RISING PHOENIX
am 22.03.2021 aus dem PCWA Dome in Berlin/Deutschland

Die NR.1 PRE-SHOW im Wrestling Business!

Exklusives Material von Vendetta 154!

Nur für ECHTE Fans!

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Die Halle wird in grünes Licht getaucht, Draven LaVey tritt zu Sweet Dreams auf die Bühne. Er trägt einen schwarzen Zylinder und einen roten Frack, beides mit Totenköpfen und Skelettfiguren bestickt. Er nimmt den Zylinder ab, verneigt sich vor dem Publikum und dreht sich einmal im Kreis. Bei der Drehung hat er drei Bälle aus dem Zylinder geholt und diesen wieder aufgesetzt. Der Demon Clown beginnt mit den Bällen zu jonglieren und geht einige Meter die Rampe entlang, bis er jonglierend stehen bleibt. Er schmettert sie um sich herum zu Boden, wie sie in grellen Feuerbällen aufgehen. Er geht zwischen den Feuerkugeln auf die Knie und verbeugt sich. Die Feuerbälle verbreiten roten Nebel auf der Bühne, nach einigen Sekunden verstummt seine Musik und das Licht der Halle wird verdunkelt, Sirenengeheul ist zu hören. Auf der Rampe werden weitere Magnesiumfackeln gezündet, welche das Innere der Halle in schwaches rotes Licht leuchten und einnebeln. Antonio Maldicão betritt mit Christian Sanglier die Stage. Beide blicken sich um und gehen weiter bis sie neben Draven LaVey stehen, beide heben die Faust. Beide hämmern die Faust auf den Boden vor sich und gleichzeitig setzen die Gitarren für "Indestructible" von Disturbed ein. LaVey steht auf, die drei Männer gehen weiter und betreten den Ring, bis die Musik verstummt und das normale Hallenlicht die Drei beleuchtet. LaVey hat ein Micro in der Tasche, das er Maldicão reicht. Dieser stellt sich in die Ringmitte, während die anderen weiter am Rand stehen.

Antonio Maldicão: "Vor ein paar Monaten habe ich im Office Forderungen gestellt und den Bogen überspannt. Als Reaktion wurde mir eine Aufgabe aufgetragen. Ich sollte zwei Männer aus dem Entwicklungsbereich auf dem Weg in die PCWA begleiten. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Der eine hat meinen Respekt schnell gewonnen, ich kannte seine Leistung als Kämpfer bereits."

Dabei geht er erst zu Sanglier und geht dann zu LaVey weiter.

Antonio Maldicão: "Der andere hatte es schwerer. Ich musste erst lernen ihn zu verstehen."

Er dreht sich weg von den beiden und stellt sich wieder in die Ringmitte.

Antonio Maldicão: "Heute begeistern mich beide und ich bin froh diese Aufgabe erhalten zu haben. Und heute kann unsere Zusammenarbeit ihre Krönung erhalten."

Er reicht das Mic weiter an Draven LaVey, dieser tritt hervor und spricht seine ersten Worte vor dem Publikum.

Draven LaVey: "Wir sind hierher gekommen, um eine einmalige Chance zu nutzen. Wir stehen hier, um für euch zu brennen und euch mit unserer Leidenschaft mitzureißen. So lange ein Funke in uns leuchtet, wollen wir zum Feuerwerk werden."

Die Begeisterung in seiner Stimme ist klar zu hören und selbst unter dem Facepaint des Demonclowns ist ein Strahlen zu erkennen, dem man sich nur schwer entziehen kann. Er gibt das Micro an Christian Sanglier weiter, der trotz der Freude hier zu stehen schon deutlich ernster wirkt.

Christian Sanglier: "Im Leben ist nichts umsonst. Wir sind bereit für dieses Feuerwerk mit Schweiß, Blut und Tränen zu bezahlen. Jede Herausforderung wird ein Schritt auf unserem Weg sein."

Er gibt das Micro an den zufrieden blickenden Antonio Maldicão zurück.

Antonio Maldicão: "Heute Abend starten wir den Event noch ohne Kameras, aber wir werden ihn im Rampenlicht beenden. Marc Poe hat sich in Probleme gebracht. Der Undisputed Gerasy steht zur offenen Herausforderung bereit und der erste Herausforderer wird hier und jetzt entschieden. Das Office der PCWA hat zugestimmt unter uns Dreien den ersten Herausforderer zu bestimmen, um klar zu stellen, dass Marc Poe auf JEDEN treffen kann. Der Demon Clown Draven LaVey, der Keiler Christian Sanglier und ich treten gegeneinander um den Titelkampf im Mainevent an. Poe, du versteckst dich und findest deinen Weg mit viel Glück. Heute wirst du jungem Blut begegnen, das noch voller Leidenschaft ist. Und es wird für einen weiteren Mann ein Zeichen sein. Dark Tiger, heute wirst du sehen, wozu jemand in der Lage ist, der sein Feuer noch nicht gegen das Blitzlichtgewitter getauscht hat."

Mit diesen Worten reicht er das Micro weiter. Aber diesmal verlässt es den Ring in Richtung Jane Nelson.


------------------ PCWA ------------------

Nachdem Maldicáo es gerade angekündigt hat, macht Jane Nelson es jetzt offiziell.

Jane Nelson: "Das folgende Darkmatch zwischen Draven LaVey, Christian Sanglier und Antonio Maldicáo ist für einen Fall angesetzt. Der Sieger des Kampfes wird im Hauptkamof des heutigen Abends gegen Marc Poe um den Undisputed Gerasy antreten. Falls Draven LaVey oder Christian Sanglier den Titelkampf gegen Marc Poe gewinnt, wird sein bestehender Entwicklungsvertrag noch heute in einen festen Vertrag als Mitglied des PCWA Hauptrosters abgeändert."

Die Ringglocke läutet. Sanglier, LaVey und Maldicáo stehen sich im Dreieck gegenüber. Maldicáo und Sanglier wollen das Match gerade eröffnen, da tritt LaVey mit erhobenen Händen zwischen die beiden. In einer Pantominendarstellung zupft er sich drei Haare aus, steckt sie in die Hand und hält sie den beiden zum ziehen hin.

 

WTF?

 

Die Blicke von Sanglier und Maldicáo enthalten viele Fragezeichen, sie machen aber mit und ziehen je ein Haar. Mit aufgerissenen Augen und einer Hand vor dem Mund geht ein erschrockener Blick von LaVey zu Sanglier. Maldicáo macht einen Schritt zurück, es wird ihm zu seltsam. Sanglier wird es langsam zu blöd, er fragt LaVey, was dieses Spiel soll. Als Antwort greift Lavey mit seiner rechten Hand weit nach hinten, holt aus und zeigt mit dem Zeigefinger auf Sanglier.

 

FINGERPOKE OF DOOM!

 

Ein paar der älteren Wrestlingfans im Publikum greifen die Geste auf und strecken ebenfalls den Zeigefinger in Richtung LaVey. Sanglier hat genug, er greift den Zeigefinger, überdehnt ihn und zwingt LaVey auf die Knie. Das Gesicht von LaVey ist schmerzverzerrt, aber er schaltet von Comedy auf Wrestling. Er macht eine Rolle rückwärts, greift um und nimmt Sanglier in einen Sideheadlock. Sanglier kämpft dagegen, drückt LaVey in die Seile und schleudert ihn auf Maldicáo zu.

 

Boom!

 

Der Koloss macht nur einen Schritt nach vorne, der Shoulderblock schickt den kleineren LaVey aber krachend zu Boden. Maldicáo setzt direkt nach, stemmt LaVey zur Gorillapress und lässt ihn auf sein Knie fallen. Nach dem gewaltigen Gutbuster rollt sich Draven LaVey aus dem Ring. Sofort ist Sanglier zur Stelle, er rennt auf Maldicáo zu.

 

Dropkick!

 

Gegen das Knie des halben Brasilianers, der zu Boden geht. Sofort rennt Sanglier in die Seile und kommt mit einem weiteren Dropkick angerannt, diesmal zum Kopf von Maldicáo. Es folgen sofort mehrere Forearms zum Kopf. Sanglier zieht Maldicáo hoch auf die Beine für eine weitere Aktion, aber da ist LaVey schon wieder auf dem Ringrand und springt auf das Seil.

 

Springboard Blockbuster!

 

Sanglier geht zu Boden, Maldicáo konnte ausweichen und nimmt direkt Anlauf.

 

Clothesl....

 

Aber LaVey duckt sich, springt auf das mittlere Seil und kommt wieder angeflogen.

 

Springboard Armdrag!

 

Der Schwung teicht aus, um Maldicáo aus dem Ring zu rollen. LaVey blickt Maldicáo hinterher, nach einem lauten

 

WHOOO!

 

nimmt er Anlauf und springt hinterher.

 

Suicide dive!

 

Er trifft und schiebt Maldicáo in die Absperrung. Die Fans jubeln, aber der Demon Clown macht schnell weiter, er springt auf den Apron und fliegt in Richtung Maldicáo.

 

Blockbuster!

 

Sofort greift den Kopf von Maldicáo und stößt sich von der Ringtreppe an.

 

Tornado DDT!

 

Die Fans stehen klar hinter dem Rookie und feuern ihn an.

 

La! Vey! La!Vey! La!Vey!

 

Die Zuschauer in der Halle haben sich mit den Rufen aufgeteilt, ein sichtlich beindruckter LaVey verbeugt sich, bevor er auf den Apron springt und den Ring wieder betritt. Aber hier wird er sofort abgefangen, Sanglier hat sich vom Blockbuster erholt, zieht LaVey nach einem Tritt in den Magen zu sich und wirft ihn über sich.

 

Northern Lights Suplex!

 

Und sofort zieht er ihn nach oben, um nachzusetzen.

 

Snap Brainbuster!

 

Er hakt das Bein ein.

 

1

 

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2

 

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Kickout!

 

Nooo!

 

Er setzt direkt mit Schlägen nach, bevor er LaVey hochzieht und in die Seile schiebt. Den zurückfedernden LaVey fängt er direkt ab.

 

Tilt a Whirl Backbreaker!

 

Sanglier setzt nach, stützt sich auf dem Rücken von LaVey ab und springt.

 

Kneedrop!

 

Auf die Schulter von LaVey. Sofort presst er mit dem Knie weiter auf die Schulter und zieht am Arm, der Hebel wirkt einfach aber schmerzhaft. Bevor LaVey mit den Beinen in die Seile kommt, um ein Lösen zu erzwingen, lässt Sanglier selbst los und lässt sich erneut auf die Schulter fallen.

 

Elbowdrop!

 

Und wieder presst er das Knie auf die Schulter, die Fans stehen hinter LaVey.

 

La!Vey! La!Vey! La!Vey!

 

Der Demon Clown kommt langsam hoch und kämpft sich aus dem Griff heraus. Es kommt zu einem Schlagabtausch, den Sanglier gewinnt. Er nimmt LaVey für eine Powerbomb auf die Schultern, aber LaVey kämpft, kann kontern und bringt Sanglier mit einer

 

Sunsetflip Powerbomb!

 

zu Boden! Die Beine bleiben eingehakt.

 

1

 

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2

 

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Kickout!

 

Nooo!

 

Die Fans hätten ihm den Sieg hier gegönnt. LaVey lässt Sanglier am Boden liegen und rennt in die Seile für einen running Senton Drop.

 

Demon Drop!

 

Sanglier rollt mit schmerzverzerrtem Gesicht durch den Ring. Außerhalb des Rings steht Maldicáo wieder, aber LaVey nimmt Anlauf und stößt ihn mit einem Baseballslide erneut zu Boden. Aber diesmal lässt er sich keine Zeit zum Feiern,  er springt direkt wieder in den Ring und greift nach Sanglier. Er nimmt ihn auf und in den inverted headlock. Er will den Kampf beenden, aber Sanglier hält dagegen. Nach harten Schlägen muss LaVey den Griff lösen, Sanglier steigt hinter seinen Gegner und greift zu.

 

German Suplex!

 

Aber Sanglier ist noch nicht fertig, er will einen weiteren German Suplex durchziehen, doch LaVey wehrt sich. Er schlägt wilde Ellbogen nach hinten, die Sanglier treffen und ihn zum Lösen des Waistlocks zwingen. Jetzt will LaVey selbst einen German Suplex ansetzen, aber Maldicáo ist wieder im Ring und stürmt auf beide zu. 

 

Spear!

 

Der vordere Sanglier wird voll getroffen und der dahinter stehende LaVey wird durch die Wucht weggeschleudert und verfängt sich in den Ringseilen. Er hängt mit dem Kopf nach unten, sein Fuß klemmt zwischen den Seilen. Der Referee ist sofort zur Stelle und versucht ihn zu befreien, sieht dadurch aber nicht wie

 

Dark Tiger

 

unbemerkt den Ring betritt. Er greift Maldicáo von hinter und nimmt ihn auf die Schulter.

 

BURNING HAMMER!

 

Oder Vindicaoción, wie Dark Tiger die Aktion nennt. Maldicáo geht zu Boden und Dark Tiger verlässt unter Buhrufen den Ring.

Währenddessen kann der Referee Draven LaVey befreien, dieser landet danach direkt auf dem Boden. Im Ring sieht der Referee die am Boden liegenden Kämpfer und fängt an zu zählen.

 

1

 

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2

 

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Maldicáo liegt noch am Boden, aber Sanglier dreht sich und sieht seinen Gegner. Er schaut sich verwirrt um weil er nicht versteht warum seine Gegner am Boden liegt. Dark Tiger hält sich im dessen totem Winkel versteckt.

 

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3

 

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4

 

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5

 

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Sanglier kommt inzwischen auf die Beine und schwankt auf Maldicáo zu.

Er greift direkt zu, hakt den Arm von Maldicáo mit den Beinen ein, verschränkt seine Hände vor dem Gesicht von Maldicáo und zieht.

 

Gebrechzieher!

 

Er versucht den Kampf mit seiner Crossfacevariante zu gewinnen, aber er zieht den Griff nicht komplett durch, denn inzwischen bemerkt er den ungewollten Angreifer. LaVey konfrontiert Dark Tiger, dieser macht dem Rookie mit Handzeichen klar, dass er ihn einfach in Ruhe lassen soll. Sanglier löst den Griff und verlässt den Ring. Dark Tiger steht nun zwischen den beiden, aber im Gegensatz zu LaVey schlägt Sanglier direkt zu und ein Brawl entsteht. LaVey und Sanglier treiben Dark Tiger einmal um den Ring, während der Referee die Glocke läuten lässt. Dark Tiger versucht in den Ring zu flüchten, wird dort aber direkt von Maldicáo mit einem Spinebuster abgefangen. Der Koloss schwankt noch und hindert Dark Tiger nicht daran sich nach der Aktion aus dem Ring zu rollen. Draven LaVey und Christian Sanglier stellen sich zu Maldicáo und stützen ihn. Währenddessen ist der Referee bei Jane Nelson.

Jane Nelson: "Aufgrund des entstandenen Brawls wird der Kampf als No Contest gewertet und keiner der Beteiligten wird einen Titelkampf mit Marc Poe um die PCWA Undisputed Gerasy erhalten."

Die Drei im Ring sind sichtbar sauer, Maldicáo ruft nach Jane Nelson, er will das Mic. Dark Tiger ist dabei die Halle zu verlassen, er wartet aber noch auf der Rampe, um zu hören, was Maldicáo zu sagen hat.

Antonio Maldicáo: "Dark Tiger, ich habe meinen Respekt vor dir inzwischen verloren. Du warst ein Star, aber an dir ist nichts mehr, das ich noch verehre. Lass es mich in einer Sprache sagen, für die du keine Übersetzung brauchst."

Er zeigt mit dem Finger auf Dark Tiger, dann auf sich selbst und zum Abschluss auf den Ring. 


------------------ PCWA ------------------

Crime Alley. So wird der Teil von Gotham City genannt, wo Thomas und Martha Wayne vor den Augen ihres Sohnes ermordet wurden. Eine von den Geschichten, die fast jeder kennt. Doch nur eine vergleichsweise geringe Zahl von Menschen weiß, dass es in der Tiefgarage des Phoenix Center ebenfalls eine Crime Alley gibt. Zwar finden hier keine Verbrechen statt, aber die Wrestler haben diesen kleinen Abschnitt der Tiefgarage so getauft, da die Beleuchtung wirklich sehr schlecht ist und an die Gegend an Gotham erinnert. Bewegungsmelder und Deckenleuchten sind eine Menge angebracht, aber seit einer gefühlten Ewigkeit kaputt. Auf diesem circa 100 Meter langen Abschnitt, erkennt man seine Hand nur, wenn man sich diese direkt vor das Gesicht hält. Der perfekte Ort für ein Verbrechen.

Dennoch lieben viele Wrestler diesen Bereich wegen seiner Stille. Die letzte Ruhe, bevor man durch eine gut beleuchtete Tür direkt den PCWA-DOME betritt. Eine letzte Entspannungsphase bevor die Sinne explodieren. Es gibt keine Beschwerden über die Crime Alley, wahrscheinlich verzichtet Jona Vark deswegen auf die Sanierung des Bereichs.

Mad Dog liebt die Crime Alley ebenfalls, er geht fast immer diesen Weg. Auch jetzt schallt das Echo seiner Schritte durch den dunklen Abschnitt. Heute geht er diesen Weg allerdings, weil er eine Abkürzung ist und die Töle es eilig hat.
Marc Poe hat ihn bei der letzten Show zwar alt aussehen lassen, aber dennoch ist MD gewillt, die Chance auf ein Match um den Undisputed Gerasy wahrzunehmen. Das ist er schließlich auch James schuldig, der aufgrund seines Eingriffs den Titel niederlegte. Klar: auch das Gespräch mit Poe hatte Godd vermutlich zu dieser Entscheidung bewogen, dennoch wollte der Night Fighter es wieder gut machen - und an die Ideale, die James während seiner Regentschaft ausrief, als Champion anknüpfen.
Am Ende wollte er das Match jedoch ebenso für sich selbst. Er war in die PCWA zurückgekommen, um noch einmal den Undisputed Gerasy zu tragen. Er wollte in der Titelhistorie als zweifacher Champion neben seinen Erzfeinden Barker, Sharpe und Rage stehen... und er wollte Marc Poe beweisen, dass er besser ist als der Marylander.

Plötzlich ein grelles Licht, die Töle wird direkt angestrahlt. Für einen kurzen Moment ist er blind und angreifbar. Er merkt nur, wie er von hinten gepackt, seine Sporttasche verliert und gegen einen Müllcontainer geworfen wird. Eine Tür fällt ins Schloss und nach mehrmaligen blinzeln registriert der Nightfighter, dass er in den Käfig eingesperrt wurde, der sonst die Müllcontainer schützt. Wobei sich viele fragen, wofür die Container geschützt werden müssen?! Aber heutzutage muss man selbst den Müll vor fremden Entsorgern sichern...

Mad Dog interessiert sich im Moment allerdings nicht für den Trash, er gewinnt langsam sein Augenlicht zurück und erkennt schemenhaft seinen Angreifer. Den Man-Bun bemerkt er direkt! 

Mad Dog: "MARC, du elender..."

Poe: "Der Hund ist endlich in seinem Zwinger. Das war es dann wohl mit dem Gerasy Shot."

Der Mann aus Baltimore schickt seinem coolen Spruch ein Lachen hinterher und grinst seinen Gefangenen provokant an. Da die Augen von Mad Dog mittlerweile wieder bei 100% sind, kann er das dämliche Grinsen in voller Schönheit bewundern. Doch nicht nur das! Ihm wird klar, dass Marc diese Aktion von langer Hand geplant hatte. Ausgerüstet mit zwei Mag-Lite Stablampen und einem Nachtsichtgerät erinnert der Marylander an Sam Fisher. 

Mad Dog: "Dein verfickter Ernst??!"

Die Töle setzt einen Kick gegen die vergitterte Tür, doch diese bleibt verschlossen. Reflexartig reibt er sich über die Stirn.
Blut. Vom Kontakt mit dem Müllcontainer.

Mad Dog: "Wahrer Champion. PAH!"

Der Fighter spuckt Poe ins Gesicht. Poe wirbelt erwischt herum. MD rüttelt an der verschlossenen Tür.
Es hilft nichts.

Die Töle ballt beide Fäuste. Die Arme zur Seite. Überstreckt den Kopf. Gen Himmel. Und schreit. 

Mad Dog: "AAARRGH!"

Der Champion wischt sich derweil den Speichel des Hundes aus dem Gesicht.

Mad Dog: "Das sieht dir ähnlich, Marc. Das sieht dir verdammt ähnlich, Wichser! Du und Smash; was ein Abschaum! Und du wolltest mich noch auf deiner Seite haben, Arschloch?! HUH!?"

Wütend tickt sich der Fighter gegen die eigene Stirn.

Mad Dog: "Beschimpfst James kein Fighting Champion zu sein... Doppelzüngige Ratte! GRR! Du bist ein elender Versager geworden, Marc!"

KRACH! Er schlägt gegen das Gitter.

Mad Dog: "HÖRST DU?! Längst nicht mehr der Mann, dem ich einst auf die Brust klopfte!"

KRACH! Wieder ein Kick.

Mad Dog: "LÄCHERLICH! EIN LÄCHERLICHER CHAMP!"

Die PCWA Legende fletscht aggressiv die Zähne, Poe hingegen lächelt amüsiert.

Poe: "Ich bin ein Fighting Champion, Snoop. Schon bei meiner letzten Regentschaft konnte ich genau DAS beweisen. Mit dieser Aussage brauchst du mir gar nicht kommen und ich werde meinen Titel heute Abend auch verteidigen, nur eben nicht gegen dich. Du bist raus, Snoop. Unser Mann ist schon unterwegs zum Büro von Jona."

Provokant hält der Marylander den Undisputed Gerasy Belt ans Gitter.

Poe: "Wie lange ist es her, wo du diesen Titel getragen hast? Du weißt doch gar nicht mehr, wie man sich als ein Champion verhalten muss. Wenn man immer der Gejagte ist, dann muss man eben manchmal unpopuläre Entscheidungen treffen. Du warst jedoch schon ewig nicht mehr der Gejagte, sondern bist mittlerweile eher der ewige Jäger. Welch Ironie es doch ist, dass der Jäger nun tatsächlich gefangen im Käfig sitzt."

Marc nickt zufrieden und mustert den umhertigernden verrückten Hund wie ein Tier im Zoo. Mad Dog dagegen ist rasend vor Wut, er tritt erneut gegen eine Seite seines Gefängnisses. Doch der Maschendrahtzaun ist zu stabil, er wackelt kurz. Mit Gewalt kommt die Töle hier nicht raus, vielleicht helfen weitere Worte? 

MDs Kopf fliegt zurück zu Poe. Und er geht auch ein paar Schritte zur Türe zurück.

Mad Dog: "Du wirst dich nicht dagegen wehren können, Marc. Irgendwann wirst du dich mir stellen müssen - ob bei der nächsten Vendetta oder dann beim Brawlin' Rumble. Es ist unausweichlich und das weißt du selbst! Sharpe wollte vor mir fliehen und ich habe ihn bekommen, habe seine Karriere beendet. Und auch dich werde ich bekommen und dir den Gerasy abnehmen!!"

Mit flüsternder Wut zischen die Worte aus dem Tölenmaul. Poe aber winkt ab. Scheint nicht daran zu glauben.

Mad Dog: "Wen willst du besiegen, huh?! Wer spielt in deiner Liga?! Shadow - will nicht - und Godd - ist unauffindbar. Damit bleibe ich, Marc. Du magst beim letzten Mal meine inneren Gründe dafür offen gelegt haben, du magst mir einen Einfluss auf die jetzige Konstellation unterstellen, doch die Tatsache, Marc, die Tatsache, dass ich der einzig wahre Contender auf deinen Titel bin, konntest du damit nicht aus dem Weg räumen!"

Der Fighter schaut sich um, blickt auf den Gitterkäfig. Schließlich zurück zu Marc Poe.

Mad Dog: "Also lass diesen Scheiß hier und stell dich mir wie ein Mann! Wie ein Champion!" 

Poe: "Du bist wirklich verzweifelt. Wie ich schon bei der letzten Vendetta sagte: Gerasy hier, Gerasy da. Der einzige Fixpunkt in deinem Leben. Das, was ich hier mit dir mache, ist nur gut für dich, es fühlt sich zwar an wie ein kalter Entzug, aber am Ende wirst du mir dankbar sein."

Der Marylander hält sich die Hand ans Ohr. Aber natürlich kommt keine "Danke" aus der Kehle des Hundes. Enttäuscht schüttelt Poe den Kopf. 

Poe: "Außerdem wird es beim Rumble kein Gerasy Match geben. Wie schon angekündigt wollen Smash und ich den Menschen zeigen, was man aus der PCWA machen kann, wenn sie richtig geleitet wird und richtige Titel ausgekämpft werden. Deshalb steht es für uns fest, dass ich den XAW World Title verteidige. Wahrscheinlich wird Kwoga eine zweite Chance erhalten, es ist nämlich egal, dass ich ihn schon bei Spring Survivor besiegen werde, denn Ali gegen Frazier hat auch zweimal funktioniert. Kwoga gegen Poe, würde ich sogar noch eine Stufe darüber ansiedeln. Dieser Fight steht wie kein zweiter für die Stärke der XAW. Jona wird dagegen nichts tun können, wenn ich meinen Gerasy bereits zweimal bei den kommenden Vendettas verteidige."

KRACH! Die Finger der Töle graben sich in das Gitter. 
Doch eigentlich wollen sie Poe packen. Ihn schütteln. Ihn zermalmen.

Doch dazwischen ist die verschlossene Tür.

Mad Dog: "Damit wirst du nicht durchkommen!!"

Wieder lächelt Poe. Und das Lächeln wird gar zu einem lauten Lachen.

Poe: "Du bist der Letzte, der etwas dagegen unternehmen kann, Snoop."

Aus den dunklen Augen der Töle funkelt blanke Wut. Poe kommt näher an das Gitter heran, während er mit seinen Händen den Schlüssel greift.

Poe: "Am Ende ist es wie bei den Frauen. Du bist es selbst Schuld. Du hättest Yai wieder ins Bett bekommen, du hättest als XAWler ein Match um den Gerasy haben können... aber du hast DeWynters gewählt."

Kurz sacken die Worte... doch dann tickt der Hund aus.

Mad Dog: "OOOAAAARRRRRGGHH!"

Erst hämmert er mit dem Kopf gegen das Gitter. Dass das Blut spritzt. Er schlägt dagegen. Zweimal. Dreimal.

Schließlich zieht er. Rasend. Mit aller Kraft.
Fliegt er zurück. Wird von sich öffnenden Tür fort katapultiert. Und knallt rücklings auf den Betonboden.  

Poe steht dort. Während die Tür vom Schwung zurück schwingt. In der Hand hält er den Schlüssel, den er soeben aus dem Schloss zog, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Es war eine risikoreiche Aktion. Mad Dog hätte ihm in seiner Wut einige Schmerzen zugefügt...

Doch nun liegt die Töle regungslos auf dem Boden. In einer kleinen Blutlache, die aus seinem Hinterkopf sickert. Das Risiko hat sich gelohnt...

Dabei war wenige Momente, bevor Poe auf die Töle traf, sein Adrenalin schon einmal kurz hoch gekocht.

FLASHBACK - OFF CAMERA

Der gleiche Ort, der gleiche Plan, nur wenige Momente, bevor die Töle in der Crime Alley eintraf. 

Während Marc Poe geduldig wartet, nimmt er nun für einen Moment sein Nachtsichtgerät ab und schwelgt in Erinnerung an Vendetta 134. Es ist mittlerweile verdammt viel Zeit vergangen, seit er Shadow den Neonfleck verpasste. Mission ImPOEsible, ebenfalls mit Nachtsichgerät. Poe betrachtet das technische Gerät, welches Wahrnehmung in Dunkelheit oder Dämmerlicht ermöglicht oder verbessert und lächelt. Es ist wirklich viel passiert seitdem, viele Erinnerung sind verblasst. Hat Shadow den Neonfleck mittlerweile eigentlich entfernt? Poe weiß es nicht, ihm hat der Fleck schon immer weniger bedeutet als dem Schatten. Dennoch ist er etwas enttäuscht vom Soul Survivor, da dieser mit einer fadenscheinigen Ausrede auf seinen Status als Herausforderer Nummer 1 verzichtet hat. Ist ihre Geschichte wirklich schon vorbei. Ach egal, jetzt im Moment geht es nicht um seinen ewigen Rivalen, denn dieser wird auch heute auf das Gerasy Match verzichten. Im Gegensatz zu dem Mann, der gleich die Alley entlang kommen wird. 

Doch ein anderer Schatten, finsterer als die Dunkelheit selbst, löst sich aus dem maroden Zwielicht der Tiefgarage. Schneeweiße Zähne reflektieren minimale Lichteinfälle, geben ein breites Grinsen preis. Früher wäre hier effektheischend das Glimmen einer Zigarette aus dem Nichts aufgetaucht, hätte Bedrohung im Noir-Stil eines James Dean verheißen... doch das war einmal. Alles hat seine Zeit. Heute ist er älter. Lebt bewusster. Bleibt... eine Lüge.

Jeffrey Ron Arrow tänzelt um den Undisputed Gerasy der PCWA herum, es kribbelt in seinen Fingern, dem riesenhaften Schönling auf die Schulter zu klopfen, doch...

Arrow: "Ezra Armitage, Gewerkschaftersohn aus Baltimore... ahoi!"

Eine ausbleibende Reaktion des Champs legt nur ansatzweise offen, wie oft er mit diesem schlechten ahoi-Witz in seinem Leben konfrontiert wurde. Die Lüge bleckt die Zähne. Legt den Kopf schief. Ein flüchtiger Lichtstreifen zeigt seine dilettantische schwarze Gesichtsbemalung. Er sieht aus wie ein Kind als Mad Dog an Karneval. Die Lüge wispert, spricht fast zu sich selbst...

Arrow: "Und siehst du nicht, Erlkönigs Söhnchen, am düstern Ort?"

Die Lüge tritt einen Schritt näher an Poe heran, sein Kopf fällt in den Nacken, damit er seinen deutlich größeren Gegenüber genauer ansehen kann.

Arrow: "Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt ... und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt."

Er vergräbt die Hände in den Taschen seiner Hose. Macht einen Storchenschritt rückwärts. Das Grinsen lebt wieder auf.

Arrow: "Ich will mich kurz vorstellen, der Etikette halber: Jeffrey Ron Arrow, meine Freunde nennen mich "Die Lüge". Aber kommen wir zu wichtigerem, kommen wir zu Dir: Ist das der Plan, Ezra? Du lungerst nicht hier rum, weil du die hellen Scheinwerfer nicht erträgst... du liegst auf der Lauer, richtig? Du wartest darauf, zuzuschnappen, richtig? Doch auf wen genau wartest Du... lass mich raten... du als Bastard der PCWA, ein XAW-Kuckucks-Küken im falschen Nest, ausgebrütet und das wahre Gesicht offenbart..."

Die Lüge hebt einen Zeigefinger, als wäre es ihm just in diesem Moment eingefallen. Er schüttelt die Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger... und deutet auf Poe.

Arrow: "Nein?! Du Schlingel... es ist nicht das, was ich denke, dass du es tust?"

Poe überlegt kurz, ob er dem Neuankömmling mit den Mag-Lite Stablampen direkt ins Gesicht leuchtet und ihn in einen der Müllcontainer wirft. Doch es geht nicht, sein anderer Plan hat Priorität und darf nicht schief gehen. 

Poe: "Schön, dass ich nun weiß, mit wem ich es zu tun habe. Doch nach deinen Namen, habe ich kein einziges Wort mehr verstanden."

Wieder kehren Gedanken an Shadow in den Kopf des Marylanders zurück. Er lächelt. 

Poe: "Ehrlich gesagt reicht es völlig aus, wenn man eine Person kennt, die dauernd in Rätseln redet. Und da wir uns nun kennengelernt haben, würde ich vorschlagen, dass du dich wieder vom Acker machst. Mein Business geht dich nämlich gar nichts an und ich kann dir nur raten, dass du dich besser raushältst. Denn sonst wirst du mich richtig kennenlernen."

Das Auftauchen der Lüge, ist Absolut kontraproduktiv für Marc's Pläne, deshalb versucht er Arrow direkt davon zu jagen. Mad Dog kann jeden Moment um die Ecke kommen. Doch sein Gegenüber zeigt keine Reaktion, auch das kennt Poe.

Poe: "Joe Chill, muss gleich die Eltern von Bruce Wayne ermorden, also verpiss dich Riddler!"

Pure Verzweiflung beim Gerasy, er muss Arrow schnell loswerden. Ob es da wirklich hilft, wenn er seine Botschaft mit Personen aus den DC Comics verknüpft. Wahrscheinlich nicht....
Und da ist es auch schon zu spät... Schritte. Poe dreht sich um und lauscht genauer. Falscher Alarm, war wohl nur eine Ratte. Und kein Hund.
Er wendet sich wieder Jeffrey Ron Arrow zu, um diesem nochmal zu verdeutlich, dass dieser verschwinden soll. Aber so plötzlich die Lüge aufgetaucht ist, war sie auch schon wieder verschwunden. Marc atmet durch und setzt sein Nachtsichtgerät wieder auf. 

Kurz vor der Showeröffnung

Mad Dog regt sich. Greift sich an den blutenden Hinterkopf. Der Schmerz überlagert seine Sinne. Doch eilig blickt er auf.
Poe ist weg. Doch die Tür ist verschlossen.

"Wusste gar nicht, dass du der Vater von Bruce Wayne bist."

Ein Auge lugt in die Richtung, aus der die Stimme säuselte. 

Mad Dog: "Jeffrey?!"

Ein Nicken bestätigt die offenkundige Frage.
MD versucht seinen Oberkörper anzuheben. Stöhnt dabei vor Schmerz und streckt nun seine blutige Hand aus. Reckt sie in Richtung der Lüge. Arrow steht vor ihm, die Finger durch den Maschendraht der Tür gesteckt, sie liebkosen das eisige, leicht gewölbte Metall.

Mad Dog: "Ich... muss... los."

Die Lüge presst die Lippen zusammen, blickt den Hund mitleidig an und schüttelt den Kopf. Er rüttelt demonstrativ an der Tür.

Arrow: "Er hat wieder abgeschlossen."

Resigniert atmet MD aus und gleitet die paar Zentimeter wieder zurück auf den Boden.

Mad Dog: "Was ein armseliger Bastard."

Arrow nickt kommentarlos, lässt sich zu Boden gleiten und lehnt sich gegen eine der Mülltonnen. Er schmunzelt.

Arrow: "Wir haben es weit gebracht, Hund. Zwanzig Jahre auf diesen Pfaden gewandelt und nun? Eingeschlossen mit den Mülltonnen."

Sein Lächeln wird etwas breiter. Etwas milder.

Arrow: "Atme durch, alter Freund. Deine Zeit wird noch kommen. Wenn nicht heute, dann irgendwann. Wir kennen dich beide - ein Marc Poe hat nicht genug Chuzpe, um dich vom Erreichen deiner Ziele abzubringen."

Mit langen Fingern angelt die Lüge nach einer Serviette, die zwischen den Mülltonnen liegt. Etwas rotes breitet sich entlang einer ehemaligen Faltnaht aus. Ketchup, vermutlich.

Ein Rorschachtest, denkt Arrow.

Erkennt Vater, Mutter, Kind darin.

Blutend.

Er reißt nach und nach kleine Fetzen ab, schnippt sie mit dem Finger weg.

Vaters Kopf.

Mutters Kopf.

Vaters Torso.

Mutters Torso.

Zerstückelt die Beine der beiden.

Reißt dem Kind den Kopf ab.

Er lächelt dem Hund aufmunternd zu.

Arrow: "Warst Du überrascht, Hund? Ich meine, warst Du überrascht, mich zu sehen, als ich bei Vendetta aufgetaucht bin letzten Monat?"

Er legt den Kopf schräg. Versucht, die Gedanken des Hundes zu lesen. Dieser dreht den Kopf zur Seite, versucht den Blickkontakt mit der Lüge.

Mad Dog: "Wie hätte ich es nicht sein können, huh?! Wir haben uns sicher fünf Jahre lang nicht gesehen... Da kam dein Auftauchen - erst bei der Jubi-Show, dann letzte Vendetta - durchaus wie ein Geschenk des Himmels..."

Nun erhebt er den Oberkörper und streicht sich sitzend das Blut des Hinterkopfs durch die Haare. Er lacht kurz, ob seiner Metapher... 
Damals, als cWc World Champion in Jamaika, war Arrow für ihn eher eine Ausgeburt der Hölle gewesen. Doch dies hatte sich inzwischen gewandelt.

Mad Dog: "Auch wenn ich es nicht ganz verstanden habe... dein Auftauchen hat mich gefreut. Mir wieder Mut gegeben..."

Arrow nickt langsam. Lehnt den Hinterkopf gegen den Müllcontainer, schmiegt sich regelrecht an.

Arrow: "Ich habe mich auch gefreut, Dich zu sehen. Lang ist es her, alter Gefährte. Sandys Beerdigung, richtig?"

Ein Schimmer Mitleid legt sich auf die nasse Reflektion von Arrows Augen. Stummes Nicken seitens der Töle.

Arrow: "Ich konnte nicht bleiben, weißt du? Ich musste gehen. Ich konnte nicht die Schulter sein, die Du brauchtest. Aber ich glaube, ich war auch nicht der, nach dem Du Dich gesehnt hast in diesem Moment... das war Yai."

Mad Dog: "Yeah..."

Er nickt. Eigentlich eine überflüssige, weitere Bestätigung. Doch sein Herz will ihm wohl die bereits gefundene Erkenntnis noch weiter einbläuen.

Mad Dog: "Yai blieb es... und Sie ist es immer noch. Eigentlich hatte ich sie zurück gewonnen, aber..."

Er verstummt, als sich die Lüge mit einem Ruck aufsetzt. Arrow schmiert unbewusst die Ketchup-Reste von den Fingern auf den rauen Betonboden.

Arrow: "Das... das tut mir leid. Ich habe so etwas befürchtet, denn..."

Legt den Kopf abermals schräg. Fixiert die Augen der Töle und wischt mit den Fingern über die verschmierte Zeichnung von Mad Dogs Maske auf seinem eigenen Gesicht.

Arrow: "... ich habe Dich letzten Monat beobachtet, Nachtkämpfer. Du bist momentan nicht einmal ein schlechtes Abziehbild Deiner selbst. Dieses Wahnhafte, diese rasende Suche nach einem Titel, um Bedürfnisse zu befriedigen, die Du gar nicht befriedigen musst ... das bist Du nicht. Ich glaube, Du brauchst Zeit für Dich. Zeit für Yai. Zeit für das Leben."

Die Lüge erhebt sich. Öffnet mit einer sanften Fingerbewegung die Tür. Tritt in die Tiefgarage. Dreht sich herum.

Mad Dog: "Häh?!"

Kurz steht dem Hund der Mund offen. Dann fallen die Augenbrauen hinab. Fixieren Jeffrey Ron Arrow.
Kann noch nicht verstehen...

Mad Dog: "Was? ..."

Will noch nicht verstehen.
MD schüttelt sich, erhebt sich eilig. 

Mad Dog: "WAS ZUR HÖLLE?!"

Mit fragendem Blick durchbohrt er die Lüge. Schmeißt die Tür beiseite, tritt ins Freie und stellt sich ihr entgegen. 
Mit der flachen Hand auf die noch schwingende, scheiß Tür deutend.

Mad Dog: "Sie war offen?! SIE WAR VERDAMMT NOCHMAL OFFEN????"

Die Lüge senkt den Blick. Die Stimme.

Arrow: "Vielleicht war das falsch. Anmaßend."

Er tritt einen Schritt näher. Umfasst das Kinn des Hundes und presst die Stirn gegen die seine.

Arrow: "Vielleicht sorgt sich aber auch nur ein alter Gefährte um Dich. Vielleicht habe ich bei der letzten Vendetta meine Maske vor Dir niedergelegt, um Dir näher zu sein. Vielleicht habe ich Dir ein Opfer gebracht, um mich wieder mit Dir zu verbünden. Um dir zu zeigen, dass Du nicht alleine stehst, egal, wie einsam Du bist."

Lässt die zitternden Finger sinken. Tritt zurück.

Arrow: "Eines Tages wirst Du verstehen."

Die Lüge wendet sich ab. Verschwindet irgendwo im Schatten. Noch einmal hört man seine Stimme, aus weiter Ferne.

Arrow: "...eines Tages..."


------------------ PCWA ------------------

...vor Vendetta 154....

"Pater Merrin. Bitte setzen Sie sich."

Jona Vark bedeutet dem Geistlichen, der in der Mitte ihres Büro steht, auf dem Sessel vor ihrem Schreibtisch Platz zu nehmen. Mister Joshua steht wie immer mit verschränkten Armen in der Ecke des Raumes.

Der Pfarrer nickt und setzt sich.

Pater Merrin: "Ich muss gestehen, ich war über ihre Einladung nicht wirklich überrascht."

Sie zieht eine Augenbraue hoch.

Jona Vark: "Ja? Und darf ich auch erfahren, wieso?"

Der Mittsechziger rückt die Nickelbrille zurecht und beginnt, an der in der rechten Hand befindlichen Paternosterschnur die kleinen Holzkugeln mit dem Daumen zu bewegen.

Pater Merrin: "Dieser Ort ist zu einem gottlosen Ort geworden. Die Menschen hier geben sich allen sündhaften Gelüsten hin, die es gibt. Vielweiberei, Völlerei, Alkohol, Drogen, ja sogar gleichgeschlechtliche Liebe. Es ist offensichtlich, dass nur noch der Herr sie retten kann."

Die CEO verdreht die Augen.

Jona Vark: "Ich bin Atheistin, Vater. Ich kann also mit ihren Werten, so möchte ich sie einmal nennen, nicht viel anfangen. Also sind das sicherlich nicht die Beweggründe, wieso ich sie her zitiert habe. Wo ich ihnen allerdings Recht geben muss, ist die Tatsache, dass es Subjekte in meiner Liga gibt, die nicht den nötigen Gehorsam an den Tag legen, wie sie es eigentlich sollten. Von diesem Standpunkt her gesehen bedarf es in der Tat einer Art Züchtigung. Hierbei kennt sich ihre... Organisation ja bestens aus."

Der Geistliche fixiert Jona mit seinen stahlblauen Augen.

Pater Merrin: "Wie können sie es wagen, den ehrwürdigen Vatikan mit einer ordinären Firma zu vergleichen. Allein für diese Blasphemie sollte ich sofort aufstehen und gehen."

Er macht tatsächlich Anstalten aufzustehen, doch dann wandert sein Blick zu Mister Joshua, der die Sonnenbrille abgenommen hat. Das grüne Auge funktelt den Geistlichen an und er schüttelt beinahe unmerklich mit dem Kopf. Mit einem deutlich hörbaren Schlucken setzt sich Vater Merrin wieder in den Sessel, während die CEO ein breites Lächeln aufsetzt.

Jona Vark: "Nun, ich denke das haben wir geklärt."

Während Mister Joshua wieder die Sonnenbrille aufsetzt, bearbeitet der Pfarrer nervös den Rosenkranz.

Pater Merrin: "Wenn sie den Werten der katholischen Kirche nichts abgewinnen können, was wollen sie dann, Miss Vark?"

Das allseits bekannte Business Lächeln wird breiter.

Jona Vark: "Ich möchte IHNEN beziehungsweise dem Vatikan helfen."

Nun muss der Geistliche verwirrt blinzeln.

Jona Vark: "Es ist bekannt, dass ihre 'Organisation'... "

Sie betont das Wort mit sichtlichem Genuss, während Pater Merrin beinahe angewidert die Mundwinkel verzieht.

Jona Vark: "... auch sehr unter der Pandemie leidet. Das doch recht stattliche Vermögen des Vatikans hat ebenfalls durch COVID-19 einiges an Masse eingebüßt. Und hier kommt die PCWA respektive die aktuelle Situation ins Spiel."

Sie greift in die Schublade, holt ein Papier heraus und schiebt es dem Geistlichen zu. Der ergreift interessiert die Blätter und schaut diese durch. Dann weiten sich seine Augen.

Pater Merrin: "Ein Festvertrag? Also keine Bezahlung nach Einsätzen sondern ein regelmäßiges Gehalt?"

Die CEO nickt.

Jona Vark: "Korrekt. Und das gilt rückwirkend zum 1. Januar diesen Jahres. Wenn sie sofort unterschreiben. Und er wird natürlich auch umgehend eingesetzt."

Pater Merrin: "Umgehend? Wie wollen sie ihn so schnell aus dem Vatikan hierher bringen?"

Die Augen der Chefin verengen sich zu Schlitzen.

Jona Vark: "Er ist bereits hier. Ich habe ihn gestern einfliegen lassen."

Erschrocken klappt der Mund des Pfarrers auf.

Pater Merrin: "Diese Schläue kommt beinahe der des Satans gleich."

Sie verdreht die Augen.

Jona Vark: "Jetzt werden sie bitte nicht dramatisch. Unterschreiben sie... ich weiß, dass der Vatikan das Geld sehr gut gebrauchen kann. Deshalb haben sie damals doch ihren 'Jungen' zu mir geschickt. Um einen Teil des Kuchens abhaben zu können, der sich Wrestling Business nennt."

Wie aus dem Nichts hat der Geistliche einen Kugelschreiber in der Hand und kritztelt schnell seine Unterschrift auf das Papier. Dann erhebt er sich und wischt sich den Schweiß von der Stirn.

Pater Merrin: "Seien sie bitte vorsichtig. Er ist unberechenbar, das wissen sie."

Sie hat zufrieden bereits das Papier in einer Schublade verstaut.

Jona Vark: "Aber er ist folgsam. Und er wird ausschließlich mir folgen. Und ich werde ihn mit bedingungsloser Härte auf die hetzen, die meine Liga bedrohen."

Der Geistliche wendet sich ab. An der Tür dreht er sich nochmals um und bekreuzigt sich.

Pater Merrin: "Möge Gott ihrer Seele gnädig sein."

Dann verlässt er das Büro. Zurück bleibt die CEO, die hörbar ausatmet.

Jona Vark: "Diese katholischen Geistlichen und ihre Theatralik."


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I     A  M     N  O  T     H  E  R  E

 

Früher war die Welt groß. Dieses Hotelzimmer ist klein.

Doch für ihn ist es genug.

Draußen lachen Menschen. Irgendwo quietscht das Gerüst eines alten Bettes, Stöhnen im Duett heult gefiltert durch die dreckigen Wände dieser Absteige.
Mehr ist es nicht. Kein Zuhause. Keine Heimat. Nur ein Zimmer mit einem Ausblick auf graue Mauern durch dreckiges Glas. Und draußen lauert das Ungetüm, das ihn hierhergebracht und seine Krallen nicht mehr von ihm lässt.

Das Monster namens Berlin.

Der Mann sitzt auf dem alten Bett, wie eine verwirrte, abgewrackte Ausgabe von Parkbank-Forrest Gump. Die Pralinenschachtel ist nicht leer.
Sie gibt es nicht mehr. Sie hat es nie in seinen Händen gegeben. Er sitzt dort wie ein Riese, den man zum Warten in ein Verlies gesperrt hat.

Die Pranken mit den dreckigen Fingernägeln ruhen auf den Knien, auf dem Stoff der abgewetzten, hässlichen braunen Cord-Hose. Das Gesicht mit den drahtigen, wirren Haaren ist zerfurcht.
Es sieht aus wie eine Landkarte, Falten als Wege in alle Richtungen. Er wirkt in dieser Szenerie, als müsse er Modell sitzen für die Marmor-Statue eines gescheiterten Lebens.

Über ihm schreit sich hinter den Wänden die Frau dem erleichternden Höhepunkt entgegen.

Seine Augen bewegen sich nach oben. So als würde irgendjemand eine Botschaft an die Decke werfen, die er lesen und befolgen müsste.

Doch dort dreht nur eine Fliege ihre unruhigen Runden um den verschmutzten Lampenschirm.

Samuel Lincoln Foster hat dagegen angekämpft.
Wie ein Junkie, der viel zu lange trocken war, und den der Anblick von Nadeln weinen lässt. Vor Glück, vor Erleichterung und Gier.

Neben ihm auf der zerfasernden Bettdecke liegt die altertümliche schwarze Fernbedienung, die nach ihm ruft.

Sie lockt ihn mit einem stillen Lied. Mit der Aussicht auf den Blick in eine andere Welt – allein durch einen einzigen Knopfdruck.

Seine Finger zittern leicht als er die Fernbedienung greift.
Wie ein Tier, das sich ihm genähert hat, Freundschaft schließen wollte – und nun nicht mehr entfliehen kann.

Er schaut auf die abgeschrammten Plastikbuttons der Bedienung. Reibt sie mit dem Daumen, während sich die Falten in seinem von der Zeit zermarterten Gesicht bewegen.

SLF: „Das ist nicht die richtige Welt.“

Die Stimme klingt monoton. Alt. Verzweifelt, flehend und feststellend zugleich. Auf den Straßen in der Dunkelheit macht jeder einen Bogen um diesen gewaltigen Weirdo. Niemand redet mit ihm.
Darum muss er selbst übernehmen. Es kommt ihm nicht fremd vor. Er war schon so oft allein mit sich selbst.

Die Fernbedienung ist es nicht. Auch nicht das, was hinter dem Fensterglas liegt.

Dorthin wo sein Blick gleitet.

SLF: „Das ist.. nicht die echte Welt.“

Eine Sekunde später erfüllt kaltes, flackerndes Licht das Zimmer. Und Samuel Lincoln Foster erwacht zum Leben.
Seine Augen tun es zumindest. Sie erhellen sich. Das kalte, fast tote Grau in ihnen entweicht.

Er hebt das Kinn, während ihn aus Monoton-Lautsprechern des antiken TV-Sets die Konversationen entgegen fliegen wie ein Schwarm von Glühwürmchen in der Nacht.

Und immer dran denken, wenn du fest genug dran GLAUBST, dann kann auch aus dir Mal ein großer Kämpfer werden!

Brandon Cornwallace geistert in der Live-Sendung von Vendetta über den 4:3-Fernseher wie ein Bote aus einer anderen Zeit, einem anderen Universum.
Wie ein astraler Besucher, der sich in dieses kleine, dreckige Hotelzimmer verirrt hat und weiß, dass er nicht bleiben kann.

Samuel Lincoln Foster ist aufgestanden.

Seine riesige Gestalt baut sich vor dem kalten Fernsehlicht auf, so als wolle er jeden Augenblick die Hand ausstrecken und durch dieses Portal gehen.
Er sieht aus wie ein Schatten, der sich auflösen möchte, um am Ende niemals wirklich hiergewesen zu sein.

Er zuckt zusammen, als Brandon im Fernseher – von einem gewaltigen Chairshot getroffen – zu Boden geht. In diesem Moment fährt der Schmerz durch ihn wie ein Gewitter. Wie ein Sturm aus Eis durch seine Venen, gefüttert von blitzartigen Erinnerungen.
In seinem Schädel steht Rage über ihm. Tritte, die den Helm zersplittern lassen.

Und es fühlt sich richtig an. Es fühlt sich echt an. Mehr hat er eigentlich nicht gebraucht. Nur einen kleinen Blick.
Die Gestalt von Samuel Lincoln Foster dreht sich langsam um, es sieht in den Halbschatten aus, als würde eine gewaltige Schaufensterpuppe um 90 Grad gedreht.

Er will mit dem elend-traurigen Blick nach der Fernbedienung greifen.

Im kalten Licht flackert die Gestalt von Gordon Banes auf.

Du hättest wegbleiben sollen! Aber du willst ja nie hören …

Die gewaltige Silhouette dreht sich zum Fernseher.

SLF: „Was hast du gesagt..?“

Er hat zu ihm gesprochen, nicht wahr? Er hat es wirklich! Diese Menschen dort, sie sprechen zu ihm. Sehen IHN an, nur IHN, wenn sie in die Kamera blicken.
Jede Einstellung ist für ihn wie eine Botschaft. Wie eine Einladung. Gestikulierende Hände aus Licht, die winken und ihm einen Weg zeigen wollen.

Banes schlägt wieder und wieder auf den Waliser ein. Körperteile werden getroffen. Gliedmaßen fügen sich vor Schmerz. Die Stimme von Banes jagt blechern aus dem Äther in das Hotelzimmer.

Wenn du weißt, was gut für dich ist, dann bleibst du nächste Show daheim, du Niete!

Samuel Lincoln Foster hat verstanden.

Er soll nicht wiederkehren. Der Wahnsinnige mit dem Stuhl in der Hand hat daran keinen Zweifel gelassen.
Soll die echte Welt nur für sie sein? Offenbar wollen sie sie nicht teilen. Er hatte in ihr gelebt. War verstoßen worden. Und jetzt ist dieses Paradies ein Paradies hinter Mauern.

Unerreichbar.

Mit dem traurigen Blick eines alten, gescheiterten Mannes knickt sein Kinn nach unten. Die dünnen, zersprungenen Lippen pressen hart aufeinander.
Er wirkt wie ein gewaltiger Hund, der einen Knochen gebracht und dafür gescholten und getreten worden war.

Seine Augen sind leicht feucht. Doch seine Fäuste sind so sehr geballt, dass die Knöchel weiß heraustreten.

Und voller Überzeugung flüstert die tiefe, raue Stimme nur einen Satz dahin.

SLF: „Das ist nicht die richtige Welt.“


------------------ PCWA ------------------

Ein schwarzes Bild ist zu sehen, als das Video einblendet, mit zwei Silhouetten, die dastehen und langsam in Licht gehüllt werden. Es sind The Downfall, Stem und Jimmy Maxxx. 

Der Mann aus Roanoke trägt Jeans, braune Stiefel und das allseits bekannte Karohemd mit den abgeschnittenen Ärmeln. Jimmy dagegen hat einen schwarzen Pulli und schwarze Hosen an und schaut etwas deprimiert in die Kamera.

Jimmy Maxxx: "Wie ihr alle wisst, haben wir bei der Vendetta 153 gesehen, das Miss Vark aufgerufen hatte, dass jeder, der ein Gerasy Championship Match haben möchte, bei ihr vor dem Büro auftauchen und sich melden sollte. Nun kann ich mir vorstellen, dass viele da draußen gedacht haben jetzt wäre der ideale Zeitpunkt für Jimmy sein wahres Gesicht zu zeigen, die Maskerade abzulegen und seinen Partner für ein Gerasy Championship Match zu hintergehen. Sich sabbernd vor Jona Varks Büro einzufinden und nur an sich selbst zu denken..."

Dann schaut er kurz rüber zu Stem und dann wieder in die Kamera.

Jimmy Maxxx: "Aber wie ihr seht, ist dies nicht passiert. Und es wird auch nicht passieren. Warum? Ganz einfach, weil mich die Gerasy Trophy einfach mal nicht interessiert momentan. Weil sie mir am Arsch vorbei geht. Mein Fokus, mein absoluter Fokus liegt dabei meinen Partner und mich in die Köpfe aller Leute, den anderen Wrestlern und den Zuschauern einzubrennen. Mein Interesse ist es mit The Downfall eine Message rüberzubringen, über die noch Generationen nach uns reden werden. Um die PCWA zu verändern, eine Revolution anzustoßen. Und damit meine ich nicht diese dämliche Egoisten Show, welche von Smash und Poe gerade mit der XAW abgezogen wird. Sondern ein wirkliches Umdenken in der Wahrnehmung dieser Promotion."

Dann deutet er auf seine Hüften.

Jimmy Maxxx: "Und das können wir zum einen nur zusammen und zum anderen mit Hilfe der Cotatores Trophy. Den Team Titeln der PCWA.... und vielleicht noch mit diesen bunten Dingern der XAW, aber mal sehen, vielleicht haben wir da ja noch etwas Zeit für die übrig... oder Stem?"

Der große Mann nickt mit grimmigem Gesichtsausdruck.

Stem: "Ich habe die Cotatores schon einmal getragen. Und ich möchte sie erneut tragen. Denn dieses mal habe ich einen richtigen Partner, der nicht beim ersten Posaunenschlag losrennt, wenn Jona Vark Titelchancen vergibt."

Er geht einen Schritt auf die Kamera zu.

Stem: "Zuerst die Partners in Crime... dann die Ring Assassins. Und auch dem Letzten hier wird ein Licht aufgehen... "

Er packt die Kamera mit beiden Händen.

Stem: "Wir... sind The Downfall... wir sind die Speerspitze der Tagteams in der PCWA. Und das werden wir beweisen... "

Der Berliner klopft seinem Partner auf die Schulter.

Jimmy Maxxx: "The Downfall ist auf einem Weg gemeinsam einer ganzen Division und auch der Promotion oder den Fans etwas zu beweisen. Seit Zeiten von zum Beispiel Lobotomy Blues gab es kein Team, das wirklich für etwas stand. Über das man über ein Match hinaus wirklich sprach, weil es für mehr stand, als nur rumzurennen und sich einfach zu den Besten zu erklären. Ein Team mit Seele, mit Werten und mit gewissen Idealen."

Dann verschränkt er die Arme.

Jimmy Maxxx: "Und genau da kommen wir zu Punkt Zwei des ganzen. Stem und Ich, wir tun nicht das, was wir tun, einfach weil wir es können. Dieser ganze Krach und Ärger, den wir verursachen, dient einzig und allein dazu, unserer Message Aufmerksamkeit zu bringen. Die Message, dass die PCWA und vorallem unsere Kontrahenten ihre Seelen verloren haben. Ich meine schaut euch nur die letzte Show an. Zwei alte Hunde, die versuchen unsere Methoden zu kopieren und ein paar Jungspunde, denen es mehr ums Gewichte heben geht als darum sich einen Namen zu machen. Bei The Downfall geht es nicht nur um den Sieg, den Gegner einfach simpel zu Schultern. Wir wollen dem Begriff, dass der Ring eine Leindwand ist wieder Bedeutung geben. Wir wollen ein Bild zeichnen über das, was wir finden, der PCWA so sehr fehlt. Etwas Geschichte, etwas Herz und etwas Seele...."

Wilson hat die Kamera derweil los gelassen.

Stem: "Seele. Darum geht es. Wir sind keine leeren Hüllen. Wir stehen als Einheit. Wir können uns aufeinander verlassen. Und dieser Teamgeist wird uns bis an die Spitze bringen... "

Er zeigt mit dem Finger in die Kamera.

Stem: "Die Cotatores Trophy wird in Kürze untrennbar mit einem Namen verbunden sein... "

Der Berliner kommt wieder ins Bild.

Jimmy Maxxx: "The Downfall!"

Dann blendet das Bild aus.


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Tralee - ein paar Tage nach Core

Es ist ein malerischer Wintertag in Tralee, der Provinzhauptstadt der Grafschaft Kerry. Die Sonne scheint vom blauen Himmel herab, man kann die salzige Luft des nahen Atlantiks spüren, wenn man genauer darauf achtet. Hier in dieser Stadt, die wohl als berühmtesten Sohn einen Mann namens Rea Garvey hervor gebracht hat, ist Díego Alejandro Sanchéz gerade aus einem Bus gestiegen.

Etwas verloren schaut er sich an der Busstation um, entdeckt Hinweisschilder für Lidl und Aldi, doch das ist im Moment das letzte, was er sucht. Die Fahrt vom ca. 18km weit entfernten Kerry Airport hat er tief in Gedanken versunken verbracht. Die wunderschöne Landschaft zog zwar an seinen Augen vorbei, doch gesehen hat er nichts davon. Zu sehr war er mit seinen Gedanken bei dem Gespräch, das er gleich führen will. Sofern er seinen Gesprächspartner hier findet.

