Scene

Id
363  
Name
Blake Milton und Gabriel Lucifer  
Summary
 
Position
32  
Scenetype
Live  
Created At
2012-10-01 10:05:37  
Edited At
2012-10-07 16:28:59  
Show
Vendetta 88  


Er steht direkt neben der Toilette, in dieser kleinen, abgeschlossenen Kabine und er wünschte sich, er hätte einen anderen Weg genommen, denn es klopft. Sein Junge hat ihn gefunden.

Blake Milton: „Ich weiß, dass du da drin bist…“

Es klopft erneut.

Blake Milton: „Mach die Tür auf…“

Es klopft, es klopft, es klopft.

Blake Milton: „Bitte, Dad!“

Immer und immer wieder. Lucifer betrachtet genervt die Tür und hofft, dass sich der Junge da draußen, auf der anderen Seite wieder beruhigt, aufgibt und einfach geht, aber es klopft.
Er hätte nicht gedacht, dass Blake ihm folgt – zumindest nicht bis hier her, aufs Scheißhaus. Gerade er hätte es besser wissen müssen.

Blake Milton: „Warum machst du das? Ich will doch nur mit dir reden…“

Seine Stimme ist beinahe schon verführerisch.

Blake Milton: „Bitte, Dad, mach die Tür auf!“

Blake säuselt.

Blake Milton: „Tust du jetzt wirklich so, als wärst du nicht da drin?“

Der Mythos zieht die Augenbrauen zusammen. Er sollte dem Jungen die Ausrede präsentieren, dass er gerade indisponiert ist, aber er macht es nicht. Keine Ahnung warum. Vielleicht ist es der Kick.

Blake Milton: „Ich hab dich den ganzen Tag gesucht! Warum gehst du nicht an dein Telefon?“

Kurze Stille. Vielleicht ist ihm auch einfach nur so schrecklich langweilig hier, dass er schon gar nicht mehr weiß, ob er mit Blake spielt, oder Blake mit ihm.

Blake Milton: „ANTWORTE MIR!“

Dann wieder, immer wieder ein Klopfen und ein Rütteln an der verschlossenen WC-Tür.

Blake Milton: „Warum hast du Mad Dog letzte Show diesen Mist erzählt? Was planst du da mit ihm? Warum stehst du nicht auf meiner Seite? Hattest du wieder getrunken? Hat Azrael dir Chianti gegeben? Hat er!?“

Er klinkt, rüttelt und fängt an zu schreien.

Blake Milton: „MACH ENDLICH DIE SCHEISS TÜR AUF, DAD!“

Lucifer hält den Atem an und spürt das Adrenalin.

Blake Milton: „LASS MICH REIN! DAD! HAST DU GEHÖRT!? LASS… MICH… REIN...!“

Ein lautes Krachen, die Türscharniere biegen sich, doch die Tür bleibt verschlossen. Wo sind die beiden Securities, die auf Blake aufpassen sollten? Wo sind sie? Die, die Blake schon kurz nach der Promo von Mad Dog hat abhängen können.

Blake Milton: „WARUM MACHST DU DAS!? WARUM!?“ – ruhig – „Du bist bestimmt nur verwirrt. Hast du Schmerzen? Soll ich dir Schmerzmittel besorgen?“ – laut – „ANTWORTE MIR! ICH WILL DOCH NUR DAS BESTE FÜR DICH!“ – besorgt – „Dad? Bitte, antworte mir. Geht… geht es dir gut? Dad? Bitte, bitte, bitte… sag was! Bitte… ich bin dir auch nicht mehr… böse.“

Ein erneutes, lautes Krachen. So heftig, dass Lucifer zusammenfährt und für einen Moment glaubt, die Tür fliegt aus den Angeln. Doch sie bleibt weiterhin verschlossen.

Stille. Dann plötzlich… nur ein emotionsloser Hauch voller Krankheit.

Blake Milton: „Zwing mich bitte nicht, es dir zu befehlen…“

Lucifer zögert, verdreht genervt die Augen, zittert, mehr vor Wut als vor Angst. Er dreht den Schlüssel im Schloss, erwartet, dass ihm die Tür entgegenspringt, aber das bleibt aus. Langsam zieht er das Türblatt auf und unterlässt es, so zu tun, als würde er sich die Knöpfe seiner Lederhose zumachen, während sein Junge reumütig zurück zu der Reihe von Waschbecken wankt.

Blake Milton: „Tut mir leid…“

Gabriel bleibt regungslos in der Tür stehen und beobachtet Blake wie er sich an den Becken abstützt, so als hätte er Probleme mit seinem Gleichgewicht.

Gabriel Lucifer: „Das hier ist definitiv nicht Berlin. Nur eines ist überall gleich. Deine Präsenz. Deine Kontrolle. Ja, Du bist überall, vor allem bei mir und immer gleich. Für immer. Das klingt irgendwie bedrohlich, wenn ich es mir recht überlege.“

Lucifer lächelt verschlagen und verneigt sich unterwürfig vor seinem neuen Herrn und Meister. Was bleibt ihm auch anderes übrig? Die großen, hellen Augen gieren geradzu nach dieser kleinen Vorstellung, obwohl es sich für beide Seiten so schrecklich falsch anfühlt, so schrecklich fatal.

Blake Milton: „Tut... tut mir leid. Ich wollte nicht... ich... Ich dachte...

Blake ist dieser Moment sichtlich peinlich, dabei wollte Lucifer ihn gar nicht in Verlegenheit bringen. Im Grunde kann er ihm nicht wirklich böse sein, denn Milton hat jedes Recht erstritten ihm nah zu sein und irgendwie genießt er die Nähe ja auch. Klingt seltsam, ist aber so.

