Scene

Id
676  
Name
Gabriel Lucifer & Azrael Rage  
Summary
 
Position
4  
Scenetype
Video  
Created At
2013-05-03 14:46:02  
Edited At
2013-05-03 14:51:05  
Show
Vendetta 84  


„Letzte Vendetta starb Azrael Rage.“

Die alte U-Bahnanbindung an das Phoenix Center. Schon seit einiger Zeit wird sie nicht mehr wirklich benutzt. Nur noch selten gibt es hier mehr zu finden als Obdachlose, Dreck und Leute die nicht gefunden werden wollen. Sie wurde seit einem Umbau durch eine neuere Verbindung ersetzt… eigentlich benutzt den Weg über die Gleise nur noch einer… zu Fuß… es ist der einsame Komödiant, der vor einem Publikum spielt, das Angst hat zu lachen… Gabriel Lucifer.

Verblüfft blickt dieser auf einmal von den Schienen empor, sieht einen Mann in einer schwarzen Kutte. Die Hände in weiße Handschuhe gehüllt und das Gesicht durch eine weiße Porzellanmaske verhüllt, sowie eine Kapuze fast über seinen ganzen Kopf hängend. Die Gestalt in Schwarz starrt auf den ehernen Mythos herab und beginnt gespenstisch zu flüstern.

„Letzte Vendetta starb Azrael Rage.“

Unbeeindruckt gibt sich Lucifer, tut so als hätte er nicht verstanden. Auch wenn das Spielchen sofort durchschaut wird, wiederholt der Kuttenträger seine Aussage nochmal…und zwar nachdringlicher, mit sonorer Stimme. 

 „Letzte Vendetta starb Azrael Rage… sagte ich.“

Ein bejahendes Nicken, dann stützt Gabriel sich auf die Steigkante und zieht sich nach oben, bleibt auf dem steinernen Boden sitzen und lässt die Beine baumeln. Beteiligungslos zischt er einige Töne nach hinten.

Gabriel Lucifer: „Ist dem so?“

Die Figur in der Kutte wabert umher, fast tänzelnd, kichernd, mit der Kutte im Wind vereint.

„O ja, dem ist so. Ihr habt ihn getötet. Zurück blieben nur Scherben, Träume und Blut.“

Der Kuttenträger dreht sich einmal um die eigene Achse und ihm entgeht dabei ein leises „la, la, la“, welches fröhlich wirkt.

„Es war seine gerechte Strafe, weißt Du? Um genau zu sein, war ihn ein solches Schicksal schon seit Jahren vergönnt. Es war nur niemand da, der es ausführte.“

Natürlich hat Gabriel schon an der Stimme erkannt, wer unter der langen dunklen Kutte steckt. Aber eigentlich hätte er nach dem Ende der letzten Vendetta eher mit einem Angriff als mit einem Gespräch gerechnet. Ein gequältes Lächeln beim ehemaligen Principal.

Gabriel Lucifer: „Fast wäre ich vor Tristesse eingegangen, aber dann kommst du und erhellst mich mit dieser sagenhaften Neuigkeit. Welch unvorhersehbare Veränderungen da urplötzlich auf mich einschießen…“

Da ist es wieder, dieses unnachahmliche Lächeln. Diesmal jedoch durchdrungen von sanfter Ironie. Schnell wandelt es sich jedoch zu einer ernsthaften Fratze.

Gabriel Lucifer: „Veränderung ist das Stichwort in diesen unruhigen Zeiten. Die Welt ums uns herum hat sich nämlich massiv verändert. Die PCWA ist eine gänzlich andere geworden. Und wir sind anders geworden – schwächer, sentimentaler, paranoider, ja, und vor allem langweiliger, degradiert zu Randfiguren in der Heimat, die wir selbst erschaffen haben. Doch es gibt Hoffnung, denn Einer von Uns ist jetzt wieder zur Hauptfigur aufgestiegen und nicht länger mehr nur einer dieser vergessenen Ex-Champions, uninteressant für all diese respektlosen Neulinge. Oh, Ich höre noch ihre Stimmen damals nach der Rückkehr von Azrael Rage: ‚Wer zur Hölle ist denn bitte schon der Teufel?‘, ätzten sie in meine geschundenen Ohren!“

Es schwingt eine gehörige Portion Verachtung in seiner Stimme gegenüber all den jungen Talenten mit. Der Blick Lucifers wandert hoch zu dem neben ihm stehenden Gegenüber.

