RISING PHOENIX
am 26.07.2021 aus der Hartwall Arena in Helsinki/Finnland

Die NR.1 PRE-SHOW im Wrestling Business!

Exklusives Material von Vendetta 156!

Nur für ECHTE Fans!

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Die Tour beginnt! In Skandinavien! Pressestimmen von dort


zum BRAWLIN' RUMBLE XIV

 

Kaatuminen huipulla! Ensimmäistä kertaa Jimmy Maxxx ja Stem voittavat himoitun Cotatores Trophyn joukkueena!

- Helsingin Sanomat -

The Downfall an der Spitze! Erstmals gewinnen Jimmy Maxxx und Stem als Team die begehrte Cotatores Trophy!

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Marc Poe störtade! Den dubbla mästaren måste ge upp XAW-titeln till Mad Dog!

- Aftonbladet -

Marc Poe gestürzt! Der Doppelchampion muss den XAW-Titel an Mad Dog abgeben!

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I andre forsøk! Shadow vinner Battle Royale etter å ha overgitt seg til James Godd i fjor!

- Dagsavisen -

Im zweiten Anlauf! Shadow gewinnt die Battle Royale, nachdem er sich letztes Jahr James Godd geschlagen geben musste!

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Alvorligt tilbageslag! XAW taber terræn i kampen om PCWA-herredømmet med Marc Poes tab af titlen og Shadows Rumble-sejr.

- Kristeligt Dagblad -

Herber Rückschlag! Die XAW verliert durch den Titelverlust von Marc Poe und den Rumblegewinn von Shadow im Kampf um die Vormachtstellung in der PCWA an Boden.


------------------ PCWA ------------------

...drei Tage vor dem Brawlin' Rumble XIV...

 

"Hören Sie... er braucht Hilfe. Das müssen Sie doch einsehen... "

Mit besorgtem Blick sitzt Kevin Sharpe im Sessel, der vor Jona Varks Schreibtisch steht. Immer wieder fährt er sich nervös durch die fast schulterlangen, von grauen Strähnen durchzogenen Haare und der rechte Fuß, der in schwarzen Sneakern steckt, tappt nervös auf den Boden. Die CEO runzelt die Stirn.

Jona Vark: "Bitte nennen sie mich nicht gefühllos, aber sie hier so sitzen zu sehen... in diesem Aufzug... ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig."

Blackheart schaut an sich herab. Die Chefin meint sicherlich das PCWA-T-Shirt. Er ringt sich ein minimalistisches Lächeln ab.

Sharpe: "Bei allem Respekt, Miss Vark... aber ich denke wir haben wichtigere Dinge zu besprechen als mein Outfit."

Ein Hüsteln bei der CEO,  gefolgt von einem beinahe unmerklichen Augenrollen.

Jona Vark: "Mister Sharpe, sie sitzen in meinem Büro. Sie sind KEIN Teil der PCWA mehr. Und trotzdem haben sie um dieses Treffen gebeten. Drei Tage vor dem größten Event, welchen diese Liga hat. Gestatten sie mir also, dass ich das in Frage stelle. Und nicht irgendwelche Hirngespinste, die am angeblichen Geisteszustand eines meiner Angestellten Zweifel hegen."

Ein Nicken, dann wird das Smartphone gezückt. Er wischt kurz durch die Bildergalerie, dann wird das Gerät in Richtung der Chefin gedreht.

Sharpe: "Sie nennen DAS ein Hirngespinst?"

Mit gerunzelter Stirn betrachtet Vark das Foto, welches den Hoodie Mad Dogs zeigt... fotografiert auf Kevin's Veranda. Dann atmet sie lautstark aus.

Jona Vark: "Das übliche Säbelrasseln. Die üblichen Kopfspielchen vor einem so großen Match, was Mad Dog und Marc Poe bevor steht."

Er blinzelt... verwirrt. Für einen kurzen Moment scheint die Zeit still zu stehen.

Dann springt er förmlich aus dem Sessel und pfeffert das Smartphone gegen die Wand des Büros, wo das Gerät in mehrere Teile zerspringt. Dann stützt er sich mit beiden Armen auf dem Schreibtisch ab.

Sharpe: "Säbelrasseln? Kopfspielchen? SIND SIE DENN BLIND???"

Mister Joshua, der wie immer in der Ecke schräg hinter dem Schreibtisch steht, macht einen Schritt auf Blackheart zu. Doch der streckt den Arm aus und fixiert den großen Mann mit dem Zeigefinger. Jeder Muskel ist gespannt und Kevin atmet schwer, als er die nächsten Worte durch zusammen gebissene Zähne presst.

Sharpe: "Bleib da stehen! Du bewegst dich keinen Millimeter! Es ist mir egal, wie du dich heute nennst... aber du wirst dich hier NICHT einmischen! Oder muss ich dich daran erinnern, zu was ich fähig bin! Du hast es damals live erlebt. Soll ich dein Gedächtnis auffrischen, Joshua? Frankfurt? Die Tiefgarage? Die Scherbe in meiner Hand, bereit sie zu benutzten, bei meinem Gegner, der geschlagen am Boden lag?"

Er ballt beide Fäuste, während Mister Joshua sich nicht rührt.

Sharpe: "Versuch es, Joshua... aber ich schwöre dir, ich brauche hier und heute keine Glasscherbe... "

Der große Mann legt den Kopf leicht schräg. Dann nickt er und geht wieder zurück an seinen Platz. Kevin nickt ebenfalls, dann fixiert er wieder die CEO.

Sharpe: "Und sie... sie MÜSSEN doch erkennen, dass Mad Dog sich auf einen Pfad begeben hat, von dem er allein nicht mehr weg kommt. Ich habe es gesehen... ich habe IHN gesehen, als er mich besucht hat. Er ist fertig... und allein."

Die CEO hat sich die Tiraden von Blackheart mit steinerner Miene angehört. Natürlich weiß sie, dass Mad Dog ein Risiko darstellt. Doch sie darf keine Schwäche zeigen. Es steht zuviel auf dem Spiel. Die XAW MUSS gebremst werden. Sie lehnt sich zurück. schlägt das eine Bein über das Andere und verschränkt die Hände ineinander.

Jona Vark: "Mister Sharpe, es ehrt sie natürlich, dass sie sich Sorgen um ihren wieder gewonnenen Freund machen. Ich begrüße es sogar, dass sie Beide reinen Tisch gemacht haben. Aber sie sind, wie ich eingangs bereits sagte, kein Teil der PCWA mehr. Und ich werde sie sicherlich nicht als Seelsorger für einen meiner Angestellten wieder unter Vertrag nehmen."

Nun ist es an Kevin, die Stirn zu runzeln. Er weiß, worauf das hinaus läuft. Doch das wird nicht passieren.

Sharpe: "Ich weiß genau, was sie wollen, respektive andeuten wollen. Wir kennen uns schon lange genug. Von einem Vertrag kann keine Rede sein. Meine Zeit im Ring ist vorbei... das musste auch Shadow akzeptieren. Lassen sie mich ihm nur helfen... ihn beobachten... ihm zur Seite stehen. Er braucht mich, ich spüre das."

Er presst die Lippen aufeinander. Er sieht das Logo vor sich... S1... und es läuft ihm eiskalt den Rücken hinunter. Dann fixiert er die CEO mit seinen Augen... und sie erkennt die echte Besorgnis darin.

Sharpe: "Bitte."

Ein kurzer Moment vergeht, dann ist es an der CEO, urplötzlich aus dem Stuhl aufzuspringen und sich auf dem massiven Schreibtisch abzustützen.

Jona Vark: "Was glauben sie eigentlich, wer sie sind? Sie werden sicherlich nicht ohne gültigen Vertrag auf meinem Gelände herum wandern und den Psychiater spielen. Wir sind doch hier keine Klinik für geistig Verschobene. Noch dazu sind sie RAUS aus der PCWA! Wie oft muss ich das eigentlich noch erwähnen? Sie sind Geschichte! Und jetzt verlassen sie mein Büro. AUF DER STELLE!"

Auf ihrer Stirn hat sich eine Zornader gebildet. Doch Kevin macht keine Anstalten, sich aus dem Sessel zu erheben. Er streicht das PCWA T-Shirt glatt.

Sharpe: "Nein."

Die Augen der Chefin rucken zu ihrem Assistenten. Doch der rührt sich nicht. Sie kneift die Augen zusammen, dann fixiert sie wieder Blackheart. Der rührt sich ebenfalls nicht. Dann atmet sie hörbar aus und nimmt wieder auf dem Stuhl platz.

Jona Vark: "Sie lassen mir also keine andere Wahl."

Die Schublade wird geöffnet, ein Stapel Papier zu Tage befördert und vor Kevin auf den Tisch geworfen. Der schüttelt unmerklich den Kopf.

Sharpe: "Ich sagte nein... "

Jona Vark: "Und ICH sage... SO oder gar nicht! Sie entscheiden... "

Die Blicke treffen sich... und langsam zieht Kevin den Stapel Papier zu sich heran. Ein Vertrag... natürlich. Aber welche Wahl hat er? Er muss Mad Dog zur Seite stehen. Und wenn es nur so geht... dann muss es eben so sein. Er überfliegt den Vertrag... und kneift die Augen zusammen.

Sharpe: "Was genau soll dieser Passus unter §4.3 bedeuten... 'Teilnahme am Brawlin' Rumble verpflichtend'...und dann auf der nächsten Seite... 'Einsatz auf Abruf'..."

Und plötzlich ist das Businesslächeln wieder da.

Jona Vark: "Ich bin keine Idiotin und kaufe sicherlich nicht die Katze im Sack. Sie werden mir beweisen, dass es ihnen Ernst ist... mit der PCWA... und ihrem 'Freund'... indem sie beim Rumblematch teilnehmen.

Sie mustert ihn kurz.

Jona Vark: "An mangelnder Fitness sollte es ja nicht scheitern. Aber... "

Sie genießt es. Auch wenn das hier sicherlich die PCWA weiter bringen wird, dann aber zu ihren Bedingungen. Und sie wird sich sicherlich keinerlei Blöße geben. Auch wenn sie der Gedanke, einen Kevin Sharpe wieder unter Vertrag zu haben, noch dazu zu IHREN Bedingungen, in eine fast schon freudige Erregung versetzt. Doch das wird sie sich sicherlich nicht anmerken lassen. Ihr Business... ihre Regeln! Und so wird das Lächeln noch breiter. Allerdings auch kalt und berechnend.

Jona Vark: "Ich weiß, dass sie sich im Labib's eingemietet haben. Bis kommenden Montag. Also werden sie in ihrem Hotelzimmer warten, bis ich sie rufe... oder aber auch nicht."

Ein triumphierendes Lächeln... das noch breiter wird, als Blackheart mit einer fahrigen Bewegung den Vertrag unterzeichnet. Dann steht er aus dem Sessel auf und wirft den Kugelschreiber auf den Schreibtisch.

Sharpe: "Fühlen sie sich nicht zu sicher, Miss Vark. Ich bin keine ihrer Marionetten."

Ein kurzer Blick zu Joshua, dann dreht er sich um und verlässt das Büro. Die Tür knallt so laut, dass ein Bild im Regal umfällt. Zufrieden betrachtet die CEO den unterzeichneten Vertrag.

Jona Vark: "Oh doch, Mister Sharpe... das sind sie. Äh... Mister Joshua? Wo gehen sie hin?"

Der große Mann hat sich in Bewegung gesetzt und steuert die Tür an. Dort dreht er sich kurz um.

Mister Joshua: "Private Angelegenheiten regeln."

Noch ehe Miss Vark etwas entgegnen kann ist ihr Assistent durch die Tür verschwunden.

 

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Blackheart stapft durch die Gänge der PCWA. Lief es gut? Ja. Musste er sich erneut Jonas Willen beugen? Auch das. Dennoch... er hat die Möglichkeit bekommen, an der Seite von Mad Dog zu sein. Und nur das zählt. Er muss ihm beistehen. Die Intrigen von Lara Lee stoppen. Er muss...

"Kevin."

Er stoppt abrupt. Und wirbelt herum. Er kennt die Stimme. Und ballt die Fäuste. Doch Mister Joshua steht nur vor ihm... die Arme locker an der Seite hängend.

Mister Joshua: "Ich bin nicht dein Feind. Aber... "

Blackheart lockert die Fäuste.

Sharpe: "Ich weiß.... "

Er presst die Lippen zusammen.

Sharpe: "Ich weiß... "

Bilder aus der Vergangenheit visualisieren sich in seinem Kopf. Die Farm. Der halb tote Joshua. Grizz. Er legt dem Hünen die Hand auf den Arm.

Sharpe: "Das ist nicht mehr unser Kampf. Du hast dich für eine Seite entschieden. Genauso wie ich. Und ja... wir sind keine Feinde. Das waren wir noch nie. Ich weiß, wer du wirklich bist. Aber glaube mir... ich werde dieses Wissen mit ins Grab nehmen. Und das ist ein Versprechen. Ansonsten würde Venita aus ihrem Grab steigen und mich eigenhändig erwürgen. Du weißt doch noch, wie sie sein konnte, oder?"

Ein Lachen. Laut... sonor... und ehrlich. Aus dem Mund des Hünen.

Mister Joshua: "Ja. Ich kann mich sehr gut an Sie erinnern. Ich habe dir nie... "

Blackheart schüttelt den Kopf.

Sharpe: "Nein. Musstest du nie. Also auch jetzt nicht. Sie würde es auch nicht wollen. Sie würde wahrscheinlich so etwas sagen wie 'Ihr seid nur zu groß geratene Jungs, die sich einfach mal ordentlich aussprechen sollten'... oder etwas in der Art."

Der große Mann nickt.

Mister Joshua: "Ja. Das klingt genau nach ihr."

Kevin nimmt die Hand vom Arm des Hünen und streckt sie ihm nun entgegen.

Und der...

Ergreift diese.

Mister Joshua: "Danke. Wenn du jemals Hilfe..."

Blackheart schüttelt den Kopf.

Sharpe: "Nein. Das wird nicht nötig sein. Genieße dein neues... freies Leben als Jona's Assistent. Unsere Wege trennen sich hier."

Er verdeckt die Kamera mit der Hand.

Sharpe: "Gib auf dich acht, Bim Sims."

Der große Mann nickt. Beinahe dankbar.

Bim Sims: "Das werde ich. Danke."

Das Bild und der Ton erscheinen wieder und fangen Mister Joshua ein, der sich wieder in Richtung des Büros seiner Chefin aufmacht. Ein Schwenk auf Kevin Sharpe, der beinahe wehmütig dem großen Mann hinterher schaut.

Sharpe: "Und ein weiteres Kapitel aus der Vergangenheit, das endgültig abgeschlossen ist. Aber es haben sich neue aufgetan... "


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156
 

Live aus der Hartwall Arena / Helsinki, Finnland

 

 

Die Kamera fährt durch die prall gefüllte Halle und fängt jubelnde, finnische Fans ein. Die Inzidenzen und die vorher ausgerufene Testpflicht 24 Stunden vor dem Event erlauben ein fast nahezu maskenfreies Erlebnis. Fleißig wird geklatscht und werden Schilder in die Höhe gehalten. Ein Zuschauer hat sich in das typische Kevin Smash Outfit geworfen, ein Anderer hält ein Schild mit der Aufschrift "NORTHERN SUPERIOR" in die Höhe. Ein weiterer Fan trägt das typische Shadow Facepaint, während ein Mädchen ihr Mad Dog T-Shirt stolz in die Kamera zeigt.

Die Stimmung passt. Aber wie ist es bei unseren Kommentatoren? Die Kamera stoppt vor deren Pult und fängt Mike Garland und Vincent Craven ein. Ersterer wie immer im klassischen Hawaii-Hemd, während der Halbjapaner standesgemäß im Maßanzug nochmals sein Headset zurecht rückt.

Vincent Craven: "Herzlich Willkommen, liebe Fans zum ersten Stop der Tour zu Out of Ashes... im wunderschönen Helsinki!"

Mike Garland: "Lämmin tervetulotoivotus minultakin!"

Vincent Craven: "Du sprichst finnisch?"

Mike Garland: "Totta kai. Mit Hilfe meiner Übersetzungsapp auf dem Smartphone, haha!"

Vincent Craven: "Ihr seht, auch wir haben gute Laune. Was kein Wunder ist nach diesem fantastischen Brawelin' Rumble!"

Mike Garland: "Und schon wird meine Laune wieder schlechter. Die XAW wurde betrogen, wo es nur ging! Sei es Marc Poe oder aber auch während der Battle Royale. Alles Betrug und von Jona Vark fingiert. Wir haben es gerade durch das Video mit Sharpe doch nochmal verdeutlicht bekommen. Schiebung! Basta!"

Vincent Craven: "Das ist deine Meinung. Fakt ist, dass sich Marc Poe Mad Dog - oder besser gesagt S1margl  - ohne Hilfe von Sharpe geschlagen geben musste. Somit gehört der XAW World Title nun der PCWA! Die nebenbei gesagt noch den Nummer Eins Herausforderer auf den Undisputed Gerasy stellt. Shadow konnte, nachdem er sich letztes Jahr knapp James Godd geschlagen geben musste, nun endlich den Rumble gewinnen."

Mike Garland: "Bezeichnend, dass du nicht MD als Träger nennst sondern die PCWA. Aber daran habe ich mich gewöhnt. Über den Sieger der Battle Royal sage ich lieber mal nichts. Wieder Betrug, wo man nur hinsieht. Aber es gab auch gute Nachrichten. The Downfall nehmen den Partners in Crime die Cotatores ab. Schade, PCWA."

Vincent Craven: "Bei Maxxx und Wilson weiß man immer noch nicht so genau, auf wessen Seite sie stehen."

Mike garland: "Oder ob sie überhaupt auf einer Seite stehen."

Vincent Craven: "Vielleicht erfahren wir heute mehr. Und das ist die, wie ich finde, passende Überleitung zur heutigen Card."

 

Opener
Friend or Foe
Regular Singles Match

Stem
vs.
Sean Ashfield

(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Nelson Frider; Timelimit: 15 Min)

 

Vincent Craven: "Ein klassisches Follow Up Match zum letzten PPV. Ashfield wurde von Wilson eliminiert."

Mike Garland: "Und da sich beide Teams augenschienlich nicht wirklich leiden können, ist dieses Match nur die logische Konsequenz."

Vincent Craven: "Ich hoffe nur, es eskaliert nicht. Beide werden sicherlich ihre Partner mit zum Ring bringen."

Mike Garland: "Die Ring Assassins kämpfen IMMER fair. Da kann sich die PCWA noch eine Scheibe abschneiden."

Vincent Craven: "Ja, selbstverständlich tun sie das."

Er rollt mit den Augen.

Vincent Craven: "Sollte Ashfield hier siegen, dann werden die Assassins sicherlich wieder Ansprüche auf die Cotatores anmelden."

Mike Garland: "Und das vollkommen zu Recht!"

Vincent Craven: "Kommen wir zu Match Nummer Zwei des Abends."



2nd Match
No Time Challenge needed
Regular Tagteam Match

Draven LaVey & Antonio Maldicao
vs.
Partners in Crime

(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Charlie Swanson; Timelimit: 20 Min)

 

Mike Garland: "Und erneut ein Follow Up Match zum letzten PPV. Das war ja wohl nichts mit der Time Challenge für LaVey und Maldicao."

Vincent Craven: "Korrekt. Hier konnten die Partners ganz klar das Rennen machen. Aber schön, dass das nochmal in einem FAIREN Kampf ausgetragen wird."

Mike Garland: "Wieso betonst du das so?"

Vincent Craven: "Ach, nur so."

Der Mann im Hawaiihemd runzelt die Stirn.

Vincent Craven: "... es wird jedenfalls spannend zu sehen sein, ob der Unterschied am heutigen Abend genauso groß ist, wie es bei der Battle Royal den Anschein hatte."

Mike Garland: "Na dann... kommen wir zum Main Event des ersten Tourstops!"



Main Event
Spiral of Violence
Regular Singles Match

Jeffrey Ron Arrow
vs.
Christian Sanglier

(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Sven Nitzschke; kein Timelimit)

 

Vincent Craven: "Ich bin mir hier nicht ganz sicher, was uns erwartet. Arrow ist einfach nicht zu kontrollieren."

Mike Garland: "Dass hier noch eine Rechnung offen ist, steht außer Frage. Nur das 'Wie' macht mir ebenso Angst wie dir, Vincent."

Vincent Craven: "Hoffen wir einfach, dass die Vernunft siegt."

Mike Garland: "Ich denke nicht, dass 'Vernunft' im Wortschaftz eines Jeffrey Ron Arrow vorkommt. Und was wir beim Rumble von Sanglier gegen JRA gesehen haben, dürfte von Vielen auch nicht als besonders Vernünftig eingestuft werden. Man kann also von beiden Seiten Übles erwarten..."

Vincent Craven: "Ich befürchte es ebenfalls. Wie dem auch sei... die Show kann beginnen!"

Mike Garland: "Und sie beginnt wie immer positiv... mit dem Größten aller Champions!"

Unter dem Augenrollen des Halbjapaners springt der AlieraTron an.


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Bild



Presents

 

 

Poe trägt den Undisputed Gerasy auf den Schultern, schleppt sich zum Ring als würde er zwischendurch weiden. Jede Haltung verloren, die Körpersprache ein Nuscheln, hilflos im Staub dieses Business. Ein Sheriff, der sein Dorf schon aufgegeben, keine Lust mehr hat auf Duelle. Auch ein Schatten längst schneller als er selbst. Niedergeschlagen, unglücklich und gebrochen so erwartet man den "Greatest of all Time" Marc Poe, als das Intro seine Sendung ankündigt, weil er seinen XAW World Title beim Brawlin' Rumble XIV verlor.

Doch es kommt ganz anders, Pyro explodiert im Entrance Bereich, Rauch bildet sich... 

 

 

 

ARE YOU READY !!!

 

Poe springt fast schon auf die Stage, bestens gelaunt. Nicht wie die finnischen PCWA-Fans es sich erhofften, also pfeiffen sie den Marylander aus. Dem niedergeschlagenen Poe wäre es wahrscheinlich nicht anders ergangen, jedoch wäre wohl ein wenig Mitleid mitgeschwungen. Jetzt aber fordern die Fans sogar seinen Kopf. Wollen, dass er diese Liga, zu der er nicht gehört, endlich verlässt. "Poe raus", brüllen sie. Laut genug, damit es ihn trifft. Doch dies ist nicht der Fall. Der Mann aus Baltimore, im schwarzen Rollkragen, weißen Jeans, Matsuda Jacke und Slipper, schlicht und cool wie immer, lächelt einfach nur. Provokant wartet er auf der Stage, reißt den Undisputed Gerasy hoch, ein Titel, den ihm keiner gönnt. Lässig nimmt er den Titel wieder runter, betrachtet ihn kurz und küsst ihn. Ein weiterer Affront, wer Wind sät, wird Sturm ernten. Obwohl es eher ein Orkan aus wütenden Pfiffen ist, welcher Poe nun entgegen kommt. Doch er grinst, macht sich auf den Weg zum Ring.

 

POE-PER VIEW SUCKS!!!

POE-PER VIEW SUCKS!!!

POE-PER VIEW SUCKS!!!

 

Im Unterton dieser Rufe sind nicht nur Häme und Spott zu hören, sondern vor allem Hass. Dabei verzichtet der Marylander für seine Sendung diesmal auf ein Musikstück der 70er, 80er, 90er und dem besten von Heute, aber nicht für sie. Es ist eine Botschaft, ein Zeichen, dass nun Schluss mit Lustig ist. Vieles im Kopf des Champs schreit vor Wut, er lässt sich nichts anmerken, zumindest äußerlich. Angekommen am Ring, slidet er elegant wie eh und je in selbigen. Mit dem Mic bewaffnet wartet er in der Mitte des Seilgevierts, bis die Hasstiraden enden, um seine eigenen Kugeln abzufeuern.

Poe: "Ladies and Gentlemen, blablablablabla..."

Er seufzt, ist genervt von den Leuten.

Poe: "Ach, ich gebe einen Fick auf eine anständige Begrüßung. Nach dem schlimmsten Betrug der Wrestling Geschichte, kann die PCWA glücklich sein, dass ich überhaupt auf dieser Tour auftauche und nicht einfach mit dem Undisputed Gerasy Belt nach Mexico verschwinde."

Wieder startet ein Pfeifkonzert, Poe formt ein blablabla mit seiner Hand.

Poe: "Sowas wollt ihr natürlich nicht hören. Aber es ist ein Fakt, eure PCWA, die Mutter Theresa unter den Wrestlingligen hat tatsächlich beschissen. Nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals. Geschehen beim Brawlin' Rumble XIV..."

 

PCWA!!! 

PCWA!!!

PCWA!!!

Kopfschüttelnd winkt Poe ab.

Poe: "Erbarmen! Ihr wisst es, ich weiß es und sogar Jona Vark kann ihren Betrug nicht unter den Teppich kehren. Für die ganz Dummen unter euch, die mir nicht glauben, kann ich es gerne belegen. Erster Beweis die Startreihenfolge beim Rumble. Es kann einfach kein Zufall sein, dass die Fighter der XAW nur frühe Startnummern gezogen haben und die sogenannten Superstars..."

Er malt Anführungszeichen in die Luft.

Poe: "... der PCWA erst ziemlich am Ende ins Match starten. So ist es doch kein Wunder, dass Shay Abeytu als letzter XAW-Starter am Ende einer Übermacht gegenüberstand. Selbst ein toller Fighter wie er, konnte diesen Rumble dann nicht mehr gewinnen. Wo wir schon beim zweiten Beweis wären! Keine Chance hatte nämlich auch Mad Dog as known as Simargl, er war besiegt. Ich hatte ihn bis hundert auf der Matte, doch Samuel Johnson hat es einfach verkackt. Jona Vark hat ihn bestochen, DAS ist mehr als eindeutig. Die XAW wurde nach Strich und Faden betrogen! Behandelt man so seine Gäste?"

Die Fans jubeln, ALLE sind der gleichen Meinung. Diese speziellen Gäste kann man nicht anders behandeln. Poe reagiert genervt, wischt die gute Stimmung mit einer Handbewegung weg, den Zuschauern ist es egal.

 

XAW SUCKS!!!

XAW SUCKS!!!

XAW SUCKS!!!

Nun ist Poe wirklich empört, zumindest spielt er dies allen vor. 

Poe: "Ich verspreche euch, dass wir uns von Jona Vark nichts mehr gefallen lassen. Die Übernahme von Kevin Smash als CEO steht kurz bevor, heute leiten wir die Endphase unseres Projekts ein. WIR, die Knights of Poe! Die besten der Besten; versammelt, um die Welt etwas besser zu machen. Einer von uns ist Shay Abeytu, der beim Rumble wie gesagt eine tolle Leistung zeigen konnte. Auch wenn es nicht zum Sieg reichte, würde ich ihn als Lichtblick bezeichnen. Er ist der zukünftige Undisputed Gerasy, wenn ich meine Karriere beendet habe. Ich bin froh einen würdigen Nachfolger in den eigenen Reihen zu haben. Hier ist der Rumble-Sieger der Herzen...."

 

Der unverkennbare Basslauf, übertönt fast die Pfiffe, die wieder durch die Arena dröhnen. Abeytu kommt begleitet von Rob Collins hinter dem Vorhang hervor, die schwarzen Haare mit leichten Rotstich aus dem Gesicht gekämmt, welches zur Hälfte mit seinem Facepaint verziert ist. Die Gesichtsbemalung verhindert, dass man den leicht enttäuschten Gesichtsausdruck des Halb-Iren nicht erkennt. Enttäuscht weil er Buh-Rufe erntet, was nie sein Ziel war. Er wollte die Menschen unterhalten, seinen Lebensunterhalt verdienen. Rob Collins als Coach war seine beste Chance an die Spitze zu kommen, der Teilerfolg beim Rumble bestätigt dies. Doch nicht nur die Fans haben ihn enttäuscht, auch die Fighter der PCWA. Und eigentlich wollte er nicht in diese Fehde reingezogen werden, doch nun ist er ebenfalls auf Rache aus. Ihm wurde eine riesige Chance genommen.

Am Ring angekommen springt Abeytu geschickt über das oberste Seil, während Collins die Treppe nimmt. Der Vierte des Rumbles umarmt Poe, schnappt sich das Mic. Collins hält sich im Hintergrund.

Shay: "Danke, für deine Worte."

Komplimente, Speichelleckerei kann Marc Poe. Giftige Worte, zumindest für die gute Seele von Abeytu. Bei den Schlangenzungen in seinem Umfeld ist es kein Wunder, dass er immer mehr zum Poe-Ritter wird.

Shay: "Rumble-Sieger der Herzen... Kann sein. Dennoch ein Titel ohne Wert. Ich kann mir davon nichts kaufen, deshalb überwiegt trotz einer guten Leistung meine Enttäuschung..."

Er blickt zum Ringboden, atmet tief ein, man merkt ihm die Enttäuschung ganz klar an. Shay richtet seinen Kopf auf, nun ein kalter, wütender Blick.

Shay: "Noch schwerer wiegt allerdings meine Wut! Wut auf die Kämpfer der PCWA! Die Superstars der PCWA!"

Wieder bekommt er keinen Jubel, diesmal wie erwartet. Die Wahrheit tut weh. Drei gegen einen, Shay zeigt es mit den Finger.

Shay: "Drei PCWA Superstars gegen einen Neuling. Und was machen diese sogenannten Stars, sie verbünden sich gegen mich. Sie rauben einem Kämpfer, der nur noch sein Ding durchziehen will, die vielleicht größte Chance seines Lebens. Wenn dies im 1 gegen 1 geschehen wäre, würde ich nichts sagen. So bleibt mir allerdings nicht anderes übrig, ich muss Rob, Marc und Smash zustimmen..."

Kurze Pause, um den folgenden Worten mehr Nachdruck zu verleihen.

Shay: "... die PCWA braucht neue Strukturen. Deshalb bin ich nach Berlin zurückgekehrt, zur Unterstützung meiner Liga, damit die PCWA ein besserer Ort wird."

Das Gesicht des Halb-Iren bebt jetzt vor Wut.

Shay: "Besonders von DIR bin ich enttäuscht: Díego Sanchéz! Warum? Weil du immer ein Vorbild für mich WARST! Ich wollte sein wie DU! Ein großartiger Champion, ein Held. Ich versuchte einen fairer Fighter zu sein, ich wollte auf diese Weise beim Rumble siegen."

Abeytus Augen zittern, beben und dann fängt er sich. Es folgt ein Kopfschütteln.

Shay: "Meine Augen wurden nun geöffnet. Es kann keinen Kompromiss geben. Gnade, Mitgefühl, Loayalität: All diese Dinge halten mich nur davon ab, mein Potenzial zu entfalten. Beim Hollywood Rumble werde ich anders vorgehen und siegen. Und ich werde DICH eliminieren, Díego!"

Collins und Poe lächeln zufrieden, ihr Gift scheint wirklich gewirkt zu haben. Shay scheint nun voll hinter ihrer Sache zu stehen und er ist wütend damit noch gefährlicher als zuvor. Marc klopft dem Halb-Iren freundschaftlich auf die Schulter, als er das Mic wieder übernimmt.

Poe: "Ja, hier sind einige ziemlich sauer wegen des Rumbles. Und zwar zu Recht. Vor allem mein kommender Gast ist richtig pissed! Dabei will er doch einfach nur das Wrestling in bessere Bahnen lenken..."

Alle Fans wissen, wer nun kommt, vorausschauend wird schon mal gebuht und gepfiffen, was das Zeug hält.

 

 

Und eben jener Mann, zu dem dieses Theme gehört, taucht nun auf der Rampe auf. Die obligatorische Sonnebrille ruht auf der Nase und der Smasher ist am heutigen Abend, wie schon beim Rumble, in einen feinen schwarzen Anzug gekleidet. Der obligatorische goldene Gehstock ruht in seiner linken Hand, während die dunkle Sonnenbrille ihren üblichen Platz auf der Nase hat. Smash ist jedoch nicht alleine unterwegs. Auch hier bietet sich den Fans das gleiche Bild wie beim Rumble, denn hinter Smash lauert dessen japanischer Schatten Shin'Ichi Kanehara. Gemeinsam marschieren die beiden in Richtung Ring. Während Smash miesgelaunt wie eh und je wirkt, ist auf der Miene des Japaners keinerlei Emotion abzulesen.

Proudly Presents

The One, the Only, the Legend

Im Ring angekommen lässt die selbsternannte Legende sich augenblicklich ein Mikro reichen und steckt derweil die Sonnenbrille in die Tasche des Anzugs. Die Stimme von Smash hallt laut durch die Halle.

Kevin Smash: "Ich habe gar nicht vor hier verfickt viele Worte zu verlieren. Marc hat alles gesagt, was gesagt werden muss. Wir wurden betrogen beim Brawlin' Rumble. Ein ums Andere Mal. Und dann muss man feststellen, dass das Bauernvolk hier in Deutschland ..."

Laute Pfiffe und "Fuck You Smash!" Chants sind die Folge. Smash lässt sich dadurch jedoch nur kurz von seinem Monolog abbringen.

Kevin Smash: "... diesen Betrug auch noch feiert, anstatt treu zu den Werten zu stehen, die diesen Sport so groß gemacht haben! Doch ich habe es bereits bei meiner Rückkehr gesagt, ich werde diese Zustände nicht tolerieren. Jona Vark glaubt, dass sie beim Rumble bereits den gesamten Krieg für sich enschieden hat, doch da täuscht sie sich. Eine Schlacht mögen wir verloren haben, doch der höchste Titel, den es hier in der PCWA zu erringen gibt, ... der ist nach wie vor in unseren Reihen!"

Er deutet auf den Titel, den Marc Poe noch einmal voller arrogantem Stolz präsentiert. Kanehara beobachtet das Ganze derweil stumm. Der Japaner hadert immer noch mit seiner eigenen Leistung beim Rumble. Zwar hatte er trotz dieser unerhört frühen Startnummer einen ehrenhaften Kampf geliefert und wirklich lange durchgehalten, doch sein Ziel sich durch seinen Auftritt ins Gedächtnis der Zuschauer zu brennen, hatte er nicht erreicht. Ganz im Gegenteil, dieser verdammte Rookie Shay Abeytu hatte ihm die Show gestohlen. Er war es, über den die Medien nun sprachen. Doch er würde diese Missstände noch früh genug aus der Welt schaffen. Kurz geht der raubtierhafte Blick des Japaners zu Abeytu, ehe er wieder konsequent einen unbekannten Punkt fixiert, der irgendwo vor ihm zu liegen scheint. Smash plustert sich derweil noch einmal auf und hat wohl noch etwas mehr zu sagen.

Kevin Smash: "Und das war noch lange nicht alles. Angesichts des Betrugs, den du und deine Leute beim Rumble abgezogen haben, habe ich meinen Anwalt damit beauftragt die Geschehnisse von jenem Abend genau unter die Lupe zu nehmen und wenn wir ehrlich sind, wissen wir beide bereits jetzt, was dabei zutage treten wird ... nämlich, dass ihr ganz klar betrogen habt."

Smash schüttelt den Kopf.

Kevin Smash: "Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich den Schlag einfach so hinnehme, du dreckige Fotze?"

Er verzieht angewidert das Gesicht. Der Japaner hinter ihm denkt derweil über seine nächsten Schritte nach. Zwar würde er gerne Shay Abeytu in die Finger bekommen, um diesem zu zeigen, wie falsch es gewesen ist ihm das Spotlight zu stehlen, doch das wäre im Endeffekt kontraproduktiv. Smash würde ihn auf der Stelle feuern und seiner Karriere ein Ende setzen. Solange er kein Faustpfand gegen die selbsternannte Legende hat, wird er noch abwarten. Doch was dann? Vielleicht sollte er sich einfach dieses Shadows annehmen? Den Rumble Sieger zu schlagen, würde seine Popularität mit einem Mal ins Unermessliche steigern und sein Versagen beim Rumble wettmachen. Kurz lächelt der Japaner.

Nach Smash übernimmt nun allerdings der Host von Pole POEsition wieder das Mic.

Poe: "Zum Abschluss möchte ich noch eine Ankündigung machen."

Er reckt den Undisputed Gerasy in die Höhe.

Poe: "Jona, du kannst dich noch so freuen, dass dein neuer Kumpane Shadow den Rumble gewonnen hat. Bei Out of Ashes werde ich allerdings noch nicht gegen ihn antreten. Seit meinem Triumph bei CORE habe ich den Gerasy gegen Shay, Lara Lee und Uriel Genesis verteidigt. Drei Titelverteidigungen sind für diesen Zeitrahmen einfach vollkommen in Ordnung, wenn man das mit der Regentschaft von James Godd vergleicht. Außerdem ist mir der Schatten als Gegner sowieso zu langweilig...."

Das Publikum in Helsinki bricht in lauten Jubel aus. Die Knights of Poe schauen etwas verwirrt drein. Der Champion hatte gerade angekündigt, seinen Titel NICHT bei Out of Ashes zu verteidigen. Doch dann bemerken sie den Grund des Jubels... und die Mienen aller verdunkeln sich...

Denn am Entrance ist Jona Vark in Begleitung ihres Assisstenten Mister Joshua aufgetaucht, bewaffnet mit einem Mikrofon. Die schwarzen Haare sind zum Zopf gebunden, sie trägt ein PCWA-Shirt, Jeans und weiße Sneaker.

Jona Vark: "Es amüsiert mich beinahe, dass sie alle immer noch der Meinung sind, SIE würden hier bestimmen. Nun, wie bereits mehrfach erläutert, ist dem NICHT so. Sie WERDEN den Undisputed Gerasy bei Out of Ashes verteidigen... gegen den Herausforderer Nummer Eins... Shadow!"

Erneuter Jubel. 

Der Mann mit dem Man-Bun schüttelt den Kopf, unterstützt vom 'finger wag' wird es zu einem doppelten 'nein'. Immer wieder diese nicht zu erschütternde Selbstsicherheit.

Poe: "Willst DU mich zwingen? Die Frage ist nur wie? Denn wie gesagt, habe ich meine Pflichtverteidigungen längst erfüllt, also hast du keine Chance, Bay-Bay."

Jona Vark: "Der Undisputed Gerasy wird bei jedem PCWA PPV verteidigt, außer ICH beschließe, eine Ausnahme zu machen. Bei Out of Ashes ist diese allerdings ausgeschlossen!"

Wieder explodiert die Arena, doch das poeische Grinsen bleibt.

Poe: "Na gut, dann ist es wohl beschlossen. Der Junge mit der Mundharmonika gegen Marc Poe..."

Er gähnt...

Poe: "Ergebnis dürfte bekannt sein. Denn dieses Spiel mit Herausforderer Nummer Eins hatten wir schon vor dem Brawlin' Rumble. Du erinnerst dich sicher daran, sonst hättest du ihn nämlich jetzt ausgerufen. Aber du tust es nicht, weil du Angst vor einem Deja-Vu hast. Spätestens bei Ashes ist es soweit, Jona. Shadow pinkelt vor Angst in seinen Kampfanzug und ich stehe allein im Ring..."

Kevin Smash: "Genau! Außer ihr habt wieder einen gemeinsamen Betrug geplant!"

Smash fuchtelt wild mit dem Wackel-Zeigefinger. Ein bösartiges Lächeln bei der CEO.

Jona Vark: "Es ist niedlich, dass Sie immer noch behaupten, Sie seien betrogen worden. Der Kampf um den XAW Titel wurde fair geleitet. Ich habe sogar nachgegeben, dass ein Ringrichter der XAW mit die Leitung übernimmt. Was die Einzugsnummern angeht... nun, hier hat das Los entschieden. Augenscheinlich haben Sie alle ein dermaßen schlechtes Karma und somit die Quittung erhalten. Oder aber... Mister Joshua, würden Sie bitte, ich werde solche Worte nicht in den Mund nehmen."

Das Mikro wandert zu dem großen Mann.

Mister Joshua: "Man scheißt nicht da, wo man isst."

Lautes Gelächer in der Arena und ebenso lauter Applaus. Dann übernimmt die Chefin wieder das Mikrofon.

Jona Vark: "Es steht Ihnen frei, die Aussage meines Assisstenten in jedweder Art zu deuten. Aber lassen Sie mich eines nochmal unmissverständlich klar machen... der Undisputed Gerasy Gürtel wird bei Out of Ashes verteidigt werden. Dies steht weder zur Disposition noch zur Diskussion. Also... "

 

 

Mike Garland: "Herrgott... was wollen denn diese beiden Unruhestifter?"

Vincent Craven: "Oha... das könnte interessant werden."

Das Publikum reagiert etwas verhalten, als die neuen Träger der Cotatores Trophy auf der Rampe erscheinen. Jimmy Maxxx ist komplett in schwarz gekleidet, der Gürtel baumelt locker über der Schulter. Wilson trägt braune Stiefel, Jeans und das rot-schwarz karierte Hemd mit den abgeschnittenen Ärmeln. Er trägt den Belt im Gegensatz zu seinem Partner um die Hüften. Beiden gemein ist die Tatsache, dass beide ein Mikrofon tragen. Mister Joshua dreht sich um, doch Jona Vark legt ihm die Hand auf den Arm.

Vincent Craven: "Da liegt Spannung in der Luft, spürst du das auch?"

Mike Garland: "Es fühlt sich auf jeden Fall unangenehm an, ja."

Auch die XAWler im Ring wissen nicht so richtig, wie sie diesen Auftritt deuten sollen. Noch unklarer wird es, als sich Stem und Maxxx jeweils links und rechts von Jona Vark postieren.

Vincent Craven: "Somit haben The Downfall ihre Position mehr als klar gemacht!"

Mike Garland: "Sicherlich wurde hier auch wieder bestochen und betrogen. Schaumschläger! Von wegen 'Wir wollen Chaos und'... "

Vincent Craven: "Warte! Da tut sich was... "

In der Tat. Denn The Downfall setzen sich in Richtung Ring in Bewegung. Augenscheinlich gibt es Klärungsbedarf mit den Knights of Poe. Doch auf halbem Weg bleiben beide auf der Rampe stehen. Und dann... dreht sich Wilson um, schnallt den Gürtel ab und legt ihn vor seine Füße. Jimmy Maxxx tut es ihm gleich, nur fixiert er die XAWler im Ring. Und es ist Stem, der das Mikrofon als erstes benutzt.

Stem: "Wir lassen uns nicht länger von Ihnen herumschubsen, Miss Vark. Nach all ihren Entschuldigungen demütigen Sie uns, indem Sie dieses Video zu Promozwecken veröffentlichen. Aber wir haben die richtige Antwort geliefert. Und diese... liegt zu meinen Füßen... "

Er lässt das Mikro sinken und der Berliner Junge übernimmt.

Jimmy Maxxx: "Und zu meinen!"

Der Berliner blickt zur XAW Fraktion und dann zu Miss Vark.

Jimmy Maxxx: "Seit Wochen jetzt tun wir uns schon diese Schaumschlägerei hier an. Ob nun in unsere Richtung oder die voneinander, alles, was man sieht und hört, ist nur leeres Bla bla bla bla bla bla bla...."

Dann schaut er nochmals in beide Richtungen.

Jimmy Maxxx: "Die XAW fühlt sich betrogen, die Vark Familie fühlt sich missverstanden und falsch behandelt.... und alle kauen sich einfach nur wie wild einen Wolf und am Ende kommt nichts bei rum."

Danach wandert sein Blick zu den Zuschauern in der Arena.

Jimmy Maxxx: "Wenn sich Leute wirklich falsch behandelt, missverstanden und betrogen fühlen sollten, dann wären Stem und Ich glaube sehr weit oben auf dieser Liste. Aber wir stehen hier nicht seit Wochen von Show zu Show da und blubbern nur sinnlos vor uns hin...."

Da hebt er den Titelgürtel wieder auf und hebt ihn in die Luft.

Jimmy Maxxx: "... wir sind losgegangen und haben was dagegen getan."

Er hebt den Gürtel wieder etwas herab. Und dreht sich zu Miss Vark.

Jimmy Maxxx: "Miss Vark, seit Wochen machen Sie uns zu Feinden der PCWA und unterstellen uns, wir würden es Ihnen und Ihrer Firma schwer machen. Dass wir ein schlechtes Bild über die PCWA zeichnen oder abgeben. Dabei haben wir in dieser Zeit wahrscheinlich zig mal mehr für die PCWA getan als diese ganzen Bastarde hinter den Kulissen, die sich eher auf ihr eigenes Ego einen wichsen. So haben Sie uns doch praktisch mit ihren Lügen, Intrigen und Ihren Handlungen in die Hände der Feinde getrieben."

Dann dreht er sich zur XAW Fraktion.

Jimmy Maxxx: "Und ihr.... ihr kämpft gerade die große Schlacht gegen die PCWA. Und habt dabei geradewegs einfach an uns vorbeigeschaut. Als wären wir nicht da.... nicht wichtig. Und so wollt ihr Leute von der PCWA zur XAW bewegen? Und diese Schlacht für euch entscheiden?"

Wilson nimmt den Gürtel vom Boden und schnallt ihn sich wieder um die Hüften.

Stem: "Ihr hatten die Chance. Diese ist nun vertan."

Smash blickt die beiden erstaunt an und reißt die Augenbrauen wild hoch.

Kevin Smash: "An euch vorbeigeschaut? Das denkt ihr also? Vielleicht schonmal daran gedacht, dass wir euch einfach in Ruhe eurem Werk nachgehen lassen wollten? Aber hatten wir euch deshalb nicht im Blickfeld? Auf gar keinen Fall!"

Ganz im Gegenteil, er hatte den Namen von Jimmy mehr als einmal abfällig in den Mund genommen, wenn er so zurückdenkt. Schließlich hebt die selbsternannte Legende kurz die Schultern an und seufzt gespielt.

Kevin Smash: "Aber wenn ihr tatsächlich meint, dass man in diesem Krieg neutral bleiben könnte, dann seid ihr leider Gottes blind, meine Herren! Denn eine Seite wird am Ende ganz oben stehen und diese Seite wird sich daran erinnern, wer zu ihr gehalten hat und wer nicht. Ganz gleich, ob am Ende ich und meine Leute oben stehen oder ..."

Er deutet lachend mit seinem Gehstock auf Jona Vark.

Kevin Smash: "... diese Amateurin dort. Wählen werdet ihr müssen."

Der Japaner, der bislang immer noch ruhend hinter der selbsternannten Legende gestanden hatte, tritt nun einen Schritt vor und positioniert sich kampfbereit neben seinem Chef. Kurz nickt er sowohl Jimmy Maxxx, als auch Stem zu, ehe er das Wort ergreift.

Shin'Ichi Kanehara: "Und wenn ihr wählen solltet gegen uns vorzugehen, so werden wir euch eine Lektion erteilen. Ihr seid gute Kämpfer, das habt ihr beim Rumble bewiesen, doch wir sind ebenfalls in vielen Schlachten erprobt und werden nicht klein beigeben. Bedenkt dies bei eurer Entscheidung."

Er nickt abermals mit dem Kopf. Man sieht ihm deutlich an, dass er regelrecht darauf brennt sein Versagen beim Rumble wieder vergessen zu machen. Wenn er dazu gegen beide Cotatores ran muss, so soll ihm das Recht sein. Außerdem ist er ja nicht alleine, sondern hat Unterstützung an seiner Seite. The Downfall schauen sich kurz an, dann wendet sich Wilson an die im Ring befindliche XAW.

Stem: "Entscheidungen trifft man nicht aufgrund von Drohnungen, sondern aus Überzeugung."

Der Berliner dreht sich derweil zu Jona Vark.

Jimmy Maxxx: "Ich glaube sie beide haben mir mal wieder nicht richtig zugehört, oder? Für uns gibt es momentan nichts zu entscheiden, denn bisher ist alles, was wir von beiden Seiten gehört haben, nur Drohungen, Beleidigungen und Negatives in unsere Richtung. Wenn das ihre Auffassung von Vertrauen-schaffen ist, wundert mich dieser Kleinkrieg eigentlich überhaupt nicht!"

Dann dreht er sich zur XAW Fraktion.

Jimmy Maxxx: "Sie beiden wissen sehr wohl, dass The Downfall eine entscheidende Rolle in dieser Sache spielen könnte. So wie in vielen Sachen, die aktuell stattfinden. Das Problem ist, dass wir momentan weniger auf jeweils einen von euch angewiesen sind, als ihr auf uns. Sie müssen uns beeindrucken, dass Ihre Seite für unser Ziel mehr bringt als die andere. Sie wissen beide, dass wir keine Angst davor haben auch alleine dazustehen. Haben wir beide oft genug in der Vergangenheit. Wir haben nichts zu verlieren. Sie beide schon!"

Die Chefin kneift die Augen zusammen.

Jona Vark: "Eigentlich sollten ihre monatlichen Gehaltsschecks überzeugend genug sein. Aber ich verstehe, was Sie beide meinen. Ich möchte mein Verhalten nicht entschuldigen, es war falsch. Und der Sieg über die Partners in Crime gibt Ihnen Beiden recht. Wir werden uns bei Zeiten nochmal unterhalten. Und Sie... "

Sie fixiert die Legende mit feurigem Blick.

Jona Vark: "Wir werden uns ja zwangsläufig über den Weg laufen. Guten Tag... Mister Smash."

Es trieft vor Sarkasmus. Jona Vark und ihr Assistent drehen sich um und verlassen die Stage. The Downfall schauen der CEO hinterher, dann foglt ein letzter Blick in den Ring.

Stem: "Gehen wir. Wir haben alles gesagt."

Der Berliner nickt, und auch The Downfall verlassen die Halle über die Rampe. Während die meisten der XAW Leute grimmig dreinschauen, ist die Miene der selbsternannten Legende ein einziges breites Grinsen. Eine interessante Situation, die sich hier für ihn ergeben hat. Eine, die Jona Vark den Gar ausmachen würde, denn dann wären mit einem Mal zwei Drittel aller erhältlichen Titel in seinen Reihen. Er wird sich etwas überlegen.

Poe: "Da gehen sie ALLE, nur WIR werden immer hier sein. Dazu von mir zum Abschluss ein paar letzte Worte, ein paar deutliche Worte, die sich JEDER PCWA-Liebhaber zu Herzen nehmen sollte."

Er reißt seine Augen weit auf, seine eiskalten Pupillen drohen der PCWA und Jona Vark, noch bevor die Worte gesprochen werden.

Poe: "Jona Vark hat den Rumble-Sieger bekommen, den sie verdient hat. Wir werden ihr den Rest geben, ihr Schicksal ist schon längst besiegelt. Am Ende wird alles sein, wie es sein soll und Jona liegt heulend und ALLEIN in der Gosse. Warum? Weil sie genau DAS verdient."

Der Undisputed Gerasy lässt sein Mic auf die Ringmatte fallen. Erneut starten Pfiffe im weiten Rund. Kanehara, Collins, Abeytu, Smash und Poe bleiben regungslos und stumm im Ring stehen. Die Knights of Poe lassen ihre Gesichter für sich sprechen, so wie Poe es bereits mit dem Augen tat. Spätestens jetzt sollte die PCWA gewarnt sein, die heiße Phase der Machtübernahme beginnt erst. Ohne weitere Worte, aber bedrohlich endet die neueste Ausgabe von Pole POEsition und schließlich verlassen die Protagonisten doch noch den Ort des Geschehens unter den Buh-Rufen der Fans.


Mike Garland: "DAS nenn' ich eine Kampfansage! Die XAW mag eine Schlacht verloren haben, den Krieg aber noch lange nicht."

Vincent Craven: "In der Tat sehen die XAW Mannen sehr entschlossen aus und auf der anderen Seite hielt lediglich Jona Vark die Fahne hoch. The Donwfall hätte ihr klar zur Seite stehen können..."

Mike Garland: "Betonung liegt auf KÖNNEN. Sie haben es aber nicht gemacht - stattdessen schauen sie sich an, wer die besseren Argumente hat. Und das kann im Endeffekt auch nur die XAW sein. Es sieht düster aus, Miss Vark."

Vincent Craven: "Jetzt male mal nicht den Teufel an die Wand. Die PCWA hat den XAW World Title gewonnen, die PCWA hat den Rumble gewonnen..."

Mike Garland: "Ja und wo war Shadow? Wo war Mad Dog? Oder Sanchéz, Van Crane, Sharpe??? Wo waren die alle?"

Vincent Craven: "Zumindest einen hat Lisa gerade bei sich stehen - und der wird sicher kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn sie ihn zu dem gerade Gesehenen anspricht."


------------------ PCWA ------------------

Tatsächlich sehen wir nun die bezaubernde Lisa Sanders, die in die Kamera lächelt und etwas verstohlen nach links schaut, wo die Kamera gleich einen goldenen Gürtel einfängt, der auf der Schulter eines uns alseits bekannten Mannes liegt. Es ist der XAW World Title und der Mann ist niemand geringeres als Mad Dog, die unbekannte Konstante, der sich grimmig durch den schwarzen Bart fährt. Die grauen Haare, die den Bart hier und dort zieren werden ebenso wenig verschwiegen wie die Falten und Narben, die sich in sein Gesicht gezeichnet haben. Der Night Fighter hat alles gesehen, was man in diesem Geschäft sehen kann, er hat Höhe und Tiefen durchlebt, hat Erfolge und Misserfolge ertragen. 
Und immer noch steht er hier! Und auch für die Fans in Helsinki ist der Anblick dieser Legende einer, der sie zum Jubeln anregt. Einen Star von Welt, selbst wenn er in die Jahre gekommen ist, sehen sie nicht alle Tage. Dem Rumble entsprechend trägt er seinen dunklen Hoodie, auf welchen in teuflischen Lettern "S1" prangert, dazu eine normale Jeans und weiße Sneaker. Am bedeutensten bleibt aber das Gold auf seiner Schulter...

Lisa Sanders: "Ja.. Danke euch, Vincent und Mike. Ich stehe hier tatsächlich mit Mad Dog... oder sollte ich besser sagen... Simargl?!"

