Scene

Id
4264  
Name
Some old Stories ...  
Summary
 
Position
4  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2019-06-10 10:15:57  
Edited At
2019-06-24 10:36:36  
Show
Vendetta 142  


Der Tag hatte regnerisch begonnen. Überall schmückten düstere Wolken das Himmelszelt und sorgten so für ein tristes Bild in der Außenwelt von Liverpool. Die meisten Menschen würden bei einem solchen Wetter wohl in ihren Heimen verweilen. Erst recht, wenn ihnen am nächsten Tag ein schwieriger Kampf bevorstehen würde. Doch Großadmiral Mitth'raw'nuruodo war kein normaler Mensch. Und das nicht nur rein äußerlich, sondern auch in seiner Verhaltensweise. Das hatte Gillad Pellaeon, der den Admiral bereits seit Jahren auf seinen Reisen begleitete, schon mehr als einmal feststellen müssen und so war er weniger überrascht gewesen, als Thrawn ihm mit kühler Stimme mitgeteilt hatte, dass er nun vorhatte das Hotel zu verlassen und dass Pellaeon schon Mal alles vorbereiten sollte. Kurz hatte Pellaeon überlegt den Admiral zu fragen, wohin es denn gehen sollte, doch dann hatte er beschlossen es sein zu lassen. Denn die Jahre hatten ihn gelehrt, dass er ohnehin keine Antworten auf die Fragen bekommen würde, die er stellte. Viel mehr hatte Thrawn immer darauf bestanden, dass er selbst die Lösungen für die Rätsel findet. Und so hatte er, anstatt Fragen zu stellen, angefangen das Nötigste zusammenzusuchen, um zumindest, was das Wetter betrifft, nicht unvorbereitet loszuziehen.

Zirka eine halbe Stunde später waren sie schließlich aufgebrochen und hatten das Titanic Hotel hinter sich gelassen. Sehr weit ging es dann allerdings nicht, denn ein Taxi wartete bereits vor der ehemaligen Lagerhalle, welche das Hotel einst gewesen war und weshalb sich Thrawn ausgerechnet für dieses entschieden hatte. Sie waren also eingestiegen, Thrawn hatte dem Fahrer eine Adresse gegeben und sich dann stumm zurückgelehnt, während das Taxi eine höchst holprige Fahrt startete. Sie fuhren vorbei an zahlreichen alten und ungepflegten Gebäuden und nach guten zwanzig Minuten Fahrt hatte das Taxi die Fahrt schließlich beendet. Thrawn bezahlte den Fahrer, während Pellaeon sich in der höchst unfreundlich wirkenden Gegend umsah. Was zur Hölle hatte Thrawn nur dazu bewogen ausgerechnet hierher zu kommen? Der Blick von Pellaeon fiel auf einen Mann auf der anderen Straßenseite, der die beiden Neuankömmlinge misstrauisch ansah. Pellaeon versuchte demonstrativ wegzublicken, schaffte es jedoch nicht ganz den Blick von der anderen Person zu lösen. Die kalte Stimme von Thrawn vermochte es jedoch einmal mehr ihn aus seiner Starre zu reißen.

Großadmiral Thrawn: "Ich kann ihre Faszination für die hiesige Bevölkerung durchaus nachvollziehen, mein guter Captain, jedoch haben wir momentan leider keine Zeit uns mit dieser zu beschäftigen. Es gibt Wichtige Dinge, welche in Erfahrung zu bringen, sich vor der großen Schlacht als höchst nützlich erweisen werden!"

Thrawn nickte kühl mit dem Kopf und Pellaeon versuchte das soeben in Erfahrung gebrachte erst einmal zu ordnen. Was genau wollte Thrawn in dieser Gegend Wichtiges vor einem Match mit Mad Dog erfahren? Was hatte die unbekannte Konstante mit dieser Gegend hier zu schaffen? Vorerst fiel ihm keine vernünftige Antwort ein und ihm blieb auch nicht wirklich die Zeit dazu, denn einmal mehr durchschnitt die kühle und monotone Stimme des Admirals die Luft.

