Scene

Id
4720  
Name
Unholy grounds  
Summary
Mad Dog ist auf der Suche nach seinem Semifinal-Gegner Shadow ... und stöbert diesen in einer Kirche auf. Bei einem Gespräch im Beichtstuhl klären sie die Fronten.  
Position
5  
Scenetype
Video  
Created At
2020-11-08 17:17:15  
Edited At
2020-12-01 14:42:06  
Show
CORE 2020  


… zwei Tage vor CORE …
… irgendwo am Rande Berlins …

 

Langsam rollen die Reifen aus und der Motor verstummt blubbernd. Eine klappende Autotür. Knirschende Schritte auf den von Kies und Sand bedeckten Gehwegplatten. Bedächtig schlendern die schweren Schuhe die alleeähnliche Seitenstraße bis zu ihrem Ende. Sie stoppen an einer Umfriedung aus gemauerten dicken Klinkerpfosten und verwitterten grünen Eisengitterfeldern. Dahinter: eine naturbelassene wie moosversetzte Grasfläche, eine Vielzahl unterschiedlicher Laubbäume im Herbstkleid … und eine kleine Backsteinkirche mit hölzernem Glockenturm.
Er holt sein Handy hervor und blickt prüfend darauf. Keine Frage - hier war er richtig. Zumindest, wenn die Info stimmte.

Und so tritt er nach einem tiefen Seufzer vor und schiebt den quietschenden Torflügel auf. Über das Gottesareal geht es gen Haupthaus - selbst für ihn ein zwiespältiges Gefühl.
Der Anblick der Kirche gab ihm gleich das Empfinden, an einem besonderen Ort zu sein. An einem Ort, dem vielen Menschen einst und so mancher auch heute noch große Bedeutung beimaßen. Es war ähnlich wie beim Theatre oder dem Dome: wenn man auf das Phoenix Center kam, so spürte man die Leiden und Freuden, die Siege und Niederlagen alter Generationen. Sie hatten etwas in der PCWA gelassen... 

Ganz kann er das Knarren der schweren Eichentür nicht verbergen, aber er schiebt sie auf, tritt hinein und lässt sie zurück ins Schloss fallen. Die ungefähre Deckung hinter einer der weißen Säulen … erweist sich als unbegründet - denn das Gotteshaus ist leer. Mehrere Reihen Bänke, dahinter ein dreiflügeliger Hochaltar, das Ambo und das ewige Licht von der Decke baumelnd. Daneben ein Taufbecken. Die Luft schmeckt nach Geschichte, ein merkwürdiges Aroma aus leichten Moder, Staub und den Schwaden von Kerzen- und Weihrauch.

Die unbekannte Konstante genießt für einen Moment das Lichtspiel, welches durch die bunten Kirchenfenster in den ansonsten dunklen Raum dringt und sich am Hochaltar bündelt. Er betrachtet eine Darstellung genauer: Jesu Heilung des Besessenen von Gerasa.

  

Weder in den Höhlen, noch auf den Bergen konnte man ihn bändigen. Was für ein Bild! Der Mittelweg scheint für immer verloren - nirgendwo mehr Zuhause, keine Heimat mehr. Verrückt... MD schüttelt sich, als ihm die Worte des Besessenen durch den Kopf geistern: "Mein Name ist Legion; denn wir sind viele."
Möchte der Zufall, dass ihn die Geschichte sowie die Worte des Dämons gleichzeitig an die Invasion der XAW sowie an seine Nemesis mit Namen Kevin Sharpe erinnerten?! 

Die Töle schüttelt den Gedanken weg. Was machte er eigentlich hier? Es war doch wegen … tja …
Der Night Fighter bläst seinen Atem zu den Nasenlöchern heraus - welcher umgehend in der kalten Luft kondensiert. Und ist es auch nur ein dünner Hauch - er hallt von den Kirchenwänden verstärkt einem Echo gleich zurück. "Denn wir sind viele."
Mad Dog schaut sich dem Hall nachstierend um. Kaum auszudenken, wenn er sich geräuspert oder gar gesprochen hätte. Oder … hatte man ihn längst bemerkt?

