Scene

Id
303  
Name
But Gabriel don't you blow your trumpet 'til you hear it from me  
Summary
 
Position
57  
Scenetype
Live  
Created At
2012-08-16 18:41:34  
Edited At
2012-08-22 15:59:59  
Show
Brawlin Rumble IX  


Eine mit lauter Zahlen vollgeschriebene alte Tafel, davor liegt in einem Körbchen ein Stückchen Kreide. Die blasse Hand greift danach, beginnt weitere Zahlen zu notieren.

„Mir war bekannt, dass du gerne malst, aber nach Kunst sieht das nicht gerade aus. Was machst du da, Gabriel?“

Der Adressat der Worte wendet sein Haupt von der Tafel ab und legt die Kreide zurück in den dafür vorgesehenen Behälter. Dann wandert Gabriel Lucifer zu einem Regal hinüber und greift nach einer Flasche. Den Gast in seiner Kabine hat er bis dato keines Blickes gewürdigt.

Gabriel Lucifer: „Ich beende etwas!“

Ein höhnisches Lachen überkommt den anderen.

„Mal wieder? Wird das nicht auf die Dauer langweilig?“

Jetzt muss auch Gabriel ein wenig schmunzeln. Diese Regung verflüchtigt sich jedoch schnell als die Schmerzen, welche er aus der Schlacht mit Seinem Jungen davongetragen hat, wieder die Oberhand gewinnen. Er füllt aus der zuvor gegriffenen Flasche zwei Gläser mit Wein und begibt sich mit diesen zu seinem Gesprächspartner hinüber.

Gabriel Lucifer: „Weißt du, Mad Dog. Ich mochte dich schon immer.“

Auf diesen Satz hin kann Mad Dog nur genervt den Kopf schütteln. Immer wieder bringt Gabriel diese Floskel bei Gesprächen mit dem verrückten Hund, nur klingt sie bei jeder Wiederholung stets noch einen Deut sarkastischer als zuvor.

Derweil reicht Lucifer seinem Gast ein Glas Wein, was dieser aber mit einer unzweideutigen Handbewegung energisch ablehnt.

Mad Dog: „Warum hast du mich hergerufen? Dir ist doch bewusst, dass ich kurz vor dem wichtigsten Match meiner Karriere stehe – und das gegen den Mann, gegenüber dem du dich – mehr oder weniger - loyal ergeben zeigst. Zumindest warst du es, der ihn zum Gerasy gemacht hat und dafür all seine Macht hergeschenkt hat. Drum sage mir, Gabriel, was ist in dem Wein? Eine deiner berühmten Giftmischungen, huh?“

Enttäuscht über das Misstrauen – aber mehr noch über das Zutrauen, dass Gabriel so billig versuchen würde, Mad Dog zu schaden –  beginnt der ehemalige Undisputed Gerasy Champion das für sein Gegenüber gedachte Glas höchst selbst zu leeren.

Gabriel Lucifer: „Hör zu! Mein Name ist nicht Robert Barker! Ich habe es nicht nötig MEINE alten Tricks zu kopieren…wobei es halt zumindest eben meine eigenen wären!“

Ein abwertendes Lächeln, welches anscheinend dem Schlächter gilt, landet direkt in einer der diversen versteckten Kameras. Der Seitenhieb richtete sich an die Überwältigungsstrategie Barkers für Mad Dog in der Lounge vergangene Vendetta. MD kann sich derweil ein Lächeln nicht verkneifen, so gab er doch als die Töle dem Gerasy den letzten Anstoß zu diesem Schachzug.

Gabriel Lucifer: „Nein, Mad Dog. Das einzige, was dir in diesem herrlichen roten Gesöff die Sinne vernebeln könnte ist der Alkohol. Und mal ehrlich. Wenn ich Dich aufhalten könnte, stündest du jetzt schon nicht mehr hier vor mir…“

Lucifer geht ein wenig in die Hocke und schaut von dieser untersetzten Position zur selbsternannten Unbekannten Konstante hinauf, als suche er nach irgendeiner Antwort, deren Frage er noch gar nicht formuliert hat. Dann stößt es plötzlich aus ihm heraus.

