Scene

Id
262  
Name
Cuts und Dalmi  
Summary
 
Position
45  
Scenetype
Live  
Created At
2012-08-12 10:36:10  
Edited At
2012-08-20 19:28:42  
Show
Brawlin Rumble IX  


Kriss Dalmi: „Akolythen! Treue Akolythen, seht auf all diese kleinen Lichter herab, die aus diesem endlosen Meer der Dunkelheit leuchten. Jedes einzelne von ihnen steht symbolisch für ein Menschenleben, das in diesem Augenblick existiert.“

Die zerfurchte Hand deutet auf den Anblick, der sich vor der unheiligen Zusammenkunft erstreckt. Pechschwarze Bauten, die sich zu dieser Zeit kaum noch vom ebenso düsteren Horizont abbilden und mittendrin strahlen warmweiße Lichter in unregelmäßigen Abständen zueinander einen schwachen Schein aus, dessen immense Anzahl jedoch einem riesigen Kerzenteppich ähnelt, der sich über diesen Ozean der Schwärze legt.

Kriss Dalmi: „Es sind die Irrlichter, die diese unwissenden Menschen antreiben, ihr ach so kostbares Leben zu verwirklichen, um im endlosen Buch der Zeit ihren Namen zu hinterlassen. Um ihren verrinnenden Existenzen Bedeutung zu verleihen, um von der Nachwelt nicht vergessen zu werden, um nicht bloß eines von vielen unbedeutenden Sandkörnern im Strom der Zeit zu sein.“

Die gottlose Gemeinde nickt langsam aber in Eintracht. Ein zähnefletschendes Grinsen erscheint auf dem Gesicht des Predigers.

Kriss Dalmi: „Ist es nicht ironisch, dass dieses Streben nach der Erinnerung, nach Bedeutsamkeit, am Ende doch genauso bedeutungslos sein wird, wie alles Andere auf der Welt?“

Die vielen Augenpaare, die auf die Lichter des nächtlichen Berlins gerichtet sind, wirken leer, ausdruckslos, fast schon zombiehaft. Kriss Dalmi, ihr gottloser Prediger, schreitet an seinen Jüngern, den „Akolythen“, wie er seine Gefolgschaft nannte, seitdem er seine Befehle von einer höheren Macht erhielt, vorbei, den Blick auf die massiven Betonplatten des Daches des PCWA-Domes, gerichtet.

Kriss Dalmi: „Diese Herde unwissender Schafe, die sich Tag ein, Tag aus der Sinnlosigkeit des Seins hingeben. Geboren werden, sich vereinigen, Nachwuchs zeugen… Ein immer währender Kreislauf der Bedeutungslosigkeit... Das ist ihr einziges Ziel, ein Vermächtnis zu schaffen. Oh wie sie sich täuschen, wenn sie wirklich glauben, dass diese Abfolge des Lebens sich auf ewig so fortsetzt! Wenn sie wüssten, dass alles Leben bald von der getilgt wird, wenn sie auf die Welt kommt.“

Kaum sichtbare, winzige, dunkle Flecken erscheinen auf dem dunklen Beton. In diesen Momenten kann er die Tränen nicht zurückhalten. Immer wenn er von ihrer Göttlichkeit berührt wurde, wenn die Erkenntnis ihn erfasst hat, spürte er diese absolute Freude. So ist es auch hier. Das Wissen, dass alles, was er und die Jünger seiner unheiligen Zusammenkunft vor ihren leeren Augen erblicken, verändert werden würde. Kriss Dalmi hebt seinen Kopf und mit wässrigen Augen blickt er zu seiner Gefolgschaft, die dort wie abwesend sitzt. Jeder Einzelne von ihnen, eine ehemals eine wandelnde Pointe, ein kollektiver Witz, dazu verdammt, auf ewig zu versagen. Jobber… Er war es, der ihrem inhaltslosen Dasein wieder Sinn gegeben hat, er hat sie dazu erhoben, dieses unbedeutende Dasein zu verlassen und sich der J.W.O. anzuschließen. Parn, Silverberg und Hunk. Und nun saßen sie hier, bei ihm, hörten sich seine salbenden Worte an, die das Ende verkündeten.

Kriss Dalmis Blick wandert zu seinen Akolythen, zu ihren Armen in denen jeweils eine leere Spritze steckt. Wohlgefallen zeichnet sich bei diesem Anblick auf seinem Antlitz ab. AstroHappy, welch unpassender Name für jene Droge, der man in gewissen Kreisen auch den Spitznamen „der flüssige Dämon“ gab. AstroHappy war nicht ein bloßes Instrument der Kontrolle für Kriss Dalmi, AstroHappy und der Wahnsinn, den es brachte, sorgte auch für seine Erleuchtung. Durch AstroHappy hat sie ihn in seinen Träumen aufgesucht und ihm Visionen der untergehenden Zivilisation eröffnet.

