Scene

Id
920  
Name
Q4TB - Breads vs. Sanchez vs. O'Kelly  
Summary
Nachdem sich Breads selbst aus dem Match nimmt, um zu kommentieren, kann Sanchéz mit dem Yacatan Splash auf O'Kelly triumphieren und damit die Hoffnung auf seinen zweiten Frühling wahren.  
Position
33  
Scenetype
Match  
Created At
2013-08-30 16:58:56  
Edited At
2013-10-30 13:34:36  
Show
Vendetta 96  


Jane Nelson: "Der erste Mann im Ring... aus Swords, Fingal, Irland... mit einem Gewicht von 135 kg bei einer Größe von 193 m... DECLAN O'KELLY!"

Mit einem Mal wird die gesamte Halle abgedunkelt. Nur schwaches, grünes Licht scheint zu schimmern, als irische Folklore aus den Lautsprechern dringt. Es passiert ansonsten nicht so viel, ganze 55 Sekunden lang, als dann ein goldgelber Spot auf den Anfang der Einzugsrampe leuchtet. Dort hockt ein Mann in der berühmten Postion des Denkers von Auguste Rodin. Eingehüllt in einen tiefgrünen Umhang harrt er dort einige Momente aus, bis ein Sprühregen aus Feuerwerk sich auf ihn niedergießt. Dann springt er mit einem Mal auf und wirft den Umhang von sich. Er spannt seine Muskeln an, biegt seine Arme in jede erdenkliche Richtung und präsentiert dabei seinen stählernen, eingeölten Körper. Die Frauenherzen schmelzen, die Männer wünschen sich mehr Motivation im Fitnesszentrum und er selbst - der irische Adonis Declan O'Kelly - dankt nicht Gott, sondern seinem Mentor Graham MacKenzie für die harte Arbeit. Dieser klatscht im Hintergrund gekleidet in seinen üblichen Schottenrock im MacKenzie-Clan-Muster eifrig Beifall, als sich Declan O'Kelly dann aufmacht, das Seilgeviert zu betreten. Bereit um Geschichte zu schreiben. Bereit, um es seinem Partner gleichzutun.

Jane Nelson: "Aus Toronto, Ontario, Canada... 1,84 m groß und 97 kg schwer... hier ist... ROBERT BREADS!"

Und auf O'Kelly und seinen Manager folgt der Song „Einer gegen Alle“ von Samsas Traum. Inzwischen sollte man wissen, was das bedeutet und falls man es nicht weiß... naja, das interessiert eigentlich auch niemanden. Auf jeden Fall ist das der Theme Song von „Canada's Own“, Robert Breads, dem Liebling der Massen und dem sympathischsten Stern am Wrestling-Himmel seit Bubba „The Love“ Sponge. Erinnert sich noch jemand an den?

Falls nicht: Egal. Der Punkt ist, dass Breads nun rauskommt und die Arme ausgebreitet hat, als wolle er Jubel und Dankesgeschrei in Empfang nehmen. Ausgehend davon, dass er nicht in den PCWA-Trott eingefallen ist und vollkommen den Verstand verloren hat möchte der TOP-FAVORIT (und das kann ich schreiben, weil ihr das gewählt habt!) wohl die Zuschauer in Berlin ein wenig ärgern und provozieren. Ein provokantes Lächeln ziert sein Gesicht, als das Licht zu flackern beginnt.

Irritiert dreht Breads sich um. Es gibt keinen Glockenschlag, also ist es wohl nicht der Undertaker. Es gibt keine „HARDCORE!“-Rufe, also ist es wohl auch nicht Nightmare. Nein, stattdessen flackert der Titantron und offenbart dem kanadischen Helden eine Nachricht, ganz ähnlich wie die, die er auf dem Weg zur Halle schon bekommen hat. „CORE 2013 – A NEW BEGINNING“. Sehr kryptisch und natürlich auf Englisch, weil es cooler ist. Die blutrote Schrift (wie könnte es anders sein!) zerläuft auf dem großen Bildschirm, während man im Bild langsam eine Silhouette erkennt... ein scheinbar hölzernes Rechteck... definitiv kein bescheuerter Baum... es scheint eine...

