Scene

Id
2674  
Name
Untitled II.  
Summary
 
Position
23  
Scenetype
Live  
Created At
2016-01-25 15:45:33  
Edited At
2016-02-21 22:59:12  
Show
Vendetta 115  


Hier sitzt er nun. Am Tisch von Gabriel Lucifer. Er will eigentlich nicht hier sein. Aber er muss. Seit Wochen war ihm klar, dass er irgendetwas würde tun müssen, um das Match beim Brawlin' Rumble wieder zu seinem Vorteil zu machen. Robert Breads hat das Quest for the Best Turnier gewonnen. Robert Breads darf sich das Match aussuchen. Robert Breads darf sich den Zeitpunkt aussuchen. Robert Breads darf sich die Matchart aussuchen. Und Robert Barker darf... "Hinnehmen und Jammern"? Mehr hat Robert Breads ihm nicht zugestanden. Aber Robert Barker ist kein Mann, der hinnimmt und jammert. Robert Barker ist ein Mann der angreift und siegt. Auch, wenn es ihn etwas kosten würde, was er nur ungern aufgibt.

Robert Barker: "Guten Abend, Lucifer."

Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, sitzt die manchmal selbstgerechte Vorzimmerdame entspannt auf seinem Bürostuhl und erwidert die aufgesetzte Freundlichkeit des Schlächters mit der dystopischen Ausstrahlung seines Mythos.

Gabriel Lucifer: "Guten Abend, Robert."

Und dann schweigen sie einen Moment, ganz so als hätten sie sich nichts zu sagen. Ganz im Gegenteil liegt es aber daran, dass es eigentlich zu viel zu besprechen gibt - auf beiden Seiten. Wie ein altes Ehepaar, das sich erstmal abtastet, wer denn nun die heiklen Themen der Beziehung zuerst auf den Tisch bringen soll. Robert überlegt, ob er Benedict ansprechen sollte. Ob er Lucifer zum Schweigen über das Geheimnis des Jungen ermahnen sollte, um Benedict zufrieden zu stellen... und um noch deutlicher auf ihn zeigen zu können, wenn es unweigerlich herauskommt. Er könnte Ben erzählen, dass Lucifer reagieren musste... aber vielleicht ist es ja auch besser, es gar nicht anzusprechen. Lucifer hält die Füße schon überraschend lange still. Wenn Robert es nicht anspricht, schreckt er ihn auch nicht auf. Vielleicht sollte er Ben einfach sagen, dass...

Gabriel Lucifer: "... Sage mir, Robert, wie geht es denn unserem gemeinsamen Freund Benedict? Ich habe sooooo lange nichts mehr von ihm gehört. Dabei war unser letztes Gespräch doch sooooo unglaublich ergiebig."

Verdammter Bastard. Roberts Mundwinkel fallen kaum merklich ab. Es bedarf einer Menge Anstrengung seine eigentliche Stimmung nicht zu zeigen. Der alte Mann ist ihm zuvorgekommen. Er weiß Bescheid, so wie er immer Bescheid weiß. Über alles und jeden. Und manchmal ist Robert sich sicher, dass Gabriel Lucifer Gedanken lesen kann. Das würde zumindest eine Menge erklären. Und dann immer dieses verdammte unnachahmliche Lächeln auf seinen spröden Lippen. 

Robert Barker: "Es geht ihm gut. Er ist ganz außer sich, weil er es auf Platz Sechs in der PCWA Top 15 geschafft hat. Du weißt, dass das jemandem in seinem Alter noch was bedeutet."

Ein Satz von sehr weit oben herab, denn niemand war selbstzufriedener als Robert Barker, als er erfahren hat, dass er auf Platz Eins gelandet ist. Aber ein Gabriel Lucifer war vermutlich nie im Alter von Benedict, zumindest nicht als aktiver Wrestler.

Robert Barker: "Aber ich bin nicht hier, um..."

Gabriel Lucifer: "... Nein, bist du nicht! Ich hatte nämlich gehört, dass du bereits bei Vendetta 114 zu mir kommen wolltest. Scheinbar wurdest du aufgehalten."

Barker entfährt ein leichtes Knurren. Was zum Teufel will Lucifer von ihm? Eindringlich lehnt er sich nach vorne. Sein Stuhl quietscht dabei penetrant.

Robert Barker: "Man soll nicht alles glauben, was man hört, Lucifer."

Sagt es wie eine Drohung. Meint es wie eine Drohung. Robert Barker fürchtet sich vor niemandem und er lässt sich auch von niemandem einschüchtern.

Robert Barker: "Und auch heute bin ich nicht hier, um dich zu sprechen. Ich will zu Vark."

Lucifer nickt und schüttelt dabei jedoch innerlich den Kopf. Ausgerechnet Robert Barker zu ihr zu lassen, müsste schon einen sehr guten Grund haben.

Gabriel Lucifer: "Jeder will das irgendwann. Aber was könnte denn so enorm wichtig sein, dass Miss Vark ausgerechnet von dir belästigt werden sollte? Vermutlich kann ich dein Anliegen doch auch klären, Robert. Ich bin ziemlich gut in diesen Dingen, wie du weißt."

