Scene

Id
2798  
Name
Nennen Sie mich bitte Jona  
Summary
 
Position
45  
Scenetype
Live  
Created At
2016-03-20 17:15:14  
Edited At
2016-04-03 17:55:01  
Show
Brawlin´ Rumble XI  


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„Mister Lucifer, warten Sie. Das geht nicht…“

Ein Sanitäter springt aus dem Krankenwagen und folgt einem wankenden Gabriel Lucifer durch die Tiefgarage. Ebenso folgt den beiden das mitgereiste Kamerateam der PCWA. Nichts entgeht den Abonennten von Aliera TV.  

„… Wir müssen Sie eingehend untersuchen. Mister Lucifer, bitte kommen Sie zur Vernunft!“

Ein angestrengtes Husten zwingt den Mythos in die Knie. Nach einigen Momenten streckt er seinen Rücken und atmet tief durch. Dann geht er weiter Richtung Fahrstuhl und drückt den Knopf. Dafür nutzt er die rechte Hand, denn die linke schmerzt zu sehr vom Two Finger Breaker. Die Zeit des Wartens nutzt er und lehnt sich an die Wand, pustet kurz durch. Nerven tut ihn jedoch dieser überambitionierte Mediziner.

„Azrael Rage hat Sie übel zugerichtet. Sie können sich kaum auf den eigenen Beinen halten. Ihre Blutungen im Gesicht sind auch noch nicht alle gestillt. “

Tatsächlich tropft Blut von seiner Stirn. Ein diabolisches Schmunzeln. Zu gerne hätte er einen Spiegel zu Hand. Vielleicht ist der junge Pfleger ja doch noch zu was gut. 

Gabriel Lucifer: "Wie sehe ich aus?"

Der junge Mann stutzt. Aber Lucifer wiederholt die Frage sehr eindringlich.

Gabriel Lucifer: "Sag schon!"

Elegant stößt der Mythos sich von der Wand ab und tritt einige Schritte ins Scheinwerferlicht des Krankenwagens, der ihn direkt dorthin brachte, wo er jetzt sein muss. Sein Gesicht ist rot, seine Finger an der linken Hand schief, seine ganze Haltung gekrümmt. 

"Nun, also, wie ich schon sagte, Sie brauchen dringend medizinische Versorgung. Wir kriegen das schon wieder hin."

Niedlich, wie er ihm Mut machen will. Aber Gabriel hat die Antwort, die er wollte. Sein Anblick muss abscheulich sein.

*Ding*

Der Fachstuhl ist da. Sich die Rippen haltend schleift Lucifer sich hinein. Dem jungen Mann bedeutet er mit einem finsteren Blick, dass er ihm lieber nicht folgen sollte. Dieser scheint den Wink zu verstehen, auch wenn es ihm schwer fällt, seinen Patienten einfach so allein zu lassen. 

Das Kamerateam hingegen nimmt direkt die Treppen, nachdem sie noch gesehen haben, welche Etage Lucifer angewählt hat.

Wenige Sekunden später befindet man sich in einer sehr ruhigen Etage. Zumindest wenn man bedenkt, dass es sich hier um ein Krankenhaus handelt, wo es normalerweise stets hektisch zugeht. Als der äußerlich massiv in Mitleidenschaft gezogene Gabriel aus der Fahrstuhltür rumpelt und mit seiner Hand einen ekligen Blutabdruck an der Wand hinterlässt, positioniert sich sofort eine Armada von Gabriel Security Leuten vor ihm. Ungläubig schauen sie ihren Quasi-Chef an.

Gabriel Lucifer: „Geht mir aus dem Weg. Ich muss zu Miss Vark!“

Sprach er und stützt sich bei einem der Männer ab. Keiner der Angestellten traut sich den Mythos nicht durch zu lassen. Er war es schließlich, der sie angewiesen hat Niemanden ins Zimmer der Chefin zu geleiten. Das galt natürlich nicht für ihn selbst.

Mit einer ruckartigen Handbewegung lässt Gabriel sich die Tür öffnen und erblickt eine im Bett liegende Jona Vark. Es bricht ihm das Herz sie so sehen zu müssen. Langsam fährt sie die Kopfleiste des Bettes hoch und wendet ihre Augen zum Türrahmen, in dem sich ihr blutverschmierter Assistent in gekrümmter Haltung festhält.

