Scene

Id
33  
Name
Milton / Gabriel / Töle  
Summary
Gabriel Lucifer reagiert abweisend, als er Milton in seiner Kabine erwischt und will „seinem Schützling“ – mit den Worten des Schlächters – einreden, dass er „nur eine Sicherheitskraft ist“ und keine Chance im Q4tB Viertelfinale haben wird. Daraufhin sperrt Lucifer den Jungen sogar in seiner Kabine ein, wo Milton auch noch unerwartet, und unbemerkt von Lucifer, von N.F. Töle, der sich im Schrank versteckt hatte, angegriffen wird.  
Position
19  
Scenetype
Live  
Created At
2012-03-28 19:29:48  
Edited At
2013-02-05 20:53:12  
Show
CORE 2012  


Der ganze Raum riecht nach ihm. Nach ihm und seinem Chianti. Blake nimmt gierig einen tiefen Atemzug, soweit ihm das möglich ist mit seinem malträtierten Hals. Man kann es kaum erkennen, aber der Junge trägt ihn, den Gürtel, mit dem Barker ihn gewürgt hat.

Seine Hand fährt liebevoll über das Holz der Möbel, vorbei an zwei, drei, vier Flaschen Chianti. Geöffnet und leer. Würden die Kameras nicht laufen, würde Blake sie unauffällig verschwinden lassen, wie immer. Keiner soll denken, Gabriel hätte ein Problem mit Alkohol.

Der Sicherheitschef kontrolliert einige Gegenstände, unauffällig und routiniert. Gegen den Alkohol muss er irgendetwas unternehmen, obwohl Blake diese Schwäche von ihm ungemein liebt. Nichts verschafft dem Jungen mehr von Lucifers Aufmerksamkeit als ein paar Flaschen Chianti. Nichts – außer vielleicht eine unnötig erhöhte Schmerzmitteldosis, von der die Ärzte immer dachten, Lucifer selbst wäre dafür verantwortlich. Nun, dem war nicht so.

Blake seufzt nostalgisch und betrachtet den Schrank, der einen Spalt geöffnet ist. Noch bevor er seine Nase in Gabriels Kleidung stecken kann, lässt ihn eine dunkle Stimme erschrocken zusammenfahren: „Du kannst es einfach nicht lassen, oder?“

Langsam dreht er sich um, und es ist jedes Mal dasselbe, wenn er den Mythos vor sich sieht – sein Herz rast und seine großen, hellen Augen schwelgen in schwärmerischer Unzurechnungsfähigkeit. Die fettigen Haare, der Chianti verseuchte Atem, das zerfurchte Gesicht – Blake kann sich unmöglich an so einem wunderschönen Kunstwerk vergreifen.

„Ist es das, was du wolltest?“, fragt Lucifer lapidar und geht an dem Jungen vorbei, der ihm süchtig hinterherblickt.

Blake Milton: „Was… was meinst du…?“

„Na, das hier!“, den Quest 4 the Best.  „Also, mir soll’s recht sein, schließlich bin ich nur ein ganz normaler Wrestler, der einfach nur gewinnen will.“

Blake Milton: „Das bin ich auch.“

Der Mythos zögert kurz, hadert mit sich, sagt es aber dennoch.

Gabriel Lucifer: „Du bist nur eine Sicherheitskraft.“

Blake sieht ihn geschockt an.

Gabriel Lucifer: „Ohne mich, wärst du nirgendwo, und bist sogar noch meilenweit davon entfernt überhaupt irgendwo zu sein! Hast du das verstanden? Das, was du Erfolg nennst, verdankst du mir und dem unverschämten Glück, das du hast!“

Nasenbluten.

Gabriel Lucifer: „Und wenn dein Freund Caleb – der Scheinheilige I. –  nicht wäre, dann wärst du wahrscheinlich nur eine Fußnote im Quest 4 the Best, wenn überhaupt.“

Der Mythos stoppt, will die Security einschüchtern, um Schlimmeres zu vermeiden. Das Blut tropft auf den Boden. „Lass es laufen“, hat ihm Mad Dog beigebracht. Also zieht Blake den ganzen blutigen Rotz nach oben und schnieft gekränkt.

Blake Milton: „Du weißt, dass ich besser bin…“

Gabriel Lucifer: „Als wer denn? Blaze? Mad Dog? Besser als Robert? Besser als ich? Besser als Alle zusammen? Nun, gleich im Ring werden wir sehen wie gut du bist. Und glaube mir, ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen! Hättest du von Anfang an auf mich gehört, dann hättest du dir das hier ersparen können. Aber dir kann man ja sagen, was man will, du hast einfach keine Ohren – dafür aber anscheinend einen Traum. Mein Job ist es, Träume zu zerstören!“

Blake schnieft erneut und guckt Gabriel mit diesen großen, hellen Kinderaugen an. Am liebsten würde er dem Jungen ein Pflaster auf die Nase pappen und ihm sagen, dass alles wieder gut wird. Aber stattdessen provoziert er ihn mit Lügen, um Blake davon abzuhalten, eine große Dummheit zu begehen – nämlich die, Robert zu unterschätzen, den Quest zu unterschätzen, und einen Mythos.

