Scene

Id
4093  
Name
The POE must go on ...  
Summary
Poe überrascht Shadow, da er statt Jona auf die Einladung des Schattens reagiert - und beide philosophieren erneut über ihre Situation.  
Position
21  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2019-02-25 19:56:36  
Edited At
2019-03-17 06:31:36  
Show
Vendetta 140  


Die Luft ist gefühlt recht kühl, was seinen Atem leicht kondensieren lässt. Aber angesichts der Tatsache, dass dieses Stückchen Wald so unberührt, dunkel und still wirkt, bietet es dem Schatten die besten Voraussetzungen für das, was er vorhat. Und schließlich … gab es nicht mehr viele Orte, bei denen er Jona Vark im Vorteil war.

Shadow lehnt sich an einen Stamm und schaut zum beleuchteten Theatre herüber. Erst durch die letzte Vendetta war er auf den Hain aufmerksam - und auch ein bisschen neugierig geworden. Ideal also, um die PCWA-Chefin ein - hoffentlich - letztes Mal zu einem Treffen zu laden und mit ihr zu reden. Die Frage war nur - worüber: sein Match mit Poe hatte er gehabt - und auch gewonnen. Alle anderen Widrigkeiten lagen nicht in Varks Hand, so dass er ihr keinen Vorwurf machen konnte. Im Grunde … wollte er die Situation darüber entscheiden lassen, wie sich der Dialog inhaltlich gestaltete.

Daher … wartete er ……. und lief dabei ein wenig zwischen Bäumen umher .....

-----------------------------------------------------------

Sittin' in the morning sun I'll be sittin' when the evening comes. Watching the ships roll in Then I watch 'em roll away again, yeah I'm sittin' on the dock of the bay.

Richtig passend ist der Song, den Marc Poe pfeifend wiedergibt, nicht. Doch wie Otis Redding in dem Song macht der Mann aus Baltimore im Moment nichts anderes als sitzen, schauen und warten. Sitting, Waiting, Wishing von Jack Johnson wäre als Musikstück ebenfalls geeignet, aber Poe kann diese Surfermucke zum Tod nicht ausstehen. Grund dafür ist sein ehemaliger Coach Rob Collins. Dieser hat Double J bis zum Erbrechen gehört. Also lieber Ottis Redding.

Um zu warten, sitzen und beobachten hat sich Poe einen sehr ungewöhnlichen Ort ausgesucht. Denn der Undisputed Gerasy Champion hockt auf einem dicken Ast, gut versteckt und getarnt knapp unter der Krone einer riesigen Eiche. Diese befindet sich unweit der Lichtung, wo Kwoga und Trent Cardigan bei Vendetta 139 aufeinandertrafen.

Grund für Marc's Robin Hood-Spiel ist Shadow, der noch im Glauben ist, dass er sich in wenigen Minuten unter eben dieser Eiche mit Jona Vark trifft. Und obwohl das Verhältnis zwischen dem Marylander und der PCWA-Chefin im Moment nicht das Beste ist, informierte sie ihn über die erneute Anfrage des Schattens für eine Unterredung. In seiner Wald-Tarnjacke, der dazu passenden Hose und dem schwarz bemalten Gesicht ist Poe selbst für das beste Auge nicht leicht zu entdecken. Einzig ein Rabe hat den Marylander ausfindig gemacht und sich an seine Seite gesetzt. Der Rabe schaut Poe an, Poe schaut zurück und lächelt. 

Marc Poe: "Nimmermehr."

Dann verstimmt die Stimme des Undisputed Gerasy und auch sein fröhliches Liedchen endet. Der Rabe dreht erschrocken seinen Kopf und fliegt davon. Der Grund ist ein nicht mehr weit entferntes Rascheln im Laub. Der Schatten ist nah. Poe springt ab, schwingt sich gekonnt Ebene um Ebene nach unten und landet schließlich im Telemark vor dem unergründlichen Dunkeln.

Marc Poe: "Eine glatte 20.0, oder Shadow?"

Ob der PCWA-Schatten überrascht ist den Mann aus Baltimore zu sehen, lässt sich nicht feststellen. Shadow's Haare hängen wie üblich vor seinem Gesicht. 