Jona Vark: „Mister Lucifer, was machen Sie hier? Und wie sehen Sie überhaupt aus? Sie müssen sich behandeln lassen.“

Da der Fernseher läuft und Aliera TV angeschaltet ist, weiß der Ex-Principal sofort, dass Jona den Brawlin‘ Rumble live verfolgt. Er selbst hatte ihr den Zugang schließlich verschafft, denn natürlich sollte sie sein Match gegen ihren Peiniger anschauen.

Gabriel Lucifer: „Dafür ist keine Zeit.“

Noch während er spricht, stößt er sich in den Raum hinein und fällt regelrecht auf einen Stuhl. Endlich sitzen. Schwer atmend und mit schiefer Seitenlage starrt er zur ebenfalls verletzten Jona Vark. Die nimmt ihrerseits einen der Sicherheitsleute in den Fokus.

Jona Vark: „Rufen Sie bitte einen Arzt. Sofort!“

Ächzend winkt Lucifer ab.

Gabriel Lucifer: „Ich brauche keinen Arzt. Ich brauche Sie, Miss Vark!“

Irritiert starrt sie ihren engsten Mitarbeiter an.

Gabriel Lucifer: „Sie müssen zurückkommen. Die PCWA braucht Führung!“     

Ein müdes Lächeln macht sich auf ihrem Gesicht breit, auch wenn ihr das bei dem grauenhaften Anblick Lucifers schwer fällt. Dieser Mann wurde übel zugerichtet, von dem gleichen Mann, der auch sie an dieses Bett gefesselt hat.

Jona Vark: „Was hat Rage nur mit Ihnen angestellt? Dieses Match… es war ein Massaker. Wieso haben Sie sich ihm denn überhaupt gestellt? Bei aller Wertschätzung für Ihre außergewöhnliche Karriere, Mister Lucifer, Sie hätten wissen müssen, dass Sie nach so langer Pause, nicht innerhalb weniger Wochen das Niveau eines Quest 4 the Best Finalisten erreichen können.“

Das wusste er. Darum ging es auch nie. Es ging einzig und allein um diesen Augenblick. Hier bei ihr.

Gabriel Lucifer: „Ich musste tun, was getan werden musste…“

Ihm versagt die Stimme. Gerade rechtzeitig eilt ein Arzt gemeinsam mit einer Krankenschwester herein. Als die beiden auf Lucifer zustürmen, will er sie wegstoßen.

Jona Vark: „Verdammt, Gabriel! Lassen Sie sich behandeln!“

Sie hat ‚Gabriel‘ gesagt. Zum ersten Mal seit er an ihrer Seite ist.

Jona Vark: „Meine Reha strengt mich mehr als genug an. Dann noch die ganze Sache mit Marcus. Ich kann mir nicht auch noch um Sie Sorgen machen!“

Sorgen! Jona Vark macht sich Sorgen um ihn. Um Gabriel.

Jona Vark: „Also los. Lassen Sie sich endlich verarzten!“

Wenn sie es will, dann soll es so sein. Sie ist schließlich die Chefin. Eine Liege wird von Pflegern herein gebracht und Gabriel darauf verfrachtet. Er lässt es geschehen. Das Blut wird abgetupft. Kühl-Akkus berühren die Rippen. Starke Hände bearbeiten seinen schmerzenden Rücken.

Gabriel Lucifer: „Ich meine es ernst. Die PCWA braucht Sie!“

Jona Vark: „Da stimme ich Ihnen zu. Nur braucht sie mich in einem fitten Zustand. Noch immer kann ich meinen Nacken kaum bewegen. Es dauert noch eine Weile bis ich wieder arbeiten kann. Gabriel, Sie sind im Gegensatz zu mir ein ausgebildeter Wrestler…“

Wieder hat sie Gabriel gesagt. Ein wohliges Gefühl beschleicht seinen kaputten Körper. Die Heilung schreitet gleich viel schneller voran. Ohnehin ist sein Körper Schmerz gewohnt. Das wird schon wieder. Das war es Wert. Das war notwendig.

Jona Vark: „… und schauen Sie nur, wie es Ihnen ergangen ist mit Azrael Rage. Nur zu gerne würde ich ihn sperren lassen, aber das wird juristisch schwer. Unsere Anwälte haben den Fall mehrmals geprüft. Sein Altvertrag ist wasserdicht. Er darf Privatärzte nutzen. Die Attacke auf mich wird kaum als Absicht auslegbar sein. Wir kommen nicht an ihn ran. Zumindest im Augenblick nicht. Wenn der Brawlin' Rumble jedoch vorbei ist und wir auf Tour - weg aus Berlin - gehen, könnten wir einen Versuch wagen. Dann ist die Aufmerksamkeit nicht mehr ganz so groß. Die negative Publicity während der wichtigsten Veranstaltung unseres Geschäftsjahres wäre zu riskant gewesen… Sie wissen, dass ich Ihnen glaube, auch wenn es keinerlei Beweise für Ihre Behauptungen gibt.“

Zufrieden nickt der Mythos, während das Krankenhauspersonal ihn rundum mit allerhand Therapieansätzen versorgt.

