedarf es einer Lüge, damit die Wahrheit an die Oberfläche kommt. Folge mir und du wirst all die Antworten finden, die du brauchst, um zu erkennen, wer ich bin und um zu erkennen, wer du bist, wer du immer warst und wer du einmal sein wirst. Folge mir -  und ich bringe dir deine Träume in Ordnung.“

 

Das Männlein dort auf einem Bein

Dieses Männlein wird es bei

ImpeЯial Impact

sein

???

??

!


------------------ PCWA ------------------

Kein Theme.

Keine Ankündigung.

Keine Pyros.

Für all das ist kein Geld da.

Zudem braucht er das nicht.

Seine Präsenz ist genug.

 

Azrael Rage

 

Eiligen Schrittes geht er zum Ring.

Sonnenbrille im Gesicht.

Anzug am Körper.

 

So betritt er den Ring über die Treppe. Die Fans empfangen ihn mit einem warmen Buh – und Pfeifkonzert, aber er hat sich längst daran gewöhnt, dass das Fußvolk für ihn Abscheu empfindet. Das ist die Rolle, die sie ihm zugetragen haben, und wie alles in seinem Leben wird er auch diese mit Leidenschaft ausfüllen. Dennoch kann er nicht sagen, dass es ihm gefällt, aber das muss es auch nicht. Dennoch hat es seinen Sinn.

Er lässt sich ein Mikrophon geben und setzt dieses an, wartet aber noch etwas, beäugt die Menschen. Beobachtend, sondierend.

Azrael Rage: „Guten Abend.“

Wieder wird das Publikum laut und er muss pausieren.

Azrael Rage: „Ich werde nicht mit Euch über meine Taten diskutieren. Ich tue was nötig ist für die PCWA… Für Euch. Vollkommen einerlei, ob ihr mich versteht, oder nicht… ihr werdet sehen. Ich handle zum Besten von uns allen!“

Die Fans begnügen sich mit dieser Antwort nicht wirklich. Im Gegenteil. Die „Mad Dog“ Chants werden wieder laut.

Azrael Rage: „Ihr seid die Schafe, die einem falschen Hirten folgen. Doch während dieser Frauen entführt und für das Prestige seines Namens die PCWA opfern würde, arbeite ich hart, um diesen Ort am Leben zu erhalten… und halleluja, es gibt Neuigkeiten.“

Tatsächlich wird es jetzt zum ersten Mal etwas leiser, denn auch die Fans sind von Neugierde erfasst.

Azrael Rage: „Die PCWA steht immer noch am Abgrund… ABER ICH… Euer Schutzgott, Wohltäter, Lebensspender und Alpha und Omega dieser heiligen Institution habe zu verkünden, dass der Imperial Impact 9 tatsächlich stattfinden wird.“

Dies ist wohl seit vielen Tagen, das erste Mal, dass eine Ankündigung von dem Interims-Chef Azrael Rage Jubel mit sich bringt. Sogar „PCWA“ Chants werden laut. Erfreut blickt sich Rage um. Auch wenn die Menschen hier alles nicht verstehen und ihn nicht anerkennen, so sind sie seinem Ruf gefolgt und haben die Kunde verbreitet. Der Theatre ist fast komplett ausverkauft und die Menschen glauben an den Phoenix.

Azrael Rage: „Im Gegenteil zu nicht zu nennenden Gerasy Champions lasse ich meinen Worten Taten folgen. Azrael Rage ist ein Name, der für etwas steht, der geschworen hat die PCWA zu retten, oder mit ihr untergeht. Denn macht nicht den Fehler zu glauben, meine Freunde, es wäre einfach, oder vorbei. Es beginnt erst. Dies ist das tiefe Tal, die dunkelste Stunde, der Moment der Wahrheit. An diesem Pay Per Vier heißt es bestehen, oder vergehen. Es gibt kein Dazwischen und es gibt kein Zurück mehr zu den guten alten Tagen. Es gibt nur noch den Weg nach vorne in eine neue glorreiche Zukunft, oder in ein alles verzehrendes Nichts.“

Kurz blickt er gen Boden. Er erkennt noch einmal welche Verantwortung er sich aufgebürdet hat, aber es ist das einzig Richtige. Wenn er es nicht macht, wer, verdammte Scheiße, würde es dann tun. Dieser Niemand, der Gerasy ist? Nein! Lucifer, Milton, Alistair, oder gar Neon Love? Bestimmt nicht. Er selbst, der Gott der PCWA, muss es machen, hat sich auserkoren, um die Heimat vor dem Tod zu beschützen.

Azrael Rage: „Ich werde Niemanden alleine in dieser dunkelsten aller PCWA Stunden lassen. Wie üblich spende ich Licht. Es gibt Hoffnung, die ich Euch sende. Beim Imperial Impact werden mehrere potentielle Investoren hier im Theatre anwesend sein. Diese werden die Show von der Lounge aus, welche an diesem Abend übrigens für alle anderen gesperrt ist, genießen und zudem habe ich ihnen volle Akteneinsicht gewährt. Gemeinsam werden wir ihnen beweisen, dass die PCWA ein Recht zu leben hat. Es wird ihnen die Gewissheit geben, dass all das hier ein lohnendes Geschäft ist und diese Misslage nur von einer verbrecherischen Firma und einem unbekannten Champion verursacht wurde. Ich kann nicht versprechen, dass die PCWA durch einen von ihnen gerettet wird. Nein, ich wünschte ich könnte es, aber das ist nicht möglich.“

Er blickt ein wenig traurig auf sein Mikrophon.

Azrael Rage: „Sie sind unsere einzige Hoffnung. Unser letzter Strohhalm. Meine letzten Geldreserven werden den Imperial Impact finanzieren und ihm zu einem Leuchtfeuer des Wrestling Entertainments machen. Danach liegt es an ihnen dieses Feuer zu sehen und Hilfe zu schicken. Aber auch Ihr alle könnt helfen. Jubelt für Mad Dog und hasst mich, aber seid anwesend beim Impact oder seht Euch den Internet Stream von Zuhause aus an. Jeder Zuschauer, jeder Facebook-, jeder Twitter-Eintrag hilft den Wert der PCWA den Investoren zu beweisen.“

Noch einmal blickt er sich um.

Azrael Rage: „Ob Ihr es damit nun wollt, oder nicht, aber wir stehen gemeinsam Seite an Seite. Jeder PCWA Fan steht neben jedem PCWA Wrestler, um zu schützen, was wir lieben, bewundern, verehren oder was uns einfach nur unterhält. Wir alle gemeinsam… außer einem… dem Verräter der PCWA. Er würde lieber seine Heimat untergehen lassen, als zu verlieren. Ist es nicht so, Mad Dog? In Deinen Augen bist Du mehr wert, als all das hier und deswegen werde ich Dich zum Abschluss des Imperial Impacts besiegen müssen. Kein treuloser Hund darf jemals wieder unsere letzte Bastion sein. Niemals wieder soll ein Feigling und ehreloser Niemand die Front der PCWA darstellen. Im Main Event meiner letzten PCWA-Show die ich stemmen kann, werden wir dies endgültig klären. Danach werden wir endlich wieder einen würdigen Undisputed Gerasy haben und er wird für die PCWA stehen – für immer!“

Er zeigt seine linke Hand mit dem PCWA-Tattoo noch einmal in die Kamera.

Azrael Rage: „Ich stehe nun hier und habe alle Register gezogen, habe alles und jeden mobilisiert, habe jegliche Rechnungen getilgt, um der Phoenix Crossover Wrestling Association eine weitere Chance zu geben. Der Rest liegt weltweit nun in Euren Händen!“

Er lässt das Mikrophon fallen und verlässt den Ring. Er wirkt einerseits bereit, aber andererseits auch niedergeschmettert, denn er weiß, dass die Götterdämmerung naht. Er hat alles geopfert und alles gegeben für die PCWA und doch könnte es nicht genug gewesen sein. Vielleicht endet diese Heldengeschichte als Drama...

 

Vincent Craven: "Ein Mann, ein Wort."

Mike Garland: "Wir sprechen hier über Azrael Rage. Ein Mann, viele Worte sollte es wohl eher heißen."

Vincent Craven: "Wenigstens hat er es geschafft, die letzten Shows und auch den Imperial Impact sicher zu stellen. Das sollten wir ihm alle hoch anrechnen."

Mike Garland: "Aber auch seine Ersparnisse sind irgendwann aufgebraucht. Damit dürfte klar sein: Weitere Shows unter seiner Führung wird es nicht geben. Entweder es findet sich jemand, der seinen Posten übernimmt oder..."

Weiter spricht er nicht. Die Konsequenzen sind allen bewusst. Nur wagt es keiner der beiden sie in diesem Moment auch auszusprechen.

Vincent Craven: "..."

Mike Garland: "..."

Vincent Craven: "Ich will nicht, dass diese Liga geschlossen wird. Das hier ist doch mein Zuhause."

Mike Garland: "Nicht nur deines, Vince. Nicht nur deines."


------------------ PCWA ------------------

Was für ein Abend, erst wurde er von NEON LOVE besiegt, jetzt muss er auch noch, auf seinem Smartphone, mal wieder ansehen dass auch beim Fußball nichts gelaufen ist wie auf seinem Wettschein. Marko knurrt und steckt das Handy in die Trainingshose. Eigentlich will er diesen Ort nur noch verlassen. Er hat zwar gutes Geld bekommen, aber er hat genug von Familie Lawrence und deren Problemen. Er hat alles getan was man ihm gesagt hat und was ist der Dank? Er darf mit einem irren Junkie zusammenarbeiten. Und als wäre das noch nicht genug, ist der Kerl auch noch ein Partizan-Fan… das ist eine Beleidigung für jeden Fan von Crvena Zvezda!

Marko packt seine Tasche und will die PCWA hinter sich lassen. Er hat getan was getan werden musste und die Schnauze voll von solcher Arbeit. Er ist ein Sportler und kein Babysitter. Plötzlich fliegt die Tür zu seiner Kabine auf und Angela Lawrence steht im Raum. Sie schnaubt vor Wut und schreit Marko an.

Angela: „Was zum Teufel ist da grade passiert?“

Marko schaut sie nicht an, packt weiter seine Tasche und zuckt nur unwissend mit den Schultern.