Dalm1: „Ich habe dir Flügel verpasst.“

Sie lächelt ihn bezaubernd an und das kann sie besonders gut. MD aber kennt die schöne Interviewerin schon seit seinen ersten Tagen in der PCWA und so weiß er, dass es mehr Schauspiel denn wahre Gefühlsregung ist. Sie ist aber zu sehr Profi, als dass sie den Zuschauern einen Einblick in ihr Seelenleben geben würde...
Da ist er, der gerade den Kopf schräg legt, um die Nackenwirbel knacken zu lassen, ganz anders.

Mad Dog: "Um ehrlich zu sein, kann ich das, was gerade dort im Ring geschehen ist, jetzt nicht einfach übergehen und unkommentiert lassen.. Auch wenn es klar war, dass Poe und Smash so reden, auch wenn es klar war, dass die die Schändlichkeit meines Triumphs herausstellen werden, müsste doch die Frage nach dem geringeren Übel erlaubt sein. Wurde der XAW World Title nun von Poes Schulter gestohlen und niedergemacht oder wurde er aus Poes Fängen gerettet und emporgehoben, huh?! Wie ist da die einhellige Meinung in Amerika - in Berlin - oder auch hier in Helsinki?!"

Lisa zieht die Augenbrauen hoch. Mit einer Gegenfrage hatte sie nun nicht gerechnet; aber auch das war beim verrückten Hund nichts Neues. Also führt sie souverän das Mikrophon an ihre Lippen.

Lisa Sanders: "Die Medien sprechen eher von Zweiterem; wobei dieser Trick mit Simargl und auch dass der Poetry Slam zum Sieg gereicht hätte, hätte Smash nicht..."

Mad Dog: "What?!"

Bleed: „Du dachtest, es wäre deine gefickte Pflicht all das zu ertragen.“

Der fliegende Hund juckt sich am Ohr, ehe er fortfährt.

Mad Dog: "Warum soll ich rauskicken, wenn der Ringrichter nicht zählt, huh?! Um der Welt zu beweisen, dass ich es geschafft hätte?! Um mir einen Nachteil zu erkämpfen, den ich dann nicht mehr ausgleichen kann?! Alles Bullshit! Es war die perfekte Erholung für mich, um dann - kurz später - zu zustechen und ihn mit dem Enter Night zu beerdigen. Jeder, der in diesem Moment anders gehandelt hätte, hätte lediglich seine mangelnden In Ring Fähigkeiten demonstriert. Der Poetry Slam ist eine starke Waffe... und er hat mich mit ihr voll erwischt. Poe hat Frider als Schutzschild genommen, Smash schrie am Pult wie am Spieß... es war keine einfache Situation für mich. Ich war raus.. Sie hatten mich rausgebracht und Poe hat das konsequent ausgenutzt. Ich weiß nicht, ob ich im Falle des Falles noch den Reflex vor dem Three Count gehabt hätte. Ich weiß nur, dass ich diese Phase zu meinem Vorteil genutzt habe. Und er hatte sich bereits wie der Sieger gefühlt. Das ist die ganze Geschichte dahinter! Ein Spiegel der ganzen Auseinandersetzung mit ihm."

Lisa nickt verstehend.

Lisa Sanders: "Hat am Ende also der Klügere gewonnen?"

Mad Dog: "Am Ende hat der Bessere gewonnen."

Der Fighter lächelt ihr zu und auch der Reporterin ringt das ein Lächeln ab.

Mad Dog: "Hättest du das gewusst, wärest du wohl eher in meine Kabine gekommen statt in die Lobby des XAW Headquarters zu gehen, huh?!"

Und dann errötet die Interviewerin doch. Ihre professionelle Fassade bröckelt und sie schämt sich, dass sie dem Charme des Undisputed Gerasys erlegen war.
Doch dies nur für einen kurzen Moment. Sie streicht sich die Strähne aus dem Gesicht und dann sogar schlagfertig mit der Zunge über die Zähne.

Lisa Sanders: "Na ja... vielleicht fehlt dafür noch ein weiterer Gürtel um deine Hüfte, hm?!"

Anerkennend lacht der Night Fighter auf, zwinkert Sanders zu.

Mad Dog: "Der Undisputed Gerasy ist nicht aus meinem Fokus, keine Bange. Aber jetzt hat Shadow den Rumble gewonnen und er soll bei Out of Ashes versuchen, Poe das andere Gold abzunehmen. Ich habe in der XAW mit Poe und Kwoga zu tun - ich habe dort mit dem Titel eine riesige Zielscheibe auf meinem Rücken und auch hier habe ich erst einmal ein anderes Ziel, das ich aus dem Weg räumen muss. Es ist also gut so, wie es ist - sofern Poe gewinnt, werden wir auch hier ein weiteres Mal die Klinge kreuzen. Und wenn Shadow gewinnt, hätte ich liebend gern meine Revanche von CORE!"

Kurz denkt Lisa über diese Worte des PCWA Urgesteins nach, legt ihre Hand auf den Arm des Wrestlers.

Lisa Sanders: "Womit wir bei Lara Lee wären! Alle haben deine Attacke in der Battle Royal mitverfolgt - und die Red Queen wird darüber sicherlich alles andere als erfreut sein. Du hast ihr die Chance genommen ein Wörtchen mitzureden, als es um den Sieg im Rumble Match ging. Damit wird ihre Rache nur umso größer ausfallen."

Wütend bebt die Lippe der Töle, als Lisa den Namen der Amazone in den Mund nimmt. Erinnerungen an das Video mit DeWynters und Yais Reaktion werden sofort wach.

Mad Dog: "Sie hat mir die Chance genommen, wieder mit Yai und meinem Sohn eine vernünftige Beziehung aufzubauen..."

Dalm1: „Sie haben sich abgewandt und tief in dir wusstest du das!“

Hasserfüllt fletscht er die Zähne.

Mad Dog: "Lara Lee ist ein Dämon! Sie hat sich in meine Familie eingeschlichen und ich werde nicht zulassen, dass sie noch mehr kaputt macht, als sie es eh schon getan hat. Sie hat Juliette missbraucht und jetzt macht sie dasselbe mit meiner Frau!"

Bleed: „Sehr bald.. werde alle weg sein."

Während sich MD schüttelt, befeuchtet Lisa langsam ihre Lippen. Ihre Hand ruht weiterhin auf dem glühenden Arm der Töle.

Lisa Sanders: "Die Frage, die sich die PCWA Welt stellt, ist natürlich, ob was dran ist! An den Gerüchten, was dich und Juliette DeWynters angeht. Habt ihr euch getroffen? Trefft ihr euch vielleicht immer noch?"

Dem Hund entfährt ein genervter Seufzer, als er erneut darauf angesprochen wird. Dann schüttelt er den Kopf.

Mad Dog: "Lisa, wie lange kennst du mich, huh?!"

Sanders jedoch schaut weg, lässt sich nicht auf das Spiel ein ihre Neutralität zu verlieren, selbst wenn ihr freundliches Handauflegen eine andere Sprache spricht. Aber ihr Job ist es auch unbequeme Fragen zu stellen, Fragen, die die Zuschauer sehen wollen - die ein Interview interessant machen.
Der Fighter legt leicht enttäuscht den Kopf schief.

Mad Dog: "Es gab diese Nacht..."

Juliette: „Zum Glück ist das bei dir anders!“

Mad Dog: "...und das war es!"

Lisa nickt, doch ihr Gespür sagt ihr, dass sie hier dran bleiben sollte. Die Zuschauer in Helsinki sind ganz Ohr, mucksmäuschen still. Sie wollen mehr wissen. Sie wollen alles wissen. Jedes. Dreckige. Detail.

Lisa Sanders: "Ist diese Nacht der Grund für deine Wandlung?"

Der XAW World Heavyweight Champion hebt fragend eine Augenbraue gen Helsinkis Himmel.

Lisa Sanders: "Die Stimmen in deinem Kopf... die Wandlung zu Simargl - um auch nochmal den Bogen zur ersten Frage zu spannen - schließlich diese Aggressionen und Eingriffe. Ist die Nacht mit Juliette DeWynters der Auslöser dafür?"

MD rückt sein Titelgold zurecht und schließt kurz die Augen.

Dalm1: „Es war dir egal, ob du dein Gesicht vor den unersättlichen Kameralinsen verlierst oder nicht.“

Reflexartig schießen die Augenlider wieder auf. 

Mad Dog: "Nein, Lisa. Die Stimmen haben mit meinem Match gegen Lara Lee zu tun - und dem, was sich danach abspielte. Sie haben damit zu tun, dass Lara mir Yai weggenommen hat, obwohl unsere Beziehung gerade wieder auf fruchtbaren Boden aufbaute. Obwohl ich gerade in die Vaterrolle richtig reinwuchs. Als ich Sharpe besuchte, hörte ich sie das erste Mal wieder - so wie damals durch die Drogen... Aber eine Wandlung?! Ich habe mich nicht verändert - bei den Urvölkern ist es seit jeher so, dass Menschen im Laufe ihres Lebens auch unterschiedliche Namen erhalten. Ich bin ein Night Fighter - und auch bei uns war es so. Verrückter Hund ist ein Name, wie auch der fliegende Hund einer ist. Aber beide Namen betiteln mich, keine zwei unterschiedlichen Personen! Die Drogen, die ich damals nahm, sind der medizinische Grund für die Stimmen, die ich höre. Der aktuelle Stress mit Lara und die Angst, alles wieder zu verlieren, was ich mir erhofft und erträumt habe, haben sie wieder lauter werden lassen."

Entschlossen ballt er die Faust.

Mad Dog: "Und die Lösung für dieses Problem ist es, es mit Lara Lee aufzunehmen! Koste es, was es wolle!"

Lisa Sanders: "Müssen wir uns Sorgen um dich machen?"

Verdutzt zieht MD den Kopf zurück, scheint nicht zu verstehen, worauf Lisa anspielt.

Lisa Sanders: "Nun ja... Kevin Sharpe ist zurück gekehrt, da er sich um dich Sorgen macht. Jeffrey Ron Arrow fährt einen ähnlichen Tripp wie du und ihr scheint euch auf irgendeine bizarre Art und Weise auf dieser Ebene zu verstehen. Du ignorierst Regeln, die du früher stets geachtet hast."

Ein letztes Mal legt der Hund den Kopf schräg, schaut väterlich zu Lisa herab, so als müsse er sie belehren.

Mad Dog: "Es ist ein Märchen, dass ich mich immer an die Regeln gehalten hätte. Wenn es einen Grund gab, die Regeln auszuweiten - wenn ich emotional angeschossen war, wurde ich häufig zur Bestie. Frag doch mal Sharpe, Rage oder Barker - meine großen Feinde hier... Du musst dir also keine Sorgen machen; auch Sharpe muss sich keine Sorgen machen... Das werde ich ihm gleich schon noch ausreden. Jeffrey..."

Lange atmet er ein, scheint das erste Mal während des Interviews zu überlegen, welche Worte er wählen soll.

Mad Dog: "Ich glaube, ich habe verstanden, um was es Jeffrey ging, als er mich vorm Rumble davon abhielt gegen Poe anzutreten. Und auch er hat einen Prozess durchgemacht, an dem er nicht mehr die Fassade aufrecht erhalten konnte. Denn das Witzige ist doch, dass nicht das japanische Mädchen die Fassade ist, sondern der normale Arrow. Er dachte er könnte eine Seite von sich abbinden, wie ein angeschossenes Bein. Und da musste er wohl ebenso wie ich feststellen, dass eine Verteuflung und ein Ignorieren dieser Seite nichts bringt. Man muss sie integrieren. Also ja... ich kann ihn nachvollziehen. Selbst wenn ich bei ihm den Eindruck habe, dass er sich in diesem Aggressionwahn verliert. Diese Sorge muss man bei mir nun wirklich nicht haben. Und das Gold auf meiner Schulter beweist das."

Dalm1: „Jetzt hast du sie wieder gefunden: Eine Richtung, der du folgen kannst.“

Lisa lächelt kurz. Dann hält sie sich plötzlich erschrocken die Hand vor den Mund.

Lisa Sanders: "Ups... Da fällt mir ein, dass ich dir noch gar nicht dazu gratuliert habe! Herzlichen Glückwunsch, alter Hund."

Mad Dog: "Danke dir."

Kurz treffen sich die Blicke der langjährigen Weggefährten. Vertrautheit liegt einen unprofessionellen Moment zwischen ihnen. Dann schüttelt sich Lisa und wendet sich direkt zur Kamera.

Lisa Sanders: "Danke dir für das Interview! Und mit einem letzten Statement der Töle gebe ich nun zurück zu Mike und Vincent."

Die Reporterin hält MD noch ein letztes Mal das Mikro unter die Nase. 
Dieser muss nicht lange überlegen.

Mad Dog: "Yai! Ich liebe Dich."


Mike Garland: "PAH! Dieser doppelzüngige Simargl. Bei dem kann man doch wirklich keine Silbe glauben. Wie soll es Yai tun? Diese arme, hintergangene Frau."

Vincent Craven: "Reiß dich bitte zusammen, Mike. Ich habe hier sehr viele ehrliche Worte gehört und du solltest mal langsam aufhören, Lara Lee nach dem Mund zu reden, nur weil du dir davon in deiner Fantasie irgendwelche Schweinereien versprichst."

Mike Garland: "Ich... öh... was? Was sollte ich mir versprechen? Du hast sie ja nicht mehr alle... Schau doch mal hin, wie der Hund auch mit Lisa geflirtet hat. Ein einziger Schürzenjäger ist der Mann."

Vincent Craven: "Die beiden kennen sich seit Jahren - solche kleinen, harmlosen Flirts habe ich selbst schon mit Lisa gehabt."

Mike Garland: "Nur weil der eine ein Unrecht tut, macht es dasselbe Unrecht des anderen nicht wett."

Vincent Craven: "Oh! Darf ich vorstellen: Professor für Moralphilosophie, Mike Garland."

Mike Garland: "Jetzt werd' nicht unsachlich."

Vincent Craven: "AH! Ich höre Musik - das erlöst mich endlich von diesem Gespräch mit dir."


------------------ PCWA ------------------

Die unverkennbaren Gitarren von AC/DC sind in der Halle zu hören.

I see trouble coming

Zu Spoilin for a Fight betritt Christian Sanglier die Halle. Die Fans jubeln ihm zu, noch immer begeistert von seiner Racheaktion beim Rumble. Er selbst verlebt den Moment dagegen mit gemischten Reaktionen. Während er mit einer erhobenen Faust das Publikum begrüßt, gehen ihm Zweifel durch den Kopf. Es hatte sich gut angefühlt. Zu gut. Er hatte Arrow einen Teil seines Gewaltpotentials gezeigt und gleichzeitig wieder kurz das Gefühl gehabt Augenblicke des besten Teils seines Lebens wieder aufflackern zu lassen. Aber war es das wert gewesen? Die Lüge gehört offenbar nicht zu den Menschen, die sich durch ein Gleichgewicht der Kräfte beeindrucken lassen. Abschreckung? Unwahrscheinlich. Er hat sich den Rumble mehrere Male angesehen und kam zu dem Schluss, dass die Lüge einen ernsthaften psychischen Schaden hat. Aber hatte sie den bereits vor dem Angriff oder war der Angriff der Riss gewesen, der den Verstand zum Zerbrechen brachte?

Inzwischen ist er am Ring angekommen, lässt sich ein Mikro reichen und tritt über die Treppe zwischen die gespannten Seile. Er spürt die Blicke auf sich. Von seiner ersten Hoffnung hier ähnlich zu arbeiten wie im Käfig hat er sich längst verabschiedet. Ankunft, Kampf, Abfahrt. Abseits hat er sich nie viel über Videoanalysen hinaus mit seinen Gegnern beschäftigt, aber hier ist es eine andere Welt.

Christian Sanglier: "Letzten Monat habe ich Licht und Schatten erlebt. Mit dem Rumble wurde ich vom Entwicklungstalent zum Stammkader erhoben, freiwillig werde ich hier nicht mehr gehen."

Klare erste Worte, die mit Applaus beantwortet werden.

Christian Sanglier: "Und ich habe erlebt, was für Wahnsinnige hier unterwegs sind. Vor zwei Monaten ist mir hier der Kragen geplatzt und ich bin in den Ring gestürmt, um mich gegen jemanden zu stellen, der im Selbstmitleid zerfließen wollte."

Die Fans reagiere mit "Keiler" Rufen darauf.

Christian Sanglier: "Ich hatte nicht vor gleich dermaßen zu platzen, aber es ist nunmal passiert."

Sein Blick ist ernst, er sieht es nach wie vor als Fehler an, als schwachen Moment, in dem er die Beherrschung verloren hat.

Christian Sanglier: "Keine Ahnung, was mich mal wieder geritten hat, aber die Rechnung dafür habe ich erhalten."

Und Apfel Andy. Aber ihn erwähnt er nicht. Noch immer fällt es ihm schwer Mitleid zu empfinden, oder Schuld.

Christian Sanglier: "Und meine Antwort war deutlich."

Jubel kommt ihm entgegen, aber nicht die Art, die er sich erhoffte. Er ist ein harter Brawler und hat sich im Training als sehr guter Techniker erwiesen. Aber er spürt, dass sie ihn nicht für das lieben, was er im Ring leisten kann, zumindest die meisten, schätzt er. Es ist sein Gewaltpotential. Seine Art in Konflikte zu gehen.

Christian Sanglier: "Jeffrey Ron Arrow, für einen Moment hast du in mir einen kalten, nüchternen Profi aus alten Tagen geweckt und ich danke dir dafür. Aber das ist nicht mehr mein Leben. Mehrmals habe ich versucht vor der Gewalt in meinem Leben zu fliehen und du drängst sie mir wieder auf. Wir stehen heute im Main Event und dort klären wir diesen Mist. Du und ich."

Nach diesen Worten verlässt Christian Sanglier den Ring.


Vincent Craven: "Christian Sanglier gibt klar und deutlich bekannt, was er heute Abend erwartet: Das Ende seiner Auseinandersetzung mit Jeffrey Ron Arrow!"

Mike Garland: "An seinen klaren Worten kann man wenig missverstehen - allerdings muss auch der Zweite mitspielen... und da habe ich so meine Bedenken."

Vincent Craven: "Du sprichst von Arrow, der das Biest in Sanglier geweckt hat... einem weiteren bösen Erwachen will der Keiler allerdings durch einen Sieg am heutigen Abend aus dem Weg gehen. Und da wird dann auch die Lüge nichts mehr dran rütteln können."

Mike Garland: "Wer weiß?! Für mich kann das ruhig noch was laufen. Zumal die aggressive Seite Sanglier auch deutlich besser zu Gesicht steht, findest du nicht?"

Vincent Craven: "Nein."

Mike Garland: "Du Langweiler! Es ist doch ähnlich wie bei Arrow! Auch die Lüge wollte beim Rumble nicht mehr und siehe, wo ihn die Rachetat von Christian Sanglier wieder hingebracht hat! Dem Keiler wird's am heutigen Abend ähnlich ergehen."

Vincent Craven: "Jetzt mal mal nicht den Teufel an die Wand, Mike. Lass uns lieber auf den heutigen Gegner von Sanglier schauen und begutachten, wie die Lüge am heutigen Tag so "drauf" ist."


------------------ PCWA ------------------

Jeffrey Ron Arrow, der an diesem Abend ein noch nie dagewesenes Maß an Gewalt über die PCWA bringen würde, sitzt auf dem Hallendach der Hartwall Arena in Helsinki.

In über dreißig Metern Höhe baumeln seine Beine über dem Abgrund. Er gluckst nicht, er kichert nicht, er regt sich nicht einmal. Unter dem toten Gummi-Gesicht eines asiatischen Mädchens starren seine Augen, müde, tief in mehreren Schichten von Höhlen liegend, ins Nichts.  

Er ist einfach nur ein Monolith aus Fleisch, Blut und Hass, ein Scherenschnitt vor einem lodernden Abendhimmel, eine tote Silhouette vor einem Netz aus obskur angeordneten Straßen, auf denen kleine Lichter scheinbar wahl- und ziellos wie fehlgeleitete Glühwürmchen herumirren.

Und die ganze Zeit schnarren da von irgendwoher diese unendlich lauten Zikaden.

Eine Hand fährt durch sein Haar.

Es trägt heute Abend die Farbe von Bronze.

Eine ironische Hommage an sein Abschneiden beim Rumble.

Sein Körper steckt in einem schwarzen Latex-Outfit, dem künstlerisch das Muster eines Leoparden in noch dunklerem Schwarz hinzugefügt wurde.

Heute ist er ein Panther, ein schwarzer Leopard.

Er legt den Kopf…

… nicht schräg…

… sondern in den Nacken.

Animalisch.

Er wittert in den Abendhimmel.

Anheimelnd.

Ekelhaft.

Sie tritt vorsichtig heran, denn eine düstere Vermutung hält sie innerlich zurück. Sie mustert ihn, beobachtet jede Regung. Starrt gar. Nimmt ihn. Ins Visier.
Abgestoßen und fasziniert zugleich - während ein schmales Lächeln ihre zarten Lippen ziert. Yai spürt die innere Verbundenheit zwischen ihnen, weiß gar nicht mehr alles von dem, was in Jamaika geschah, und dennoch trägt sie alles in ihrem Herzen. Jenes Herz, das nun schon seit längerem blutet.
Blutet wie einst?!
Als sie ihn und Brian verließ, um bei Mad Dog zu sein.

Ihr Seufzen verrät sie.

Und doch nimmt Yai leise Platz. Neben Jeffrey. Es ist mit einer Vorsicht, als setze sie sich sanft auf seinen Schoß - und schon wandert auch ihre Hand zur Seite, möchte ihn an der Schulter, dann am Oberschenkel drücken... streicheln... begrüßen. Ihre Fingerkuppen das Fleisch der Lüge tasten lassen. Fleisch alter Liebe und verlorener Träume.
Dann lässt sie es doch. Zieht die Hand weiter, um eine ihrer dunklen Haarsträhnen hinter ihr Ohr zu schieben. Starrt kurz auf sein Profil und wendet sich dann ebenfalls beobachtend Helsinki zu.

Gleiche Seelen schauen in gleiche Richtungen...

Ein Tropfen ihres blutenden Herzens meint sehnsüchtig, es fehle noch eine.
Eine weitere gleiche Seele.
Ein weiterer ihrer Männer.
Der andere Bruder.
Ihr Mann.

Doch auch dieser Tropfen tropft herab. Hinab in den dunklen Schlund der Verdrängung. Und so schweigen beide Helsinki an. Sie sitzen dort und schweigen. Aus Sekunden und Minuten werden Ewigkeiten des gemeinsamen Einfach-Nur-Da-Seins. Dieses Schweigen ist nicht unangenehm. Es ist tröstlich. Lässt Raum für Verzweiflung und deren Überwindung.

Schließlich räuspert sich die Lüge.

Als er das Wort ergreift, klingt er

A N D E R Ƨ.

Schneidend.

Eingefroren.

Tot.

Arrow: „Du hättest nicht kommen sollen.“

Für Sekunden der einzige gesprochene Satz.

Das Konzert der Zikaden scheint lauter zu werden.

Es scheint immer

lauter zu werden.

Er legt

den Kopf doch noch schräg.

Schaut sie an.

Durch sie durch.

Sie ist aus Glas gemacht.

Ganz plötzlich ein Kelch, gefüllt von Erinnerungen.

Schaut in seine Vergangenheit.

Kurz kribbelt alte Begierde in ihm.

Er sieht sein eigenes verzweifeltes Verlangen.

Sieht die Prostituierte mit der Perücke,

die einfach nicht sie war. Nicht sie sein konnte. Nicht Yai sein konnte.

Sieht sie

am Grab von Sandy.

Ein Ruck durchzuckt seinen Körper.

Er richtet sich auf.

Sieht die Frau seines besten Freundes.

Das Glas platzt vor seinen Augen.

Er frisst die Scherben.

Seine Stimme, ein raues Hauchen.

Die Worte, nur eine sinnlose Wiederholung.

Arrow: „Du hättest nicht kommen sollen.“

Yai: "Doch."

Sie nickt in die Nacht. Legt dann doch die Hand auf seinen Oberschenkel. Merkt sein Zucken, sein Kribbeln... und spürt auch selbst ein altes Knistern. 
Dann aber schüttelt sie den Kopf.

Yai: "Aber vielleicht hättest du nicht kommen sollen! Denn dass es so endet wie beim Rumble, habe ich dir vorhergesagt. Damals... bei der 20 Jahre-Show. Du bist zu sensibel; und dieses Geschäft ist nichts für sensible Männer. Am Ende fallt ihr hinab, werdet zum Tier und werft all eure gutgemeinten Ideale über den Haufen."

Traurig, ja mitleidend schaut sie ihn an. Wendet sich nun ganz zu ihm. Und während ihre feine linke Hand weiter auf seinem Bein ruht, fährt sie mit der rechten Hand sanft streichelnd an seiner Brust entlang hinauf zu seiner Wange. Streichelt ihm übers Ohr und durch die dort stehenden Haare.  
Jeffrey reagiert. Kleine Pickelchen wachsen empor. Gänsehaut.
Als sie seinen Kopf zur Seite dreht. Ihn zwingt sie anzuschauen. 
Liegt Liebe in ihrem Blick. Sein Haupt in ihrer Hand.

Yai: "Sieh dich an, Jeffrey. Sieh an, wo du wieder gelandet bist."

Kurze Illusion der Stille.

Doch da ist keine Stille.

Da sind wieder diese schrillen ... schrillen ... SCHRILLEN ZIKADEN.

Irritiert blickt die Lüge zur Seite.

Versucht in Yais Blick zu lesen, ob sie das auch hört.

Doch sie lässt sich nichts anmerken.

Weil da vielleicht ...

... ganz vielleicht ...

... auch einfach nichts ist.

... auch einfach nichts ist?

Arrow greift in seine Hosentasche, befördert eine Packung Benson & Hedges hervor, meidet Yais vorwurfsvollen Blick und vollzieht das gesamte Kunststück des eleganten Zigarettenanzündens. Pustet den neugeborenen Qualm in den Himmel. Muss husten. Seine Lunge hat sich noch nicht an den wiedergefundenen Terror gewöhnt. Die Lüge kichert.

Arrow: "Grotesk, oder? Die ganze Freiheit, die ich am Abend des Rumbles fühlen konnte, war nur eine Lüge."

Das Kichern erwächst zu einem Hyänen-Lachen.

Arrow: "Eine Lüge, hüä hüä hüä!"

Er ignoriert Yais skeptischen Seitenblick. Sie kennt ihn so. Seit Jahren schon. Sie weiß, worauf sie sich einlässt. Und wenn sie es vergessen hat, ist das nicht sein Problem.

Arrow: "Ich war der fucking Marlboro-Freeman, den Jona Vark und Christian Sanglier von seinem Gaul geschossen haben. Und zack, lag ich wieder in dem Staub und Dreck, der mein ganzes Leben bedeckt. Keine Freiheit für Mister Arrow."

Diese VERDAMMTEN ZIKADEN!

Sie lassen ihn einfach keinen klaren Gedanken fassen.

Er kneift die Augen zusammen.

Verbeißt sich in der Zigarette.

Dieses beschissene Surren und Summen, es ist einfach...

Arrow: "...UNERTRÄGLICH!"

Yais Augen rücken zusammen. Sorgenvoll zieht sich ihre Stirn in Falten, während sie ihn fragend anschaut.

Yai: "Was ist los mit dir? Ist alles okay?"

Beruhigend streicht sie ihm nun über den Rücken. Versucht ihn aus seiner inneren Zerrissenheit zu befreien.

Aus trüben Augen schaut Arrow sie an.

Diese Frage ist nicht akzeptabel, denkt er.

Zieht an der Zigarette, bis ihm die Luft wegbleibt.

Zerknautscht mit der freien Hand die Maske.

Irgendwo in der abstrakten Acht der Autobahnauf- und -abfahrten da unten fahren Menschen jetzt nach Hause.

Fahren dorthin, wo sie erwartet werden.

Zu ihren Kindern.

Ihren Frauen.

Ihren Männern.

Wo ist er jemals erwartet worden?

Nein.

Es ist nicht alles okay.

Es ist alles

ganz wunderbar.

Er lächelt.

Arrow: "Die relevantere Frage ist - wie steht es um Dich? Bist Du okay? Seid IHR okay?"

Er schnippt die Zigarette vom Dach ins Bodenlose.

Legt den Kopf schräg.

Wie steht es um Euch und Eure beschissene Glückseligkeit, denkt er.

Wie geht es dem kleinen Jeffrey, denkt er.

Was macht Euer Vorgarten, sitzen noch alle Schindeln bei Euerm idyllischen Reihenhaus, denkt er.

Wie würde sich ein bisschen Blut auf Eurer Terrasse machen, denkt er.

Ein bisschen Kotze an den Fenstern, denkt er.

Eine Nuance von Tränen als Lebenselixier für Euern Kräutergarten, denkt er.

Schließt die Augen.

Die Zikaden singen und sonst ist da nichts mehr.

Sie reißt die Augen auf und stöhnt leicht. Es ist nicht das Thema, über das sie gerne sprechen wollte. Dann aber befeuchtet sie doch ihre Lippen, während sie ihm weiter über den Rücken streicht.

Yai: "Wie denkst du denn, wie es uns geht?! Auch er hat nicht auf mich gehört, auch er wollte lieber wieder ins Getümmel, wollte wieder zurück... beweisen, dass am Ende das Gute siegt. Dass am Ende ein positives Bild von ihm bleibt - koste es, was es wolle. Und was hat es gekostet?! Jeffrey! Mich! Nicht zu vergessen... Isabell. Zumindest hast Du niemanden, den du mit ins Elend reißt, oder? Das große dunkle Loch frisst nur dich. Vielleicht war das immer dein Vorteil ihm gegenüber. Du kannst einfach so auf dich scheißen, während er immer noch so pseudomäßig in den Rückspiegel schauen muss, ob da nicht noch wer am Abgrund hockt..."

Sie bleckt wütend die Zähne und zieht kühle Luft ein, während sie an der Halle hinab auf den Boden schaut.
Mit der Zunge drückt sie ihre Lippe nach vorne.

Yai: "Ja, wenn ich das richtig sehe, ist es wirklich unerheblich, wie es dir geht, Jeffrey. Ob du komplett abdrehst oder irgendwo in der letzten Ecke verblutest... Ja. Komm. Alles egal..."

Sie schluckt.
Nun schüttelt sie den Kopf.

Yai: "Ihr seid beide gleich: Vollkommene Idioten!"

Irgendwie ist das hier eine Patt-Situation.

Beide fragen.

Beide lenken von sich ab.

Beide antworten nicht recht.

Die Lüge zieht die Nase hoch.

Streckt den Körper durch.

Fühlt sich irgendwie unwohl.

Sackt in sich zusammen.

Seine Hand tastet nach Yais Hand.

Als die beiden sich berühren, zuckt Yai zusammen.

Blickt ihn erstaunt an.

An dieser Stelle wäre ein Crescendo der Zikaden großartig, denkt Arrow.

Doch es ändert sich nichts.

Es bleibt das gleiche tosende Akustik-Durcheinander.

Die Finger der beiden verschränken sich ineinander.

Da ist keine Romantik.

Keine Liebe (mehr).

Nur Schweigen.

Und irgendeine Art perfides Verständnis füreinander.

Dann fährt ihre freie Hand über sein ekelhaftes Gummigesicht.

Dieses Mal ist es Arrow, der zusammenzuckt.

Ein Potpourri an Erinnerungen senkt sich über die beiden.

Hüllt sie ein.

Kleidet sie in ein unschickliches Gewand aus "Damals".

Hand in Hand schweben sie durch die Karibik.

Durch Lachen aus Blut.

Durch hüpfende Herzen.

Durch ...

Yai zieht die Hand weg.

Arrow nickt stumm.

Der orangerote Abendhimmel färbt das Glitzern der Tränen in seinen Augen.

Verstohlen wischt er sie weg.

Doch Yai hat sie längst gesehen.

Hat sie verschwiegen.

DIE ZIKADEN TOBEN.

Yai hat sie längst gesehen.

Hat sie verschwiegen.

Die Lüge brüllt gegen das Inferno der musizierenden Tiere an.

Arrow: "Noch hat sie mich nicht ganz! Noch kann ich frei sein!"

Man hört, wie schief sein Lächeln ist. Wie wenig er seinen eigenen Worten glaubt. Wie bleiern die Verzweiflung an jeder einzelnen Silbe hängt.

Er zerfurcht die Maske.

Yai streicht ihm über die bronzenen Haare.

Er legt den Kopf wieder schief.

Arrow: "Und das kannst Du auch. Du bist kein Sklave von Lara Lees Gedanken und Spielen. Du kannst frei sein. Du bist stärker als das. Du hast das Glück gefunden, das du gesucht hast. Es ist schwerer, das Glück festzuhalten, als das Glück zu jagen. Aber..."

Er stottert. Ringt nach Worten. Hält sich die Ohren zu. Sie sind wieder so verdammt laut, diese Zikaden.

Arrow: "... aber... Du hast diese Stärke. Du kannst Dein Glück festhalten. Die Töle festhalten. Jeffrey festhalten. Deinen Verstand festhalten."

Beinahe flehentlich schaut er in Yais Augen.

Voller Sehnsucht.

Voller Wehmut.

Voller Reue.

Am Rande ...

... ein tückischer Hauch von Ablehnung und Hass.

Sie nickt.

Yai: "Jeffrey werde ich nie loslassen!"

Dann streicht sie sich über das Gesicht, so als müsse sie sich wach machen. 

Yai: "Ihn schon. Und dich auch! Solltest du nicht endlich zu Verstand kommen. Die verdammte Maske ablegen - denn stark genug wärest du auch. Geh nach Hause, Jeffrey. Wo auch immer es ist - hier ist es nicht."

Ihre Finger greifen kurzentschlossen nach der Maske.

Sie war schon immer eine Frau der Tat.

Er hat sie schon immer dafür bewundert.

Er hebt die Arme als Zeichen einer schwachen Gegenwehr.

Ihre zweiten und dritten Fingergelenke krümmen sich.

Die Nägel dringen in das dicke Gummi der Maske an.

Hier ist es ... jetzt ... das beschissene

CRESCENDO DER ZIKADEN!

SEIN KOPF PLATZT,

HIER UND JETZT,

ÜBERALL BLUT UND HIRN UND TRÄUME.

Ein Ruck.

Die Maske fällt.

Dann geschieht alles gleichzeitig:

Yais Finger krallen sich in das Gummi der Maske.

Arrow schaut verwundert, als würde er aus einem schlimmen Traum aufwachen und

nach Sekunden des Orientierens spüren,

dass das alles gar kein Traum war.

Irgendwo in seinem Augenwinkel verschwindet ein Knäuel ...

... nein, eine gigantische Wolke ...

...aus Abermillionen kleinen, fahl braunen Körpern ...

... wie ein Schatten vom Dach der Halle.

Und dann ist da nur noch

Stille.

Die Zikaden singen nicht mehr, denkt Arrow.

Hält Yai stumm die ausgestreckte Hand hin.

Sie hat jetzt zwei Optionen:

Option A: Die Hand nehmen und die andere Abzweigung im Leben wählen.

Die Option, die sie damals schon verworfen hat, als sie sich für den Hund und gegen ihn entschieden hat.

Sie wählt Option B.

Drückt ihm die Maske in die Hand.

Erhebt sich leise.

Ihre Blicke treffen sich.

Sie wispert.

Yai: "Mach es gut, Jeffrey."

Er sieht ihr nicht nach, als sie geht.

Eine Träne läuft über seine Wange.

Er kaschiert sie mit der Maske.

Blickt auf einen unscheinbaren schwarzen Kastenwagen.

Er steht am äußersten Rand des zur Halle gehörenden Parkplatzes.

Kurz sieht es so aus, als würde dort jemand am Steuer sitzen.

Arrow verstohlen grüßen.

Aber wie gesagt - vielleicht sah es auch nur kurz so aus.

Schlimme Dinge werden heute passieren, denkt Arrow.

Irgendwo beginnt leise eine Zikade, ihr Lied zu spielen.


Vincent Craven: "Oh Gott..."

Mike Garland: "Das verheißt doch etwas Tolles für heute Abend! Arrow dreht vollkommen am Rad - und selbst seine Langzeit-Vertraute Yai kann ihn nicht aus seinem Wahnsinn reißen."

Vincent Craven: "Auch mir wird etwas übel bei dem Gedanken."

Mike Garland: "Übel?! Ich freue mich auf den Main Event, Vince. Dürfte ne krasse Show werden - Hellsiniki wird ihren heutigen PCWA Main Event womöglich in blutiger Erinnerung behalten."

Vincent Craven: "Noch ist es nicht so weit, Mike. Noch sind wir noch nicht einmal beim Opener dieser Show - es kann noch einiges passieren und der Wind kann sich auch nochmal drehen."

Mike Garland: "Der Wind in Arrows oder in Yais Kopf?!"

Vincent Craven: "Es ist..."

Doch ehe Vincent antworten kann, unterbricht ihn eine Musik, die in der Hartwall Arena erschallt.


------------------ PCWA ------------------

 

Jubel brandet durch die Hartwall Arena, denn auch im hohen Norden kennt man die Stars der PCWA - nebst des Brawlin' Rumble Siegers. Und so wabert der Nebel auf die Stage, die Lichter flackern dank der rotierenden Scheinwerfer … und schließlich tritt das unergründliche Dunkel, Shadow, selbst heraus.

Mike Garland: „Na, da haben wir ja unseren frischgebackenen Rumble-Triumphator. Bin gespannt, wie er das kontert, was Poe vorhin gebracht hat.“

Vincent Craven: „Zumindest die Fans hier dürfte er auf seiner Seite haben.“

Anders als üblich hat er sein Haar bereits im Nacken zu einem Pferdeschwanz verknotet, sodass die Fans gleich in den Genuss seiner grellweißen Pantomimenmaske kommen … die zusätzlich ein blaues Kreuz ziert. Die Botschaft ist klar: symbolischer Schulterschluss zum Publikum … das dies entsprechend lautstark honoriert.
Mit bedächtigen Schritten läuft er die Rampe hinunter, genießt wortlos die Pops und setzt sich dann, als er am Ring angelangt ist, so auf die Ringtreppe, dass er mit dem Rücken gegen den Ringpfosten lehnt und ein Bein auf dem Apron abstellen kann.

Während er den Pferdeschwanz öffnet, sich ein Mikro reichen lässt und die langen Haare wieder vors Gesicht bugsiert, lässt er die Rufe der Fans lange auf sich wirken. Seine Musik klingt leise aus...
Und er hebt das Mikro…

Shadow: „Hyvää iltaa Helsinki!“

Die Reaktionen schwellen noch stärker an, als die lokale Mundart aus der völlig unerwarteten Kehle schallt.

Shadow: „On mukavaa olla vieraana kanssasi. Täällä, progressiivisen koulutuksen maassa ... missä minut ymmärretään myös puhuessani taas äidinkielelläni ...“

Wieder Pops.

Mike Garland: „Was soll der Bullshit?! Oder hast du das verstanden?“

Vincent Craven: „Ja, wie jeder andere auch, der auf die Untertitel im Bild geachtet hat. Er freut sich hier zu sein, macht aber sprachlich weiter wie immer.“

Mike Garland: „Schlauberger.“

Der Kopf des dunklen Kriegers dreht sich so gut es geht nach allen Seiten. Ein Nicken.

Shadow: „Beneidenswert - die Liga, welche Helden hat ....“

Der Schatten weiß genau, welche Knöpfe er zu drücken hat.

Shadow: „… arm dagegen die Promotion, die welche braucht ... speziell, wenn es sie eher röstet als auf Sänften tragend huldigt.“

Es ist wie eine kalte Dusche. Eine Waffe, die urplötzlich losfeuert. Zwar hört man nicht die Stecknadel fallen und die Jubler erklingen noch, doch das Gemurmel ist nun deutlich zu hören. Aufmerksamkeit.

Vincent Craven: „Was hat der gerade gesagt?!“

Der Soul Survivor nutzt diesen Moment und rollt sich in den Ring. Sein Finger deutet in die Massen.

Shadow: „Was feiert ihr eigentlich, PCWA Universe?! Die Nebel der Schlacht verziehen sich - und offenbaren was? Eine Frontlinie, die sich wacker hält und auf die nächste Attacke lauert. Der so-called Greatest of all times geriet ins Wanken - steht aber trotzdem standhaft, grinsend und unantastbar da, als hätte sich der Gute-Laune-Bär höchstpersönlich ejakulativ in seinen Cerealien verewigt.“

Langsam bewegt er sich in die Ringmitte.

Shadow: „Der Rumble gewonnen von einem Liga-Lokalmatador … nur nicht von dem, den sich scheinbar alle erhofft haben.“

Er stellt sich mit ausgebreiteten Armen in heilandsähnliche Positur. Oder wahlweise DJ Bobo? Der Schatten zuckt mit der Schulter.

Shadow: „Seid doch ehrlich - mich, den Helden der zweiten Reihe, wollte doch hier niemand sehen. Keiner hat das wirklich erwartet. Nun seid ihr überrascht, dass es mir gelang. Dem ewigen Zweiten. Dem Mainevent-Loser. Verglichen mit dem Rest. Verglichen mit einem Latino mit Hang zu unerwarteter Theatralik und Mummenschanz. Verglichen mit einem buchstabensuppe-ausreiernden Klapsmühlen-Flüchtigen, dessen Selbstbefriedigung nur im Einklang mit Kleine-Mädchen-Masken erfolgt. Verglichen mit einem transkontinentalen Mischling, dessen Zaubertrank im entscheidenden Moment seine Wirkung verliert. Verglichen mit einem Rückkehrer, der mit allen Wassern und Titeln gewaschen ist. Verglichen … mit einem Stück Konditorware auf x-ter Abschiedstour. Das ist doch eher das, was ihr wolltet. Was eure geliebte Promotion mit wehenden Fahnen in den Krieg oder wahlweise den Untergang führen sollte.  Und was habt ihr stattdessen bekommen? DAS!“

Ruckartig deutet er mit dem Arm hinter sich auf den AlieraTron …


… wo noch einmal die letzten Szenen des Rumble Matches abflimmern: Shadow duckt sich unter der Final Sin Lariats Diegos weg, fängt den aus den Seilen federnden Sanchez ab und befördert ihn per Overhead Belly-to-Belly Suplex zum Sieg über das Seil …


Die verhaltenen Reaktionen der Fans verwandeln sich angesichts dieser Bilder langsam wieder in den vorherigen Beifall. Der dunkle Krieger geht ein paar Schritte, scheint direkt in die übertragende Kamera zu blicken.

Shadow: „Sorry Mestize, sorry Leute - aber im Rumble zählt nun mal weniger die Nächstenliebe als vielmehr das Highlander-Prinzip. Diego wäre auf diesen Nutznießer-Zug ebenso aufgesprungen, wie ich es tat. Oder irgendeine andere Variable. Ohne nachzudenken. Bin ich der Held, der scheitert, jubelt ihr mir zu. Bin ich der Heros, dem es gelingt, beginnt das Gemurmel … finde den Fehler.“

Wieder schwillt der Jubel etwas mehr an. Der Schatten erklimmt derweil den Turnbuckle und nimmt obenauf Platz.

Shadow: „Ich habe ihn gefunden … und, verdammt noch mal, ich würde dieses egozentrische Klinge-Springen-Lassen jederzeit wieder tun. Genau wie Sanchez. Genau wie der Kuchen. Wie Sharpe. Vielleicht sogar wie Arrow und Abeytu. Während die damit aber vermutlich bloß ihre eigenen Interessen verfolgen würden … oder die als willige Marionetten einer Higher Power, legen der Mestize, Alpha und ich diese Strippen in die Hände derer, die uns oben sehen wollen … in eure!“

Schon ist die alte Stimmung wieder hergestellt. Egal, ob nun aufgrund dessen, was die Fans zu hören bekommen oder hören wollen.

Shadow: „Weil sie wissen, weil alle Variablen in dieser Gleichung wissen, es wäre die weitaus größere Enttäuschung über angerichteten Schaden zu lamentieren. Stattdessen sollen die Vorkämpfenden beweisen, dass ihre Position gerechtfertigt ist. Hinausgehen … den Pokal abräumen … das größte Stück der Torte holen … oder nebenbei die Ballkönigin schwängern.“

Gekonnt erhebt er sich und steht inringgerichtet auf dem zweiten Seil der Ringecke.

Shadow. „Ihr könnt es drehen, wie ihr wollt. Es ist mir völlig egal, ob ihr buht oder jubelnd eskaliert: ich habe diese Schicksalsentscheidung für mich errungen. Ich bin nicht soweit gelangt, um mich auf meinem Weg von einer Handvoll beleidigter Egos aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Hier stehe ich! Ich kann nicht anders! Meine Schwüre, die ich euch einst gab, gelten nach wie vor und ich werde sie in die Tat umsetzen. Ich bin euer Flaggschiff im Kampf gegen die XAW und andere Urgewalten. Ich bin euer verdammter Dark Knight, der die Trutzburg Marc Poe einreißen und vernichten wird! Ich bin das unergründliche Dunkel, das den Feinden der PCWA Einhalt gebieten wird. Mit all der Kraft meines Herzens und der geschundenen Seele. Und alle, die bereit sind, diesen Weg mit mir zu gehen, die mögen jetzt sprechen…“

Er reckt sein Mikro in die Höhe - aber selbst ohne sind die frenetischen Jubelstürme des Publikums orkanartig zu vernehmen. Es ist klar, wie die Zustimmung seitens der Fans hier und vermutlich auch anderweitig ausfällt…

"Buuuuuh, Buuuuuuh."

Der Aliera-Tron springt an, das Gesicht von Marc Poe erscheint in voller Größe. Seine Hände formen einen Trichter vor dem Mund, ein selbstgebautes Megaphon, durch welches er aus Leibeskräften und voller Enthusiasmus buht. Die Umgebung, in welcher sich der Champ befindet, ist von seinem Konterfei komplett verdeckt, daher nicht auszumachen. Doch egal wo er ist, er ist weiterhin bestens gelaunt. Anders geht es den Fans, gefühlt vergeht keine Sekunde bis die Zuschauer auf ihn reagieren, mit ihrem Pfeifkonzert die Buh-Rufe aus dem Marylander-Megaphon locker übertreffen. Als Reaktion grinst dieser nur, wartet mit im Nacken gefalteten Händen, bis der Orkan sich legt.

Poe: "Sorry, ich habe mich irrtümlich falsch ausgedrückt. Es war nicht mein Ziel, dass selbst die Höhlen-Menschen in Finnland einem von mir gesetzten Trend folgen. Ich meinte eigentlich: Buhuuuu, Buhuuuu, Buhuuuu."

Um die Aussage zu unterstreichen wischt er sich eine imaginäre Träne aus dem Knopfloch. Weitere Pfiffe, Hasstiraden und das Übliche sind die erneuten Reaktionen.

Poe: "Keiner liebt mich, keiner nennt mich den "Greatest of all Time" und Lisa Sanders findet Marc Poe tausendmal toller als mich. Erbarmen, Ghostface, erbarmen. Die Neunziger Jahre, als man mit der Mitleidstour weit gekommen ist, sind schon lange vorbei. Deshalb halt doch einfach deinen depressiven Rand.... Und spiel mir lieber das Lied vom Tod!"

Der Mann aus Baltimore grinst höhnisch, kurz darauf spielt er selbst eine Luft-Mundharmonika. Und als sein Lied zu Ende ist, kommt sein Grinsen zurück.

Poe: "Doch genug mit dem Bashing, wir wollen doch nicht, dass du abspringst und wieder auf dein Gerasy Match verzichtest. So put down the weapons you fight with and kill 'em with kindness." 

Ironie, ganz klar. Denn es ist mittlerweile nicht mal mehr der Anflug eines Lächelns auf dem Gesicht des Marylanders zu erkennen.

Poe: "Ganz ehrlich, ich musste richtig kotzen, als du Díego eliminiert hast. Es war direkt klar, was dies wieder für mich bedeutet. Und egal was du erzählst, du wirst mich nicht mehr überraschen. Eher wird dich nun die eine oder andere Überraschung erwarten, denn ich habe absolut die Schnauze voll von deinen Spielen und möchte dieses leidige Thema nur noch ad acta legen. Und mit meinem Sieg bei Out of Ashes wird unsere Geschichte endlich ein Happy End finden!"

Ganz klar, Poe meint es wirklich ernst. Ihre viel zu lange Geschichte MUSS enden. Es gab zwar eine Zeit, wo er Shadow brauchte, um Höchstleistung zu erreichen. Zeiten, die lange vorbei sind. Er ist nun der Größte aller Zeiten und der Schatten einfach nervig, sogar nerviger als eine Kakerlake im Salat. Poe ist bereit, seine schwersten Geschütze auszufahren. Alles, um den Soul Survivor endlich auszuradieren.

Poe: "Wenn du ehrlich bist, Ghostface, dann siehst du selber ein, dass ein glücklicher Sieg von dir bei Ashes unsere Geschichte nur unnötig verlängern würde. Du behauptest zwar, dass du mich vernichten wirst, doch wir wissen alle, es ist einfach UNMÖGLICH. Ich werde IMMER weit über dir stehen, ich habe die wichtigen Siege über dich geholt. Eine wie auch immer zustande kommende Niederlage von mir bei Ashes ändert nichts an dieser Hierarchie. Es kann immer nur einer der GOAT sein, also bitte versuch erst gar nicht mir etwas anderes zu erzählen. Erbarmen..."

Poe greift sich übertrieben theatralisch an die Stirn, nach dem Motto "ich habe Migräne".

Poe: "Außerdem ist mehr als ein glücklicher Sieg oder ein Betrug für dich nicht drin, wenn du mich unbedingt schlagen willst. Selbst eine Legende wie Mad Dog musste zum Simargl werden, damit er mich um den Sieg betrügen kann. Und warum? Weil ich unschlagbar bin, wenn es fair zugeht! Ein Rumble-Sieger wie du, der eigentlich keiner ist, wie soll er es überhaupt mit dem Unschlagbaren aufnehmen? Betrügen kannst du zwar auch, zumindest gemeinsam mit dem ganzen PCWA-Pack, aber One-on-One with the Number One werden deine Taschenspieler-Tricks nicht genügen. Du kannst jedem hier erzählen, dass du diese Chance verdienst - sehe ich ganz anders. Wenn Díego, Arrow und du Shay nicht gemeinsam eliminiert hätten, gäbe es bei Ashes einen reinen XAW Main Event. Also ist es doch kein Wunder, dass ich dich nicht als Sieger oder Gegner respektiere. Leider bleibt mir nichts anderes übrig, deshalb wirst du nun zu spüren bekommen, zu was ich wirklich fähig bin. Bisher war alles dagegen nur ein Kindergarten!"

Der den Hassworten beigemengte Geifer ist förmlich zu spüren, als Poe groß auf dem AlieraTron zu sehen ist.
Und der Schatten … hat während des Monologes langsam den Arm gesenkt und sich auf das Pfostenpolster gesetzt. Der haarverhangene Kopf war und ist nachdenklich auf den Ring gerichtet, hat nur kurz zum großen Screen geblickt und scheinbar die bestechenden Fakten aufgesaugt.

Nun scheint er sinnend dazusitzen … bis sich der Kopf dann plötzlich doch zum wartenden Titelträger umwendet.

Shadow: „Entschuldige, Homeboy … ich war gerade ein wenig in Gedanken – hattest du etwas gesagt?“

Die jäh aufkreischenden Pops der Fans machen deutlich, dass sie mit einer derart atypischen Antwort seitens des Schattens nicht gerechnet haben.
Der Undisputed Gerasy stimmt sarkastisch ein, er streckt die Arme übertrieben und die Luft, gefolgt von einem lautlosen Schrei.

Poe: "Sagte der Mann, den man auf finnisch besser verstehen konnte als jemals zuvor."

Die freie Hand des Schattens wird zum AlieraTron gerichtet.

Shadow: „Wenn, dann hoffe ich, es war mehr als der übliche Sermon, der deinen Lippen entweicht und die Konsistenz dessen hat, was den Pobacken deines Puppenspielers Kevin Smash gewöhnlich entfleucht.“

Und noch ein verbales Bonmot. Der dunkle Krieger scheint die Situation auszukosten. Drapiert sein linkes Bein gar derart, dass er im halben Schneidersitz auf dem Turnbuckle ruht.

Shadow: „Ich habe es dir schon einmal gesagt und wiederhole mich gern wieder: ob nun elegant verpackt oder einfach nur platt hingeworfen – es ist immer dieselbe gottgleiche Ego-Bauchpinselei, die du als universelles Totschlagargument herausspuckst. Die unantastbare Lichtgestalt hier – und dort: die dunklen Flecke auf der weißen Weste, zum Lucky Punch herunterstilisiert. Ein jeder sollte sich sein Stückchen Wahrheit auf den ersten oder zweiten Blick aus dieser verbalen Glückskeksdose herausnehmen. Doch die weitaus spannendere Frage für mich ist … warum müssen wir uns überhaupt bedienen?“

Damit hüpft er elegant herunter und steht wieder im Ring.

Shadow: „Warum müssen wir alle stets und ständig mit einer Wahrheit konfrontiert werden, die man ohnehin bereits kennt und in deinem Fall kaum zu ertragen ist? Warum musst du vorzugsweise mir gegenüber dein Skrotum derart aufblähen, dass man meinen könnte, du schwebst an der Decke, um diese zu … „pinseln“? Warum musst du jedem auf den Kopf zusagen, wie toll und unerreicht du bist? Ich sage es dir – weil ich in deinem Kopf fest verankert bin. Weil du dir unsicher bist, was das Morgen wohl bringen mag. Ob all die stolzgeschwellten Skills noch wirksam gegen das unergründliche Dunkel sind. Faktisch, weil du ... ein Feigling bist!“

Dieser Stich kommt deutlich hörbar bei den Fans an. Shadow nutzt diesen Moment, um ein paar Schritte zu gehen und sich dabei unweigerlich Richtung Big Screen zu bewegen.

