Scene

Id
2932  
Name
You smart, you loyal, you grateful - I appreciate that  
Summary
 
Position
24  
Scenetype
Live  
Created At
2016-06-01 17:00:38  
Edited At
2016-06-06 12:43:51  
Show
Vendetta 117  


Die Tür springt auf. Ein Mann stampft ins Zimmer. Er sieht pissed af aus. Zu Ashley Stantons Pech ist es leider nicht Maximilian Lunenkind, sondern Robert Barker.

Innerlich stößt die Brünette, die vor einem Spiegel sitzt und sich vor Schreck beinahe mit einem Eyeliner-Stift das Auge ausgestochen hätte, einen Fluch aus. Wann wird sie endlich lernen, ihre Kabine abzuschließen? Bei den Gestalten, die in der PCWA herumlaufen, wäre es schließlich nicht nötig, wegen ihrer Nachlässigkeit absichtlich Unheil zu provozieren. Aus dieser Sache wird sie sich aber fürs Erste trotzdem nicht herauswinden können, was auch immer es ist, das Barker von ihr will.

Ashley legt den Stift zur Seite, dreht sich auf ihrem Hocker in die Richtung des neusten Gemeindemitglieds der Religion und formt ein sichtbar aufgesetztes Lächeln. Normalerweise würde sie ihre Make-Up-Routine einfach fortsetzen – schließlich lässt es sich auch über einen Spiegel wunderbar unterhalten –, allerdings wäre das bei der zur Schau gestellten Laune des Ex-Gerasys wohl keine so gute Idee.

Ashley Stanton: "Was wäre gewesen, wenn du reingeplatzt wärst, während ich gerade aus der Dusche komme?"

Robert Barker: "Dann wäre meine erste Frage gewesen, warum du es für nötig hältst während einer Vendetta zu duschen. Lass das deine erste Lektion sein: Du hast vorbereitet zu erscheinen. Du duscht, bevor du herkommst, oder du stinkst. Mir soll es egal sein, solange du dich und damit das Ansehen der Religion nicht wegen niederer Eitelkeiten in Gefahr bringst. Jeder könnte dich in einem solchen Moment attackieren. Wir leben in einer Welt in der Kriss Dalmi frei herumlaufen darf, also solltest du über solche Dummheiten nicht einmal nachdenken."

Er hält sich gar nicht erst mit unnützen Floskeln und Gepflogenheiten auf, sondern geht sofort auf die junge Frau aus KCMO und bricht wie ein Panzer in ihre Intimzone ein, um sich mit seiner imposanten Gestalt vor ihr aufzubauen und gleichzeitig vor Augen zu führen, dass er sie augenblicklich zerbrechen könnte, wenn er das wollte.

Robert Barker: "Steh gefälligst auf, wenn ich mit dir rede! Das ist ein Zeichen des Respekts, dass dein Vater dir vor langer Zeit eingebläut haben sollte. Hannibal gegenüber kannst du dir das vielleichterlauben, weil er zu nachgiebig mit dir ist. Mit mir machst du das allerdings nicht. Hast du mich verstanden?"

Als hätte nicht schon selbst gewusst, dass Robert Barker ein Arschloch ist, muss sie ihn mit seinem gebieterischen Ton und dem scheltenden Blick noch mal extra daran erinnern. Ein Schmollen legt sich über die Lippen der Amerikanerin. Aber sie gehorcht, erhebt sich von dem Hocker, um dem angeblich besten Gerasy Champion in der Geschichte der PCWA mit leicht nach oben geneigtem Haupt auf Augenhöhe zu begegnen.

Ashley Stanton: "Also. Was gibt es so Wichtiges?"

Er mustert sie schamlos. Es ist nichts Lüsternes dabei. Er gibt ihr das Gefühl, dass er sie beurteilt und was auch immer es ist, das er sieht, er wirkt nicht zufrieden.

Robert Barker: "Du weißt ganz genau, um was es geht! Du hast dich heute nachmittag mit James Godd getroffen."

Nur deswegen ist Barker in ihrer Kabine aufgetaucht? Ernsthaft?!

Ashley Stanton: "Habe ich, ja. Aber was geht dich das an?"

Sie verschränkt die Arme vor der Brust, funkelt den Mann ohne Grenzen trotzig an. Der wiederum tippt oder vielmehr bohrt mit seinem rechten Zeigefinger so doll gegen ihr linkes Schlüsselbein, dass er ihr nicht nur ein irritiertes "Au!" entlockt, sondern sie auch einen ganzen Schritt nach hinten schiebt.