Angela: „Guck mich gefälligst an wenn ich mit dir rede!“

Marko dreht sich um, zieht die Augenbrauen hoch und schaut seine Ex-Chefin fragend an. Bleibt aber noch immer stumm.

Angela: „Was ist da passiert? Was habt ihr mit NEON gemacht? Seid ihr verrückt?“

Marko: „Ich? Ich habe den verrückten Grobari-Typen nicht ins Boot geholt. Ich habe auch niemandem eine Spritze in den Hals gerammt. Ich bin nicht verrückt. Ich bin aber fertig. Fertig mit ihnen, ihrem Enkel, ihrem Sohn, ihren Machenschaften und der PCWA. Ich werde ihr Geld nehmen und wieder nach Japan gehen.“

Angela will noch etwas sagen, doch Marko nimmt seine Tasche und verlässt die Kabine. Zurück bleibt die Großmutter von NEON LOVE. Plötzlich vibriert ihr Handy. Sie schaut auf das Display und ist verwundert über die vielen Zahlen auf dem Display, scheint aus dem Ausland zu sein. Sie geht also dran.

Angela: „Wer stört mich jetzt schon wieder… Wer ist da? Was ist passiert… was meinen sie mit verschwunden… es gibt keine Unterlagen, dass er in dem Krankenhaus war…“

Sie legt auf. Schockiert schaut sie weiter auf das Smartphone. Was auch immer das für ein Anruf war, es scheint sie mitgenommen zu haben. Gut für unsere Zuschauer das sie, ohne ersichtlichen Grund, die Situation nochmal zusammenfasst.

Angela: „Samuel ist aus dem Krankenhaus verschwunden und es gibt keine Unterlagen darüber, dass er überhaupt je dort gewesen ist…!“

Sie macht sich auf den Weg zur Umkleide von NEON, welche direkt neben der von Marko liegt. Sie öffnet die Tür und… auch dieser Raum ist leer. Ihr Sohn und ihr Enkel sind beide verschwunden.

Angela: „Was habe ich nur getan?“

 

Vincent Craven: "Was? Jetzt überschlagen sich die Ereignisse aber. Irgend etwas scheint mit NEON LOVE passiert zu sein, hat ihn Stevie deshalb etwa nicht in seiner Kabine angetroffen? Und Samuel Lawrence scheint ebenso vom Erdboden verschwunden zu sein."

Mike Garland: "Wenn das  nicht irgendwie miteinander zusammenhängt. Marko tut auf jeden Fall unschuldig... aber ob er wirklicht nichts damit zu tun hat?"

Vincent Craven: "Ich würde meine Faust nicht unbedingt dafür ins Feuer legen."

Mike Garland: "Angela Lawrence auf jeden Fall ist sehr aufgebracht... und so wie wir sie kennen, wird sie nun alle Hebel in Bewegung setzen, um die Sache aufzuklären."

Vincent Craven: "Davon können wir ausgehen. Immerhin scheint sie sich auch selbst schuldig zu fühlen."

Mike Garland: "Eine Soap Opera könnte verwirrender nicht sein."


------------------ PCWA ------------------

Da steht er nun. Blaze hat die Liga verlassen, Sanchéz ist der Ringrichter von Azrael. RM ist lange nicht mehr der, der er mal war, und hat ihn zu Zeiten von Nelson Friedrich Töle plötzlich sitzen lassen. Den Rest des Rosters kennt er kaum oder sie vertreten die falsche Einstellung. Bliebe Stevie van Crane und...
Stevie könnte passen, aber sicher ist Mad Dog sich nicht. Ein Match haben sie zusammen bestritten, ansonsten weiß er allerdings nicht viel über den Mann, der einst wie er unter Eleven im Kreis der 21th century PEST Zuhause war. Der Finger des verrückten Hundes tippelt immer wieder auf den kahlen Stein des Backstage-Gemäuers, während die andere Hand zum Gesicht wandert. Überraschend ist dort die Maske verankert. Die grässliche Hässliche. Das Symbol seiner düsteren Jahre. Seiner Hinterrücksattacken. Seines Machtmissbrauchs. Seiner Titelgier. Und jenes Symbol, welches mit einem Namen versehen ist, mit Bekanntheit - mit allen Eigenschaften, die ihn berühmt und berüchtigt machten. Doch Berühmtheit ist wie Schall und Rauch, Namen sind schneller vergessen, als es der lange Weg nach oben die jungen Leute glauben lässt. Und so ist er schon jetzt der Unbekannte... jetzt das Zeichen, dass es keine hässlich grässlichen Taten mehr braucht. Keine dunklen Seiten...

Der Night Fighter seufzt. Ist das, was nun folgt, ein Rückschritt? Oder das Spiel mit dem Feuer? Vielleicht ist es auch nur der Wunsch nach Zuneigung, denn diese ist ihm, seitdem er sich demaskiert hat, abhandengekommen. Wer interessiert sich noch für ihn? Es sind die Nachteile der unbekannten Konstante, die ihm jetzt das Genick brechen könnten. Doch wenn jemand selbst nach einem gebrochenen Genick wieder aufstehen würde, um weiter zu kämpfen, dann ist es wohl der Night Fighter. Und so macht der amtierende Undisputed Gerasy Champion einen kleinen Schritt nach vorne, damit ihn sein Gegenüber, der da vor ihm auf einer kleinen Bank sitzt, endlich bemerkt.

Ohne große Umschweife spricht Mad Dog los.

Mad Dog: "Na..."

Der Angesprochene hebt überrascht seinen Kopf und starrt sprachlos die Maske im Gesicht des Gerasys an. Dieser lächelt - wirkt zwar leicht aufgesetzt, trotzdem irgendwie authentisch. Mad Dog hat die Aufmerksamkeit, die er sich wünscht, und geht weiter auf die Bank zu.

Mad Dog: "...wie geht's dir, Blake? Huh!? Hab gehört, euer Match war nicht ganz so erfolgreich."

Die großen, hellen Augen weichen keine Sekunde lang von der Maske, deren Erscheinen den Jungen geradezu in schmerzhafte Glückseligkeit stürzt.

Blake Milton: „Im Gegensatz zu Out of Ashes war hier der Sieg nicht entscheidend.“

Er dreht sich weg, denn sein Herz fängt an zu rasen und seine Hände, die er brav in den Schoß gelegt hat, zittern. MD tritt nun ganz nah an Blake heran und lehnt sich an die Wand, um seinem ehemaligen Schützling weiter ins Gesicht schauen zu können.

Mad Dog: "Hast dich gut geschlagen bei Ashes."

Blake Milton: "Nicht gut genug."

Mad Dog: "Egal, du wirst sicher noch irgendwann Gerasy."

Blake Milton: "Nicht vor Azrael."

Mad Dog: "Eg..."

MD stockt. Schluckt.

Blake Milton: "Du wirst ihn nicht besiegen, auch wenn mich dein Auftauchen hier durchaus überrascht. Und ich dachte schon das könntest du gar nicht mehr."

Mad Dog: "Dich überraschen?"

Sein ehemaliger Schützling nickt und wagt es nicht, Mad Dog anzuschauen, denn er würde ihn nur anfassen wollen – ihn und seine Maske. MD legt den Kopf schief, gleitet mit der Zunge über seine Lippen.

Mad Dog: "Dafür überraschst du mich. Ein Bündnis mit Eleven, dem großen dunklen Dämon. Passt schon irgendwie... so wie ich damals, aber..."

Blake Milton: "Ich bin im Gegensatz zu dir keiner seiner Handlanger."

Mad Dog: "Ich war kein Handlanger."

Blake Milton: "Nicht? Da hat er aber etwas anderes erzählt."

Mad Dog: "Hat er?"

Stille. Blake lässt die Frage stehen, als sei es eine rhetorische. Mad Dog beißt auf die Unterlippe, ob des holprigen Gesprächs. Er schließt die Augen, atmet ein und aus. Kritisch beäugt er den Jungen. Dann legt er den Gerasy auf Blakes Schoß, zeigt ihm das eingeritzte Motiv, was Milton auf die unbeschriftete Plakette geschnitzt hat. In stiller Erregung begutachtet sich Blake im goldenen Spiegel mit der gezeichneten Maske, während der eigentliche Maskenträger beginnt zu sprechen.

Mad Dog: "Blake, bist du zufrieden? Ich mein, bin ich es nicht gewesen, weshalb du in die PCWA gekommen bist?! Und nun bist du der Pfleger von Gabriel Lucifer und musst dich im Team mit Eleven als gleichwertig behaupten. Wohin soll dein Weg gehen? Wenn du Alistair beim Impact bezwingst, willst du dann noch einmal Richtung Gerasy marschieren oder willst du zuerst im Quest bestehen, wodurch dir ein Gegner und ein Match deiner Wahl zustünde? Oder hängt das ganze vom Ausgang meines Championmatches gegen Rage ab?"

Auch wenn der Junge apathisch auf das Stück Metall starrt, so weiß MD doch, dass er dessen vollste Aufmerksamkeit hat.

Mad Dog: "Du weißt, dass ich nicht mehr gegen dich im Ring stehen werde. Aber mit dir im Ring zu stehen, wäre doch eine sehr überraschende Angelegenheit, oder? Die unbekannte Konstante hätte mit seinem ehemaligen Schützling und Gegner als Ringrichter doch ein wahres Ass aus dem Ärmel gezaubert. Und für dich hätte es mit Sicherheit auch seine Annehmlichkeiten... zum einen hast du die Chance beim großen Main Event die Regeln zu kontrollieren. Und somit hast du eine Schaltgröße der Liga unter Kontrolle. Zum anderen wäre es sicherlich eine Möglichkeit mein Gemüt auf lange Sicht wieder zu beruhigen und gegebenen Falls doch noch dein Rematch zu bekommen."

Noch immer starren die großen, hellen Augen auf die ins Gold geritzte Maske und seine bedingungslose Begeisterung für SƎIИƎИ Mentor übermannt ihn plötzlich. ƎЯ MUSS IHИ ƎIИFACH HABƎИ! Er will beschäftigt und gefordert werden. Gequält und gedemütigt. HÄSSLICH UИⱭ GЯÄSSLICH!

Der Junge schaut SƎIИƎИ Mentor an und zeigt zitternd mit dem Finger auf ihn.