Gespielt verwundert geht dessen rechter weißer Handschuh vor den Porzellanmund und wieder entweicht ein leises Lachen der Maske.

„Der Teufel musste sterben… schon so lange. Illusionen mussten zerbrechen… schon so lange. Diese Bestrafung für seine Taten hatte er verdient. Nun weiß er endlich, wie es ist auf der anderen Seite zu stehen… leider ist er dabei vergangen… ABER trauere nicht, liebliche Gestalt. Ich habe Dir einen Chianti mitgebracht. Er würde es mögen, dass Du auf ihn trinkst… wo auch immer er jetzt sein mag.“

Während die eine weiße Hand nach links zu einem Tisch mit Kerzen, einem Glas und einer Flasche Wein zeigt, bewegt sich die rechte Hand gen Lucifer, um ihm komplett zum Bahnsteig hoch zu helfen.

„Komm, komm, keine Scheu, unser Gespräch wird Dir Grund zum feiern geben. Ich will Dir nichts Böses, das versichere ich, lieblicher Gabriel.“

Irritiert, fast ein wenig beleidigt schaut Gabriel drein.

Gabriel Lucifer: „So alt bin ich nun auch noch nicht…ach, was soll’s!“

Vorsichtig greift Lucifer dann doch die Hand des Mannes mit der Maske und Kapuze und tatsächlich zieht dieser ihn nur hoch und lässt ihn dann los. Wieder tanzend und dabei eine Melodie summend bewegt sich das weiße Porzellangesicht zum Tisch und schenkt sofort ein Glas mit dem Wein ein.

Gabriel Lucifer: „Nehmen wir mal an… Azrael Rage ist wirklich gestorben. Wer bist du dann?“

„Ich?!“

Wieder ein amüsiertes Lachen.

„Ich dachte eigentlich das wäre offensichtlich. Wir aber sind diejenigen, die zurückgelassen wurden mit Scherben, Träumen und Blut. All das nahmen wir, flickten wir und brachten zurück, was hier an diesen Ort gehört.“

Ein kurzes Hüpfen, eine Wellenbewegung mit der rechten Hand und der langen Kutte. Währenddessen kann man bei Lucifer deutlich das Fragezeichen im Gesicht sehen… auch wenn dieser das natürlich nie zugeben würde.

„Ich bin nicht einfach mehr Azrael Rage. Wir sind ein Hauch Vergangenheit, eine Priese Jetzt und ein Tropfen Zukunft. Wir sind der Regenläufer. ICH BIN AZRAEL RAGE.“

Amüsiert nimmt Gabriel einen Schluck des feinen Chiantis, nachdem er zuvor am köstlichen Gesöff gerochen hatte.

Gabriel Lucifer: „Oh, das ist wirklich großartig. Du bist endlich noch verrückter als ich. DAS ist wahrlich ein guter Grund zu trinken!“

Azrael Rage: „Prost… Von einem Verrückten zum anderen.“

Ein Schnippen mit den Fingern.

Azrael Rage: „Lieblicher, o lieblicher Gabriel, ich war mir sicher, Du würdest verstehen. Azrael Rage ist Vendetta 83 Zwei Meter über dem Ring verblutet. Anstatt ihm aber Angst, Alpträume und Schmerzen zu geben, habt ihr nur die Geburt von Azrael Rage dem Regenläufer eingeleitet. Ihr habt ihn befreit… indem ihr alles, was ihn noch an die Vergangenheit gebunden hat, aus ihm hinaus bluten lassen habt.“

Der Fingerzeig auf den Wein.