Robert Barker: "Wie redest du eigentlich mit mir? Es geht mich etwas an, weil Hannibal und Gabriel mich in die Religion geholt haben, um ihr den nötigen Glanz und den angemessenen Respekt zu verschaffen. Und ich habe mich bereit erklärt ihnen zu helfen, weil ich weiß, was sie können. Selbst Gabriel, dessen Freund ich niemals mehr sein werde, respektiere ich. Aber ich habe beiden klar gemacht, dass ich nur dann bei dieser Geschichte mitspiele, wenn sich ein paar Dinge ändern."

Er ist ihr so nah, dass sie seinen warmen Atem spüren kann. Und sie hat böse Vermutungen, was beziehungsweise WER zu den Dingen gehört, die geändert werden müssen.

Robert Barker: "Von jetzt an wird die Religion professioneller agieren müssen, wenn wir den gewonnenen Respekt behalten wollen. Und es bereitet mir Kopfschmerzen, dass ich dir das überhaupt sagen muss, aber es kann nicht angehen, dass du mit meinem Gegner und einem erklärten Feind der Religion Frieden schließt und ihm darüber auch noch viel Glück wünscht. Wir beiden, du und ich, stehen auf der gleichen Seite, wir sind die Religion. Er ist der Feind. Jeder der sich nicht zur Religion bekennt, ist der Feind. Krieg das in deinen hübschen kleinen Schädel!"

Er tippt ihr gegen die Stirn, als müsse er ihr zeigen, mit welchem Körperteil man normalerweise das Denken erledigt.

Robert Barker: "Wir können solche Alleingänge in der Religion nicht länger dulden. So ein leichtsinniges Verhalten ist pures Gift für eine Gruppierung wie unsere. Du wirst also unverzüglich damit aufhören, deine Kontakte außerhalb der Religion zu pflegen, so lange du dich unter ihren Fittichen befindest. Kein Smalltalk mit dem Feind während eines Tryouts, kein Plausch mit Rookies am Catering, für dich gibt es von nun an nur noch die Religion. Alles andere könnte bei Cain und den anderen große Zweifel an deiner Loyalität hervorrufen und das ist nach deiner bisherigen Bilanz seit deinem Beitritt zur Religion das Letzte, was du willst. Darum wirst du auf mich hören. Keine Widerrede."

Ashley Stanton: "Bist du eigentlich vollkommen übergeschnappt???"

Ashley hat genug gehört, schreit es ihm entgegen, schubst ihn von sich. Barker hat den Gipfel der Unverfrorenheit nun endgültig erklommen und kurzzeitig bricht selbst auf seiner grimmigen Miene Erstaunen über diesen plötzlichen Ausbruch hervor. Vergessen ist der Fakt, dass vor ihr der vielleicht gefährlichste Mann der gesamten Liga steht, vergessen die Gewaltandrohungen in Virchowa's Lounge, mit denen er ihr Stillschweigen im Bezug auf Benedicts Geheimnis erzwingen wollte. Diese Frau ist auf 180 und hat alle Vernunft aus dem Fenster geschmissen. Und damit hat augenscheinlich nicht mal der ehemalige Schlächter gerechnet.

Ashley Stanton: "Was fällt dir ein? Was fällt dir ein, hier unangemeldet aufzukreuzen und zu glauben, dass du dir herausnehmen kannst, über mein Leben zu bestimmen? Für wen hältst du dich überhaupt?!"

Robert Barker: "Ich bin..."

Ashley Stanton: "...Robert fuckin' Barker! Ist mir aber komplett egal! Genauso egal wie deine Suche nach einem neuen Punching-Bag, den du in deiner Frustration über den Verlust deines geliebten Gerasy-Titles herumkommandieren kannst, nachdem dich Marcus zum Glück endgültig in den Wind geschossen hat. Glaub also ja nicht, dass ich, nun da du der Religion angehörst, seine Nachfolge antrete. Never going to happen. Ich treffe mich, mit wem ich will und ich wünsche Glück, wem ich will. James Godd hat in diesem Match alle meine Sympathien. Und ja, es würde mich freuen, wenn er heute Abend den Sieg davontragen würde. Ich kann dich und deine widerwärtige Art nämlich nicht ausstehen. There you have it! Und jetzt lass mich endlich in Ruhe und verschwinde aus meiner Kabine!"

Das tut er allerdings nicht. Robert bleibt wie angewurzelt stehen und scheint durch Ashley hindurchzusehen.

Ashley Stanton: "Hast du gehört, was ich gerade gesagt habe?"