Blake Milton: „Weißt du…? Du bist gut…“

Mad Dog: „Ich weiß, dass ich gut bin. Und ich weiß auch, dass dir das… gefällt.“

Blake klammert sich verstört an den Gerasy Title.

Mad Dog: „Und ich weiß auch, dass ich dich nervös mache.“

Sein Gegenüber versucht den Kopf zu schütteln, doch stattdessen legen sich seine großen, hellen Augen nur zitternd auf Mad Dogs Gesicht.

Blake Milton: „Nimm… die Maske ab…“

Mad Dog: „Nein.“

Blake legt den Gerasy beiseite und erhebt sich.

Blake Milton: „Nimm die Maske ab und gib sie mir…“

Mad Dog: „Das werde ich nicht tun!“

Blake Milton: „Wenn du mich haben willst… dann gibt mir… die Maske!“

Und er nimmt sie tatsächlich ab. Die Last. Reicht sie Blake und hat kein gutes Gefühl dabei. Der Junge betrachtet sie für ein paar Sekunden, bevor er sie innig an seine Wange drückt, die Augen schließt und leise stöhnt. Irgendwann wird sie ihm gehören. IЯGƎИⱭWAИИ. IЯGƎИⱭWAИИ WIЯⱭ SIƎ GAИZ ALLƎIИ IHM GƎHÖЯƎИ! GƎИAU WIƎ MAⱭ ⱭOG!

Das Blut tropft aus seiner Nase und besudelt die hässliche Grässliche. Er will die Maske aufsetzten und versucht krampfhaft diesem Verlangen zu widerstehen. Er will es so sehr, dass er noch nicht einmal merkt, wie Mad Dog ihm die Maske wieder wegnehmen will.

„Du brauchst Hilfe, Blake.“

Doch sein ehemaliger Schützling ist besessen von dem Gedanken, genau das Gesicht zu tragen, was immer nur stillschweigend dabei zugesehen hat, als ihm wehgetan wurde. ƎЯ WILL GƎИAU ⱭIƎ PƎЯSOИ SƎIИ, MIT ⱭƎЯ ƎЯ SCHMƎЯZƎИ VƎЯBIИⱭƎT. UИⱭ ƎЯ WILL ƎS JƎTZT! ƎЯ WILL LƎIⱭƎИ! WƎIL ƎЯ ƎS VƎЯMISST! ƎЯ VƎЯMISST SƎIИƎИ MƎИTOЯ! SO SƎHЯ! SO SƎHЯ! MD reißt ihm die Maske aus den Händen. So kräftig, dass es Blake beinahe auch kopfüber mit nach vorn zieht.

Erschrocken schaut der Junge ihn an, will die Maske zurück und versteht nicht.

„Du bist zu schwach dafür...“

Noch nicht mal er selbst, kommt nach all den Jahren mit der Maske klar.

Blake Milton: „Setzt sie wieder auf…“

Mad Dog seufzt. Und setzt sie wieder auf…

Blake Milton: „LAИGSAM! Setzt sie… langsam auf!“

…langsam.

Mad Dog: „Zufrieden?“

Blake lächelt ihn liebevoll an.

Blake Milton: „Du magst mich noch, oder? Du magst mich. Ich weiß es. Warum sonst tust du dir das hier freiwillig an? Huh? Weil du mich in Wahrheit ständig an deiner Seite haben willst. Weil du mich brauchst…“

Mad Dog: „Momentan brauche ich dich einfach nur im Ring. Also, was ist?“

Der 21-Jährige zieht die Schultern zurück, schließt die Augen und macht kurz eine lapidare Handbewegung.

Blake Milton: „Ach so, das? Jajaja… bin dabei.“

Der Night Fighter nickt. Er hat seine zweite Ringrichteroption. Robert Breads und Blake Milton - gegen Diego Alejandro Sanchéz und Eleven.

Milton wischt sich das Blut unter der Nase weg, nimmt den Gerasy von der Bank und tritt an Mad Dog heran. Er drückt ihm den Gürtel gegen die Brust und haucht lasziv.

Blake Milton: „Ich kann’s kaum erwarten, bis du endlich Teil meiner Sammlung bist. Du wirst so wunder, wunderschön aussehen, zwischen Nowaks traurigem Tod, Lucifers bedingungsloser Liebe, Barkers gebrochenen Knochen und Elevens ungeteilter Aufmerksamkeit. Du wirst… mein wertvollstes Stück sein… und du wirst es lieben! Denn wir zwei beide, du und ich, wir sind uns doch so schrecklich ähnlich, weißt du?“

Mad Dog: „Ich weiß. Wir sind beide… unberechenbar.“

Damit wendet er sich ab, verlässt die Szenerie, indem er um die nächst beste Ecke biegt, wo er stehen bleibt und die Augen schließt, um einen tiefen Atemzug auszustoßen. Es sind gemischte Gefühle, die ihn überstrahlen. Blake hat sicherlich immer noch einen Platz in seinem Herzen... aber meist nur, wenn das eine Extrem das andere hervorruft.
Und dabei ist es nicht Azrael, der seinen Gegenpol ist. Der das andere Extrem ist. Nein.

Der Fighter löst die Maske von seinem Gesicht. 
Er ist es selbst.

 

Mike Garland: "Blake Milton wird mir immer unheimlicher."

Vincent Craven: "Dass Mad Dog ausgerechnet ihn als seinen zweiten Pick für das Referee-Voting haben möchte, das erstaunt mich schon ein wenig. Das ist, als würde man sich freiwillig in einen Raubtierkäfig begeben."

Mike Garland: "Aber vielleicht ist ja auch Mad Dog selbst das Raubtier. Er kennt Blakes Obsessionen und er weiß, dass dieser immer eine potentielle Bedrohung darstellt. Als Special Referee wäre er vielleicht sogar am besten aufgehoben, denn dabei hat ihn der verrückte Hund immer im Blick."

Vincent Craven: "Wie versessen Blake auf die Maske war. Sind die beiden sich wirklich so ähnlich?"

Mike Garland: "Gegensätze können sich manchmal sehr anziehen. So ähnlich sehe ich das bei den beiden."

Vincent Craven: "So... Mad Dog hat jetzt aber noch etwas ganz anderes zu tun... unser Main Event steht an!"


------------------ PCWA ------------------

Wir sehen das PCWA Theatre und die Stimmung unter den anwesenden Fans ist ausgelassen. Das ändert sich auch nicht, als die Beleuchtung in der Halle ein wenig heruntergefahren wird. Eine Coverversion von Peyote Asesinos "Perkins" wird eingespielt und natürlich wissen die Fans, dass das nur eins bedeuten kann.
Der heutige Herausforderer des Undisputed Gerasy Champions - Díego Alejandro Sanchéz - tritt durch den Vorhang auf die Stage und badet im Jubel, der ihn empfängt. Er schließt die Augen und lässt die Atmosphäre auf sich wirken.

Plötzlich öffnet er die Augen und ist drin...in seinem persönlichen Tunnel. Sein Blick fixiert den Ring, alles andere, alles was ihn ablenken kann, wird ausgeblendet. Zu lang hat er auf solch eine Chance, auf diesen Moment, warten müssen. Díego A. Sanchéz marschiert die Rampe hinunter, dabei streift er den ein oder anderen Arm, der ihm entgegengestreckt wird. Auch wenn er noch nicht genau weiß, welche Rolle er in dieser neuen PCWA einnehmen wird, so wird dieses Match zumindest offenbaren in welchen Regionen er sich in zukunft bewegen kann.

Geschmeidig rollt er sich in den Ring. Er verzichtet auf große Posen. Alles nur Ablenkung und Eitelkeit. Der Deutschmexikaner platziert sich in seiner Ecke und wartet gespannt auf den seinen Kontrahenten....
 

Welcome to YOUR nightshow!“

Es ist der Trademark-Spruch des Night Fighters, der Jubelstürme bei den Fans hervorruft. MD genießt mittlerweile den Zuspruch der Fans, wenngleich ihr Fokus auch auf dem Gerasy Gold liegt. Endlich liegt es um seine Hüften, es hat lange Zeit gedauert und deshalb wird er es nicht so einfach wieder hergeben. Auch gegen Azrael Rage nicht!

 

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Die ersten Klänge und Worte des rockigen Songs verhallen in der Arena.

Broken bones, broken hearts


Stripped down and torn apart


A little bit of rust - I'm still runnin'

 

Countin' miles, countin' tears


Twisted roads, shiftin' gears


Year after year - it's all or nothin'

 

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus. Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich. Seine Augen starren auf das Imperial Impact Plakat eines Fans.

Heute steht er gegen Diego Sanchéz im Ring, den Mann, den er eigentlich als seinen Verbündeten auserkoren hatte.

 

But I'm not home, I'm not lost


Still holdin' on to what I got


Ain't much left


No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had


But I'm not dead, at least not yet


STILL ALONE,

 

STILL ALIVE,

 

STILL UNBROKEN


I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

 

Und damit hätten wir nun beide Kontrahenten im Ring. Sowohl der Undisputed Gerasy Champion der PCWA als auch der ehemalige PCWA Tribune Champion stehen im Seilgeviert in gegenüberliegenden Ringecken. Die Fans in der Halle müssen auch nicht mehr heiß gemacht werden - das hier ist ein Match, dass keinerlei Gerede braucht, niemand muss mehr Werbung machen, diese beiden Wrestler im Ring, One on One, und schon ist die Halle voll mit dabei. Der Ringrichter blickt zu Sanchéz, dann blickt er zu Mad Dog, und schließlich nickt er - die Glocke läutet, und der Main Event von Vendetta 93 beginnt.

Main Event
- Non Title Match -
Regular Singles Match

vs.

Undisputed Gerasy Champion

Vincent Craven: "Und los geht es! Zwar steht der Titel nicht auf dem Spiel, aber trotzdem ist hier genug Pfeffer drin."

Mike Garland: "Mad Dog kann sich eine Pleite eigentlich nicht leisten. Gut, er würde den Titel nicht verlieren, aber sein komplettes Momentum, und das braucht er beim Imperial Impact, dessen Main Event er gegen Azrael Rage bestreiten soll."

