Scene

Id
713  
Name
Alistair Brunswick, Blake Milton und Gabriel Lucifer  
Summary
 
Position
32  
Scenetype
Live  
Created At
2013-05-20 16:24:01  
Edited At
2013-06-14 23:13:44  
Show
Imperial Impact 9  


Actio

Vendetta 93

Vincent Craven: „Da! Alistair bekommt seinen Teampartner zu fassen und wechselt sich selbst ein!“

Mike Garland: „Er springt in den Ring, während Blake Milton zusammenbricht… NEIN! BLAKE HAT SICH AUF ALISTAIR GESTÜRZT!“

Vincent Craven: „WAS IST DENN NUN LOS? WIE EIN BERSERKER PRÜGELT BLAKE MILTON AUF ALISTAIR EIN!“

Blake Milton: „Die Titel gehören MƎIИƎM ⱭAⱭ! Ich will nicht, dass ⱭU sie verlierst!“

Mike Garland: „DIE BEIDEN STÜRZEN ZUSAMMEN AUS DEM RING! BLAKE SCHEINT WIE BESESSEN! BLUT UND TRÄNEN LAUFEN IHM ÜBER DAS GESICHT, ABER ER SCHLÄGT WILD AUF ALISTAIR EIN!“

Vincent Craven: „Und Referee Sven Nitzschke zählt die beiden an!“

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Immer noch streife ich rastlos durch die Flure des PCWA Theatres. Ein bestimmtes Ziel habe ich nicht, ich lasse mich von meinen Gedanken und Gefühlen einfach treiben. Diese Räume, Flure und Hallen sind für so viele Monate meine Heimat gewesen - und nach dem heutigen Abend soll das alles vorbei sein? Tief atme ich durch bei dem Gedanken an den morgigen Tag. Vielleicht wird dann ja wirklich alles vorbei sein und wir werden uns in alle Winde zerstreuen, so als hätte es uns als Gemeinschaft nie gegeben.

'Gemeinschaft'. Ich schüttele den Kopf bei diesem Gedanken. Wir sind nie eine Gemeinschaft gewesen. Nur eine Gruppe von Individuen, die alle ihr eigenes Ziel verfolgen. Höher, schneller, weiter, darauf kommt es an. Wir alle streben nach immer besseren Leistungen, nach immer neuen Rekorden. Neuen Extremen. Ein einfaches Match genügt nicht mehr, 'Animalistic Body Parts For Sale' muss es heute schon sein. Und so steigern wir uns in einer immer härter werdenden Spirale in etwas hinein, wovor wir eigentlich Angst haben sollten.

Ich sollte in der Tat Angst vor mir selbst haben.
Denn das, was ich losgetreten habe, lässt sich nicht mehr aufhalten.
Armer Blake Milton. Armer kranker Junge.

< >

Es ist der Zwang nach Kontrolle, der ihn das tun lässt. Er weiß, dass NEONS Smartphone noch immer bei Alistair ist, aber dennoch versucht er seit Stunden SEIИEИ besten Freund telefonisch zu erreichen. Schaden kann es ja nicht – außer Blake selbst.

Gabriel Lucifer, der unbeholfen versucht, eine Flasche Chianti unter seinem Mantel zu verstecken, schüttelt beschwipst den Kopf.

Gabriel Lucifer: „Lass es gut sein…“ – ein unterdrücktes Hicksen – „…mein Junge.“

Blake steckt das Smartphone weg und schaut SEIИEИ Dad schräg von der Seite an. Dann bleibt er auf halbem Wege zum Keller einfach stehen und Gabriel tut es ihm gleich. Schweigend greift der 21-Jährige nach Lucifers Mantel und fängt an, ihn zu durchsuchen, was dem Mythos mehr als unangenehm ist. Er will sich wegdrehen, aber sein Junge hat ihm schon längst die Flasche Chianti abgenommen.

