Scene

Id
2969  
Name
Ohnmächtig  
Summary
 
Position
15  
Scenetype
Live  
Created At
2016-07-06 12:45:07  
Edited At
2016-07-19 14:48:34  
Show
Vendetta 118  


 

Der vom "The O2" gerade mal wenige hundert Meter entfernt liegende North Greenwich Pier wirkt in dieser Nacht wie leergefegt. Wo der Steg tagsüber von Touristen belagert wird, die eine Sightseeing-Fahrt über die Themse unternehmen wollen, steht in diesem Augenblick lediglich Ashley Stanton auf der Anlegestelle und lässt ihren Blick über das Lichtermeer des nächtlichen Londons schweifen, derweil sie sich mit verschränkten Armen auf das stählerne Außengeländer lehnt und dem Plätschern des Wassers lauscht. Man könnte denken, dass die junge Frau aus KCMO in dieser legeren Haltung und in dieser Umgebung fernab des PCWA-Trubels diese Oase der Stille genießen müsste, aber das tut sie nicht.

Ashley Stanton ist nervös – des Todes nervös. Und das obwohl sie nicht mal weiß, ob das Treffen, das sie Kathy Strong vorgeschlagen hat, überhaupt stattfindet. Als sie kurz vorher noch ihre Whatsapp-Nachrichten auf dem Handy checkte, konnte sie sehen, dass Kathy ihre letzte Nachricht inzwischen zwar gelesen, jedoch nicht weiter kommentiert hatte. Ob sie sich dazu herablassen würde, noch einmal mit ihr zu sprechen, stand hingegen auf einem ganz anderen Blatt, was Ashley ihrer ehemaligen Freundin ehrlicherweise auch nicht vorwerfen konnte. Dafür hat sie sich in letzter Zeit zuviel erlaubt. Aber zu wem hätte sie sonst gehen sollen? Hannibal, der ihre gemeinsame Nacht stolz herumposaunte? Marc Poe, der sich wegen ihr bereits genug Ärger eingehandelt hatte? Wer blieb noch übrig, der sie nicht mied? So schwer sie sich damit tat, das zuzugeben, aber der alleinige Fakt, dass Kathy Strong sie nicht sofort geblockt hat, war der letzte Strohhalm, an den sie sich noch klammern konnte, um sich nicht vollends im Netz der Isolation zu verfangen, welches Robert Barker um sie gesponnen hat.

Erneut wagt Ashley Stanton einen Blick auf ihr Smartphone und fängt währenddessen immer wieder einzelne Strähnen ihres kastanienbraunen Haars ein, die der Nachtwind durch die Luft tanzen lässt... nach wie vor keine Reaktion. Keine Whatsapp-Nachricht, keine SMS, kein entgangener Anruf, keine Voicemail, einfach nichts. Und obwohl alles andere ein Wunder gewesen wäre, überkommt sie ein niederschmetterndes Gefühl der Enttäuschung. Einen langen Seufzer folgen lassend, steckt die Brünette ihr Smartphone wieder ein, um sich zurück in die Arena zu begeben, als sie am anderen Ende des Stegs eine Gestalt auf sich zukommen sieht und das Gemeindemitglied der Religion verblüfft stocken lässt.

Ashley Stanton: "Kathy!"

Ashleys erstaunte Feststellung wird von einem ungläubigen Lächeln begleitet. Kathy Strong, deren wehende Haarspitzen aus der hochgezogenen Kapuze ihres Parkas herauslugen, hat ihre Hände in den Jackentaschen vergraben und überquert die Brücke zum Pier mit bestimmten Schritten. Eine Begrüßung von Seiten des Mystic Angels bleibt aus, als sich beide Frauen in der Mitte des in einem schummrigen Neonlila erleuchteten Übergangs treffen. Kathy steht nur da, schweigt sie an, mustert sie mit einem missbilligenden Blick.

Eigentlich hatte sie sich geschworen, keine Zeit mehr an diese Frau zu verschwenden. Zwar wusste sie aufgrund des allgegenwärtigen Backstage-Klatschs um Ashleys Situation mit Robert Barker und der Religion vage bescheid, echtes Interesse konnte sie dafür allerdings nicht aufbringen. Nun ist sie doch hier und schreibt es dem nostalgischen Gedanken an die Freundschaft zu, die die beiden Wrestlerinnen einst verband.