Großadmiral Thrawn: "Ihre Fragen sind verständlicher Natur, Captain, jedoch werden Sie am Ende unseres kleinen Rendez-Vous sicher besser verstehen. Wenn Sie mir nun ins Innere des 'Ye Hole in Ye Wall' folgen würden? Es soll sich hierbei um den ältesten Pub in der gesamten Stadt handeln, Captain. Ich hielt dies für einen angemessenen Ort für die Dinge, welche uns in wenigen Momenten zu Ohren kommen werden."

Ohne auch nur die geringste Reaktion seitens Pellaeon abzuwarten, setzte Thrawn sich in Bewegung. Sein Weg führte ihn schnurrstracks zu einem alten, verwegen wirkenden Lokal, über dessen Eingang ein schlichtes Schild mit dem Namen des Lokals angebracht war. Pellaeon zögerte kurz. Dieser ganze Ort wirkte einfach völlig unwirtlich. Doch nachdem er nochmal einen Blick auf den Mann auf der anderen Straßenseite warf und dieser inzwischen noch viel grimmiger wirkte, beschloss er schließlich doch dem Admiral ins Innere zu folgen.

Hier im Inneren sah es allerdings alles andere als unwirtlich aus, das musste Pellaeon eingestehen. An den Wänden brannten alte Lampen, inzwischen mit elektronischem Licht ausgestattet, und hingen zahlreiche Gemälde aus den verschiedensten Epochen, die das Pub bereits durchlebt hatte. Neben einer langen Holztheke, an der bequeme Barhocker standen, gab es noch zahlreiche Sitzecken aus dunkelrotem Leder, an denen man Platz nehmen konnte. Thrawn entschied sich zielstrebig für eine Sitzecke am Ende des Lokals, wo eines der Lichter in den Lampen nicht mehr brannte, wodurch dieser Platz einen leicht verwegenen Eindruck machte. Thrawn nahm Platz und blickte in die Karte, während Pellaeon sich fasziniert einige der Bilder ansah. Schließlich nahm jedoch auch der Captain seinen Platz am Tisch ein. Thrawn legte derweil die Karte wieder beiseite und warf einen kurzen Blick auf die große Uhr, welche ihnen gegenüber an der Wand hing.

Großadmiral Thrawn: "In wenigen Momenten dürfte unser Gast eintreffen. Ich muss Sie darum bitten ihn nicht in seinen Erzählungen zu unterbrechen, wenn es so weit ist, Captain. Für Fragen ist auch später noch ein guter Zeitpunkt. Fürs Erste sollten wir uns jedoch auf die Dinge konzentrieren, welche keine Fragezeichen aufwerfen."

Er nickte Pellaeon zu und der fühlte sich ertappt. Er lief leicht rot an, während er seine Antwort stammelte.

Captain Gillad Pellaeon: "Sehr wohl, wie Sie wünschen, Großadmiral, dürfte ich jedoch zumindest in Erfahrung bringen, um wen es sich bei unserem Gast handelt?"

Thrawn lächelte für einige Millisekunden, ehe er wieder seine statuenhafte Miene aufsetzte.

Großadmiral Thrawn: "Eine Frage, welche zu stellen sich als unnötig erweist, schließlich hat unser Gast soeben das Lokal betreten und so dürfen Sie sich Ihre Frage sehr gerne selbst beantworten, mein guter Captain."

