Scene

Id
3963  
Name
Happy Schnäbelrasseln  
Summary
 
Position
9  
Scenetype
Live  
Created At
2018-12-10 15:27:17  
Edited At
2018-12-24 09:11:56  
Show
National Wrestling Day - Tag 2  


Gestern Nacht:

Wer einst gesagt hat, dass er sich vermutlich zu Tode langweilen würde, weil er seinen Stil noch nicht gefunden hat … dürfte das Land der aufgehenden Sonne noch nicht gekannt haben. Denn der allgegenwärtige Eindruck einfältiger Wohnbauten, deren Seelenlosigkeit vom Stakkato flirrender Neonlichter maskiert wurde, war über die vergangenen Jahre zum Sinnbild japanischer Kulturpolitik geworden. Keine Geishas, keine Samurais - das einstige Ehrgefühl war quietschbuntem Trash-Fernsehen, Automaten für Damenunterwäsche sowie dem Hang gewichen, einer Büchsensardine gleich dem öffentlichen Nahverkehr beizuwohnen. Von tödlicher Langeweile keine Spur - allerdings von den beschrieben Eindrücken erschlagen zu werden schon eher.

Blau macht scheinbar glücklich - und so stehen sie im azur-lila Schimmer farbiger Neonröhren da, standesgemäß angezogen. Sie haben beide ein Mikro in der Hand und schmettern aus vollen Kehlen los, wobei dem geneigten Zuseher sogleich die identischen Outfits zu ihrer Performance im Ring auffallen.

Die Crux des Ganzen liegt jetzt allerdings in der Diskrepanz zwischen der Reaktion der Zuschauer im Nippon Budokan und derselbigen in dieser Karaoke-Bar: trotz ihres Herzblutes, das sie in die eigenes für ihre Gegner ausgewählten Gesangsstücke legten, war die Reaktion des Publikums eher bescheiden bis desinteressiert. Hier aber scheint alles anders. Und sie sind gar bereit noch eine Schippe drauf zu legen...
… denn Parlaks Augen leuchten auf und er deutet hinter den Slowaken. Skolov folgt dem Fingerzeig - und grinst nun ebenfalls. Mit dem Mikro eilt er schnellen Schrittes zu dem dort befindlichen Flügel. Während Basar die Regler leiser dreht, haut Anton bereits in die Tasten - und schon bleibt ihnen die Aufmerksamkeit gewiss. Wie weiland der Meister selbst legt Anton Skolov das Bein aufs Klavier und lässt zu „Great Balls of Fire“ die Töne fliegen, in welche das Duo lauthals einstimmt. Damit sind ihnen augenscheinlich deutlichste Beifallsbekundungen zuteil. Denn die beiden verstehen tatsächlich etwas von ihrem Handwerk.

… zumindest bis zu dem Moment, als die Regler wieder hochgeschoben werden: der klassische Piano Rock ist einem Instrumental-Stück mit harten Baseline gewichen, zu dem nun zwei weitere Gestalten die Bühne entern - und deren Outfits durch die Beleuchtung noch eine Spur stylischer aussehen. Mit akrobatischen Moves und einer abgestimmten Choreographie rücken der schlaksige Raver und sein etwas kleiner Partner im weißen Hoodie mit Adler-Motiv schnell ins Rampenlicht und den Fokus des Publikums, welches nun mehr und mehr mitklatscht. Und das nicht nur angesichts der Optik, sondern dem scheinbar perfekten Wechselspiel zwischen dem Doppel am Piano und den zu den Beats herumwirbelnden Technikern.

Schließlich setzen alle vier einen Schlusspunkt - worauf lauter Beifall seitens des Publikums losbricht. Doch der Applaus täuscht keineswegs darüber hinweg, dass hier eine Art Duell besonderer Art ausgefochten wurde. Vom inzwischen abebbenden Applaus begleitet gehen Hardsequencer und Hank Baxter alias die Allied Eagles nun auf die Breaking Beaks am Steinway zu, dessen Saiten Anton mit ein paar Fingerübungen leise zum Erklingen bringt.

