Scene

Id
2635  
Name
Es wird keinen Krieg geben! (Caesar & Hannibal, Kap. II)  
Summary
 
Position
18  
Scenetype
Live  
Created At
2015-12-28 10:40:18  
Edited At
2016-01-18 09:46:19  
Show
Vendetta 114  


Als die Regie zurück in das PCWA Theater schaltet, blicken die Zuschauer an den Bildschrimen sofort in die Fratze einer dunklen Maske. In der Mitte des Squared Circle steht der Prediger der Religion of Death. Ein einsamer kreisrunder Spot ist auf ihn gerichtet. Laute Buhrufe schallen ihm entgegen, doch ihn stört das nicht. Er ist es gewohnt zu einer unwilligen und ungläubigen Masse zu sprechen. Mit seiner linken Hand greift der Mann im Vark Enterprises Sponsorenshirt nach seiner Maske, zieht sie gelassen hoch und zeigt der Welt sein Gesicht, mit hintertriebenen Augen und einem hinterlistigen Lächeln auf den Lippen. Langsam führt die rechte Hand, mit welcher er ein Mikro hält, zum Mund.

Hannibal Cain: "Sieger der Beat The Clock Challenge, Sieger der Prestige Challenge, Nummer Eins Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Title, vier von neun Main Events, ein Match um den Undisputed Gerasy Title im allerersten PPV als aktiver PCWA Wrestler, zwei klare Pinfalls gegen Stevie van Crane und Robert Barker im Gerasy Title Match – ohne vorher von auch nur einem der beiden bezwungen worden zu sein, Nummer Eins Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Title bei Vendetta 116 nach dem Brawlin‘ Rumble. Das alles in meinem Rookie Year! Danke.“

Mit der Aufzählung dieser Erfolge endet Cains Ansprache. Er schaut ins weite Rund, während ihm Unmutsbekundungen der Fans entgegen schlagen. Lachend steigt der selbsterklärte Bösewicht aus dem Ring und bewegt sich langsam Richtung Entrance Bereich. Die Fans sind etwas unsicher, ob dieser skurrilen Situation. Die Halle bleibt abgedunkelt, während der helle Spot dem Co Captain der Religion folgt. Entgegen aller Erwartungen tritt Cain tatsächlich ohne Umschweife durch den Vorhang, auf dem lediglich das Licht des einzelnen Schweinwerfers verbleibt. Die Fans applaudieren und jubeln, ob dieser unerwartet kurzen Qual einer Hannibal Cain Ansprache.

Vincent Craven: "Was war das?"

Mike Garland: "Ich weiß es nicht. Vielleicht eine Bewerbung auf den ja eigentlich bereits vergebenen Superstar of the Year Possession Award? Falls ja, würde ich fast sagen, dieser Mann hat ihn tatsächlich verdient. Er hat das dominanteste Rookie Year in der Geschichte der PCWA abgeliefert! Meine Stimme hat er!"

Vincent Craven: "Der Award ist bereits vergeben! Aber vielleicht kann er ja noch um den Award "Diva of the Year" antreten. Denn wenn er in seinem Rookie Year eines bewiesen hat, dann doch wohl divenhaftes Verhalten."

Mike Garland: "Hannibal Cain ist ein Phänomen. Die Religion of Death war in keiner ihrer Inkarnationen stärker als unter seiner Führung. Und auch erst selbst hat unglaubliche Erfolge für einen Debütanten gefeiert!"

Vincent Craven: "Hannibal Cain ist ein Arschloch! Von mir aus..."

Just in dieser Sekunde tritt eben jener Hannibal Cain erneut durch den Vorhang. kommt zurück in den Innenraum des PCWA Theaters. Sofort hagelt es Pfiffe und Buhrufe von den Tribünen.

Hannibal Cain: "Das hier ist meine Show. Ich richte mich nicht nach euch oder euren Vorstellungen. Daher habe ich euch vor meiner Predigt kurz ein wenig was zum Nachdenken gegeben. Zum Nachdenken darüber, was ich erreicht habe und was die anderen Mitglieder der Religion erreichen können. Was ein James Godd nie erreichen wird. Er will gegen mich kämpfen, doch ist es nicht wert heute mit mir im Ring stehen. Er will sich an mir rächen, ist aber meine Aufmerksamkeit nicht wert. Er will ein Statement setzen, doch wird mir heute dazu dienen ein Statement zu machen."