Azrael Rage: „Genieße ihn. Er ist ganz alleine für uns. Mit wem könnte ich denn meine…  unsere… Wiedergeburt besser feiern, als mit Dir?!“

Wieder ein schelmisches Lachen. Lucifer hingegen guckt erneut irritiert. Dann zuckt er leidenschaftslos mit den Schultern und schleicht ekelhaft lächelnd um seinen ehemaligen Partner herum, bleibt nach einer Weile direkt vor ihm stehen.

Gabriel Lucifer: „Zeig mir dein Gesicht!“

Azrael Rage: „Nein, nein, nein, nein. Mein Gesicht soll als erstes von meinem Erschaffer bewundert werden. Eigentlich müsste ich ihm dankbar sein. All der Zweifel, all die Furcht und vor allem all die Schwäche liefen in roten Flüssen aus der Vergangenheit und fanden keinen Platz im Heute. Hfff…“

Luft wird durch die Mundöffnung gesaugt.

Azrael Rage: „Leider kann aber auch ich, so wie vor kurzen Azrael, mich nicht mit dem Kläffer anfreunden. Stattdessen bleibt eine Restschuld. Eine Aufgabe, die ich nun vollends übernommen habe. Guck nicht so fragend, ich erzähl es Dir.“

Kurz neigt sich der Kopf spielerisch nach rechts und dann nach links.

Azrael Rage: „Ich bin so voller Freude… ah, ich schweife ab. Ich muss immer noch Barker bestrafen… ich bin nun das Schild, der Regenläufer, der Azrael Rage… und ein Azrael Rage kann nur an einem Platz endlich die Sonne erblicken… an der Spitze. Mit dem Undisputed Gerasy Title!“

Jetzt ist es zum ersten Mal ein wirkliches Lachen von Gabriel und zwar ein wahrlich Herzhaftes. Mit ernster Miene gafft er den Maskenträger an.

Gabriel Lucifer: „Du kannst Robert nicht entthronen!“

„Kann ich nicht?“, flüstert Azrael Rage leise.

Azrael Rage: „Kann ich nicht?“

Die Porzellanmaske kommt ganz nah zu Gabriels Tränengesicht.

Azrael Rage: „KANN ICH NICHT?“

Laut schallen die Worte durch die einst belebten Bahnsteige der Station. Das Echo erschreckt Gabriel kurz, er beugt sich leicht nach hinten. 

Azrael Rage: „Ich kann und ich werde. Wir werden… Der Regen und ich. Ich werde in seinen Kopf als erstes eindringen, so wie ich es auch immer wieder in Deinen kann… denn wir beide wissen, dass keins der kleinen Stelldichein in der Vergangenheit von Rage und Dir Zufall waren. Oder ist das hier heute etwa Zufall, lieblicher Lucifer?“

Ein genervtes Kopfschütteln. Erneut schleicht Gabriel um seinen vielleicht einzigen Seelenverwandten herum und betrachtet die Verkleidung des einstigen Todesengels, während man unter der Maske ein leises Kichern hört.

Gabriel Lucifer: „Es ist wahrlich seltsam mit uns beiden, mein ewig treuer Azrael. Erst haben wir nach deiner spektakellosen Rückkehr keinerlei Kontakt und nun, ja nun treffen wir uns direkt ein zweites Mal hintereinander – im Grunde gar bereits zum Dritten, wenn wir das kleine aber feine Intermezzo nach deinem Main Event gegen MEINEN Jungen mitzählen.“

Der ehemalige Principal schüttelt den Kopf, fast so als wolle er die Gedanken an Milton gleich mit abschütteln. Seine Konzentration wandert wieder zu seinem derzeitigen Gesprächspartner. Kurz hält Gabriel inne.

Gabriel Lucifer: „Sage mir, warum nur können wir zwei nicht voneinander lassen? Ah, ich weiß es. Buh…“

Gespielt überrascht spreizt der eherne Mythos die Finger an beiden Händen in Richtung seines Gegenübers. Es soll sowas wie ein Erschrecken imitieren, um von seiner einsetzenden Unkonzentriertheit abzulenken.