Da flackert das Licht nochmal und – Zack! - ist alles wieder beim Alten. Auf dem Titantron läuft nun wieder das Entrance-Video. Was sollen diese Nachrichten? Wollen Sanchéz und O'Kelly ihn nervös machen? Hat Dalmi etwas damit zu tun? Hat... ach, was soll's, darüber kann er sich nach dem Match Gedanken machen. Jetzt muss er erstmal das tun, was er... halt tun will. Was genau das ist, werden Sanchéz und O'Kelly gleich schon noch erfahren. Breads betritt nun den Ring...

Jane Nelson: "Aus Berlin... mit 1,79 m Größe und einem Gewicht von 85 kg... DÌEGO ALEJANDRO SANCHÈZ!"

Und wir bleiben auf dem gleichen Kontinent, denn aus den Boxen des PCWA Theatres schallt nun "Perkins" – Peyote Asesino. Und dieser Song ist nun schon seit Jahren bekannt in der PCWA. Die Fans beginnen zu jubeln. Auch wenn er nur noch ein kleines Licht am PCWA-Firmament ist, auch wenn seine erfolgreichen Zeiten schon eine halbe Ewigkeit her sind, so halten seine treuen Fans trotzdem zu ihm. Außerdem darf man natürlich auch die Frage stellen, wem sie hier sonst zujubeln sollten? Declan O'Kelly. Guter Witz. Canada's Own? Auch nicht viel besser, oder?

Und so schreitet Díego Alejandro Sanchéz durch den Vorhang auf die Stage. Die Augen geschlossen, die Arme ausgebreitet. Das hier ist seine Stadt, sein Publikum und bald, so hofft er, wird es auch wieder seine PCWA sein. Er dreht dem Publikum den Rücken zu und präsentiert den Phönix, den er sich dort hat unter die Haut stechen lassen. Es ist nicht immer leicht hier zu sein. Doch er ist verdammt stolz ein Teil dieser Liga sein zu dürfen. Mit einem lauten Knall schießen Flammen am Rand der Stage nach oben. Dynamisch dreht er sich wieder gen Ring und schenkt seinem Publikum ein strahlendes Lächeln, das aber nicht seine Augen erreicht. Denn diese sind schon auf Robert Breads fixiert. Der Mann, der jetzt eigentlich gar nicht in diesem Ring sein will. Der sich scheinbar für etwas besseres hält.

Fokussiert läuft er die Rampe hinunter. Immer wieder ergreift er Hände, zeigt auf Plakate und spielt sogar mal wieder mit der Kamera.

Vincent Craven: "Díego wirkt hier wie ausgewechselt. Ich bin gespannt wie er sich im Ring präsentieren wird."

Er kann heute nur noch gewinnen. Weiter bergab kann es doch gar nicht mehr gehen. Jetzt zählt nur noch volle Kraft voraus. Also rollt er sich in den Ring und steigt obligatorisch auf eine Ringecke. Er ist bereit. Bereit wie lange nicht mehr.

Vincent Craven: „Dann kann es ja jetzt losgehen. Robert Breads, Declan O'Kelly, Diego Alejandro Sanchéz... einer dieser drei Männer wird beim CORE im Halbfinale des Quest For The Best stehen und seine Siegchancen am Leben halten. Wer wird es sein?“

Die Spannung in der Halle steigt. Die Leute sind heiß auf dieses Match. Sie haben zwar heute schon eine epische Schlacht von größtem Interesse mit The Raven gesehen und dann dieses eine andere Match da noch, aber sie sind immer noch heiß als wären sie Jona Vark. Die Glocke läutet.

3rd Match
-Möge der Beste gewinnen-
Quest for the Best 2013 - Viertelfinale
Triple Threat Match


vs.

vs.