Gabriel Lucifer: „…Grrr!“

Herzhaft lachend lässt der eherne Mythos erst das leere der beiden Gläser und dann sich selbst auf den Boden fallen und beobachtet neugierig die Reaktion Mad Dogs. Dieser zieht ob Lucifers närrischen Verhaltens eine Augenbraue über den Maskenrand.

Mad Dog: „Huh!?“

Der Blick des amtierenden Quest for the Best Siegers richtet sich auf die Kamera in der Ecke des Raumes. MD hatte sich bei Blake den Plan über die Kamerastandorte auf dem PCWA Gelände „geliehen“ und sich außerdem mit dem Morphsuit eine Verkleidung gesucht, die schnell unter dem Parker zu verstecken war. Auch jetzt trug MD den Ganzkörperanzug unter seiner Jacke, in welcher je nach Rolle die Mütze, mit der er unter dem NFT Kostüm seine Haarpracht versteckte, oder seine Night Fighter Maske Platz nahm.  

Mad Dog: „Ich sagte dir doch bereits, dass ich nur gegen dich im Finale des Quests kämpfen wollte!“

MD steckt die Hände in die Taschen des Parkers, er hatte Gabriel stets ein paar Infos zugesteckt, da ihn dessen Unwissenheit neben der des Schlächters am meisten amüsierte. Da NFT zum einen im Viertelfinale des QftB gegen Sanchéz sowie Lucifer kämpfte und sich dort in den Dienst der ANGST stellte und zum anderen bei CORE Gabriels Halbfinalgegner Blake Milton vor deren Match attackierte, war die Bestimmtheit in MDs Worten schnell auf die Töle zu beziehen.

Mad Dog: „Aber dies war nur ein Bonbon auf dem Weg zum großen Ziel, Gabriel. Du weißt, dass ICH eigentlich beim letzten Brawlin‘ Rumble der Gewinner gewesen wäre, wäre da nicht Robert Barker gewesen, der Schlächter. Er ging mit mir ein Bündnis ein, ein Bündnis, das auf meiner Unwissenheit, meinem Vertrauen beruhte… schließlich wurde auch Robert einst geschlachtet. Sein genialster Moment, wenn du mich fragst.“

Der Stachel sitzt immer noch tief. Der Stachel, den er heute herausziehen wird… umwandelt. Selbst anwendet. MD macht einen Schritt auf Gabriel zu, gewährt nur ihm einen Blick unter den Parker, wo der rote Bluttropfen aufscheint. Der Hosenteil war aus einem besonderen und für Wrestler unauffälligen Stoff, aus dem auch zahlreiche Ringhosen geschneidert sind.

Mad Dog: „Was denkst du dazu, Mai?“

Jetzt grinst der Hund. Auch der Hinweis auf Gabriels Alterego Mai Eht, als Töle der ANGST das erste Mal begegnete, war nichts weiter als eine Info an den Principal, dass auch unter dem Anzug der Töle ein bekannter Mann steckte. Gabriel erhebt sich unterdessen und stellt sich MD gegenüber. Als würde er ihn heute zum ersten Mal wirklich erkennen, betrachtet Lucifer den verrückten Hund von oben bis unten. Durchaus respektvoll haucht er dem Hund den alkoholgesäuerten Dunst aus seinem Rachen entgegen.

Gabriel Lucifer: „So so…Tja, weißt du, Mad Dog. Ich mochte… die Töle noch nie!“

Wieder rollt MD mit den Augen.

Mad Dog: „OK, was soll der Mist, Gabriel? Wieso bin ich hier? Willst du wieder eines deiner Psycho-Spielchen beginnen, um mich aus der Bahn zu werfen? Um mich davon abzuhalten heute endlich Undisputed Gerasy Champion zu werden? Hast du, nachdem ich dir nun erneut einen anderen Blick auf die Unbekannte Konstante gewährte, wirklich noch das Vertrauen in deine jämmerlichen Lenkerfähigkeiten? Oder kannst du nicht akzeptieren, dass ich dein Spiel endlich untergraben habe.“ 

Während Lucifer sich wieder erhoben hat und mit dem anderen Glas Wein auf dem Weg zurück zur Kreidetafel ist, wirkt der Herausforderer auf die höchste Krone der PCWA, vielleicht gar der des gesamten Business, von Sekunde zu Sekunde sichtlich genervter. Gabriel bleibt dies natürlich nicht verborgen.