Díego dreht sich einmal um, orientiert sich und wählt dann doch recht zielsicher den Weg in Richtung Bahnhof, der direkt an den Busbahnhof angrenzt. Seine Quelle konnte ihm zuverlässig versichern, dass sich Bullwhyle hier in Tralee niedergelassen haben soll, doch konnte er ihm keinen genauen Ort nennen. Die Vermutungen der Quelle, sowie Díegos Erfahrung mit dem "Unbekannten", legen nahe, dass er sich zunächst bei den Obdachlosen umhören sollte. Schon damals, vor seiner Zeit im Fight Club und seinem Engagement in der GCW und wIw, bevor seine Karriere gestartet war, war er auf der Straße und kümmerte sich um seine Obdachlosen Freunde. Díego zweifelt zwar daran, dass Bullwhyle nun wieder auf der Straße lebt, doch er vermutet, dass dessen soziale Ader wieder vermehrt durchkommt.

Am Bahnhof angekommen schaut er sich um. Sucht typische Plätze, die von Obdachlosen bevölkert werden. Auch wenn er sich nicht ganz sicher ist, ob es hier überhaupt so viele von ihnen gibt. Doch letztlich wird er ziemlich schnell fündig. Ein Mann hat es sich außerhalb des Bahnhofs in einer dunklen, schwer einsehbaren Ecke "gemütlich" gemacht und lehnt an der steinernen Wand. Langsam, auch wenn ihn die Aufregung zur Ungeduld treiben will, nähert er sich dem Mann, der fremd aussehenden Menschen sichtlich misstraut. Der Obdachlose rafft sein Hab und Gut zusammen und schiebt es hinter sich. Viel zu oft wurde er selbst bestohlen, als dass er anderen allzu viel Vertrauen entgegen bringen würde.

Sanchéz: "Hallo, Freund. Ich frage mich, ob du mir helfen kannst..."

Direkte Ansprache, direkte Frage. Díego sieht das Misstrauen, hebt die Hände beschwichtigend und macht zwei Schritte zurück. Er will den Mann nicht einschüchtern oder gar verschrecken. Stattdessen holt er aus seiner Jackentasche einen 10-Euro-Schein hervor und hält ihn dem Obdachlosen hin.

Sanchéz: "Deine Hilfe soll nicht umsonst sein, aber auch wenn du mir nicht helfen kannst, möchte ich, dass du das Geld nimmst."

Er sieht den Blick des Mannes, der sich auf den Geldschein fixiert. Lange Phasen von Hunger, Entbehrungen und Kälte könnten an diesem einen Tag kurzfristig durchbrochen werden. Natürlich sind das keine Reichtümer und das Geld hilft dem Mann nur für einen kurzen Moment. Aber Díego hat sich vorgenommen, diesen Mann nach seinem Gespräch mit Bullwhyle nochmals aufzusuchen und sich dessen Geschichte anzuhören. Vielleicht...nur vielleicht kann er diesem Mann tatsächlich mehr helfen.

Sanchéz: "Ich suche einen Mann, der den Ärmsten der Gesellschaft hilft. Zumindest vermute ich, dass er das tut. Er nennt sich Bullwhyle..."

Die bloße Erwähnung des Namens lässt die Augen des Mannes kurz aufleuchten.

Sanchéz: "Ich sehe, du hast den Namen schon mal gehört..."

Obdachloser: "Kann sein. Aber warum suchst du nach ihm?"

Díego kratzt sich kurz am Kinn. Eine berechtigte Frage.

Sanchéz: "Nun...er ist ein alter Bekannter und ich brauche seine Hilfe."

'Alter Bekannter' kann alles bedeuten und ist durch diverse Filme durchaus negativ besetzt.

Obdachloser: "Ich weiß nicht. Er hilft uns wirklich. Ich will nicht, dass er verärgert ist."

Díego nickt. Er versteht den Mann, aber das bringt ihn natürlich nicht weiter.

Sanchéz: "Ich geb dir alles, was ich bei mir habe, wenn du mir hilfst. Ich MUSS ihn finden. Er hat vor vielen Jahren etwas begonnen und es ist Zeit, dass er dieses Projekt endlich zu einem guten Ende bringt..."

...

Weitere Versprechungen und Beteuerungen später ließ sich der Mann schließlich doch überzeugen. Nun ist Díego A. Sanchéz auf dem Weg in Richtung Industriegebiet. Vorbei an zahlreichen Pubs und anderen kleinen Läden wird die Umgebung zunehmend unfreundlicher und ärmlicher. Wenige Minuten später sehen die Gebäude schon sehr schlicht, beinahe schäbig aus.

Der ehemalige Kronprinz der PCWA bleibt vor einem Gebäude stehen, das eher nach Lagerhaus als nach irgendwas anderem aussieht. Doch ein Blick auf die Briefkästen und die Klingeln lässt vermuten, dass hier tatsächlich Firmen untergebracht sind (oder Briefkastenfirmen. Wer kann das schon so genau wissen?). Díego studiert die Firmennamen an den Briefkästen und entscheidet sich letztlich für "W & M Investigations". Detektivarbeit scheint ihm passend für den Mann, den er hofft hier zu treffen.

Er klingelt und wird tatsächlich eingelassen. Ein paar Treppenstufen später steht er vor einer Tür, neben der ein Schild angebracht ist, das ihm bestätigt, dass er ihn endlich gefunden hat.

 

Bullwhyle
&
Sunny Maguire

Investigation Service

 

 

...tbc...


------------------ PCWA ------------------

Geht der ausgeklügelte Plan von Marc Poe doch nicht auf? Wenn Mad Dog sich beeilt, dann könnte er noch einen Shot auf den Undisputed Gerasy am heutigen Abend bekommen. Denn wer eine Schlange vor dem Büro von Jona Vark erwartet hat, der dürfte nun enttäuscht sein. Weder der von Marc Poe angekündigte XAW-Mann noch ein PCWA-Wrestler ist vor Ort anwesend. Lediglich die Post ist da. Diesmal in Form von UPS, die ikonische Uniform und die passende Cappy sind unverkennbar.

Vollkommen relaxt und pfeifend wartet der UPS-Angestellte bis er ins Büro von Jona Vark gerufen wird. Es handelt sich zwar um ein relativ kleines Päckchen, doch offenbar muss dieses direkt an die PCWA Boss Lady übergeben werden.

 

 

Ihr schwarzer Umhang mit rot-weißen Ahornblätter weht heroisch in die Kamera herein, passend zur laut schallenden Musik, die natürlich durch engen Räumen noch lauter wirkt. Dann zoomt die Kamera heraus und wir sehen wie immer eine sehr sportliche Lara mit einem arrogantem Grinsen, welches sich in der Krone und im grell glänzenden Cryption-Gürtel, der ganz offensichtlich täglich mehrmals poliert und in Schuss gehalten wird, spiegelt. In typischer Superman-Manier hat sie die Fäuste in die Hüfte gestemmt und blickt dann kurz zur Seite, wohin die Kamera auch hinschwenkt und eine Begleiterin, namentlich Katya Starnikava, enthüllt. Sie trägt abgetragene Jeans und eine sichtlich gebrauchte Kampfweste in Schwarz mit vielen Hammer&Sichel-Symbolen geschmückt. Auf ihrer linken Schulter ruht eine schwere Ghettoblaster. Und zwar ein richtiger, fetter Kassettenrekorder. Vermutlich noch aus Zeiten, als sich die UdSSR noch einen realen Ideologien-Krieg mit der USA lieferte.

Die Red Queen signalisiert ihre wesentlich kleinere Begleiterin mit einer Halsabschneider-Geste, ihre persönliche Auftrittsmusik zu stoppen. Mit einem lauten Klick ist's hiermit auch getan. Mit einem Gesichtsausdruck, der nichts anderes als Verachtung ausdrückt, blickt sie in den leeren Flur vor Jonas Büro. Der UPS-Bote existiert überhaupt nicht in ihrem Wahrnehmungsbereich, obwohl dieser mit einem nicht ganz subtilen Schütteln seines Kopfes auf ihre Ankunft reagierte. 

Lara: "Alles nur Versager, die sich vor Bammel die winzige Schwänze eingekniffen haben. Auch gut für mich, hiermit ist das Gerasy-Match meins und einen Schritt näher auf die Titel 'Super Gerasy Cryptioness Lady Lara Lee'."

Mit einem schiefen Lächeln will sie an dem Paketzusteller vorbei zu Jonas Tür gehen...

Plötzlich reagiert der UPS-Mann. Leichtfüßig dreht er sich auf den Sohlen seiner Stiefel und mustert die Mad-Queen. Lara gefällt das gar nicht. 

UPS-Guy: "Sie sind zwar DIE Erste, aber das Gerasy Match werden Sie nicht bestreiten."

Mit seiner linken Hand schnappt sich der vermeintliche Paketüberbringer seine Baseball-Cap und lässt diese quer durch den Raum fliegen. Schulterlange schwarze Haare und ein porzellanartiges Gesicht kommen zum Vorschein. Dunkle wache Augen fixieren nun die Queen, während Lara diesen unverschämten Kerl fragend ansieht und gleichzeitig mit Blicken tötet. Doch der für Lara unbekannte Mann, lässt sich nicht einschüchtern. 

Shay Abeytu: "Wir sollten die Förmlichkeiten jetzt lassen und auf "Du" umsteigen. Ich bin übrigens Shay."

Im Gegensatz zu Lara Lee wissen Wrestling-Fans, die neben der PCWA auch die XAW verfolgen, um wen es sich hier handelt. Dieser Mann, der offensichtlich den Spezialauftrag von Kevin Smash bekam sich hier den Gerasy-Shot zu sichern, ist Shay Abeytu. Ein XAW-Wrestler ohne größere Erfolge, wenn man von einem überraschenden Sieg gegen Marc Delacroix absieht. Als Kirsche zu seiner Vorstellung streckt der Sohn einer indianischen Mutter und eines irischen Vaters der Mad Queen die Hand entgegen.

Welche die Amazone natürlich ignoriert. Katya spielt die angriffslustige Leibwächterin und baut sich drohend direkt neben Shay auf.

Lara: "Ach, und warum werde ich das Match nicht bestreiten? Bist du etwa ein neuer Joytoy von Jona, der den Postboten spielt und plötzlich meint, über Dinge entscheiden zu müssen, die für ihn nicht relevant sind?"

Abeytu hebt abwehrend die Hände. 

Shay Abeytu: "Offensichtlich gibt es hier eine ganze Menge von versteckten Aggressionen. Eventuell solltet ihr zwei Damen mal in einen der Wuträume verschwinden, denn hier seid ihr nicht mehr relevant. Ich war DER Erste und werde damit heute Abend gegen Marc Poe antreten."

Obwohl Shay weiß, wie Lara Lee tickt, hat er sich dafür entschieden ihr Paroli zu bieten. Angriff ist die beste Verteidigung, denn wenn er jetzt den Schwanz einzieht, wird die Mad Queen mit ihm sicher kurzen Prozess machen. Außerdem will er den Spezialauftrag, direkt erteilt vom XAW-Boss Kevin Smash, auf keinen Fall versauen. Es ist seine große Chance ins Rampenlicht zu treten. Zwar kann er den Smasher nicht leiden und der Plan gefällt ihm ebenfalls nicht vollständig, doch es ist einfach eine günstige Gelegenheit. No Risk no fun.

Shay Abeytu: "Die von Jona Vark festgelegten Regel, hast du doch verstanden, oder? Auch eine selbsternannte Königin kann nicht einfach machen, was sie will! Also geht lieber und nutzt eure Zeit sinnvoll. Carpe Diem!"

Abeytu ist ziemlich mutig, was er nicht nur mit seinen Worten beweist. Er dreht der Mad Queen den Rücken zu und festigt seine Position direkt vor der Bürotür von Jona Vark.

Zunächst antwortet die Red Queen nicht darauf, denn sie ist wirklich für einen Moment sprachlos, dass jemand ihr einfach mal so Paroli bietet. Stattdessen verengen sich ihre Augen und sie tritt noch einen Schritt näher heran.

Lara: "Shay...Abeytu..."

Sie lässt den Namen über die Zunge gehen. Definitiv keiner von der PCWA. Also muss es vom dämlichen XAW-Zirkus stammen, der in letzter Zeit herumgeistert.

Lara: "Hätte nicht gedacht, dass die Sklaven unter Kevin Smash überhaupt Eier haben... hätte gedacht, dass man keine Eier haben darf, wenn man für diesen Fettklops aus Amerika arbeiten will. Wie fühlt es sich denn so an, entmannt zu sein, Shay?"

Ein verächtliches Grinsen bildet sich auf ihrem Gesicht ab und an dem UPS-Shirt wird kurz gezupft. Shay dreht sich mit erhobenen Augenbraun um, er kann es kaum abwarten die Worte von Lara zu hören. Ironie off. 

Lara: "Jeder weiß, dass, wer für XAW arbeitet, seine Mündigkeit und Selbstständigkeit abgibt, weil der Kevin ein Kontrollfreak und Mann des Größenwahnsinns ist. Weil meine Ovarien größer sind als seine Eier, bleibe ich in der PCWA, weil ebenso gut jeder genau weiß, dass dieses lächerliche XAW versus PCWA Spielchen kläglich scheitern wird. Mal ganz ehrlich - wann hat das jemals funktioniert? Die feindliche Übernahme bei einem laufenden Geschäft? Ich muss doch bitten."

Dann seufzt die Amazone theatralisch und legt eine Hand auf Shays Schulter.

Lara: "Du hast mir so eben Eier gezeigt, warum zeigst du gegenüber Smash auch nicht die Eier und wirst ein selbstdenkender Mensch? Ich hasse die Konzernhure Jona genauso wie dieser grunzende Hollywood-Schwein, aber Jona hat wenigstens Stil. Nutze diese Chance, und tritt zur Seite... und vielleicht kann ich bei Jona ein gutes Wort einlegen, damit sie dir diese Dummheit vergeben kann. Gerasy ist PCWA. Ich bin die PCWA. Ich bin die Gerasy - bald. Du nicht. Du bist nur ein verdammter Postbote, der gerne Kevins Schlappschwanz lutschen will. Tritt zur Seite, Shay, oder diese nette Dame neben mir wird dafür sorgen..."

Katya knackt mit dem Nacken freudestrahlend und massiert die Fäuste, während die selbstproklamierte Königin Shay nur geduldig ansieht. Dieser nickt mit dem Kopf, aber den Weg macht er nicht frei. Sowas machen nur die Volks- und Raiffeisenbanken.

Shay Abeytu: "Die feindliche Übernahme der XAW interessiert mich ehrlich gesagt relativ wenig. Mein Ziel ist es an die Spitze der XAW zu kommen, egal wie."

Das Halbblut schaut etwas nachdenklich, denn ein ehrenvoller Weg wäre ihm lieber. Doch seine Karriere stagniert seit einer Zeit und er möchte nie wieder in einem Indianer-Casino als Türsteher arbeiten. Nur aus diesem Grund hat er diesen unmoralischen Auftrag angenommen, er tut es für sich selbst. Ganz sicher nicht für Smash, dass er ihn seit fast drei Jahren für einen Mexikaner hält.

Shay Abeytu: "Und wenn man zu einer Hälfte Ire und zur anderen Indianer ist, dann gibt es leider nicht viele Chance im Leben. Die Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär gilt eben nicht für jeden. Deshalb werde ich diese Möglichkeit bei den Haaren packen und Smash unterstützen. Er wird es mir danken und dann wird mich keiner mehr herumschubsen."

Abeytu atmet tief ein und baut sich in voller größer vor Lara und Katya auf. Kopf hoch, Brust rein, so nimmt man einen Raum ein.

Shay Abeytu: "Ich lasse dich nicht vorbei, Lara. Du solltest dich lieber um deine Probleme als um den Gerasy kümmern. Anger Management dürfte allerdings nicht reichen, denn neben unnötigen Aggressionen, scheinst du auch ein Problem mit Eiern zu haben. Wahrscheinlich redest du einfach gerne davon, weil du sie sonst eher nicht in den Mund nimmst." 

Oh für diese Frechheit wird Shay büßen, dass weiß er selbst. Doch er wird hier nicht einfach so klein beigeben und er hat sogar Glück. Die Bürotür von Jona Vark öffnet sich im Moment, als er mit einem Angriff von Katya oder Lara rechnet. 

"Sie können rein."

In der Tür steht Mister Joshua und deutet auf Shay Abeytu.

Schneller, als er eigentlich will, geht Abeytu an Mister Joshua vorbei. Die Queen kann nur fassungslos hinterher blicken.

Lara: "Fucking seriously? Er, den Scheißwichser von der XAW?"

Der große Mann schließt die Tür hinter dem Mann der XAW und positioniert sich nun vor Selbiger und verschränkt die Arme. Die Lady in Red schnaubt wutentbrannt, dann zeigt sie ihn anklagend mit dem Zeigefinger.

Mister Joshua: "Gehen Sie."

Lara: "Was soll das heißen: 'Gehen Sie.'? Dieser scheißverfickten UPS Lutscher ist nicht einmal in der PCWA oder trägt eine verfickte Gürtel! Ich ficke ihn und zwar so hart, dass er nicht mehr aufstehen kann, weil er sein verfickter indianischer Hintern so wund gefickt ist, dass er nicht einmal Kevins winzigen Schwanz fic..."

Doch Katya legt eine Hand, wenn auch mit einem fetten Grinsen, auf Laras Schulter.

Katya: "Auch wenn mir deine blumige Sprache sehr gefällt, so bringt es uns leider nichts... er ist nur Mr. Doofus-bewacht-eine-Tür. Gehen wir lieber. Ich habe ja alles aufgenommen."

Lara: "Genau, und ich werde es allen zeigen! Was für eine geldgeile Tussi, die sich für einen bepissten Vertrag in alle Löcher bohren lässt und kein Rückgrat zeigt! Die Cryptionesse abzuwimmeln, was denkt die sich?!"

Doch die Russin zieht nur Lara von der Szene weg...


------------------ PCWA ------------------

...irgendwann nach Vendetta 153...

Eine scharlachrote Dose Cherry Cola mit einer violetten Banderole liegt in seiner linken Hand, ein kleines bräunliches Rinnsal läuft daran herunter. Er zieht die schwarze FFP2-Maske ein kleines Stück herunter und führt die Dose an den Mund. Die schwarz geschminkten Lippen spielen mit der Öffnung, die Zunge fährt über die scharfkantige Umrandung, dann trinkt er einige gierige Schlucke. Seine ebenfalls schwarz geränderten Augen schließen sich kurz, als wolle er alle anderen Sinne ausschließen und eins werden mit dem synthetischen sirupsüßen Geschmack.

Dann reißt er die Lider wieder hoch. Fletscht die Maske wieder an Ort und Stelle. Schleudert die Dose mit einer beiläufigen Handbewegung in einen nahen Mülleimer und taxiert mit wachen Blicken die Umgebung. In der rechten Hand trägt er einen zusammengeknüllten Jute-Beutel, auf den ein Tukan gedruckt ist, dessen Kopf vom Körper getrennt wurde und der in einer Fontäne seines eigenen Blutes duscht. Ein butterfarbenes T-Shirt zeichnet sich unter einer dunklen Jeansjacke ab, darauf erkennt man das Konterfeit von Andy J. Miller, einem Freund und Rivalen, der lange seinen Weg begleitete, bisweilen kreuzte. Graue Skinny Jeans in schneeweißen Chucks runden das Outfit ab.

Er war lange nicht hier in Berlin. Es gab keinen Grund mehr dafür, hier zu sein. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert und doch ist vieles gleich geblieben in diesem Schmelztiegel der Kulturen. Vor allem dieses Gefühl, was er schon immer so geliebt hat – hier kann er eins werden mit einer Welt, die nur selten gut zu ihm war und untertauchen in einem Durcheinander von Seelen, die auf der Suche nach dem richtigen Weg sind. Hier kann er versuchen, eine Wahrheit zu sein, ohne dass jemand sofort die Lüge erkennt.

Hier kann er Jeffrey Ron Arrow sein.

Er blickt auf das Gebäude, das sich vor ihm entlang der Budapester Straße erstreckt – das Bikini Berlin. Eine Mall, die vor allem von Pop Up Stores lebt und schon vor sechs Jahren eines seiner bevorzugten Ziele war, wenn er in der PCWA nicht gerade menschliche Körper an Fleischerhaken durch die Halle zog, sich mit Blake Milton in der Wichskabine eines alten Pornokinos verbal duellierte oder eine unheilige Allianz mit Kriss Dalm1 formte.

Als er die Mall betreten will, fällt sein Blick auf einen Stencil Art Schriftzug vor der Eingangstür. „#saytheirnames“ steht da. Irgendjemand hat einen limonenfarbenen Becher Buttermilch daneben geklatscht, der Inhalt verdeckt Teile des Schriftzugs. Arrow tritt den Plastikbecher beiseite, legt den Kopf schräg und betritt das Gebäude.

Die einzelnen Pop-Up Boxes sind verwaist nur aneinander gelehnte Holzbalken.

Schwere Rolltore verbergen, was in den dauerhaft eingezogenen Geschäften feilgeboten wird.

Helles Tageslicht flutet diesen fast ausgestorbenen Ort aus hunderten von großen Fenstern.

Eine alte Kunstinstallation aus unzähligen, an einem senkrecht eingezogenen Netz angebrachten, Plastikblumen zerfällt in etliche kleine Blüten, die wie Tränen des Regenbogens auf den Boden fallen.

Irgendwo fliegt ein handgeschriebener Zettel herum: „Wegen Corona geschlossen. Bleibt uns treu und folgt uns bei Instagr“. Dann ist eine Ecke abgerissen.

Ein Pärchen in hipper Kleidung schmust unter dem inaktiven Neonschrift eines Shops namens „Idyll“.

 

                                                                                                                                            …auf das Dach.

                                                                                                        …über eine Treppe…                    

                                                                    …ins erste Geschoss…

                           … die Rolltreppe hinauf…

Die Lüge eilt…  

!!!ES GIBT EINEN TERMIN EINZUHALTEN!!!

Hektisch blickt er umher, sieht verschiedene Menschen, die sich hier im Freien aufhalten, auf dem begrünten Dach der Mall, dem so genannten Bikini Berlin Shopping Garden. Hier hat man einen kostenlosen Blick direkt in das Affengehege des angrenzenden Berliner Tiergartens.

Die Lüge zerknüllt den Jutebeutel ein wenig mehr, kurz lüftet er die Maske, atmet heftig ein und aus. Er darf es nicht versauen, nicht beim ersten Treffen, darf es nicht versauen, WILL es nicht versauen und dann sieht er sie.

"Sie sind pünktlich. Sehr gut."

Jona Vark steht mit Mister Joshua am Geländer und hat die Affen beobachtet. Sie hat sich nicht umgedreht. Sie hat die Lüge in Ihrem Rücken gespürt. Nun dreht sie sich um und die Blicke treffen sich. Erinnerungen an die Vergangenheit holen Sie ein und sie tritt näher an ihren Assistenten heran. Dieser spannt die Muskeln an, doch die Chefin legt eine Hand auf dessen Arm. Dann strafft sie sich und reckt das Kinn in die Höhe.

Jona Vark: "Also, Mister Arrow. Was kann ich für Sie tun? Was kann die PCWA respektive Vark Enterprises für sie tun?"

Lange und intensiv schaut Arrow seiner ehemaligen Vorgesetzten in die Augen. Wortlos. Man sagt, dass Menschen spätestens nach zehn Sekunden kommentarlosem Blickkontakt unsicher werden. Die Lüge verdoppelt die Zeitspanne. Dann atmet er deutlich sichtbar tief durch, das Gesicht von Miller spannt auf seiner Brust.

Er deutet auf den Jutebeutel in seiner Hand.

Arrow: „Darf ich?“

Kurzer Blickwechsel zwischen Mister Joshua und Jona Vark. Sie nickt.

Betont langsam fährt die Kate Moss des professionellen Wrestlings mit der freien Hand in die Tragetasche. Zieht etwas nicht zu Definierendes hervor. Schmeißt es vor sich auf den Boden. Schiebt es mit dem Fuß zu Vark. In den Augen der Lüge manifestiert sich der Ausdruck, den Katzen haben, wenn sie jemandem einen toten Vogel schenken. Dann legt er den Kopf schief und verschmiert die stümperhaft aufgelegte schwarze Schminke um seine Augen mit einer raschen Handbewegung noch weiter.

Die CEO beäugt das 'Geschenk' und kneift die Augen zusammen. Erneut werden Erinnerungen wach. Sie schaut in ihr eigenes Gesicht in Maskenform, an der immer noch eine rostbraune Kruste zu erkennen ist. Blut. Das Blut der Opfer der Lüge.

Jona Vark: "Sie haben sich kein Stück verändert. Und ich finde, falls das ein Scherz sein soll, nicht witzig."

Sie hat Mut getankt und geht einen Schritt auf die Lüge zu.

Jona Vark: "Ich frage Sie also nochmal... was wollen Sie?"

Arrow lächelt. Wendet sich ab, als wäre er nicht gerade nach dem Sinn seines Handelns gefragt worden. Beugt sich über das Geländer und beobachtet von hoch oben die Affen bei ihrem spielerischen Treiben. Er greift abermals in seinen Jutebeutel. Zieht ein weißes Papp-Paket mit blauen Umrandungen hervor. Knackt es mit einem Finger auf. Zuckerwürfel.

Einen Zuckerwürfel – nach dem nächsten – nach dem nächsten – nach dem nächsten – lässt er – Plop- Plop – Plop – ins Affengehege – fallen.

Gedankenverloren wendet er sich wieder Vark und ihrem stillen Begleiter zu, während die Affen wild durcheinander kreischen und um den Zucker kämpfen, den ein unsichtbarer Gott vom Himmel in ihr Gehege regnen ließ.

Arrow: „Man muss sie bei Laune halten, nicht wahr, Miss Vark?“

Kurz knackt er mit dem Nacken. Tippelt auf der Stelle, als wäre ihm kalt. Dann ziehen sich seine Schläfen kraus, er deutet ein Lachen an.

Arrow: „Warum diese Maske, Miss Vark? Nun… werten Sie das bitte nicht als Provokation. Werten Sie es als Abschluss eines unrühmlichen Kapitels unserer gemeinsamen Geschichte. An der Maske klebt das Blut vom Barbarian, das Blut von Declan O’Kelly, das Blut von Diego Sanchéz, mit der Maske vor meinem Gesicht habe ich mit der Fotographie Ihres Vaters im Ring kopuliert und gedroht, darauf zu pissen… sagen wir, die Maske hat unsere Beziehung nicht wirklich vorangetrieben.“

Versonnen blickt die Lüge zum blauen Spätwinterhimmel, als wäre er die Leinwand für die gerade geschilderten Geschehnisse. Irgendwo klatscht Flatterband im seichten Wind gegen das Gebäude.

Arrow: „Sehen Sie, Miss Vark – aus der heutigen Perspektive verstehe ich Ihren damaligen Standpunkt. Sie waren jung und mussten sich eine gewisse Reputation verschaffen, ich war jung und, nun, wahnsinnig trifft es wahrscheinlich am besten. Sie konnten mir nicht durchgehen lassen, was ich tat, und ich konnte Ihnen nicht durchgehen lassen, dass Sie mir das nicht durchgehen ließen.“

Arrow kratzt sich am Hinterkopf.

Arrow: „Klang das… in irgendeiner Form wie eine Entschuldigung? Das… das sollte es nämlich nicht. Ich kann Sie heute verstehen, was nicht bedeutet, dass ich Ihre damalige, übermäßig zur Schau gestellte, Autorität gutheiße…“

Ein abfälliges Schnauben.

Jona Vark: "Sie fanden mich damals autoritär? Dann haben sie die letzten Ereignisse in der PCWA nicht wirklich verfolgt. Also kommen Sie bitte zum Punkt und vergeuden nicht meine wertvolle Zeit."

Die Lüge lacht lauthals auf, schmeißt den Kopf dabei in den Nacken.

Arrow: „Da ist sie wieder, die gute alte Businessfrau. Machen wir es kurz – ich komme in den nächsten Tagen in Ihr Büro und unterschreibe meinen neuen Vertrag. Wir können dabei das Licht anlassen, müssen nicht auf Blitze warten und die Kamera muss auch nicht dabei sein. Sie brauchen mich, denn gerade können Sie auf keinen Namen verzichten, der sich bei der PCWA anbiedert. Wie ich das sehe, stecken Sie über beide Ohren in einem Schlamassel, das XAW heißt, und Ihre eigenen Angestellten üben lieber für das Spiegelkabinett bei der nächsten nachpandemischen Kirmes, als um Ihr wertvollstes Gold anzutreten, right?“

Ihre Mundwinkel zucken kurz. Die Lüge hat, wie immer einen wunden Punkt getroffen. Doch sie lässt sich nichts anmerken. Erneut wird das Kinn hoch gereckt... beinahe trotzig.

Jona Vark: "Denken Sie nicht, dass ich aufgrund der aktuellen Situation vor jedem, der sich der PCWA erneut vorstellt vor Dankbarkeit auf die Knie falle und sofort Verträge unterzeichne."

Die presst die Lippen zusammen.

Jona Vark: "Aber ich werde darüber nachdenken."

Die Lüge nickt. Greift noch einmal in seine Box. Flippt ein letztes Zuckerstück mit Zeigefinger und Daumen zu Jona Vark. Knippst ihr ein Auge zu.

Arrow: „Man muss Sie bei Laune halten, nicht wahr?“

Dann wendet er sich ab, schwenkt den Jutebeutel zum Gruße über dem Kopf, ohne sich noch einmal umzudrehen und verschwindet vom Dach von Bikini Berlin.

Jona Vark wendet den Kopf in Richtung Ihres Assistenten.

Jona Vark: "Sie holen umgehend sämtliche Informationen ein, die es aktuell über Jeffrey Ron Arrow gibt. Ich möchte die Ergebnisse heute Abend auf meinem Schreibtisch."

Der Hüne nickt.

Jona Vark: "Und ich... "

Das Lächeln ist wieder da. Das eiskalte Business Lächeln.

Jona Vark: "Ich werde einen Vertrag aufsetzen... "


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154
 

Live aus dem PCWA Dome / Berlin, Deutschland (Phoenix Center)

Feuerwerk böllert durch den DOME und die Menge jubelt frenetisch. Es ist mal wieder Zeit für eine neue Ausgabe von Vendetta und die Fans in Berlin freuen sich darüber lauthals. Noch immer gibt es Menschen, die Schilder basteln und diese in die Luft recken. Noch immer gibt es Menschen, die sich heute unterhalten lassen wollen und immer noch gibt es auch die Angestellten, die im Backstage lauern, um für sich selbst das Beste für die Karriere herauszuholen.

Zwei Angestellte allerdings sind bereits in der Halle und begrüßen vor allem die Leute an den heimischen Empfangsgeräten. Die Rede ist von unserem Kommentatorenduo, welches wie gewohnt ihn Anzug respektive lockeres Blumenhemd gekleidet ist. 

Vincent Craven: "Auf der Road zum Brawlin' Rumble XIV begrüßen wir euch ganz herzlich aus dem PCWA Dome. Hört euch die Stimmung hier an!"

Mike Garland: "'Hallo' auch von meiner Seite. Keinen Monat ohne PCWA - und auch der März 2021 hält für uns eine Show bereit. Vendetta 154!"

Vincent Craven: "Genau in der Mitte zwischen Anniversary Show und dem Rumble - heute müssen weitere Weichen gestellt werden, gerade im Blick auf die Cotatores, die Cryption Crown und auch den Undisputed Gerasy."

Mike Garland: "Du meinst wohl eher in Bezug auf die XAW World Heavyweight Championship?"

Vincent Craven: "Nein, ich hoffe, dass Poe den Titel noch abgeben muss. Aber der Reihe nach..."

Opener
Who let the Dogs out
Regular Tag Team Match
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vs.
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(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Johannes Ullrich; Timelimit: 20 Min)

Mike Garland: "The Downfall will sich präsentieren und sich als Tag-Team etablieren. Das haben sie in der Pre Show noch einmal untermauert. Dafür haben sie sich mit den Brawling Bulldogs angelegt und wollen an ihnen ein Exempel statuieren."

Vincent Craven: "Das ist bereits der zweite Auftritt der Bulldoggen auf dieser Road und somit ist der Opener auch für sie eine weitere Chance mehr Beachtung zu bekommen."

Mike Garland: "Klar, denn der Sieger kann sicher ein Wörtchen mitreden, wenn es um ein Match um die PCWA Cotators geht. The Downfall sprach den Titel schon im Video an. Allerdings könnten vorher noch die Ring Assassins nach ihrem furiosen Sieg bei der letzten Vendetta dran sein."

Vincent Craven: "Diesen Sieg 'furios' zu nennen, ist des Guten etwas zu viel, Mike. Aber ich muss zugestehen, dass die XAW Union Champions sich wieder ins Gespräch gebracht haben und man wohl nicht mehr so einfach an ihnen vorbei kommt."

Mike Garland: "Neben Stem sind auch Ashfield & Rogue zwei alte Titelträger, die das Gold gerne wieder um die Hüften trügen. Bis vor kurzem noch ganz nah dran, jetzt aber plötzlich meilenweit entfernt davon, sind jedoch die Gegner unseres zweiten Matches."

2nd Match
No more Happiness
Regular Singles Match
Bild
vs.
Bild
(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Sven Nitzschke; Timelimit: 20 Min)

Vincent Craven: "Hier ging der Versuch, die Cotatores zurück zu erobern, bei CORE buchstäblich nach hinten los. Denn am Ende hatte Happy Hour sowohl das Match als auch die Freundschaft zueinander verloren. Banes attackierte Cornwallace - und wiederholte dasselbe auch noch bei der letzten Vendetta."

Mike Garland: "...sodass wir gar nicht sicher sind, ob dieses Match heute überhaupt stattfinden kann. Gordon Banes hoffte damit seinen ehemaligen Partner von diesem Match abbringen zu können."

Vincent Craven: "Und ich kann mir kaum vorstellen, dass Brandon Cornwallace zurückstecken wird. Schließlich ist er der Leidtragende, denn er hielt immerhin bis zum Schluss an Happy Hour fest, während Banes der maßgebliche Grund dafür war, dass das Team in die Brüche ging."

Mike Garland: "Das tat Banes allerdings vollkommen zurecht! Es gibt einen Zeitpunkt, wo man als Team weitergehen muss, und wenn der andere nicht will, dann ist Trennung die einzige Konsequenz. Heute wird sich entscheiden, wer das Zeug zum Singles Wrestler hat und auf eigenen Beinen steht. Für mich ist das ganz klar Gordon Banes!"

Vincent Craven: "Wenn du dich da mal nicht täuschst. Schließlich wurde Cornwallace auch von Robert Breads unterschätzt, womit der Kanadier aus dem Quest for the Best 2020 ausschied."

Mike Garland: "Wenn er wirklich stark wäre, hätte er das Turnier gewonnen. So wie unser Undisputed Gerasy Champion, den wir im Main Event bestaunen können."

Main Event
Free Shot
Regular Singles Match
Undisputed Gerasy
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vs.
Bild
Bild
(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Yoshi Funaki; kein Timelimit)

Vincent Craven: "Dass Marc Poe der Beste ist, zeigte sich bereits letzte Vendetta, als er meinte, dass er den Gerasy beim Rumble nicht aufs Spiel setzen wolle... Immer noch eine absolute Frechheit! In keiner Weise zu tolerieren."

Mike Garland: "Dafür muss er den Gerasy halt diese und nächste Vendetta aufs Spiel setzen. Und in der Preshow gab es ja durchaus einige Interessenten!"

Vincent Craven: "Oh ja. In den Ausschnitten, die wir aus dem Darkmatch gesehen haben, kam es leider zu keinem Ergebnis, denn Dark Tiger griff in das Match ein. Damit zeichnet sich ab, dass ein weiteres Match zwischen ihm und Maldicao unausweichlich ist."

Mike Garland: "Maldicao jedenfalls hat seinen Respekt verloren und wird das den Red Queen Ranger spüren lassen."

Vincent Craven: "Mad Dog dürfte seinen Respekt vor Marc Poe allerdings ebenso verloren haben. Der Night Fighter wollte sich den heutigen Shot ebenso sichern, wurde allerdings von Marc Poe attackiert und zu den Mülltonnen gesperrt."

Mike Garland: "HA HA - eine geniale Aktion unseres Champions!"

Vincent Craven: "'Feige' trifft es mehr! Stell dir vor, wir hätten heute Mad Dog gegen Marc Poe gesehen!"

Mike Garland: "Dass es dazu nicht kommt, lag ja nicht nur an Poe. Es lag auch an einem gewissen Jeffrey Ron Arrow, der bei Jona Vark einen neuen Vertrag unterschrieben hat und jetzt wieder ordentlich mitmischen will - wie wir gesehen haben."

Vincent Craven: "Mmmh... ja... Was diese Aktion sollte, das muss uns die Lüge heute Abend noch beantworten, finde ich."

Mike Garland: "Mir hat es gefallen! Und dann waren da nur noch Lara Lee und... wie hieß der Typ noch gleich?!"

Vincent Craven: "Shay Abeytu."

Mike Garland: "Ach ja. Vielversprechender junger Mann."

Vincent Craven: "Ein XAW Talent, ja. Und von Kevin Smash zum Büro von Vark beordert, um die Matchansetzungen von ihr zu untergraben. Und wie es der Teufel will, wird es wohl auch zu diesem Match im heutigen Main Event kommen. Mal wieder eine dreckige List von Marc Poe und Kevin Smash!"

Mike Garland: "Ach herrje, Vince. Da bekommst du schon ausnahmsweise zwei Gerasy Matches bei Vendetta in Folge und dann ist es immer noch nicht richtig...  Vielleicht solltest du die Lager wechseln und einfach auch zu Poe & Smash halten. Sie sind einfach die besten. Und da gerade eine altbekanntes Bild auf dem Thron erscheint, könntest du dich jetzt doppelt freuen." 


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Bild



Presents

 

 

 

Damit musste man rechnen. Wieder wird die Show von der XAW-Kombo eröffnet und wie für Pole POEsition üblich wechselt der Theme bei jeder Ausgabe. 

 

Woah
Woah
Woah
Woah
Woah
Woah
Woah
Woah
Woah

Ladies and gents, this is the moment you've waited for (woah)
Been searching in the dark, your sweat soaking through the floor (woah)
And buried in your bones there's an ache that you can't ignore
Taking your breath, stealing your mind
And all that was real is left behind

 

Kevin Smash, Marc Poe und Shay Abeytu betreten gleichzeitig den Entrancebereich zu "The Greatest Show". Ihre Gesichter vermitteln die Überzeugung, dass nun wirklich die größte Show der Welt folgen wird. Die Fans im PCWA DOME sind ganz anderer Ansicht und buhen was das Zeug hält. Ein krachender Donnerschlag gefolgt von einem Feuerwerk übertönt die Zuschauer und auch die Lautstärke der Musik wird in die Höhe gedreht. Das nennt man wohl vorausschauend.

 

Don't fight it, it's coming for you, running at ya
It's only this moment, don't care what comes after
Your fever dream, can't you see it getting closer
Just surrender 'cause you feel the feeling taking over
It's fire, it's freedom, it's flooding open
It's a preacher in the pulpit and you'll find devotion
There's something breaking at the brick of every wall, it's holding
All that you know
So tell me do you wanna go?

 

Die XAW demonstriert direkt wieder ihre Geschlossenheit, denn im Gleichschritt marschiert das Team nun den Gangway entlang. Smash der "Greatest Showman" im Rocker-Outfit in der Mitte, flankiert vom Doppel-Champion Marc Poe und dem bisher ziemlich unerfolgreichen Abeytu; eine Tatsache, die sicherlich heute Abend bestehen bleibt. Sowohl Shay als auch Poe tragen bereits ihr Ringoutfit, obwohl sie erst im Main Event aufeinandertreffen. 

 

Where it's covered in all the colored lights
Where the runaways are running the night
Impossible comes true, it's taking over you
Oh, this is the greatest show
We light it up, we won't come down
And the sun can't stop us now
Watching it come true, it's taking over you
Oh, this is the greatest show

 

Die beiden Wrestler sliden in den Ring, während die lebende Legende über die Treppe das Seilgeviert betritt. Alle drei Protagonisten bauen sich mit einem Mic bewaffnet in der Mitte des Rings auf und Poe cuttet schließlich die Musik mit der "Kopf-ab"-Geste. Bevor der Mann aus Baltimore loslegen kann, melden sich erstmal die Zuschauer zu Wort. 

"POE-PER-VIEW SUCKS!"

"POE-PER-VIEW SUCKS!"

"POE-PER-VIEW SUCKS!"

Als Erster bekommt Poe sein Fett weg, dann ist Smash an der Reihe.

 

"FUCK YOU SMASH!"

"FUCK YOU SMASH!"

"FUCK YOU SMASH!"

 

Dann beruhigt sich die Menge langsam. Somit ist klar, dass Shay Abeytu verschont bleibt. Auch Poe bemerkt dies direkt und schaut den Iren mit indianischen Wurzeln fragend an, dieser zuckt jedoch nur mit den Schultern. Der Marylander macht dieselbe Bewegung, bevor er das Mic wieder zum Mund führt. 

Poe: "Ladies and Gentlemen, willkommen zu einer neuesten Ausgabe von Pole POEsition. Natürlich haben wir uns auch an diesem Abend wieder etwas Besonderes einfallen lassen, um Ihnen die beste Unterhaltung zu bieten!"

Selbst Sheldon Cooper hätte wohl erkannt, dass diese Aussage vor Sarkasmus nur so trieft. Es lässt sich also nichts Gutes erahnen, wodurch direkt wieder Unruhe auf den Fan-Rängen herrscht. Poe versucht mit einer Handbewegung zu beruhigen, natürlich bewirkt dies das Gegenteil und schon befinden wir uns wieder in einem Orkan von Pfiffen und Buh-Rufen. Marc lächelt seinen Mitstreitern zufrieden zu. 

Als es wieder ruhiger ist, übernimmt der breit grinsende Smash die Initiative. 

Kevin Smash: "Tsss ... Man kommt hier raus und will dem Pöbel etwas bieten und was ist der Dank? Bevor Ihr überhaupt wisst, um was es geht, wird gemeckert."

Er schüttelt kurz den Kopf und fährt fort.

Kevin Smash: "Aber zu eurem Pech ist mir das jetzt erstmal scheißegal!"

Natürlich gibt es Pfiffe und Buh Rufe als Quittung. Smash ist jedoch durch Nichts aus dem Grinsen rauszubringen. Fröhlich fordert er die Fans mit Handgesten dazu auf ihn noch härter zu beleidigen. Nach einem weiteren dreckigen Lachen setzt er seinen Monolog schließlich fort.

Kevin Smash: "Kommen wir zum Ursprung zurück, wir wollen die Menschen unterhalten. Und aus genau diesem Grund, stehen nun zwei meiner besten Männer mit mir hier im Ring. Der größte aller Zeiten, Marc Poe, und der beste Mexikaner, den die PCWA jemals im Ring bestaunen durfte, Shay Abeytu!!!!"

Smash spendet Applaus in die Richtung von Shay, der nun allerdings etwas säuerlich aus der Wäsche schaut. Poe hat den Fauxpas seines Chefs direkt bemerkt und versucht die Situation irgendwie zu retten. Doch Abeytu ist schneller am Mic. 

Shay Abeytu: "Ernsthaft? Wie oft soll ich dir noch erklären, dass ich kein Mexikaner bin? Nur weil ich eine kupferfarbene Haut habe, bin ich Mexikaner? Sind für dich alle asiatisch aussehenden Menschen Chinesen?"

Die Legende überspielt die Situation einfach mit seinem dreckigen Grinsen, obwohl wahrscheinlich jeder im DOME weiß, dass die Antwort auf Shay's letzte Frage ein "Ja" wäre. Smash lässt die Frage jedoch besser unbeantwortet und beruhigt die Lage. Oder zumindest tut er das, was seiner Meinung nach die Lage beruhigen könnte.

Kevin Smash: "Ah Come on, bleib gechillt, ich war doch noch gar nicht fertig."

Er nickt Shay zu und reckt den Daumen in die Höhe.

Kevin Smash: "Auf jeden Fall gehört Shay Abeytu zu den talentiertesten Fightern in meinem Kader. Deshalb ist meine Wahl auf ihn gefallen, als es darum ging hier und heute um den Gerasy anzutreten. Marc braucht eine richtige Herausforderung, um in Form zu bleiben, und Shay wird ihm genau diese bieten. Da bin ich mir ziemlich sicher!"

Ganz zufrieden wirkt Abeytu immer noch nicht, doch er nickt seinem Chef zu. Das ist vorerst die einzige Reaktion - der irische Indianer oder umgekehrt , wie man eben mag - überlässt das Reden nun den anderen. Und jetzt ist es Marc Poe, der wieder etwas zu sagen hat. 

Poe: "Genau, Kevin! Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Shay genau der richtige Gegner für mich ist. Ein Mann mit richtig viel Potenzial, ein Mann, der geboren ist für das Rampenlicht. Deshalb darf ich ihn nicht unterschätzen, denn sonst bin ich den Gerasy schneller los, als ich "Shay" sagen kann. Doch eins solltest du wissen, Shay, auch wenn du zu unserem Team gehörst, ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen und meine beste Leistung abrufen. Ich hoffe, wir werden auch dein bestes Wrestling sehen!"

Ein Schmierentheater wie es im Buche steht. Die Fans im PCWA-DOME glauben den XAW-Membern kein einziges Wort und quittieren dieses Schauspiel deshalb erneut mit Pfiffen und Buh-Rufen. Poe spielt den Entsetzten. 

Poe: "Was soll das? Ihr habt Shay noch nie im Ring gesehen, dieser Mann hat eine Chance verdient. Er und ich werden eine neue Stufe im Sports-Entertainment erreichen. Und zwar nicht erst im Main Event, sondern hier und jetzt. Live bei Pole POEsition!"

Jetzt grinst Abeytu, während Smash begeistert applaudiert. 

Poe: "Ihr habt richtig gehört. Wir verschieben den heutigen Main Event von Vendetta einfach zur besten Sequenz der ganzen Show. Weil es einfach Sinn macht und wir sowieso machen können, was uns gefällt. Ich bin bereit, bist du es auch?"

Der zufriedene Blick des Gerasys wandert zu Abeytu. 

Shay Abeytu: "Natürlich bin ich bereit, aber anders als ihr beiden es erwartet!"

Jetzt lodert Feuer im Blick des Halb-Indianers. Smash und Poe sind überrascht und schauen sich leicht irritiert an. 

Shay Abeytu: "Ihr glaubt wirklich, dass ich die Chance auf einen so traditionsreichen Titel wie den Undisputed Gerasy einfach wegwerfe? Warum sollte ich hier den Vollidioten geben und mich ohne Gegenwehr für diesen Hipster hinlegen? Ja, das war der Plan. Doch..."

Abeytu formt mit der Hand eine Blase, die er direkt wieder platzen lässt.

Shay Abeytu: "...das wird nicht passieren! Ich werde Poe besiegen und mir den Gerasy holen, dann werdet ihr mich endlich respektieren."

Die Fans sind positiv überrascht und so bekommt Shay nun zumindest leise Ovationen. Dies gibt dem Halbblut zusätzlichen Aufwind und so marschiert er schnurstracks auf den Doppel-Champion zu, bis er ihm Nase an Nase gegenübersteht. 

Poe: "Okay, diese Entscheidung wirst du bereuen. Unser Plan wäre zwar vorteilhafter für deine Gesundheit und deine weitere Karriere gewesen. Aber wie du willst, Shay. Warten wir noch auf den Ref, dann starten wir!"

Der Mann aus Baltimore mustert Shay spöttisch, dieser gibt Marc einen kräftigen Stoß gegen die gestählte Brust. Überrascht und leicht stolpernd geht der Champ einige Schritte rückwärts. Da taucht auch schon Yoshi Funaki auf, Gong wird geläutet und der Kampf beginnt. 

Main Event
Free Shot
Regular Singles Match
Undisputed Gerasy
Shay Abeytu
vs.
Bild
Bild
(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Yoshi Funaki; kein Timelimit)

Vincent Craven: "Smash und Poe dachten, dass wird ein ruhiger Abend. Falsch gedacht!"

Mike Garland: "Wir werden sehen, ich traue Abeytu absolut gar nichts zu. Der Champ macht hier kurzen Prozess."

Abeytu und Poe umkreisen sich. Dann macht das Halbblut einen schnellen Schritt nach vorne, aber Marc weicht zurück. Shay bewegt sich leichtfüßig und elegant, gleichzeitig beobachtet er die Bewegungen von Poe ganz genau. Dann sieht Abeytu offensichtlich die Chance zum Angriff, er nimmt Schwung in den Seilen. Poe reagiert und nimmt in den gegenüberliegenden Seilen Schwung.... Die Kontrahenten treffen in der Ringmitte aufeinander... 

Oder auch nicht, Shay und Marc sprinten aneinander vorbei. Dieses Spiel wiederholt sich zweimal, dann kommen beide in der Ringmitte zum Stehen und Poe packt den "Fingerpoke of Death" aus. Abeytu stürzt auf die Matte. 

Mike Garland: "Hahaha, sie haben wieder einmal alle verarscht!"

Vincent Craven: "Ich kann nicht glauben, was ich hier gerade sehe."

Die Fans im DOME sind ebenfalls entsetzt und buhen nun wieder, als wenn es keinen Morgen gibt. Währendessen positioniert sich Poe über dem ausgeknockten Shay und klatsch zweimal in die Hände... Nein, es folgt nicht der Lethal Legdrop. Dies ist nicht erforderlich, denn der Champ ist sich seines Sieges ziemlich sicher. Poe stellt seinen Fuß auf der Brust von Abeytu ab und Funaki zählt kopfschüttelnd durch... 

 

...1...

 

...2...

 

...3...

 

!!!!

 

Das Match ist vorbei, Poe wischt sich den Schweiß von der Stirn. Dann beugt er sich über Shay und klopft ihm auf die Brust. Mad Dog hat verstanden.

Vincent Craven: "Oh man... Wie erbärmlich."

Kevin Smash kommt jubelnd und grinsend in den Ring gerannt. Er gibt der perplexen Jane Nelson ein Zeichen. Für die Match-Ansage war keine Zeit, aber auf die Verkündung des Ergebnisses besteht die Legende einfach. 

Jane Nelson: "Gewinner und damit weiterhin Undisputed Gerasyyyyyyyyyyyyyyyyyyy. Marc Pooooooooeeeeeeeeeeeee!"

Shay Abeytu ist mittlerweile aus dem Schoß des Manitu zurückgekehrt und jubelt nun ebenfalls mit seinen Kollegen. Obwohl er nicht glücklich wirkt, sein Mund strahlt, aber die Augen nicht.


------------------ PCWA ------------------

Vincent Craven: "Was ist jetzt? Das Licht ist aus... "

Und der AlieraTron erwacht zum Leben.

 

 

Als das Licht wieder angeht, steht ein Koloss von einem Mann mitten im Ring. Er trägt einen weißen Ganzkörperanzug, der über und über mit Petruskreuzen bedeckt ist. Der Kopf ist geneigt, daher fallen die schulterlangen, schwarzen Haare dem Mann vor das Gesicht.

Mike Garland: "Das ist Uriel Genesis!!!"

Vincent Craven: "Er wurde angekündigt! Und seine Anwesenheit bedeutet sicherlich nichts Gutes für die XAW."

Die Angesprochenen wissen auch nicht genau, was sie mit der Situation anfangen sollen. Shay Abeytu reagiert als erster und macht einen Schritt auf Genesis zu. Der macht eine kurzen Ausfallschritt und streckt Abeytu mit einem BIG BOOT nieder! Marc Poe reagiert schnell und stürmt auf den großen Mann zu... doch der zeigt einen PALM STRIKE gegen den Mann aus Baltimore! Der schwankt zurück, doch Uriel greift ihn am Hals und wirbelt ihn herum...

 

REVERSE SITOUT FULL NELSON ATOMIC DROP!!!

 

Krachend landet Poe auf der Matte! Uriel Genesis erhebt sich und sein Blick wandert zum Smasher. Dessen Augen treten fast schon aus ihren Augenhöhlen und ehe der Typ sich auch auf die Legende stürzen kann, stürzt diese völlig überhastet aus dem Ring und springt hinter der Absperrung in Sicherheit. Ihren Leuten eilt die Legende hier nicht zu Hilfe. Stattdessen gibt es ein paar inhaltlose Drohgebärden des Smashers, der jedoch auch genau darauf vorbereitet ist abzuhauen, sollte Genesis sich in seine Richtung bewegen.

Kevin Smash: "Ich rate dir, such dir Jemand anderen!"

Er fuchtelt wild mit dem Wackel-Zeigefinger rum.

Der Hüne rollt sich langsam aus dem Ring und geht die Rampe hinauf.

Vincent Craven: "Das nenne ich mal ein Statement. Uriel Genesis... den hatte nun wirklich niemand auf dem Zettel."

Mike Garland: "In der Tat. Jona Vark lässt wirklich keinen schmutzigen Trick aus, um die XAW anzugreifen."

Vincent Craven: "Wenn wir schon von der Chefin sprechen... "

Genesis ist gerade durch den Vorhang gegangen, als der AlieraThron erneut erwacht... und das Konterfei der CEO zeigt.

 

Jona Vark: "Ich habe es wieder und wieder gesagt. Ich lasse mir von Ihnen nicht auf der Nase herumtanzen. Aber sie wollten nicht hören... "

Smash richtet seinen Blick mit verachtungsvoller Miene zum AlieraThron, während Poe sich inzwischen wieder erholt hat und mit zorniger Miene zur Rampe blickt, wohin Genesis verschwunden ist. Die Chefin ist jedenfalls noch nicht fertig mit dem, was sie zu sagen hat.

Jona Vark: "Wenn Sie glauben, ich lasse das, was eben gerade passiert ist, so durchgehen, dann haben sie sich gewaltig geschnitten."

Sofort ist Smash wieder hellwach. Gestikulierend lässt er sich ein Mikro reichen und bewegt sich nun, wo Genesis nicht mehr da ist, in den Ring zurück. Dort angekommen gibt es erst einmal ein paar aufmunternde Worte für seinen Champ, ehe er kopfnickend in Richtung Jona blickt.

Kevin Smash: "Ganz meine Rede! Was gerade geschehen ist, ist ein Skandal. Man sollte den Mann dafür bestrafen, was er gerade hier abgezogen hat ..."

Weiter kommt die selbsternannte Legende nicht, mit einer Hand entreißt ihm der wütende Gerasy das Mic, mit der anderen Hand reibt er sich den schmerzen Kopf. Doch die Wut ist größer als der Schmerz.

Poe: "JEDES MAL DIE GLEICHE SCHEIßE IN DIESER LIGA!!!! Als Undisputed Gerasy bin ich wohl so etwas wie Freiwild. Grizz Lee und Kevin Sharpe konnten schon damals mit mir machen, was sie wollten und jetzt kommt noch so ein Freak. Das muss sanktioniert werden. Ich bin froh, dass du das endlich genauso siehst, Jona."

Die Chefin zieht eine Augenbraue nach oben und lächelt. Das eiskalte Vark Business Lächeln.

Jona Vark: "Ich muss Sie leider enttäuschen. Denn DAS ist nicht der Grund meines Auftretens. Mister Poe... Marc... "

Aufhorchen beim Publikum sowie beim Poe-Per-View. Die Ansprache seitens Jona mit seinem Vornamen lässt ihn stutzig werden.

Jona Vark: "Sie werden den Gerasy heute in einem RICHTIGEN Kampf verteidigen. Und zwar gegen niemand Geringeren als... "

Das Lächeln ist verschwunden.

Jona Vark: "Lara Lee!"

Smash blickt stumm zum AlieraThron und lässt die Nachricht einige Sekunden auf sich wirken ... und dann platzt die Legende fast vor lachen.

Kevin Smash: "Wirklich? Lee? Da hat ja selbst Abeytu den Champ vor eine größere Herausforderung gestellt. Nicht wahr, Champ? Huh? Sag schon ..."

Er nickt Poe aufmunternd zu, dieser wirkt allerdings noch immer unzufrieden und der Schädel schmerzt weiterhin. Der Miene nach zu urteilen, würde er Uriel Genesis am liebsten gleich in die Finger bekommen und ihn für seine Unverfrorenheit zahlen lassen.

Poe: "Lächerlich, mehr fällt mir dazu nicht ein."

Plötzlich wechselt der Ausdruck des Marylanders in dämonisch.

Poe: "Überleg es dir lieber nochmal. Du kannst es doch sicher nicht ertragen mir dabei zu zuschauen, wie ich eine andere Frau flachlege."

Jona Vark: "Meine Entscheidung steht fest. Und außerdem habe ich auch schon einen Gegner für Sie bei Vendetta 155."

Smash nickt mit dem Kopf und gibt der Chefin ein Handzeichen.

Kevin Smash: "Na dann Mal raus damit ... wir sind schon ganz gespannt!"

Ihm schenkt Jona ein verächtliches Grinsen und schüttelt den Kopf in bester "Ist das denn zu fassen?" Manier.

Jona Vark: "Sie haben ihn soeben kennen gelernt. Bei Vendetta 155 kämpfen sie gegen niemand anderen als URIEL GENESIS! Und jetzt wünsche ich weiterhin viel Spaß mit der Show."

Der AlieraThron erlischt. Smash wirkt über diesen Gegner weit weniger erfreut, als über Lara Lee. Grimmig blickt er zum erloschenen AlieraThron. Poe hingegen scheint gerade genau das bekommen zu haben, was er nach der Attacke von Genesis wollte.

Poe: "Seht ihr, sogar Jona hat erkannt, dass das Match gegen Lara eine Lachnummer ist. Sie hat bereits meinen Gegner für Vendetta 155 bekannt gegeben, weil sie weiß, dass jemand wie die Mad Queen mir niemals das Wasser reichen kann. Aber man könnte sagen, dass es immerhin ein gutes Trainingsmatch für Uriel Genesis ist."

Der Champ dreht seinen Kopf und blickt kampfeslustig direkt in die Kamera. Ja jeder kennt es, nun folgt eine Botschaft für einen "nicht anwesenden".

Poe: "Ich freue mich auf dich, Uriel Genesis. Du hast soeben einen großen Fehler begangen. Deine Entstehungsgeschichte endet bei Vendetta 155."

Das Mic fällt und die XAW-Kombo verschwindet unter Pfiffen in den Backstagebereich.


Mike Garland: "Das war also der perfide Plan von Jona Vark - Genesis aus der Versenkung holen, um gegen die XAW zu bestehen. Schade nur, dass es so auch nicht klappen wird."

Vincent Craven: "Tatsächlich wirkt diese Aktion nicht besonders glücklich... Im Roster sind durchaus Leute, die nach einer Titelchance hungern. Einer von ihnen wurde noch vor der Show daran gehindert, sich das heutige Match zu holen."

Mike Garland: "So spielt das Leben, Vince. Statt Mad Dog sehen wir heute Abend aber Lara Lee in Action. Vielleicht wird sie nun zum Doppel-Champion. Damit wäre sie nun wirklich die Königin der PCWA."

Vincent Craven: "Wenn ihr das gelänge, sicher. Ich bin jedenfalls froh, dass Jona der XAW diese Nummer nicht hat durchgehen lassen. Aber vermutlich hat die XAW auch im Main Event wieder mehr Finger im Spiel, als erlaubt ist."

Mike Garland: "Lara Lee hat ja durchaus eine Gruppe an Leuten im Background, die hier unterstützen könnten, ihre Red Queen Rangers. Und auch mit der Frau des Night Fighters wurde sie ja seit kurzem häufiger gesehen."