Shadow: „Anders als euer konzerneigenes Native Shamrock, das beim Rumble aus seinen durchschnittlichen Möglichkeiten weit mehr als das Meiste herausgeholt hat, um das Grüne hinter den Ohren abzuwaschen, verschanzt du dich hinter dem Schutzschild deiner eigenen kleinen heilen Traumwelt. Einer, in der du den Undisputed Gerasy auf Lebenszeit trägst. Einer, in der deine härtesten Kontrahenten beiläufig fallen wie Bauern beim Schach. Einer, in der das Wunschdenken, das Rattenfänger-Pendant der Damenwelt zu sein, wahr wird … und dies mit einer Optik irgendwo zwischen Conchita Wurst und Captain Janeway…“

Der Soul Survivor ist an den Ropes angelangt. Er lehnt sich brustwärts dagegen, streckt die freie Hand mit dem Zeigefinger deutend vor zu Poe.

Shadow: „Nun – Newsflash, Homeboy: Träume sind Schäume. Die Realität sieht anders aus. Diese Lektion durfte ich zur Genüge lernen. Deshalb bin ich auch aus meiner kleinen Spiegel-Welt herausgekommen – wann fängst du mit deiner an? Du hast ja noch nicht einmal die cojones, mir das alles hier live ins Gesicht zu sagen, wie du es sonst immer praktizierst. Wie es sonst für uns eigentlich üblich war …“

Für einen Augenblick legt der Schatten den Kopf schief. Nachdenklich? Dann aber ist er wieder fokussiert.

Shadow: „… aber vermutlich sind deine cojones gerade außerhalb des Bildes im anderen Einsatz. Kniefälle besonderer Ehrerbietung ... Wenn, dann genieß es – so wie deine letzten Tage als Champion.“

Amüsiert lächelt Poe, herablassend zugleich. Er liebt es mitanzusehen, wie sich sein mittlerweile nervigster Feind selbst der Lächerlichkeit preisgibt.

Poe: "Feigling aus deinem Munde? Du hattest die Chance auf ein Gerasy Match, aber bist untergetaucht. Du bist im Kopf fest verankert? Dein Wankelmut der letzten Shows spricht eine andere Sprache. Bitte Jona, ich möchte doch gegen Poe antreten. Erbarmen! Soll ich weitermachen, soll ich deine Aussagen weiter filetieren wie eine Avocado oder einen Lachs? Gerne doch."

Nun ist der Hass im Gesicht des ehemaligen Hafenarbeiters eindeutig zu sehen.

Poe: "Shay und nur durchschnittliche Möglichkeiten? Ein Mann, der einen Rekord für die Ewigkeit bei seiner ersten Teilnahme aufgestellt hat. Ich sage nur: Sieben auf einen Streich."

Für die ganz blöden Zuschauer, die es seiner Meinung genügend gibt, streckt er Sieben Finger aus.

Poe: "Sieben Gegner wurden von ihm eliminiert, darunter deine vier Handlager. Auf welchem Niveau siehst du dann eigentlich deine Kumpels? Augenhöhe ist sicher was anderes, denn bei dir klingt es immer so, dass jeder andere außer dir nicht mal geradeaus gehen kann. Den Beweis besser als andere zu sein, bist du jedoch schuldig geblieben, du hast bisher nämlich gar nichts erreicht. Ohne den Undisputed Gerasy, wird selbst dein übertrieben gehypter Rumble-Sieg nichts wert sein! Oder meinst du die Golden State Warriors waren auf ihre 73-9 noch stolz, als sie in den Finals ein 3-1 gegen Cavs verspielten? Merkst wohl langsam selbst, was für ein Unsinn hier von dir kommt. Zumindest sagt mir dies deine dämliche Visage, erinnerst dich wohl wieder an dein Gastspiel in der XAW? Bei deinem Auftritt im großen Teich der XAW wurden dir ganz klar deine Grenzen aufgezeigt. Kein Mensch in der größten Liga der Welt interessiert sich für dich, während Shay, Rob und ich die großen Stars sind. Du bist nichts anderes als ein Soapdarsteller, der gerne in einer Hollywood-Produktion mitwirken möchte. Aber mehr als die Goldene Himbeere für den schlechtesten Mic-Worker ist bei dir nicht drin. Sogar Donald Trump hatte im TV-Duell weniger Widersprüche in seinen Aussagen als du. Und was die Optik betrifft..."

Der Marylander gähnt übertrieben, zeigt darauf ein perfektes Lächeln mit perfekten Zähnen. 

Poe: "...du wärst gern ich. Deine billige Pferdeschwanz-Imitation sagt alles. Und dann diese dummen Phrasen mit cojones, bitte vergrab die ganz tief in der Erde. JETZT! Es kann eben nicht jeder die Schlagfertigkeit des "Greatest of all Time" haben und dein Versuch ging wiedermal total nach hinten los."

Ohne weiteren Kommentar präsentiert der Mann aus Baltimore nun den Bildschirm seines Smartphones auf dem Aliera Tron. Vom poeischen Aufenthaltsort ist weiterhin nichts zu erkennen, dafür umso besser ein Video, das nun abgespielt wird.

 

Es zeigt den verspiegelten Raum im PCWA-Theatre. Jedoch ist nichts wie es mal wahr, denn anstatt aus Spiegeln besteht das Pre-Rumble Domizil des Schattens nur noch aus Glassplittern. Ein riesiger Berg aus Glas erhebt sich in der Mitten des Raums, triumphierend, mit Vorschlaghammer bewaffnet, begutachtet Poe sein Werk. Daumen hoch in die Kamera, das Video endet.

 

Poe: "Scherben bringen dem Verursacher Glück, in diesem Fall MIR!"

Er lacht ein harsches, höhnisches Bellen. Untypisch für den Mann aus Baltimore, er hatte es jedoch angekündigt, Schluss mit lustig. Die Pfiffe in der Arena sind die Antwort auf seine Zerstörung, sein Lachen, mit der er rechnen musste.

Der Schatten bleibt auf das Seil gelehnt stehen, den Kopf zum nun wieder mit dem Antlitz Poes befüllten AlieraTron gerichtet. Nachdenklich wippt die auf dem Toprope ruhende Mikrofonhand, passend zum grüblerisch gesenkten Haupt. Ein Sinnbild, das den sichtlich zufriedenen Baltimorer auf dem großen Screen zu amüsieren scheint.
Dann kehrt die Körperspannung in den dunklen Krieger zurück.

Shadow: „Ist das unser Schicksal, Homeboy? Wir hauen uns gegenseitig die jeweiligen Schwächen und Unzulänglichkeiten um die Ohren wie ein paar alte Opas ihre Gebrechen. Inzwischen lassen wir sogar die Punchlines schon abtropfen, statt auf sie zu reagieren. Dafür ist Chaos und Zerstörung an der Tagesordnung. Ist dies die Pimp-Version von Weißclown und dummer August? Jetzt Prinz und Bettelknabe? Nix mehr von wegen Superman und Wolverine? Oder gar Charles und Eric?“

Ein Kopfschütteln.

Shadow: „So weit ist es schon gekommen: bar jeglicher Kämpfer-Ehre. Aber die kann man sich in deinem Fall ja nur erkaufen, wenn man ehrfürchtig und auf Knien rutschend dem selfproclaimed GOAT huldigt. Und wenn man es nicht tut, erntet man Spott und die geballte Power Beleidigungs-Vokabular versetzt mit US Sport-Allegorie …“

Während er langsam ein paar Schritte rückwärtsgeht, deutet er wieder auf Marc.

Shadow: „… oder wahlweise eine Runde Demolition Man im Breaking News - Stream Style. Und das alles für einen mutmaßlichen Treffer, der keiner ist. Du zerlegst etwas, dessen Zauber ich unlängst in Sicherheit gebracht habe und der sich dir nie offenbarte. Genau wie dein Run als Harbour Dog ... genau wie ein Rumble Sieg. Und das ist etwas, was du mir niemals nehmen wirst – ganz egal, wie sehr du auch daran arbeitest, dir sieben Jahre Pech aufzubuckeln. Scherben kann man immer wieder auffegen und zusammensetzen – Seelen nicht. Und meine wirst du niemals brechen … ganz egal, wie sehr du marodierst. Egal, wie sehr du mit Worten und Unflätigkeiten um dich schmeißt. Egal, wie oft du deine Siege über mich zu Goliath’schen Exempeln statuierst und die Relativierungen weglässt.“

Er lässt sich ringmittig in einen Schneidersitz fallen – so ähnlich, wie es Poe immer tat.

Shadow: „Ich bin ein Mann mit Fehlern, ja. Ich habe Ecken und Kanten und gehe im Grunde nie den geraden Weg, auch wenn ich es mir einrede. Ich handele für die Welt unlogisch, bin zu edgy für manch einen Wegbegleiter … aber genau das ist der Wesensgehalt des unergründlichen Dunkels. The Unfathomable Dark. Ich bin mir selbst treu geblieben und das ist das Wichtigste. Jemand wie du, den ich mal erfolglos zu dieser Erfahrung eingeladen habe und der im Grunde auf der Sonnenseite der gelackten Eierschale lebt, wird das nie begreifen.“

Ein tiefer Durchatmer. Dann…

Shadow: „Ich mag für dich nie eine wirkliche Nemesis dargestellt haben. Vielleicht werde ich es unter Umständen niemals sein. Aber auch deine Regentschaft ist kein Status quo, der auf Ewigkeit angelegt in Stein gemeißelt ist. Genau wie mein deplatzierter Leumund vom angeblich permanenten Mainevent-Versager. Das eine hat beim Rumble sein Ende gefunden – und das andere wird es bei Out of Ashes. So wird es geschehen. So LASSE ich es geschehen. Und dann kannst du immer noch entscheiden, wie sehr dein eigenes Denkmal gegen leidige Themen, Belästigungen und die Unmöglichkeit trotzen wird oder kann … und ob du vielleicht mal wieder Bock hast, was Bedeutsames zu erreichen. Mit deinem Politikerjargon schaffst du es zumindest nicht. Jedenfalls nicht bei mir.“

Der linke Mundwinkel von Poe zuckt für den Bruchteil einer Sekunde, die Andeutung eines Grinsen mehr nicht.

Poe: "Falsch! Selbst treu geblieben bist du dir nie. Für mich bist du quasi der Pep Guardiola des Wrestlings, denn sobald es um etwas geht, versuchst du die wildesten Dinge und scheiterst kläglich. Wie es bei Ashes erneut der Fall sein wird."

Sport-Allegorie kann er, auch wenn es diesmal nicht den Nordamerikanischen betrifft. Und diese Kuh melkt er bis zum bitteren Ende.

Poe: "Und habe ich wirklich richtig gehört? Come on, play it again, Ghostface."

Der Marylander legt seine Hand ans rechte Ohr, dann ein Lachen. Poe lacht einfach drauf los, Spott und Boshaftigkeit sind unüberhörbar.

Poe: "Du ein Mann mit Fehlern? Ich dachte bisher eigentlich, dass du perfekt bist. Über jeden Zweifel erhaben."

Pause. Poe atmet tief ein, wieder aus. Er könnte noch weiteres zu diesem Thema sagen, doch genug.

Poe: "Genug geredet, ich bin es wirklich leid. Normale Diskussionen mit dir sind einfach nicht möglich, da du immer gleich durch die Decke gehst. Bis dann...."

… der Mann aus Baltimore verschwindet vom Screen, doch es geht direkt weiter. Diesmal lässt er die bereits bekannte Szene in Endlosschleife wiederholen:

 

Marc Poe: "Goodbye, Enemy Mine."

 

Dann geht plötzlich das Licht in der Arena aus...

...es vergehen ewige Sekunden, bis die Beleuchtung wieder anspringt. Von wegen Licht aus, Spot an - denn selbst in dieser Helligkeit liegt der Fokus nun eindeutig auf Marc Poe. Dieser steht mit einem Stuhl bewaffnet vor Shadow, er grinst, weil er weiß, dass er schneller als sein und der andere Schatten ist. Der Stuhl knallt direkt auf den Schädel seines Erzrivalen, ein Raunen geht durch die Menge und Shadow zu Boden. Poe holt nochmal aus, zögert... dann schmeißt er den Steelchair neben dem Schatten auf den Ringboden. Crotch Chop, es ist vorerst vorbei. Kein Angriff auf einen geschlagenen Mann, kein Angriff hinterrücks. Zwar ist Ehre etwas für Narren, doch dies soll einfach nur ein Zeichen sein, Schluss mit lustig. 

Poe grinst ins Publikum, richtet die Strähne, die ihm während des Schlags ins Gesicht gefallen ist. Dann slidet er aus dem Ring, geht lässig den Gangway entlang. Der nächste Sieg für ihn, one more for the good guys.

Mit den letzten Bildern zoomt die Kamera noch einmal an den liegenden Shadow heran, der sich zum Jubel der Fans ruckartig aufsetzt. Dann - Umblende ...


Vincent Craven: "Verdammt! Dieser Poe! Immer wieder dieser Poe."

Mike Garland: "Der Undisputed Gerasy lässt diese Eingangsworte des Schattens eben nicht stehen, sondern geht aufs Ganze! Er hat genug von Shadow - und damit der endlich mal lernt, kommt jetzt die harte Seite! Richtig so, Marc. Weiter so."

Vincent Craven: "Weiter mit was?! Den kommenden Gegner niederschlagen, dessen Spiegelraum zerstören? Wenn er wirklich von sich überzeugt wäre, dann bräuchte er solch einen Müll doch gar nicht."

Mike Garland: "Na, wer hat denn angefangen? War es nicht der Schatten, der den Schwanz einzog und damit seine Kopfspielchen spielte? Dann bekommt er es jetzt eben um die Ohren - mir auf der ganzen Skandinavientour das Geseier von dem anhören, da hätte ich auch keinen Bock drauf."

Vincent Craven: "Das wird der Schatten nun allerdings auch nicht auf sich sitzen lassen. Der Rumble-Sieger hat den Ring mittlerweile verlassen, aber er wird zurückschlagen. Bis Ashes ist es noch lange."

Mike Garland: "Soll er ruhig! Poe weiß genau, was er tut. Das hat er mehrfach bewiesen. Er wird mit einem Rückschlag rechnen..."

Vincent Craven: "Da würde ich erstmal abwarten, bevor ich so großmaulig tönen würde, Mike. Schau dir das Beispiel aus dem Opener an - Ashfield hatte mit diesem Rückschlag aus einer ganz anderen Richtung überhaupt nicht gerechnet."

Mike Garland: "Dass Stem ihm wegen Windy fast den Kopf abreißt?! Tja, das war tatsächlich nicht wirklich zu erwarten! Dafür hat er allerdings jetzt die Möglichkeit sich beim neuen Cotatores Champion zu revanchieren."

Vincent Craven: "Nach einem kurzen Blick auf die ersten Possession Awards geht's los."


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Possession Awards 2019-2021

Best Mic Work
Marc Poe (79%)

Shadow (38%), Kevin Smash (21%)

Most Interesting
Shadow (50%)

Jeffrey Ron Arrow (38%), Mad Dog (25%)

Most Improved
Díego A. Sanchéz & Jeffrey Ron Arrow (je 42%)

Antonio Maldicao (29%)

Best Entrance Theme
Lynyrd Skynyrd - Still unbroken [Mad Dog] (46%)

Motörhead - God was never on Your Side [James Godd] (21%)


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Jane Nelson: "Helsinki!!! Wir kommen nun zum ersten Match des Abends... "

Das Publikum in der Hartwall Arena jubelt.

Jane Nelson: "Auf dem Weg zum Ring... er ist ein Teil der amtierenden Träger der Cotatores Trophy... aus Roanoke Rapids, North Carolina... hier ist STEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEM!"

 

 

Eine Mischung aus Buhrufen und Jubel empfängt Barry Wilson, als er begleitet von seinem Partner Jimmy Maxxx durch den Vorhang tritt. Schwarze Boots, den Cotratores Gürtel um die Hüften geschnallt und den Oberkörper frei gehen beide zum Ring. Bevor Wilson diesen betritt, schnallt er den Gürtel ab und gibt diesen an den Berliner ab, der nun beide Belts jeweils auf einer Schulter trägt. Dann slidet der große Mann in das Seilgeviert. Er dehnt sich kurz an den Ropes und blickt dann in Erwartung seines Gegners zum Entrance.

Connor Rogue und Sean Ashfield treten nach dem Erklingen ihrer Musik auf die Stage heraus. Die Buhrufe und Pfiffe der Fans sind hörbar und dennoch harren die beiden ehemaligen Cotatores sowie Union Champions kurz hinter dem Vorhang aus. Dann marschieren die Zwei scheinbar ohne anzuhalten die Stage hinunter in Richtung des Seilgevierts, wo Jane Nelson Ashfield verbal ankündigt.

Jane Nelson: „Mit einem Gewicht von 105 Kilogramm, aus Greensboro, North Carolina, USA…………………..der Ring Assassin ……….. SEEAAAAAN ASHFIELD!!!!“

Die Reaktionen des Publikums sind natürlich weiterhin negativ. Davon unbeeindruckt drehen sie, im Ring angekommen, noch einmal ihre Handgelenke und schauen sich selbstsicher in die Augen. Connor Rogue verlässt daraufhin den Squared Circle.

Vincent Craven: "Die Partner sind aus dem Ring, es verbleiben die beiden Kontrahenten."

Mike Garland: "Das heißt: Es kann losgehen!"

Im Ring stehen sich Stem und Ashfield nun direkt gegenüber. Nelson Frider gibt seine begleitenden Worte an beide weiter und die jeweiligen Tag Team Partner Jimmy Maxxx und Connor Rogue sind in gegenüberliegenden Ringecken in Stellung gegangen. In der Hartwall Arena ist es derweil noch ruhig. Zu ruhig könnte man als amerikanischer oder deutscher Zuschauer meinen. Aber die Skandinavier und die Finnen insbesondere sind nun nicht gerade dafür bekannt die geräuschvollsten Menschen auf dem Planeten zu sein. Und so kann man sagen, dass wir derzeit, da Frider das Match freigibt, eine Stimmung wie in der ehrwürdigen Nippon Budokan Hall haben. Pickepacke voll mit Fans, die aber mit absoluter Ruhe geradezu stoisch auf den Ring schauen, um zu sehen, was sich darin abspielen wird.

 

Friend or Foe
Regular Singles Match

Stem
vs.
Sean Ashfield

(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Nelson Frider; Timelimit: 15 Min)

 

**Ding**Ding**Ding**

 

Vincent Craven: "Das Duell der beiden Amerikaner aus North Carolina kann beginnen!"

Aber in Hellsinki bleibt es auch mit dem Ringgong relativ still. Was auch an unseren Kommentatoren nicht ganz spurlos vorbei geht.

Mike Garland: „Meine Güte, die haben ja eine Stimmung hier wie in einem Eisfach. Kennen die hier überhaupt so etwas wie Pro Wrestling und verstehen überhaupt wie das funktioniert?“

Vincent Craven: „Es wird dich vielleicht überraschen, aber ja, Soumi, so nennen die Finnen ihr Land beim Eigennamen, hat eine kleine aber funktionierende Fanszene und ein paar Wrestler sogar hervorgebracht.“

Im Ring gibt es derweil ein bisschen Trashtalk. Und da nehmen sich weder Barry Wilson noch Sean Ashfield zurück. Ein Glück ist die Kamera nicht so dich dran. Hier könnten ein paar „piep“ nötig sein.

Mike Garland. „Okay, da die beiden im Ring auch noch nicht viel machen – oh mal ein Schubsen von Stem – was kennst du für Wrestler aus Finnland?“

Vincent Craven: „Ashfield schubst Stem zurück. Nun da wäre zum einen der Vater der finnischen Wrestlingszene. Der in Kanada aufgewachsene Starbucks hat quasi die komplette Szene in den letzten 20 Jahren hier trainiert und mitgeholfen ein paar Ligen aufzubauen.“

Mike Garland: „Stem will zuschlagen, aber Ashfield packt zum Whristlock zu. Okay… den Namen habe ich sogar mal gehört … gab es nicht auch mal so Typen, die Halme oder Borga hießen?“

Vincent Craven: „Die waren aber eher Kraftsportler, was hier in Nordeuropa sehr beleibt ist, und eher so nebenher Wrestler. Stem kann sich nur befreien, indem er in die Seile geht.“

Nach der kleinen Geschichtsstunde über das durchaus vorhandene finnische Wrestling kommen wir wieder zu dem Geschehen im Ring. Der erste kleine Punktsieg geht schon mal an Ashfield. Wilson kommt erst mal aus den Seilen zurück und sieht sich einem Ashfield gegenüber, der demonstrativ die Arme zur Seite streckt. Schnell befinden sich beide wieder in der Ringmitte und Stem versucht es mit dem guten alten Lock Up. Aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt gemacht und erneut dreht der Assassin den Arm von Stem ein. Diesmal zu einem Hammerlock.

Mike Garland: „Tja, Ashfield und Rogue sind reine Techniker und da muss man schon mehr drauf haben als Punches, um hier zu bestehen. Zumal in einem Singles Match.“

Vincent Craven: „Stem scheint zu überlegen. Schlägt auch einmal auf den eignen Arm, um so die Muskeln ein Stück zu lockern.“

Mike Garland: „Oh sieh an, Wilson mit einer wrestlerischen Lösung.“

Vincent Craven: „Körperdrehung aus dem Hammerlock heraus und damit etwas sehr Ungewöhnliches - zumindest für Wilson selbst. Der nicht gerade als Techniker bekannt ist.“

Und er hat scheinbar auch nicht vor genau das jetzt zu sein; mit seiner Dixie Mafia Decapitation direkt aus dem Hold heraus erwischt er Ashfield und hat erstmals so etwas wie Mommentum auf seiner Seite. Wilson will mit Stomps auf den am Boden liegenden Ashfield nachsetzten. Doch dieser zeigt, dass er auch auf dem Rücken liegend wie ein Maikäfer sehr gefährlich sein kann. Der Versuch einen Fuß von Stem zu packen und dann in einen Leg Hook zu nehmen scheitert nur knapp. Sofort schreckt Wilson zurück und muss innerhalb kürzester Zeit zum zweiten mal feststellen, dass seine üblichen Manöver hier nicht funktionieren werden.

Mike Garland: „Stem stürmt wieder nach vorne und versucht es mit Forearms gegen Ashfield. Aber der zeigt gute Blocks, ähnlich denen eines Boxers.“

Vincent Craven: „Ashfield packt einen der Arme … verlagert den Druck durch Körperstellung… Körper gedreht und schon hängt Stem in einem Armbar.“

Da das ganze irgendwie noch nicht wirklich spektakulär ist und nur aus der nahen Kameraperspektive oder direkt am Ringrand gut aussieht, ist bei den finnischen Fans nach wie vor wenig Stimmung zu hören. Es geht zwar keiner oder lässt sich zu Buhrufen hinreißen, da sind sie dann doch zu höflich, aber Begeisterung sieht anders aus. Das Stem sich durch eine geschickte Körperdrehung in die Seile rettet und Frider Ashefield dann zum Lösen des Armbar auffordert, trägt nicht gerade zur Stimmung bei.

Mike Garland: „Das Match tropft so vor sich hin. Wir haben rund viereinhalb Minuten Griffe und Holds gesehen, das passt durchaus zu Ashfield, aber eben nicht zu Stem und damit wird es der PCWA schwer fallen die Stimmung zu retten. Aber gut, das muss in letzter Zeit ja eh immer ein Mitglied der XAW.“

Vincent Craven: „Bei letzterem widerspreche ich in aller Schärfe! Aber ich frage mich, warum Jona Vark nicht an ein Dark Match gedacht hat, um den Showeinstieg ein bisschen besser zu gestalten. Seit wir diese benützen, ist zur TV Übertragung das Publikum schon lockerer und der Knoten bereits geplatzt.“

Während die beiden am Kommentatorenpult mal wieder in Streitgesprächen a la PCWA vs. XAW verfallen und offensichtlich auch den seit einigen Monaten unregelmäßig stattfindenden Dark Matches etwas abgewinnen können, liegt der Fokus weiter auf den beiden im Ring. Ashfield hat bisher überraschend wenig Probleme damit gehabt den neuen Cotatores Trophy Holder Stem im Griff zu halten. Und das wird automatisch Fragen aufwerfen. Derweil zieht sich Stem in seiner Ringecke hoch und wirft dabei einen Blick auf den Titelgürtel, der in den Händen seines Tag Team Partners ruht.

Mike Garland: „Jemand sollte Wilson sagen, dass dies nun der falsche Zeitpunkt zum Meditieren ist. Sein Gegner hat die Uhr geschickt herunter ticken lassen und wenn jetzt nicht Wilson sofort das Match an sich reißt, stehen die nächsten Contender nach dem Match schon in Stein gemeißelt.“

Vincent Craven: „Er scheint jedenfalls kurz überlegt zu haben. Jetzt geht es wieder in Richtung Ringmitte und dort wartet Ashfield schon auf ihn.“

Mike Garland: „Dieser schnellt auch vor, drückt sich in Stem hinein und stemmt ihn zum Firemans Carry hoch, das könnte schon ein gefährlicher Slam werd… oh interessanter Konter!“

**Rumms!**

Vincent Craven: „Stem hat den eigenen Körper überstreckt, das Gewicht verlagert und so eine sehr langsame Version eines Slingblades herausgeholt.“

Mike Garland: „Ashfield ist derart überrumpelt, dass er gerade nicht weiß, wie ihm geschieht.“

Vincent Craven: „Stem dreht ihn auf den Bauch, eine Hand am Handgelenk die andere an der Schulter … Stem stößt sich mit den Füßen ab … fast ein Handstand… und jetzt mit dem ganzen Gewicht nach unten.“

Mike Garland: „Elevated Kneedrop! Ashfields Schulter ist jetzt Muskelbrei. Aber verflucht, so eine Version eines Kneedrops habe ich schon lange nicht mehr gesehen.“

Vincent Craven: „Tja… liegt daran, dass derjenige, der dieses Manöver am häufigsten zeigte, heute nur noch in Japan antritt.“

An den sich Augen von Mike kann man erkennen, dass er sehr wohl verstanden hat, wen Vincent Craven meint. Stems Trainer, derjenige, der ihn hierher brachte, bevor er selbst entschied der PCWA den Rücken zu kehren. Im Ring geht es weiter und das gleich mit dem nächsten Move aus dem Arsenal des Trainer. Wilson packt den Gegner am Kopf, setzt seinen Kopf unter die Kinnregion und lässt sich fallen. Der Chinbreaker sitzt ebenfalls. Dann kommt, was kommen muss: Wilson reißt seinen Gegner in die Höhe, drückt den leicht reaktions- geschwächten Ashfield in die Seile, schickt ihn via Whip In auf die Seile und fängt ihn perfekt auf. Was dann kommt, ist sehr nahe am Original und weckt endlich das Publikum in Hellsinki auf.

**RUMMS!**

Mike Garland: „Spinning Spinebuster! Ich traue meinen Augen nicht.“

Vincent Craven: „Trau ihnen ruhig. So wie das Publikum auch.“

Im Ring lässt sich Stem zu einem lauten „Come on!“ hinreißen und so langsam wachen die Zuschauer auf.

Mike Garland: „Wilson jetzt am Drücker. Und wie.“

Vincent Craven: „Kaum ist Ashfield wieder auf den Beinen, muss dieser einen European Uppercut nach dem anderen einstecken und wird von Stem förmlich durch den Ring getrieben.“

Mike Garland: „Wieder ein Whip-In - und wieder fängt Wilson den Gegner ab. Diesmal mit dem Ergebnis eines Scoop Slams!“

Vincent Craven: „Und das Publikum wacht auch langsam auf und lässt sich zu Applaus hinreißen.“

Doch Ashfield ist noch nicht am Ende seiner Kräfte, auch er kann scheinbar den Stil wechseln, wenn nötig, und sich einem anderen Gegner anpassen. So setzt dieser jetzt auf Open Hand Fists, um sich so gegen Stem durchzusetzen. Doch dieser greift ebenfalls noch einmal in die Kiste der Tricks. Und er buddelt tief.

Mike Garland: „Stem mit einem Firemans Carry Takedown auf der Matte.“

Vincent Craven: „Und er kann die Arme von Ashfield packen und nach hinten durchdrücken!“

Mike Garland: „Ganz Old School das Knie zwischen die Schulterblätter.“

Vincent Craven: „Aber Ashfield wehrt sich nach Kräften … ein Arm frei… zweiter Arm frei!“

Damit überrascht er Stem vollkommen und auch die folgende Diving Lariat ist nicht von schlechten Eltern. Somit kommt es zum ersten Pinfall des Abends.

„One. Two. Thr…“

Kick Out von Stem und einige erste Zuschauer lassen sich zu einigen Flüchen in deren Landessprache hinreißen. Da und dort hört man erste „Perkele!“-Rufe. Aber es geht weiter! Ashfield ist sofort hinter Stem und greift mit seiner rechten Hand in den Nacken-/ Schulterbereich, um die Blutzufuhr im rechten Arm zum Erliegen zu bringen. Um das ganze noch effektiver zu machen, klemmt Sean Ashfield mit seiner linken Hand die rechte ab. Damit sind seine beiden Hände in das Fleisch von Stem verbissen wie der Kiefer eines Hais in sein Opfer.

Mike Garland: „Wilson sollte jetzt keine Zeit verlieren. Je länger das dauert, um so mehr hat er am Ende mit dem Folgen eines eingeschlafenen Arms zu tun.“

Vincent Craven: „Lange her, dass man mal so einen Aufgabegriff gesehen hat.“

Mike Garland: „Ja, eher liegt man selbst Nachts ungünstig und kappt sich so die Blutzufuhr ab, dass man morgens mit einer tauben Hand aufwacht.“

Vincent Craven: „Solange du jetzt nicht den Witz mit dem Blind Date bringst, ist alles in Ordnung. Das wäre herablassend und auf dem Niveau der Konkurrenz aus Needles und damit sogar noch unter dem Level der XAW!“

Für einen Moment überlegt Mike, ob er den Witz doch noch bringen soll, lässt es dann aber. Die wechselhafte Loyalität eines Mr. Garland lässt im Moment nur XAW zu, nicht das andere. Im Ring geht es derweil langsam aber sicher wieder weiter. Nach hinten tastend hat Stem das Bein seines Gegners gefunden und mit einigen Handgriffen Ashfield zum Wanken gebracht, sodass dieser den Klappergriff wieder lösen musste. Sich in die Seile rettend schüttelt Wilson wie ein Irrer die Hand aus, schlägt sogar auf den Turnbuckle, um die Blutzufuhr wieder in Gang zu bekommen.

Mike Garland: „Beide stürmen erneut aufeinander zu und diesmal ist es wieder der Mann aus North Carolina, der mit einem Go Behind einen schnellen German Suplex anbringen kann.“

Vincent Craven: „Das könnte ein matchentscheidender Moment sein, Ashield hält sich das Genick.“

Mike Garland: „Aber er kommt wieder auf die Beine, versucht Stem mit einem Kick auf Distanz zu halten.“

Vincent Craven: „Aber der packt zu und verpasst dem Ring Assassin einen Dragon Screw. Wieder nicht so schön anzusehen wie bei seinem Trainer. Wieder etwas sloppy. Aber effektiv!“

Ashfield hält sich das Knie und schafft sich in seine Ringecke, um sich mit seinem Tag Team Partner zu beraten. Bei Stem und Jimmy Maxxx scheint das ganze weniger notwendig zu sein. Maxxx beobachtet das mit leicht geneigtem Kopf und achtet lediglich darauf, dass Connor Rogue keine Rolle im Match selbst spielt. Und dieser scheint auch nach der Beratung mit seinem Partner nicht in das Match eingreifen zu wollen. Die Ring Assassins machen einen eigentlich sehr selbstsicheren Eindruck und auch Sean Ashfield sagt mehrfach zu sich selbst, wohl um sich zu motivieren, dass er das im Griff hat. „I got this!“

Mike Garland: „Frider checkt kurz beide. Aber es geht hier ohne Probleme weiter. Auch die finnischen Fans wachen langsam auf und melden sich klatschend zu Wort.“

Vincent Craven: „Wieder umkreisen sich die beiden Gegner. Stem ist der, der immer wieder versucht mit Schwingern und Kicks nach vorne zu stoßen. Ashfield jedoch weiß darauf zu antworten.“

Mike Garland: „Aber jedes Mal, wenn der Edeltechniker versucht den Arm oder irgendein Körperteil von Stem in Angriff zu nehmen, kann dieser sich wieder herausfinden. Im Moment lösen sich die Technik und die Power auf.“

Vincent Craven: „Dabei zeigte sich, dass Stem klar bei der Idee hätte bleiben sollen weitere Manöver seines ehemaligen Trainers in das Match einzubauen.“

Mike Garland: „Gott bewahre! Ein zweiter McFly!“

Vincent Craven: „Ashfield im Vorwärtsgang! Ein Sideleg Takedown!“

**Rumms!**

Und damit kann Ashfield erstmals ein Bein von Stem so zu packen kriegen, dass dieser einen Ankle Lock ansetzen kann. Doch Stem zeigt einmal mehr, dass in ihm mehr drin steckt, als man glaubt. Er stützt sich auf seine Hände ab und bewegt das freie Bein über das, welches Ashfield gegriffen hat. Ein Veteranen-Move, sogar britischer Schule, welcher Ashfield dazu zwingt das Bein loszulassen, da sonst zu viel Gewicht auf dem Wadenbein läge. Wieder so ein Move, den man dem Mann aus Roanoke einfach nicht zugetraut hätte.

Mike Garland: „Stem springt auf … short Distance Spear … der hat natürlich nicht so die große Wirkung wie ein voll ausgeführter Tackle.“

Vincent Craven: „Aber immerhin, das ganze klappt als Takedown und Stem ist nun am Drücker!“

Und die Halle wird richtig wach. Denn jetzt ist es Stem, der an seinem Gegner herumzieht und zerrt, bis er diesen auf den Bauch gedreht hat und er den Ankle Lock ansetzen kann. Connor Rogue springt sofort auf und ab. Bemerkt aber sehr bald, dass Jimmy Maxxx sich am Ring entlang geschlichen hat und sofort aktiv werden könnte. So belässt es Rogue bei mündlicher Anfeuerung und dem lautstarken Rat, dass Ashfield wieder in die Seile gehen soll. Doch dieses Mal hat Stem wirklich die Oberhand. Mit einem gewaltigen Ruck zieht er Ashfield von den Ringseilen weg.

Mike Garland: „Das wird jetzt spannend. Stem hat den Ankle Lock Mitten im Ring angesetzt. Moment! Was soll das!?“

Vincent Craven: „Das glaub selbst ich jetzt nicht!“

Blitzschnell klemmt Stem das Bein von Ashfield zwischen seine Beine zeigt einen Move, den selbst sein Trainer hier in der PCWA selten einsetzte. Den Stepover Toehold Facelock, oder wie Mike es so schön und doch ungläubig von sich gab…

Mike Garland: „STF!? Ja, STF! STF!“

Vincent Craven: „Rogue ist absolut ungläubig gelähmt am Ring, während Sean Ashfields Gesicht immer mehr zu einer roten Maske des Bluthochdrucks wird.“

Nelson Frider ist bei der Sache und fragt Ashfield, ob dieser aufgeben will, doch dieser verneint energisch, als es passiert.

**Ring**Ring**Ring**

Mike Garland: „Was… Was?“

Vincent Craven: „Oh, ich ahne es.“

Frider ist sofort beim Zeitnehmer und bekommt es von ihm umgehend bestätigt. Nur um es letztlich auch an Jane weiter zugeben.

Jane Nelson: „Das Zeitlimit ist abgelaufen. Daher wird ist das offizielle Ergebnis ein Time Limit Draw!“

Stem steht im Ring und schaut auf Ashfield, der sich unmittelbar nachdem Wilson den Griff gelöst hatte aus dem Ring gerollt hatte. So sicher Stem auch war, dass Ashfield den Tap Out machen würde. So sehr muss er jetzt das erlöste Grinsen des Ring Assassins über sich ergehen lassen.

Mike Garland: "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."

Das erkennt jeder in Helsinki, der die drohenden Blicke von The Downfall, die mittlerweile Beide im Ring sind, in Richtung der Ring Assassins mitbekommt.

Vincent Craven: "Bin gespannt, wie das mit den beiden Teams weiter geht. Aber ich höre, dass wir eine Liveschalte haben."

Mike garland: "Ja, dann nichts wie hin!"


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FLING!!!!

BLUBB!!!


Gekonnt aus dem Handgelenk raus. So leicht und fluffig, wie er beispielsweise Bälle und Fackeln durch die Luft tanzen ließ. Augenmaß und Zielsicherheit waren das Maß aller Dinge, um die Kontrolle zu behalten. Bei der Jonglage wie im Wrestling.
Ein Lächeln zieht sich über sein Gesicht, als er die nächste Münze auf dem Daumen balanciert: eigentlich sollte „Brawlin‘ Rumble“ zu seinem persönlichen Inbegriff dieser Lebensweisheit werden. Hat nicht ganz geklappt … bei ihm wie bei seinem Partner nebenan auf der Bank.

„Jetzt du!“

 

Beide halten sich bereits fast kampfbereit hier neben der Halle an dem kleinen kunstvollen Brunnen auf. Einem Ähnlichen ... wie in Berlin. Wie damals ...
Unbestreitbar bleibt, dass die Skandinavier um einiges ästhetischer als beispielsweise die Deutschen sind. Davon zeugt die kleine Kaskaden ausspuckende Brunnenskulptur: abstrakt, bizarr - aber totzdem schön.
Für den Mann aus Südamerika leider nur am Rande interessant: Antonio trägt bereits seine Weste, nur die Maske hängt noch an einem Riemen. Draven trägt bereits sein Facepaint aber Jacke und Hut sind auf eine Bank gelegt. Doch während bei Draven trotz seiner düsteren Optik die gute Laune nicht untergeht, wirkt Antonio angespannt.

Dann schickt Antonio seine Münze auf die Reise. Es wirkt allerdings eher, als werfe er sie unkontrolliert nach vorn …
 … wo sie von der unkonventionellen Brunnenfigur abprallt, um in einer flirrenden Drehbewegung vom als Ziel gelten Wasserbassin abdreht und in Richtung Füße der Nachwuchsstars zu fliegen scheint…

… zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als eine andere Münze sie so genau trifft, dass beide Geldstücke zur Seite wegfliegen – und im Wasser landen.

„Was soll ich sagen: du hast es halt immer noch drauf, Caipi – Panzer.“

Draven und Antonio drehen sich herum – und blicken den Partners in Crime ins Antlitz. Beide ebenfalls schon in Kampfmontur - Trent Cardigan im rotgelben Plasma-Look, Matt Stone wie immer - schauen sie mit freundlichem Lächeln und klimpernden Fäusten voller Geldstücke zu den beiden Newcomer-Athleten.
Machinegun grüßt kurz mit Tipp an die Stirn.

Stone: „Tja … am Brunnen vor dem Tore, da sitzt ein Turm von Mann. Ich chill in seinem Schatten – und guck, was er so kann …“

Maldicao lächelt verwegen und schnippt, ohne hinzusehen oder den Kopf zu drehen, seine Münze gekonnt nach hinten über die Schulter.

Maldicao: „Beweis genug?!“

Dabei achtet er aber überhaupt nicht darauf, wo die Münze landet, es wirkt fast so, als ob er froh wäre das Spiel jetzt beenden zu können. Trotzdem platscht es leise und zielsicher.
Das Leuchten in den Augen vom Draven landet derweil bei Matt Stone. Die Anerkennung von Highflyer zu Highflyer scheint groß zu sein, die pure Vorfreude mit ihm in den Ring steigen zu dürfen. Der freudige Blick steht dabei im Kontrast zum Horrorclown, der ihm ins Gesicht geschminkt ist und den Tätowierungen auf seinem Oberkörper, die durch das dunkle Netzshirt zu sehen sind …

… und so dauert es nur Augenblicke, dass die beiden sich blind und wortlos verständigen - und mit münzvollen Händen anfangen, sich gegenseitig in akrobatischen Brunnentreffern zu überbieten.

Der Wirbelsturm sieht sich das Schauspiel wie Antonio ein paar Momente lang an, bevor er sich zum Deutschbrasilianer auf die Bank setzt.

Cardigan: „Das isses also, Tony, ja?! Es läuft gleich auf ein Match mit uns hinaus? Ohne euch zu nahe treten zu wollen, aber … dafür hätten wir keine Time Challenge beim Rumble gebraucht.“

Ein Lächeln umspielt das Gesicht von Antonio. Was hatten die Partners erwartet? Draven würde wahrscheinlich anders denken, aber für Antonio gilt der Wettbewerb mehr.

Antonio Maldicão: "Bist du dir da sicher?"

Während die Geldstücke mit „Blubb!“ im Wasser versinken, sinkt auch Trents Sprachduktus auf ein beflissenes Level ab.

Cardigan: „Tony … wir kennen uns noch nicht lange. Aber die paar Wochen und Monate waren für uns schon recht aussagekräftig genug. Vor allem, was Vertrauen und Zuversicht angeht. Und das gilt sowohl für dich als auch für alle, die sich in deinem Schlachtschatten tummeln. Und jetzt beantworte dir eine Frage selbst: glaubst du ernsthaft, dass wir uns hinstellen wie gewisse andere Leute und sagen: 'Nö, ihr habt die Challenge vergeigt - also gibt’s auch keinen Trostpreis'? …“

Ein schiefes Lächeln bei dem Hünen.

Antonio Maldicão: "Man kann sich auf euch verlassen, ja. Mir ist natürlich klar, dass die Challenge nur ein Anreiz war. Ein kleiner Wettbewerb unter Bekannten. Aber es ändert nichts daran, dass wir auch im Wettbewerb zueinanderstehen und man irgendwann aus dem Windschatten treten und zum Überholen ansetzen muss."

Machinegun kommt bei seiner nächsten Wurfbewegung ein wenig stirnrunzelnd ins Straucheln - wodurch die Münze plingend am Brunnenrand aufkommt … dann aber doch im Nass versinkt.

Stone: „Irgendwie hab ich’s im Urin, dass gleich was kommt, dass ich mir schon irgendwie so gedacht habe … aber ich lass mich auch gern überraschen."

Der Demonclown zuckt mit den Schultern.

Draven LaVey: "Warum sollte euch das überraschen? Ihr seid hilfsbereite Kameraden, aber wir werden nur als Mitläufer betrachtet und das wollen wir ändern. Ihr habt erst gegen die Assassins verloren und dann musstet ihr die Titel an The Downfall abgeben. Wenn wir heute gewinnen, haben wir ein Kabinettstück hingelegt, wie ihr es damals bei der Trophy geschafft habt - und damit wären wir dem Titel schon ein gutes Stück näher."

Die von LaVey geflippte Münze senkt sich ins Bassin - dicht gefolgt von einer zielgerichtet hinterher bugsierten seitens Matt. Der scheint allerdings nun mehr zu grübeln, als dass er ans Treffen denkt.

Stone: „Den Abwärtstrend nutzen und gleichzeitig hoffen, dass das zarte Band der Kumpelei hält … irgendwie hat das immer was von dieser Beziehungsnummer: 'du bist’n netter Kerl, aber das wird nix mit uns. Lass uns Freunde bleiben' …“

Antonio fokussiert den Ring-Rebell, dann Cardigan. Der zuckt mit der Schulter.

Cardigan: „Da hat er nicht ganz Unrecht. Ich wünsche euch alles Glück der Erde dafür. Ihr habt es auch verdient … aber auf der anderen Seite sind wir gleichzeitig auch Betroffene. Und auch wir haben neben einem Match nen Ruf zu verlieren. Badger und ich wollen und werden am Titlepic weiter mitmischen. Und wenn es bedeutet, gegen euch heute zu triumphieren, dann gehen wir das auch an. Unabhängig der Tatsache, wie wir miteinander verbandelt sind … denn ich bin überzeugt, dass das auch hinterher halten wird. Und dass wir uns auch zukünftig gegenseitig Hilfe zusichern. Zumindest, bis sich unsere Wege mal trennen sollten.“

Der Ton von Antonio wirkt überdacht mit diplomatischer Ruhe.

Antonio Maldicão: "Hilfe zu erhalten ist gut, aber sie hat mir bisher noch nicht viel gebracht. Ich hatte mal einen Deal … mit einem Champion. Aber der hatte an offizieller Stelle keine Bedeutung. Soviel dazu. Ich kann euch gut leiden, aber der Wettbewerb gehört zu unserem Geschäft und nichts anderes wird uns weiterbringen. Ich werd gegen euch keine Nummer wie gegen Wichtenhausen abziehen, aber im Rahmen der Regeln würde ich mit meinen besten Freunden um den Sieg kämpfen. Ich bin gern der Kumpel, der beim nächsten Mal ein paar Flaschen Bier dabei hat, aber im Ring hält es mich nicht davon ab meine Arbeit zu erledigen. Wenn euch das gut genug ist, hab ich nächsten Monat was zum Anstoßen dabei, wenn nicht..."

Machinegun balanciert eine Münze auf der Fußspitze, die er mit einer schwungvollen Bewegung in den Brunnen bugsiert.

Stone: „Caipi - dir ist schon klar, was Allohol in Skandinavien kostet? Die ham hier zwar keine Prohibition, aber in Norwegen beispielsweise rangiert die Dose Plǿrr-Bräu gefühlt zum Goldpreis. Und jetzt rate mal, wie die nächste Tourstation heißt?“

Antonio Maldicão: "Darüber musst du dir heute noch keine Sorgen machen, eher darum was noch im Ring mit dir passiert."

Der Ring-Rebell wackelt abwägend mit dem Kopf, bevor er diesen zum Demonclown dreht.

Stone: „Und wenn’s für euch doch in die Hose geht? Ich meine, wir werden uns auch nicht vornüberbeugen und ‘Herzlich Willkommen‘ rufen.“

Draven setzt ein Gesicht auf: eine merkwürdige Mischung als Lächeln und Überraschung. Als wolle er stumm ausdrücken: Alter, du hast schon eine seltsame Art für Beispiele.
Und wie man anhand eines Cardigan’schen Facepalms sieht – er scheint mit dieser Meinung nicht allein dazustehen

Draven LaVey: "Schade, wär sicher ein hübscher Anblick. Aber sonst ist das keine Option."

Dies erntet ein Lächeln - und ein anerkennendes Nicken.

Stone: „Das nenn ich mal Kampfgeist.“

Matt fährt die Gruß-Faust aus und bumpt diese gegen Dravens. Dann lächeln beide – als sie jeder aus der Fausthöhle heraus ihre Daumen heben … und auf jeder eine Münze ruht. Dann schnippen sie sie los und das Geldstück-Duo landet synchron wie beim Wasserspringen im Becken.
Spitzbübisches Lächeln beim Wirbelsturm, der sich wieder Antonio zuwendet.

Cardigan: „Ganz mein Reden. Aber ihr könnt euch sicher sein, dass auch wir wieder All In gehen werden. Als ehemalige Champions halten wir gern Türen auf, gehen aber noch viel lieber hindurch. Zumal das Feuer, uns die Gürtel umgehend zurückzuholen, noch intensiver brennt als je zuvor.“

Antonio Maldicão: "Ich habe nichts anderes erwartet. Ich bleibe genauso bei meiner Sicht der Dinge. Und das musst du aktzeptieren."

Trent schau ein wenig nachdenklich zum Brunnen hin. Scheint zu überlegen, ebenfalls dort eine Münze reinzuwerfen. Und einen Wunsch hätte er ebenfalls bereits.

Cardigan: „Tony, ich merke, wie sehr dir das Match am Herzen liegt. Ich weiß, was Freundschaft in unserem Metier bedeutet und welche Treue sie manchmal hat, wenn Matches sie beansprucht. Das kann zu Unstimmigkeiten bis hin zu verbrannter Erde führen. Muss es aber nicht. Ich befürchte aber, dass der Kampf zwischen uns ein wenig in der Hinsicht verändern kann … und wohl auch wird. Ich möchte das nicht unbedingt, kann es aber vermutlich nicht verhindern. Deshalb … was haltet ihr von einer weiteren Wette?“

Draven LaVey: "Noch eine Wette? Die letzte war nicht so berauschend ausgegangen."

Das mögliche Unverständnis in Kauf nehmend hebt der Wirbelsturm lächelnd die Arme.

Cardigan: „Nein, nein … ganz easy. Ich rede von einer Wette, die nur uns vier betrifft und auch nur wirklich uns etwas bringt. Im einen wie im anderen Fall. Wir, beide Teams, wollen nach oben - ihr endlich, wir wieder. Aber keins von uns zwei Duos hat die Macht, das jeweils andere mit hochzuziehen als auch den Einfluss, es zu ermöglichen beziehungsweise zu versprechen. Wenn ihr meint, dass es eine Option ist, euren Weg faktisch allein und ohne uns durchzuziehen, dann akzeptieren wir das gern. Und den ersten Gradmesser setzen wir vier heute Abend …“

Er deutet mit der offenen Hand direkt zum Deutschbrasilianer, nimmt aber auch LaVey ins Blickfeld.

Cardigan: „… wenn ihr gewinnen solltet, dann kann Freund Antonio gern das Bier spendieren. Wenn nicht - dann übernehmen wir das. So wie es sich gehört. Egal wie: irgendeiner … sorgt für die flüssige Nahrung. Und der Verlierer … eben für die Feste. Und das alles … kommt zum Tourfinale in geselliger Runde zusammen.“

Der Hartforter lächelt kameradschaftlich und zufrieden.
Matt dagegen setzt mit kräuseliger Stirn fast einen weiteren Wurf daneben.

Stone: „Was?! Ein Mitsommernachts-Barbecue als Anreiz? Warum nicht gleich um die goldene Ananas?“

Trent winkt angesichts des Kommentars ab und schaut weiterhin Maldicao in die Augen.

Cardigan: „Ich sagte es bereits: weder ihr noch wir haben die Mittel und Wege, anderen ihre Karrierewege ad hoc zu ebnen. Jeder ist da seines Glückes eigener Schmied. Und auch unsere Macht ist da begrenzt. Wir können Empfehlungen geben, Hilfestellungen, aber das ist kein Garant dafür, dass die Führungsriege da mitspielt. Warum sollen wir also Versprechungen machen, die man schwer einhalten kann? Dann doch lieber Zugeständnisse im Rahmen des Freundschaftsdienstes. Auch wenn das jetzt noch so banal klingt: je nachdem, wie das nachher ausgeht, besorgen die einen das flüssige Prozentige und die anderen was, ums aufs Feuer zu packen. Lasst uns zu Ashes zusammenkommen und darauf anstoßen, wie du so schön sagst. Und entweder tretet ihr dann gänzlich aus unserem Schatten heraus und wir gehen ab da unserer Wege … oder wir diskutieren, wie man den jeweils anderen auf Spur bringt. Unterm Strich bleibt aber ein schöner Abend – und das gesichert. Also, was sagt ihr?“

Antonio und Draven nicken und strecken den anderen die Fäuste zum Anstoßen entgegen. Sie werden erwidert.

Antonio Maldicão: "So mag ich es. Dann haben wir ja doch keine zu unterschiedlichen Ansichten."

Das Maschinengewehr schnalzt einmal kurz.

Stone: „Maximal über den Ausgang unseres Kampfes.“

Der Demonclown flippt am Gesicht Matts eine Münze vorbei ins Nass.

LaVey: „Das weiß ja schließlich keiner vorher.“

Ein Brummen des Deutschbrasilianers verdeutlich Obacht. Er hebt die Brauen.

Maldicao: „Naja – vielleicht …“

Mit verschwörerischer Miene, trotzdem grinsend, hält er eine seiner Münzen empor, schnippt diese in die Luft und klatscht sie beidem Runterfallen mit der Hand auf den Handrücken der anderen.
Das Quartett lauert gespannt – und alle recken die Hälse, als Antonio langsam die Hand millimeterweise hebt.

Bevor man aber allzu viel sieht, blendet die Szene ab …


Vincent Craven: "Die beiden kontrahierenden Teams, die sich in unserem zweiten Match gegenüberstehen, machen dort weiter, wo sie aufgehört haben. Freundschaftlich, respektvoll und mit einer weiteren Wette."

Mike Garland: "Da die erste ja so gut geklappt hat. Ha ha. Lächerlich. Anstatt sich zum Grillen zu verabreden, sollten die Vier mal anderswo Gas geben; nämlich im Ring!"

Vincent Craven: "Das haben die Partners in Crime ja bereits getan! Und sie werden auch wieder zurückschlagen."

Mike Garland: "Tjaha, mein lieber Vince, dafür sollten sie Maldicao und LaVey aber heute besiegen, statt Münzen zu schmeißen. Zwei Niederlagen gegen konkurrierende Teams sprechen Bände."

Vincent Craven: "Du meinst also Maldicao und LaVey haben gleich die Nase vorne?"

Mike Garland: "Ja! So sieht es zumindest..."


------------------ PCWA ------------------

Ein lauter Knall ertönt und Pyros schießen zu beiden Seiten der Rampe heraus, während das grimmige Theme aus den Boxen dröhnt, welches bereits bei den vergangenen Shows für den Unmut der Fans gesorgt hat. Mike Garland verstummt sofort, denn auch diesmal füllen augenblicklich laute Buh Rufe die Arena.

 

 

Mit grimmig verzogener Miene betritt Gordon Banes die Bühne. Die Fans missachtet er auf seinem Weg zum Ring völlig. Stattdessen marschiert er stumm an ihnen vorbei und rollt sich in den Ring, wo er sich ein Mikro geben lässt. Kurz tigert er umher und wartet darauf, dass sein Theme abklingt. Als das schließlich der Fall ist, ergreift der Mann aus London das Wort.

Gordon Banes: "Ich hoffe, dass ihr alle einen schönen Abend habt, ich hab es nämlich nicht."

Er schüttelt grimmig mit dem Kopf um zu verdeutlichen, dass er nicht zufrieden ist.