Hardsequencer: „Hoffe, das geht in Ordnung, wenn wir die Katzenmusik ein wenig optisch aufgewertet haben. Aber ich finde, wir harmonieren in der Performance ganz gut miteinander. Oder, Hank?“

Der angesprochene Brite nickt und richtet seinen Hoodie.

Baxter: „Word, Hardy! Denke, das passt ganz gut zusammen. Nur an euerm Style müssen wir noch feilen.“

Die Eagles geben sich lächelnd eine Buddy-Fist - was den Schnäbeln allerdings nur eine müde Grimasse entlockt. Anton richtet gar erstmal seinen Anzug und erhebt sich langsam, seine gute Schule demonstrierend vom Pianohocker. 

Anton Skolov: "Was unserren 'Style' betrrifft, habt ihrr wohl kaum die Experrtise - ein paarr Dancemoves aufs Parrkett legen, kann jederr, Beethovens Siebte ist hingegen eine ganz anderre Hausnummerr..."

Basar Parlak: "Und spielst du Zurna und klingt dann in Herz Heimat, größte Kunst! Bei eure Breakdance, hab' ich keine Tropfen Blut!"

Die dunklen Augen des schwarzhaarigen Türken funkeln, während er die Worte mit ausgestreckter Hand seinen Gesprächspartnern nochmal eindringlich einbläut.

Basar Parlak: "Keine Tropfen!"

Währendddessen hat Skolov bereits seinen Taktstock gezückt. Wie gerne er damit zusticht, sieht man schon jetzt. Bisher tanzt der Stock jedoch nur zwischen seinen Fingern, als er sich wieder ans Piano begibt.

Anton Skolov: "Ihrr seht, Adlerr, wirr hätten mehrr errwarrtet. Eine Darrbietung, die wahrrerr Titelwürrden gebürrht. Doch was müssen wirr sehen? Drreck, Schund..."

Der Berliner Raver lässt die unter einer dicken Michelin-Jacke verborgen Arme kreisen - und knacken.

Hardsequencer: „Tja, Schnäbelchen: da seht ihr mal, wie das ist … wenn man andere Leute unnötig dissed.“

Seine Partner hebt anerkennend den Daumen.

Hardsequencer: „Spiegel vorhalten hilft meistens, wenn man im Grunde durch Leistungen zu bestechen vermag, aber am Ende nur verbal an den Pranger gestellt und runtergeputzt wird.“

Parlak ringt das ein heiteres Lachen ab, welches trotz seiner Spontanität die hohe Gesangsqualität von Basars Stimme erkennen lässt. Gleichzeitig ist aber gekränkter Stolz vernehmbar.

Basar Parlak: "Unsere Lieder... Kunst! Keine Pranger."

Auch Anton wedelt wütend mit dem Taktstock. Auch, weil der britische Adler mit seinen Notenblättern spielt.

Anton Skolov: "Wie wahrr, Basarr. Wie wahr..."

Baxter: "WIR stehen am Pranger, du Minutenwalzer! Ihr schlagt hier auf, reißt große Sprüche nebst Beleidigungs-Arien und spielt Taktstock-Pingpong mit anderer Leute Gesichtern. So was könnt ihr euch erlauben, wenn ihr hier schon große Fußstapfen gelandet habt. Aber keine Trippelspuren frisch aus dem Welpenschutz heraus."

Hardsequencer: "Du, Eagle-Eye, ich bin dafür, ihnen mal die Sinfonie mit dem Paukenschlag zu demonstrieren. Oder besser Roll over Beethoven - am Besten mit unserem Mietwagen."

Beide grinsen sich einen und kichern laut auf. Skolov will bereits seinen Trademark - Taktgeber lossausen lassen, doch der Türke beschwichtigt ihn im letzten Moment.