Kriss Dalmi: „Akolythen, so wie wir hier über dieser verdorbenen Stadt thronen, so werden wir mit einem Lächeln auf den Lippen beobachten, wie die allumfassende Umwälzung dieses Planeten beginnt, wie all diese von Menschenhand erbauten Monumente zerbrechen und die Menschen panisch auf den Straßen fliehend in Stücke gerissen werden!“

Erneut deutet die Hand des Sektierers auf das nächtliche Stadtbild.

Kriss Dalmi: „All diese Lichter werden erlöschen, werden von der Düsternis, die sie umgibt verzehrt und letztendlich…“

Dann stockt der wahnsinnige Prophet… Sein Blick schweift ab von Dächern Berlins und fixiert stattdessen einen vagen Punkt in der Dunkelheit, irgendwo auf diesem Dach. War da nicht gerade ein Geräusch in der Nähe? Während der Serbe die Gegner mit angestrengtem Blick in der Schwärze absucht, fällt ihm eine Bewegung aus dem Augenwinkel auf. Blitzschnell dreht er sich um, versucht etwas zu erkennen. Dann Schritte in der Nähe, die sich aber zu entfernen scheinen. Dalmi stößt ein wütendes Geräusch aus. Ihm gefällt es nicht. Irgendwas oder irgendjemand ist hier und er weiß nicht was...

Kriss Dalmi: „Ich weiß nicht wer du bist, oder was du glaubst du zu sein aber wie kannst du es wagen, diese Gemeinde in ihren intimsten Momenten zu stören?!“

Ein Stöhnen ertönt seitlich von ihm. Doch er erkennt die Stimme seines Akolythen Parn. Das Augenpaar des langjährigen GFCW-Wrestlers ruht auf dem Sektenführer und wirkt dabei mitleidig, noch ganz im Gegensatz zu eben. Zitternd deutet er auf seinen Arm – die Spritze.

Dalmi schreit geschockt auf. Und gleich im nächsten Moment nochmal, als etwas aus der Dunkelheit heran fliegt und vor seinen Füßen landet.

???: „Ich hoffe, dass ihr und eure schreckliche Ideologie im Rumble so zerschmettert werdet, wie dieses ekelhafte Utensil, mit dem du, Dalmi, Menschen manipulierst um dein eigenes Versagen zu kaschieren...“

Die Stimme wird aus der Dunkelheit herangetragen, während der Serbe das Wurfgeschoss vom Boden aufhebt und darin die zerbrochene Spritze erkennt, die Parn entwendet wurde.

???: „Kriss Dalmi. Ich habe dich in der GFCW mit Entsetzen beobachtet. Du bist langsam in die Liga gekrochen, konntest dich wie Krebs dort festsetzen und das einst gesunde Gewebe in eine Petrischale für Freaks und Gewalt verwandeln. Und nun willst du auch die PCWA noch mit deiner Krankheit infizieren, die in der Beziehung ohnehin am Stock geht?“

Noch immer kann Dalmi nicht genau ausmachen, woher diese Stimme kommt. Die Person ist nah, das kann er spüren, doch die anfängliche Panik über das unvorhergesehene Erscheinen des unbekannten „Gastes“ scheint allmählich zu verfliegen. Die bis eben noch vor Wut lodernden Augen verengen sich, suchen ein weiteres Mal konzentriert die Düsternis ab. Dabei breitet sich ein widerwärtig bösartiges Grinsen auf dem Gesicht des serbischen Sektierers aus. Auch wenn Silverberg und Hunk weiterhin in ihrem katatonischen Zustand auf dem Boden herumvegetierten und selbst Parn, der mit dem Entfernen der Spritze zwar wieder unter den Lebenden weilte, aber in seiner momentan Verfassung eher einem verängstigten Kleinkind als einem Wrestler glich, hatte es der Besucher geschafft, Kriss Dalmi auf seltsame Art und Weise zu unterhalten. Außerhalb des Ringes hatte er diese Intensität schon lange nicht mehr gespürt. Und ein wenig Unterhaltung bevor er dabei zusehen würde, wie die Welt zu Grunde geht, konnte doch wohl nicht schaden?!