Während er einmal mehr in das weite Rund seiner Kirche schaut, saugt er die Unmutsbekundungen der Fans förmlich auf. Sie spenden ihm die Motivation für seine Ansprache, die er gleich von seiner viereckigen Kanzel aus sprechen wird. An all die Ungläubigen. Gabriel brachte ihm einst bei, wie wichtig Theatralik ist, um diese Massen zu manipulieren. Spiel mit ihnen, sagte er immer. Sie sind das Wachs in unseren Händen, sie werden uns hassen, wenn wir alles richtig machen und sie werden blind sein, wenn wir sie in bestimmten Zeiten lenken müssen. Sie werden uns immer das geben, was wir brauchen, solange wir ihnen Platz für Emotionen einräumen.

Hannibal Cain: "Ihr versteht es nicht, oder? Es ist nicht mein Job, dass ihr mich mögt. Ich bin nicht hier, um Momente für euch zu kreieren."

Langsamen Schrittes bewegt sich der Mann mit dem Spitznamen Alpha Carinvore wieder Richtung Seilgeviert.

Hannibal Cain: "Ich bin hier um Momente für mich zu kreieren. Um meine Karriere zu machen. Eine Karriere, wie sie kein anderer vor mir gemacht hat. Doch ich denke nicht nur an mich. Ich will auch die Karrieren von anderen fördern. Von Männern wie Jacob Kwabena, Benedict White, Rafael Azpiri. Von Frauen wie Ashley Stanton.“

Und da war das Stichwort. Ein neues Mitglied der stetig wachsenden Gemeinde. Und jeder vermeintliche Held, der die Seiten wechselt, lässt die Masse der Ungläubigen noch mehr vor Wut schäumen. Der mexikanische Traum verwandelte sich in einen Todesbringer. Der Junge Benedict White ist nun ein selbstbestimmter Mann. Aus der verdeckenden grünen Kapuze des verschämten Aschenputtels Jacob Kwabena wurde das Schild eines wahren, gestählten Wonderman, der seinen Namen verdient. Und aus der liebenswerten Ashley, verstrickt in die Irrungen und Wirrungen des ach so amüsanten Maximilian Lunenkind, wird ein schwarzer Engel werden. Nicotine and Bacteria glaubt das einzigartige, gefährliche, sündige Girl in den eigenen Reihen zu wissen? Meet our Dark Angel!

Sie alle durchlaufen eine Metamorphose, so wie Hannibal Cain – ganz der Phönix, der er ist – im Fegefeuer seiner Debütniederlage gegen Mad Dog verbrannte und in einen Lebenskreislauf eintrat. Vom Follower eines abgehalfterten Mythos zum Prediger der Religion empor stieg. Erfolg um Erfolg feierte.

We don’t like you

We don’t like you

We don’t like you

Die Fans jedoch haben nicht viel Liebe für den selbsterklärten Bösewicht übrig. Sie buhen lautstark und haben zahlreiche unflätige Bezeichnungen für den Mann übrig, der langsam Richtung Squared Circle wandelt. Dort angekommen, setzt er sich auf den Apron. Das einzelne Spotlight noch immer auf ihn gerichtet.

Hannibal Cain: „Ich arbeite für eine schöne neue Welt. Sie zeigt sich bereits überall, es ist unsere Aufgabe, die Aufgabe der Religion, sicherzustellen, dass sie zur freien Entfaltung kommt. Die Revolution ist abgesagt! Wir sind die Hüter, dieser schönen neuen Welt!“

FTW

FTW

FTW

Der menschliche Phönix schüttelt den Kopf. Er ist es gewohnt, dass die Fans seine Worte ablehnen. Aber das ist egal, er folgt einer höheren Aufgabe. Es ist nicht seine Aufgabe, dass Marvin Percio ein Debüt erlebt, dass dieser nie vergessen wird. Es ist nicht seine Aufgabe, dass die Fans eine Cinderella Story mit Jacob Kwabena erleben. Es ist nicht seine Aufgabe einen unverdienten Quest 4 the Best Erfolg von Robert Breads schön zu reden. Es ist nicht seine Aufgabe James Godd einen Feel Good Moment zu geben, den er in Anbetracht seiner derzeitigen Situation vielleicht braucht.