Gabriel Lucifer: „Sage mir, Mad Dog, warum bist du überhaupt hergekommen, wenn dir doch anscheinend mit jeder Faser vorher klar gewesen sein muss, dass dieses Gespräch mit mir, für dich keinen tieferen Sinn ergeben würde? Hier her zu kommen ist augenscheinlich das Dümmste, was du vor dem wichtigsten Match deiner Karriere machen konntest.“

Der verrückte Hund starrt den mit dem Rücken zu ihm stehenden Ex-Principal selbstbewusst an.

Mad Dog: „Dumm? Oder eher mutig? Die Grenzen sind fließend, Gabriel. Was immer du von mir wolltest, du hast es bisher nicht ausgesprochen, aber weißt du – es ist mir auch egal. Deine Macht ist futsch. Spätestens, seit du unter der Kontrolle deines Jungen stehst, hast du hier nichts mehr zu melden – absolut nichts. Obgleich Blake dir nur den finalen Todesstoß versetzt hat, denn seien wir ehrlich… Ich hab dich im Questfinale besiegt, mich von dir befreit. Und nun bist du der Sklave meines Schützlings. Es ist ernüchternd und euphorisierend zugleich. Dein Ende war und ist MEIN Beginn!“ 

Abwertend schmeißt er – dem mit Kreide etwas an die Tafel schreibenden – Gabriel die einst entwendete Schachfigur des Bauern vor die Füße. Der Mann mit den zwei schwarzen Tränen unter dem linken Auge neigt daraufhin sein Haupt schräg nach hinten, begutachtet die handgemachte Holzgestalt. Dann macht sich dieses unnachahmliche Lächeln auf seinen Lippen breit.

Gabriel Lucifer: „Du hast Recht!“

Der sich bereits zur Tür begebende Mad Dog bleibt stehen. Die zwei früheren Kerry & Gaelic-Kollegen befinden sich in sicherem Abstand nun Rücken an Rücken.

Gabriel Lucifer: „Ich habe bisher in der Tat noch nicht ausgesprochen, warum ich dich vor deinem Kampf gegen den Schlächter unbedingt nochmal sehen wollte. Aber Du hast auch Unrecht. Es ist dir nämlich alles andere als egal! Niemand weiß besser als Du, wozu ich fähig bin. Denn Niemand wurde von mir so lange unten gehalten wie Du!“

Ein wütendes Schnaufen dringt aus Mad Dog hervor - der Zeitenlauf. Immer wieder hat Gabriel ihm klar gemacht, er wäre nichts wert, würde in der PCWA nie etwas erreichen, sondern bis in die Unendlichkeit der Geschichte als gescheitert gelten. Erst der Finalesieg im Quest 4 the Best brachte die Wende. Der einst als der ewig Zweite Verschriene  ballt die Hände zu Fäusten, verharrt jedoch auf der Stelle.

Gabriel Lucifer: „Doch das ist vorbei. Der wertlose Bauer hat - aller Widrigkeiten zum Trotz - das Ende meines Schachbrettes erreicht und verwandelt sich zur glanzvollen und mächtigen Dame, um das längst verloren geglaubte Spiel doch noch zu wenden. Ja, Mad Dog – Alles endet irgendwann! Rette sich, wer kann!“

Mad Dog: „NEIN!! NICHT IN EINE DAME! NICHT IN EINE DAME!!! Verstehst du denn nicht??? ICH SPIEL NICHT DEIN VERFICKTES SPIEL, GABRIEL! ICH… ICH… ICH SPIELE MEIN… MEIN SPIEL! IN MEINER PCWA!!!“

Die zwei Männer haben sich noch immer in sicherer Entfernung die Rücken zugekehrt. Es ist Mad Dog, der sich dann bedrohlich schnell um die eigene Achse dreht und den weiter entspannt an die Tafel krickelnden Lucifer mit seinen Augen in den Fokus nimmt, wie das Fernrohr eines Scharfschützen sein bemitleidenswertes Ziel. Dann aber nickt der Fighter… kurz hat er sich von Lucifer aus der Ruhe bringen lassen; aber er ist die Unbekannte Konstante, die sich Gabriels Plänen entzog - er hat den Vorteil.