Ashley Stanton: "Freut mich, dass du dich doch noch umentschieden hast und gekommen bist. Ich kann mir vorstellen, dass dich das zurecht einige Überwindungskraft gekostet hat, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dir dafür sehr dankbar bin, dass du dir hierfür Zeit genommen hast, obwohl du bestimmt wichtigeren Dingen nachgehen mu..."

Kathy Strong: "Ash!"

Wie auf Kommando verstummt die junge Frau aus KCMO, als ihr Gegenüber ihr das Wort abschneidet.

Kathy Strong: "Komm zum Punkt. Du kannst dir den Smalltalk sparen, ich habe nämlich nach wie vor überhaupt keine Lust, mit dir zu reden. Nur um der alten Zeiten willen, habe ich mich bereiterklärt hierherzukommen und dir zuzuhören. Sag also , was du sagen willst. Oder ich gehe wieder."

Die Mundwinkel der Angesprochenen senken sich sogleich wieder ab. Ein eingeschüchtert hervorgemurmeltes "Okay" folgt, dann holt die Schönheit aus den Reihen der Religion tief Luft.

Ashley Stanton: "Hältst du mich für einen schlechten Menschen?"

Furchen bilden sich auf der Stirn des Nesthäkchens aus dem SCW-Stall.

Kathy Strong: "Was soll diese Frage? Wie meinst du das?"

Ashley Stanton: "Genau so, wie ich es gesagt habe: Denkst du, dass ich ein schlechter Mensch bin?"

Kathy zuckt mit den Schultern, noch immer nicht ganz im Klaren darüber seiend, wohin diese Frage eigentlich führen soll.

Kathy Strong: "Ich bin mir nicht sicher, was du jetzt von mir hören willst. Wenn ich ehrlich bin, sehe ich dich eigentlich nicht in einer Kategorie mit solchen Gestalten wie Eleven, Kriss Dalm1... oder Robert Barker. Allerdings hast du mir und auch allen anderen im Locker Room genug Gelegenheiten gegeben, um deine Aufrichtigkeit infrage zu stellen. Ich verstehe aber immer noch nicht, wieso du mich sowas fragst. In den letzten Wochen und Monaten hast du auf mich nämlich nicht den Eindruck gemacht, als würden dich die philosophischen Fragen des Lebens interessieren."

Zustimmendes Nicken vom Gemeindemitglied der Religion.

Ashley Stanton: "Du hast recht. Normalerweise würde ich mich nicht mit einer solchen Fragestellung nicht beschäftigen. Zumindest vor meinem Beitritt zur Religion war ich mir auch sicher, dass mein moralischer Kompass einwandfrei funktioniert, aber in letzter Zeit zweifle ich immer mehr an der Richtigkeit meiner Taten. Die Sache mit meiner kleinen Schwester beim Rumble, Marcus Vark jr., der wegen mir nicht zurück in die PCWA kommen will, James Godd, der mich dafür hasst, dass ich mit Robert Barker zusammengearbeitet habe... und du, die nichts mehr mit mir zu tun haben will. Ganz zu schweigen von all den anderen im Locker Room. Es ist soviel Drama in nicht mal einem halben Jahr um meine Person entstanden und ich frage mich..."

Sie verschluckt ihren letzten Satz und streicht sich über ihre feuchten Augenlider.

Ashley Stanton: "Ich frage mich einfach nur, ob ich das ganze Unglück vielleicht verdient habe. Vielleicht ist das die Art und Weise des Schicksals, mich zu bestrafen und mir zu verdeutlichen, dass ich ein schlechter Mensch bin."

Auch bei dem Anblick ihrer ehemaligen Freundin, die sich immer wieder die Tränen aus den Augenwinkeln wischt, bleiben die Gesichtszüge der Chicagoerin hart. Die Zeiten, in denen ihr Ash leidtut, sind schon lange vorbei.

Kathy Strong: "Und nun, da du gemerkt hast, dass es vielleicht doch nicht so ratsam ist, alle Brücken hinter sich abzureißen, wenn man sogar in den Reihen des eigenen Camps schikaniert wird, kommt plötzlich die Erleuchtung, oder wie darf ich das verstehen?"

Fragend wirft Chris McFlys Schülerin die Arme auseinander.

Kathy Strong: "Findest du das nicht ein bisschen scheinheilig?!"

Ashley Stanton: "Ich habe doch nur das getan, was nötig war! Nicht aus Bösartigkeit, sondern wegen der Religion! Wenn ich hier in der PCWA bleiben will, dann muss ich tun, was Hannibal und Barker von mir verlangen, verstehst du das denn nicht??"