Hannibal Cain: „The writing is already on the wall… ihr seid nur zu blind es zu sehen. Die Bösewichte, werden die Guten sein, die Helden werden als das enttarnt was sie sind. Ihr habt Robert Barker zuletzt gesagt, er hätte es verdient als junger Mann schwer verletzt zu werden. Ihr seid ebenso Barbaren, wie wir Menschen sind. Ihr habt eine verdrehte Perspektive auf die Welt, malt sie in schwarz und weiß, unterteilt sie in Helden und Schurken. Warum soll Robert Barkers Schicksal weniger schwer wiegen, als das von James Godd. Mit ihm habt ihr Mitleid, verurteilt aber mich, wenn ich ihn provoziere. Nur um im selben Zug wie ein Rudel Wölfe über Robert Barker herzufallen, während er sich im Ring offenbart. Ja, wir sind Bösewichte nach eurer Definition. Aber schaut in den Spiegel.“

Hau ab

Hau ab

Hau ab

Die Beleuchtung in der Halle geht an, der auf Cain gerichtete, einzelne Spot erlischt.

Der Unmut schlägt nun in Jubel um, als sich das römische Reich musikalisch erhebt. Das Theater hat noch nicht all zu viel vom 'Wrestling-Imperator' gesehen, dennoch eilt ihm sein Ruf voraus. Des Weiteren hat er das Publikum in den letzten zwei Main Events mit seinen Fähigkeiten durchaus beeindrucken können. Die Lautstärke des Jubels resultiert nicht zuletzt auch aus Dankbarkeit, dass er den Fans gibt, was sie wollen… ein Ende dieses nicht enden wollenden Monologs.

Und so erscheint der Wrestling Cyborg unter der Leinwand. In der Hand hält er einen verbeulten Stuhl. Jenen, der für den Chairshot, even heard in Rome verwendet wurde.

Marvin Percio: "'The writing is already on the wall'? "Bitch, please. Die einzige Wand an der dein Name geschrieben steht, ist die auf der Herrentoilette mit einem ausgesägten Loch zur Nachbarkabine und dem zweitdeutigen Angebot eine gute gemeinsame Zeit mit dir zu haben. Mag sein dass die Fans zu blind sind, jene Schrift zwischen dem Geschmiere aus Hakenkreuzen und aufgemalten Schwänzen zu erkennen, aber wenn sie zu blind sind bist du offensichtlich zu taub um die Stimme des Volkes zu verstehen. Hörst du sie nicht rufen, Hannibal? Hau ab, Cain! Hör auf!“

Aufhören

Aufhören

Aufhören

 

Zufrieden mit sich und dem Publikum, dreht er eine langsame Pirouette um den Fans genug Zeit zu geben Hannibal nach Leibeskräften weiter auszubuhen.

Marvin Percio: „Heh. Du bist wahrlich hier um Momente zu kreieren. Die erste Show im Januar, und ich habe meinen Platz im PCWA-Jahresrückblick bereits sicher.. als Retter der Fans vor der grauenhaftesten Neujahrsansprache aller Zeiten!"

Hannibal Cain legt sich auf den Apron und rollt sich in den Ring. Der Son of Rome quitiert das mit einem Nicken, als sei das genau der richtige Ort wo sein Gegenüber hingehört.

Marvin Percio: „Bleib so, Cain. Genau da, wo ich dich haben will. Denn zum Thema Neujahrsansprachen gehören auch die guten Vorsätze. Und ganz oben auf meiner Liste steht dein Name, wie auf dem Herrenklo.. nur dass ich unter einer guten gemeinsamen Zeit etwas anderes verstehe. Nämlich dich einmal quer durchs Seilgewirr und danach straight über die Alpen nach Rom zu bitchslappen.. um den Klang dieses Stuhls hier endlich einzuholen!“

Der Sohn Roms klopft mit dem Mikro auf den Stuhl. Wer die Karriere Percios verfolgt hat, weiß, dass dieser keine offenen Rechnungen mag.