Jona Vark: „Die Tatsache, dass Sie sich mit diesem Monster in den Ring begeben haben, zeigt mir, wie viel Ihnen die PCWA bedeutet… Wohlwissend, dass Sie mir nicht immer die ganze Wahrheit sagen…“

Der Blick Lucifers erstarrt. 

Jona Vark: „... Sie wussten das mit Marcus und haben versucht das Geheimnis vor der Öffentlichkeit zu bewahren. Vielen Dank! Mit Cruz stimmt auch irgendwas nicht. Was immer Sie da im Hotel vertuscht haben, bemerkenswert, dass die Presse relativ ruhig geblieben ist. Großen Respekt! Und wer weiß, vielleicht haben Sie tatsächlich versucht, Ihren alten Freund Azrael Rage eine Weile zu decken, damit er einen würdigen Abgang erhält. Sehr human!“

Offensiv springt Gabriel auf. Die Krankenschwester, die gerade sein Bein durch hebelt, sputet zur Seite.

Gabriel Lucifer: „… Ja, es stimmt, Miss Vark. Nicht immer sage ich Ihnen alles. Aber ich lüge Sie niemals an!“

Das gequälte Nicken der blonden Frau beruhigt Lucifer etwas. Er setzt sich wieder auf die Liege, streift sich durchs fettige Haar.

Jona Vark: „Das weiß ich. Wir alle machen Fehler. Jeden Tag. Was mir an Ihnen besonders imponiert, ist, dass Sie bereit sind, Ihre Verfehlungen zu bereinigen. Niemand opfert sich mehr für diese Liga auf als Sie. Heute waren Sie sogar bereit, im Ring die Tracht Prügel ihres Lebens zu kassieren, aus einem Ehrgefühl heraus, dass Niemand die Geschäftsführerin der PCWA ungestraft, ob ausversehen geschehen oder nicht, attackieren darf!“

Sein Haupt ehrfürchtig gesenkt. Er genießt ihre Worte. Es sind genau die Worte, auf die er seit dem ersten Tage seit seinem Comeback beim Brawlin‘ Rumble X hingearbeitet hat. All die frühen Morgen und langen Abende im Büro. Nur für diesen einen Moment.

Jona Vark: „Schon damals hätte ich es wissen müssen, als Sie mir Eri Osada schickten, um mich vor Rage zu schützen. Sie sagten mir, ich werde noch froh sein, wenn Sie mein Freund sind. Das bin ich. Jeden Tag schützen Sie mich, indem Sie kaum jemanden durch ihr Vorzimmer zu mir lassen. Niemand soll mir gefährlich werden. Nicht mal nerven soll mich jemand. Gabriel, ich sehe, was Sie tun. Jeden Tag. Sie sagten mir, als Sie mir Ihre Dienste anboten, Sie seien der Oberste Diener der PCWA. Und das haben Sie ausgiebig nachgewiesen. Wenn Sie mir Dinge nicht gesagt haben, dann gewiss nur, weil Sie mich schützen wollten, richtig?“

Demütig nickt er, verzieht fast peinlich berührt die Mundwinkel.

Jona Vark: „Nun, genau das ist ihr Job. Ihnen habe ich schon länger angesehen, dass es einige Geheimnisse zu viel geworden sind. Vielleicht hätte ich Sie darauf ansprechen sollen. Ich habe gemerkt, dass Sie mir mehr durchgereicht haben. Sie haben versucht, mir mehr Informationen zukommen zu lassen. Deshalb ließen Sie bei Vendetta 115 auch Robert Barker zu mir durch. Vielleicht hätten Sie ihn ein paar Shows vorher niemals mein Büro passieren lassen. Tja, am Ende hatte er seine Stipulation…“

Ein Grummeln bei Gabriel. Aber er ist nicht derjenige, der einer Jona Vark Vorwürfe machen würde. Schon gar nicht in dieser Situation.

Gabriel Lucifer: „… Entschuldigen Sie, das war ein Fehler. Niemand wird Sie je wieder erpressen. Das garantiere ich!“

Das klang beinahe nach einer Drohung. Friedfertig jedoch lächelt Jona ihren Assistenten an.