Pellaeon wandte augenblicklich den Kopf um und blickte zum Eingang des Lokals, wo er und Thrawn vorhin das 'Ye Hole in Ye Wall' betreten hatten. Dort war gerade ein Mann eingetreten, der mit keiner Faser seines Daseins in das Bild passte, welches man hier erwarten würde. Der Mann trug einen schwarzen Zylinder, der mindestens 40 Zentimeter in die Höhe aufragte und passend dazu eine dunkle Sonnenbrille. Ein langer Mantel aus hellem Tierfell umrahmte ihn und in der Hand hielt er einen edel wirkenden Gehstock. Mit einer gewissen Eleganz in seinen Schritten marschierte er nun auf Pellaeon und Thrawn zu, ohne den Blick auch nur ein einziges Mal auf die umliegenden Gäste zu richten. Schließlich war er angekommen und blickte Thrawn mit einem schräg wirkenden Grinsen an. Thrawn blickte nur kurz auf, ehe seine Stimme den Gast begrüßte.

Großadmiral Thrawn: "Ich bin erfreut, dass Sie meiner Einladung Folge geleistet haben, Mister Nyx. Aber so lassen Sie uns keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verlieren. Bitte, nehmen Sie Platz."

Mit einer kurzen Handgeste verwies Thrawn auf einen der freien Plätze. Mister Nyx, wie Thrawn den Mann genannt hatte, grinste einmal mehr schräg, dann lehnte er seinen Gehstock an die Wand und setzte sich gegenüber Pellaeon an den Tisch. Ein Kellner kam derweil mit einem Tablett an, auf welchem Getränke standen. Thrawn kommentierte dies nüchtern.

Großadmiral Thrawn: "Ich habe mir erlaubt für Erfrischungen zu sorgen, doch sagen Sie mir, haben Sie herausgefunden, worum ich Sie gebeten habe?"

Mister Nyx kratzte sich kurz am bärtigen Kinn, ehe er einen Schluck des Getränks zu sich nahm, welches vor ihm auf dem Tisch stand. Mit einer etwas schrill klingenden Stimme ergriff er schließlich das Wort.

Mister Nyx: "Selbstverrrständlich habe ich das. Sie wissssen, dass ich gut in meinem Geschäft bin!"

Pellaeon versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen, doch der Kerl war ihm unheimlich. Und diese zischenden Laute, die er beim Sprechen von sich gab, rückten ihn keinesfalls in ein angenehmeres Licht. Thrawn jedoch verzog keine Miene. Gebannt richtete er seine roten Augen auf Mister Nyx.

Großadmiral Thrawn: "Dann möchte ich Sie darum bitten mit ihren Erzählungen zu beginnen, Mister Nyx. Sagen Sie mir, was Sie über Azrael Rage herausfinden konnten!"

Die Kinnlade von Pellaeon klappte so sehr herunter, dass er befürchten musste, die Kante des Tisches zu erwischen. Hatte Thrawn gerade wirklich Azrael Rage gesagt? Was hatte der plötzlich mit der Sache zu tun? Mister Nyx wirkte jedenfalls weit weniger überrascht, was niemanden verwundern sollte, war es doch sein Auftrag eben jene Informationen zu besorgen. Mister Nyx nippte noch einmal an seinem Getränk, dann zog er die dunkle Sonnenbrille von seiner Nase und ließ diese ins Innere seines Mantels wandern. Er lehnte sich zurück und fing schließlich mit seiner Erzählung an.

Mister Nyx: "Nun, zunächssst einmal issst Azrrrael Rrrage ein amerrrikanischerrr Prrrofiwrrressstlerrr. Drrreifacherrr PCWA Undisssputed Gerrrasy Champion, dreifacher Crrryption Champion, Cotatorrresss Champion, et ceterrra ..."

Pellaeon fragte sich, was das sollte? Das waren nun wirklich keine Informationen, die man sich nicht hätte selbst besorgen können. Doch Thrawn verharrte ruhig und beobachtete weiterhin aufmerksam sein Gegenüber, welches ein katzenhaftes Grinsen an den Tag legte und fortfuhr.

Mister Nyx: "Allerrrdingsss issst diesss nicht von Interrressse fürrr ihrrre Perrrson, schätze ich. Sie haben mich nicht beauftrrragt, um Ihnen den Wikipedia Arrrtikel des Herrrrrn Rrrage zu zitierrren! Sie interesssssierrren sich viel mehrrr fürrr die Mythologie hinterrr dem Namen!"