Ashley gibt sich keine Mühe mehr, ihre Tränen zu verstecken, die im purpurnen Neonlicht glitzernde Bahnen auf ihren Wangen hinterlassen. Immer noch zeigt sich der Mystic Angel ob dieses Faktes ungerührt und bedenkt die Weinende mit einem ernsten Blick.

Kathy Strong: "Nein, das tue ich wirklich nicht. Du tust so, als hättest du keine andere Wahl gehabt, aber das stimmt nicht. Man hat immer eine Wahl. Du hast nur bewusst die Falschen getroffen und suchst jetzt einen Weg, dein Gewissen reinzuwaschen, damit du dir nicht eingestehen brauchst, dass du Fehler nach Fehler nach Fehler begangen hast und nun mit den Konsequenzen leben musst. Aber ich bin dafür die falsche Ansprechpartnerin. Ich kann und ich werde dir nicht bei deinem Problem helfen. Es wäre stattdessen viel sinnvoller für dich, dir einfach einen Psychiater zu suchen."

Aus geweiteten Augen, die gleichermaßen Schock, wie auch Empörung über die entschiedenen Worte Kathy Strongs ausdrücken, starrt die junge Frau aus KCMO ihr Gegenüber an. Sie kommt jedoch nicht dazu, dem etwas zu entgegnen, denn in dem Augenblick, in dem sie zu einer Antwort ansetzen will, vernehmen die beiden Wrestlerinnen schwere Schritte auf den Planken der Verbindungsbrücke. Ashley Stanton ist die erste, die ihn bemerkt. Kurz darauf auch Kathy Strong, als diese sich zu ihm umdreht und seinen Namen unheilvoll in die Nachtluft haucht.

Kathy Strong: "S1margl."

Der, dessen Name einer slawischen Sagengestalt entlehnt ist, schließt mit einem spöttischen Lächeln zu den beiden Damen auf und bedenkt erst Kathy und danach Ashley mit einem prüfenden Blick. Die Anhaltspunkte werden vom Konstanten flugs zu einer mutmaßlichen Schnellmalerei zusammengepinselt.

S1margl: "Lass mich raten, Kathy. Nachdem du in Mexiko bereits dein Stupsnäschen in fremde Angelegenheiten versenkt hast, dachtest du, du könntest dein neuentdecktes Lifecoaching-Talent auch bei anderen Leuten als meiner Frau ausprobieren, oder? Die verlaufene Schminke bei Barkers Laufstegpüppchen zeugt von einem Durchbruch, huh?! Welche wertvollen Ratschläge hast du den diesmal verteilt?"

Ashley schaut die Töle mit einem verwunderten Gesichtsausdruck an. Offenkundig scheint es zwischen Kathy und dem geflügelten Hund bereits einen Zusammenstoß gegeben zu haben, von dem sie bisher nichts mitbekommen hat.

Kathy Strong: "Was hast du hier verloren, S1margl?"

S1margl: "Ich bin dir gefolgt, Dummkopf. Von deiner Kabine bis hierhin. Auf der Entertainment Avenue habe ich dich zwar kurz in der Menschenmenge verloren, aber da habe ich bereits Witterung aufgenommen. Oder besser noch, nenn' es lieber Intuition. Dass du so dreist wärst, während einer PCWA-Show Shoppen oder ins Kino zu gehen, hätte selbst ich nicht von dir erwartet. Also gab es nur eine Möglichkeit, wo du hingehen würdest – raus aus der Donnerkuppel, raus in die Freiheit. Und siehe da: Welch' unverhoffter Glücksfall mir zuteil wurde, dass ich mir ausgerechnet diesen Moment ausgesucht habe, um dein hübsches Köpfchen wie eine Zitrone nach Informationen auszupressen."

Ein Fingerwisch deutet zum Gemeindemitglied der Religion, die ob der diversen Andeutungen aus dem Mund von S1 noch verwirrter als zuvor aussieht.

S1margl: "Du hast mich mit deinem nächtlichen Ausflug auch noch zu einem der Urheber der Kellerimplosion geführt."