(Sieger ist derjenige, der zuerst einen erfolgreichen Pin anbringen oder einen der Gegner zur Aufgabe zwingen kann. Wird gegen einen Wrestler eine Disqualifikation oder ein Count Out ausgesprochen, geht das Match in einem Singles Match weiter - Referee: Charlie Swanson)

Und bevor O'Kelly oder Sanchéz auch nur irgendetwas machen können, überhaupt daran denken können eine Offensive zu starten hat Breads schon längst zugeschlagen. Er hatte von vorneherein einen Plan, wie einem spätestens jetzt klar werden muss. Von wegen „Ich weiß noch nicht, was ich machen werde, vielleicht kämpfe ich, vielleicht auch nicht“... nein, er wusste von Anfang an was er will. Er hat alle betrogen. Ein über Monate... ähm... Stunden ausgeheckter, meisterhafter Plan von dessen Auflösung nun alle schockiert sind und ihn krass feiern. Denn Breads...

...ROLLT SICH AUS DEM RING!

Mike Garland: „Öhm... was denn jetzt?“

Sowohl der Ire als auch der Berliner scheinen doch leicht verwirrt von der Aktion des Kanadiers. Auch die Begleitung von O'Kelly in Form von Edwards und MacKenzie scheint nicht so genau zu wissen, was jetzt los ist, aber der Mann aus Toronto befiehlt dem Ringrichter, ihn auszuzählen. Also zögert dieser kurz, tut dann aber wie geheißen. Sanchéz beugt sich nun sogar über das Seil nach draußen und fordert Breads auf, in den Ring zu kommen, fair zu kämpfen wie ein Mann...

...und wird in diesem Moment hinterhältig von O'Kelly angegriffen. Der Mann von der Insel nutzt die ungewohnte Situation zu einem zwar wenig fairen, aber durchaus effektiven Manöver, bei dem er Sanchéz gegen den Hinterkopf schlägt und dieser leicht zusammensackt. O'Kelly will sofort nachsetzen. Er ist nunmal kein Filigrantechniker, weswegen es ihm nur entgegen kommt, dass er jegliche Form von Rest Holds, Lock-Ups und Submission-Exchanges auf so bequeme Art und Weise umgehen kann. Sogleich wird Sanchéz nämlich gepackt, während er sich gerade noch aufrichten will, und es wird an seinem Arm gerissen. Der Deutsch-Mexikaner wird per Whip-In in die Ringecke befördert... wo er jedoch auf das zweite Ringseil springen kann. Von dort nimmt er den Sprung mit, landet auf dem obersten Ringseil und zeigt einen punktgenauen Reverse Crossbody, der O'Kelly zu Boden reißt!

In diesem Moment macht sich Breads außerhalb des Ringes bemerkbar, der den Ringrichter daran erinnert, dass er ihn doch bitte auszählen möge. Hektisch blickt der Referee hin und her – soll er nun Breads auszählen oder sich auf das Match konzentrieren? Er versucht so halbwegs beides, fängt nun an zu zählen, lässt die Augen aber nicht von dem sich keilenden Pärchen in der Ringmitte ab. O'Kelly rappelt sich gerade wieder auf, während Sanchéz bereits auf die Füße gesprungen ist.

Der Ire steht schließlich wieder, und sofort ist Diego da, zeigt einen Forearm gegen Declan. Der wankt zwar, fällt aber nicht. Also noch einen Forearm hinterher gesetzt, und dieses Mal scheint O'Kelly wirklich zu fallen. Die Fans machen „Oooh!“, der Ringrichter ruft „Four!“ und irgendein Kanadier jammert „Come on!“. Aber nein, das reicht noch nicht. O'Kelly steht noch immer. Daraus resultierend zieht Sanchéz den Schluss: Da muss ich noch mehr machen. Gedacht, getan, er rennt in die Seile, holt Anlauf und zeigt...

...nichts. Was immer er zeigen wollte: Declan hat sich einfach mit einem Körper in Sanchéz hinein geworfen, eine Art unorthodoxer Shoulder Block, der Sanchéz gefühlte drei Meter weit weg schleudert, aber auch ohne Übertreibungen seitens des überaus überdramatisierenden Matchschreibers ist das ein durchaus beeindruckender Anblick. O'Kelly schnauft kurz durch und fängt sich gleich ein paar Buhrufe der Fans und auch von Robert Breads ein, wobei dieser wohl eher den Ringrichter ausbuht, der immer noch nur bei sieben ist.