Basar Parlak: "Unserre Adlerr sind Kunstbanausen, zumal das Texte-Schrreiben schwerr fällt, da sie so farrblos sind wie Rrauhfaserrtapete. Keine Ecken, keine Kanten... Keine interrressanten Eigenschaften. Nurr Sterrotyp, nix falsch machen wollen. Darrum werrden wirr euch morrgen rrauswerrfen, Adlerr. Und auch bei Scorrpionited siegen, um euch dann bei Autumn Animosity die XAW Union Title abzurringen."

Skolov schaut einen Moment verdrießlich, als er auf dem Hocker etwas rutschen muss und Hardsequencer neben ihm platznimmt. Auch er lässt seine Finger nun über die Tasten fliegen - mit den gleichen wohlklingenden Töne wie die Beaks zuvor. Mit gespielter Verträumtheit schaut er Anton von der Seite an - seine Worte klingen aber unverändert scharf.

Hardsequencer: „Schön sachte, Modern Quaking. Ihr habt schon einmal gegen uns das Nachsehen gehabt - und wir haben weder morgen noch in der XAW etwas gegen ein Da capo einzuwenden.“

Hank lehnt sich an den Flügel.

Baxter: „Und wenn wir nicht immer den Dreck wegschaffen müssten, welcher stets und ständig in Desert View anklopft, sehe unser Team vielleicht so bunt aus, wie ihr es uns absprecht. Aber Bescheidenheit ist eine Zier - und eine farbarme Division Kacke. Glaubt ihr wirklich, dass wir so langweilig, still und eindimensional sind, wie es seit dem Reboot den Anschein hat?“

"DUDES!"

Die Stimme, die erklingt, ist jene von Brandon Cornwallace. Der eine Teil der PCWA Cotatores Champions ist mit einem Sprung aufgetaucht und blickt Baxter völlig entsetzt an. Ihm folgt schließlich sein Partner Gordon Banes. Team Happy Hour in da House - oder sollte man lieber sagen: in da Karaoke Bar? Völlig egal: wie es der Zufall jedenfalls will, und davon gibt es im Wrestling Business bekanntermassen eine ganze Menge, haben auch die beiden PCWA Champs sich dazu entschlossen, den ersten Tag der Challenge hier abklingen zu lassen. Beide tragen weiße Anzüge mit regenbogenfarbenen Kravatten und einen mit bunten LED Lichtern bestückten Hut, den es hier in der Bar zu kaufen gibt. Und natürlich ist ihnen auch nicht entgangen, was da gerade für eine Show geliefert wurde. Ganz im Gegenteil: die beiden Happy Guys haben fröhlich als Teil des Publikums mitgeklatscht. Die Performance der beiden Teams war wirklich vom allerfeinsten. Banes hat sie nach einer Weile als aktuelle Teams der XAW ausgemacht. Die einen sind wohl sogar die Union Champs, hat Banes seinem Partner erzählt. Umso interessanter war das Wortgefecht, welches der Performance folgte, und welchem die beiden Happys interessiert folgten ... zumindest, bis von "Glaube" die Rede war. Da war Bray-Bray plötzlich aufgesprungen und auf die beiden Teams zugerannt. Kopfschüttelnd steht er nun vor Hank Baxter.

Brandon Cornwallace: "So kann das doch nichts werden. Wie sollen andere denn an euch GLAUBEN, wenn euch selbst der GLAUBE fehlt? Ihr seid doch die Champions ... da müsst ihr selbstbewusster auftreten, Dudes!"

Sein Partner ist nun ebenfalls angekommen. In der Hand hält er einen Milkshake. Das Wort richtet er zunächst an seinen besten Freund.

Gordon Banes: "Du hast deinen am Tisch stehengelassen, Dude!"

Er zuckt mit den Schultern und wendet seinen Blick und auch sein Wort schließlich an die anderen Anwesenden.