Pellaeon horschte nun ebenfalls auf, denn nun schien es tatsächlich richtig interessant zu werden. Thrawn hingegen verharrte in seiner Position und veränderte diese lediglich einmal kurz, um an seinem Getränk zu nippen.

Mister Nyx: "Derrrr Name ʿIzrrrā'īl findet im Korrran keine Errrwähnung, dennoch wirrrd dem im Korrran errrwähnten Todesssengel häufig dieserrr Name zugeschrrrieben. In einem schiitischen Hadith taucht derrr Name Azrrrael auf als derrr Engel, derrr die Seelen derrr Geschöpfe abnimmt. Dabei wirrrd Abu Dharr, einerrr derrr engsssten Gefährrrten Mohammedsss, zitierrrt: 'Derrr Gesandte Allahs sagte: ‚Währrrend der Himmelsfahrrrt kam ich bei einem Engel vorrrbei, derrr auf einem Bett ausss Licht saß, einesss seinerrr Beine warrr im Osssten, dasss anderrre Bein im Wesssten. Zwischen seinen Händen warrr eine Tafel, auf die errr schaute. Die gesamte Welt warrr zwischen seinen Augen und die Schöpfung warrr zwischen seinen Knien. Und seine Hände rrreichten bisss zum Osssten und Wesssten.‘ Da sagte ich: ‚O Gabrrriel, werrr issst dasss?‘ Errr sagte: ‚Dasss issst Azrrrael. Geh hinüberrr, damit du ihn begrrrüßen kannst.‘ Darrraufhin ging ich hinüberrr und grrrüßte ihn. Da sagte errr: ‚Und Frrriede sei mit dirrr, O Ahmad! Wie geht esss Ali, dem Sohn deinesss Onkelsss?‘ Da frrragte ich: ‚Du kennssst Ali, den Sohn meinesss Onkelsss?‘ Errr sagte: ‚Und wie könnte ich ihn nicht kennen, wo doch Allah mich dazu errrnannte, die Seelen allerrr Geschöpfe zu entnehmen, außerrr deinerrr Seele und der Seele von Ali ibn Abi Talib, dem Sohn deinesss Onkelsss, denn wahrrrlich Allah wirrrd eurrre Seelen nehmen, wann immerrr errr will.‘"

Mister Nyx schwieg und ließ die Informationen für einen Moment sacken. Pellaeon wusste noch nicht so recht, wohin das Ganze führen sollte, doch wann wusste er das schon? Und Fragen zu stellen, war ihm im Vorhinein untersagt worden. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als abzuwarten. Thrawn nahm derweil einen weiteren Schluck des bläulich wirkenden Getränks zu sich. Mister Nyx grinste verschlagen und nippte nun ebenfalls kurz an seinem Getränk, welches einen rötlichen Ton innehatte. Dann stellte er sein Glas wieder ab und fuhr fort.

Mister Nyx: "Jedoch sind auch diesss nurrr die Inforrrmationen, welche an der Oberrrfläche schlummerrrn. Inforrrmationen, die Ihnen jederrr Flegel besorrrgen könnte. Ich kenne Sie jedoch berrreits lange genug, um zu wisssssen, dasssss esss Ihrrr Begehrrren issst unterrr jene Oberrrfläche abzutauchen. Und hierrr beginnen die wahrrrhaft interrresssssanten Geschichten!"

Erneut schenkte Mister Nyx seinen Zuhörern ein verschlagenes Grinsen und nippte an seinem Getränk. Thrawn lehnte sich derweil in seinem Sessel zurück und schloss die Augen, um sich voll und Ganz auf die Erzählung zu konzentrieren. Mit dieser fuhr Mister Nyx auch sogleich fort.