Es schrickt kurz ein wenig durch die Töle, als eine weitere Tür knarzend bewegt wird … der scheinbar örtliche Geistliche daraus erscheint und sie schließt. Ohne sichtlich von dem Altstar Notiz zu nehmen, steuert der Mann im dunklen Talar durch das Kirchenschiff und an der gegenüberliegenden Mauer auf eine Tür zu, durch welche er entschwindet.
Nun löst sich MD auch endlich aus der Beobachtungsstarre und bewegt sich langsam nach dorthin, wo der Pfarrer erschienen war. Sein Blick fällt auf eine holzausgetäfelte Nische, in welche man eine Art Alkoven mit zwei blickdichten Holztüren gezimmert hatte. Der Beichtstuhl!
Mad Dog lässt den Blick schweifen: er ist noch immer allein. Kein auf den Bänken kniender Büßer mit nachtschwarzem Haar. Kein dunkler Fleck, welche sich hinter einem Sichtschutz offenbart. Somit bleibt nur … Die Töle öffnet zielstrebig die Tür des Beichtstuhls und setzt sich in die geräumige Kabine. Dunkel, mit Stoff ausgekleidet. Die Zwischenwand mit dem opaken Sprechfenster uneinsichtig. Er war definitiv auf der richtigen Spur…

… und er fühlt sich lächelnd bestätigt, als er auf der anderen Seite ein heiseres Keuchen vernimmt.

Mad Dog: „Vergib mir, ich habe gesündigt … denn ich habe meine Kontakte spielen lassen, um einen Verbündeten aufzuspüren, welcher sich seit seiner Niederlage gegen Lee scheinbar in einen Kokon zurückgeflüchtet hat.“

Er wartet die Reaktion ab, doch es geschieht erst einmal nichts.
Ein weiteres Atmen …

Shadow: „Sorgen sind wie Gespenster …  wer sich nicht vor ihnen fürchtet, dem können sie nichts anhaben … könnte dies das Geheimnis sein, warum ein abgebrühter Silberrücken wie du so lange in diesem Geschäft obenauf ist? Womöglich … ich dagegen halte es eher mit Geistern und Dämonen. Ein Pendel zwischen Obskurität und Mystik. Und so lange es mir gelingt, den Glauben daran zu schüren, habe auch ich keine Befürchtungen.“

Ein Knarzen, als setzt sich jemand in der anderen Kabine gerade hin.

Shadow: „Zur Sache, Zerberus - ich habe meine Spuren nicht umständlich verwischt, um mich vor CORE unnötig von dir finden zu lassen. Was ist dein Begehr?“

Der Angesprochene lächelt, auf der Büßerbank mit dem einen Fuß lehnend, mit dem anderen die Tür offen haltend, um noch einmal auf die Heilungsszene zu schauen.

Mad Dog: "Wenn man von oben nach unten fällt - wie auch immer die Umstände waren - und sich nicht mit der Realität abfinden kann, ist's zum Aus-der-Haut-fahren, huh?! Von dir aber der Rückzug in die Höhlen und auf die Berge. Dich selbst mit Steinen zu schlagen, liegt dir eher, als deine Wut hinaus zu schreien oder auszuagieren, oder?!"

Wieder hört er das Atmen auf dem Priesterstuhl, doch der Hund setzt fort.

Mad Dog: "Daher nur kurz die Rückversicherung für übermorgen: Brauchst du einen Plätzetausch, damit ich dir die Absolution erteile? Um dir die heilbringenden Worte 'Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!' zuspreche? Um dich nicht mehr zu grämen, damit wir bei CORE von Angesicht zu Angesicht und auf unser einstiges Geheiß ein Duell auf Augenhöhe abliefern? Oder haben die letzten Tage und Wochen bereits ihr Werk verrichtet und die wenige Zeit hat jene Wunde von Vendetta 152 bereits verschlossen? In diesem Fall könnte ich nun auch wieder gehen..."

Shadow: „Warte!“

Erneut knarzt das Holz auf der anderen Seite. MD scheint es, als nähere sich der Kopf Shadows der Trennwand.