Gabriel Lucifer: „…Azrael, du hast es all diesen Jungspunden gezeigt, alle reihen sie sich nun wieder hinter dir ein. Was glaubst du wohl wie John oder Díego oder Elroy oder Valkos oder… ja… UND insbesondere ICH DICH darum beneiden? DU hast es geschafft. Die quälende glorreiche Vergangenheit muss nicht mehr länger herhalten, um endlose Passagen deiner epischen Monologe zu füllen. Hurra, es gibt was Neues, Frisches, Besseres. Und Unsere unendlich erscheinende Vergangenheit spielt  nun auch keine Rolle mehr, denn seit Deiner Schlachtung letzte Vendetta haben wir beide endlich in der Gegenwart zusammengefunden, deine Narben sind meine Zukunft. Unser Treffen auf dem Dach zuvor war nämlich sowas wie ein Abschied – von Uns, zumindest von dem was wir früher als ‚Uns‘ bezeichnet haben!“

Azrael Rage: „Wie lieb. Du denkst also doch öfters an mich?!“

Ein gar freudiges Lachen…

Azrael Rage: „Aber all diese Worte von Dir, diese Monologe. So schön. So nichts sagend, so kryptisch, sie haben alle letzte Vendetta ihre Bedeutung verloren und das weißt Du auch. Nicht nur, dass Azrael sich gegen Barker stellte und dir den Wunsch gewährte Blake zu schützen… nein, bei all den guten Tropfen, die in deiner Kehle verendeten, haben diese Worte selten die Wahrheit erläutert. Dabei sagt man doch, dass in Wein Wahrheit liegt. Einerlei! Es ist, wie es immer war…“

Das Glas wird von Gabriel hastig zur Hälfte geleert, während er erst nur aufmerksam zuhört, dann jedoch selbst etwas sagen will.

Azrael Rage: „SCHWEIG STILL! SCHWEIG STILL! SCHWEIG STILL!“

Die weißen Handschuhe von Rage gehen an die Kehle von Lucifer und drücken diesen zu Boden. Dabei schwappt zwar etwas vom Chianti über, das Glas jedoch zerklirrt nicht, sondern verbleibt in Lucifers kalter Hand.  

Azrael Rage: „Du wirst mich ausreden lassen… Es ist nicht höflich Menschen zu unterbrechen und ich lege großen Wert auf Etikette… Oder ich werde das Glas in deiner Hand mit deinem Blut füllen.“

Erst jetzt lassen die Hände die Kehle von Rage Lucifer wieder los und die rechte Hand bleibt vor Lucifer.

Azrael Rage: „Komm hoch! Du siehst erbärmlich aus, wenn Du da auf dem Rücken im Dreck liegst.“

Wütend wird die Hand von Rage weg geschlagen und zischend erwidert Lucifer: „Ich brauche deine Hilfe nicht – ICH WILL SIE NICHT!“

Angewidert schüttelt er sich als er aufsteht und klopft seinen Mantel ab. Rage hingegen steht entschlossen vor dem vermeidlich allwissenden Erzähler der PCWA und fokussiert diesen wie ein Jäger seine Beute.

Azrael Rage: „Es ist wie es ist. Ich gegen Deinen Anführer… den Schlächter… Einer muss diese Bestie aufhalten und vielleicht reichen manchmal dafür Helden nicht aus. Vielleicht braucht es dieses Mal eine andere Bestie. Eine andere Dunkelheit…“

Mitleidig senkt Lucifer sein Haupt.

Gabriel Lucifer: „Das wird nicht passieren, Azrael. Ich weiß das. Du weißt das.“

Sprach der entmachtete Principle und macht auf dem Absatz kehrt, in fester Absicht zu gehen. Mit dem Rücken zu Azrael gerichtet, spricht er dennoch weiter.