Mister Nyx: "Zunächssst einmal issst esss wichtig zu wisssssen, dasss, bevorrr Gott die Errrde schuf, errr die Engel schuf, welche errr in Drrrei Grrruppen unterrrteilte. Diese warrren die Errrzengel, welche überrr allen ssstanden und von denen es lediglich sssieben an derrr Zahl gab. Unterrr ihnen ssstanden die Ssserrraphim, welche alsss die Leibwache Gottesss dienen sollten. Und zu guterrr Letzt gab esss noch die Cherrrubim, welche den Menschen als Schutzengel dienen sollten. Die beiden letztgenannten Grrruppen spielen fürrr unsss jedoch keinerrrlei Rrrolle. Unterrr den Errrzengeln jedoch gab es einen, derrr auf den Namen Rrraguel hörrrte und von diesem will ich Ihnen berrrichten!"

Mister Nyx griff einmal mehr zu seinem Getränk, während Pellaeon daran denken musste, dass er die Begriffe Erzengel, Seraphim und Cherubim schon einmal vor langer Zeit gehört hatte. Er konnte sich nur nicht genau daran erinnern, wann dies gewesen sein mochte, so sehr er sich auch das Hirn darüber zermatterte. So bleib ihm vorerst keine andere Option, als geduldig der Erzählung weiterzufolgen, so wie es auch Thrawn tat.

Mister Nyx: "Rrraguel warrr von Anfang an nicht mehrrr als die verrrkörrrperrrte Wut und Rachsucht Gottesss. Immerrr hatte errr alle negativen Gefühle seines Herrrrren in seinem Kopf, nie konnte errr frrrei denken, nie rrruhen, nie. Lange Zeit rrrächte errr die Sündigerrr unterrr den Menschen. Errr warrr es auch, derrr dafürrr sorrrgte, dasssss derrr schändliche Gottessslässsterrrerrr, derrr sich Gottesss Sohn nannte, ansss Krrreuz genagelt wurrrde, denn keine andere Ssstrrrafe stand diesem zu. Zwarrr warrr Rrraguel in dieserrr Zeit desss göttlichen Hassssses und Zorrrns in ihm nicht glücklich, aberrr errr kannte die Bedeutung diesesss Worrrtesss auch nicht."

Mister Nyx genehmigte sich einen weiteren Schluck aus seinem Glas, welches nun bereits halb leer war, dann räusperte er sich kurz und fuhr fort.

Mister Nyx: "Nurrr wenige Frrreunde hatte er. Darrrunterrr Arrriel, eine Engelin mit derrr errr auch eine Arrrt Beziehung einging, wenn man das so bei Engeln nennen kann. Auch Luziferrr warrr ein guterrr Frrreund von ihm, doch dieser warrr eiferrrsüchtig auf den Schöpferrr und wollte an desssssen Ssstelle trrrreten. Da Rrraguel und Luziferrr aberrr befrrreundet warrren, bot derrr Verrrblendete seinem Frrreund an, ihn zu begleiten und beizustehen. Entsetzt wiesss Rrraguel seinen Frrreund von sich und jagte diesen ausss dem Himmel."

Pellaeon fiel es wie Schuppen von den Augen. Nun erinnerte er sich daran, wo er die Engelsbegriffe schon einmal gehört hatte. Damals, als Thrawn Nachforschungen über niemand geringeren als Gabriel Lucifer angestellt hatte. Und diese Paralelle, auch in der Erzählung von Mister Nyx, war nun doch etwas durchaus Interessantes. Neugierig blickte Pellaeon zu Nyx, der unbeirrt weitererzählte.

Mister Nyx: "Doch errr kam zurrrück, mit einerrr ganzen Arrrmee von Dämonen aus den sieben Krrreisen derrr Hölle, einem Heerrr Vampirrre und schwarrrzen Engeln, früherrre Dienerrr desss Himmelsss, die sich bekehrrren ließen. Doch auch derrr Schöpferrr zog mit einerrr rrriesigen Arrrmee in die Schlacht. An vorrrderrrsterrr Frrront natürlich die, jetzt nurrr noch sechs, Errrzengel mit allen Serrraphim und Cherrrubim der sieben Himmel. Doch auch die guten und rrreinen menschlichen Seelen fühlten sich errrkoren ihrem Herrn zu dienen und taten diesss auch. Oberrrster Führrrerrr derrr himmlischen Heerrre wurrrde derrr aggrrresssssivssste, krrriegssslüsssterrrnssste und rrrachsüchtigssste Engel von allen; Rrraguel!"