Gordon Banes: "Ich dachte eigentloich ich hätte Bray-Bray eine Lektion erteilt, als ich ihn als Partner über Bord geworfen habe. Doch er kam erneut angekrochen. Ich dachte ich habe seinen Willen gebrochen, als ich ihn in einem Match besiegt habe. Doch er kam erneut angekrochen. Also habe ich ihn vorm Rumble fertig gemacht. Habe dem Jungen der alten Zeiten Willen noch einmal die Chance gegeben sich zurückzuziehen, doch Bray-Bray hat es vorgezogen erneut anzukriechen und mich aus dem wichtigsten Match im Kalender zu eliminieren ..."

Er verzeiht wütend das Gesicht, was wiederum die Fans zu fröhlichen Chants animiert.

"You deserve it! You deserve it! You deserve it!"

Banes hält inne und regt sich furchtbar über die Rufe der Fans auf. Er wirft ihnen einige Beleidigungen entgegen und schüttelt immer wieder den Kopf. Schließlich wird der Brite richtig wütend und brüllt es auch ins Mikro.

Gordon Banes: "HALTET VERDAMMT NOCHMAL EURE FRESSEN! NICHTS HAB ICH DAVON VERDIENT! NICHTS!!!"

Die Fans erweitern natürlich noch einmal die Lautstärke ihrer Chants, um den Londoner endgültig in den Wahnsinn zu treiben.

"YOU DESERVE IT! YOU DESERVE IT! YOU DERSEVE IT!"

Banes stampft mit dem Fuß auf und schüttelt abermals den Kopf.

Gordon Banes: "DER EINZIGE, DER VERDIENT HAT, WAS ER BEKOMMEN HAT UND BEKOMMEN WIRD, IST EUER HELD BRAY-BRAY!"

Die Fans jubeln bei der Erwähnung des Walisers lautstark auf.  Banes verzeiht abermals angewidert die Gesichtszüge.

Gordon Banes: "Ja, jubelt ihm nur zu, solange ihr noch könnt, doch ich habe jetzt endgültig die Schnauze voll von meinem ehemaligen Partner. Ja, Bray-Bray, das geht direkt an dich. Ich bin es endgültig leid, dass du mir immer wieder dazwischenfunkst. Aber ich werde etwas dagegen unternehmen. Ich werde höchstpersönlich dafür sorgen, dass du nie wieder zurückkehrst. Es war ein Fehler mich wütend zu machen ..."

Weiter kommt der Londoner jedoch nicht mit seiner Rede, denn ein Knall hallt durch den Dome.

 

HOPE

FAITH

BELIEVE IT


 

Der Rauch lichtet sich, während die Fans lautstark jubeln und mittendrin steht Bray-Bray. Der Waliser blickt sich lächelnd um, während sein Partner im Ring außer sich vor Wut ist. Bray-Bray, der an diesem Abend ein lila-rosanes Hawaiihemd offen trägt und eine schwarze Bermuda Shorts, klatscht auf dem Weg zum Ring mit den Fans ab, die ihm ihre Hände entgegenstrecken. Vorsichtig und seinen Partner nicht aus den Augen lassend entert er über die Ringtreppe den Ring und lässt sich ebenfalls ein Mikro reichen. Entschlossen stellt er sich vor Banes, der ihn mit wütender Miene anstarrt, wofür er vor den Fanbs abermals lauten Jubel erntet. Bray-Bray nickt mit dem Kopf.

Brandon Cornwallace: "So, so Dude ... du hast also die Schnauze voll, ja"

Banes nickt mit dem Kopf und will etwas erwidern, doch Bray-Bray fährt ihm zum Jubel der Fans in die Parade.

Brandon Cornwallace: "Da trifft es sich ja gut, dass ich dich ebenfalls nicht mehr riechen kann!"

Er rümpft kurz die Nase und die Fans starten neue Chants.

"WE CAN'T SMALL YOU! WE CAN'T SMELL YOU! WE CAN'T SMELL YOU!"

Bray-Bray nickt mit dem Kopf und blickt mit ernster Miene zu seinem Partner.

Brandon Cornwallace: "Du hörst es. Niemand kann dich mehr leiden und du hast es dir selbst zuzuschreiben. Läufst immer grimmig durch's Leben und glaubst, dass es immer nur um gewinnen und verlieren geht. Du warst nicht immer so. Wir waren mal ein richtig gutes Team ... Gordie, Bray-Bray und ... und Toto!"

Bray-Bray blickt betroffen zu Boden und man merkt, dass die Erwähnung von Toto auch bei Banes einen Nerv getroffen hat. Fast schon schuldbewusst blickt er drein. Bray-Bray holt derweil noch einmal Luft und fährt fort.

Brandon Cornwallace: "Und ja, unser Verlust war schwerwiegend, doch man muss nach vorne schauen. Das konntest du nie. Und jetzt sieh dir an, wo wir sind ... völlig verstritten ..."

Er schüttelt den Kopf und man merkt, wie sehr es den Waliser schmerzt, dass es so weit gekommen ist. Banes, der bislang etwas perplex gewirkt hatte, scheint sich nun wieder gefangen zu haben und ergreift nun seinerseits das Wort.

Gordon Banes: "Du bist doch selbst sch..."

Brandon Cornwallace: "ICH REDE JETZT, DUDE!"

Sein Blick verrät, dass der Waliser es ernst meint. Er wird sich nicht mehr länger alles gefallen lassen. Die Fans reißt es förmlich von den Sitzen und sie feiern den Waliser lautstark.

Brandon Cornwallace: "Es ist immer das Gleiche. Du suchst nach Ausreden. Suchst bei anderen die Schuld für dein eigenes Versagen. Du willst mich zu deinem Sündenbock machen? Well that's fine with me ... wenn du aber glaubst, dass ich mir alles gefallen lassen werde und nicht zurückschlage, dann hast du dich getäuscht. Beim Rumble habe ich deutlich gemacht, dass ich zu allem entschlossen bin, um diese Sache zwischen uns ein für alle Male zu beenden. Enough is enough!"

Er nickt noch einmal mit dem Kopf.

Brandon Cornwallace: "Wenn du also ein Match gegen mich willst ... well ... Challenge accepted!"

Er lässt das Mikro fallen und die Fans jubeln ihm lautstark zu. Er blickt seinem Partner noch eine ganze Weile mit ernstem Gesichtsausdruck in die Augen, ehe er sich abwendet und den Ring verlassen will. Auf dem Gesicht von Banes arbeitet es. Er muss die ganzen Vorwürfe, die ihm Bray-Bray hier gerade an den Kopf geworfen hat, erst einmal verarbeiten. Langsam verfärbt sich die Farbe seines Gesichts in einen rötlichen Ton. Er verzieht das Gesicht zu einer Fratze des Hasses.

Gordon Banes: "BRAY-BRAY!!!"

Der Waliser dreht sich um und Banes tritt zu ...

... SUPERKICK ...

... doch Bray-Bray duckt sich und weicht aus. Er erwischt Banes mit einem harten Chop, der lautstark von den Fans begleitet wird. Banes schreit auf und hält sich die Brust. Bray-Bray macht einen Ausfallschritt nach hinten und bringt sich in Position. Banes blickt auf ...

... SUPERKICK!!!

Und dieser trifft sein Ziel genau. Die Fans schreien ihren Jubel lautstark hinaus, als der Superkick von Cornwallace Banes haargenau am Kinn trifft und ihn zu Boden befördert. Doch damit nicht genug. Bray-Bray blickt durch die Zuschauerreihen und dann zum Top Rope. Entschlossen nickt er mit dem Kopf und mit einem Sprung landet er oben. Er deutet es an ... der Falling Smile soll folgen. Doch dazu kommt es dann doch nicht, weil Banes sich schnell genug aus dem Ring rollen kann. Mit etwas entgeisterter Miene blickt er den Waliser an, der auf dem Top Rope sitzt und triumphierend die Hand in die Höhe streckt, während die Fans ihn mit lauten Sprechchören feiern. Wütend und sich das Kinn haltend zieht Banes sich wieder zurück. Bray-Bray wird ihm das noch alles büßen ... er ist hier nicht der Bösewicht in der Geschichte. Trotzig richtet er einen letzten Blick zum feiernden Cornwallace, ehe er durch den Vorhang tritt und die Szenerie endgültig verlässt.


Vincent Craven: "YEAH! Sehr gut. Brandon Cornwallace schlägt zurück und lässt sich die Aktionen von Gordon Banes nicht länger bieten!"

Mike Garland: "Banes wirkte in der Tat überrascht. Und ehrlich gesagt... Ich bin es auch."

Vincent Craven: "Cornwallace hat schon beim Rumble gezeigt, dass es ihm ernst ist und er ebenso wütend ist. Nun muss Banes auch die Konsequenzen seines Verhaltens tragen - so einfach kommt er an seinem ehemaligen Partner nicht vorbei."

Mike Garland: "Die Challenge ist ausgesprochen, aber Banes hat Cornwallace bereits besiegt. Der Waliser sollte das endlich mal akzeptieren."

Vincent Craven: "Er hat ihn nach einem unfairen Low Blow aufgerollt, Mike."

Mike Garland: "Sieg ist Sieg."

Vincent Craven: "Schön dass das dein umjubelter Undisputed Gerasy auch so in Bezug auf sein Match gegen Mad Dog gesehen hat. Du drehst es dir auch so, wie es dir gerade passt."

Mike Garland: "Lass Marc Poe da aus dem Spiel - das ist etwas völlig anderes. Außerdem hat der seine Niederlage schon wieder verkraftet, wie mir scheint."

Auch Vincent blickt nun zum Thron und sieht dort den Angesprochenen.

Vincent Craven: "Oh je... ob ich das aber sehen will?!"


------------------ PCWA ------------------

Carpe Diem - genieße den Augenblick. Diesen Leitsatz beherrscht der Undisputed Gerasy Marc Poe wie kein Zweiter. Und im Augenblick genießt er nicht nur den selbigen, sondern nebenbei seinen Ausblick.

Poe schaut links neben sich, eine schwarzhaarige finnische Schönheit lächelt. Er schaut rechts neben sich, eine blondhaarige finnische Traumfrau lächelt. Er dreht seinen Oberkörper, auch hinter ihm stappeln sich wunderschöne einheimische Frauen. Nackt, jede Einzelne. Alle wie von Gott oder dem Chirurg geschaffen, eigentlich egal ob nun erst- oder zweitgenannter für die Kunstwerke verantwortlich ist. Klar ist, bei diesen Damen wurde sich besonders viel Mühe gegeben. Sieht der Undisputed Gerasy genauso, somit hat er in Finnland und am heutigen Abend doch noch etwas gefunden, was ihm besonders gut gefällt. Allerdings liebt er nackte Frauen in jedem Land, obwohl er auf eine Weltkarte im Stile von Barney Stinson verzichtet. Aber außer den Frauen liebt Marc Poe an Finnland die berühmten Dampfbäder. Zwei Vorlieben, die man ganz einfach verknüpfen kann. Dachte sich Poe ebenfalls und so sitzt er schließlich gleichermaßen im Adamskostüm in einer Sauna, umringt von seinen Konkubinen. Wo wir wieder bei Carpe Diem sind. 

Die Szene, die sich den Zuschauern damit bietet, erinnert unweigerlich an das "Sweet Harmony" Video von "The Beloved". Denn genau wie in diesem MTV-Clip der 90er sind die Brüste der Damen unter den langen Haaren versteckt und die anderen Geschlechtsteile durch clevere Kreuzung der Beine, oder wegen des Dampfs nicht zu sehen. Alles jugendfrei, zumindest für die Kamera ist nichts sichtbar, Poe wird sicherlich einiges zu Gesicht bekommen, dass ein R-Rating verdient.

Der Mann aus Baltimore grinst zufrieden, als wenn ihm gerade der gleiche Gedanken gekommen ist. Dann wendet er den Blick von einer seiner Damen ab, er schaut geradeaus und sein Lächeln verschwindet. Poe blickt direkt in die Hartwall Arena, von oben herab auf den Pöbel der PCWA. Idioten soweit das Auge reicht, Idioten auf ihren billigen Plätzen. Nur den privilegiertesten Fans in der Hartwall Arena ist vergönnt eine der zwei Skyboxen für den Abend zu mieten, Poe ist zwar kein Fan der PCWA, eine Skybox gehört jedoch heute Abend ihm. Und genau hier befindet er sich nun. Da beide Skyboxen über je eine Sauna verfügen, nutzt er diese selbstverständlich. Was für eine geniale Idee des Architekten. Man nimmt also auf warmen Holzbänken Platz und schaut durch getönte Scheiben in die Arena, umgekehrt kann niemand von draußen hinein sehen, bei diesem Gedanken kehr sein Lächeln zurück. Das Saunieren ist hier – allein weil die Miete für einen Abend 2.500 Euro beträgt – eher gesellschaftliches Ereignis als privates Vergnügen. Außer für Marc Poe, für ihn ist es quasi beides.

"Ich denke, du bist hier falsch."

Die Stimme lässt den Undisputed Gerasy zur Tür der Skybox blicken.

Poe: "Als ob ich einfach einen Ort betreten würde, wo ich nichts zu suchen habe. Sowas würde doch nur für Chaos sorgen. Das ist einfach nicht meine Art!"

Eine Aussage, die vor Sarkasmus nur so trieft. Poe grinst und feiert sich dafür selbst. Denn er kennt den Mann, der da in der Tür steht nur zu gut.

Poe: "Sharpe... kaum wieder hier und schon an der Dekadenz eines Champs schnuppern. Du wirst es mir sicher nicht übelnehmen, dass ich darauf verzichte dich hier und jetzt zu umarmen."

Der Angesprochene, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, lacht kurz auf.

Sharpe: "Deine abweisende und kalte Haltung steht in keiner Relation zu der Temperatur hier drin. Aber auch du wirst es mir nicht übelnehmen, wenn ich in keinster Weise schockiert bin und ebenfalls auf Umarmungen oder jedweden Körperkontakt mit deiner Person verzichte."

Dann dreht er sich um.

Sharpe: "Du hattest Recht... er hat in seiner unvergleichlichen Hybris die Box verwechselt."

Plötzlich öffnet sich die Türe hinter Sharpe und ein frisch geduschter wie gebackener XAW World Heavyweight Champion steht in der Zarge, um zuerst einen erstaunten Blick auf die Fülle der Kabine zu werfen. Natürlich entgehen dem verrückten Hund weder die weiblichen Schönheiten noch die männliche, obgleich ihr Anblick unterschiedliche Reaktionen hervorruft - und das liegt nur in geringem Maße am unterschiedlichen Geschlecht. Sein Rumble Gegner wird mit einem stöhnenden Ausatmen bedacht, dann tippt er Sharpe auf die Schulter.

Mad Dog: "Hast du nicht von vier Augen gesprochen?"

Ehe der zweimalige Undisputed Gerasy antworten kann, prescht der Amtierende verbal vor.

Poe: "Ahaaa, ein verschrumpelter Alter Sack kommt selten allein. Mit dieser aufgewärmten Freundschaft hätte ich trotzdem nicht gerechnet, zumindest nach eurem Hass-Gipfel bei der Geburtsshow. Alles vergeben und vergessen, bei euch ist das wirklich einfach. Ihr seid wohl einfach bessere Menschen als ich. Wenn ich jedoch länger darüber nachdenke, passt dieses Verhalten zu euch ganz gut. Jeder zwei oder mehrere Persönlichkeiten, dazu noch wackeliger als der Bitcoin. Ihr seid das perfekte Paar, Jack Lemmon und Walther Matthau hätten ihre Freude an euch."

Er beugt sich etwas zu Sharpe vor, nebenbei wandert sein lüsterner Blick zu einem Chic.

Poe: "Nur mal so unter uns, seit ihr hier in meiner Sauna rumhängt, hat sich das Durchschnittsalter verdoppelt. Diese Box habe ich gebucht, um mir einen schönen Abend zu machen. Was soll man sonst machen, wenn die Card so schwach besetzt ist? Ihr versteht..."

Der Man-Bun Träger grinst dreckiger denn je.

Poe: "Die anwesenden Damen und ich wollen uns nun vergnügen... Ohne Zuschauer! Von daher wäre es mir ganz Recht, wenn ihr eure Schrumpfnudeln noch weiter einzieht und euch verpisst."

Blackheart mit einem verschlagenen Grinsen. Dann wirft er dem Gerasy Champion etwas zu. Poe fängt es ohne zu zögern auf und dreht den Gegenstand in den Fingern. Ein... Schlüssel?

Poe: "Deine Rostlaube kannst du behalten."

Er spricht diesen Satz so lässig aus, als ginge es hier nur um das Wetter. Sein Grinsen wird breiter.

Sharpe: "Ich würde dich eher mit meinem Wagen überfahren, als ihn dir zu schenken. Nein, Sonny. Das... ist der Schlüssel für die Skybox, die DU gebucht hast. Augenscheinlich hat dich dein Größenwahn so vernebelt, dass du nicht einmal mehr deine eigenen Initialen entziffern kannst."

Verwirrt nimmt der Champion den Schlüssel genauer in Augenschein, zeitgleich den in der Hand, mit dem er die Box aufgeschlossen hat. Tatsächlich... 'MP' auf dem, den Sharpe ihm zugeworfen hat, und 'KS' auf dem, der auf dem Holzbänkchen liegt.

Mad Dog: "Oder aber mein Enter Night entfaltet noch immer seine Wirkung, huh?!"

Dalm1: „Du wirst zurückkommen, Köter.“ 

Spitzbübisch lächelt er zu Sharpe herüber, dann nickt er Marc zu.

Poe: "Come on, Snoop..."

Er nimmt die Denkerpo(e)se ein, überlegt kurz und ist bereit seine Punchlines abzufeuern.

Poe: "Dein Sieg gegen mich beim Brawlin' Rumble bedeutet einfach gar nichts. Ich muss zwar zugeben, es ärgert mich extrem, dass ich den World Title verloren habe. Dennoch bin ich der moralische Sieger, da ich dich eindeutig auf der Matte hatte. Nicht nur bis drei, sondern sogar bis fünfzig und mehr. Es wird Zeit, dass es beim Wrestling einen VAR gibt, denn dann sind Leute wie du ganz am Ende der Nahrungskette zu finden!"

Wer im Glashaus sitzt... Aber es ist mittlerweile jedem klar wie der Mann aus Baltimore tickt, denn für ihn ist jeder SEINER Siege gerecht und fair. Der verrückte Hund zieht derweil nach einem Augenrollen die Augenbraue hoch.

Poe: "Bei unserem nächsten Aufeinandertreffen wirst du nicht dieses Glück haben, Snoop. Vielleicht war es nicht nur Glück, sondern auch der Heimvorteil. Aber auf diesen wirst du beim nächsten Mal ebenfalls verzichten müssen, denn dann treffen wir uns in der XAW wieder. Und zwar egal, ob Berlin oder LA, denn die XAW wird an beiden Orten eine Liga haben."

Der Marylander grinst diabolisch, während MD als Reaktion auf diesen Blick im Joker-Style ebenfalls lachen muss.

Mad Dog: "Komisch... Vor dem Rumble war der XAW Titel noch der wichtigere der beiden Titel, jetzt ist es egal, dass du ihn verloren hast. Nette Offenbarung, Boy. Angesichts dessen aber von Heimat zu sprechen, ist ziemlich grotesk, huh? Ich weiß nämlich im Gegensatz zu dir, wen die XAW mehr als einen der ihren betrachtet. Du magst als Referenz auf diese Frage Smash oder Dukic hinter dir wissen, mir aber ist die Meinung des Lockers und der Fans wichtiger als die des Chefs. Und diese votieren eindeutig für mich!"

Dalm1: „Dein Innerstes verachtet sie für diese Verlogenheit.“

Durch den Dampf hindurch starren sich die beiden Opponenten an. Und es sieht so aus, als qualmten ihre Köpfe.

Mad Dog: "Aber ein weiteres Match gegen dich in der XAW? Nur zu! Vermutlich brauchst du danach nur noch mehr Damen, damit deine hochgezogenen Eier wieder in deinen Sack zurück wandern."

Verärgert hebt Poe seinen Oberkörper aus der entspannten Position herauf. Kevin hebt die Hände.

Sharpe: "Bitte, Sonny... das war metaphorisch gesprochen. Es besteht keinen Grund, uns dein Gemächt vorzuführen. Heb' dir das für die Damen hier auf."

Ein Kichern bei den Ladies. Eigentlich hatte Poe dem Night Fighter antworten wollen, den seine Augen weiter fixieren. Dann aber schüttelt er sich und wendet den Blick vom Hund hin zu Sharpe, der sich meint einmischen zu müssen.

Poe: "Was willst du eigentlich wieder hier? Die Niederlage gegen Mad Dog und deine schwache Performance beim Rumble sollten doch eigentlich Beweis genug sein, dass du es einfach nicht mehr drauf hast. Jona muss wirklich sehr verzweifelt sein, wenn sie nun sogar dich wieder reaktiviert. Aber ihr Erfolg bei den sogenannten All-Stars gibt ihr einfach recht. Siehe Stevie Van Crane!"

Der Angesprochene spannt die Muskulatur an, und Marc Poe muss sich sehr konzentrieren, seine Überraschung nicht zu sehr zu zeigen. Blackheart ist tatsächlich wesentlich drahtiger als vor seinem Abgang aus der PCWA.

Sharpe: "Wenn du auch nur eine Sekunde aus deinem Kosmos heraus kommen würdest dann hättest du mitbekommen, dass es MEIN Wunsch war, wieder hier zu sein und nicht der von Jona Vark. Es gibt Menschen hier, die mich brauchen. Ich betrachte es als eine Art Bonus, dass ich dadurch auch die Möglichkeit habe, gewissen Leuten Respekt einzuprügeln."

Sharpe: "Wenn du mich fragst... ist deine Zeit vorbei. DU hast nicht mehr den Hunger, den es in dem Business benötigt. Du bist gefallen, fliegender Hund."

Kurz durchzuckt es den Night Fighter, dann aber streckt die Faust aus, und Sharpe lässt die Seine, ohne den Blick von Marc Poe abzuwenden, darauf klatschen.

Sharpe: "So. Und jetzt hat der Unsinn ein Ende. Ihr da... "

Er schaut die Mädchen nacheinander an.

Sharpe: "Ihr seht wie Professionelle aus. Also raus mit euch... hier wird es gleich deftig rauchen... und nicht wegen dem Aufguss."

Die Damen schauen sich kurz an, dann flüchten sie zur Tür, ein leises 'Sorry, Marc' flüsternd. Zurück bleiben die drei Männer. Blackheart knackt den Halswirbel durch, dann breitet er die Arme aus.

Sharpe: "Also, Sonny... wie geht es nun weiter?"

Kurz erkennt man die Enttäuschung des Marylanders, sehnsüchtig schaut er seinen Mädels hinterher. Dann zuckt sein Kopf, die Richtung seiner Augen wechseln zu Sharpe, der Ausdruck auf seinem Gesicht zu Abneigung.

Poe: "Es geht sicher nicht so weiter, wie du es dir denkst, denn DAS ist nicht die Art von Dreier, auf die ich stehe."

Der Mann aus Baltimore grinst wieder, lehnt sich zurück und lässt baumeln.

Poe: "Es war also DEIN Wunsch, was diese ganze Chose nicht besser macht. Eher sogar schlechter. Ich bin der Meinung, dass du in Therapie gehen solltest, bevor du deine Karriere endgültig zerstörst. Respekt wirst du sicher Niemandem mehr einprügeln, denn, wie schon gesagt, spricht deine Form und dein ganzer Zustand eine andere Sprache. Aber wenn du unbedingt willst, dann bin ich gerne der letzte Gegner, mit dem du im Ring stehst."

Mit einem 'wenn du verstehst, was ich meine'-Gesicht, verleiht Poe seiner Aussage noch etwas mehr Nachdruck. Doch schnell kehrt der typische überhebliche Ausdruck auf sein Gesicht zurück.

Poe: "Ich habe dir doch schon damals im Elimination Chamber den Zahn gezogen und dich beim Brawlin' Rumble XIII besiegt. Leider war ich damals einfach dumm und bin auf deine List reingefallen. Und was machst du? Du verlierst den Gerasy gegen den grässlichen James Godd. Erbarmen, Blackheart, Erbarmen."

Der Marylander wechselt die Haltung, um Mad Dog und Sharpe gleichzeitig in den Fokus zu nehmen. Dem verrückten Hund entfährt ein lautes genervtes Aufstöhnen.

Poe: "Ihr beide also wieder als Team? Oder seid ihr nur hier, weil ihr beide auf meine Eier steht? Schließlich musstet ihr mir in die Eier hauen oder treten, um mir meine Titel abzunehmen. Und jetzt seid ihr hier und schaut euch meine Eier an, sehr seltsam die ganze Sache."

Jetzt bekommt Mad Dog die volle Aufmerksamkeit des Marylanders. Poe zeigt auf ihn, mit dem Finger.

Poe: "Ich werde nicht zulassen, dass du MEINEN Titel genauso in den Abgrund reißt, wie es Sharpe mit dem Gerasy getan hat. Ich hole mir den XAW World Title zurück und zwar schneller, als ich es beim Gerasy erledigt habe."

Er springt auf, steht in voller Pracht in der Sauna und breitet die Arme aus.

Poe: "Und die Hoffnung, dass der Mundharmonika-Junge mir den Gerasy abnimmt, könnt ihr gleich wieder begraben. Ich bin ihm überlegen und werde ihn wieder und wieder besiegen. Wenn ihr den Gerasy in euren Reihen haben wollt, dann müsst ihr jemand anderen schicken. Wer das sein soll? Ich denke dieser jemand ist nicht mal geboren..."

Ein lautes Lachen hallt durch die kleine Sauna.

Bleed: „Du wirst zerstören, um geheilt zu sein..“ 

Simargl: "Weißt du, wie gerne ich dich jetzt, mit deiner scheiß Visage auf den heißen Stein drücken würde, bist du schwarz bist? Wobei... wenn ich es mir recht überlege... Wir sind zu zweit, huh?!"

Immer noch durchzuckt ein schauriges, langes Lachen den Hund. Ein zu langes Lachen.
Kein anderer lacht mit.
Nichtmal Sharpe, der zuerst noch grinste.

Poe nimmt die Schöpfkelle der Sauna und begießt die Steine des Ofens mit Wasser. Dampf steigt auf und der Undisputed Gerasy ist verschwunden, genauso wie der Schlüssel für die andere Skybox.

Sharpe schaut seinen... Partner?! (verdammt seltsam das zu schreiben) an. 

Sharpe: "Was war das?"

Die Töle schüttelt sich.

Bleed: „Das Leid in dir ist nichts weiter als das prügelnde Gefühl des Wachstumsschmerzes.“

Mad Dog: "Er hat Angst vor mir..."

Sharpe: "Nicht nur er..."

Sagt er mit einem Grinsen. Aber in jedem Witz steckt auch ein Funke Wahrheit - und hier scheint es mehr als einer zu sein.
Doch der Hund? Der winkt ab.

Mad Dog: "Come on! Er hat Angst vor uns beiden - wie anders ist sein Wort mit der Geburt zu verstehen?! Wir sind in seinem Kopf. Oder sind wir und Sanchéz es nicht, die - wie der Phönix - immer wieder neu geboren werden, die verbrennen und dann wieder aufstehen, um loszufliegen?!"

Die rhethorische Frage kurz wirken lassend legt der Night Fighter seine Hand auf die Schulter von Sharpe.

Mad Dog: "Ich nehme es dir nicht übel, dass du wieder hier bist. Ohne mich zu fragen - obwohl du dein Wort gebrochen hast. Es ändert nichts an der Tatsache, dass ich die Karriere von Kevin Sharpe beendet habe. Verstehst du?! Denn das hier..."

Mit einem heftigen Chop knallt MDs Hand auf Sharpes nackte Brust. Dieser zieht die Augen auf, doch auch die des verrückten Hundes sind motivierend monströs.

Mad Dog: "...ist ein neuer Kevin Sharpe. Ein anderer. Vielleicht hast du denselben Namen - aber du bist nicht mehr derselbe Typ. Ich... ich... ich spiele gerne mit meinen Namen, die ich mir im Laufe der Jahre gemacht habe. Und ich weiß, dass sie einen Einfluss auf meine Gegner haben, selbst wenn es immer Ich bin. Kein Alter Ego, keine andere Figur - lediglich Akzentuierungen meiner Persönlichkeit. Und wichtiger noch... Entwicklungen. Jedes Mal, wenn ich mir einen anderen Namen gab, starb zuvor etwas in mir. Gegen Poe war es Mr. PCWA - oder vielmehr die Last, die mit diesem Namen verbunden war. Und dafür kam etwas Neues hervor - manchmal selbst das, was gestorben war, nur skurriler, überdrehter oder auch mal vernünftiger... gegen Poe war es Mr. XAW und die Reinwaschung von Simargl, der plötzlich von der PCWA bejubelt wurde."

Kurz schwelgt er in Erinnerungen an den Rumble, als ihn Blackheart aus eben diesen reißt.

Sharpe: "Aber war es nicht dein Stigma, dass du damals deinen ersten World Title nicht clean gewonnen hast? Hat dich das nicht deine ganze Karriere lang verfolgt und zu dem gemacht, der du..."

Kurz überlegt der Ex-Farmer. ...der du bist... der du warst... Er setzt sich und runzelt die Stirn, doch MD pfeift durch seine Zähne.

Mad Dog: "Soll er mir vorwerfen, dass ich nicht clean gewonnen habe. Es stimmt ja. Aber wäre es umgekehrt clean gewesen, hätte er gesiegt, huh?! Yeah, als ich jung war, hat mich das getroffen. Aber jetzt?! Da kann ich nur drüber lachen... Junge, ich musste bei Smashtown gegen die beiden Assassins antreten, beim Rumble hatte er Smash an seiner Seite - ich bin zu alt für den Scheiß, da die weiße Weste behalten zu wollen. Denn das waren keine Matches wie das von uns letztes Jahr! Das war auch nicht wie gegen Kwoga, Shadow oder Godd. Beim Rumble wollten sie mich mit ihren scheiß Tricks und Psychogames vernichten, am Ende spielte ich mit miesen Tricks und Psychogames. So what?! Nicht umsonst nennt man mich auch unbekannte Konstante, huh?! Du kannst mit mir rechnen, aber ausrechnen kannst du mich nicht."

E11: „DU hast entschieden, frei zu sein. And you are.. free. Happy birthday.“

Sharpe lächelt in sich hinein. Ja, der Typ, der vor ihm stand hatte definitiv immer noch etwas von dem alten Mad Dog. 

Mad Dog: "Mach Dir keine Sorgen um mich, Kevin. Überleg Dir lieber, wie es mit Dir weitergehen soll. Hier. In der PCWA."

Der Night Fighter setzt sich neben Sharpe und legt seinen Arm um ihn. 

Mad Dog: "Ob nun Superior oder Triumvirat - immer ging es zuletzt um Regentschaft von oben, huh?! Käme eine Regentschaft von unten deiner Neugeburt und deinem neuen Selbstverständnis jetzt nicht deutlich näher?!"

Sharpe blickt hinauf und schaut in die Augen des treuen Hundes.

Mad Dog: "Vielleicht... "the Common Man" Kevin Sharpe?"

Blackheart zwinkert verwirrt mit den Augen.

Sharpe: "Woher weißt du, dass mein Vater Klempner ist?"

MD zieht eine Augenbraue hoch, dann lächelt er in sich hinein und auch Kevin Sharpe lacht nun laut mit. 
Und mit dem Gelächter der beiden Altstars gibt die Regie zurück ans Kommentatorenpult.

 

Mike Garland: "WAS??? Sharpe hat im vergangenen Geschäftsjahr alles weggeballert, was es wegzuballern gab... UND JETZT?! DER COMMON MAN??? WOLLT IHR MICH VERARSCHEN?!"

Vincent Craven: "Schon bei der 20th Anniversary Show hat sich eine Wandlung bei Kevin Sharpe angedeutet - und auch die Besuche von Shadow und Mad Dog scheinen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben."

Mike Garland: "Wenn du mich fragst, sollte Sharpe schnellstens wieder wahre Wrestling-Luft schnuppern. Denn dann besinnt er sich eines Besseren und wird alsbald zusammen mit Poe & Smash in einer Sauna Kabine abhängen, statt mit diesem elenden Hund."

Vincent Craven: "So ein Quatsch, Mike. Am Ende ist es, wie MD es sagte: Poe sieht seinem Untergang entgegen und hat Angst davor. Und dabei ist sein größtes Problem eher Shadow als die beiden Altstars hier."

Mike Garland: "Dem hat er ja heute bereits die Leviten gelesen. Wobei... Apropos Leviten... Da scheint jemand anderes auch in diesen geschmöckert zu haben."

Vincent Craven: "Leviten, ja, von Levi, einem der 12 Söhne Jakobs - und damit einem der 12 Stämme Israels. Und das, was ich dort sehe, scheint sich zumindest sekundär darauf zu beziehen."

Mike Garland: "Sag ich doch!"


------------------ PCWA ------------------

„… santificado sea tu nombre …… venga a nosotros tu reino …… hágase tu voluntad en la tierra como en el cielo ……“

Mit gekneteten Händen fließen die Worte fast wispernd über seine Lippen. Ehrfürchtig, aber nicht gezwungen. Bindend, aber nicht zwanghaft. Dabei hat er die Augen geschlossen. Normalerweise nicht notwendig: er kennt den … „Text“. Er ist ihm faktisch als erzkatholisches Erbe seiner einen Hälfte ins Blut übergegangen. Vielmehr nutzt er die so entstandene visuelle Dunkelheit, um sich während seines Gebetes die Situationen und Szenen vor Augen zu rufen, welche ihn erst in ein Gotteshaus getrieben haben. Und das … fokussiert sich für ihn aktuell nur auf ein Ereignis.

Dann öffnet er die Augen. Ein Blick rundherum. Er ist allein. Der örtliche Geistliche hatte ihm diesen etwas ausgedehnten persönlichen Moment lächelnd gegönnt. Und wenn man ganz ehrlich war: ohne Reliquien und Intarsien hätte man meinen können, man wäre gar nicht in einem Haus des Herrn zu Gast.
Scheinbar eine ecken- und endlose Rundwand voller surreal wirkender waagerechter Holzlamellenstreifen unterschiedlichster Braun-Schattierung fassen einen dunkelblauen Fußboden ein, auf dem in genauer Ordnung die Sitzbankreihen systematisch aufgebaut wurden. Diese und das ebenerdige Ambo sind zudem im selben hölzernen Stil der Wände gehalten, welche eher an einen bekannten Möbelhersteller des Nachbarlandes erinnern. Und über allem … eine lichtspendende Decke, welche eine heimelige, nicht zu grelle Atmosphäre versprüht.

Díego nickt: sie war schon etwas Besonderes - die Kampin Kapelli. Die sogenannte „Kapelle der Stille“. Ein neo-architektonisches Ausrufezeichen in der Innenstadt Helsinkis. Und ein Hingucker der besonderen Art. Woanders als in Skandinavien bekommt man eine Kirche in der atypischen Form eines übergroßen gänzlich hölzernen Eimers ohne Henkel zu Gesicht. Oder eben einer gestrandeten Arche Noah, welche beim Waschen scheinbar etwas eingelaufen war.
Eine neue Attraktion in der eher klassizistisch gehaltenen Innenstadt. Besonders, eben auffallend. Wie ein Farbtupfer auf einem grauen Relief. Eine gewaltige Eiche in einem Tannenhain. Wie … ja … wie ein grellbunt-blinkender Asteroid in einer staubigen Wüstenmetropole. Und schon war er gedanklich wieder in Desert View Highlands - dem Ort seines anderen Brötchengebers. Dem Ort … eines ganz speziellen kürzlichen Treffens … und der Person, mit welcher die zuvor genannte Allegorie eng verbunden war. Der Deutschmexikaner lächelt etwas vor sich hin. Díego versucht die Chancen zu sehen, statt ihnen nachzutrauern. Doch es fällt ihm immer noch schwer. So nah war er dran...so...verdammt...nah...

Dann … Schritte. Diego hebt kurz den Kopf, dreht ihn aber nicht. Seine jahrelange Erfahrung hat ihm die Sinne geschärft. Und die signalisieren ihm: es ist nicht der Geistliche, der zurückgekehrt ist. Vielmehr machen die langsamen und bedächtigen Schrittbewegungen, das Abknien … das heisere Atmen deutlich, das sich jemand zu ihm gesellt hat. Jemand mit einem einprägsamen Bewegungsmuster, unverkennbar wie ein Fingerabdruck.
Díego Alejandro Sanchéz schaut weiterhin geradeaus. Sein Blick ruht auf dem Erlenholz, das den gesamten Innenbereich verkleidet. Auch wenn das die "Kapelle der Stille" ist, so ist dies auch ein Ort der Begegnung. In der PCWA heißt das meistens, dass man nie wirklich allein ist. Egal, wohin man auch geht - man trifft überall auf seine Kollegen.

Sanchéz: "Buenas días, Meister der Schatten..."

Er erwartet keine Reaktion, vielmehr ahnt er, dass er ganz genau beobachtet wird. Was erwartet Shadow von ihm bzw. von diesem Treffen?

Sanchéz: "...und Glückwunsch zu deinem Sieg."

Etwas gequält kommt es ihm schon über die Lippen, doch im Grunde gönnt er seinem Final-Kontrahenten den Sieg.

Sanchéz: "Doch...Shadow...was hätten wir an so einem Ort zu besprechen? Willst du mir deinen Erfolg unter die Nase reiben? Oder soll ich dir vielleicht meinen Segen geben?"

Nun dreht er sich zum Schattenmann und mustert ihn.

Sanchéz: "Du hast es geschafft. Jetzt musst du dich deinen eigenen Schatten stellen...oder hat sich das nach vorhin vielleicht schon erledigt?"

Er blickt zum Seelenüberlebenden, der ein paar Bankreihen hinter ihm sitzt und ebenfalls wie zum Gebet vertieft scheint. Wie ein schwarzes Enigma.
Dann hebt dieser den Kopf.

Shadow: „Schon eine hohe Kunst, mit respektvollen Worten eine Welt zu erschaffen … vor allem dann, wenn zwischenmenschlich vorher viel kaputtgegangen ist. Tatsächlich wie mutmaßlich … in der Tat war ich eigentlich darauf aus, irgendeine Form von Absolution von dir zu erbitten … für das, was beim Rumble passiert ist. Aber wenn du meine Worte vorhin hoffentlich richtig gedeutet hast, dürfte das nicht mehr nötig sein.“

Díego wirkt etwas abwesend. Der Blick geht ins Leere. Seine Gedanken? Sind wieder in der Himmelsbar...

Sanchéz: "Was hast du getan, wofür du meine Absolution bräuchtest? Ich war übermütig und habe für einen Moment innerlich gefeiert, bevor ich gewonnen hatte. Ein Fehler...ein zugegeben Bitterer...der mir nicht hätte passieren dürfen. So nah dran am großen Traum...vielleicht zum letzten Mal..."

Er weiß, dass er sich nicht in diese Stimmung ziehen lassen darf, doch genau deswegen ist er eigentlich hierher gekommen.

Sanchéz: "Du hast das getan, was notwendig war und hast verdient gewonnen."

Verdient...ja. Jeder, der den Rumble gewinnt, hat es am Ende auch verdient. Doch ist Shadow auch der Richtige?

Sanchéz: "Es ist kein Geheimnis, dass ich gern einen anderen Sieger gesehen hätte..."

Zum ersten Mal seit dem Brawlin' Rumble schleicht sich ein zartes Lächeln auf seine Lippen.

Sanchéz: "...doch darum geht es nicht. Wenn ich deine Geschichte mit Poe überdenke, stelle ich mir manchmal die Frage, ob die Fans vielleicht in gewissen Punkten Recht haben."

Die gekneteten Hände Shadows bzw. ihr Handschuhstoff knirschen, als er die Finger etwas mehr verschränkt.

Shadow: „Du denkst also auch, dass ich der Falsche bin und einmal mehr an Poe scheitern werde?“

Als Sanchez diese Worte hört, legt sich eine Hand auf seine Schulter. Er dreht sich ruckartig um - und blickt in das haarverhangene Gesicht Shadows. Wieder ein ruckartiges Kopfdrehen: die Bank, wo der Soul Survivor vorher saß, ist nun leer.

Shadow: „Wenn es eine Weisheit gibt, die ich mit Homeboy teile, dann die, dass ein Pferd nur so hoch springt, wie es muss. Er muss es nur nicht unbedingt wissen. Lass ihn und das PCWA Universe daher in dem Glauben.“

Nachdenklich ruhen die mexikanischen Augen auf dem Schattenmann.

Sanchéz: "Sorry muchacho, aber bisher hat bei euch immer nur einer die wichtige Hürde übersprungen..."

Der Deutschmexikaner versucht den Schatten zu deuten, etwas in ihm zu erkennen, doch wie immer hält sich dieser bedeckt.

Sanchéz: "Diese Weisheiten, diese Taschenspielertricks...ehrlich Shadow, das alles trägt nicht zu meiner Beruhigung bei. Bleib bei dir und lass dich von Homeboy nicht beeinflussen."

Der Schatten scheint den Blick auf seine eine offene Hand zu richten, als er sich neben den Deutschmexikaner setzt. Dann … fast als unterschwelliges Trademark, ballt er die Finger nacheinander und wie wellenartig zur Faust – bevor auch er diese sinken lässt.
Ein tiefes Durchatmen.

Shadow: „… nun, da hast du natürlich recht. Derlei Dinge sind vielleicht für den Moment kurios – aber auf lange Sicht halten sie mich eher vom möglichen Titelsieg fern, als dass sie mich hinbringen. Und mich selbst im Grunde auch … es ist wie Poe vorhin schon sagte: sobald es um etwas geht, werden die wildesten Dinge versucht - und man scheitert kläglich. Ich möchte Homeboy da nicht unbedingt in die Karten spielen, sondern ihn lieber vom Gegenteil überzeugen.“

Ein schmales Lächeln zeigt sich auf den Lippen des ehemaligen Tribuns, doch es liegt keine Freude darin. Viel mehr scheint es aus Frustration geboren zu sein. Wenn er Shadow nicht so leiden könnte, würde er auch noch spöttisch applaudieren.

Sanchéz: "Wow, ernsthaft? Freut mich, dass du das auch endlich begriffen hast..."

Es liegt ihm noch so viel mehr auf der Zunge, doch er beißt sich auf die Unterlippe um sich zu bremsen.
Der dunkle Krieger legt den Arm auf die Banklehne, trommelt kurz mit den Fingern darauf.

Shadow: „Ich habe das schon Poe gegenüber erwähnt: wenn ich diesen Weg beschreite, muss ich mir selbst treu bleiben – oder es wird nur eine sehr kurze Reise auf dem Pfad. Meine Aufgabe ist es jetzt, diese Worte soweit mit Aktionen und Reaktionen zu unterfüttern, dass sie weniger abgedroschen denn für alle überzeugend klingen …“

Er streckt den Zeigefinger aus, berührt kurz Diegos Oberarm.

Shadow: „… mit anderen Worten: so auftreten, wie du es einst wie heute getan hast.“

Sanchéz: "Und schau wohin mich diese Einstellung gebracht hat. Rekordchapion, mit Gold behangen und so ruhmreich, dass ich unverzichtbar bin und nie vergessen werde..."

Kurz flackert ein wütender Schimmer in seinen Augen auf.

Sanchéz: "Mit meiner Einstellung, Shadow, kannst du hier offenbar keinen Blumentopf mehr gewinnen...wie ich beim Rumbe eindrucksvoll beweisen konnte. Du entschuldigst mich?"

Der Deutschmexikaner erhebt sich und wendet sich in Richtung Ausgang.

Die Hand legt sich auf seinen Unterarm, sodass er stoppt. Nicht heftig, aber doch insoweit forsch, als dass es um einen Moment gebeten wird.
Der Veteran blickt abwartend zu dem Rumble-Sieger.

Shadow: „Diego … mein Wortschatz mag zwar reichlich sein, aber im Bereich der Empathie wandle ich noch immer sehr wackelig. Sollte ich dich in irgendeiner Form beleidigt haben, dann…“

Díego winkt ab.

Sanchéz: "Alles gut. Du hast mich nicht beleidigt, Shadow. Doch wir haben uns jetzt schon eine ganze Zeit lang ausgetauscht..."

El Dragón legt für einen kurzen Moment die Hand auf Shadows Schulter.

Sanchéz: "Wenn du erfolgreich sein willst, Schattenmann, dann musst du deinen Weg allein gehen. Genauso wie ich..."

...denn dieser zweite Platz wird bald schon vergessen sein, während sich alle noch lange an den Brawlin' Rumble Sieger Shadow erinnern werden. Doch er will alles dafür tun, damit er nicht wieder zu einer verstaubten Randnotiz verkommt.
Der Schatten erhebt sich, steht Sanchez direkt gegenüber.

Shadow: „Was wird das jetzt?!“

Díego starrt den Schatten an. Er unterdrückt den Wunsch, seinen Rumble-Gegner wegzuschubsen.

Sanchéz: "Nun gut...du willst es nicht verstehen, oder? Dann muss ich wohl direkt werden. Ich habe dir nie Steine in den Weg gelegt, habe dir alles erzählt, was ich weiß und was du wissen wolltest. Ich habe vielleicht nicht mega viel getan, aber irgendwie habe ich dich schon wieder in die Spur gebracht. Ich habe dir den steinigen Weg nach oben, den ich gern selbst genommen hätte, etwas eingeebnet. Offensichtlich hat dir das erlaubt, schneller ans Ziel zu kommen."

Natürlich weiß er, dass seine Worte unfair sind. Er allein ist schuld an diesem Umstand. Doch für den Moment braucht er diesen Sündenbock.

Sanchéz: "Ein Ziel, das ich nun nicht mehr erreichen werde. Und genau deshalb muss ich - mal wieder - meinen eigenen Weg finden und mir darüber klar werden, was ich hier tatsächlich noch will."

Damit macht er gefühlt auf dem Hacken kehrt, umrundet den Schatten und begibt sich zum Ausgang. Diesmal kein aufhaltender Handgriff. Sollte es mal so einfach sein?

Shadow: „Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen. Sie ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort …“

Der Latino stoppt... natürlich war es nicht so einfach. Nicht mit The Unfathomable Dark. Nicht in der PCWA. Er blickt über die Schulter: Shadow steht an das Ambo gelehnt und in seine Richtung guckend.

Shadow: „Sie wird dich in die Knie zwingen und dich zermalmen, wenn du es zulässt. Du und ich – und auch sonst keiner – kann so hart zuschlagen wie das Leben. Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann. Es zählt bloß, wie viele Schläge er einstecken kann und ob er trotzdem weitermacht. Wie viel man einstecken kann und trotzdem weitermacht. Nur so gewinnt man!“

Man kann dem Deutschmexikaner förmlich ansehen, wie viel Mühe es kostet, das Augenrollen zu unterdrücken.

Sanchéz: "Wirf mit Zitaten um dich, Shadow. Aber deine Schatztruhe der alten, weisen Meister nützt mir im Moment herzlich wenig."

Ein Glucksen unter den schwarzen Haarsträhnen. Auch das gehörte dazu.

Shadow: „Das war kein alter Meister – das war Rocky! Philosophie ergießt sich manchmal nicht nur aus Belletristik und Geschichtsbuch. In einigen Fällen ist sie auch eine Perle im Meer seichter Unterhaltung.“

Díego stemmt die Hände in seine Hüften und starrt den Schatten mit Zweifeln in den Augen an.

Sanchéz: "Rocky? Seriously? Komm mir jetzt bitte nicht mit dem 'Auge des Tigers'. Die Luft kannst du dir sparen. Nach 20 Jahren in den Wrestling-Ringen dieser Welt kenne ich diese Texte nahezu auswendig. Wenn du also nicht mehr hast, als das..."

Er dreht sich erneut um und seufzt. Hatte er sich mehr erhofft als billigen Pathos?

Shadow: „Scheut das Kind des Feuers inzwischen seine eigenen Fanale so sehr, dass er ihnen konsequent den Rücken kehrt? Dass er nach all den standhaften Jahren die Bitterkeit obsiegen lässt?“

Ein leicht einseitiges Grinsen. Tausche Pathos mit Stichelei.
Aber Díego war nichtsdestotrotz neugierig. Und so macht er einmal mehr Halt und kehrt. Der Schatten ist inzwischen ganz ans Pult getreten und stützt sich darauf.

Shadow: „Was würde sein, wäre der Rumble anders ausgegangen? Würden wir jetzt dieses Gespräch mit verteilten Rollen führen? … Ich glaube schon …“

Wie nachdenklich fährt er mit dem Finger eine Kante des Ambos ab.

Shadow: „Ich bin nicht der größte Redner und mag in den Augen der meisten Fans auch nicht der beste Wrestler sein – aber ich nehme diese Bürde an und stelle mich ihr. Weil ich weiß, dass ich wider dem Offensichtlichen was bewegen kann. Wie gegen Poe … wie hoffentlich bei dir …“

Gleich einer politischen Debatte greift Shadow mit beiden Händen nach den Außenrändern des Pultes, scheinbar bereit, in optisch ähnlicher Weise etwas loszuwerden …
… doch nachdem er sich kurz nach vorn gebeugt hat, tritt er hinter dem Ambo hervor und fokussiert Sanchéz nun direkt.

Shadow: „Ich gebe zu, Balboa mag nicht meine tiefsinnigste Allegorie sein, aber sie hat eine schöne Moral. Unabhängig der Plattitüden im Mittelteil der Saga – ich spreche vom ersten und letzten Teil. Anfang und Ende, wenn man es so will. Denn da war die Figur am authentischsten, am greifbarsten. Ein Mann des Volkes, einer von ihnen. Einer der auszieht, sein Glück zu suchen und alles reinwirft. Einer der alles gibt und bis an seine Grenzen geht … einer, der letztlich vielleicht scheitert, durch sein ganzes Auftreten aber den Zuspruch der Massen erntet und somit ein größerer Sieger wird als derjenige mit dem Titel.“

So sprach er aus das Wort … ob es der Schatten ebenso wie Diego herausgehört hatte, dass dies nicht nur eine Option für ihn, sondern auch für sich selbst wäre. Ob nun bewusst oder unbewusst.
Wer weiß …
Den Moment hat das unergründliche Dunkel genutzt und tritt näher an Sanchéz heran.

Shadow: „Nur damit du es weißt: ich bin und bleibe der Rumble Sieger. Und ich würde es auch heute noch einmal eiskalt so durchziehen … aber das ist nun einmal unser Naturell. Und das wissen wir beide. Also lass uns die Rollen annehmen – auch auf die Gefahr hin, dass du einem Rocky gleich größer als ich mit meinem Shot werden kannst. Und ich weiß, dass du das schaffst… schaffen kannst…“

Tatsächlich verziehen sich Díegos Lippen zu einem leichten Lächeln.

Sanchéz: "Amigo...du bist echt ein beschissener Ratgeber."

Tatsächlich muss er nun aber doch lachen und er schließt die Distanz zu Shadow, um ihm nochmal die Hand auf die Schulter zu legen.

Sanchéz: "Aber ich weiß deinen Versuch zu schätzen. Du hast dein Herz am rechten Fleck und bist im Moment offensichtlich von Fortuna geküsst. Nutze deinen Moment, denn vielleicht werde ich schon bald wieder vor dir stehen, um meinen Moment einzufordern."

Man merkt, dass der Deutschmexikaner nun endgültig gehen will, doch er hält ein weiteres Mal inne.

Sanchéz: "Wir sehen uns wieder, amigo..."

'...doch dann werde ich mich nicht nochmal so überrumpeln lassen.' Vielleicht wird er nie der große Sieger werden, wie in dem Bild, das Shadow für ihn gezeichnet hat. Aber er weiß, dass er schon aus tieferen Löchern wieder hervorgekrabbelt ist. Am Rumble wird er noch eine Weile zu knabbern haben. Aber wer weiß schon, welche Möglichkeiten sich ihm in nächster Zeit auftun. Time will tell...


Vincent Craven: "Shadow und Sanchéz - die beiden Finalisten des Rumbles. Es war eigentlich klar, dass sie heute Abend noch einmal aufeinandertreffen werden."

Mike Garland: "Und was war?! Beichte und Predigt - zum gemeinsamen Brotbrechen hat's aber nicht mehr gereicht, hm?!"

Vincent Craven: "Dafür schien mir Sanchéz etwas zu verdrossen und Shadow doch ein wenig zu spitzbübisch. Der Schatten hat den Mexikaner durch seinen Triumph erstmal überholt, es wird sich zeigen, ob Díego ihm noch einmal beikommen kann."

Mike Garland: "Soll das Wichei erstmal seine Tränen trocknen. Spätestens wenn Poe mit Shadow fertig ist, kann er sich ja ebenfalls am Undisputed Gerasy Champion die Finger verbrennen."

Vincent Craven: "Woher diese Selbstsicherheit, Mike?! Die XAW hat beim Brawlin' Rumble nichts gerissen. Gar nichts!"

Mike Garland: "Alles Taktik."

Vincent Craven: "Natürlich, Mike. Ich bin gespannt, ob der XAW Chef mehr Realitätssinn aufweisen kann als du."


------------------ PCWA ------------------

Die Kameraszeigen uns das provisorische XAW Headquarter Helsinki, genauer gesagt die Büroräume des Chefs höchtspersönlich. Kevin Smash sitzt hinter seinem Schreibtisch und grübelt vor sich her, während er in der linken Hand ein halbvolles Glas Whiskey hält. Der Auftritt von The Downfall hat Optionen geschaffen, die es geschickt auszuspielen gilt. Und dabei geht es weniger darum die beiden Cotatores auf seiner Seite zu haben, als vielmehr darum sie nicht auf Jona's Seite zu wissen, Doch was soll er ihnen anbieten? Die Cotatores haben sie schließlich schon in ihrem Besitz und die sind vermutlich bereits der höchste Wunsch, den ein Tag Team sich erfüllen kann. Die selbsternannte Legende nimmt einen Schluck aus dem Glas und stellt es schließlich auf dem edlen Mahagonitisch ab. Als es plötzlich an der Tür klopft, verzieht Smash kurz das Gesicht. Schließlich nickt er kurz mit dem Kopf und die Kameras erfassen den Mann, der bisher nicht im Bilde war. Shin'Ichi Kanehara marschiert mit grimmiger Miene zur Tür. Er ist nach wie vor wütend, dass er es bei der vergangenen Smashtown Ausgabe nicht schaffen konnte Díego Alejandro Sanchéz zu besiegen. Der Drache hatte ihn in einem Moment überrascht, in dem er am wenigsten damit gerechnet hatte. Außerdem hatte er auch immer noch das eigene Versagen beim Brawlin' Rumble im Hinterkopf. Der Japaner verengt die Augen zu Schlitzen, als es erneut klopft und er letzten Endes endlich die Tür öffnet.