Dalmi: „Ich bin dir offenbar ein Begriff, was mich mit Freude erfüllt! Es erfüllt mich mit Freude, dass die J.W.O. auch über die Fernsehgrenzen der GFCW hinweg Bedeutung erlangt hat. Aber wer bist du, Unbekannter? Warum versteckst du dich im Schutz der Dunkelheit? Warum hörst du nicht auf Batman zu spielen und trittst aus den Schatten hervor?“

Keine direkte Antwort, bloß ein blechernes Geräusch, wie von einem Stück Metall, dass auf den Boden gefallen ist.

Dalmi: „Bist du vielleicht eines der einzähligen Gesichter, die man später noch beim Brawlin' Rumble antreffen wird? Kann es vielleicht sein, dass du versuchst deine Konkurrenz schon im Voraus unschädlich zu machen, um deine Chancen auf einen Sieg zu verbessern?“

Noch immer suchen die Augen des Serben die Dunkelheit nach einem Zeichen seines Nachstellers ab aber der Sektenführer findet wieder kein visuelles Anzeichen eines Menschens in der Dunkelheit. Moment mal! Was ist denn das? Aus dem Schatten fliegt etwas heran, dass sich als T-Shirt entpuppt. Im schwachen Lichtschein wird ein Katzenmotiv erkennbar.

Parn: „Kr... Kriss, hinter dir!“

Trotz Parns Warnung ist es für Dalmi zu spät. Während der Serbe sich ablenken ließ, schlich sich eine Gestalt blitzschnell heran und ergriff Dalmi von hinten. Der Anführer der J.W.O. wird herumgerissen, wobei er fast das Gleichgewicht verliert. Seine Überraschung wird vom Angreifer dafür genutzt, ihn ohne Gegenwehr ein Stück mitzuschleifen und ihn hart gegen einen aufragenden Lüftungsschacht zu pressen. Beim Aufprall gegen das kalte Metall schnappt der Sektierer nach Atem. Erst langsam gelingt es ihm, seine Gedanken wieder zu ordnen. Er reißt seine Augen auf und blickt in das Gesicht eines Mannes, der ihn am Kragen festhält und mit dem Knie schmerzhaft gegen den seinen Magen drückt, so dass der Belgrader nicht entfliehen kann. Das für Dalmi fremde Gesicht ist zu einer wütenden Grimasse verzogen. PCWA-Kenner erkennen darin „The White Cat“.

Wiley Cuts: „Was soll das hier werden, hm? Deine kleine „Messe“ hier auf dem Dach? Soll das etwa die Vertretung der GFCW zum diesjährigen Brawlin' Rumble sein? Ein Verrückter ohne Rücksicht auf seine eigenen Leute? Das ist ja selbst für den charakterlichen Abfall der PCWA fast noch zu übertrieben.“

Trotz der Rage, mit dem er den Sektenführer angegangen ist, kann sich Cuts noch soweit auf kluges Verhalten besinnen und blickt kurz über die Schulter. Er will sichergehen, dass sich keiner der Dalmi-Anhänger auf ihn stürzt um ihn zu retten. Das ist überraschenderweise aber nicht der Fall, auch wenn zumindest Parn halbwegs „normal“ wirkt. Langsam richtet Cuts seinen Blick zurück zu Dalmi – und schaut in ein trotz der brenzligen Lage nach wie vor grinsendes Gesicht. Cuts erhöht den Druck auf Dalmi, was Letzteren dazu zwingt, ein heiseres Husten von sich zu geben, im gleichen Atemzug jedoch, kommen auch die Bruchstücke eines röchelnden Lachens zum Vorschein. Noch immer wirkt es so, als sei diese spontane Begegnung höchst amüsant.

Kriss Dalmi: „Du bist also dieser ominöse dunkle Rächer, der nachts auf den Dächern Berlins herumturnt und diese heilige Zusammenkunft mit seiner Anwesenheit stört. Wie ist dein Name? Muss man dich etwa kennen, bist du einer dieser berühmten fehlgeleiteten PCWA-Superstars? Eine dieser leidvollen Seelen, die von diesem übermenschlichen Konstrukt aus Gewalt und Sex, das sich PCWA nennt, verschlungen und wieder ausgespuckt wurden?“

Schon bei der Erwähnung „fehlgeleiteter PCWA-Superstar“ war Cuts merklich zusammengezuckt und verlor für nur einen kurzen Moment den Fokus. Dalmi reicht dieser Augenblick schon, um etwas zu Luft zu kommen.