Der Champion schüttelt den Kopf. Natürlich ist Gabriel gut in diesen Dingen, aber gerade in diesem Fall muss er persönlich mit der blonden Frau sprechen. Er will es sogar, wenn er ehrlich mit sich ist. Dutzende Male hatte er sich in den letzten Monaten dieses Gespräch mit Vark ausgemalt und er weiß, dass die Realität noch befriedigender sein würde, nachdem sie seine Vertragsverlängerung einst so in die Länge gezogen hat. 

Robert Barker: "Nein. Es gibt Dinge, die Vark von mir hören muss und nicht von dir."

Gabriel zögert, ringt mit den richtigen Worten. Barker zeigt keine Anzeichen dafür einzulenken. Er hat sich entschieden. Nicht erst hier im Gespräch mit Lucifer, sondern spätestens in der Tiefgarage mit James Godd. Vielleicht auch schon viel früher. Das Unterbewusstsein ist ein unverständliches Biest. Hat er sich Stanton gegenüber wirklich unabsichtlich verplappert, oder wollte er es loswerden? Wollte er sich einfach einen weiteren Grund geben endlich aktiv werden zu müssen? So oder so. Es ist soweit. Seine Entscheidung ist gefallen. Wenn er gegen Robert Breads gewinnen will, braucht er auf dem Weg dorthin endlich einen Sieg für sich. Der Moment dafür könnte nicht besser sein, als die letzte Show vor dem Rumble. Ein Wirkungstreffer genau zur richtigen Zeit, um seinen Titel erfolgreich zu verteidigen.

Gabriel Lucifer: "Hältst du das wirklich für eine gute Idee, Robert?"

Robert legt seinen Kopf etwas schräg und öffnet die Hände. Das erste Opfer des Schlächters beobachtet jede Geste seines einstigen Peinigers wie späteren Partners ganz genau.

Robert Barker: "Meine Optionen sind recht… eingeschränkt. Ich muss etwas tun. Also tue ich etwas. Ich bin nicht bereit diesen Titel schon jetzt abzugeben, nicht an Robert Breads."

Erneut zögert Gabriel. Es gibt so vieles zu bedenken. Die Welt ist kompliziert, doch sie ist noch viel komplizierter, wenn man so viel weiß wie der Mythos. Seine Mission ist seit seiner Rückkehr klar, auch wenn es ihm nicht jeder abnimmt - Jona Vark muss um jeden Preis geschützt werden. Sie ist die Hoffnung für den Moloch, den Gabriel, aber eben auch sein aktuelles Gegenüber maßgeblich mitzuverantworten haben. Nichts bleibt in der PCWA ohne Konsequenzen und vielleicht ist das sogar gut so.

Gabriel Lucifer: "Vermutlich sollte ich dich aufhalten. Deine Vergangenheit... unsere Vergangenheit... die Gegenwart... all das spricht dagegen, dich gewähren zu lassen. Manchmal jedoch gibt es einen Zeitpunkt für die Wette auf eine glorreiche Zukunft. Nenn mich verrückt, aber mir erscheint das Hier und Jetzt als perfektes Timing, denn in einer mir zu entgleiten drohenden Welt der übermächtig erscheinenden Gruppierungen magst ausgerechnet du einer der Letzten sein, der sich tatsächlich niemandem anschließen will. Ich habe gerade eine Eingebung, dass dieser kleine Moment zwischen uns noch wichtig werden kann. Robert Barker als ein Symbol..."

Robert sagt nichts.

Gabriel Lucifer: "... Oder täusche ich mich? Da waren doch sowohl Grizz... aber auch Cain… mit deutlichen Angeboten... richtig?"

Der Champion könnte direkt antworten, er könnte aber genauso gut eine fette Zielscheibe auf seinen Schädel malen.

Robert Barker: "Wem sollte ich mich anschließen, Gabe? Ich bin der Mount Everest der PCWA. Ich schließe mich niemandem an, ich throne über ihnen. Ich bin das Ziel der Ziele. Glaubst du Grizz würde jemanden dulden, der sich über ihn stellt? Nicht jetzt, nicht seit er Eleven überlebt und beerbt hat. Ganz zu schweigen von Mad Dog, oder S1margl oder was auch immer… wie würde der mich wohl begrüßen? Feuchter Händedruck oder Giftpfeil in den Augapfel? Nein danke..."

Gabriel Lucifer: "... Mmmh... das klingt plausibel... vor allem wegen des elenden Köters... nun... aber was ist mit der Religion... Cain hat ebenfalls angeklopft. Und Hannibal hat nun wahrlich ein berechtigtes Interesse dir zu helfen... vorerst zumindest."

Er deutet mit dem Zeigefinger auf den um Roberts Hüften geschnallten Undisputed Gerasy Belt und bezieht sich wortlos auf das versprochene Titelmatch bei Vendetta 116.