Mister Nyx schenkte den Anwesenden ein katzenhaftes Grinsen und fuhr dann mit ruhiger Stimme fort.

Mister Nyx: "Durrrch die Wut und den Haß seinesss Gottesss getrrrieben in eine Schlacht, die errr nie schlagen wollte, und zum Schluss sogar gegen seinen einssstigen besssten Frrreund, Luziferrr. Sieben Tage kämpften sie, bisss Rrraguel schließlich durrrch die Macht desss Herrrrren siegte und sich dazu gezwungen sah, Luziferrr fürrr immerrr ausss den sieben Himmeln zu verrrbannen. Nachdem ihr Herrrrr besiegt warrr, flüchteten auch die Dämonen wiederrr in ihrrre heimischen Gefilde, doch wie sahen die Himmel nun aus? Nicht einmal derrr siebte Himmel wurrrde verschont. Entweiht vom Blute derrr Dämonen und Engel, derrr Gewalt und dem Feuerrr. Zerrrssstörrrt durrrch die Hand himmlischerrr Feinde und Dienerrr."

Nyx griff nun ins Innere seines Mantels und zog eine Schachtel Zigarillos aus diesem hervor. Er nahm sich eine heraus und zündete diese an, was Niemanden hier weiter zu stören schien. Kunstvoll verteilte er den Rauch im Raum, ehe er mit seiner Erzählung fortfuhr, wobei seine Miene eine seltsam ernste Form annahm.

Mister Nyx: "Dasss allesss betrrrübte Rrraguel sehrrr, doch dasss Schlimmssste sollte noch kommen. Arrriel, die einzige Perrrson, zu derrr errr je eine gewissssse Zuneigung empfand, wurrrde in derrr schrrrecklichen Schlacht von einem Hochdämonen getötet. Seine Wut und sein Hasssss auf Luziferrr und seine Heerrrscharrren warrren unglaublich. Grrrößer alsss die seinesss Herrrrren, grrrößer alsss allesss, wasss errr je empfand. Doch da errr nicht in die Hölle konnte, da sein Herrrrr ihm diesss ausss Sorrrge unmöglich machte, verrrnichtete errr grrrausam und unerrrbittlich jeden Dienerrr Luziferrrsss in abscheulichen Rrritualen. Errr schlachtete unterrr ihnen und diente mehrrr dem Tod, als seinem Herrrrrn. Zu dieserrr Zeit bekam errr von den Menschen, die ihn nun fürrrchteten und nicht weiterrr fürrr einen gerrrechten Dienerrr Gottesss hielten, den Namen; Azrrrael. Errr warrr nicht längerrr derrr Rrracheengel, errr warrr derrr höchssste Dienerrr desss Todesss, derrr Todesssengel!"

Nyx lächelte und zog an seinem Zigarillo. Thrawn öffnete derweil die Augen, nahm stumm einen Schluck seines Getränks und nickte dann kurz und knapp mit dem Kopf, ehe er das Wort mit seiner kalten Stimme ergriff.

Großadmiral Thrawn: "Eine wahrhaft interessante Erzählung, Mister Nyx, welche uns eine Menge Parallelen zur PCWA aufzuzeigen vermag, wie ich meinen möchte.Jedoch sehe ich Ihnen an, dass dies nicht die einzige Erzählung ist, welche Sie für meine Person im Gepäck haben, deshalb bitte ich Sie ... fahren Sie fort."