Mike Garland: „Dieses Match ist... bizarr. Wir haben den Mann, den man im Internet als Top-Favorit auserkoren hat, dem man am ehesten zutraut, sich ein Match um den wichtigsten Titel der größten Liga Deutschlands zu sichern und die ganze Konkurrenz hinter sich zu lassen... und er steht außerhalb des Rings und tut nichts. Was für ein Trottel.“

Vincent Craven: „Es ist ihm wohl tatsächlich einfach egal. Es mag komisch klingen, aber der Gerasy ist Breads egal. Statt uns mit ihm zu beschäftigen, der nichts tut, sollten wir aber vielleicht lieber auf die Leute gucken, die auch etwas tun. O'Kelly und Sanchéz liefern hier nämlich einen interessanten Styles Clash ab.“

Während O'Kelly sich nämlich denkt „lol muskeln“ und damit bis jetzt ziemlich gut fährt – sehr zur Freude von ICE und MacKenzie – muss sich Diego nun doch etwas überlegen. Er ist klar der Unterlegene in diesem Match. Genüsslich zieht O'Kelly Sanchéz auf die Füße, dann erfolgt wieder der Whip-In in die Ringecke. Dieses Mal klappt das auch, kein Crossbody, kein Konter. Zufrieden lächelt O'Kelly und sprintet dann in die Ringecke.

 

Corner Splash!

 

Aber Sanchéz lässt sich fallen! Sanchéz weicht aus! School Boy! Der Ringrichter wackelt mit dem Arm, dann zählt er...
 

Eins...


 

Zwei...

 

Die Glocke läutet. Für einen Moment wird es in der Halle furchtbar laut. Hat Sanchéz gerade wirklich in Rekordzeit...?

Nein, hat er nicht. Ernüchterung macht sich breit. O'Kelly kickt kurz nach zwei aus, Sanchéz hat noch nicht gewonnen und der Grund für das Läuten der Glocke ist das Ausscheiden von Robert Breads aus dem Match. Es wurde endlich bis zehn gezählt und der Held aller Wrestling-Traditionalisten – also von absolut niemandem – ist endgültig raus. Kein Robert Breads mehr im Quest For The Best, nur Breads vs Dalmi beim CORE.

Während die Fans aber nun enttäuscht sind und sich schon über den Sieg ihres Helden gefreut haben, bricht Breads in lauten Jubel aus und beginnt um den Ring zu laufen. „Ich hab's geschafft!“, ruft er einigen verwirrten Fans zu, die ihn zum Dank ausbuhen und mit Popcorn bewerfen. „Ich hab's geschafft!“, jubelt er nochmal und rennt an ICE und MacKenzie vorbei, um ihnen ein „High Five“ anzubieten. Da keiner der beiden einschlägt, tut er es einfach selbst und macht sich auf den Weg zu Mike Garland und Vincent Craven, um mit ihnen zu feiern.

Viel zu feiern hat Declan O'Kelly nur leider gerade nicht. Zwar konnte er sich aus dem Cover befreien, doch Sanchéz ist schneller wieder auf den Füßen als er. Diego ist Veteran genug, um die Schwachstellen und Stärken seines Gegners zu erkennen und er weiß, dass er hier zeigen muss, wer der wirklich Cleverere und Bessere ist. Wenn es auf pure Kraft ankommt, wird O'Kelly ihn zerfetzen. Also muss er dafür sorgen, dass es nicht darauf ankommt.

Kaum steht Declan wieder ist Sanchéz schon abgesprungen und knallt ihm einen üblen Dropkick an die Brust. Declan wankt rückwärts in die Seile, federt sich aber ab und taumelt wieder nach vorne...
 

Noch ein Dropkick!

 

Wieder werden dem Iren die Füße an die Brust geballert, wieder stolpert er rückwärts in die Seile... doch diesmal nimmt er den Schwung richtig mit, diesmal explodiert er förmlich und damit hat der Drache in dieser Situation nicht gerechnet.

 

Big Boot!
 

Das war ein wirklich mächtiger Move, die Fußsohle wird dem deutlich kleineren und knappe 50 Kilo leichteren Sanchéz gnadenlos ins Gesicht geschleudert und der Mann mit den mexikanischen Wurzeln sinkt getroffen zu Boden. Sofort ist O'Kelly da und pinnt ihn...

 

Eins...