Jona Vark: „Wir werden da eine gemeinsame Linie finden. So einiges darf sich in der PCWA nicht wiederholen. Das Beste ist jedoch, wenn wir das, was bisher passiert ist, abhaken. Das zeigt Stärke. Wir stehen zu unseren Entscheidungen. Komme was wolle. Gibt es halt die Stipulation. Sollen die Religion of Death und Nicotine & Bacteria entscheiden, wer der neue Undisputed Gerasy Champion wird. Nutzt Ihnen alles nichts, wenn nicht einer von Ihnen den Rumble gewinnt oder unser strategischer Werbepartner Hannibal Cain nicht endlich im Ring die gleiche Leistung wie am Mikrofon bringt.“

Großartig. Das ist wahre Größe. Genug rumgedoktort. Der Mythos erhebt sich. It’ s Showtime.

Gabriel Lucifer: „Miss Vark, ob fit oder nicht. Ihre Worte sind pure Inspiration. Das ist es, was die PCWA benötigt. Kommen Sie mit. Wir richten Ihr Büro so her, dass die Rehabilitation ihres Körpers und das Regieren Ihrer PCWA Hand in Hand funktionieren. Ich kümmere mich um alles, um Sie.“

Schnurstracks marschiert er zu ihr ans Bett und will Sie herausheben. Aber sie stoppt ihn mit einer Handbewegung.

Jona Vark: „Das geht wirklich nicht. Ich bin hier derzeit am besten aufgehoben.“

Da hat sie sicher Recht.

Gabriel Lucifer: „Bei allem Respekt für Ihre Entscheidung, Marc Stevens die kommissarische Leitung während des Brawlin‘ Rumble zu übertragen, aber das geht so nicht. James Godd und Robert Barker haben sich geprügelt. Wie ich im Krankenwagen mitbekam, soll Benedict... also ihr Bruder... auf Azrael Rage los gegangen sein..."

Natürlich hat sie es gesehen und Lucifer weiß das genau. Diese Aktion mit dem Glastisch. Ein Zucken durchflutet sie, wenn sie daran denkt. 

Gabriel Lucifer: "... Ich bemühe mich redlich Marc zu unterstützen, aber L33, Rage, Bleed oder ein Cain wissen, dass wir keine wesentlichen Entscheidungen ohne Sie treffen können und nutzen das zu ihrem Vorteil. Das befördert chaotische Zustände. Handlungsunfähigkeit ist vorprogrammiert. Die Institutionen der PCWA werden in ihren Grundfesten erschüttert. Lange halten wir das nicht mehr durch, Miss Vark. Diese Geier werden die fehlende Kontrolle riechen wie Haie das Blut und gnadenlos zuschnappen. Verarscht werden wir von denen, um unseren Stolz zum Schweigen zu bringen.“

Sein Blick ist ernst. Todernst. Ihr Blick ist entschlossen. Wildentschlossen.

Jona Vark: „Geben Sie mir bitte Zettel und Stift.“

Ihr Befehl ist sein Handeln. Er reicht ihr Zettel und Stift. Die gleichen Utensilien legte ihm gestern Grizz Lee bereits vor die Nase, um Jona Vark eine Nachricht zu übermitteln. Eine Nachricht, die der Mythos selbst aufschreiben sollte. Das tat er. Doch diese Nachricht liegt noch immer auf ihrem Schreibtisch. Er wird sie später berücksichtigen.

Jona Vark: „In vollem Bewusstsein meiner geistigen Kräfte erteile ich meinem Assistenten Gabriel Lucifer die Prokura über die Geschäftsführung der PCWA. Punkt. Jona Vark.“

Keine Reaktion bei Gabriel Lucifer. Sie reicht ihm das unterschriebene Blatt.

Jona Vark: „Nehmen Sie! Zeigen Sie es jedem, der das hier nicht live gesehen... oder nicht glauben will.“

Seine Zunge berührt die trockenen Lippen.

Gabriel Lucifer: „Ich soll die PCWA führen?“

Jona Vark: „Vorübergehend. Bis zu meiner Rückkehr. Ja.“

Leicht zitternd ergreift er das Schriftstück mit der rechten Hand, liest es verstohlen.