Erneut nickte der Großadmiral kurz und knapp mit dem Kopf. Mister Nyx zog derweil noch einmal an seinem Zigarillo und verstreute den Rauch, während Pellaeon zwar die Parallelen zur Geschichte von Lucifer und Rage in der PCWA und in der Geschichte von Nyx erkannte, jedoch nicht wirklich wusste, was er mit diesen anfangen sollte. Letztlich waren es schließlich doch nur Geschichten, oder etwa nicht? Die spitze Stimme von Nyx riss ihn aus seinen Gedanken.

Mister Nyx: "Sie verrrmuten rrrichtig, Grrroßadmirrral. Meine zweite Errrzählung setzt prrraktischerrrweise genau dorrrt an, wo meine letzte ihrrr Ende nahm. Wirrr haben errrfahrrren, wie Luciferrr eine Schlacht gegen Gott schlug, diese verrrlorrr und dadurrrch von Gott aus dem Himmelsssrrreich verbannt wurrrde. So wurrrde Luciferrr zum Fürrrssst der Finsssterrrnisss. In dieserrr Errrzählung jedoch hatte Rrraguel nicht etwa mit Arrriel eine Beziehung, sonderrrn mit Lillith. Nach derrr Schlacht jedoch, so sagen esss die Mythen, verrrliesss Lillith Rrraguel jedoch und wurrrde die Geliebte von Luciferrr, die sogenannte Lichtfrrrau!"

Nyx nahm noch einige letzte Züge seines Zigarillo, ehe er diesen im Aschenbecher ausdrückte, der auf dem Tisch stand. Dann hüstelte er einmal kurz und fuhr fort.

Mister Nyx: "Diesss führrrte zu unbändigen Zorrrn im Herrrzen Rrraguels, welcherrr letztlich in seinerrr Verwandlung zu Azrrrael mündete. Forrrtan jagte errr die Dienerrr von Luciferrr auf Errrden als höchsssterrr Engel des Todesss, jedoch hatte derrr einstige Rrraguel nicht jegliche Emotionen verrrlorrren und so kam esss, dasss errr sich errrneut verrrliebte, alsss errr auf eine junge Frrrau namens Helena trrraf. Widerrr Errrwarrrten zeugte derrr Todesssengel mit ihrrr ein Prrrodukt desss Lebensss und neue Hoffnung ward geboren. Luciferrr jedoch konnte dasss Glück seines Brrruderrrs nicht gutheisssssen. Immerrr noch verrrletzt davon, dasssss Rrraguel sich in derrr Schlacht von ihm abgewandt hatte, errrsann errr einen Plan zurrr Rrrache."

Pellaeon blickte Mister Nyx gespannt an. Der ließ jedoch erst einmal einen Moment der Pause walten, ehe er schließlich fortfuhr.

Mister Nyx: "Alsss Azrrrael einesss Tagesss lossszog, um einen weiterrren Dienerrr Luciferrrsss zu schlachten, schlug dieserrr zu und entführrrte Helena und ihrrr Kind in die Abgrrründe der Hölle, wo sie ihrrr bitterrres Ende fanden! Als Azrrrael zurrrückkehrrrte fand errr lediglich eine kurrrze Notiz von Luciferrr, derrr ihm so seine Rrrache prrräsentierrrte. Forrrtan schworrrrr Azrrrael derrr Liebe endgültig ab und lebte nurrr noch fürrr seine Rachegelüssste! An dieserrr Stelle endet jedoch auch diese Errrzählung!"

Nyx leerte nun sein Glas und zog seinen Sonnenbrille wieder auf die Nase.

Mister Nyx: "Ich hoffe, Sie sind mit den Geschichten, welche ich Ihnen gelieferrrt habe, zufrrrieden, Grrroßadmirrral Thrrrawn!"

Ein verwegenes Grinsen schlich sich auf die Gesichtszüge von Mister Nyx. Auf denen von Thrawn hingegen ließ sich nicht einmal im Entferntesten erkennen, was dieser von den Geschichten hielt, die man ihnen gerade aufgetischt hatte. Pellaeon jedenfalls fand die Geschichten zwar interessant, jedoch wusste er nicht, wie sie im Hinblick auf den Kampf gegen Mad Dog einen Sinn ergaben. Noch ehe er sich diese Frage jedoch beantworten konnte, durchschnitt auch schon die kühle Stimme Thrawns die Stille.

