Scene

Id
399  
Name
Neon Love und Blake Milton  
Summary
 
Position
23  
Scenetype
Live  
Created At
2012-11-07 07:10:25  
Edited At
2012-11-18 14:47:56  
Show
Vendetta 89  


Er sitzt allein, wie damals in der High School, als die Cafeteria zur Mittagszeit brechend voll war, sein Tisch jedoch völlig leer. Alle sind sie ihm damals aus dem Weg gegangen, obwohl er gar nichts Schlimmes getan hatte – damals nicht und heute auch nicht.

Blake seufzt, hinter ihm die beiden Securities, die ihm auffällig unauffällig auf die Finger schauen, wie er auf der Postkarte herumkritzelt. Daneben ein kleiner Stapel Notizpapier. In einer Hand hält er die kleine Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figur, die er zwischen den Fingern hin und her dreht, bevor er sie vorsichtig abstellt, damit sie ihm zugucken kann. Er lässt sie gern teilhaben und sie hat mit Sicherheit schon vieles gesehen. Womöglich all die Spiegel in der PCWA, ein ausgewechseltes Türschloss, eine leergeräumte Kabine, eine vollgeschmierte Wand und heute vielleicht auch eine Glasscherbe im Essen. Das Catering befindet sich nur ein paar Schritte weit entfernt.

Der Junge kritzelt weiter, gibt sich viel Mühe und erzählt von Mad Dog, von ihm und seinem Gerasy, während sich eine farbenfrohe Einzelperson vom Catering ein Getränk geben lässt. Eine Dose “Welch’s Strawberry Soda” für den Jungen mit den rosafarbenen Haaren. Lässig hängt ein Lolly in seinem Mundwinkel, den hat er von Onkel Luke bekommen, nachdem er von Brian Sore gegen die Wand geschubst wurde. Sein Blick wandert, auf der Suche nach einem Platz, durch den Raum, der Lolly in seinem Mund wandert vom linken Mundwinkel, hinüber in den rechten Mundwinkel.

Neon ist sich unsicher, wo er sich hinsetzen könnte, denn die einzigen freien Stühle stehen am Tisch des Brawlin‘ Rumble Siegers. Der 17-jährige neigt den Kopf neugierig zur Seite und betrachtet Blake aus sicherer Entfernung. Ein Caterer flüstert ihm zu: „Lass dich nicht von dem täuschen. Der sieht zwar liebenswert aus, hat dafür aber grässliche Eigenschaften.“ Also will sich NEON einen anderen Platz suchen. Als er weitergehen will, an Blake vorbei, ertönt dessen monotone Stimme.

Blake Milton: „Ich finde, du solltest dir von niemandem einreden lassen, du würdest nicht hier her gehören…“

NEON bleibt stehen, während Blake noch immer auf der Postkarte herumkritzelt.

Blake Milton: „Du hast heute zwar verloren, aber keiner sollte dir vorschreiben, welche Träume du haben solltest und welche nicht…“

Der 17-jährige verzieht das Gesicht. Sein Papa hatte ihn gewarnt, sich besser nicht mit Blake zu unterhalten, aber aus irgendeinem Grund lässt er sich trotzdem darauf ein, nimmt den Lolly aus dem Mund und seufzt.

NEON LOVE: „Ich weiß…“

Er senkt kurz deprimiert den Kopf und fährt mit der linken Hand, durch seine verschwitzten, pinken Haare. Sein Blick fixiert den Lolly, welchen er zwischen Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand dreht.

NEON LOVE: „Aber mein Dad ist da immer so schrecklich schwierig.“

Blake legt den Stift beiseite und murmelt beinahe schon frustriert vor sich hin.

Blake Milton: „Wem sagst du das?“

Zögernd setzt sich NEON nun doch zu ihm. Er steckt den Lolly wieder in den Mund und kramt ein Packet Taschentücher aus der Tasche. Er nimmt eines der Papiertücher aus der Plastikpackung und wischt sich die Reste seines Facepaints aus dem Gesicht, während er spricht.

NEON LOVE: „Erst sagt er immer, er will nur, dass ich glücklich bin und danach verbietet er mir genau das, was mich glücklich macht. Ich verstehe das nicht.“

NEON seufz und wischt weiter der Farbe und den Glitzer aus seinem Gesicht.