Marc Poe: "Du siehst ziemlich erstaunt aus."

Die Reaktion ist der ominöse Kehlenlaut, den man schon so oft vom The Unfathomable Dark hören konnte. Poe lehnt sich relaxt gegen Baumstamm.

Marc Poe: "Jona hat mich informiert, dass du sie mal wieder belästigst. Deshalb habe ich vorgeschlagen an ihrer Stelle zu gehen. Und nun bin ich hier."

Der Marylander versucht weiterhin festzustellen, ob seine Worte eine Wirkung auf Shadow haben. Dann endeckt er, dass er nichts endeckt.

Marc Poe: "Der Fleck ist also weg. Die Sache zwischen uns ist für dich mit unserem Match beendet? Ich bin da anderer Meinung, denn immerhin gehst du Jona weiterhin auf die Nerven und außerdem konnten wir nicht feststellen wer denn nun der Bessere von uns ist. Siehst du das vielleicht anders?"

Der Champ wartet eine Reaktion ab...
... die in Form zweier Finger erfolgt, mit denen Shadow die Haare knapp über seinem Hals auseinanderschiebt. Marc versucht im schummrigen Waldlicht genau hinzuschauen - aber auch so blitzt der Neonfleck noch durch.
Der Schatten lässt die Hand wieder sinken.

Shadow: "Manchmal ist es nicht nur der Anschein, welcher blendet ... oft auch der Hoffnungsschimmer, sei es der für letztlich gebrochenes Streben oder dahingehend, dass jemand vielleicht doch nicht so ist wie man vermutet. Das ging mir bei dir so ... und auch unserer Chefin. Aber scheinbar ist Blut immer noch dicker als Wasser."

Marc Poe: "Siehe da, wir sind einer Meinung? Du erkennst tatsächlich an, dass der Sieg, den du mit der Hilfe deines neuen Freund erkauft hast, nichts wert ist. Trotzdem verstehe ich dann nicht, weshalb du den Eingriff in unser Match mit Sharpe geplant hast."

Mit einem durchbohrenden Blick versucht Poe zum Schatten durchzudringen, um etwas mehr in ihm zu erkennen. Zwecklos. Von Shadow kommt nur ein kehliger Seufzer.

Shadow: „Es wäre einer meiner größten Wünsche, wenn wir mal einer Meinung sein würden. Aber das dürfte ein frommer Wunsch bleiben. Genau wie zu glauben, dass mal wirklich einer einen walk on the dark side wagen würde. Is wohl mein Schicksal.“

Er begibt sich hinaus in die kleine Lichtung, wo sich mittig noch der leere Steinkral von Cardigans Lagerfeuer befindet.

Shadow: „Ich war immer auf der Suche - und was fand ich? Typen, die einen herausfordern und sich subtrahieren, bevor man adäquat antworten kann. Mächtige Präsenzen, die einen nur benutzen oder trotz aller Niederschläge stets die Nähe zu denen suchen, die sie zu Boden bringen. Wie hörige, seelenlose Sklaven.“

Der Schatten hebt einen angerußten Feldsteine hoch, besieht ihn von allen Seiten. Ein Finger rutscht darüber, verschmiert ein wenig die aufliegende Schwärze.

Shadow: „Und diejenigen, welchen die Gratwanderung wirklich zu mir gelungen wäre, wurden mir entweder durch Verletzungspech entrissen …“

Er lässt den Stein in die Asche plumpsen, dreht sich wieder zu Poe um, der noch immer an der Eiche lehnt.

Shadow: „… oder durch Blindheit von Utopien kranken Seelen. So wie bei dir. Du glaubst immer noch, dass ich dir dein ach so prächtiges Gold, deinen Shot wegnehmen wollte - nur für eine einzige Entscheidung deines Feins Liebchens, die dich fallengelassen hat und der du trotzdem noch wie streunender Kater nachläufst. Meine Fokussiertheit, was dich betrifft, mag manisch sein - doch dein Hass mir gegenüber ist genauso. Und er lässt dich etliche Dinge übersehen. Jetzt suchst du verzweifelt nach Querverweisen zwischen Sharpe und mir - und da du keine findest, bastelst du dir welchen zusammen. Und warum das Ganze? Nur wegen einer Entscheidung, die du mir ewig nachträgst? Die du Vark nachträgst? Alles, was es gebraucht hätte, wäre ein 1:1 gewesen. Egal, ob in deinen Augen auf einer Stufe mit dir oder nicht. Das hätte vollkommen genügt. Nun ist aber Vendetta #139 Vergangenheit - und ich frag dich: hätte es wirklich so weit kommen müssen?“