Mad Dog: „Du hast mich also herbestellt, um mir mit deinen kryptischen Metaphern klar zu machen, dass alles, was in dieser Nacht passieren wird, mal wieder deinem Einfluss unterlegen ist, huh? Wenn ich gleich die Ära des Schlächters beende und mir über seinem blutigen Kadaver siegreich den Undisputed Gerasy Title um die Hüften schnalle, dann wirst du es sein, der es sich auf die Fahnen schreibt, oder? Und es wird irgendeine absonderliche Erklärung geben. So wie es schon immer war!“

Ein applaudierendes Klatschen ertönt. Es hallt durch die Ohren Mad Dogs wie ein nicht enden wollendes Dröhnen eines Schlagbohrers, der zerberstenden Beton in seine Einzelteile zerlegt. Gabriel bückt sich derweil und hebt den Bauern abseits seiner Füße auf. Dann dreht er sich zu seinem Gesprächspartner um. Dieser blickt ihn grimmig an. Gespielt ängstlich verzieht Lucifer das Gesicht und schleicht hinüber zu einem Schallplattenspieler, berührt die Nadel.

http://www.youtube.com/watch?v=PBmky9Tx2UM

There ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down
When I hear that trumpet sound I'm gonna rise right out of the ground
Ain't no grave can hold my body down

Mad Dog: „Lass dir gesagt sein, Gabriel, alle hier haben es Leid. Wir haben Dich Leid. Es ist wie eine Endlosschleife. Du bist wie der Riss in einer alten Schallplatte, die keiner mehr hören möchte. Wirst du dir nicht langsam selbst Leid, Gabriel?“

Die Reaktion des Adressaten ist ein müde erscheinendes Nicken. Die glasigen Augen des Mannes, der sich für sich reklamiert, alles und jeden in der PCWA zu beeinflussen, fokussieren Mad Dog.

Gabriel Lucifer: „Ja. Ich bin es leid. Schon längst. Das ist der Grund, warum Du hier bist, Mad Dog! Ich ertrage es nicht mehr. Ich ertrage Mich nicht mehr. Ich ertrage diese PCWA nicht mehr.“

Irritiert starrt Mad Dog den nachdenklich dreinschauenden Lucifer an, der mittlerweile schwer deprimiert an einer Weinflasche nippt und mit der anderen Hand die Bauernschachfigur zerdrückt.

Mad Dog: „Warum gehst du dann nicht einfach?!“

Kaum sind die Worte gefallen lässt Gabriel die Weinflasche sowie den geköpften Bauern fallen und beginnt weinerlich zu lachen. Seine Schultern hängen schlaff herunter. Sein fader Blick ist erfüllt von grenzenloser Leere.

Gabriel Lucifer: „Weil ER mich nicht gehen lässt!“

Well, look way down the river, what do you think I see?
I see a band of angels and they're coming after me
Ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down

Mit tiefer Stimme spricht Mad Dog den Namen aus, der die beiden wie ein unsichtbares Band seit etlicher Zeit verbindet.

Mad Dog: „Blake!“

Das gesprochene Wort hallt noch nach, da zuckt Gabriel am ganzen Körper zusammen. Zitternd wendet er sich ab, während Mad Dog, ihm irritiert hinter herschaut. Die beiden alten Recken pflegen jeweils eine leidlich eigenwillige Beziehung zu Blake Milton. Irgendwie sind sie beide sowas wie seine Mentoren, ob gewollt oder ungewollt. Es gestaltet sich alles jedenfalls höchst kompliziert.

Gabriel Lucifer: „Er ist der Schlüssel, Mad Dog. Ich habe es dir immer wieder versucht klar zu machen, mit Worten ebenso wie mit roher Gewalt…“

Nervös streift Lucifer sich durch die fettigen schwarzen Haare. Selten hat man diesen Mann so aufgelöst gesehen.

Gabriel Lucifer: „…Aber du wolltest es nicht verstehen…oder konntest es einfach nicht. ‚Kümmere dich um Meinen Jungen‘ – das waren einst meine mahnenden Worte an Dich…“

Ein Satz nach vorn. Gabriel erwischt Mad Dog und drückt ihn mit Schwung gegen die Wand. Dabei hat er sichtliche Schmerzen bei jeder Bewegung. Aber keine Gegenwehr. Nur fragende Blicke.