Vincent Craven: "Was uns zu einem nachgereichten Video aus der letzten Show bringt. Ein durchaus aufschlussreiches Treffen..."


------------------ PCWA ------------------

Noch während Vendetta 153…

Als die Königin in Rot wieder einmal die Zweigstelle des cWc betritt, hat sie sich fest vorgenommen, einen deftigen Anschiss an Yai abzulassen. Denn Yai ist nicht zum vereinbarten Treffen in Laras Club gekommen. Eine ganze halbe Stunde ist vergangen und nicht einmal eine Kurzinfo oder gar eine Entschuldigung ist gekommen. Lara Lee gehört nicht zu Menschen, die gerne ohne triftigen Grund warten. Und noch weniger zu denen, sich von jemanden grundlos versetzen zu lassen.

Doch der Anblick auf die fragliche Person bringt sie zum Stirnrunzeln.

Denn Yai lehnt mit aufgestützten Armen an der Theke. Ihr Blick wirkt ausdruckslos. Lee kann beim Nähergehen noch feuchte Spuren über Yais rosigen Wangen erkennen.

Vielleicht soll sie noch mit dem Anschiss warten….vielleicht ergibt sich da eine Gelegenheit, die Barbesitzerin auf ihre Seite zu ziehen… in diesem Fall ist Zuhören Platin.

Mit einem vernehmlichen Räuspern lässt sie Yai ihre Anwesenheit spüren.

Die Frau des Night Fighters dreht ihren Kopf zu ihr, doch der leere Blick scheint komplett durch Laras muskulösen Körper durchzugehen.

Lara: „Ich habe mir Sorgen gemacht, Yai. Du bist nicht zu meinem Treffen gekommen, um meine Bestellung durchzugehen.“

Yai blinzelt nicht einmal. Lara seufzt. Und lässt die Faust laut auf die Theke knallen.

Das zeigt Wirkung – die cWc-Besitzerin klimpert mehrmals mit ihren Wimpern und schüttelt kurz den Kopf.

Yai: „Was?“

Sagt sie immer noch ein wenig geistesabwesend.

Lara: „Bestellung. Getränke. Meeting. Vor einer halben Stunde. Schon vergessen?“

Die wesentlich kleinere und zierlichere Frau schließt die Augen und atmet tief durch. Mist. Das war wirklich nicht in Ordnung. Lara hat eine sehr lukrative Bestellung aufgegeben und was macht sie? Haut stattdessen ab. Nur weil dieser… Sie will nicht daran denken und nimmt Lara diesmal so richtig wahr.

Yai: „Es tut mir leid… es ist etwas dazwischengekommen. Ich war wirklich auf dem Weg…“

Lara: „Ich weiß. Mistress hat mir erzählt, wie du reingegangen… und dann kaum eine Minute später heulend geflohen bist. Willst du darüber sprechen?“

Yai schweigt. Eigentlich nicht. Sie hat Szenen von Lara Lee hier in der PCWA gesehen. Und sie ist Mad Dogs Feindin. Grauenvolle Persönlichkeit. Keine Person, mit der sie gerne private Dinge teilen möchte… anderseits vor einer halben Stunde war sie hier und hat eine fette Bestellung mitgenommen.

Die kanadische Königin scheint diesen Zweispalt mitzubekommen, denn sie geht um die Theke herum und lässt einen kurzen, fachmännischen Blick über die Flaschen, die hinter ihr aufgestellt sind, und entnimmt eine dieser Flaschen.

Lara: „Ich kaufe dir diese ab. Sozusagen als Vorgeschmack und als freundliche Erinnerung an meiner Bestellung, Yai.“

Sie stellt sich neben Yai und holt zwei Sektgläser hervor und stellt diese auf der Theke ab.

Und entkorkt mit einer kräftigen Handbewegung die Flasche. Feine Tropfen von Schampus fließen in die Gläser. Yai starrt skeptisch auf die sich füllenden Gläser. Dann spürt sie eine kräftige Hand auf der zierlichen Schulter. Es ist ein seltsames Gefühl. Es fühlt sich an wie die Hand eines Fremden, aber nicht die Art von Fremden, von denen sie sich nicht berühren lassen will. Es… ist vor allem keine Berührung von Mad Dog.

Lara: „Mich geht nichts an, was du im Privaten tust und machst. Du hast sicherlich gute Gründe, mich zu versetzen…“

Dann drückt sie die Schulter fester. Ein wenig fester als Yai lieb ist. Die Nackenhaare stellen sich auf. Doch nur eine Sekunde später lässt die Amazone ihre Schulter los und nimmt wieder die ursprüngliche Position vor der Theke ein.

Lara: „… dennoch wäre es doch mehr als nur fair, wenn ich den Grund dafür wissen dürfte?“

Mit einem Lächeln, das Yai überhaupt nicht echt vorkommt, grinst Lara sie an und stößt ihr Glas mit dem anderen an. Dann ein kurzes Nippen. Yai erwidert die Aktion nicht. Sie ist unschlüssig. Lara ist eine Gefahr, davor hat die Töle gewarnt. Doch anderseits hat MD sie hintergegangen… genauso wie DeWynters Lara hinter gegangen hat. Aber Lara hat ein gutes Recht darauf zu erfahren, warum Yai das Meeting platzen gelassen hat.

Yai: „Wie gesagt, ich war bereits zu Dir unterwegs und ich stand vor der Tür, als ich unfreiwillig ein Gespräch zwischen Dir und Miss DeWynters gehört habe. Und… und ich hatte einen ziemlich eindeutigen Eindruck, dass DeWynters und… Er Gefühle füreinander haben.“

Mit gespieltem Erstaunen steht Lara da.

Doch innerlich jubelt sie. Sie hat definitiv nicht damit gerechnet, aber es ist eine perfekte Gelegenheit, die sie unmöglich verstreichen lassen kann. Sie wollte die Affäre zu einem passenden Zeitpunkt gegen MD verwenden, aber sie erkennt sofort, dass direkt vor ihrer Nase eine perfekte Vorlage steht, um die verdammte Töle vollends zu zerstören… nicht nur physisch, sondern auch psychisch.

Doch Lara muss es geschickt angehen, um die Wirkung zu erhöhen und daraus eine richtige Bombe gegen die Töle zu basteln.

Zeit für ein wunderbares Bühnenschauspiel.

Die Muscle Chick seufzt und kratzt sich leicht am Nacken, während sie ein unsicheres Lächeln zeigt.

Lara: „Ich glaube… ich muss hier ein paar Dinge klarstellen…“

Ihre unsichere Stimme ist Yai natürlich nicht entgangen und so beugt sie sich leicht neugierig vor.

Sie tappt langsam in die Falle hinein.

Lara: „Ja, weißt du… ich habe gegenüber MD ja einmal gesagt, dass ich manchmal emotional werde und ein paar Dinge sagen, die… ich mir besser zwei-, dreimal durch meinen Kopf gehen lassen sollte – und zwar vorher.“

Yai: „Wie meinst du das?“

Lara: „Juliette und ich lieben uns leidenschaftlich. Richtig leidenschaftlich. Und das bedeutet auch, dass unsere Diskussionen leidenschaftlich sind. Und da sind manchmal Sätze gefallen, die bisher nicht fallen sollten. Ich habe das Ganze überspitzt. Versteh mich nicht falsch, ich mag MD nicht und ich mag es auch nicht, dass meine Juliette mit ihm arbeitet. Aber Juliette kann machen, was sie möchte. Und sie ist absolut professionell.“

Sie lacht leise und schüttelt den Kopf.

Lara: „Wenn du im Wikipedia „Professionalität“ nachschlagen würdest, würdest du garantiert ein Bild von ihr sehen. Juliette hat mir bisher keinen Anlass gegeben, ihr zu misstrauen. Sie arbeitet mit MD zusammen und das war’s. Davon bin ich überzeugt. Die Zusammenarbeit finde ich beschissen, aber ich kann da nichts machen und ich möchte Juliette nicht davon abhalten, was sie immer gern tut. Und wenn sie mit Klienten arbeitet…. Sie hat auch schon mit deutlich Attraktiveren zusammengearbeitet – mehr als nur eine dienstliche Beziehung ist nie gewesen.“

Die Canadian Warfighter holt jetzt verbal aus. Yai atmet hörbar aus.

Lara: „Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die verdammte Töle auch nichts mit ihr zu tun hat - außer Training und Management. Wenn MD mit ihr was hätte, dann hätte Juliette das niemals zugelassen und es sofort beendet.“

Yais Blick fixiert sich auf das immer noch volle Sektglas. Man sieht ihr an, dass sie klarer im Kopf wird. Aber ebenso, dass sie noch Zweifel an Laras Worten hat. Dann verändert sich ihr Blick auf einmal, da sie sich an etwas erinnert.

Yai: „Aber hat Miss DeWynters nicht Folgendes gesagt: ‚MD ist mehr als nur das, was du in ihm siehst!‘. Das klang für mich so, dass DeWynters Mad Dog gut kennt. Sogar ziemlich gut.“

Diesmal kostet es die Queen einiges an Überwindung, etwas Positives über Yais langjährigen Gefährten zu sagen. Aber keine Überwindung ist zu groß, wenn sie am Ende das Ziel erreichen kann.

Lara: „Yai… du kennst MD doch länger als ich. Du weißt doch, was für ein harter Hund er ist…Juliette wollte mir auf diese Weise sagen, dass…“

Sie zuckt die Achseln und lächelt etwas unsicher.

Lara: „…ich mich im Ring lieber vor ihm in Acht nehmen soll. Ich bin überzeugt, dass ich ihn wieder sicher besiegen kann. Juliette ist da anderer Meinung. Das ist alles.“

Yai: „Oh.“

Endlich nippt sie etwas vom Glas. Doch ihre Stirn zeigt mehr Falten, als sie ein paar Gedanken neu geordnet hat. Ihre schönen Augen verengen sich zu Schlitzen und versuchen Laras eiskalte braune Augen durchzubohren.

Yai: „Warum hast du ihn dann mit dieser Frauengeschichte provoziert?“

Lara: „Das ist… Business zwischen mir und MD.“

Yai: „Also stimmt es, was man sagt. Du gehst immer unter der Gürtellinie?!“

Lara: „Nun, der Penis befindet sich normalerweise unter der Gürtellinie…“

Yai: „Lara…“

Lara: „Du hast recht, Yai, es war unter der Gürtellinie. Aber ich heiße auch Lara Lee, und wenn du die vergangenen Shows ansiehst, wirst du wissen, dass ich ein Großmaul bin. Aber das ist nur das Business. Wrestling…halt.“

Die Queen kichert leise und stößt erneut an Yais Glas.

Lara: „Ich bin fraglos eine ziemlich fiese Bitch, aber immerhin eine sehr ehrliche, Yai. Da passiert es manchmal, dass meine Aussagen ziemlich weh tun. Aber dir und anderen, die nichts mit Wrestling und dem Geviert zu tun haben, werde ich nichts antun. Das ist einfach nicht mein Stil. Ich schlage lieber jemanden, der zurück schlagen kann!“

Nun hebt die Bardame eine Augenbraue. 

Yai: „Oh, ich kann zurückschlagen! Du hast selbst gesagt, dass ich einst mal im Ring stand! Und damit hast Du Recht.“

Vielleicht ist diese Lara gar nicht so schlecht. Sie ist verrückt, gar keine Frage, aber das heißt nicht, dass es da nicht interessante Gespräche geben könnten.
Yai seufzt, mit dieser Frau muss sie sowieso ein Geschäft eingehen, da kann sie auch gleich ein wenig mehr über diese Person kennen lernen.

Lara: „Ah, ja. Einst. Vergangenheitsform. Oder willst du mir etwa sagen…“

Sie lässt den Satz offen, stattdessen grinst sie Yai süffisant an.

Lara: „Nur ein Match könnte jemals beweisen, dass du zurückschlagen kannst.“

Yai: „Vermutlich.“

Gespielt herausfordernd hebt sie das Kinn in Richtung Lara.

Lara: „Sehr interessanter Gedanke, meinst du nicht auch? Zwei Frauen im PCWA-Ring…“

Sie muss zugeben, dass dieser Gedanke wirklich sehr interessant klingt. Allerdings sind damit ein paar Risiken verbunden. Und einige Mühen. Sie müsste sich wieder in Form trainieren, sich den inneren Dämonen stellen, die sie hinter einer gut gesicherten Tür verschlossen hat. Und sie müsste sich gegen eine Frau stellen, die doppelte Muskelmasse hat und dabei noch völlig gnadenlos ist, wenn es drauf ankommt. Das muss sie sich erst einmal durch den Kopf gehen lassen. Aber das eilt nicht. Ohnehin sind andere Themen eh dringender. Zum Beispiel das Überleben des cWcs und ihrer neuen Zweigstelle.

Yai: „Glaubst du wirklich, dass zwischen… DeWynters und meinem Mann nichts läuft? Er ist bei deiner Provozierung doch ziemlich hoch gegangen.“

Und die Falle ist zugeschnappt. Ein sehr konstruiertes Lächeln, auf den ein Lafayette stolz wäre, huscht über Laras Gesicht.

Lara: „Ach, pffft. Er ist nur sauer wegen der Geschichte damals, als ich ihn so leicht besiegen konnte. Sicherlich haben Juliette und er den ein oder anderer Drink nach dem Training gehabt, aber sonst nichts. Meine Juliette ist absolut professionell. Und MD… nun du kannst das selbst besser urteilen als ich.“

Yai nickt mit dem Kopf.

Yai: „Ich schätze, du hast recht. Es ist nur so, dass er mich einfach zu oft enttäuscht hat. Nie mit anderen Frauen... aber vielleicht... vielleicht bin ich einfach da auch ein wenig zu vorsichtig gewesen. Ich will nicht wieder enttäuscht werden..."

Denn das ist das schrecklichste Gefühl, das sie kennt.
Sie winkt ab. Verdrängt die schlimme Zeit nach Sandys Beerdigung. Zieht die Mundwinkel hoch, um Lara anzulächeln. Auch wenn dies nicht ganz gelingt.

Yai: "Ich glaube, ich mach' mir gerade einfach einen zu großen Kopf um die Dinge… Die Corona-Sache tut mir auch nicht gut.“

Lara: „Absolut verständlich. Deshalb habe ich sofort an dich gedacht, als ich Probleme mit der Zulieferung von Hochprozentigem hatte. Wollen wir nicht gleich zu meinem Club gehen, dann kann ich dir beweisen, wie erbärmlich mein Zustand gerade ist?“

Yai: „Wie schlimm ist es denn?“

Lara: „Das Beste, was ich anbieten kann, ist billiger polnischer Wodka.“

Yai: „Autsch. Das ist wirklich schlimm, da sollten wir dringend Abhilfe schaffen.“

Lara: „Absolut.“

Die Lady in Red zwinkert zur Lady with Beers. Diesmal ist es an Yai, die mit ihrem Glas Laras anstößt…


Vincent Craven: "Also doch nichts! Puh... da sieht man, dass Yai wirklich ein Stein vom Herzen gefallen ist. Sie ist ja durchaus hart im Nehmen, allerdings ist ihre Beziehung zu Mad Dog sehr brüchig.."

Mike Garland: "Um ehrlich zu sein, traue ich dem Braten noch nicht über den Weg. Die beiden arbeiten zusammen, DeWynters ist eine hübsche Frau... ich hätte da sicher auch mein Glück versucht."

Vincent Craven: "Du bist aber zum Glück nicht Mad Dog, Mike... der wird allerdings weiter seine Problem mit den Deals haben, welchen die beiden Damen hier aushandeln."

Mike Garland: "Es sind eben zwei Geschäftsfrauen, ganz simpel. Und, so wie man sieht, verstehen sie sich auch immer besser. Gute Vorraussetzungen für eine lange Zusammenarbeit."

Vincent Craven: "Da bin ich gespannt - glaube nicht dran."

Mike Garland: "Lara hat sie doch motiviert nochmal in den Ring zu steigen. Ein gutes Tag-Team, welches die Division mal wieder aufmischen könnte."

Vincent Craven: "Lass das nicht die beiden Herren, die ich gerade auf dem Thron erblicke, hören!"


------------------ PCWA ------------------

„Los, komm schon. Leg dich ein bisschen mehr ins Zeug.“

Die Worte kommen ein wenig hervorgepresst daher und flankiert von einem energischen Stöhnen. Kein Wunder – hängt doch einer der versiertesten Techniker der PCWA bäuchlings in einem harten Fußgelenkhebel fest. Und dies auch noch in Arretierung seines eigentlichen Partners. Der steht in seinem blauangehauchten Eis-Outfit über dem selbsternannten Maschinengewehr und übt mächtig Druck auf dessen Beinpartie aus.
Der arretierte Ring-Rebell seinerseits probiert eine Art Liegestütz, um sich in eine bessere Konterposition zu bewegen.

Cardigan: „Worauf wartest du noch? Du hast dich schon mal schneller daraus befreit.“

Stone: „Ach, du meinst … SO?!“

Wie aus dem nichts rollt sich der New Yorker nach vorn zu einem Salto ab, durch deren Schwung der Tempest als Aggressor trotz Loslassens in gleiche Richtung in die Seile befördert wird. Trent kann sich aber abfangen und orientieren: Matt ist auf die Füße gewirbelt und stürzt in die Ringecke, wo beide scheinbar eine Trainings-Puppe als variablem Teampartner aufgebaut haben. Es war wohl offenbar Stones verschrobener Humor, dass er dem Dummy Shirt und Bandana in neongelb mit roter „Immortal Hamster“ – Aufschrift verpasst hatte. Das wichtigste Accessoire war allerdings ein mit Klebeband am Handstumpf befestigtes Stempelkissen … und genau das visierte Machinegun an.
Cardigan stürmt dazwischen und kann Matt augenscheinlich gerade noch mit einem Takedown davon abhalten – richtet sich dann aber schnell wieder auf und wendet sich der Puppe zu, welcher er einen Punch verpasst.

Stone: „Sorry, Kugelblitz – reingefallen!“

Der Wirbelsturm wird von den Füßen geholt und nun seitens Stone per Inside Cradle aufgerollt, wobei er lächelnd die farblosen Finger zeigte. Kein Tag!
Der Hartforter kickt aus, rollt herum und bleibt wie auch Matt japsend auf dem Ringboden hocken. Der Ring-Rebell langt in die Ecke unter dem Dummy, angelt zwei Wasserflaschen und wirft Trent eine zu, welcher sie wie Stone öffnet und einen Schluck nimmt.
Der Blick geht herum … in dem leeren Performance Center, dessen einen Ring sie für die ihre Trainingsmethoden akquiriert hatten.

Cardigan: „Was ich dir gesagt habe: Blind Tags sind wie falsche Fuffziger – die tauchen immer wieder auf und dann meistens, wenn man sie nicht erwartet.“

Stone: „Das weiß ich selber, aber warum müssen wir die jetzt durchkauen? Der Überraschungseffekt ist für uns wie auch für die Ass-Sins jetzt weg.“

Ein weiterer Schluck, ein Artikulieren trotz vollem Mund, ein Fingerdeuten - dann würgt der Tempest das Wasser hinunter.

Cardigan: „Vorbereitung ist die Oma der Porzellankiste. Ich will für alles gewappnet sein, wenn wir den zwei Nullböcken das nächste Mal begegnen.“

Stone: „Na, glaubst du ich nicht?! Hast du gesehen, was die in Kalifornien veranstalten? Kann mir doch keiner erzählen, dass dieses talentlose wie bematschte Sitzpisser-Duo sämtliche Teams der XAW hinter sich gelassen hat. Sogar die Eagles … und wer darf für die wieder die Kohlen aus’m Feuer holen?“

Trent greift die rhetorische Frage Machineguns auf und zuckt ebenfalls mit den Schultern.

Cardigan: „Wer wohl?! Dieselben Gladiatoren, welche gerade genug Probleme mit der gesamten Tag Team Division der PCWA haben …“

Damit erhebt er sich und lehnt sich gegen die Ropes.

Cardigan: „… egal, wie der Opener gleich ausgeht.“

Matt folgt seinem Beispiel – allerdings per Rolle rückwärts und Kip Up, wobei er die Wasserflasche waagerecht und unverschüttet hält.

Stone: „Klar, dass is mir bewusst, TC. Aber ganz ehrlich: glaubst du, dass die Schoßhunde ne Chance gegen The Abfall haben?“

Der Tempest grinst sich einen.

Cardigan: „Das hab ich mich vor meinem Match gegen Maxxx auch gefragt – du hast gesehen, was letztlich rausgekommen ist.“

Nun ist es Matt der lächelt … oder eher gluckst. Dann ein Klapser auf die Rückenpartie.

Stone: „Na komm: nur, weil du mal deine Tage hattest, müssen wir Pampel & Muse nicht gleich sinngemäß Gürtel rübereichen.“

Trent schraubt seine Flasche wieder zu und lässt den letzten Schluck die Kehle hinablaufen.

Cardigan: „Davon hat auch keiner gesprochen. Aber es ist ein Zeichen dafür, dass immer alles passieren und geschehen kann. Egal, wie hart und unerbittlich man auch trainiert. Ob nun Stärke, Fähigkeiten … Fertigkeiten … oder Beschiss. Deswegen … lass die Assassins ruhig Eisen verbiegen und Jimbo & Barry die Abrissbirnen spielen. WIR…“

Er fistbumped ihn an den Brustmuskel.

Cardigan: „… haben unsere GAAANZ speziellen Skills, Tricks und Geheimwaffen.“

Ein seltsam vielsagendes Lächeln breitet sich auf dem Gesicht des Wirbelsturms aus … und wenig später auch auf dem Matts, als beide für einen Augenblick mehrdeutig in die Kamera blicken und dann wieder zueinander.

Stone: „Ach so… du meinst die..“

„Nein. Nicht Möglich. Was hier los ist!"

Kamera und Blickwinkel der Partners wirbeln herum. Das teilweise etwas arg theatralische Gerede eben kam von niemand anderem als Jan-Rupert von Wichtenhausen, der mit einer deutlich abfälligen Art den gesamten Trainingsraum mustert und ein Stück weit so tut, als würde er die Partners nicht sehen. Gleich hinter ihm kommt aber Bewegung in den Flur.

"Komm schon, Jan-Rupert-San - lass mich und Andy auch mal in die Halle. Schließlich haben wir jetzt genauso Gym-Time wie du."

Titan Japans Leihgabe Shinsuke Hondo schiebt sich am Aristokraten vorbei und als ob dies nicht schon genug sei, zieht der Mann mit dem schreiend bunten Hawaiihemd auch noch den bekanntesten Frutarier der Wrestling Szene hinter sich her. Apfel Andy - nur echt zu erkennen an dem T-Shirt mit der Aufschrift "I love apples".

J.R. von Wichtenhausen: "Diese Dilettanten von der Planung. Pöh! Können noch nicht einmal den Fitnessraum anständig belegen. Nicht nur, dass ich mit euch trainieren muss, nein - schaut mal, was die Flut noch hierein gespült hat."

Hondo schnickt dabei seine Tasche und zwei Flaschen mit Iso-Drinks in Richtung Trainingsring, welcher derzeit noch von den Partners besetzt gehalten wird.

Shinsuke Hondo: "Hier stehen genug Geräte für jedermann. Also entspann dich und such dir ne Ecke zum Warmmachen. Das gilt auch für dich."

Apfel Andy: "J-j-ja, Schinsuke"

Dabei betont das halbste Hemd aller halben Hemden den Namen seines Sparringspartners auf Deutsch. Während von Wichtenhausen noch einmal die Stimme hebt.

J.R. von Wichtenhausen: "Na, meinetwegen können die Pampers in Crime hier auch noch ein wenig trainieren. Die Niederlage letzte Show hat ja gezeigt, dass da offensichtlich noch Spielraum nach oben ist. Ungenutztes Potenzial sozusagen."

Das auch von Wichtenhausen zu diesem Zeitpunkt ein "Nicht-mehr-Champion" ist, da er den XAW Skull Titel verloren hat, möchten wir an dieser Stelle unerwähnt lassen.
Trent und Matt blicken sich derweil in der Art an, als hätte ein Fiat Panda gerade versucht, einen Güterzug auszubremsen.

Stone: „Ey, Witzenhausen von und zu Calau … wenn du neben blauem Blut nicht noch ein paar blaue Augen haben möchtest, dann subtrahier dich, bevor wir dich mit deinem Konsul Weyer – Titel aus’m Schlussverkauf auf’n Mond schießen.“

Man hört noch ein leises "Pöh!" aus der Ecke, in welcher sich von Wichtenhausen mit einem Springseil beginnt warm zu machen. Für mehr reicht seine Hinwendung zu solchen Themen nicht. Insgeheim wünscht er sich, dass Basar und Skolov gerade hier wären. Oder Elroy. Dann wäre es ein bisschen angenehmer.
Hondo hingegen ist es, der die Initiative ergreift. Untypisch für einen Japaner eröffnet er die nächste Gesprächsrunde.

Shinsuke Hondo: "Gentlemen, ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Trainingseinheit. Unabhängig davon, ob ihr beiden fertig seid oder nicht, wollte ich mit Andy-san..."

Der Surfer Boy deutet auf den Frutarier, der sich gerade mit ein paar Dehnübungen warmmacht.

Shinsuke Hondo: "... ein paar Basics durchgehen und ein paar Techniken für den bald anstehenden Brawlin' Rumble besprechen. Die Frage ist daher: stören wir euch?"

Dem Wirbelsturm entflieht etwas, was ihm in diesen Zeiten eher selten entgleitet: ein warmherziges Lächeln. Kurzum klettert er elegant durch die Seile nach draußen zu den Neuankömmlingen. Stone folgt ihm wenig später - und landet per Salto nahe bei Apfel Andy.

Cardigan: „Überhaupt nicht, Jungs …“

Stone: „Genau. IHR stört uns nicht, im Gegensatz …“

Matt benötigt keine weiteren Worte: ein Blick über die Schulter zu von Wichtenhausen genügt. Dann wendet er sich wieder den anderen drei, deutet über die Schulter zum XAWler und grinst.

Stone: „… an apple a day keeps the dipshit away – tja, funktionuckelt wohl nich immer, was?!“

Der Klapser auf Andys Rücken fällt ungewollt härter aus, als gedacht, sodass der Frutarier sich fast an seinem Obst verschluckt.
Ein weiterer Klapser in den Rücken, diesmal medizinischen Ursprungs, bevor Matt eine Geste zum Seilgeviert macht.

Stone: „… dann zeigt mal, was ihr könnt …“

In diesem Moment passiert etwas mit Apfel Andy. Es ist einer dieser Augenblicke, in dem das ganz tief in ihm drin siegt, was auch einst dazu geführt hat, Pro Wrestler zu werden. Seine Figur strafft sich und man sieht dabei auch durchaus, das an ihm so gut wie kein Gramm Fett zu finden ist. Sicher, definiert ist anders. Aber schlaffe Nudel auch. Und so spiegelt sich genug Selbstbewusstsein in ihm, dass er den Partners einen guten Schritt entgegenkommt.

Apfel Andy: "Also für den Fall, dass ihr beiden meint, wir hätten nichts drauf und seien nur durch Zufall nach dem Rostercut an 25 anderen Wrestlern noch übrig, dem ..."

Shinsuke Hondo: "Was Andy sagen möchte ist, dass es sicher seine Gründe hat, dass wir weiterhin in der PCWA anwesend sein dürfen. Es besteht daher kein Grund für irgendwelche Misstöne."

Der Surfer Boy zeigt sich bereits als Diplomatie in Person und besonders seine letzten Worte wählt er mit Bedacht und in Richtung Andy gerichtet. Doch dieser fühlt sich dennoch irgendwie provoziert.

Apfel Andy: "Wir sind schließlich keine Nobodys!"

Der Tempest wechselt einen vielsagenden Blick, welchen Matt mit einer stummen Miene betretener Peinlichkeit kommentiert. Dann seufzt Trent und kratzt sich am Hinterkopf…

… bevor beide jeweils wechselnd etwas auf Japanisch äußern. Andy versteht nicht wirklich, was sie gesagt haben – aber Shinsuke macht ein sichtlich überraschtes Gesicht und verbeugt sich dann ebenfalls, nachdem die Partners diese Geste zuvor vollführt haben.

Cardigan: „Tut uns echt leid. Und so, wie das eben rüberkam, war das bestimmt auch nicht so beabsichtigt. Erst recht nicht von uns als Titelträger. Natürlich…“

Er nickt dem Asiaten entgegen.

Cardigan: „… sind uns deine Erfolge, Shinsuke-San, nicht unbekannt. Speziell dein Abschneiden in der damaligen Trophy Challenge mit dem FREAK …“

Ein Lächeln zeichnet sich auf dem Gesicht von Hondo ab. Wer genau hinsieht, der erkennt auch ein wenig Wehmut und einen Schuß Heimweh in diesem Lächeln.
Machinegun klopft Andy kameradschaftlich auf die Schulter - diesmal deutlich vorsichtiger.

Stone: „… oder dein unermüdliches Streben in der übernahme-geifernden XAW, um die eigene Bilanz aufzupolieren.“

Wieder scheint Andy ein wenig die Aussagen von Stone anders zu bewerten. Die Spannung in seinem Körper nimmt wieder zu. Bis zu dem Moment, da Hondo ihm die Hand auf die Schulter legt.
Der Hartforter zuckt zur Antwort mit den Schultern, deutet mit der senkrecht stehenden offenen Hand eine kleine Geste an. 

Cardigan: „Was wir eigentlich damit ausdrücken wollen ... ob Rookie, Greenhorn oder einer aus dem weiten Meer der Breakthrough-Hengste - wer mit ehrlichem Elan und Schweißbereitschaft zwischen diese Seile steigt, hat immer unseren vollen Respekt verdient. Und das vom Tippelbruder bis zum Topdraw. Wichtig ist nur, dass das stets auf Gegenseitigkeit beruht, aber da habe ich bei euch eigentlich keine Bedenken. Zumindest hoffen wir das.“

Mit einem zustimmenden Grunzen klatscht sich Matt die Hände auf die Oberschenkel, wonach er mit dem Hintern voran auf den Apron hüpft und dort sitzenbleibt.

Stone: „Ganz genau. Und das Allerbeste ist, dass man mit euch wenigstens noch vernünftig quatschen kann. Der Rest kübelt uns ja meistens gleich voll - entweder mit Flüchen, Herausforderungen oder dem eigenen Übermotz-Ego…“

Ein weiterer Blick über die Schulter zum trainierenden Jan-Rupert ... was erklärt, dass sein folgender Halbsatz umso lauter geäußert wird.

Stone: „… so wie Skippy da hinten.“

In diesem Moment knallen die Eisen der Handel mit deutlich hörbarer Wucht aufeinander und ein weiteres "PÖH!" ist aus der Ecke zu vernehmen, in der sich J.R. von Wichtenhausen stählt ... und offensichtlich das Springseil bereits zur Seite gelegt hat.

Shinsuke Hondo:  "Immer schön festzustellen, dass man sich auch ohne Drohgebaren unterhalten kann. Und by the way, sehr gute Betonung! Wir werden dann mal loslegen. Man hat bereits zwei Plätze vom Starterfeld des Brawlin' Rumble an unseren illustren Locker Room vergeben. Andy ist einer der beiden Starter. Jan-Rupert-San und ich sind nicht mit dabei. Das könnte auch ein Grund sein, weshalb er schlecht gelaunt ist. Aber Stand jetzt ist er nicht im Rumble."

Den letzten Satz scheinbar überhörend mischen sich freudige Zusprüche der Tag Team Champions ein, die an den Frutarier gerichtet sind … welcher auch sichtlich stolz ein wenig rot wird.

Cardigan: „Hey, Glückwunsch!“

Matt gibt dem Japaner den Thumbs Up.

Stone: „Und dir drück ich die Daumen!“

Diesen gleich nutzend deutet er nochmals hinter sich.

Stone: „Um den is ja nich wirklich schade. Obwohl … wenn Graf Zahl den salonfähigen Abflug übers Toprope macht, möchte ich schon sein blödes Gesicht sehen.“

Andys Haltung entspannt sich sichtlich.

Apfel Andy: "Danke. Ehrlich. Ich weiß selbst, dass es nicht selbstverständlich ist am Rumble teilzunehmen. Wenn ich schon fünf Minuten überleben könnte ... das wäre schon ein echter Erfolg. Nicht nur für mich - auch, na ja, für die anderen. Wie geht ihr das eigentlich an? Trainiert ihr rein nur Tag Matches oder auch für den Rumble?"

Machinegun sucht Trent, der allerdings nur mit den Schultern zuckt.

Stone: „Tja ich würde mal sagen: beides irgendwie. Man weiß ja nie … und gerade kleine Kabinettstückchen können ja manchmal das Zünglein an der Waage sein.“

Apfel Andy: "Schinsuke meint, dass es erst einmal besser wäre bei den Basics sattelfester zu werden. Ich bin mir da nicht so hundert Prozent sicher."

Der Blick wandert zum Japaner.

Shinsuke Hondo: "Ein Geheimnis des japanischen Trainings ist, dass man als young lion oft nur eine begrenzte Anzahl Manöver benutzen darf. Erst wenn man die beherrscht, darf man mehr machen. Das ist wie mit dem Laufen, rennen und fliegen. Manchmal ist es besser sich an das Laufen zu erinnern, bevor man wieder versucht mit den Vögeln zu fliegen."

Man sieht, wie der Wirbelsturm mit gepressten Lippen nickt und sinniert. Er wägt die paar Worte inhaltlich Silbe für Silbe ab. 

Cardigan: „Basics … tja … irgendwo habt ihr da schon recht. Manchmal sind die einfachsten Dinge die Wirksamsten …“

Er schielt einen Augenblick zum Hamster-Dummy.

Cardigan: „… die sollten dann wie aus der Pistole geschossen kommen, wenn man sie benötigt. Speziell, wenn einem beim Rumble die Doppelbelastung durch Card-Match und Mainevent droht. Und manchmal braucht man sie auch für andere Dinge …“

Ein weiteres Mal treffen sich die Blicke der Partners … und ohne, dass ein Wort fällt, verständigen sie sich. Das Duo scheint sich einig - das wäre doch etwas. 

Stone: „Jungs, was haltet ihr davon, die Basics zu viert zu trainieren?“

Wäre Andys Kiefer nicht festgewachsen, so wäre er vor Überraschung auf die Matte geklatscht. Zum Glück ist da der Repräsentant von Titan Japan etwas schneller im Geiste.

Shinsuke Hondo: "Es wäre uns selbstverständlich eine Ehre, die wir nicht ablehnen können."

Und während das Quartett sich warm- und bereitmacht fängt die Kamera mit den letzten Bildern einen kopfschüttelnden Jan-Rupert von Wichtenhausen ein: Hanteln stemmend und mit abfälligem Grinsen.

Von Wichtenhausen: „Pöh!“


Mike Garland: "Ach, come on!? Die Cotatores Champions trainieren mit diesen Lachnummern?! Gott, die machen sich von Show zu Show lächerlicher."

Vincent Craven: "Endlich mal Stars zum Anfassen..."

Mike Garland: "Pah! Das können irgendwelche Groupies behaupten, wenn sie mit einem der Jungs aufs Hotelzimmer verschwunden sind. Aber doch nicht diese dünnsten Lichtchen am Weihnachtsbaum."

Vincent Craven: "Aber wozu überheblich werden, Mike? Es ist gut, wenn man die Grundlagen nicht verliert und den Kontakt im Locker pflegt. Muss ja nicht jeder so egositisch sein wie die meisten hier. Es tut dem Backstage sicher gut, wenn da alle etwas enger zusammen halten."

Mike Garland: "Jaja... und bald trifft man sich dann in der Schmuseecke und nicht mehr am Getränkeautomaten, was? Ich glaub', mein Schwein pfeift. Jona muss da was unternehmen. Die soll endlich mal wieder Wrestler anstellen und nicht solche Waschlappen."

Vincent Craven: "Vielleicht hat sie genau das in dem kommenden Video vor... wobei... Vermutlich nicht, Mike."


------------------ PCWA ------------------

...kurz nach Vendetta 153.

"Nun... wie es scheint, streben sie alle, die sie hier vor mir sitzen, nur eins an. Einfach tun und lassen, was sie wollen. In meiner Liga schalten und walten, wie es ihnen beliebt."

Die CEO der PCWA sitzt auf ihrem Stuhl und fixiert die vier Männer, die vor ihr sitzen. Mister Joshua steht wie immer in der Ecke des Büros und beobachtet die Szenerie.

Jona Vark: "Es sollte ihnen aber auch bewusst sein, dass ich das nicht dulden werde!"

"Moment mal, Miss Vark... "

Barry Wilson beugt sich im Sessel nach vorne. Er trägt wie immer Jeans, das rote Karohemden mit den abgeschnittenen Ärmeln und schwarze Stiefel.

Stem: "Haben Jimmy und ich oder diese zwei alten Säcke ihre Gegner nach dem Kampf verprügelt?"

Die CEO rollt mit den Augen.

Jona Vark: "Das nicht. Aber sie Beide lassen keinen Moment aus, die PCWA vor der Kamera zu diskreditieren. Ich werte das genauso schändlich, wie die Verfehlung der Herren Haskins und Rodgers."

Einer der beiden, der angesprochene Dean Rodgers, möchte schon den Finger heben und gemäß seinem Naturell die verbale Keule schwingen. Die Hand von Haskins führt zu einer unmissverständlichen Geste. Ein ganz kurzes links-rechts des Kopfes von Haskins macht es klar. Ruhe bewahren. Und Rodgers realisiert in diesem Moment erst, was hier geschieht. Sie sind mitten im Geschehen. Nicht am Rande. Nach all den ganzen Jahren. Jimmy sitzt daneben in einer leicht zerrissenen Jeans und einem Metallica Shirt.

Jimmy Maxxx: "Um ehrlich zu sein, Miss Vark, warum sitzen wir hier, huh? Sollten wir uns nicht auf den Fight mit diesen alten Doggen vorbereiten? Ihnen eine gute Show liefern, damit sie ihre Taschen noch mehr auf dem Blut, Schweiß und Tränen von Stem und mir vollmachen können?"

Die Chefin fixiert The Downfall mit eisigem Blick.

Jona Vark: "Das habe ich eben gesagt, Mister Maxxx. Und anscheinend ist bei ihnen keine Einsicht zu erkennen. Ich hoffe doch sehr, dass Sie, Mister Haskins und Mister Rodgers, verstehen, worauf ich hinaus will."

Und Haskins ergreift das Wort. Und wie.

Andy Haskins: "Sie haben vollkommen Recht, Ms. Vark, und ich möchte mich auch im Namen meines Tag Team Partners für die Unannehmlichkeiten entschuldigen. Allerdings, wie soll ich sagen ... sie müssen zugeben, Dean und ich sind das Licht der TV Scheinwerfer nicht so sehr gewohnt."

Dabei spricht der Brite sehr langsam. Betont. Dem neutralen Zuschauer zwingt sich der EIndruck auf, dass Haskins bewusst ein wenig auf die Tränendrüse zu drücken scheint. Schnell springt Rodgers ein.

Dean Rodgers: "Yeah, wir waren ein wenig über das Ziel... "

Rodgers scheint seine Worte sehr genau abzuwägen.

Dean Rodger: "... etwas ..."

Die Köpfe der beiden grimmigen alten Männer senken sich beinahe parallel und schnellen wieder hoch bei dem letzten Wort.

Dean Rodgers: "... hinausgeschossen."

Der Mann aus Roanoke schüttelt mit dem Kopf.

Stem: "Ernsthaft? Das ist die schlechteste Entschuldigung, die ich je gehört habe. Erst auf den Putz hauen und dann wieder den Schwanz einziehen?"

Der Berliner fährt sich mit einer Hand durch das Gesicht.

Jimmy Maxxx: "Bei allem Respekt, Miss Vark, aber wer hat denn hier mit der Diskreditierung angefangen? Sie? Oder wir?"

Er lehnt sich nach vorn in Richtung von Miss Vark.

Jimmy Maxxx: "Ich habe mich damals trotz aller Bedenken für ihre Federation entschieden, weil ich das Gefühl hatte hier endlich ich selbst sein zu können. Mich entfalten zu können und kein aufgesetzter Superstar sein zu müssen. Doch seitdem ich hier bin, werde ich nur ausgeschlachtet für Versager wie diese zwei Hampelmänner, Lara Lee, Ronin und Co...."

Er schaut kurz rüber zu Stem.

Jimmy Maxxx: "Dieser Mann hier neben mir hat sich den Arsch für sie aufgerissen und bekommt dafür nichts weiter als schlechte Plätze auf der Card, während sie auch noch promoten, wie eine geisteskranke Frau wie Lara Lee sich im Ring zur Königin kröhnt und sich dabei selber größer darstellt als die PCWA selbst. Während meine Matches auch noch ständig sabotiert und manipuliert werden. Und ich dadurch immer dastehe wie ein inkompetenter Vollidiot. Aber WIR diskreditieren SIE?????????????????"

Jimmy lehnt sich wieder etwas zurück.

Jimmy Maxxx: "Sie können einfach nur nicht die Wahrheit vertragen, Miss Vark, und verstecken sich hinter ihrem Schreibtisch. Und nehmen auch noch die Leute in Schutz, die ihre Firma beschmutzen. Wir beide, haben niemals gesagt, dass wir nette Jungs sind. Wir stehen zu unserem Shit, den wir veranstalten. Im Gegensatz zu diesen beiden Vögeln hier!"

Die CEO hat sich derweil zurück gelehnt und beobachtet die vier Männer mit einem leicht amüsierten Gesichtsausdruck. Doch der Blick, den sie dem Berliner zuwirft ist einer dieser Art, wo man sagen kann 'Blicke töten'.

Jona Vark: "Ich gebe zu, dass manchen Dinge in der Vergangenheit nicht ganz transparent abgelaufen sind, gerade was sie Beide angeht. Und dafür möchte ich mich bei ihnen Beiden auch in aller Form entschuldigen. Sicherlich werden wir hier in Zukunft eine bessere Kommunikation erarbeiten können. Was die Herren Rodgers und Haskins allerdings angeht, ist das ihre Einschätzung, Mister Maxxx. Und nur Ihre! Ich für meinen Teil möchte mich für die klaren Worte bedanken, Mister Haskins und Mister Rodgers. Ich werde also davon absehen, ihr Verhalten zu sanktionieren."

Der Berliner steht von seinem Stuhl auf und lehnt sich auf den Tisch.

Jimmy Maxxx: "So jetzt hören sie mal genau zu, Miss Vark. Ich habe in meiner Karriere schon mehr Scheiße abgerissen, als sich Lara Lee jemals ausdenken könnte. Und muss dafür immer gerade stehen, in sowie außerhalb des Ringes. Ich bin in mehr Ligen Person Non Grata als die meisten Leute, die sich von der GWS losgesagt habe. Und Sie sitzen jetzt hier und haben ernsthaft die Nerven, uns für diesen Kindergarten in ihr Büro zu bestellen, nachdem Sie nicht mal das No DQ Match abgezeichnet haben, zu das diese beiden Wichser hier sich mit uns geeinigt haben bei Vendetta 153? Weil Sie anscheinend nicht mal ihre eigene Show ansehen, höchstwahrscheinlich weil sie sogar ihnen zu peinlich ist zum zuschauen?"

Ein kurzes Augenzucken bei der CEO. Verdammt. Sie ist Maxxx ins offene Messer gelaufen. Tatsächlich hatte sie beim Absegnen der Card eben dieses wichtige Detail vergessen. Sie beißt sich auf die Unterlippe.

Jona Vark: "Das ist mir tatsächlich entgangen. Bitte verzeihen sie mir."

Nonverbale Zeichen wechseln zwischen Haskins und Rodgers. Blicke und wenige Gesten. Gezuckte Schultern und Hände, die sich nur um Millimeter bewegen. Dann ist es Dean Rodgers, der loslegt. Ihm liegt die Rolle des Grumpy Old Man noch am besten.

Dean Rodgers: "Also ein Gespräch wie dieses würde ich wohl kaum als davonkommen bezeichnen. Aber da sieht man mal wieder den Unterschied in den Generationen. Zu unserer Zeit wusste man noch, dass man die Klappe zu halten hat, wenn der Boss spricht. Von diesen jungen Straßenköttern kann man dieses Maß an Respekt und Umgangston ja nicht erwarten!"

Die Worte sind schon fast gebellt und jetzt ist es Haskins, der wieder den Ton ergreift. Wieder wesentlich ruhiger und sachlicher.

Andy Haskins: "Aus den beiden spricht halt noch viel zu viel Energie und keine zwanzig Jahre Erfahrung."

Wilson springt aus dem Sessel auf.

Stem: "Und was genau habt ihr in der ganzen Zeit erreicht? Richtig. Gar nichts!"

Auch die Bulldogs sind aufgesprungen. Jimmy dreht sich zu den beiden und stellt sich Rodgers Nase an Nase gegenüber.

Jimmy Maxxx: "So jetzt hör mal genau zu, du runzliger Vollpfosten. Es sind vielleicht keine zwanzig Jahre, aber auch ich bin schon seit 2009 auf den großen Bühnen dieser Welt unterwegs. Was immerhin gute Zwölf Jahre Erfahrung sind. Also wenn man sogar zu faul ist sich über seine Widersacher zu informieren, sollte man vielleicht einfach in der Ecke sitzen bleiben und seine dreckige Fresse halten. Ich habe es so satt, mich von solchen Vollidioten wie euch immer von der Seite dumm anmachen zu lassen, vorallem wenn man immer wieder merkt, dass ihr keinerlei Ahnung von mir habt!"

Mister Joshua macht einen Schritt nach vorne, doch die Chefin hebt die Hand.

Jona Vark: "Meine Herren! Würden sie sich bitte beruhigen und wieder hinsetzen!"

Giftiger Blicke werden ausgetauscht. Wilson ist der Erste, der sich wieder hinsetzt.

Stem: "Wenn sie es wünschen, Miss Vark."

Dean Rodgers: "Ja, Ma'am."

Ein letzter Blick von Jimmy zu Rodgers, dann setzt er sich auch wieder. Die Bulldogs tun es ebenfalls. Jona Vark beugt sich nach vorne.

Jona Vark: "Nehmen wir mal alle etwaigen Sanktionen beiseite und kommen zum Wesentlichen. Abgesehen von dem, was bei Vendetta 153 alles passiert ist, ist mir zu Ohren gekommen, dass Sie, Mister Haskins und Mister Rodgers, einen regelrechten Wirbelsturm in den sozialen Medien entfacht haben."

Haskins und Rodgers schaun sich wieder an. Diesmal dauert es ein paar Sekunden, ehe eine Reaktion kommt.

Andy Haskins: "Wir ... hörten davon. Auch wenn wir über 40 sind, wissen wir schließlich wie ein Smartphone funktioniert."

Dean Rodgers: "Es gibt eben da draußen noch ein paar echte Old School Fans, die es zu schätzen wissen, wenn die guten Tugenden wie boots to asses und No Flips, just Fists ihren Platz im quadratischen Ring haben!"

Andy Haskins: "Vielleicht die Sehnsucht mancher Menschen nach Zeiten, als alles noch ein bisschen einfacher und weniger ... grell gewesen ist."

Dean Rodgers: "Yeah! Aber was hat das jetzt mit diesem Termin und diesen zwei jungen Hunden zu tun?"

Dabei deutet Rodgers auf Wilson, der beinahe schon wieder aus dem Sessel aufzuspringen droht. Nur die Schärfe in Varks Stimme lässt ihn inne halten.

Jona Vark: "Sie sollten wissen, dass solche Dinge mir nicht verborgen bleiben. Und deswegen habe ich eine Chance für sie, meine Herren."

Wilson runzelt die Stirn während Jimmy Maxxx den Bulldogs einen abschätzigen Blick zuwirft.

Jona Vark: "Der Gewinner des Matches zwischen The Downfall und den Brawling Bulldogs wird beim Brawlin' Rumble gegen die Partners in Crime antreten... um die Cotatores Trophy!"

Die beiden alten Männer sind sprachlos. Mit großen Augen schauen sie einander an. Rodgers fährt sich mit der rechten Hand über die Augen. Langsam und man könnte meinen, dass er gerade sehr tief eingeatmet hat. So tief, dass es klang wie ein Schluchzen. Die Kameramikrofone nehmen aus dieser Richtung ein gestammeltes "nachalldenjahren" auf. Haskins ist gefasster. Er beißt in seine rechte Faust. Schließt die Augen und als Zuschauer glaubt man zu sehen, wie er den Schmerz genießt. Denn er erinnert ihn daran, das dies wirklich passiert.

Andy Haskins: "Mylady, wir werden sie nicht enttäuschen!"

Der Berliner ist wieder aufgesprungen und Stem kann ihn gerade noch zurückhalten, nicht über den Schreibtisch zu springen. Mister Joshua tritt nun an den Tisch heran, um seine Chefin abzusichern.

Jimmy Maxxx: "My Lady? MY LADY???? Alter, ich schwöre euch bei Gott, ich werde euch heute Abend diesen Shakespear Scheiß so hart in den Rachen stopfen und euch dann an Rapunzels Haaren blutend kopfüber aufhängen.... GARANTIE!"

Wilson zieht seinen Partner langsam in Richtung der Tür.

Stem: "Lass gut sein, Jimmy. Spar dir deine Kraft für den Kampf auf. Und ihr Zwei... "

Er fixiert die Bulldogs.

Stem: "Ihr habt eine Tür aufgestoßen, die ihr nicht wieder schließen könnt. Ihr seid in unser Gebiet eingedrungen, von dem ihr keinerlei Ahnung habt. Ich schätze, es bleibt nun bei einem Kampf ohne Disqualifikation, egal was auf der Card steht, oder, Miss Vark? "

Sein Blick wandert zur CEO. Diese nickt.

Jona Vark: "Wie sie es besprochen haben. Keine Disqualifikation. Ich möchte mich nochmal für diesen Fauxpas meinerseits entschuldigen."

Barry nickt, während sich ein dreckiges Grinsen auf das Gesicht des Berliners schleicht. Dann hat es sein Partner geschafft, ihn aus der Tür zu befördern.

Zurück bleiben eine CEO, ihre rechte Hand und zwei Veteranen, die immer noch ein wenig mit der Situation ringen. Letztlich ist es wieder einmal Haskins, welcher die ersten Schritte unternimmt. Langsam steht er aus dem Stuhl auf und auch Rodgers begibt sich nur einen Augenblick später in die Senkrechte. Der Mann aus Liverpool nickt kurz zur Chefin und verabschiedet sich.

Andy Haskins: "Ms. Vark."

Jona Vark: "Mister Haskins."

Dean Rodgers: "Ma'am!"

Jona Vark: "Mister Rodgers."

Viele Worte werden nicht mehr gebraucht.  Wozu auch? Lediglich als Haskins schon den Raum verlassen hat, stellt Rodgers die Frage, die ihn noch irgendwie zu beschäftigen scheint.

Dean Rodgers: "Sag' mal Andy, vielleicht werde ich wirklich langsam alt. Aber was meinten die beiden Puppies eigentlich die ganze Zeit über mit 'Tür aufgestoßen' und 'deren Gebiet'? Und welches Chaos? Das bisschen Geschubse nach dem Match... come on."

Langsam schließlich sich die Tür.

Andy Haskins: "Dean, ganz ehrlich, ich weiß es nicht."

Fade out.


Vincent Craven: "Ganz schön viel Dampf zwischen den beiden Teams des kommenden Matches. Und jetzt wird es auch noch um die Number One Contendership auf die Cotatores gehen!"

Mike Garland: "Die Ring Assassins werden vor Wut schäumen - zu recht."

Vincent Craven: "Den beiden PCWA Teams wird der Vorrang eingeräumt und das ist auch richtig so, Mike. Wir haben hier ein knallhartes Duell ohne Regeln vor uns. Das wird ein echter Kracher zum Start dieser Vendetta."

Mike Garland: "Ja, auf das Match freue ich mich tatsächlich auch! Zwei Teams, die es wissen wollen. Die giften sich fein an. Aber die Sache mit dem Contender ist echt eine Spur zu viel. Jona verliert das rechte Maß."

Vincent Craven: "Du wirst es nicht ändern. Und lange ist es auch nicht mehr hin bis zu dem Duell. Aber das ist am heutigen Abend noch nicht alles. Im zweiten Match treffen die verfeindeten ehemaligen Partner von Happy Hour aufeinander. Und genau mit einem dieser beiden Männer beschäftigen wir uns jetzt."


------------------ PCWA ------------------

Wir befinden uns am hinteren Eingang der Halle. Fans wird man hier keine zu Gesicht bekommen. Wrestler dafür umso eher, wie sich zeigt, als die Tür sich öffnet und eine Gestalt die Halle betritt. Die Kameras fangen eine schwarze Trainingshose mit weißen Streifen und den Buchstaben "G.B." ein. Langsam wird nach oben gezoomt, eine schwarze Trainingsjacke mit weißen Rändern. Als endlich auch das Gesicht eingefangen wird, blickt das miese Grinsen von Gordon Banes genau in die Kamera. Der Brite trägt eine dunkle Sonnenbrille auf der Nase und allerlei goldene Ringe an seinen Fingern, welche wiederum die Last einer dunkelblauen Sporttasche tragen. Lässig durchquert er den Eingangsbereich, um schließlich in einem der zahlreichen Gänge zu landen, die der Dome beherbergt. Wirklich weit kommt der junge Mann aus Chelsea jedoch nicht, denn Lisa Sanders ist auch am heutigen Abend Mal wieder gefühlt überall gleichzeitig und hat Banes erblickt. Ohne zu zögern geht sie auf diesen zu und schenkt ihm zunächst einmal eines ihrer bezaubernden Lächeln, ehe sie zur Sache kommt.

Lisa Sanders: "Gordon, hast du vielleicht kurz Zeit für einige Fragen?"

Banes zieht die Sonnenbrille bis zur Nasenspitze runter und schenkt Lisa ein breites Grinsen.

Gordon Banes: "Nur zu, Lisa, ich habe heute nichts Wichtiges mehr vor!"

Er lacht kurz trocken auf. Lisa jedenfalls lässt sich die Chance nicht entgehen und legt direkt los, ehe der Brite es sich nochmal anders überlegt.

Lisa Sanders: "Nun, immerhin hast du nachher ein Match gegen deinen ehemaligen Partner Brandon Cornwallace und nach deinen Aktionen beim PPV und bei der letzten Show dürfte der darauf brennen Rache zu nehmen." 

Banes nickt ruhig mit dem Kopf, während er Lisa zuhört, und richtet seinen Blick dabei eindeutig auf die wohlgeformten Brüste der Interviewerin, der das sichtlich unangenehm ist. Professionell wie sie jedoch ist, ignoriert sie es und wartet nun stattdessen darauf eine Antwort auf ihre Frage zu bekommen und die soll es auch geben. Nachdem er sich kurz geräuspert hat, legt Banes los.

Gordon Banes: "Lisa, Lisa ... genau das Gleiche habe ich den ganzen letzten Monat überall im Internet gelesen. Bray-Bray wird zurückkommen und dich in den Boden rammen. Bray-Bray wird Rache nehmen und dich ins Nirvana befördern. Bray-Bray wird dies, Bray-Bray wird jenes ... aber ich sage nur uh-uh!"

Er schüttelt überzeugt seinen Kopf.

Gordon Banes: "Bray-Bray wird einen Scheißdreck tun, denn dafür habe ich bei der vergangenen Show gesorgt. Ihr alle überschätzt diese Flasche gnadenlos. Der Junge wird vermutlich gerade Zuhause rumsitzen und sich an diesen widerlichen Affen kuscheln und vor Selbstmitleid zerfließen. Aber sprechen wir nicht mehr über ihn. It is like I said ... es gibt da auch gar keinen Grund für, denn Bray-Bray wird zu unserem Match nicht auftauchen!"

Er schüttelt abermals den Kopf und grinst Lisa an. Die bleibt dabei diese plumpen Anmachtaktiken des Briten zu ignorieren und fährt stattdessen mit ihrem Job fort.

Lisa Sanders: "Ich bin mir da nicht so sicher. Brandon Cornwallace hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er ein großes Kämpferherz hat und so konnte er auch Robert Breads besiegen, immerhin ein ehemaliger Gerasy Champion ...."

Sie wird von Banes unterbrochen.

Gordon Banes: "... Stop it right there! Ich kann diesen Blödsinn wirklich nicht mehr hören. Da hat der Junge EIN Mal Glück in seinem verfickten Leben und kann durch mehr Glück als Verstand Robert Breads besiegen, der übrigens längst nicht mehr die Nummer ist, die er mal war, und alle wollen ihn gleich zum nächsten Gerasy Champion erheben. Was zum Teufel stimmt mit euch Leuten nicht? Habt ihr alle keine Augen im Kopf?"

Er schüttelt fassungslos den Kopf und nimmt nun auch die Sonnenbrille von der Nase. 

Gordon Banes: "Bray-Bray ist der Grund, weshalb kein Tag Team Gold mehr um unsere Hüften geschmiegt ist. Bray-Bray ist der Grund für jede einzelne unserer verfickter Niederlagen. Nein, ich werde mir nicht mehr länger anhören, wie toll dieser Egomane doch sein soll, dem sein eigener Erfolg wichtiger war, als unser Team!"

Er verzieht seine Miene zu einer grimmigen Fratze des Hasses. 

Gordon Banes: "But like I said ... this is over! Ich habe das Kaspitel* Happy Hour hinter mir gelassen und bin nun bereit für höhere Ziele."

Er nickt mit dem Kopf.

Lisa Sanders: "Also für mich persönlich klingt das eher so, als wärst du frustriert und eifersüchtig auf Brandon."

Banes lacht trocken auf.

Gordon Banes: "Eifersüchtig? Ich? Auf den? Hörst du dir eigentlich gelegentlich selbst zu, Lisa? Ich war, bin und werde IMMER der Bessere von uns beiden sein. Brandon ist keine Herausforderung für mich, weshalb sollte ich also eifersüchtig sein? Es dürfte wohl eher andersrum sein!"

Lisa Sanders: "Und wozu dann der hinterhältige Angriff bei der vergangenen Show? Warum hast du es nicht vorgezogen die Dinge heute Abend hier im Ring zu klären?"

Erneut lacht der Brite mehrmals trocken auf.

Gordon Banes: "Ja, warum wohl? Ich wollte dem Jungen um der alten Zeiten Willen einen Gefallen tun und ihm die Schmach ersparen sich im Ring vor einem Millionenpublikum zu blamieren. Nennt mich einen Ehrenmann!"

Er lacht dreckig auf, doch das Lachen bleibt ihm im Halse stecken, als eine ihm nur zu bekannte Stimme erklingt.

"Ehrenmann? Ich hör wohl nicht richtig, Dude!"

Banes dreht sich um und tatsächlich steht Brandon Cornwallace hinter ihm. Lauter Jubel in der Halle. Banes schüttelt geschockt den Kopf. Bray-Bray nickt und blickt sehr ernst drein.

Brandon Cornwallace: "Kannst es ruhig glauben, Dude, ich bin es wirklich! Hast du wirklich gedacht, dass du mich so einfach zum Schweigen bringen wirst, Dude?"

Er blickt Banes fragend an, doch der blickt nur apathisch zurück und scheint immer noch kaum glauben zu können, dass sein Ex-Partner tatsächlich anwesend ist. Cornwallace, der eine orangefarbene Bermuda trägt und ein offenes hellblaues Hawaiihemd mit Papagei Motiven, nimmt die Antwort vorweg.

Brandon Cornwallace: "No F'n Way Duuuuude!"

Er schüttelt den Kopf.