Blake Milton: „Ich bin froh, dass ich diesen Scheiß mit meinem Dad soweit geklärt hab.“

NEON seufzt abermals und steckt das dreckige Taschentuch wieder in die Tasche.

NEON LOVE: „Mein Dad ist voll stur, wenn es um Wrestling geht.“

Blake Milton: „Das war meiner auch.“

NEON LOVE: „Mein Dad hat mich deswegen sogar angeschrien.“

Der Adoptivsohn von Samuel Lawrence beißt auf seinen Lolly und zieht den Stiel aus seinem Mund und lässt ihn in der Jackentasche verschwinden.

Blake Milton: „Mein Dad hat mich eingesperrt.“

NEON LOVE: „Mein Dad hat mich vom PCWA-Gelände entfernen lassen.“

Blake Milton: „Mein Dad hat mich in einem Last Man Standing in a Cell versucht unschädlich zu machen.“

Stille. Neon schlürft laut an seinem Getränk, bis er anfängt zu kichern.

NEON LOVE: „Aber wenigstens wird es nie langweilig mit ihnen.“

Das Leben ist zu schön, als dass man sich jetzt darüber aufregen sollte. Vor allem dann nicht, wenn man verknallt ist. Sogar Blakes Gegenwart empfindet NEON mittlerweile als sehr angenehm, weshalb er freudig die kleine Spielfigur in Augenschein nimmt und irgendwie Gefallen daran findet.

NEON LOVE: „Was ist das?“

Er greift nach dem kleinen Ding.

Blake Milton: „Fass das nicht an!“

Blake reißt ihm die Figur wieder aus der Hand.

NEON LOVE: „Ich wollte doch nur mal gucken.“

Der Brawlin‘ Rumble Sieger sucht die kleine Figur akribisch nach Schäden ab.

Blake Milton: „Das gehört mir!“

NEON schaut Blake mit seinen großen, unschuldigen, braunen Augen an. Er wollte doch nur wissen was das für eine Figur ist.

NEON LOVE: „Ich wollte sie dir nicht wegnehmen.“

Blake steckt die kleine Kostbarkeit sorgsam zurück in seine Hosentasche.

NEON LOVE: „Bedeutet dir wohl sehr viel, huh? Von wem hast du sie? Deiner Freundin?“

Er kichert erneut und bemerkt, dass Blake dieses Thema wohl unangenehm zu sein scheint. Verhalten blickt dieser umher, mag nicht an Cinderella denken, weil sie nie seine Freundin war, weil er ihr nie nahe gekommen ist, weil er sich mit diesem Thema einfach nicht auskennt und auch nicht auseinandersetzen will.

Bevor die Stille peinlich wird, schiebt NEON eine weitere Frage hinterher. Der kleine Junge mit den rosafarbenen Leggins, ist sehr, sehr neugierig.

NEON LOVE: „Hast du überhaupt eine Freundin?“

Die Rehaugen schauen fragend. Doch eigentlich sucht er nur einen Vorwand von seiner „Frau“ zu reden.

Blake Milton: „Nein.“

NEONs Puls geht in die Höhe, seine Pupillen weiten sich. Beim puren Gedanken an diese Frau merkt er wieder dieses Kribbeln... in seiner Hose.

NEON LOVE: „Oh. Naja, mach dir nichts draus. Ich auch nicht. Aber es gibt da eine ganz besondere Frau, sie hat Haare wie Honig und einen Körper wie eine von den Stripperinen, die Papa immer mitbringt. Sie ist so erfahren. So wild. So wunderbar. Ja, sie ist etwas ganz besonderes und ich glaube, sie ist meine große Liebe. Gibt es bei dir jemand besonderen?“

Cinderella, vielleicht, vielleicht auch nicht. Er ist sich unsicher, weiß nicht, wie man mit Frauen umgeht und will die Zeit lieber mit seinem Dad verbringen, als mit ihrem. Azraels allgemeine Einstellung ist ihm einfach zuwider. Er nervt, genau wie all die anderen, die nur Augen für irgendwelche Titel haben und gerade jetzt wie Fliegen an NFTs Cockpitscheibe kleben. Alle wollen sie mit. Alle wollen sie vom großen Impact etwas abhaben. Aber das ist jetzt sein Flug, seiner ganz allein und wenn er könnte, würde Blake den Scheibenwischer betätigen.

