Kapitel 5: Die letzte Notwendigkeit.

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Keek Hathaway ist ein 99%-tiger. Er ist kurz davor, dem Phoenix die Flügel zu rupfen und auf dem Rumpf der gezähmten Bestie Brawlin' Rumble gen Sonnenuntergang zu reiten. 
Oder gibt es noch Zweifel? Irgendwo in den letzten Winkeln, versteckt in längst vergessenen Windungen irgendeiner Hirnanhangszelle?
Wohl kaum. Und wenn schon: Fuck it! Any last words, PCWA?

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Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Ereignis des Wrestlingjahres. Kein vergessenes Adjektiv, einfach nur "das" Ereignis. Wozu Superlative nutzen, so ganz ohne Konkurrenz?
Wer den Rumble gewinnt, ist der King of Wrestling. Keine Diskussionen. Und Keek Hathaway ist, wortwörtlich gesprochen, auf dem Weg dahin. Nicht nur, weil er bestens vorbereitet ist, sondern auch räumlich. Denn der Afrikaner hat seine Kabine verlassen und plant seinen Aufenthaltsort gen Vorhang zu verlegen, wo er auf seinen Einsatz warten wird.
Bis er aufgerufen wird - zum Sieg.

Der Dome ist ein verdammtes Monster, groß und unübersichtlich. Doch irgendwie genießt Keek den langen Weg zum Ring auch, der ihn gefühlt durch den gesamten Backstagebereich führt. Er läuft an grauen Wänden vorbei, doch ebenso an zahlreichen Promotionsplakaten. Boten der Historie und Spannung, in großen Lettern mit Worten der Vorfreude bedruckt. In Kisten verpackt stehen allerlei Utensilien an den Gangrändern. Einige Mitarbeiter wuseln zwischen ihnen umher und verrichten ameisengewissenhaft ihre Arbeit, die zum Gelingen des ganz großen Ganzen beiträgt.

Hin und wieder gönnt sich Keek einen längeren Blick auf die Szenerie, ein wenig Zeit ist ja noch. Ihm kommen zwar die Gesichter nicht bekannt vor, doch in allen Augen sieht er das Gleiche: Vorfreude. Und Stolz, heute Teil der Promotion zu sein. Auch wenn es nur als Träger, Techniker oder Catering-Kraft ist. Jeder tut eben, was er tun muss. 

Manchmal wird Keek von den Leuten angestarrt oder sogar gegrüßt. Er lächelt zurück. Ein Champion des Volkes eben. 
Was bitte fehlt diesem Mann noch um den Rumble zu gewinnen? Schwer zu sagen.

Mit diesen Frage folgen wir dem Afrikaner auf dem Weg durch die Halle. An einer Kreuzung biegt er links ab.

Mitarbeiter: "Zum Ring geht's nach rechts, Keek."

Keek hört und bleibt stehen. Fast wäre er den falschen Weg gegangen. Nun einfach die Route korrigieren für den Rumble.

Er dreht sich auf dem Absatz um. 
Dreht sich...
Sozusagen turnt er auf dem Absatz, um es in Anglizismen zu sagen. Moment, was war das? Er t-u-r-n-t.

Die Bestie Tradition wird gefüttert. Dieser Turn war eine Notwendigkeit und Keek hat es getan.

ER TURNT.

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KEEK TURNT.

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VOR DEM BRAWLIN' RUMBLE.

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Barker 2011. Milton 2012. Hathaway 2016.
Teil der Legende.
Mount Rumbmore hat ein neues Gesicht.
 

Keek F'N Hathaway.
 

Die Entscheidung ist gefallen. Das letzte Puzzleteil wurde gelegt. Es passt perfekt, vollendet das Bild. Keine Chance, daran noch zu ruckeln.

Newsflash. 
Bei bwin gehen die Wettquoten in den Keller, Einschaltquoten steigen exponentiell. Sensationen locken schließlich.
In einem Berliner Briefkasten landen die ersten Kündigungen, manch teures Gefährt rollt mit geknickten Insassen vom Parkplatz des Domes in die Nacht hinaus.
Irgendwo weint einsam ein Bär, jemand Scharfes ist plötzlich stumpf.
AstroHappy wirkt nicht mehr. Eine Religion verliert den Glauben.
Eine gigantisch lange Zunge baumelt traurig im Mondlicht. V. Jr. vergisst seinen Vater. Krebs ist nur eine Einbildung. Jemand steht aus einer Tiefkühltruhe auf.
Ein Schwarzer trinkt sein nächstes Bier, die sprichtwörtlichen 3 Affen kennen nur eine Emotion: Enttäuschung.
Der Hund klappt seine Flügel ein.

Drei junge Männer seufzen entspannt vor ihren Rechnern und fühlen, wie ihnen eine schwere Entscheidung abgenommen wird.
All dies geschieht, weil Keek geturnt ist. Put your hands up in the air oder down your pants, wie auch immer. 

Brawlin-Rumble-Sieger-Keek Hathaway: "Danke. Ich wäre fast falsch gelaufen."

Bescheidenheit im Erfolg. Ein großer Triumphator. 
Nun hat er ihn abgeschlossen, seinen Turn.
Er geht dem Sonnenlicht entgegen, neunundzwanzig Fliegen aus dem Weg räumen. Widerstand ist Eulen nach Athen tragen.

Irgendwo wirft jemand Konfetti.

 

Mike Garland: „Da wäre er fast falsch gelaufen, der gute Keek.“

Vincent Craven: „Wenn er wütend ist, wird er schnell zum bösen Keek.“

Mike Garland: „Bleibt zu hoffen, dass er im Rumble gleich den richtigen Weg einschlägt.“

Vincent Craven: „Wehe, wenn er wütend wird!“