Scene

Id
2671  
Name
Hidden Reveal.  
Summary
 
Position
41  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2016-01-25 15:42:49  
Edited At
2016-02-21 00:21:14  
Show
Vendetta 115  


Ganz so, wie Robert Barker es heute schon einmal tat, sitzt jetzt Benedict White am Tisch in Gabriel Lucifers Büro. Anders als Robert sitzt Benedict hier allerdings vollkommen alleine. Schon eine ganze Weile. Die Tür war offen. Gabriel muss vergessen haben, sie zu schließen. Benedict hat Angst. Von Minute zu Minute vergrößert sich diese noch. Gabriel hätte längst hier sein sollen. Warum wurde er überhaupt vom Mythos herbestellt? Hat er etwas Falsches getan? Ist dies der Moment, in dem Lucifer ihn benutzen würde? Alles lief so gut bis hierhin. Er hatte Zeit mit Ashley verbracht… die Fans haben ihn auf Platz sechs in der TOP15 gewählt. Platz SECHS! Er hat zwar nicht gewonnen, aber er hat ein Titelmatch beim Brawlin‘ Rumble. Er würde die Chance bekommen zusammen mit Rafa die Cotatores Titel zu gewinnen und danach den Sieg für die Religion of Death im Brawlin‘ Rumble zu sichern. Dank Roberts Einfluss auf Gabriel Lucifer schien all dieser Erfolg nicht mehr in Gefahr zu sein. Selbst Lucifer würde es nicht wagen sich gegen den Schlächter zu stellen. Ganz sicher nicht.

Gabriel Lucifer: "Die Tür ist zum Glück offen." 

Lucifer stürzt herein, hat die Hände in der Manteltasche vergraben, sucht irgendwas. Er wirkt ungewohnt aufgelöst.

Gabriel Lucifer: "Ich muss in der ganzen Hektik meine Schlüssel verlegt haben."

Das ist es allerdings nicht, was ihn groß zu beschäftigen scheint. Seine Gedanken sind ganz woanders. Sein Blick wandert schnurstracks zu seinem irritierten Gast. 

Gabriel Lucifer: "Benedict, wir haben ein Problem.“

Ben versteht nicht. Er hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einer Eröffnung. Unsicher erwidert er.

Benedict White: "Wir?“

Lucifer schaut ihn an, als wäre Ben der letzte Hinterwäldler. In all seinem Stress hat er vergessen, wie wenig Benedict überhaupt weiß. Der junge Brite ist fast schon beneidenswert naiv.

Gabriel Lucifer: „Natürlich, Benedict. Wir. Es mag dich überraschen, aber wir stehen irgendwie auf derselben Seite.“

Benedict schüttelt den Kopf. Nein, das wüsste er. Lucifer ist der Feind, das hat Robert ihm mehr als einmal eingetrichtert. Lucifer lässt sich davon jedoch nicht im Geringsten entmutigen. Er wirkt bis aufs Äußerste entschlossen. Das lässt die Angst in Benedicts Knochen nicht verschwinden. Unbewusst krallt er sich am Tisch fest.

Gabriel Lucifer: „Wir wollen beide Jona Vark beschützen, nicht wahr?“

Eine rote Farbexplosion schießt Ben durchs Gesicht. Sein Ausdruck hat alles, bis auf die „Erwischt“-Tätowierung auf seiner Stirn, um ihn zu verraten.

Gabriel Lucifer: „Das Problem ist, dass wir versagt haben. Jona Vark ist in höchster Gefahr - mehr noch als sie gedacht hat und definitiv mehr, als du vermutet hast.“

Es ist soweit. Er wird es ansprechen. Er hat es irgendwie herausgefunden und nun würde er ihn damit unter Druck setzen, genauso wie Robert es vorhergesagt hat.

Benedict White: "Woher…?“

Der Mythos guckt ihn undeutbar an, verschränkt die Arme.