Robert Barker: "Ja. Und dieses Interesse besteht darin, dass Cain nur seinen Titelshot bekommt, wenn ich weiterhin Champion bleibe, weil Breads ihn verachtet. Und sei ehrlich: Kannst du dir ein Team aus Robert Barker und Azrael Rage vorstellen? Kannst du dir vorstellen wie Azrael Rage beim nächsten Religion of Death-Betriebsfest seine Hand hebt und dafür stimmt, dass Robert Barker in die Religion aufgenommen wird? Und dann akzeptiert, dass ICH der Anführer bin? Das ich ihm nie wieder folgen werde?"

Lucifer schmunzelt. Er ist zufrieden. Jedoch muss er bei der Erwähnung von Rage automatisch auch an die Sache mit dessen Krankheit denken. Bisher hat er keinerlei Beweise, die er Jona Vark vorlegen kann. Sie glaubt ihm zwar, aber Azrael wird Himmel - und vor allem die Hölle - in Bewegung setzen, um Gabriels wahre Vorwürfe zu entkräften. Das einstige Schild der PCWA will auf 'Teufel komm raus' einmal den Brawlin' Rumble gewinnen und ist bereit dafür sein Leben zu geben - im wahrsten Sinne des Wortes. Das kann Gabriel niemals zulassen. Er will, dass sein Freund sich behandeln lässt. Eine PCWA ohne Azrael Rage? Was wäre das für eine Welt?   

Gabriel Lucifer: „Ja, Azrael, mein treuer Azrael. Du und Er, das funktioniert nicht..."

Robert Barker: "So ist es... andererseits ist der große Mann mit den Persönlichkeitskomplexen ja eh bald Geschichte, wenn man den Gerüchten trauen kann... oder ist das nur irgendeiner deiner abstrusen Pläne, Lucifer? Ist es ein Spiel? Hast du wieder irgendwelche Mittelchen gefunden, um ihn krank zu machen, nur ihn dann auf wundersame Weise zu heilen? Aliera reloaded? Ich bin mir nicht sicher, was mir lieber wäre, wenn ich ehrlich bin, denn Azrael Rage..."

Grimmig unterbricht Lucifer den zynischen Barker.

Gabriel Lucifer: "... Lass das, Robert. Bitte. Für dieses traurige Thema bist du der falsche Gesprächspartner!"

Ein Nicken, mit Nebensächlichkeiten kann er sich ohnehin nicht aufhalten. 

Gabriel Lucifer: "Eine Gemeinsamkeit haben Azrael und Du jedoch immer gehabt. Etwas für das ich euch beide immer geschätzt habe. Der Undisputed Gerasy Belt war stets das Wichtgste. Ihr beide steht neben Keevan wie keine anderen für das prestigeträchtigste Gold in unserem Business. Der höchste Champion der PCWA ist definitiv das wertvollste Gut unserer schönen Liga. Viele blicken zu ihm auf. Wenn ausgerechnet er sich ausnahmslos gegen die gesammelten Fraktionen entscheidet, könnte das als großes Zeichen für die anderen, für die Unentschlossenen, gelten. Es wäre ein deutliches Signal, eine klare Botschaft der Stärke! Etwas, dass dieser aussätzige Robert Breads, der bereits mit Cuts, Sharpe und McFly jr.... und nun mit dem diesem vom Schrottplatz stammenden Percio paktiert hat, niemals sein könnte!“

Allein schon deswegen, weil er sich gegenüber Jona Vark bei Vendetta 110 ungebührlich verhalten hat. Barker zeigt sich ob der Worte ausdruckslos. Das gefällt Gabriel nur bedingt. Er beäugt den Undisputed Gerasy Champion. Wieder schweigen die beiden eine Weile, als hätten sie sich nichts zu sagen. Vielleicht ist aber auch einfach alles gesagt.

Gabriel Lucifer: "Ich hoffe, ich kann dich mit Miss Vark alleine lassen, ohne mir Gedanken machen zu müssen?"

Der einstige Schlächter steht auf...

Robert Barker: "Du kennst mich, Lucifer."

...und marschiert ohne zu Klopfen in das Büro von Jona Vark. Lucifer schaut ihm zwar leicht besorgt hinterher, ist aber sicher, dass Barker keinerlei körperliche Aggressivität ausstrahlen wird. Es ist eine Wette auf die Zukunft. Das Timing erscheint dem Mythos perfekt.  

 

Vincent Craven: "Und wir sehen nicht zu? Was will Barker von Vark? Wieso sehen wir das Ganze nicht?"

Mike Garland: "Scheinbar sind nicht alle Belange unseres Undisputed Gerasy Einzelgängers für unsere Augen und Ohren bestimmt."

Vincent Craven: "Das ist doch... gerade wo es interessant wurde. Was könnte Barker nur mit Jona Vark zu besprechen haben?"

Mike Garland: "Ich habe nicht den geringsten Schimmer. Und Lucifer hat ja auch lieber mit Barker über dessen Kompatibilitätsproblemen sinniert, anstatt ihn dahingehend auszufragen. Vorzimmerdamen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Schön und neugierig mit dicken..."

Vincent Craven: "Ach Mike..."



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