Gabriel Lucifer: „Na, sowas! Wie kommt…“ – ein unterdrücktes Rülpsen – „…die denn da hin?“

Vielleicht ist es Manipulation, vielleicht aber auch einfach nur die Sehnsucht nach Zwanglosigkeit. Ein kurzer Moment der Schwäche. Blake betrachtet die Flasche und genehmigt sich unerwartet, unter dem erstaunten Blick Gabriel Lucifers, einen doch recht großen Schluck Chianti – oder was auch immer das sein soll.

Angewidert verzieht Milton das Gesicht und wischt sich mit dem viel zu langem Ärmel seines schwarzen Oberteils zitternd den Mund ab.

Blake Milton: „Dad, hör mir zu… wegen deinem Match nachher…“

Der Mythos senkt den Kopf. Noch eine Standpauke – wetten? Noch jemand, der Einfluss auf seine Karriere hat und ihm nun sagt, was er heute tun und lassen soll. Dabei will er eigentlich nur seinen Chianti zurück.

Blake Milton: „Egal, was heute auch passieren wird – ich werde zu dir halten. Wenn du heute kämpfen willst, dann treibe ich dich an. Wenn du heute untergehen willst, dann fange ich dich auf. Egal, welche Entscheidung du heute auch treffen wirst – ich halte zu dir!“

Doch keine Standpauke. Lucifer greift mutig nach der Flasche in Miltons Hand, doch dieser zieht sie weg.

Der Vorfall mit NEON hat Blake aufmerksamer gemacht. Er hat große Angst davor, das zu verlieren, was ihm wichtig ist. Und vielleicht hat er gerade deshalb dieses Thema – das Ende der PCWA – bisher nie an sich herangelassen, geschweige denn in irgendeiner Form erwähnt.

Nach dem Untergang der Liga… will er einfach nicht allein sein. Er will all seine „Trophäen“ bei sich haben. Aber dafür muss der Junge sie hegen und pflegen. Sie manipulieren und kontrollieren. Sie zwingen, ihn lieb zu haben, ihn interessant zu finden, ihn umbringen zu wollen – egal was, Hauptsache, sie folgen! Hauptsache sie spielen mit!

Blake muss dafür sorgen, dass SEIИ Dad ihm Aufmerksamkeit schenkt. So funktioniert das doch, oder nicht? Er muss Gabriel dazu zwingen, ihn lieb zu haben, damit er ihn nach dem Ende der PCWA nicht allein lässt. Und noch immer ist der Junge überzeugt davon, dass er genau das mit dem zweiten Cotatores Title erreichen kann. Er muss den Gürtel nur von Alistair Brunswick wieder zurückholen, genauso, wie er es auch schon bei Stevie van Crane getan hat.

Blake Milton: „Uns verbindet etwas…“

Blake streichelt über den Cotatores Title, den Lucifer über seiner Schulter trägt, weil das seinem Jungen gefällt.

Blake Milton: „…und genau diese Verbindung ist es wert in die PCWA-Geschichte einzugehen! Denn wer, wenn nicht wir, sollte diese Gürtel als Zeichen für absolute Loyalität tragen? Du bist dieser Liga immer treu gewesen und ich…“

Besessen starrt Blake erst auf den Gürtel und dann auf SEIИEИ Dad.

Blake Milton: „…ich werde immer für dich da sein, Dad.“

Nicht Stevie van Crane! Nicht Azrael Rage! Nicht Runa Heritage! Sondern ER! ER GAИZ ALLEIИ!

Blake Milton: „Wir sind füreinander da… in guten und in schlechten Zeiten. Wir sind wie diese Title. Wir gehören einfach zusammen… auch weit über das Ende der PCWA hinaus.“

Blake nimmt noch einen Schluck vom Chianti und drückt Lucifer, dem das durchaus gefällt, was er da sieht, die Flasche in die Hand. Der Junge hat Alistair eines ganz klar voraus: er weiß um die Kehrseite der rosaroten Brille. Die Besessenheit lässt ihn nur keinen Unterschied erkennen. Seine Loyalität… ist bedingungslos.

"Vater und Sohn vereint. Zum letzten Mal, wie niedlich."

