Scene

Id
4260  
Name
Wilson, huh?  
Summary
In ihrem ersten Aufeinandertreffen fragt Stem Mad Dog nach Tipps gegen Azrael Rage - doch stehen sie wirklich auf einer Seite?  
Position
9  
Scenetype
Live  
Created At
2019-06-07 20:56:55  
Edited At
2019-07-07 20:30:15  
Show
Vendetta 142  


Hart treffen die Punches von Barry 'Stem' Wilson den Sandsack. Das Vendetta-T-Shirt ist bereits durchgeschwitzt, doch er gönnt sich keine Pause. Zu viel steht auf dem Spiel. Ein Sieg gegen Azrael Rage - und er kann endlich das Stigma ablegen, in Einzelkämpfen regelmäßig als Verlierer da zu stehen.

Ein letzter, harter Punch auf den Sandsack, dann gönnt er sich doch eine Pause. Er greift das Handtuch von der Bank, wischt sich den Schweiß ab und nimmt gierig einen großen Schluck aus der Wasserflasche. Dann atmet er tief durch. Er ist allein in der Trainingshalle. Oder etwa doch nicht?

Kurz hinter der Tür lehnt niemand geringeres als der Night Fighter mit einer Flasche Wasser in der Hand an einer Säule und beobachtet das Treiben des jungen Wilson. MD war sogleich nach dem Gespräch mit Miss DeWynters hierher gekommen, um sich ein wenig "abzureagieren" - hatte zwar den Großteil seiner Aggression noch im Bauch, um sie später dem Großadmiral entgegen zu schmettern... Dieses war aber nun, nach dem Training hier unten, deutlich zielgerichteter möglich.
Zielgerichtet.

Das Wort erinnert ihn sogleich wieder an DeWynters, sodass er sich eilig von der Säule wegdrückt, um sich dem Sandsack, in dessen Nähe sich Stem befindet, zu nähern. Ein wenig Ablenkung konnte ja jetzt nicht schaden. 

Mad Dog: "Wilson, huh?!"

Der große Mann legt das Handtuch beiseite. Er muss sich konzentrieren, nicht vor Aufregung zu zittern. Der große Mad Dog steht hier vor ihm. Also verschränkt er die Arme vor der massigen Brust und nickt.

Stem: "Korrekt. Barry Wilson."

Der Night Fighter geht um ihn herum und mustert den Mann aus Roanoke. Ein wirklich kräftiger Kerl.

Mad Dog: "Gleich geht's gegen Rage, was? Wie wäre es, wenn du dem Teufel einfach die Knochen brichst und den Job erledigst, den Jona Vark nicht tun wollte!? Du befreist uns wieder von diesem Dreckskerl. Klingt doch nach einer Karriere-machenden Idee, huh?! Einen Getränkeautomaten zerstören kann jeder - aber den großen Rage vernichten?? Das konnte bisher nur ich. Zumindest dachte das die Welt bis zum Rumble..."

Ein wissendes Nicken bei Wilson. Er kennt natürlich die Geschichte. Doch dann winkt er ab.

Stem: "Ich bin dankbar für die Chance, die mir Miss Vark hier gegeben hat. Mich interessieren die Gründe nicht, warum er wieder da ist. Das ist der Job von anderen. Ich bin Kämpfer, kein Politiker. Und ich gehe nicht in diesen Kampf, um zu verlieren oder zu irgendwelchen unfairen Tricks zu greifen. Und ja... es ist eine Chance. Eine sehr große... und ich will das nicht versauen."

Der Fighter greift mit einer Hand nach dem Sandsack und betrachtet für einen Augenblick die Beulen, die noch von Stems Schlägen dort zu sehen sind. Dann dreht er den Kopf zurück zu Wilson.

Mad Dog: "Wie könntest du es besser wissen?! Du kennst ihn ja erst seit dem Rumble, huh?!"

Erneut nickt der Rothaarige.