Für die Dauer eines Herzschlags präsentiert der Konstante angriffslustig seine Zähne. Die Substanz, die durch seine Adern pulsiert, ließ ihn die Zusammenhänge weit über den Verrat unter Brüdern hinaus erkennen. Was in Mexiko vonstattenging war nicht bloß eine Familientragödie nach biblischem Vorbild, sondern ein inszeniertes Puppenspiel hörerer Mächte, die die allgemeine Unsicherheit im Keller nach Bleeds Abschied ausnutzten, um Zwietracht in den Reihen von Nicotine & Bacteria zu säen. Nichts, was sich, anders als Abel, nicht irgendwann wieder zusammenflicken ließe. Dennoch traf die Religion und somit auch Ashley Stanton in dieser Sache eine Schuld durch Mittäterschaft. Um sie wird er sich jedoch später kümmern.

Die junge Frau aus Missouri wirft ihrer Erzrivalin einen fragenden Blick zu, aber diese lässt bloß ein entschiedenes Kopfschütteln folgen, bevor sie zu einer Antwort ansetzt. Ohne dabei die Augen von S1margl zu lassen.

Kathy Strong: "Das hat nichts mit dir zu tun. Geh zurück in die Halle, ich komme alleine klar."

Die Augenlider des geflügelten Hundes verengen sich. Offensichtlich geht der Halbdeutschen der unfreiwillig komische Gehalt ihrer Worte ab. Gleichsam arbeitet sie allein mit ihrer Präsenz fieberhaft daran, dass der Höllenhund mit dem Gedanken spielt, ihr diesen Witz mit Gewalt zu erklären.

S1margl: "Das ist seltsam. Warum willst du sie – jetzt da ich hier bin – auf einmal fortschicken, Kathy? Wieso willst du ihr nicht von Mexiko erzählen, wo du dich in Dinge eingemischt hast, die dich gar nichts angingen. Wieso erzählst du ihr nicht, wie du mein Treffen mit Yai sabotiert hast und deine törichte, da vollkommen unangebrachte Intervention dafür gesorgt hat, dass meine eigene Frau den Kontakt mit mir abgebrochen hat."

Der Konstante macht einen Schritt nach vorne, baut sich vor Kathy Strong auf. Die Schatten, die vom neonfarbenen Zwielicht im Antlitz des Nightfighters geworfen werden, lassen ihn plötzlich noch furchteinflößender erscheinen. Aber Kathy Strong weicht keinen einzigen Millimeter zurück und hält dem feindseligen Blick der Töle stand.

S1margl: "Welche Lügen hast du über mich verbreitet? Über was hast du mit Yai gesprochen, als du sie mitgenommen hast? Sag es mir! Ich muss es wissen!"

Aber die Lippen des Mystic Angels bleiben versiegelt. Die simpelste aller Regeln – Girl Talk bleibt unter Frauen. Immer. Und daran wird auch ein paranoid gewordener Junkie nichts ändern. Oder?

Blitzartig schnellen S1margls Hände nach vorne! Ohne dass die Chicagoerin auch nur die kleinste Chance gehabt hätte, frühzeitig zu reagieren, umschließen die Pranken ihre Oberarme wie ein überdimensionaler Schraubstock, während die überwältigende Kraft des geflügelten Hundes gleichzeitig dafür sorgt, dass sie nach hinten gedrückt wird, bis sie das Brückengeländer in ihrem Rücken spürt.

S1margl: "Was hast du ihr erzählt, huh?"

Gewaltsam beginnt S1 an ihr zu rütteln, um seiner Forderung mehr Ausdruck zu verleihen. Der Wahn in seinen Augen deutet an, dass er bereit wäre, auch noch viel weiter zu gehen. Wenn er ihr damit Angst machen will, so hat er damit Erfolg, was Kathy allerdings nicht nach außen dringen lässt. Eine solche Genugtuung wird sie keinem Mann mehr geben. Nicht nach dem, was sie durchstehen musste.

S1margl: "Rede endlich! REDE, DU MISTSTÜCK!!"

Kathy Strong: "Sonst was? Machst du sonst da weiter, wo du bei Zereo Killer aufgehört hast? Wechselt du von der passiven Zuschauerrolle in die aktive und tust es diesem Schwein Dalm1 gleich? Du wirst trotzdem keine einzige Silbe aus meinem Mund über unser Gespräch hören. Da kannst du mir soviel drohen, wie du willst. Und selbst wenn, glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass das irgendwas an deinem eigentlichen Problem ändern würde, oder? DU hast dich gegen sie entschieden und nicht anders herum."

Die verkrampften Finger der Töle graben sich weiter in den Stoff von Kathys Jacke. AstroHappy entfacht die Raserei in seinem Wesen. Er sollte sie hier und jetzt für ihre Aufmüpfigkeit beenden.