Marvin Percio: „Bring it on, Hannibal. Wenn Karthago schon nicht brennen soll, dann wenigstens dein Arsch hier im Ring. Vendetta 115!“

Die anwesenden Fans quittieren diese Herausforderung mit lautem Jubel. Mr. Golgatha schaut auf die Ränge und zustimmenden Fans, dann wieder zu Hannibal Cain in den Ring. Anders als die Fans schüttelt er jedoch mit dem Kopf. Wen mag es verwundern, dass die Meinungen wie sonst auch, ganz unterschiedlich ausfallen.

Marvin Percio: „Oder hast du Angst, dass es deiner Crew nicht noch einmal gelingt, den Referee abzulenken, sodass du einen Stuhl auf meinem Kopf zertrümmern kannst?“

Noch immer schüttelt Cain mit dem Kopf.

Hannibal Cain: „Marvin, du zeigst, was für ein Schlag Mensch du bist. Robert Breads war dein Sprungbrett, um auf diese Bühne zu gelangen. Da steckt kein Gemeinschaftsgedanke dahinter, nur Egoismus. Und nachdem du den falschen Ruhm des illegitimen Quest 4 the Best Siegers nun vollständig ausgenutzt hast, soll ich dir als Stufe dienen. Aber nicht mit mir! Ich durchschaue dich, und habe dich überdies bereits 1,2,3 in diesem Ring besiegt. Ich habe nichts zu beweisen und werde dir nicht helfen, deine PCWA Karriere zu starten.“

Der Imperator lächelt milde. Was hätte er anderes erwarten sollen. Wer mit Cains Karriere vertraut ist, der weiß, dass hier keine Antwort eines mutigen Mannes zu erwarten war.

Marvin Percio: „MADEN DER WELT! Schaut auf diesen Feigling!“

Dem Son of Rome schallt lauter Jubel entgegen.

Feigling

Feigling

Feigling

Percio heizt das Publikum mit Gesten dazu an, um die Lautstärke dieser Rufe noch einmal zu intensivieren. Betroffen schaut der Prediger der Religion of Death zu Boden. Langsam führt er das Mikro zum Mond, spricht leise und ruhig. So leise, dass die lauten Rufe der Fans seine durch die Boxen übertragene Stimme fast übertönen.

Hannibal Cain: „Ich habe euren Brawlin‘ Rumble Gewinner und Undisputed Gerasy Champion des Volkes klar in der Mitte des Rings besiegt. Ich habe den amtierenden, verteidigenden Undisputed Gearsy Champion besiegt, zwei Mal. Und dennoch denkt ihr alle, lass ihn machen.“

Der Halbitaliener beugt sich angestrengt nach vorne und legt die Hand wie ein Visir oberhalb der Augen an, um vermeintlich besser sehen zu können. 

Marvin Percio: „Von hier sieht so aus, als würdest du gar nichts tun. Außer einer Herausforderung ausweichen. Du sprichst von deinen Erfolgen und wunderst dich, wieso all diese Fans hier keinen Respekt für dich haben. Ich sage dir wieso. Das wahre Gesicht eines Mannes zeigt sich nicht im Erfolg allein, sondern wie er sich diesen verdient. Und deine abscheuliche Fratze lässt sich in dieser Hinsicht nicht einmal mehr durch deine Maske verdecken. Die Leute hier haben dich längst durchschaut. Du bist die Dreifaltigkeit des Abschaums.."

Percio hebt Zeige-, Mittel- und Ringfinger.

Marvin Percio: „Ein Lügner!"

Der Ringfinger klappt ein.

Marvin Percio: „Ein Betrüger!"

Der Zeigefinger klappt ein.

Marvin Percio: „Und vor allem ein Feigling!“

Der Mittelfinger bleibt selbstverständlich stehen. Und Percios ist nicht der Einzige in der Arena.

