Scene

Id
4016  
Name
Again no win  
Summary
Lara und Stem setzen sich zusammen und versuchen herauszufinden, warum Carnageddon bisher ein Misserfolg ist. Dabei streiten sie zwischendurch, bis sie einen Weg zum Erfolg gefunden haben.  
Position
9  
Scenetype
Live  
Created At
2018-12-30 17:25:08  
Edited At
2019-01-21 18:58:45  
Show
Vendetta 138  


Die Kamera zeigt Lara Lee im Großformat, wie sie die Kamera selbst in die korrekte Position richtet. Dann entfernt sie sich vom Objektiv und es wird der gemeinsame Lockerroom von Carnageddon gezeigt. Im Zentrum steht ein einfacher Klapptisch und zwei Klappstühle. Auf dem einen sitzt bereits Barry Wilson, der nachdenklich in die Luft starrt. Die Kanadierin nimmt auf dem zweiten Stuhl Platz, schnappt sich die beiden Bierdosen, die auf dem Tisch parat stehen, öffnet sie geschickt und gibt eine davon an Stem weiter.

Lara: „Prosit!“

Stem: „Cheers!“

Beide kippen eins hinter die Binde, wobei Lara die Dose in einem Zug leert. Mit einem wohligen „Ah!“ knallt sie die Dose wieder auf dem Tisch.

Lara: „Barry, die derzeitige Situation ist beschissen. Wir sind bisher nicht in der Lage gewesen, die verdammte Cotatores Trophy zu gewinnen, obwohl uns mehrfach Chancen gegeben wurden.“

Barry nickt nachdrücklich und nimmt einen weiteren Schluck vom Bier.

Lara: „Irgendetwas läuft so richtig schief. Ich habe keine Lust, uns gegenseitig Schuld zuzuschieben, weil in dieser Hinsicht ist das klar: Wir haben es beide gemeinsam verkackt. Ohne Wenn und Aber.“

Langsam und zustimmend nickt der Rothaarige.

Barry: „Sieht so aus. Wir müssen also den Fehler finden.“

Daraufhin klatscht das Muscle Chick die rechte Hand entschlossen auf die Tischplatte.

Lara: „Sei‘ mal ehrlich… sind wir wirklich so schlecht?“

Barry: „Ich weiß nicht… ich glaube nicht. Nein. Ich denke, wir bringen schon die Leistung, aber irgendwie läuft am Ende alles dann doch wieder schief. Irgendwas stimmt also nicht... “

Lara: „Aber was?“

Der Mann aus Roanoke zuckt nur die Achseln, daraufhin schweigen beide.

Lara: „Also geht die Ära von Carnageddon zu Ende, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat? Carnageddon…“

Plötzlich beugt sie sich vor und blickt ihren Gegenüber an. Wilson seufzt, er kennt diesen Blick nur allzu gut. Diesen Blick hat Lara dann drauf, wenn sie eine völlig beknackte Idee oder Gedanken hat.

Lara: „Ich weiß, warum wir schwach sind. Carnageddon steht für Brutalität und Aggression. Und wir sind weder brutal noch aggressiv. Nicht im Geringsten. Weißt du noch, wir haben den Fans ein Versprechen gegeben, dass die Zeit der ungezügelten Gewalt angefangen hat? Wir haben dieses Versprechen nicht eingelöst, Barry.“

Stem: „Meinst du wirklich, es war richtig, sowas dem Publikum zu versprechen? Unkontrollierte Brutalität hat noch nie was Gutes bedeutet, außerdem ist die PCWA nicht die richtige Plattform dafür – sie ist für die moderate Gewalt, so wie sie die PCWA jahrein, jahraus praktiziert… vielleicht mit ein paar Ausnahmen. Aber wir sind hier, um Kämpfe zu gewinnnen. Nicht um Knochen zu brechen.“

Lara: „Genau darum geht es, Barry. Kämpfe gewinnen – und das hat bislang nicht geklappt! Was müssen wir denn noch tun, damit wir Erfolg haben?“

Stem: „Wir müssen NOCH besser werden, ganz einfach. Ich weiß jetzt nicht, wie, aber wir müssen besser werden.“

Lara: „Besser sein heißt für mich eben, meinen echten und ungezügelten Kampfgeist auf unsere Gegnern los zu lassen – nach dem Motto:  Keine Gnade für den Feind!“

Seine Antwort ist nur ein freudloses Lachen und nachdem er den Kopf geschüttelt hat, kratzt er sich am Kinn.