Die Stimme reißt Blake und Gabriel aus ihrem Gespräch. Sie wirkt besonders laut, da die nackten Betonwände sie widerhallen lassen. Als die beiden ihren Blick wenden, erkennen sie eine dunkle Silhouette am Ende des Flurs. Der Schatten, den sie in den Gang wirft, wirkt aufgrund niedrig angebrachter Wandlampen überlebensgroß, aber es steckt tatsächlich ein Mensch aus Fleisch und Blut dahinter. In der Hand hält die Gestalt einen Gegenstand, der sich auf den zweiten Blick als Gitarre herausstellt.

"Ich habe lange nicht mehr gespielt. Genau genommen nicht mehr, nachdem mein werter Schwiegervater sie vom Dach des Tokyo Domes geworfen hat."

Die Gestalt schlendert langsam den Flur entlang. Alistair Brunswick. Auf seiner Schulter ruht der Cotatores Title, aber das ist nicht die einzige Trophäe, die er dabei hat. Auch seine alte, notdürftig geflickte Gitarre, trägt er wie eine Auszeichnung bei sich. Musik kann man darauf wohl nicht mehr spielen. Unter den wachsamen Blicken von Blake und Gabriel erreicht Alistair das Szenario. Sein Gesicht wird kurz erhellt, als er sich eine Kippe anzündet.

Alistair: "Ihr lasst euren Keller also bewachen, wie ich sehe."

Er schaut kurz an den beiden vorbei, hebt eine Augenbraue und blickt Milton danach fast mitleidig an.

Alistair: "Immer noch der paranoide Kontrollfreak, hm?"

Nur manche Dinge kannst nicht einmal du kommen sehen, fährt es ihm durch den Kopf und gerade als Blake antworten will, ergreift Lucifer das Wort.

Gabriel Lucifer: „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass du in dieser Runde hier willkommen bist.“ – ein souveräner Rülpser – „Keiner hat dich eingeladen und wir haben nur noch eine viertel Flasche Chianti, also verschwinde!“

Alistair zieht noch einmal an seiner Zigarette. Die Asche brennt langsam herunter. Aufreizend langsam mustert er erst Gabriel und dann wieder Blake.

Alistair: "Es ist mir egal, ob ich hier willkommen bin oder nicht. Ich lasse mich nicht von euch herumkommandieren. Von dir nicht, alter Bombenleger..."

Er deutet auf Gabriel Lucifer.

Alistair: "Und von dir erst recht nicht."

Nun wandert der Zeigefinger in Blakes Richtung.

Alistair: "Die ganzen letzten Monate stand ich einfach untätig da und habe eingesteckt. Denkst du, es war schön, Show für Show Prügel zu beziehen? Denkst du, ich hatte Vergnügen daran, immer nur der Verlierer zu sein? Der Bad Guy teilt aus, der Good Guy kassiert und bleibt trotzdem bei seinen Prinzipien? Bullshit. Ich sage es dir ungerne, Blakey, aber - heute bekommst du all das zurück, was du in den letzten Shows verteilt hast. Heute wird abgerechnet."

Blake Milton: „Warte kurz! Nur damit ich das jetzt richtig verstehe: diesen ganze Aufstand hier machst du wegen – wie viel? – zwei lächerlichen Brawls? Oh, ja, das entspricht beinahe schon dem Level einer Vendetta!“

Er rollt sarkastisch mit den Augen und zieht sein Smartphone aus der Hosentasche, während seine beiden Securities, die sich unauffällig im Hintergrund gehalten haben, sicherheitshalber an ihn herantreten.

Blake Milton: „Willst du wissen, was mein Grund ist, mit dir abzurechnen?“

Er drückt die Wahlwiederholung und es dauert nur wenige Sekunden, bis aus Alistairs Tasche das Titellied der Gummibärenbande dröhnt – zum 42. Mal heute. Blake legt wieder auf. Die Melodie verstummt.