 

Zwei...

 

Robert Breads: „Kick-Out!“

Mike Garland: „Was zur Hölle?!“

Tja, der kanadische Wrestler hat nun offenbar ein neues Spielzeug gefunden. ALS WÄRE WRESTLING ABGESPROCHEN liegt nämlich ein drittes Headset am Pult der beiden Kommentatoren. Eigentlich ist das für konstruktive Gast-Kommentatoren gedacht, die Einsichten in das Geschehen im Ring geben wollen. Breads funktioniert es jedoch momentan leicht um in ein Gerät das in erster Linie dabei hilft, dem Zuschauer, den Kommentatoren und sowieso allen Anderen auf den Keks zu gehen. „Canada's Own“ hat sich nun im Schneidersitz auf dem Pult niedergelassen, versperrt den eigentlichen Kommentatoren so halb die Sicht und hat sich scheinbar mehr oder minder spontan dazu entschlossen, nun dieses Match zu kommentieren.

Vincent Craven: „Hey! Robert, da läuft ein Match... und um das kommentieren zu können, müssten wir es auch sehen.“

Robert Breads: „Also ich kann es sehen und ich empfehle euch, es nicht anzusehen. Es ist ziemlich mies, ich bin nämlich nicht drin.“

Kurz wischt sich O'Kelly den Mund ab, dann macht er weiter – bloß nicht nachlassen, bloß weiter machen. Er hat Sanchéz am Kopf getroffen, eine Schwachstelle, die auch Mad Dog bei seinem Sieg gegen Diego damals auserkoren hatte. Und es gibt Schlimmeres, als das Prinzip eines der besten Wrestler der Liga aufzugreifen, oder? Also wird Sanchéz auf die Füße gestellt und um den Hals gepackt, nur um dann durch die Gegend geworfen zu werden. Der Drache ist nunmal im Vergleich zur muskulösen Gestalt von O'Kelly eher so in der Kategorie „Fliegengewicht“ anzusiedeln und findet sich zum wiederholten Mal in der Ringecke wieder. Dort bleibt er dieses Mal dann auch WIRKLICH stehen – oder eher hängen – und O'Kelly stellt sich demonstrativ vor ihn. Einmal lässt er seine durchtrainierten Oberarme spielen... und dann gibt es eine Elbow-Serie gegen den Kopf von Sanchéz. Eins, zwei, drei, vier...

Schließlich sind es fast ein Dutzend, ehe der Ire stoppt und unter dem Jubel seiner Ringbegleitung von Sanchéz wegtritt, der wie ein nasser Sack auf die Matte kippt. Der Adonis von der Insel wischt sich imaginären Schweiß von der Stirn – es ist wohl eher eine knappe Tonne Baby-Öl als das Produkt von Traspiration – ehe er wieder an Sanchéz heran tritt und ihn nach oben zerrt. Dort wird er in die Powerbomb-Posistion genommen... soll es nun schon den Finisher von O'Kelly geben, seine Sit-Down Powerbomb?

Nein, Sanchéz wird zum Piledriver ausgehoben. Es soll einen Piledriver geben!

Doch hier ist es nun am Drachen, sich zu wehren. Er zappelt wie ein Fisch im Netz, ist noch nicht geschlagen und wehrt sich gegen den Move. O'Kelly kann ihn einfach nicht richtig fassen, kann ihn nicht richtig ausheben, ohne dass Gefahr besteht dass Sanchéz aus dem Hold heraus rutscht. Also schubst Declan Sanchéz weg von sich, will noch das Beste aus der Situation machen. Doch athletisch wie er ist macht Diego eine Rolle rückwärts und kommt auf den Füßen wieder aus. O'Kelly zeigt einen wütenden Big Boot, um dem gleich ein Ende zu setzen.

Ein Fehler, zu dem Rookies neigen: Was einmal funktioniert hat, wird auch noch einmal klappen. Gegen einen anderen Rookie vielleicht, aber nicht gegen Sanchéz. Er hat genug Erfahrung, um nicht zweimal auf den selben Trick herein zu fallen und sich einen Konter einfallen zu lassen. Und so verfehlt O'Kelly, da der Deutsch-Mexikaner sich abduckt und gleichzeitig die Beine nach vorne wirft.