Jona Vark: „Wissen Sie. Mir ist egal, was die anderen von Ihnen halten. Alle warnen mich davor, dass Sie es bestimmt auf meinen Stuhl abgesehen haben. Das mag vielleicht auch tatsächlich am Anfang ihr Plan gewesen sein. Ich habe Sie jedoch genau beobachten lassen…“

Natürlich weiß Gabriel von wem. Sein alter Erzfeind Clawrik Uriel Amon erstattete Jona Vark seit Monaten Bericht über Gabriel. Er hatte es Lucifer selbst gebeichtet. Der Ex-Principal hat den Kontakt zu Clawrik seit dieser Erkenntnis intensiviert und gab der knöchrigen Gestalt keinerlei Anlass, dass dieser Zweifel an der Loyalität des Mythos zu Jona Vark schüren müsste.

Jona Vark: „… Und ich habe Sie selbst erlebt. Jeden Tag. Wenn ich morgens ins Büro komme, sitzen Sie bereits da. Der Kaffee steht auf meinem Tisch. Dazu ein Brötchen oder ein Vitaldrink. Die Zeitung ist gebügelt, damit die Druckerschwärze nicht an meinen Fingern klebt. Montags ist mein Zimmer stets mit frischen Blumen versehen. Meine Akten sind bereits terminlich sortiert. Wenn ich abends das Büro verlasse, sind Sie noch immer da. Es kommt immer dieser deutliche Hinweis an die Gabriel Security mich bis zum Wagen zu geleiten. Das Auto ist immer vollgetankt. Wenn ich am Tage ein Lied im Radio mit gesummt habe, dann befindet sich im Player die entsprechende CD dazu. Gabriel, es gibt Niemanden, der mich mittlerweile besser kennt als Sie. Es gibt Niemanden, der am besten weiß, wie ich entscheiden würde!“

Ein zaghaftes Nicken. Der Zettel wird ordentlich gefaltet.

Gabriel Lucifer: „Ich werde Sie nicht enttäuschen, Miss Vark.“

Sprach er und macht umgehend auf dem Absatz kehrt. Ihre Stimme stoppt ihn jedoch.

Jona Vark: „Ach, und Gabriel, nennen Sie mich bitte Jona.“

Da er seinen Rücken zu ihr gekehrt hat, kann sie es nicht sehen. Auch die Kameras fangen es nicht ein. Dieses unnachahmliche Grinsen.

Gabriel Lucifer: „Au revoir… JONA…“       

Leicht humpelnd tritt er hinaus. Die Gabriel Security steht Spalier.

Gabriel Lucifer: „Niemand betritt diesen Raum!“

Der leitende Sicherheitsangestellte salutiert.

„Jawohl Mister…“

Weiter kommt er nicht, denn Gabriel vervollständigt den Satz.

Gabriel Lucifer: „… President… ja… Präsident der PCWA… das klingt doch vorübergehend gut…“

Keine Reaktion bei den Sicherheitskräften. Sie gehorchen einfach, schließen die Pforten zu Jona Varks Krankenzimmer. Der Blick Lucifers wandert zum Fenster. Er schaut in den hell erleuchteten Mond. Langsam setzt er sich Bewegung. Noch immer hat er Schmerzen. Aber das Gespräch mit Jona hat sehr zur Genesung beigetragen. Dafür ist ein Krankenhaus schließlich da. Zur Genesung. Seine Füße machen einen humpelnden Schritt nach dem nächsten. Zu Beginn noch sehr behäbig. Dann auf einmal immer flotter. Zum Fahrstuhl tänzelt er dann beinahe, so wie er es Azrael vorhin angekündigt hatte. Denn Gabriel Lucifer spricht schließlich stets... ja, er tut eben das, was er so tut...

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Mike Garland: „Ist Gabriel jetzt etwa wieder unser Chef?“

Vincent Craven: „Sieht ganz so aus… aber nur vorübergehend bis Jona Vark wieder gesund ist.“

Mike Garland: „Wenn er sich erst mal wieder daran gewöhnt hat, hier alle rumzukommandieren, wird er die Position sicherlich nicht gerne wieder her geben.“

Vincent Craven: „Da wird er keine Wahl haben. Wobei auf diesem Zettel nix von vorübergehend stand. Das hat sie nur gesagt. Naja, wichtig ist, dass die PCWA wieder eine Führung hat und Miss Vark sich in aller Ruhe erholen kann.“

Mike Garland: „Ein bisschen Führung kann sicher nichts schaden, wenn man bedenkt, wie viele heute schon auf der Krankenstation gelandet sind, weil sich hier jeder glaubt mit jeden mal eben so prügeln zu können.“

Vincent Craven: „Ja, und Lucifer hat ja Erfahrung. Immerhin war er mal der Principal… jetzt nennt er sich anscheinend aber Präsident… mal sehen, was das wird.“



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