Gabriel Lucifer: „Weil ich es nicht zulassen kann. Denn mit dem Verlust seiner Krone, stirbt der neue große Mythos des Schlächters, der nun auch meiner ist. Und die PCWA kann ohne einen Mythos nicht überleben und der Mythos nicht ohne sie. Ja, Diese Liga braucht mich und ich brauche sie!“

Eine abwinkende Bewegung des Regenläufers. Nur die Maske verdeckt ein morbides Lächeln.

Azrael Rage: „Ach, tatsächlich?“

Mit der trockenen Zunge schleckt Gabriel sich über die spröden Lippen und beginnt leidenschaftlich zu lachen. Ihm ist bewusst, dass Rage gerade Lucifers Frage vom Beginn ihres Gesprächs zitiert hat und das gefällt ihm. Er wendet sich wieder zu ihm und geht nochmal auf den Kuttenträger zu, neigt sein Haupt leicht nach links, versucht einen Blick unter die Maske zu erhaschen. 

Gabriel Lucifer: „Azrael, hast du es denn noch nicht gehört? Ich bin nur noch ein stinknormaler Wrestler, der nachher mit zwei anderen herkömmlichen Menschen in der ersten Runde des Quest 4 the Best Turniers steht. Und ich werde beide besiegen…denke ich! So tun das normale Wrestler doch, sie gewinnen ihre Kämpfe gegen andere normale Wrestler, oder? Du musst es wissen. Du warst doch immer ‚nur‘ normal…und Du stinkst noch immer nach Angst… Pfui Teufel!“

Angewidert spuckt Gabriel vor die Füße des Nummer Eins Herausforderers auf den Undisputed Gerasy Title.

Azrael Rage: „…Weder Rage, noch Du, waren je gewöhnlich… normal!“

Gabriel Lucifer: „Wenn du das sagst, klingt es fast wie eine Beleidigung!“

Azrael Rage: „Und so wie du es sagst, klingt es irgendwie nach einer perfekten Tarnung für etwas weitaus Größeres!“

Mit dem Zeigefinger deutet Lucifer erst auf Rage und dann auf seinen Kopf als wolle er zu seinem eigenen Hirn durchdringen.

Gabriel Lucifer: „Alle warten auf den großen Gabriel Lucifer typischen Twist, was? Nun, ich muss dich und all die anderen leider enttäuschen. Robert Barker beim Imperial Impact die Krone zu schenken, war mein letzter Streich. Es gilt nun nur noch, den Schlächter solange wie möglich am Leben zu halten, da Ich alles für Ihn geopfert habe. Die ausgelobte Belohnung für den Quest Sieg ist da für einen amtierenden Undisputed Gerasy Champion eine riesengroße Gefahr und mein Job ist es, Gefahr vom Schlächter abzuwenden - Ich bin Robert Barkers Schild…hörst Du – Ich bin SEIN Schild!“

Sein Gesprächspartner hört ihm gar nicht mehr richtig zu und das stört Gabriel gewaltig. Doch der Regenläufer wendet sich einfach von ihm ab, beginnt zu summen. Beleidigt trabt Gabriel ihm hinterher.

Gabriel Lucifer: „Im Gegensatz zu Allen anderen in diesem Turnier ist mein von allen so heiß ersehntes Motiv für einen Turniersieg das denkbar simpelste…und es ist so furchtbar selbstlos…Ich muss gewinnen, damit KEIN anderer gewinnt! Ist das nachvollziehbar für dich?“

Azrael Rage: „La, la, la, la… hörst Du es? Es ist das Lied des Untergangs…“

Vorsichtig nimmt sich jetzt Rage die Flasche Chianti, dreht sich weg und schiebt offenbar seine Maske zur Seite. Dann nimmt er wohl einen kräftigen Schluck.