Dabei würde „sein Schützling“ alles für Gabriel tun, selbst wenn er ihm sagen würde, er solle die Luft so lange anhalten bis er erstickt – Blake würde es tun. Und dafür ist kein Robert nötig, kein Gürtel und vor allem keine Angst. Aber Gabriel liebt die Angst.

Blake Milton: „Du weißt, dass ich recht habe…“

Der Mythos winkt überheblich ab.

Blake Milton: „Warum bist du nur so verdammt stur!?“

Die Security schnieft abermals, bevor sie fast schon verbittert vor sich hin zischt.

Blake Milton: „Aber das werde ich dir schon noch austreiben… indem ich mir den Quest hole… und danach Robert… und danach…“ – Stimmt. Es ist paradox.

Lucifer wirkt gespielt überrascht: „Mir austreiben? So, so.“ Er legt den Kopf schief und schenkt Blake sein unnachahmliches Lächeln: „Sag mal… Warum bemühst du dich eigentlich so darum? Ich meine… warum machst du es dir so schwer? Wir sind jetzt offiziell Feinde. Findest du nicht, dass es Zeit ist, aufzugeben und es zu akzeptieren?“

Verstört blickt Milton umher. Das Lächeln irritiert ihn.

Blake Milton: „Weil... Warum ich es mir so schwer mache? Weil… es hier um dich geht! Um dich und die PCWA!“

Lucifer antwortet höhnisch: Robert ist die PCWA.“

„DU BIST DIE VERDAMMTE PCWA, GABRIEL! DU! NICHT ER!“, schreit ihn der Junge plötzlich an und ein paar Speicheltropfen landen auf Lucifers Oberteil. Hastig wischt Blake das Missgeschick vom Mythos runter. Gott, er fühlt sich so gut an.

Blake Milton: „Ich… ich werde dir helfen… glaub mir.“

Seine Hände zittern. Gabriel kichert amüsiert und geht zur Tür.

Gabriel Lucifer: „Davon redest du jetzt schon seit einem halben Jahr. Und bisher hast du nichts erreicht. Gar nichts! Hilfe ist in der PCWA nichts als ein stummer Schrei der Schwäche. Derjenige, der hilft, ist dabei nicht besser als der, welcher Hilfe empfängt. Sentimentale Amateure. Sieh dich doch mal an, Blake!“

Blake senkt seinen Kopf und ringt tatsächlich mit den Tränen.

Gabriel Lucifer: „Du bist ein emotionales Wrack und stinkst nach Angst. Soviel Angst – um Mich, um Dich, um die PCWA – sie hemmt dich, das zu tun, was notwendig ist. Und Du weißt, was notwendig ist!“

Mit diesen Worten verlässt er den Raum, schlägt die Tür hinter sich zu und nur wage kann man den Schlüssel im Türschloss vernehmen. Blake stolpert hinterher, während Gabriel ihn einsperrt.

Blake Milton: „Du kannst mich hier nicht einsperren, Gabriel!“

Er kramt nach seinem Generalschlüssel, bis er ein metallenes Knacksen hört – Lucifer hat den Schlüssel von außen abgebrochen.

Blake Milton: „Sehr erwachsen!“

Stille. Der Junge schlägt gegen die Tür.

Blake Milton: „Gabriel?“

Stille.

Blake Milton: „GABRIEL!?“

Noch einmal schlägt er dagegen und verliert so langsam aber sicher die Geduld.

Blake Milton: „LASS MICH RAUS! HAST DU GEHÖRT!?“

Er seufzt verzweifelt, schlägt abermals gegen das Holz und schreit.

Blake Milton: „DU KANNST MICH NICHT AUFHALTEN! KOMM ZURÜCK! BITTE! ICH BITTE DICH, GABRIEL! ICH… ES TUT MIR LEID! HAST DU GEHÖRT! ES TUT MIR LEID! BITTE, KOMM ZURÜCK! KOMM BITTE WIEDER ZU MIR!“

Stille.

Blake Milton: „Komm bitte wieder… zu mir zurück… bitte… bitte…“

Er rutscht an der Tür hinab und versucht krampfhaft seine Tränen zu verbergen. Es geht hier nicht darum, dass Gabriel ihn eingesperrt hat, denn mit nur einem Funkspruch über sein Headset wird Blake sich Hilfe rufen. Nein, es geht darum, dass Lucifer ihn zwingt…

Blake Milton: „…ich will nicht, dass wir Feinde sind…“

Im Hintergrund ertönt ein knarrendes Geräusch. Die Security blickt sich zitternd und mit Tränen in den Augen um.

Nelson Friedrich Töle. Der, der sich eigentlich in eine gekonnte Pose werfen will, beim Anblick des Jungen jedoch ungemein zurückhaltend reagiert.