Vincent Craven: "Und für Sanchéz ist das hier eine Chance, die er seit Ewigkeiten nicht mehr hatte. Mit einem Sieg könnte er sich sofort wieder ganz nach oben katapultieren, es ist das größte Match für ihn seit... ich weiß es nicht. Er hat nichts zu verlieren, und Mad Dog einiges - ob das ein Faktor sein wird?"

Zuerst einmal liefern sich die Kontrahenten noch einen Staredown. Es liegt eine gewisse Spannung in der Luft. Nicht so wie bei erbitterten Rivalen, wie bei hasserfüllten Fehden... aber beide wissen, dass das hier mehr ist als nur ein freundschaftliches Duell zum Spaß. Diego macht schließlich den ersten Schritt und tritt auf Mad Dog zu, und... hält ihm die Hand hin. Der ehemalige Maskierte blickt einen Moment zu der Hand hin, und schlägt dann schließlich ein, ohne den Blick von Sanchéz' Augen zu wenden. Schließlich lassen beide los und beginnen, sich zu umkriesen.

Vincent Craven: "Hier haben beide noch einmal ein Zeichen gesetzt - ein faires Match soll es werden, ein sportlicher Wettbewerb."

Beide Wrestler kommen sich immer näher, bis sie schließlich in den Lock-Up gehen... und Mad Dog brauch nur knappe zwei Sekunden, ehe er Sanchéz einfach wegschubst, sodass dieser eine Rolle rückwärts macht, wieder auf den Beinen zum Stehen kommt und seinen Gegner halb verwirrt, halb anerkennend anblickt. Die unbekannte Konstante ist nunmal einen Kopf größer und über zwanzig Kilogramm schwerer als sein Gegner.

Also umkreist Diego seinen Gegner wieder, der gleich wieder in die Lock-Up-Position geht... doch dieses Mal lässt sich Sanchéz nicht darauf, er hat gesehen, dass er sich darauf nicht einlassen sollte. Er wird dieses Match nicht über Kraft gewinnen. Langsam bewegt sich der Berliner um seinen Gegner herum... und schiesst dann noch vorne! Er rammt MD seine Schulter in den Magen, versucht den Takedown!

Doch so einfach klappt das nicht. Mad Dog ächzt, bekommt die Hände aber um den Oberkörper seines Gegners geschlungen, ehe dieser ihn vollkommen zu Boden reißen kann... und so hält sich der Titelträger auf den Füßen, den Gegner auf Distanz... und setzt einen Headlock bei Sanchéz an! "The Dragon" zeigt sich jedoch vorbereitet, und sofort versucht er, seinen Gegner weg zu schubsen... aber auch das klappt nicht. Der Gewichtsvorteil spielt Mad Dog vollstens in die Karten.

Also überlegt sich Diego etwas Anderes: Er zeigt Kicks in die Kniekehlen des Champions, immer abwechselnd, bis dieser schließlich den Griff lockert... aber nur um sich zu relokalisieren und einen Sleeper Hold anzusetzen!

Nein! Dieser kurze Moment hat Diego gereicht, seine Hände um den Kopf seines Gegners zu schlingen, und es gibt einen Snapmare, der Mad Dog eine Rolle vorwärts machen lässt, sodass er auf seinem Hinterteil landet. Überrascht von dieser plötzlichen Aktion ist Mad Dog gerade lange genug verdattert, dass Sanchéz Zeit findet, zwei Schritte Anlaut zu nehmen, und dann gibt es einen tiefgesprungenen Dropkick gegen den sitzenden Mad Dog...

...der sich jedoch wegduckt, indem er sich einfach auf den Rücken fallen lässt. Diego fliegt über ihn hinweg, und sofort rollt sich MD zur Seite und springt auf - genau wie Sanchéz. Beide Wrestler stehen nun wieder in gegenüberliegenden Ringecken und liefern sich einen Stand-Off, und die Fans quittieren diese Anfangsphase mit Applaus.

Mike Garland: "Mad Dog wollte hier recht schnell den Sleeper Hold ansetzen... es wirkte so, als wolle er die übliche Anfangsphase mit Chainwrestling, Holds und Strikes deutlich abkürzen und Sanchéz früh erschöpfen."

Vincent Craven: "Eine durchaus legitime Taktik. Wenn Mad Dog verhindern kann, dass Diego seine Vorteile im Bereich Highflying ausnutzen kann, und ihn stattdessen mit High Impact Aktionen schwächt, sollte ihm das nur helfen."

MD nickt seinem Gegner anerkennend zu, dann gehen beide wieder aufeinaner zu, die Arme in der Luft. Der Gerasy weiß, dass Sanchéz keinen Lock-Up will, keine Kraftprobe, und er stellt sich auf irgendeine Form von Angriff ein. Diego hebt nun ebenfalls die Arme... taucht dann aber blitzschnell unter Mad Dogs Händen ab, steht hinter ihm und kann einen Waistlock ansetzen. Sofort feuert Mad Dog einen Elbow nach hinten ab, um Sanchéz los zu werden, doch der frühere Tribune zieht den Kopf ein, der Arm verfehlt sein Ziel, "The Dragon" kann den Arm einhaken und einen Abdominal Stretch ansetzen!

Ein schöner Submission Hold, aber ehe er Move überhaupt richtig sitzt, reißt Mad Dog sein ganzes Gewicht herum, schleudert Sanchéz dabei mit herum und zeigt einen Hip Toss, bei dem Diego auf dem Hosenboden landet. Sofort steht dieser wieder auf und wirbelt herum, starrt Mad Dog an, der nur wütend zurück blickt. Er wird sich nicht so früh überrumpeln lassen.

Dann entscheidet sich "The Dragon", es einfach einmal anders zu probieren - mit bedingungsloser Offensive. Er läuft einfach los und reißt die Beine nach oben, springt einen Dropkick... doch Mad Dog reißt die Arme hoch, blockt diesen so mehr oder weniger und Sanchéz kracht auf die Matte. Sofort ist Mad Dog da, schnappt sich ein Bein seines Gegners... doch der hat die Hände bereits an den Seilen, und der Referee zählt Mad Dog an. Bei vier lässt er dann auch los, ohne unnöitg lange zu überziehen, und lässt Sanchéz auf de Beine kommen.

Vincent Craven: "Es wirkt so, als wüsste Sanchéz nicht so genau, was er tun muss, um Mad Dog zu besiegen. Er versucht es mit Technik, mit Submission-Moves, mit brachialer Offensive... aber bis jetzt hat nichts Wirkung gezeigt."

Mike Garland: "Er muss einen Weg finden, die unbekannte Konstante zu brechen. Denn Mad Dog wird dieses Match um jeden Preis so schnell es geht beenden wollen."

Tatsächlich zieht Sanchéz sich langsam an den Seilen nach oben, ohne Mad Dog aus den Augen zu lassen, der in der Ringmitte darauf wartet, dass sich Diego wieder bereit zum Kampf macht. Bis jetzt konnte keiner von beiden eine High Impact Aktion zeigen, bis jetzt war das hier eine Abtast-Phase, in der vor allem Sanchéz verschiedene Dinge probiert, um den Champion zu treffen. Dieser kann zwar abwehren, aber nicht selbst angreifen, da sich Sanchéz stets zu retten weiß.

Nun aber lässt Diego die Seile los... und es ist an Mad Dog, seinen Gegner zu überraschen. Mit einem plötzlichen Big Boot donnert er seine Fußsohle ins Gesicht von Diego... nein, der duckt sich darunter hinweg, rollt sich zur Seite, kommt direkt wieder auf die Beine und wie aus einem Reflex klettert er durch die Seile nach draußen auf den Apron. Dort soll eine Springboard Aktion folgen... doch Mad Dog ist schon da, rennt auf Sanchéz zu und... kassiert einen Shoulder Tackle, der ihn zurück wanken lässt! So gerade eben kann sich Mad Dog noch auf den Beinen halten, aber das ist mehr als genug Zeit für Sanchéz, Schwung zu holen, aufs Top Rope zu springen und durch die Luft zu segeln...

Springboard Dropkick!

Der Move reißt den Champion zu Boden, die erste größere Aktion in diesem Match, und die Zuschauer quittieren auch das mit entsprechenden Reaktionen. Sofort versucht der Gerasy, sich wieder aufzurichten, doch "The Dragon" ist schneller als die unbekannte Konstante, er steht schon wieder, und als Mad Dog auf den Knien ist kommt er angesprungen.

Shining Wizard!

Mit den Knien voran springt Diego seinem Gegner hier ins Gesicht... doch Mad Dog fängt Sanchéz mitten im Flug auf! Er fängt ihn in einer sitzenden Position auf und hievt ihn sich auf die Schultern. Mad Dog will sofort kurzen Prozess machen - Eine Powerbomb gegen Sanchéz!

Nein! Der Berliner kontert! Hurracanrana gegen Mad Dog! Die unbekannte Konstante segelt durch den Ring und macht zwischen dem zweiten und dem dritten Seil den Abflug nach draußen, außerhalb des Rings. Dort muss er sich erst einmal sammeln und sich langsam wieder aufrichten. Das gibt dem früheren Tribune allerdings die Möglichkeit, aufs Top Rope zu steigen. Von dort aus blickt er nach draußen zu Mad Dog, der gerade wieder steht, und Sanchéz springt ab.

Crossbody vom Top Rope auf Mad Dog!

Die Aktion reißt den Champion von den Füßen und bringt beide Männer zu Boden, doch es ist eindeutig Sanchéz, der - zumindest hier - das bessere Ende auf seiner Seite hat. Die Fans rufen den Namen des Berliners, solche spektakulären Aktionen sorgen stets für Beliebtheit beim Publikum. "The Dragon" steht wieder auf den Füßen und schnappt sich seinen Gegner am Kopf, um ihn wieder in den Ring zu werfen. Als MD dort dann zum Ruhen kommt, steigt Sanchéz hinterher auf den Apron und blickt zu seinem Gegner in den Ring. Er packt das oberste Seil, springt auf das Top Rope und zeigt einen Springboard Splash gegen den Champion!

Doch der zieht die Knie an! Sanchéz knallt mit dem Oberkörper auf die Knie seines Gegners und rollt mit einem Schrei des Schmerzes von seinem Opponenten herunter. Mad Dog wuchtet sich auf die Beine, während Sanchéz sich aufrappelt, sich umdreht und ausgehoben wird.