Brandon Cornwallace: "Du solltest besser als jeder andere wissen, dass ich IMMER daran GLAUBE zurückzukommen. Ich werde NIEMALS aufgeben, Dude, und ich werde NIEMALS aufhören HOFFNUNG und LIEBE zu verschenken. Denn dafür stand Happy Hour von jeher und ich werde diese Tradition NICHT mit Füßen treten!"

Erneuter Jubel in der Halle. Banes tritt nun mit wutverzerrter Miene einen Schritt vor. Der Waliser weicht keinen Schritt zurück.

Gordon Banes: "Du hättest auf meinen Ratschlag hören sollen und wegbleiben sollen Bray-Bray. Jetzt wird es keine Gnade mehr geben!"

Cornwallace nickt ernst mit dem Kopf.

Brandon Cornwallace: "Nur zu, bring dein Bestes. Ich bin vorbereitet und ich kann dir garantieren, dass ich dir das Leben verdammt schwer machen werde. Du magst nicht viel von mir halten und denken, dass ich ein naiver Nichtsnutz bin und Yeah ... maybe bin ich sometimes a little bit naive ... but that's all part of the charm, Dude! Jedenfalls GLAUBE ich fest an meinen Erfolg und daran dich gleich besiegen zu können. Wir sehen uns, Duuuuuude!"

Er reckt grinsend den Daumen nach oben. Banes kann es kaum fassen. Er ballt die Faust und will zuschlagen, doch Bray-Bray hat damit gerechnet und taucht ab. Mit voller Wucht trifft die Faust von Banes auf den Beton der Wand. Ein lauter Schmerzensschrei hallt durch die Gänge und lässt Lisa Sanders zusammenzucken. Mit schmerzerfüllter Miene schüttelt Banes seine Rechte. Cornwallace schenkt ihm noch ein kurzes Grinsen.

Brandon Cornwallace: "Yeah ... wer zuletzt lacht und so!"

Der Waliser lacht kurz glücklich auf und richtet noch ein paar Worte an Lisa.

Brandon Cornwallace: "Vielleicht hast du ja später lieber Lust Mal mich zu interviewen, Dudeline ... ist bestimmt viel lustiger als mit dem Griesgram."

Er reckt abermals grinsend den Daumen und hüpft schließlich von dannen. Banes blickt ihm, immer noch mit schmerzhaft verzerrten Blick, nach und flucht lautstark.

Gordon Banes: "VERFICKTER KATZENDRECK!!!"

Er tritt frustriert eine unsichtbare Dose weg.

Gordon Banes: "Dem werd ich gleich zeigen sich über mich lustig zu machen!"

Zornig stampft der Mann aus Chelsea an Lisa vorbei und lässt die Interviewerin der PCWA alleine zurück, was schließlich dazu führt, dass die Szene endet und die Kameras wieder zu unseren gewohnten Kommentatoren schalten.

 

*Kaspitel = Ich Wortschöpfungsgenie ... die Mischung aus Kasperletheater und Kapitel!

Vincent Craven: "Yes! Brandon Cornwallace ist da! Und er wird seine angestaute Wut gleich gegen Gordon Banes rauslassen können!"

Mike Garland: "Mal wieder ein großer Fehler von Cornwallace. Er ist einfach zu naiv für diesen Job und meint, dass er alles nur durch Glauben erreichen könne. Banes wird ihm heute Abend das Gegenteil beweisen."

Vincent Craven: "Meinst du! Ich bin da eher bei den Argumenten von Lisa, die Banes für meinen Geschmack auch nicht entkräften konnte. Diese Vorwürfe sollte er eher an sich selbst richten als an seinen Kollegen."

Mike Garland: "Jaja, Vince, spiel dich mal wieder zum Rächer der Gerechten auf. Aber auch das wird dir nichts nutzen. Im Ring braucht es Köpfchen!"

Vincent Craven: "Das werden wir später sehen, Mike. Aber erst treffen noch die Bulldogs auf The Downfall. Das alles nach der Werbung!"


------------------ PCWA ------------------

Im Wohnheim der PCWA sitzen zwei Männer an einem Tisch. Draven LaVey schenkt zwei Gläser Orangensaft ein und reicht eines weiter an Antonio Maldicáo. Dieser blickt sich um und betrachtet die Einrichtung mit vielen Skizzen und Zeichnungen, die an den Wänden und Möbeln hängen. Vieles ist in grau oder schwarz gehalten mit farbigen Aktzenten. Drachen, Dämonen, Clowns, Jongleure und Artisten an verschiedenen Sprunggeräten. Es wirkt bunt gemischt, mit einer Vorliebe für Motive, die einen Bezug zum Zirkus haben. Dazwischen stechen gerahmte Bilder im Comicstil hervor. Hier scheint ein geübter und begabter Mann am Werk zu sein. Antonio nimmt das Glas entgegen.

Antonio Maldicáo: "Sind die von dir?"

Draven LaVey: "Ja, ich zeichne seit einer halben Ewigkeit."

Maldicáo nickt anerkennend. Malerische Kunst ist zwar nicht seine Welt, die Leistung kann er aber anerkennen. Er zeigt auf die gerahmten Bilder im Comicstil.

Antonio Maldicáo: "Die auch?"

Draven nickt.

Draven LaVey: "Ja. Da gehören aber eigentlich noch mehrere dazu."

Er sieht den angestrengten Blick in den Augen des halben Brasilianers.

Antonio Maldicáo: "Die hab ich schonmal gesehen, ich komm nur nicht drauf, wo."

LaVey lacht.

Draven LaVey: "Die findest du in Berlin in den Buchläden. Ein Kumpel von meinem Vater schreibt Kinderbücher, bei einer Reihe hab ich die Illustration übernommen. War ne richtige Auftragsarbeit für seinen Verlag."

Maldicào wirkt beeindruckt, das hätte er LaVey nicht zugetraut.

Antonio Maldicáo: "Der Junge, der mit seinem Stoffbären Abenteuer erlebt?"

LaVey nickt während Maldicáo sehr überrascht wirkt.

Antonio Maldicáo: "Eines der Bücher hab ich meinem Neffen geschenkt. Ich hab mir noch nie die Personen vorstellen können, die eine solche Fantasie besitzen, um solche Bücher zu schreiben. Oder die Zeichnungen zu erstellen."

LaVey zuckt mit den Schultern.

Draven LaVey: "Ich hatte schon immer ein Kindskopf mit einer blühenden Fantasie, zeitweise schon zu blühend."

Der Blick von Maldicáo wird fragend. Er will wieder bohren und etwas hinterfragen, was ihm widersprüchlich erscheint.

Antonio Maldicáo: "Das überrascht mich. Ich hab dich bisher nur in schwarzen Sachen gesehen, das hätte ich nicht erwartet."

LaVey zuckt mit den Schultern, er ist es gewohnt Leute zu verwirren, wenn er nicht in die passende Schublade passt.

Draven LaVey: "Tja, mein Stil hat seinen Grund. Aber lass dich nicht täuschen. Ich bin ein Freigeist, der das Leben liebt und gerne lacht. Die Leute haben mich schon für alles mögliche gehalten, aber oft liegen sie dabei daneben."

Darauf nehmen beide einen großen Schluck vom Saft.

Antonio Maldicáo: "Die meisten Leute, die ich bisher erlebt hab, die rumlaufen wie du, haben auf mich nicht so gewirkt, als ob sie voll im Leben stehen."

LaVey blickt an sich herab. Pullover und Hose sind schwarz, mit Ketten und Ringen verziert.

Draven LaVey: "Oh, ist dir das Metall an mir nicht poliert genug?"

Er spielt dabei an einem Piercing an seinem Mundwinkel herum.

Antonio Maldicáo: "Doch, aber du wirkst, als ob du an einem andern Punkt im Leben bist als viele der Möchtegerngothics. Sieht auch nicht aus, als ob du von Party zu Party ziehst."

LaVey nickt und zieht seinen Pullover kurz zur Ansicht hoch. Der Körper zeigt Disziplin und Arbeit. Ein weiteres Nicken von Maldicáo.

Draven LaVey: "Ich hab meine Partyzeit gehabt. Aber dann hab ich mich für ein Ziel entschieden und danach lebe ich."

Das kann Maldicáo nachvollziehen, auch er steht zu jeder seiner Entscheidungen.

Draven LaVey: "Ich steige in den Ring, um einer der besten Highflyer und Luchadores zu werden. Das ist mein Ziel, dafür brenne ich und dafür bringe ich alle Opfer, die nötig sind."

Antonio Maldicáo: "Hat dir die Arbeit mit Dark Tiger dabei geholfen?"

Draven nickt.

Draven LaVey: "Ja, wir teilen ein paar Ansichten. Lucha Libre muss im Inneren brennen, man muss den ganzen Ring mit dem eigenen Feuer in Brand setzen, sonst macht man es schlecht. Man kann es nicht nur mal so probieren."

Antonio Maldicáo: "Dann willst du weiter mit ihm arbeiten?"

LaVey steckt kurz in Gedanken.

Draven LaVey: "Nein, das würde nicht passen. Er ist festgefahren in seinen Erfolgen, er klammert sich zwanghaft daran und verteidigt sein Selbstbild mit allen Mitteln. Er gesteht es sich sicher nicht ein, aber der Ruhm ist ihm wichtiger geworden als die Leidenschaft."

Antonio Maldicáo: "Und dann würdest du einfach nein sagen, wenn er nochmal fragt?"

Draven wirkt für einen Moment ernster.

Draven LaVey: "Ich habe nur wenige feste Regeln für mich, aber eines ist für mich ganz wichtig. Ich lasse mich nicht in irgendetwas hineinziehen, das ich nicht will, und ich zwinge niemandem etwas auf. Klar gibt es Grauzonen. Wenn mir jemand viel bedeutet, komm ich auch im Anzug zur Feier und benehme mich. Ich bin nicht undankbar und weiß, dass man auch mal über seinen Schatten springen muss, soviel seh ich ein. Aber wenn mir jemand nie ein gutes Wort gesagt hat und dann was von mir will, kann er nichts von mir erwarten."

Antonio nickt.

Antonio Maldicáo: "In dir steckt wohl doch mehr drin, als ich dachte."

Draven LaVey: "Ich bin voller Überraschungen. Dann müsst ihr zwei nur ordentlich auf Spur kommen."

Antonio blickt verwirrt.

Antonio Maldicáo: "Wie soll ich das verstehen?"

Er wirkt dabei schon fast etwas wütend. Bei Sanglier hat er es verstanden, aber was will LaVey hier?

Draven LaVey: "Ihr beide, du und Chris, ihr habt ne Blockade. Ihr könntet die totalen Tiere sein, aber ihr wollt es nicht. Chris hat im Käfig schon gezeigt, wie er abgehen kann und vielleicht kriegt er es im Ring genausohin, aber bei dir klemmts irgendwo?"

Antonio schaut ihn mit einer Mischung aus Wut und Verwirrung an, das trifft seinen Stolz.

Antonio Maldicáo: "Das musst du mir erklären."

Er klingt bewusst provokant.

Draven LaVey: "Gegen Wichtenhausen warst du ein Hammer, der platt macht, was im Weg steht, wenn du ein Micro hältst, bist du ein Chirurg, der alte Wunden öffnet, Schwachpunkte aufschneidet und Salz hineinstreut. Du hast Wichtenhausen fast in den Wahnsinn getrieben und bei Poe hätt wahrscheinlich nicht viel gefehlt und er wär ausgetickt, aber im Ring fehlt irgendwo ein Funke. Gegen Wichtenhausen war er da, danach hat er gefehlt. Ist dir das noch nicht aufgefallen?"

Antonio blinzelt und will antworten, aber er steckt in Gedanken. Ja, gegen Wichtenhausen hatte er eine Extrawut im Bauch, aber deshalb war er in den anderen Matches nicht so schlecht, wie es hier gerade klingt. Oder doch?

Draven LaVey: "Du hast noch nie darüber nachgedacht, oder? Aber uns ist es aufgefallen. Du fährst ne dicke Karre und ein fettes Bike, aber bist hier nur ein Rookie. Irgendwas passt da nicht zusammen, oder? Oder hast du es nur noch nie als Problem gesehen?"

Der Blick von Antonio wird finster. Er analysiert und denkt nach. Er hat tatsächlich einige wenige Ähnlichkeiten zu Wichtenhausen. Allerdings hat sein Geld einen handfesten Ursprung und eine echte Grundlage.

Antonio Maldicáo: "Nein, ich hab es nie als Problem gesehen. Aber du hast nicht ganz unrecht. Als ich ihm vorgeworgen habe, dass er nicht zu seiner Verantwortung in der Gesellschaft steht, war das ernst gemeint. Meine Eltern haben gut für die Familie vorgesorgt. Ich habe zwei Brüder, für jeden von uns war Geld angelegt, das wir zum 18. Geburtstag gekriegt haben. Es kam einiges zusammen, aber statt das Geld in ein großes Auto zu stecken wie viele andere, haben wir die Köpfe zusammengesteckt und uns überlegt, was wir am besten damit anfangen. Wir hatten Glück, wir kennen die richtigen Leute, die uns gut beraten haben. Wir haben unser Geld erst angelegt und wenn es gepasst hat, haben wir es eingesetzt. Wir haben herunter gekommene Wohnungen gekauft, in Eigenarbeit renoviert und dann vermietet. Wir haben uns einige Jahre lang neben Schule, Studium oder Arbeit den Hintern aufgerissen. Unseren Vater haben wir dermaßen überzeugt, dass er uns noch Geld geliehen hat, und damit haben wir gut gearbeitet. Wir zahlen ihm jeden Cent zurück und er spendet das Geld. So hat jeder von uns schon drei Wohnungen, die er vermietet, und keiner ist über 30."

LaVey nickt anerkennend.

Draven LaVey: "Und im Gegensatz zu Wichtenhausen hortet ihr euer Geld nicht nur."

Antonio nickt.

Antonio Maldicáo: "Jeder von uns hat irgendwo seine wohltätige Arbeit am Laufen. Wir nehmen nicht nur, wir geben der Gesellschaft etwas von unserem Erfolg ab."

Draven LaVey: "Und wo bleibt da die Energie fürs Wrestling?"

Antonio Maldicáo: "Energie hab ich genug."

Draven LaVey: "Ja, aber du denkst zu viel. Krieg deinen Kopf frei, wenn du in der Halle bist."

Damit bringt er den Koloss zum Nachdenken. Maldicáo ist tatsächlich nicht vom Erfolg verwöhnt, soviel sieht er ein. Sein Weg hat ihn nicht sehr weit gebracht, ihm bleibt nicht viel außer kritisch auf die Situation zu blicken.

Antonio Maldicáo: "Und was schlägst du als Lösung vor?"

Draven grinst.

Draven LaVey: "Lass uns Drei im Team bleiben, wenn Chris und ich den Vertrag gekriegt haben. Wir zwei im Tag Team und Chris als Singlewrestler. Mir fehlt die Erfahrung, du brauchst jemanden der Feuer gibt. Chris hat zwar manchmal auch ne Blockade, aber er hat schon mehr gekämpft als wir zusammen. Und er ist ein Tier. Es werden einige über ihn lachen wegen seiner Größe, aber er wird wie ein sturer Ackergaul weitermarschieren, wenn die meisten schon kotzend am Boden liegen. Und wenn er gereizt wird, wird er wie eine Wildsau auf alles zustürmen, das nicht bei drei auf den Bäumen ist, und sie umrennen. Was meinst du?"

Er streckt ihm sein Glas entgegen. Trotz seines Auftretens in schwarz strahlt sein Gesicht eine schon ansteckende Vorfreude aus. Maldicáo hebt sein Glas und beide Gläser klirren aufeinander.

Antonio Maldicáo: "Klingt gut, ich werde drüber nachdenken."


------------------ PCWA ------------------

Mit einem kaum hörbaren Geräusch fügt er ein weiteres Bauteil ein – was zudem kaum ersichtlich auffällt angesichts des Räderwerk-Konstruktes. Eine kunstvoll-funktionelle Verbindung von A nach B – eine optische Personifizierung von Effizienz. Zumindest … war es das vor knapp zweihundert Jahren gewesen. Heute ebenfalls – wenngleich mit einem Anflug anachronistischen Lächelns. Denn derlei Getriebe-Konglomerate waren mittlerweile längst von Mikrochips und Gigabytes abgelöst worden. Der Ertrag des Zivilisationsstrebens … aber kam man damit wirklich weiter? Rätzel konnte man eigenhändig austauschen, wenn sie gebrauchsuntüchtig waren. Aber das Computerzeitalter hatte seine eigenen Tücken, wenn es galt, Fehler der Funktionalität aufzuspüren. Man war weniger auf sich selbst denn stets auf andere angewiesen - im Falle von Zahnrädchen nicht wirklich. War das der Triumph des Menschen über die Maschine - oder eher der Preis?

Seine hypnotischen Augen unter den langen Haaren schielen suchend in die Box, in welche er mittlerweile die Einzelteile gelegt hatte. Ein zielgerichteter Griff – ein weiteres Rädchen. Und … ein weiteres Grübeln für den richtigen Platz im Gebilde.
Es ist noch immer der verspiegelte Raum im PCWA Theatre – und noch immer der dunkle Seelenüberlebende, welcher vor einem Hocker im Schneidersitz ruht. Der vermutet feste Blick ruht auf dem halbfertigen kleinen Gerüstkonstrukt der Zahnradmaschinerie, in welche er nun ein weiteres Puzzleteil einzusetzen gedenkt. Es musste nur die richtige Stelle sein.
Während Shadow noch darüber grübelt, geht ihm das Sinnbild seiner Bastelarbeit vor dem Hintergrund von Zukunft und Vergangenheit nicht aus dem Kopf. Eine Maschine kann die Arbeit von fünfzig gewöhnlichen Menschen leisten - aber sie kann nicht einen einzigen Außergewöhnlichen ersetzen. Er gluckst – das war früher schon so … und ist heute nicht anders.

Das Zahnrad noch im Handteller haltend dreht er an einem der verbauten Rädchen – sucht die Stelle, wo die Übertragung zum Rest noch fehlt. Das wichtige Bindeglied …da war sie wieder, die berühmt-berüchtigte Ablenkung. Aber was machte er sich vor? Innerlich bewegten ihn die vergangenen Wochen noch immer. Nicht so sehr der Verlust seiner Championship – und doch waren etliche der Meinung und sagten ihm das auf den Kopf zu. Klar, machte auch er sich darüber Gedanken, allerdings nicht so sehr dahingehend, ein weiteres Mal gescheitert zu sein. An seinen Ansprüchen. An seinen Worten. … An IHM!

Der Schatten nimmt das Rädchen, dreht es auf der Achse zwischen den Fingerkuppen und mit denen der anderen Hand nochmals am bisherigen Räderwerk. Irgendwo passte es - das wichtige Bindeglied. Und irgendwo würde auch er sich wieder ins Gefüge der PCWA einreihen. Maschinen waren kein Ersatz für Außergewöhnliches, das wusste er. Und er war das auch. Zumindest sahen das einige in ihm und hatten es ihm auch bereits mitgeteilt. War es also bereits an der Zeit sich das selbst einzugestehen?

"Ich habe immer gewusst, dass du dank mir früher oder später am Rad drehen wirst…"

Wenn sein Gast auf den Überraschungseffekt gehofft hatte, sah er sich getäuscht. Die nahezu bis zur Perfektion einstudierte Gelassenheit erlaubte es dem Soul Survivor unbeeindruckt zu bleiben. Das … seine langen Haare vor dem Gesicht … und die Tatsache, dass er die Silhouette des Besuchers bereits in den Reflektionen rundherum ausgemacht hatte.
Und trotzdem … lief ihm ein wohliger Schauer die Rückenpartie entlang. Denn ER … machte ihm die Aufwartung. Eine Überfällige.

"Vorhin musste ich irgendwie an dich denken... Was nicht heißt, dass ich dich vermisse. Aber es ist schon seltsam, dass du nun zum zweiten Mal die Chance auf den Undisputed Gerasy verstreichen lässt..."

Da steht er: in einem Bademantel mit Barocco-Print an Ärmeln und Bindegürtel, den er über sein Ringoutfit geworfen hat und wirkt wie ein junger Hugh Hefner. Nur mit Man-Bun. Natürlich handelt es sich bei Shadows Gast um niemand Geringeren als den Marylander Marc Poe. Seines Zeichens XAW World Champion, Undisputed Gerasy und aus der Sicht des Schatten so etwas wie der Antichrist. Poe grinst, provokant wie immer. Offensichtlich hat er sich von dem Angriff am Anfang der Show gut erholt. In seinem legeren Überwurf über der Ringgear steht er da, beobachtet die Situation kurz. Dann schüttelt er den Kopf und setzt sich Shadow direkt gegenüber. Ebenfalls im Schneidersitz. 

Poe: "Ich dachte nicht, dass du mich noch überraschen kannst. Doch DAS ist nun wirklich strange. Noch stranger als deine Malzbier-Sucht."

Wieder schüttelt der Mann aus Baltimore den Kopf. Langsam macht er sich ernsthafte Gedanken um seinen Lieblingsfeind, hat er Shadow wirklich gebrochen? Das wäre im Endeffekt doch einfacher gewesen als gedacht. Obwohl der Schatten gerne den Shakespeare raushängen lässt, passt diese Freizeitbeschäftigung gar nicht zu dem unergründlichen Dunkel. Vielleicht findet Poe die Antwort auf seine Frage auf der Maske des Schattens - eine Frage, die sich der Marylander vorhin sowieso stellte. 

Marc beugt sich ein klein wenig nach vorne - mit subtilen Blicken sucht er die unter den Haaren leicht hervorblitzende bleiche Miene ab. Doch keine Spur vom Neonfleck, könnte jedoch am Blickwinkel liegen. Wie war es bei ihrer letzten Begegnung? Poe wird klar, dass ihm der Fleck bisher nichts bedeutete. Wie immer vermisst man etwas erst, wenn es nicht mehr da ist.

Poe: "Wie bekomme ich nun die Kurve von deinen seltsamen Eigenschaften zum eigentlichen Thema zurück? Hmmm... hmmm... Ich glaube, es ist sogar einfacher als gedacht, denn Niederlagen gegen mich gehören, wenn man es genau nimmt, auch zu deinen Eigenschaften. Beim genaueren Nachdenken ist es sogar diejenige, die mir am besten gefällt."

Der Mann aus Baltimore grinst provakant, bisher können die Sticheleien allerdings noch keine Reaktion des Soul Survivors hervorrufen.

Poe: "Und da du nun selbst erkannt hast, dass ich im Ring der bessere Mann bin, hast du es aufgegeben mir nachzujagen, richtig? Eine weitere Niederlage kannst du einfach nicht verkraften, obwohl du immer den harten Typen gibst. Sei ehrlich: du hast Angst vor einem erneuten Versagen. Deswegen bist du bei Vendetta 153 in die letzte Ecke des Phoenix Center verschwunden, als Jona nach dir gerufen hat. Und auch heute bist du nicht mal auf die Idee gekommen, dir den Shot auf den Gerasy zu sichern. Deine Erklärung für Jona kaufe ich dir nicht ab. Es ist nichts anderes als Angst. Dabei dachte selbst ich, dass es nicht so einfach sein wird, dich komplett zu zerstören! Wie konnte ich mich nur so sehr täuschen."

Wieder ein neuer Level salonfähiger Penetranz, wieder ein Lauern … scheinbar Fehlanzeige.
Sichtlich ungerührt lässt sich der Schatten bei seiner feinmechanischen Beschäftigung nicht stören … aber Poe weiß aus Erfahrung, dass es das „Bleichgesicht“ innerlich nicht kalt lässt.
Dann aber - ein tiefes Durchatmen. Die Hand, welche noch mögliche einzubauende Teile hält, schließt sich kurz und der Kopf dreht sich ein wenig zum Man Bun - Träger hin.

Shadow: „Nun … wenn du meinst, meine Kernkompetenz und die Obskurität meiner selbst gänzlich entschlüsselt zu haben … dann sei dir mein Glückwunsch gewiss … und doch … einander kennen lernen heißt lernen, wie fremd man einander ist … bist du dir sicher, den absoluten Durchblick zu besitzen?“

Damit schiebt er Marc die Faust entgegen, öffnet sie und präsentiert ihm wie zur Einladung zwei verschiedene Zahnrädchen. Nur das „Bring it!“ fehlt …

Poe: "....."

Der Marylander öffnet kurz den Mund, jedoch folgen keine Wort. Er steht auf und schüttelt ein drittes Mal den Kopf. 

Poe: "Ich bin der höchste Champion von zwei Wrestlingligen! Ich habe Wichtigeres zu tun, als mich mit Kinderspielen und Bastelarbeiten zu beschäftigen. Wenn noch etwas von deinem Verstand übrig geblieben ist, dann solltest du dich lieber auf deine PCWA-Karriere konzentrieren. Vielleicht kannst du die Scherben noch aufsammeln, wenn du dir einen Partner suchst und dich auf die Cotatores konzentrierst. Für deine Single-Karriere sehe ich schwarz, weil du einfach nicht die Eier besitzt, nochmal gegen mich anzutreten."

Der dunkle Krieger lässt seine Hand sinken, zuckt kurz mit den Schultern. Dann langt er mit der anderen Hand hinter sich für einen Schluck aus der Malzbierflasche, bevor er sich wieder dem Rädchen-Konstrukt zuwendet.

Shadow: „Das … ist dann deine Entscheidung, Homeboy … spricht für dich und die Zielstrebigkeit, mit welcher du alles im Leben angehst … tu, was du kannst, und lass das andre dem, der’s kann - zu jedem ganzen Werke gehört ein ganzer Mann … obwohl … das würde deinem Ideal dann eher zuwiderlaufen … wenn es nur feste große Ziele gäbe … und man die verlachten Derivate von Steckenpferden der mittelbaren Konkurrenz ad acta legt … nicht beachtend … oder nicht beherrschend. Gut - in deinem Fall könnte das auch ein Bluff sein … Hach! Verzwickt, wenn man an derartigen Scheidewegen steht..“

Poe: "Komm auf den Punkt. Wie gesagt, ich bin ein doppelter Titelträger."

Poe wirft aus seiner nun höheren Position einen weiteren unaufälligen Blick auf die Maske des Schatten, aber er kann den Neonfleck nicht entdecken. Keine Chance. Dann fällt der Blick des Marylanders aber doch auf Shadows Hände.

Poe: "Das ist doch echt zu einfach."

Gezielt greift der Baltimorer in die halboffene Hand, nimmt das eine Zahnrädchen, blickt prüfend einen kurzen Augenblick in das Gebilde und setzt es dann ein. Ein Dreh am ersten Zahnrad - das gesamte bisherige Räderwerk dreht sich.
Er blickt auf und grinst zufrieden.

Poe: "Da du so gerne zitierst, hätte ich nun noch eins für dich: nicht soviel quatschen, sondern einfach machen."

Der Marylander zwinkert dem Schatten lässig zu.

Poe: "Genau das ist nämlich der Fehler, den du immer wieder begehst. Du redest um den heißen Brei herum, anstatt hinzugehen und zuzugreifen. Dadurch lässt du dir fast alle Chancen entgehen, die sich dir bieten. Der Verlust der Cryption Crown und die Niederlagen-Serie gegen mich sind nur ein paar wenige Beispiele."

Zufrieden bemerkt Marc, wie die grünen Augen hinter den Strähnen das nun scheinbar vervollständigte Getriebe in seiner Bewegung verfolgen. Immer und immer wieder vom Daumen des Schattens angeschubst.

Shadow: „Ratternde, schnurrende Effizienz … jedes Lebewesen hat seinen Platz als Rädchen im Getriebe des Universums. Obwohl scheinbar nur seine unmittelbare Umgebung betroffen ist, erstreckt sich der Einflussbereich jedes Lebewesens über eine unendliche Distanz …“

Mit zäher wie bestimmter Langsamkeit setzt er das andere noch in seiner Hand befindliche Rädchen in eine weitere Öffnung - und auf einmal versiegt die Bewegung. Poe kräuselt die Stirn - auch er hat es gesehen. So sehr der Soul Survivor auch versucht anzuschieben - das Rätzel klemmt derart, da es eines der vorderen und nachfolgenden Rädchen gleichzeitig bewegen soll … was aber nicht funktioniert.

Shadow: „… zu schade nur, dass der vielgerühmte Sand im Getriebe um einiges findiger ist, seine einschneidende bremsende Position einzunehmen. Doch vielfach benötigt es nicht einmal ein schnödes Sandkorn. Eine undurchdachte Spekulation angesichts eines fehlenden Gesamtbildes öffnet einem manchmal genauso die Augen ... denn die Totale offenbart sich einem meist erst am Schluss. Alles andere sind nur Schnittmuster oder Sehnsüchte … ist es nicht seltsam? Das würde doch bedeuten, dass Perfektion einem Horizont gleich unerreichbar bleibt - denn keiner kann wirklich mit Sicherheit sagen, dass er an einem Schlusspunkt angelangt ist …“

Er greift zu dem von Poe eingesetzten Rädchen, setzt es an eine andere Stelle und fügt ein weiteres, aus der Box Gegriffenes ein. Ein Dreh an der Seite - alle Zahnrädchen bewegen sich.
Der Kopf dreht sich erneut dem Double Champ zu.

Shadow: „… Frage in die Runde - wer hat gerade eine Art Déjà-vu?“

Der Mann mit dem Man-Bun ist nicht beeindruckt, er winkt kurz ab. 

Poe: "Wenn du mir damit sagen willst, dass du diesen ganzen Mist abziehst, nur um eine triumphale Rückkehr zu feiern ... dann muss ich dir leider sagen: diese Geschichte ist ein ganz alter Hut."

Der Champ breitet seine Arme aus. 

Poe: "Ich bin derjenige von uns beiden, der wirklich am Boden war. ICH bin zurückgekehrt, habe mir zuerst den XAW-World Title und danach ein zweites Mal den Gerasy geholt. Wenn du wirklich so etwas ähnliches planst, dann sind das keine Neuigkeiten. Denn wenn einer darauf vorbereitet ist, dann bin ich das. Und wahrscheinlich bin nicht nur ich, sondern die ganze PCWA darauf vorbereitet. Lass dir was Besseres einfallen, denn so gewinnst du den Rumble nicht. Du solltest ernsthaft über meinen Tipp mit dem Tag-Team nachdenken."

Kopfschüttelnd und glucksend rollt sich Shadow nach hinten in den Stand ab, ohne die Flasche umzustürzen … welcher er nun in Händen hält. In der anderen betrachtet er ein weiteres Zahnrad und tritt an einen der Spiegel heran.

Shadow: „Doppelt lebt, wer auch das Vergangene genießt … es sei denn die Halbwertzeit der Erinnerung ist unbarmherzig mit ihm. Wieder einmal, Homeboy, scheinst du nur das Vordringliche zu bemerken und keinesfalls die Quintessenzen unseres Teufelskreises. Was habe ich dich bei CORE unter dem Skorpion gefragt? Wirst du noch so sicher wandeln, wenn deine Nemesis nicht mehr so tickt und reagiert, wie du es gewohnt warst? Auch diese Situation, in welcher du mich deinerseits etwas irritiert vorgefunden hast, gehört mit dazu. Und nun ein weiteres Mal - du ziehst nur die offensichtlichen Schlüsse. Wie alle anderen, welche glauben, ich bauchpinsele mein Karma alleinig aufgrund einiger Niederlagen und eines omnipotent wirkende Rivalen.“ 

Gekonnt schnippt er das Rädchen in die Luft, fängt es auf und dreht sich dabei herum.

Shadow: „Zurückkehren oder nicht … den Champ fordern oder es bleiben lassen … auf meinem Rematch pochen oder die Zügel locker lassen …“

Im Reden ist er zu Poe und dem Hocker zurückgekehrt. Das Zahnrad wirft er wieder in die Box, deutet dann mit dem Zeigefinger zu dem Getriebe.

Shadow: „… grobmotorisch Gelenke knacken lassen oder feinmechanisch die innere Mitte finden - egal, was es ist und wie es letztlich ausfällt: es könnte womöglich mein letzter wirklicher Überraschungseffekt in diesem speziellen Kammerspiel sein. Noch ist es keinem gelungen, die höchstpersönliche world in my eyes hinter den schwarzen Haaren zu durchleuchten. Und wird es hoffentlich auch nicht. Du … die Liga … die Fans … früher oder später werdet ihr die Antworten bekommen. Ob sie euch gefallen oder nicht.“

Der Soul Survivor kniet sich mit einem Bein ab. Diesmal nimmt er sich eine Art Aufzugsschlüssel aus dem Teilekasten.

Shadow: „Ich habe mir immer ausgemalt, so eine Art Damoklesschwert über deinem Man-Bun zu sein … sag mir also, Homeboy: bin ich es noch immer … oder war ich es nie?“

Poe: "Diese Frage habe ich wirklich schon oft gehört. Allerdings bist du der erste Mann, der sie mir stellt."

Wenn man es am Ton nicht erkennen konnte, dann sieht man es nun am Gesichtausdruck des Marylanders. Er verspottet den Schatten.

Poe: "Wenn du es allerdings unbedingt genau wissen möchtest, dann gebe ich dir deine Antwort. Auf meinem Weg zu ersten Gerasy warst du ein wichtiger Faktor, der mich angespornt hat. Bei meinem zweiten Triumph war es etwas anders: ich wollte einfach nur Jona zeigen, dass ich der beste Mann bin. Meine Gegner auf diesem Weg waren mir scheißegal. Alles nur Namen, keine Gefühle. Wenn du einen Beweis dafür willst - Ich weiß nicht mal mehr, wo der Neonfleck ist oder war!"

Ein Nadelstich, natürlich perfekt kalkuliert. Poe würde nie zugeben, dass es immer wieder Shadow ist, der ihn zur Höchstleistung antreibt. Daran hat sich auch nach dem Sieg im Quest-Finale nichts geändert. Selbst, wenn er sich diese Kleinigkeiten wie die Sache mit dem Neonfleck nicht merken kann, er braucht jemand wie den Schatten um der Beste zu sein. Und genau deshalb muss er ihn weiter provozieren.

Der Schatten steckt den kleinen Schlüssel in die dafür vorgesehene Aussparung des Gehäuses.

Shadow: „Die Menschen verdrießt's, dass das Wahre so einfach ist … wenn ich dir wirklich so egal bin, Homeboy - was machst du dann hier?“

Lässig zuckt Marc mit den Schultern.

Poe: "Bei deinem Geschwätz kann ich einfach toll abschalten."

Eine weiterer kleiner Stich, es macht dem Marylander sichtlich Spaß. Fast schon diabolisch grinst er seinen ewigen Rivalen an.

Poe: "Außerdem ist es lustig mitanzusehen, wie du versuchst deine Bestimmung zu finden. Du weißt nämlich selbst nicht, ob du lieber dem Gerasy oder mir hinterher jagen sollst. Nicht mal jetzt, da ich beides vereine. Warum das so ist, konnte ich bisher noch nicht feststellen. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass du tatsächlich nervös wirst, wenn du dein Ziel vor Augen hast. Oder du bist einfach nur eine Drama Queen, die immer mehr Dramatik braucht und diese auf ein neues Level heben möchte? Das ist nur meine Theorie. Aber bei einer Sache bin ich mir immer noch sicher. DU WIRST MICH NIE BESIEGEN!"

Nicht nur der letzte Satz, die ganze Körperhaltung von Marc Poe strahlt eine Selbstsicherheit aus, die den ganzen Raum einnimmt …
… während der Schatten nicht mal den Kopf hebt, sondern weiter bastelt. Ein Rädchen nach dem anderen.

Shadow: „Ich danke dir, Homeboy … für dein Kommen und deine warmen Worte. Denn deine Präsenz, Überzeugung und Zuversicht … haben mir heute mehr gegeben, als es dem Poe-per-View je möglich war. Beziehungsweise mehr, als er unfreiwillig wollte. Ich bin zufrieden…“

Ein weiteres Zahnrad wird eingebaut, der Schlüssel gedreht. Nun läuft das kleine Getriebe. Und läuft … und läuft … störungsfrei …

Shadow: „Ich soll also selbst nicht wissen, wer ich bin … würde mich mit der Gretchenfrage quälen, ob Champ, Nemesis oder doch beides … während ich dir deine Souveränität abkaufen soll … tja … die unverfälschte Wahrheit ist immer unwahrscheinlich ... und um sie wahrscheinlicher zu machen, muss man ihr unbedingt etwas Lüge beimischen …“

Er dreht Poe den Kopf zu, langt gleichzeitig nach der Teilebox und stülpt sie um. Leer!

Shadow: „… fragt sich, wer von uns beiden wohl die erfolgreichere Mixtur hat. Da ist sie wieder - die bange Wahl: Limonade oder Guacamole. Vielleicht liefern wir uns bis zum Rumble gegenseitig die passenden Antworten. In diesem Sinne…“

Der Schatten nimmt wieder vor seinem „Zeitvertreib“ Platz … während Marc nur belustigt schnieft.

Poe: "Von mir aus kannst du mixen, wie du willst - an der Sachlage wird sich rein gar nichts ändern. Du bist mir unterlegen, weil ich genau weiß, was ich ich will. Das ist die Wahrheit und sonst nichts. Meine Ankündigung vor Monaten war, dass ich der größte aller Zeiten werde. Mittlerweile bin ich es und ich möchte weiter an meiner Legende schrauben, während du lieber an Zahnrädchen schraubst."

Der Mann aus Baltimore wendet sich zum gehen. 

Poe: "Aber okay, du musst selber wissen, wie die beste Vorbereitung aussieht, damit du deine Ziele erreichst. Es steht mir nicht zu dies zu hinterfragen, denn bisher läuft doch alles nach Plan."

Mit Ironie der feinsten Sorte verabschiedet sich der Doppel-Champ. Genug Shadow für heute, diese Dosis war vollkommen ausreichend, um sich für den Main Event zu pushen.

Der Soul Survivor macht sich nicht die Mühe, Poe nachzusehen, wie er den Raum verlässt … erst, als er gegangen ist, dreht er den dunkel verhangenen Schädel. Ein klare Ansage - was hatte er erwartet?! Poe vielleicht noch eher eine von ihm, aber zum Glück hatte er sich verbal herausgewunden … und auch mit einer kleinen filigranen Mogelei. Blieb die Frage, wie lange dieses beruhigende Polster ihm vergönnt war, bevor er den unweigerlichen Schritt gehen musste.

Und während er noch sinniert, öffnet er gedankenverloren die Faust der anderen Hand … und lässt die beiden fehlenden Zahnrädchen herauspurzeln …


Mike Garland: "Pah! Billiger Trick, Shadow. Billiger Trick."

Vincent Craven: "Shadow bleibt auf seinem Weg und lässt sich auch von seiner Nemesis nicht aus der Ruhe bringen. Und dennoch schwebt über dem ganzen Gespräch ein weiteres mögliches Match der beiden."

Mike Garland: "Tja... dafür hätte der Schatten halt mal die Chance bei der letzten oder aber bei dieser Vendetta ergreifen können. Stattdessen baut er an seinen Zahnrädchen..."

Vincent Craven: "Darüber haben wir nun schon häufiger diskutiert, Mike. Akzeptiere es einfach. Shadow wird den steinigen Weg gehen - und der geht über den Rumble."

Mike Garland: "Wenn er ein weiteres Mal scheitern will, bitte. Eine Battle Royal ist nicht planbar... außerdem nehmen standartmäßig ein paar namhafte Wrestler teil, die auch alle den Sieg wollen."

Vincent Craven: "Tatsächlich sind ja auch vor kurzem ein paar in die PCWA zurückgekehrt. Ein ehemaliger Sieger zum Beispiel..."


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Stevie Van Crane fühlt sich in diesem Augenblick nicht wie ein Wrestler.
Viel eher wie ein ganz ‚normaler‘ Mann, der einen Job sucht. Oder ein Angestellter, der die ganze Nacht damit verbracht hat, eine Präsentation vorzubereiten.
Und so ähnlich ist es auch gewesen..

In den PCWA-Chefbüros sieht es genauso aus wie noch vor Jahren. Das selbe geschäftige und dennoch gleichzeit geordnete Durcheinander, klingelnde Telefone, surrende Drucker hinter Türen. Menschen, die über die Gänge laufen und ernst und beschäftigt aussehen. Überall prankt das Logo der Liga, silberne Phönixe thronen an den Wänden.

Stevie Van Crane hat eine schwarze Umhängetasche dabei, die ihn irgendwie gleich um ein paar Jahre jünger erscheinen lässt.
Findet er zumindest selbst. Er hat die Haare etwas länger wachsen lassen, es hängt in geordneten Strähnen in sein Gesicht. Fast der Look aus seiner Anfangszeit, damals in der GCW.
Auch die Augen haben den gleichen wachen Blick, sie haben nur mehr gesehen. Der Bart ist hier und da von weißen Haaren durchzogen, dennoch gepflegt.

Zielsicher bewegt sich Van Crane hin zur Empfangstheke, die seitlich im Foyer des Officebereiches steht.
Dort schaut eine Angestellte auf, die ihn ganz offensichtlich bereits erwartet hat.

„Mr. Van Crane?“

Stevie nickt ihr zu, lehnt sich leicht auf die Theke.
Ein entwaffnendes Lächeln ist aufgelegt. Der ENEMY NUMBER ONE deutet auf das Namensschild, das am Revert der Empfangsdame angeheftet ist.

SVC: „Hallo Fräulein Walter. Ja, genau. Habe nie darauf Wert gelegt, aber trotzdem schön wenn man noch erkannt wird.“

Die Angestellte lächelt zurück.
Sie tippt mit einem Kugelschreiber auf ihr Clipboard.

Frl. Walter: „Erkannt? Nein, aber sie sind der einzige Termin, der hier um diese Uhrzeit eingetragen ist. Deshalb..“

Sie beendet den Satz nicht, weil das Telefon klingelt.
Stevie Van Crane kann nicht verhindern, dass zumindest ein klein wenig Enttäuschung durch sein Gesicht huscht.

SVC: „Kein Problem, ich war ja auch schon längere Zeit nicht hier. Da kann man..“

Die Angestellte hebt den rechten Zeigefinger in Richtung Van Crane, die weltweite Geste für ‚einen kleinen Moment, bitte‘.
Dann hebt sie ab und vertieft sich in ihr anscheinend wichtiges Gespräch.

Stevie Van Crane fährt sich durch den Bart, klopft verlegen mit der linken Hand auf die Theke.
Den Rest des angefangenen Satzes beendet er flüsternd.

SVC: „.. nicht jeden ehemaligen Gerasy-Champion erkennen.“

Während die Angestellte ihr Telefonat beendet, sieht sich Stevie Van Crane um.

Ist es seltsam, dass niemand irgendwie Notiz von ihm nimmt?
Ist es es noch seltsamer, dass ihn das überhaupt beschäftigt? Er war nie jemand, der auf Stardom wert gelegt hat, er hatte nie wirklich Bedarf, ständig im Mittelpunkt stehen zu müssen.

Das hatte sich immer ‚zwangsweise‘ von allein ergeben. Durch Leistungen im Ring, durch eine führende Rolle in der Wrestlingliga, für die er antrat.
In diesem Augenblick legt die PCWA-Office Empfangsdame das Telefon auf, schenkt ihm ein Business-Lächeln.

Frl. Walter: „Tut mir leid, Mister..“

Sie schaut tatsächlich nach unten auf ihr Clipboard.
Stevie hilft aus, mit relativ versteinertem Gesicht.

SVC: „.. Van Crane.“

Frl. Walter: „Sie sind hier wegen ihrer Vertragspapiere?“

SVC: „Korrekt.“

Seine Stimmung erhellt sich.

Mit fast innerer Vorfreude klopft er auf die schwarze, hippe Seitentasche.

SVC: „Alles kopiert, von mir gelesen und unterzeichnet. Vom Papierkram her bin ich also startklar. Medizinische Unterlagen und Freigaben habe ich ebenfalls dabei. Es kann also losgehen, Jona muss nur noch gegenzeichnen.“

Frl. Walter: „Sehr gut, offensichtlich haben sie an alles gedacht!“

Stevie Van Crane kann nicht anders, als seinen relativ ernsten, sehr sarkastisch gemeinten Tonfall anzuschlagen, den er sich sonst nur für tiefe Konversationen mit Thera aufhebt.
Regungslos schaut er seiner Gegenüber in die Augen.

SVC: „Ja. Denn.. auf wichtige Termine sollte man.. gut vorbereitet sein. Glaube ich.“

Er verharrt noch ein, zwei Sekunden mit diesem ironischen Blick, dann rührt er sich und öffnet die Seitentasche.
Stevie holt den Ordner mit den Papieren heraus und legt ihn auf die Empfangstheke.

Die PCWA-Angestellte will zugreifen, doch Van Crane legt leicht überrascht den rechten Arm auf den Ordner.

SVC: „Ich dachte eigentlich, Jona und ich machen den Papierkram persönlich. Ich habe nämlich auch noch ein paar andere Gesprächsthemen mitgebracht.“

Sie lächelt ihn an. Es ist immer noch ein Business-Lächeln.
Die Angestellte sieht aus, als würde sie auf etwas warten.

Frl. Walter: „O...kay..?“

SVC: „Wissen Sie..“

Er beugt sich leicht über die Theke, sein bestes Lächeln aufgelegt.

SVC: „Als ehemaliger MEHRFACHER CHAMPION DER PCWA ist es natürlich mein Anliegen, dass es meiner Liga so gut geht wie nur möglich. Ich komme nicht einfach nur zurück, bewundere Marc Poe-Matches, genieße zehnminütige Diskussionen mit der Unbekannten Konstante und amüsiere mich über Team Happy Hour.. Well, dort ist der Humor zwar inzwischen tragisch verstorben, aber.. Egal. Mein Punkt ist: viele ehemalige Legenden kehren zurück, absolvieren irgendwelche ungelenken, öffentlichkeitswirksame Promo-Auftritte..“

Die Angestellte unterbricht den ENEMY NUMBER ONE nach einem kurzen Blick auf das Clipboard.

Frl. Walter: „Entschuldigen Sie die Unterbrechung, aber wo wir gerade dabei sind, kann ich ihren Auftritt beim PCWA Family-Phönix-Outdoor Brunch am Sonntag bestätigen?“

Stevie Van Crane schaut wieder regungslos drein.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt ein resignierendes Nicken.

SVC: „Ja.“

Frl. Walter: „Aber das war nicht ihr Anliegen jetzt?“

SVC: „Können wir das eventuell irgendwie abkürzen und sie melden mich einfach bei Miss Vark an? Ich würde das alles gern persönlich mit ihr besprechen. Und ich denke, sie hätte damit wirklich kein Problem, auch wenn sie offensichtlich zur Zeit eine sehr..“

Stevie schaut den Gang hinunter. So als würde er hoffen, dass Jona jeden Augenblick aus einer der zahlreichen Türen tritt und diese relativ unmissliche Lage beendet.

SVC: „.. seeehr beschäftigte Person ist.“

Stevie Van Crane sieht an dem leichten Kopfschütteln der Angestellten, dass es anscheinend wenig Hoffnung gibt.

Dies unterstreichen auch ihre nächsten Worte, die sie mit reichlich aufgetragener Empathie vorträgt.

Frl. Walter: „Ich kann Ihnen leider nichts anderes sagen, als dass Jona Vark jetzt gerade wirklich keine Zeit hat, Sie persönlich zu empfangen. Sie hat mich aber angewiesen, Ihre Papiere in Empfang zu nehmen. Ich kann ihr aber mitteilen, dass Sie anscheinend dringend Redebedarf mit ihr haben und Sie sich gern bei der nächsten Vendetta – oder davor – mit ihr persönlich treffen möchten.“

Stevie Van Crane nickt, langsam. Aber bestimmt.

Ist das ein gekränktes Ego, irgendwo in den hintersten Winkeln seiner Seele? Ist das überhaupt notwendig?

Ist er jetzt genauso eitel geworden wie all die anderen Legenden, die die PCWA verließen, zurückkamen für einen gut bezahlten Abend und dafür Fan-Chöre und ausgerollte, rote Teppiche erwarten?

Langsam hebt er den rechten Arm, nimmt ihn von seinem Ordner runter, sodass die Angestellte ihn nehmen kann.

SVC: „Gern. Machen Sie den Termin. Ich dachte nur.. ich weiß nicht..“

Er sieht sich um. Betrachtet ausführlich den silbernen Phönix, der wachend hinter der Empfangsdame an der Wand prankt.

SVC: „Ich würde gern MEHR sein, verstehen Sie das? Nicht einfach nur zurückkommen und dann wieder im Schatten verschwinden, gemischte Gefühle und keine bleibenden Eindrücke hinterlassend. Dies habe ich bereits hinter mir. Mir ist eher nach ‚Ex Umbra In Solem‘. Aus dem Dunkel in das Licht. Und dort bleiben. Ich will nicht, dass die Jungs dort draußen, die sich lange nach mir nach oben gefightet haben, mir nur die Hand schütteln, weil sie Van Crane mal an einem Abend getroffen haben. Ich will, dass sie sich auf einen Kampf mit mir freuen, der vielleicht noch Monate in der Ferne liegt. Und ich will, dass die FANS der PCWA sich auf Van Crane-Fights freuen – weil sie wissen, dass dieses Matches überragend werden. Ich habe oft in Büros wie diesem gestanden, gewartet auf Zusagen für Title-Fights und Vertragsverlängerungen. Ich habe auf Sofas in Wartezimmern gesessen und gewartet, dass der Arzt das Zimmer betritt und mir sagt, dass ich noch jahrelang in den Ring steigen kann. Und genau WEIL ich das kann, bin ich hier.“

Die Angestellte schaut verlegen auf ihr Clipboard, so als stünde dort die Antwort.

Stevie Van Crane unterbricht sie, noch ehe sie etwas sagen kann.

SVC: „Ist schon okay. Sagen Sie Jona, ich kann warten. Sagen Sie ihr, Stevie Van Crane will mit ihr zusammen diese Liga dahin bringen, wo sie einst war.. und wo sie hingehört. Die Legenden sind weniger geworden. Die Karrieren kürzer und die Gesichter neuer und unbekannter. Aber Stevie Van Crane ist hier, jemand der IMMER Vertrauen in Jona hatte – und daran hat sich nichts geändert. Sagen Sie ihr, dass Veränderungen gut sind, und nichts sind, wovor man sich fürchten muss. Wir machen das zusammen. Sie am Steuer, ich mit den altklugen Ratschlägen einer alternden ‚Legende‘, der nichts mehr am Herzen liegt als das Wohl und Wehe der PCWA. Und dafür lohnt es sich, sich Zeit zu nehmen.“

Ein abschließender Blick von Stevie auf das sichtlich überforderte Fräulein.
Dann klopft er, sich verabschiedend, auf das Holz der Empfangstheke, dreht sich um und geht..


Mike Garland: "Ha! Das sieht man doch gleich, wie Jona wirklich von Stevie van Crane denkt. Sie will ihn als großen Namen beim Rumble, um ein paar Mäuse mehr zu machen, aber wirklich ernstnehmen tut sie ihn nicht. Sonst hätte sie ihn doch längst empfangen."

Vincent Craven: "Sie hat eben so ihre Erfahrungen mit Altstars gemacht und dies bekommt nun auch SVC zu spüren. Dieser aber will mehr - das ist selbst in dem Gespräch mit Frau Walter deutlich geworden. Mit ihr hatte ich übrigens auch mal das 'Vergnügen'."

Mike Garland: "NICHT dein Ernst?!?!"

Vincent Craven: "Nein, nicht so wie du wieder meinst, Mike! In einer ähnlichen Situation wie Stevie gerade..."

Mike Garland: "Warum erzählst du das dann?! ... Wie auch immer: Stevie sollte alsbald wieder in den Ring steigen, damit wir sehen können, was noch in ihm steckt und ob er seine Worte ernst meint. Mit Sanchéz die Bulldogs zu bezwingen reicht da nicht."

Vincent Craven: "Das hat er vor! Und auch seine Gegner zehren noch von diesem Fight. Schließlich stehen sie jetzt in einem Match um den 1* Contender auf die Cotatores."


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Kommen wir zum ersten Kampf des Abends... "

 

 

Jane Nelson: "Auf dem Weg zum Ring... Jimmy Maxxx und Stem... THE DOOOOOOOOOWNFAAAAAAAAAAAAAAAAAAAALL!!!"

Die beiden Angesprochenen treten durch den Vorhang und das Publikum reagiert mit einer Mischung aus Buhrufen und verhaltenem Applaus. Wilson trägt schwarze Hosen und schwarze Boots. Der Oberkörper ist frei. Jimmy Maxxx trägt eine schwarze, lange Wrestlinghose und ein ärmelloses, schwarzes Hemd mit Symboliken darauf welche Satanisch wirken. Seine Hände stecken in dunklen Lederhandschuhe und die Füße in dunklen Leder Wrestling Boots."

Beide gehen zielstrebig zum Ring und sliden sofort hinein.

Mike Garland: "Hui. Die verlieren keine Zeit."

Vincent Craven: "The Downfall sind auf einer Mission. Das merkt man."

Schaut man in die Gesichter der Beiden dann ist das absolut korrekt. Der Berliner ist in die Knie gegangen, während Barry seine Hände auf die Schultern seines Partners stützt. Die Blicke sind zum Entrance gerichtet... fokussiert... in Erwartung ihrer heutigen Gegner.

Wieder mischen sich Glockenklänge mit schnellen Gitarren und drücken einen klassischen Heavy Metal der 80er Sound durch die Anlage des PCWA Domes. zum Wiederholten Male in kruzer Zeit. Zu Saxons Кilling Ground marschieren die beiden Veteranen Вritish Brawler Andrew Haskins IV und Вrooklyn Bulldog Dean Rodgers zum Ring.

Follow the piper follow the drum
Follow the footsteps our comrades begun
'Till the battle's, the battle's won
Follow the sabre follow the gun
For King and for Country we stand here as one
'Till the battle's done, battle's done
We are brothers in arms

Mike Garland: „Wieder verstehe ich die Welt nicht. Und ich verstehe immer noch nicht, warum das hier jetzt ein Contendership Match ist!“


We fight for the cause
Together we stand
Divided we'd fall
On the killing ground

Vincent Craven: „Jona Vark holt sich Stück für für Stück die Macht in ihrer Liga zurück. Und das Match hier ist ein gutes Beispiel dafür."

Wieder gibt es da und dort in den sehr lichten Reihen der Fans ein paar ältere Fans, die Applaus spenden. Die grimmigen alten Männer der PCWA sind zu einem Phänomen geworden. Badboys, die solange dabei sind, dass sie jeden Trick kennen und keine Hemmungen haben zu benutzen.

Jane Nelson: „Auf dem Weg zum Ring aus Brooklyn, New York, USA und Liverpool, England, UK … Andrew Haskins, The British Brawler und Dean Rodgers, The Brooklyn Bulldog … zusammen sind sie The Brawling Bulldooog!“

Auch die beiden alten Ringkolosse machen sich im Ring noch etwas warm. Aber es sieht so anders aus Beiden. Die Hände werden über die Ringseile gezogen und man geht in die Knie, um ein paar altmodische Rumpfbeugen zu machen. Beide sind mit 185 cm im Durchschnitt angesiedelt. Auch im Fall ihrer Ring Gear sind sich beide sehr ähnlich; wieder ist es der gute alte Einteiler in Schwarz. Wer von beiden wer ist, lässt sich am besten an den Knieschonern erkennen. Der British Brawler trägt klassische Kneepads mit dem Union Jack. Dazu rote Rotweise Ellenbogenschoner und eine Glatze. Der Brooklyn Bulldog ist daran zu erkennen, dass er noch wesentlich mehr Haare hat. Und das nicht nur am Kopf. Auch die Brustbehaarung ist beeindruckend.

Sven Nitzschke checkt noch mal alles und jeden. Macht noch mal auf das Zeitlimit aufmerksam und gibt dann das Match frei.

Opener
Who let the Dogs out
No Disqualification Tag Team Match
Number One Contender: PCWA Cotatores Trophy
BildBild
vs.
Bild
(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählt nur ein Three Count im Ring.
-Referee: Johannes Ullrich; Timelimit: 15 Min)

Der Ringrichter gibt dem Zeitnehmer ein Zeichen...

 

*DING DING DING*

 

Und die Kontrahenten verlieren keine Zeit!

Mike Garland: "Haha, so habe ich mir das vorgestellt!"

Vincent Craven: "Na, das kann ja was werden... "

Was unsere Kommentatoren meinen ist die Tatsache, dass nach Erklingen des Ringgongs sofort alle vier Teilnehmer aufeinander los gehen. Der Brawler zwingt Jimmy Maxxx in einen LOCKUP, während der Bulldog und Stem aufeinander zu stürmen und sofort wild aufeinander einschlagen! Haskins drückt den Berliner in die Ringecke und lässt sofort einen krachenden CHOP folgen! Rodgers dagegen verpasst Stem einen krachenden FOREARM an den Kopf! Dann schnappt er dessen Arm und whippt ihn in die Seile... Wilson kommt mit Karacho zurück in die Ringmitte... und der Bulldog greift schnell zu...

 

SNAP SUPLEX!!!

 

Krachend kollidiert Stem mit der Matte! Der Brawler reisst Maxxx derweil aus der Ecke und nimmt drei Schritte Anlauf... ARM DRAG!!! Und der Berliner landet direkt auf seinem Partner! Rodgers federt in die Seile und nimmt Anlauf... ELBOW DROP AUF MAXXX UND WILSON!!! Haskins federt ebenfalls in die Seile...

 

BIG SPLASH!!!

 

Und begräbt The Downfall unter sich! Er bleibt einfach auf beiden liegen während sein Partner sich noch auf seinem Rücken abstützt!

Vincent Craven: "Und da es keine Disqualifikation ist ist das durchaus erlaubt."

Mike Garland: "Da merkt man eben die Erfahrung der Bulldogs!"

Und Ulrich ist unten...

 

...eins...

 

...zwei...

 

...KICKOUT!!!

 

Maxxx hat sich irgendwie aus dem Pinfall hinausgeschlängelt während Wilson den Brawler mit beiden Armen von sich weg drückt!

Mike Garland: "Das war mehr als knapp!"

Vincent Craven: "Die Bulldogs sind sehr fokussiert. Wilson und Maxxx müssen aufpassen... "

Und das tut The Downfall, indem beide schnell aus dem Ring rollen. Die Bulldogs gehen an die Ringseile, fixieren The Downfall, die sich gerade wieder hoch rappeln, stützen sich auf dem Top Rope ab und tun das... was Hunde eben tun! Das Gebell der Veteranen schallt durch die Halle was die Fans natürlich würdigen!

 

BULLDOGS!!!

BULLDOGS!!!

BULLDOGS!!!

 

Vincent Craven: "Wer hätte das gedacht?"

Mike Garland: "Leistung wird von den Fans eben honoriert."

Das stimmt. Und die Veteranen scheinen dies durchaus zu genießen. Dean Rodgers beugt sich über das Top Rope und bellt Wilson einige unflätige Beleidigungen zu... ein Fehler! Der Mann aus Roanoke ist blitzschnell nach vorne gesprungen, umgreift den Kopf des Mannes aus Brooklyn... und lässt sich nach unten fallen! Wie ein Springmesser schnappt der Kopf von Rodgers nach hinten und er taumelt durch den Ring! Sein Partner slidet sofort aus dem Ring und will sich Barry schnappen...

Mike Garland: "Achtung!"

Zu spät.

 

CHAIRSHOT!!!