Stem: „Jetzt komm’ mir nicht mit so einem Quatsch, Missy. Wir wissen Beide, dass du nur einen Katzenschritt davon entfernt bist, eine unkontrollierbares Naturgewalt zu sein…“

Das breite Grinsen auf Laras Gesicht macht deutlich, was sie von diesem Metapher hält.

Lara. „Vielleicht ist es GENAU das, was Carnageddon braucht. Weißt du, für mich ist Carnageddon nicht nur ein Symbol, sondern vor allem auch eine Wahrheit, die wir unseren Feinden einprügeln müssen.“

Barry. „Oder ist es genau das, was wir nicht brauchen: Verlust der Kontrolle. Ist das nicht immer so, dass in der Geschichte der PCWA bewiesen hat, dass Verlust der Kontrolle fast immer zu Niederlagen führt? Oder zu zügelloser Gewalt. Nimm' nur mal Rober Barker. Wie haben sie ihn genannt? Genau! Den 'Schlächter'. Wollen wir wirklich SO sein? Zügelos?“

Die Frau beugt über dem Tisch vor und öffnet langsam den Mund.

Lara: „Bist du nicht immer derjenige, der zuerst die Kontrolle über sich verloren hat? Ich muss nicht aufzählen, was im Bezug auf dich da schief gelaufen ist, oder?“

Kurz blinzelt er verwirrt... doch dann verdreht er die Augen und schlägt mit einer Faust auf den Tisch.

Barry. „Also fängst du doch an, die Schuld mir in die Schuhe zu schieben! Ich bin doch derjenige, der dich davon abgehalten hat, etwas Schlimmes zu tun! Und wie gesagt, die PCWA ist nicht das richtige Gebiet für sinnlose Abschlachterei! Lara, kann es sein, dass du vielleicht immer noch in der Vergangenheit lebst, obwohl du es nicht zugeben willst?“

Lara: „Ach ja? Du meinst, ich lebe in der Vergangenheit? Wenigstens kann ich von mir behaupten, dass ich Erfahrung in Sachen Wrestling habe. Du dagegen hast du überhaupt gar keine! Kein bisschen!“

Barry: „Das stimmt doch gar nicht!“

Lara: „Nicht?! Und was hast du verdammt nochmal vor der PCWA gemacht? Wrestlingerfahrung sammeln, huh?“

Nun reicht es Barry Wilson. Normalerweise lässt er sich nicht leicht provozieren, vor allem nicht von seiner Teampartnerin, aber Lara hat einfach kein Recht darauf, ihm Erfahrung abzusprechen. Sie kennt doch seine MMA-Vergangenheit. Hat sie vergessen, wie viel er in dieser Zeit gelernt hat? So springt der Riese vom Stuhl, schnappt sich diesen und hämmert ihn mit voller Wucht auf den Tisch. Immer und immer wieder! Die beiden Bierdosen fliegen in hohen Bogen auseinander, doch niemand achtet darauf, denn Stem hat es tatsächlich geschafft, den Tisch entzwei zu trümmern!

Stem: "IST ES DAS, WAS DU WILLST? HM? SAG' ES!!!"

Während Barrys Brüllen durch den Raum hallt, verraucht seine Wut schließlich, er keucht langsam. Keiner der beiden Personen spricht ein Wort. Schließlich richtet sich die kanadische Kämpferin auf und geht um die Trümmer des Tisches herum zu Barry. Sie tätschelt fast liebevoll seine breiten Schultern.