Shadow: „Bevor du dich unnötigerweise aufschwingst, die Personifizierung der Freud’schen These, alle Männer wären Helden … in ihren Träumen, zu werden, lass mich dir etwas mit auf den Weg geben, sofern du danach schon keinen Bock mehr hast hier zu bleiben.“

Überrascht angesichts der Schärfe gehen die Brauen der Töle leicht in die Höhe.
An dem stoffbespannten Gitter der Trennwand zeichnet sich ein Schatten ab. Der Schatten … des Schattens.

Shadow: „Verwechsle bitte nicht meine temporäre Festung der Einsamkeit mit selbstgewählter Askese einer vermeintlich blutenden Seele. Sicher mag die Niederlage gegen Lee ein wenig tiefer als sonst sitzen. Kunststück … es war meine Paradedisziplin … in der ich nie aufgegeben habe… SPAR DIR DIE WORTE!!!“

Jeglicher Versuch, ob geplant oder nicht, bleibt der Töle im Hals stecken.

Shadow: „Die halbe Welt ist am Video sezieren und spekulieren, aber für mich zählt nur der Blick in den Spiegel … und die Bestätigung, dass ich mein eigenes Versprechen gehalten habe. Das Wichtigste aber: es ist nicht deine Geschichte! Und mein Chapeau für diesen Zweiakter kredenze ich Lara und ihren Spießgesellen höchstpersönlich, wenn die Zeit dafür reif ist…“

Der kondensierte Atem des Soul Survivors diffundiert durch den Stoff.

Shadow: „Für dich sollte nur unsere eigene Novelle momentan wichtig sein. Und aus diesem Grund sitze ich auch hier. Etwas Derartiges mache ich stets vor wichtigen Fights. Genau wie vor dem letzten CORE … welcher ebenfalls schmerzlich endete. Oder … wäre dir der letzte Brawlin‘ Rumble lieber als Beispiel?“

Der Night Fighter zuckt mit den Schultern - noch kürzlich bei der Pressekonferenz hatte er seine Meinung zu dem Thema kundgetan. Für ihn ist dahingehend alles geklärt.

Shadow: „Ich bin nicht das neue Gegenüber deines Mantras der Enttäuschung … kommt dir sicher bekannt vor. Und scheinbar muss ich mich beim Turnier auf eine Neuauflage dieser hündischen Entschuldigung einstellen. Zumindest … wenn ich der Zuversicht glaube, mit welcher du hier am Gotteshaus angelangt bist, und den Ton deiner markigen Worte richtig deute. Ich bin gespannt, welche Floskeln diesmal parat gelegt werden für den Trost hinterher…“

Ein lautes Schaben, als drücke er sich mit der Büßerbank weg.

Shadow: „… schluck sie, Zerberus! Oder schick sie den Weg aller Darminhalte! Diesmal wird es anders laufen. Wenn sich auch nur die minimale Chance ergibt, Poe in die Finger bekommen zu dürfen, dann werde ich sie ergreifen … und dich damit leider auf den Hundeplatz verweisen. Und Gnade dem, der wieder alte Seil- und Knappschaften als höherwertiges Gut und Ausrede ansieht.“

Ein süffisantes Lächeln spiegelt sich auf dem Gesicht der Töle, welche ihre Füße zurückzieht und damit die Tür in die Angeln knallen lässt. Ein Geräusch, dass in der alten Kirche grausam widerhallt.
Erst als das Echo verklungen ist, spricht der Köter.

Mad Dog: "Wenn mir unsere Novelle momentan nicht wichtig wäre, säße ich dann hier? Huh?!"

MD lehnt sich an die undurchsichtige Wand - sie geht ihm auf den Sack.

Mad Dog: "Genau darum ging es mir doch, als ich dich fragte, ob du für CORE bereit bist. Aber gut - du scheinst es tatsächlich zu sein: Bereit... zumindest deine Lippen strotzen vor Stärke. Immerhin ne wichtige Erkenntnis für mich. Dass du dich aber über mein Selbstbewusstsein wunderst, verstört mich, Schatten. Geht unser Bündnis so weit, dass ich dir das mögliche Finale gegen Poe schenken sollte, huh?! Gibst du mir dann den Sieg, wenn Maxxx im Opener triumphiert?!"