 

Jimmy Maxxx trümmert den Stuhl, den er unter dem Ring hervor geholt hat, auf den Rücken des Brawlers! Andrew Haskins fällt nach vorne und hält sich den Rücken. Stem ist derweil in den Ring geslidet und taxiert Rodgers, der in den Ringseilen hängt und sich den Nacken hält. Der Berliner schnappt sich ausserhalb des Rings den British Brawler und feuert ihn mit Schmackes in die Absperrung! Ein Raunen geht durch das Publikum, während im Ring Rodgers wieder zu Sinnen kommt und auf Barry zu geht... doch der rennt auf einmal los!

 

DIXIE MAFIA DECAPITATION!!!

 

Die Discuss Lariat sitzt PERFEKT! Rodgers wird um 180° durch die Luft gewirbelt und landet hart auf der Matte. Wilson wirft sich sofort auf ihn und hakt das Bein ein...

 

...eins...

 

...zwei...

 

...KICKOUT!!!

 

Der Brooklyn Bulldog reisst im letzten Moment die Schulter nach oben!

Vincent Craven: "Auch das war schon sehr knapp. The Downfall übernehmen das Ruder!"

Mike Garland: "Sie wurden einfach überrumpelt und haben sich direkt wieder gefangen."

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, sagt man. Der Mann aus Roanoke zerrt Rodgers nach oben und befördert ihn mit Schwung aus dem Ring! Hart landet der Bulldog auf der Matte ausserhalb des Rings und bleibt erstmal liegen. Jimmy Maxxx hat derweil ausserhalb des Rings Haskins nach oben gezerrt und befördert ihn in den Ring. Noch ehe der Brawler aufstehen kann nimmt Wilson Anlauf...

 

JUMPING ELBOW DROP!!!

 

DIe komplette Schwungmasse von 120 Kilogramm trifft auf Haskins und drückt ihm die Luft aus den Lungen! Doch der Mann aus Roanoke setzt keine Pin an sondern rollt sich vom Brawler herunter und begibt sich in eine stehende Position. Er lässt noch ein paar harte KICKS auf seinen am Boden liegenden Gegner. Dann geht er zwei Schritte zurück... und Jimmy Maxxx kommt angerannt...

 

RUNNING BACKSPLASH!!!

 

Und auch der sitzt! Jimmy Maxxx bleibt einfach mit dem Rücken auf Haskins liegen und hakt das Bein ein, während Wilson sich in die Seile lehnt... und so nicht bemerkt, wie hinter ihm Rodgers wieder hoch kommt. Er packt Stem's Beine und zieht an! Der Mann aus Roanoke landet mit dem Gesicht auf der Matte, während der Brawler ihn aus dem Ring zieht! Der Ringrichter ist unten...

 

...eins...

 

Vincent Craven: "Rodgers hat sich Wilson geschnappt und hämmert seinen Kopf auf die Absperrung!"

 

...zwei...

 

Mike Garland: "Und nochmal trifft die Glatze von Stem auf die Absperrung!"

 

...KICKOUT!!!

 

In dem Moment, als Haskins die Schulter hochreisst rollt sich Maxxx von ihm herunter. Er rollt direkt weiter durch und aus dem Ring, wo der Bulldog sich gerade erneut Barry geschnappt hat. Er umgreift dessen Arm und schleudert ihn in Richtung des Rinpfostens... mit dem Stem mit voller Wucht kollidiert!

Vincent Craven: "Gute Aktion von Rodgers. Somit war Jimmy abgelenkt."

Mike Garland: "Pah. Haskins hatte sowieso die Schulter oben."

Wie dem auch sei wird nun der Bulldog überrascht. Jimmy Maxxx verpasst dem Mann aus Brooklyn einen heftigen DOUBLE AXE HANDLE BLOW in den Rücken! Rodgers fällt nach vorne, doch Jimmy setzt direkt nach und schnappt aus dem Lauf den Kopf von Rodgers...

 

RUNNING BULLDOG!!!

 

Und der Mann, der den Namen des Moves, den er gerade kassiert hat trägt kollidiert mit der Matte! Jimmy springt sofort auf und winkt Stem heran, der leicht schwankend und sich den Kopf haltend wieder auf die Beine gekommen ist. Der Mann aus Roanoke schüttelt nochmal den Kopf während sein Partner Rodgers nach oben zieht.

Mike Garland: "Downfall machen ernst."

Vincent Craven: "Vielleicht hat Haskins etwas dagegen!"

Denn der Brite, der wieder im Ring auf die Beine gekommen ist hat das Geschehen ausserhalb genaustens verfolgt. Er knackt noch einmal den Nacken durch und rennt los! Ausserhalb des Rings haben sich Maxxx und Stem nun den Bulldog geschnappt und schleudern ihn mit Schmackes gegen die Absperrung! Und Haskins slidet aus dem Ring!

 

BASEBALL SLIDE!!!

 

Treffer!!! Jimmy Maxxx fällt nach vorne und schlägt direkt neben Rodgers in die Absperrung ein! Wilson hingegen hat sich geistesgegenwärtig zur Seite gedreht! Der British Brawler steht langsam wieder auf und will sich gerade Jimmy Maxxx schnappen... doch Barry Wilson hat da andere Pläne! Er umgreift von hinten die Hüfte von Andrew Haskins...

 

RELEASED GERMAN SUPLEX!!!

GEGEN DEN APRON!!!

 

Ein Raunen geht durch das Publikum. Der Einschlag war exorbitant und Haskins liegt zusammen gekauert vor dem Ring und rührt sich nicht mehr. Wilson rappelt sich hoch und ist mit zwei schnellen Schritten bei Rodgers, der gerade wieder hoch kommt. Er verpasst ihm einen FOREARM gegen die Schläfe und der Bulldog taumelt zurück! Stem wirbelt herum und sprintet zu Jimmy, der sich gerade wieder an der Absperrung hochzieht.

Vincent Craven: "Scheinbar wollen The Downfall nun den Sack zumachen."

Was unser Lieblingskommentator meint ist die Tatsache, dass Maxxx und Wilson sich nun Dean Rodgers geschnappt haben und ihn in den Ring befördern. Sofort gehen The Downfall hinterher. Doch Rodgers ist wieder bei Kräften und empfängt Jimmy Maxxx mit einer wahren Salve von Tritten! Der Berliner versucht mit allen Mitteln, sich irgendwie zu schützen, doch der Bulldog ist unerbittlich! Bis...

 

REVERSE DDT!!!

 

Wilson hat zugepackt und befördert Rodgers auf die Matte!

Vincent Craven: "Stem heute mit sehr guter Matchübersicht, findest du nicht?"

Mike Garland: "Blindes Huhn trinkt auch mal 'n Korn."

Vincent Craven: "Danke für deine wie immer absolut wasserdichte Expertise."

Mike Garland: "Gerne. Immer wieder gerne."

Das obligatorische Augenrollen des Halbjapaners folgt, während im Ring Jimmy Maxxx und Stem den Brookling Bulldog in der Mitte des Rings auftestellt haben. Wilson hat sich vor ihm in den Seilen positioniert, wärhrend der Berliner es auf der anderen Seite im Rücken von Rodgers seinem Partner gleich tut. Dann sprintet Wilson los...

 

SPEAR TACKLE!!!

 

Eine Sekunde später ist Jimmy Maxxx los gerannt und hebt ab...

 

RUNNING HIGH KNEE AN DEN HINTERKOPF!!!

 

Dean Rodgers rührt sich nicht mehr... und Wilson hakt das Bein ein! Sofort ist der RIngrichter da!

 

...eins...

 

...zwei...

 

...DREI!!!

 

Sofort geht der Arm von Ulrich in Richtung des Zeitnehmers. Und der reagiert entsprechend.

 

*DING DING DING*

 

Jane Nelson: "Die Sieger... und somit Herausforderer Nummer Eins auf die Cotatores Trophy... The DOOOOOOOOOOOOWNFAAAAAAAAAAAALL!!!"

Wilson rollt sich von Rodgers herunter und begibt sich in eine stehende Position. Dann fixiert er den Bulldog, der scheinbar nicht bei Bewusstsein ist.

Stem: "DAS ist unser Gebiet... lernt daraus!"

Dann dreht er sich zu seinem Partner, der ebenfalls aufgestanden ist. Kurzer Fistbump, dann sliden beide aus dem Ring und gehen die Rampe hinauf. Haskins ist derweil langsam in den Ring gekrochen und kümmert sich um seinen Partner, der langsam wieder zu Sinnen kommt.

Vincent Craven: "Starker Auftritt von The Downfall. Verdienter Sieg."

Mike Garland: "Naja... schon ein wenig glücklich. Ich denke unter normalen Regeln hätten die Bulldogs gewonnen."

Vincent Craven: Die Frage stellt sich nicht, da es eben ein No DQ Match gewesen ist."

Mike Garland: "Ich bleibe trotzdem dabei."

Vincent Craven: "Das ist auch dein gutes Recht. Und wir machen weiter mit der Show!"


------------------ PCWA ------------------

Das Dach der PCWA.

Pater Merrin schaut in Gedanken über die Dächer von Berlin. Ein leichter Wind weht über das Dach. Dann dreht sich der Geistliche um.

Zu Uriel Genesis. Der hat sein Ringoutfit gegen eine schwarze Soutane getauscht. Der Kopf ist nach vorne geneigt, sodass man sein Gesicht nicht sieht. Die Hände sind vor dem Bauch gefaltet.

Pater Merrin: "Mein Sohn... es ist mir so ganz und gar nicht Recht, was wir hier tun. Es grenzt fast an Blasphemie, dass ein Diener Gottes für die niederen Zwecke dieser Frau missbraucht wird."

Ein knappes Nicken bei Genesis.

Pater Merrin: "Aber der Vatikan braucht das Geld, was die PCWA dir bezahlt. Also wirst du dich Jona Vark beugen."

Der Hüne hebt den Kopf und der Wind weht die Haare aus seinem Gesicht. Die Züge sind fast jugendhaft und in den stahlblauen Augen zeigt sich ein fragender Ausdruck. Der Geistliche legt ihm eine Hand auf den Arm.

Pater Merrin: "Keine Sorge, mein Sohn. Der Herr ist dein Hirte und wird dir den richtigen Weg zeigen. Du bist kein seelenloser Teufel. Du bist ein Mann Gottes."

Der Kopf wird wieder nach vorne geneigt und die Haare fallen wieder ins Gesicht. Dann geht er auf die Knie. Der Pfarrer hebt die Hand.

Pater Merrin: "Es segne dich der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn."

Dann streicht er mit dem Daumen über die Stirn von Genesis und beschreibt ein Kreuz.

Pater Merrin: "Erhebe dich, mein Sohn."

Uriel steht auf und faltet erneut die Hände vor dem Bauch. Der Geistliche dreht sich wieder zu den Dächern von Berlin.

Pater Merrin: "Dieser gottlose Sündenpfuhl. Aber vielleicht können wir dem Ganzen noch etwas Positives abgewinnen und das Wort Gottes verbreiten."

Dem Hünen entfährt ein Knurren, was im entferntesten Sinne an ein Wort erinnert.

"AMEN."


Mike Garland: "Das Wort Gottes verbreiten. Ha Ha... Das wird doch im säkularen Berlin keinen interessieren. Und in der PCWA schonmal gar nicht..."

Vincent Craven: "Da wäre ich mir nicht sicher, Mike. Allerdings sind die Wege für Gottes Wort doch sehr fragwürdig - zumindest wäre das mein Kritikpunkt. Die Frage ist auch, wen sich Jona Vark da überhaupt eingekauft hat und ob sie die Konsequenzen abschätzen kann."

Mike Garland: "Und wir dachten schon Mr. Joshua wäre seltsam, was?! Vark wird so oder so die Quittung dafür bekommen. Und diese stellt Kevin Smash mit seiner XAW aus, wenn das hier so weiter geht. Auf Gott vertrauen, macht man doch nur in ärgster Verzweiflung. Und in der steckt Jona Vark momentan."

Vincent Craven: "Es steht immerhin die größte Veranstaltung des Geschäftsjahres an - da muss man klare Kante zeigen."

Mike Garland: "Der Brawlin' Rumble steht für sich und ist größer als Jona Vark, Vince. Da müsste sie eigentlich gar nichts zeigen oder beweisen. Dennoch schafft sie es nichtmal ein Match um den Undisputed Gerasy auf die Card zu bekommen."

Vincent Craven: "Das wird noch werden, Mike! Und bis dahin schauen wir uns mal an, was uns beim Rumble so erwartet."


------------------ PCWA ------------------

T  H  E  Y     A  R  E      N  O  T     H  E  R  E

 

.. eine Stunde vor Beginn der Show..

 

Fast mit körperlicher Gewalt hatte er sich befreit aus dem Schlund des Hotelzimmers.
Die Fernbedienung hatte ihn gelockt. Seit Tagen schon. Nach dem Blick in die Welt, die in den Nächten immer lauter nach ihm ruft. Also hat er sich bewegt.

Die Straßen sind kalt und nass. Das Licht aus den Laternen wirft sich wie ein Nebel in Orange über die Stadt, durch die sich sein unaufhaltsamer Weg bahnt.

Er kennt die Richtung, das Ziel.

Hin zum Portal.

Zu den Mauern.

Kein Mensch würde jemals diesen Weg zu Fuß zurücklegen. Er kann nicht anders.
Samuel Lincoln Foster MUSS gehen.

Es ist wie ein Weg des Leidens. Jeder Meter gefüttert mit Erinnerungen. Nicht alle schlecht. Viele jedoch schmerzhaft. In den Pfützen spiegelt sich die lachende Fratze von Azrael Rage.
Seine abgewetzten Stiefel treten in das Nass, bis sein Antlitz zerfasert und verschwindet.

Er nähert sich seinem Ziel. Unaufhaltsam. Kein Plan in den leeren Taschen.
Nur eine Richtung und eine Idee. Der Regen tropft aus seinen dunkelroten, drahtig abstehenden Haaren, während er hinauf zu den Straßenlaternen sieht.

Ihr Licht scheint ihn zu begleiten, wie Spotlights in einem gewaltigen Outdoor-Theater, das auf seinen Auftritt wartet.

SLF: „Das ist nicht die richtige Welt.“

Die echte wartet auf ihn.

Und sie kündigt sich an durch Menschen, immer mehr mit jedem zurückgelegten Schritt.
Sie sammeln sich vor dem Paradies, auf einem gewaltigen Vorplatz vor dem PCWA-Gelände. Wie Schutzsuchende, die um Einlass flehen.
Junge Leute, Körper mit Rücksäcken und Getränke in den Händen. Lautes Lachen, Gesichter, die auf das kalte Licht ihrer Smartphones starren.

Samuel Lincoln Foster geht durch sie wie ein schwarzer, abgehalfterter Schatten von Moses, der sich seinen Weg durch das rote Meer bahnen will.

Er spürt die Blicke auf sich, sie brennen wie Funken aus Feuer, die auf seinen Händen landen und dort zu Asche sterben. Zwei junge Mädchen in MARC POE-T-Shirts, die den Mann betrachten.

Diesen Mann, der älter aussieht, als er tatsächlich ist, weil das Leben ihn doppelt so schnell altern ließ. Die Aufgaben, die er erfüllte, zwangen ihn zum wachsen. Immer schneller.
Gnadenlos und ohne Beschwerden hat er gedient. Versteckt hinter einem Helm, der sein Leben bedeutete. Dahinter die Augen eines Mannes, dessen Seelen lange zuvor schon in Stücke gerissen war.

Die Mädchen mustern amüsiert diesen Mann, der nicht mal im Ansatz zu den Besuchern der PCWA-Show passt. Sie sehen auf die abgewetzten Cordhosen, die hässliche braune Lederjacke aus den Siebzigern, dessen Kragen nach oben gestellt ist.
Er wirkt wie ein Riese aus dem düstersten aller Märchenreiche, der sich irgendwie verirrt hat und nun den Weg nach Hause sucht.

Tuscheln, dann lautes, helles, singendes Lachen.

Sie klingen wie verirrte Sirenen in seinem Schädel.

„Hast Du Dich verlaufen, Opa?“

Die freche Frage säuselt ihm hinterher.

Wieder Lachen. Lauter.

Er bleibt stehen. Keine ruckartige Bewegung. Aber sie wirkt bedrohlich. So als ob der Regen vom Himmel einfrieren und die Tropfen noch in der Luft stehenbleiben würden.

Weil alles auf seine Reaktion wartet.

Doch nichts passiert. Man starrt auf seinen Rücken, erwartet ein plötzliches Umdrehen. Samuel Lincoln Foster steht einfach nur dort, zwischen den Menschen.
So als hätte er plötzlich vergessen zu laufen.

Fast mechanisch dreht sich sein Kopf leicht zur Seite. Und die Erwiderung ist nicht wirklich an die Mädchen gerichtet, die ihn verspottet haben.
Sie geht irgendwie an alle. Er richtet sie an die Menschen um sich herum, an die Laternen aus kaltem Stahl. An das künstliche Licht, das sie auf den Platz werfen.
An den dreckigen Asphalt, auf dem er steht.

SLF: „Das hier.. ist NICHT.. die echte Welt.“

Und dann schlägt das Gewitter aus Erinnerungen wieder zu.

Wie Leuchtfeuer jagen sie durch den Schädel von Samuel Lincoln Foster. Bilder, Eindrücke, Vergangenheit in Form und Farbe.
Stiefeltritte, die seinen Helm zersplittern lassen. Seine Identität.

Er steht noch immer dort, gefühlt eine Ewigkeit. Die Fans um ihn herum sind längst auf ihn aufmerksam geworden. Es ist das übliche Prozedere. Ausgestreckte Finger, Getuschel, offenes Gelächter und halbgare Sprüche.
Das ist die unechte Welt. Und es ist normal, denn er steht aus den Menschenmassen heraus wie eine seltsame, deplazierte Säule.

Seine Augenlider zucken leicht.

Das Lachen von Azrael Rage tobt in seinem Schädel.

Und dessen markante, abgehobene, überhebliche und naive Stimme..

"Den Nutzen des SWAT MEMBER#2 werde ich nicht erörtern..“

‚Nutzen‘..

Samuel Lincoln Foster ignoriert alles um ihn herum. Er setzt sich einfach in Bewegung, denn vorn strahlt Licht aus den Eingängen.
Es ruft nach ihm, es leitet ihn. Wie ein kalter, glänzend-strahlender Teppich, der nur für ihn ausgerollt wurde. Ein Portal hin zur richtigen Welt.

Seine Fingerspitzen zittern, er reibt sie an den Hosenbeinen. Vom Kragen der alten Jacke tropft der Regen in sein Genick.

SLF: „Die echte Welt.“

Mit jedem Schritt kommt sie näher. Vertraut und doch zugleich schmerzhaft. Überladen mit Erinnerungen an Blut und Freundschaft.

Die Fratze von Rage funkelt unter jedem seiner Schritte auf dem Asphalt.
Die höhnischen Augen brennen sich in seine Seele. Er hört das Zersplittern seines Helmes erneut, untermalt von der Stimme des einstige König Midas der PCWA.

„Den Nutzen des SWAT MEMBER#2 werde ich nicht erörtern.
Offenbar hat er KEINEN.“

Der Eingang ist jetzt erreicht.
Das Licht strahlt heller. Samuel Lincoln Foster hebt den Arm schützend vor seine Augen.

Während Azrael Rage in seinem Schädel über ihn lacht, tritt er ein.

In die richtige Welt.

 

 

 

 


------------------ PCWA ------------------

Er schüttelt innerlich den Kopf - nicht zu fassen. All der Ruhm, all das Prestige - faktisch die Quintessenz dessen, wofür er immer gefightet hat … das entglitt der Liga nun, für welche er so viel getan hat. Soviel geopfert.
Ein Kommen und Gehen an der Spitze - aber er war immer da gewesen. Fast immer jedenfalls. Dafür ist er sich stets treu geblieben - selbst als Simargl. Trotz der Narben seelischer wie körperlicher Natur. Trotz der vielen Gesichter. Ein Leuchtfeuer - gleichzeitig so unberechenbar für sein jeweiliges Gegenüber, dass man nie wusste, was als nächstes passierte. So war und ist er eben - die unbekannte Konstante.

In seiner Hand liegt das Zahnradkonstrukt seines... Freundes. Konnte man Shadow überhaupt so nennen?! Einen Freund?! Wenn Arrow ihn schon hinterging, so war der Schatten doch zumindest ein Mann seines Wortes. Und es war zwar sein gutes Recht, das Heil in der Battle Royal zu suchen, wenn er überhaupt wollte … doch so konnte der Krebs namens XAW in der PCWA weiterhin nahezu ungehindert wuchern. Vielleicht nicht hundertprozentig vergleichbar, aber er hatte damals drei Mal gegen Azrael Rage verloren und sich dennoch Eleven entgegen gestellt...
Kurz hebt der Night Fighter sein vollbehaartes Antlitz, wuschelt sich durch das länger gewordene braune Haupthaar, welches nun bis zu den Ohren ragt und ein wenig verfilzt wirkt. Hier und da schimmern ebenso wie im Bart graue Haare auf und verleihen der Matte wie seinem vernarbten Gesicht einen würdigen Glanz, als seine dunklen, treuen Hundeaugen das Spiegelbild fixieren, um die selbstgestellten Fragen zu erörtern. Doch statt einer Lösung bemerkt er die Wunde, die Poe auf seiner Stirn hinterließ und schiebt die Haare ein wenig beiseite, um selbige abzutasten. Mad Dog lächelt. Wiedermal muss er die Kohlen aus dem Feuer holen. Dabei könnte jede Narbe, jede Falte, jede Furche seiner verlebten Haut eine bessere Geschichte erzählen als die eines Stellvertreters - keine Geschichten von Rückzug. Seine gehen aufs Ganze: erzählen von Aufstieg und Fall, Krieg und Frieden, von Liebe und Hass oder von Anfang und Ende...
Wie es Sharpe wohl ging?

Er hat den Gedanken kaum richtig durchphilosophiert, da alarmieren ihn seine Sinne …
Schließlich … ein Lächeln. Nun wusste er, warum der Schatten diesen Raum so bevorzugte.

Shadow: „Stell es wieder hin!“

Die Töle wendet den Kopf: am Eingang des Spiegelraumes lauert dessen aktueller Mieter. Wie immer dank Haarvorhang gesichtslos und dunkel gewandet. Stoisch dastehend und mit dieser gewissen Aura aus Unkalkulierbarkeit.
In der einen Hand ein offenes Malzbier, dessen Inhalt er gedankenverloren in der Flasche kreiseln lässt.

Mad Dog: "Hast mich ein wenig warten lassen, huh?!"

Die Töle betrachtet das Zahnradkonstrukt, um es von einer Hand in die andere gleiten zu lassen.

Mad Dog: "Aber nicht so lange wie Jona letztes Mal... Es scheint dir also mehr an mir zu liegen als an ihr, was?"

Ob nun Provokation oder Höflichkeit - die erwartete Entgegnung bleibt zunächst aus. Ohne ein weiteres Wort nimmt der Schatten einen weiteren Schluck seines Trademark-Getränks … und überbrückt derweil die Entfernung zur Töle. Sein Tonfall bleibt leise - ist dafür aber schneidend.

Shadow: „Gastfreundschaft besteht aus ein wenig Wärme, ein wenig Nahrung und großer Ruhe … wenn es gewünscht ist, sorge ich für das notwendige Kredenzen. Doch bis dahin … STELL! ES! HIN!!!“

Das PCWA Urwerk erhebt sich kühn. Stellt sich dem nahenden Schatten entgegen.

Mad Dog: "Sonst was, huh?!"

Shadows Zahnräder landen in des Fighters linker Hand, während er die Rechte provokant zur Seite führt. 

Mad Dog: "Greifst du mich an? Forderst du mich zu einem Match heraus - dieses Mal ohne Time-Limit und Count-Out?"

Die unbekannte Konstante hebt fragend die Augenbraue. Lehnt sich nach vorne. Hin. Zu seinem Gegenüber.

Mad Dog: "Zeigst du es mir so richtig? So wie du es gegen Lara und Poe bewiesen hast?!" 

Nahe am Haarvorhang, doch genau dort, wo des Schattens Ohr zu vermuten ist, stoppt das Haupt der Töle. Säuselt letzte Worte in den Gehörgang des unergründlichen Dunkels.

Mad Dog: "Riskier es, ... Freund! Und lass es zerbrechen... dein obskures... Konstrukt."

MD zieht sich zurück, will die Antwort sehen. Und da!
Es geschieht in einem Augenblick … und eigentlich ist es so gut wie nicht auszumachen.
Doch dieser kurze Moment, in welchem es durch den Körper des Soul Survivor zuckt. Diese Mischung aus faustharter Antwort und Drohung … die bleibt einem Veteran wie ihm natürlich nicht verborgen.
Er versucht sein Lächeln zu unterdrücken - nicht aus Bosheit, sondern deeskalierend.

Mad Dog: "Bist also doch nicht im Selbstzweifel gefangen, was?!"

Mit der Rechten klopft er ihm fester auf die Schulter, als das nötig wäre. Dann stellt er das Gebilde des Schattens auf den nahestehenden Hocker, um sich abschließend durch den Bart zu streichen.

Mad Dog: "Diese Aura gerade... die wirst du im Rumble brauchen."

Während die Töle den Anblick im Spiegel auf sich wirken lässt, schlendert der Soul Survivor nach einer sichtlichen Denkpause am Veteranen vorbei, greift den Hocker mit dem Räderwerk und stellt ihn an den Rand vor einen der Spiegel. Behutsam holt er eine flache Schachtel aus einer seiner Beintaschen und legt sie daneben.
Dann … bleibt er sinnierend und mit seiner Flasche schwenkend davor stehen.

Shadow: „Traue keinen Zuträgern, welche ihre Last nur auf deine Schultern umladen … was ich im Rumble wirklich brauche ist ein Antrieb, mein inneres Feuer und Gegner auf Augenhöhe, denen der Kampfeswille lieber ist als irgendeine Seilschaft, der sie devot und geistlos folgen. Und das Ganze auch nur, wenn ich mich entschließe, am Geschehen teilzuhaben. Aber noch … hat niemand die richtigen Argumente auf den Tisch gepackt…“

Während der Night Fighter mit den Augen rollt, leert der Schatten seine Flasche, stellt sie mit auf den Hocker und dreht sich um.

Shadow: „Seit CORE und dem Beichtstuhl ist ein wenig Zeit ins Land gegangen … doch an unseren Schwüren hat sich glaube ich nicht viel geändert. Höchstens die Umstände. Aber während es dir gelang deinen Rivalen in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken, erfreut sich meiner bester Gesundheit und Häme. Zum Nachteil von uns wackeren Recken, welche nicht in der Lage waren ihn aufzuhalten. Zumindest im ersten Angriff … aber es gibt immer einen Plan B … und so viele Buchstaben im Alphabet. … Nur, weil ich auf meine nebulöse Art und Weise des Lebens mit keinem davon in den Kampf um die Spitze eingestiegen bin, glauben alle, ich würde zugrunde gehen? Wegen eines Barbaren, reinkarniert im Fleische einer Muscle Whore? Wegen einer Man Bun - Gallionsfigur ohne Esprit, Skrotum und Seele? Ein bisschen Opium fürs Volk … das ist ZU einfach, Zerberus.“

Kopfschüttelnd und leicht glucksend kommt er dem Hund immer näher.

Shadow: „Man mag mir zugesetzt haben in diesem Schmalgrat-Leben, aber gebrochen hat mich noch keiner … und erst recht nicht meinen Willen, etwas so durchzuziehen, wie ich es mir vorgenommen habe. Egal mit welchem Ausgang. Auch du musst dich wie die Liga gedulden. Irgendwann werde ich meine Entscheidung treffen, wie es weitergehen soll … und wenn es soweit ist, dürfte es drastisch werden. Mach dir also keine Gedanken über meine Motivation - höchstens darüber, wie sie jeweilig ausfallen könnte. Beispielsweise … wenn es zum Schluss nur noch uns beide gäbe - und die Frage, was letztlich stärker ist: Loyalität oder Ring-Überlebensinstinkt.“ 

Wieder entwaffnet der Hund sein Gegenüber mit einem Lächeln, dass seine Beißer hervorscheinen lässt. Dann aber schnalzt er vorfreudig mit der Zunge.

Mad Dog: "Final Two?! Du und ich?! Klingt für mich nach einer erfreulichen Aussicht. Schließlich war's im Quest eher Glück als Können, huh?! Aber dass ich deinen Ehrgeiz, mich zu besiegen, immer rauskitzeln muss, trübt meine Euphorie. Schließlich hast du in deinen Träumen unlängst Sanchéz beim Rumble als letzten über die Seile gedrückt und dann bei Ashes gegen Poe triumphiert. Etwa genauso wie in deinem alten Traum bei CORE - aus dem nichts wurde... Komischerweise lässt du mich wieder außen vor. Damals wie heute. Ich muss dich immer wieder darauf stoßen, huh?! Gut, mein Bild hängt Alibi-mäßig am Spiegel... Aber ich hab' dir doch im Beichtstuhl schon klargemacht, dass mir deine ignorante Schwärmerei gehörig auf den Sack geht! Wenn du mich klar und deutlich im Ring besiegst, okay. Aber so?!"

MD deutet auf die Zahnräder.

Mad Dog: "Und nur wegen deinen Plänen, huh?! Die Räder müssen ineinander greifen, der Ablauf muss von vorne bis hinten stimmen. Und am Ende muss das Happy End kommen - mit dir als Sieger über Marc Poe."

Die Töle atmet stoßweise, nachdem er sich von der Seele geredet hat, was ihn belastet.
Und dann lauert er - auf das, was auch immer von gegenüber kommen mag.

Der Schatten lässt sich einmal mehr Zeit, es zu verarbeiten … und tritt damit einen Schritt rückwärts Richtung Hocker. Shadow beugt sich hinab, betätigt einen kleinen Hebel und bringt die Maschinerie in Gang. Diese rattert drauf los - und mit der Zeit ist es so, als höre man den Takt einer tickenden Uhr heraus.
Mit diesem Hintergrundgeräusch geht Shadow wieder auf MD zu.

Shadow: „Die Geister, die ich rief, werde ich nimmer los … soweit ich richtig informiert bin, warst du es doch, der dank seines Godd’schen Liebesdienstes beim letzten Rumble einen Cut in der reuigen Seele hatte und zwecks Absolution letztlich die Allianz mit mir schmiedete. Sogar weiterbetrieb, als die Partners und ich es zeitlich eigentlich nicht mehr vermutet hatten. Ich habe bewiesen, dass ich cliquenkonform agieren kann. Zurückstecke, wenn die Alpha-Männchen des Rudels die Geschicke der Company ausrangeln … nur, wenn ich mal meinen Instinkten folge und ein höchstpersönliches Schlachtfeld eröffne, agiere ich auf einmal asozial in den Augen der Mad Godds? Oder besser in den Augen vom Rest, der noch übrig ist?“

MD senkt die Augenbrauen. Ein beleidigtes Funkeln zeigt sich eine Etage tiefer.

Mad Dog: "Lass James aus dem Spiel!"

Shadow: „Ob nun James oder du - ihr wusstet beide, worauf ihr euch mit mir einlasst. Also mach mich nicht dafür verantwortlich, was meiner Natur entspricht. Wenn du es unbedingt auf das letzte Gefecht anlegen möchtest - bitte. Dann zerbrich das, was von dem Allianz-Schwur noch übrig ist … und zieh gleichzeitig eine Nummer und stell dich hinten an. Ein paar gekränkte Eitelkeiten werden dich nicht von null auf hundert in meinen Fokus bringen.“

Mad Dog: "Was erzählst du für einen Scheiß, huh?! Es war nicht das schlechte Gewissen, welches mich zu einer Allianz mit euch führte, sondern mein Verständnis und meine Sympathie vor allem für dich... gleichsam mit dem Triumvirat auf der Gegenseite. Und ich werfe dir deine Obsession für Poe doch nicht vor, welch doppelzüngiger Arsch wäre ich?!"

Der Grand Slam Champion schüttelt den Kopf. Dann greift er sich an den Hinterkopf, wo die andere blutige Wunde abgeklebt ist.

Mad Dog: "Es geht um was anderes. Etwas, das du wohl mit deiner Natur meinst. Und wenn ich dich richtig verstehe, denkst du, wenn es die Natur des Pädophilen ist, Kinder zu vergewaltigen, er nicht dafür verantwortlich ist, huh?! Bullshit. Aussagen, dass man von Natur aus nichts ändern kann, zeigen vielmehr, dass man nichts ändern will. Nichts anderes habe ich vor meiner Therapie immer wieder gesagt - und sieh', wo es mich hinbrachte."

Er präsentiert Shadow seine von zahlreichen Einstichstellen vernarbten Arme.

Mad Dog: "Wenn es dir nur um Poe ging, lediglich um dein Schlachtfeld - DANN wartet man nicht. DANN scheißt man auf angeblichen Status und unfair verlorene Matches. Wenn es wirklich nur um die Nemesis geht, DANN heißt es 'Gib ihn mir!'. JETZT. SOFORT!"

Ein leicht verächtliches Glucksen ertönt.

Shadow: „Wer sagt dir eigentlich, dass ich ihn mir nicht holen werde? Poe wird irgendwann noch röchelnd vor mir liegen: niedergerungen und mit einer Handvoll Staub in Händen - Relikte seiner Regentschaft als Greatest of all time. Es wird passieren … aber ich lasse mir von niemandem sagen, wann ich das zu tun habe. Schon gar nicht von jemand, der glaubt, mal wieder im Rettungsboot locker fluffig über die See der gekränkten Eitelkeiten an die Pole Position zu schippern, während er sich in Ruhe seine Wunden leckt.“

Die unbekannte Konstante tritt noch einen Schritt näher an den Schatten heran.

Mad Dog: "Ich frage mich, wessen Eitelkeit gekränkt ist, Schatten. Dass ich null in deinem Fokus bin, ist entweder eine dumme Beleidigung oder aber ein Link für deinen verschissenen Plan, der mich an der XAW-Front weiß, um selbst im Schatten des großen Gefechts an der Verwirklichung deiner milch- und honigumflossenen Träume zu arbeiten. JA! Natürlich bin ich selbst Schuld, wenn ich mich ohne Rücksicht auf Verluste in jedes Gefecht, dass die PCWA bedroht, werfe. Natürlich will auch ich den Undisputed Gerasy! ABER zerbricht DAS den Allianz-Schwur oder ist es nicht viel eher DEIN VERFICKTER EGOTRIP!"

In einer wütenden Bewegung reißt er den Pflasterverband vom Hinterkopf. Präsentiert Shadow das blutdurchtriefte Mull.

Mad Dog: "ICH bin kein blutiges Zahnrad in deinem Scheiß Plan, ja! Kein Rädchen, das dich ins Spiel zurückbringt. Heute wurde ich sowohl von Poe als auch von Arrow aufgehalten."

Wütend ballt er die Faust. Wütender auf Poe als auf Arrow...
Und dennoch musste er auch mit Letzterem noch ein Wörtchen wechseln.

Mad Dog: "Dennoch mag ich deiner Rechnung entsprechen und bis zum Rumble gegen die XAW ins Gefecht ziehen - mag noch mit abgetrenntem Arm Poe und Smash ins Gesicht rotzen, während du die Füße hochlegst und darüber philosophierst, ob es sittsam ist, am Rumblematch teilzunehmen... Aber ICH BIN DER PHÖNIX, der verbrennt... und neu aufersteht. DEIN Scheiß Schattenspiel kann ich auch. Und zwar besser als du!"

Entschlossen funkelt die unbekannte Konstante. Shadow wirft gar seine Haare zur Seite. 
Nicht für die Kamera und Zuschauer - doch aber ausschließlich für sein Gegenüber.
Auge in Auge.

Shadow: „Willst du es wirklich so beenden? Dann nur zu … aber bedenke eines dabei: wenn wir uns bekriegen, dann richtig - ohne Wenn und Aber und Drumherum. Auch jenseits der großen Übernahme, der XAW-Front ... praktisch allem, was uns heilig ist und voneinander abhalten könnte. Dann bleiben der PCWA nur zwei Altstars als Rettung für die Liga. Ein wahrlich Bollwerk … warum dann nicht das Wagnis? Warum also nicht den Zorn des Verbündeten neu entfachten, kanalisieren und nutzen? Was ist so falsch daran, den eigenen Groll für ein mögliches Wohl der PCWA aufzuschieben? Quasi das quit pro quo, welches man dir ... euch ... ermöglichte?! Ein wie ich finde vergleichbar kleiner Preis …“

Mad Dog: "Das Wohl der PCWA, huh?! Ich könnte fast drüber lachen, wenn es nicht so heuchlerisch klänge. Aber ja - aufschieben, huh?! Out of Ashes! Du gegen mich! Ich mit dem Gerasy um die Hüften und du womöglich mit dem Rumblesieg im Rücken. Aber noch vorher, Shadow, zeigt es sich, wie viel dir dein Traum wert ist. Wird mein Titelgewinn dich beim Rumblematch stören, da du ja Poe als Gegner favorisierst?! Wirst du gar auf einen Sieg verzichten, um dein persönliches Schlachtfeld mit deiner Nemesis nicht zu verlassen, huh?! Fragen über Fragen..."

MD dreht mit einem missbilligenden Blick auf das Zahnradkonstrukt ab, während der Schatten wieder sein Gesicht bedeckt.

Mad Dog: "Nur eins ist gewiss: Ich bin die unbekannte Konstante, Shadow. Wer mit meinem Scheitern gegen Poe plant, verrechnet sich."

Damit geht er straffen Schrittes in Richtung Ausgang des Spiegelraums…

Shadow: „…. und ich werde immer das unergründliche Dunkel sein, Zerberus! Der Mann, welcher zu seinen Gelübden steht. Und wer meint, mich diktieren zu können oder müssen, wird die Worte fressen, welche er mir einem eisigen Wind gleich ins Gesicht klatscht. Die Zeiten von Welpenschutz und Klassenunterschied sind vorbei - du bist nicht mehr das arrogante Maß aller Dinge in der PCWA, das bestimmt, wer um das höchste Prestige fighten darf…“

Ein paar Worte, scharf wie geworfene Dolche. Schon Poe hatte ihn vorhin damit versucht zu malträtieren … und auch jetzt sorgen sie zumindest dafür, dass die Töle nochmals innehält.

Shadow: „… wir werden sehen, wohin uns das führen wird. Du, alle Welt ... wird mein Statement zu diesem kalten Krieg mitbekommen … was fehlt sind die Antworten. Deine erwarte ich spätestens beim Rumble. Und dann werden wir erleben, was die Winde des Schicksals für uns in petto haben. Bis dahin: leck deine Wunden und bereite dich vor.“

Mad Dog: "Ich war nie der Bestimmer. Nie die Obrigkeit. Immer ein Kämpfer in der Nacht."

Er dreht seinen Kopf leicht über die Schulter - den Rücken zu Shadow gewandt, ihn mit einem Auge fixierend.

Mad Dog: "Und allein dadurch... Nur. Dadurch."

Er hebt den Arm mit ausgestrecktem und bebendem Zeigefinger.
Die Tatsache verdeutlichend.

Mad Dog: "Maß aller Dinge."

Damit geht er endgültig.
Zurück bleibt ein nachdenklicher Teilzeit-Eremit, dessen schwerer Atem ein Ersatz für das unsichtbare Mienenspiel ist. Er hat der Töle gegenüber von noch fehlenden Argumenten gesprochen - jetzt hatte dieser sie offenbar gebracht. Und es schmeckte ihm trotzdem nicht …

Behäbig trottet er zu dem Hocker, lässt sich davor in den Schneidersitz fallen und greift nach dem ratternden Rädchenkonstrukt. Ein prüfender Blick darauf - dann einer zur nahen Spiegelscheibe. Ein weiteres Wagnis …
… nein, auch das war zu einfach. Und würde ihn nicht weiterbringen. Er musste endlich zu einem Punkt kommen.

Aber noch … tja …
Als würde er den Gedankengang verwerfen, stellt Shadow das Getriebe wieder hin, schaltet es ab und öffnet die kleine Schachtel - womit die Szene dann abblendet….


Mike Garland: "Huiui - da ging es ja mal wirklich zur Sache. Nice."

Vincent Craven: "Auch Mad Dog scheint seine Probleme mit Shadows Entscheidung zu haben und sieht sich selbst als Opfer dieser. Wenn man die heutigen Ereignisse betrachtet, kann man seinen Unmut durchaus verstehen."

Mike Garland: "Das Wichtigste war aber doch diese Schwärmerei von einem Match um den Gerasy zwischen den beiden. Pöh. Sollte der Hund wirklich gegen Poe antreten, wird er genauso untergehen, wie der Schatten."

Vincent Craven: "Wenn Poe denn Manns genug ist, sich dem Night Fighter überhaupt zu stellen, hm? Wer weiß, ob er sich nicht auch einem Rematch gegen Shadow entzogen hätte. Dieses Abziehbild eines Champions."

Mike Garland: "Jetzt mach aber mal halblang, Vince. Nur weil du wütend bist, beschmimpfst du den Doppelchampion. Dabei ist die XAW genauso gut oder schlecht wie deine PCWA Favorits. Schau sie dir doch im Trainingsraum nochmal genauer an."


------------------ PCWA ------------------

"Guck ihn dir an, Rob. Er ist vollkommen durchgedreht oder total betrunken. Wir wissen es nicht genau."

Gemeinsam mit den Ring Assassins betritt Rob Collins einen der Trainingsräume im "XAW-Headquarter Berlin". Der Blick des Kaliforniers wandert zu Shay Abeytu, welcher auf der Butterfly Maschine sitzt. Doch anstatt zu trainieren hat er einen elektrischen Haarschneider in der linken und eine Flasche in der rechten Hand. Um welches Gesöff es sich handelt, ist für Rob nicht zu erkennen. Für die Assassinen schonmal gar nicht, sie sind immerhin die bekanntesten "Straight Edger" seit CM Punk. 

Connor Rogue: "Sean und ich waren gerade am Trainieren und so richtig im Flow, als Shay aufgetaucht ist."

Sean Ashfield: "Erst hat er nicht gestört und sich normal verhalten..."

Rogue stimmt nickend zu, dann wirft er allerdings ein. 

Connor Rogue: "Obwohl er schon mit ziemlich viel Hass auf den Boxsack eingeprügelt hat. So ist es ja immer mit dem Alkohol - er macht aggressiv. Und das ist keine Aggression, die einem echten Athleten gut tut. Schau ihn dir nur an!"

Sean Ashfield: "Ja, die Schläge waren echt heftig. Bestimmt hat er Ayahuasca in seiner Flasche und sieht irgendwelche indianischen Geister. Wenn das die Belohnung für das Spiel bei PolePOEsition war, dann hat er für diese Lächerlichkeit ja echt einen tollen Preis abgeräumt. Aber so war es ja häufig bei den Natives."

In diesem Moment sieht Shay keine Geister, er merkt endlich, dass er nicht mehr alleine ist. Mit glasigen Augen betrachtet er Collins, Ashfield und Rogue, dann stellt stellt er den elektrischen Haarschneider auf "On". 

Rob Collins: "Was hast du vor, Shay? Willst du mit einem Haarschneider Amok-Laufen? Wir bringen dich besser ins Bett, bevor du noch irgendwelche Dummheiten anstellst." 

Collins wagt sich langsam ein paar Schritte nach vorne. Die Assassins folgen ihm mit etwas Abstand. 

Shay Abeytu: "Dummheiten? Ich?" 

Das Halbblut betrachtet das Gerät in seiner linken Hand und stellt den Schalter auf "Off". Was kann er hiermit schon für Dummheiten anstellen? Schlimmer als das, was er am heutigen Abend getan hat, kann es nicht sein. Selbst wenn er sich eine Frisur im Stile von Travis Bickle verpasst. Er ist kein Mohawk, aber diese Frisur zu tragen wäre keine so große Schande, wie sein Auftritt bei Pole POEsition. 

Shay Abeytu: "Wie konnte ich nur?"

Rob Collins: "Du bist betrunken, na und? So schlimm ist das nicht."

Shay winkt ab. Richtig betrunken ist er nicht, aber er wirkt dann immer direkt betrunken und wird emotional. Ein Schluck irischer Whiskey und die Gedanken über sein bisheriges Leben schießen durch seinen Kopf wie durch eine Pipeline. Es ist nie leicht als Sohn einer indianischen Mutter und eines irischen Amateurboxers, mit solchen Genen ist man prädestiniert irgendwann als Alkoholiker zu enden. Erst recht, wenn der Vater immer erfolgloser wird und schließlich das Geld als Schläger für einen Gangster-Boss verdient. Na klar, landet Daddy irgendwann im Knast und Shay Patrick McManus lebt von da an mit seiner Mutter in einem Indianer Reservoir. Freunde hat er keine, wer will schon mit einem Halbblut befreundet sein. Shay ist immer allein. Das einzige, was ihm bleibt, ist sein Stolz und seine Mutter. Bis heute. Er stellt die Schneideapparat wieder auf "On" und legt an. 

Shay Abeytu: "Ich habe mich selbst verraten und verkauft. Ich bin eine Schande für mein Volk, deshalb gebe ich symbolisch meinen Skalb."

Collins schnappt sich mit einer schnellen Bewegung die Haarschneide-Maschine, bevor Abeytu sich die Haare und mehr rasiert. Mit einem Wurf auf den Boden bringt Rob das Gerät für immer zum Schweigen.

Rob Collins: "Wenn du dir die Haare abrasierst, wird es nicht besser. Was ist überhaupt dein Problem? Du hast dich heute Abend in den Dienst der XAW gestellt, dass solltest du normalerweise feiern."

Die Ring Assassins legen den Kopf schief. So ganz der gleichen Meinung wie Collins sind die beiden nicht. Rogue hockt sich neben Abeytu.

Connor Rogue: "Manchmal muss man Umwege gehen, um ans Ziel zu gelangen, Shay. Schau uns an! Wir haben bei der letzten Show die Partners in Crime besiegt - die PCWA Cotatores. Wir haben gezeigt, dass wir das beste Team der Welt sind. Dass wir genau wie Poe im Singles Bereich im Tag-Team Bereich beide Titel halten müssten... Doch unser Weg bis hierhin lief auch über so manchen Trick, über manches Spiel, was wir eigentlich nicht gut fanden. Was gegen unsere Sportmannsehre sprach. Aber ohne Smash oder ohne RM wären wir auch niemals wieder in die Position gekommen, in der wir jetzt sind... Schau also auf die Zukunft, Shay, schau auf den Zeitpunkt, wo du alle deine Ideale ausleben kannst, weil du dir den Status erarbeitet hast, für dich selbst zu sprechen. Schau uns an und du weißt, wo du landen kannst!"

Dies ist der Zeitpunkt, indem Ashfield wieder seine Brustmuskeln tanzen lässt.

Sean Ashfield: "Genau, Shay. Und hör mit dem Alkohol auf! Ayahuasca ist echt gefährlich, Shay."

Abeytu schüttelt den Kopf und hebt die Flasche, welche sich immer noch in seiner rechten Hand befindet. Sie ist noch fast voll, nur ein kleiner Schluck fehlt. 

Shay Abeytu: "Schaut her, viel getrunken habe ich nicht. Und Ayahuasca ist es schon mal gar nicht. Echter irischer Whiskey, leider vertrage ich davon nicht sehr viel, wir ihr seht. Aber ich musste unbedingt einen trinken, allerdings nicht, weil ich etwas zu feiern habe. Ich musste die Schmerzen meiner Seele lindern. Das, was ich vorhin gemacht habe, war die größte Schande meiner Karriere. Und damit meine ich nicht, dass ich Lara Lee versteckte Aggressionen und eine Eier-Fixierung unterstellt habe."

Da ist es wieder. Rob hat ein Talent dafür, dies zu erkennen, immerhin hat er Marc Poe trainiert und entdeckt. In den glasigen Augen von Shay brennt ein Feuer, noch lodert es auf Sparflamme. Doch, wenn man die richtigen Regler dreht, dann wird dieser Feuer bald alles verschlingen. Collins grinst Abeytu an, dem es nicht leicht fällt die Augen offen zu behalten. 

Rob Collins: "Hör auf Connor: Smash weiß deinen heutigen Dienst zu schätzen. Du wirst sicher bald deine Chance auf einen Titel in der XAW erhalten. Ist es nicht das, was du wolltest?"

Shay Abeytu: "Um einen Titel antreten und ihn gewinnen.... Was ist eigentlich so toll am Siegen?"

Die Ring Assassins und Collins schauen sich leicht irritiert an. Alle drei haben die Frage zwar gehört, aber verstehen diese nicht.

Rob Collins: "Wie bitte?"

Der rechte Mundwinkel von Shay zuckt leicht nach oben. Bedeutet soviel wie "war ja klar, dass du es nicht verstehst".

Shay Abeytu: "Die Menschen lieben Gewinner. Sie schauen zu ihnen auf. Sie bewundern, nein, verehren sie. Sie schreiben ihnen Eigenschaften wie Heldentum, Mut und Ausdauer zu. Sie wollen ihnen nahe sein und sie berühren. Sie wollen wie sie sein."

Das Halbblut erhebt sich aus dem Butterfly-Gerät und breitet die Arme aus. 

Shay Abeytu: Aber warum? Welcher Eigenschaft des Gewinners sollen wir nacheifern? Die Fähigkeit, blind für alles andere zu sein außer dem Streben nach leerer Größe? Die Bereitwilligkeit andere Menschen zu opfern, nur um einen anderen Menschen im einem Seilgeviert zu besiegen? Bewundere ich Kevin Smash und Marc Poe wegen diesen Eigenschaften?"

Abeytu führt die Whiskey-Flasche wieder zum Mund, dann stoppt er ab und verzichtet auf einen weiteren Schluck. Besser ist das. 

Shay Abeytu: "Ich weiß nicht genau, ob ich auf alle diese Fragen eine Antwort habe. Im Endeffekt gewinne ich gerne, aber nicht indem ich mich vorher zum Idioten mache. Ich esse nämlich auch gerne Eiscreme, aber nur wenn sie vorher bezahlt wurde."

Rob Collins: "Beeindruckendes Gleichnis."

Der Kalifornier runzelt leicht die Stirn. Der Grund dafür ist allerdings nicht, dass er Shays Worte für Schwachsinn hält. Plötzlich sind die Augen des Halbbluts wieder leerer als das Bates-Motel. Dafür ist Rob Collins nun richtig heiß, die Aufgabe Shay Abeytu reizt den "Planer" einfach. Die Ring Assassins schauen eher mitleidig auf Abeytu herab. Sie können sich gut in ihn einfühlen.

Sean Ashfield: "Wir sollten ihn vielleicht zum Ausnüchtern an die frische Luft bringen. Er redet schon sehr wirres Zeug."

Connor Rogue: "Ja, das klingt alles so depressiv. Gewinnen ist ein zweischneidiges Schwert, das stimmt schon. Allerdings ist es auch das beste Gefühl, wenn dein Arm nach einem harten Fight in die Höhe gereckt wird. Und andere Menschen musst du nicht opfern, wenn du dich mit jemandem zusammenschließt, Shay. Wenn du in einem wahren Team kämpfst, dann hast du immer jemanden an deiner Seite, der dich unterstützt und vom falschen Weg abhält. Gewinnen ist toll. Aber zusammen gewinnen ist himmlisch! Klar, das heute kotzt dich an... Aber Team XAW hat es Aufwind gegeben. Und du bist ein Teil von Team XAW!"

Die Ring Assassins nicken sich gegenseitig zu und präsentieren Shay ihre Union Titles. Unterdessen legt Collins seine Hand auf die Shay's Schulter.

Rob Collins: "Viele Wrestler haben Talent. Viele trainieren hart. Ein wahrer Sieger braucht mehr als das. Er braucht den Willen und diesen habe ich vorhin in deinem Blick gesehen. Du brauchst nur Selbstvertrauen und jemanden, der das Feuer in dir schmiedet. Frag ruhig bei Sean und Connor nach! Auch sie wurden am Anfang ihrer Karriere nur belächelt. Durch hartes Training und durch einen genialen Manager bekamen sie vertrauen in ihre Fähigkeiten und mittlerweile sind sie das beste Tag-Team der Welt."

Stolz klopfen sich die Titelträger gegenseitig auf die Schultern. Collins' Worte tun ihnen gut, doch erneut ist es Rogue, der sich wieder Shay Abeytu widmet.

Connor Rogue: "Wie ich dir eben schon gesagt habe, waren wir ein kleines Licht im Singles Bereich, bis Noah O'Wellhubly uns entdeckte und zusammenbrachte. Denn das Mastermind hatte gesehen, dass unsere In Ring Skills perfekt zusammenpassen und dich bestens ergänzen. Das haben auch wir bald festgestellt und legten bei den BWH eine Siegesserie hin, die auch Jona Vark auf uns aufmerksam machte. Doch in der PCWA war unser Start eher bescheiden. Erst durch einen Fürsprecher und Verbündeten wie RM konnten wir eine Shot auf die Cotatores bekommen und sie schließlich auch erringen!"

Sean Ashfield: "Gib dem Ganzen und dir also ein wenig mehr Zeit, Shay, anstatt jetzt schon den Kopf in den Sand zu stecken!"

Abeytu schaut abwechselnd zwischen Rogue, Ashfield und Collins hin und her. Ihm ist leicht schwindelig, teilweise von Alkohol und teilweise von den verwirrenden Worten.

Shay Abeytu: "Ist ja schön und gut, dass ihr mich aufbauen wollt. Aber was habt ihr denn davon?"

Rob Collins: "Wie ich schon sagte, ich konnte in dir etwas erkennen. Dies habe ich erst bei einem Mann gesehen und dieser ist nun Undisputed Gerasy und XAW World Champion. Damit reklamiere ich einen gewissen Anteil dieser tollen Karriere für mich. Und da ich immer auf der Suche nach neuen Aufgaben bin, würde ich dir gerne anbieten, dass ich dich trainiere. Ich will dein Schmied sein."

Der Halb-Indianer schüttelt sich kurz, dieses Angebot erwischt ihn etwas auf dem falschen Fuß. Im Moment ist er zu überrascht, um eine Entscheidung zu treffen.

Shay Abeytu: "Ich danke dir für dieses Angebot. Ich brauche etwas Zeit, um darüber nachzudenken und ich muss jetzt tatsächlich an die frische Luft."

Rob Collins: "Du wirst die richtige Entscheidung treffen, da bin ich mir sehr sicher. Ich weiß es einfach, weil du ein Gewinner sein willst und du ein Mann ohne Angst bist."

Abeytu stellt seinen Whisky auf dem Boden ab, dann nickt er Collins und den Assassins kurz zu und geht in Richtung der Tür. 

Rob Collins: "Und Shay?"

Das Halbblut bleibt stehen, dreht sich aber nicht um.

Rob Collins: "Falls du eine neue Frisur brauchst. Die Frisöre haben wieder geöffnet und wir haben im Headquarter einen ziemlich guten. Vielleicht wird dir auch dort mit deiner Entscheidung geholfen."

Mit dem Fokus auf einen grinsenden "Taskmaster" Rob Collins endet sie Szene.


Vincent Craven: "Shay Abeytu muss nach seinem abgeschenkten Match zu Beginn der Show aufgebaut werden. Aber das gelingt nur wenig - schließlich wurde der gute Mann in seiner Kämpferehre verletzt."

Mike Garland: "Das hätte er doch vorher wissen können und absagen sollen! Was ein Waschlappen... Collins und die Assassins haben es genau richtig gesagt: Die Aktion heute war ein Invest in seine Zukunft."

Vincent Craven: "Oder aber auch das genaue Gegenteil, Mike. Smash hat ihn benutzt und dann lässt er ihn eben wieder fallen - so macht der Smasher das seit Jahren. Es wundert mich nur, dass er immer wieder neue Leute für seine intriganten Machenschaften findet."

Mike Garland: "Collins will sich ihm doch annehmen! Die Offerte kann er ja wohl kaum ausschlagen - und Rob ist nah an Smash dran. Der wird schon ein paar Hebel in Bewegung setzen können."

Vincent Craven: "Mir tut Shay Abeytu leid. Und auch den Ring Assassins würde eine offensive Ablehnung gegen die Obrigkeit gut tun, statt dem Oportunismus zu frönen. Leistung bringen können sie ja durchaus."

Mike Garland: "Ja, indem sie bei der letzten Show die PCWA Cotatores besiegten. Was machen die eigentlich gerade?"


------------------ PCWA ------------------

„Das ist nicht dein Ernst?!“

Die Frage eines der amtierenden Tag Team Champions kommt nicht von ungefähr. Wie sein nun wieder in zivil gekleideter Kompagnon sitzt Matt Stone vor einem Tablett, dessen Zusammenstellung keinen besseren Kontrast abgeben könnte: optisch und vital mochte das bunte Konglomerat recht ansprechend wirken … allerdings aß das Auge noch immer mit. Und da taten die Beschaffenheit beispielsweise einer nach Schleuderzement aussehenden Polenta oder eines blutroten wie trüben Rote-Bete-Saftes ihr Übriges bei, ein Gefühl nach Mittagstisch der Marke Dschungelcamp aufkommen zu lassen.

Die dieses Mal kredenzende Windy beugt sich auf dem Tisch zu beiden vor und blickt besonders das Maschinengewehr an.

Windy: „Men sana in corpore sano … genügend Muskelmasse habt ihr euch letzte Show angefuttert – jetzt gilt es diese entsprechend zu schmieren. Und damit ihr nicht wieder das Nachsehen habt, sage ich zu dir dasselbe wie zu meinen Kindern …“

Sie beugt sich noch mehr vor.

Windy: „ISS! DAS SCHMECKT!“

Und damit wartet die Deutsch armverschränkt ab. Sie steht vor ihren Jungs an einem Tisch in der Kantine und beobachtet, wie diese auf ihre kulinarische Offerte reagieren.
Trent Cardigan - wohlweißlich, dass sein Eheweib vor ihnen steht – schielt entschuldigend zum Maschinengewehr hinüber und tastet nach dem Erstbesten – in dem Fall einer geschälten Pastinake von der Salatschüssel.
Matt seinerseits scheint noch nicht überzeugt zu sein. Mehr als lustlos vollführt er mit dem Löffel eine Rührbewegung in dem Maisbrei … welcher dadurch noch mehr an eine Portion lockere Rotwurst erinnert.

Stone: „Hoffe, du hast dir schon ein Zimmer mit Fensterblick im Altersheim reserviert … denn wenn du deinen Sprösslingen auch so einen Fraß vorsetzt, wirst du später mit Sicherheit dort landen.“

Das erwartete Gegenfeuer bleibt aus, stattdessen lässt sich die Schwarzhaarige seufzend auf einen Stuhl gegenüber fallen.
Einmal mehr muss der Tempest den Eisbrecher mimen.

Cardigan: „Jetzt komm schon, Matt. Irgendwo hat sie ja recht. Die Lebenserwartung von Wrestlern ist keine Hohe, da können wir schon ein bisschen drauf Einfluss nehmen…“

Mit diesen Worten beißt er in das fahlweißen Karottengemüse, kaut …
… und verzieht mit fortschreitender Dauer immer mehr den Mund, bis er die Pastinake auf den Teller zurückpackt.

Cardigan: „… obwohl … wenn es das jetzt immer gibt, möchte ich gar keine Hohe haben. Da war ja die pürierte Wiese letztens nahrhafter.“

Wieder ein Seufzer gegenüber. Aus ihren haargerauften Händen taucht der Kopf der Deutschen wieder auf.

Windy: „Jungs, kommt schon. Ist doch nicht so, als würde ich euch hier Innereien im eigenen Sud vorsetzen. Wer schön sein will, muss leiden – und wer fit sein will sich überwinden. Los! Wir gehen nachher auch noch einen heben wie vereinbart.“

Eine Offerte … welcher scheinbar ihre Wirkung nur halb entfaltet. Noch immer wirken die amtierenden Cotatores wenig überzeugt.