Immer noch keine Reaktion von dem scheinbar zur Salzsäule erstarrten Robert Barker, weshalb die junge Frau aus KCMO sich mit einem gemurmelten "Dann gehe ich halt..." kurzerhand dazu aufmacht, die Kabine zu verlassen.

Robert Barker: "Du bleibst hier!!"

Es passiert blitzschnell. Noch während sie Barker passierte, hat er Ashley am Arm gepackt, gewaltsam herumgerissen und mit einem alles übertönenden Scheppern gegen die sich im Raum befindliche Spindreihe geschleudert, wo sie mit einem Ächzen zusammenbricht. Sofort versucht die vollkommen überrumpelte Amerikanerin wieder in den Stand zu kommen, um der Situation so schnell wie möglich zu entfliehen, aber da hat Robert sie bereits gepackt und gegen die Spinde gepresst. Ashley starrt in Augen, in denen sich nichts anderes als der pure Hass wiederfinden.

Robert Barker: "Du bewegst dich auf ganz dünnem Eis, Mädchen, und nur die Tatsache, dass du ein Mitglied der Religion bist, rettet dich gerade davor, von mir nicht auf der Stelle in Stücke gerissen zu werden. Wenn das jedoch auch in Zukunft so bleiben soll, rate ich dir, dich ganz genau an meine vorherigen Worte zu erinnern, da du kleine Versagerin nicht in der Position bist Forderungen zu stellen. Im Gegensatz zu mir hast du in dieser Liga noch nichts erreicht und bleibst unserer Gemeinde nach wie vor den Beweis schuldig, weshalb es immer noch sinnvoll sein soll, deinen hübsch anzusehenden aber letztlich nutzlosen Hintern mitzuziehen. Nicht mal Benedict konntest du zu einer Rückkehr bewegen. Und so willst du es Cain zurückzahlen? Nachdem er so viel Zeit, Energie... und andere Dinge in dich gesteckt hat?"

Die Miene des Mannes ohne Grenzen verändert sich, als er an den sich schlagartig weitenden Augen ablesen kann, dass er gerade einen Nerv getroffen hat. Ein bösartiges Lächeln umspielt Roberts Lippen, als seine Blicke an ihrem Körper hinabgleiten und die eben getätigte Anspielung für Ashley noch eindeutiger erscheinen lassen. Aber wie kann er davon wissen? Woher weiß er, dass sie in der Nacht von United As One mit Hannibal geschlafen hat? Von ihm selbst? Oder doch nur ein glücklicher Schuss ins Blaue? Sie spürt, wie ihr Gesicht sich erhitzt. Sie errötet.

Robert Barker: "Was ist denn los? Du bist ja plötzlich so still."

Ashley Stanton: "I-ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst."

Robert Barker: "Natürlich hast du das nicht. Hättest du nämlich auch nur den leisesten Schimmer von dem, was es bedeutet, unserer Gemeinde anzugehören, hättest du schon viel früher Erfolge gefeiert und dich nicht darauf verlassen, von Cain immer neue Chancen eingeräumt zu bekommen. Aber damit ist nun endgültig Schluss. Keine Kontakte außerhalb der Religion! Keine Niederlagen! Kein Versagen. Wir wollen Resultate sehen und die werden wir von dir auch bekommen. Hast du das verstanden?"

Stummes Nicken. Das hat sie. Barkers Botschaft war diesmal überdeutlich.

Der vormals wichtigste Mann der Phönixliga entlässt die Amerikanerin aus seinem Griff, woraufhin sie sich an der Spindreihe auf den Boden gleiten lässt, nach wie vor darüber grübelnd, woher ihr Gegenüber diese pikanten Details über sie in Erfahrung gebracht hat, die auch noch den letzten Funken Integrität kosten könnten, sollten sie im Backstagebereich die Runde machen... wenn es nicht schon längst zu spät ist.

Endlich tritt nun auch das ein, worauf Ashley seit Beginn dieser unangenehmen Begegnung hingefiebert hat – Robert Barker geht. Nicht ohne sich aber noch mal im Türrahmen zu ihr umzudrehen und mit einem heimtückischen Lächeln auf die einsame Sporttasche zu deuten, die auf einer Bank sitzt.

Robert Barker: "Es wird dich freuen zu hören, dass ich Hannibal und Gabriel angeboten habe, mich ein wenig um dich zu kümmern und dir den Weg zurück in die richtige Spur zu zeigen."

Jetzt entgleisen ihr die Gesichtszüge endgültig.

Robert Barker: "Deshalb schlage vor, dass du dich schon mal hübsch machst. Du wirst später nämlich noch gebraucht."



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