 

Dropkick gegen das Knie!

 

O'Kelly geht zu Boden, fällt auf die Knie. Kurz ist er verwirrt, und dann ist er endgültig am Boden – denn Sanchéz knallt dem Iren einen Kick an den Kopf bei dem wohl selbst Robert Breads neidisch wird. Mit voller Wucht wird der Adonis an der Schläfe getroffen und bleibt auf der Matte liegen.

Mike Garland: „Da wollte O'Kelly seine Offensive durchbringen und Sanchéz wehrt sich... Der Drache speit wieder Feuer und unterschätzt den Iren nicht. O'Kelly seinen Gegner hingegen wohl schon, so wollte er hier zu früh zu viel.“

Vincent Craven: „Interessant aber, dass er einen Piledriver zeigen wollte statt seines Finishers – der Move, mit dem Mad Dog Sanchéz besiegen konnte...“

Robert Breads: „Falsch, Vincent. Das war überhaupt nicht interessant.“

Da wir nun keine Diskussion darüber vom Zaun brechen wollen, was interessant ist und was nicht, konzentrieren wir uns lieber weiter auf das Match. Denn Sanchéz ist nun dabei, relativ schnell die Seile zu erklimmen. Mit dem Rücken zu seinem Gegner steht er auf dem Top Rope...

 

Moonsault!
 

Der Move sitzt perfekt. Und so pinnt Sanchéz auch sogleich, ICE und MacKenzie werden nervös...

 

Eins...


 

Zwei...

 

Befreiung von Declan. Die Fans sind wenig begeistert, weil ihr Favorit nicht den Sieg davon trägt, Sanchéz auch nicht, weil hier sein Triumph verhindert wurde und auch Breads stöhnt ins Mikrofon, weil dieses Match noch immer nicht vorbei ist. Aber jetzt powert sich Sanchéz hoch, jetzt will er es wissen. Wird er etwa ein wenig übermütig? Wieder deutet er auf die Seile, und die Fans wissen, was das heißt – sein Trademark-Manöver soll folgen, der Yucatan-Splash, der kein Splash, sondern eine Press ist, aber trotzdem Splash heißt. Genau genommen ist es eine Shooting Star Press, und zwar eine, die Sanchéz schon viele Matches gewonnen hat.

Diego steigt also erneut auf das Top Rope, deutet dabei noch zu den Fans, animiert sie zu Reaktionen... als der Referee auf einmal am Apron diskutiert. Irritiert blickt der Drache zu Ian Christopher Edwards, der auf den Apron geklettert ist und scheinbar irgendetwas zu bemängeln hat. Einen Moment zu lange blickt Sanchéz zur Seite, denn MacKenzie ist im richtigen Moment direkt hinter ihm – und schubst ihn vom Top Rope herunter.

Vincent Craven: „Das ist ja wohl das Unfairste, was man hier machen kann... Will denn keiner etwas dagegen tun?“

Robert Breads: „Du meinst jemanden, der sich um die Einhaltung von Regeln und Fairness kümmert? Zu dumm, dass wir so jemanden nicht mehr haben. Hätte man ein bisschen mehr Dankbarkeit gezeigt...“

Ja, ihr könnt euch den Rest denken. Wie dem auch sei ist ICE nun wieder vom Apron herab gestiegen, der Ringrichter hat nichts gesehen und Sanchéz liegt auf der Matte, während O'Kelly sich langsam aufrichtet. Er schüttelt sich einmal durch, dann erkennt er die Situation – und grinst. Sofort wird Sanchéz am Schädel gepackt und heran gezogen, er wird in die Powerbomb-Position genommen. Und dieses Mal geht es auch wirklich nach oben, dieses Mal gibt es keinen Piledriver, dieses Mal gibt es wirklich die Powerbomb...
 

Konter! Hurracanrana!

 

Der Drache kann tatsächlich kontern. Der irische Adonis wird durch den Ring geschleudert und klatscht auf die Matte. Der frühere Titelträger nutzt das aus, er springt sogleich auf das zweite Ringseil.
 

Springboard...


 

LARIAT VON O'KELLY!
 