Stem: "Korrekt. Aber du... "

Langsam, legt er seine Scheu ab, traut sich sogar, mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf den Night Fighter zu zeigen.

Stem: "Du kennst ihn in- und auswendig. Du hast legendäre Schlachten mit ihm geschlagen... sogar eine komplette Stunde lang. Any advice?"

Die unbekannte Konstante lächelt mit einem Mundwinkel. Dann streicht er sich durch seinen zu lang gewordenen Bart und macht einen Schritt auf Stem zu.

Mad Dog: "Der letzte der jungen Garde, dem ich einen Tipp gegeben habe, hat genau das Gegenteil von dem getan, was ich ihm geraten habe... Wilson, du kennst ihn besser. Immerhin spreche ich von deinem Kumpel Tony."

Sofort runzelt Barry die Stirn und spannt die Muskeln bei der Nennung des Namens seines Freundes an. Ja, Tony ist sein Freund. Egal, mit wem er sich herum treibt.

Mad Dog: "Tja... Du hast ihn auch nicht von Sharpe abhalten können, huh?! Und nun steht ihr, mir nichts dir nichts, auf gegnerischen Seiten."

Genervt schüttelt Wilson den Kopf.

Stem: "Wieso muss es immere schwarz und weiß sein, hm? Tony und ich sind Freunde. Egal, mit wem er sich abgibt. Sogar Lara hat das mittlerweile verstanden... also zumindest hoffe ich das. Aber wenn wir bei deinem Argument bleiben... Tone hatte dich damals nicht gefragt... aber ICH tue das. Und wer um Rat fragt, kann für sich selbst entscheiden, inwieweit er diesem folgt. Oder etwas nicht?"

Tatsächlich nickt der Night Fighter bei diesen Worten des Cotatores Champions.

Mad Dog: "Yeah, wegen meiner Erfahrung mit Tony frage ich ja nach. Denn normalerweise besprichst du ja dieserlei Dinge mit ihm, huh?! Aber jetzt mit mir... Weil ich zigmal gegen Rage gekämpft habe - oder weil du erkannt hast, dass Lara dir wichtiger ist als Graves?! Dabei ist das mit Lee was anderes, huh?! Was Gespräche und so angeht. Mit Tony hattest du diese... Basis. Ich verstehe das. Wichtige Matches, schwere Entscheidungen - das bespricht man nicht nur im Vertrauen, sondern vor allem dann, wenn die Beziehung es hergibt. Mit meiner Frau Yai konnte ich immer über solche Dinge reden... mit Sandy, meiner Ex-Freundin, nie."

Die Töle legt den Kopf schief, betrachtet den Brocken vor ihm aus seine dunklen, betörenden Augen.
Eine tiefe Sehnsucht liegt in ihnen. Eine Sehnsucht, die gar beim Aussprechen des Namens "Yai" zu hören war. 
Das spürte selbst Stem.

Mad Dog: "Aber du fragst gerade ausgerechnet mich?! Die unbekannte Konstante. Zufall? Naivität? Vielleicht - vielleicht aber auch mehr. Denn du müsstest ja wissen, dass Lara hiervon ganz sicher ebenso wenig begeistert ist, wie von deinen Gesprächen mit Graves. Schließlich hat sie mich vor dem Rumble in meiner Kabine attackiert... Und da jetzt bekannt ist, dass ich tatsächlich ein "Lafayette Guy" bin, ich ihr also trotz Nachfrage etwas verheimlichte und zu allem Überfluss auch noch DeWynters meine Managerin ist anstatt ihre, dürfte sie zur Zeit nicht in den höchsten Tönen von mir sprechen, huh?! Immerhin will sie nächste Vendetta gar ein Match gegen mich!"

Barry geht einen Schritt auf die unbekannte Konstante zu.

Stem: "Lara ist meine Freundin. Wir sind beinahe so etwas wie eine Familie. Es ist eine Sache, einen Rat einzuholen von jemandem, der meinen Gegner besser kennt als ich... und eine Andere, jemanden etwas vorzuspielen und zu lügen."