Lara: „DAS ist genau das, was ich sehen will, Barry.“

Sie seufzt, während Barry den Stuhl aufklappt und sich wieder hinsetzt.

Lara: „Sorry, Barry. Ich bin doch ein bisschen zu weit gegangen bei dir als Freund. Du machst dich echt gut. Ohne Scheiß. Seitdem wir uns zusammengetan haben, hast du dich echt stark entwickelt.“

Nun beide wieder wie am Anfang, nur dass diesmal das Möbelstück zwischen ihnen nur noch Schrottwert hat.

Lara: „Du hast zumindestens ein bisschen Recht. Ich sehne mich durchaus nach den guten, alten Tagen, wo einfach nur geiler Scheiß abgegangen ist und wir uns nichts zu schenken gebraucht haben. Aber ich nicht zu naiv war, um nicht auch nach vorne zu blicken. Warum also nicht auf meine bewährte Methode setzen, um die Zukunft zu bestimmen?“

Barry seufzt abermals. Seine Körpersprache zeigt immer noch Zweifel an ihrer Argumentationen. In Laras Stimme scheint tatsächlich ein wenig Sentimentalität mitzuschwingen.

Stem: „Ich verstehe dich ja. Aber denk‘ mal darüber nach, Missy. Die PCWA ist Familienunterhaltung. Da sitzen in Zuschauerrängen nicht nur Volljährige und Erwachsene. Und was wir bisher gezeigt haben, ob in unseren Videos oder Matches, das ist schon fast an der Grenze.“

Die Frau zuckt nur die Achseln – ganz ehrlich, was hätte man sonst von ihr erwartet? Sie hat grenzenloses Selbstbewusstsein und unbeugsamen Willen und sie scheut nicht davor, das auch offen zu zeigen.

Lara. „Come on, Barry. Wir sind längst im Internetzeitalter. Die Familienfreundlichkeit oder die Altersfreigabe ist hierbei nachrangig. Die Jugendlichen gucken ja auch Sachen im Internet an, die sie eigentlich nicht angucken sollen. Kreative Freiheit ist wichtiger. Ist sogar im hiesigen Grundgesetz verankert. Das ist die Sorge von Jona Vark, nicht unsere. Jona hat uns eine Arena zum Kämpfen gegeben und wir – nein – Carnageddon werden auch kämpfen.“

Sie kann deutlich an ihm sehen, dass ihr guter Freund – ist er schon so ein guter Freund? Wie die Zeit vergeht! – immer noch unschlüssig ist.

Lara. „Pass auf. Ich bin eine GWS-Veteranin. Und ich sag’ dir eins, die GWS war und ist die abgefuckteste, brutalste und vor allem die ehrlichste Liga, in der ich je gearbeitet habe. Und ich habe dort Erfolge gefeiert. Titel errungen. Battlefield gewonnen. Ich weiß, wovon ich rede, Barry. Und wenn ich eines gelernt habe, dann vor allem das: Die Menschen da draußen wollen Sex, Blood and Crime sehen. Was glaubst du wohl, warum solche TV-Serien wie Game of Thrones, Vikings und Ähnliches große Erfolge feiern? Okay, die PCWAler wollen kleine, lustige Kämpfe sehen, wo Technik und Finesse großgeschrieben wird. Wir können das nicht anbieten. Und das wollen wir auch gar nicht. Denn wir füllen die Lücke aus, die die PCWA hier hat. Glaub‘ mir, die Menschen wollen auch dreckige Deals, große Lügen, heftige Herzbrüche und schlüpfrige Details erleben. Die Kämpfe sollen blutig und gnadenlos sein. Wir sind Tiere, die aufeinander losgehen und die Zuschauer holen sich dabei einen runter. Sie wollen meine Titten nonstop, 24/7 vor der Glotze sehen.“

Plötzlich steht Lara auf und breitet die Arme aus.