Windy: „Was is mit euch los? Als ihr Titel-Aspiranten wart, habt ihr nicht so gemäkelt…“

Trent atmet hörbar durch, während er mit den Fingern über seine Nase fährt.

Cardigan: „Schatz, ganz ehrlich … nix gegen grüne Küche und Trimm-dich-Kost, aber bis in den Ring schaffen sollten wir es schon.“

Er hat seine Worte so diplomatisch wie möglich gewählt – was auch das anerkennende Nicken Matts unterstreicht.
Die Deutsche dagegen bleibt skeptisch.

Windy: „Ach … und ihr meint, das geht nur über Quarterpounder und Spare Ribs? Denk an meinen Onkel – der meinte auch, die wichtigsten Vitamine sind im Eisbein und jetzt kann er kaum aus seinem Fernsehsessel aufstehen.“

Der Ring-Rebell fingert aus der Salatschale eine Gurkenscheibe heraus und steckt sie sich in den Mund.

Stone: „Windy-Darling … glaubst du denn ernsthaft, dass wir die Ass-Sins nur dadurch niederringen, wenn wir hier Eisen aus’m Spinat lutschen? Oder The Missfall mit nem Straight Edge – Speiseplan der Marke Peter Lustig überraschen?“

Cardigan seufzt – ein typischer Machinegun halt! Die Schwarzhaarige bläst antwortend eine Strähne aus dem Gesicht.

Windy: „Tja, keine Ahnung …“

Ihr Blick geht zum Ausgang hinter den beiden – und dann auch ihr deutendes Kinn.

Windy: „… fragen wir sie doch selbst.“

Das Duo blickt über die Schulter - und sieht den selbsternannten Untergang den Raum betreten. Scheinbar direkt vom Ring und ihrem Match hereinpolternd.
Jimmy kommt dabei verschwitzt und angeschlagen vor Stem in die Kantine gehumpelt. Und schaut direkt in die Richtung von Cardigan und Stone.

Jimmy Maxxx: "Oh schau mal, Stem.... drei Personen in der Kantine und die einzige mit Eiern ist auch die mit den Brüsten..."

Barry betritt nach seinem Partner die Kantine. Er trägt immer noch das Ringgear und wischt sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. Jimmy geht derweil direkt auf Windy zu.

Jimmy Maxxx: "Na, bringst du den beiden bei, fein das Gemüse aufzuessen?"

Der verbale Gegenwind ist in etwa so lustvoll wie der Lunch, welcher vor ihnen steht. Der Wirbelsturm gibt sich erst einmal wortlos, lauert auf eine Floskel Matts. Und wird nicht enttäuscht.

Stone: „Ach, schau an – Pebbles und Bam-Bam. Zurück vom Spielplatz. Normalerweise geht’s ohne Abendbrot ins Bett, wenn man sich mit den Älteren prügelt … aber wir wollen mal nicht so sein …“

Mit einem breit-falschen Vertreterlächeln schiebt er ihnen sein Tablett über den Tisch zu ihnen.

Stem: "Wie nett von dir, Stone. Dein Spitzname 'Machinegun' betrifft wohl auch nur eher das, was aus deinem Mund an verbalem Unsinn herausfließt."

Er geht an den Tisch und schiebt das Tablett wieder zurück.

Stem: "Eher würde ich meine Unterhosen essen als diesen Fraß. Aber für zwei drittklassige Sprücheklopfer sollte es ausreichen."

Stone, welcher nahezu die ganze Zeit Maxxx fixiert hat, dreht den Kopf zu Wilson. Und seine Miene wird auf einmal eiskalt.

Stone: „Wenn ich deine neandertalierten Ergüsse hören möchte, dann sag ich das auch, du wandelndes Ofenrohr. Schon schwer genug, angesichts dieses Tagesmenüs nicht auf den Tisch zu reiern…“

Nun ist es an der Zeit für den Tempest doch einzugreifen – sowohl um Matt vor Windy als auch dem knurrenden Stem ein wenig zu schützen. Die Hände beschwichtigend gehalten sorgt er für Ruhe, bevor er mit nüchternem Gesicht das Wort an Jimmy wendet.

Cardigan: „Was gibt’s denn?!“

Verächtliches Schnauben beim Berliner, während Wilson die Arme in die Hüften stemmt.

Stem: "So borniert könnt auch nur ihr fragen. Immerhin sprecht ihr mit den Herausforderern Nummer Eins um eure Cotatores Trophy!"

Mit geknautschtem Gesicht hebt Machinegun den Sarkasmus-Daumen.

Stone: "Tja, wie sag ich's meinem Kinde am besten?! So vor den Schrubber gebrummt könnt auch nur ihr sein, wenn ihr glaubt, dass wir das nicht längst wissen ... beziehungswiese wüssten. Wir haben euch oft genug Matches und Chancen angeboten - und alles, was ihr dazu beitragen konntet, ist Chaos und Körperverletzung. Und du Hohlspritzgeschoss maulst über ne kesse Lippe - ich denke, damit sind wir fürs Erste quitt. Den Rest bläue ich dir im Ring ein."

Der Berliner grinst in das Gesicht von Stone.

Jimmy Maxxx: "Krass.... dass du so weit unten in deiner Wörterkiste kramen musst, um etwas Schlagfertiges sagen zu können. Als nächstes benutzt du noch Fremdwörter und redest vielleicht noch in fremden Sprachen, damit du dich mal groß fühlen kannst und besonders."

Er lacht.

Jimmy Maxxx: "Das ist der große Unterschied zwischen euch und uns. Ihr sitzt hier und fühlt euch besonders, während Mama euch den Spinatlöffel in den Rachen schiebt. Wir dagegen machen erwachsene Dinge und kämpfen wie Männer im Ring bis ans Limit."

Windy zieht es scheinbar vor, aus der „Schusslinie“ und an die Seite des Wirbelsturms zu wechseln. Insbesondere Barry blickt ihr wohlwollend nach – wofür er sich einen festen Knuff in die Seite einhandelt und leise hüstelt.

Cardigan: „Schöne Worte … wenn man sie denn auch so glauben könnte, wie man sie versteht. Denn ihr versteht anscheinend stets immer nur Bahnhof. Auf den Putz hauen, dass er kracht und drohende Parolen vor der Berliner Skyline in die Himmel grölen – what for?!  Wir haben das bereits schon beim ersten Mal mehr als deutlich unterstrichen: als Fighting Champs sind wir inzwischen eine Hausnummer, die das nicht mehr beweisen muss. Wir stellen uns jeder Herausforderung – AUCH EUCH!!! Ihr habt euch als Challenger ins Spiel gebracht und seid es nun auch offiziell. Glückwunsch! Damit steht das Match und wenn es für euch gut läuft, dann winken euch sogar die Titel … allerdings werdet ihr dafür einen guten Tag benötigen.“

Wilson verschränkt die Arme vor der Brust.

Stem: "Es braucht keinen guten Tag. Immerhin haben wir uns in Einzelkämpfen schon gegen euch durchgesetzt. Unser Sieg beim Rumble ist daher quasi die Kirsche auf der Torte."

Jimmy Maxxx: "The Downfall ist nicht einfach nur irgendeine Herausforderung, Cardigan.... wir sind die Wachablösung, die euch Rookies zurück ins Trainingslager schicken, wo ihr dann den ganzen Tag mit Mama da drüben Salat und Frucht-Smoothies in euch reinschaufeln könnt, bis ihr fit genug seid es nochmal anständig zu versuchen."

Machinegun zeigt sichtlich, was er von den Worten hält.

Stone: „Quatscht uns hier als Anfänger voll und is gefühlt noch gestern selbst mit der Trommel um’n Christbaum gerannt … du Güllegrube mit Internetanschluss! Nur das im richtigen Web weniger Schei…HMPF!“

Bevor weiteres Verbal-Ungemach droht, bekommt Matt auch schon ein Stück Sellerie von Windy in den Mund geschoben.
Trent derweil nimmt seine Ray Ban ab.

Cardigan: „Ihr redet doch davon, als wahre Bedrohung ernstgenommen zu werden? Mehr zu sein als bloß ein Zweckbündnis? …. Mehr als eine Doomsday Machine und sein Appendix, der irgendwann zusammengeschlagen oder abgeschüttelt wird?“

Sein Blick bleibt eine Sekunde zu lang an Stem haften, der die Fäuste ballt. Dann aber steckt der Wettermann die Sonnenbrille weg.

Cardigan: „OK – auch wenn’s schwerfällt: wir glauben euch das. Daran, dass eine Sache mehr ist als bloß die Summe seiner Teile … aber für uns gilt das genauso. Wir haben uns als wahres Team etabliert und in Stellung gebracht. WIR haben ein beinhartes Gauntlet überwunden … und by the way euch damit auch, um Champions zu werden. Und mussten dafür die härteste alle Hürden meistern. Wir … wie ihr heute: gegen zwei alte Kampfhunde – wobei unsere deutlich übermächtiger waren. Jede Seite weiß also, was auf sie zukommt. Und beim Brawlin‘ Rumble werden beide Seiten in einem wahren Final aufeinandertreffen – aber einem der Skills und nicht der heißen Luft. Also steckt schon mal eure Grenzen ab, denn wir zeigen sie euch richtig auf.“

Jimmy Maxxx: "Das einzige, was ihr beide bisher mir bewiesen habt, ist, das ihr genau das Abziehbild der aktuellen PCWA seid. Laut, grell, nervtötend und ohne Seele. Ihr beide seid genau dieses 0815 TV Superstar Material, das ich so verabscheue. Die fitten jungen Helden, die in die Kamera grinsen und für den Playboy geil aussehen. Das könnt ihr euch nach dem Brawlin' Rumble alles auf die vegane Schnitte schmieren... los Stem, lass uns abzischen..."

Sich scheinbar etwas von dem gegriffen, was sie sich hier eigentlich holen wollten, begeben sich The Downfall wieder Richtung Tür …
… als der Wirbelsturm nochmals aufsteht und sich zu ihnen umdreht.

Cardigan: „Und was seid ihr dann? Die Rettung der Menschheit - oder zumindest des verzichtbaren Teils davon, der doof wie hundert Meter Feldweg ist und sein Heil in Krawall-TV, Aschenbechern und Discounterware sucht? Die Jäger des verlorenen Hirns mit der Lizenz zum Öden? Congratulations! Die Welt kann stolz auf euch sein. Wenn wir angeblich laut, grell, nervtötend und seelenlos sind, haben wir mit euch ja die perfekten Antagonisten: primitiv, aufgeblasen und nichtssagend. Freu mich schon darauf, euch die Luft abzulassen. Tschüssikowski!“

Die Antwort sind zwei in Richtung der Partners in die Höhe gestreckte Mittelfinger. Dann gehen beide durch die Tür und Wilson knallt diese mit Schmackes hinter sich zu.

Vielleicht etwas zu fest.


Mike Garland: "Oha, da prasseln die beiden Rumble Gegner auch schon aufeinander. Und wie! Gerade die Contendership gewonnen, schon die Ansprüche klar gemacht. So muss das sein!"

Vincent Craven: "Die Partners in Crime aber halten dagegen! Sie haben auch die besseren Argumente in Form von einigen Siegen auf dem Konto. Deswegen müssen sie da für den Rumble auch keine Angst haben."

Mike Garland: "Offenbar sind sie aber doch irritiert, wenn sie sich nach der Niederlage gegen die Assassins in der letzten Show auf einmal Gedanken um ihre Ernährung machen. Scheint ja doch ein wenig Zweifel zu geben."

Vincent Craven: "Sie haben bei Vendetta 150 alle Teams hinter sich gelassen..."

Mike Garland: "Aber bei CORE auch nur gegen Happy Hour gewonnen, da die beiden sich zerstritten haben. Mir scheint ist, als sinke ihr Stern gerade und The Downfall könnten die Nutznießer sein. Ob es so ein herbes Ende wie bei Happy Hour wird, bleibt abzuwarten."

Vincent Craven: "Das wird es mit Sicherheit nicht, Mike! Denn bei den Partners ist keiner so verbohrt wie Gordon Banes..."

Mike Garland: "Banes wird es gleich mit seinem Ex-Partner zu tun bekommen. Vorher geben wir allerdings noch einmal in die Werbung."


------------------ PCWA ------------------

Stau auf der Autobahn vorm Dreieck Werder von A2 auf A10.

Regentropfen trommeln leise auf die stark gebogene Windschutzscheibe vom Lancia Stratos.

Ihre Hand hängt locker am unteren Teil des Lenkrads, während Lara mit eingenicktem Kopf und geschlossenen Augen da sitzt.

Nur Regentropfen. Kein Gehupe. Keine Motorengeräusche.

*Ping*

Ihre Augen flattern kurz und sie richtet sich auf. Reibt die Augen. Kneift ins Nasenbein.

Lara: “Fuck, wie lange war ich weggetreten…?”

Dann die plötzliche Erkenntnis, dass sie im Stau steht. Fasst das Lenkrad mit beiden Händen hektisch an. Schaut hinaus.

Da die Regentropfen vollständig die Scheibe bedeckt haben, kann sie nur schemenhaft die anderen Autos vor ihr sehen. Sie runzelt die Stirn.

Blickt nach links und nach rechts. Stehende Autos.

Alles ohne Licht. Scheinwerfer und Bremslichter aus.

Auch das simple Regenprasseln ohne weitere Geräusche bemerkt sie jetzt.

Lara: “Was zum Teufel…”

Die Tür wird aufgeschlagen und die Königin steigt langsam, den Kopf wie ein Radar hin- und her schwenkend, aus dem Auto.

Lara: “Was zum Teufel…!”

Wiederholt sie mit Nachdruck.

Denn die Szene wirkt wie völlig verlassen. Nein, sie IST völlig verlassen. Kein einziges Auto hat die Scheibenwischer aktiviert. Kein einziger Wagen hat Licht eingeschaltet.

Die Augen der Amazone richten sich auf das Auto hinter ihr, dessen Türen weit offen stehen.

Lara: “Alter, wo sind die denn alle hin?”

Inzwischen hat der Regen aufgehört, aber am Himmel, so grau und so schwer wie ein verwitterter Fels, blitzt und donnert es. In die Wolken hinein.

Ihr Blick geht wieder nach vorne in die Fahrtrichtung und sie versucht auszumachen, wo der Stau endet. Keine Chance.

Verwirrt beugt sich die Amazone wieder ins Cockpit und holt ihr Smartphone aus der Ablage.

Will es mit Fingerdruck aktivieren.

Es bleibt schwarz.

Sie drückt auf die Power-Taste.

Schwärze.

Lara: “Fuck, was soll die Scheiße hier?”

Im Bauch spürt sie langsam aufsteigende Nervosität. Sie überlegt. Was nun? Im Auto sitzen bleiben und hoffen, dass irgendetwas passiert?

Oder versuchen herauszufinden, was hier zur Hölle nochmal los ist?

Sie drückt erneut auf die Taste, aber sie starrt nur auf einen schwarzen Bildschirm.

Lara nimmt halb auf dem Fahrersitz Platz und will das Radio einschalten, dann fällt ihr ein, dass die Elektrik aus ist. Dreht also am Zündschlüssel. Nichts.

Lara: “C’mon, lass bitte diese Scheiße sein, ja?”

Flüstert sie zu niemandem bestimmtes. Nach ein paar Versuchen gibt sie auf und knallt mit der Faust auf das Lenkrad.

Lara: “Ist das hier ein scheiß Horrorfilm, von dem ich nichts weiß, oder was? Ich werde euch verdammt nochmal eins abficken, ist das klar?! IHR SEID SOWAS VON GEFICKT!!!”

Brüllt sie ihren Unmut heraus, dann atmet sie tief ein und aus.

Dafür gibt es bestimmt eine simple Erklärung. Sie tritt erneut wieder auf die Straße.

Schaut sich in aller Ruhe um. Keine Menschenseele weit und breit. Die Gegenfahrbahn ist so leer wie am autofreien Sonntag von anno dazumal.

Ein letztes Mal wirft die Queen einen langen Blick nach hinten. Auch dort eine endlose Reihe von drei Autoschlangen, nur einmal getrennt durch eine Rettungsgasse.

Lara: „Das ist sowas von abgefuckt…“

Sie beschließt nach kurzem Zögern, den Gang nach vorne anzutreten, um wenigstens den Grund für den Stau voller leerer Karren zu finden.

Lara: „Scheiße, verdammt nochmal!“

Denn ein Mann steht in einiger Entfernung mitten in der Rettungsgasse. Mit dem Rücken zu ihr. Still. Geräuschlos.

Scheiße. Der Mann aus dem Bild. Der Scheißkerl, der vor einem verfallenen Hause stand. Der ist echt hier.

Lara: „Ich habe jetzt echt die Nase gestrichen voll. HEY WICHSER!“

Brüllt sie dem Mann entgegen und marschiert vorwärts auf ihn zu.

Natürlich tut er gar nichts. Er bleibt einfach nur stehen.

Lara: „HEY DU ARSCHLOCH! Bist du taub, oder was?! Rede gefälligst mit mir! Dreh di…huch!“

Sie fängt gerade noch ihr Gleichgewicht ab und blickt verwundert nach unten. Ein zerbrochener Bilderrahmen. Mit dem Foto von diesem Haus.

Lara: „Blödes Ding!“

Sie kickt den Bilderrahmen weg und blickt wieder auf…

…und erschrickt sich dabei. Der Mann im Anzug steht deutlich näher! Die Amazone stoppt auf der Stelle.

Ihr wird mulmig. Das Donnern ist verstummt. Nur noch eine graue Wolkendecke.

Dann…

…ein…

…sehr leiser Windhauch…

…eiskalt…

Ihre Nackenhaare stellen sich auf. Sie spürt auf einmal, wie die Luft sich elektrisch auflädt.

Sie macht einen Schritt rückwärts, ohne den Mann aus den Augen zu verlieren.

Und noch einen Schritt zurück.

Täuscht sie sich gerade oder spinnt sie jetzt völlig? Kommt der Mann wirklich näher, ohne sich je zu bewegen?

Ein langer Atemzug, tief und langsam. Sie spürt wie die Lunge sich mit frischem Sauerstoff füllt.

Und dann spricht sie mit absolut ruhiger und leiser Stimme.

Lara: „Ich werde dich umbringen, wenn du dich nicht auf der Stelle umdrehst!“

Schweigen.

„Mademoiselle Lee…“

Was? Nein. Nein, das ist unmöglich. Und doch kann sie die Stimme nicht überhören. Sie ist unverkennbar. Sie hat viel zu oft diese Stimme gehört…

…der Mann dreht sich ganz langsam…

…so als ob er alle Zeit der Welt hätte…

Im tiefen Inneren ihres Körpers schreit Lara ganz laut, ganz hoch und ganz schrill.

Doch aus ihrer Kehle kommt nichts. Nicht einmal ein Hauch.

Die Person steht nun mit dem Gesicht zu Lara.

Und grinst. Es ist ihre schlimmste Nemesis. Der Alptraum der Alpträume.

Lara: „Nein…NEIN! Doch nicht Louis Rouswell!“

Louis: „Oh, doch…“

Lara: „Halte mir keine scheiß Rede über den Niedergang von Moral und Kultur oder ich werde dir den beschissenen Kopf abreißen, HAST DU VERSTANDEN?!“

Der Franzose seufzt und blickt gelangweilt kurz zur Seite.

Louis: „Meine Wenigkeit wird sich nicht um eine Rede bemühen. Sie ist ohnehin überflüssig. Wie Sie - der Niedergang hat bereits stattgefunden. Und zwar bei IHNEN, Mademoiselle Lee.“

Er streckt eine Hand zu seiner Rechten aus und deutet auf den Horizont.

Louis: „Denn Sie haben VERSAGT!“

...versagt!

...versagt...

versagt

 

Innerlich zerbricht die Amazone und die langjährige Rivalin von Louis. Sie kann keine klaren Gedanken mehr fassen. Ihr Speicher von Worten, Grammatik und Semantik ist wie leergefegt. Sie weiß einfach nichts.

Und dann einfach nur blendendes Weiß. Die Schmerzimpulse von schmelzenden Augäpfeln erreichen nie das Ziel. Genau wie die Nervenimpulse für das Arm-Hochreißen.

Als das Weiß allmählich verblasst und wir zum Stau zurückkehren… bleibt nur noch ein schwarz verkohlter Lancia Stratos übrig, dessen Reifen in Flammen stehen.

Und ein Schatten von dampfender, blauer Farbe mit Umriss eines Menschen auf einer Seite des Autos…


------------------ PCWA ------------------

Die ersten Töne von Placebos „Infra-Red“ winden sich wie ein heimtückischer Virus in die Gehörgänge der Zuschauer in der Halle. Ein leises, aber einträchtiges Aufstöhnen der Anwesenden, die sich an das gleißend helle Licht bei Arrows Comeback in der letzten Woche erinnern.

Doch das Licht, es bleibt unberührt.

Erst, als Brian Molko mit bebender Stimme erzählt, dass er den Planeten verlassen wird, wird es dunkler in der Halle, ehe rote Laserstrahlen tanzend den Entrance Bereich zerschneiden.

I´m coming up on Infra-Red

There is no running that can hide you

Cause I can see in the Dark

I´m coming up on Infra-Red

Forget your running

I WILL FIND YOU

Und dann steht er da, das rote Licht bricht an seinem geschundenen, aber aufrechten Körper. Die Zuschauerreaktionen sind ähnlich verunsichert wie bei Vendetta 153 – was will die Lüge hier, nach all den Jahren, in denen er verschwunden war, nach all den Jahren, in denen er nicht einmal eine Karte geschrieben hat?

Sekundenlang saugt er das Murmeln in der Halle auf, die kollektive Unsicherheit, die seiner eigenen Unsicherheit ein unsichtbares Tuch überwirft und ihn wie ein Abbild von Entschlossenheit und Überheblichkeit wirken lässt. Dann, mit einem Mal, bilden all die Laserstrahlen eine Gasse, die zum Ring führt und die Lüge, gekleidet in ein schwarzes Shirt, das ein vom Rücken an abwärts gehäutetes Zebra zeigt, eine bordeauxrote Jeans und weiße Leder-Chucks, setzt sich mit von schwarzer Fingerfarbe verschmiertem Gesicht in Bewegung. Nicht übermäßig schnell, aber doch konstant.

Er erreicht den Ring.

Streichelt mit fahrigen Fingern über die Bretter, die seine Welt bedeutet haben.

Küsst den Mattenrand.

Rollt unter dem untersten Seil hinein.

Zieht wieder ein in diese Welt aus Gewalt, Dramen und gebrochenen Träumen und Knochen.

Ein Mikro wird ihm gereicht, doch er lässt es unbeachtet liegen. Ein erstes Accessoire in seiner neuen Wohnung. Steigt auf das mittlere Ringseil, stützt die Ellbogen auf das oberste Seil und lehnt das Kinn auf die Hände. Taxiert die Zuschauer in der ersten Reihe, dann die dahinter, saugt jede Emotion auf und sei es auch nur ein „Aha“-Gefühl, weil man mit dem Typen nichts anfangen kann.

Dann endlich hebt er das Mikro auf, synchron wird das Licht in der Arena wieder heller. Die Lüge nickt unmerklich, wie um sich selbst durch Körperhaltung Mut zuzusprechen. Er bleckt die Zähne, beißt sich auf die Unterlippe. Beginnt, sein Evangelium zu predigen.

Arrow: „Berlin… es ist eine Weile her. Es ist eine Weile her, dass ich versucht habe, der PCWA meinen Stempel aufzudrücken. Es ist eine Weile her, dass ich versucht habe, dieses Haus zu übernehmen und die alten Raufasertapeten herauszureißen und den Putz mit Blut neu zu streichen. Long Story short – irgendwann hatte ich keine Lust mehr, keine Kraft mehr, die einzelnen Stücke der Tapete abzuknibbeln. Ich habe mit einem breiten Malerpinsel Blut auf die Tapetenreste gespritzt, habe mir eingeredet, auch so sei es ja ganz schön, habe versucht, mich selbst davon zu überzeugen, auch so sei es auf eine gewisse Weise pittoresk mit einem gewissen Kniff an Brutalität.“

Die Lüge hält inne, stolpert ein paar Schritte rückwärts und lehnt sich an die Ringecke.

Arrow: „Doch das war es nicht. Es war einfach nur bourgeois, kein Geniestreich, nicht innovativ, es war nur ein gescheiterter Versuch eines Mannes, der ein Künstler sein wollte und als Dilettant scheiterte. Ich gab auf, ich verschwand, einmal, zweimal, hinterließ schüttelnde Köpfe und verständnislos hochgezogene Schultern. Ihr alle… ihr wusstet es. Auf Arrow ist kein Verlass. Arrow zieht das nicht durch. Arrow schafft das nicht.“

Er lässt sich in die Ringecke fallen, kuschelt mit dem untersten Seil, als bräuchte er jetzt, gerade jetzt, eine Berührung, die Trost verspricht. Er zieht deutlich hörbar die Nase hoch.

Arrow: „Ich verschwand. Disappear here. Immerhin gelang es mir, ein großes Fragezeichen wegzuwischen und durch einen Punkt zu ersetzen. Kein Ausrufezeichen, aber immerhin ein Satzende. Das Ende des Buches, wie ich dachte, das Ende eines Kapitels, wie es scheinbar wirklich ist. Friede mit Mad Dog. Der überraschende Twist einer Feindschaft, wie sie blutiger nicht sein konnte.“

Seine Mundwinkel zucken unbemerkt. Ein Spiel der Nerven.

Arrow: „Doch es muss weitergeschrieben werden, dieses Buch. Das haben die Leser, die Protagonisten, vor allem aber das Buch selbst verdient. Und deswegen bin ich wieder hier, um die Feder in Blut und Tinte zu tauchen und voller Elan auf die nächste Seite vergilbten Papiers zu setzen. You know, es war kalt Zuhause. Es ist kalt geworden in New York. Mir hat die Wärme der Ringmatte gefehlt, mir hat…“

Ein Mann betritt die Rampe, Sekunden bevor Indestrictible von Disturbed gespielt wird. Sein Gesicht zeigt viel Wut mit Augen, die klar auf den Ring mit Arrow fixiert sind. In Jeans und Fleecejacke mit PCWA Logo wirkt er ein wenig, als wäre er spontan in die Halle gestürmt, als wäre das hier das Gegenstück einer im Frustabbau eingetretenen Tür. Er nimmt nicht den Umweg über die Treppe sondern springt auf der Entranceseite des Rings direkt auf den Apron und betritt den Ring. Zumindest hat er in seiner Wut noch ein Mic mitgenommen.

Christian Sanglier:"Du legst einen großen Auftritt hin, aber du wirst wieder verschwinden, als ob du nie dagewesen wärst. Ohne Abschied und ohne Knall. Du bist nicht mehr der leuchtende Showstealer, du stiehlst der Show nur noch die Zeit. Deine Zeit ist abgelaufen und mir platzt der Kragen wenn ich sehe, dass wegen Leuten wie dir kein Platz mehr für andere wie mich im Programm ist. Ich bin hierher gekommen, um mich noch mit blutigen Fingern nach vorne zu ziehen, wenn ich am Boden liege, selbst wenn ich mich nur noch mit blankem Knochen im Boden festkralle. Und du legst dich hier in den Ring und heulst die Matte voll? Verschwinde aus dem Ring, diese Zeit nehme ich mir!"

Mehr und mehr zeigt sich das Bild eines Mannes, der hier unüberlegt in den Ring gestürmt ist wie ein wütender Keiler.

Die Lüge verharrt regungslos in der Ringecke. Starrt sein Gegenüber an. Dann steckt er sich das Mikro in den Hosenbund, umgreift mit festen Händen das Top Rope und zieht sich in den Stand. Baut sich vor Sanglier auf und schaut ihm in die Augen. Lächelt. Greift das Mikro.

Arrow: „Easy, Cowboy.  Niemand hat hier vor, dir die Zeit zu stehlen. Niemand hat vor, das Spotlight von dir zu nehmen. Aber… ich denke, es hat auch niemand vor, es AUF dich zu richten. Pre-Show-Sanglier, richtig?“

Der Keiler drückt seine Stirn gegen die von Arrow und drängt diesen zurück. Es wirkt, als ob er ihn mehr wütend angrunzt, als dass er etwas sagt, seine Stimme bringt nur noch Wut, aber keinen Text hervor. Die Lüge hebt die Arme, will einen Schritt zurück machen, doch da sind bereits die Ringseile. Er ist eingekeilt zwischen dem kalten Metall der Seile und der schwitzigen Stirn einer tollwütigen deutschen Wildsau. Seine Mundwinkel heben sich. Das ist seine Welt, das ist das, was er vermisst hat.

Sekunden ziehen vorbei wie Schäfchenwolken an einem lauen Sommernachmittag.

Die Lüge spürt den eigenen Puls in den Fingerspitzen.

Presst seine Stirn nur etwas fester gegen die seines Gegenübers.

Doch Sanglier spürt die Provokation.

Löst die Berührung.

Prescht vor.

Für einen Moment bekommt er die Lüge zu packen.

Spürt dessen Haut unter den Fingernägeln.

Dann duckt Arrow sich ab. Rutscht unter den Beinen seines Kontrahenten hindurch. Sanglier fährt herum… Arrow deutet den Kiss of Paranoia an… doch dieses Mal duckt sich Sanglier ab.

Die Lüge rollt aus dem Ring.

Huscht die Rampe herauf.

Hebt die linke Hand zaghaft. Winkt, indem er nur die untersten Fingerglieder krümmt.

Rückwärts läuft er die Rampe herauf.

Noch winkend, als er durch den Entrance verschwindet.

Sanglier bleibt dabei schwer atmend im Ring zurück. Während sein Puls langsam sinkt, merkt man ihm bereits an, dass er seinen Auftritt für eine ziemlich miese Idee hält. Wie konnte er nur so kopflos überreagieren? Das Publikum jubelt ihm für seinen Auftritt zu, er konnte heute ein paar Standpunkte sehr klar vertreten. Er fürchtet sich vor niemandem und weicht keinem Schlagabtausch aus. Weder gegen den größeren Dark Tiger, noch gegen den berühmteren Arrow. Aber die Unsicherheit versucht ihn aufzuwühlen. Wann überspannt er den Bogen zu sehr? Die Angst vor der kopflosen und blinden Wut, vor unkontrollierbaren Ausbrüchen hat ihn schon so manchen Ort verlassen lassen und das gerade war ein klarer Rückschritt nach einigen Erfolgen über sich selbst. Er verlässt den Ring, vergisst dabei die Fans in der Halle und will sichtbar nur noch die gesamte Halle verlassen. Am besten gleich noch den gesamten Planeten. 


Vincent Craven: "Mutiger Mann! Er hat den Applaus absolut verdient. Sich als Jüngling einem Jeffrey Ron Arrow gegenüber zu stellen, ist aller Ehren wert. Hätte ich Christian Sanglier gar nicht zugetraut."

Mike Garland: "Aber besonders zufrieden schien er mit diesem Auftritt nicht zu sein. Ich hätte lieber Arrow noch etwas gelauscht. Vielleicht hätten wir dann etwas mehr über seine Beweggründe erfahren - auch was seine Aktion bei den Mülltonnen angeht."

Vincent Craven: "Wenn die Lüge wieder in den Ring steigen will, dann könnte er sich ja Christian Sanglier gegenüber stellen!? Hört sich für mich nach einer guten Paarung an."

Mike Garland: "Oh je... wenn du dich erinnerst, was er damals mit dem Barbarian angestellt hat. Das ist Sanglier nun beileibe nicht zu wünschen..."

Vincent Craven: "Das hatte allerdings mit Wrestling auch nicht viel zu tun. Und das sollte die Lüge doch hier beweisen: dass er Wrestling will und nicht einfaches, brutales Massakrieren."

Mike Garland: "Lass uns abwarten und uns jetzt erstmal einem feststehenden Duell zu widmen. Banes vs. Cornwallace steht an - und hier ist auch ordentlich Zunder drin."


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Meine Damen und Herren, es ist nun an der Zeit für den nächsten Kampf. Angesetzt für einen Fall, Sieg durch Pinfall, Submission, Count-Out oder Disqualifikation. Zunächst aus Chelsea, England mit einem Kampfgewicht von 102 Kg und einer Größe von 1,87 Metern, er ist English Technique, Gordoooooooooon Baaaaaaaaaaanes!"

Der Fokus der Scheinwerfer richtet sich augenblicklich auf die Eingangsrampe, während auf der Großleinwand auch schon die Worte erscheinen, welche den ersten Teilnehmer ankündigen.

DESILLUSIONED

INCREDULOUS

ANGRY

Ein lauter Knall ertönt und Pyros schießen zu beiden Seiten der Rampe heraus, während das gleiche Theme aus den Boxen dröhnt, welches bereits bei der vergangenen Show seine Premiere feiern durfte.

Mit grimmig verzogener Miene betritt Gordon Banes die Bühne. Der Brite trägt immer noch die dunkle Trainingshose mit den weißen Streifen und die dazugehörige Jacke. Auch die Sonnenbrille sitzt nach wie vor auf der Nase. Die Fans ignorierend marschiert das ehemalige Happy Hour Mitglied schnurrstracks zum Ring. Dort angekommen nimmt er die Sonnenbrille ab und offenbart so die dunklen Augenränder, die er sich dort geschminkt hat. Auch die Trainingsjacke wird nun ausgezogen. Unter ihr trägt Banes nichts, wenn man von den schwarzen Ellbogenschonern absieht. Mit dem Blick auf die Eingangsrampe wartet er auf seinen früheren Freund.

Jane Nelson: "Und sein Gegner, aus Swansea, Wales, mit einem Kampfgewicht von 100 Kg und einer Größe von 1,82 Metern, er ist der Beschützer des Glaubens, hier ist Brandoooooooooooooooon Cornwaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalace!"

Rauch zieht auf. Die Blicke richten sich auf den Entrance Bereich. Ein Knall hallt durch den Dome.
 

HOPE

FAITH

BELIEVE IT


Der Rauch lichtet sich und mittendrin steht Bray-Bray. Die Fans jubeln lautstark auf. Der junge Waliser greift sich mit leicht schüchternem Lächeln hinter den Kopf und spendiert den Fans nun seinerseits Applaus. Fröhlich marschiert er zum Ring und verteilt unterwegs ... wer hätte es geahnt? ... High-Fives unter den Fans in den ersten Reihen. Als er schließlich am Ring ankommt bleibt Brandon stehen und fixiert den Mann, den er für seinen besten Freund hielt. Mit nunmehr ernster Miene entledigt sich der Waliser seines Hawaiihemdes. An den Ellbogen trägt er orangene Elbowpads mit roten Smiliemotiven, welche gut zu den orangenen Bermudas passen, die er trägt. Vorsichtig rollt er sich in den Ring, wo der Ringrichter, nachdem er vorhin Banes abgetastet hat, nun auch Bray-Bray abtastet.

Mike Garland: "Es ist angerichtet. Gleich werden die beiden Happys sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch erleben darf."

Vincent Craven: "Und ich finde es furchtbar traurig, dass diese tiefe Freundschaft zerbrechen musste wegen Nichts."

Mike Garland: "Nichts? Ich bitte dich. Banes hat es doch ganz klar gesagt. Cornwallace hat ihn ausgebremst und stets an größeren Erfolgen gehindert. Und wäreBray-Bray nicht so dickköpfig, dann wäre er zuhause geblieben. Aber auch er wollte diesen Kampf!"

Vincent Craven: "Wer will es ihm verübeln nach den schändlichen Taten von Banes bei den vergangenen beiden Shows?"

Mike Garland: "Na ich jedenfalls nicht, ich freue mich auf diese Schlacht!"

2nd Match
No more Happiness
Regular Singles Match
Bild
vs.
Bild
(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Sven Nitzschke; Timelimit: 20 Min)

Sven Nitzschke erklärt beiden Kämpfern noch einmal die Regeln für den heutigen Kampf und vergewissert sich, dass beide diesen auch zustimmen, dann blickt er zum Zeitnehmer und lässt das Match anläuten.

DING - DING - DING

Sofort umkreisen die beiden Briten sich vorsichtig. Keiner der beiden will hier den ersten Fehler machen. Immer wieder versucht Banes sich an ein paar Tritten, denen Bray-Bray jedoch gekonnt ausweicht. Schließlich ist es soweit und die beiden gehen in einen kräftigen Lock-Up und schieben sich erst einmal kräftig gegenseitig an. Schließlich gelingt Banes ein Kneelift in den Magen von Bray-Bray und der geht mit dem Kopf runter. Sofort nutzt Banes die Gelegenheit und hämmert einige Forearms in den Nacken seines Gegners, dann rennt er in die Seile und es gibt ein Running Knee gegen den Waliser. Banes lässt sofort ein Cover folgen ...

... One ...

... Kick-Out von Cornwallace.

Banes schüttelt angewidert den Kopf und zieht seinen Ex-Partner auf die Beine. Sofort gibt es einige Schläge, ehe Banes hinter Cornwallace gleitet, dessen Hüften umgreift und einen formvollendeten German Suplex zeigt. Mit einem hämischen Grinsen deutet Banes auf Cornwallace und richtet das Wort an die Fans.

Gordon Banes: "Und das soll euer großer Held sein? Ein Witz ... mehr nicht!"

Er lacht noch einmal, nimmt Anlauf und zeigt einen harten Kick in den Magen von Cornwallace, der sich gerade wieder aufrichten wollte, nun aber sofort wieder zusammenbricht.

Mike Garland: "Also wenn Cornwallace hier nicht bald was einfällt, dann wird das eine weitaus kürzere Angelegenheit als erwartet."

Vincent Craven: "Das Match ist noch jung und Cornwallace ist vor allem für sein großes Herz bekannt."

Mike Garland: "Dann sollte er das schleunigst Mal zeigen ..."

Die Fans stöhnen auf, als Banes seinen ehemaligen Partner mit einem Slingshot DDT auf die Matte knallt. Lässig pinnt er Bray-Bray ohne jedoch die Beine einzuhaken ...

... One ...

... Two ...

... Kick-Out von Bray-Bray.

Sofort nimmt Banes den Waliser in einen Headlock und zieht eng zu. Die Fans sind nun jedoch für ihren neuen Helden Cornwallace da und machen einen Mordslärm um diesen zu motivieren. Und tatsächlich kämpft Bray-Bray sich nun wieder auf die Beine. Mit einigen Elbows gelingt es ihm schließlich sich zu befreien. Sofort rennt er in die Seile, federt ab, duckt sich unter einer drohenden Clothesline von Banes ab, federt erneut ab und erwischt Banes mit einem knallharten Spear Tackle! Die Fans jubeln lautstark. Banes steht wieder auf und rennt auf Cornwallace zu, sein Schlag wird jedoch von Bray-Bray abgeblockt, der stattdessen selbst einen Schlag landen kann. Erneut blockt er einen Banes Schlag ab und kann selbst einen landen. Unter den anhaltenden Jubelrufen der Fans finden nun einige Bray-Bray Schläge ihren Weg ins Ziel. Banes will erneut zuschlagen, wird einmal mehr abgeblockt und bekommt obendrein noch einen Headbutt von Bray-Bray ab. Der zögert nun keine Sekunde und greift sich Banes um einen wunderschönen Belly-to-Belly Suplex zu zeigen. Der Waliser lässt ein Cover folgen ...

... One ...

... Two ...

... Kick-Out von Banes.

Bray-Bray bleibt konzentriert und hilft seinem früheren Partner wieder auf die Beine, allerdings nur um ihn diesmal in die Seile zu schicken und ihn mit einer krachenden Clothesline auf die Matte zu schicken. 

Vincent Craven: "Bray-Bray zeigt hier warum er ein durchaus ernstzunehmender Kämpfer ist."

Mike Garland: "Ein paar gelungene Aktionen machen noch keinen Sieger aus dem Jungen."

Vincent Craven: "Jedenfalls hat er nun die Oberhand in diesem Match. Wunderschöner Snap Suplex jetzt von ihm!"

Banes landet krachend auf der Matte. Ehe Bray-Bray jedoch nachsetzen kann, rollt sich Banes aus dem Ring und schnappt außerhalb erst einmal nach Luft. Dazu will ihm Bray-Bray jedoch natürlich gar nicht erst die Möglichkeit geben. Er rennt los und will einen Baseballslide zeigen, doch genau damit hat Banes gerechnet und nun die Seitenmatte weggezogen, sodass Bray-Bray genau in die Lücke rutscht und nun gefangen ist. Erbarmungslos hämmert Banes nun auf seinen Partner ein. Als er ablässt sinkt Bray-Bray zu Boden und die Fans buhen Banes lautstark aus.

Mike Garland: "Was ein Meisterstreich von Banes!"

Vincent Craven: "Du nennst es Meisterstreich, ich nenne es schmutzige Taktiken."

Mike Garland: "Cornwallace ist doch selbst schuld, wenn er so etwas nicht voraus ahnen kann."

Vincent Craven: "Die beiden sollten jetzt jedenfalls langsam daran denken in den Ring zurückzukehren, denn Sven Nitzschke ist mit seinem Count inzwischen schon bei 7 angelangt."

Das realisiert nun auch Banes, der seinem Kontrahenten noch einen Kniestoß verpasst, ehe er ihn in den Ring zurückrollt und selbt auf den Apron steigt. Von dort klettert der Mann aus Chelsea auf das Top Rope, nimmt Maß und springt schließlich mit einem wunderschön ausgeführten Diving Elbow Drop auf seinen Gegner herab. Banes bleibt zum Cover auf Cornwallace liegen ...

... One ...

... Two ...

... Th...Kick-Out von Bray-Bray. Lautstarker Jubel bei den Fans.

Banes blickt ungläubig zu Nitzschke, doch der signalisiert noch einmal deutlich, dass es nur ein Two Count war. Frustriert fährt sich Banes durch die Haare und lässt noch einen Tritt gegen den Hinterkopf von Bray-Bray folgen. Schließlich hievt er den Waliser auf die Beine und schleudert ihn in die Ringecke. Banes rennt hinterher und landet einen harten Dropkick. Jetzt hängt er Bray-Bray genau in die Ringecke und nimmt Maß. Er rennt los ...

... FAKECROSSER ...

Der Running European Uppercut von Banes findet sein Ziel punktgenau. Cornwallace sinkt geschlagen zu Boden. Banes covert jedoch nicht sofort, sondern posiert noch kurz arrogant vor den Fans. Dann erst wirft er sich zum Cover auf seinen Gegner ...

... One ...

... Two ...

... Thr...Kick-Out von Cornwallace! Banes greift sich frustriert in die Haare.

Vor Zorn bebend schüttelt er den Kopf. Er verpasst Bray-Bray einen weiteren harten Tritt in den Magen und klettert nun abermals auf das Top Rope. Hier legt er sich noch einmal kurz mit den Fans an, ehe er Bray-Bray anvisiert und zum Diving Double Foot Stomp abspringt ... in letzter Sekunde schafft Bray-Bray es jedoch sich aus der Gefahrenzone zu rollen. Banes stompt nur die Ringmatte und ist darüber sichtlich erzürnt. Wütend geht er auf Cornwallace zu, der sich gerade wieder auf die Beine gehievt hat. Banes will einen Roundhouse Kick zeigen, doch Bray-Bray kann abtauchen, zeigt eine Drehung ...

... SUPERKICK!

Banes fällt um wie ein gefällter Baum. Auch Bray-Bray fällt um. Ihm fehlt die Kraft um ein Cover folgen zu lassen. Beide schnappen nach Luft.

Vincent Craven: "Und so schnell hat sich das Blatt wieder gewendet. Man merkt auch deutlich, dass die beiden sich sehr genau kennen und antizipieren können, wann der jeweilige Gegner welche Aktion zeigen will."

Mike Garland: "Also wenn du mich fragst, war dieser Konter gerade mehr dem Zufall geschuldet als irgendeinem Können von Cornwallace."

Vincent Craven: "Was auch immer du von dir gibst, es ändert nichts an dem tollen Match, dass unsere Fans gerade erleben."

Langsam ziehen die beiden Kontrahenten sich an den Ringseilen auf die Beine und treffen in der Mitte des Rings wieder aufeinander, wo sie zunächst einige unschöne Worte untereinander austauschen, ehe sie Schläge folgen lassen. Und zwar so richtig. Von beiden Seiten prasseln die Fäuste unnachgiebig auf die gegenüberliegenden Gesichter. Keiner ist bereit nachzugeben und schließlich sinken beide erschöpft auf die Schulter des jeweils anderen. Die Fans spendieren Applaus für diese Sequenz. Beide holen noch einmal tief Luft und richten sich schließlich wieder auf. Entschlossen blicken sie sich an und erneut lassen sie Schläge aufeinanderprasseln, dieses Mal jedoch mit dem besseren Ende für Cornwallace, der seinen Gegner schließlich mit seinem knallharten walisischen Kopf rammen kann und so auf die Matte schicken kann. Bray-Bray rennt nun in die Seile, während Banes wieder auf die Beine kommt und schickt diesen mit einem Slingblade gleich wieder auf die Matte. Bray-Bray springt nun mit Elan auf das Top Rope. Kurz blickt er Banes an, dann springt er ab ...

... FROG SPLASH!

Sofort folgt das Cover von Bray-Bray, die Fans zählen lautstark mit ...

... One ...

... Two ...

... Threeee...Kick-Out in allerletzter Sekunde von Banes!

Bray-Bray fährt sich durch die kurzen Haare und blickt fast schon verzweifelt zu Sven Nitzschke. Der kann jedoch auch nicht mehr tun, als den Kick-Out von Banes zu bestätigen. Bray-Bray holt noch einmal Luft und zieht nun seinen Ex-Partner ebenfalls auf die Beine. Er hievt ihn nun in die Höhe und ...

... BRAAAAAAAAAAAAAINBUSTAAAAAAAAAAAAA!!!

Auch Bray-Bray ist die Erschöpfung deutlich anzusehen, als er langsam in Richtung Ringecke schleicht und die Ringseile hinaufklettert. Schließlich ist er oben und dreht sich um, als Banes sich mit einem Hechtsprung in die Seile wirft und Bray-Bray so eine unsanfte Landung schenkt.

Mike Garland: "Autsch ... wie gut, dass sich ohnehin keine Braut für die Geschlechtsteile von Cornwallace interessiert."

Vincent Craven: "Er hat sich da deutlich zu viel Zeit gelassen, allerdings war auch die Reaktionszeit von Banes fast unglaublich."

Mike Garland: "Das ist die harte Schule des Azrael Rage."

Banes ist nun jedenfalls bei Bray-Bray und klettert auf das zweite Seil. Er verpasst Bray-Bray einige Schläge und will ihn nun zum Superplex hochhieven, Bray-Bray blockt jedoch. Banes verpasst ihm einige weitere Schläge auf den Rücken und versucht es noch einmal ...

... SUPERPLEX!

Banes lächelt kurz und will nun ein Cover zeigen, er wird jedoch von Bray-Bray überrascht, der ihn stattdessen einrollt ...

... One ...

... Two ...

... Th...Kick-Out von Banes.

Ungläubig und voller Zorn blickt er zu Bray-Bray. Er schüttelt den Kopf und tritt nun wie ein wilder auf seinen Ex-Partner ein.

Vincent Craven: "Jetzt scheinen bei Banes endgültig die Sicherungen durchgebrannt zu sein."

Mike Garland: "Sieht für mich eher danach aus, als würde er jetzt endlich den Sack zumachen. Wird ja auch langsam Mal Zeit."

Vincent Craven: "Das sagst du, nachdem Bray-Bray vor wenigen Sekunden erst gezeigt hat, wieso man ihn niemals verfrüht abschreiben sollte!"

Banes scheint dieses Mal jedoch wirklich wild entschlossen der Sache ein Ende zu bereiten. Er packt sich Bray-Bray und deutet per Handzeichen an, dass er die Sache nun beenden wird. Ansatz zum Majesty Killer ... er hebt Bray-Bray zum Reverse Suplex Lift hoch ...

... MAJESTY KILL ... NEIN!

Bray-Bray zappelt sich frei und landet hinter dem Rücken von Banes. Er packt ihn sich, hebt ihn hoch und zeigt einen Atomic Drop. Angefeuert von den Fans rennt Bray-Bray nun in die Seile, visiert seinen am Boden liegenden Gegner an und zeigt einen Kokeshi! Der Falling Headbutt findet genau sein Ziel. Entschlossen hämmert der Waliser sich mit der flachen Hand gegen den harten Kopf. Bray-Bray geht nun in der Ringecke in Stellung und wartet darauf, dass sich Banes wieder erhebt. Als der schließlich wieder auf die Beine kommt soll ein Superkick folgen. Banes zieht jedoch den Referee genau in den Weg. Bray-Bray bremst gerade noch rechtzeitig ab. Nitzschke weicht schockiert zur Seite aus und sieht so nicht, was nun von Banes folgt ...

... LOW BLOW!!!

Die Fans buhen, während Banes seinen Gegner sofort einrollt. Nitzschke zählt das Cover ...

... One ...

... Die Fans feuern Cornwallace mit all ihren Kräften an ...

... Two ...

... Nitzschke macht keine glückliche Figur, als er übersieht, dass Banes Cornwallace am Hosenbund festhält ...

... Three!!!

DING - DING - DING

Sofort rollt sich Banes aus dem Ring und zieht sich auf die Rampe zurück. Cornwallace hält sich derweil immer noch den schmerzenden Schritt und blickt Banes mit schmerzverzerrter Miene hinterher. Der zieht sich grinsend und unter lauten Buhrufen und Pfiffen langsam zurück, während Jane Nelson das Ergebniss nun auch offiziell durchgibt.

Jane Nelson: "Und der Sieger durch Pinfall, Gordooooooooooooooon Baaaaaaaaaaaaaaanes!"

Der hebt noch einmal triumphierend die Faust in die Höhe, ehe er endgültig wieder im Backstage Bereich verschwindet. Bray-Bray ist derweil wieder auf den Beinen und versucht Sven Nitzschke zu erklären, dass der gerade einen Fehler gemacht hat, doch an der Entscheidung des Referees ist natürlich nichts zu rütteln. Bray-Bray blickt fassungslos zu den Fans, die ihn trotzdem mit Applaus und Chants feiern.

Vincent Craven: "Gordon Banes setzt sich hier auf höchst unfaire Art und Weise durch."

Mike Garland: "Er hat einfach die Gelegenheit erkannt und sie ausgenutzt. Sein ehemaliger Lehrmeister Azrael Rage wäre stolz auf ihn."

Vincent Craven: "Das ist kein Sieg auf den man stolz sein kann und ich bin mir ziemlich sicher, dass Bray-Bray das genau so sieht. Das letzte Wort in dieser Auseinandersetzung dürfte hier noch nicht gesprochen worden sein."


------------------ PCWA ------------------

N  O     O  N  E     I  S     H  E  R  E

 

Rufus ist ein Bote.

Das glaubt Samuel Lincoln Foster.
So sieht und betrachtet er ihn, diesen kleinen, hageren Mann vor ihm, der in einem Rollkragenpullover steckt und das Clipboard hektisch mit jedem seiner Worte bewegt.
Ein Bote aus der richtigen Welt, in die er Einlass gefunden hat.
Die Menschen glauben, am Eingang zur Himmelspforte würden ihnen Engel begegnen. Cherubim mit Flügeln, die nicht über ihre Schicksale richten, sie nicht verurteilen, sondern einfach nur den Weg zeigen in das Paradies.

Rufus hat keine Flügel. Er hat nur sein Clipboard und seine laute, hektische Stimme.

Er redet auf Samuel Lincoln Foster ein. Ein Schwall aus Worten, die er ausblendet. Sie umschwirren ihn wie ein Nebel, aus dem es kein Entkommen gibt.

Rufus: „.. sind wir nun mitten in der Show, kein guter Zeitpunkt eigentlich, aber was will man machen. Niemand hat mir wegen Dir Bescheid gesagt, kennt man ja inzwischen. Der Informationsfluss von oben nach unten, habe ich Recht? Wie war Dein Name noch gleich, mein Freund?“

SLF: „Samuel Lincoln Foster.“

Jedes Wort ein felsenfestes Statement. Und nur er kennt die Geschichte hinter diesem Namen.
Es fühlt sich irgendwie seltsam an, ihn so offen auszusprechen. So lange hat er unter einer anderen Bezeichnung gelebt und funktioniert.
Eine andere Identität. Irgendwo tief noch immer in ihm. Auch wenn der Helm längst zersplittert ist.

Der Bote schreibt Dinge auf sein Clipboard. Er hat schon längst weitergeredet.

Rufus: „.. Sachen sind alle in einem Metallschrank, rechte Seite im Raum. Nicht zu übersehen. Bitte danach reinigen und wieder ordnungsgemäss verstauen. Bei Beschädigung des Equipments bitte im Verwaltungsgebäude Bescheid sagen. Bei mutwilliger Zerstörung sind die Kosten selbst 'yadda yadda'..“

Mit der rechten Hand reißt Rufus etwas vom Clipboard ab. Es ist ein kleines Namensschild, das er dem Riesen vor ihm ohne zu zögern an die rechte Brust klebt und nochmal zur Sicherheit festklopft.
‚Sam Förster, STAFF‘

Samuel Lincoln Foster lässt sich einfach von dem Moment tragen.

Er ist in diese Welt gekommen ohne irgendeinen Plan, ohne die geringste Idee.
Gestrandet wie Columbus in der neuen Welt. Nur dass er hier schon einmal gewesen ist und sie bereits für sich entdeckt hat.

Die ECHTE Welt.

In der Hektik der PCWA-Show hat er sich durch die Kulissen treiben lassen, durch Gänge gefüllt mit Menschen, Material und Kabeln. Und hier hatte niemand wirklich einen Blick der Verachtung für ihn übrig. Niemand hat mit Fingern auf ihn gezeigt und sich über ihn lustig gemacht.

Rufus hat ihn gefunden, allein stehend vor einem Monitor, auf der Vendetta lief wie eine surreale Vision der Gegenwart. Der ungeflügelte Engel mit der hageren Gestalt, der ihn für den Ersatz eines kurzfristig ausgefallenen Arbeiters gehalten hat.

Fügung des Schicksals?

Kein Schicksal. Nur Bestimmung.

Erneut klopft der Bote auf das Namensschild, gestikuliert mit dem Clipboard.

Rufus: „.. links durch die Tür, Gang runter, dann erste Tür rechts – steht TF drauf. Dran denken, danach verstauen und bei der Verwaltung melden. Papierkram und so weiter.“

TF.

Die zwei Buchstaben haken sich im Kopf von Samuel Lincoln Foster fest. Was sie wohl bedeuten?
TF..
Tausende Deutungen jagen durch seinen Schädel. Doch egal, welche am Ende sich als richtig herausstellen wird, er weiß genau, dass dort sein Platz sein wird.

Der Bote hat noch nicht einmal ausgeredet, da setzt sich Samuel Lincoln Foster bereits in Bewegung.
Er hat seine Anweisung erhalten. Nun ist es Zeit.

Die Gänge heißen ihn auf seinem Wege willkommen, dumpf schallt das Echo der Arena zu ihm durch. Es wirkt auf ihn so, als würde man ihn rufen.
Die Aufregung ist ihm nicht anzusehen, fast regungslos und unbeweglich ist sein gezeichnetes Gesicht. Aber er verspürt Glück. Er ist angekommen.

In der wirklichen, in der realen Welt.

Die Metalltür ist gefunden, seine rechte Hand senkt sich mit einem Zittern auf die Klinke und drückt sie auf.

'TF'

Hier ist ein anderes Reich. Eine Art von Garten Eden. Ein Jenseits im Paradies.

Samuel Lincoln Foster bleibt in der geöffneten Tür stehen. Er blickt auf die gewaltige Trainingshalle vor ihm, in dem LEBEN herrscht.

Nachwuchsathleten werfen sich durch die Trainingsringe. Kommandos werden gerufen. Einschläge von Körpern auf der Ringmatte hallen als Echo durch die Halle.

Samuel Lincoln Foster entdeckt den Metallschrank in der Ecke. Und bewegt sich dort hin. Ihm kommt es vor, als wäre kein kalter Betonboden unter seinen Stiefeln. Nein, er bewegt sich durch kniehohes, elysisches Gras, das sich wie ein Meer aus Federn im Wind wiegt.
Er hört Glöcken säuseln. Das leise Hallen von Himmelsposaunen, die von seiner Ankunft zeugen.

Die Welt vor ihm erstrahlt in einem weißen, friedlichen Glanz, der die Ringe beleuchtet.

Und die Engel fliegen von den Top Ropes..

Im Metallschrank findet er Wischmopp, Reinigungsmittel und Eimer. Samuel Lincoln Foster nimmt sie auf wie Helm, Rüstung und Schwert.

Und während er anfängt den Boden zu wischen, gleitet sein verstohlener Blick immer wieder zum Ring.
Zu den Engeln, die dort fliegen lernen.

Samuel Lincoln Foster wird einer von ihnen sein..

 


Mike Garland: "Hum?! Was war das denn jetzt? Haben wir wirklich keine Stars mehr, als dass wir uns nun ansehen müssen, wie ein neuer Backstage-Mitarbeiter seine Arbeit aufnimmt?! Wo sind wir gelandet?! Nächste Szene!"

Vincent Craven: "Warte mal, Mike, warte mal. Das Gesicht kommt mir definitiv bekannt vor. Ich bin mir sicher, ihn schonmal gesehen zu haben. Samuel Lincoln Foster... Mmmh. Mmmh."

Mike Garland: "Ich habe so viele kommen und gehen sehen. Backstagemitarbeiter aber noch nie per Backstagesch..."

Vincent Craven: "Swat Member 2!"

Mike Garland: "Was? Bullshit!"

Vincent Craven: "Doch. Bin mir sicher."

Mike Garland: "So sicher wie Mad Dog, dass er heute einen Shot auf den Undisputed Gerasy bekommt, was?!"


------------------ PCWA ------------------

Immer noch ging ihm die Geschichte vom Beginn der Show durch den Kopf. Da hatte Poe ihm doch tatsächlich aufgelauert, um ihn davon abzuhalten, sich das Match um den Undisputed Gerasy am heutigen Tag zu holen... Damit allerdings nicht genug, denn auch Jeffrey Ron Arrow hatte seine Finger im Spiel. Und gerade letzteres erzeugte zwar weniger Wut, dafür allerdings mehr Fragezeichen als die Attacke des Champions. Schließlich hat er bei Shadow seinen Mund ziemlich voll genommen, indem er meinte, das Match gegen Poe schon noch zu bekommen. Jona Vark aber machte ihm einen Strich durch die Rechnung, als sie einfach diesen Uriel Genesis für die nächste Vendetta nominierte. Komisch dass sie die Geschehnisse um ihn gar nicht mit in ihre Überlegungen einbezogen hat... Vermutlich war sie immer noch nicht gut auf ihn zu sprechen. MD schüttelt den Kopf.
Jetzt blieb nur noch der Rumble - aber dies lief allein über Kevin Smash. Und deswegen war er jetzt auch hier unten im Trainingsraum der PCWA. 

Der Fighter schaut hastig auf seine Armbanduhr. 

Mad Dog: "Yai!"

Gleich würde er seine Frau treffen. Sie hatten zwischen den Shows miteinander gesprochen und er hatte ihr endlich die Nacht mit DeWynters gestanden. Es war ein wirklich angenehmes Gespräch, ohne Lügen oder Hinterm-Berg-Halten. Und nun lag es an Yai, ob sie ihm nochmal eine Chance geben wollte oder nicht...

"Amigo!"