Gabriel Lucifer: „…Warum hast Du nicht auf mich gehört? Wieso hast Du dich nicht genug um Blake gekümmert?“

Mad Dog: „Blake hat sich selbst abgewendet, Gabriel. Er hat mich von oben herab betrachtet, mir keine Chancen im Kampf gegen Barker zugesprochen. Er dachte, er ist derjenige, der die PCWA retten wird – er dachte, er ist der junge Superman. Er dachte der Zeitenlauf hält bis in alle Ewigkeit... Aber er hat genau wie du mit einer unbekannten Konstante rechnen müssen, die im Endeffekt die Rechnung zu einem anderen Ergebnis kommen lässt. Die Konstante, die den Ewigkeiten ein Ende setzen wird.“

Wieder spricht die Enttäuschung aus MDs Worten mit, so wie eben, als er sie Blake selbst ins Gesicht sagte.

Mad Dog: „Ich habe mich gekümmert, aber er wollte es nicht. Es ist die Ablehnung, die aus ihm spricht. Und ich werde ihm nicht nachlaufen, so wie du. Du, der Menschen für seine Pläne missbrauchen, der Menschen lenken und führen will. Du weißt, dass ich für die Freiheit bin, Gabriel. Ich lenke nicht, ich führe nicht – ich lasse ihn seine Wege gehen, seine Erfahrungen sammeln und seine Überzeugungen gegen die Wand fahren. Mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Und Blake hat seine Konsequenzen spüren müssen, er hat der Unbekannten ins Auge gesehen.“

In sich ergebener Haltung löst Lucifer die Umklammerung und schlägt wütend mit der rechten Faust gegen die Wand, hinterlässt eine Beule. Mit der Zunge leckt der eherne Mythos sich Reste vom Wein aus den Mundwinkeln und wendet sich dann beklemmt der Tafel zu.

Well, look down yonder Gabriel, put your feet on the land and see
But Gabriel don't you blow your trumpet 'til you hear it from me
There ain't no grave can hold my body down
Ain't no grave can hold my body down

Gabriel Lucifer: „Als ich mich beim Imperial Impact entschloss, Barker zum Gerasy-Title zu verhelfen, da war mir bewusst, dass ich mich rasend schnell in seiner blutigen Schlächter-Faszination verlieren würde. Ich glaubte felsenfest an die neue Formel des Großen Antagonisten Robert Barker als einzige Konstante zur Bewahrung des Gleichgewichts in der PCWA, wähnte mich endlich am Ziel, befreit von der Bürde ständig neue Pläne zu entwickeln, um die Stabilität der PCWA zu gewährleisten...“

Mad Dog: „Es ist dein altes dämliches Schachspiel, indem ich zu einem Bauer werden musste, zu einem scheiternden Bauer. Doch der Zeitenlauf ist vorbei. ENDE DER EWIGKEITEN! Und auch jetzt noch versuchst du mir diese dämliche Dame aufzuschwatzen, glaubst ich würde weiter im Spiel des großen Antagonisten und der scheiternden Helden mitmachen. NEIN! NEIN! NEIN! Ich bin die Unbekannte Konstante, Gabriel. Ich werde ein neues Spiel schaffen, ein Spiel, in welchem nicht die Spieler oben stehen, sondern die einzig wahre Konstante in der PCWA, der Gerasy. Hörst du, Gabriel… Alle wollen ihn… doch nicht seinetwegen, sondern immer nur ihretwegen. Er ist das Mittel für ihre Selbstbefriedigung, das Mittel für ihre Selbstbeweihräucherung, das Mittel für ihre Macht…"

Fast wütend schüttelt Mad Dog den Kopf, ehe er entschlossen weiter spricht.

Mad Dog: "...Ja, der Gerasy Belt - immer nur Mittel, immer nur zweitrangig. Ich werde Gerasy, um Gerasy zu sein – und das wird die PCWA verändern, das wird die PCWA Welt wach rütteln! Das ist mein Traum, den Traum, den ich heute zur Realität mache. Nach langem Kampf um diesen Traum, der mit dem Leben enden soll, mit dem Ende des Zeitenlaufs. Und so ist das Match Antagonist vs. Unbekannte Konstante keines zwischen Dame und König oder Läufer und Turm – nein, Gabriel. Es ist ein Match Schach vs. Mühle, Schach vs. Halma – entweder die PCWA bleibt ein elender Ort des großen Antagonisten und der kurzzeitigen Helden – oder aber es wird ein Spiel, in welchem die einzige Konstante der Gerasy selbst ist. Ein Kampf auf Leben oder Tod!“