Hinein ins Büro treten nun zwei Männer, die einst in beiden Ligen ganz oben standen, nunmehr jedoch gänzlich ohne Gold dastehen. Die beiden Ring Assassins betreten mit ernsten Mienen die Räumlichkeiten und nicken dem Japaner kurz stumm zu. Beide tragen ihre bekannten Trainingsanzüge und es ist Connor Rogue, der ungefragt auf dem Sessel Platz nimmt, der vor Smash's Schreibtisch steht. Sein Partner Sean Ashfield bleibt dahinter stehen. Beide mustern sie Smash einen Moment aufmerksam, sagen jedoch noch kein Wort. Ungeduldig blickt Smash seine Angestellten an.

Kevin Smash: "Ja was jetzt? Wird das heute noch was? Ich muss mir über wichtige Dinge Gedanken machen ..."

Er blickt die beiden an und dabei drückt seine Miene aus, dass die beiden sich doch denken könnten, dass er keine Zeit für sie hat. Sean Ashfield ballt ungesehen die Faust, während Rogue schließlich das Wort ergreift.

Connor Rogue: "Wir wollten uns noch einmal wegen dem Union Titles Match bei der kommenden Scorpionized Ausgabe besprechen ..."

Smash winkt mit seiner Legendenpranke ab.

Kevin Smash: "Ich wüsste nicht, was es da zu besprechen gäbe Die Dinge liegen doch ganz klar. Mad Dog und Sanchéz gegen euch beide ... Steel Cage Match! Was soll daran nicht klar sein?"

Fragend blickt er die beiden an und zieht die Augenbrauen hoch. Noch ehe einer der beiden ihm eine Antwort liefern kann, fährt er auch schon fort.

Kevin Smash: "Habt ihr vielleicht erwartet, dass ich euch noch mehr Vorteile verschaffe, die ihr dann wieder einmal nicht nutzen könnt? Ich hab euch bei Smashtown die Chance gegeben Mad Dog so richtig fertig zu machen. Ihr Zwei hattet nur einen Job und ihr habt versagt! Nicht einmal in einem Handicap Match konntet ihr diesem Köter beikommen."

Er schüttelt den Kopf und verzieht grimmig das Gesicht. Auch die Assassins verziehen ihre Gesichter zu wütenden Fratzen.

Kevin Smash: "Wie auch immer ... ihr habt ja die Chance diesen Fehler wieder gut zu machen, indem ihr diese beiden PCWA Abkömmlinge im Käfig zur Strecke bringt und die Gürtel wieder in unsere Reihen holt, wo sie hingehören. Die Regentschaft dieser "Phönixe" geht schon viel zu lange. Es wird Zeit, dass ihnen Jemand die Flügel rupft! Die Vorraussetzungen habe ich geschaffen ... es liegt einzig und allein an euch etwas draus zu machen. Ich hoffe ich habe mich deutlich ausgedrückt!"

Er nickt mit dem Kopf und greift erneut zu seinem Whiskeyglas, aus welchem er einen großen Schluck nimmt. Die Assassins, welche die Standpauke bislang kommentarlos über sich haben ergehen lassen, melden sich nun in Form von Sean Ashfield zu Wort.

Sean Ashfield: "Wir wissen selbst, dass wir zuletzt nicht ganz auf der Höhe waren und etwas von unserem Biss eingebüßt haben. Aber es spielte uns auch nicht in die Karten, dass wir so oft vom klassischen Tag-Match abweichen mussten. Dennoch..."

Rogue nickt mit dem Kopf.

Connor Rogue: "... soll das keine Ausrede sein. Und ja, die Niederlage gegen Mad Dog hat auch uns zu denken gegeben. Das wäre uns früher nicht passiert! Wir sind ein eingespieltes Team, eine geölte Maschine. Zu zweit kann uns eigentlich niemand das Wasser reichen... und doch hat es diese Töle geschafft. Es ist wie verhext mit ihm seit er Poe beim Rumble besiegt hat."

Smash verzieht ob dieser schrecklichen Erinnerung das Gesicht. Doch ehe er etwas sagen kann, nickt Ashfield demonstrativ mit dem Kopf.

Sean Ashfield: "Connor hat Recht, früher hätten wir so eine Vorlage genutzt und hätten unserem Gegner den Gar ausgemacht."

Beide blicken den Smasher grimmig an und nicken mit ihren Köpfen. Smash wirkt gelangweilt. Es ist völlig unklar, ob er den beiden überhaupt richtig zuhört. Ashfield fährt jedenfalls fort.

Sean Ashfield: "Aber jetzt, wo wir das erkannt haben, wissen wir woran wir arbeiten müssen. Wir wissen genau, welche Hebel wir umlegen müssen, um wieder dahin zu gelangen, wo wir hingehören ... ganz an die Spitze! Tag-Team Wrestling alleine reicht nicht mehr, um im Jahr 2021 als Team erfolgreich zu sein. Und genau daran wollen wir arbeiten!"

Sein Partner nickt zustimmend mit dem Kopf. Smash gönnt sich einen weiteren Schluck Whiskey.

Connor Rogue: "Und bei der kommenden Scorpionized werden wir dafür den Beweis antreten, wenn wir diese beiden Möchtegern Tag-Champions im Käfig zurechtweisen und die Union Titles wieder an uns reißen."

Sean Ashfield: "Es ist zwar wieder ein Match ohne Tag, es wird wieder mit Waffen agiert und der Käfig tut sein Übriges. Aber wir haben die Union Titel im Fokus, wir haben den Sieg der XAW im Blick... Und wenn wir die Union Titles erst einmal haben, dann werden auch die Cotatores nicht mehr in weiter Ferne sein."

Beide nicken sich zustímmend zu. Smash wird aus seiner Lethargie gerissen und reißt die Augen weit auf.

Kevin Smash: "The Downfall sind bis auf weiteres Tabu!"

Die beiden Assassins blicken ihren Boss verständnislos an.

Connor Rogue: "Was? Wieso das? Nur weil die sich vorhin so aufgespielt haben und einen auf dicker Max machen?"

Sean Ashfield: "Jeder weiß, dass wir das bessere Team sind. Die beiden sind nur wegen den Nachlässigkeiten von Stone & Cardigan Champions!"

Smash schüttelt mit fester Miene den Kopf.

Kevin Smash: "Aber ihr seid nicht das erfolgreichere Team. Während The Downfall sich die Cotatores sichern konnten, wart ihr nicht einmal in der Lage ein Handicap Match erfolgreich zu bestreiten."

Die beiden Ring Assassins blicken einander an und man sieht ihnen deutlich an, dass sie nicht einverstanden sind mit dem, was der Smasher ihnen hier entgegenbringt. Und die beiden zeigen auch keinerlei Anzeichen, dass sie sich davor fürchten dem XAW Boss das auch zu sagen.

Connor Rogue: "Solche politischen Spielchen mögen wir gar nicht, Smash ..."

Smash hämmert seine Legendenfaust auf den Tisch.

Kevin Smash: "Ja, dann tut verfickt nochmal was dagegen und holt euch bei Scorpionized die Union Titles ... wenn ihr das schafft, dann können wir nochmal reden!"

Smash erhebt sich nun aus seinem Bürostuhl und geht auf die Tür zu.

Kevin Smash: "Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet ... ich werde erwartet!"

Er grinst noch einmal und verlässt schließlich das Büro, ohne die Assassins eines weiteren Blickes zu würdigen. Die beiden werden schon ohne seine Hilfe hinausfinden. Shin'Ichi Kanehara hat sich das Gespräch interessiert angehört, jedoch beharlich geschwiegen. Es ist nicht seine Aufgabe sich in diese Schlachten einzumischen, wenn er doch seine ganz eigenen zu kämpfen hat. Die Punkte Abeytu und Sanchéz genießen auf seiner Liste vorrang, besonders letzterer. Er nickt den Assassins noch einmal zu und will dem Smasher folgen, als ihm Ashfield eine Hand auf die Schulter legt.

Sean Ashfield: "Warte bitte!"

Kanehara hält inne und dreht sich zu den beiden Assassins um. Emotionslos mustert er die beiden und neigt dabei seinen Kopf leicht auf die rechte Seite. 

Shi'Ichi Kanehara: "Was wollt ihr von mir?"

Eine simple Frage, mehr Worte folgen nicht aus der japanischen Kehle. Ruhig atmend erwartet er eine Antwort von seinen beiden Gegenübern.

Sean Ashfield: "Wir dachten uns, dass es vielleicht einmal an der Zeit wäre uns zu unterhalten. Ich finde wir haben einige Gemeinsamkeiten."

Er schenkt Kanehara ein kurzes Grinsen. Der Japaner wirkt unbeeindruckt, nickt jedoch nach einem Moment mit dem Kopf.

Shin'Ichi Kanehara: "Ich sagte es bereits beim Brawlin' Rumble, ihr beide seid erbarmungslose Krieger. Frei von jeder Gnade. Das gefällt mir. Außerdem spielt ihr keine Spiele. Ihr seid direkt. Auch ich bevorzuge den direkten Weg!"

Er nickt kurz mit dem Kopf und fährt sich mit der rechten Hand durch die langen Haare, während Ashfield lächelt.

Shin'Ichi Kanehara: "Nur wenn man seinem Gegner sofort klarmacht, wer das Sagen hat, kann man am Ende triumphieren. Nur wer seinen Gegner bricht, sorgt dafür, dass dieser nicht mehr zurückkommt um Rache zu nehmen!"

Er zieht seine Lefzen zu einem diabolischen Lächeln hoch. Ja, er liebt es seine Gegner zu quälen und ihnen Schmerzen zuzufügen. Nur deshalb steigt er in den Ring. Natürlich möchte er auch Erfolge erzielen, denn nur so verschafft man sich letzten Endes Respekt. Jedoch ist Erfolg nur zweitrangig. Im Vordergund stehen immer die Qualen des Gegners ... seine Schmerzensschreie. Auch Sanchéz wird noch schreien. Während Kanehara seinen sadistischen Gedanken fröhnt, nimmt Ashfield den Faden wieder auf.

Sean Ashfield: "Genau wegen dieser Einstellung, denke ich, dass wir uns intensiver unterhalten sollten. Wir sollten sogar darüber hinaus gehen uns zu unterhalten. Du hast es vielleicht nicht bemerkt, aber in den letzten Wochen hat uns die letzte Konsequenz gefehlt. Wir haben uns auf unsere Team-Fähigkeiten verlassen, wurden aber Mal um Mal mit Hardcore oder Tornado Regeln aufs Glatteis befördert. Das sind Matcharten, wo wir unsicherer sind... Man könnte fast schon sagen, wir wären weich geworden."

Er blickt zu Boden und schüttelt den Kopf.

Sean Ashfield: "Doch all jene, die so etwas behaupten liegen falsch. Aber, wenn sie harte Assassins wollen, dann sollen sie auch harte Assassins bekommen. Und genau hier kommst du ins Spiel. Wir wollten dich fragen, ob du nicht Lust hättest vor unserem Rematch mit uns zu trainieren? Ich bin sicher wir können gegenseitig voneinander profitieren! Wir haben die gnadenlose Technik - du hast es heute gegen Stem gesehen. Du hast die gnadenlose direkte Gewalt."

Er schenkt Kanehara ein Lächeln und streckt ihm die Hand entgegen. Derweil hat sich Connor Rogue endlich auch aus dem Sessel erhoben, in welchem er bisher geruht hatte. Kanehara mustert die Hand, die ihm entgegengestreckt wird mit neutraler Miene. Eigentlich ist er ein typischer Lone Wolf. Ein Einzelkämpfer, der keine große Lust auf Gesellschaft jeglicher Art hat. Doch die Assassins sind ihm einerseits nicht gänzlich unsympathisch und vor allem würde es sich sicherlich bezahlt machen, wenn die beiden nach einem gemeinsamen Training mit ihm, die Union Titles zurück in die Reihen von Smash holen. Er lächelt und sein Lächeln wächst noch an, als ihm bewusst wird, dass er damit auch Sanchéz schaden kann. Schließlich nickt er mit dem Kopf und ergreift die Hand, die sich ihm bietet.

Shin'Ichi Kanehara: "Wenn ihr mit diesem Sanchéz fertig seid, dann gehört er mir! Es wird mir eine Ehre sein euch zu unterstützen. Wir haben bereits beim Rumble gezeigt, dass wir kompatibel sind. Wir werden uns gegenseitig zu großen Erfolgen verhelfen!"

Er nickt mit dem Kopf und lacht kurz trocken auf. Die Assassins blicken sich gegenseitig an, etwas unsicher, ob sie sich nicht gerade den Teufel ins eigene Haus geladen haben. Aber doch hoffnungsvoll, dass dies die Kehrtwende eingeleitet hat.


Mike Garland: "So geht man mit Niederlagen um! Man analysiert die Fehler und Schwächen und versucht diese auszumerzen! Bei Scorpionized werden Sanchéz und Mad Dog ganz andere Ring Assassins zu sehen bekommen!"

Vincent Craven: "Kanehara ist ein unberechenbarer Typ. Ich glaube kaum, dass Connor & Sean sich das recht überlegt haben. Es ist lediglich die Angst vor einer weiteren Niederlage, die sie in die Arme des Japaners treibt."

Mike Garland: "Du malst natürlich mal wieder schwarz, Vince. Dabei ist die Kooperation eine Win-Win-Situation für beide Seiten! Die Assassins angeln sich die Union Title zurück und Kanehara bekommt einen geschwächten Sanchéz in die Finger."

Vincent Craven: "Wir können mit Spannung die kommende Show der XAW erwarten. Zuvor sind aber mal unsere PCWA Teams, quasi die direkten Konkurrenten der Assassins an der Reihe, dieser Show hier ihren Stempel aufzudrücken."

Mike Garland: "Die Partners in Crime gegen Maldicao und LaVey - nach der Werbung ist es soweit. Das zweite Match des heutigen Abends!"


------------------ PCWA ------------------

Montpellier, France

05.06.2021

Am Himmel verdecken weiße Wolken immer wieder die Sonnenstrahlen, welche die Stadt an diesem Tag erwärmen. Ich sitze in einer schmutzigen Gasse ganz in der Nähe der Kathedrale von Montpellier. Vor mir steht ein Pappbecher, in dem sich einige Münzen befinden. Es war wieder einmal eine magere Ausbeute, doch sie wird mich durch den Tag bringen. Ich lebe nun bereits seit einigen Wochen hier in der Stadt... oder sollte ich viel eher sagen ich überlebe in der Stadt? Ich habe weder eine Wohnung, noch sonst einen festen Rückzugsort. Doch das sind im Grunde nur meine kleinsten Probleme. Ja, es war natürlich nicht ganz einfach Tag für Tag nur durch die Gaben Anderer zu überleben und es gefällt mir kein Stück um jeden Cent betteln zu müssen. Doch was wirklich problematisch ist, ist der Fakt, dass ich mich an Nichts erinnern kann. Und wenn ich sage Nichts, dann meine ich wirklich Nichts! Ich weiß weder, woher ich komme, noch wie mein Name ist. Ich habe auch keine Ahnung, wie genau ich hier in dieser Stadt gelandet bin. Ich bin vor knapp zwei Monaten in einer Gasse nur unweit von hier erwacht und wusste Nichts!

Anfangs war ich mehr als nur erschrocken darüber. Man stellt schließlich nicht jeden Tag fest, dass man nicht weiß, wer man ist. Ich habe aber gelernt damit zu leben. Ich musste lernen damit zu leben. Nachdem ich Anfangs noch blinden Hinweisen auf meine Herkunft gefolgt bin, welche ins Nichts geführt haben, habe ich irgendwann, vor einigen Wochen, aufgegeben das Rätsel meiner Identität zu lösen. Ich habe einfach akzeptiert, dass es so ist und beschlossen neu anzufangen. Was blieb mir in der Situation auch Anderes übrig? Ich habe lernen müssen, welche Tricks ich anwenden muss, um hier zu überleben. Manchmal muss man ein Humpeln vortäuschen, manchmal einen schlimmen Husten. Umso mehr Mitleid man erregen kann, umso mehr spenden die Menschen einem. Heute war allerdings kaum Jemand in dieser Gasse unterwegs. Was ich in meinem Becher habe, wird gerade Mal für ein paar Scheiben Brot und eine Flasche Wasser reichen. Aber das ist immer noch besser als das, was so manch Anderer hier auf den Straßen hat.

Ich fahre mir durch den Bart, der inzwischen völlig verfilzt und ungepflegt ist. Ich frage mich, ob ich schon immer einen so erbärmlichen Eindruck abgegeben habe oder erst seitdem ich mich an Nichts mehr erinnern kann. Auch wenn ich es eigentlich akzeptiert habe, so komme ich doch nicht umhin mich hin und wieder zu fragen, wie mein früheres Leben wohl gewesen sein mag? Habe ich schon immer auf der Straße gelebt? Oder habe ich vielleicht ein ganz Anderes Leben geführt? Eines voller Luxus vielleicht? Aber träumen wir, die wir auf der Straße leben, nicht alle insgeheim vom Luxus den Andere besitzen und wir nicht? So oder so ist es vergeblich ... ich habe mir schon mehr als nur einmal den Kopf darüber zerbrochen, wer ich gewesen sein mag. So sehr, dass ich am Ende Kopfschmerzen hatte, ohne der Lösung auch nur einen Funken näher zu kommen. Ich hatte auch zugegeben nicht sehr viele Hinweise, um das Rätsel lösen zu können. Einzig eine leichte Kopfwunde an der Stirn und ein rosafarbenes Taschentuch, welches sich in meiner Tasche befand, als ich erwacht bin, mochten eventuell Hinweise darauf liefern, was geschehen war und wer ich gewesen bin.

Letztlich war das aber alles in keinster Weise hilfreich gewesen. Ich hatte versucht in örtlichen Krankenhäusern vielleicht rauszufinden, ob ich wegen meiner Kopfverletzung bei ihnen gewesen war, doch Niemand konnte sich an mich erinnern. Auch dieses Taschentuch hatte ich mehreren Leuten im Krankenhaus und dessen Umgebung gezeigt, ohne dass irgendwer es erkannt hätte. Und viel mehr Ideen hatte ich einfach nicht, um mehr Informationen zu finden. Und so verbrachte ich die Tage, wie ich sie nunmehr einmal verbrachte, indem ich die vermögenderen Menschen in meiner Umgebung um milde Gaben anbettelte und mich selbst dafür schämte. Natürlich hatte ich auch versucht irgendwo einen Job zu bekommen ... aber versucht das Mal, wenn ihr nicht den geringsten Hinweis auf die eigene Identität habt. Ich hab es hier und da mit Notlügen versucht, doch die wurden schnell durchschaut und ehe die Leute dann zu misstrauisch wurden, bin ich lieber abgehauen. Ich hatte hier schon ein paar Mal Stress mit den Cops und bin nicht scharf auf eine Wiederholung.

Ich stehe nun auf. Der Tag nähert sich immer mehr dem Ladenschluss und ich muss langsam daran denken mein gesammeltes Kleingeld gegen Nahrung einzutauschen. Mühsam strecke ich mich noch einmal ... die Nächte unter den Brücken fordern ihren Tribut am Rücken. Schließlich setze ich mich in Bewegung und folge der Rue de Candolle, bis ich schließlich die Rue Lallemand erreiche. Ganz hier in der Nähe befindet sich der günstige Supermarkt, welcher auch ungepflegte Menschen wie mich toleriert, solange sie ihren Einkauf zahlen können. Ich versuche die Blicke der Menschen zu meiden, als ich an ihnen vorbeigehe und blicke sturr auf den Boden. In diesem Moment fällt mir ein Flyer ins Auge, der auf dem verdreckten Boden liegt, und ich stoppe abrupt. Ohne genau zu wissen warum, bücke ich mich und hebe den leicht verschmutzten Zettel auf. Laut lese ich, was auf dem Flyer steht.

"PCWA Brawlin' Rumble XIV. PCWA vs XAW. Die große Schlacht wird entschieden."

Irgendwas in meinem Kopf macht Klick! PCWA ... irgendwo habe ich das schon einmal gehört. Ich kann mich aber nicht erinnern ... nicht einmal im Entferntesten ... und doch ... irgendeine Verbindung muss ich zu diesem Namen haben. PCWA ... ich lese die Bedeutung des Kürzel ... Phoenix Crossover Wrestling Association ... sagt mir leider gar nichts! Aber diese Kürzel ... dieses Logo ... irgendeinen Grund muss es dafür geben, dass mir das Ganze so abrupt ins Auge gesprungen ist. Ich schaue mir den Flyer genauer an ... außer dem besagten Text, befindet sich noch eine Matchcard darauf mit Namen die mir nichts sagen und doch irgendwie so leicht von der Zunge gehen, als wären sie ein essentieller Teil meines Alltags. Ich schüttel kurz den Kopf und fluche lautstark.

"God damn it!"

Ich trete eine leere Getränkedose weg und zerbreche mir nunmehr den Kopf, was es mit dieser PCWA auf sich haben kann. Scheinbar handelt es sich um eine Wresling Liga. Eine Wrestling Liga, die in Berlin veranstaltet. Ich werde mir wohl nähere Informationen verschaffen müssen, um Klarheit zu erhalten. Aber dieser kleine Flyer ist ein großer Hoffnungsschimmer am Horizont. Vielleicht ist er der Schlüssel zu meiner eigenen Vergangenheit!


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Possession Awards 2019-2021

Best Non Wrestler
Jona Vark (83%)

Mike Garland & Kevin Smash (je 25%)

Best Event
Brawlin' Rumble XIV (58%)

CORE 2020 (46%), Vendetta 150 (21%)

Best Story
XAW Takeover & Lara Lee as mindfucked Red Queen (je 38%)

James Godd fights against the company (Fellon) (33%), Mad Dog - Yai - Lara Lee - Miss DeWynters Story (25%)

Most shocking Moment
James Godds Abgang (Gerasy, Tod?)  (58%)

Kevin Sharpes Karriereende & Marc Poes Turn zur XAW (je 21%)

 

------------------ PCWA ------------------

Die Übertragung geht zurück in die Arena. Hier zeigt sich, dass das finnische Publikum bereits hungrig auf weitere Action ist. Und es muss nicht lange warten…
 


Die Halle wird in grünes Licht getaucht - und dann tritt Draven LaVey zu Sweet Dreams auf die Bühne. Er trägt einen schwarzen Zylinder und einen roten Frack, beides mit Totenköpfen und Skelettfiguren bestickt. Er nimmt den Zylinder ab, verneigt sich vor dem Publikum und dreht sich einmal im Kreis. Bei der Drehung hat er drei Bälle aus dem Zylinder geholt und diesen wieder aufgesetzt. Der Demon Clown beginnt mit den Bällen zu jonglieren und geht einige Meter die Rampe entlang, bis er jonglierend stehen bleibt. Er schmettert sie im sich herum zu Boden, wo sie in grellen Feuerbällen aufgehen. Er geht zwischen den Feuerkugeln auf die Knie und verbeugt sich. Die Feuerbälle verbreiten roten Nebel auf der Bühne, nach einigen Sekunden verstummt seine Musik und das Licht der Halle wird verdunkelt, Sirenengeheul ist zu hören.
 


Auf der Rampe werden weitere Magnesiumfackeln gezündet, welche das Innere der Halle in schwaches rotes Licht leuchten und einnebeln. Antonio Maldicão betritt die Stage. Er blickt sich um und geht weiter, bis er neben Draven LaVey steht. Er hebt die Faust und hämmert sie auf den Boden vor sich, gleichzeitig setzen die Gitarren für Indestructible von Disturbed ein. LaVey steht auf, die beiden Männer gehen weiter die Rampe hinunter.

Derweil erklingen drei Gongschläge und die Stimme der PCWA hebt ihr Mikro.

Jane Nelson: "Ladies and gentlemen ………………… das folgende Tag Team Match ………………….. ist ausgelegt auf einen Fall ………………… zunächst - auf dem Weg zum Ring ......................... mit einem Gesamtgewicht von 215 Kilogramm ..................... Draven LaaaaaaVeeeeeeeyy und Antonio Maaaaaaaldicaaaaaoooooo!!!!"

Mike Garland: „Also bis jetzt war das schon mächtig beeindruckend. Da müssen sich unsere Partners in Lose ein wenig anstrengen.“

Vincent Craven: „Warte es einfach ab. Entrances sind irrelevant für das Matchgeschehen - so wie deine Kommentare manchmal.“

Mike Garland: „Ey!“

Schließlich betritt das Duo den Ring, legt die Jacken ab und macht sich kampfbereit. Bereit für …
 


Und da sind sie auch schon: das von Unwettergeräuschen unterlegte Theme der ehemaligen Trophy Träger flutet ins Rund und löst einen ebensolchen Jubelsturm aus wie zuvor die Musiken der beiden Challenger…

Und noch mehr, als das selbsternannte Maschinengewehr wie ein Derwisch mit Flickflacks auf die Bühne wirbelt – passend zum Stakkato der losdonnernden Pyros sowie dem sich von der Decke ergießenden Funkenregen. Matt lauert einen Moment, bevor er hinter sich blickt…
… und der Tempest zu ihm heraus durch die Funken tritt. Ein kurzer Fingerschnipp des Wettermannes – und der „Regen“ versiegt.
Dann joggen beide die Rampe hinunter.

Jane Nelson: „…… und …………….. ihre Gegner ………………….. mit einem Gesamtgewicht von 203 Kilogramm …………………………………… „THE TEMPEST“ TRENT CARDIGAN ………………………. MATT „THE MACHINEGUN“ STONE …………………………….. DIE PARTNERS ………… IIIIIIIIIN ………….. CRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIME!!!”

Mike Garland: „Na, was habe ich gesagt?“

Vincent Craven: „Also, ich fand das jetzt nicht weniger beeindruckend.“

Mike Garland: „Geschmackssache, mein Lieber. Mir fehlt eher was – nämlich die liebe Windy. Scheinbar hat sie von den Losern genug und geht eigene Wege.“

Vincent Craven: „Schließ nicht vom einen auf das andere. Soweit ich mitbekommen habe hat sie sich heute zumindest für die Show freigenommen.“

Mike Garland: „Offiziell! Inoffiziell glaube ich…“

Vincent Craven: „… fischst du mal wieder im Trüben.“

Cardigan slidet in den Ring – und bleibt auf Maldicao und Lavey blickend stehen. Auch als Stone seinen Trademark Salto vom Toprope springt, um neben Trent zu landen. Auch er schaut zu den Gegnern hinüber … doch die Blicke sind keinesfalls bösartig, sondern vielmehr kampfeslustig.

Mike Garland: „Na, mal schauen, wie dick das Band der Freundschaft heute Abend ist.“

Dann hebt der Wirbelsturm die Fäuste – und hält sie zur Seite wie auch eine nach vorn. Ein Blick zu Stone – der versteht und tut es ihm gleich. Maldicao und LaVey müssen ebenfalls nicht lange überlegen und bumpen anschließend für den stummen Schwur gegen die gereichten Fäuste.

Ein temporäres Karree … bis die vier schließlich auseinandergehen, ihre jeweiligen Accessoires ablegen und sich dehnend auf den Kampf vorbereiten.

Schließlich lässt Charlie Swanson die Glocke läuten.

 

2nd Match
No Time Challenge needed
Regular Tagteam Match

Draven LaVey & Antonio Maldicao
vs.
Partners in Crime


(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Charlie Swanson; Timelimit: 20 Min)

 


Kreischen und Anfeuerung aus dem Lager der Fans für beide Teams, die hochmotiviert zu sein scheinen. Und die Pops gehen noch mehr empor, als sich herauskristallisiert, dass mit Matt Stone und Draven LaVey die beiden Highflying-Experten der Duos wohl beginnen werden.
So treten denn beide artistisch wippend in die Ringmitte, beginnen sich zu umrunden und tauschen einen letzten Handshake aus.

Dann aber geht alles plötzlich rasend schnell: Lock Up beider, der in einem Arm Drag Stones endet. Draven fackelt nicht lange: Rolle vorwärts, einmal zurück, ein Kip Up und … Stone fährt den Arm zu einer Clothesline aus, die LaVey zu Boden bringt. Sofort hievt er ihn mittels Side Headlock auf die Beine. Aber nicht lange: der Demonclown drückt den New Yorker in die Seile. Whip In und …

HIPTOSS!!!


Eine Aktion mit krachendem Schwung. Derart viel, dass Machinegun diesen trotz sichtlichem Schmerz nutzt, um auf die Beine zu kommen. Aber da erwischt ihn bereits ein Dropkick LaVeys, der ihn in die Ecke drückt. Matt stolpert aus dieser heraus, da nimmt LaVey bereits wieder Anlauf,

RUNNING HEADSCISSORS!!!


Der hochmotivierte Dämonenclown wirbelt ebenso durch die Luft wie Stone in der Beinarretierung…
… aber beim Aufkommen zeigt sich die wahre jahrelange Klasse. Matt schlägt hart auf der Matte auf, behält aber Dravens Bein geklammert. Daran zieht er diesen hüpfend in den Stand. Der Zirkusmann nimmt bereits…

BICYCLE KICK!!!


Matt ist den Ticken schneller und schickt LaVey zu Boden. Ein kurzer Blick, dann rennt Matt in die Seile,

SPRINGBOARD BODYPRESS!!!

 

Swanson rauscht heran,


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…………………………………………2…………………………………..

KICK OUT!!!


Matt zieht Draven nach oben – und wird direkt eingerollt,


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…………………………………………2…………………………………..

KICK OUT!!!


Rasch wirbeln beide in den Stand, deuten ein neuerliches Abtasten an – stoppen dann aber und atmen durch. Begleitet vom Jubel der Fans.

Vincent Craven: „Das nenn ich mal einen schwungvollen Beginn. Wenn die PCWA eine Cruiserweight Division hätte, wären die beiden heiße Anwärter darauf.“

Mike Garland: „Mag sein, aber erstens sind wir hier im Tag Team Bereich und zweitens … kann man das höchstens als Appetizer, aber nicht als matchentscheidend einstufen.“

Vincent Craven: „Sehenswert war es jedenfalls. Und die beiden scheinen noch mehr zeigen zu wollen.“

Sowohl Draven als auch Matt nickend anerkennend zum jeweils anderen, während die Fans die Leistung honorieren. Und sie werden noch eine Spur lauter, als Stone sich rückwärts begibt und den Wirbelsturm eintagt. Dieser betritt den Ring und macht mit verschmitztem Lächeln dem Deutschbrasilianer Anstalten, es ihm gleichzutun. Maldicao lässt sich nicht lange bitten und wird auch eingewechselt.

Mike Garland: „So viel dazu, Mr. Expert.“

Schon stehen sich die beiden Schwergewichts-Teamparts gegenüber, doch ein kameradschaftliches Händeschütteln folgt nicht. Nur ein nüchternes Abnicken - bevor sich beide in den Clinch stürzen und Trent umgehend wieder hinausgeschleudert wird. Aber er steht sofort wieder - und auch, nachdem der erste martialisch klingende Chop auf seine Brust niedergesaust ist. Und noch einer … noch einer … Antonio legt seine ganze Macht hinein und treibt den Tempest durch den Ring. Zumindest, bis dieser unter dem Move wegtauchen und selbst Schläge austeilen kann. So kommt Cardigan zu einem Whip In, das Maldicao reversalt - und unter der Cardigan bei der folgenden Lariat wiederum wegtaucht und ins Seil federt..

BACK ELBOW!!!


Maldicao hat aufgepasst und drischt mit der Rückhand der Wirbelsturm zu Boden. Auch die hat eine sichtlich luftraubende Wucht, welche dem Hartforter zunächst den Atem nimmt. Und die nachfolgende Serie Shortarm Shoulderblocks, bei der Antonio Trent am Arm festhält, tragen ihr Übriges dazu bei. Sichtlich bedröppelt zieht der Hüne Cardigan in seine Ecke und wechselt LaVey ein. Der steigt in den Ring, guckt kurz…

BACKFLIP KICK!!!


Sofort das Cover …
… aber Cardigan kickt bei 1 bereits aus. Und er pusht sich mit neuem Elan hoch - doch da wechselt der Demonclown bereits wieder…

DROPKICK!!!


Draven spurtet nach dem Tag ansatzlos nach vorn und drückt den Tempest gegen Turnbuckle. Der wankt heraus, als LaVey bereits wieder ins Seil federt. Maldicao fängt ihn auf,

POP UP SPLASH!!!


Draven begräbt den Wirbelsturm unter sich, rutscht aber sofort nach draußen und macht Platz für Antonios Standing Big Splash. Der Unparteiische naht wieder,


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…………………………………….2…………………………………….

….

……………KICK OUT!!!


Das war knapp.

Vincent Craven: „Oha, die wollen es ja wirklich wissen. Das nenn ich mal eine Umsetzung nach Maß.“

Mike Garland: „Geht mir genauso. Wundere mich sowieso, warum der Wirbelsturm hier heute so lasch auftritt. Entweder stecken ihm noch Rumble und Titelmatch in den Knochen oder er ist vom Teamwork seiner Kumpels geflasht. Wenn letztes der Fall sollte er langsam mal wachwerden.“

Vincent Craven: „Tut er doch – und er sieht auch aus, als wenn es ihm brodelt.“

Zumindest powert Trent sich weiter hoch und drückt sich aus dem Sleeperhold, den Maldicao am Boden ansetzt, zumindest in den Stand. Schon fliegen die Ellbogen ihm in die Seite, aber Tony lässt nicht los und donnert stattdessen die Handkante derart auf Trents Kopf, dass dieser taumelt. Der Deutschbrasilianer holt aus,

CLOTHESLINE!!

FLAPJACK!!!


Der Tempest hebt den Hünen aus und lässt sich nach hinten fallen, wo Tonys brustwärts auf das Seil fliegt. Der Rückwärtsschwung nutzt Trent indes aus - Rolle vorwärts und …

JACKKNIFE HOLD!!!


… aber Charlie Swanson kommt nur bis eins, da kickt Maldicao schon aus und Cardigan von sich herunter. Schon erhebt der sich wieder - und wird von einer Clothesline Cardigans … zwar ins Schwanken, aber nicht zum Fallen gebracht. Trent nimmt neuerlich Anlauf, der gleiche Move - doch Tony rudert nur mit den Armen. Der dritte Move dieser Art, aber in dem Fall fährt Maldicao die Schulter aus…

DROPKICK!!!


Der Tempest trifft den Deutschbrasilianer derart unvermutet auf die Schädeldecke, dass dieser in die Knie geht. Trent macht den schneller Wechsel mit Stone, der den Turnbuckle erklimmt,

TOPROPE DDT!!!


Matt hakt das Bein ein,


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…………………………..zw………………………..


… und wieder wirft Antonio seinen Opponent mit einer Kraftdemonstration schwungvoll von sich. Machinegun landet sicher auf allen Vieren – und setzt diese umgehend wieder ein,

STRETCH PLUM!!!


Und das scheint Wirkung zu zeigen, denn Maldicao gelingt es erst einmal nicht, den quirligen New Yorker abzuschütteln, der ihn vielmehr in die Knie zu zwingen scheint.

Mike Garland: „Na, das ist schon mehr Dampf drin beim Maschinengewehr.“

Vincent Craven: „Tja, es ist unbestreitbar, dass er wirkungsvoll auftritt … wenngleich Antonio bereits gegenzuhalten scheint.“

Wenn auch noch leicht wankend steht der Halbbrasilianer wieder, versucht anzukämpfen. Stone seinerseits zieht den Move fester, ruckelt gleichzeitig und versucht auf diese Weise, Antonio in ihre Ecke für einen Wechsel zu ziehen …
… doch der macht genau das Gegenteil und taumelt in die eigene Teamecke. Draven LaVey ist bereits in Schlagdistanz – da gibt Stone den Move frei, drückt sich zu einem Rückwärtssalto weg und Maldicao zeitgleich gegen Turnbuckle und dessen Teampartner. Dort erfolgt ebenso der Wechsel wie bei den Partners.

Cardigan wetzt übers Seil, setzt die erste Clothesline gegen den wegdivenden LaVey noch ins Leere, trifft aber anschließend mit einem satten European Uppercut. Ein Overhead Hiptoss hinterher und nun folgt seine Serie: nämlich eine von Running Clotheslines, die auf den Demonclown einprasselt…

CRUCIFIX!!!


Die Vierte wird dem Wirbelsturm zum Verhängnis, da Draven einhakt und sich auf die Schultern wirbelt …
… und dort gehalten wird, denn es gelingt ihm nicht, Trent auf den Boden zu ziehen. Vielmehr nutzt der Wettermann diese Stielvorlage zu seinem Trademark genannt Samoan Drop und bereitet eine Double Team Aktion mit Stone vor. LaVey bleibt dies nicht verborgen: er ruckelt sich frei und drückt Cardigan in dessen Ecke. Matt steht aber bereits auf dem Turnbuckle – und springt rechtzeitig aus dem Weg, während er sich gleichzeitig eintagt,

SUNSETFLIP!!!


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…………………………..zw………………………..

… LaVey kickt aus und rollt gleichzeitig Machinegun auf,


…………………………….1………………………………

…………………………..zw………………………..

KICK OUT!!!

Mike Garland: „Irgendwie scheint es mir, dass die zwei heute matchentscheidend sein könnten.“

Vincent Craven: „Gut möglich, so wie sie aufdrehen.“

Schwer atmend hocken beide noch am Boden – als Matt urplötzlich auf die Arme gestützt mit einem Capoiera Kick um sich wirbelt. Aber auch Draven bleibt auf zack und taucht mit mehreren Rückwärtssaltos aus der Schusslinie. Schon federt er wieder ins Seil, fährt das Knie wie zu einem Shining Wizard an den Hinterkopf des noch sitzenden Stone aus …
… aber der weicht geschickt aus und schickt Draven mit einem Front Faceslam auf die Bretter. Matt bleibt am Drücker, hält LaVey an der Hüfte gegriffen und wankt mit ihm für einen Wechsel in ihre Ecke. Cardigan macht sich bereit,

RELEASED GERMAN SUPLEX / LEGDROP BULLDOG!!!

 

Trent setzt das Cover an und Swanson ist da,


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…………………………….2………………………………

….

……………dr……


… im praktisch letzten Moment macht Maldicao den Save für seinen Kollegen, begibt sich aber umgehend wieder in seine Ecke.

Mike Garland: „Das war‘s anscheinend mit dem fairen Matchverlauf zwischen den vier. Lasst das Blut bei Antonio noch ein wenig mehr kochen und es kracht.“

Vincent Craven: „Er wollte halt seinem Kollegen helfen, ist doch vollkommen verständlich.“

Mike Garland: „Der sowieso ausgekickt hätte – nicht gerade förderlich für beider Laune am heutigen Tag.“

Cardigan macht nahtlos weiter, wo er aufgehört hat. Wieder prasseln Schläge auf den Dämonenclown ein, dann ein Whip In. Aber nun reversalt LaVey die Aktion - mit dem Ergebnis, dass er Cardigan nicht vom Fleck bekommt und der stehenbleibt. Und wenn der Berg nicht zum Propheten kommt…

STEP-UP ENZUIGIRI!!!


Draven trifft krachend, schwingt in die Seile und visiert den taumelnden Wirbelsturm an…

TILT-A-WHIRL-SLAM!!!


Trent kontert ebenfalls ansatzlos, setzt noch einen Legdrop drauf und zieht LaVey dann in ihre Ecke. Und das nicht irgendwie: Draven wird im Electric Chair Drop – Ansatz auf die Schultern befördert. So läuft er auf Stone zu … der plötzlich große Augen macht,

SMILESTOPPER!!!!


Auch der Reverse Frankensteiner sitzt perfekt und schickt den Wettermann krachend zu Boden. Aber auch der PCWA-Style Madhatter scheint unglücklich aufgekommen zu sein. Beide liegen angeschlagen da und rappeln sich von den feiernden Fans frenetisch angefeuert langsam wieder auf. Und Cardigan steht als Erster wieder. Und nimmt Maß,

CLOTHESLINE!!!

BACKFLIP KICK!!!!


LaVey kontert sensationell mit seinem akrobatischen Kabinettstückchen. Und er setzt noch einen drauf mit per Double Foot Stomp, bevor er nach vorn hechtet und endlich den Hot Tag mit Maldicao schafft. Und Samba-Dampfmaschine nimmt umgehend Fahrt auf,

SOCCER KICK!!! 


Cardigan dreht sich an den Rippen getroffen um die eigene Achse – und hat noch nicht mal Zeit groß durchzukeuchen. Schon wird er von Antonio hoch- und nach Whip In ausgehoben. Auch der Sidewalk Slam findet sein Ziel und zehrt die Durchhaltekräfte des Tempest ordentlich auf. Doch er schafft er schafft den Kick Out zum Nearfall.
Auch, weil die Zuschauer dem Wettermann hörbar beistehen und ihn anfeuern – wie auch den Deutschbrasilianer, welcher seinen Ankündigungen Taten folgen lässt. In dem Fall mit einem gewaltigen Running Splash, nach welchem er den Wettermann umgehend per Military Press in die Luft stemmt. Er geht ein paar Schritte mit ihm. Dann…

GUTBUSTER!!!


Wieder wird Trent körperseits hart getroffen. Das Cover … bleibt aber aus. Stattdessen visiert er seinen Teampartner an.

Mike Garland: „Warum covert der denn nicht und macht den Sack zu? Cardigan ist heute das schwache Glied.“

Vincent Craven: „Weil er, wie du siehst, ganz auf Teamwork setzt.“

Mike Garland: „Wenn das mal nicht ein Fehler ist.“

Der Demonclown wird eingewechselt, springt über das Seil direkt auf Antonios Schulter und wird von diesem nach kurzer Kniebeuge wie zur Powerbomb explosionsartig in die Luft geworfen,

ASSISTED MOONSAULT!!!

… auf die angezogenen Knie des Tempest!!! Die Pops schallen durch die Arena, während LaVey sich getroffen am Boden rollt. Der Deutschbrasilianer will sich trotz Rauswechslung aber nicht so leicht geschlagen geben. Ein satter Schwinger…

SAMOAN DROP!!!!


Der Tempest lädt Maldicao auf und donnert ihn auf die Matten. Aber das hat Kraft gekostet. Kraft, die ihm jetzt auf dem Weg zu Stone scheinbar fehlt. Langsam robbt er von den Fans angefeuert zu ihm – wie auch LaVey, nachdem Antonio sich zurück auf den Apron gerollt hat. Von den Anfeuerungen gepeitscht kraucht Cardigan langsam auf den lauernden Matt Stone, während Draven LaVey fast da ist, allerdings darauf warten muss, dass Antonio wieder steht. Schließlich der Wechsel mit ihm – genau in dem Moment, als dies auch Cardigan mit einem Schlusssprung gelingt.
Stone hüft sofort auf den Turnbuckle,

MISSILE DROPKICK!!!


Und obwohl der Move direkt sitzt, strauchelt der Deutschbrasilianer wiederum bloß. Machinegun nimmt daher Anlauf und schickt einen Kneeling Jawbreaker hinterher. Dieser donnert den Hünen nochmals nach hinten und so übers Seil, dass dieser sich auf dem Apron gelandet darin verfängt.
Doch statt einen draufzusetzen … tagt sich Draven LaVey auf einmal wieder ein.

Mike Garland: „Häh?! Was wird das den jetzt?“

Vincent Craven: „Sieht mir schwer nach Challenge aus. Scheinbar will LaVey es wissen und fordert Stone zum Tänzchen.“

Mike Garland: „Duell der Highflyer?! Haben die sich dafür nicht den falschen Ort und die falsche Zeit ausgesucht?“

Vincent Craven: „Hats doch gesagt, dass sie matchentscheidend sein können. Vielleicht hast du mal recht.“

Mike Garland: „Ich hab immer..“

Vincent Craven: „Und schon geht’s los.“

Aber das scheint die zwei luftaffinen Techniker scheinbar wenig zu interessieren. Zum persönlichen Gaudi sowie dem der Fans beginnen die beiden, sich mit Standing Saltos und Flickflacks gegenseitig hinsichtlich der akrobatischen Fähigkeiten herauszufordern.

Mike Garland: „Vielleicht sollte mal jemand Draven sagen, dass wir hier nicht im Zirkus sind…“

Schließlich ein nonverbales Verständigen, dann spurten beide los…

SPRINGBOARD SHOOTINGSTAR PRESS!!!


Und das von beiden jeweils simultan in Perfektion dargeboten, was lautstarken Jubel aus dem Fan-Meer hervorruft. Wer in dieser Gunst bzw. diesem indirekten Contest nun die Oberhand behält … wird letztlich nicht aufgelöst, da Stone umgehend bei LaVey einhakt, um ihn herumwirbelt und einzurollen versucht. Der Demonclown kann aber Paroli bieten, so dass sich in den folgenden Augenblicken Inside Cradles, Einroller und sonstige raffinierte Pin-Varianten sich abwechseln.
Schließlich aber gelingt es dem Ring-Rebell, Draven mit einem La Magistral einzuschnüren. Swanson slidet heran,

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….

TAG MADE!!!

Das Cover fand so dicht an der gegnerischen Wechselecke statt, dass Maldicao sich langmachen und rechtzeitig mit dem LaVey wechseln konnte. Folglich stürmt Antonio hinein, senst Stone zunächst per Big Boot um … und verschnürt ihm Arme und Beine. Der Halbbrasilianer scheint den Sack zu machen zu wollen,

PACIFICADOR!!!!


… aber Matt wehrt sich nach Leibeskräften gegen den Pumphandle Samoan Drop, probiert auf den Schultern liegend mit einem chokenden Aufgabegriff. Doch der bringt Tony nur leicht zum Wanken, verhindert den Impact aber nicht.


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….

……………………..drei………….


Mike Garland: „Ja! Das war’s! Sieg für die Neulinge. Hab’s doch gewusst, dass..“

Vincent Craven: „Nix da, mein Freund. Der Referee zeigt deutlich nur Nearfall an. Da war noch das Bein unter dem Seil.“

Mike Garland: „Was?! … auch noch mehr Glück als Verstand.“

Vincent Craven: „Tja, manchmal gehört das auch dazu.“

Mike Garland: „Und Antonio kann’s nicht fassen – wie ich.“

Der Hünen schraubt fast die Augen heraus, da er nicht glauben kann, dass das Cover nicht durchging. So entgeht ihm beinahe, dass Matt sich millimeterweise in seine Wechselecke robbt, bevor Maldicao es bemerkt und eingreifen kann. So gelingt Stone der Wechsel …
… allerdings nur für die Partners ersichtlich. Der Rignrichter scheint das nicht bemerkt zu haben, denn er schickt den lamentierenden Trent Cardigan wieder nach draußen, welcher sich ärgerlich aber fügt. So kommt Maldicao zu einer zweiten Siegchance. Und dies neuerlich als Teammove, denn Draven erklimmt bereits wieder den Turnbuckle. Gleichzeitig arretiert Antonio Matts Kopf zwischen den Beinen – und hebt ihn schließlich aus, als LaVey abspringt,

POWERBOMB / CLOWNBUSTER – KOMBI!!!


… und dieses Mal scheint es keine Gegenwehr zu geben – zumindest auf den ersten Blick. Denn Machinegun schnürt seine Beine derart fest um Maldicaos Hals, dass dieser ihn nicht werfen kann und der Schwung von Dravens Blockbuster faktisch selbigen trifft und er leicht gebremst selbst hart auf die Matte schnellt. Antonio und Matt drehen sich derweil durch den Schwung des Moves bedingt wie zu einer Headscissors um die eigene Achse. Allerdings gelingt es dem Ring-Rebell nicht, Tony zu fällen – letzterem dagegen schon, Matt schließlich loszuwerden und von sich zu werfen. Stone kracht in den Ring zurück – und dies in Reichweite seiner Ecke. Ein Hechtsprung … diesmal geht der Hot Tag durch.

Und das bevor der intervenierende heranstürmende Deutschbrasilianer noch eingreifen kann. Dafür rennt er in Cardigans Launching Clothesline, welche den Hünen diesmal fällt. Und er lässt noch zwei Running – Varianten folgen, bevor er Tony per High Knee in den Rücken springt. Antonio geht ins Hohlkreuz und Trent packt zu,

HARD RAIN!!!


Das Cover,

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….

KICK OUT!!!

Vincent Craven: „Und so schnell wendet sich das Blatt!“

Mike Garland: „Abwarten. Danach sah es auch beim PPV aus und dann haben sie es noch vergeigt.“

Vincent Craven: „Einmal ist keinmal, lieber Mike. Das wissen auch die Partners und werden gewarnt sein.“

Mike Garland: „Hoffen wir es für sie.“

Nach einem weiteren Legdrop sowie einem Kick gegen Draven bugsiert Cardigan Maldicao in ihre Ecke, klammert dessen Kopf und schickt Stone ins Rennen. Der wiederum steigt aufs Toprope – und die Reaktionen der Fans kochen noch einmal hoch, als Trent Antonio mit gewaltiger Kraftanstrengung aushebt,

VERTICAL SUPLEX / MOONSAULT – KOMBI!!!


Laute Skandierungen schallen angesichts der Aktion, nach der Stone gleich covernd auf Maldicao liegenbleibt … während Draven LaVey in seiner Ecke bereits das Unheil kommen sieht – und handelt.
Swanson ist zum Cover da,

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… LaVey klettert rasch auf den Turnbuckle …

 

…………………………….2………………………………


….


SWEET DREAMS!!!


Der Demonclown kommt mit seinem Finisher angeflogen und trifft …

… den liegenden Maldicao, da Machinegun rechtzeitig aus dem Weg rollt. Draven ist über das Friendly Fire derart perplex, dass Matt ihn per Thrust Kick über das Seil schicken kann.
Und er fackelt weiterhin nicht lange: Cardigan wird eingewechselt und greift sich den Deutschbrasilianer umgehend an den Beinen. Wird er es schaffen, ihn auch per Catapult hochzuhieven?
Die Antwort folgt postwendend, als er sich fallenlässt, Antonio nach vorne fliegt und Matts Bein heranfliegt,

STORMY GOODBEY!!!!


Volltreffer im maskierten Gesicht Antonios, der in andere Richtung zurückklatscht und von Cardigan per Jackknife Hold aufgerollt wird.


………………………………………………………..1…………………………………………………………

………………………………………………………2…………………………………………………………….

….

… Draven zieht sich an der Ringschürze hoch. Aber …………


…………………………………………………………3!!!!..........................................................


 

#ding#ding#ding#



Orkanartiger Jubel brandet durch die Hartwall Arena, als die Entscheidung fällt und zum Ausdruck dessen Cardigans Theme – „Chasing the sky“ – aus den Boxen dröhnt. Der rollt sich umgehend und erschöpft von Antonio … und empfängt die High Five seines Teamkollegen.

Jane Nelson: "Ladies and Gentlemen ………….. die Sieger dieses Matches ………………………………………………….. DIE PARTNERS ………… IIIIIIIIIN ………….. CRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIME!!!”

Mike Garland: „Nun gut, gewonnen. In einem Match, das bis zuletzt auf Messers Schneide stand.“

Vincent Craven: „Ja, ich denke auch, dass Maldicao & LaVey eine ordentliche Visitenkarten gegen die früheren Champs abgegeben haben.“

Mike Garland: „Nur dass es nicht gereicht hat.“

Vincent Craven: „Ja … das sieht man ihnen deutlich an.“

Jeweils in einer Ecke stehend und sichtlich abgekämpft lassen sich die Ex-Champs noch einmal feiern …
… während im Hintergrund Maldicao mit ungläubiger Miene am Boden kniet und die Niederlage scheinbar erst einmal verdauen muss. Zeitgleich steigt auch Draven LaVey in den Ring – mit dem gleichen Gesichtsausdruck. Aber weniger angesichts des Finishes, denn scheinbar mehr dem, was zuvor geschehen ist. Und so blicken sich die beiden Wrestler recht missmutig und abschätzend an, ohne etwas zu sagen.
Derweil sind die Partners in Crime vom Turnbuckle geklettert – und sehen sich nun ihren Gegnern und eigentlich Kameraden gegenüber.

Mike Garland: „Na, jetzt bin ich mal gespannt. Entlädt sich der Frust oder nicht?“

Vincent Craven: „Antonio Maldicao ist ein Sports- und Ehrenmann. Auch eine Niederlage wird ihm da nichts anhaben.“

Mike Garland: „Na, es war nicht gerade ein schöner Abend für beide. Und denk mal an das, was er über Wichtenhausen gesagt hat.“

Vincent Craven: „Tja, ist auch wieder wahr.“

Wechselnde Blicke zwischen allen Vier, während die Musik noch läuft und die Fans allen Vieren zujubeln und hörbar applaudieren. Antonio, dem der Frust sichtlich in den Knochen sitzt, scheint zu überlegen …
… aber dann schüttelt er den Kopf, streckt wie anfangs die Buddy Fist aus – welche von den anderen gegengebumpt wird. Dann aber fallen sich alle vier wechselnd und handshakend in die Arme, was von den Fans noch eine Spur lauter honoriert wird.