ENTER NIGHT! DER FINISHER GEGEN DIEGO!

SANCHÉZ KONTERT PER HURRACANRANA!

Mad Dog wird mit dem Kopf voran in Richtung der Seile geschleudert, doch dieses Mal fliegt er nicht durch die Seile, er lernt aus seinen Fehlern und kann sich auf den Beinen halten, kurz vor den Seilen. Sofort dreht er sich zu Sanchéz um...

Dropkick gegen Mad Dog!

Sofort geht der Champion zu Boden und Sanchéz setzt das erste Cover des Matches an...

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out bei kurz nach zwei, das reicht noch lange nicht zum Sieg.

Mike Garland: "Was war denn das? Warum versucht Mad Dog so früh im Match seine großen Aktionen durchzubringen? Sanchéz ist doch kaum geschwächt..."

Vincent Craven: "Nunja, während dieses Match für Sanchéz ein großes, einmaliges Match ist, ist das hier für Mad Dog eher eine lästige Pflicht. Umso länger das Match geht, umso mehr freut sich Azrael Rage, der heute frei hat, über einen eventuellen Vorteil beim Pay-Per-View. MD will das hier einfach so schnell es geht hinter sich bringen."

Leider macht Diego da nicht mit, denn der hat vor, sich hier einen großen Sieg zu sichern und vielleicht sogar selbst für ein späteres Titelmatch zu empfehlen. "The Dragon" wischt sich den Mund ab und wartet nun darauf, dass sein Gegner sich wieder erhebt. Sobald es denn soweit ist, ist Diego auch schon da und zeigt einen Kick in den Magen von Mad Dog, der diesen in sich zusammen sinken lässt. Das nutzt Sanchéz, um den Arm seines Gegners zu packen und ihn in Richtung der Ringecke zu whipen... doch Mad Dog kontert mit einem Reversal!

So muss Sanchéz in die Ringecke... doch der Berliner kracht nicht mit dem Rücken voran gegen die Polster, sondern springt auf das zweite Ringseil, stößt sich ab und zeigt einen Crossbody, der Mad Dog überrascht... jedoch nicht so sehr, dass er nicht mehr ausweichen kann. Und so klatscht Sanchéz nicht gegen Mad Dogs Oberkörper, sondern auf die Ringmatte, und sofort ist die unbekannte Konstante da, packt ihn von hinten am Kopf und zieht ihn auf die Beine. "My name is..?" ruft Mad Dog aus, dann gibt es den Reverse DDT gegen Sanchéz!

Wieder nicht! Wieder kann Sanchéz einen der High Impact Moves von Mad Dog kontern, dieses Mal, indem er die Arme nach oben schnellen lässt und gegen die Handgelenke von Mad Dog schlägt, sodass dieser seinen Griff um Diegos Hals lösen muss. Sanchéz sucht kurz sein Gleichgewicht, wankt, kommt dann zum Stehen und geht auf Mad Dog zu.

Big Boot!

Mit einem harten Tritt ins Gesicht reißt der Gerasy den früheren Tribune zu Boden, sodass dieser nun auch endlich mal liegen bleibt. Mad Dog pinnt ihn aber nicht gleich, er weiß, das bringt so noch nichts, stattdessen blickt er mit einem etwas seltsamen Blick zu Sanchéz.

Vincent Craven: "Was ist denn mit Mad Dog? Er macht nicht direkt weiter, er wirkt... wütend?"

Mike Garland: "Ich würde eher sagen, er wirkt frustriert. Er will dieses Match schnell hinter sich bringen, aber immer wenn er kurz davor ist, einen vielleicht entscheidenen Move zu zeigen, wehrt sich Sanchéz. Das hier läuft nicht nach Plan."

Das tut es wahrlich nicht, aber Mad Dog lässt sich von ein paar kleinen Fehlschlägen nicht unter bringen, dazu ist er viel zu sehr Profi. Er nimmt sich nun seinen Gegner am Kopf und zieht ihn auf die Füße. Sanchéz wirkt zum ersten Mal in diesem Match nun wirklich angeknackst, dieser Tritt hat ihn ordentlich durchgeschüttelt. Mad Dog schnappt sich seinen Gegner nun und wirft ihn per Whip-In in die Ringecke. Dieses Mal gibt es keinen Reversal, und so kann Mad Dog hinterher stürmen und einen Forearm Strike an den Kopf seines Gegners zeigen.

Sanchéz sinkt zusammen, er klammert sich aber am Top Rope fest, um nicht zu Boden zu gehen. Mad Dog kümmert das nicht, er nimmt wieder Anlauf und zeigt einen weiteren Forearm Strike... nein, Sanchéz kontert! Er reißt das Bein nach oben!

Die Fußsohle trifft auf Mad Dogs Nase, und die unbekannte Konstante taumelt rückwärts. Das nutzt "The Dragon" natürlich sofort und klettert auf das oberste Seil, er will einen Top Rope Move zeigen... aber Mad Dog reißt einen knappen Meter neben Sanchéz am obersten Seil, das ganze Seil wackelt, Diego verliert das Gleichgewicht und sinkt unsanft breitbeinig darauf zusammen. Sofort ist der Gerasy da, packt seinen Gegner... und wirft ihn einfach vom Tope nach draußen! Sanchéz fliegt aus dem Ring und landet mehr als unglücklich mit dem Kopf voran auf dem Apron!

Dort sinkt Sanchéz auf dem Boden zusammen und regt sich erstmal nicht mehr - ein richtiger "Game Changer" in diesem Match, wie es aussieht. Mad Dog rollt gleich hinterher aus dem Ring und sieht sich seinen Gegner einmal genauer ein. Der ehemals maskierte Wrestler schüttelt den Kopf, als er Sanchéz betrachtet, dann hilft er ihm auf die Beine. Allerdings nicht aus purer Nächstenliebe, sondern um ihn gegen die Absperrung zu whippen. Dort kracht Diego mit dem Rücken gegen das Metall, immer noch benommen und außer Stande, überhaupt mitzubekommen, was hier passiert ist. Und dann kommt Mad Dog an und verpasst Sanchéz eine heftige Clothesline, wieder gegen den Kopf, die ihn über die Absperrung vor die Füße der Fans befördert!

Der Gerasy blickt ein letztes Mal auf sein Werk, dann rollt er sich in den Ring zurück, während der Referee schon bei drei ist. Offenbar ist möche die unbekannte Konstante ihr Match nun per Count-Out gewinnen!

Mike Garland: "Sanchéz ist schwer getroffen... dieser Sturz war sehr heftig, genau auf den Kopf, und nun liegt er dort herum."

Vincent Craven: "Er regt sich gerade erst wieder... Der Referee ist bei vier, während sich Sanchéz scheinbar orientierungslos an der Barrikade hochzieht."

Tatsächlich kommt der Berliner kaum alleine zurecht, doch seine Instinkte scheinen ihn nicht zu verlassen, und so versucht er, sich irgendwie über die Absperrung zu wuchten. Der Ringrichter ist bei sechs, als Sanchéz wie ein nasser Sack über die Barrikade plumpst, direkt neben den Ring... doch da muss er nun auch erstmal rein kommen. Auf allen Vieren kriecht Sanchéz zum Seilgeviert... Der Referee ist bei acht, als Diego die Ringschürze zu fassen bekommt. Daran zerrt er sich hoch, während der Ringrichter bis neun zählt....

Vincent Craven: "Und Sanchéz ist drin!"

Mike Garland: "Er hat es tatsächlich... DA IST MAD DOG!"

Ja, eindeutig ist da Mad Dog. Er lässt keine große Party zu, er will Sanchéz JETZT abfertigen, er will JETZT gewinnen, und so schnappt er sich seinen immer noch angeschlagenen Gegner und zieht ihn nach oben...

DDT! Gegen den angeschlagenen Kopf!

Und sofort pinnt Mad Dog seinen Gegner...

Eins...

 

Zwei...

 

Sanchéz befreit sich. Die Fans feuern den Berliner an, man gönnt ihm diesen Sieg einfach - leider wird Mad Dog das wohl kaum zulassen. Die unbekannte Konstante schüttelt den Kopf, dann steht der Gerasy auf und zieht seinen Opponenten auf die Füße. Wankend steht Sanchéz auf beiden Füßen... und bekommt eine schallende Ohrfeige von Mad Dog ab! Und dann noch eine! Es gibt eine Slap-Serie, immer voll ins Gesicht, immer gegen den Kopf. Nach sieben Schlägen sinkt Sanchéz schließlich zusammen und bleibt reglos auf der Matte liegen, Mad Dog pinnt ihn erneut...

Eins...

 

Zwei...

 

Wieder der Kick-Out des Berliners. Doch das hätte er vielleicht nicht tun sollen - denn nun wird er nach oben gezerrt, quer durch den Ring, bis in die Ringecke. Die unbekannte Konstante lehnt Sanchéz mit dem Rücken in der Ringecke an die Polster, legt seine Arme über das oberste Ringseil, damit er sich mehr oder minder selbst fest hält... und es hagelt wieder Slaps! Eine Serie von Ohrfeigen gegen Diego, ein knappes Dutzend, ehe Mad Dog aufhört und Diego mit glasigem Blick in der Ringecke hängen lässt. Der Gerasy blickt ein weiteres Mal in Richtung von "The Dragon" - es schwingt fast ein wenig Bedauern mit, dass er ihn so zurichten muss, aber was soll er machen, wenn Sanchéz sich sonst nicht geschlagen gibt? Es ist eben nur FAST Bedauern. Letztlich ist es eher Entschlossenheit. Mad Dog geht zwei Schritte zurück, dann wirbelt er herum und zeigt den "Dog Bite", seinen Spinkick in der Ringecke, gegen den Kopf von Sanchéz!

Nein! Sanchéz duckt sich weg! Mad Dog tritt ins Leere und ist verdutzt, und da wird er von Diego eingerollt...

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out des Champions! So schnell beide können springen sie wieder auf, Sanchéz ist da jedoch ein wenig langsamer, so ganz klar im Kopf ist er noch nicht wieder, und das nutzt Mad Dog sofort aus.

DDT! Ein zweites Mal!