Hannibal Cain: „Was ich bin, ist ein Mann, der für Gemeinschaft steht und sein Ego hinten anstellen kann. Und seht auf meine Gemeinde. Jacob Kwabena hat heute ein Match um die Cryption Crown, steht im zweiten Vendetta Main Event in Folge. Benedict White und Rafael Azpiri sind die leuchtenden Sterne der erwachenden Cotatores Division. Ashley Stanton wird das Bild der Frauen in der PCWA für immer verändern… Runa Lillith Heritage, Melina, Patrica Selladore, Bleed – Ashley wird sie alle übetrumpfen. Ihr widme ich heute Abend mein Mach gegen James Godd.“

Die genannten Personen ernten für die Erwähnung ihrer Namen laute Buhrufe. Auffällig ist aber, das ein Name in der Aufzählung fehlt. Der seines Co-Captains, des einzigen wirklich dekorierten Mitglieds der Religion. Die lange Pause Hannibals legt die Vermutung nahe, dass er auch nicht daran denkt, diesen Namen noch anzufügen.

Hannibal Cain: „Ihr zeigt euren Disrespekt für diese jungen, aufstrebenden Diamanten, die alles für eine schöne neue Welt opfern und bejubelt stattdessen Marvin Percio. Einen Typen der auf einem Schrottplatz spielt.“

WAR Percio

WAR Percio

Leichte Percio-Chants kommen auf, sehr zum Unmut Cains. Mit wütendem Gesicht blickt er ins weite Rund, überkreuzt wiederholt die Arme, um sie anschließend auszubreiten – um somit eine verneinende Geste an die anwesenden Fans zu richten. Dies widerum lässt die leisen Chants sogar noch etwas lauter werden.

Marvin Percio: „Du reduzierst mich auf Needles…“

Hannibal Cain: „…Ja, weil es so einfach ist.“

Der ehemalige GWSler schüttelt den Kopf. Jeder, der Needles kennt, weiß, dass es überhaupt nicht einfach ist. Die Bezahlung ist mies, der Ring gibt kaum nach und der Stacheldraht scharf. Die Gewalt ist echt, genau wie der Schmerz. Du kannst ihn mit Alkohol betäuben und wenn du Glück hast, hatte die Krankenschwester ohne Ausbildung nicht die gleiche Idee zur Flasche zu greifen, bevor sie dich anschließend wieder zusammenflickst. Dann kommst du vielleicht heil raus. Raus aus einer Welt, wo die Fans dich verachten, wenn du nicht mindestens einen Liter Blut auf einem Boden vergießst, auf dem nie etwas anderes wuchs außer Hass. Ein Boden bestehend aus Blut, Bier und Dreck, der dir schneller eine Sepsis bescheren kann, als die Groupies dir Tripper im Trailerpark. Und trotzdem kommst du am nächsten Tag wieder. Nicht weil es sich finanziell lohnt. Nicht weil du deinen Anhängern dort etwas schuldig bist. Sondern weil es dein scheiß verdammtes Leben ist, weil du liebst was du tust, weil du der einer der Wenigen in dieser gottverlassenen Welt aus Ballerinas bist, der Springerstiefel trägt und damit ein paar Leuten gewaltig auf die Zehen treten kannst. 

Deshalb zieht Marvin nun sein Shirt aus. Die Geste soll nicht nur zeigen, dass er kampfbereit ist - sondern entblöst auch die zahlreichen Narben auf seinem Körper, die die qualvollsten Kapitel seiner Biografie auf die Haut schrieben. 

Marvin Percio: „Wir sind hier nicht in Needles und du solltest froh darüber sein. Du sprichst über Needles und die Arena dort, als sei es eine Beleidigung, so wie es andere mit Bingo Hall und Philly tun. Aber es ist so viel mehr. Needles ist Krieg. Nichts wurde mir dort geschenkt. Und ich wurde in diesem Krieg geschmiedet wie die eiserne Klinge eines Gladius in heißer Schlacke. Und ich trage meine Andenken daran wie Kriegsabzeichen, quer über meine Brust." 

Deshalb zieht Marvin nun sein Shirt aus. Die Geste soll nicht nur zeigen, dass er kampfbereit ist - sondern entblöst auch die zahlreichen Narben auf seinem Körper, die die qualvollsten Kapitel seiner Biografie auf die Haut schrieben. 