Vincent Craven: „Na, siehst du. Die Bande der Freundschaft ist eben doch stärker.“

Mike Garland: „Is' mir schlecht …“

Mit den langsam die Rampe hinaufschleichenden Besiegten geht die Blende über zu den nächsten Gewinnern der Possession Awards…


------------------ PCWA ------------------

Possession Awards 2019-2021

Most Hated
Marc Poe (71%)

Kevin Smash (50%), Lara Lee (42%)

Fan Favorite
Mad Dog (79%)

James Godd(50%), Shadow (33%)

Best Title Reign
Marc Poe as Undisputed Gerasy Champion (50%)

James Godd as Undisputed Gerasy Champion (25%)


------------------ PCWA ------------------

… die minimale Unterbrechung der Awards war nur einen gefühlten Wimpernschlag lang. Noch sind die Partners in Crime im Ring zu sehen. Man sieht deutlich, wie ihnen das Match in den Knochen steckt, wenngleich ihr PPV-Kampf unlängst noch ein vergleichsweise anderes Kaliber war. Dass ihnen mehr als nur…

 

 

Das Theme schneidet scharf in die auslaufenden Klänge der PiC – Music … und auch selbige sind nun hellhörig und aufmerksam. Der Blick geht zur Stage …

… denn man vernimmt das Theme der neuen Cotatores Trophy Halter, The Downfall!
Jimmy Maxx betritt als erstes die Bühne, ganz in schwarz gekleidet mit dem Gürtel über seiner Schulter. Mit einem schnellen Schritt geht er die Rampe herunter, sein Gesicht eiskalt und fast emotionslos. Sein Blick knallhart auf die Partners in Crime fokussiert. Hinter ihm folgt sein Partner, immer noch im Ringgear. Allerdings hat er sich ein "The Downfall" T-Shirt übergeworfen und den Gürtel um die Hüften geschnallt.

Jimmy nimmt sich ein Mikrofon von der Ringcrew und geht die Treppe rauf. Mit Schwung steigt er zwischen den Seilen hindurch, seinen Gürtel immer noch auf der Schulter. Mit direktem Schritt geht er auf die Partners zu und stellt sich vor diese, während Stem gefühlt zeitversetzt das Gleiche vollführt.
Ein wenig lässt er die verständlichen Unmutsbekundungen der Fans wirken, dann setzt er an.

Jimmy Maxxx: "Erstmal.... Gratulation zu einem verdammt starken Match hier heute Abend...."

Er geht etwas auf und ab, denkt nach und reibt sich das Kinn bevor er das Mikrofon wieder an seinen Mund setzt.

Jimmy Maxxx: "Wisst ihr, es wurde viel gesagt und gelabert vor unserem Match beim Rumble. Wir haben euch dumme Sprüche um die Ohren gehauen, ihr habt uns dumme Antworten gegeben. Beleidigungen ausgetauscht und viel Krach gemacht. Und am Ende des Tages stehen Stem und ich zwar als neue Cotatores Trophy Halter hier vor euch in diesem Ring, aber..."

Ein kurzer Blick zu Matt, dann einer zu Trent.

Jimmy Maxxx: "... auch wenn ich euch beide immer noch nicht leiden kann, habt ihr beim Rumble uns jedes bisschen abverlangt und bewiesen, dass ihr nicht einfach nur so aus Spaß und Zufall die Champions wart. Und es war mir schlussendlich ein Vergnügen mit den WRESTLERN Matt und Trent im Ring gestanden und uns gegenseitig die Scheiße aus dem Leib geprügelt zu haben..."

Dann hält er die Hand zum Handschlag nach vorn. Wilson tut es ihm gleich und heftet seine Augen auf die Machinegun.

Stem: "Was Jimmy sagt... also schlag ein, Matt."

… und der ungläubige Blick der Ex-Champs wird noch eine Spur zweifelhafter. Cardigan sucht den Augenkontakt des Kollegen – ein kurzes nonverbales Abstimmen. Schließlich zucken die Schultern … und zum anerkennenden Raunen und vereinzelten Klatschen schlägt der Tempest ein. ABER … mit der Mutter der Porzellankiste, denn beim Handshake bleibt Matt in Erwartungs- und Kampfstellung eines möglichen Hinterhalts.
Machinegun bekommt schließlich ein Mikrofon zugeworfen, während Wilson noch wartet.

Stem: "Du musst mir nicht die Hand brechen."

Matt wippt zynisch grinsend mit den Brauen, bevor auch er den Handschlag tätigt - diesmal von Cardigan achtsam flankiert.

Stone: "Keine Sorge, Princess. Is in deinem Fall nix, was man nich mit Pritt-Stift oder Holzleim wieder hinbekommt."

Der Wirbelsturm ... räuspert sich einmal. Dann tritt er nach hinten, lässt sich schließlich auch noch ein Mikro geben und kratzt sich kurz am Mundwinkel. So als überlege er, was zu sagen wäre.

Cardigan: „Jimmy … Stem … diese Worte ehren sowohl uns als auch euch. Ihr habt verdammt recht: das war eine Schlacht voll Blut, Schweiß und Stahl, auf die wir alle stolz sein können…“

Der kurze Blick ins Publikum genügt, um ein paar Reaktionen zu ziehen. Und doch bleibt der skeptische Gesichtsausdruck - auch, als er an den zustimmend nickenden Stone abgibt.

Stone: „Kann mich den Worten meines Partners nur anschließen: wir haben nie behauptet, dass die Cotatores ein Spiel für vier Personen ist, an dessen Ende die Partners in Crime siegreich bleiben. Für’n guten Kampf sind wir immer zu haben.“

Ein wippender Finger wie weiland Smash. Das heißt, dass dies noch nicht alles ist.

Stone: „Nichtsdestotrotz ändert das nichts an der Tatsache, dass auch wir euch lieber gehen als kommen sehen …“

Die Augen heften sich kurz an Wilson.

Stone: „… den einen eher, den anderen später …“

Wilson hebt eine Augenbraue, lässt die Aussage aber unkommentiert im Raum stehen. Trent nutzt die Wortlospause, um ein wenig näher an Jimmy heranzutreten.

Cardigan: „… seht ihr, Jungs: die Antipathie wird bleiben, davon gehe ich fest aus. Wenn es denn der Kampf und die Direktheit sind, welche uns halbwegs einen, dann sollten wir es dabei belassen. Nicht mehr und nicht weniger. Und aus diesem Grund kann ich, glaube ich, die Karten auf den Tisch packen, wenn ich sage …“

Ein leichten Klopfen mittels gebeugtem Zeigefinger auf Maxxx Belt, der dies gewähren lässt.

Cardigan: „… tragt sie mit Stolz - denn wir werden alles daran setzen, um sie uns wieder zurückzuholen.“

Der Berliner blickt mit einem selbstbewussten Ausdruck in das Gesicht der Partners.

Jimmy Maxxx: "Und seht ihr: genau das ist es, was gerade ich von Anfang an wollte. Das ist es, was ich je wollte, seitdem ich mich entschieden hatte, bei der PCWA meinen weiteren Weg zu gehen. Alles, was ich wollte, waren andere Wrestler, die mich ernst nehmen. Die zu mir kommen und sagen: 'Jimmy, ich will einen verdammten Fight mit dir! Ich will mit dir in den Ring steigen und beweisen, wer der Härtere von uns ist!' ..."

Dann blickt er in eine der Kameras.

Jimmy Maxxx: "Doch was bekam ich von Miss Vark? Und dem PCWA Locker Room bisher? Frauen mit Minderwertigkeitskomplexen, die mich Backstage attackieren, weil sie mich im Ring nie schlagen konnten oder Loser wie Ronin, die nicht mal wussten, was wirklich ein Tag Team Partner zu sein hat. Von Show zu Show zog ich mit leeren Händen und es gab niemanden, der es auch nur ansatzweise wagte, mich herauszufordern."

Er dreht sich wieder zu Trent und Matt.

Jimmy Maxxx: "Wisst ihr, Partners in Crime, es ist nicht eure In Ring Performance, die ich nicht leiden kann. Die habt ihr beim Rumble gegen uns bewiesen. Mein Problem mit euch oder eher gesagt unser Problem mit der PCWA ist, das wir Kerle wie euch sehen mit euren blöden Spielchen und Showeinlagen backstage. Wie dem veganen Esswettbewerb oder eurem 'Wer kann sich mit mehr Öl vor dem Spiegel im Fitness Studio präsentieren.' Und dann schauen Leute wie ihr oder andere auf Typen wie Stem und mich und behandeln uns wie die Freaks...."

Erst ein kurzer Blick auf Trent, dann eine kleine Drehung zu Matt. Sein Ausdruck bleibt ernst, seine Körperhaltung angespannt.

Jimmy Maxxx: "Versteht mich da nicht falsch, Partners, ihr seid ihr. Das hier..."

Er deutet mit der Hand auf die Beiden.

Jimmy Maxxx: "... ist euer Leben. Authentisch und ohne Schauspiel ist das, wie ihr euch ausdrücken wollt. Euer Leben leben wollt. Das respektiere ich, auch wenn es mir nicht gefällt. Aber nur, weil wir uns nicht in dem selben Umfeld bewegen wie ihr oder andere der PCWA, warum macht uns das automatisch zu Freaks? Zu Spinnern? Nur weil wir uns anders ausdrücken als ihr? Weil wir unser Leben anders leben als ihr? Anders denken als ihr?"

Dann dreht er sich zu Stem seinem Partner.

Jimmy Maxxx: "Der "Downfall" der PCWA, den wir kommen sehen und herbeiführen wollen, ist der dieser Scheinheiligkeit. Ein Ende der übertriebenen Showdarstellung und der falschen Tatsachen. Freiheit für die, die nicht so viel Glück im Leben hatten wie manche hier. Stem ist ein einfacher Kerl mit einem starken Willen und Herz, der sich seinen Weg durchs Leben mit einer moderaten Erwartungshaltung schlägt. Und ich ein Berliner Junge, der von der Straße mit normalen Problemen und etwas mentalen Schwierigkeiten einfach nur ein wenig Glück im Leben sucht und akzeptiert werden will.  Wir wollen den Tod der übertriebenen Showdarstellung der PCWA, wieder zurück zur In Ring Performance. Solcher wie die der PIC und Downfall beim Rumble."

Wilson mit zustimmendem Nicken.

Stem: "Kein Kaviar beim Catering oder übertrieben ausgestattete Lockerrooms. Es zählt nur der Ring, in dem wir gerade stehen. Dort werden die Kämpfe ausgetragen, nicht an Schreibtischen."

Der Berliner schaut wieder zu den Partners in Crime.

Jimmy Maxxx: "Und darum, Trent und Matt, egal ob heute, nächste Woche oder in einem Monat. Wann auch immer Miss Jona Vark euch als unseren nächsten Stolperstein in ihrem Bestreben, uns selbst zum Fallen zu bringen, in den Weg legt: wir werden bereit sein. Aber bis dahin ... warum sorgen wir nicht einfach selbst für etwas Action? Was sagt ihr: bei der kommenden Vendetta der PCWA in Singles Matches die PIC gegen Downfall. Jeweils einer von uns gegen einen des anderen Teams. Ohne Tricks und ohne Betrug. One on One!"

Barry nickt.

Stem: "Sofern uns Jona Vark nicht wieder irgendwelche Knüppel zwischen die Beine wirft."

Dann zwinkert der Mann aus Roanoke Matt Stone zu.

Stem: "Wie sieht es aus, Machinegun...? "

Der Ring-Rebell steckt kurz seinen Zeigefinger befeuchtend in den Mund, um ihn dann nach oben zu halten.

Stone: „Bei dir vermutlich nach geschlossener Wolkendecke, die demnächst aufklart. Vorsicht vor Blitzschlag.“

Das Faustknacken Barrys ist kurz zu hören, doch schon hebt Matt beschwichtigend die Hand … bevor er sie nach dem Einhalt-Gebet auf die The Downfall richtet.
Auch er muss einen Schritt wagen.

Stone: „Zunächst mal, Jimbo … ihr bezeichnet EUCH als Freaks?“

Ein ungläubig wirkender Gesichtsausdruck beim Maschinengewehr.

Stone: „Ich sage dir normalerweise sonst gern, wo du im Grunde deine Zunge nebst Kopf hinstecken kannst, aber in dem Fall … wir hängen, ohne ihm jetzt zu nahe treten zu wollen, mit einem Gothic Golem Marke Fan Favorite herum, der gerade den Rumble gewonnen hat.  Zwei unserer ersten Gegner jemals als Tag Team … waren eine optische wie charakterliche Wiedergeburt des weißen Hais, der beim Waschen eingelaufen war, und sein hünenhafter Kumpel, der sich für nen Luzifer für Arme hielt …“

Ein kurzer Moment mit einem verschmitzten Lächeln.

Stone: „… oder wenn euch das bekannter ist: diese zwei Bullshit labernden Schaufensterpuppen aus der XAW, die glauben Modellathleten zu sein. Muskelbepackte Kleiderschränke, während sie tatsächlich nur Lamellen am Schlitz, Wurmbefall und’n Brett vor’m Kopf haben. DAS … nenn ich freaky! Ihr als Reinkarnation von Master Blaster kommt da echt besser weg.“

Die neuen Titelträger blicken sich mit einem mürrischen Gesichtsausdruck ob des zweifelhaften Kommentars an.
Der Tempest, seufzend an der Nase reibend, legt Matt die Hand auf die Schulter und setzt fort.

Cardigan: „Ich glaube … was mein geschätzter Volksgenosse eigentlich damit sagen wollte: das, was du, Jimmy, was ihr hier heute gesagt habt, war authentischer und greifbarer als alles, was bisher von euch rüberkam. Und damit für uns glaubhaft. Auf der anderen Seite: die PCWA ist halt ein Querschnitt. Manchmal eher der Bandbreite der Unterhaltung als der Gesellschaft, aber es is einer. Und der muss euch nicht gefallen, uns in Teilen ebenso wenig. Aber er ist nun mal da. Akzeptiert das, nehmt es hin, whatever. Auch Vark. Ich kann nicht für alle sprechen, aber was Badger und mich angeht: authentisch sind wir im Ring immer. Hart und zielstrebig auch. Unabhängig davon, wie wir uns sonst in euren Augen geben. Also könnt ihr das als ungesagtes Versprechen hinnehmen, sollten wir uns wieder zwischen den Seilen begegnen…“

Das Nicken wird vom New Yorker erwidert.

Stone: „Und ihr könnt Gift drauf nehmen, dass wir uns wieder begegnen werden. Ich mein … andere beharren auf ihrer Rematch-Klausel. Könnten wir, ja …“

Auf der Unterlippe kauend schielt er zu Trent, dann wieder auf das Duo.

Stone: „… und ich denk mal: werden wir auch. Denn das wird zwei uns wohlbekannte Flachpfeifen noch eine Spur mehr ärgern - seht ihr, das kann manchmal den Ausschlag geben. Was natürlich keineswegs irgendwelchen Verbrüderungs-Quatsch nach sich zieht. Dafür stehen wir immer noch auf zu verschiedenen Positionen. Aber verglichen mit den Großmäulern von Ring Assassins … seid ihr die aktuell angenehmeren Gegner. Die, gegen die wir liebend gern erneut antreten werden und wollen …“

Matt spannt noch einmal die Muskeln bewusst an, als er sich Barry zudreht. Ein zur Hallendecke gerichteter Finger.

Stone: „… aber Gnade euch der da oben, solltet ihr das ausnutzen. Dann stoßt ihr die Tore der Hölle auf. Und ich mach sogar Freund Wilson hier höchstpersönlich einen Kopf kürzer, dass er freier atmen kann.“

Wilson ballt die Fäuste, doch Maxxx schüttelt unmerklich den Kopf. Scheinbar ungerührt setzt Cardigan nach einem Durchatmer neuerlich an.

Cardigan: „… womit wir bei der nächsten Herausforderung wären. Und da wir denen grundsätzlich nie aus dem Weg gehen …“

Er lässt seine Augen wechselnd auf den anderen drei ruhen.

Cardigan: „Single Duells? Hatten wir das nicht schon? Auf jeden Fall. Und auch da schlug das Pendel in der Vergangenheit nicht gerade zu unseren Gunsten aus. So wie in unserem Match beim Rumble … so wie gegen die String Assassins … schon schwierig, sich Fighting Champions zu nennen, wenn einem so wenig gelingt. Zumindest bislang. Nun gut, Rumble und heutiger Abend waren kleine Ausrufezeichen, was das angeht. Und wir werden weitere folgen lassen. Wir wären nicht die Partners in Crime, wenn wir nicht nur unseren Fans das Beste von uns servieren würden, sondern auch unseren Gegnern.“

Hörbarer Jubel aus dem Publikum, aber der Wirbelsturm bleibt fokussiert. Er scheint sich Machinegun und Stem zuzuwenden.

Cardigan: „Ich weiß, wie gern ihr zwei darauf brennt, es ein weiteres Mal im Squared Circle miteinander aufzunehmen. Das tun wir glaube ich alle vier, in welcher Konstellation auch immer - aber was würde es uns bringen? Nur ein weiteres Gentlemen Agreement für eine Rumble-Neuauflage, bei dem andere Teams stichhaltigere Argumente auf den Tisch packen würden. Kann das Rumgenöle schon förmlich wieder hören ...“

Wilson lacht auf.

Stem: "Als ob du nicht um einen Spruch verlegen wärst, Stone."

Süffisantes Grinsen des Ring-Rebells. Sein Partner aber blickt nun Jimmy an.

Cardigan: „Wenn das hier so laufen soll, wie wir uns das vorstellen … mit dem Titlepic, mit Matches, mit der Einstellung - dann muss es auch so ablaufen, dass dort kein anderer uns reingrätschen kann. Und deswegen…“

Er beugt den Kopf zu Matt, flüstert ihm etwas ins Ohr. Stone zieht erst die Brauen kraus … aber nach einem kurzen Moment des Nachdenkens nickt er seufzend. Der Wirbelsturm ebenfalls.
Damit geht Trent auf Maxxx zu.

Cardigan: „… appellier ich an dich, Jimmy. Wir beide waren hochdekorierte Champs anderer Ligen. Haben uns viel Prestige angearbeitet und mussten doch hier wieder faktisch unten anfangen. In deinem Fall hat das schon mal erfolgreich geklappt - ich muss meine Bilanz noch ein wenig aufpolieren. Speziell gegen dich. Quest-Viertelfinale verloren, entscheidenden Pin beim Rumble kassiert … kann schwerlich für Matt sprechen, aber ich kann nicht guten Gewissens in so eine Situation treten, ohne dass da was zwischen uns steht. Daher das: du und ich, bei der kommenden Vendetta! Wenn ich es schaffe dich zu besiegen, dann steht unser Rematch.“

Die Ankündigung zieht einige Pops und The Downfall scheinen zumindest auch zufrieden. Aber Trent ist offenbar noch nicht fertig.

Cardigan: „Und damit wir das ein wenig interessanter gestalten, spielen wir den Ball vom Rumble zurück: wir sind auf euch zugegangen, als wir trotz Würstchen & Bier - Sieg uns auf No Holds barred eingelassen haben. Jetzt seid ihr dran, uns Vertrauen zu schenken: ihr legt fest, in welcher Matchzeit ich Jimmy schultern muss. Und das werde ich ... sorry. Dann hören Geseier und Einspruch hoffentlich auf und wir haben ein weiteres Kapitel Hard Knox zwischen uns vier. Also?! Was sagt ihr?“

Einen kurzen Moment starren sich die vier Männer nur an. Blickkontakt zwischen The Downfall... ein beidseitiges, fast unbemerktes Nicken. Dann fixiert Barry die Partners in Crime.

Stem: "Wir werden euch unsere Entscheidung wissen lassen."

Dann werden die Mikrofone fallen gelassen und erneut erklingt das Theme von The Downfall... welche nun den Ring verlassen und sich in Richtung des Entrances aufmachen.
Von den Klängen der Musik der neuen Titelträger umrahmt fangen die Kameras die letzten Bilder ein: die der Partners in Crime ... wie sie mit abwägender Mimik The Downfall beim Ausmarsch nachblicken und sich auszutauschen scheinen …

Mike Garland: "Trent Cardigan gegen Jimmy Maxxx bei Vendetta 157? Mit einem festgelegten Zeitlimit?"

Vincent Craven: "Korrekt. Und wenn Trent siegt, heißt es The Downfall vs. die Partners... erneut um die Cotatores Trophy! The Downfall haben aber noch nicht eingewilligt."

Mike Garland: "Ach, das ist doch nur noch Makulatur. Die brennen doch förmlich darauf, sich nochmal das Fell zu gerben."

Vincent Craven: "Auf jeden Fall scheinen The Downfall ehrlichen Respekt gegenüber den Partners zu haben. Das kann nicht jeder von sich in der PCWA sagen."

Mike Garland: "Für mich eine Finte. Mehr nicht."

Vincent Craven: "Man kann über Jimmy Maxxx vieles sagen, aber nicht, dass er seine Meinung zurück hält. Auch ist Wilson nicht als Lügner bekannt."

Mike Garland: "Sag, was du willst, aber ich finde das klebrig."

Vincent Craven: "Dann wisch dir die Finger an deinem Hemd ab. Wir machen derweil mit einem guten Bekannten der Partners weiter."


------------------ PCWA ------------------

Flashback - cWc Exile 4 (30.09.2007)

Mad Dog: "Du hast es selbst getan."

Die Spritze Heroin steckt in Arrows Arm. Und dieser steckt in seinen... Mad Dog starrt durch die schwarzweiße Maske hindruch auf den Mann, der ihn zu dieser Tat getrieben hat. Mit all seinen grundlosen Attacken, all seinem Verfolgen und seinem Nachstellen.
Zumindest ist das die Erklärung des Hundes. Dabei fehlte ihm immer noch die Antwort von Arrow, weswegen er dem Hund auflaurte und ihm so zusetzte...

Mad Dog: "Wieso?"

Die Lüge zuckt, ihre Augen verdrehen sich obskur. Die Lider flackern.
Flackern wie eine kaputte Glühbirne. Er hört ihn nicht.

Mad Dog: "WIESO, HUH?!"

Der Night Fighter schreit den benebelten Arrow an, während er ihm zeitglich mit den Fingerrücken über die Wange streicht. Zärtlichkeit und Wut... 

Es gab da diese Verbindung, das konnte er nicht leugnen... Irgendetwas. Wie die zwei Seiten einer Münze. Welche Seite er wohl war? Kopf - das Idol, der Held, das Wappen? - oder Zahl - eine von vielen, zig tausenden. Eine weitere Nummer?

Und da gab's den Hass! Die Verzweiflung. Er hatte sich diesen World Title so sehr ersehnt, aber weder Glückseligkeit noch Stolz stellten sich ein. Den Titel nicht rechtmäßig erkämpft, der Traum zerplatzt - da kam Arrow. Strafte ihn doppelt. Doch wenn er nicht verschwand, musste er eben die Wut seiner zum Scheitern verurteilten Existenz fressen.

Mad Dog: "Ich bin einer unter vielen... eine Zahl. Eine verfickte Zahl!"

Jeffrey Ron Arrow: "„BRIIIIIIIAAAAAAAAAAN!“ 

Arrow ruft nach seinem Freund, Brian Sore. Doch MD fletscht wütend die Zähne, starrt auf die Spritze, während Jeffrey den Trip lachend abfeiert.

Mad Dog: "Du sollst verschwinden, hörst du?! Verschwinde aus meinem Leben!! Hau endlich ab."

Als er Schritte vernimmt, springt er fluchtartig auf, doch da trifft Sores Faust bereits seinen Schädel.

LIVE

In der Kabine war keiner. Dabei war es die seiner Frau. Wieso sie unbedingt mit nach Helsinki fliegen musste, blieb ihm zwar ein Rätsel, allerdings befürchtete er, dass auch Jeffrey mit dabei war. Und das ließ ihm die Galle hochkommen. 

Der Plan vor dem Rumble war, dass Juliette mit Yai hätte sprechen sollen, doch auch sie war bis jetzt immer noch nicht wieder aufgetaucht... Entweder sie war aus freiem Entschluss aus der Situation geflohen oder aber Lara Lee hatte ihre dreckigen Finger im Spiel.
Die Zähne der Töle prallen aufeinander. Beim Rumble hat er seine Wut an Lee rausgelassen, hatte dafür gesorgt, dass die Red Queen aus dem Match fliegt. Doch geholfen hat es auch nicht. 

"Suchen Sie ihre Frau?"

Der Night Fighter starrt irritiert zur Seite, wo er eine Reinigungsdame sieht. 

Yai: "Ich rate dir, besser wieder zurückzukommen! Hörst du!? Ich rate dir, dein scheiß Versprechen zu halten und dich… UNS nicht aufzugeben, weil ich… weil du sonst deinen einzigen gottverdammten Freund verlieren wirst! Denn wenn hier einer geht, dann definitiv nicht Azrael Rage und definitiv schon mal gar nicht DU, du bescheuerter Köter! DAS WERDE ICH SEIN, MAD DOG! ICH WERDE DAS SEIN!"

Mad Dog: "... Meine Frau... yeah."

Kurz denkt er sich, wie schön es doch wäre, wenn sie gemeinsam ein Zimmer genommen hätten. Als Familie. Vielleicht gar, um in Finnland Urlaub zu machen...
Dann seufzt er.

Reinigungsdame: "Habe sie eben mit zwei anderen Damen weggehen sehen. Ich denke, es ging in die Platinum Lounge."

MD zieht eine Augenbraue hoch, ehe sein Blick auf die Backstage-Beschilderung fällt, auf welcher jene Lounge ausgewiesen ist. Nachdenklich fasst er sich ans Kinn - zwei Damen? 
Dann schaut er fragend zur Reinigungskraft zurück.

Mad Dog: "War ein kleiner Junge dabei?"

Reinigungsdame: "Ja... ganz ganz putziges Kerlchen! Ganz der Papa!"

Bleed: "Sie ist weg. Isabell ist weg."

Die Töle zwingt sich ein Lächeln ob des Kompliments heraus, äußert schnell noch ein 'Danke' und eilt in Richtung der besagten Lounge. Als er um die nächste Ecke biegt, spricht ihn plötzlich eine Stimme von hinten an.

??: "Hi."

Ein kurzes Glucksen ist zu vernehmen.

Er hat es bisweilen geübt.

Dieses ... Glucksen.

Aber irgendwie ... gluckst er nicht so schön, wie das Original, das so gerne aus dem Nirwana auftaucht.

Anyways. Er zuckt die Schultern.

Here we go.

Aus einem mysteriösen Nichts materialisiert sich die Lüge.

Tritt aus dem... genug der Reminiszenzen.

Er legt den Kopf schief.

Lässt das japanische Mädchen noch verstörender aussehen.

Tippt sich grüßend an die gummierte Stirn.

Arrow: "Ich habe Dich gesucht, um ehrlich zu sein. Kein Zufall, kein gefaketer 'Oh, du hier?'-Bullshit. Ich kam von irgendwo und wollte zu Dir."

Er schließt die Augen.

Konkreter in Gedanken das "irgendwo".

"Irgendwo" ist da, wo Deine Frau ihre Hand auf meinen Oberschenkel gelegt hat.

Ohne mich zu fragen.

Er seufzt.

Denkt an das, was sich außerhalb des Panoptikums der PCWA-Kameras abgespielt hat:

Wie er den Weg vom Dach durch das Gebäude auf den Parkplatz beschritt.

Sich immer und immer wieder über die Schulter blickte.

So paranoid wirkte, wie er es in Wirklichkeit auch ist.

Wie er sich an die Wand des runden Gebäudes schmiegte.

Teilweise mit offenen Augen.

Teilweise mit geschlossenen.

Wenn ich sie nicht sehe, sehen sie mich nicht, so dachte er.

"If you should ever leave me, well, life would still go on, believe me", summte er leise vor sich hin.

Hörte die Stimme von Carl Wilson in den Ohren.

Dem Typen von den Beach Boys, der gar nicht so berühmt wie sein Bruder war.

Kaum zu glauben, dass diese Typen vor über 20 Jahren diese Halle einweihten.

Von den fucking Beach Boys hätte keiner geahnt, was hier heute Abend passieren würde.

Und irgendwann stand er vor diesem schwarzen Lieferwagen.

Dem, den er vom Dach aus beobachtet hatte.

Getönte Scheiben.

Die an der Fahrerseite wurde herunter gelassen.

Eine fad weiße Hand streckte sich träge heraus.

Zeigte den Daumen nach oben.

Arrow feixte.

Das war ein "ja".

Ein "Ja" für einen Hurrikan der Gewalt, der die PCWA heute Abend ereilen wird.

Dann fuhr der Lieferwagen im Schneckentempo Richtung Halle.

Arrow: "Ich glaube, das wir reden sollten. Ich glaube, der Brawlin' Rumble ..."

Er mustert den Hund. Riecht dessen Anspannung, will aber nicht nach dem 'Warum' bohren. Er beschließt, die Töle auf die Folter zu spannen. Spürt wieder diese Berührung von Yai... ein Zucken durchfährt seinen Körper. Zur Hölle mit dieser Berührung und der lüsternen Saat, die sie gesät hat.

Arrow: "... war ein Erweckungserlebnis für beide von uns. Für S1margl und für die Lüge. Wir sind wieder einmal von verschiedenen Seiten auf demselben Pfad gelandet. Da war Dickicht, da war Wildnis, wir wurden auf unterschiedlichen Seiten der Insel ausgesetzt, nur mit einer Machete bewaffnet. Wir schlugen uns durch, waren dreck- und blutbesudelt und plötzlich standen wir da in der Mitte des Weges, nackt und ekelhaft und irgendwie rein und unschuldig, schauten uns an und liebten uns im morbiden Lichte des Vollmondes."

Der Hund schaut weg.

An ihm vorbei.

Durch ihn durch?

Er kann es nicht genau erfassen.

Aber es beginnt, ihn zu nerven.

Er räuspert sich.

Arrow: "Genug geschwafelt. Ich wollte Dir eigentlich dafür danken, dass Du keinen Rückzieher gemacht hast und mich nicht an meiner Evolution gehindert hast. Freiheit ... tz..."

Freiheit, denkt er.

Für einen Moment sieht er Díego, der ihm verzeiht.

Sieht Poe, der ihm seine wahrhaftig gemeinten Worte abnimmt.

Spürt ein leises Aufflackern in seinem Herzen.

Freiheit.

Das Flackern verlischt wieder.

Arrow: "Du hast mir geholfen, den Weg zur wahren Freiheit zu beschreiten. Zur 'nimm was Dir gefällt'-Sorte von Freiheit. Scheiß auf Konvetionen. Auf sozial erwünschtes Verhalten. Scheiß auf ..."

Der Hund nimmt an Tempo auf.

Arrow kann kaum Schritt halten.

Taumelt neben ihm her.

Er versucht, Blickkontakt mit dem Hund aufzunehmen.

Erreicht dessen Augen überhaupt nicht.

Als er über eine Unebenheit auf dem Boden stolpert und ins Wanken gerät,

empfindet er die Lage als einfach nur noch unwürdig.

Er greift nach der Schulter der Töle.

Seine Finger bohren sich in die gespannten Muskeln des Hundes.

Endlich sieht der ihn an.

Arrow bleckt die Zähne.

Legt den Kopf schräg.

Lockert den Griff etwas.

Arrow: "Was ist hier los?!"

Kurz schaut der Fighter missmutig auf die Hand der Lüge, die immer noch auf seiner Schulter ruht. Strafft selbst den Körper, bereit die Lüge anzuspringen - wie damals.
Zu begraben - wie damals.
Liegen zu lassen - wie damals.
Zumindest für den Sekundenhauch des aufgepeitschten Handelns. Dann treffen sich die Augenpaare der beiden Irren.

Mad Dog: "Yai!"

Das sollte Erklärung genug sein, doch Arrows Stirn liegt in Falten.

Arrow: "Ihre Kabine ist dort hinten, wenn ich das richtig mitbekommen habe..."

Der Köter nickt.

Mad Dog: "Ja, aber sie ist nun wieder bei Lara Lee - und auch Jeffrey ist bei ihnen. Es reicht jetzt! Sie kann ja machen, was sie will, aber Jeffrey hole ich da raus."

Die beiden sehen sich an.

Dann ist sie wieder da, diese Magie.

Die eine Geschichte erzählt, von Glühwürmchen, Kakao mit Marshmallows und sepiafarbenen Polaroidbildern.

Diese Magie des Sich-Wohlfühlens.

Die Lüge nickt stumm.

Arrow: "Jeffrey wirst du nie loslassen. Schließlich hast du schon Isabell verloren."

Worte wie Öl im Feuer des brennenden Hundes.

Doch auch Yais Worte, denkt sich Arrow. 

Die Lüge zuckt, senkt das Haupt.

Mad Dog fletscht die Zähne. Verkrampft die Hände.

Das Foto, das aus Arrows Tasche fiel, bohrt ihr süßes Kindergesicht mitten ins zerfickte Hirn.

Arrow: "Okay, let's do ist!"

Irritiertem Schütteln folgt befreites Grunzen.

Krankhaft schallt jaulendes Gelächter aus der Kehle des Höllenhundes; fast so wie zuvor in der Sauna. Dann aber hebt MD die Augenbraue, prüft die Lüge ein letztes Mal.

Mad Dog: "Du hilfst mir?"

Die Lüge muss nicht viel sagen. Er nickt nur, da ist er bereits vom Fighter verhaftet. Wird am Arm gepackt und mitgezogen. Doch als sie um die nächste Ecke biegen, bewahrheiten sich die Befürchtungen der Töle, denn vor der Lounge warten Decay, Katya sowie Dark Tiger - die Red Queen Rangers. Als sie Mad Dog und Arrow erblicken, springen sie sofort auf und stellen sich dem Gespann in den Weg.

Katya: „Moooooment… wo wollt ihr denn hin?“

Die stumme Decay und der finstere Dark Tiger bauen sich wie ein Bollwerk vor der Lounge auf, während Katya, die wesentlich kleiner als die beiden Riesen ist, die Lücke ausfüllt und auch das Nadelöhr zwischen ihnen versperrt.

Lächelnd umspielt Arrow mit dem Zeigefinger die sichtbaren Sitzmöglichkeiten des Lokals. Mad Dog streckt derweil den Kopf und versucht Yai oder Jeffrey zu entdecken.
Ohne Erfolg.

Arrow: "Ich möchte mich mit meinem Bruder gemütlich hinsetzen und fürstlich speisen. Bei unserem letzten Mahl wurden wir leider schon einmal gestört. Wenn es aber unpassend ist und schnell gehen muss, reicht uns auch ein kleiner Shot auf alte Tage."

Die muskulöse Russin grinst und schüttelt den Kopf, als die Lüge ihr zuzwinkert.

Katya: „Dann… geht euch woanders einen Drink holen. Hier ist gesperrt. VIP-Bereich. Zieht ab, Leute.“

Dark Tiger verschränkt die mächtige Arme vor der Brust, während Decay einfach nur bewegungslos da steht und nicht einmal blinzelt, als sie durch MD und Arrow praktisch hindurch starrt.
Num aber baut sich der Night Fighter vor den Rangern auf und deutet mit langem Arm in die Lounge hinein.

Mad Dog: "Das kannst du vergessen! DA drin sind meine Frau und mein Sohn. Und zu denen werde ich jetzt gehen - davon wird mich niemand abhalten!"

Katya: „Und? Du und dein komischer Kumpel kommt hier trotzdem nicht durch. Verboten. Verstanden? Oder versteht ihr eine andere Sprache als Englisch oder Deutsch… huh?“

Äfft sie mit einem arroganten Grinsen den typischen Ausruf von Mr. PCWA nach. Dieser aber schaut nur trocken zu Arrow, dann zurück zur Russin.

Mad Dog: "Ich habe verstanden, Mädchen, aber was du sagst, ist mir scheißegal! Da drin ist mein Sohn und entweder du lässt uns jetzt durch oder wir werden unseren Irrsinn vom Rumble wiederholen."

Als Antwort gähnt die ex-Gulag-Bewohnerin ostentativ und seufzt müde.

Katya: „Kumpel, mir ist egal was ihr für Probleme habt. Die Queen hat gesagt, weder der Töle noch seine Freunde dürfen unter keinen Umständen rein. Simpel und unmissverständlich. Deshalb stehen hier zwei Personen vor mir, die andere zwei Personen davon abhalten sollen hier reinzukommen. Wollt ihr unbedingt unsere Jobs auf die Probe stellen? Nur zu… Kumpel!“

Arrow: "Oh! Schau mal da! Ein Vögelchen!!!"

Verdutzt dreht sich ein Teil der Ranger um. Arrow und Mad Dog attackieren sofort Dark Tiger und Decay! Da aber die Rangers diesen Angriff erwartet haben, verpufft sich der Überraschungsmoment auch ganz schnell wieder und die vier Personen verwickeln sich in einer Handgemenge, während Katya schnell ihr Handy zückt und eine Nummer wählt.

Katya: „Boss, der Köter und sein Trinkfreund sind hier und machen Ärger – wie erwartet… Alles klar.“

Arrow hat Decay mit einem heftigen Schwinger direkt in den Bauch überrascht, woraufhin sich dieser herunterbeugt. MD und Dark Tiger tauschen Punches aus, aber noch keiner scheint die Oberhand zu haben. Katya läuft zu Decay hinüber und verpasst Arrow einen Haken ans Kinn. Auch wenn ihn die Faust nicht mit voller Wucht trifft, hat Decay Zeit gewonnen. Er richtet sich wieder auf und packt Arrow von hinten, doch dieser jumpt und tritt Katya an der Brust von sich weg. MD weicht derweil einem Schlag aus, taucht am Mexikaner vorbei und knallt ihm einen harten Elbow Smash in den Nacken! Der Mexikaner ächzt und will drehen, aber die Töle bringt ihn mit einem schnellen DDT auf den Boden! 

MD springt auf und eilt zu Arrow hinüber, der nach wie vor von Decay festgehalten wird. Die Töle slidet halb in Decay hinein und trifft sie an einer Kniekehle, woraufhin die mysteriöse Riesin Arrow loslässt und auf einem Knie aufkommt. Arrow sieht Dark Tiger herannahen und weicht einem Haken aus und knallt ihm den Ellbogen in die Maske! Er will auch noch zubeißen, doch Katya rammt direkt darauf mit der Schulter gegen Arrow, der getroffen zur Seite taumelt! Die Töle hat in der Zwischenzeit Decay mit einem Bulldog Drop zu Fall gebracht und will seinem Freund helfen, doch…

BICYCLE KICK!
VON LARA LEE!

Der Töle kippt wie ein Besenstiel um und kracht auf ganzer Länge auf den Boden! Katya schubst Arrow zu Dark Tiger, der ihn sofort aufnimmt…

FLAPJACK AUF DEN BETON!

Wie der XAW World Champion vorhin knallt Arrow ebenso hart, diesmal mit dem Bauch voran, auf den Fußboden und stöhnt vor Schmerzen. Endlich haben die Rangers die Oberhand und treten auf die beiden Männer ein. Immer wieder knallen Füße auf die Körper der beiden Freunde und jeder weiß, dass die Schuhen auch durchaus verhärtet sind.

Endlich lassen die Rangers von Mad Dog und JRA ab. 

Doch die beiden scheinen noch nicht fertig zu sein!! Während sich die Lüge halb aufrichtet, ihm halb von MD aufgeholfen wird, gehen beide Männer ein paar Schritte zurück, taxieren die Rangers und ihre Queen.
Lara hebt eine Hand hoch und zeigt dabei ein süffisantes Grinsen, um den Red Queen Rangers Einhalt zu gebieten.

Lara: „Für wie dumm hältst du mich, Köter?! Glaubst du wirklich, du würdest diese Gelegenheit nutzen können, um zu Yai zu gelangen? Vergiss es! Yai… ist MEINS!“

Der sichtlich gezeichnete Hund schreit wütend auf und will auf Lara zustürmen, doch Arrow hält ihn fest, er flüstert ihm etwas ins Ohr. Und tatsächlich scheint das den Night Fighter davon abzuhalten, eine Dummheit zu begehen.

Er spuckt lediglich in Richtung Lara, als die beiden sich umdrehen und die Szene verlassen.

Die Red Queen lacht höhnisch, dann dreht sie ihnen den Rücken zu und verlässt die Szene, nicht aber ohne noch kurz Katya etwas zu zuflüstern.

Lara: „Wenn die beiden wiederkommen… macht sie diesmal fertig! Brecht ein paar Knochen oder so!“

Katya: „Das ist klimpernde Musik in meine Ohren, Boss. Dann hoffe ich doch sehr, dass sie es nochmals versuchen…“

Lara bezweifelt es, aber hat auch keinerlei Interesse daran, den Zugang zur Lounge wieder zu öffnen… zumindest solange bis sie und Yai weg sind…


Vincent Craven: "Das darf doch nicht wahr sein! Dieser verfluchten Lara Lee muss jemand Einhalt gebieten."

Mike Garland: "Arrow und Mad Dog haben es doch versucht. Aber gegen die Rangers und den überraschenden Auftritt ihrer Queen waren auch sie machtlos. Dann müssen sie sich eben fügen - und so schlimm wird es schon nicht sein."

Vincent Craven: "Sie hat ein Kind in ihrer Gewalt!"

Mike Garland: "Jetzt mach mal halblang, Vince! Yai ist vermutlich auch da drin - und damit ist das Kind bei seiner Mutter. Und ich weiß auch nicht, ob der kleine Jeffrey so gut auf seinen Fremdgeh-Vater zu sprechen ist."

Vincent Craven: "Jetzt kommt das schon wieder."

Mike Garland: "Bisher haben wir keinen gegenteiligen Beweis gesehen, dass Mad Dog die Wahrheit sagt und Lara Lee lügt. Also betrachten wir erstmal die Fakten!"

Vincent Craven: "Ja, betrachte DU ruhig die Fakten, Mike. Ich versuche mich jetzt erstmal ein bisschen zu beruhigen, indem ich mich auf eine Nachricht konzentriere, die ich gerade aufs Ohr bekomme."

Mike Garland: "Scheint als sei da zeitgleich noch ein Video aufgezeichnet worden..."

Vincent Craven: "Das wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten."


------------------ PCWA ------------------

… Patinum Lounge

... etwas früher …


Lara unterdrückt ein Seufzer, während sie Windy für einen Moment lang anstarrt. Sie beiden sitzen mit Yai zusammen in der Lounge der finnischen Arena und genießen den Frauenabend. Wobei „genießen“ nicht wirklich der richtige Ausdruck ist. Yai leidet immer noch an die Nachwirkungen der Geschichte mit Mad Dog und Lara Lee ärgert sich immer noch darüber, dass Yai Windy ungefragt mit eingeladen hat. Die Amazone hätte am liebsten mit Yai alleine den Abend verbracht, um ihre Intrige weiter zu spinnen, aber diese Windy ist weder eine leichtgläubige Frau noch emotional instabil. Da muss die Kanadierin vorsichtig angehen.

Selbige Lady mit dem Hang zur gothicalen Mode stellt aber nur auf den ersten Blick keinen momentanen Gefahrenherd dar. Leger in einem der Sessel lungernd, aber ohne Schnürstiefeletten auf dem Tisch diesmal, blickt die Deutsche zur Uhr und nippt am Strohhalm ihres Long Island Iced Tea. Eigentlich war ihr nicht wirklich nach Ladies Night zumute. Zumal sie ihre Jungs zugunsten Yai’s nicht zum Match eskortiert hatte. Sie wusste zwar dank live Übertragung, wie es ausgegangen war, doch dieses unergründliche Rumoren, die beiden für ein bisschen erzwungenes Halli Galli "im Stich zu lassen", nagte an ihr. Sie lauerte nur noch auf die Nachricht Trents, dass er und Matt abreisefertig wären - und dann wäre sie hier auch fertig.
Und … könnte vielleicht auch endlich das Ding am Mund loswerden. Denn noch immer trägt sie ihren Gesichtsschutz zur Schau. 

Die Red Queen, die heute so mal gar nicht königlich auftritt - denn sie "begnügt" sich mit engen Jeans, weißen Sneaken und einer offenen Lederjacke, die ein weißes Tanktop überdeckt - schaut noch einmal Windy an, grinst mit gewisser Arroganz zu ihr rüber und fragt sie dann süffisant.

Lara: "Ich weiß ja nicht, wie es unter euch Partners in Crime abläuft, aber an deiner Stelle würde ich nicht so einen Haremsdamen-Look anstreben wollen, wenn du von Männern ernstgenommen werden willst... wann legst du dieses Ding da ab?"

Windy dreht auch ihr den Kopf zu: süffisant kann sie, auch mit den Augen.

Windy: „Mach dir mal um mich kein Sorgen, Lady Kojak. Eher um deine Friseurrechnung und neue Therapiestunden.“

'Netter Versuch, Windy...', denkt die tatsächlich kurzhaarige Lara, welche ostentativ mit einer Hand über die kurzen blonden, struppeligen Haare fährt und dann seufzend und die Arme verschränkend zu Yai hinüberblickt.
Yai dafür zu kritisieren, dass sie ihre Freundin mit eingeladen hat – das kann sie nicht machen. Sie muss ihre Rolle als nachsichtige und verständnisvolle Frau, die von der Geliebten betrogen wurde, weiter aufrecht erhalten. Dass sie dennoch daran Spaß hat, das kann die Muscle Chick aber auch nicht verleugnen. Mad Dog wird von Tag zu Tag verzweifelter und unberechenbarer. Nichtsdestotrotz verzieht sie die Mundwinkel, als sie noch die Schmerzen vom Brawlin‘ Rumble spürt.

Lara: „Meine Fresse, ich kapier’s immer noch nicht. Warum zur Hölle hat MD mich im Rumble attackiert? Was hatte er dort überhaupt zu suchen? Der ist ja völlig irre. Erst mit meiner Freundin durchbrennen und dann so etwas!“

Sagt sie und bekommt ihre Antwort … oder auch nicht. Noch spült Windy, was sie zu sagen hätte, mit ihrem Mixdrink runter.
Yai saugt eher lustlos am Stromhalm des Cocktails.

Yai: „Ach... alles ist so verzwickt.“

Kurz denkt die Bardame an den Anfang des Abends zurück, als sie mit Arrow auf dem Dach saß. Auch er driftete in eine Richtung ab, die sie nicht gutheißen konnte. Und auch er würde damit eine Mauer zwischen ihnen aufbauen.
Mad Dog und Jeffrey - die zwei wichtigsten Männer in ihrem Leben. Sie hatte es lange ohne beide geschafft, doch die Versöhnung ließ die alte Hoffnung wieder aufkeimen. Nun aber waren es die alten Wunden, die sie tiefer und härter schmerzten, als es damals der Fall gewesen war. Denn damals...

Yai: "Am liebsten würde auch ich durchdrehen."

Verstehend nickt Lara mit dem Kopf, während auch Windy einfühlsam zu Yai schaut - ein genervtes Auge dabei allerdings auf Lara wirft.

Yai: "Wisst ihr... damals, als ich mich für Mad Dog und gegen Arrow entschied... am Ende des cWc‘s auf Jamaika, meiner Liga, bin ich durchgedreht. Stand neben mir. Schrieb wirres Zeug an Wände und Bäume. Schlug um mich. Wurde eingewiesen... vielleicht war es besser als heute, wo mir einfach nur ein Anker am Herzen hängt, der mich runterreißt. Ich habe das damals nicht verarbeitet, auch auf der Stationären nicht. Einfach weiter gelebt, verdrängt - Neues gemacht. Und mich schließlich in Mad Dog verliebt. Später habe ich mich von ihm getrennt, weil er wiedermal durchdrehte - nichts Neues also, Lara. Aber auch das ging, denn ich hatte ja meine Kneipe, mein neues cWc. Und die Hoffnung, endlich MEIN Leben leben zu können. Doch... alte Liebe kam auf. Alte Hoffnung wuchs wieder... Du weißt es ja."

Sie lächelt Windy an, was bei Lara ein unbemerktes, eifersüchtiges Zucken im Wangenmuskel nach sich zieht. Dann aber schaut Yai tatsächlich auch zu Lara und legt ihre Hand auf die der Amazone.

Yai: "Ihr wisst es ja beide... Und jetzt stehe ich da und schaue auf mein Leben und darauf, wie ich immer die falschen Entscheidungen getroffen habe. Wieso Mad Dog?! Ich hätte ihn in seinem Saufwahn damals nicht Mut und meine Freundschaft schwören sollen. Ich hätte ihn mit Sandy glücklich werden lassen sollen, hätte ihn nach seinen Drogeneskapaden nie mehr sehen sollen... ich hätte... Ich hätte ihn nach unserer ersten Begegnung einfach vergessen sollen. Stattdessen renn ich dumme Kuh zu ihm nach Jamaika, verliebe und verliere mich dort."

Windy rutscht etwas näher an Yai heran und legt tröstend ihren Arm um sie. Lara drückt sogleich den kleinen Tisch, der zwischen ihnen steht, beiseite und rückt ebenfalls näher heran. Greift die Hände der Bardame.

Windy: "Stell dein Licht nicht mehr unter den Scheffel als nötig, Yai. Du bist ne starke Frau, aber auch die machen manchmal verrückte Sachen, über die man hinterher den Kopf schütteln kann. Und schreib andere Belange nicht gleich ab. Sieh mal … selbst im Film... bei Butterfly Effect zum Beispiel, trifft Evan Kayleigh wieder, obwohl er ihr erstes Kennenlernen rückgängig machte. Schicksal halt."

Lara: "Allerdings nicht im Director's Cut."

Windy blickt böse zu Lara rüber. Diese aber sieht in ihrer Fantasie Mad Dog als denjenigen, der sich mit der eigenen Nabelschnur erdrosseln muss, da er für alles Leid von Yai verantwortlich ist. Nur dass sie diese Nabelschnur anlegen wird...
Lara legt empathisch fragend den Kopf schief.

Lara: "Sollte der Ausweg daher nicht besser ohne Mad Dog sein als mit ihm?"

Wieder eine Pause … und Windy nimmt einen weiteren Schluck.
Eher zur Beruhigung, denn eigentlich brodelt es in ihr. Diese Lee stellt Fragen, die sie eh selbst beantworten will - oder es vielleicht schon hat… und Yai gibt sich ahnungslos. Da kennt die Deutsche deutlich mehr Wahrheit. Und die würde sie der Muscle Chick liebend gern ins Gesicht husten. Aber das würde nichts bringen - und eher mit Backfire enden. Sowohl seitens Yai als auch der stets negierenden Lara.
Wenn also die Wahrheit ans Licht käme, dann müssten ALLE restlos offen reden.

Also stellt sie ihr Glas auf den Tisch und klatscht sich auf die Knie.

Windy: „Mädels …“

Die beiden anderen blicken sie an.

Windy: „… wenn das hier wirklich zu was führen soll, dann sollten vielleicht erstmal alle Karten auf den Tisch gepackt werden.“

Yai zieht überrascht die Augenbrauen hoch.

Yai: "... also ich habe gerade nun wirklich ausgepackt... und gesagt, wie es mir momentan geht."

Windy nickt. Das hatte sie - aber hier ging es um etwas anderes.

Windy: "Ja, ich weiß. Und es tut mir wahnsinnig leid, dass ich dich nicht trösten kann. Zumindest nicht so... Nicht in dieser... Konstellation!"

Sie braucht keine entrüstete Körpergeste - der eisige Blick, den sie Lara schenkt, ist Ausdruck genug. 

Lara: "Du kannst Yai nicht trösten? Was für einen Mist redest du denn, Windy? Trösten ist doch eines der leichtesten Dinge, die man für einen anderen tun kann. Was machst du dann also hier... und was willst du damit überhaupt andeuten? Hier geht es um Yai! Nicht um dich oder mich!"

Die eisfarbenen Augen der Leipzigerin funkeln Lara forsch an.

Windy: „Was ich damit andeuten will? Dass ich ehrlich gesagt nicht weiß, was ich von dir überhaupt zu halten habe, du Xena für Arme. Erst machst du einen auf Buddy-Thekenschlampe, die leichtgeschürzt zu Stem in den Pool hüpft. Dann setzt du dir ein Krönchen auf, baust Bar, Reich und Regime auf, betrügst Shadow um seinen Gürtel … um wenig später mit ner Glatze vor einem Gallier zu flüchten. Und das alles während ner Vierecksgeschichte zwischen Yai, Juliette und Mad Dog. Und jetzt sitzt du hier - ich mein: mit wem red ich eigentlich gerade? Mit ner multiplen Persönlichkeit oder nem Gym-Opfer, das nicht weiß, wohin es will?“

Am liebsten würde die Kanadierin sofort explodierten und Windy in Einzelteile zerlegen, sie hätte keine Chance gegen die muskelbepackte Frau. Stattdessen schnaubt sie nur und lehnt sich für einen Augenblick lang zurück, um über Windys Aussage nachzudenken und wie sie sich in Anwesenheit von Yai verhalten soll. Ein gewalttätiger Ausbruch ist völlig falsch... und sie muss Windy moralisch überlegen sein, wenn sie weiterhin zeigen will, dass Yai mit ihrem Vertrauen in Lee nicht falsch liegt.

Lara: "Windy, ich habe echt keine Ahnung, warum du ein Problem mit mir hast. Wir sind uns bis jetzt so gut wie nie begegnet, jetzt tauchst du hier so mir nichts, dir nichts auf und wirfst mir Lügen und Aussagen, die keinen Sinn machen, an den Kopf. Stört es dich denn so sehr, dass ich eine Frau bin, wie ich sein möchte? Dass du in alten Rollenbilder verhaftet bist und dich nicht befreien willst, ist dein Problem oder deine eigene Entscheidung - aber das dann an mir oder noch schlimmer Yai hier auszulassen... ist einfach nur hinterfotzig - sorry dass ich es einfach sagen muss. Windy, wie es mir scheint, versuchst du hier nur einen auf 'Karen' zu machen, mich zu provozieren und damit Ärger zu beschwören... denk doch erst einmal an Yai, nicht an dich selbst. Sie sitzt hier..."

Lara streichelt kurz über Yais Arm.

Lara: "... und muss wieder eine ganz schlimme Erfahrung des Lebens verarbeiten. Da sind deine Beleidigungen nicht von Nutzen. Wenn du ein Problem mit mir hast, dann nicht hier und erst recht alleine mit mir. Zieh' Yai nicht mit rein... in welcher Sache du auch immer glaubst, mit drin zu stecken..."