Gabriel Lucifer: „Ich bin Gabriel Lucifer.“

Und das genügt. Für Ben. Er ist in einer Zeit aufgewachsen, als der Mythos noch aktiv war und seine Ränkespiele alle eingeschlossen haben. Er weiß wie mächtig und fast schon allwissend Lucifer sein kann. Er schien überall Augen zu haben... und durch Clawrik hat er Tausend davon. Dass Gabriel beinahe nervös auf- und ab tigert beruhigt den Jungen natürlich überhaupt nicht. Was ist hier nur los?

Gabriel Lucifer: „Am heutigen Abend wurde eine Geschichte in Gang gesetzt, der wir schnell Einhalt gebieten müssen. Wir müssen umgehend alle Gefahren, die Jona umzingeln, eliminieren. Robert Barker hat Jona heute einen Besuch abgestattet und sie bedroht, damit sie die Regeln seines Titelmatches beim Brawlin‘ Rumble anpasst.“

Benedicts Mund öffnet und schließt sich wie ein Fisch an Land. Seine Augen sind tellergroß. Sein Verstand ist absolut gefickt. Kein kohärenter Gedanke schafft es sich zu Ende zu formen. Mentales Gestotter, mehr nicht. Lucifer gibt ihm den Moment.

Benedict White: "Das… kann nicht… Robert… Er… versprochen…“

Lucifer schaut auf den Jungen hinab. Schmerzhafte Erinnerungen an Blake Milton keimen auf. Mad Dog hatte sie heute bereits wieder hervor gekramt. Schnell will er sie hinfort fegen.

Gabriel Lucifer: „Doch. Leider. Es gefällt mir auch nicht, Ben, aber Robert ist versessen darauf Breads beim Rumble zu schlagen und ohne die Anything Goes Regeln hat er sich anscheinend keine Chance ausgerechnet.“

Ben schüttelt den Kopf. Immer wilder. Seine langen schwarzen Haare fliegen wild durcheinander. Robert ist der Beste Wrestler der Welt. Nie würde er ihn hintergehen, nur um seine Matchart gegen Breads zu ändern. Ben hat sich Breads doch extra im Ring gestellt, um Robert zu zeigen, dass Breads nicht der Beste Wrestler der Welt ist, dass er schlagbar ist. Nein. Robert würde nicht... Niemals!

Gabriel Lucifer: „Ich habe versucht ihn umzustimmen, aber er ließ nicht mit sich reden, Ben. Es tut mir Leid. Aber es ist nicht alles verloren. Robert hat ihr lediglich gedroht dich zu entlarven. Er hat nie…“

Benedict White: "Ich muss zu ihr. Jetzt! Ich muss…“

Der Junge weiß es noch nicht. Er saß die ganze Zeit abgeschottet hier im Vorzimmer. Lucifer ist längst wieder klar im Kopf. Die Katastrophe ist passiert. Jona Vark wurde attackiert. Jetzt gilt es damit umzugehen.

Gabriel Lucifer: „Das kannst du leider nicht, Benedict, nicht jetzt.“

Gabriel versteht nicht. Er weiß vielleicht, was Benedict die ganze Zeit zu verheimlichen versucht hat, aber er hat keine Ahnung, was die Konsequenz daraus ist. Ben muss mit Jona sprechen und ihr alles erklären. Irgendwie würden sie einen Weg finden das Unvermeidliche zu verhindern. Ganz sicher sogar. Irgendwie. Irgendwie!

Benedict White: "Ich muss!“

Fast hatte Lucifer gehofft ihm dieses Detail ersparen zu können, aber natürlich führte kein Weg daran vorbei.

Gabriel Lucifer: „Jona ist im Krankenhaus, sie wurde attackiert.“

Benedict schießt aus seinem Stuhl.

Benedict White: "Ich werde Robert—“

Der Ältere hält ihm die rechte Hand vor die Brust. 