Blake Milton: Warum gehst du nicht ans Telefon? Warum gehen mir alle aus dem Weg…?“, fragt er mit seiner traurigen Kinderstimme.

Der Mythos fasst sich ein Herz und geht auf seinen Jungen zu, der ihn hilflos anguckt und zum ersten Mal wirklich überfordert scheint. Gabriel atmet einmal tief durch und deutet sorgsam gen Boden.

Gabriel Lucifer: „Dein Schnürsenkel ist auf.“

Blake Milton: „Ich weiß. Du warst… nicht da…“

Lucifer nickt. Er hat verstanden und geht in die Knie. Seine vergammelten Zähne beißen sich in der Zunge fest. Dann bindet er dem Jungen tatsächlich den Schnürsenkel zu und erinnert sich während des Aktes genussvoll an Stevies Schnürsenkelmetapher vorhin. Ungefähr so muss es einer Prostituierten ergehen, wenn sie beim ständigen Beischlaf an einen anderen denkt, um ihren Job ertragen zu können. Blake flüstert ein beschämtes „Danke“.

Gabriel Lucifer: „Schon gut. Das ist mein Job. Du musst mir nicht danken. Nicht mehr.“

Es mag wie eine Machtdemonstration aussehen, aber Lucifer ist sich beinahe sicher, dass Blake tatsächlich keine Schnürsenkel binden kann. Die großen, hellen Augen starren den Mythos noch immer an, voller Glück, als sie sehen, wie aufopferungsvoll Gabriel seiner Vaterpflicht nachkommt. Aber das ist eben nur das, was der kleine Junge sieht seinen Dad und keine Prostituierte.

Stille... während der eine mehr als glücklich und der andere mehr als unglücklich ist.

Blake Milton: „Geht es dir gut?“

Blake wischt sich beschämt mit dem Ärmel übers Gesicht und senkt den Kopf.

Blake Milton: „Tut mir leid wegen gerade eben…“

Gabriel Lucifer: „...Nein, mir tut es leid. Ich war egoistisch heute, denn ich hatte bisher einen wirklich ungewohnt interessanten Tag. Weißt du, Blake...

Geschwind zieht der Mythos etwas aus der Manteltasche hervor. Es ist ein Schlüssel. Ohne Umschweife wirft er ihn dem Sicherheitschef der PCWA zu und dieser fängt ihn reaktionsschnell.

Gabriel Lucifer: .. .Dieser kleine Gefallen mit dem Hotelzimmer, um den ich dich direkt nach deinem Rumble Sieg gebeten hatte, nun, daraus hat sich eine spannende kleine Sache entwickelt. Dein Daddy hatte heute eine Menge Spaß. Danke nochmal für den Zweitschlüssel, Herr Sicherheitschef.  

Blake steckt den Schlüssel weg und ehe er auf das Gesagte des alten Mannes eingehen kann, wechselt dieser schlagartig das Thema. Blake lässt es geschehen, denn das Thema ist er selbst.

Gabriel Lucifer: Aber genug von mir. Kommen wir zu dem Mann, der den Brawlin' Rumble gewonnen hat. Es ist vollkommen nachvollziehbar, dass du mich heute an deiner Seite gebraucht hättest. Du stehst unter Stress. Ich verstehe das. Alle Augen sind nun auf dich und Mad Dog gerichtet, schließlich geht es bald um den Gerasy Titel. Beim höchsten Gold der Liga wäre ich sicherlich auch so nervös wie du. Oh ja, ich weiß es noch wie heute wie das damals war als ich Undisputed Gerasy... ach... dieser Titel ist Segen und Fluch zugleich...“

Blake schenkt ihm sein unnachahmliches Lächeln, greift nach unten und streichelt seiner wertvollsten Trophäe liebevoll über die fettigen Haare.

Blake Milton: „Warum geht ihr nur ständig alle davon aus, dass ich es auf Titel abgesehen hab…?“

 

Mike Garland: "Haben wir da gerade tatsächlich gesehen, wie Gabriel Lucifer Blake Milton die Schnürsenkel zugebunden hat?"

Vincent Craven: "Ja, haben wir. Aber ich finde, dafür, dass er nun sein Sklave ist, ist Gabriel Lucifer in dieser Show bis jetzt noch sehr glimpflich davon gekommen."

Mike Garland: "Diese Demütigung alleine reicht schon aus."

Vincent Craven: "Sehr interessant finde ich ja Blake Miltons Bemerkung, dass er es möglicherweise gar nicht auf den Titel abgesehen haben könnte. Was meinst du, könnte das tatsächlich stimmen?"

Mike Garland: "Hm. Bei jedem anderen würde ich jetzt lachen, aber irgendwie erscheint mit Milton anders als jeder Herausforderer auf den Titel, den wir in den letzten Jahren hatten. Ihm scheint es tatsächlich darum zu gehen, anderen zu gefallen."

Vincent Craven: "Wie seinem 'Dad' Gabriel Lucifer, meinst du?"

Mike Garland: "Er ist nicht sein Vater und das weisst du genau. Nur weil Blake Milton ihn so nennt, muss da noch nichts dahinter stecken. Miltons Obsession scheint grenzenlos zu sein."

Vincent Craven: "Ja, stimmt. Oh, er steht übrigens gerade hinter dir."

Mit einem Schrei wirbelt Mike herum. Hinter ihm ist allerdings niemand. Vincent dagegen feiert ab.

Vincent Craven: "Mwahaha... ich liebe es, dich damit aufzuziehen!"

Mike Garland: "Sehr... witzig... grml."



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