Blake Milton: „Was zur Hölle…?“

Der Schrank. Unbequem, aber ein durchaus passendes Versteck. Hätte die Schranktür nur wenige Millimeter weiter offen gestanden, hätte Blake ihn sicherlich gleich zu Anfang entdeckt, aber Töle ist nun mal ein Meister der perfekten Tarnung! Taddaaa!

NFT: „Du bist nicht der einzige, der Gabriel Lucifer sprechen will, Blake Milton.“

Die Töle umschleicht den Security.

NFT: „Doch nun sind es wir zwei Jäger, die in einer Kabine gefangen sind. Was machen wir denn da? Was machen wir denn da?“

Ein zischendes Lachen schießt hinter dem von Sabber triefenden Latex hervor, ehe sich die Töle Blake mit vollem Körperumfang zuwendet. Heftig schlägt die Faust auf dem Bluttropfen auf.

NFT: „WOOOOOOOHHHHOOOOOOOAAAAARRRR!!! Das Schicksal hat dich zu mir gespült, Blake Milton. Du stehst zwischen mir und meiner Aufgabe der ANGST, zwischen mir und meinem Beitritt zur Gruppierung des Grauens. Blake Milton, du wärest besser nicht in dieses Halbfinale gekommen.“

Immer mehr baut sich die Töle vor Milton auf, aber hält weiterhin den Sicherheitsabstand falls Blake angreifen sollte.

NFT: „Wie war das noch? Der Schlächter hat dich nie erwischen können, oder? Tom Nowak hat dich nie erwischen können? Und jetzt stehen wir beide hier. Du stehst im Halbfinale gegen das letzte verbliebene Mitglied der ANGST. Kapiert? Blake, kapiert? Das ist wie ne Dorfmatratze – die lässt man sich nicht entgehen. GRRR!“

Sofort erwischt Blake ein Tritt. Er schleudert zurück, schlägt mit dem Kopf gegen die Tür und sackt sofort nach vorn zusammen. Noch immer versaut der Junge mit seinem Blut den Fußboden von Lucifers Kabine.

NFT: „Doch so überrascht? Blake Milton, du enttäuschst mich. Bei James Bond springt die Tür dabei immer auf. Schwächling!“

Er wirft sich auf Milton, der versucht sich zu wehren. Doch NFT gewinnt die Oberhand, hält die Security am Boden und bearbeitet ihn mit Faustschlägen. Als der Junge keine Regung mehr zeigt, richtet sich der Mann im Ganzkörperanzug auf. Zwei Tritte platziert er noch in Blakes Nieren, nur um sicher zu gehen.

Dann geht er in die Hocke, um sich neben Blakes blutenden Kopf zu bewegen. Er packt Blake an den Haaren und zieht sein Haupt somit nach oben. Teuflisch flüstert die Töle ihre folgenden Worte.

NFT: „Am Morgen weint die Töle sehr, ein toter Tag rückt immer näher. Am Tage drum spielt sie verrückt, der Maulkorb nur bedingt geglückt. Am Abend aber fliegt er fort, die Nacht gerät zum sicheren Hort.“

Lachend schaut die Töle zurück zum Schrank, als nach den folgenden Worten die Kamera ausfadet.

NFT: „Spürst du mich?“

OFF-CAMERA

Die Töle greift sich an den Nacken und zieht den Reißverschluss auf. Eilig kramt er den Latex herunter, sodass die Kopfbedeckung nun vorne wie eine Kapuze herunter hängt. Wären die Kameras an, könnte man unter der schwarzen Mütze, die plötzlich den großen Kopf der Töle erklärt, ein Gesicht erkennen.

NFT: „Tut mir leid, Blake.“

 

Vincent Craven: „Erst einmal die gute Nachricht: Blake Milton scheint sich einigermaßen von seinem Beat-Down durch den Schlächter erholt zu haben."

Mike Garland: "Ja, aber dann hat ihn Gabriel Lucifer in seiner eigenen Kabine eingesperrt. Heute ist nicht unbedingt der Glückstag des Australiers. Hast du gehört, wie er Lucifer angefleht hat, er möge zu ihm zurück kommen? Wie erbärmlich war das denn bitte?"

Vincent Craven: "Erbärmlich. Nun. Mir schwebte im Kopf da eher ein anderes Wort herum..."

Mike Garland: "Was denn?"

Vincent Craven: "Hm. Nur so ein Gefühl... aber fandest du nicht, dass die Begegnung einen leicht homoerotischen Touch hatte?"

Mike Garland: "WAS? Gabriel Lucifer und...? NEIN, NIEMALS!"

Vincent Craven: „Und dann noch Nelson Friedrich Töle. Was macht der in dem Schrank?"

Mike Garland: "Und erneut hat Blake Milton eine Abreibung kassiert. Das ist heute wirklich nicht sein bester Tag..."



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