Wieder ein Move gegen den Kopf des Berliners, Mad Dog zieht seine Linie konsequent durch. Er hat eine Schwachstelle entdeckt und schlägt nun Kapital daraus, wie es jeder gute Wrestler tun würde. Und wenn das hier so weiter geht, kann Sanchéz sich einfach irgendwann nicht mehr wehren und wird sich geschlagen geben müssen. Der Night Fighter scheint kurz zu überlegen, ob er Sanchéz nun pinnen soll, er entscheidet sich dann aber doch dagegen. Stattdessen geht er in Richtung der Ringseile und klettert nun selbst auf das oberste Ringseil.

Vincent Craven: "Sowas haben wir früher öfter mal von Mad Dog gesehen... aber mit dem Alter und den Verletzungen hat er seinen Stil geändert, weg vom Highflying, hin zu einem eher bodenständigeren Stil. Das heißt aber nicht, dass er nicht trotzdem fliegen kann."

Mike Garland: "Vielleicht will er auch einfach zeigen, dass Diego ihm in seiner Disziplin unterlegen ist - dass er wiederum in Sanchéz' Disziplin durchaus mithalten kann."

Schließlich steht Mad Dog auf dem obersten Seil, blickt auf seinen Gegner herab und deutet dann mit dem Finger auf ihn. Er springt ab...

Top Rope Elbow Drop! Der Move sitzt!

Sofort legt sich Mad Dog auf Sanchéz...

Eins...

 

Zwei...

 

Erneute Befreiung von "The Dragon"! Hatte man es bisher nur erahnen können, so ist es nun vollkommen offensichtlich: Mad Dog ist langsam verdammt angepisst. Entweder hat er sich selbst über-, oder aber Sanchéz unterschätzt. Auf jeden Fall hatte er nicht damit gerechnet, dass der frühere Tribune diese Leistung abrufen kann. Jede Minute, die das Match länger dauert, spielt Azrael Rage in die Karten. Und das kann nicht das Ziel des Champions sein.

Der Gerasy setzt sich auf und deutet mit einer Handbewegung an, das Match nun beenden zu wollen. Sanchéz wird am Schädel gepackt und nach oben gezogen, dann wird er ausgehoben und gedreht. Enter Night!

Doch Diego beginnt zu zappeln wie wild, wie ein Fisch im Netz, er will sich hier nicht so schnell abfertigen lassen, und so rutscht er seitwärts aus dem Griff heraus, jedoch löst Mad Dog den Griff nicht, und wuchtet ihn stattdessen in die Luft!

Gutwrench Powerbomb!

Konter von Diego! Small Package!

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out von Mad Dog. Sofort springen beide Wrestler wieder auf, und Sanchéz versucht nun, das Momentum, das er hat, auszunutzen, er ignoriert seinen pochenden Schädel und ist schneller wieder oben als Mad Dog. Doch der holt schon im Aufstehen weit aus und feuert eine üble Clothesline gegen den Hals seines Gegners ab!

Aber Sanchéz duckt sich sich weg. Sofort wirbelt Mad Dog herum, doch da ist der ehemalige Tribune schon und donnert dem Night Fighter einen High Kick seitlich an den Kopf. Mad Dog ist getroffen und kippt wie ein nasser Sack seitlich auf die Matte, um dort erst einmal liegen zu bleiben. Sanchéz atmet eine Sekunde lang durch, dann klettert er so schnell er kann auf das oberste Seil. Von dort aus blickt er auf seinen Gegner herunter, zögert nicht und springt sofort ab.

Yucatan Splash!

Mad Dog rollt zur Seite! Doch Sanchéz beweist eine unglaubliche Athletik, kann sich weit genug in der Luft drehen, und landet auf den Füßen, doch seine Koordination scheint nach den Attacken auf den Kopf beeinflusst, er wirkt kurz orientierungslos, und das reicht dem Night Fighter. Er steht direkt hinter Sanchéz und packt dann zu.

German Suplex! In die Brücke!

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out! Wütend schlägt Mad Dog auf die Matte, was soll das denn hier werden? Die Frustration wächst sichtlich und der Gerasy will diese lästige Pflichtaufgabe endlich hinter sich bringen, doch Diego lässt sich nicht unterkriegen. Die Fans honorieren das mit gehörigem Applaus und Jubel, doch Mad Dog scheint nicht so viel Spaß an diesem Spektakel zu haben. Der Gerasy stellt sich neben den noch immer am Boden liegenden Sanchéz, und springt dann ab - er zeigt einen schönen Knee Drop, gegen den Kopf seines Gegners. Konsequent wird die Schwachstelle des Gegners bearbeitet, was natürlich auch Sinn macht - der Enter Night, Mad Dogs Finisher, geht gegen den Kopf des Gegners. Doch dieser Enter Night wurde bisher immer gekontert, und das sorgt nicht gerade für Begeisterung beim Night Fighter.

Langsam richtet Sanchéz sich auf, und Mad Dog ruft etwas, das klingt wie "Komm schon!". Der Berliner kommt auf die Beine, doch er ist weiterhin angeschlagen, er torkelt... und wird um die Hüften gepackt.

Belly To Belly Suplex!

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out von Sanchéz!

MAD DOG SETZT SOFORT NACH! Er springt auf und packt Sanchéz um die Hüfte, der noch immer am Boden liegt...

Deadlift German Suplex!

Vincent Craven: "Was zur Hölle ist in Mad Dog gefahren?"

Mike Garland: "Ich würde mal sagen, er hat keine Lust mehr auf Spielchen - und nun treibt er das Ganze einen Schritt weiter. Das kann nicht gut für Sanchéz enden."

Der Berliner liegt auf der Matte und rührt sich nicht mehr, bei diesem Suplex ist er auf den Hinterkopf geschleudert worden, und wenn es etwas gibt, was kein Wrestler dieser Welt gerne einsteckt, dann sind es Bumps auf den Kopf - doch die muss Sanchéz hier reihenweise kassieren, und wenn Mad Dog seinen Gegner weiter so kompromisslos zerstört, kann es nicht mehr lange dauern, bis Sanchéz einfach keinerlei Chance mehr bleibt als reglos liegen zu bleiben.

Der Gerasy schüttelt den Kopf, als er auf seinen Gegner nach unten blickt, doch dann ist er entschlossen, dieses Match ein für alle mal zu beenden. Er nimmt den schlaffen Körper seines Gegners vom Boden und umschlingt dessen Oberkörper, stemmt ihn nach oben und zeigt die Gutwrench Powerbomb!

Konter von Diego! Sanchéz kontert in einen DDT!

Sanchéz!

Sanchéz!

Sanchéz!

Mike Garland: "Die Fans sind natürlich immer auf der Seite von Mad Dog... doch in diesem Moment, jetzt gerade, gibt es wohl Niemanden, dem man einen Sieg mehr gönnt als Diego Sanchéz."

Vincent Craven: "Beide Wrestler liegen auf der Matte, und der Referee zählt beide an... ein Draw wäre ja wohl das mieseste Ende, das man sich vorstellen kann. Wir wollen einen Sieger!"

Und Craven scheint seinen Wunsch zu bekommen, denn beide Wrestler kommen langsam wieder auf die Beine, und ehe der Ringrichter seinen Count beenden kann stehen beide Kontrahenten wieder. Es ist an Mad Dog, den ersten Schlag abzufeuern... eine harte Ohrfeige gegen Sanchéz, voll ins Gesicht. Der wankt zwar, doch er fällt nicht... und kontert mit einem Chop gegen die Brust von Mad Dog. Der versucht so zu tun, als würde ihm das nichts ausmachen, doch ein kurzes Zischen entweicht ihm dennoch, ehe er wieder eine Slap gegen Sanchéz zeigt, die diesen ins Torkeln bringt. Sofort nutzt Mad Dog das aus und tritt einen Schritt zurück, um sich richtig zu positionieren... und zeigt einen Superkick gegen den Kopf!

Sanchéz duckt sich! Er duckt sich unter dem Kick weg und rennt einfach durch, nimmt Anlauf in den Seilen und während Mad Dog sich noch verdutzt umdreht kommt "The Dragon" schon angeschossen.

LARIAT!

Und sofort pinnt Sanchéz seinen Gegner. Kann er etwa hier die Sensation perfekt machen...?

Eins...

 

Zwei...

 

Mad Dog befreit sich. Da hat unser Champion noch einmal Glück gehabt - wenn er beim Pay-Per-View von einer solchen Lariat erwischt wird, wird er wohl nicht mehr aufstehen können. Sanchéz ist eben kein Wrestler, der sich auf Kraft verlegt, und er kann deutlich weniger Gewicht hinter diese Aktion legen als ein Azrael Rage. Wenn er diesen Fehler beim Impact macht, kann ihm das den Titel kosten. Hier kann er sich noch einmal im Match halten, und Sanchéz fasst sich an den Kopf, fast hätte er hier seinen großen Sieg eingefahren. Diego richtet sich auf und währenddessen kämpft auch der Night Fighter sich weider auf die Knie. "The Dragon" schnappt sich dann den Arm seines Gegners und zeigt einen Whip-In in die Ringecke... Reversal von Mad Dog! Sanchéz kracht in die Ringecke - und Mad Dog springt sofort hinterher!

Dog Bite!

Der Spinkick sitzt und Diego ist offensichtlich hart getroffen, sackt zusammen und klatscht vornüber auf die Matte, mit dem Gesicht voran. Mad Dog bückt sich sofort, rollt Sanchéz auf den Rücken. Das war es wohl für den ehemaligen Tribune...

Eins...

 

Zwei...

 

Dre.... ein!

Sanchéz reißt noch einmal die Schulter hoch! Entgeistert starrt Mad Dog auf seinen Opponenten, das gibt es ja wohl nicht... doch dann springt er auf und reißt seinen Gegner nach oben, er packt ihn am Kopf und ruft wütend in die Halle: "My name is...?" Und dann gibt es tatsächlich den MNI gegen Sanchéz! Der Night Fighter wirft ihn auf den Hinterkopf! Und sofort pinnt er Sanchéz!

Eins...

 

Zwei...

 

Diego befreit sich! Mad Dog steht der Mund offen, woher nimmt Sanchéz diese Kraft?

Mike Garland: "Das ist ja ungblaublich - Diego Sanchéz wird sich nicht geschlagen geben! Er gibt nicht auf!"