Marvin Percio: „In Needles bin ich zum Star geworden, dort ging ich in die Annalen der Sportgeschichte ein. In einer Stadt, die ihren Ring auf der Asche ihrer dort Verbrannten errichtet, habe ich alle überlebt. Mich auf Needles zu reduzieren, bedeutet also lediglich mich auf das Wesen eines unbändigen Krieger und auf meine größten Erfolge zu reduzieren. Kein anderer Name folgte öfters auf das "and the winner is.." als meiner. Ja, es ist nicht so groß, so bunt und hell wie hier. Und ja, es sind Geschichten, die nur wenige erzählen. Aber diese wenigen, tragen meine Geschichten von Ort zu Ort, und bilden so eine Legende. Die Legende des Son of Romes, der zum Wrestling-Imperator auferstieg. Ich WAR Needles. UNAUFHALTSAM marschierte ich und regierte dort wie einst Caesar Rom mit stählener Faust!"

Ave Imperator

Son of Rome

Marvin nimmt die Rufe wohlwollend zu Kenntnis. Er weiß, diese Rufe könnten noch lauter werden. Auch diese Massen in Berlin können zu seiner Legende beitragen. Auch in Needles hat alles einst so angefangen. Erst flüsterten sie seinen Namen. Dann wurde daraus ein Orkan. 

Marvin Percio: „Needles bedeutet aber auch einen Fick auf den Sport und die eigene Gesundheit zu geben und das wollte ich nicht mehr. Ich bin Wrestler. Ich liebe diese Kunst. Der Kampf Mann gegen Mann mit bloßen Leibeskräften. Ich wollte sie nicht mehr weiter durch den Einsatz von Waffen verwässern, wie die Fans ihr Blut durch Bier. Deshalb kam ich hier her. Denn ich wusste, DAS HIER IST BERLIN! Doch wie wurde ich in der PCWA empfangen? MIT EINEM STUHL ÜBER DEN SCHÄDEL, ALS HÄTTE ICH DIE USA NIE VERLASSEN!"

Der Finger um das Mikrofon zeigt anklagend auf seinen Wunschgegner. Höhnend und verächtlich klingen seine Worte bis in den Ring. 

Marvin Percio: "Wenn DU Berlin repräsentierst, dann enttäuschst du meine Erwartungen an diese Stadt enorm. Needles war wenigstens ehrlich. Man wusste genau woran man ist, denn man kannte die Regeln und sie lauteten, dass es keine gibt. Du jedoch BRICHST die Regeln dieser Stadt. Ist das also DEINE Legende? Hinterrücks zu attackieren und zu betrügen, stets den einfachen Ausweg zu wählen, sich auf schmutzigen Tricks zu verlassen statt stolz deinen Mann zu stehen? Statt mit Ehre im Herzen an vorderster Front zu kämpfen, versteckst du dich hinter deinen Truppen und suchst den Schutz in der Masse, weil du nicht die QUALITÄT und das SELBSTVERTRAUEN besitzt, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. Dein Hype erlischt, sobald der Flock um dich herum sich lichtet. Ohne ihn wirst du bloßgestellt, weil es nichts gibt, für das du den Respekt verdienst." 

Hannibal Cain: „Hype? Flock? Ich bin eine Inspiration. Ich bringe Leute dazu, mehr in sich selbst zu sehen. Sie folgen mir nicht, sie stehen Seite an Seite... nicht mit mir, miteinander.“

Marvin Percio: "Du bist nicht besser als all die anderen Random-Heels des Business, du bist nicht anders als die Typen, die hier vor dir kamen oder denen ich in der GFCW oder der GWS begegnet bin. Die Religion ist nur ein Cult von vielen, nur eine Kopie der Kopie der Kopie einer immer gleichen Wrestling-Gruppierung. Auch dein Reich wird keine 1000 Jahre sehen, wenn überhaupt den nächsten Morgen. Ich habe gesehen wie sie miteinander stehen. Ich habe die Auseinandersetzungen in den letzten Shows miterlebt. Deine eigenen Handlanger haben kein Respekt vor dir. In deiner gelobten neuen Welt tobt ein Bürgerkrieg und es dauert nicht mehr lange, dann verfällt auch diese Gruppierung ganz allein von Innen.“