Gabriel Lucifer: „Uh, zumindest sind wir uns schon mal darüber einig, dass es eine Art von Konstante geben muss. Nun, zu eurem Leidwesen hier in der PCWA habe ich ja schon immer fest an das geglaubt, was ihr alle als wirre Masterpläne abtut. Genauso glaubst du an das, was ich heute als interessante Theorie eingestehen muss. Ja, das klingt alles sehr plausibel, was du da von dir gibst. Aber das verheißt leider nichts Gutes, denn mal ehrlich: Wie oft haben denn meine Pläne so funktioniert wie erdacht?“

Bevor Mad Dog antworten kann dreht der verwirrt dreinblickende Mythos sich um und legt sich selbst seinen Finger auf den Mund.

Gabriel Lucifer: „Psst. Das war eine rhetorische Frage. Meine Selbstreflexion ist besser als ihr manchmal glaubt. Ich bin mir der Defizite in der Umsetzung meiner Ideen durchaus bewusst. Deshalb ja der unschuldige Junge, befreit von all diesen schlechten Reizen der PCWA. Er war mein Rettungsanker in der unheilvollen Liaison mit der ANGST. Ich wusste, dass Blake alles versuchen würde, um mich aus den Fängen Barkers zu befreien. Und ich wusste auch, dass meine Gefühle für ihn stärker sein würden als diese grausame Faszination des Schlächters. Blake Milton war meine Rückfahrkarte in die Freiheit und heute habe ich sie schmerzhaft und viel zu früh einlösen müssen!“

Mad Dog: „Was hat das alles mit mir zu tun? Warum ist Blake MEIN Schlüssel zum Undisputed Gerasy Title?“  

Gabriel Lucifer: „Nun, ohne die Sicherheit, dass Blake mich retten würde, hätte ich Meine Macht als Principal nie geopfert, um Barker zum Undisputed Gerasy-Champion zu machen. Ohne die Aussicht auf eine Fehlerkorrektur würdest Du hier heute nicht stehen. Verstehst du es nun, Mad Dog? Wann endete dein Versagen als ewiger Zweiter? Wann begann Deine Erfolgsstory? Dämmert es dir?“

Mad Dog: „Als deine Macht verloren ging, huh!? Die Frage ist nur, ob sich die Geschichte nicht ohne deinen Machtverlust genauso ereignet hätte. Schließlich ist die Unbekannte Konstante eine Antwort auf Barkers Angstsystem, was aber genau wie deines, mit der Angst der anderen plant und so versucht die anderen zu lenken. Vorher warst du der Lenker. Durch Intrigen, Entscheidungen oder was auch immer… du hattest immer irgendwie deine Finger im Spiel. Es hat sich also nichts geändert, Gabriel. Und so, wie ich im Angstsystem meinen Weg gegangen bin, so wäre es auch unter dir gewesen. Die Unbekannte Konstante untergräbt Lenker- und Zwangssysteme.“

MD reißt die Augenbrauen über den Maskenrand.

Mad Dog: „Ich habe Blaze besiegt. Er hatte meine Niederlagenserie mit seinem Sieg über mich im QftB 2010 angestoßen. Dann habe ich dich besiegt… es war von mir geplant. Und jetzt fehlt nur noch Barker! Robert, der mich mit seinem Schlächterdasein in eine tiefe Sinnkrise geworfen hat… Heute werde ich auch diesen letzten Teil der Geschichte des ewigen Zweiten zerstören. Ich werde Gerasy Champion, Gabriel. Und deine Welt ist damit endlich meine!“

Gabriel Lucifer: „Es wird dich erschrecken, aber jedes Wort von dir wird sich heute bewahrheiten. Und ich habe damit absolut nichts zu tun. Nicht mehr. Alles, allein Dein Verdienst. Doch ich muss es miterleben, erdulden, ertragen, erleiden. Und auch das ist allein Dein Verdienst. Der Junge hat sich in den letzten Monaten verändert. Blake hat seine Unschuld an die PCWA verloren wie wir beide es schon vor langer Zeit getan haben. Es war dein Job dies zu verhindern, während ich im Dämmerlicht der ANGST verschwunden war. Versagt hast Du dabei und das wird dich noch teuer zu stehen kommen. Nicht heute. Heute wirst du erfolgreich sein. Aber schon bald. Sehr bald.“