Lara: „Und, Barry, was hast du in der Zeit vor der PCWA gemacht? Warst du nicht der großartige Bareknuckle Fighter, der in dreckigen Hinterhöfen den Arschlöchern die Fresse poliert hat?“

Wie ein Schleier legt sich der Gedanke an die düstere Vergangenheit über Barrys Augen.

Stem: „Ja, aber ich will nicht wieder dorthin zurück. Nie wieder!“

Lara: „Musst du doch auch gar nicht. Unsere Gegner sind in vielerlei Hinsicht Pussies. Zeig' ihnen doch einfach, was es heißt, ein Mann zu sein.“

Das hat gesessen. Für Barry Wilson war und ist es immer noch wichtig, dass er zu seinem Mann steht. Und Lara hat wirklich nicht unrecht. Carnageddon muss irgendetwas machen und die Zeit für Spielen im Sandkasten ist vermutlich vorbei. Mit entschlossener Miene steht Barry Wilson nun auch auf beiden Beinen.

Stem: „Okay, Missy. Es muss wohl so sein. Wir werden den dunklen Pfad von Lara Lee gehen.“

Mit einem breiten Lächeln hebt sie beide Hände hoch zu einem Double High Five. Als Stem mit einem knappen Zögern schließlich einklatscht, ruft Lara „Hell yeah!“

Lara: „Nächstes Mal im Ring… da wirst du nicht das Humvee sein, das jemanden angefahren hat. Sondern du wirst ein fucking Dreißigtonner sein, der einfach alles und jeden plattwalzt. Und ich werde freudetanzend den geplätteten Losern nachtreten! It’s fucking time for being a lunatic!“

Stem kann sich ein Lachen nicht verkneifen, die blumige Wortgewalt von dieser Frau ist immer wieder erheiternd.

Stem: „Okay, aber nicht vor oder nach den Matches…okay? Lara?“

Sie wiegt den Kopf sichtlich unentschlossen hin und her.

Stem: „Ich mein’s ernst. Du kannst von mir aus im Ring austicken, vor allem wenn du einen Gegner vor dir hast, aber sonst nicht, ja?“

Ihre Erwiderung definiert sich so, dass sie nur abwinkt und seinen mächtigen Brustkasten tätschelt.

Lara: „Aber klar, Buddy. Gehen wir.“

Stem: „Wohin?“

Lara: „Wir drehen jetzt eine Sex-Szene. Kendra Lust wird schon langsam ungeduldig.“

Stem: „BITTE WAS?!“

Lara: „Spaß. Ich habe Hunger.“

Stem: „Irgendwann mal… irgendwann wirst du mir echt einen Herzinfarkt verpassen und mich dann retten müssen.“

Lara. „Ist das nicht toll? Von einer Frau gerettet zu werden. Das ist so männlich.“

Stem: „Halt einfach die Klappe.“


Mike Garland: "YEAH! Pack den Stier bei den Hörnern und führ ihn zu seinem Glück! Kein Kuschelbär, sondern eine Dampfwalze. Ich habe es immer gesagt, ich habe es immer gesagt! So kann das mit Carnageddon endlich mal was geben!"

Vincent Craven: "Die Niederlagen gegen Happy Hour und beim NWD haben sie zum Nachdenken gebracht. Irgendetwas muss sich ändern, aber ob das der richtige Weg ist?"

Mike Garland: "Der Kuschelkurs war es jedenfalls nicht. Also drauf haun' und Titten zeigen!"

Vincent Craven: "Ganz ehrlich!? Darauf kann ich verzichten. Da schaue ich mir lieber einen technischen Fight an..."

Mike Garland: "Carnageddon will aber im Ring nicht in Schönheit sterben, sondern erfolgreich sein. Das Schöne wird es auch noch geben, nur nicht mehr mit Carnageddon. So einfach ist das, Vince."

Vincent Craven: "Gut, dass jeder seinen Geschmack hat. Vielleicht kommt nun aber ja etwas für mich. Jedenfalls soll dies nun eine große Sache sein."

Mike Garland: "Na da bin ich aber auch gespannt."



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