Plötzlich vibriert Laras Handy. Sie fischt es aus der Lederjacke heraus und blickt kurz stirnrunzelnd auf das Display, bevor sie es ans Ohr hält.

Lara: "Was ist denn los ...... ach, wirklich? ...... Ja, wirklich wie erwartet ...... haltet die Stellung, ich komme gleich!"

Sie drückt einmal ganz kurz auf Yais Schulter und lächelt ihr zu, dann steht sie etwas eillig auf.

Lara: "Das war Katya, irgendein kleines Problem. Bin gleich wieder da!"

Dann ist sie auch schon verschwunden.

Windy schaut der Amazone mit aufeinandergepressten Lippen hinterher - die man leider nicht sieht. Dann dreht sie sich zu Yai und rutscht noch ein wenig mehr neben sie.
Ein Durchatmer - wie sag ich’s meinem Kinde?

Windy: „Yai Liebes, du bist meine Vertraute in dieser Liga und wenn es sein muss, kannst du von mir neben Leggins, Alk und Ratschlägen noch weitaus mehr haben. Aber bei allem, was mir heilig ist, schwöre ich, dir so gehörig den Kopf zu waschen, dass dir schwindelig wird, wenn du nicht endlich die Augen aufmachst.“

Die Barlady setzt ob der Tonlage ein überraschtes Gesicht auf. Windy hat erreicht, was sie wollte, und blickt ihr eindringlich in die Augen.

Windy: „Merkst du nicht, was hier gespielt wird?! Lara treibt ein fieses und hinterhältiges Spiel, mit dem sie dich und Mad Dog auseinanderbringen will. Sie spinnt ihre Intrigen hinter euren Rücken … sogar hinter dem eures Sohnes. Du und alle Welt haben gesehen, zu was sie bereit und imstande ist, um ihren Willen durchzusetzen. Verletzte und Schaden gab es schon - was glaubst du kommt als nächstes? Ich hab keine Lust, vor einem Sarg zu stehen - egal, wer letztlich drin liegt.“

Dann ein weiterer Moment des Sammelns. Die Deutsche schließt kurz die Augen, setzt dann etwas sanfter fort.

Windy: „Dog ist kein einfacher Mann. Er hat seine Ecken und Kanten, ja. Er ist manchmal ein Arsch, ja. Man könnte ihn auf den Mond schießen, ja … aber das hab ich auch schon mit meinem Kerl durch. Jungs sind halt so. Und wenn man das weiß und akzeptiert, sind mehr zweisame Stunden und weniger graue Haare garantiert. Wir beide kennen die Männer - UNSERE Männer. Und in London hab ich deutlich gesehen und gespürt, für wen Dogs Herz wirklich schlägt. Und das bist du.“

Kurz schaut Yai zum kleinen Jeffrey, der in einem anderen Teil der Lounge mit Kopfhörern sitzt und in ein Videospiel auf seinem Tablet vertieft ist. Dann schaut die Dunkelhaarige wieder zu Windy zurück. 

Yai: "Das war London... jetzt sind wir in Helsinki."

Windy atmet hörbar aus, dann hebt sie die Arme in die Luft.

Windy: "Wie du meinst ... du kennst ihn halt besser. Aber wenn du mich fragst hat Lara da ihre Finger im Spiel. Das kann ich hundert Meter gegen den Wind riechen. Sei also vorsichtig … denk an Blade: lass deine Freunde nah, deine Feinde aber noch näher an dich ran.“

Die Barfrau lächelt schief.

Yai: „Noch ein Filmbeispiel?!“

Yai legt nachdenklich den Kopf schief und schaut ihrer Freundin intensiv in die Augen, als ein weiteres Handygeräusch die Nähe zwischen den Damen durchschneidet. Windy schaut auf ihr Smartphone - es ist scheinbar die erwartete Nachricht von Trent.
Sie verstaut das Mobile in ihrer Tasche und leert den letzten Rest Drink in einem Zug.

Windy: „Ich lasse dich jetzt ungern allein mit der ganzen Situation, aber die Jungs sind soweit. Und wenn ich schon Prioritäten setze und ihr Match für dich sausen lasse möchte ich wenigstens mit ihnen zusammen abreisen. Zumal wir nur ein kleines Zeitfenster fürs Ablegen haben…“

Beherzt steht sie auf, verweilt aber noch kurz.

Windy: „… tu mir also bitte einen Gefallen: sei standhaft. Gib dich nicht dem ganzen Negativen und deinen Mutmaßungen hin. Das sind für Lara ideale Steilvorlagen, um dich in falschen Vorstellungen zu bestätigen und dann wird sie dir ein Lügenmärchen auftischen, das du wehrlos schluckst. Kann sein … muss aber nicht. Halt dich an das, was dich stark gemacht hat …“

Sie blickt über die Schulter zu Jeffrey.

Windy: „… dein Sohn. Dein Erfolg als Unternehmerin. Deine Präsenz - alles allein und ohne Töle erreicht … wir sehen uns!“

Damit dreht sich sie winkend um und marschiert Richtung Ausgang.
Als Lara zurückkehrt, kommt ihr Windy entgegen. Kurz treffen sich die Blicke der beiden Frauen - während Windy ihren Argwohn offen zur Schau stellt, lächelt Lee kühl und nickt dem Valet mit hochgezogenen Mundwinkeln zu.
Dies alles ganz unbemerkt von Yai, neben der Lara nun wieder Platz nimmt. Yai schreckt aus den Gedanken gerissen etwas auf.

Yai: "Was war denn?!"

Lara: "Ach, wie vermutet nur ein kleines Problem. Katya hat nämlich Mad Dog mit einem Freund in der Stadt gesehen. Sie meint, er sah wie ein typischer Kumpel aus, dem man im Drogmilleu begegnen würde. Mach dir aber keine Sorgen, Yai, denn ich stehe dir immer zur Seite - egal, was von ihm kommt, okay?"

Lara seufzt und trinkt langsam ihren Lieblingsgedränk Screwdriver aus. Sie hält diese pathetische Situation hier nicht mehr aus. Das Verprügeln von MD und Arrow war eine sehr willkommene, wenn auch leider viel zu kurze Ablenkung. Sie wird Yai davon später erzählen, jetzt will sie Yais Abend nicht versauen. Also lächelt Lara fröhlich zu Jeffrey hinter ihnen und wendet sich abermals zu Yai.

Lara: "Pass auf, Yai. Es gibt Menschen, die dir sagen, was das Beste für dich oder Jeffrey ist. So eine bin ich nicht und ich werde mit dir daher auch nicht darüber diskutieren, was gut für dich oder für deinen Sohn ist. Nur du selbst weißt, was das Beste für dich ist. Du bist vollkommen in der Lage, alleine eine Entscheidung zu treffen. Da brauchst du weder mich noch Windy, Mad Dog oder andere Menschen. Vertrau dir selbst und hör auf dein Köpfchen und Herz. Wenn du mir nicht vertrauen willst, dann ist das okay und ich kann das sehr gut verstehen. Lass dich aber nicht von anderen zu einer dummen Entscheidung, die nicht von dir gekommen ist, beeinflussen. Ich unterstütze dich und Jeffrey, wo ich nur kann, weil ich selber in einer ähnlichen Situation stecke..."

Dann spielt sie eine Trumpfkarte aus und setzt ein etwas melancholisches Gesicht auf.

Lara: "...nur, dass ich leider kein Sohn habe."

Yai: "Ach, Lara... ich weiß. Du hast mir erzählt, du wolltest mit DeWynters ein Kind adoptieren..."

Was tatsächlich nicht einmal gelogen ist, aber die Muscle Chick ist darüber längst hinweggekommen, denn für Lara ist nur sie selbst wichtig. Scheiß auf Juliette, scheiß auf Kinder. Hauptsache, Mad Dog ist tot und zerstört!

Aber dann schenkt Lara der andere Frau ein nachsichtiges Lächeln...


Vincent Craven: "Ich kann das echt schwer ertragen..."

Mike Garland: "Was? Dass es so etwas wie wahre Fürsorge in der PCWA gibt? Oder dass die angebliche weiße Weste des verrückten Hundes doch ziemlich schwarze Flecken hat?"

Vincent Craven: "Dass Yai so verbittert ist und sich selbst von Windy nicht belehren lässt."

Mike Garland: "Sie kennt ihren Mad Dog eben am besten."

Vincent Craven: "Ach was. Nicht nur der Night Fighter wurde durch die Ereignisse bei Vendetta 155 nachhaltig psychisch kaputt gemacht, ich glaube auch Yai hat an diesem Abend einen Knacks erlitten, der sie nicht mehr klar denken lässt."

Mike Garland: "Natürlich. Wenn man erfährt, dass der Ehemann einen angelogen und die ganze Zeit hintergangen hat."

Vincent Craven: "Gott! Halt endlich deinen Mund, Mike. Und Regie! Gebt mir etwas anderes... gebt mir irgendwas... von mir aus auch Kevin Smash."


------------------ PCWA ------------------

Eine selbstzufriedene Legende hat vor das Gebäude zu verlassen. Immer noch im feinen Anzug gekleidet hat die selbsternannte Legende an beiden Armen eine Schönheit eingehakt, was vor allem Mandy sicher nicht zusagen wird, wenn sie die Bilder am heimischen TV sieht. Smash ist es egal, er genießt diesen Abend voll und ganz. Er hat heute noch einmal mehr als deutlich gemacht, dass diese Schlacht noch nicht beendet ist. Der Rumble mag zwar nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, doch wie so oft ... wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine Andere! Am Ende wird es völlig egal sein, was beim Rumble gewesen ist ... keiner wird sich mehr daran erinnern, denn der Rumble wird nicht wichtig für den Ausgang dieser Schlacht gewesen sein. Für heute hat er jedoch genug PCWA Luft geschnuppert und so entschlossen nun zu verduften. Er nähert sich gemeinsam mit den beiden Schönheiten dem Ausgang, der zu den Tiefgaragen führt, wo die Limousine, mit der gekommen ist, auf ihn wartet. Kurz bevor der Smasher die Tür jedoch erreicht, wird diese geöffnet. Eine Frau tritt heraus. Sie hat dunkle gelockte Haare und trägt ein dunkelrotes Keldi im Barock Stil. Hinter ihr folgt ein Riese von einem Mann. Smash entgleiten fast die Gesichtszüge!

Kevin Smash: "DU!!!"

Er deutet mit dem Finger auf den Mann. Der erwidert die Geste mit einem durch und durch arroganten Grinsen und macht einen künstlichen Knicks vor der selbsternannten Legende. 

Louis Rouswell: "Comme tu peux voir!"

Er lacht kurz trocken auf. Smash läuft rot an. Wenn es eine Person auf Erden gibt, die er nicht leiden kann, dann ist es dieser Franzose. Ohne zu zögern drückt Smash die Schönheiten an seiner Seite einfach weg und signalisiert ihnen somit, dass sie jetzt besser verschwinden sollen, was die beiden Damen auch machen. Smash hingegen fixiert den Franzosen und geht auf seinen Erzfeind zu.

Kevin Smash: "WAS ZUM RAGE WILLST DU HIER, DU VERFICKTER FROSCHFRESSER? MUSST DU MIR ÜBERALL HIN FOLGEN?"

Ungläubig hebt Rouswell die Augenbrauen. Es ist schon fast frech von Smash zu behaupten, dass er es sei, der ihm überall hin folgt, wo doch Smash es war, der ihm sowohl in die IWF, als auch später in die XCW und die XFWA gefolgt ist. Er schüttelt amüsiert den Kopf. Als er jedoch sprechen will, hebt seine Begleiterin plötzlich die Hand. Rouswell wirkt für einen Moment sichtlich erstaunt, hält dann jedoch inne. Die Dame, welche sich beim Brawlin' Rumble als Marguerite Durfort de Polignac vorgestellt hat, geht einen Schritt auf den hünenhaften Smash zu und mustert ihn kurz genau. Schließlich schüttelt sie abfällig den Kopf und richtet ihr Augenmerkt wieder auf Louis.

Marguerite Durfort de Polignac: "Ist dies jene Person, von der Sie sprachen? Diese ordinäre Smash Person?"

Fragend hebt sie die Augenbrauen. Louis wirkt amüsiert. Normalerweise mag er es ja nicht, wenn Marguerite ihn unterbricht. Eigentlich mag er die ganze Person nicht, aber ihr Vermögen finanziert seine neue Karriere. Er wird sich fügen ... zumindest vorerst. Und zumindest Smash scheint sie völlig die Sprache verschlagen zu haben. Er nickt also mit dem Kopf.

Louis Rouswell: "In der Tat, es handelt sich hier um jenen Unmenschen, welcher sich selbst vorzugsweise als Legende tituliert und in einer Traumwelt zu residieren pflegt!"

Er lacht einmal mehr trocken auf. Durfort de Polignac hingegen blickt noch einmal zu Smash und dann wieder zu Rouswell.

Marguerite Durfort de Polignac: "Nun, ich bin nicht sonderlich beeindruckt, möchte ich meinen! Ich hätte anhand ihrer Erzählungen ein Monster eines Mannes erwartet. Vor mir steht jedoch nur ein gebrochener alter Mann, welcher sich eines Gehstocks bedienen muss, um überhaupt aufrecht stehen zu können. Niemand vor dem wir uns fürchten müssten."

Sie kichert kurz boshaft auf. Smash hingegen kommt sich gerade vor wie in einem Traum. Was spielt sich hier gerade ab? Er schüttelt kurz hektisch den Kopf und deutet mit dem Wackel-Zeigefinger auf die junge Dame vor ihm.

Kevin Smash: "Du ... was ... also ... so redest du hier nicht über mich! Weißt du überhaupt, mit wem du es hier zu tun hast? Mir gehört schon bald dieser ganze Laden!"

Er nickt nervös mit dem Kopf und richtet den Finger dann abermals auf Louis.

Kevin Smash: "Und sobald ich hier das Sagen habe, werde ich DICH wieder vor die Tür setzen!"

Durfort de Polignac schüttelt kurz aber vehement den Kopf.

Marguerite Durfort de Polignac: "Sie werden nichts dergleichen tun Monsieur Smash! Mein Protégé hat hier einen wasserdichten Vertrag unterschrieben und ich warne Sie vor, dass wir Ihnen all unsere Anwälte auf den Hals hetzen werden, sollten Sie dergleichen versuchen. Ich garantiere Ihnen, dass mit meiner Person nicht gut Kirschen essen ist, Monsieur Smash!"

Sie blickt Smash giftig an. Louis hat sich derweil an die Tür gelehnt und genießt die Show, die sich ihm bietet. Und mit einem hat Marguerite ja recht ... mit ihr ist wirklich nicht gut Kirschen essen. Die Frau mochte klein sein, doch sie hatte Macht und wusste, wie sie diese zu ihrem Vorteil nutzt. Das war einer der Gründe, warum er sich auf sie eingelassen hatte, obwohl er sie häufig als nervig empfand. Dem Smasher entgleiten jedenfalls abermals die Gesichtszüge. Völlig baff blickt er die Frau vor ihm an. Er ist es nicht gewohnt, dass eine Frau sich ihm gegenüber derart respektlos verhält. 

Kevin Smash: "Wer bist du schon hier Reden zu schwingen, huh?"

Er blickt Louis an.

Kevin Smash: "Sag schon, wo hast du die billige Schlampe aufgegabelt?"

Er grinst den Franzosen provokant an. Der lächelt jedoch nur stumm und hebt schließlich die Augenbrauen, als würde er Smash sagen wollen "Du guck mal, was jetzt passiert!" und genau in diesem Augenblick kann der Smasher dies auch genau so deuten, denn er fängt sich eine schallende Ohrfeige von Durfort de Polignac ein.

Marguerite Durfort de Polignac: "SIE, MONSIEUR, werden in Zukunft nicht noch einmal derart unflätige Ausdrücke in meiner Gegenwart nutzen. Wir legen Wert auf Zivilisiertheit, Monsieur. Dies ist kein Barbarentreff! Merken Sie sich dies!"

Sie wendet sich um. Smash starrt mit weit aufgerissenen Augen hinter ihr her und stammelt immer wieder irgendwelche unverständlichen Wörter vor sich her. Margiuerite hingegen richtet das Wort nun an ihren Schützling.

Marguerite Durfort de Polignac: "Kommen Sie Monsieur Rouswell, wir sollten unsere wertvolle Zeit nicht in Gegenwart solch vulgärer Gestalten verbringen. Ganz im Gegenteil muss es unser Ziel sein, derartige Unmenschen zu entfernen!"

Sie nickt überzeugt mit dem Kopf. Louis grinst noch einmal kurz in Richtung Smash und winkt diesem zu.

Louis Rouswell: "Sie haben selbstverständlich völlig Recht, Mademoiselle. Wir sollten uns nicht mit alten Männern befassen, deren Zeit im Ring schon lange abgelaufen ist, sondern mit den wahren Stars dieser Liga."

Er lacht noch einmal auf und das französische Duo verlässt schließlich den Ort des Geschehens. Zurück bleibt ein Smash, der den beiden immer noch völlig fassungslos hinterherblickt. 

Kevin Smash: "Ich ... das .. ihr ... IHR WERDET DAS BEREUEN!!! HÖRT IHR MICH?"

Doch weit und breit ist nichts mehr von den beiden französischen Kulturrettern zu sehen. Smash ballt die Fäuste.

Kevin Smash: "VERDAMMT!"

Er wird es diesem Franzosen schon noch zeigen. Allen wird er es zeigen! Er war jetzt viel zu lange nett zu all diesen Jünglingen! Etwas wird sich ändern müssen! Er verzieht das Gesicht zu einer wütenden und zu allem entschlossenen Fratze!


Vincent Craven: "Haha, so schnell kann es gehen. Eben noch gut gelaunt und schon im nächsten Moment schäumend vor Wut."

Mike Garland: "Rouswell und Smash haben eine lange Geschichte und diese ist von großem Hass geprägt. Dabei wäre Louis Rouswell eigentlich eine ideale Verstärkung für die XAW - schließlich kämpfte der Franzose dort ebenfalls."

Vincent Craven: "Nun aber hat er in der PCWA angeheuert und mich freut es, dass der Weg zu Smash für immer verbaut scheint. Wir kennen seine Animositäten mit Lara Lee - auch hier scheint eine Zusammenarbeit ausgeschlossen. Könnte also ein dicker Fisch für Jona Vark und die PCWA sein!"

Mike Garland: "Freu dich da mal nicht zu früh, Vince. Rouswell wirkt mir nicht nach jemandem, der Verbündete sucht. Er will sich hier beweisen und Titel gewinnen - schau doch mal, wie zielgerichtet seine neue... Managerin? ... war. Die wird noch für Furore sorgen."

Vincent Craven: "Das mag sein - wenn Rouswell hier so einschlägt wie Arrow seit seinem Comeback, dann hätte er den Nagel wohl auf den Kopf getroffen."

Mike Garland: "Die Lüge steht heute gegen Christian Sanglier das erste Mal seit seinem Comeback im Main Event; und ist zudem gerade backstage vor der Kamera aufgetaucht."


------------------ PCWA ------------------

Er lehnt an einer der Wände im Backstage-Bereich. Hält in den Händen das künstliche Gesicht eines japanischen Mädchens. Bedenkt es mit nachdenklichen, beinahe liebevollen Blicken. Mit liebevollen Blicken, die gleichzeitig vor Hinterlistigkeit nur so triefen. Mit Blicken, die gleichzeitig alles und nichts sagen. Irgendwie hat er es geschafft, die Maske einfach so abzunehmen. Da waren keine Zikaden mehr. Keine Yai, die ihn dazu überreden wollte. Es passierte ... einfach so.

Nun steht er einfach so da.

Pur bis auf die Knochen.

Und denkt nach.

Er ist Jeffrey Ron Arrow.

Die Lüge.

Der Sohn von Niemandem.

Die Kate Moss des professionellen Wrestlings.

Und seit kurzem auch -

der bronzefarbene Panther.

Er blickt an sich herunter.

Schon wieder tropft Blut aus einer Platzwunde an der Stirn.

Perlt an dem Latex seines Panther-Outfits ab.

Er greift in eng anliegende Hosentasche.

Befördert eine Benson & Hedges hervor.

Steckt sie sich zwischen die Lippen.

Nimmt sie angeekelt wieder heraus.

Steckt sie zurück.

Die Schlägerei mit den Red Queen Rangers hat ihn in zeitliche Bedrängnis gebracht. Aber irgendwie war es auch notwendig, um dem Hund seine Treue zu beweisen, seine neu gewonnene Loyalität, seine neue Superkraft, andere nicht mehr zu enttäuschen, sondern nur noch sich selber. So gerade eben konnte er den vielleicht wichtigsten Teil seines Plans umsetzen ...

Was die Kameras nicht sehen konnten:

Jeffrey Ron Arrow pirscht zielsicher durch den Backstage-Bereich. Hält in den Händen einen auseinander gefalteten Plan, der aussieht wie die schlechte Kopie eines fehlgeschlagenen Ausdrucks. Schemenhaft erkennt man eine Skizze der verschiedenen Gänge der Halle. Er erreicht eine Art ausgebauten Geräteschuppen. Findet einen Gabelstapler, dessen Schlüssel steckt (oh Gott, was hätte vermieden werden können, wenn der Schlüssel nicht gesteckt hätte), setzt sich mit dem Gefährt in Bewegung, einen Blick stets auf den Plan gerichtet. Irgendwann landet er an einem der Halleneingänge für Mitarbeiter. Hält in sicherer Distanz. Trifft auf einen Security-Mann. Sie unterhalten sich mit Händen und Füßen. Eine gewisse Dringlichkeit liegt in der Gestik und Mimik der Lüge. Nach kurzer Zeit stürmt der Security-Mann davon (was wäre bloß verhindert worden, wenn Arrow den Mann nicht davon überzeugt hätte, dass ein Notfall bei Jona Vark vorliegen würde und dass Vark Enterprises ihn bis aufs letzte Hemd verklagen würde, wenn er jetzt nicht den Posten räumen würde - Arrow würde niemals gewahr werden, wie lückenhaft sein Plan eigentlich gewesen ist), Arrow betätigt einen Schalter und ein Rolltor fährt nach oben. Und dann steht er schon da, als hätte er seit Anbeginn der Zeit darauf gelauert, in die Halle zu kommen. Schwarzer Lack. Ausgeschaltete Lichter. Getönte Scheiben. Der schwarze Lieferwagen, der Arrow schon durch die gesamte finnische Nacht begleitete. Dann geht es ganz schnell - der Gabelstapler dockt an der Hinterseite des Lieferwagens an, im schwindenden Licht des Tages wird eine überdimensionierte Equipment-Box auf den Gabelstapler geladen, dann zeigt Arrow dem unsichtbaren Fahrer einen Daumen nach oben und fährt die Box in die Halle. Im Schrittempo verschwindet der Lieferwagen, dann kommt eine vollkommen in schwarz gehüllte Person angejoggt, eine Kapuze tief in die Stirn gezogen und übernimmt den Gabelstapler. Hier trennen sich die Wege der beiden, denn nun hat jeder seine spezielle Aufgabe, um den Abend auf eine Weise enden zu lassen, die so voller Gewalt und Abscheu sein wird, dass sie einem den blanken Schreck in die Glieder fahren lässt.

Mit dem Handrücken wischt er sich das Blut von der Stirn, beäugt diesen scharlachroten Film, der sich um die dünne Behaarung windet. Dann schaut er hoch. Erst jetzt folgt die Kamera seinem Blick und fängt das Türschild ein, das dort gegenüber hängt: JONA VARK. Er stößt sich mit einem Fuß von der Wand ab, dieses Mal wird er nicht so lange mit sich ringen wie beim Rumble, bevor er das Büro der Chefin betritt. Die Maske liegt locker in seiner Hand wie ein Schlagstock oder irgendetwas anderes, das man greifen kann, wenn es nötig ist, und solange nur bei sich führt wie einen guten Bekannten. Mit der freien Hand klopft er an die Tür. Wartet geduldig.

Mister Joshua macht auf. Er mustert die Lüge von oben bis unten, sagt jedoch nichts. Er lässt ihn eintreten, und die Chefin verzieht angewidert das Gesicht.

Jona Vark: "Man kann Sie wohl allem Anschein nach keine Sekunde aus den Augen lassen. Wie sehen Sie schon wieder aus?"

Arrow schaut sich im Büro um

Ignoriert Jonas unfreundliche Begrüßung.

Bemerkt nicht, wie seine Finger sich fester um die Maske krallen.

Verwundert nimmt er den Eichenholztisch der Chefin wahr.

Die wenigen Bilder an der Wand.

Die Schränke, die vor Ordnern und Akten beinahe zerbersten.

Es sieht alles genauso aus wie in Berlin.

Er lächelt verzagt.

Arrow: "Sind das die Blüten, die die Globalisierung treibt? Das, wovon im TV stets berichtet wird - Hotel- und Supermarktketten auf der ganzen Welt richten sich gleich ein, damit man sich überall zurecht findet und sich immer wie Zuhause fühlt? Brauchen Sie das? Diese Sicherheit, diese Konstanz in unserem unsicheren Business?"

Er lacht leise.

Nicht unsympathisch.

Wartet keine Antwort ab.

Fährt sich mit der freien Hand durch die bronzefarbenen Haare.

Murmelt leise zu sich selber.

Arrow: "Natürlich ist es das. Jeder braucht diese Sicherheit. Jeder braucht sein Schneckenhaus, das Sicherheit gewährt bis der riesenhafte Stiefel kommt und es knirschend zerquetscht, nicht wahr?"

Und schon sind wir wieder an dem Punkt, an dem seine Finger

die Maske kneten und zerraufen.

Er bemerkt es, hält inne.

Jona Vark: "Bitte machen Sie es kurz, ich bin sehr beschäftig. Also... was wollen Sie dieses Mal von mir?"

Mister Joshua betrachtet Arrows Bewegungen mit der Maske genauer.

Der Blick der Lüge wandert zwischen seiner Chefin und deren Bodyguard hin und her.

Er lächelt matt.

Die Blutung an seiner Stirn verkrustet allmählich.

Für einen Moment genießt er die erwartungsvolle Stille im Raum.

Dann erklingt seine Stimme, erstaunlich

durchschnittlich.

Arrow: "Ich habe mich gefragt,wohin unser gemeinsamer Weg uns verschlägt. Jetzt, wo wir unsere Gefallen abgegolten haben und ..."

Die CEO hebt unvermittelt die Hand.

Jona Vark: "Stop! Hier ist rein gar nichts abgegolten. Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie meine 'Bitte' abgelehnt und dann eigenmächtig entschieden, doch am Rumble Match teilzunehmen."

Die Augen der Lüge quellen aus ihren Höhlen.

Unbewusst kratzt er die Kruste an der Stirn wieder auf.

Scheint all den Hass und die Wut und das getrocknete Blut aus der Maske zu wringen.

Mister Joshua spannt sich deutlich an.

Arrows Blick fixiert Jona Vark, als er einen Schritt näher an den Eichholztisch tritt.

Arrow: "Wiederholen Sie das."

Sie widersteht seinem Blick.

Jona Vark: "Ich denke, Sie haben mich genau verstanden. Es besteht somit keine Veranlassung meine eindeutigen Worte zu wiederholen."

Arrow: "Ich habe nicht getan, was Sie gefordert haben? War ich etwa nicht in diesem verdammten Rumble-Match, an dem ich überhaupt nicht teilnehmen wollte? Habe ich nicht genau das getan, was Sie wollten und brauchten, um ihr beschissenes Oberwasser über die XAW zu behalten?"

Er geifert.

Zittert.

Die Maske ist zu so etwas wie einem Knetball geworden.

Mister Joshua macht einen großen Schritt in Arrows Richtung.

Jona Vark sortiert unbeteiligt einen Blätterstapel von links nach rechts.

Die Stimme der Lüge zittert.

Das hier ... das kann nicht sein.

Arrow: "Abeytu. Der verfickte Kuchen. Kanehara. Ich habe im Alleingang Ihre drei größten Probleme aus dem Rumble entfernt. Ich habe sie gebissen, geschlagen, getreten, vernichtet. Jeden einzelnen. Der Native unter der Führung von Collins? Zerstört. Die Abschiedstour von RM? Ich war das fucking Tourfinale. Kanehara, die große kalifornische Hoffnung? Nur der Dreck unter meinen Nägeln. Eine lästige Fliege. Und jetzt behaupten Sie, das hätte Ihnen nicht ... gefallen?"

Sie weicht seinem Blick weiterhin nicht aus.

Jona Vark: "Oh, bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Es hat mir sogar SEHR gefallen. Aber ein Gefallen ist nach meiner Auffassung dann abgegolten, wenn er gewährt wird. Und das wurde er auf meine Bitte zuerst nicht. Also... "

Sie lächelt. Kalt.

Jona Vark: "Schulden Sie mir DIESEN Gefallen immer noch."

Die Lüge wendet sich ab.

Sackt zusammen.

Als er sich wieder umdreht,

ist die Maske nicht mehr in seiner Hand.

Ist sein Gesicht das eines traurigen japanischen Mädchens.

Ist seine Stimme ein rostiger Nagel im Trommelfell.

Arrow: "Ohhhh ... wir tanzen weiter unseren Tanz, Miss Vark, richtig? Schüchtern einen Schritt zurück, forsch einen Schritt nach vorn. Das alles hier ist nur ein weiterer Teil unseres ewig weilenden Spiels, richtig?"

Unerwartet macht er einen Schritt in die Richtung von Mister Joshua.

Greift mit einem Finger unter die Halterung von dessen Augenklappe.

Lässt sie ihm ins Gesicht fletschen.

Der blinzelt.

Verwirrt.

Doch dann.

Mister Joshua: "Das war ein großer Fehler."

Die massigen Hände heben sich... doch...

Jona Vark: "STOP!"

Hallt es durch das Büro. Und tatsächlich hält der große Mann inne.

Jona Vark: "Es gibt nichts mehr zu sagen. Der Gefallen hat weiterhin Bestand. Und nun gehen Sie, Mister Arrow. GEHEN SIE!"

Die Lüge weicht in winzigen Rückwärtsschritten zurück zur Tür.

Lacht lauthals auf.

Dann bleibt er stehen.

Stille umhüllt die Situation.

Jetzt müsste es jeden Moment so weit sein.

Dann ...

... ein Vibrieren, das die Stille zerstört.

Arrow langt in seine Hosentasche.

Befördert sein Handy hevor.

Nimmt ab.

Lauscht kurz.

Steckt es weg.

Klatscht in kindlicher Freude in die Hände.

Hebt den Zeigefinger in die Luft.

Blickt in das sprachlose Gesicht seiner Chefin.

In das wutgerötete Auge ihres Bodyguards.

Seine Stimme - ein grelles Kreischen.

Arrow: "Es hat geklappt. Wir sind soweit. JETZT ..."

Er tänzelt im Kreis.

Befördert die Benson & Hedges zutage, die er soeben angewidert weggesteckt hatte.

Sie sieht etwas derangiert aus.

Zündet sie dennoch an.

Ein tiefer Zug, mitten in die Fassungslosigkeit von Jona Vark und Mister Joshua hinein.

Wendet sich ab.

Verlässt den Raum.

Während die Tür zuschlägt, hört man die vor Lachen schreiende Stimme der Lüge durch die Gänge schallen.

Arrow: " ... dreht und dreht sich die Gewaltspirale, was ein wunderbares Karussell!"

Die Tür fällt ins Schloss.

Von Arrow bleibt nur noch

eine verschwindende Wolke blauen Qualms.


Mike Garland: "WAS? WAR. DAS?!"

Vincent Craven: "Ehrlich gesagt, verstehe ich Jona Vark hier auch nicht. Sie will weiterhin einen Gefallen bei Arrow gut haben - und die Lüge? Die scheint das sogar noch zu freuen..."

Mike Garland: "Jona kratzt eben nach jedem Strohhalm, wenn es gegen die XAW geht. Da kann ihr ein Gefallen von Arrow sicher mal irgendwo helfen - was JRA allerdings angeht, da bin ich auch überfragt."

Vincent Craven: "Hörte sich jedenfalls nicht nach großer Vernunft an, die ihn umgibt."

Mike Garland: "Nicht wirklich... Vielleicht haben die Red Queen Rangers eben ein bisschen zu hart zugeschlagen."

Vincent Craven: "Mmh, glaube der war schon immer so."

Mike Garland: "Stimmt wohl. Aber was heißt das jetzt für unseren Main Event?!"

Vincent Craven: "Abwarten, Mike. Bis dahin schalten wir nochmal um... eine Live-Schalte vom Hafen. Na, bitteschön!"


------------------ PCWA ------------------

Beruhigt und beruhigend liegt die Silhouette des abendlichen kleinen Hafenbeckens von Helsinki da. Heimeliges Licht, wenige Autos, dazu erscheint der sonst geschäftige Zentralmarkt gähnend leer und dunkel. Wie auch der gemusterte Klinkerbau der Kauppahalli, welche um diese Zeit schon geschlossen hat. Dieser wird lediglich ebenso vom Licht erhellt wie in der mittelbaren Ferne der Helsinkier Dom, der über den nahen Hausdächern auszumachen ist.

Es ist wenig los, sowohl hier als auch drüber im sonst geschäftigen Hafenteil von Katajanokka. Und so nimmt kaum einer der anwesende Abendspazierer Anteil an der kleinen „Reisegruppe“, die mit dicken Taschen ausstaffiert über den leeren Platz auf die Bootsanleger zumarschiert.
Ein Trio … dass nicht nur optisch auffällig ist, sondern auch eigentlich bekannt.

„Habt ihr die Pässe und Testunterlagen dabei?“

„Wärs nicht besser nach Schwimmwesten und dem Seepferdchen zu fragen?“

„In deinem Fall wohl eher nach Spucktüten und Ohrstöpseln. Noch eine schlaflose Nacht Hochseewellengang zwischen Schnarchen und Fische füttern steh ich glaube ich nicht durch.“

„Hab meine Hängematte bei. Da habt ihr garantiert sturmfrei in eurer Zwei-Mann-Koje.“

„Erstens haben wir genügend Kabinen und zweitens: deine handgeknüpfte Liebesschaukel war doch erst der Grund, warum du reihern musstest…“

„In jeder Braut ’n Hafen, dass passt voll und ganz zu ihm. Und das, obwohl er … oh, ich glaub, wir haben Besuch.“

Der Fighter im langen Ledermantel stoppt und zieht die Sonnenbrille ein Stück herunter. Trotz der unpassenden Tageszeit hat er sie auf – genau wie das Bandana. Genau wie seine bessere Hälfte den unteren Gesichtsschutz. Genau wie der Dritte im Bunde die verschlissene Nietenweste, passend zur Nietenjeans und dem Ramones-Shirt.
Der Blick des Terzetts geht herüber zum Pier der Privatjachten und deren Anlegestegen. Zu dem einen, an welchem eine türkisblaue Katamaran-Jacht der Marke Horizon PC60 erwartungsfroh vor Anker liegt.
Und an deren Rumpf zwei muskulöse Typen in Trainingsanzug zu warten scheinen. Als diese die drei erblicken, drücken sie sich vom Boot ab und gehen auf dem Pier fäusteballend in Angriffsstellung.

Der Wirbelsturm seufzt: die Geister, die ich rief …

Cardigan: „Sorry, Freunde, aber wenn wir euch mitnehmen sollen, wäre nur noch im Beiboot Platz…“

Kleinlaut, aber unüberhörbar murmelt Matt Stone vor sich hin.

Stone: „… dass wir dann wie einen Schlepphoden mitschleifen müssten – also denkbar passend.“

Connor Rogue und Sean Ashfield ist nicht zum Lachen zumute. Ihre von der glatten Rasur glänzend umrahmten Münder bleiben stoisch, lediglich Ashfield bibbert ein wenig die Lippe - doch nicht aus Amüsement. Eher aus Wut, sodass auch er der Erste ist, der eine Entgegnung folgen lässt.

Sean Ashfield: "Und immer noch die gleichen dämlichen Sprüche bei euch..."

Der Amerikaner winkt ab und schlägt sich alsbald die Hand vors Gesicht. Rogue zupft derweil an seiner Trainingsjacke, ehe er auf das Boot schaut und schließlich ebenso missbilligend mit dem Kopf schüttelt.

Connor Rogue: "Yeah, und immer noch die gleiche Fröhlichkeit mit Lustfahrten, Sauforgien und Grillpartys, hm? Ihr hattet kurz mal mehr Ernsthaftigkeit an den Tag gelegt, doch die Niederlage gegen uns scheint euch wieder davon abgehalten zu haben. Dabei waren Joggingrunden und bessere Ernährung ein guter Weg..."

Ashfield streckt den Daumen in Richtung Windy nach oben - neben der Untermalung von Rogues Worten auch eine Art Wiederannährung?!

Windy: „Hier, Schnubbelchen, halt malt!“

Sean sieht die anfliegende Sporttasche und steht bereit - aber Windy hat sie zielgerichtet und mit ungeahnter Wucht (dank Innenleben?) geworfen, dass sie trotzdem in Ashfields Schritt einrastet. Der knickt kurz keuchend weg, strauchelt und hält sich dann an der Reling fest, um nicht ins Hafenbecken zu purzeln. Gleichzeitig hält er die Tasche gegriffen - welche die Deutsche dankbar entgegennimmt und sich an Bord begibt.

Der Südstaatler blickt finster - seinen Partner lässt das Ganze allerdings kalt: sowohl die Geste als auch die Aktion an sich.

Connor Rogue: "Machen wir uns nichts vor: Ihr habt beim Rumble erneut versagt. Und anstatt euch zu ärgern, geht ihr lieber schwimmen oder fahrt mit großen Booten durch die Gegend. Dass wir es hassten, unseren verdienten Shot beim Rumble nicht gewährt zu bekommen, konntest nicht nur Du, Windy, an Seans Fuß riechen. JEDER hat es gesehen, weil es so war und noch immer so ist. Bei euch hingegen... keine Wut, keine Zornesfalte, kein Dünnschiss oder ein unruhiger Magen. Weder Kopfschmerz noch Selbstvorwürfe - nichts da. Und dennoch werdet ihr jetzt das Gegenteil behaupten und meinen, ein Rückmatch verdient zu haben..."

Sean Ashfield: "...und Jona wird - wie immer - springen."

Zufrieden-zynische Gesichter bei den Rekord Unions Champions …
… genauso wie Wachsamkeit. Doch Machinegun schultert nur seinen Seesack statt ihn wie Windy zu werfen und hüft ebenfalls über die Reling an Bord. Spitzbübisch blickt er über die Schulter zu Trent.

Stone: „Ach, sind sie nicht putzig. Stehen da wie zwei Gigolos nach ner Bandwurmkur.“

Matt postiert obgleich des schon hörbaren Knurrens in übertriebener Pose der Assassins.

Stone: „Und genau weil ihr gerade in eurem eigenen zornesgrünen Saft kocht, seid ihr da, wo ihr hingehört.“

Der Schwinger kommt ansatzlos geflogen - und trifft nur die Luft zwischen dem Relinggitter, da Stone sich rechtzeitig aus der Schusslinie gebracht hat und in den Innenbereichen verschwunden ist.
Diese erleuchten sich mittlerweile Bereich für Bereich, zudem erwacht auch der Motor bereits leise.

Der Wirbelsturm bleibt derweil noch außerhalb, nimmt auf dem Poller Platz, an welchen die Jacht noch vertäut liegt.

Cardigan: „Die einzigen, die hier springen, seid ihr. Momentan wie zwei HB-Männchen an die Decke, weil‘s nicht so läuft wie geplant. Und mal wieder seid ihr selbst Schuld dran und merkt es nicht.“

Kopfschütteln beim Wettermann, während im Hintergrund bereits die Ankerkette rasselt.
Passend dazu wirft Trent auch seine Tasche an Bord.

Cardigan: „Wir mögen beim Rumble versagt haben, ja. Aber in einem Match, bei dem es auf Messers Schneide stand. Bei dem wir alle Register gezogen haben und an unsere Grenzen gegangen sind. Bei dem wir auf Augenhöhe waren … und individuell betrachtet noch eine Spur drüber.“

Ein Schlürfen oben am Ruderdeck. Der Ring-Rebell grinst herunter.

Stone: „Also faktisch wie bei Vendetta 153…“

Während sich Sean noch Löw gleich die Eier krault, schüttelt sein Partner entnervt den Kopf.

Connor Rogue: "Ihr wollt diese Witzfiguren nicht ernsthaft mit uns vergleichen!?"

Ashfield hat genug und winkt ab. Dann tritt er noch wütend gegen das Boot.

Trent schaut kurz in Richtung: kein Bruch, womöglich nur ein Kratzer. Er war sich sicher, dass das womöglich Ärger geben könnte. Aber andererseits … kannte er Dirk und Al lange genug, dass sie ihm wohl auch zukünftig Boote überlassen würden.
Seufzend nimmt Cardigan die Sonnenbrille ab. Er fokussiert Connor und Sean fest, gänzlich ohne Schalk im Nacken.

Cardigan: „Alles, was wir tun, gehen wir richtig und mit vollstem Elan an. Reicht aber manchmal nicht. Isso! Aber statt wie in eurem Fall zähneknirschend auf den nächsten Herzinfarkt zu warten gehen wir zur Tagesordnung über - weil das Leben weitergeht. Und wenn man es richtig anpackt sogar in den Bahnen, die man sich vorstellt. Im Gegensatz zu euch spielen wir nämlich inzwischen ne bedeutende Geige im Titlepic. Weil wir im Ring auch liefern, statt bloß das Maul aufzureißen. Als Champion oder Contender oben zu stehen ist manchmal mehr als bloß Matches gewinnen und sich darauf einen von der Palme zu wedeln. Es heißt auch eine bedeutende Rolle in Division und Liga zu spielen und den Gegnern gehaltvoll und kämpferisch ans Bein zu pissen - nicht der Liga und ihrem Führungspersonal!“

Er steckt die Ray Ban weg und beginnt an der Vertäuung zu hantieren.

Cardigan: „Ob ihr nun vor Wut platzt oder nicht: das Titelmatch beim Rumble hätte auch anders ausgehen können. Zu unseren Gunsten. Aber es ist wie es ist. Und mehr als egalisieren und uns die Gürtel zurückholen, weil es uns zusteht, können wir nicht. Ist aber immer noch 100% mehr als ihr aktuell scheinbar auf der Pfanne habt. Wir sind die kommenden Nr. 1 Contender - und ihr nicht. Fresst das endlich!“

Connor und Sean schütteln gleichzeitig den Kopf und blecken die Zähne.

Connor Rogue: "Und das als Loser! Downfall hat die scheiß Brawling Bulldogs besiegt. Die BRAWLING BULLDOGS! Keine weitere Referenz, keine weiteren Siege. Die hättet ihr wegklatschen müssen, aufs Abstellgleis zurück schicken. Nach spätestens fünf Minuten bis drei auf der Matte halten können. Stattdessen sauft ihr mit ihnen ne Runde und seid am nächsten Tag so verkatert, dass sie euch die Titel abnehmen. Und das heißt eine bedeutende Rolle spielen, hm? Sowas nennt sich Champion - oder will sich wieder Champion nennen. Jämmerlich."

Der Kanadier spuckt Cardigan vor die Füße.

Sean Ashfield: "Noch dämlicher ist es, dass ihr Recht behalten werdet und euer Fuckin‘ Rematch bekommen werdet. Ihr plustert euch als Nummer Eins Herausforderer auf, aber wir wissen alle, dass es besser wäre, wenn ihr den Spot an uns abtretet! Wir garantieren euch auch ein Match bei Ashes um die Titel!"

Noch ehe die Assassins zuversichtlich grinsen können … wird plätschernd der Inhalt eines schalen Bierrestes hinter ihnen aus der Flasche ins Meerwasser entleert.
Beide müssen nicht nach oben blicken - sie können das selbstgefällige Grinsen Stones erahnen.

Stone: „Hör dir diese zwei Clowns an, Kugelblitz. Wollen immer noch mit leerem Beutel große Sprünge machen …“

Er nickt zum Kanadier.

Stone: „Hey Furzkissen: wenn’s sein muss, verschnür ich dich entweder in fünf Minuten mit zwei Promille oder umgekehrt. Wenn du schon auf die Kacke hauen willst, dann mach’s auch richtig.“

Aus dem Inneren dringt eine Stimme hervor.

Windy: „Und wenn Seany demnächst wieder jemanden auf seinem Level suchst, dann soll er mich bitte vorher fragen.“ 

Connor Rogue: "Wir haben alle Teams in der XAW besiegt, wir haben euch besiegt. Ihr legt eine Messlatte an, die ihr selbst nicht halten könnt! Oder wo sind eure Referenzen? Eure großen Siege in den letzten Monaten - ich sehe da nur zwei Niederlagen; Knappsein und Augenhöhe hin oder her. Fallt also nicht selbst ins Wasser - oder seid ihr am Ende immer noch eingeschnappt wegen dieses Tritts?!"

Ashfield lacht kurz auf.

Sean Ashfield: "Ein bisschen scheinheilig, oder Windy?! Frag lieber vorher deine feigen Partner. Denn zuerst haben wir sie gesucht und wollten sie im Ring - da sie aber lieber ihre Schwänze eingezogen haben, bliebst du als Letzte mit Eiern in der Hose übrig."

Ein Pfiff durch die Zähne fährt schneidend dazwischen. Die Assassins blicken sich um: der Tempest steht mit der halbgelösten Bootsleine da, hält diese pendelnd wie eine Peitsche. Wer wagt gewinnt?

Cardigan: „Kommt wieder runter auf den Boden der Tatsachen - die Sache ist ganz einfach: ihr habt keine stichhaltigen Argumente - Fakt …“

Man sieht förmlich, wie der verbale Konter sich bei Ashfield abzeichnet - doch Trents harte wie laute Stimme ist schneller. Der Zeigefinger richtet sich auf Sean, nebst bösem Blick.

Cardigan: „… und du gleich keine Zähne und Eier mehr, wenn du noch ein Wort an den Kick gegen Windy verschwendest, du Schwanzlurch …“

Wieder kocht es in beiden Fightern, doch schließlich scheinen sie stumm, dafür Zähne mahlend die Grenzen gezogen zu haben.
Der Wettermann setzt wieder normal fort.

Cardigan: „Im Gegensatz zu The Downfall haben die wenigstens noch einen Rest Ehre im Leib. Wir stehen ihnen feindlich gegenüber, ja. Sie kamen faktisch aus dem Nichts, ja. Aber wer sich das Titelmatch richtig angesehen hat, dem ist klar: dort trafen die beiden aktuell besten Teams der Liga aufeinander. Sie standen ganz zu Recht uns als Herausforderer beim Rumble gegenüber - was habt ihr dagegen vorzuweisen?“

Mit der Hand, in welcher die Leine liegt, beginnt Trent an den Finger abzuzählen.

Cardigan: „Als ihr bei Vendetta 153 euern einsamen Sieg ergaunert habt, da wart ihr wer. XAW Unions Champions. Und seitdem? Titel verloren. Rematch vergeigt. Rumble nicht gewonnen. Und last but not least dem aktuellen Arbeitgeber die Treue gehalten - während ihr gleichzeitig eurer alten Heimat aber den nackten Hintern zeigt. Und da erwartet ihr allen Ernstes, mal mir nichts dir nichts zu neuen Top-Challengers hochgejubelt zu werden? Für’n Rattenschiss?!“

Die Aussagen des Wirbelwinds lassen mal wieder vier Augen rollen.

Sean Ashfield: "Ihr seid also auch noch stolz auf eure Ablenkerei?!"

Connor Rogue: "Richtig, Sean. Ihr schickt Windy an den Ring und habt Jona an der Lostrommel. Wirklich beneidenswert. Doch trotz der offensichtlichen PCWA-Manipulation habe ich die zweitlängste Standzeit beim 14. Rumblematch errungen! Erzähl mir also keinen von Rattenschiss! Das war es de facto nicht."

Der Hartforter hat dafür aber nur ein beflissenes Lächeln übrig.

Cardigan: „Verglichen mit meiner Zeit beim 13. Rumble schon. Immer schön die Relation beachten, Moulin Rogue. Genau wie in unserem letzten Match, dass ihr ja angeblich so gottgleich dominiert habt. Oder The Downfall, die ihr hier als Fallobst herunterputzt … komisch eigentlich. Denn so wie ich das mitbekommen habe, steht ihr ja faktisch jetzt Seite an Seite.“

Diese Worte bezüglich Downfall haben gesessen. Denn Sean und Connor verziehen missmutig die Münder - die auf der Zunge wartenden Argumente bezüglich Rumble werden notdürftig herunter geschluckt.
Während Trent Cardigan also die letzten Schlingen abwickelt, treten Matt und Windy wieder an die Reling heran.

Stone: „Hehe - auf die eigenen Verbündeten scheißen. Das riecht nicht nur nach Ärger im Paradies, sondern auch selbstgegrabener Güllegrube. Ich glaube, unsere zwei gelackten Kampfhamster hier sind eher beleidigt, dass sie selbst in der XAW-Hierarchie in zweite Reihe abgerutscht sind. Vielleicht sollten sie Jimmy & Stem ja mal konzernintern herausfordern? Allen beweisen, dass sie sie doch in fünf Minuten abfertigen können …“

Ein Glucksen hinter dem Gesichtsschutz.

Windy: „… sofern der liebe Seany hier überhaupt was in seinem Leben fünf Minuten lang durchhält…“

Ashfield lässt einen Wutschrei raus, sodass sich Cardigan, der schnell über den Rand gesprungen ist, und Stone sogleich vor Windy positionieren. Doch der Assassin zieht nur seine Jacke aus und wirft sie auf den Steg. Beim Ringen eine klare Geste der Entrüstung und Beleidigung.

Sean Ashfield: "Downfall mag sich in unsere Richtung bewegen, aber sie sind kein Teil der XAW!!! Smash steht voll und ganz hinter uns, kapiert? Und sofern wir The Downfall gegenüberstehen, werden wir sie besiegen. Darauf könnt ihr wetten!"

Beruhigend legt sich die Hand von Connor Rogue auf die nackte Schulter seines Freundes.

Connor Rogue: "Dass The Downfall überhaupt in die Position gekommen ist, mit der XAW irgendwas zu verhandeln oder auch mit Jona, ist euer Verdienst. Nach eurem Sieg hätte doch kein Hahn mehr nach denen gekräht, jetzt aber - mit den Titeln in den Händen - können sie auf dicke Hose machen. Wie auch ihr sie hochjubeln müsst, um nicht selbst all zu klein zu wirken, da ihr gegen sie das Nachsehen hattet. Dabei geht es hier gar nicht um XAW vs. PCWA, sondern einzig und allein um das Ansehen der Tag Team Division! Nach Vendetta 150 hatten wir die Chance uns gegenseitig hochzuschaukeln, wie es im Singles Bereich so oft war. Poe und Shadow, Sharpe und Mad Dog - jeder braucht seine Nemesis. Wir hatten damals Happy Hour. IHR aber wart blind für uns - und jetzt haben wir den Salat!"

Sagt er es und lässt dies so stehen. Knisternde Energie ist zu spüren. Die Ring Assassins brennen darauf, es den Partners in Crime zu zeigen. Zu zeigen, dass sie das Maß aller Dinge sind. Es fehlt nur noch ein Funke, bevor sie hier ein … „Feuerwerk“ entzünden werden. Als weiteres Signal dafür.

Allein … nur die Assassins sehen sich so. Dem Rest und speziell dem aktuellen Gegenüber scheint es nicht so zu gehen. Windy ist bereits während Rogues Worten augenrollend nach oben verschwunden und bringt den Motor auf Touren.
Cardigan wechselt einen stirnrunzelnden Blick mit Matt, bevor er die Leine einwickelt, zu Boden legt und mit Daumen und Zeigefinger wie zum Facepalm über das Gesicht reibt.

Cardigan: „Salat is’n gutes Stichwort. Ich hab Hunger und keinen Bock mehr. Das is so sinnlos mit denen.“

Dabei begibt er sich nach innen, bekommt vom New Yorker noch einen Klaps auf die Schulter.

Stone: „Dann hau dich in die Koje, Leichtmatrose. Lass uns ablegen und diese zwei Heulbojen hier zurück. Vielleicht wer’n sie ja von’ner Robbe adoptiert.“

Schon driftet der Katamaran leicht vom Anleger weg - aber noch nicht weit genug, um einen Beatdown nebst „Entern“ zu verhindern. Zumindest, wenn man in den Augen der Ring Assassins liest.
Und Machinegun scheint es zu genießen, dieses Flämmchen mehr und mehr zum Lodern zu bringen. Er lehnt sich an die Reling.

Stone: „Und falls ihr das immer noch nicht kapiert habt - denkt mal an eure Worte bei Ausgabe 155: wie zwei Politiker: versprechen und versprechen und am Ende kommt nichts bei rum. Aber jetzt seid ihr die Glücklos-Jäger, die nix auf Tasche haben, nur quatschen und als Trostpreis auf nen Titleshot hoffen. Ihr redet hier vom Ansehen der Tag Team Division und seid erstens nicht mal ein wirklicher Bestandteil und zweitens selbst die Schande davon. Glaubt ihr ernsthaft, die PCWA tritt niederkniend beiseite wegen eures mehr als schmeichelhaften Screwjob-Sieges gegen uns? Vor allem, nachdem anschließend nichts mehr kam, das euer imaginäres Standing hier hätte unterstreichen können? Sorry, aber … in dieser Story seid IHR die Versager. Und wenn ihr da wirklich noch was zu sagen haben wollt, ihr … Neme-Sisters, dann solltet ihr euch anstrengen.“

Sean Ashfield: "IHR! Ihr seid so feige Pisser!"