Der Kopf des Rothaarigen ist nun bis auf wenige Zentimeter dem der Töle genähert.

Stem: "Ich werde Lara bei ALLEM zur Seite stehen. Egal was passiert. Und wenn es so sein sollte, dass du im Weg stehst... "

Er dreht den Kopf zur Seite und lässt symbolisch die Halswirbel knacken.

Stem: "Dann ist dieses Gespräch komplett irrelevant für mich. Aber hier und jetzt frage ich dich... nochmal... "

Er geht einen Schritt zurück, zieht das T-Shirt aus und trocknet sich den Oberkörper ab.

Stem: "Any Advice?"

Kurz starren sich beide an. Blickduell.

Dann, mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht, wendet sich der Night Fighter ab, lässt Stem vor dem Boxsack stehen und sich selbst auf einer der Trainingsbänke nieder, um vor der Antwort noch einen Schluck aus seiner Wasserflasche zu nehmen. 
Provokation?  - Indeed!

Mad Dog: "Du solltest einen freien Kopf haben..."

Erst jetzt schaut er Wilson wieder in die Augen. Und dessen finstere Miene weicht nach diesen Worten auf.

Mad Dog: "All dieses Zeug, das dich umtreibt... Rages großer Name, Tony, Lara... Cotatores... womöglich auch Maxxx. Das darf keine Rolle spielen. Noch nichtmal... in der aller kleinsten, aller hintersten Gehirnwindung, verstehst du?! Du muss vollkommen frei von diesem Ballast sein. Selbst frei von den wühlenden Fragen eines Grand Slam Champions..."

Ein Lächeln lockert den vollen Bart des Hundes auf. Enttarnt seine anfängliche Stichelei als Lieferanten der soeben gesprochenen Lehre.
Auch Stem lächelt kurz, ehe sich auf seiner Stirn nachdenkliche Furchen bilden.

Mad Dog: "Und das sind ja nur die offensichtlichen Dinge, huh?! Das weiß hier im Locker jeder über dich, stimmt's?! Aber vermutlich gibt es da noch andere Sachen; tieferliegend - Sachen, die wohl auf der Wellenlänge liegen müssen, auf der Du und Tony euch gefunden habt..."

Nun ist auch das Lachen der unbekannten Konstante wieder versiegt. Sein Röntgenblick durchbohrt Stem stattdessen. Der Rothaarige hält dem Blick stand.

Stem: "Ja. Es gibt mehr. Viel mehr. Ich bin im Kampf nicht ungeübt, wie du wissen solltest. Aber ja... du hast Recht. Es ist schwer... sehr schwer. Und ich bin nicht jemand, der gerne etwas preis gibt. Das macht verletzlich."

Die Töle nickt.

Mad Dog: "Wohl wahr. Aber manchmal bleibt dir nichts anderes übrig. Zwar... würdest du es mir wahrscheinlich nicht erzählen, wenn ich dich drum bitte; doch wenn ich dir an den Hals spränge, dich gegen den Schrank dorthinten schmetterte und dir die Luftröhre zudrückte... dann wärest du offener, was dein Privatleben angeht, oder?!"

Der Fighter fährt sich nachdenklich durch seinen Bart, ehe er mit Daumen und Zeigefinger nach seiner Unterlippe greift, um sie nach vorne zu ziehen und sie mit einem "Plopp" zurückschnappen zu lassen.
Drei Mal. Die Ironie sowie die Parallele zu ihm und Lara Lee dürften derweil angekommen sein. 

Mad Dog: "Wann und ob man Geheimnisse verrät, entscheidet derjenige, den es betrifft, huh?! Das hat weder etwas mit Vorspielen, noch etwas mit Lügen zu tun... Es mag sein, dass es manchmal befreit, Geheimnisse zu verraten. Manchmal aber beschwert es auch einen; aufgrund der Konsequenzen, die daraus folgen. Aufgrund der Leute, die es ausnutzen werden. Und Azrael Rage ist einer von diesen. Er wird deine Schwächen ausloten und sie sich zu Nutze machen."