Gordon Banes: "Bray-Bray hat auf jeden Fall vollkommen recht. Wir gucken uns jede Show an und ihr Zwei, ihr hockt immer nur rum wie graue Mäuse. Von den Champions erwarten wir mehr!"

Und mit "wir" meint er nicht nur sich und seinen Partner, sondern alle XAW Fans. Denn das genau sind Happy Hour auch, seitdem sie die Liga verlassen haben. Sobald eine Show ansteht, sitzen die beiden vor dem Fernsehapparat und hüllen sich in Merchandise ein, um mit ihren Favoriten mitzufiebern.

Gordon Banes: "Es liegt nur an euch, das zu ändern."

Brandon Cornwallace: "Genau Dudes! Seht uns nur an ... wir waren auch mal da, wo ihr wart und jetzt sind wir ganz oben. Weil wir immer dran geGLAUBT haben im Herzen und weil wir uns immer treu geblieben sind."

In bunten Lettern leuchtet just in diesem Moment das Wort "TRUE" auf dem Hut von Banes auf, während Parlak plötzlich das Wort ergreift.

Basar Parlak: "Wer hat Clowns geladen?"

Der Türke schaut irritiert aggressiv zu Team Happy Hour, was Brandon Cornwallace in einen langen Denkprozess stürzt. Seine Finger wandern an Kinn und Stirn und reiben und reiben. Nachdenklich schaut er auch Hilfe suchend zu Gordon. Dann kommt ihm die zündende Idee.

Brandon Cornwallace: "Ich glaub, ich weiß, wer es war, Dude! Du musst wissen, wir lieben nämlich Ratespiele und sind megagut darin!"

Gordon Banes: "Ja, wir sind die geborenen Quizmaschinen! Uns macht man so schnell nichts vor."

Brandon Cornwallace: "Also - willst du es sagen oder soll ich?"

Gordon Banes: "Nein, mach nur, Dude. Ich GLAUBE an dich!"

Es gibt erst einmal einen klatschenden High-Five der beiden positivsten Typen auf Mutter Erden.
Ihre Zuseher bleiben dagegen stumm: die Beaks überrascht wie konsterniert, die Eagles mit krauser Stirn und verdrehten Augen.

Brandon Cornwallace: "Also ... die Lösung ist ... ist .... die Mutter von Yannick auf seiner Geburtstagsparty letzte Woche!"

Basar Parlak schaut noch irritierter als zuvor. Die Dudes jedenfalls schwelgen in Erinnerungen.

Brandon Cornwallace: "Weißt du noch, wie wir auf der Hüpfburg rumgesprungen sind, Dude? Das war soooooo megagut!"

Gordon Banes: "Ja ... aber dann haben die uns verboten, die Kinder weiter rumzuschubsen ... Kann ich nicht verstehen. Die müssen doch nur an ihre Kinder GLAUBEN, dann setzen die sich auch durch."

Cornwallace geht freudig auf Parlak zu und klopft ihm munter auf die Schulter.

Brandon Cornwallace: "Ja, du musst auch nur daran GLAUBEN, Freund. Dann lernst auch du bald, wie man unsere Sprache anständig spricht und dann steht dem großen Erfolg nichts mehr im Wege."

Auf dem Hut von Cornwallace leuchtet "GREAT" auf. Basar hat leider seine Zurna nicht griffbereit, sonst würde er ihnen nun wohl einen blasen. Wütend schaut er stattdessen zu seinem Teampartner, die wahre Aussage des anderen erfragend.

Basar Parlak: "Amerikaner was von Glaube erzählen?! Agazina sicim!"

Was man sagt, wenn jemand den Mund halten soll. Wortwörtlich will er Happy Hour in den Mund scheißen. Währenddessen fuchtelt Skolov vor den Köpfen seiner morgigen Gegner mit dem Taktstock herum. Der Berliner macht eine abwehrende Geste und lehnt sich leicht zurück.