Diesmal ist es die Faust Rogues, welche blitzschnell auf Stone trifft und diesen gegen die Bordwand schickt. Gleichzeitig das Signal an Sean, hinüber auf die auslaufende Jacht zu hüpfen, um für „klare Verhältnisse“ zu sorgen…
… doch kaum schickt sich Ashfield an, an Bord zu klettern, trifft ihn ein satter Kick eines vom Oberdeck herunterhastenden Schattens. Der Greensboroer kommt ins Straucheln, stürzt rückwärts … aber bevor er ins Wasser zu fallen droht, fängt Connor ihn ab, der auf den Steg zurückgesprungen ist und emporzieht.
Gemeinsam blicken sie dem davonziehenden Boot nach - und Windy, die am Heck steht.

Windy: „So nicht, Ashfield. Und auch nicht anders. Hier - ein Souvenir …“

Wieder greift sich die Schwarzhaarige an den Nacken, löst die Halterung und nimmt den Gesichtsschutz ab, welchen sie Sean entgegenwirft. Und während der fängt, blicken beide leicht verwirrt ins Gesicht Windys: in ein Makelloses, ohne Kampfspuren. Zum Zeichen dessen streicht sie mit dem Finger am Kinn entlang.

Windy: „Wie du siehst: nichts. Kein Kratzer, keine Schramme. Nur etwas Theatralik und ein Bluff. Nicht einmal die härtere Gangart bekommt ihr hin oder wenn ihr Grenzen überschreitet. Und wenn ihr ehrlich seid, könnt ihr mir danken, dass ich diese Charade mitgespielt habe.“

Die beiden Ring Assassins fletschen wütend die Zähne, als sie in Richtung Windy starren. Fast hat die Nacht sie schon verschluckt, doch ihre letzten Worte dringen noch zu ihnen durch.

Windy: „Um mal ne Lanze zu brechen: ich kann euch nicht leiden, aber ihr seid ein Top Team, wenn ihr mal eure Stärken abruft. Damals in unserem Duell wart ihr es. Und wenn ihr es wieder sein wollt, dann tut endlich das Richtige dafür. Sowohl die XAW als auch die PCWA hat nun andere Tag Team - Flaggschiffe. Gebt meinen Jungs endlich wieder einen Grund, mit Stolz statt Zynismus mit euch die Klingen zu kreuzen … Ser deg snart!“

Während Ashfield die Fäuste und seinen nackten Oberkörper anspannt, legt Rogue den Kopf schief und lässt die Nackenmuskeln knacken.

Connor Rogue: "Ihr werdet euren Grund bekommen..."

Und mit einer Diabolik, die eines Kevin Smashs würdig ist, verzieht sich die wütende Fratze Rogues zu einem Grinsen, während sein Partner immer noch wie Rumpelstilzchen tobt. 


Mike Garland: "Das werden diese arroganten Partners in Crime aber wirklich! Die können sich warm anziehen."

Vincent Craven: "Die PiC haben eben mit The Downfall schon mehr oder weniger alles in trockene Tücher gelegt, da brauchen sie die Ring Assassins nun wirklich nicht. Diese sollten sich auch eher auf ihr Match gegen Díego & Simargl konzentrieren, wenn du mich fragst."

Mike Garland: "Das werden sie schon, das werden sie sch.."

Vincent Craven: "Oh nein!"

Grund für Vincents negative Äußerung ist das Erklingen einer wohlbekannten Theme.


------------------ PCWA ------------------

 

Nachdem die Musik durch die Halle schallt, scheint ein einzelnes Spotlight auf die Entrance-Bühne, wo Lara Lee in neuem Outift mit ungewohnter Kurzhaarfrisur dasteht. Insgesamt wirkt sie deutlich männlicher als früher, der hautenge Ganzkörperanzug ist dem militärisch betonten Outfit aus schwarzer Kampfhose, -stiefeln und einem olivgrünen Tanktop gewichen. Nichtsdestotrotz verzichtet die ehemalige Red Queen nicht auf die schwarze Krone und den silbernen PCWA-Gürtel. Dieser Umstand wird von vielen Fans missbilligend in Kauf genommen und auch so zum Ausdruck gebracht.

Die Kanadierin lässt sich nicht davon beeindrucken und macht sich ohne weiteren Aufhebens direkt auf den Weg zum Ring, begleitet von Maurice, der etwas hochnäsig hinterherläuft. Lara springt auf den Apron und schlüpft durch die Seile, während die Buhrufe sich noch einmal verstärken in der halbvollen Arena. Die Muscle Chick verzichtet darauf, auf eine Ringecke zu springen und zu posen, stattdessen streckt sie einen Arm in Richtung Maurice aus. Postwendend erhält sie ein Mikrofon, das sie aber nicht sofort an die Lippen führt, da die Stimmung immer noch zu laut ist. Auch ihr Verhalten hat sich anscheinend etwas gemäßigt - statt unzufriedene Grimassen zu ziehen, wartet sie geduldig mit leicht eingezogenen Augenbrauen, um die Ernsthaftigkeit auf ihrem Gesicht abzubilden. Das bringt schließlich den gewünschten Effekt - die Zuschauer werden ruhiger.

Lara: “Ich habe den Brawlin’ Rumble XIV gewonnen.”

Artikuliert sie deutlich und offensichtlich wohlbedacht, während sie langsam in die Runde schaut. Erneut drohen Buhrufe lauter zu werden, doch sie hebt ruckartig die Hand hoch.

Lara: “Das ist eine offensichtliche Lüge.”

Überrascht sie das Publikum mit sehr ruhiger Stimme und neu gefundener Vernunft.

Lara: “Ich wurde eliminiert. Das ist eine simple Wahrheit, right?“

Sie schaut fragend in die Runde.

Lara: „Right?!?“

Fragt sie noch einmal nachdrücklich und sie erhält tatsächlich zustimmendes Gemurmel.

Lara: „Na, bitte, geht doch. Ihr könnt noch Wahrheit und Lüge unterscheiden… und warum zum Teufel buht ihr mich also aus?!“

Brüllt sie dann wütend in die Halle, diese bleibt diesmal stumm.

Lara: „Ich bin hier die wahre Königin, nicht diese Tussi von der PCWA, die eine lächerliche Liga aus Amerika nicht im Griff hat. Wie peinlich ist das? Und sie schließt offensichtlich gleich beide Augen, wenn ein Angriff durch Mad Dog geschieht. IM LAUFENDEN MATCH! ALS NICHTTEILNEHMER IM BRAWLIN‘ RUMBLE!“

Sie breitet die Arme aus und spielt die Fassungslose.

Lara: „Und es geht noch besser, meine Freunde der gepflegten Unterhaltung, denn ERNEUT hat die Töle mich attackieren wollen. Heute! Und mitten in einer Ruhepause!“

Ein verächtliches Schnauben der Amazonen bringt ihre Missbilligung zum Ausdruck.

Lara: „Spätestens jetzt muss Miss Vark, wenn sie denn tatsächlich noch ihre Ovarien hat, einsehen, dass Mad Dog außer Kontrolle ist und dementsprechend mit sofortiger Wirkung entlassen werden muss! Das verlange ich!“

Als Antwort bekommt sie umgehend Buhrufe und niederschmetternde Pfeifkonzerte, aber Lara wirkt überrascht und schüttelt dauernd den Kopf. Nachdem sich die Halle etwas beruhigt hat, fährt sie fort.

Lara: „Allerdings befürchte ich, dass Miss Vark wieder einmal in eine anderen Richtung schauen und daher nichts dagegen unternehmen wird. Als unangefochtene Königin der PCWA und als ebenso unangefochtene Cryptionesse werde ich daher diese unerträgliche Angelegenheit selbst in die Hand nehmen. Mad Dog, wenn du das siehst und zuhörst… ich werde dich zum Championship Match um die Cryption Crown herausfordern mit einer Bedingung, dass du bei einer Niederlage die Liga verlassen wirst! Und zwar bei Vendetta 158!“

Plötzlich herrscht in der Halle Totenstille, die Kanadierin blickt direkt in die Kamera.

Lara: „Aber ich bin natürlich sehr fair und immer gerecht, also werde ich dir reichlich Bedenkzeit geben. Ich erwarte daher eine Antwort in der nächsten Vendetta, damit wir diese Sache endlich zum Ende bringen, Köter! Auf die eine oder andere Weise!“

Mit einem entschlossenen Nicken schließt sie dieses Thema ab und läuft erst einmal eine Runde, sozusagen als gedanklicher Trennpunkt.

Lara: „Ich muss noch eine Sache hier offen ansprechen und zwar im Bezug auf den Brawlin‘ Rumble, wie ich niederträchtig elimi…“

Die Queen wird abrupt unterbrochen, als jenes Theme aus den Boxen dröhnt, welches ihr bereits bei den ersten Klängen eine Gänsehaut über den Rücken jagt, auch wenn sie das wohl niemals zugeben würde.

 

Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht und einer modischen Sonnenbrille auf der Nase tritt Rouswell hinter dem Vorhang hervor. Augenblicklich prasseln die Buh Rufe der Fans auf ihn ein, die seinen Auftritt beim Rumble und die Arroganz, die er dort an den Tag gelegt hat, nicht vergessen haben. Nun, sie werden gleich einiges an Nachschub bekommen, so viel ist sicher. Mit einem Kopfnicken hier und da quittiert er die Reaktionen der Fans und entert schließlich den Ring. Dort lässt der Franzose sich ein Mikrofon reichen und blickt Lara Lee an.

Louis Rouswell: "Tout d'abord bonsoir Mademoiselle Lee."

Er verbeugt sich theatralisch mit einem Knicks, wofür er von den Fans laute Pfiffe erntet. Ihm ist es egal, mit einem Grinsen auf den Lippen fährt er fort.

Louis Rouswell: "Ich muss mich zunächst bei Ihnen dafür entschuldigen, Sie unterbrochen zu haben, jedoch waren Sie gerade im Begriff von den Ereignissen zu berichten, welche sich beim Brawlin' Rumble abgespielt haben und meine Wenigkeit befürchtet, dass Ihnen dort ein falsches Bild vermittelt wurde."

Er nickt mit dem Kopf.

Lara: "Falsches Bild? Was soll das mit dem falschen Bild heißen? Was kann daran überhaupt ein falsches Bild vermitteln - du hast mich mit dem Paris Good Night eliminiert! Es könnte nicht klarer sein!"

Missgelaunt verschränkt sie die Arme vor der Brust und wartet ungeduldig ab, was der Franzose ihr vermitteln könnte.

Der Franzose schüttelt kurz den Kopf und verzieht seine Miene zu etwas, das wohl Bedauern ausdrücken soll.

Louis Rouswell: "Hatte meine Wenigkeit denn eine Wahl, Mademoiselle Lee? Noch ehe ich mich Ihnen offenbaren konnte, sind Sie, einer Furie gleich, auf meine Person losgegangen und haben mich attackiert. Jedoch bin ich nicht als ihr Feind hierher nach Berlin gekommen, Mademoiselle Lee."

Abermals schüttelt er den Kopf und lässt die Worte einen Moment auf die Queen wirken. Die Queen selbst wirkt etwas überrumpelt und schaut fragend in die Runde, ohne wirklich eine Antwort vom Publikum einfordern zu wollen.

Lara: "Du willst mir ernsthaft verkaufen, dass du nicht mein Feind bist? Wie bitte soll es denn anders sein? Es kann kein Zufall sein, dass DU ausgerechnet in eine Liga gehst, in der ich mich befinde! Louis, ich kenne dich lange genug, um zu wissen, dass du jeden Trick anwenden wirst, um dann einen Dolch in meinem Rücken zu rammen!  Wir haben Matches gekämpft, dagegen ist die PCWA ein Kindergartenspiel! Aber ich bin mal so gnädig und erübrige eine Winzigkeit Geduld, um zu hören, was für Lügen du mir auftischen willst."

Louis seufzt kurz theatralisch und schüttelt den Kopf. Langsam nimmt er die Sonnenbrille von der Nase und steckt sie in die Innentasche seines teuren Anzugs.

Louis Rouswell: "Keine Lügen, Mademoiselle Lee. Sie sind nun das, was Sie schon immer sein wollten ... une majesté ... eine Majestät. Und Sie regieren nicht nur über einige Hinterwäldler ohne jegliche Hirnfunktion, sondern über eine international angesehené Liga. Sie und meine Wenigkeit, Mademoiselle Lee, wir stehen auf der gleichen Seite des Spielfeldes. Meine Person ist hier, um Ihnen meine bedingungslose Unterstützung anzubieten!"

Er schenkt Lara ein schwer zu deutendes Lächeln. Er bekommt ein zweifelndes Stirnrunzeln als Antwort.

Lara: "Bei dir weiß man nie, woran man ist. Aber... immerhin erkennst du mich als die echte Königin an. Das tun nur die wenigsten... wenn überhaupt."

Schließlich ist ein schelmisches, überlegenes Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.

Lara: "Nichtsdestotrotz muss ich mir erst einmal durch den Kopf gehen lassen, ob du es wirklich ernst meinst... aber eine Frage bleibt zu klären, Louis. Was sollte der Quatsch mit diesem Ball damals? Wolltest du mich etwa verwirren, obwohl du angeblich auf meiner Seite stehen wolltest...?"

Der Franzose blickt Lara völlig unwissend an und zieht überrascht die Augenbrauen nach oben.

Louis Rouswell: "Un ballon? Es tut mir leid, Mademoiselle Lee, jedoch weiß ich mitnichten, wovon Sie sprechen. Was ich jedoch weiß, ist, dass Sie und meine Wenigkeit gemeinsam Großes erreichen können. Ich kann Ihnen dabei behilflich sein sich den Respekt zu sichern, der Ihnen von Gottes Wegen zusteht. Ich bietet Ihnen mein Schwert an ..."

Der Franzose geht tatsächlich vor Lara auf die Knie und ein überraschtes Raunen schallt durch die Zuschauerränge. Für die Fans und auch Lara nicht sichtbar ist das breite Grinsen des Franzosen in diesem Augenblick.

Louis Rouswell: "... votre Majesté!"

Er blickt zu Lara und wartet auf deren Reaktion. Laras Mimik ruht für ein paar Augenblicke, bevor ihre Mundwinkel eine Winzigkeit nach oben gehen und sie ihren Feind... oder neuen Partner genauer mustert.

Lara: "Deine Worte ehren mich...Monsieur Rouswell. Aber ich kenne dich einfach viel zu gut, um zu denken, dass du nicht ohne Hintergedanken mir eine Art Partnerschaft anbietest. Es bleibt also an dir, mir den Beweis deiner Loyalität zu erbringen. Und dazu wird es sicherlich Möglichkeiten geben ... herauszufinden wie loyal du letztendlich tatsächlich bist."

Der Franzose nickt mit dem Kopf.

Louis Rouswell: "Naturellement votre Majesté. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Sie von meinen Absichten zu überzeugen und Ihre Zukunft glorreich zu gestalten. Ihr Stern wird heller erstrahlen, als jemals zuvor, Mademoiselle Lee!"

Er senkt bescheiden den Kopf und wartet auf eine Reaktion der Frau, an die er sich gerade anbiedert ... anbiedern muss. Ohne sie wird nichts von dem funktionieren, was er sich für sein Comeback vorgenommen hat. Lara hingegen könnte Hilfe eines völlig abgehobenen, aber durchaus sehr fähigen Wrestler gebrauchen. Immerhin hat er ihr das Rückgrat gebrochen... vielleicht kann er für sie ein anderes Rückgrat brechen...

Lara: "Einverstanden, Monsieur Rouswell. Wir werden es sehen."

Die Kanadierin nimmt langsam das Mikro herunter, ohne den Blick von ihm abzuwenden und macht ein paar Rückwärts-Schritte, bevor sie sich von ihm abwendet und durch die Seile steigt.

Louis blickt ihr mit einem Lächeln hinterher und zieht wieder die Sonnenbrille aus seinem Anzug. 

Louis Rouswell: "Oh ja, das werden wir ..."

Er lacht leise vor sich hin, während die Sonnenbrille wieder auf seine Nase wandert. Die Fans nunmehr völlig ignorierend verlässt auch Rouswell den Ring und macht sich auf den Weg in den Backstage Bereich.


Vincent Craven: "DAS... glaub' ich jetzt nicht."

Mike Garland: "Tja, Vince... Was war das eben noch für ein Gerede von Lara und Rouswell sind sich spinnefeind. Falsch gedacht! Hier steht eine Kooperation ins Haus und die wird die PCWA revolutionieren, darauf kannst du wetten."

Vincent Craven: "Ich... weiß nicht... was ich sagen soll."

Mike Garland: "Ist auch mal gut, Vince, wenn du nichts sagst. Bleibt mehr Airtime für mich. Louis Rouswell wird sich beweisen müssen, ob seine Worte auch stimmen. Und da können wir schonmal gespannt sein, welchen Auftrag der Franzose denn für die Red Queen erfüllen darf."

Vincent Craven: "Mir schwant Übles."

Mike Garland: "Come on! Das Comeback von Rouswell hatte jetzt schon mehr Impact als das von Kevin Sharpe."

Vincent Craven: "Tzzz... übertreib' mal nicht."

Mike Garland: "Ja, faul in der Sauna rumsitzen war bei Rouswell jedenfalls nicht an der Tagesordnung."

Vincent Craven: "Schauen wir doch einfach mal, wo Kevin Sharpe gerade ist - und du kannst direkt eines Besseren belehrt werden."


------------------ PCWA ------------------

Das Dach der Hartwall Arena.

Kevin Sharpe lässt seinen Blick über die Lichter Helsinkis schweifen. Gleichzeitig lauscht er dem Lärm der Fans, der an sein Ohr dringt. Es ist beinahe wie ein Beruhigungsmittel. Und ja... er hatte es vermisst. So sehr. Der Abend war gut verlaufen. Sehr gut sogar. Und er saugt die Atmosphäre förmlich in sich auf. Zu Hause...

Seine Frau würde ihn sicherlich umbringen. Wenn sie denn noch leben würde. Aber auch zu Lebzeiten konnte sie ihn nicht von seiner Passion abhalten. Seine Augen werden feucht, wenn er an Venita Sharpe denkt. Die Mutter seines Sohnes. Die so stark war... und dennoch den Kampf gegen diese heimtückische Krankheit verloren hat.

Sharpe: "Krebs ist ein Arschloch."

Sagt er und leert die Dose Koff. Finnisches Bier. Eher wie Wasser. Aber es hat das gewisse Etwas. Er zerknüllt die Dose in den Händen und wirft sie hinter sich. Doch es ertönt nicht das klassische Klappern, wenn Metall auf Beton trifft, sondern eher, als wäre das Stück Blech auf etwas Organisches getroffen.

Sharpe: "Tut mir leid. Das war nicht meine Absicht. Obwohl ich tatsächlich mit dir gerechnet habe. Es ist ja schon fast eine Tradition, dass wir uns auf Dächern der Hallen außerhalb Berlins treffen."

Er neigt den Kopf leicht zur Seite.

Sharpe: "Ist es nicht so … Shadow?"

Kevin dreht den Kopf nicht weiter – er weiß, dass er recht behält. Wie auch sein Aufenthalt keinen besseren Köder hätte abgeben können.
Und so tritt The Unfathomable Dark neben ihn: obskur, stoisch und gesichtslos wie immer. Einzige Ausnahme ist die zerknüllte Bierdose in der behandschuhten Hand, an welcher der Schatten in fast autistischer Akribie herumfingert, um scheinbar die Dellen und Knicke zu beseitigen.

Shadow: „Altes Fundament ehrt man, darf aber das Recht nicht aufgeben, irgendwo wieder einmal von vorn zu gründen … in den meisten Fällen, in welchen wir uns derart über den Dingen trafen, galt meine Ehrerbietung oft der Güte der Tragfähigkeit, die uns vor einem Sturz nach wo auch immer bewahrte…“

Ungerührt fingert er weiter.

Shadow: „Heute gilt dieses achtende Privileg aber dir. Deiner Präsenz, deinem Wesen … deinem Anliegen. Gern würde ich mir auf die Schulter klopfen, einen Anteil daran geleistet zu haben, aber vermutlich wehen die Winde des Schicksals für dich…“

Der Schatten hält inne und dreht den Kopf: Sharpe blickt ihn an. Und auch wenn sein Mund leger lächelt, sprechen seine Augen eine andere stumme Sprache. Wollen faktisch sagen: quatsch nicht und komm zum Punkt.
Shadow atmet einmal durch. Also dann…

Shadow: „Ja, ich habe dich vermisst, Kev … wie du vermutlich die Dächer.“

Blackheart fummelt eine Schachtel John Player Red aus der Jacke, fingert eine Kippe heraus und entzündet diese umgehend. Gierig saugt er den Rauch ein. Sein Adrenalin steigt. Ist es die Anwesenheit des Number One Contenders auf den Undisputed Gerasy? Kocht sein Blut, weil er unbedingt mit dem Schatten im Ring stehen will? Wenn er tatsächlich Marc Poe den Titel abnimmt?

Sharpe: "Nicht nur die Dächer, Schatten. Nicht nur die Dächer."

Er atmet tief durch... beruhigt sich.

Mittlerweile hat der Soul Survivor seine fremde Bastelarbeit beendet, stellt die nun wieder fast makellose Dose auf dem klobigen Entlüfter ab, gegen den sich beide lehnen und holt sein Malzbier aus der Beintasche. Plopp!

Schweigend starren beide Männer in die Nacht … über das Schienengewirr des Hauptbahnhofes hinaus … zum Hafenviertel … auf den Finnischen Meerbusen … und zum fernen Horizont … mit der unsichtbaren Küstenlinie Estlands, über dem sich die letzten Sprenkel Sonnenlicht des Tages gesammelt haben.

Eine sehr atmosphärische Stimmung … welche eigentlich nur durch einen Dialog über Bäume und rote Gummibärchen ins Aklimatische abrutschen würde. Doch…

Shadow: „Hier in Finnland sagt man: ein Mann verkauft eher sein Land, als dass er seine Wörter schluckt …“

Und der Schatten … schluckt stattdessen einen Hieb persönliches Trademark aus der Flasche.

Shadow: „… scheint wohl eine These zu sein, die wir beide so weit wie möglich gebogen haben. Du mit deiner Rückkehr statt des geschworenen Unruhestandes – ich mit meiner neuerlichen Jagd auf den scheinbar Unbezwingbaren. Und über allem schwebt eine undefinierbare Situation, an die wir denken, sie aber nicht auszusprechen wagen. NOCH nicht…“

Ein weiterer Schluck. Kevin dreht den Kopf – doch bevor er etwas sagen kann, hebt ihm der Schatten die Pulle wie zum Toast entgegen.

Shadow: „… die Halbwertzeit der Worte – kann manchmal auch von Vorteil sein.“

Blackheart beugt sich nach unten und löst eine weitere Dose Koff aus dem Plastikring. Nicht nur, weil er Durst hat, sondern um das leichte Grinsen vorm Schatten zu verbergen. Er will es immer noch. Es nagt an seinem Ego, dass er nie eine Chance hatte, diese eine Konfrontation damals beim CORE 2018 respektive das Ergebnis zu egalisieren. Mit einem Zischen wird das Getränk geöffnet und er tut es dem Schatten gleich.

Sharpe: "Auf offene Geheimnisse."

The Unfathomable Dark wiegt leicht den Kopf hin und her. Dann nickt er unmerklich und beide Männer nehmen einen großen Schluck von ihren Getränken.

Sharpe: "Aber sprechen wir nicht über Geheimnisse sondern über fest untermauerte Tatsachen. Du hast es geschafft. Du bist am Gipfel angekommen."

Er dreht den Kopf und sucht die Augen des Schattens, die hinter den vor dem Gesicht hängenden Haaren verborgen sind.
Oder ... wahlweise eine Beule oder einen Bluterguss. Nichts. Auch kein unterschwelliges Ächzen. Er und der Rest der Welt hatten den Einschlag des Steel Chairs vorhin gehört und gesehen - und doch gebahr sich der Schatten so, als wäre nichts gewesen. Lesson One accomplished!

Sharpe: "Und es fühlt sich irgendwie schäbig an, oder? Die neidischen Blicke. Die Tuscheleien hinter vorgehaltener Hand. Ich habe es selbst erlebt. Der Rumble-Sieg ist der höchste Preis in der PCWA... und gleichzeitig die größte Bürde, die man tragen kann. Denn nun bist du DER Mann... der, der alles erreichen kann. Die Speerspitze. Und im Umkehrschluss Persona non Grata. Weil JEDER dich seinen Neid spüren lässt."

Ein leises Auflachen.

Sharpe: "Also... wie fühlt es sich nun wirklich an?"

Der leichte Föhn verwirbelt ihre Haare – im Falle Shadow nur für den Moment. Einen mit einem weiteren Schluck Trinken. Einen für die nachdenklich in die Ferne stierenden grünen Augen.
Dann legen sich die langen Strähnen wieder auf das Antlitz. Ein Seufzer.

Shadow: „Wie sich das anfühlt?! … Du hast es vorhin erwähnt … ein bisschen wie Krebs.“

Ein leichtes Zucken durchfährt Sharpes Körper. Er spürt, wie sich seine Fäuste ballen. Aber der Moment dauert nur kurz an. Der Schatten hat die Analogie bewusst gewählt... bezogen auf den Rumblesieg. Nicht auf seine Frau. Und so nickt er knapp... zustimmend.

Shadow: „So unfassbar weitgefächert. Manchmal heimtückisch, oft urplötzlich hervorbrechend. In jedem Fall schicksalsträchtig. Dazu die Freiheit, die Einstellung zu einer Situation zu wählen – egal, wie schwer und zehrend sie auch sein mag … um sich dann für einen ganz persönlichen Weg zu entscheiden. Mit der Hoffnung auf ein Happy End, welches keiner vorhersagen kann …“

Er stellt die Flasche auf den Entlüfter, dreht sich dem Grand Slamer entgegen.

Shadow: „… im Endeffekt aber … ist es nichts mehr als eine Chance. Eine mittels Prestige und Durchhaltevermögen Errungene, ja – aber eine, die einen nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass sie nur eine Etappe auf einem Weg ist, der im günstigsten Fall nach oben führt. Wie sehr man dieser Stufe Bedeutung beimisst, bleibt jedem selbst überlassen.“

Kevin kratzt sich am Bart.

Sharpe: "Im Endeffekt sollte man dem Ganzen die Bedeutung beimessen, die ihr auch gebührt. Ich frage mich, ob du dem Ganzen mit der ausreichenden Konsequenz entgegen gehst."

Ein personifiziertes Glucksen erklingt.

Shadow: „Das werden du, Homeboy und die PCWA spätestens bei Out of Ashes herausfinden.“

Blackheart neigt den Kopf zur Seite.

Sharpe: "Im Sinne der eben von die angesprochenen PCWA wäre es mir schon ein inneres Blumenpflücken zu wissen, ob du mit dem entsprechenden Fokus an die Sache herangehst."

Er tritt näher an den Schatten heran.

Sharpe: "Und ob du der sein kannst oder überhaupt willst, der voranschreitet. Wir sprachen darüber vor gar nicht allzu langer Zeit. Es geht um so viel mehr als NUR den Titel... "

Wirklich? Er kann das Gold förmlich vor sich sehen. Es spüren, wie es sich um seine Hüften angefühlt hat. Aber er drängt den Gedanken beiseite.

Shadow: „Das Wohl von Vielen… es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen …“

Nach einem neuerlichen Schluck Bier seufzt der Soul Survivor leicht und schüttelt den Kopf.

Shadow: „… nicht zu fassen: noch einer, der glaubt, sich vor meinen Zwist mit Homeboy drängeln zu können, weil er seine eigene Präsenz als höherwertiges Fehdengut betrachtet. Zieh dir ne Nummer, Alpha Kevin.“

Der runzelt die Stirn.

Sharpe: "Easy, Schatten. Niemand will sich hier irgendwo dazwischen drängen. Abgesehen davon... WOLLTEST du nicht, dass ich zurück komme? Diese Karte nun mir zuzuschieben ist ein wenig stillos."

Ebenfalls etwas zu geräuschvoll stellt der Schatten seine Malzbierflasche ab und dreht sich zum ehemaligen Blackheart. Sein Tonfall ist ruhig – aber schneidend.

Shadow: „Alles, was ich getan habe, war mein Herz zu erleichtern und einen frommen Wunsch zu äußern. Es war kein persönlicher Marschbefehl, die Beine in die Hand zu nehmen, über den großen Teich zu jetten und holterdiepolter hier aufzuschlagen nach dem Motto: Platz da, hier komm ich!“

Nicht nur der Atem ist hörbar – die dunklen Strähnen pendeln vor dem Antlitz.

Shadow: „Du weißt, wie jeder andere, worauf mein Fadenkreuz ruht: ich will diesem speichelleckenden Prahlhans von XAW-Wendehals endlich die Leviten lesen und ihm die notwendige Portion Demut beibringen. Ich will ihn so mürbemachen, dass er nicht einmal mehr daran denkt, einen weiteren Mucks an Rebellentum zu äußern. Ich will der PCWA endlich den Champion geben, den sie verdient hat … und jeder, der unter dem Deckmantel der Sorge um die Liga dahergeschlichen kommt und meint, mir den Fehdehandschuh nebenbei ins Gesicht zu klatschen sei Best for the Business, der hat es entweder nicht verstanden oder nicht verdient, unter seinem Banner zu dienen.“

Er legt den Kopf leicht schräg. Dann wird die noch halbvolle Dose gegen die Wand des Dachzugangs gepfeffert.

Sharpe: "Was bildest du dir eigentlich ein, hm? Ich habe schon Schlachten in dieser Liga geschlagen, da war dein Name hier noch nicht einmal im Stammbuch auf dem Klo verewigt. Wage es nicht, mir Illoyalität vorzuwerfen. Und dir... dir fehlt es immer noch an einem, um das ganz große Ziel zu erreichen. FOKUS!"

Shadow: „ICH BIN FOKUSSIERT!!!“

Mit urplötzlicher Kraft und Schnelligkeit donnert die behandschuhte Faust Shadows krachend auf das Blech des Entlüfters.

Shadow: „Ich werde Poe vernichtend niederringen und den Gerasy zurück in die PCWA holen!!!“

Als die Worte verfliegen bleiben beide Superstars noch einen Moment atmend voreinanderstehen. Duellanten, deren erste Schläge und Hiebe bereits ausgetauscht wurden.
Dann … ganz langsam, schielt der dunkle Krieger zu seiner niedergesausten Faust und hebt diese langsam: im Metall des Lüfters hat sich eine Delle gebildet – und in deren Talsohle ruht auf knapp einen halben Zentimeter Dicke geschrumpft die zuvor von Shadow mühselig hergerichtete Bierdose Sharpes. Im Bruchteil einer Sekunde zerdrückt.
Die Wucht war sogar derart groß, dass Shadows Malzbierflasche umgekippt ist – und der letzte Rest Inhalt sich um die zerdrückte Dose herum sammelt.

Blackheart lächelt.

Sharpe: "Das ist die Reaktion, die ich sehen will."

Seine Gedanken wandern zu sich selbst zurück, als er die Fahne der PCWA hoch gehalten hat. Er nickt.

Sharpe: "Denke immer daran... ich bin weder dein Feind noch dein Problem."

Er geht an Shadow vorbei zur Tür des Daches. Diese wird geöffnet und er schickt sich an, das Dach zu verlassen. Dann blickt er nochmal zum Schatten.

Sharpe: "NOCH nicht... "

Doch es ist keine Drohung. Es ist ein Versprechen, dass alte Rechnungen sicherlich noch beglichen werden, wenn die Zeit reif dazu ist.

Shadow: „Kevin…“

Ein kurzes Zögern. Vorrangig höflicher Kameradschaft geschuldet. Von beiden.

Shadow: „Genugtuung ist stets mehr … als bloß Glauben genug getan zu haben. Je höher man auf der liaginternen Leiter klettert, desto größer werden Verantwortung und Zielscheibe. Und desto kleiner Vertrauen und der Mikrokosmos genannt Freundschaft. Ich weiß sehr wohl, welche Bürde ein Gang in die höchsten Sphären mit sich bringt. Ich weiß, dass ich mich allen Dämonen und Herausforderungen zu stellen habe und dies auch werde. Ich habe es selbst in der Hand zu bestimmen, ob mich das auf die Schlossallee oder den Boulevard der zerstörten Träume führt.“

Kurze Atempause. Ein Lauschen - keine Schritte. Aufmerksamkeit ist vorhanden.

Shadow: „Poe kann mich niedermachen, -schlagen und -quatschen, wie er will - dass ich ihn bei Out of Ashes vernichten werde, daran ändert das alles nichts. Ich werde dieses Match als Sieger verlassen … und dann … sehen wir weiter … wenn es das Schicksal will mit uns als WIR …“

Der Schatten muss sich nicht umwenden: die greifbare Stille bleibt. Für den Moment.
Dann: abgehende Schritte, eine Tür fällt ins Schloss. Jede Seite hat ihren Standpunkt klargemacht, soviel ist sicher.

Wieder allein auf dem Dach - so wie damals in London. Nur ohne Regen …
… dafür mit größerer Schulterlast. Und einem Umfeld, das weniger Fehler akzeptierte. Davon waren heute zu viele gemacht worden. Klar, fieberte das Publikum eher mit einem gepeinigten Helden mit als mit einem Strahlenden. Doch seine wahre Power bezog er aus der Standhaftigkeit und dem Trotz gegen all die Unbill, die sich anschickte.

Und auch wenn die Hürde Töle, Sharpe oder Mestize sein sollte - momentan war sie zweitrangig verglichen damit, was er Homeboy für die vergangenen zwei Jahre zurückzahlen würde. Penny für Penny…

Mit diesem Gedankenspiel stützt er sich erneut auf den Lüfter und blickt in die abdimmende Ferne …


Mike Garland: "YEAH. Das ist doch ein bisschen von dem Kevin Sharpe, den selbst ich wiedersehen will!"

Vincent Craven: "Hier bringt er Shadow tatsächlich zu einer großen Gefühlsregung. Als es um den Fokus ging - da merkte man, wie wichtig das Match bei Ashes dem Schatten wirklich ist. Er ist fokussiert - und das wird Marc Poe zu spüren bekommen."

Mike Garland: "Und Sharpe schickt sich schonmal an, der nächste Contender sein zu wollen! Vielleicht auch ein bisschen verfrüht, wenn man seinen schnellen Abgang beim Rumble im Blick hat."

Vincent Craven: "Bis dahin wird noch einiges an Zeit vergehen, Mike, wir aber wollen uns jetzt dem aktuellen Geschehen zuwenden und nach einem kurzen Blick auf die letzten Awards den heutigen Main Event bestaunen."

Mike Garland: "Na, dann mal los!"


------------------ PCWA ------------------

Possession Awards 2019-2021

Best Feud
XAW vs. PCWA (46%)

Mad Dog vs. Kevin Sharpe (38%), Lara Lee vs. Mad Dog (25%)

Best Match
Brawlin' Rumble Match [BR XIV] (58%)

Kevin Sharpe vs. Mad Dog [20th An] & James Godd vs. Kevin Sharpe [OOA 19] (je 21%), Stem vs. Lara Lee [Ven 147] (17%)

Best Wrestler
Marc Poe (71%)

Mad Dog (42%), Shadow (29%)

 

------------------ PCWA ------------------

Was die Kameras nicht eingefangen haben, ist:

Eine Person mit der Maske eines japanischen Mädchens.

Die Person ist eindeutig nicht Jeffrey Ron Arrow.

Sie fährt einen Gabelstapler, der eine große Equipment-Boxen geladen hat.

Darauf prangt das Logo von Vark Enterprises.

Als der Person sich ein Hallenmitarbeiter in den Weg stellt, stoppt der Gabelstapler.

Ein kurzes Gespräch.

Ein Handschlag, bei dem eine grüne, mit einem Gummiband zusammengebundene Rolle Papier scheinbar mühelos den Besitzer wechselt.

Der Mitarbeiter verschwindet im Nirwana der Backstage-Wirrungen.

Der Gabelstapler setzt seinen Weg fort, bis er vor einer Kabine ankommt.

Einer bestimmten Kabine.

MALDICÃO steht darauf.

Was die Kamera ebenfalls nicht sieht:

Wie die maskierte Person an die Tür klopft.

Kurz horcht.

Und sie dann mit einem kaum erkennbaren Gegenstand öffnet.

Mit dem Gabelstapler bis zur Tür fährt.

Die Box ablädt.

Sie mit aller verfügbaren Körperkraft vor den Raum schiebt, bis

sie die Tür versperrt.

Die Person lässt die Gabel des Gabelstaplers hoch.

Schaut sich arglistig um und dankt Gott dafür, dass die Kabine so weit abgelegen ist.

Klettert über das Dach auf die Gabel.

Zieht an einem Seil, das bisher eher unbeteiligt auf der Equipment-Box lag.

An der Seite, die dem Raum zugewandt ist, fällt eine präparierte Wand aus der Box.

Sie hat

Atemlöcher.

Was die Kamera des Weiteren nicht sieht:

Wie ein massiver schwarzbrauner Schatten aus der Box in den Raum schießt.

Wie die maskierte Person behände über die Gabel auf die Box springt.

In Sekundenschnelle die Tür der Umkleide schließt.

Die Equipment-Box auflädt.

Die lose Wand wieder justiert.

Mit dem Gabelstapler verschwindet.

Alles hinterlässt, als hätte hier keine Geschichte stattgefunden, die von

Korruption,

Lügen,

Rache

handelt.

Das Licht in der Halle wird gleißend hell.

Es flackert.

Christian Sanglier, der bereits im Ring steht hält sich die Hand vor die Augen.

Taucht die Halle stakkatoartig wechselnd in ein grelles Weiß und ein sehr künstlich wirkendes Bronze.

Das ist jetzt seine Farbe.

Die Farbe der Lüge.

Dann huschen die ersten Takte von Placebos "Infra-Red" durch das Farbspiel.

Rote Laserstrahlen zerfetzen die vorherigen Lichteffekte.

Und dann steht er da.

Jeffrey Ron Arrow.

Badet in diesen visuellen Effekten.

Badet in der Vorfreude auf das, was jetzt kommt.

Er kann die Gewalt und die Hilflosigkeit riechen.

Kann sie schmecken.

Will sie ficken.

 I´m coming up on Infra-Red

There is no running that can hide you

Cause I can see in the Dark

I´m coming up on Infra-Red

Forget your running

I WILL FIND YOU

Die Lüge macht einige wenige Schritte die Rampe herunter.

Harrt ungefähr auf der Hälfte des Weges zum Ring aus.

Verankert seine Füße fest im Boden.

Sein Blick ist noch nicht eine Sekunde vom Keiler gewichen.

Bring die Rammböcke.

Die Kabelbinder.

Die lichtundurchlässigen Säcke.

Die Militärausbildung.

Bring all das.

Und am Ende bringe ich

Dich um.

All das und noch viel mehr erzählt der Blick der Lüge.

Lachfältchen bilden sich um seine Augen.

Mehr lässt die Maske nicht erkennen.

Oh, das wird so gut werden.

Dann verlangt er nach einem Mikro.

Bekommt es.

Die Musik verstummt.

Totenstille.

Arrow: "Keine Entschuldigung. Ich fordere ... keine Entschuldigung. Nicht dafür, dass Du mich bei meinem Comeback im Ring unterbrochen hast. Nicht dafür, dass Du mich beim Rumble zu einem hilflosen Stück Pampe geprügelt hast. Ich will dafür keine Entschuldigung."

Die Lüge verstummt.

Richtet das traurige Gesicht des japanischen Mädchens.

Schaut zur Hallendecke, als würde ihm ein Blick in die Sterne den Weg weisen.

Eine Hand verschwindet in einer glatten, latexüberzogenen Hosentasche.

Beide Schultern ziehen sich, von der Lüge unbemerkt, nach oben.

Irgendwie ängstlich. Nervös. Menschlich.

Er würde das niemals eingestehen.

Arrow: "Ich fordere keine Entschuldigungen. Wir alle hier ... wir tun, was wir tun müssen. Du wurdest übersehen. Und dann komme ich daher und verstelle Dir das letzte Stück Licht, in das Du Dich verzweifelt gepresst hast. Du wolltest nicht mehr im Schatten stehen. Du wolltest Dir nicht mehr an den Plexiglasscheiben in der Dunkelheit die Nase platt drücken und zusehen, wie andere im Sonnenlicht baden. Mehr als alles andere ... wolltest Du gesehen werden. Also hast Du getan, was Du tun musstest. Aber ..."

Arrow zieht die Hand wieder aus der Tasche.

Hebt lehrerhaft den Zeigefinger.

Legt den Kopf schräg.

Arrow: "... dann tat ich, was ich tun musste. You know, ich wusste, dass Du das tun musstest. Du brauchtest den Knalleffekt. Es musste magisch sein. All das ... war mir vollkommen sonnenklar. Aber es muss Dir doch auch sonnenklar gewesen sein, dass ich Dir dafür eine Antwort schulde? Es muss Dir doch sonnenklar gewesen sein, dass Jeffrey Ron Arrow ein höflicher Mensch ist! Sonnenklar, dass ich Deine Anfrage nach Aufmerksamkeit nicht einfach im Raum stehen lassen würde!"

In beinahe grotesker Hilflosigkeit streckt die Lüge die Arme von sich.

Steht da wie ein verlotterter Jesus.

Gebrochen.

Stigmatisiert.

Voller Leben.Voller Träume.Voller Pläne.

Voller Fürsorge für die Gebrochenen und Verlorenen.

Das müssen sie doch sehen.

Das muss Sanglier doch sehen.

Arrow: "Bittet und ihr werdet bekommen. Sucht und ihr werdet finden. Klopft an und es wird euch geöffnet. So sagt es doch schon das älteste Buch der Welt. Das musst Du doch gewusst haben, Sanglier."

Der Keiler lässt sich ein Mikrofon reichen. Er wirkt ungeduldig und nervös. Diese Art von "Spielen" ist eindeutig nicht sein Ding. Er handelt lieber.

Christian Sanglier: "Ich bin hierher gekommen, um zu kämpfen. One on one. Ich komm mit meinen Problemen zurecht, also komm du gefälligst mit deinen zurecht und steig in den Ring. Komm in den Ring und wir klären unser Problem."

Könnte Sanglier unter die Maske der Lüge schauen, würde er sehen, dass sich etwas verändert hat:

Die Gesichtszüge der Lüge sind versteinert.

Er sieht aus, wie ein in Stein gemeißelter griechischer Gott,

dessen Gesicht missgestaltet ist.

Er ist mitten in einer undefinierbaren Bewegung eingefroren.

Eine Hassfratze, älter als die Zeit selber.

Seine Zähne pressen sich so fest aufeinander, dass es schmerzt.

Er tritt einen Schritt näher.

Sanglier - er muss doch verstehen!!

Arrow: "Ein faires Duell? Ein Mexican Stand-Off mit blanken Fäusten? Wir ziehen die roten Boxhandschuhe aus und prügeln uns bis die Haut unserer Fingerknöchel platzt und wir uns gegenseitig mit Blut besudeln? So richtig ... maskulin like in the ol' times?"

Arrow geht in die Hocke.

Mit einem Zeigefinger fährt er über seine Maske.

Erst in der Retrospektive wird Sanglier erkennen, dass er

höhnisch die Spur einer Träne nachfährt.

Dass er

über ihn spottet.

Schon die ganze Zeit.

Dann hält er die Hand leicht gekrümmt vor den Körper.

Wendet in Zeitlupe die Handfläche nach oben.

Ein non-verbales

"Was soll ich denn machen?"

Die Stimme plötzlich tonlos. Eisig.

Arrow: "Dir sollte klar sein, dass ich nach wie vor keinen Finger an Dich gelegt habe. Dir sollte klar sein, dass sich diese Gewaltspirale dreht und dreht und vollkommen aus der Bahn geraten ist, keine fucking Leitplanken, die Dich und Deinen beschissenen Corpus in der Spur halten. In diesem Candle Light Dinner of Violence magst Du derjenige sein, der seinem Partner dann und wann einen blauen Fleck verpasst. Erst am Bauch, damit es keiner sieht. Dann mitten in der Fresse, weil es egal geworden ist, ob jemand Fragen stellt. Aber ich bin derjenige, der Dir Strychnin in Dein Feierabendbier mischt, immer nur ein ganz bisschen, damit die blauen Flecken noch ein bisschen blühen können wie Blumen in einem verlotterten Gefäß mit stinkendem Wasser, das niemand je gewechselt hat. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem Du das letzte Mal zugeschlagen hast. Weil Deine Organe versagen, eines nach dem anderen und weil Du dann vor mir liegen wirst und erkennen wirst, wer dieses beschissene Spiel am Ende gewonnen hat. Dieses Spiel..."

Arrows Augen durchbohren den Keiler.

Triefen vor Abscheu und Hass.

Arrow: "..., das niemals ein Spiel gewesen ist, sondern nur das Kollidieren verschiedener Perspektiven. Das da ..."

Ohne sich umzudrehen, deutet Arrow auf den Tron hinter sich.

Der springt just in diesem Moment an.

Zeigt ein Bild, das mit einer verwackelten Handkamera aufgenommen wurde.

Arrow: " ... hast Du zu verantworten. Übrigens - es ist live."

Derjenige, der die Handkamera trägt, bewegt sich hektisch durch die Backstage-Wirrungen der Hartwall Arena. Es sieht aus, wie in jeder anderen Halle auch. Equipment-Boxen stehen herum, Gabelstapler, halb geleerte Malzbierflaschen, wichtIige Menschen in wichtiger Kleidung und irgendwann bleibt der Filmende abrupt stehen. Das Bild wackelt. Wird ruhig. Wir befinden uns an einer Abzweigung. Die Kamera wird vorsichtig um eine Ecke geführt ... der Gang ist ... leer.

Man hört das heftige Atmen des Filmenden.

Kann es beinahe durch das konstante Vibrieren der Kamera wahrnehmen.

Dann Stille.

Als würde er lauschen.

Plötzlich...

... taucht eine Silhouette am Ende des Ganges auf.

Sie sieht massig aus.

Bewegt sich irgendwie raubtierhaft.

Kommt konstant näher.

Dann endlich legen die Neonröhren von der Decke des Ganges

ihre anheimelnden bläulichen Finger an die Gestalt.

Es ist Antonio Maldicão.

Die Kamera wird ruckartig zurückgezogen.

Das verstörende Atmen wird lauter.

Der Kameramann ... will nicht entdeckt werden.

Nicht das große Ganze gefährden.

In der Halle, irgendwie ganz weit entfernt von dem, was gerade passiert, blickt die Lüge kurz über die Schulter.

Spricht belustigt ins Mikro.

Arrow: "Ist das etwa ... Antonio Maldicão? Ist das etwa der Mann, der beim Brawlin Rumble Jeffrey Ron Arrow observiert hat? Der Mann, der die Lüge beobachtet hat und in eine Falle begleitet hat, die DU ihm gestellt hast? Ist das etwas DER Mann, dem ich bislang noch nicht einmal 'hallo' gesagt habe? Der Mann, in dessen Leben ich bisher keinerlei Rolle gespielt habe? Der Mann, der keinen Grund hatte, mich irgendeiner Form von Brutalität auszusetzen? Ich glaube... er ist es."

Der Blick geht fragend zu Arrow und zum Monitor. Für einen Moment dreht er sich um, es wäre eine gute Ablenkung für einen Hinterhalt. Aber da ist niemand. Erst als die Handlung auf der Leinwand vorankommt fängt er an zu verstehen. Die Rädchen in seinem Kopf drehen sich, bis Sanglier die Denkweise hinter der Lüge hinterfragt. Traut sie sich nicht in den direkten Kampf? Unwahrscheinlich. Plant sie etwas anderes? Sicher.  Aber sie scheint ihren Spaß daran zu haben. Es geht ihr nicht nur um den Sieg im Ring, sie scheint Sanglier auch mental brechen zu wollen. Hat sie sich ein weiteres Opfer gesucht, um ihm die Schuld zu geben?

Christian Sanglier:"Fuck."

Leise aber sichtbar bewegen sich die Lippen von Sanglier. Er verlässt den Ring. Und geht auf die Lüge zu, während er teils ins Stocken gerät, weil sein Blick durch das Geschehen Backstage abgelenkt ist.

Dann überschlagen sich die Ereignisse auf der Leinwand.

Die Kamera wird wieder vorsichtig um die Ecke geführt.

Wackelt.

Die Nervosität des Filmenden wird beinahe plastisch.

Maldicão erreicht seine Kabinentür.

Seine Finger umschließen den Knauf, mit der er die Kabine öffnen kann.

Er schaut noch einmal über die Schulter.

Nicht sorgfältig genug, wie er später bemerken wird.

Er öffnet die Tür.

Panik legt sich auf seinen Blick.

Dann beginnt die Kamera zu wackeln.

Der Kameramann hat sich in Bewegung gesetzt.

Prescht nach vorne.

Hat keine Sorge mehr, erkannt zu werden.

Die Kamera wird so heftig geschwenkt, dass kaleidoskopisch verschiedene Eindrücke aufgenommen werden.

Wie Splitter einer zerborstenen Christbaumkugel,

die nur noch mühselig ein großes Ganzes ergeben.

Man sieht Folgendes:

Schwarze Stiefel.

Eine Neonröhre.

Aufgeplatzten Mörtel an der Wand.

Einen fragenden Gesichtsausdruck in Maldicãos Gesicht.

Das Gummigesicht eines japanischen Mädchens.

Eine Tür mit der Aufschrift "MALDICÃO", die auffliegt und gegen die Wand knallt.

Den taumelnden Körper des Brasilianers.

Die beengte Kabine.

Einen Keiler ... warte, was?!

Ein verdammtes ... Wildschwein!

Alles was man hört ...

... einen ängstlichen Aufschrei, der klar Maldicão zuzuordnen ist.

... das wilde Grunzen eines massiven Keilers.

... das Zuknallen der Kabinentür.

... das Geräusch der Kamera beim Fallen.

Dann liegt die Kamera da.

Hat noch soeben eingefangen, wie eine Person mit Arrow-Maske die Kabinentür zuhält.

Eine Person, die eindeutig nicht Arrow ist.

Man hört unmenschliche Schreie aus der verschlossenen Kabine.

Hört ein Rumpeln.

Irgendwann ...

... kommen Schritte näher.

Man erkennt eine Person.

Dann nur noch Stiefel.

Draven LaVeys Stiefel.

Dann hört man jemanden weglaufen.

Auf dem Aliera Tron wird hektisch ein Störbild eingespielt.

In der Halle sitzt Arrow noch immer mit dem Rücken zur Leinwand.

Beobachtet das Mimikspiel von Sanglier.

 

 

 

 

 

Der Schock sitzt für einen Moment tief, Sanglier benötigt ein paar Sekunden, um sich aus der Starre zu lösen und den Ring zu verlassen. Es ist anders als beim Angriff auf Apfel Andy. Andy war ein unbedeutendes Opfer. Kolateralschaden. Für Sanglier uninteressant. Aber Antonio? Der hat sich für Sanglier eingesetzt, ihn mittrainiert und wurde zu etwas zwischen Mentor und....zumindest Kumpel. Das Wort Freund hat für ihn eine tiefere Bedeutung und während er die Rampe entlangrennt, ist er sich nicht sicher, ob Antonio für ihn schon ein Freund ist. Aber auf jeden Fall hat er eine Bedeutung für ihn, durch die ihn sein Schicksal nicht kalt lässt. Nur wenige Meter trennen ihn noch von der Lüge, ihre Blicke treffen sich.

"*!#× !#*&$"

Man kann nur die Lippen lesen, aber die Mimik lässt wenig Raum für Spekulationen über die Worte, die gefallen sind. Sanglier ringt mit sich. Einerseits ist Antonio in Gefahr. Aber er selbst wird ihm so kaum helfen können. Ihm fehlt jede Ausrüstung allein für den Versuch. Der nüchterne Teil in ihm sagt, lass es, du bist nicht der Fachmann dafür, da muss ein anderer ran. Der emotionale Teil in ihm spürt Sorge für Antonio und Hass auf Arrow. Er spürt wie sich in seinem Inneren etwas bewegt, ohne Käfig und ohne Gitter. Die große Wut in ihm verlangt Blut. Sie will das Gesicht von Arrow auf den Hallenboden werfen und so lange darauf einschlagen, bis die Fäuste nur noch den Beton treffen. Und selbst der nüchterne Teil von ihm muss anerkennen, dass es dazu vielleicht keine Alternative gibt.

Zu den vielen Gedanken, die Sanglier in den Bruchstücken von Sekunden überfluten, gehört eine Analyse. Und eine Erkenntniss. Drohungen wirken gegen Arrow nicht. Gewalt wirkt nicht. Beides scheint ihn eher anzustacheln. Hat er ihn vielleicht nicht eingeschüchtert sondern gebrochen? Also muss er umdenken. Wie bekämpft man jemanden wie ihn? Während zwischen Sanglier und Arrow ein Blickkontakt besteht, der jeden, der dazwischen gerät, in blanker Panik fliehen lassen würde, erkennt der Keiler im Augenwinkel eine Person, die panisch auf ihn zurennt. Die versucht ihn wegzuziehen. Der Keiler lässt es zu. Nicht sofort und nicht ohne Anstrengung. Aber er lässt es zu. Im Gesicht von Draven LaVey ist diesmal keine Freude zu sehen. Nur Panik, die ihm die Kraft gibt Sanglier mitzuziehen. Der Keiler hält den Blick zu Arrow. Und hat dabei bereits den nächsten Schritt vor Augen. Aber nicht heute, die Arbeit wird an einem anderen Tag weitergehen. Er wendet sich von Arrow ab und folgt LaVey hinter den Vorhang.

Mike Garland: "Was... war... das?"

Vincent Craven: "Wo sind die Sicherheitskräfte? Maldicao braucht Hilfe, herrgott!"

Mike Garland: "Ich höre gerade, dass die Situation scheinbar unter Kontrolle ist."

Vincent Craven: "Gott sei Dank. Liebe Fans... mit diesen verstörenden Bildern müssen wir uns verabschieden... "

Mike Garland: "Und hoffen, dass es Antonio Maldicao gut geht."

Vincent Craven: "Bis zum nächsten Mal bei Vendetta 157... "

Mike Garland: "Unfassbar.."

 

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