Hannibal Cain: „Das ist es, wo du falsch liegst. Auf Nicotine & Bacteria trifft das vielleicht zu. Sie folgen weiterhin der Fantasie eines gefallenen Demagogen. Die RoD ist nur ein Hort der Selbstverwirklichung. Der Fight Club hilft den Mitgliedern der Gemeinde ihr wahres Potenzial frei zu legen. Alles was man dafür geben muss, ist der eigene Egoismus! Dafür ist man Teil einer Gemeinschaft. Und gemeinsam helfen wir dem Individuum. Du Marvin Percio bist nur für dich selbst da. Wirfst deinen Partner unter den Bus, wenn es sein muss. Du hast den Dolch stets in der Hand, bereit für den nächsten Staatsstreich.“

Die Majestät des gefallenen Königreiches rollt mit den Augen. Zügigen Schrittes bewegt sich der Sohn Roms auf den Ring zu. Hannibal verfolgt dies mit Argwohn. Percio steht nun vor dem Ring und klappt den verbeulten Stuhl auf, stellt ihn auf den Boden und setzt sich drauf. Erwartungsvoll blickt er nach oben in den Ring.

Marvin Percio: „Rompicoglioni, wie lange soll das noch dauern? Schau uns an, ich bin vor einer gefühlten Stunde hier heraus gekommen und habe dich zu einem Match herausgefordert. Nun stehen wir hier und reden wie Politiker. You are all bark and no bite, aren't you? Sei ein Mann und nimm es endlich an!“

Kopfschütteln bei Hannibal Cain. Buhrufe der Fans.

Hannibal Cain: „Ich habe bereits ein Match. Gegen James Godd. Du kannst dir dieses Match gern ansehen. Denn mehr bist du hier nicht. Ein Zuschauer im Hintergrund!“

Marvin Percio: „Ein Zuschauer? Na dann wollen wir doch mal schauen, ob sich meine Geschichten der Vergangenheit bereits bis zum Management der PCWA rumgesprochen haben, damit wir daran etwas ändern können.“

Der Imperator erhebt sich vom Stuhl und klappt ihn zusammen. Ein spitzes Lächeln umspielt seine Lippen. Dann wirft er den Stuhl schwungvoll in Ring, verfehlt Cain nur knapp, weil dieser einen Schritt zur Seite macht.

Marvin Percio: „Ich lasse ihn dir hier, denn wir wissen beide dass du dich nicht anders wehren kannst. Oder hast du vor, ausnahmsweise fair gegen Godd anzutreten? Traust du dir zu einen fairen Sieg einzufahren?“

Wütend befördert der Prediger der Religion den Stuhl mit seinem Fuß wieder aus dem Ring, sodass dieser vor den Füßen Percios liegen bleibt.

Marvin Percio: „Behalte ihn, als Abzeichen für deinen großartigen Erfolg bei Vendetta 113. Ich werde mir bald ein eigenes Abzeichen besorgen, dessen kannst du dir sicher sein.“

Dies war eine klare Drohung.

Für Cain mag dieses Duell vorbei sein.. 

.. für Percio jedoch noch lange nicht!

 

Mike Garland: „Needles? Schrottplatz? Wovon reden die?“

Vincent Craven: „Du brauchst dich nicht verstellen. Wir dürfen über andere Ligen sprechen. Dort in Needles ist die PCWA allerdings ein verbotenes Wort.“

Mike Garland: „Oh. Na dann. Den Stuhlschlag, den man bis Rom hören konnte, hat der Zuschauer Marvin Percio noch immer nicht verkraftet.“

Vincent Craven:  „Das Tag Team Match bei Vendetta 112 gegen die Religion of Death hatte es aber auch in sich.“

Mike Garland: „Normaler PCWA Stuff halt! Auf alle Fälle hat Cain den Son of Rome wieder mal provoziert. Hoffentlich veranlasst das diesen nicht nachher in das Match von Hannibal gegen James Godd einzugreifen.“

Vincent Craven: „Das mit dem Stuhl als Mahnmal war schon mal eine Ansage in diese Richtung.“



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