Scene

Id
907  
Name
BM & E11  
Summary
 
Position
28  
Scenetype
Live  
Created At
2013-08-11 21:33:11  
Edited At
2013-08-23 22:54:57  
Show
Vendetta 95  


Die herrenlose Marionette hinter der zerkratzten Maske hält noch immer das Panzertape in den Händen mit den blutigen Fingernägeln. Hölzern schleppt sie sich die Treppe hinunter zum Keller. Sie war schon seit Stunden, Tagen und Wochen nicht mehr hier.

Sie saß brav an Lucifers Krankenbett, was nun nicht länger gebraucht wird, weil es leer ist. Eleven hebt den Kopf und schaut zur Kellertür, wie diese unkontrollierte Marionette den Raum betritt. Noch immer hat sie die Worte von Barker im Kopf und noch immer die Schmerzen im Magen. Die Knieschiene hat sich so tief darin vergraben, dass Milton am liebsten Kotzen möchte.

E11: „Fuck, DogBoy.. Trägst du immer noch diese Scheiß Maske?“

Er verdreht die Augen, während ihn diese großen, dunklen Pupillen hinter der zerkratzten Maske einfach nur anstarren.

E11: „Jedes Mal wenn du damit um die Ecke getaumelt kommst, hau' ich dir aus Freude über Tölen-Besuch fast eins in die Fresse. Ich hasse diesen Trick or Treat-Scheiß. Du bist ein gutaussehender Junge - zumindest wenn man der Presse und den mittig auslaufenden Teenagern vor der Arena Glauben schenkt. Yeah.. du hast beim Impact den Nagel mit dem Kopf getroffen .. Blut vergossen und Scheiße ausgesehen .. und insgesamt einen verbesserungswürdigen Abend verlebt. PosterBoy Rage hingegen hat Leitung 11 getroffen, den DogPot geknackt und zum Abschluß Lucifer gebrochen wie'n fetter deutscher Spaßtourist das zarte Frischfleisch in 'nem versifften Thai-Hotel. So fucking what.. Rom wurde nicht an einem Tag niedergebrannt. Scheiße passiert. Get over it.“

Fast sieht es aus, als wäre Eleven von dem Thema genervt. So als machte es ihm keinen Spass, sich darüber auszulassen.
Er nimmt einen Zug von seiner Zigarette. Dann blickt er wieder auf die Monitore, so als würde ihn das alles hier nicht wirklich etwas angehen.
Nach ihm die Sintflut. Oder Erdbeben.
Pest und Cholera.
Oder was immer er auch bei seiner letzten Sternschnuppe formuliert hat.


E11: "DogBoy.. du bist niemand, der sich versteckt. Du bist jemand, der lauert. Dieser Abend hat sich in dein Fleisch gesägt wie eine verirrte Rasierklinge. Tut weh wie ein Sitzplatz in der ersten Reihe bei 'nem Percio-Match. Doch tief in dir drin geilt dich das auf.. right? Dieser Verlust von Kontrolle. Deine Hand, die blutend ins Leere greift. Das Alleinsein. Der Anblick des Hundes, der ausgedient im Ring rumliegt und jault, weil ihm Rage das goldene Halsband abgerissen hat. Der Anblick des zerstörten Gabriel Lucifer, der unter Azrael's Gewicht zusammenbricht wie ein lustlos montierter, nach billigem Alk stinkender IKEA-Tisch..“

Der Night Fighter geht schweigend auf Eleven zu, greift dessen Kopf und hämmert ihn auf die Tischplatte, auf der sich all die Überwachungsmonitore befinden. Einer davon fällt zu Boden, genau wie Eleven, dessen Kopf durch die Wucht zurückprallt.

Derjenige, der für all den ganzen Scheiß beim Imperial Impact verantwortlich ist, ist nicht Azrael Rage…

Ein nikotingetränktes Lachen.

…sondern Eleven.

Am Boden liegend spuckt dieser einen Faden Blut zur Seite.
Dann lehnt er sich zurück, seine schwarzen Augen wandern über die Kellerdecke, so als würde er die nichtvorhandene Sonne genießen wollen.


E11: „Dieses Chaos in deinem maskierten Schädel brennt.. ist es nicht so? Fühl' es. Greif' es dir! Schneide es in Stücke... so wie du mich jetzt in diesem Augenblick in Stücke schneiden willst. Dahinter ist klärende Finsternis, DogBoy. Ich bin derjenige, der dich und deine Welt auf den Kopf stellt, damit all der Unrat aus der fließen kann wie schwarzer Schlick und fauliger Schlamm.. Du warst eine Marionette.. ich habe deine Fäden durchtrennt.. ich ertrage die letzten Reflexe mit Anstand. Du bist auf dem Weg in eine Welt, in der nur wenige vordringen. Was du fühlst ist der Schmerz deiner Augen, die sich an meine Finsternis gewöhnen..“

Noch immer liegt er am Boden, während Milton sich einfach auf ihn draufsetzt, Elevens Kopf erneut greift und auf den harten Betonboden rammt.
Er lässt ihn gewähren.