Vincent Craven: "Das hier ist sein Match, sein großer Abend, und er will UNBEDINGT gewinnen. Kann Mad Dog ihn heute überhaupt besiegen?"

Mike Garland: "Ich weiß es nicht. Nichts, was Mad Dog bisher getan hat, konnte Sanchéz bis drei auf der Matte halten... und das, obwohl er das Match eigentlich schon mehrfach hätte gewinnen müssen."

Der Gerasy richtet sich auf und lehnt sich an die Ringseile in der Ringecke, er starrt seinen Gegner, der auf der Matte liegt, mit großen Augen an und schüttelt kontinuierlich den Kopf. An diesem Punkt ist es fast egal, ob Sanchéz nun siegt oder nicht - er hat bewiesen, dass er mehr Kampfgeist hat als ihm je jemand zugetraut hat. Doch jedes Mal, wenn sich Sanchéz aus deinem Cover befreit, frustriert Mad Dog das nur noch mehr, und macht den Night Fighter noch entschlossener, dieses Match für sich zu entscheiden. Umso länger Sanchéz sich wehrt, umso härter wird seine Bestrafung seitens Mad Dog - denn er muss seine Aktionen ja immer steigern, wenn das hier nicht reicht.

Die unbekannte Konstante geht durch den Ring auf Sanchéz zu und zieht ihn über die Matte, er lehnt Diego in sitzender Position mit dem Rücken in der Ringecke gegen das unterste Seil, wo der scheinbar halb-ausgeknockte Berliner auch verharrt. Dann nimmt Mad Dog Anlauf, er geht in die gegenüberliegende Ringecke, und dann rennt er los - und hämmert Sanchéz das Knie an den Kopf!

NEIN! Sanchéz kann sich wegrollen! Mad Dog kracht mit dem Knie gegen die Polster und verliert den sicheren Stand, das nutzt Sanchéz aus und zeigt einen School Boy - er rollt Mad Dog zum Pin ein! Kann es das sein...?

Mike Garland: "Mad Dog rollt einfach durch! Er macht eine komplette Rolle rückwärts!"

Vincent Craven: "Und er kommt auf den Füßen aus..."

Mike Garland: "Sanchéz kann nur noch verdutzt gucken..."

SUPERKICK GEGEN SANCHÉZ!

Der Kick trifft den Berliner am Kinn und sofort fällt er wie eine Bahnschranke zu Boden, Mad Dog auf ihn. Das ist sogar für Diego Sanchéz zu viel...

Eins...

 

Zwei...

 

Kick-Out! Kick-Out! Kick-Out!

Diego!

Diego!

Diego!

Die Berliner Crowd feiert ihren Lokalmatadoren, kaum jemanden hält es noch auf den Sitzen - Diego Sanchéz kämpft hier wie ein ganz Großer! Leidtragender dabei ist der momentane PCWA Undisputed Gerasy Champion, Night Fighter Mad Dog - denn der wirkt nun wirklich so, als ob er gleich explodiert. Eine Mischung aus Frustration und Verzweiflung zeichnet sich bei ihm ab. Klar, für Diego ist das alles hier ein großes Money-Match, eine große Chance, für ihn gibt es so viel zu gewinnen... doch Mad Dog kann nur verlieren. Er hat einen Pay-Per-View Main Event vor sich und kann es sich eigentlich nicht leisten, sich hier so auszupowern, so weit gehen zu müssen - doch er kann sich auch nicht die Blöße einer Niederlage geben. Er MUSS gewinnen. Es gibt keine andere Wahl. Und wenn das heißt, dass er Diego Sanchéz vernichten muss..

Mit langsamen, koordinierten Bewegungen packt MD seinen Gegner am Schädel und zieht ihn zu sich. Er hebt ihn aus und dreht ihn in der Luft... Sanchéz' Kampf ist zu Ende und nun setzt der Enter Night doch noch den Schlusspunkt!

Nein, Diego wehrt sich! Er streckt sein Bein voll durch, und das sorgt dafür, dass Mad Dog sein Knie genau ins Gesicht bekommt, während er den Enter Night ansetzen will. Überrascht davon setzt Mad Dog Sanchéz ab, der auf den Füßen landet, und sogleich eine ganze Serie von Chops loslässt, immer gegen die Brust von Mad Dog, und er treibt den Gerasy damit rückwärts, während die Fans mitzählen.

One!

Two!

Three!

Four!

Five!

Six!

Seven!

Zu einer Acht kommt es nicht, denn mit einem Mal packt MD seinen Gegner mit beiden Händen um den Hals, als wolle er ihn erwürgen. Und so packt er ihn wirft ihn in die Luft, einfach weg von sich... doch der Highflyer Sanchéz dreht sich in der Luft, landet auf beiden Beinen und kann sich halten. Doch sofort ist der Night Figter da und reißt das Bein hoch.

Big Boot!

Doch dieses Mal ist Sanchéz vorbereitet! Er hat das erwartet, aus dem Fehler früher im Match gelernt, und er reißt die Arme hoch, fängt den Fuß ab und zeigt einen Dragon Screw!

Mit einem Schmerzensschrei hält sich Mad Dog das Bein, geht auf die Knie, wuchtet sich jedoch sofort wieder nach oben, bloß keine Schwäche ziegen, bloß keine...

ROUNDHOUSE KICK VON SANCHÉZ!

Der Berliner donnert seinem Gegner einen unglaublich üblen Tritt an den Schädel, und der Night Fighter geht zu Boden. Diegos Brust hebt und senkt sich unnatürlich schnell, doch dann blickt er zur Ringecke... und die Fans beginnen jetzt schon zu Jubeln.

Mike Garland: "So schnell er kann geht Sanchéz in die Ringecke... will der Drache etwa fliegen?!"

Vincent Craven: "Kann das der Flug zum Sieg sein? Klettert er hier gerade nach oben, um sich das Match eigen zu machen?"

Mike Garland: "Oh Gott, wenn das hier klappt.. Diego Sanchéz kann es schaffen! Er steht auf dem Top Rope!"

Vincent Craven: "Und er blickt nach unten... Mad Dog regt sich nicht... und Diego springt!"

Yucatan Splash!

Mad Dog rollt zur Seite!

 

ABER ZU SPÄT!

Die Shooting Star Press funktioniert! Sanchéz pinnt seinen Gegner! Sanchéz pinnt Mad Dog, den Champion...

Eins...

 

Zwei...

 

 

Drei! Die Halle explodiert!

...aber nur für wenige Momente.

Mike Garland: "Wie genial! Mad Dog hat das Bein auf dem Seil!"

Vincent Craven: "Was für seine unglaubliche Ringübersicht... Mad Dog wusste, er würde es nicht mehr schaffen, dem Move zu entkommen. Statt es also doch noch sinnlos zu versuchen, hat er sich noch eben das eine, kleine Stückchen näher an die Seile verfrachtet, das ihm erlaubt, den Pin so zu unterbrechen."

Mike Garland: "Er wollte dem Move gar nicht ausweichen, er wollte nicht fliehen, er wusste, das ist sinnlos... stattdessen rettet er sich so. Meine Damen und Herren, das macht einen wahren Champion aus."

Sanchéz ist am Boden zerstört. Er schüttelt nur noch den Kopf hin und her und sagt "Nein..." vor sich hin. Das kann ja wohl nicht wahr sein, das darf nicht wahr sein! Das hätte sein großer Moment sein sollen! Doch nicht einmal das reicht, um hier den Sieg einzufahren. Aber er darf sich nicht unterkriegen lassen, nein, er muss weiter machen, wenn er diesen Sieg doch noch will - und ja, er will ihn mehr, als man sich vorstellen kann. Während er mit der linken Hand seinen immer noch angeschlagenen Kopf betastet, richtet sich Sanchéz langsam auf und wartet nur darauf, dass MD wieder auf die Beine kommt. Der scheint nun auch ziemlich fertig mit der Welt zu sein und sein Blick fokussiert beinahe geistesabwesend das Seil, auf das er gerade sein Bein gelegt hat, um das Match für sich zu retten.

Schließlich hievt sich der Night Fighter aber doch noch auf beide Beine, er torkelt, aber er ist auf beiden Füßen, er dreht sich um...

...und kassiert einen Kick in den Magen! Sofort packt Sanchéz seinen Gegner am Kopf, und dann stürmt er auf die Ringecke zu, er rennt die Seile quasi nach oben, und es gibt den Tornado DDT.

Nein! Mad Dog schubst Sanchéz mitten in der Luft von sich! Der Berliner landet unsanft per Bauchlandung auf dem Ringboden und stöhnt, richtet sich aber so schnell er kann wieder auf... aber da wird er schon gepackt.

The Fighter's Powerbomb! Mad Dogs Gutwrench Powerbomb!

Und der Move funktioniert jetzt endlich! Endlich geht er durch! Ist das das Ende von Diego Sanchéz in diesem Match?

Eins...

 

Zwei...

 

 

Sanchéz befreit sich noch einmal! Sanchéz kommt noch einmal heraus! Diego Sanchéz lässt sich einfach nicht besiegen. Die Kritiker, die Zweifler - sie werden Lügen gestraft. Diego Sanchéz hat es immer noch drauf. Und das zeigt er hier.

Aber ob das so gut ist? Mad Dog sitzt neben dem Berliner auf der Matte und starrt mit weit aufgerissenen Augen ins Nichts. Seine Hände zittern, was muss er machen, um...?

Vincent Craven: "Mad Dog springt auf! Was hat er vor?"

Mike Garland: "Er zerrt Diego rücksichtslos zu sich heran... es scheint, als wäre da nun endgültig die letzte Sicherung durchgebrannt. Mad Dog will Diego Sanchéz nun endlich hinter sich lassen!"

Vincent Craven: "Aber was macht er denn? Er nimmt ihn in den Ansatz zu einer Powerbomb... Die zeigt er doch normalerweise nie? Eine Gutwrench-Variante, ja, aber eine Powerbomb...."

Mike Garland: "Das wird auch keine Powerbomb, Vincent. Der Night Fighter stemmt seinen Gegner einfach senkrecht in die Luft und..."

Vincent Craven: "Oh Gott!"

PILEDRIVER!