Gabriel Lucifer: „Nicht von Robert! Unser Champ hat sie nie angerührt. Es war Azrael. Er…“

Der junge Brite macht keine Anstalten sich hinzusetzen. Deutlich kleiner und dutzende Kilo leichter als der Teufel wünscht er sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als Azrael Rage vor die Fäuste zu bekommen. Nichts würde ihn aufhalten können diesem riesigen Idioten die ekelige Fresse zu zerstören! Immer und immer wieder, bis sein Blut den ganzen Boden ertränkt!

Doch das sind nur Fantasien. Die Realität ist, dass Gabriel Lucifer ihn mit sanfter Gewalt wieder zurück in seinen Stuhl drückt, während er auf ihn einredet.

Gabriel Lucifer: „... Er ist mein Fehler und ich werde ihn beheben... Ich weiß, was du denkst und ich kann dich verstehen, aber ich kümmere mich um Azrael. Und wenn ich 'kümmern' sage, dann meine ich 'vernichten'!'"

Die Deutlichkeit, mit der Gabriel diese Worte spricht, ist es, was Benedict für den Moment tatsächlich ein wenig beruhigt.  

Gabriel Lucifer: "Und Jona wird wieder aufstehen, stärker und mächtiger als je zuvor. Wir werden sie beschützen, einen goldenen Käfig errichten. Das verspreche ich dir, mein Junge.“

Ben muss schlucken und bemerkt, dass er wieder sitzt. Hat Robert also wirklich? Und Jona... liebe, arme Jona... Benedict ist den Tränen nahe. Es ist einzig und allein der Schock des Moments, der ihn davon abhält vollends in sich zusammenzusacken.

Gabriel Lucifer: „Ich wäre jetzt am liebsten auch bei ihr, um persönlich über sie zu wachen... das, was mir vorhin nicht gelungen ist... Aber kein zweites Mal wird das passieren... Die besten Männer der Gabriel Security sind bei ihr. Ihr wird nichts geschehen... naja... nicht mehr zumindest als bereits geschehen ist... Wenn Robert nicht gewesen wäre, würde ich längst in ihrem Zimmer sitzen. Aber leider hat uns unser Champion in eine Bredouille gebracht, der wir zuerst entkommen müssen... Robert hat nämlich Macht über die mächtigste Person der PCWA erlangt!“

Und er ist schuld daran, das weiß Benedict. Hätte er Jona nicht angefleht ihm seinen Traum zu erfüllen, hätte es niemals soweit kommen können.

Benedict White: "Aber was sollen wir dagegen tun?“

Zufrieden stellt Gabriel fest, dass Ben ‚wir‘ gesagt hat. Hat auch lange genug gedauert. Wenn es so weiter läuft, kann Gabriel gleich endlich ins Krankenhaus zu Jona. 

Gabriel Lucifer: „Ganz einfach. Wir nehmen ihm diese Macht wieder weg.“

Wort für Wort steigert sich das Verstehen und damit die Bitterkeit.

Gabriel Lucifer: „Er wird Jona keine Sekunde länger damit erpressen können, deine Identität zu enthüllen, wenn du ihm damit zuvorkommst.“

Und dann weiß Benedict, was passieren muss.

Gabriel Lucifer: „Beim Brawlin‘ Rumble - der größten und wichtigsten Veranstaltung der PCWA - wirst du zu Beginn der Show herauskommen und zu Jonas Schutz dieses Possenspiel beenden. Nicht wahr…“

Zu Jonas Schutz. Zu Jonas Schutz. Zu Jonas Schutz. Er wiederholt es immer wieder. Ein Mantra, um sich Mut zu machen. Zu Jonas Schutz würde er es tun. Zu Jonas Schutz würde er mit den Konsequenzen, die es für ihn geben wird leben. Er wusste seit seinem ersten Tag, dass es diese Konsequenzen früher oder später geben würde. Es war ihre Vorraussetzung, um ihn überhaupt einzustellen, trotzdem hat er gehofft es erst soweit kommen zu lassen, wenn er irgendetwas erreicht hätte. Aber er würde es tun…

Gabriel Lucifer: „…Marcus Vark Junior?“

…zum Schutze seiner Schwester.



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