Der Mann von der Insel fischt Sanchéz aufs Übelste aus der Luft und schlägt ihm fast den schon angeschlagenen Kopf ab. Ungesund knickt der Kopf von Diego zur Seite, als er mitten im Flug getroffen wird und mit voller Wucht in den Arm von O'Kelly springt. Reglos landet Sanchéz auf der Matte und sofort ist O'Kelly da, um den Sieg einzufahren...
 

Eins...


 

Zwei...


 

Dre....ein!

 

Ganz knapp war das, aber Sanchéz reißt noch einmal die Schulter hoch. Die Fans in der Halle jubeln laut auf, als ihr Held sich weiter im Match halten kann.

Vincent Craven: „Was für ein unglaubliches Match!“

Robert Breads: „Nein.“

Mike Garland: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er da nochmal rauskommt... Sanchéz beweist Kämpferherz.“

Vincent Craven: „Nunja... wenn er hier verliert, kann er wohl so langsam wirklich seine Sachen packen. Ich meine... er steht unter Zugzwang.“

Robert Breads: „Kann er nicht einfach weggehen, egal, ob er gewinnt oder verliert? Als ob es jemandem auffallen würde, ob er da ist oder nicht. Ich denke, ich singe nun lieber, um dem Match zumindest einen gewissen Unterhaltungswert beizusteuern.“

Mike Garland: „Du hast vielleicht Recht, Vincent. Das hier könnte eine Art letzte Chance für Diego sein... vor allem, weil er sich nicht mehr länger mit Niederlagen zufrieden geben wird.“

Robert Breads: „DÜDÜDÜDÜ! ROB VAN DAM! DÜDÜDÜDÜDÜ! THE WHOLE FUCKING SHOW!“

Während wir nun also mit einem Meisterwerk aus dem Hause „TNA-Eigenproduktion“ in der PC(W)A-Interpretation beglückt werden, kann O'Kelly es im Ring immer noch kaum fassen, dass das nicht zum Sieg gereicht hat. Doch er kann nicht aufgeben, er wird das hier gewinnen, das hier ist seine große Chance. Und so wird Sanchéz am Schädel gepackt und auf die Füße gezerrt. Sogleich wird der Deutsch-Mexikaner über den Kopf gehoben, eine beeindruckende Kraftdemonstration, die schon fast zu leicht wirkt...

 

Gorilla Press Slam!

 

Der Hometown-Hero wird auf die Matte gedonnert, aus einer Höhe die alles Andere als gesundsheitsfördernd zu nennen ist. Der Schmerz durchzuckt Sanchéz ganz offensichtlich, und sofort pinnt O'Kelly ihn wieder, JETZT muss es das doch sein...
 

Eins...


 

Zwei...


 

Wieder nicht! Diego kickt aus!

Vincent Craven: „Kein Aufgeben, kein Ende in Sicht... Diego Alejandro Sanchéz bleibt im Rennen!“

Mike Garland: „Es geht hier indirekt auch um die Chance auf das vielleicht größte Match in der Karriere dieser beiden Männer... sie könnten das Quest gewinnen... sie könnten Gerasy werden. Aber dafür müssen sie hier siegen!“

Robert Breads: „VAN DAMINATOR! DÜDÜDÜDÜ! VAN TERMINATOR!“

Während jetzt auch ICE und MacKenzie die Hände über den Köpfen zusammen schlagen, als Sanchéz sich erneut befreien kann. Jetzt ist Declan aber richtig sauer. Er will jetzt das Match beenden, er will hier Schluss machen, er will das Halbfinale!

Also muss doch wieder der Finisher herhalten. Dieses Mal wird es keinen Konter geben, nein. Dieses Mal gibt es wieder den Powerbomb-Ansatz, wieder geht es hoch... aber dieses Mal gibt es keine Hurracanrana von Sanchéz.

Sondern einen Sunset Flip!
 

Eins...


 

Zwei...


 

KICK-OUT!

 

Bei 2,9 kann O'Kelly noch einmal die Schulter hochreißen. Das war so verdammt knapp dass MacKenzie sich schon kopfschüttelnd abgewendet hatte. Doch auch O'Kelly gibt sich nicht so leicht geschlagen, er bleibt am Ball, lässt sich nicht überraschen und kämpft weiter. Beide Wrestler springen auseinander. Declan ist kurz orientierungslos, blickt sich um, sieht dann aber Sanchéz... wie er auf ihn zuspringt!