Blake Milton: „Du hast Neon im Stich gelassen. Du hast ihn mir weggenommen und nicht auf ihn aufgepasst. Warum? Weil er dir zu lästig war? Weil du nachzählen musstest, wie oft du einstecken musstest? WAЯUM? HUH? SAG’S MIЯ! WAЯUM MACHT IHЯ DAS?“

Die Securities halten Blake fest.

Blake Milton: „Ihr wollt immer alles haben, haben, haben! Aber sobald ihr die Kehrseite seht, ist euch alles zu wider.“

Lucifer erhebt prostend seine Flasche.

Gabriel Lucifer: „Das ist mein Junge! Er spricht stets die Wahrheit!“

Alistair schüttelt den Kopf. Auf seine eigene, vollkommen verquere Art mochte der Junge vielleicht Recht haben. Das aber anzuerkennen hieße, ihm Recht zu geben. Und genau das würde Alistair nie machen.

Alistair: „Als ob das wirklich dein Grund wäre! Das ich nicht lache! Du willst doch nur gegen mich antreten, weil du diesen Titel wegen deinem Daddy hier haben willst!“

Blake Milton: „Ich trete gegen dich an, damit du in Zukunft einen richtigen, echten Grund hast, zu sagen: ‚Blake Milton war ja sooo gemein zu mir‘. Falls du dann überhaupt noch deine Fresse aufkriegst!“

Er zerrt an den festen Griffen der Securities herum und Alistair lächelt süffisant.

Alistair: „Das mit den Titeln macht dich richtig fertig, oder?“

Blake Milton: „DIESE TITEL SIИD EIИ GESCHEИK VOИ MEIИEM DAD!“

Alistair schüttelt den Kopf.

Alistair: "Du bist so ein dummer kleiner Junge. Hältst dich an einer Idee fest, die nichts als eine Lüge ist. Gabriel Lucifer verteilt keine Geschenke, Blake. Alles, was er dir geben kann sind Lügen."

Gabriel Lucifer: „Von was zum Teufel redest du da? Ich hab nix zu verschenken.“

Er drückt die Flasche Chianti ganz fest an sich. Ein letzter Zug und Alistair schnippt die Zigarette davon.

Alistair: "Ach? Und wie nennst du es, wenn jemand Dinge verschenkt, die einem gar nicht gehören?"

Gabriel zuckt zusammen. Natürlich. Cinderella muss es ihm erzählt haben. Er weiß es. Und damit es auch der geneigte Leser weiß, spielen sich in seinem Kopf noch einmal die Szenen von Vendetta 70 ab.

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„UPS – Ich habe ein Paket für einen Herrn Azrael Rage… ich habe seinen Namen nicht an der Tür gefunden, aber die Adresse hier ist korrekt. Wohnt Herr Rage bei ihnen, Frau Whisker?“

Cindy: „Ja, er wohnt hier. Moment bitte.“

Sie drückt einen anderen Knopf und öffnet die Tür.

Ihr Vater, sowie auch sie, begeben sich zur Tür und nach einer Unterschrift auf einem Gerät, welches Azrael überaus misstrauisch ansieht, wird ihm ein Paket überreicht. Der Bote verabschiedet sich rasch und das Paket wird con ihm auf einem Tisch gestellt. Sofort öffnet er es und bemerkt dabei einen Geruch, den er nie vergessen wird… den Geruch eines Freundes.

Azrael: „Gabriel…“

In diesem Paket funkelt sofort etwas hervor… zur Verwunderung von Azrael und Cinderella ist es einer der PCWA Cotatores Titelgürtel. Er ist wohl gebettet und darunter liegt ein Brief, welchen Azrael sofort entfaltet.

Cindy: „Lies schon vor! Tu nicht so geheimnisvoll!“

Kopfschüttelnd doch mit einem Lächeln sieht er seine Tochter kurz an und konzentriert sich dann auf den Brief.