Blake Milton: „Ich weiß nicht…“

NEON schaut etwas verwundert und kratzt sich an der Nase, so wie sein Daddy sich immer an der Nase kratzt.

NEON LOVE: „Du musst doch wissen, ob da jemand ist, den du liebst.“

Blake Milton: „Ich… uhm…“

Er fühlt sich unwohl und wünschte, er könnte mit Weibergeschichten prahlen, so wie Alistair. Aber er kann es nicht. Verbittert schiebt er die Postkarte zwischen den Notizhaufen und spielt verunsichert an den Papierkanten herum.

NEON LOVE: „Mach dir keine Gedanken, Bruder. Ich bin auch noch unerfahren. Ich habe zwar, in der Schule, schon immer damit geprahlt wieviele Mädchen ich hatte aber... aber das war gelogen. Weiß du, hier unter uns Jungs kann ich es ja zugeben, aber ich bin noch... wie sagt man das am besten... Ich hab noch nie... Ich bin noch... Ich bin noch Jungfrau. Aber ich hatte ihre Hand in *er kichert* in meiner Hose...“

Er denkt an Honey Pot und lächelt etwas abwesend die Wand, hinter Blake, an. Das Vibrieren seines Smartphones reißt NEON aus seinen Gedanken. NEON liest zunächst selbst und zeigt Blake kurz sein Smartphone und die Nachricht darauf.

NEON LOVE: „Guck dir das an. Mein Dad will mich sprechen. Ich sollte also besser schnell ins Hotel gehen.“

Er rollt mit den Augen und äfft seinen Vater nach.

NEON LOVE: „Ich hab dir ja gesagt, du sollst nicht in den Ring. Du hast verloren. Selbst Schuld. Und warum legst du dich mit Sore an, das ist mein Problem.“

Blake sieht ihn emotionslos an.

Blake Milton: „Verlieren ist keine Schande.“

NEON steht vom Tisch auf und lächelt freundlich.

NEON LOVE: „Nur Aufgeben ist eine.“

Er zwinkert Blake zu, verpasst ihm einen spielerischen Schlag vor die Schulter und wuselt davon. Blake starrt auf die Stelle, wo NEON ihn berührt hat, hebt dann den Kopf und sieht den seltsamen Jungen aus dem Raum verschwinden.

 

Mike Garland: "Oh mein Gott... man gebe mir die Nummer von Samuel Lawrence und ich informiere ihn darüber, wie peinlich sich sein Sohn hier gerade verhält. 'Sie hatte die Hand in meiner Hose', wow,  was für ein Erfolgserlebnis. Scheinbar hat Honey Pot dort aber nichts beeindruckendes gefunden, denn sonst wäre sie vermutlich heute hier und würde einen Nachschlag vom Wurstbuffet verlangen. Mwahaha."

Vincent Craven: "Immerhin ist er der einzige, der sich freiwillige neben Blake Milton gesetzt hat. Spricht für seinen Mut."

Mike Garland: "Oder seine Naivität. Kein Wunder, dass sich niemand an Milton heran traut. Jemand, dessen einzige Gesellschaft eine Mensch-ärgere-dich-nicht-Figur ist, der hat wohl nicht alle Tassen im Schrank. Oder er ist einfach so cool, dass er sich nicht auf das Niveau der anderen hinab begeben will. Ich tippe auf letzteres."

Vincent Craven: "Du vergisst Gabriel Lucifer. Blake spricht offenbar sehr gerne über seinen 'Vater'."

Mike Garland: "Wie man das mit engen Familienangehörigen so macht, gegen die man in einem Last-Man-Standing-Hell-In-A-Cell-Match gewonnen hat."

Vincent Craven: "Solche Kämpfe finden in den besten Familien einmal statt."

Mike Garland: "Du gegen Virchowa? Wäre sicherlich ein Knüller."

Vincent Craven: "Oder du gegen die Frau in deinem Leben... also deine Mutti. Grüß sie von mir, wenn du sie nach der Show siehst."

Mike Garland: "Hey, meine Mutti ist nur zufällig im selben Hotel wie wir, keine bösen Shoots bitte!"



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