Der Hundekopf wandert wieder nach oben, als er in die Richtung blickt, aus der die Stimme kommt. Díego Sanchéz winkt ihn mit einem freundlichen Lächeln zu sich und erst erwidert der Night Fighter das Lächeln ebenfalls, dann aber erkennt er, wem sich der Deutschmexikaner dort im Ring zuwendet, und das Lächeln verschwindet alsbald wieder.

Sanchéz: "Der Quest war sicher viel zu früh - aber... mittlerweile kann sich das durchaus sehen lassen, Juliette."

Anerkennend nickt der ehemalige Tribune Champion seiner Schülerin zu, die ein Handtuch in der Hand hält und sich durch das Gesicht fährt. 

DeWynters: "Irgendwie ist es auch befreiend ein wenig Dampf abzulassen."

Sie schaut verstohlen zu Mad Dog, der nickend bestätigt, was sie gesagt hat. Mittlerweile ist er auch am Squared Circle angekommen.

Mad Dog: "Ich muss gleich mal mit Dir reden."

DeWynters: "Ich auch."

Überrascht zieht MD eine Augenbraue hoch.

DeWynters: "Das Match gegen Lara Lee wird nächste Show steigen. Ich war früher am Abend bei Vark und habe es für die nächste Vendetta fix gemacht."

Der Night Fighter fletscht die Zähne. Jetzt wusste er, weswegen Jona ihn im Gerasy Feld nicht berücksichtigt hatte. 

DeWynters: "Du wolltest das Match doch."

Mad Dog: "Ja... natürlich. Lara Lee verdient eine Abreibung."

Er schaut Juliette tief in die Augen und denkt sich, dass er vermutlich auch eine verdient. 

DeWynters: "Wenn sie heute gewinnt, geht es nächste Show gar um den Undisputed Gerasy!"

Anerkennend zieht der Fighter die Augenbrauen hoch und nickt. Auch wenn es ihm gar nicht schmeckt, dass Lee statt ihm den heutigen Posten bekommen hat.

Mad Dog: "Hätte nicht gedacht, dass sie sich doch noch umentscheidet. Aber gut so! Denn sie geht mir jetzt schon seit Monaten auf die Nerven und mischt sich in mein Privatleben ein. Es wird Zeit, dass ich die Niederlage in unserem letzten Match ausbügele. Und wenn sie was mit mir zu klären hat, soll sie das auch bei der nächsten Show tun. Poe ist danach dran!"

Sanchéz, der mittlerweile aus dem Ring gerollt ist, stellt sich MD ernst gegenüber.

Sanchéz: "Ich hoffe, dass dir das gelingt, Amigo. Ich bin heilfroh, dass ich dieses Kapitel hinter mir lassen konnte und sie mich nun in Ruhe lässt. Schon in dieser Zeit schien sie es auf dich abgesehen zu haben... warum auch immer."

Der Deutschmexikaner denkt an Laras Worte. Mad Dog attackieren und ihn aus dem Spiel nehmen... er schüttelt leicht den Kopf und merkt gar nicht, wie sich DeWynters und Mad Dog anstarren. Dann dreht Juliette seufzend ab.

DeWynters: "Ich geh' mal duschen."

Der Mexikaner nickt und wendet sich wieder Mad Dog zu.

Sanchéz: "Ich meine das ernst, Dog. Bevor du Marc Poe gegenüber stehst oder den Rumble angehst, solltest du das dringend vom Tisch haben. Lara ist unberechenbar und in der Lage dir sowohl das Eine, als auch das Andere kaputt zu machen."

"Na, wen haben wir denn hier?!"

Die Blicke der drei Anwesenden fliegen zur Tür, wo plötzlich drei weitere Gestalten aufgetaucht sind. Es sind die XAW Union Champions, Connor Rogue und Sean Ashfield, mitsamt ihres Chefs, Kevin Smash. Dieser wackelt auch schon mit dem Legendenfinger.

Kevin Smash: "Ihr könnt so viel trainieren, wie ihr wollt, aber ihr werdet das beste Tag-Team der Welt nicht von ihrem Thron stürzen!"

Ashfield lässt gleich mal wieder die Brustmuskeln tanzen, während ein Öltropfen seine vom Sixpack umgarnte Champagnerrinne hinunter kullert. Rogue deutet arrogant auf die PCWA Legenden.

Connor Rogue: "Mal wieder soll solch ein lächerlich zusammen gewürfeltes Team, die sich schon im Rumblematch wieder gegenseitig an die Gurgel springen, die Retter in der XAW spielen. Nur weil wir alles und jeden in Amerika platt gemacht und auch mit euren Cotatores den Boden gewischt haben, kommt ihr nun daher. Weil ihr gerade nichts besseres zu tun habt, sind wohl die Union Title gerade das Richtige, was?!"

Rogue spuckt angewidert auf den Boden. Ashfield grunzt aggressiv, während er auf den XAW Union Title klopft.

Sean Ashfield: "Das ist ein Affront! Dass ihr ein Titelmatch bei Spring Survivor bekommt, ist eine Beleidigung gegen uns! Ebenso wie der Fakt, dass The Downfall nun beim Rumble um die PCWA Cotatores antreten darf. Lächerlich! Unsere Wut werdet ihr am Samstag in Los Angeles zu spüren bekommen!"

Wieder schüttelt der Deutschmexikaner den Kopf. Doch dieses Mal scheint eher Mitleid die Motivation dafür zu sein. Oder ist da noch etwas anderes?

Sanchéz: "Ihr seid nicht die ersten Großmäuler, dessen Münder ich... wir stopfen werden. Wir sind uns bisher noch nie in einem Ring begegnet und trotzdem denkt ihr, ihr hättet schon gewonnen...da merkt man doch gleich wieder, wie nah die Äpfel tatsächlich vom Stamm fallen. Das, was ich bisher von euch gesehen habe, lässt mich nicht gerade in Begeisterungsstürme ausbrechen. Stattdessen eifert ihr DEM da offensichtlich etwas zu sehr nach..."

Der Blick geht in Richtung Smash, der Zeigefinger folgt und gibt der selbsternannten Legende die Aufmerksamkeit, nach der dieser schon immer gebettelt hat.

Sanchéz: "...Übertreten und Neuauslegen von Regeln...Stehlen von Siegen...sogar das Spucken großer Töne und anschließendes auf die Schnauze fallen...herzlichen Glückwunsch, ihr seid die Produkte von Kevin Smash."

Der XAW Owner hat derweil seinen Kopf in die Legendenhand vergraben und kann die Worte des Mexikaner so gar nicht fassen.

Kevin Smash: "Immer noch diese alte Leier, Sanchéz?! Ihr beiden seid so lange im Geschäft, aber im Gegensatz zu mir habt ihr euch einfach nicht weiter entwickelt. Ihr seid auf der Stelle stehen geblieben und wollt nun noch einen schönen Titel als kleines Dankeschön zum Karriereende. Aber wie Connor schon richtig gesagt hat, wird es so nicht laufen. Ihr hattet beide die Möglichkeit, das Richtige zu tun und die XAW auch in der PCWA zu vertreten. Ich habe euch beide von der Straße geholt, als es euch schlecht ging und Vark nichts mehr mit euch zu tun haben wollte. Doch als ich euch gebraucht habe, habt ihr undankbaren Schweine mich im Stich gelassen! Jetzt müsst ihr dann eben auch mit der Konsequenz leben. Und die heißt Bedeutungslosigkeit!"

Der Night Fighter winkt halb wütend halb belustigt ab.

Mad Dog: "So bedeutungslos scheine ich nicht zu sein, wenn du deine Nummer Eins zu Beginn der Show losschickst, um mich zu attackieren, huh?! Damit ich mir das heutige Titelmatch nicht hole..." 

Bedrohlich reckt MD seinen Arm nach vorne und deutet mit der Hand auf die XAW Fraktion.

Mad Dog: "Aber damit wirst du nicht durchkommen. Denn zuerst holen wir uns bei Spring Survivor die Union Championship! Und dann hole ich mir beim Rumble noch den XAW World Title!"

Ein lautes Legendenlachen erschallt durch das PCWA Trainingscenter. Den Ring Assassins hingegen scheint gar nicht zum Lachen zu sein.

Connor Rogue: "Da haben wir es wieder! Die Tag-Team Championship als Sprungbrett für die Singles Titles. Ich muss kotzen!"

Schlecht geschauspielert simuliert der Kanadier ein Heraufholen seines Magensinhalts, während sein Partner verneinend den Zeigefinger schüttelt.

Sean Ashfield: "Eure Freunde, Trent und Matt, meinten letzten Monat auch, dass sie uns schlagen könnten. Und sie haben verloren. Jetzt kämpfen sie gegen The Downfall, die ihren Shot gegen jämmerliche Altstars gewonnen haben, die schon letzte Vendetta gegen dich, Díego, alt aussahen. Anstatt uns beim Rumble das richtige Match um die Cotatores zu geben, so wie es richtig wäre, muss Vark ihre angeblichen Stars schützen und gegen irgendwelche künstlich zum Contender aufgebauschten Looser antreten lassen. Ängstliche Jona! Zum Glück könnt ihr in der XAW nicht von der Schützenhilfe eurer Chefin profitieren."

Mad Dog: "Stimmt, an der Muschi der XAW Chefin leckt ihr ja schon, huh?!"

Nun verzieht sich der lachende Mund der selbsternannten Legende doch zu einer aggressiven Fratze

Kevin Smash: "Du kannst mir nicht die Schuld für dein Versagen in die Schuhe schieben. Wenn du einen Shot auf den XAW World Champion hättest haben wollen, hättest du Kwoga besiegen müssen! Ganz einfach! Und wenn du Undisputed Gerasy hättest sein wollen, hättest du diesen erbärmlichen Engländer beim Impact bezwingen müssen. Aber auch da hast du versagt! Hast stattdessen einem gestandenen Wrestler wie Kevin Sharpe die Möglichkeit genommen, den Titel zu erringen... Die Frage ist also, wer hier den Mund zu voll nimmt und wer feige ist. Ich jedenfalls nicht!"

Nun tritt der ehemalige Kronprinz der PCWA und 2facher XAW World Champion nach vorne. Verwundert reibt er sich das linke Ohr, steckt den Finger hinein und versucht, den Gehörgang freizubekommen.

Sanchéz: "Ich glaube, ich muss mir mal die Ohren durchpusten lassen. Das sind ja mal ganz neue Töne, Kevin!"

Manche sprechen Namen aus und sie klingen normal...banal...egal. Díego aber legt so viel angestaute Emotionen in diese 5 Buchstaben, dass es sich fast anhört, als würde er den Namen der selbsternannten Legende auskotzen.

Sanchéz: "So oft sind wir uns in den letzten fast 20 Jahren über den Weg gelaufen, nie auf einer Seite und Gründe für Matches hätte es genug gegeben. Eins! Ein einziges, verdammtes Match gab es zwischen uns. Remember? Gekonterte Jackknife Powerbomb, dein Aufschlag und 3 Schläge auf die Matte. Und danach? Nichts. Keine Rematch-Forderung, kein 'Das war nur Glück, nochmal schaffst du das nicht'. Stattdessen Ausflüchte, Ausreden, vorgeschobene Verletzungen und die Flucht in die Ringrente."

Díego durchbohrt den Amerikaner förmlich mit den Augen.

Sanchéz: "Einerseits ist es erfrischend, dass jemand in unserem Kosmos die Größe hat zu akzeptieren, dass jemand anderes einfach besser ist. Natürlich macht es da aus deiner Sicht keinen Sinn, sich eine weitere Niederlage abzuholen. Doch statt unsere Beziehung zu akzeptieren, wie sie ist, musst du dein übergroßes Ego füttern. Seit deiner Niederlage gegen mich, nutzt du jede Chance um Stimmung zu machen, mich zu schikanieren und kommst dann auch noch mit so einem komischen Angebot..."

Immer noch ist Díegos Blick auf Smash fixiert. Er ist im Tunnel, bekommt seine Umwelt gar nicht mehr mit. In diesem Moment gibt es nur ihn und Kevin Smash.

Sanchéz: "Wenn du kein Feigling bist, cabron, dann beweise es mir! Smash vs. Sanchéz bei Vendetta 155!"

Der Filmemacher beißt sich nachdenklich auf seine Legendenhand.

Sean Ashfield: "Pah!"

Connor Rogue: "Wollt ihr uns zum Narren halten?! Bei Spring Survivor schenken wir euch das Match eures Lebens und ihr sprecht vom Brawlin' Rumble oder gar von der nächsten Vendetta. Wenn es nicht so verdammt traurig wäre, würde ich glatt lachen."

Der Kanadier macht ein betrübtes Gesicht. Mad Dog aber tritt nach vorne, an die Seite seines... Partners.

Mad Dog: "Junge, du hast keine Ahnung, was Leben überhaupt bedeutet. Du hast gerade mal einen scheiß Fußabdruck in den Lehm der Geschichte gesetzt, einen dämlichen Abdruck unter hunderten. Tausenden. Und du willst Díego hier... und mir, die wir zu Anfang der 2000er Jahre debütierten, die wir Schlachten schlugen, die ihr nicht überlebt hättet, die wir Titel geprägt, Äras definiert haben... Du kleiner, verfickter Wurm bildest dir ein, so einen arroganten Bullshit zu verzapfen, huh?! Wir sind kein 'wahres' Team, yeah, wen interessiert's? Jeder von uns hat mehr Tag-Team Matches bestritten, als ihr zusammen, jeder von uns hat Millionen von euch Milchbubies kommen und gehen sehen, wir standen selbst mehrfach gegeneinander im Ring. Fickt euch! Wir wissen jede verdammte Millisekunde im Ring, was wir tun... wo der andere ist, was der andere denkt - denn durch unser beider Blut pocht Wrestling. Liebe für dieses Business."

Von den eigenen Worten aufgepeischt, klopft er Díego anerkennend auf die Brust.

Mad Dog: "Und mögen wir auch morgen wieder Feinde sein. DAS verbindet uns! Auf ewig!"

Ashfield und Rogue verdrehen die Augen, während sich ihre Gegner bei Spring Survivor anerkennend in selbige schauen. Sie waren nie die besten Freunde, aber in diesem Moment blitzt es in beider Pupillen so auf, als wären sie es. Díego lächelt sogar und wendet sich an Rogue und Ashfield.

Sanchéz: "Eure Gürtel hatte ich schon. Ich war Cotatores, bevor ihr überhaupt wusstet, was Tag-Team-Wrestling überhaupt bedeutet. Ich habe die Pro-X-Trophy gewonnen, als ihr noch in der Grundschule wart. Ihr seid sehr schnell mit euren Urteilen, doch was kümmert's mich? Mad Dog und ich...wir sind weder Freunde im klassischen Sinn, noch sind wir das, was ihr als Team definieren würdet. Wir leben nicht für den Teamkampf, doch wir lieben jede Herausforderung. Wir atmen Wrestling, begrüßen den Schmerz und werden zusammen über 40 Jahre Erfahrung in den Ring der XAW tragen. Das Feuer in mir brennt wie noch nie und das werdet ihr auch schon bald zu spüren bekommen!"

Díegos Blick wandert von seinen kommenden Gegnern zur selbsternannten Legende.

Sanchéz: "Und nachdem ich mit euch fertig bin, ist der Chef dran. Dafür werde ich bei Jona vorsprechen!"

Kevin Smash: "Tu, was du nicht lassen kannst. Wenn du nach Samstag überhaupt noch gehen kannst. Denn Ihr habt recht: die Ring Assassins sind frisch, sie sind neu. Vor ein paar Jahren erst geboren. Nun ist Frühling, die Balz naht. Die jungen Böcke fordern die alten heraus. Diese haben die Herde lange geführt, sich einen Namen gemacht in vergangenen Zeiten... Es ist Frühling."

Smash schaut sowohl Sanchéz als auch Mad Dog an.

Kevin Smash: "Werdet ihr ihn überleben?"

Díego Alejandro Sanchéz starrt den Amerikaner lange an. Man kann es nicht sehen, aber in seinem Innern tobt ein Kampf - wie eigentlich immer, wenn er diesem Kerl begegnet. Antworten...stehen lassen...auf die Schnauze hauen? Jede Option hat seine Berechtigung. Eine ist äußerst verlockend, die anderen selbstbewusst oder vernünftig.

Sanchéz: "Mach dir um unser Überleben keine Sorgen, Smash. Oder ist es eher die Hoffnung, doch wieder einem Match aus dem Weg gehen zu können? Die Aussicht darauf nach den Assassins gegen dich anzutreten...da fühle ich mich wie im 2. Frühling. Wenn es sein muss, werde ich deinen Ring in Schutt und Asche legen und danach wird dir das gleiche Schicksal zuteil. Die Zeit der Worte und Ausflüchte ist vorbei. Zeit für Taten."

Er zuckt vor, direkt auf Smash zu. Bevor dieser reagieren kann, hätte der Deutschmexikaner ihm eine verpasen können, doch Díego stoppt schon wieder ab und steht nun direkt vor seinem Lieblingsfeind. Er schaut zu ihm hoch, weil er körperlich dazu gezwungen ist und starrt ihm ein letztes Mal in die Augen. Pure Entschlossenheit im Gesicht des ehemaligen Tribune Champions.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, löst Díego schließlich diese Situation, geht ein paar Schritte zurück, klopft dem verrückten Hund auf die Schulter und verlässt den Trainingsraum mit diesem zusammen.


Vincent Craven: "Bei XAW Spring Survivor am kommenden Wochenende werden die Ring Assassins ihre Union Titel gegen Díego Sanchéz & Mad Dog aufs Spiel setzen. Dass dies mehr als ein normales Titelmatch ist, haben wir soeben bestaunen können. Jung vs. Alt, Team vs. Bündnis und last but not least... XAW vs. PCWA!"

Mike Garland: "Ein letztes Aufbäumen der Altstars, ehe auch sie, wie jedes andere XAW Team bisher, nur noch den Rücken der Assassins sehen."

Vincent Craven: "Das werden wir bei Spring Survivor erfahren, Mike. Ich jedenfalls freue mich auf die Action am Samstag! Und ebenso auf ein mögliches Match zwischen Sanchéz und Smash bei der nächsten Vendetta."

Mike Garland: "Wie ich schon gesagt habe. Weder das eine noch das andere werden am Status Quo um die Union Titles oder in der PCWA etwas ändern. Smash und die Assassins übernehmen die Führung - das mussten letzte Show schließlich auch schon die Partners in Crime erfahren."


------------------ PCWA ------------------

Im Hintergrund ist der illuminierte Bau des PCWA Domes schillernd erleuchtet und bebt angesichts der darin stattfindenden Veranstaltung … ganz anders der Bereich, auf den die Kamera nun zurückzoomt: eine von gleißenden Laternen hell erleuchtete Fläche liegt ebenso im nahezu Lautlosen wie auch der scheinbar angrenzende Raum, in welchem sich die Kamera befindet. Eine große Zufahrt steht offen und im ebenfalls erleuchteten Inneren stapeln sich rechts und links der Freifläche um eine Werkstattgrube Reifenstapel, Messinstrumente sowie verschiedene Ausführungen chromglänzender Werkzeuge. Sowohl an den Wänden als auch in fahrbaren Equipment-Boxen aus Blech. Aus irgendeiner Ecke dudelt der Radiosound eines Country-Senders und ein paar verfrühte Insekten stupsen kontinuierlich an die summenden Neonröhren an der Decke.

Die PCWA leistete sich nicht nur eine große Liegenschaft mit allem Drum und Dran - auch einen entsprechenden Fuhrpark an Firmenfahrzeugen. Und um diesen in Schuss zu halten stand eine teilweise top ausgestattete Werkstatt bereit. Meist war diese gut besucht, aber wenn wie jetzt Shows liefen, traf eher das Gegenteil zu. Und dies … machte man sich zunutze.

Wenig später übertönt nämlich ein pferdestärken-reicher Motor die ferne Vendetta-Soundkulisse. Passend dazu flammen zwei Scheinwerferkegel über den Beton, denen kurz darauf auch das zugehörige Gefährt folgt: ein blitzender wie getunter 1987er Jeep Wrangler in nachtblauem Look mit weißen Seitenstreifen gleich einem Gewehrsalvenfeuer. Der satte V8-Motor dröhnt, als der mit Überrollbügel und abgedeckten Suchscheinwerfern versehene offene Geländewagen in die Garage einbiegt und die gleißenden Leuchten der Xenon-Scheinwerfer am Kängurufänger ebenso erlöschen wie der hochgezüchtete PS-Antrieb.

Wieder eine andere Geräuschkulisse - harter Death Metal aus dem PKW-Radio, aber auch der versiegt, als der Fahrer die Zündung ausdreht …
… und nun schließt sich ein Dialog zweier Herren an, welche heute einen Day off haben, sich aber in ihrer bekannt liebenswürdigen Art und Weise anzicken.

„… man, man, man - da sind sie wieder, deine zwei Probleme, Badger: ne dicke Karre, aber keine Ahnung, wie man mit umgeht.“

„Hey, noch so’n Spruch und du und deine Herzkönigin können heute nach Hause laufen.“

Der Ring-Rebell in Nietenweste und Ripped Jeans schwingt sich gekonnt über die flache Tür hinaus. Der Wettermann auf der anderen Seite zieht es eher vor, den Fonds auf die herkömmliche Weise zu verlassen.

Cardigan: „Komm schon, Matt: wie lange hast du die Kiste schon? Und wie oft ist was mit dem Motor? Komischerweise jedes Mal, wenn du mit fahren dran bist…“

Stone: „Boah, kann ich was dafür, wenn der Turbo nicht so läuft, wie ich ihn eingestellt habe?“

Der Tempest, wie schon zuvor in Jeans, langem Mantel und Bandana, schlendert zu einer Wand und schaut prüfend nach den Werkzeugen.

Cardigan: „Wenn man wie du scheinbar bei Tim Taylor, dem Heimwerkerkönig, gelernt hat, schon…“

Stone: „Das glaube ich nicht, Trent …“

Die unverkennbare Flanellhemd-Floskel entlockt dem Wirbelsturm ein kleines Lächeln. Dann langt er zielgerichtet nach einem Satz Steckschlüssel und reicht sie Machinegun, der bereits die Motorhaube seines Geländewagens geöffnet hat.

Cardigan: „Hier, du Düsentrieb für Arme. Und wenn es geht ein bisschen Hackengas, bevor die Martinis welk werden.“

Matt will schon im Motor verschwinden, als er kurz innehält.

Stone: „Häh?! Wie?“

Ein resignierendes leises Stöhnen bei Trent, der die Arme hebt.

Cardigan: „Was haben wir vorhin in der Cantina besprochen? Zum Abschluss des Tages? Die Bar?… hast du die Einladung vergessen?“

Stone: „Was, Windy ist schon dort?“

Er dreht Stone um 90 Grad und drückt ihn zum Motorblock runter.

Cardigan: „Wären wir jetzt auch, wenn deine handwerklichen Fähigkeiten mal von Erfolg gekrönt wären … oder es bald sind.“

Kaum ausgesprochen hört man auch schon werkelnde Geräusche.

Stone: „Warum hast du das nicht gleich gesagt? Das gibt mir die nötige Dosis Effizienz … was allerdings auch wieder schlecht sein kann, denn wie du weißt schraube ich hier an einem echten Classic. Und der nimmt jeden Handschlag persönlich … wie du schon gemerkt hast …“

Während Matt vor sich hinredet nimmt Cardigan das scheinbar nur entfernt wahr, denn er bewegt sich vom Jeep weg zu einem der anderen Garagenplätze. Ein abschätzendes Nicken.

Cardigan: „Also wenn du mich fragst … DAS ist ein Classic, mein Freund!“

Stone: „Wa… Autsch!“

Matt ist derart schnell hochgeschnellt, dass er sich den Kopf an der Motorhaube stößt. Schädelreibend tritt er zu Trent und folgt dessen Blick. Wenngleich weit weniger angeregt: in einer der anderen Nische wurde offensichtlich ein weiteres Privat-KFZ abgestellt. Konkret ein rostroter 1983er Ford F-150 Pickup mit beigefarbener Seitenverkleidung. Passend zur Farbe, welche bereits leicht verblichen war, wirkt das Metall schon etwas angegriffen und unter der verstaubten Plane, welche die Ladefläche überspannt, lugen diverse Utensilien durch.
Der Charakter regelmäßigen, langjährigen Gebrauchs war allgegenwärtig.

Mit großen Augen und krauser Stirn deutet Machinegun zu dem Transporter.

Stone: „Diese Rostlaube soll ein Classic sein? Jetzt darfst du echt laufen, Kugelblitz. Kannst froh sein, dass Esmeralda das nicht gehört hat.“

Cardigan: „Esmeralda?! Du nennst dieses große Jungenspielzeug wie ein Latino-Kindermädchen? Das gute Stück müsste bei dir eher Lassmiranda heißen…“

Matt winkt ab und wendet sich wieder seinem Auto zu. Trent dagegen gerät ins Schwärmen und tritt immer näher heran.

Cardigan: „… und was das andere angeht: is halt Geschmackssache. Deine Bräutekutsche mag vielleicht die Rockys erobert haben, aber diese unverwüstlichen Dinger hier haben Amerika erobert. Und war für Generationen von Familien der Inbegriff von Landleben…“

Christian Sanglier: „Ey, Finger weg!“

Draven LaVey und Christian Sanglier biegen um eine Ecke und sehen die beiden. Während LaVey unbeirrbar gut gelaunt wirkt, nagt das Darkmatch noch sichtbar an Sanglier. Er hat eine Tasche dabei, die er in den Wagen werfen will, aber eigentlich hat er nur einen Grund gesucht, um das Gebäude für ein paar Minuten zu verlassen.  LaVey dagegen ist hauptsächlich dabei, um zu verhindern das Sanglier irgendwo seinen Frust los wird und versucht direkt ein paar schnellere Schritte zu gehen, um notfalls dazwischenspringen zu können. Der Keiler mag mit seinen nur 178 Zentimetern nicht direkt bedrohlich wirken, aber das hat ihn auch nicht interessiert, als er ohne zu zögern den deutlich größer und schwereren Dark Tiger angegriffen hat. Er blickt zum Jeep der anderen.

Christian Sanglier: "Sieht nett aus - posiert er so auch für die Damen mit dem Wagen?"

Es klingt provozierend, man kann noch nicht erkennen, ob es nur eine Hänselei unter Fahrern von Oldtimern ist oder ob Sanglier hier Frustabbau sucht.
Der Wirbelsturm bleibt erstmal ungerührt - und souverän freundlich. Ein Lächeln.

Cardigan: „Nicht notwendigerweise. Manchmal reicht es schon, wenn er die Hose offen lässt.“

Ein spielerisch gemeinter Einwurf des New Yorkers.

Stone: „Aber nur samstags. Da gibt’s frische Wäsche.“

Eine gut gemeinte Buddy-Punchline, welche von beiden mit einer Fist und Kichern begleitet wird … aber auf Gegenseite maximal ein wenig Mundverziehen bei LaVey hervorruft. So ist es kein Wunder, dass nahezu umgehend wieder eine kurze unbequeme Stille entsteht - in der man nur Neonröhren und Country-Mucke hört.
Sanglier atmet tief durch - er merkt, dass er ein wenig zur Ruhe kommen muss. Heute darf sich kein weiterer Sturm in seinem Inneren bilden.

Christian Sanglier: "Und bevor ihr fragt, der Wagen ist unverkäuflich."

Matt hebt beschwichtigend die Hände.

Stone: „Bloß kein falscher Stolz, Lumber-Jack. Niemand will dir deinen heißgeliebten Scheunenball-Humvee abluchsen…“

Der Keiler fühlt sich kurz provoziert.

Christian Sanglier: "Hast du ein Problem mit dem Wagen? Er funktioniert, die verchromte Schwanzverlängerung dagegen...."

Der Ring-Rebell wechselt einen prüfenden Blick zwischen Jeep und Pickup.

Stone: „Also, wenn ich Wagengrößen und Roststellen vergleiche, kompensierst du hier eher was…“

Ein durch die Zähne gedrückter Pfiff sorgt zunächst für Ruhe. Trent, die Arme in die Seite gestützt und die Stirn unwirsch verzogen, mustert alle drei.

Cardigan: „Sach mal geht’s noch?! Wir stehen uns nicht mal eine Minute gegenüber und schon knirscht’s im Gebälk. Badger, was soll der Mist?! Dachte, die Zeit, in der du den Ärger angezogen hast, ist vorbei …“

Der Tempest kann nicht anders, als Sanglier einen Moment länger anzusehen.

Cardigan: „… aber scheinbar haben wir was das angeht gerade deinen Bruder im Geiste aufgestöbert.“

LaVey stellt sich ein wenig in Richtung Cardigan, auch er erkennt den Ernst der Lage.

Draven LaVey: "Ja, unser Start hier war etwas holprig. Uns steckt halt noch ein bisschen Frust in den Knochen, der Tag hatte eigentlich so gut angefangen."

Unbewusst und seufzend legt Stone seinen Arm tröstend um Christians Schulter - was dieser mit einem unwirschen Blick kommentiert.

Stone: „Als wenn wir das nich wüssten - haben's ja auch gesehen. Schade, leider … Könnt’st die maskierte Muschi durch nen Fleischwolf drehen, was?!“

Sanglier ist kurz wieder Frust anzusehen. Er hatte die Chance einen leichten Sieg einzufahren, eine Abkürzung in den Mainevent zu nutzen und seinen Vertrag vorzeitig umzusetzen, aber es wäre gegen seine Art gewesen. Die Blicke von LaVey, die ihn treffen sind eine klare Mahnung sich zu beruhigen. Es funktioniert. Schrittweise. Und immer wieder macht Sanglier kleine Pausen mit tiefen Atemzügen.

Christian Sanglier: "Hast keine Ahnung wie sehr...naja, vielleicht ja nach eurer tollen Niederlage gegen die Assasins."

So ganz kriegt er die Kurve zur Ruhe noch nicht.
Machinegun wirkt ein wenig ungläubig, lacht dann kurz heiser.

Stone: „Das nennst du ne Niederlage?! Klar, schön war’s beileibe nicht und das werden wir Smashy‘s Pfeifenköppen auch noch einbläuen … aber … da hab ich schon nachhaltiger den Mattenboden fressen dürfen … oder, Kugelblitz?!“

Matt und Trent blicken sich an - letzterer nickt vielsagend.
Eigentlich ist LaVey bemüht ein wenig Ruhe einzubringen, aber ein Spruch rutscht ihm trotzdem raus.

Draven LaVey: "Naja, schmerzhafter als in nem Titelkampf so beschissen zu werden kann ich es mir kaum vorstellen."

Ein weiterer Blick fliegt zwischen den Partners hin und her … und während Stone gedankenverloren mit einem Drehmomentschlüssel spielt, schlendert Trent zu Sangliers Transporter herüber.

Cardigan: „Manchmal kommt es nicht auf die Umstände an, sondern wie nachhaltig sie einen prägen …“

Er langt nach einem Tuch, deutet damit zum Pickup … und als keine Widerworte und -gesten kommen, poliert er kurz über eine Schmutzstelle. Dann dreht er sich wieder um, ein Fuß auf einem flachen Reifenstapel gestellt.

Cardigan: „… ich erzähl euch mal was: vor ein paar Jahren gab es mal zwei hart arbeitenden Wrestler in einer Liga, welche stets Gewehr bei Fuß standen und zuverlässig ihre Arbeit erledigten. Fürs große Gold hat‘s aber nicht gereicht. Irgendwann kamen ein paar Newcomer in die Liga, welche die alte Hackordnung mal schnell umgehen und an die Spitze wollten. Es kam, wie es kommen musste: die Rookies und die Haudegen gerieten aneinander und es kam zu einem ersten großen Showdown.“

LaVey ist anzumerken, wie er sich dabei an seinen Tag erinnert und wie sehr schon der Wunsch im Raum stand gegen Poe zu kämpfen. Es fühlt sich für die Rookies an wie eine schöne Prise Salz in den Wunden.

Christian Sanglier: "Die Haudegen haben mit den Rookies den Boden aufgewischt, rate ich da richtig? Ja, eine "schöne" Geschichte zum Abschluss für diesen Tag."

Der Keiler wirkt noch angesäuert, das Thema würde er fürs Erste gerne begraben.

Christian Sanglier: "Wenn ihr euch nur über uns lustig machen wollt, dann erledigt es schnell und raubt uns nicht noch die Zeit dafür."

Das Ratschen des Drehmoments hat die gleiche Wirkung wie der Pfiff zuvor.

Stone: „Lustig war das mit Sicherheit nicht, kann ich dir sagen …“

Nun ist doch ein wenn auch minimaler Schauer Überraschung auf den Gesichtern der Neulinge zu sehen.
Matts Augen finden den Tempest, der nickt und fortsetzt.

Cardigan: „Erfasst, Freunde … WIR … waren nämlich die Newcomer damals. Und das Schlimmste war nicht mal die Niederlage selbst, sondern das Gefühl danach. Die beiden Veteranen, gegen die wir antraten, fristeten davor ein Dasein als Edeljobber. Wir dagegen starteten durch mit den besten Ambitionen, die agilsten Skills … und gingen letztlich leer aus. Weil sie nämlich als Team agierten. Und wir zwei, separat gestartet und erstmal spinnefeind als zusammengewürfeltes Duo, eben nicht.“

Matt lässt den Schrauber kunstvoll über den Handrücken kreiseln.

Stone: „Tja, jetzt werdet ihr sagen, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht - aber es hat gesessen. Verloren gegen zwei Kalkleisten, die vorher keinen Blumentopf wert waren. Und hinterher haben wir zwei uns noch die Köpfe eingeschlagen, bis wir endlich soweit waren, mal als Doppel zu agieren.“

Er ist ein paar Schritte gegangen und bleibt vor Christian stehen, auf den er deutet.

Stone: „Ganz ehrlich: am liebsten wäre ich damals wie du vorhin in den Ring gestürmt und hätte aufgeräumt … aber so im Nachhinein betrachtet: was hätte es mir gebracht außer Genugtuung für den Moment?“

LaVey blickt besorgt zum Keiler, unsicher wie dieser reagiert. Aber dieser scheint den Krawalldrang fürs erste abgelegt zu haben. Offensichtlich stimmt er Stone zu. Für einen Moment kann er den Blick nicht halten. Seine Augen weichen aus und gehen zu Boden. Die Genugtuung vorhin war schnell verblasst, ihre Gegenwart war nicht einmal wirklich greifbar gewesen. Und die ganze Aktion hat er schon bereut, bevor sie zu Ende war.

Cardigan: „Letztlich hat es über anderthalb Jahre gedauert, bis wir die Niederlage wettmachen konnten … und ab da … waren wir alle vier dann eine Ebene höher. Und warum? Weil wir unsere Rolle akzeptiert haben und die beiden anderen endlich erstgenommen wurden. Durch diese gegenseitige monatelange Schaukel hat einer den anderen hochgezogen - aber so etwas weiß man vorher nie.“

Christian Sanglier: "Ja, da ist was dran. Aber komm mal auf den Punkt, was willst du mir damit sagen?"

Es ist förmlich greifbar, wie unangenehm ihm das Thema wird. Am liebsten würde er die Tür aufreißen und hier schnellstmöglich verschwinden. Aber auch solchen Situationen muss er sich stellen, wenn er seine Probleme dauerhaft im Griff haben will.

Cardigan: „Was diese Worte sagen sollen? Das ist ganz dir überlassen, was ihr euch aus dieser Glückskeksdose nehmt. Ich hab jedenfalls gehofft, dass du damit vielleicht dein hot blood ein wenig runterkühlst. Und - wir womöglich unterstreichen konnten, sehr wohl zu wissen, wie euch gerade zumute ist."

Draven LaVey: "Ich glaub, unsere Rolle ist nur ein Teil vom Problem. Wir trainieren mit Maldicão, mindestens bis wir nen festen Vertrag haben. Aber ich hab noch keinen kompletten Plan, wie es dann weitergeht. Ein festes Team wär cool und ich denke Antonio wär ein Knaller, wenn wir länger zusammenarbeiten. Aber ich glaub, für ein dauerhaftes Team ist er noch nicht überzeugt."

Sanglier dagegen scheint vom Thema Wrestling wegzuwollen. Er greift unter die Plane des Pickups und zieht einen Werkzeugkasten hervor. Alt, oft benutzt - aber gut gepflegt.
Es ist deutklich anzusehen, wie Christian nach den scheinbar passenden Worten ringt.

Christian Sanglier: „Ich … wir … ach - danke. Irgendwie …“

Er hebt die Hand mit dem Werkzeugkasten, während er gleichzeitig mit dem Kopf Richtung Jeep nickt ... und dabei versucht, Blickkontakt zu meiden.

Christian: „Hab mal eine Zeitlang als KFZ-Schlosser gejobbt. Vielleicht … wenn ihr nichts einzuwenden habt …“

Ohne dass ein Wort fällt, treffen sich die Blicke von Stone und Sanglier. Noch drücken sie abwartende Skepsis aus …

Cardigan: „Ich denk mal, das dürfte ein Argument sein, welches für alle ansprechend klingt … “

Der Wettermann tritt zwischen beide und legt jedem jeweils einen Arm auf die Schulter.

Cardigan: „… Chris bringt deine Boliden endlich mal auf Vordermann und Badger hier erzählt dir dabei gleichzeitig, wie aus einem plan-, vertrags- und ziellosen Rebellen ein halbwegs anständiger Kader-Wrestler wird. Er hat da … sagen wir mal einschlägige Erfahrungen.“

Wieder schauen sich Matt und Christian an, bevor schließlich beide unwillkürlich im Gleichklang mit den Schultern zucken und in Richtung des Jeeps davongehen.
Man hört noch erste fachspezifische Termini über Motoren und Leistung hin und herfliegen, bevor die Köpfe der zwei quatschend unter der Motorhaube des Geländewagens verschwinden.
Draven tritt an Trents Seite und schaut nachdenklich zu Stone und Sanglier.

Draven LaVey: "Schöne Moral der Geschicht. War die Niederlage für Euch auch der erste Schritt bis zur Besserung?"

Ein tiefer Durchatmer, ein geknautschter Mund.

Cardigan: „Leider nicht. Ich hätt’s mir damals gewünscht … vielleicht wäre dann einiges anders gelaufen …“

Draven LaVey: "Dann wärst du jetzt aber vielleicht auch einen anderer Tempest."

Ein verschmitztes Lächeln bei Trent, mit welchem er Draven zunickt. Dann folgen LaVey und er den beiden anderen und gehen aus dem Bild …


Mike Garland: "Und mal wieder werden irgendwelche Freunde gemacht. Die Partners sind mir einfach zu freundlich - was soll das?! Wollen sie alle möglichen Herausforderer im Vorfeld einlullen?"

Vincent Craven: "An Herausforderern mangelt es ihnen nun wirklich nicht. Und deswegen ist es doch nicht verkehrt, mit anderen an Motoren herumzuschrauben. Wenn man schon dasselbe Hobby hat... Müssen ja nicht immer gleich blutige Attacken, miese Intrigen und fatale Machtspiele im Backstage laufen."

Mike Garland: "Ähm... Doch! Das unterhält mich eben."

Vincent Craven: "Mich unterhält eben ein lustiger Plausch, wie wir ihn gerade gesehen haben. Zumal Stone und Sanglier vom Charackter echt ähnlich sind. Lustig zu sehen."

Mike Garland: "Oh ja, ich kann mich kaum vor Lachen halten. Zum Glück sehen wir gleich im Main Event noch Marc Poe, damit wenigstens wieder ein Highlight folgt."

Vincent Craven: "Ein Highlight, das ich widerum ebenfalls feiere. Undisputed Gerasy gegen Cryption Championesse. Wir freuen uns drauf - nach einer kurzen Unterbrechung ist's bald soweit."


------------------ PCWA ------------------

Langsam schon fast schlurfend hört man Schritte von zwei Personen. Tapsig, bisweilen schwer und stumpf kommen dabei die Füße auf dem Boden des Seitenganges auf. Und selbst wenn sich nicht schon zwei große Silhouetten abzeichnen würden, so wäre dem geneigten Zuhörer doch recht schnell klar, dass es sich um zwei Männer handelt. Die Brawling Bulldogs um genau zu sein. Kann man bei den beiden eigentlich von einem Tag Team der Stunde sprechen, obwohl die Kampfstatistik etwas gänzlich anderes behauptet?

Dean Rodgers: „Andy … ganz ehrlich ich weiß nicht, was ich von den letzten Monaten halten soll. Zuerst verlieren wir wegen diesem Pandemie-Scheiß fast unsere Verträge, dann müssen wir in diesem Dark Match gegen diesen japanischen Surf-Punk und die Fliege ran, der einzige Wrestler, dem die Tradition der PCWA so wenig bedeutet, dass er seinen Quest Sieg verfallen lässt, um dann gegen zwei andere hochdekorierte Wrestler den Fall zu fressen, … wir haben gesagt, wir nutzen die Chance, es war klar, dass wir aufrecht stehen wollten. Sieg, unentschieden oder Niederlage, Van Crane und Sanchéz sollten spüren, dass wir kein Fall-Obst sind. Dann kamen diese Welpen und … ich weiß nicht. Man, manchmal glaub ich echt wir haben 20 Jahre alles Falsch gemacht.“

Schweigsam läuft der Brite Haskins neben ihm her und blickt dabei auf den Boden. Ehe er spricht, bleibt er kurz stehen und deutet seinem Tag Team Partner an sich auf eine Kiste mit Equipment zu setzen.

Andy Haskins: „Als wir sagten, dass wir uns die Chance nicht entgehen lassen wollten, haben wir alles auf eine Karte gesetzt. Die neuen Verträge können ebenso schnell gekündigt werden wie die Alten. Und Dean, ich bin auch ein bisschen … hm … überfordert. Ich würde schon sagen, dass wir 20 Jahre lang vieles richtig gemacht haben. Wir haben so viele Besitzer-Wechsel überlebt und als K&G alles gegen die Wand gefahren hatten, hatte ich auch Angst. Ich wusste auch nicht, wie es weitergehen würde. Hell, wenn wir nur ein bisschen mehr Pech gehabt hätten, dann hätte uns Jona Vark wie über 25 andere Wrestler auf die Straße gesetzt. Aber das ist nicht passiert.“

Beide lehnen sich zurück und setzen die Köpfe an die Wand, die Blicke nach oben gerichtet in eine Zukunft, die unvorhersehbar geworden ist.

Dean Rodgers: „Andy … Ich muss noch verarbeiten, dass wir heute eine Chance auf ein Match um die Cotatores hatten.“

Lachen von seiner rechten Seite.

Andy Haskins: „Hast du dir mal die Abrechnung diesen Monat angesehen? Nicht? Ich schon. Hab sie vorhin gleich geöffnet. Dean, wir haben erstmals eine Provision bekommen, weil die ein Shirt von uns auf den Webshop gepackt haben.“

Verdutztes Gesicht im Schatten vom New Yorker. Papier raschelt und wird Sekunden später gefaltet.

Dean Rodgers: „Ich … ich … Alter, das hatten wir noch nie. All die ganzen Jahre. Weißt du, wie oft ich darüber nachgedacht habe das alles hinzuwerfen?“

Andy Haskins: „Mindestens so oft wie ich. Aber das müssen wir nicht mehr. Nicht, wenn wir jetzt keinen Bullshit bauen. Aber eine Kleinigkeit habe ich auf dem Herzen, Dean. Wir werden unseren Weg weitergehen. Wir werden uns nicht dem Publikum anbiedern. Wenn es da draußen ein paar Irre gibt, die unsere Attitüde schätzen, dann umso besser. Wir werden stets alles tun, um am Ende das Team zu sein, das aufrecht im Ring steht. Man kann uns besiegen aber niemals brechen. Aight!?“

Erst ein kurzes dann ein immer heftiger werdendes Nicken von Rodgers.

Dean Rodgers: „Auf jeden Fall, Bruder!“

Andy Haskins: „Gut. Wingman forever! Aber wir gehen den Singles Matches nicht mehr aus dem Weg. Du kannst es genauso gut alleine im Ring, wie ich es auch könnte. Und bloody hell, es gibt hier ein paar Burschen, die will ich in Einzelmatches haben!“

Ein einzelner Name kommt dabei aus dem Mund von Rodgers geschossen.

Dean Rodgers: „Hondo.“

Andy Haskins: „Oh ja, aber nicht nur er.“

Ein dreckiges, fast hündisches Lächeln zeichnet sich auf dem Gesicht von Rodgers ab.

Dean Rodgers: „Jeah. Oder den einen oder anderen XAW'ler. Die Jungs vergessen, wo jahrelang ihr Platz gewesen ist. In einer Entwicklungsliga.“

Ein nicht minder dreckiges Lächeln von Haskins.

Andy Haskins: „Exactly, sunshine. Wir müssen uns ja nicht in die vorderste Front drängen, aber wenn Ms. Vark ein klares Bekenntnis haben wollte, wäre die Antwort 4 und nicht 3 Buchstaben lang. PCWA. 20 years and still counting.“

Dean Rodgers: „So machen wir das. Und nun lass uns sehen, dass wir noch an irgendeiner Tanke nen Six Pack bekommen. Diese Ausgangsbeschränkungen gehen mir gewaltig auf die Nüsse.“

Die letzten Worte werden dabei etwas dumpfer, denn Rodgers setzt sich eine Mund-Nasen-Schutzmaske auf, während er eine der Türen hinaus aus dem PCWA-Gebäudekomplex öffnet.

Andy Haskins: „Ach, das überstehen wir auch noch. Und dann werden wir irgendwann wieder in diesen kleinen Pub gehen. Und ein paar Bier auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft trinken.“

Dean Rodgers: „Und auf die Armen Köter, die den Roster Cut nicht überstanden haben.“

Andy Haskins: „Aight!“

Und die Tür schließt sich.


------------------ PCWA ------------------

Gleich wird Mad Dog zu ihr kommen. 
Sie haben sich verabredet. Hier. In ihrer neuen, noch immer leeren Bar auf dem PCWA Gelände. Nach ihrem Gespräch mit Lara Lee bei der letzten Vendetta hatte sie auch wieder mit Mad Dog gesprochen - und dieses Mal schien es ihr, als habe er sich endlich die Last vom Herzen geredet, welche die ganze Zeit über zwischen ihnen zu stehen schien. Das ungute Gefühl, das sie noch bis dato hatte, schien jedenfalls aufgelöst - auch wenn dafür ein anderes Unwohlsein diesen Platz eingenommen hat.

Mit einem Kugelschreiber fährt sie über die Bestellliste, welche Lara an sie übermitteln ließ, und hakt dabei ab, was sie ihr bereits aus ihrem Lager zukommen lassen kann.

„Trink, trink - Schwesterlein trink. Zieh doch die Stirn nicht so kraus…“

Sie blickt auf - und lächelt fast automatisch. Endlich ein Lichtblick in diesem tristen Alltags-Grau. Etwas Abwechslung, wo sonst nur Normalität vorherrscht. In den aktuellen Zeiten sogar noch normalbanaler als sonst. Klar, gab es Personen, denen sie vertraute - aber in diesem Business nur sehr wenigen. Und Frauen waren unter den Vertrauten noch rarer gesät. SIE war aber eine davon …
… und ihr ging es vermutlich nicht anders: mit einem ebenso kecken Grinsen steht das Valet der amtierenden Cotatores Trophy - Träger vor ihr. Die Hände sind in die Hüften gestemmt - aber diese Körperhaltung wirkt nur auf den ersten Blick bierernst. Windy ist allein und in ihrem üblichen Zivil, das man am ehesten mit Matrix meets Twilight vergleichen konnte. Der knielange Mantel wedelt an den Stoffenden, als sie sich in ihrem ledernen Jumpsuit auf den nächstbesten Hocker setzt und die dunkle Brille abnimmt.

Windy: „… es sei denn, du ziehst es vor, allein einen zu heben.“ 

Die schöne Bardame schaut in das ebenso schöne Antlitz von Windy. Das vertraute, freundliche Gesicht Windys zaubert auch bei Yai ein warmes Lächeln aufs Gesicht. 

Yai: "Schön, dass du vorbei schaust. Also was zu trinken, ja?!"

Mad Dogs Frau deutet auf die vollen Kühlschränke und Regale, die förmlich danach schreien geöffnet zu werden.
Die Deutsche wippt mit überlegend mit dem Kopf - macht dabei dicke Backen.

Windy: „Eigentlich war ich auf die übliche Martini-Runde aus, aber heute bin ich eher in Stimmung für eine Tea-Time a la Long Island…“

Die Barchefin versteht den Wink selbstverständlich, wirkt aber ein wenig überrascht, als sie nach einem Longdrink-Glas angelt.

Yai: „Oh … so schlimm?!“

Sogleich hat sie den Kühlschrank geöffnet und  beginnt, den gewünschten Drink zu mixen.

Windy: „Schlimmer … damals, als Trent und ich zum letzten Rumble hier aufschlugen, dachte ich, dass dieses beschwipste Abziehbild eines Piraten schon das Nonplusultra der Skurrilität sei, was hier rumgeistert … und dann … von wegen „ändlisch normale Läute“ … Pustekuchen - nur verschrobene Typen hier, die scheinbar einen an der Klatsche haben.“

Beiläufig, aber doch interessiert nickend, so wie es nur Bardamen können, kommt die nächste Frage aus Yais Mund, während sie das Glas mit dem goldbraunen Mixdrink zur Deutschen rüberschiebt und sich selbst ein Bier öffnet. 

Yai: "Erzähl ruhig weiter!"

Die Gothic-Lady mit dem rabenschwarzen Bubikopf nimmt erst einmal einen großen Schluck der hochprozentigen Mixtur, lässt ihn die Kehle hinunterlaufen … und scheinbar ungerührt, dafür genießend auf sich wirken.
Den Arm auf die Theke gestellt stützt sie ihr Gesicht.

Windy: „Ach, weiß du: in den alten Zeiten war das alles noch irgendwie berechenbar und … im gewissen Sinne greifbarer. Klare Kante, klare Worte - klarer Eyecatcher. Und jetzt … entweder nur noch Bekloppte und Bescheuerte oder Emporkömmlinge, denen man mit Argumenten nicht beikommen kann. Und dazwischen stehe ich dann - gefühlt noch mehr als früher reduziert auf Lächeln und Hinternwackler ...“

Gedankenverloren tauchen ihre Finger in eine nahe Schale mit Erdnüssen, suchen eine heraus.

Windy: „… und das Beste daran: dieser Kindergarten Kleine Gruppe färbt auch noch auf meine Jungs ab. Hab alle Hände voll zu tun, dass sie nicht auch so respektlose Löcher werden. Ich sag dir: ich bin alt, wenn ich von früher erzähle, wo alles besser war.“

Ihre Gesprächspartnerin sitzt derweil lehnend am Tresen ihr direkt gegenüber und legt verstehend den Kopf schräg. Fokussiert Windy mit ihrem einnehmenden Blick.

Yai: "… und da kann auch eine Partnerschaft schon Mal leiden, was?"

Die Deutsche drückt Luft blubbernd über die Lippen wie zu einem wortlosen Konter.

Windy: „Quatsch! Matt schick ich nach Hause, wenn er mal wieder zu sehr den Kalauerkönig gucken lässt - dann ist Ruh! Muss nur aufpassen, dass die beiden Kindsköpfe nicht zu lange zusammen rumhängen … weil sonst der Rebell zu sehr abfärbt. Und dann kommen sie nie pünktlich irgendwo an…“

Sie hebt ihren anderen Arm und schielt zur Uhr.

Windy: „… so wie jetzt, wo sie eigentlich schon hier sein sollten. Bin gespannt, was ihnen diesmal wieder in die Quere gekommen ist.“

Yai zuckt mit den Schultern und trinkt einen weiteren Schluck Bier, während sie mit der anderen Hand die Finger kreisen lässt.

Yai: „Boys will be boys!“

Die Deutsche dreht lächelnd den Kopf, deutet zur Barfrau, während sie erneut nach ihrem Glas greift.

Windy: „Leider, Yai … leider … ach, früher war es andersrum mit den beiden. Das war eine schöne Zeit, als Trent den Rotzlöffel gebändigt hat. Zwei Mann, eine Maschinerie. Da ist mein Trent noch mal richtig aufgeblüht … so wie damals, als er das Zugpferd der GWA war. Richtig, richtig schön … und weißt du: eigentlich … ist es das jetzt immer noch. Haben halt beide ihr Herz irgendwo am rechten Fleck. Ganz besonders mein höchstpersönlicher Wirbelsturm…“

Yai: „Liebst ihn noch wie am ersten Tag?!“

Sie stürzt den zweiten großen Schluck runter.

Windy: „Sonst wär ich wohl kaum noch an seiner Seite … oder würde mich um die Beweise unserer Liebe kümmern. Tja … you know what it feels … to be head over heels …“

Yai gluckst ein wenig angesichts der Worte. Dann aber, nachdem sie sich den Bierschaum von der Oberlippe gewischt hat, wippt sie doppeldeutig mit den Brauen.

Yai: "Verstehe … die mit dem Wind reitet, huh?!"

Kurz lachen die beiden Damen und schauen sich dabei vielsagend in die Augen. Ein kurzes Nippen an ihren Getränken, dann umspielt ein Lächeln Windys Mund.

Windy: "Wie schon gesagt: dahingehend kann ich zumindest nicht klagen. Gibt Beweise derer zur Genüge."

Die Besitzerin des cWc nickt verstehend und lächelt.

Yai: "Es stimmt schon: Sex ist nicht alles, aber ohne Sex is' es nichts."

Auch die Windige nickt nun, hebt dann ihren Kopf und schaut Yai direkt an.

Windy: "Und wie ist es bei dir? Man hört ja so manches..."

Die Bardame kräuselt plötzlich aus einer inneren Harmonie gerissen die Augenbrauen. Legt fragend den Kopf schief.

Yai: "Soso. Was hört man denn?"

Etwas verlegen kreist Windy mit ihrem Glas über die Theke, wiegt den Kopf hin und her. 

Windy: "Nun ja... was soll ich sagen … das, was wir alle... aber vor allem du letzten Monat gehört hast, ist in aller Munde... Mad Dog und DeWynters."

Yai nickt still. Und trinkt.

Windy: "Die einen meinen, dass sie es schon immer gewusst haben, die anderen, dass es absoluter Quatsch sei... Backstage-Gerede eben. Sobald sowas Brisantes in die Welt gesetzt ist, zerreißen sich alle das Maul darüber. Aber wie es den Beteiligten damit geht, fragt keiner... Dabei will ich aber nicht mitmachen... und eigentlich ist das auch der Grund, weswegen ich hier bin."

Endlich steht ihr Glas still, endlich hebt sie ihren Kopf. Lächelt in das Gesicht ihrer Freundin.
Diese zieht ihren Mund bleistiftdünn zusammen. Atmet aus.

Yai: "Danke. Aber es ist alles ziemlich kompliziert..."

Nun ist es Yai, die hinab schaut ... bis sich eine Hand auf ihre legt.

Windy: „Dann vereinfache es … nicht die Liebe ist kompliziert, sondern die, die sie gebrauchen. Oder meinen, in ihrem Namen zu handeln.“

Die Barfrau schaut auf - in Windys klare Katzenaugen.

Windy: „Komm schon …“

Yai: "Ach... Lara kam noch bei der letzten Show zu mir. Hat dementiert, was alle anderen und auch ich gedacht haben... Und ich habe mir schon Selbstvorwürfe gemacht, wie ich so dumm sein konnte, das zu glauben. Ob ich überhaupt noch fähig bin, ihm zu vertrauen, hab ich mich gefragt..."

Windy nickt verstehend, als Yai zu ihr hochschaut. Doch ihr Blick flüchtet dennoch wieder zur Seite.
Manchmal ist es einfacher niemanden anzusehen, wenn man sich Dinge vom Herzen redet.

Yai: "Genau das habe ich dann Mad Dog gesagt. Und zum Glück war er genauso ehrlich... Dass es ihm immer nur um mich gegangen sei, dass er nur mit mir zusammen sein wolle und dass er mich liebe..."

Windy: "Aber?"

Ein Seufzen erklingt, den sie mit einem Schluck Bier wegspült.

Yai: "Es gab wohl da tatsächlich eine Nacht."

Ihre Freundin zieht überrascht und interessiert die Augenbrauen hoch.

Yai: "BEVOR er und ich wieder zusammen gekommen sind. Es... war wohl Alkohol im Spiel. Es hat nichts bedeutet."

Kritisch legt Windy den Kopf schief.

Windy: "Na, das sagen sie dann immer alle."

Yai schüttelt den Kopf.

Yai: "Nein, ich kenne ihn. Er kann mich nicht sonderlich gut anlügen. Zumindest denke ich das. Und es ist ja auch nicht so, als sei ich in der Zeit, in der wir getrennt waren, immer alleine Schlafen gegangen... Ich war auch nicht wütend, weil er mit einer anderen Frau im Bett war. Eher wegen des Alkohols... und dass er sich an gar nichts mehr erinnern konnte. Dass er wieder Dinge getan hat, die er eigentlich nicht will. Und wegen ihr! Er wusste, dass sie mit Lara zusammen ist... und dass er mit ihr zusammenarbeitet, dass sie sich häufiger sehen."

Die Schwarzhaarige merkt deutlich, wie sehr es in der Barfrau arbeitet … und erwidert erst einmal nichts. Stattdessen wölbt sie nachdenklich die Brauen.

Windy: „Puh! Das ist natürlich ein dicker Hund.“

Dann aber fixiert sie die Inhaberin fest.

Windy: „Aber das gerade du wie ein Mimöschen einknickst, entspricht nicht gerade deinem Naturell. Und wird dir ganz ehrlich auch nicht gerecht. Wenn ich mir wegen jedem kaum erblühten Groupie-Leib, der sich meinem Trent an den Hals geworfen hat, derart Sorgen gemacht hätte, würde ich heute mit grauen Haaren in einer Gummizelle hocken und hätte diverse Mordanklagen am Hacken. Ich weiß, was ich an ihm habe und er an mir - und für dich und Mad Dog gilt das auch.“

Erneut langt sie nach ihrem Drink und nimmt einen großen Schluck. Das Glas noch in ihrer Hand haltend deutet sie mit dem Zeigefinger auf Yai.

Windy: „Er weiß, was du ihm bedeutest. Das hab ich spätestens in London deutlich gespürt. Und was ich bisher mitbekommen habe, bestätigt das: da läuft nix mit DeWynters! Sie sehen sich hier - aber das ist rein beruflich. So wird es bleiben - bis es beendet ist. Und das wird ja vermutlich recht bald passieren, oder?!“

Yai nickt entschieden.

Yai: "Ja, die Zusammenarbeit mit DeWynters zu beenden habe ich ihm auch vorgeschlagen. Ich meinte, dass Lara Lee sicher auch darunter leidet und dies unnötig weiter Benzin ins Feuer gießen würde. Zumal Lara ja scheinbar bis dato noch nichts von dieser Geschichte wusste."

Windy zieht etwas irritiert die Augen zusammen.

Windy: "Du hast mit Lee's Gefühlen argumentiert? Die kommt klar. Mach dir lieber Sorgen um dein eigenes Liebes- und Seelenheil.“

Yai drückt sich vom Tresen fort und stellt sich Windy direkt gegenüber. Nur die Theke ist zwischen ihnen, als sie ihre Hände greift.

Yai: "Andere Frauen waren, solange wir zusammen waren, nie ein Thema, Windy. Mad Dog ist nicht so... Er hat ein starkes Verbundenheitsgefühl. Und er identifiziert sich mit den Personen und Gemeinschaften, mit denen er verbunden ist. Er liebt sie. Nicht umsonst will er die PCWA verteidigen. Ist ihr durch jeden noch so heftigen Sturm treu geblieben. Und so war das auch bei mir. Es war ein tolles Gefühl... es war... einfach schön, zu wissen, dass wir zusammengehören. Dass er sich selbst ohne mich gar nicht vorstellen kann."