Mad Dog: „Das war doch dein dummes Ziel, den Jungen von der PCWA abzuhalten. So ein Schwachsinn – das kannst du nicht! Deshalb sind doch jeher deine Pläne gescheitert, weil du andere Ziele verfolgtest als deine Opfer. Ich hingegen habe das gemacht, was das richtige ist. Ich habe ihn auf das raue Leben in der PCWA vorbereitet, ich habe ihn überlebensfähig gemacht. Und das hat er heute eindrucksvoll bewiesen, als er dich eben besiegt hat – in dieser eindrucksvollen Schlacht!“

Morbide grinst Gabriel Richtung Tafel. Der Mann, welcher hingegen gleich gegen den Schlächter in den Kampf ziehen wird, begibt sich zu Lucifer und begutachtet das Tafelbild ein wenig näher, vor dem ein erstarrter Gabriel Lucifer wie vor einem Schrein steht.

Well, meet me, Jesus, meet me, meet me in the middle of the air
And if these wings don't fail me I will meet you anywhere
Ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down

Gabriel Lucifer: „Blake ist auf unserem niederen Niveau angekommen. Er ist nun ein Teil von dem, wovon ich ihn immer fernhalten wollte, damit er nie in die Verlegenheit gerät einer dieser jämmerlichen Hoffnungsträger zu werden. Denn wie du schon sagtest, das Gebilde des Großen Antagonisten als einzige Konstante drehte sich stets um die Hoffnung. Die stille Hoffnung auf einen Helden, der sich gegen Die Angst erhebt. Hoffnung hält die Welt im Gleichgewicht, selbst wenn alles um uns herum zusammenzubrechen droht. Egal wie viele Helden dem großen Antagonisten zum Opfer gefallen sind. Allein die Erzählungen über Ihren Heldenmut, die Anerkennung über das Scheitern hinaus, sind die Triebfeder für ihre Nachfolger stets aufs Neue ins Verderben zu schreiten. Es ist eine wahrlich einfache Gleichung… tja… wäre da nicht diese Unbekannte Konstante gewesen…“  

Mad Dog: „ICH!“

Wehleidig schaut Gabriel zu einem fast stolz wirkenden Mad Dog. Der ach so große Gabriel Lucifer akzeptiert Ihn als das was er ist – Die Unbekannte Konstante – künftiger Undisputed Gerasy Champion!

Gabriel Lucifer: „Die PCWA - wie wir sie kennenlernen durften - existiert nicht mehr. Ich habe alles versucht um sie zu entschlüsseln… diese neue Gleichung, aber das Ergebnis… es bleibt stets dasselbe! Schrecklich. Seit über zehn Jahren halte ich alles im Lot. Aus und vorbei. Ich suche zwar ein Schlupfloch, doch es scheint keines zu geben. Es ist unausweichlich. Und durch Blake bin ich gezwungen mich diesem Schicksal hinzugeben, es mit anzusehen. Wie ein Geist wandel ich in der PCWA umher, unfähig zu entkommen. Diese Liga hält mich in Geiselhaft, weil Blake Milton es so will.“

Beinahe ein wenig arrogant fasst Mad Dog dem wahrlich mitgenommen wirkenden Gabriel Lucifer auf die Schulter.

Mad Dog: „Dann siehst du mal wie das ist… mir ging es ebenso unter deinen Fittichen oder bis jetzt, wo Barker der Champion ist und seine Angst verbreitet. Aber heute ändert sich die PCWA Welt..."

Voller Mitleid in den Augen berührt Gabriel die Wange des verrückten Hundes und schaut den mächtiger denn je erscheinenden Mann unterwürfig an.

Gabriel Lucifer: „Zeige mir einen Helden und ich schreibe dir eine Tragödie!“

Mit diesen Worten sinkt ein innerlich zusammengesackter Gabriel Lucifer vor Mad Dog auf die Knie und offenbart die gesamte Gleichung auf der Tafel. Erst jetzt kann der amtierende Quest 4 Best Sieger alles erkennen.