 

Tornado DDT!
 

Er hat Anlauf mithilfe der Seile in der Ringecke genommen, ist genau richtig abgesprungen und kann den Kopf seines Gegners packen... und ihn auf die Matte knallen! O'Kelly wird auf die Matte geballert, mit dem Schädel voran, und bleibt dort auch liegen. Der Drache wuchtet sich hoch, die Fans drehen nun am Rad, und er deutet zur Ringecke... JETZT gibt es das Ende!

Mike Garland: „Da ist MacKenzie auf dem Apron! Er taucht wieder auf! Der Manager von O'Kelly diskutiert mit dem Referee...“

Vincent Craven: „Und da ist Edwards! Er slidet in den Ring, hinter Sanchéz!“

Robert Breads: „VAN CRUSHINATOR! DÜDÜDÜDÜD! VAN ASSONATOR!“

Jetzt hat man wohl bei der PCWA auch die Schnauze voll und dreht Breads spontan einfach das Mikrofon ab, während die Action im Ring nun eskaliert. Diego wendet sich um und sieht auch schon wie ICE mit vollem Tempo auf ihn zukommt wie ein ICE. Doch Sanchéz springt zur Seite!

Edwards rennt gegen MacKenzie!

Die beiden Helfer von O'Kelly in diesem Match kollidieren auf dem Apron und fallen aus bzw. vom Ring auf den Hallenboden. Der Referee scheint leicht verwirrt zu sein, wendet sich dann aber dem Geschehen im Ring zu – letztlich hat er nichts gesehen außer aus dem Ring fallende Körper. Sanchéz atmet kurz durch, wendet sich um...

 

LARIAT!

 

Wieder eine unglaublich heftige Lariat von O'Kelly, die Sanchéz fast den Kopf abreißt... aber eben nur fast. Denn der Deutsch-Mexikaner weicht aus. Er duckt sich ab, der Ire verfehlt und wirbelt schockiert herum.

 

ENZUIGIRI!
 

Der Kick an den Kopf funktioniert bestens, O'Kelly fällt zu Boden auf die Matte. Nun ist es wieder an Sanchéz, zu den Seilen zu taumeln. MacKenzie und ICE sind auf dem Hallenboden, O'Kelly auf der Matte, Breads schon lange nicht mehr im Match... also klettert er. Die Fans werden immer lauter, sie erreichen ihren Höhepunkt als Sanchéz ganz oben steht.

 

YUCATAN SPLASH!

 

Es wird sich in der Luft gedreht, es wird gelandet... und es wird getroffen! Der Pin! Das muss es sein! Das muss der Sieg für Sanchéz sein!
 

Eins...


 

Zwei...


 


 

Drei!


 

Jane Nelson: „Sieger des Matches nach 21:00 Minuten durch Pinfall und somit Halbfinalist des diesjährigen Quest For The Best Tournaments... DIEGOOOOOOO ALEJANDROOOOOOO... SAAAAAAAAAANCHÉZ!“

Er spürt wie sein Arm hochgerissen wird, hört noch in seinem Inneren wie die Hand das dritte Mal auf die Matte klatscht. Hat er wirklich gewonnen? Díego schaut sich kurz um, kann kaum begreifen, was um ihn herum passiert. Das Gefühl eines Sieges - mittlerweile fast vergessen - bricht langsam durch das Adrenalin durch. Der Deutschmexikaner springt auf, könnte die ganze Welt umarmen. So lange hat er auf diesen Moment gewartet. Er wird beim Core um den Finaleinzug kämpfen, doch für ihn fühlt sich dieser Sieg größer an. Díego rollt sich aus dem Ring und läuft eine Ehrenrunde, wobei das Publikum ihn gebührend feiert. Man spürt, wie der ehemalige Tribune diese Situation genießt. Erschöpft, aber überglücklich macht er sich auf den Weg zurück in seine Kabine. Es war ein erster Schritt, doch sein Weg ist noch sehr, sehr weit.



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