Ashley Stanton unternimmt währenddessen nichts. Warum sollte sie auch? Kathy hat deutlich gemacht, dass sie weder bereit ist, Verständnis für ihre Situation aufzubringen, noch ihr zu helfen.
Soll sie doch alleine mit diesem Verrückten fertig werden...

Aus dem Augenwinkel heraus registriert der Höllenhund, dass sich die dritte im Bunde in Richtung "The O2" verabschiedet, und bleckt dabei dämonisch die Zähne.

S1margl: "Sie ist schlauer, als Barker uns alle glauben machen will. Und ganz bestimmt schlauer als du. Sie weiß, dass sie das moralische Podest, das du in den letzten Wochen für dich beansprucht hast, niemals erklimmen kann und hat akzeptiert, dass der Makel zu ihr gehört. Du hingegen besitzt die Arroganz, bestimmen zu wollen, was richtig und falsch ist, weil du dein Schicksal als Blaupause für weibliche Emanzipation ansiehst. Was für eine erbärmliche Ausrede, um mit deiner PTBS fertig zu werden, Kathy."

Kathy Strong: "Wenigstens nehme ich meine Probleme selber in die Hand und tue nicht so, als hätte sich die Welt gegen mich verschworen."

Der Konstante antwortet mit einem Lächeln. Unverblühmt gönnerhaft.

Dann lösen sich seine Finger von ihren Oberarmen und er richtet die Ärmel von Kathys Jacke, die er mit seiner eigenen Handgreiflichkeit unordentlich gemacht hat, um darauf einen Schritt von der Halbdeutschen zurückzuweichen. Durchatmen. Auf beiden Seiten. Der Sturzbach des Zorns, der S1margls Adern durchströmt hat, beruhigt sich wieder.

S1margl: "Du hast ja recht. Es würde überhaupt nichts bringen, sich jetzt an dir zu vergreifen. Wenn die Zeit dafür gekommen ist, werden wir diese Auseinandersetzung einfach im Ring fortführen. Bis dahin rate ich dir, dich lieber aus Dingen rauszuhalten, die dich nichts angehen. Nicht jeder ist in der PCWA so gnädig wie ich."

Noch einmal streift sein warnender Blick den ihren, bevor auch er die Brücke zum North Greenwich Pier verlässt. Auf halbem Wege zum Ufer dreht er sich zu Kathy um...

S1margl: "Richte ihr meinen Gruß aus, wenn du sie wiedersiehst."

"Yeah, you wish!", murmelt sie zurück. Dann schaltet die Regie zurück zu den Kommentatoren.

 

Vincent Craven: "Puuuhh! Da hat Kathy Strong aber noch mal Glück gehabt. Das hätte auch ganz anders enden können. Beinahe sah es sogar so aus, als hätte sich S1margl an ihr vergriffen."

Mike Garland: "Mit Glück hat das nichts zu tun, sondern eher mit Vernunft. Obwohl er sie übel hätte zurichten können – übler als Zereo Killer –, hat er eingesehen, dass ihn das doch nicht ans Ziel führen würde. Darüber sollte die freche, junge Dame froh sein. Ashley Stanton hat es da definitiv intelligenter angestellt und den Polnischen gemacht, während S1margl mit Kathy beschäftigt war."

Vincent Craven: "Das fand ich übrigens NUR schäbig von ihr! Ich dachte, die beiden waren mal Freundinnen! Ashley hat Kathy doch sogar dorthinbestellt, um zu reden. Und dann lässt sie sie einfach mit diesem Irren alleine?! Das ist meiner Meinung nach unentschuldbar."

Mike Garland: "Davon abgesehen, dass ihr im Nachhinein gar nichts passiert ist, hat sie auch da selbst schuld. Das, was sie Ashley da an den Kopf geworfen hat, war schon sehr verletzend."

Vincent Craven: "Ach, Mike Garland entdeckt jetzt seine empathische Seite oder wie ist das?"

Mike Garland: "......... NA GUT! Ashley hat auf jeden Fall die beleidigte Leberwurst gespielt, aber das ändert ja nichts an dem Fakt, dass Kathy Strong bei so harschen Worten irgendwann mal an den Falschen gerät. Und wenn das passiert, dann bin darauf gespannt, ob sie ihre Probleme wirklich alleine bewältigen kann, wie sie so vollmundig von sich behauptet."



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