Hardsequencer: „Hey, Karajan, tu mir einen Gefallen und bring dein Essstäbchen zurück zum Imbiss an der Ecke. Sonst kannst du dein Ning-Ning-Sashimi demnächst auf der Felge zerkauen.“

Anton Skolov: "Wrrestling ist nicht wie billiges Frressen vom Bahnhof, Adlerr. Auch nicht wie Rreden oder Rreligion, frröhliche Cotatorres. Wrrestling ist wie Musik! Es brraucht Timing, Wechsel von schnell und langsam, hoch und tief. Leiterr rrauf, Leiterr rrunterr. Und zu guterr Letzt: Gefühl! Wenn du Gefühl und Rrhythmus im Blut hast, kommt Glaube und Rrest ganz von alleine. Deswegen mussten wirr uns auch nicht qualfizierren, Adlerr. Schon unserr Gesang und derr Klang unserrerr Instrrumente verheißt eine championrreife Perrforrmance."  

Der Raver will etwas erwidern - aber dann lässt er nur seufzend und kopfschüttelnd sein Haupt sinken. Er blickt wieder auf: erst zu den feingezwirnten Beaks, dann zu den noch immer erwartungsvoll lauernden Cotatores Champs - und schließlich zu seinem Partner. Der zuckt kurz mit den Schultern und hebt fragend die Hand. Dann nickt der Raver - wie auch Baxter. Daraufhin steuert der Brite den Computer der Karaoke-Maschine an, während Hardsequencer ein Zeichen in die Ferne gibt und sich dann wieder den Anwesenden zuwendet.

Hardsequencer: „Wir sollen also Glauben?! Yujins, wir sind IMMER überzeugt von uns, sonst würden wir nicht antreten. Es mag nicht immer erfolgreich sein, es trifft auch nicht immer den Geschmack der Massen, aber wir tun es, weil wir es wollen, weil wir es riskieren, weil wir Gelegenheiten beim Schopfe packen … und weil wir es wert sind. Nämlich jede Unze Leistung für die Fans und das Business zu bringen. Ich erzähl dir eine kleine Geschichte: wir sind einmal mit stolzgeschwellter Brust zwei demoralisierten Champions entgegengetreten … und haben letztlich verloren. Nicht, weil sie sich an uns gesundgestoßen haben, nicht, weil wir womöglich strategisch eingebrochen sind - sondern weil das Leben halt so ist. Die Bühne hieß übrigens damals Autumn Animosity 2015 - und die Gegner wart ihr, Smiley‘s.“

Der Raver begibt sich zu seinem Partner, schaut ihm über die Schulter - und nickt anerkennend. Daraufhin macht er weiter und tauscht die Rollen mit dem Euro-Luchador.

Baxter: „Jetzt könnte man meinen, gegen aktuell derart hochmotivierte, kampfgestärkte und zuversichtliche Happy Guys wäre man faktisch chancenlos. Aber sind wir das? Nein! Denn, Mates, wir haben unser Gold noch, selbst, wenn es heuer nicht auf dem Spiel steht. Und wir werden es behalten und verteidigen - auch gegen Sonny und Cher hier…“

Die Beaks rollen mit den Augen.

Baxter: „No offense, Freunde, aber egal, wer uns an die Gürtel hustet - wir erwarten nur eines: einen harten und ehrlichen Fight. Wenn’s sein muss auch mit Pauken und Trompeten. Oder gegen eine Meute haushoch favorisierter anderer wie morgen. Wir gehen diese Hürden an, obgleich der Tatsache, dass sie ungleich höher sind und trickyer zu bewältigen. Mit dem Rückenwind von vorhin werden wir es letztlich meistern – und wir brennen darauf genauso, wie wir uns darauf freuen. Wir werden unser Skills in die Waagschale werfen. Wer weiß, wer am Ende die meiste Farbe ins Spiel bringt – unsere Antwort steht bereits fest. Also … Dudes: ist das für euch nun wahrer Glaube oder nicht?“

Die beiden Happy Guys blicken sich gegenseitig an. Da wurde jetzt ganz schön viel gesprochen in ihren Augen. Cornwallace hat sich nur die Hälfte angehört. Seine Aufmerksamkeit ging flöten, als er einen kleinen Hund in der Tasche einer Dame entdeckt hat, welchen er nun debil grinsend beobachtet. Banes hingegen geht nun einige Schritte auf Baxter zu.