Verschwenden wir keine Zeit mit Begrüßungsfloskeln und Vorgeplänkel, sondern kommen zum Punkt. Als wir uns das letzte Mal sahen, habe ich dir eröffnet, dass es für dich einen Weg zurück gibt. Dieser Weg wird steinig und schwer, aber er ist es wert, in Anbetracht dessen, was dich am Ende erwartet. Das Schicksal streckt ab und an seine Hand aus und das hat nichts mit Zufall zu tun, wie ich früher dachte, sondern mit Bestimmung. Eine Bestimmung, die ich gesehen und herbeigeführt habe. Azrael, du bist nun eine von vier neuen Konstanten. Nimm die Herausforderung an und halte unsere Heimat im Gleichgewicht. Die PCWA ruft nach dir, sie braucht dich. Dein Lohn ist nichts weniger als die Unsterblichkeit… und auch wenn sie weh tut, du kannst ihr nicht entfliehen. Und das musst du auch nie, denn du bist nun bereit… endlich… ja… die unendliche Geschichte beginnt von vorn, mal wieder, für immer…
…Hochachtungsvoll
G.

< >

Alistair lächelt, als er in das fassungslose Gesicht Gabriel Lucifers blickt. Er hatte auf diesen Moment gebrannt, seit Cinderella ihm davon erzählt hatte, dass Gabriel den Titel ihrem Vater geschenkt hatte, schon lange bevor er ihn dann auch Blake zum Geschenk machte. Gabriels Blick wandert unmerklich zum Cotatores Title, der auf Lucifers Schulter ruht.

Alistair: "Mach dir nicht die Mühe ich habe das schon lange überprüft. Dein Junge hat offenbar die billige Kopie, das zweite Original neben Azraels habe ich. Und ich gedenke es auch zu behalten."

Still vor sich dahin lächelnd betrachtet Alistair die Szene. Das war genau das, was er bezwecken wollte. Die Saat des Zweifels ist gesät. Mit einem Nicken wendet er sich an Blake.

Alistair: "Spürst du das, Blakey? So fühlt sich Schmerz an. Nicht so ganz wie der Schmerz, den du mir zugefügt hast, aber das ist schon einmal ein Anfang."

Blake schaut verunsichert zu seinem Dad. Ist ihm etwa schon wieder ein Fehler unterlaufen? Stimmt das, was Alistair da gerade gesagt hat?

Nein, das kann unmöglich sein. Es gibt fünf Titel und keine einzige Kopie davon. Er weiß es doch und darf sich nicht verunsichern lassen. Er muss aufpassen und wach bleiben. Er darf nicht die Kontrolle verlieren.

Lucifer zeigt mit der Flasche auf Alistair.

Gabriel Lucifer: „Du solltest besser deine Hausaufgaben machen, Alistair. Von den Titeln gibt es nämlich ganze FÜNF Stück und die sind ALLE Original!“

Er grinst und will einen Schluck Chianti nehmen, doch die Flasche ist leer. Enttäuscht schaut er in den Flaschenhals, als hätte sich der Wein irgendwo da drin versteckt. Alistair runzelt unmerklich die Stirn. Offenbar hatten Cinderella und ihr Vater ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt.
Eine ärgerliche Nachlässigkeit.
Oder...?

Gabriel Lucifer: „Letztendlich geht es bei euren Kampf doch eh nur darum, wie’s allgemein mit allen fünf Titeln weitergeht. Wir werden hier jetzt also nicht zu Erbsenzählern.“

Blake ist erleichtert und äfft Alistair nach.

Blake Milton: „Spürst du das, Alis? So fühlt sich Dummheit an.“

Brunswicks Blick verfinstert sich für einen Moment.

Alistair: "Und wie fühlt es sich an, nur noch einer von vielen zu sein? Wenn du jemals davon geträumt hast, dass da zwischen deinem 'Daddy' und dir etwas ganz besonderes sei, dann solltest du langsam erwachen. Mit Gabriels Zuneigung ist es wie mit diesen Titeln, die er munter unters Volk schmeißt. Du bist nicht sein Sohn, Blakeyboy, du bist nur einer von vielen. Er lebt von der Anerkennung, die er bekommt. Wer sie ihm gibt, für den ist er der Daddy... das war schon vor dir so und das wird er auch noch so sein, wenn an dich schon längst niemand mehr denkt. Erst wenn du das erkannt hast, Blake, dann weißt du was richtiger Schmerz ist."