Die Töle löst sich wieder vom Sprechfenster, schüttelt ob des hypothetischen Handels den Kopf.

Mad Dog: "Come on! This is bullshit. Und das weißt du auch. Es ist dein Anreiz, Poe in die Finger zu bekommen - yeah. Jeder weiß das. Aber hier beißt sich die Katze selbst in den Schwanz, Shadow. Wenn du mich nicht um meiner selbst willen besiegen willst, hast du schon verloren. Das ist nämlich die Pointe UNSERER fuckin Novelle, poe-addicted Junkie. Du sieht mich als scheiß Zwischenstation und DAMIT enttäuschst du mich! Und diese Enttäuschung macht mir das Halbfinale zum Finale. Unser Match zum Wichtigsten. So wie es eigentlich bei dir sein müsste. Aber DU... DU willst den Smashboy - weder den Quest noch mich im Sinn. Und genau das ist der Dämon, der dich wie einst die Schweineherde mit ins Wasser stürzen wird. Es könnten die beiden wichtigsten Matches deiner PCWA Karriere werden, aber du schwatzt ständig nur von dem einen. Fuck you!"

Und mit diesen Worten schlägt er wütend gegen die Wand, sodass Shadow zurückweichen muss.
Die Töle wartet einen Moment ab … bis er den Schatten wieder atmen hört. Oder - ist es sein Glucksen?

Shadow: „… da sagt man immer, man könne einem alten Hunde keine neuen Tricks beibringen. Und sei es nur Sarkasmus, wo man ihn nicht erwartet …“

Aus den Augenwinkeln nimmt MD wahr, das erneut Atemdampf durch den Stoff der Wand kondensiert.

Shadow: „Bei gleicher Umgebung lebt doch ein jeder in einer anderen Welt. Meist der eigenen … Niemandem wird in diesem Business etwas geschenkt. Das ist das Faustrecht der Nächstenliebe unter uns Wrestlern. Blaue Flecken der Barmherzigkeit … also wärm keine alten Tugenden aus leider längst vergangenen Zeiten auf. Ich wäre wohl ein schlechter Fighter, würde ich meine Ambitionen nicht deutlich genug unterstreichen. Ganz im Besonderen gegenüber Architekten der Topcarder-Eisbahn ihres Olymps, auf der nur sie ihre goldenen Runden drehen können. Oder es zumindest glauben…“

Wieder ein hölzernes Rumoren drüben. Mad Dog grübelt, ob der Schatten nun genauso wie er an der Zwischenwand lehnt. Rücken an Rücken - und doch getrennt.

Shadow: „Ich sehe dich nur als Zwischenstation? Entlarvst du damit nicht eigentlich dich selbst? Ich habe meine Ambitionen stets offen heraus getragen und mich den Challenges meines Daseins gestellt. Ich habe Schlachten geschlagen, Dreck gefressen und Lorbeeren überreicht bekommen … und doch bin ich nie der Versuchung erlegen, mich als etwas Besseres anzusehen. Habe nie einen Gegner als aus dem Handgelenk geschütteltes Hürdchen betrachtet. Kein Durchboxen mittels Ultima Ratio, weil man dem eigenen Irrglauben whats best for the business nachjagt … Du bist mitnichten ein Intermezzo, Zerberus. Aber auch keine Festung mit Unbezwingbarkeits-Nimbus. Ob nun ein oder zwei Matches übermorgen - mir stehen die härtesten Prüfungen meiner bisherigen PCWA-Laufbahn bevor. Und ich bin fest entschlossen sie zu meistern. Unabhängig von dem … was Konkurrenten und andere glauben.“

An mehrere Stellen des von Stoff überspannten Holzleisten-Konstrukts der Mittelwand wird dieser leicht ausgebeult. Sein Finger? Bevor die Töle weitergrübelt, verschwinden die Stoffdellen auch schon wieder.