Sie lächelt in der Erinnerung an diese schöne Zeit.

Yai: "Wenn nur die Drogen nicht gewesen wären... Nur DIE waren das Problem. Ich hatte ihm gesagt, dass er zu uns zurückkommen soll. Denn sonst würde ich gehen. Und ich ging. Ich hatte die Hoffnung auf ihn aufgegeben, ich war am Boden, Windy. Aber dann... kam er doch wieder zurück. Fand mich. Half mir. Buhlte gar."

Sie gluckst fast Teenie-like.

Windy: „Jetzt bin ich wohl an der Reihe nachzuhaken, dass du ihn immer noch liebst, was?!“

Vis-a-vis: ein entwaffnendes Lächeln.

Windy: „Ich kann dich da voll verstehen … auch, wenn ich nicht wüsste, wie ich in der Situation gehandelt hätte. Heißt für mich: du willst es noch mal mit ihm versuchen?“

Die Barfrau zieht die Lippen bleistiftdünn.

Yai: "Es war ein wirklich ehrliches Gespräch... und er wollte mir Bedenkzeit geben. Auch wenn er es sich wünscht, könne er verstehen, wenn ich nicht mehr mit ihm zusammen sein wolle. Aber er hofft, dass wir weiterhin in gutem Kontakt blieben und dass er den kleinen Jeffrey weiterhin so oft sehen könne."

Yai lächelt nun. Schüttelt sich kurz.

Yai: "Und jetzt stehe ich hier. Und gleich wird er kommen."

Die ein wenig unschlüssige Lage Yais erfassend steht die Deutsche schließlich auf und umrundet den Tresen. Während die Barfrau noch abwartend dreinschaut, grinst Windy zufrieden …
… als sie in die Innentasche ihres Mantels greift und ein umfassendes wie handliches Makeup-Set hervorholt.

Windy: „Dann sollten wir dafür sorgen, dass er gleich mehr sieht als bloß eine Trübsal blasende Ex-Frau und Schankwirtin.“

Yai wirkt sichtlich ein wenig leichter ums Herz - deutet aber trotzdem spielerisch wie lächelnd mit dem bebenden Zeigefinger auf das Valet.

Yai: „Hör auf, so altmodisch zu quatschen. Das geht mir schon bei Shadow auf den Keks.“

Windy: „Jetzt mach die Sorgenfalten nicht noch tiefer, sonst hab ich noch mehr Arbeit. Los, komm jetzt…“

Yai: „Ach Mensch, ich hab eh schon ein schlechtes Gewissen. Erst leihst du mir die Hose und jetzt stehe ich schon wieder in deiner Schuld.“

Windy: „Dann zieh sie an, wenn sie passt und behalt sie. Hab eh noch ein paar im Schrank.“

Der Barfrau sachte ihre freie Hand auf den Rücken gelegt führt Windy sie nach hinten. Man hört beider letzte Worte, ehe sie hinter einem der Gläseregale verschwinden.

Yai: „Und was ist mit deinen Jungs?“

Windy: „Ach, die kommen, denke ich, schon zurecht…“

Mit den letzten Bildern nimmt die Kamera das einsame Longdrink-Glas und die Bierflasche auf. Von beiden perlt das Kondenswasser hinab…


Vincent Craven: "Aaah... mal wieder steht alles auf der Kippe. Es gab eine Aussprache und jetzt steht wieder alles offen."

Mike Garland: "Also wenn sie den wieder nimmt, dann werde ich sie nicht mehr für voll nehmen. Wie oft darf er sie denn noch verarschen und im Stich lassen?"

Vincent Craven: "Das hat er ja gar nicht. Scheinbar gab es da eine Nacht, bevor Yai und Mad Dog wieder ein Paar wurden..."

Mike Garland: "Ach, und du glaubst den Käse auch?! Das einzig Positive ist, dass die beiden Damen hier einen schönen Zusammenhalt pflegen, wo doch sonst meist die Männer dominieren."

Vincent Craven: "Ja, das kommt noch aus der Zeit, als sich die Partners mit Mad Dog, Shadow und James Godd als Gemeinschaft zusammen schlossen."

Mike Garland: "Auch hier halten die Damen wohl als Einzige noch die Fahne oben. Denn das Aufeinandertreffen von Shadow und Mad Dog eben deutete doch in eine ganz andere Richtung. Lass uns mal sehen, ob der Schatten immer noch Trübsal bläst."


------------------ PCWA ------------------

Rattern … Knacken … ein feiner Rhythmus aus einer scheinbar anderen Zeit. Ein Zahn greift in die Aussparung des nächsten, leitet Bewegungen weiter und genaue Abstimmung, Rädchengröße und Lage sorgen für einen exakten Ablauf. Der Urahn künstlicher Intelligenz.

Es ist vollbracht: die kleine, in dem metallenen Gehäuse verbaute Zahnradmechanik war mit allen Teilen versehen worden und läuft nun. Störungsfrei. Trotz kleiner Störungen durch einzelne Gäste …

… allerdings ist der Erbauer bereits beim nächsten Schritt. Das Rädchenwerk rattert auf den Hocker gestellt im Hintergrund, während Shadow davor fast zentral im Spiegelraum hockt. Am Boden, die Beine verschränkt und zwischen den Fingern filigran halbtransparente bunte Scheiben haltend. Er schiebt sie prüfend übereinander, passt ihre konkrete Position zueinander an, wenn er sie gleich in das Gehäuse einbaut. Denn nur mit korrektem Sitz entfalten sie ihre optisch wohlige Wirkung genauso wie im berühmten Original. Dort … wo die Menschen vor über 600 Jahren ihr Verständnis von Raum und Zeit manifestierten. Tja … Zeit …

Obwohl er sich darauf konzentriert, seine kleine Bastelei zu vervollständigen, ist er mit den Gedanken bereits wieder ganz woanders. Zwar subsumierte er seinen bisherigen Gästen hier eine wohlwollende Teilschuld unter, ihn von der Vollendung ein wenig abgelenkt zu haben - er selbst war allerdings nicht besser, wenn es darum ging, das metallene Puzzle zu vervollständigen. So auch jetzt.

… Zeit … Die Zeit heilt Schmerzen und Streitigkeiten, sagt man … weil der Mensch sich ändert: weder der Beleidigte noch der Beleidiger bleiben, was sie einmal waren … ein mehr als interessanter Gedankenansatz.

Shadow ist sich eigentlich sicher, dass seine Zeit kommen wird, während der Rest des PCWA Universe bereits der Meinung nachging, dass diese schon angebrochen war. Umsonst hatte sich nicht eine derart illustre Gästeschar in diesen versteckten Winkel verirrt, um sich seines devoten Fernbleibens auch wirklich sicher zu sein. Vark, der Mestize, Homeboy, der Zerberus … wer mochte wohl noch seine Aufwartung machen? Wer würde ihn noch versuchen zu durchleuchten? Ihn womöglich zur Umkehr bewegen? Und … wieviel fehlte ihm selbst für diesen eigentlich simplen Schritt?

Womöglich … konnte ihm der nächste Besucher diese Frage beantworten. Ein fast lautloses Glucksen ohne aufzusehen. Denn mit ihm hatte Shadow eigentlich nicht gerechnet.

Shadow: „Sei mir gegrüßt … van Crane!“

Im entfernten Winkel des Zugangs zum Raum taucht hinter einer Ecke der Kopf einer Gestalt auf - des Mannes, der als mit allen Wassern der Liga gewaschen gilt. Und dem der Überraschungsmoment diesmal wohl versagt geblieben ist.

Stevie Van Crane scheint ein wenig zu frieren bei seiner Ankunft. Zumindest drückt er die Schultern etwas zusammen, reibt sich die Fäuste, bevor er sie in den Seitentaschen seiner schwarzen Lederjacke versenkt.
Der Bart mit den silberfarbenen Fäden ist frisch gepflegt, die Augen wach und neugierig.

SVC: „Guten Abend, Shadow.“

Van Crane sieht anders aus als noch zuletzt in der PCWA. Anders als noch vor Jahren, die in seiner Erinnerung wie dunkle Nebel dahinwabern. Er sieht frisch aus. Aufgewacht.

Tatendurstig.

Er sieht sich um, findet einen weiteren Hocker und lässt sich nieder. Nickt, mehr zu sich selbst.

SVC: „Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor. Déjà-vus aus einer anderen Zeit..“

Shadow schiebt die Scheiben aufeinander und packt sie auf den Hocker. Dann steht er auf und dreht sich dem Veteranen entgegen.
Natürlich war ihm die Situation bekannt: von damals … als die Worte passten und nur die Lage eine andere war.

...

Frankfurt … eine einsame Halle für zwei Männer … ein Dialog in Campingstühlen …


 
Stevie Van Crane lehnt sich zurück.

SVC: "Warum hast Du noch nicht unterschrieben, Shadow? Ich meine, alle warten darauf. Es ist eines der Gesprächsthemen. Einer der vielversprechendsten Wrestler der jüngsten Zeit reißt den Ring an sich - und er zögert und zaudert und ziert sich, wenn es darum geht sich zu binden. Was ist der Grund? Ist es am Ende doch das Geld? Oder siehst Du, wenn Du Dich umschaust, doch kein mögliches zweites Zuhause? Was hält Dich ab, Shadow?"

Shadow: „Alles hat seine Anreize und Tücken - aber noch bin ich mir nicht ganz im Klaren darüber, was mehr überwiegt. Die meisten Menschen wissen ja nicht einmal, was sie an einer Sache wirklich überzeugt … oder was sie an ihr haben … und was mich wieder zu dir führt. Also Stevie: was interessiert dich das Ganze eigentlich?“

SVC: "Natürlich habe ich die Ambition, Matches zu gewinnen. So lange mithalten zu können wie nur irgendwie möglich. Ich möchte für eine andere Generation der sogenannten.. 'Legenden' ist vielleicht falsch, da ich mich nicht als solche sehe.. aber für eine andere Generation von verdienten Wrestlern stehen. Jene, die weitermachen. Die nicht gehen, weil sie abgeschlossen haben. Für die eine Liga mehr ist als nur ein Kapitel ihres Arbeitslebens. Ich will, dass die Menschen sie sehen können."

Shadow: „Mag sein, Stevie, dass ich meinen Platz womöglich gefunden habe. Meinen Weg vielleicht auch …“



So schnell die Erinnerungsfetzen durch seine Ganglien zucken, sind sie auch schon wieder verschwunden. Der Soul Survivor blickt zu dem renommierten Star - fragend, ob vor seinem inneren Auge womöglich derselbe Film abgeflimmert war.
So gut es eben geht, macht Stevie es sich auf dem Hocker bequem.

SVC: „Wenn man so eine Zeit lang aus dem Business raus ist, ist das Erste, das man tun sollte, wenn man zurückkehrt, sich einen Überblick zu verschaffen. Wer ist grad ‚hot‘? Wer hält welchen Titel? XAW. PCWA. All das. Und in meinen Recherchen tauchte in den letzten Tagen und Stunden immer ein Name auf.“

Er spricht ihn nicht aus.
Eine simple Geste tut es auch, eine ausgestreckte Hand auf seinen Gegenüber deutend.

SVC: „Du bist ‚on fire‘ zurzeit. Ich habe DVD’s und USB-Sticks in meiner Kabine, mein Laptop jagt durch die PCWA-Geschichte der jüngeren Vergangenheit. Und ich sehe Gesichter kommen und gehen. Ich habe das meiste stumm geschaltet, schaue nur in die Gesichter.. auf die Gesten. Auf das, was im Ring passiert. Und wenn ich dann doch reinhöre, dann fällt dein Name. Shadow..”

Man könnte meinen, Stevie will seinem Gegenüber Honig ums Maul schmieren. Ihn in Sicherheit wiegen, mit Komplimenten auf ein Podest heben, das nur er selbst zum Einsturz bringen kann.
Doch ein Blick in die Augen von Van Crane spricht eine eindeutige Sprache. Stevie sagt es aus Überzeugung. Und seine nächsten Worte sind ruhig, aber eindringlich.
Um sie zu unterstreichen, zählt er jeden seiner Punkt an den Fingern ab.

SVC: „Ansehen in der PCWA? Ausbaufähig, aber die Basis ist da. Können im Ring? Absolut. Potential, ein Star zu werden? Vorhanden. Undurchsichtiger Charakter und verschleierte Motive? Ebenfalls in deiner Vita. Es ist alles da, Shadow. Das einzige, was fehlt, bist irgendwie... du selbst.”

Stevie beugt sich nach vorn. Er will seinen ruhigen Worten noch mehr Klarheit verschaffen. 

SVC: "Du hast damals schon gewartet. Heute wartet der Schatten wieder. Immer noch.. Warum wartest du?"

Van Crane bemüht sich, so gut es geht, irgendetwas bei dem dunklen Krieger auszumachen. Aber … es ist hoffnungslos - genau wie damals in Frankfurt.

Shadow: „Warum wohl … tja … ist schon interessant, sich diese Frage zu stellen, ohne dass ihr der fade Beigeschmack süffisanter Egomanie anzumerken ist. Du bist der Erste, der es auf die Sachebene bezieht … zumindest … hoffe ich das. Also sollst du auch die entsprechende Entgegnung bekommen.“

Wie schon zuvor lässt Shadow sich im Schneidersitz vor Steve auf den Boden sinken.

Shadow: „Warum ich mich nicht heroisch für die PCWA in den Krieg stürze? Vielleicht, weil eine verwundbare Ferse noch keinen Achilles macht. Und derer trage ich aktuell zu viele mit mir herum, als dass mir mit wehendem Cape Ehrfurcht entgegenschlagen könnte. An einem Helden ist alles verzeihlich, nur nicht die Schwäche. Ich bin allerdings inzwischen der Meinung, dass derlei Makel einen erst als tapfer auszeichnen. Doch ob die Welt … ob das PCWA-Universe schon dahingehend bereit ist, dafür wage ich noch nicht meine Hand gänzlich ins Feuer zu legen. Das muss ich selbst herausfinden. Allerdings…“

Gedankenverloren nestelt er in den Taschen seiner Hose und holt das Erstbeste hervor, was er findet: einen Kronkorken. 

Shadow: „… ist das mein persönliches Schlachtfeld, welches ich zu beackern und aus dessen feuchter schlammiger Erde ich mich zu erheben habe - so stellt sich mir also dieselbe Frage wie einst: was ist dein Interesse an dieser Sachlage?“ 

Stevie Van Crane hat sich mit einem Lächeln zurückgelehnt.
Ihm ist aufgefallen, dass Shadow fast alles mit einer abschließenden Gegenfrage beantwortet hat.

SVC: "Ich bin hier, weil ich wieder Matches gewinnen will. Im Ring stehen, fighten, mithalten, so lange es geht und mich diese Füße noch tragen können. Es gibt so viele Legenden, die nur deshalb ‘Legenden’ genannt werden, weil sie nach ihrem Karriereende alles dafür tun, nie wieder in der Nähe ihres Ringes aufzutauchen. Diese Hallen, die einst ihr Zuhause waren, sind dann natürliche Mauern für sie, hinter die sie ihre Vergangenheit gesperrt haben. Ich will eine andere Legende sein. Eine andere Generation. Diejenigen, die weitermachen, weil sie nicht dazu gezwungen werden - sondern weil sie es WOLLEN.”

Stevie Van Crane schaut Shadow entschlossen in die Augen - zumindest, wo er sie vermutet.
Schon seit Anfang an dieser Begegnung lotet er sein Gegenüber aus - mit all seiner Erfahrung, jedes kleinste Detail aufzunehmen und zu registrieren. Jede Geste, jede Reaktion ist wichtig.

SVC: „Ich stehe für eine PCWA, die sich verändern soll. Vielleicht gibt es Leute, die sagen, ANDERE stehen für die PCWA. Für sie bin ich am Ende vielleicht immer noch eher ‘Stevie aus der GCW’... Der Mann, der irgendwann in der PCWA aufschlug. Zur Miete in den Hallen wohnte, die andere mit Blut in ihren Händen errichtet haben. Die wahren PCWA-Legenden. Aber... wenn wir uns umsehen, dann ist NIEMAND von denen noch hier. Bis auf den verrückten Hund sind sie alle weg. Und heute weiß Jona, was sie an mir hat. Ich weiß, was die PCWA an mir hat. Wir beide tun das.”

Das war es also - der erste Groschen dürfte einem Fehdehandschuh gleich gefallen sein. Oder doch eher wie ein Trumpf beim Skat?
Der Schatten jedenfalls scheint dies nur unterschwellig auf sich wirken zu lassen. Gehört und verstanden haben dürfte er es trotzdem. Ganz langsam lässt er den Flaschendeckel wie eine Münze geschickt über die Finger der Hand gleiten.

Shadow: „Vertrauen ist noch immer die Königsdisziplin der Gefühle … denn kaum einer hat heute noch Zeit UND Geduld, dieses zarte Pflänzchen wachsen und erstarken zu lassen. Es zu hegen, zu pflegen … da erscheint es einem wirtschaftlicher, sich von einer gekauften Schnittblume zur anderen zu hangeln. Schönheit und Anmut für den Moment - und Fluktuation, wenn sie welk wird. Austauschen, wenn der Nutzen weg ist … DAS ist das New Age - Gefühl, was einem die Company vermittelt. Topfblumen wie ich … und vermuteterweise du sind da eher ein Auslaufmodell.“

Er legt die andere Hand wie beim Kopf oder Zahl - Spiel auf den Korken.

Shadow: „Also … bist du dir immer noch sicher, dass Jona weiß, was sie an dir hat? Ich habe meinen Stellenwert inzwischen erkannt.“

SVC: "Eitelkeit steht dir nicht, Shadow. Genauso wenig wie verletzter Stolz."

Stevie kann nicht sehen, dass Shadow lächelt - es sich allerdings bildlich vorstellen. Und am Glucksen hören.

Shadow: „Wer weiß … womöglich hast du recht. Genau wie viele andere. Denn im Grunde interessiert mich die Vergangenheit genauso stark wie die Zukunft. Denn in ihr gedenke ich zu leben … doch ohne Zurückliegendes geht es ebenfalls nicht, weil es das Verstehen des Lebens erst ermöglicht. Damals standen wir beide an einem Scheideweg … heute nicht mehr. Zumindest sieht es für jeden von uns so aus, oder?! Vermutlich könnte deine Stippvisite darin ihren Ursprung haben. Ich fühle mich daher ein wenig von deiner Anwesenheit geehrt - kommen wir also ohne Umschweife zum Kern des Ganzen…“

Der dunkle Krieger streckt die Hand nach hinten aus, als gebiete er Einlass … der im Grunde nicht mehr nötig ist.
Van Crane kratzt sich einmal am Hinterkopf, räuspert sich kurz.

SVC: „Ich bin eigentlich hierhergekommen als Verfechter der PCWA, um über die notwendigen Veränderungen zu sprechen. Denn diese Liga MUSS sich verändern, um mit den aktuellen Herausforderungen fertig zu werden. Jona Vark hat die Schlüssel in der Hand - ich will versuchen, ihr die notwendigen Türen zu zeigen, die es zu öffnen gilt. Jeder fragt mich, doch alle wissen EXAKT, wie ich mich in dem Konflikt PCWA/XAW verhalten werde.”

Van Crane deutet auf Shadow.

SVC: „Die Frage, die offen ist.. wie verhältst DU dich am Ende des Tages? Du könntest ohne Probleme in den Kampf zwischen PCWA und XAW eingreifen - sogar das Pendel in eine Richtung ausschlagen lassen. Doch wie damals mit deinem Vertrag... zögerst du. Wartest. Vielleicht zu lange. Solange bis jeder sich fragt, ob du am Ende diese Liga verrätst und zum Überläufer wirst.”

Shadow hat den letzten Satz in seiner Betonung genau registriert. Hinter den Worten steht eine Botschaft. Und dahinter lauert eine Drohung.
Gestenreich nimmt er die Hand weg - und offenbart die leeren Fingerrücken der anderen.

Shadow: „Ich weiß selbst, was mein Insichkehren nach außen für eine Wirkung hat. Das verdeutlichen mir soziale Medien und all die so genannten Umsorger, welche hier hinten aufschlagen und auf meine Kosten ihr Seelenheil aufbürsten, nur zur Genüge. Mein Zögern kann man wie jedes andere Gehabe meinerseits ins für die PCWA Abgrundtiefe interpretieren … und dabei schnell vergessen, was einmal war. Beispielsweise wankelmütige Präsenz in den Shows für die Fans, welche einem eigentlich zujubeln. Die einen brauchen, wenn dunkle Mächte nach der Liga greifen, während man selbst nach irgendwelchen obskuren Geistern der Vergangenheit jagt. Wenn einem die Fanbase scheinbar egal ist, man das Weite sucht und erst wiederkehrt, wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist. Ist das nicht viel eher Verrat an der Liga … van Crane?!“

Rumms! Ein Konter mit säuselnden Worten, der seine Treffsicherheit unverkennbar nach außen trägt. Nicht umsonst werden Stevies Augen eine Idee schmaler. Genau wie sein Mund.
Energisch erhebt sich der Schatten wieder, geht in die eine Ecke, in welche ein metallischer Abfallbehälter steht und entsorgt den Kronkorken klimpernd in diesem.

Shadow: „Glaub ja nicht, dass meine Bedenkzeit hier Mußestunden sind. Auch mir liegt die Liga am Herzen und ich liefere meinen Beitrag dazu, sie so zu verändern … dass sie in den Grundfesten bleibt, wie sie war. Daher frage ich mich: was willst du … was wollen Jona Vark und du für Veränderungen beitragen, damit in der PCWA alles besser bleibt?“

Stevie Van Crane hat sich bereits erhoben. Er schaut nochmal auf das Gebilde mit dem puzzleähnlichen Inhalt, das Shadow vorhin leidenschaftlich in seinen Händen gehalten und erforscht hat.

SVC: „Das Wichtigste ist, dass Jona und ich am Ende des Tages das Steuer gemeinsam in der Hand halten. Ich bin nicht hergekommen, um meinen Vertrag mit drei Matches im Monat, ein paar Gastauftritten und einem zufriedenstellenden Rumble-Ergebnis zu beschließen. Die PCWA muss sich erneuern. Und jetzt - mit mir - ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Die XAW steht dabei im Weg. Und darum ist es in meinem Interesse - wie auch im Interesse von Jona - das dieser Konflikt enden muss, bevor er begonnen hat.”

Dies war die zweite Warnung in kurzem Abstand.
Unverhohlen. Deutlich. Ungewohnt für Stevie Van Crane, der nochmal Shadow zunickt, während er die Fäuste in den Seitentaschen der Lederjacke vergräbt.

SVC: „Triff endlich deine Entscheidung. Und..”

Shadow: „… wähle die richtige Seite - das wolltest du doch sagen, oder?!“

Stevie Van Crane lächelt. Selbstsicher wie nie zuvor.

SVC: „Hier gibt es keine Seiten. Diese Hallen gehören der PCWA. Alle anderen.. sind nichts als Besucher.” 

Damit verlässt er die Kabine von Shadow.
Dieser hat sich noch nicht wieder umgedreht - es bleibt das energische Knirschen seines Handschuhs, als er eine Faust ballt.

Shadow: „Nur Besucher … genau wie du. Also gehört die PCWA ebenso wenig dir oder Miss Vark. Genauso, wie du nicht hergekommen bist für ein Almosen, werde ich mich auch nicht mit einem abspeisen lassen. Mit erkämpfter Reputation sowie Vorsprung für jemanden beiseitetreten, der meint das Privileg zu haben, mit dem x-ten Comeback gleich vorne angreifen zu dürfen. Anscheinend war dein geworfener Überblick etwas oberflächlich, wenn du meinst, dass du … dass ihr es so einfach haben werdet.“

Van Crane ist fast um die Ecke, als er sich nochmals umdreht. Ein Lächeln.

SVC: „Dann beweise es … Schatten.“

Van Crane verschwindet endgültig … und zurück bleibt ein augenscheinlich grübelnder Schatten, der, noch immer vor dem Metallbehälter stehend, wiederum mit keuchendem Atem seinen Kopf gegen das Spiegelglas lehnt…


Vincent Craven: "Auch Stevie van Crane schaut bei Shadow vorbei... doch auch er blitzt mehr oder weniger ab. Shadow bleibt jedenfalls in seinem Raum."

Mike Garland: "Da kann er sich ja jetzt anschauen, wie Marc Poe seine Herausforderung angeht, die nur zustande kam, da der Schatten gekniffen hat. Wäre es nicht eine bittersüße Ironie, wenn Poe seinen Gerasy klar gegen Lara Lee verteidigt, obwohl wir alle wissen, dass Shadow gegen eben diese Dame die Cryption Crown verlor?"

Vincent Craven: "Poe muss auch erstmal gewinnen, Mike. Und ein Verlust war es für Shadow definitiv, aber keine wirkliche Niederlage. Wir können uns alle noch daran erinnern..."

Mike Garland: "Ebenso wie übrigens die Erinnerungen vom Schatten bezüglich SVC noch gut waren, was?! Schön aufs Brot geschmiert, dass sich der werte Herr van Crane hier nichts einbilden brauch, nur weil Jona in der Zwickmühle steckt. Sticheln konnte der Schatten ja schon immer ganz gut..."

Vincent Craven: "Stevie wird sich sicher nicht zu schade sein, da eine Antwort zu geben. Ebenso wie der Schatten bald dann eine schuldig ist. Wir werden beide mit Argusaugen betrachten - aber jetzt widmen wir uns unserem Main Event. Lara Lee ergreift die Chance gegen Marc Poe."

Mike Garland: "Let's go!"


------------------ PCWA ------------------

Jane Nelson: "Kommen wir nun zu unserem heutigen Maiiiin Eveeeeeent..."

Jane wird unsanft unterbrochen und nachdem die Hallenbelichtung sich erst einmal verdunkelt hat, erscheint auf der Entrance-Bühne ein einsames Spotlight, und mittendrin steht Maurice mit dem Mikrophon in einer Hand. Sofort ist auf Zuschauerrängen wieder Lärm, aber die Reaktionen sind insgesamt gemischt. Jeder weiß, was für eine fiese Bitch die Lara ist, aber viele wollen auch dass Marc Poe bzw. stellvertretend die XAW so richtig fertig gemacht wird.

Mit einem lauten Räuspern versucht er das Wort an sich zu reißen. Doch die Lärm hält noch an… und schwillt dann allmählich nach.

Maurice: "Ladies und Gentlemen… mir wird eine seltene Ehre zuteil, eine ganz besondere Ankündigung für eine ganz besondere Frau zu machen… Ladies and Gentlemen… bitte begrüßt mit mir ganz herzlich und mit allem Respekt… aus Tuopaco, Kanada… mit stolzen 1,88 Meter und starken 96 Kilo Kampfgewicht… the Chosen One… the Greatness…. the Canadian Warfighter… the Muscle Chick…die beste PCWA-Wrestlerin der Welt und Geschichte… die Bezwingerin von Mad Dog, Barry Wilson, Diego Sanchéz, Jimmy Maxxx und andere… und ganz speziell die zukünftige Super Gerasy Championesse... und ewige CRYPTIONESS CROWN…. die einzigartige LAAAADYYYYY LAAAAARAAAAA LEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Direkt mit der Musik erleuchtet das zweite Spotlight die selbstproklamierte Königin von Kanada, die mit heroischer Superman-Pose dasteht. Die silberne Cryption-Gürtel ziert ihre Hüfte, welche Lara dann abnimmt und an Maurice überreicht, bevor sie den Weg zum Gevierten nimmt. Maurice unterdessen geht die ganze Zeit neben ihr und präsentiert die Gürtel zu allen Seiten.

Dann nimmt sie kurz Anlauf und springt auf den Apron, wo von dort sie den Umhang zusammenklaubt und durch die Seile klettert. Maurice folgt ihr auf die Ringtreppe hinterher und präsentiert die Gürtel mit erhobenen Händen in allen vier Richtungen, als ob er ein Ref wäre, der für ein Titelmatch wirbt.

Inzwischen hat Lara den Umhang und die Krone abgelegt und Maurice übergibt übertrieben feierlich die Cryption-Gürtel und verlässt mit dem Umhang und die Krone in den Armen schließlich den Ring.

 

Jane Nelson: "Ihr Gegner aus Baltimore, Maryland, USA... der Undisputed Gerasy Champion... MAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARC POOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOE!!!"

Proudly Presents

"The Greatest of All Time" MARC POE

 

 

 

 

Dunkler Rauch bildet sich im Entrancebereich und auch der Rest läuft ab, wie man es mittlerweile bei Marc Poe kennt. Jonathan Davis brüllt "Are you Ready" und wie auf Knopfdruck erscheint Kevin Smash mit seinem Champ auf der Stage. Smash im Rockerdress geht als Anführer voran, Poe im gleichen Ringoutfit wie schon beim CORE-Finale und beim "Kampf" gegen Shay folgt ihm auf dem Fuße. Die Weste und 3/4 Wrestlinghose des Marylanders sind natürlich in den Farben der XAW und als optisches Highlight mit dem XAW-Scorpion an den Außenseiten der Hose und den Rücken der Weste verziert. Abgerundet wird das Outfit durch schwarze Elbow-Pads und Wrestlingstiefel in der gleichen Farbe. 

 

Another place I find to escape the pain inside
You don't know the chances, what if I should die?
A place inside my brain, another kind of pain
You don't know the chances, I'm so blind!

 

Die Buh-Rufe und Pfiffe die gleichzeitig mit den ersten Klängen von "Blind" starteten, werden wie von unsichtbarer Hand in die Höhe gedreht als Poe provokant zu den Fans schaut, den XAW-World Title nach oben reißt und diesen anstatt des Gerasy präsentiert. Eine Pyroshow in den Farben der XAW, die wie immer vollkommen übertrieben ist, startet und übertönt die Pfiffe zumindest etwas. Marc und Smash interessiert nur die Show und diese genießen sie bis zum erbrechen. Erst als das Feuerwerk endet, machen sie sich auf dem Weg zum Ring. Poe wirkt sehr locker und entspannt, weil er einfach weiß, dass er der Beste ist. Beim XAW-Boss sieht es etwas anders aus, sein überhebliches Grinsen wirkt nicht so überzeugend wie sonst. Der Smasher nimmt Lara als Gegnerin ziemlich ernst, immerhin wurde er erst bei Vendetta 140 von ihr hart attackiert. 

 

Deeper and deeper and deeper
As I journey to live a life that seems to be a lost reality
That I could never find a way to reach my inner self esteem is low
How deep can I go in the ground that I lay
If I don't find a way to sift through the grey that clouds my mind
This time I look to see what's between the lines

 

Der Mann mit dem Man-Bun slidet in den "Squared Circle", während der Smasher draußen bleibt. Poe baut sich in der Ringmitte auf und zeigt der Crowd nun seine beiden Titel, die Reaktionen sind wie erwartet. Dann begibt sich der Marylander in seine Ecke, jetzt ist er im Tunnel. Ein letzter Blick nach oben, ein tiefer Atemzug und dann hört er den Ringgong. Sein Fokus liegt nun auf der Titelverteidigung.

 

Main Event
Free Shot
Regular Singles Match
Undisputed Gerasy
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vs.
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(Der erste Fall entscheidet über den Sieg. Als Fall zählen Three Count, Submission, Disqualifikation sowie Count-Out.
-Referee: Yoshi Funaki; kein Timelimit)

 

Der Main Event startet!!

Vincent Craven: "Lara Lee könnte heute die erste Wrestlerin werden, die Cryption Crown und Gerasy gleichzeitig hält."

Mike Garland: "Marc Poe war übrigens der letzte Wrestler dem dieses Kunststück gelang. Mittlerweile ist er wieder ein Doppel-Champ, diesmal trägt er sogar den wichtigsten Titel im Pro-Wrestling. Nämlich den XAW World Title!!!"

Vincent Craven: "Trotzdem würde es Poe, Smash und dem Rest der XAW weh tun, wenn Lara Lee gleich den Undisputed Gerasy gewinnt. Hochmotiviert ist sie zumindest."

Das stimmt, Lara Lee ist motivierter als Peter Wittkamp auf Clubhouse und außerdem vollkommen überzeugt davon, dass sie heute den Gerasy gewinnen wird. Genau deswegen geht sie direkt in die Offensive und legt los wie die Feuerwehr. Die Kanadierin stürmt nach vorne und verpasst Poe einen stiffen Faustschlag, womit dieser nicht gerechnet hat. Weitere schnelle Schläge folgen, mit denen sie Marc vor sich her treibt, bis dieser sich schließlich mit einer schnellen Bewegung zur Seite abrollt und den "Finger-Wag" vorm Gesicht der Kanadierin macht. Die Queen ist davon nicht beeindruckt. 

 

KLATSCH!!!

 

Poe fängt sich eine königliche Ohrfeige und ist für das Erste zu entsetzt um zu reagieren. Lara kickt ihm in die Magengrube... 

 

DDT!!!

 

und direkt das Cover... 

 

...1...

 

...2...

 

Zwar wurde der Champ auf dem falschen Fuß erwischt, aber der Überraschungseffekt war nicht groß genug um für einen Sieg der Red Queen zu sorgen. Ein lockerer Kick-Out von Poe und um dies zu verdeutlichen springt er provokant per Kip-Up wieder auf die Füße.

Vincent Craven: "Da wäre Marc Poe fast überrumpelt worden."

Mike Garland: "Aber weil er eben toll ist, kann man ihn so leicht nicht besiegen."

Lara und Marc stehen sich nun gegenüber, wieder geht die Queen in die Offensive. Poe fängt sich zwei schnelle Uppercuts, dann sieht der Marylander allerdings einen Ausweg, er dreht sich blitzschnell und nimmt Schwung in den Seilen. Zwischen den Beinen der Kanadierin slidet der Gerasy durch und kommt hinter ihr wieder auf die Beine. Das hart Lara erwartet...

 

SPINNING BACK FIST!!!!

 

Der Schlag trifft den Mann aus Baltimore mit voller Wucht an der Schulter und der Champ wankt einige Schritte zurück. Die Cryton Crown Trägerin setzt nach, sie packt den gerade etwas schwimmenden Poe und hämmert ihn rücklings in die Ringecke.

Vincent Craven: "Der Undisputed Gerasy legt keinen guten Start hin, er ist von Anfang an zu überheblich in dieses Match gegangen."

Mike Garland: "Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss, der Champ weiß was er macht."

Aktuell nutzt allerdings die rote Königin ihren Vorteil. Sie presst Poe mit ihrem vollen Körpergewicht in die Ringecke und würgt ihn gleichzeitig mit ihren muskulösen Armen. Funaki sieht das illegale Chocking und zählt Lara sofort an. Aber so wirklich scheint das Lara Lee nicht zu interessieren, erst bei vier löst sie den Griff. 

 

SLAP!!!

 

Die Kanadierin macht gleich nach der Trennung weiter und verpasst ihrem Gegenüber einen harten Schlag, gefolgt von einem weiteren Uppercut. Die Cryption Crown Trägerin spielt ihren aktuellen Vorteil perfekt aus. Denkt sie zumindest, denn in Wahrheit hat Lara einen Moment zu lange gezögert. Sofort nutzt der Mann aus Baltimore die sich bietende Chance und als Antwort gibt er einen harten Punch retoure. Der Schlag sitzt perfekt und landet unterhalb des königlichen Kinns, der Doppel-Champ geht gleich hinterher und setzt nach. Er hämmert zwei weitere Schläge ins Gesicht der Queen und stößt sie in die Ringmitte, dann nimmt er Anlauf in den Seilen... 

 

Poe nimmt fahrt auf und springt ab...

 

JUMP SPIN HOOK KICK!!!

 

Doch Lara duckt sich rechtzeitig ab, daher geht der Kick ins leere, diese Situation nutzt die Queen... 

 

 

BULLDOG!!!

 

 

Marc wurde schon wieder überrascht, dennoch springt er wieder sofort per Kip Up auf und ist dadurch gleichzeitig mit Lee wieder in Kampfstellung. Der Marylander grinst Double L an und feuert eine ansatzlose linke Gerade direkt auf das linke Auge seiner Gegnerin. Lara wankt rückwärts... 

Poe nimmt erneut Tempo durch das Federn in den Seilen auf.. 

 

CLOTHESLINE!!!

 

Diesmal wird Lara Lee niedergestreckt und Marc setzt direkt zum Cover an...

 

...1...

 

...2...

 

Vincent Craven: "Auch Lara Lee mit einem relativ sicheren Kickout. Es geht hier bereits zu Beginn hin und her. Ein toller Fight!"

Mike Garland: "Und das aus deinem Mund."

Vincent Craven: "Man muss die Protagonisten nicht mögen um eine objektive Beurteilung abzugeben, Mike."

Mike Garland: "Ist das so?"

Craven schüttelt nur den Kopf und konzentriert sich lieber wieder auf das Geschehen im Ring. Vollkommen zurecht, denn dort gibt es Action am laufenden Band! Obwohl gerade ein kurzer Waffenstillstand herrscht, denn Poe und Lara beginnen sich langsam zu umkreisen. Selbstbewusst springt die Red Queen nach vorne und will Poe zu einem Lock-Up zwingen! Der Mann aus Baltimore taucht ab, hebelt das Muscle-Chick aus und wirft sie bäuchlings auf die Matte. Es folgt der Ansatz zu einem Griff am Kopf, doch Lee rollt sich zu den Seilen. Marc geht sofort hinterher und ist dadurch beim folgenden Lock-Up am Drücker. Whip-In in die Ringecke...

 

KLATSCH!!!

 

Lara Lee schlägt mit ihrem Rücken in der Ecke auf und bleibt hängen... Marc Poe stürmt hinterher und malträtiert die Königin mit mehreren Roundhouse Kicks. Die Mad Queen sackt zusammen. Ohne Mitleid reißt der Mann aus Baltimore seine Gegnerin wieder hoch. Tritt in den Magen und Ansatz zu einem DDT, doch Lara blockt. Marc hat den Move noch nicht aufgegeben und zieht wie ein Wilder am Nacken der Queen. Doch das wird nichts mehr und schließlich befreit sich Lara Lee mit einer ruckartigen Bewegung. Es folgt ein Kick der Queen mit dem sie sich etwas Luft verschafft. Ein zweiter Kick soll folgen, aber dieser wird vom Marylander abgefangen. Die Chance zum Enzuigiri, doch diesen verhindert Poe indem er das Standbein der Red Queen mit einem Beinfeger wegzieht.

Mike Garland: "Stark von Poe. Er lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass er der Chef im Ring ist."

Vincent Craven: "Zugegeben diese Aktion war echt clever, es ist jedoch noch ein weiter Weg bis zur Titelverteidigung."

Poe weiß das ebenfalls und so setzt er weiter nach. Der Mann aus Baltimore reißt die Queen an ihren Haaren auf die Beine, Ansatz zum German-Suplex. Aber das Muscle Chick blockt auch diesen Move. Marc probiert es gleich noch einmal, wieder ein Block. Dritter Versuch. Nochmal der Block, gefolgt von einem Elbow Strike in Poes Magengrube, schließlich muss der Marylander loslassen. Die Kanadierin ist nun am Drücker und macht wieder Dampf... Sie lässt einen krachenden Chop auf die Brust ihres Gegners folgen. Chop die Zweite. Wieder ein heftiges Klatschen und das Gesicht von Poe verzerrt sich vor Schmerz. Chop die Dritte. Aber diesmal duckt sich der Mann mit dem Man-Bun ab. Kick von ihm...

Abgefangen von Lara, doch diesmal läuft es anders als zuvor... 

 

ENZUIGIRI KICK!!!

Die Queen taumelt zur Seite und Marc landet perfekt....

 

ROUNDHOUSE KICK!!!

 

Die Kick-Kombo von Poe sitzt und sein Fuß knallt an das königliche Haupt. Lara geht zu Boden und der Mann aus Baltimore wirft sich auf sie, um zu covern.

 

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......Kickout!!!

 

Vincent Craven: "Die Queen ist noch lange nicht am Ende, da muss Poe noch etwas mehr bringen."

Mike Garland: "Er hat das Tempo nur leicht angezogen und schon ist er ganz klar dominant. Der Sieg des Champs ist bereits zum greifen nahe, aber jemand wie du erkennt das natürlich nicht."

Vincent Craven: "....Okay."

Lee ist nach der harten Kick-Kombo des Gerasy noch leicht benommen. Diesen Vorteil nutzt Poe und packt sich den Kopf der Königin... Er hämmert diesen mehrmals auf die Matte bis Funaki einschreitet und den Mann mit dem Man-Bun ermahnt. Dieser reagiert indem er mit unschuldiger Miene den Kopf noch zweimal auf die Matte krachen lässt. Man kann den Gedankengang des Marylanders sogar verstehen, was juckt ihn eine DQ, den Titel behält er trotzdem. Aber natürlich will er das Match für sein Ego gewinnen und so lässt er langsam von seiner Kontrahentin ab. Poe nimmt sich sogar selbst eine kurze Atempause, dann zieht er Lara wieder auf die Beine. Mit voller Kraft lässt Marc seine Kontrahentin mit einem Whip in die Ringecke segeln, wohin er selbst mit einem Splash folgt. Getroffen wankt die Cryptioness aus der Ecke. Geschmeidig springt Poe auf das oberste Seil... 

 

TORNADO DDT!!!

Und sofort covert der Marylander...

 

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...2...

 

......Kickout!!!

 

Es reicht nicht ganz, Kevin Smash schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Aber Poe zieht unbeeindruckt sein Ding durch und packt Lara erneut am Kopf, dann zieht er sie auf die Beine. Beide Hände umschlingen nun den Hals seiner Gegnerin und reißen ihn nach vorne während er gleichzeitig hochspringt. Der elevated Kneestrike sitzt. Marc Poe lässt jedoch nicht los, er stößt die Mad Queen wieder in die Ringecke und folgt mit einem Shouldertackle. Doch Lara Lee hält dagegen und blockt sich aus der Ecke raus. Nun ist sie es, die den Double-Champ packt.. Dann wirft sie ihn in Richtung der Ringseile. Doch Poe reagiert schnell genug und fährt seinen Arm aus um Lara umzuhauen. Allerdings hat die Kanadierin aufgepasst, taucht unter der Clothesline hinweg und lässt ihren Gegner einfach an sich vorbei ziehen...

Der Marylander will diese Chance nutzen und weiter fahrt aufnehmen, er federt erneut aus den Ringseilen auf Lara zu. Zumindest ist dies der Plan, der sich im Kopf des Gerasy abspielt... Als Poe sich nämlich umdreht und dem Muscle Chick entgegen sprintet, bemerkt er zu spät, dass sie ihm gefolgt ist... Lee verpasst ihm mit einem Schlag direkt unter die Rippen und die Luft ist erstmal raus.

Vincent Craven: Sehr schön von der Queen, so hat sie Poe das Momentum vorerst geklaut"

Mike Garland: "Das reicht niemals zum Momentum-Change. Lara ist wirklich gut, aber Marc wird das Kommando schnell wieder übernehmen, er ist nicht umsonst der XAW World Champ."

Vorerst ist jedoch Lara Lee am Drücker, sie schlägt mehrmals mit voller Kraft auf Poe ein und dieser versucht sein Bestes, um nicht von einem der wilden Punches, die immer wieder auf ihn zukommen, umgehauen zu werden. Zwischen den Attacken der Kanadierin erkennt der Gerasy dann plötzlich eine Möglichkeit und nutz diese im Stile eines Champs. Er duckt sich unter einem der Schläge von Lara weg, stemmt seine Schulter in ihre Magengrube, legt sie danach direkt flach, in diesen Genuss kommen sonst nur die Abercrombie&Fitch Models und Jona Vark. Doch hier geht es mal nicht um Spass, sondern um das Gold und dieses möchte der Mann aus Baltimore unbedingt verteidigen.

 

BANG! BANG! BANG!

 

Der Mann aus Baltimore lässt seine Schläge in das Gesicht der am Boden liegenden Lara Lee regnen. Doch die Cryptioness schafft es mit einer geschickten Hüftdrehung den Marylander von sich runter zu stoßen. Fast synchron machen beide PCWA Single-Titelträger eine Rolle rückwärts und kommen mit etwas Abstand zueinander wieder auf die Beine. Wie ein Raubtier schleicht Marc nun um die Herausforderin und macht drei große Schritte nach vorn. Er will das Muscle Chick erneut am Nacken schnappen. Die Kanadierin weicht jedoch aus und trifft mit einem Kick, der direkt auf den Konter folgt, das Standbei von Poe! Ein weiterer Kick gegen das andere Bein soll den Gerasy schließlich zu Fall bringen, jedoch wankt der Marylander nur leicht. Darum folgt direkt der nächste Angriff von der Red Queen... Sie federt in den Seilen zurück und stürmt auf Marc zu...

Vincent Craven: "Tatsächlich hat Lara genug Schwung bekommen und legt sich Poe, fast schon zu leicht, über ihre Schulter."

 

POWERSLAM!!!

 

Mit einer schönen Aktion befördert das Muscle Chick den Marylander auf die Ringmatte. Und die Queen ist noch lange nicht fertig...

 

SNAP SUPLEX!!!

 

Jetzt soll es wohl mit einem OVERHEAD BELLY-TO-BELLY SUPLEX weitergehen, aber Poe blockt den Move mit seiner Beinkraft. Lara reagiert mit einem Kick in die Magengrube und nun folgt ein... 

 

DDT!!!!

POE BLOCKT WIEDER AB!!!

 

Erst stemmt sich der Mann aus Baltimore mit aller Kraft gegen den DDT, dann positioniert sich Poe mit einer leichtfüßigen Bewegung hinter die Kanadierin. 

 

BULLDOG!!!

 

Mike Garland: "Der Champ ist einfach unglaublich, er hat auf alles eine Antwort. Wie es sich für den GOAT gehört."

Vincent Craven: "Dieses Greatest of All Time-Geschwätz geht mir allgemein total auf die Nerven. Egal welche Sportart das betrifft. Man kann verschiedene Epochen einfach nicht miteinander vergleichen."

Mike Garland: "Beim Wrestling schon, Poe ist der Größte und er zeigt es heute Abend wieder."

Craven schüttelt abermals den Kopf, während Poe seine Gegnerin erneut an den Haaren packt und sie mit dem Gesicht voran auf die Matte hämmert. Funaki schreitet sofort ein und diesmal lässt der Mann mit dem Man-Bun ohne weitere Aktionen von seiner Gegnerin ab... Er steigt stattdessen über das oberste Seil auf das Apron. Es wird nun wahrscheinlich eine Spezialität des Marylanders folgen und dafür wartet er bis Lara Lee auf die Beine kommt. Marc Poe erkennt den richtigen Moment...

Er fliegt...

 

SPRINGBOARD FOREARM!!!!

 

Wieder ein Cover... 

 

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........KICKOUT!!!!

 

Vincent Craven: "Ganz knapp, aber Lara kriegt die Schulter hoch."

Mike Garland: "Nicht zu glauben!!! Poe sollte langsam aber sicher, dieses Match ins Ziel bringen. Je länger es dauert, umso gefährlicher könnte die Red Queen werden."

Dieser Meinung ist auch Kevin Smash, der am liebsten in die Seile beißen würde. Marc ist ebenfalls ein klein wenig frustriert und knallt seine Fäuste auf die Matte, dann konzentriert er sich jedoch wieder auf seine Gegnerin. Er zieht sie an den Haaren nach oben, dann folgen ein paar krachende Schläge gegen das königliche Haupt. Poe drängt die Red Queen dadurch in die Ringecke. Weitere Punches folgen, bis Funaki den Marylander zum dritten Mal ermahnt. Der Mann aus Baltimore ist kurz unaufmerksam, da er eine Diskussion startet...

 

SPIKEEE!!!!

 


Die Königin schießt plötzlich nach vorne und rammt den überraschten Gerasy mit ihrem Trademark zu Boden, dann schmeißt sie sich auf den Marylander und hakt sein Bein ein...


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.........KICKOUT!!!

 

Vincent Craven: "Lara Lee ist ein brandgefährlicher Gegner für jeden, auch für Marc Poe! Eine Aktion könnte reichen um für den Sudden Death zu sorgen."

Mike Garland: "Marc lässt sich allerdings niemals durch einen dämlichen Lucky Punch besiegen. Selbst wenn dieser von Lara Lee kommt."

Lee und Poe kommen gleichzeitig wieder auf die Beine. Obwohl beide Fighter nicht mehr ganz standfest sind, beginnen sie nun einen  Infight, Poe fängt sich zwei Uppercuts, doch dann taucht er blitzschnell ab und ist plötzlich hinter Lara Lee. Die Queen denkt mit... 

 

SPINNING BACK KICK!!!!

 

Der Tritt sitzt und Poe federt ungewollt in die Seile und wieder zurück in Richtung Lara....

 

CANADIAN TOWER!!!!!

 

Der nächste Trademark-Move von der roten Königin und wieder folgt das Cover... 

 


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.........KICKOUT!!!!!

 

Vincent Craven: "Es wird immer enger! Jetzt solltest selbst du erkannt haben, dass dieser Kampf komplett offen ist."

Mike Garland: "Eng und Lara Lee. Zwei Begriffe die nie einem Satz genannt werden dürfen."

Vincent Craven: "Wenn du richtig zugehört hättest, dann... Ach es ist doch sinnlos."

Mike Garland: "XAW! XAW! XAW!"

Garland ist offensichtlich der Meinung, dass der Gerasy ein paar Anfeuerungen gebrauchen kann. Smash stimmt mit ein, indem er mehrmals mit der flachen Hand auf die Ringmatte schlägt. We will, we will, ROCK YOU! Aber im Ring rockt gerade nur Lara. Der peinliche XAW-Support im Werder Bremen-Stil interessiert die Queen nicht, diesmal hämmert sie den Kopf ihres Gegners mehrmals auf die Matte bevor Funaki angestürmt kommt. Die Cryptioness beendet die Aktion ohne meckern und lässt sich stattdessen auf Marc fallen. Des Marylander wird nun verpackt, wie ein Entfesselungskünstler vor dem großen Trick...

 

CROSSFACE!!!!

 


Und der Move sitzt, Lara Lee legt ihre ganze Kraft in diese Aktion. Der Wille den höchsten Titel der PCWA zu holen ist in jeder Pore zu spüren. Doch Poe ist dafür bekannt, dass er selbst in ausweglosen Situationen noch einen Weg findet. Der Marylander schreit vor Schmerz und bewegt seinen Oberkörper dabei ruckartig. Siehst sehr seltsam aus, aber scheint ein Plan zu sein und funktioniert tatsächlich, denn der Champ bekommt seine Arme frei. Im Stil des Elongated-Man Ralph Dibny fährt der Double Champ die Arme aus und erreicht das schließlich das Seil. Lara muss den Move missmutig lösen.

Mike Garland: "Das ist der Fighting Spirit, den wir von Poe kennen und lieben."

Vincent Craven: "Ja, wir kennen ihn."

Lara macht weiter und packt ihren Gegner erneut, Poe bekommt von ihr keine Verschnaufpause mehr. Also sorgt er selbst dafür, er stößt Lee mit voller Kraft von sich und verschafft sich mit einer Links-rechts-Kick-Kombination endlich Luft. Jetzt torkelt die Queen und wird sofort von Poe gegriffen. Whip In! Reversal! Double Reversal! Schließlich ist es doch Marc, der seine Gegnerin in die Ringecke schickt... Poe sprintet hinterher...

 

SPINNING HEEL KICK!!!

 

 

Die Queen fällt aus der Ecke direkt in die Arme des Champs... 

 

DOUBLE ARM DDT!!!

 

Poe hat seine Gegnerin endlich wieder auf die Bretter geschickt und feiert sich dafür selbst. Siegessicher klopft sich der ehemalige Hafenarbeiter auf die Brust, dann fällt er auf die Königin...

 

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....Kickout!!

 

Mike Garland: "DAS GIBT ES NICHT!!!"

Vincent Craven: "Man kann über die Red Queen sagen was man will, aber sie gibt ebenfalls nie auf und ist einfach eine tolle Kämpferin."

Marc Poe macht einfach weiter. Er zieht die Königin wieder auf die Beine und greift schnell zu. Es folgt ein Irish Whip in die Seile, Poe selbst federt sich in den gegenüberliegenden Seilen ab...

 

SUPERMAN-PUNCH!!!

 

Diesmal kein Cover von Poe... Er schnappt sich stattdessen erneut die Haare der Cryptioness und zieht sie auf die Füße. Wieder ein Whip und Poe nimmt abermals Schwung in den gegenüberliegenden Seilen und springt ab...

 

JUMP SPIN HOOK KICK!!!

 

Perfekt ausgeführt, Lara geht wie vom Blitz getroffen zu Boden. Cover vom Double-Champ...

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...............................Kickout!!

 

Der Gerasy fällt vom Glauben ab. Genervt wirft er seinen Kopf Nacken und macht die "Kopf-ab"-Geste, dann besteigt er anmutig das oberste Turnbuckle.

Mike Garland: "Zeit für die Baltimore Bullet. Das war es dann auch."

Damit liegt Mike richtig, der Top-Rope Elbow ein Trademark von Poe soll folgen. Er visiert Lara an und springt ab.....

 

BALTIMORE BULLETT!!!

Er bleibt auf der Queen liegen und hakt ihr Bein ein...

 

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...............................Kickout!!!!!

 

Vincent Craven: "Tja, doch nicht das Ende."

Mike Garland: "Funaki hat zu langsam gezählt!"

Vincent Craven: "Jetzt geht DAS wieder los. Also zählen Funaki und Swanson nicht richtig?"

Mike Garland: "GENAU!"

Ähnlich sauer wie Mike Garland ist der XAW-Boss Kevin Smash. Dieser Kampf müsste seiner Meinung nach schon längst vorbei sein und er hat absolut keine Lust hier weiter auf das Ende zu warten. Der Smasher gibt ein Zeichen und wenige Sekunden später erscheinen Rob Collins und die Ring Assassins auf der Entrance Stage.

Vincent Craven: "Was geht denn hier ab?"

Diese Frage stellt sich wohl auch Marc Poe, der mit verwirrten Gesichtsausdruck über der Red Queen kniet. Smash zeigt ihm an, dass alles in Ordnung ist und er weiter fighten kann. Doch dann kommen plötzlich Dark Tiger, Katya Starnikava, Decay und die Mistress of Lust auf die Stage gerannt. Direkt folgt eine Attacke gegen Collins und die Assassins, es heisst nun 4:3 für die Red Queen Rangers. Smash gefällt es gar nicht und ob er will oder nicht, er muss seinen Mannen helfen. Sonst könnte man hier alles verlieren, obwohl man gerade noch auf der klaren Siegerstraße war. 

Mike Garland: "Red Queen Rangers gegen die XAW!!!! Jetzt muss die Legende selbst ran und für die XAW den Tag retten."

Vincent Craven: "Meinst du, denn im Ring gibt es immer noch einen Kampf der für die XAW noch nicht gewonnen ist."

Das ist richtig, aber selbst Poe scheint den Fight aktuell vergessen zu haben. Geistesabwesend beobachtet er wie sich XAW-Member und die Rangers in den Backstagebereich zurück kloppen. Hellwach ist aber dafür wieder Lara Lee und sie nutzt diese Situation, sie rollt den Champ ein.... 

 

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Kickout!!!!!

 

Gleichzeitig mit dem Kickout wird Funaki aus dem Ring gezogen, also falls Poe es nicht selbst geschafft hätte, wäre er gerettet worden. Doch von wem? Wer hat Funaki aus dem Ring gezogen?

Vincent Craven: "Das ist doch Abeytu, oder?"

Mike Garland: "JA, DAS IST SHAY!!! Und er hat sich offensichtlich für Collins und die Sache der XAW entschieden."

Vincent Craven: "Wo kam er her?"

Mike Garland: "Ein Angriff im Stile der Bedonkohe-Apachen und ihrem Chief Geronimo. Egal wo er vorher war, ich bin froh, dass er da ist."

Es ist tatsächlich Shay Abeytu und er hat schonmal den ersten Tipp von Rob Collins, seinem vielleicht neuen Coach, aufgenommen. Er war beim XAW-Frisör, denn anstatt schulterlanger Haare trägt das Halbblut nun ein modischen Undercut. Ob die Schande damit wirklich vergessen ist, weiß man nicht, zumindest wirkt Shay zufrieden. Grinsend schaut er die wütende Lara Lee an. Der Queen ist klar, dass es selbst ohne sein Eingreifen kein Sieg geworden wäre. Allerdings hat sich diese kleine Made nun bereits eine zweite Frechheit ihr gegenüber erlaubt. Doch dafür ist keine Zeit, der Kampf geht weiter. Poe ist nach der Ablenkung immer noch nicht ganz auf der Höhe, Lara ist dagegen voll am Start. Sie kickt dem Marylander in den Bauch und nun folgt der Ansatz zu ihrem Finisher dem Backcrusher!!! 

Vincent Craven: "Die Queen kann es nun wirklich schaffen!"

Mike Garland: "DAS KANN NICHT SEIN, SHAY MACH WAS!"

Abeytu ist schon auf dem Apron, da zappelt sich der Undisputed Gerasy selbst aus dem Griff der Cryptioness. Poe landet auf den Füßen und reagiert geistesgegenwärtig. Marc packt die Queen erst an den Haaren und dann am Kopf, wirbelt ihn herum und packt den Kopf mit beiden Händen...

 

ELEVATED BICYCLE KNEE STRIKE!!!

 

Mike Garland: "JAAAA, das kennen wir doch von CORE!"

Und es läuft auch genau ab wie bei CORE, der Marylander hält den Kopf der Queen weiter in den Händen, dreht ihn um und hat den Kopf wieder in beiden Händen...

 

POETRY SLAM!!!

 

Perfekt durchgezogen! Der Champ dreht die Cryptioness auf den Rücken und hakt ihr bei ein... 

 

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!!!!!!!!

 

Die Ringglocke ertönt und Shay Abeytu springt jubelnd auf den Gerasy zu.

Jane Nelson: "Der Sieger... und weiterhin UNDISPUTED GERASY CHAMPION... "

Buhrufe und Pfiffe wabern durch den Dome, während sich Poe schnell seinen Gürtel schnappt und Abeytu abklatscht. 

Jane Nelson: "MAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARC POOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOE!!!"

Fast synchron rollen sich Shay und Marc aus dem Ring. Marc klopft seinem neuen Freund auf die mehrmals glücklich auf die Schulter, dann gehen sie langsam den Gangway entlang.

Vincent Craven: "Poe bleibt Gerasy und obwohl Abeytu nicht viel gemacht hat, war sein Sprung für eine Ablenkung wohl ausreichend."

Mike Garland: "Nennen wir ihn GOAT, nennen wir ihn Queenslayer. Poe ist einfach genial und auch Klasse gemacht von den XAW Jungs. Hier wurde wieder der tolle Zusammenhalt demonstriert. Allerdings frage ich mich, wo Smash und Co. nun sind."

Die Frage wird direkt beantwortet, denn Smash, Collins und die Assassins erscheinen auf der Stage, um den siegreichen Marc Poe zu gratulieren. Allerdings sind alle vier vom Kampf gegen die Red Queen Rangers schwer gezeichnet, was die Legende nicht daran hindert sich mit einem Grinsen von den Fans im DOME zu verabschieden. 

Vincent Craven: "Wieder jubelt am Ende dieser Ausgabe die XAW. Wie lange können wir... wie lange kann Jona Vark das noch ertragen?"

Mike Garland: "Bis Kevin Smash die Federführung übernommen hat... Hoffen wir, dass es alsbald soweit ist. Bis dahin wünschen wir eine geruhsame Nacht. Auf bald!"

Vincent Craven: "Auf Wiedersehen."

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