E11: „Geh' voran, mein Junge. Ich warte auf dich.“

Erneut schlägt sein Kopf auf dem Boden auf und ihm wird schwarz vor Augen, was Eleven aber noch lange nicht dazu veranlasst einfach mal die Fresse zu halten.

E11: „Wie lange willst du noch in der Dunkelheit in deinem Kokon knien..? Deine Scheiß Flügel sind ausgewachsen, DogBoy.. sie sind angelegt, zucken und surren und schmerzen. Es zerreisst dich.. innerlich.. äußerlich.. und setzt dich im selben Moment wieder zusammen. Wie bei einem Puzzle, bei dem du jahrelang ein paar Teile vermisst hast.. right? Sag' mir.. Wie das ist… dieser Verlust! Befreiend.. hab ich recht?“

Blake Milton: „Du redest zu viel.“

Er klebt Eleven das Panzertape über den Mund und wickelt es einmal um seinen Kopf. Es folgt ein abnormales Wispern.

Blake Milton: „Nicht, dass es mich nicht anmachen würde, dass unsere Beziehung auf einer Lüge beruht. Im Gegenteil. Ich finde es tatsächlich geil, wenn ihr euch alle so viel Mühe macht, mir wehzutun. Aber wenn du noch einmal… noch ein einziges Mal… so eine verfickte Nummer wie mit Rage schiebst… dann werde ich nicht so gute Laune haben, wie jetzt.“

Er wickelt das Tape immer wieder um Elevens Kopf. Über seinen Mund, sein wissendes, finsteres Lachen erstickend. Über seine Augen und Ohren. Bahn um Bahn. Und spätestens, als Milton ihm das Tape über die Nase klebt, hat Eleven endlich die Gewissheit, dass der Junge ihm keine Lektion erteilen will, sondern es wirklich ernst meint.

Blake Milton: „Jetzt, wo du meine Fäden zerrissen und mich entfesselt hast, wirst du mir all das ersetzen, was du mir genommen hast. Und ich kann es ehrlich gesagt kaum erwarten, dir die Aufmerksamkeit zu schenken... die bisher nur Lucifer zu Teil wurde.“

Er will ihn ersticken. Eleven kennt das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Diese süsse Panik. Die Ruhe dahinter, das langsame Versinken im Niemandsland. Er versucht nicht, sich das Panzertape vom Gesicht zu ziehen, auch wenn er noch nicht mal so genau weiß, ob er überhaupt noch bei Bewusstsein ist. Letztendlich ist es Bleed, die ihm hilft, kurz nachdem sie ebenfalls den Keller betreten hat und Milton emotionslos in seinem Kellerraum verschwunden ist.

Das Apocalypse Girl kniet neben ihrem Mentor nieder.

Bleed: „Was war das, bitte?! 'Des Widerspenstigen Zähmung'.. Die Real-Doku-Version?“

Eleven reiß sich ein letztes Stück Tape, nach Luft ringend, aus dem Gesicht. Während er zufrieden sein Blut in seinem Schädel rauschen hört, sucht er seine Zigaretten.
Und starrt irgendwie zufrieden auf den Boden aus Klebeband und Blut. Er atmet die Luft, die nach Tod, Freiheit und Wachstumsschmerz riecht.


Bleed: „Warum hast du es so weit kommen lassen? Wieso hast du ihm nicht einfach das Genick gebrochen? Bist du dir wirklich sicher, dass du den DogBoy willst? Hier laufen so viel fähigere Irre herum. Der DogBoy ist nur ein weiterer Straßenköter.. und trägt sogar die passende Maske dazu..“

E11: „Blake.“

Er sieht Bleed an, wie ein Marathonläufer, der am Ziel ist.
Wie ein Bergsteiger, der unter Aufbietung unmenschlicher Kräfte seine Fahne in den Gipfel rammt.


E11: „Sein Name ist Blake.“

 

Mike Garland: "Meine Fresse. Wie 'süß' sich Eleven um Blake sorgt. Ich meine, wenn man die ganzen Kraftausdrücke, den düsteren Keller und die Weltuntergangspläne und so weglässt, dann kümmert er sich echt gut um den Jungen."

Vincent Craven: "Ja. Und zum Dank bringt der ihn fast um. Ein hervorragendes Vater-Sohn-Verhältnis. Nimmt Eleven jetzt etwa Gabriel Lucifers Part ein?"

Mike Garland: "Vielleicht spielt er auch nur mit Blake, Ehrlich: Wenn er gewollt hätte, dann hätte er ihn in der Luft zerfetzt für die Aktion eben."

Vincent Craven: "Da wäre ich mir gar nicht einmal so sicher. Wir wissen, wie gefährlich Blake Milton sein kann. Robert Barker hat das zu spüren bekommen und seitdem hat Blakes Geisteszustand... nun, wie soll ich es sagen? Seitdem wirkt er auf mich noch psychopathischer als jemals zuvor."

Mike Garland: "In unserem Keller, da brodelt es auf jeden Fall."

Vincent Craven: "Ich mache mir ein wenig Sorgen, was wohl aus Gabriel Lucifer geworden ist..."

Mike Garland: "Besser nicht darüber nachdenken."



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