Marc Poe: "Es ist, wie es ist. Unser Schicksal war vorbestimmt, denn ich brauchte ein Feindbild, um mich für den Elimination Chamber zu motivieren."

Der Marylander entfernt sich nun langsam von der Eiche und geht einige Schritte. 

Marc Poe: "Du warst zur falschen Zeit am falschen Ort und du warst wie ich ein Shootingstar. Allerdings gab es nur Platz für einen - und derjenige war ich, wie ich dir im Chamber beweisen konnte. Leider war dieser Beweis nicht ausreichend für dich und nun sind wir wohl an einem Punkt, wo es nie wieder einen Weg zurück gibt. Das hört sich nun vielleicht etwas dramatisch an, aber mir ist es relativ egal. Es gibt eben ewige Freundschaften und auch ewige Feindschaften."

Poe ist mittlerweile ziemlich nahe an den Schatten ran gekommen und lauscht der Atmung des unergründlichen Dunkels. Sie ist ganz ruhig. 

Marc Poe: "Was dich und Sharpe betrifft: findest du es denn nicht selbst etwas seltsam, dass eine dunkle Gestalt in der PCWA auftaucht und Sharpe kurz danach wieder zu Blackheart wird? Kann es denn Zufall sein, dass dann ausgerechnet dieser Blackheart dafür sorgt, dass du einen deiner schlimmsten Widersacher besiegst? Natürlich kann es bei Sharpe's Attacke einfach nur um mich oder den Gerasy gegangen sein. Doch sind mir das zuviele Zufälle auf einmal. Und wie ich dir bereits bei unserer ersten Begegnung sagte: ICH glaube nicht an Zufälle."

Kopfschütteln beim Soul Survivor.

Shadow: „Du pflegst einen künstlichen Hass, wo nie einer wirklich war … oder hätte sein müssen. Als wenn blinder Aktionismus schon jemals etwas Nachhaltiges hervorgebracht hat. Ist so etwas wirklich wert?“

Der Schatten streckt seine offene Hand zum Gruß aus. Poe guckt etwas unwirsch, schüttelt schniefend den Kopf und klatscht kurz mit dieser ab.

Shadow: „… selbst das hätte mir schon genügt – und doch wolltest du nicht. Sogar von Graves und Collins, die deine Identität löschen wollten, hast du abgelassen, nachdem du sie in die Schranken gewiesen hast. Da kommt einem deine Fixiertheit auf mich angesichts von ein bisschen angekratztem Standing doch reichlich unverhältnismäßig vor.“

Marc Poe: "Warst es nicht du, der mich immernoch stalkte, nachdem ich dich im Chamber besiegte?"

Shadow holt ein Taschentuch hervor, reibt es über die rußverschmierten Handschuhfläche.

Shadow: "Anders als jetzt lag unsere Story da noch am Beginn - und im Grunde fehlt mir wirklich etwas, nachdem das Buch geschlossen wurde..."

Dann steckt er es wieder weg.

Shadow: „Und was deinen … BEWEIS angeht - du vergisst eines, Homeboy: in der Chamber waren wir nicht allein. So strahlend wie du das hier skizzierst war dein Highlander-Moment nicht. Sicher, für das Ende unseres Matches gilt das vermutlich ebenfalls … aber Fakt ist: es war unser Match! Das Sharpe eingegriffen hat mag Zünglein an der Waage gewesen sein … aber andererseits: was, wenn sich einer von uns verletzt hätte? Was, wenn ein Ringseil gerissen wäre? Eventualitäten, welche abrupt die Rahmenbedingungen ändern und auf die wir doch keinen Einfluss haben…“

Es folgt ein sarkastisches Lachen vom Mann aus Baltimore.