Stumpf und ungeschützt wird Diego Sanchéz mit der Schädeldecke auf die Matte gehämmert. Nachdem sein Kopf bereits das ganze Match über in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist das wohl nun der letzte Nagel, der für den Sarg noch benötigt wurde. Mad Dog legt sich auf seinen Gegner, hakt ein Bein ein, pinnt Diego Sanchéz...

Eins...

 

Und er legt seine Beine auf das unterste Ringseil!

 

Zwei...

 

Der Ringrichter bemerkt nichts!

 

Drei!

Die Ringglocke ertönt, und das Match ist vorbei - der Main Event von Vendetta 93 war zu mehr ausgeartet, als sich Mad Dog gewünscht hätte, aber letztlich hatte er sich keine Blöße gegeben und das Match gewonnen... doch die Fans scheinen wütend zu sein. Es sind negative Zurufe zu hören. Die Mittel des Sieges sind... fragwürdig.

Jane Nelson: "Der Sieger per Pinfall nach 19:52 Minuten... der PCWA Undisputed Gerasy Champion... der Night Fighter... MAAAAAAAAAAAAAD DOOOOOOOOOG!"

Kurz scheint sich die unbekannte Konstante über seinen Sieg zu freuen, doch dann sieht er auf Diego A. Sanchéz. Dieser scheint nicht ansatzweise über den Ausgang und vor allem die Form des Ausganges erfreut zu sein. Im Gegenteil. Mit verkniffenen Gesicht blickt er zu Mad Dog, der diesen Blick erwidert und dabei gar nicht bemerkt, wie der Referee ihm seinen Gerasy Gürtel geben möchte.

Eine Versöhnung soll es richten, und so will Mad Dog ihm helfen aufzustehen. Es war doch nur ein Non Title Match. Es sollte doch nur vorbei gehen. Es war doch nur ein kleines Schummeln. Nichts Schlimmes. Es war nicht sein Kampf... Es war Rages Kampf. Und er ist doch kein Rage.

MD starrt in die Augen des Mexikaners. Will, dass er seine Gründe versteht. Will, dass Diego vesteht, dass er nun anderes im Kopf hat. Im Kopf haben muss... Aber Diego will diese Hilfe nicht, erhebt sich aus eigener Kraft und nun verzieht Mad Dog das Gesicht. Hat Diego, der eigentlich sein Referee, sein Freund sein sollte, jetzt das Lager gewechselt in Richtung des Interims-Chefs?

Er kann es sich nicht verkneifen, das Adrenalin jagd ihn hoch! Der Schatten ballt die Faust der unbekannten Konstante, als Sanchéz ihn vorwurfsvoll ansieht. Wieso sind auf einmal alle gegen ihn, die unbekannte Konstante? Hat sein anderes Extrem das hervorgebracht? Nein, das, was er nach dem Gespräch mit Blake erkannte, sieht er jetzt nicht mehr...

Jetzt sieht er nur Azrael Rage. Er ist daran Schuld! Ganz alleine! Doch wie immer, wird er sich erheben, wird allen Hindernissen trotzen, wird nicht zurückhalten, wird nicht zögern. Aus dem Nichts ein Schlag gegen Diego A. Sanchéz, der diesen Schlag nicht hat kommen sehen. Man erkennt es am Blick des Deutsch-Mexikaners, das er die Welt nicht mehr versteht? Was ist hier in den letzten fünf Minuten schief gegangen? Wieder hebt Mad Dog die Faust, will zuschlagen, während Diego in Abwehrhaltung geht, als auf einmal Robert Breads den Ring entert. Er stellt sich zwischen seinen Freund und Diego, versucht ihn zu beruhigen. Schließlich macht er hier einen großen Fehler. Tatsächlich sinkt die Faust des Undisputed Gerasy, während der Referee immer noch hinter ihm steht und ihm seinen Titel überreichen möchte.

Mike Garland: „Held oder Schurke, das ist hier die Frage.“

Vincent Craven: „Unglaublich, dass Mad Dog sich hier derart gehen lässt.“

Mike Garland: „Unser aktueller Chef und Number One Contender scheint es tatsächlich geschafft zu haben. Er ist im Kopf des Champions und hat diesen verunsichert.“

Vincent Craven: „Oder Mad Dog spielt hier mit Rage... bricht aus seiner Rolle aus."

Mike Garland: "Diego ist in jedem Fall der Leittragende, obwohl er am ehesten für die PCWA kämpft."

Vincent Craven: "Gut, dass Robert Breads hier zur Stelle war, um Mad Dog zur Vernunft zu bringen. Wer weiß, wo das hätte hinführen können.“

Mike Garland: „Ich glaube nicht, dass das schon vorbei ist. Guck mal wer da ist.“

Am Entrance ist Azrael Rage aufgetaucht. Er hat zwei Dinge mitgebracht – Ein zufriedenes Lachen und ein Mikrophon.

Azrael Rage: „Offenbar reicht Dir ein Ringrichter nicht, Mad Dog. Jetzt sind es schon zwei, die Dir im Ring gegenüber stehen. Aber ich bitte, mein Held, zeige Vernunft und Einsicht. Du bist doch ein Vorbild, mein großer Held. Tu es nicht.“

Er bleibt auf der Rampe stehen.

Azrael Rage: „Falle jetzt nicht aus Deiner Rolle. Du bist der Held in diesem Stück und Du weißt, was Du da tust, ist falsch. Daher bitte ich Dich... Du bist doch mein Held.

...mein Held...

...mein Held...

...mein Held...

Die Worte verklingen in der Halle und den Gehörgängen des Night Fighters.

"NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!"

Dann bricht es erneut aus ihm heraus. In sekundenschnelle ist Mad Dog vorbei an Robert Breads und attackiert Sanchéz, der Azrael noch beigepflichtet hatte. Aber MD darf kein Held sein - er ist der Unbekannte und muss es bleiben. Auch Rage setzt sich in Bewegung, aber er redet weiter, während sich Mad Dog und Sanchéz prügeln und Breads nur kopfschüttelnd zuguckt. Ein Eingriff hier würde gegen seine Prinzipien gehen, aber selbst er weiß, dass gerade alles hier ganz falsch abläuft.

Azrael Rage: „Ich habe es immer gewusst und jetzt sieht es auch die ganze Welt, Diego und selbst Dein hochverehrter Robert Breads. Endlich hat die Wahrheit ihren Weg ans Licht gefunden. DU BIST DER VERLEUMDER DER PCWA! Du verrätst uns alle für Deinen Vorteil. Held oder Schurke… Du hast gewählt, mein böser Schurke.“

Weiter voran.

Azrael Rage: „Du Feigling.“

Weiter Richtung Ring.

Azrael Rage: „Du ehrloser Hund.“

Weiter… wenige Schritte noch.

Azrael Rage: „Verräter… ohne Verantwortung… ohne Freunde… und bald ohne Gerasy!“

Er wirft das Mikrophon weg und entert jetzt den Ring. Sofort packt er Mad Dog, zieht diesen von Diego A. Sanchéz runter und schleudert ihn in die Ecke. Anstatt aber nachzusetzen, bleibt Rage stehen, abwartend, fokussierend. Der Unbekannte aber hat Blut geleckt und er will mehr. Und das von Rage am liebsten... So als strahle die Maske in seinem Antlitz stürzt er sich auf das Urgestein. Wie ein verrückter Hund drischt er seine Schläge auf den Teufel. Wie ein Kämpfer in tiefster Nacht hämmert er seinen Zorn auf den Herausforderer. Und doch strahlt in seinen Augen mehr als Verrücktheit, mehr als Zorn... es strahlt... reinste... Unberechenbarkeit!
Ein wilder Schlagabtausch entbrennt, der eher einer Kneipenschlägerei gleicht, als einem Brawl. Undisputed Gerasy Champion und Herausforderer wälzen sich auf dem Boden, teilen Schläge aus und brüllen Beleidigungen in die gegengesetzte Richtung. Um sie herum stehen jetzt wieder der schwer atmende Diego Sanchéz und ein immer noch Kopf schüttelnder Robert Breads. Aber da fehlen doch noch zwei, oder?

Vincent Craven: „Einige Zuschauer haben sich zum Entrance gedreht."

Nicht ohne Grund.

Mike Garland: „Oh mein Gott.. NICOTINE & BACTERIA."

Indeed.
Eleven und Blake Milton nähern sich dem Chaos mit betonter Gelassenheit.
Unklar, was in diesem Augenblick beeindruckender und bedrohlicher ist. Ihre schiere Anwesenheit?
Die innerliche Überlegenheit, die die Beiden zusammen ausstrahlen? Das legere Anzünden von Zigaretten vielleicht?
Oder vielleicht der Fakt, dass zwei Wesen wie sie konfliktfrei nebeneinander stehen, als wäre es das abnormalste auf der Welt?

Eleven hat das Kinn erhoben und zieht an seiner Zigarette.
Seine Augen sehen das Chaos im Ring. Die Zerstörung. Die Schlacht.
Das ganze Ausmaß der Gewalt wird in seinem Kopf zum Land, in dem Milch und Blute fließt.

Eleven schenkt Blake Milton einen kurzen, aber vielsagenden Seitenblick.
Dann schaut er nur noch auf die Schlacht vor sich.
Teilnahmslos zufrieden.

It will get worse.
.. before it gets better..

So stehen nun alle vier Special Referees beisammen, um die beiden prügelnden Rage und Mad Dog und begucken das Arenaspiel. Einige mit Genuss, einige mit Sorge, einige mit Verwirrung und alle mit dem Wissen, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Ironischerweise spricht die Tat des Referees das letzte Wort aus, als er den Gerasy einfach vor die beiden Kämpfer legt und geht.

 

In der PCWA geht es im Endeffekt immer nur um den Gerasy.

Denn einerlei, ob Held oder Schurke.

Der Undisputed Gerasy ist das größte Extrem!

 

Vincent Craven: „Leider ist unsere Zeit damit um für heute, liebe PCWA-Fans.“

Mike Garland: „Wir verabschieden uns und sehen uns hoffentlich alle beim Impact, wo sich das Schicksal der PCWA, des Gerasys und von uns allen entscheidet.“

Vincent Craven: „Und vergesst nicht kräftig auf unsere Homepage zu voten. Denn auch ihr entscheidet mit. Damit wünschen wir noch einen schönen Abend. Das waren für sie Vincent Craven.“

Mike Garland: „Und Mike – THE COOL- Garland!“


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