Shadow: „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, ein Jäger zu sein - wenn der Anreiz dementsprechend ist. Missgunst, Ungerechtigkeit, ein Lüge als Selbstläufer … das ist das, was mich berüchtigt macht, vielleicht berechenbar. Das, was ich geschworen habe und von dem ich auch nicht abgehe. Aber was wäre … wenn sich der Fokus plötzlich umorientiert? Sich in der gleichen Bewegung eher für die goldene Taube auf dem Dach entscheidet, weil er es mittlerweile kann? Emporsteigt in Richtung der unwiderlegbaren Spitze, weil der Griff nach dem Stern, welchen man sich umschnallen kann, keine Illusion mehr ist? Sich so einen weiteren großen Traum erfüllt - den andere gerne hätten? Waffenbrüder ebenso wie Erzfeinde …“

Eine Kunstpause, schweres Atmen.

Shadow: „Poe-addicted Junkie? The one and only predator? Für eine Handvoll Dollar ... und einen Pyrrhussieg nebst eigenem Requiem? … Fanatiker sind zu allem fähig, sonst aber zu nichts. Nun, wenn Verbündete, Gegner und Fans das glauben wollen - dann schüre ruhig weiter das Feuer, dass es sie bestätigt. Denn dann wird mein Triumph umso … goldener… und meine Nemesis noch greifbarer …“

Die unbekannte Konstante rollt vielsagend mit den Augen. Dann legt er den Kopf schief und lässt die Halswirbel dabei knacken.

Mad Dog: "Ich habe nie von mir selbst als einer Festung der Unbesiegbarkeit gesprochen, du übersiehst das Offensichtliche. Vergleiche dich ruhig mal mit mir: Du könntest mir sagen, dass mein Dämon Sharpe ist und du würdest Recht haben. Für ihn will ich meinen Quest-Sieg geben und damit gehe ich nur ein Match weiter als du. Du willst Poe, ich will Sharpe. Du könntest Poe durch einen Sieg gegen mich bekommen, ich könnte Sharpe..."

Er stockt und haucht das sehnsüchtige Wort.

Mad Dog: "...endlich..."

Er schiebt die Tür wieder einen Spalt weit auf. Starrt auf den Besessenen.

Mad Dog: "... in die Finger bekommen, nach Siegen über dich und Poe/Maxxx. Und nachdem mir alle anderen Chancen genommen wurden, ist der Quest die Sollbruchstelle, auf die es für mich hinausläuft, huh?!"

Er schaut, so intensiv er kann, in die andere Kabine, dorthin, wo der Schatten hockt.

Mad Dog: "Doch da ist noch mehr: Wo sich um falsche und wahre Wege gestritten wird, wo sich darum gestritten wird, wer es in Wahrheit verdient hat, der Beste genannt zu werden und sich den Gerasy umzuschnallen, da steht ein Mann zu seiner Einstellung, der alle Mitstreiter, ob Freund ob Feind, clean besiegt. Und der andere, welcher immer nur durch miese Tricks zum Ziel kommt und sich dennoch als Bester bezeichnet und dies alle glauben machen will, dürfte angesichts dieser Präsenz von wahrer Wrestlinggröße nur in Scham ersticken. Schließlich habe ich Sharpe längst seinen Weg als Illusion entlarvt... denn er will der Beste sein! So wie jeder hier. Doch die Bitterkeit der letzten Vendetta liegt auch auf meiner Zunge, Schatten: Bei CORE tritt er erneut um den Gerasy an. Mir bleiben einzig das Quest-Ticket in der Hand und mein Wille bei CORE zu zeigen, dass mein Weg des wahren Triumphs obsiegen wird. Sowohl dort als auch im finalen One on One gegen ihn."

Er beißt sich auf die Unterlippe, spürt den Schmerz und löst dann wieder den Biss.

Mad Dog: "Bei CORE zeigt sich, wohin die Reise geht. Kann ich beweisen, oben zu stehen, nach oben zu gehören, der Beste zu sein. Quest for the Best. Oder... bleibt Sharpes Weg des Betrugs schlussendlich immer der erfolgversprechendere? Shadow! Ich will... ich muss beweisen, dass mein Weg besser ist, dass ich besser bin. Und weil du, wie du mir heute erneut versichert hast, einer derjenigen bist, die das ebenso wollen, wird unser Match eines auf Messers Schneide. Für den einen bleibt die Nemesis und Erlösung von diesem Dämon greifbar... für den anderen..."