Mit knirschenden Zähnen denkt er wieder an das Gespräch mit DeWynters und an das bevorstehende Match gegen den Großadmiral.

Mad Dog: "Was mich zum zweiten Tipp für deinen Fight führt: Dreh' deine Denke um! Jede Schwäche ist eine Stärke und umgekehrt. Du denkst an dein geringeres Maß an Erfahrung, an deine schlechte Bilanz in Einzelmatches. Aber genau hier liegt deine Stärke: deine Unberechenbarkeit. Du denkst außerdem an Rages Hass, seine Wut auf dich und alle anderen Menschen, an seine großen Erfolge und seine Rücksichtslosigkeit. Und es erdrückt dich fast. Dabei sind genau diese Punkte seine Schwächen!"

Nun erhebt sich der Night Fighter wieder und stellt sich Barry Wilson gegenüber.

Mad Dog: "Schau, was er gut kann, wo er stark ist. Und genau dort musst du ihn angreifen. Seine Stärken in Schwäche wandeln. Und deine Schwäche in Stärke! That's the way to win."

Kurz lässt der große Mann die Worte der unbekannten Konstante sacken. Dann nickt er. Und stellt eine Frage, die eher unerwartet kommt.

Stem: "Möchtest du noch einmal gegen ihn kämpfen?"

Überrascht zieht MD die Augenbrauen nach oben, dann fletscht er die Zähne, während er erst an Rage und anschließend an Lafayetts Auftrag denkt.
Möchten?! Müssen!

Plötzlich ein Schulterzucken.

Mad Dog: "Ich bin schon im Tunnel für Thrawn, Wilson. Mein heutiges Match ist momentan alles, was mich interessiert."

Die unbekannte Konstante zwinkert dem Riesen zu und dreht sich dann ab, um sich ein Springseil zu nehmen.

Mad Dog: "Dir viel Erfolg, Junge."

Und mit diesen Worten geht der Night Fighter in einen anderen Bereich des Trainingsraumes und kurz später hört man bereits die zischenden Geräusche des Springseils, das um die Töle herum kreist. Wilson lächelt.

Stem: "Danke."


Vincent Craven: "Na, da endet das Zusammentreffen ja doch noch versöhnlich. Mad Dog gibt Stem sogar noch die gewünschten Tipps. Ob der Gute sie aber noch beherzigen kann, sehen wir gleich im Ring."

Mike Garland: "Der Brocken hat doch schon das Gegenteil eingestanden. Er kriegt den Kopf schwer frei - wobei das etwas komisch ist, Vince. Schließlich ist bei ihm da oben ja nicht sonderlich viel."

Vincent Craven: "Tzzz. Und da soll ich jetzt drauf eingehen, ja?!"

Mike Garland: "Mir egal. Rage wird ihm gleich sowieso schön mit einer Final Sin Lariat helfen, den Kopf frei zu bekommen... Hihi."

Vincent Craven: "Ich geh' da eher mit MD, Mike. Was hat Wilson schon zu verlieren?! Rage ist derjenige, der sich Gedanken machen muss, und derjenige, der heute fallen kann."

Mike Garland: "Du meinst so wie der verrückte Hund?! Einfach nur noch peinlich mit seiner Verstrickung rund um Lafayette."

Vincent Craven: "Der Hund hat bei seinen Tipps ja durchaus viel über sich selbst und die Angelegenheit gesprochen. Und in meinen Augen klingt das zumindest nachvollziehbar. Die Frage ist, was er draus macht... Ob er Thrawn auch mit seinen eigenen Waffen schlagen will?! Dürfte ebenso interessant werden wie unser Opener."

Mike Garland: "Alles ist in jedem Fall interessanter als die Vögel, die wir jetzt sehen müssen!"

Vincent Craven: "Was?! Wer?! Sind etwa die Breaking Beaks in da house?!"



Actions