Gordon Banes: "Denkt nicht, wir hätten 2015 vergessen. Doch ihr habt damals nicht gegen demoralisierte Champions gekämpft. Das ist ein IrrGLAUBE, welcher nicht dem wahren GLAUBEN entspricht. Denn wer Team Happy Hour kennt, der weiß, dass wir niemals demoralisiert sind. Seht euch nur an, welch Herausforderung wir morgen zu bewältigen haben. Nicht nur ein Team trachtet uns nach den Gürteln, sondern gleich mehrere, was ziemlich unfair ist ... zumal ihr ..."

Er zeigt mit dem Finger auf die Allied Eagles.

Gordon Banes: "... ja eigentlich eigene Gürtel habt und unsere gar nicht braucht. Aber egal ... stecken wir den Kopf in den Sand? Nein! Wir haben uns einfach auf den Kampf vorbereitet, so wie wir es mit jedem verdammten Kampf tun. Wenn irgendwer denkt, wir würden dieses Match hier auf die leichte Schulter nehmen, der täuscht sich. Team Happy Hour sind nach zwei Titelverteidigungen noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt. Und wir werden euch Morgen im Gauntlet Match zeigen, dass wir unsere Worte ernst meinen. Ihr mögt ja echt gut sein, Jungs ..."

Erneut wird auf die Eagles gedeutet.

Gordon Banes: "...was euch angeht, muss sich das noch zeigen ..."

Diesmal wird auf das andere Team gedeutet.

Gordon Banes: "So oder so ... niemand von euch hat erlebt, was Team Happy Hour erlebt haben. Niemand von euch ist den selben harten steinigen Weg gegangen. Wurde durch die gleichen unseligen Vorfälle geformt. Und deswegen wird auch keiner von euch uns diese Gürtel abnehmen, Dudes! Aber hey ... nichts für Ungut, denn heute Abend sind wir schließlich vor allem zum Singen hier ... oder wie seht ihr das?"

Er lächelt und auch sein Partner richtet den Blick nun endlich wieder aufs Geschehen. Die beiden Happy Guys freuen sich wirklich auf den Fight, der sie am nächsten Tag erwartet. Denn mit den Fights halten die beiden es so, wie sie es auch mit ihren Spiele Abenden halten: Umso mehr, umso besser. Und morgen sind es wirklich eine ganze Menge. Es ist nicht gesagt, dass man den Ring auch tatsächlich wieder als Champions verlassen wird, jedoch wird man alles nur erdenkliche dafür tun. STRIKE FIRST - STRIKE HARD - NO MERCY! Banes lächelt ... die anderen Teams werden das noch herausfinden müssen.

Anton Skolov: "Ja, Jungs, zeigt doch mal, was ihrr drrauf habt! Lasst uns gegeneinanderr singen und schon heute werrden die Brrechenden Schnäbel - das sind wirr - einen grroßen Trriumph einfahrren, derr nurr morrgen noch gesteigerrt werrden wirrd!"  

Entschlossen zupft Skolov seinen Frack zurecht, sodass er wieder hinter dem Hocker herab hängt, und beginnt mit Fingerübungen über den Tasten. Auch die Euro-Adler haben das eben Gesagte auf sich wirken lassen, schielen sich gegenseitig an, dann zu den Breaking Beaks. Während sie weiterhin sinnieren erscheint ein Kellner mit einem Tablett und aufgesetzter metallener Servierhaube. Hardsequencer nickt ab und reicht dem Mann die entsprechende Entlohnung.