Wiley Cuts: „ICH BIN NICHT WIE DIE ANDEREN! NEIN!“

Er schreit die Wörter förmlich in den Nachthimmel hinaus. Die Aussage hat ihn umso aggressiver gemacht, er drückt den Serben plötzlich noch fester gegen den Schacht. Dalmis überlegenes Lächeln wird für einen kurzen Moment von einem kurzen Aufflackern eines schmerzvollen Blickes überdeckt.

Wiley Cuts: „Ich bin nicht wie die! Nicht fehlgeleitet. Nicht wie Barker, Godd, Hudson. Niemals, nie, nein...! Ich bin kein Produkt dieser Liga, ich bin die Antithese dazu. Die Liga hat mich nicht verändern, ich bin niemand Anderes geworden.“

Ruckartig zieht er einen Arm zurück, hält Dalmi dafür mit der anderen Hand umso fester. Den freien Arm erhebt Cuts und ballt die Finger zur Faust. „The White Cat“ holt aus...

Wiley Cuts: „Ich...bin...nicht...wie die geworden!“

Der Arm sinkt zu Boden, als sei Cuts schlagartig bewusst geworden, wie hitzig er sich verhält. Er holt tief Luft. Wird ruhiger. Seine Augen scheinen ins Leere zu starren. Zappelnd und nach Luft ringend deutet der Serbe auf jenen Arm, der ihn noch immer ZU fest an dem überdimensionierten Lüftungsschacht fixiert. Ein nonverbales Zeichen, eine Bitte dafür, den Griff zu lockern, denn augenscheinlich schnürt der junge Mann aus Marion, Indiana dem unheimlichen Sektierer im Moment die Luft ab. Als Wiley Cuts dies bemerkt, lockert er den Griff ein wenig, dabei ist er aber bedacht, seinem Gegenüber nicht zu viel Freiraum zu lassen. Zu oft schon, sah er, dass bei der Konkurrenz die psychotischen Ausbrüche Kriss Dalmis dazu geführt hatten, dass andere Menschen in einen verderblichen Strudel aus Drogensucht und Wahn gestoßen wurden. Der Führer der J.W.O. saugt seine Lungen mit Luft voll.

Kriss Dalmi: „Du willst mir deinen Namen also nicht verraten, Unbekannter?! So sei es, aber bestätigt deine Reaktion, dein plötzlicher Tobsuchtsanfall, nicht genau das Gegenteil deiner Aussage? Hat dieses Paradies der Verderbnis nicht auch schon ihre blutbesudelten Klauen nach dir ausgestreckt? Bist du nicht vielleicht doch schon ein Sklave dieser Liga?“

Die zu dem bis eben noch überzeichneten Grinsen angespannten Mundwinkel entspannen sich etwas. Stattdessen formen die aufgerissenen Lippen des wahnsinnigen Propheten sich zu einem niederträchtigen Lächeln. Mit seinem Kopf deutet er auf die Akolythen der J.W.O., welche noch immer an der selben Stelle sitzen und in die Weite blicken.

Kriss Dalmi: „Bist du soviel anders als sie?“

Auf Cuts' Gesicht bildet sich kurzzeitig die deutliche Ausprägung von...Furcht? Es scheint so, als würden die Worte von Dalmi ihm mehr Angst machen als irgendwelche Drohungen. Sein zuvor leerer Blick ruht nun wieder auf Dalmi und wirkt klarer als noch vor wenigen Momenten.

Wiley Cuts: „Nein...was du sagst ist falsch! Falsch, hörst du? Du... du... kennst mich doch überhaupt nicht, wie willst du mich da beurteilen? Wiley Cuts ist keiner der typischen PCWA...du kannst mich nicht beurteilen!“

Es mutet an, dass sich „The White Cat“ durch die Argumentation Dalmi gegenüber auch selbst überzeugt hat. So wird sein Blick wieder sicherer und gefasster.

Kriss Dalmi: „Wiley Cuts, also? Ist es auch ein Zeichen deiner Willensstärke gegen die PCWA zu bestehen, dass du mir nun doch deinen Namen verraten hast?“

Der, dessen Namen Kriss Dalmi nun nicht mehr unbekannt ist, wirkt irritiert, ob dieser rhetorischen Feststellung des Serben. Es entlockt dem Mann aus Belgrad ein amüsiertes Kichern.