Marc Poe: "Wir leben nicht im Konjunktiv. Es interessiert nur noch was passiert IST und darauf hast du Einfluss genommen. Bevor du micht fragst wie, beantworte ich es dir. In dem Moment, als du dein Bündnis mit Kevin Sharpe geschlossen hast, war das Ende unseres Kampfes schon besiegelt."

Der Schatten hebt blitzartig die Hand – nebst dem erhobenen Zeigefinger.

Shadow: „Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht … schau doch einmal wirklich genau hin: weswegen hat Sharpe in die beiden letzten Vendetta-Mainevents eingegriffen – oder besser: wegen wem? DU bist sein Ziel, nachdem DU ihn entthront hast. Nicht ich, denn im Quest habe ich gegen Kevin den Kürzeren gezogen. Die Geschichte von Sharpe und mir ist für’s Erste auserzählt – und sie wird auch nicht zu Deiner, weil er in mir seine Marionette zu sehen glaubt. Genauso wenig, wenn ich ihn über kurz oder lang seine miesen Ränkespiele fressen lasse.“

Marc Poe: "Und warum warst du dort, als Jimmy Maxxx mich besiegte? Sind die Fäden des Marionetten-Spielers zu seinem Werkzeug vielleicht gar nicht durchschnitten? Ein klares Bekenntnis, dass du nicht mit Blackheart unter einer Decke steckst klingt für mich anders."

Der Schatten läuft einige Schritte an Poe vorbei. Marc dreht sich um – und sieht, wie er ein trockenes Eichenblatt vom letzten Herbst aufhebt.

Shadow: „Merkst du es nicht? Wie er dich ebenfalls schon um den Finger gewickelt hat? Genau wie Tony? Das Tückische an Gerüchten ist doch, dass unabhängig vom jeweiligen Wahr- oder Falschheitsgehalt, immer etwas zurückbleibt. Alpha-Kevin säuselt mich einmal kamerawirksam ein und schon glaubt mich die Liga im Bunde mit ihm.“

Er ballt die Faust – und als er sie öffnet, werden die zerkleinerten Blattreste von einer Böe davongetragen.

Shadow: „… und jegliche Beteuerungen oder Negierungen werden vom Winde verweht. Ich kann dir nur meine Sicht der Dinge sagen - das ist alles, was ich habe. Und da uns laut dir ja nur die ewige Feindschaft bleibt, wird wohl jeder sein Ränzlein tragen müssen. Wie voll es auch sein möge. Als dann …“

Mit einer letzten Bewegung wischt Shadow sich den Handschuh an seiner Hose ab und steuert die Bäume an.

Marc Poe: "Wo willst du hin? Hat Sharpe nach dir gerufen und ihr wollt zusammen James aufmischen?"

Poe baut sich auf und stemmt die Arme in seine Hüfte.

Marc Poe: "Versuchen könnt ihr es, aber es wird euch nicht gelingen. ICH werde James zur Seite stehen!"

Ein letztes Mal bleibt der Schatten stehen, stützt sich kurz an der Eiche ab, ohne sich umzudrehen.

Shadow: „Dann tu dies. Ich wünsche Godd und dir viel Glück. Und vielleicht öffnen sich deine Augen, wenn ich nicht beim Mainevent erscheine. Aber vermutlich geht es mir eher wie dem Hirtenjungen, der vor dem Wolf gewarnt hat. Das ist die Tragik unserer Zeit: dass immer erst Ruinen entstehen müssen, damit man zusammen einen Wiederaufbau wagt. Watchin‘ the tide roll away, Baltimore Boy - aber lass dich nicht wegspülen….“

Damit verschwindet er zwischen den Bäumen. Poe verliert den Schatten schnell aus den Augen, dennoch blickt er weiter nachdenklich in die Richtung, wo er verschwand. Werden Shadow und er wirklich ewig Feinde bleiben? Das wird die Zukunft zeigen und das Verhalten des unergründlichen Dunkels. 

Marc Poe: "Wir sehen uns sicher bald wieder."

Der Marylander kramt eine weißes Stofftuch aus seiner Tasche und wischt sich die Farbe aus dem Gesicht. Immerhin will er nicht enden wie Shadow oder Kevin Sharpe.



Actions