Hardsequencer: „Tja, dann … ist das wohl so, Freunde der Tanzmusik und des Breitensports. Es zeigt, dass wir alle bereit sind für morgen - vor allem, was das Teilnehmerfeld so alles zu bieten hat. Und doch … sind wir alle keine Hellseher. Und unsere jeweiligen Skills nur der bestmögliche Richtungspfeil, wohin es womöglich gehen könnte. Aber solange noch nichts in trockenen Tüchern ist, solange die Challenge noch nicht läuft, gibt es keinen Grund anzunehmen, dass eure zuversichtlichen Worte auch die Wahrheit sind. Das müsst ihr erst beweisen - und das werdet ihr. Genau wie wir hier.“

Er schlendert langsam zu dem Tisch mit dem abgestellten Tablett, streicht über den Rand.

Hardsequencer: „Im Grunde haben wir euch über die Monate schätzen gelernt, euer … Style, mal abgesehen von manchem obskuren Look, hat was. Aber GLAUBT nicht zu viel, macht lieber. Denn wer glaubt, dass wir mit unseren XAW-Belts gesättigt in die Challenge gehen, irrt gewaltig. Denn es gibt ein Gefühl, dass die Schnäbelchen und uns betrifft wie auch uns und euch: nämlich das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Sie wollen uns bezwingen - genauso wie wir euch. Zu wissen, es getan und auch geschafft zu haben. Denn DAS … ist wahres Wrestling-Feeling. Klare Verhältnisse, auf Augenhöhe, ohne polarisierende Schnörkel. Faktisch, wie man hier in Japan kämpft. Und daher…“

Er hebt die Metallhaube - worauf darunter sechs Getränke erscheinen: zwei stylische Cocktails in geeisten Gläsern, zwei Energy-Drink-Dosen sowie zwei kunterbunte Shakes mit Schirmchen. Er reicht diese an alle weiter, wobei die Beaks skeptischer die Offerte betrachten als die Happy Guys, welches lächelnd wie dankbar zugreifen.

Baxter: „… lasst uns diesen Abend und den Fight morgen mit dieser Einstellung angehen. Das sind wir uns, den Fans und diesem Land hier einfach schuldig. Ihr mögt steinige Wege beschritten haben - aber das haben wir alle hier. Zwar immer andere, aber wir haben sie gemeistert. Und das werden wir auch zukünftig tun. Also …“

Der noch immer am Computer stehende Brite gibt ein paar Befehle ein: sogleich erklingen sanfte Jazzhymnen, verfeinert mit den wohligen Klängen eines klassischen Orchesters.

 

And now, the end is near

And so I face the final curtain

My friend, I'll say it clear

I'll state my case, of which I'm certain…

 

Die Augen der Beaks leuchten erneut auf, als sie die weltbekannte Stimme Ol’ Blue Eyes erkennen. Baxter ist inzwischen mit Mikro wieder hervorgetreten, reicht ein weiteres an seinen Teampartner … und braucht keine weiteren Anstalten zu machen, denn umgehend haben sich auch Happy Hour ihre geschnappt und stimmen nun in das intonierte „My Way“ ein.

Parlak und Skolov schauen noch skeptisch drein, doch dann richten auch sie das Piano-Mikro aus, setzen sich und klimpern leise mit. Ähnliche Lauerblicke fliegen auch zwischen den Eagles und den Titelträgern hin und her, mildern sich aber von einem Augenblick zum nächsten immer mehr ab, je weiter das Musikstück andauert.

 

Oh, and more, much more than this

I did it my way

 

In die letzten Worte des Refrains stimmen alle Sechs zeitgleich ein, womit auch die letzten hinderlichen Schranken für diesen Abend aufgeweicht sein dürfen.

Die Kamera zoomt langsam aus - über das einheimische Publikum der Bar, welches zu großen Teilen die Feuerzeuge entfacht hat….



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