Azrael Rage: „Mit trockenem Hals können wir so schlecht mitsingen. Dabei ist es doch ein so freudiger Grund zum singen…

Noch ein Schluck wird genommen und dann wird die Maske wieder an ihrem Punkt gebracht. Kurz konnte Lucifer nun tatsächlich einen Blick auf das Gesicht erhaschen und es scheint selbst ihn schockiert zu haben. Seine Augen bohren sich fest, er kann immer noch nicht wegschauen. Rage bemerkt dies.

Azrael Rage: „…Wie unhöflich, Gabriel, Du hast doch wohl nicht etwa zu genau hingesehen?“

In hohen Bogen wird die Flasche beiseite geschmissen und ein lautes Lachen gibt der Regenläufer von sich, während das Glas zerbricht. Begeistert klatscht Rage kurz in die Hände. Lucifer hingegen steht einfach nur da, beobachtet die selbst für Azrael skurrile Szenerie. Kurz bewegt dieser die Hände so, als ob er eine Kugel vor sich hätte und diese streicheln würde.

Azrael Rage: „Ich sehe was, das du nicht siehst! Ich sehe den Schlächter… wie er gegen mich in die Schlacht zieht… und fällt. Ich sehe ebenfalls, wie ich das große Gold hochhalte… und dann bist da noch Du. Du, immer wieder, Du, mein liebster Gabriel. Möglicherweise erringst auch Du Erfolg und gewinnst in der Tat das große Turnier… Dann könnten wir Beide in Hauptrollen schlüpfen und Du könntest auf die Neuankömmlinge spucken… Und ich könnte Dich endlich wieder vor aller Welt in den Rollstuhl bringen und zwar im Gegensatz zum Schlächter für immer!“

Endlich ist wieder ein Lächeln auf den schwarzen Lippen Lucifers zu erkennen.

Gabriel Lucifer: „Oh, mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste. Berichtige mich, aber warst du es nicht, der sagte, dass er niemanden verletzten will für die PCWA?“

Azrael Rage: „Das war Azrael Rage, der das sagte… nicht ich, nicht wir. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich Dich verletzen will… ABER ERST… will ich das Gold von Barker. Ich will es selbst mehr, als endlich Deinen kümmerlichen Hals zu erdrücken.“

Der Mann in der dunklen Seide dreht sich um und bereitet sich vor zu gehen.

Azrael Rage: „Ach eins noch. Was Du da die ganze Zeit riechst, ist nicht meine Angst. Es ist Deine! Du hast Angst, dass diese Liga Dich nicht mehr braucht. Deshalb der Wille den Quest zu gewinnen, die Herausforderung hält Dich am Leben. Darum wandelst Du wie ein Geist durch diese heiligen Hallen. Du hast einfach nur Angst zu gehen. Nicht weil die PCWA ohne Dich nicht existieren kann – sondern, weil du weißt, dass sie es kann!“

Tänzelnd bewegt sich Azrael die paar Stufen hinauf, in Richtung einer Limousine, vor der zwei PCWA Securitys warten.

Azrael Rage: „Ist ein Tanz im Regen nicht deutlich schöner, als einer bei hellem Mondschein?“

Ein verabschiedender Blick über die Schulter. Lucifer ist ihm gefolgt, steht auf der Treppe.

Azrael Rage: „Du kannst das Glas jetzt loslassen. Der Wein ist vergossen… Ich bin wirklich froh, dass Du offensichtlich doch keine Angst hast.“

So geht er singend: „Bald werde ich Undisputed Gerasy… Gerasy.“

Jetzt blickt Lucifer zu seiner rechten Hand und tatsächlich trägt er immer noch das Glas mit sich. Er hielt es die ganze Zeit fest. Erst nach einer Sekunde öffnet er die Hand und das Glas vermehrt sich auf dem Boden zu Scherben. Er steigt die letzten Stufen hinauf, bewegt sich hinaus. Sein Blick wendet sich dem bewölkten Himmel zu. Der Mond erscheint nur noch schemenhaft verdeckt. Auf die Erde prasselnder Schneeregen ist nur noch eine Frage der Zeit.

Gabriel Lucifer: „Verdammter Regen…“



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