Er senkt sein Haupt. Den Gedanken an eine Niederlage ebenso wie die Tür vor sich wegdrückend. Nun steht er auf, um hinauszugehen.

Mad Dog: "Möge der Bessere gewinnen!"

Shadow: „Der Eifer ist wohl ein guter Diener, aber ein böser Herr.“

Die Töle grinst. Das berühmte letzte Wort - er kann es einfach nicht lassen…
Also setzt er sich nochmal und wartet.

Shadow: „Ich muss dir danken für dieses Spiegelgeständnis … wir beide sind Raubtiere auf unsere jeweilige Art und Weise. Aber vergiss eine Sache nicht: das CORE-Ticket gibt dir zwar das Vorrecht, Alpha-Kevin - ob Sieg oder Niederlage gegen unseren Kameraden Godd - herauszufordern - aber zu welchem Preis? Dem eines goldenen Tisch-Feuerwerks? Das kannst du auch einfacher haben: mithilfe eines fein säuberlich sezierten Egos, treffsicherer Guerilla-Psychologie, heißer Schwüre und Parabeln der PCWA-Geschichte im neuen Gewand … Zerberus, du brauchst ebenso wenig ein CORE-Ticket, um Sharpe zu fordern, wie dieser den Gerasy benötigt …“

MD spürt regelrecht, dass das Gesicht Shadows ganz nah am blickdichten Gitter prangt.

Shadow: „… ich allerdings schon. Für meine Nemesis. Denn, egal ob wir uns in einem möglichen Finale die Schädel und Seelen vermöbeln - es wird weitergehen. Ich habe gelernt, dass ich deshalb einen anderen Weg wählen muss, um Homeboy die nötige Portion Demut zu vermitteln … und den Kompass dafür werde ich mir mit dem Quest for the Best Turniersieg sichern.“

Eine ganze Wolke Kondenzatem ergießt sich in Dogs Kabine.

Shadow: „Ein Kampf auf Messers Schneide? Ich bitte tunlichst darum, dass es ein Showstealer wird. Nur … bei wem letztlich die Klinge stecken wird, bleibt eine offene Antwort für jeden von uns.“

Mad Dog: "Scheinbar hast du die Geschichte zwischen Sharpe und mir nicht genau verfolgt, huh?! Kevins Ego seziert, die Geschichte bemüht sowie Psychokrieg geführt habe ich schon die letzten verfickten zwei Jahre lang. Erzähl mir keine bekackten Floskeln, die deine Vorstellung vom Finale als das einzig Wahre anpreisen! Bullshit! Jede Strategie, ein Match gegen Sharpe zu bekommen, half nichts. Und keiner deiner hochnäsigen Tipps wird in Zukunft auch nur irgendetwas bringen, Narr! Der Quest ist die einzige Option für mich! DU hingegen hättest mich und Homeboy ja mal in der XAW besuchen können, wenn es dir sooo unter den Nägeln brannte..."

In dem Moment wird die Beichtstuhl-Tür geöffnet - und der Pfarrer schaut den Night Fighter mit großen Augen hinter seiner Nickelbrille an.

Pfarrer: „Mein Sohn, wenn du die Beichte ablegen möchtest, empfehle ich dir die andere Kabine.“

Mad Dog schaut dem Geistlichen tief in Augen, dann noch einmal prüfend zum Beichtstuhl … und schüttelt schließlich den Kopf, während er heraustritt.
Er weiß, was gleich passieren wird - deswegen lässt er es.

Mad Dog: „Danke, Hochwürden. Ist schon geschehen…“

Damit geht er am Kirchenverantwortlichen vorbei, welcher reichlich verwirrt wirkt. Er schaut wechselnd dem abgehenden MD nach sowie auch in die von ihm okkupierte Kabine. Letztlich öffnet er auch die andere - welche wie zu erwarten auch leer ist.
Mit einem sich nachdenklich am Hinterkopf kratzenden Pfarrer endet das Segment …



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