Kriss Dalmi: „Auch wenn du es nicht glauben magst, es ist nicht bloß der Blutdurst des Personals und der Fans, der durch die Liga geweckt wurde. Nein, die PCWA ruft nach mehr Leben, die sie in den Abgrund stürzen kann, dafür ist der Brawlin' Rumble doch da! Dieses geisterhafte Wesen in der abstrakten Form einer Wrestlingpromotion, es lechzt nach mehr Seelen. Hat auch sie mich zu sich gerufen?! Nein, ich bin nicht hier, weil ich mich von diesem Ort korrumpieren lassen werde. Ganz im Gegenteil! Ich bin in dieses erntereiche Paradies getreten, um sie, zu denen du dich nicht zählst, davor zu bewahren, sich ihren niederen Instinkten verschwenderisch hinzugeben, denen sie Monat um Monat hier im PCWA-Dome fröhnen. Auch wenn wir verschieden sind, haben wir doch ähnliche Beweggründe heute Abend hier zu sein, denkst du nicht auch?“

Cuts' Körper scheint innerlich zu brodeln. Zu implodieren. Er lässt urplötzlich Dalmi los und starrt ihn einfach an, als könne der fixierte Blick die Wörter ungeschehen machen.

Wiley Cuts: „NEIN! NEIN! NEIN! Wir sind wie Schwarz und Weiß, wie Nacht und Tag... Wir sind uns nicht ähnlich! Ich bin der PCWA nicht ähnlich. Keinem Verrückten ähnlich. Nein... nein...“

Die Hand, die sich eben vom Kragen Dalmis gelöst hat, schnellt urplötzlich vor und greift nun an den Hals Dalmis und hält wie ein Schraubstock fest, selbst als der Serbe zu würgen gewinnt. Cuts verkürzt den Abstand der Gesichter, die Nasen der Beiden berühren sich fast.

Wiley Cuts: „Ich bin nicht wie die Anderen. Sag sowas NIE wieder!“

Er lässt Dalmis Kopf los, stößt ihn dabei heftig nach hinten, als wolle er den Junkie von sich abschütteln. Als würde er sich vor sich ihm ekeln. Durch die Wucht knallt der Hinterkopf des Serben ans Metall. Im Hintergrund hört man den lethargischen Parn erschrocken aufstöhnen. Zunächst sackt Dalmi zur Seite, kann sich aber auf den Beinen halten. Seine Augen ruhen auf dem Angreifer...und Dalmi lacht dabei. Er lacht und legt seine Hand dann langsam an den Hinterkopf. Das Grinsen wächst an, als er die Hand wieder zurück in die Sicht Dalmis hält.
Sie ist blutverschmiert.

Kriss Dalmi: „Siehst du das? Vergossenes Blut, das du scheinbar so sehr verachtest! Du kannst noch so oft beteuern, dass du anders bist, ich habe mich nicht in dir geirrt. Dieser Ort hat ihren Tribut von dir gefordert und du hast ihn gerade gezollt. Du stehst in einer Reihe mit den verlorenen Seelen der PCWA. Robert Barker, Gabriel Lucifer, Patricia Selladore, WILEY CUTS!“

„The White Cat“ steht gebeugt und kopfschüttelnd vor Dalmi. Er blickt den Anführer der J.W.O. nicht mehr in die Augen. Auf den Lippen seines gesenkten Kopfes scheint er etwas zu flüstern - „Nein...“.

Dann durchfährt ein Ruck den Körper. Für eine Sekunde noch einmal Augenkontakt. Cuts wendet sich ab. Macht einen Schritt in die Dunkelheit und bleibt stehen. Eine Hand durchfährt seine Haare, während er abermals mit dem Kopf schüttelt. Dann entfernt er sich fluchtartig und verschwindet in der Schwärze.

 

Vincent Craven: "Wiley Cuts scheint viel zu sehr damit beschäftigt, sich selbst einzureden, dass er das genaue Gegenteil von Kriss Dalmi ist, dass..."

Mike Garland: "Das er noch gar nicht gemerkt hat, wie sehr er ihm mittlerweile ähnelt. Erschreckend, oder?"

Vincent Craven: "Die White Cat ist inzwischen zu jemandem geworden, den er vor einigen Wochen noch verachtet hätte. Seine Besessenheit scheint immer stärker zu werden."

Mike Garland: "Nun. Was er wohl als nächstes macht, so als Frischgebackener Fanatiker? Nach Disneyland fahren? SPD wählen? Sich beim Arbeitsamt bewerben?"

Vincent Craven: "Erschreckend, was die PCWA mit einigen macht, die anfangs noch so gefestigt wirkten. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um Wiley."

Mike Garland: "Solltest du nicht. Immerhin ist er nicht Dalmis Junkie World Order beigetreten. Rechnen wir ihm das doch einfach mal hoch an."

Vincent Craven: "Es liegt auf jeden Fall ein Kern Wahrheit in Dalmis Worten... so ungerne ich das auch zugeben mag."



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