Er wirft einen kurzen Seitenblick auf Gabriel, widmet sich aber ansonsten direkt Blake.

Alistair: "Aber keine Angst. Ich weiß ja, dass du manchmal etwas... länger brauchst, um Dinge zu verstehen. Also wirst du im Ring gleich schon einmal einen Vorgeschmack darauf erhalten. Dann werde ich dir nämlich all das heimzahlen, was du mir an Leid zugefügt hast. Und das wird nicht gut für dich enden, also solltest du dich am besten schon einmal von deinem Dad verabschieden."

Mit einem Lachen dreht er sich einfach um. Dabei zupfen seine Finger an den Seiten seiner Gitarre und entlocken diesen einige schiefe Töne.

Alistair: "Where do i put the lies... there's so many i could say..."

Während er den Gang entlang schlendert macht Blake sich ruckartig in die entgegengesetzte Richtung auf. Gabriel folgt ihm stolpernd, weil er gleich gar nicht so schnell reagieren kann.

Gabriel Lucifer: „Was ist? Warum so eilig?“

Blake Milton: „Ich muss pinkeln.“

Eine Lüge. Er will sich den Finger in den Hals stecken… muss sich übergeben, bevor der Alkohol im Magen in seinen Blutkreislauf übergeht und ihm die Sinne vernebelt. Er darf keine Fehler machen. Und viel wichtiger: er darf sich nicht noch einmal verunsichern lassen.

Gleich ist der Moment der Wahrheit gekommen.

Reactio

Vor 25 Monaten tauchte Alistair Brunswick in der PCWA auf. Das erste Mal sahen wir ihn gitarrespielend in einem Kellerraum, während seine Partnerin Patricia einen Wachmann fast tötete. Überrascht wurden die beiden damals von niemand anderem als dem Security-Chef Blake Milton, der sie zu Gabriel Lucifer bringen sollte. Viel Zeit ist seitdem vergangen und vieles hat sich geändert. Alistair ließ sich mit Leuten ein, die fast seinen Untergang bedeutet hätten. Er schaffte den Absprung und wurde zu einem echten Superstar. Einem, der für diese Liga immer bereit war alles zu geben während andere sich eine Pause gönnten.

Manches aber ist gleich geblieben.
Und wird auch immer gleich bleiben.

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"Auf alte Zeiten."

 

Vincent Craven: "Psychospielchen von Alistair gegen Blake. Cinderella hat ihm offensichtlich die Info mit den Cotatores Titles zukommen lassen. Ob Blake realisiert hat, was ihm Alistair da deutlich machen wollte?"

Mike Garland: "Da bin ich mir nicht so sicher. Seine Zuneigung zu Gabriel ist so groß und durch nichts zu erschüttern. Da ist es egal, ob das Geschenk nun ein Unikat war oder hier noch Dutzende von diesen Titelgürteln im Umlauf sind. Das ändert an der Sache nichts, zumindest für Blake."

Vincent Craven: "Da wäre ich mir nicht so sicher. Vielleicht momentan noch nicht, aber wenn Blake einmal zum Nachdenken kommt, dann sieht es vielleicht anders aus."

Mike Garland: "Die beiden scheinen auf jeden Fall wild entschlossen zu sein, ihre lange Fehde gleich im Ring beenden zu wollen. Erinnerst du dich noch an die Sache mit dem Poster im Mittelteil des PCWA-Magazins?"

Vincent Craven: "Ach, Gott, das ist doch schon Jahre her. Alistair hat es damals hart getroffen, dass die Fans Blake und nicht ihn leichtbekleidet als Mittelposter in unserem Magazin haben wollten. Das war übrigens die meistverkaufte Ausgabe in unserer Geschichte."

Mike Garland: "Ich möchte nicht wissen, was unsere hauptsächlich männlichen Fans mit dem Poster so gemacht haben."

Vincent Craven: "Bäh, Gedanken - raus aus meinem Kopf!"



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