Mad Dog: „Als du zu Beginn meintest, du beendest etwas, da…“

Gabriel Lucifer: „…ja, Mad Dog…da meinte ich Uns! Dein größter Triumph wird eine Katastrophe auslösen…unaufhaltsam…wie einst die cWc wird die PCWA mit dir als höchstem Champion dem Abgrund entgegen steuern…das ist Dein Schicksal, Mad Dog – Deine ganz persönliche Tragödie! Und ich bin es Leid uns zu retten, so wir ihr Mich alle Leid seid, wie ich mich selbst Leid bin!“

Plötzlich macht sich ein eigenartiges Funkeln in den Augen Lucifers breit. Er springt auf, schnappt sich einen Schwamm und wischt die Tafel spärlich ab, so dass nur noch verwischte Schemen übrig bleiben.

Gabriel Lucifer: „Also werde ich tun, was gefangene Geister – ohne Ziel, ohne Motivation, ohne Sinn – in alten Gemäuern so tun und versuchen mir die Zeit bis zum endgültigen Abriss so zu vertreiben, dass ich vor Langeweile nicht schon vorher elendig zu Grunde gehe. Versetzen wir die neuen hoffnungsfrohen Bewohner in meiner Heimat ein wenig in Angst und Schrecken. Nun, wenn du gleich gewinnst, dann bist du ja sowas wie der Hausherr hier. Doch Fürchte nicht Mich. Fürchte Dich selbst!“

Der Night Fighter schüttelt den Kopf und murmelt etwas unhörbares vor sich hin.

Der Ausbruch aus dem Zeitenlauf,
er muss gelingen ohne Kauf.
Das große Ziel hält sie beim Lachen,
das Ziel die Nacht zum Tag zu machen.

Mad Dog: „Den Championbelt der cWc habe ich erkauft. Durch Lügen und Intrigen. Durch ein System aus Angst und Macht... dämmerts, Gabriel? Ich bin nicht wie ihr, denen solch eine Art von Triumph etwas bringt. Die diese Art von Triumph als Beweis ihrer Stärke und Glorie sehen... Gabriel, mit mir wird sich die Geschichte nicht wiederholen. Ich bin das Ende der fortlaufenden Geschichte, das Ende der Ewigkeit, dieses PCWA Zeitenlaufes. Trauere den Stunden nach, Gabriel. Sie sind gezählt!"

MD macht auf dem Absatz kehrt, während Gabriel unter den letzten Klängen der Schallplattenspielers unbeirrt die Tafel betrachtet. Zu sehen ist nur ein verwischter Rest - eine unbekannte Konstante.

Well, meet me mother and father, meet me down the river road
And momma you know that I'll be there when I check in my load
Ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down
There ain't no grave can hold my body down

 

Mike Garland: "Puh."

Vincent Craven: "Puh."

Mike Garland: "Ich bin nahezu erschlagen. Soviel Informationen auf einmal, das war gerade gelebte Geschichte."

Vincent Craven: "Bist du nun auch überzeugt, dass Mad Dog neuer Undisputed Gerasy Champion werden kann? Ich bin mir noch nicht sicher, aber die dafür nötige Entschlossenheit bringt er auf jeden Fall mit."

Mike Garland: "Du hast es gehört: Er hat die cWc und, nicht zu vergessen, auch die bXq als Titelhalter in den Abgrund gerissen. Und in der PWC und GCW war er nur ein kleines Licht von vielen. Er ist einfach nicht reif, Vince."

Vincent Craven: "Nun ja, eigentlich war er überall erfolgreich, wo er längere Zeit war. Er ist also jezt PCWA reif, du willst es dir nur nicht eingestehen. Selten habe ich einen Mann gesehen, der so entschlossen seinen Zielen nachging. Und sein Ziel heute lautet: Robert Barker besiegen und damit zum höchsten Champion dieser Liga werden. Nein, er wird sie nicht in den Abgrund führen, er wird eine neue Ära einleiten."

Mike Garland: "Die Ära eines Champions, der seinen Titel nicht verdient hat? Die Ära, eines Champions, der vielleicht nur gewinnt, weil andere wie Gabriel Lucifer oder gar Blake Milton ihm diesen Titel schenken?"

Vincent Craven: "Die Ära eines würdigen Champions."



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