Großadmiral Thrawn: "In der Tat. Ihre Erzählungen haben mir Wichtige Erkenntnisse geliefert, welche sich noch als nützlich erweisen werden. Ganz genau, wie ich es mir erhofft hatte. Ich nehme an, dass Sie die übliche Bezahlung nehmen?"

Er blickte mit statuenhafter Miene zu Nyx, der nur knapp mit dem Kopf nickte, dann zog er einen ledernen Beutel aus seiner Tasche und legte diesen vor Nyx auf den Tisch. Dieser griff augenblicklich danach und öffnete den Beutel, um schließlich eine Goldmünze aus diesem zu ziehen. Mit einem kurzen Biss in die Münze prüfte er diese auf Echtheit, dann steckte er sie zurück in den Beutel und ließ diesen wiederum im Inneren seines Mantels verschwinden. Nyx stand nun auf und griff zu seinem Gehstock. Er schenkte Thrawn ein letztes katzenartiges Grinsen, ehe er sich empfahl.

Mister Nyx: "Es warrr mirrr wie ssstetsss eine Frrreude mit Ihnen Geschäfte zu machen, Grrroßadmirrral. Ich bin sicherrr, wirrr sehen unsss schon sehrrr bald wiederrr."

Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete Nyx sich schließlich endgültig und verließ ebenso elegant, wie er sie betreten hatte, die altehrwürdige Bar. Thrawn und Pellaeon blieben zurück. Gebannt blickte Pellaeon zu Thrawn, der einmal mehr eine steinerne Miene an den Tag legte und sich nicht im geringsten in die Karten blicken ließ. Schließlich hatte Pellaeon dann doch genug und ergriff die Initiative.

Captain Gillad Pellaeon: "Sir, ich befürchte ich verstehe nicht ganz. Sie glauben doch nicht wirklich, dass diese Geschichten..."

Thrawns Stimme unterband ihn, ehe er den Satz beenden konnte.

Großadmiral Thrawn: "Ich Glaube gar nichts, Captain Pellaeon. Glaube ist etwas für Narren! Ich halte mich lieber an Fakten und Fakt ist, dass jeder Geschichte, so unglaublich sie auch erscheinen mag, ein wahrer Kern innewohnt! Ich bin mir sicher, dass Ihnen nicht entgangen ist, wie sehr sich die Geschichten von Lucifer und Azrael ähneln und gar kreuzen. Wie sehr ihre Geschichten deren unserer PCWA Protagonisten ähneln. Zufall? Wohl kaum, denn wie Sie wissen, glaube ich nicht an Zufälle!"

Thrawn ließ sich kurz darauf von einer Kellnerin die Rechnung bringen und zahlte diese plus ein üppiges Trinkgeld. 

Captain Gillad Pellaeon: "Aber eine Sache begreife ich dennoch nicht, Großadmiral. Inwiefern kann Ihnen dies im Kampf gegen Night Fighter Mad Dog helfen?"

Thrawn blickte Pellaeon einen Moment lang durchdringend an, dann lächelte er für wenige Sekunden.

Großadmiral Thrawn: "Das mein guter Captain, werden sie am morgigen Tage erfahren. Bis dahin reicht es jedoch, wenn sie wissen, dass dieser Besuch nicht umsonst war!"

Thrawn nickte seinem Begleiter mit dem Kopf zu, dann erhob er sich und verließ den Pub. Pellaeon blieb noch ein paar Sekunden sitzen und versuchte sich einen Reim auf all das zu machen, jedoch fand er einfach keinen. Er würde wohl wirklich den Kampf zwischen Mad Dog und Thrawn abwarten müssen. So stand er schließlich ebenfalls auf und folgte Thrawn nach draußen.



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