Scene

Id
2583  
Name
Zeitreise Part II - Falsche Ikonen der Gegenwart  
Summary
 
Position
25  
Scenetype
Live  
Created At
2015-12-02 10:32:04  
Edited At
2015-12-13 22:09:00  
Show
15th Anniversary United as One  


Von hinten ist Robert Barker beinahe so eindrucksvoll anzusehen, wie von vorne. Das #BestGerasyEver-T-Shirt spannt sich viel straffer um seinen Oberkörper, als es das noch bei seiner ersten PCWA-Show getan hätte. Seit Out of Ashes 2007 hat er sich mindestens 15 Kilo an Muskeln zusätzlich antrainiert. War er damals noch des öfteren auf dem Top Rope zu finden ist seine Offensive der Wahl immer öfter nur noch die Kraft. Seine Stärke ist im wahrsten Sinne des Wortes seine Stärke. Als wäre ein Stuhlschlag nicht sowieso schon schlimm genug, hat Robert Barker die Kraft und Technik perfektioniert, um die Körper seiner Gegner zu zerstören.

Es ist der Stuhlschlag, der ihm als erstes in den Sinn kommt, während er das PCWA United As One Poster anstarrt, das ein umsichtiger PCWA-Angestellter in Roberts Lockerroom angebracht hat. Der Fokus des Posters liegt auf dem Cotatores Trophy Match. Selbstverständlich, könnte man meinen, doch Robert Barker ist es zuwider. Der Undisputed Gerasy Champion sollte der Fokus jedes Events sein und nicht zweite Geige zu einem Match, das nicht einmal den aktuellen Champion beinhaltet. Der Champion sollte niemals zweite Geige sein. Früher oder später würden sie das lernen, und wenn er es ihnen mit Gewalt beibringen müsste. Er würde ihnen allen...

Robert Barker: "WAS?!"

Die Kamera schwenkt nach links. Der Auslöser für Roberts Aufschrei sitzt dort und tritt nervös mit dem Fuß auf und ab, als würde er eine unsichtbare Kickdrum in Hochgeschwindigkeit bedienen.

Benedict White: "Nichts, ich... ich..."

Der Junge ist noch weiter in sich zusammengesackt, wenn das überhaupt möglich ist. Vor einer Minute ist er in Roberts Kabine gekommen und hat sich auf den Klapptstuhl gesetzt, den er selber mitgebracht hat. Robert hat ihn nur aus den Augenwinkeln angesehen und doch sofort erkannt, dass etwas nicht stimmte. Bei den Spannungen in der Religion auch kein Wunder. Vermutlich hat er Angst, dass Rage mit ihm das Gleiche tun würde, was der mit Kwabena gemacht hatte. Robert könnte es Ben nicht verübeln. Aber dies ist nicht der Moment um ihm einzureden, das alles gut werden würde. Robert hat selbst genug zu tun.

Benedict White: "Ich wollte einfach nur... es ist so..."

Der junge Brite zögert. Soll er es wirklich sagen? Es würde Robert sicher beschäftigen und er hat heute doch so ein wichtiges Match. Vielleicht sollte er doch warten. Bis nach der Show. Aber kann er das? Was wenn dann schon alles zu spät ist? Jede Show könnte Benedicts letzte sein, wenn sie nichts unternehmen...

Robert Barker: "Ich habe jetzt gottverdammt noch mal keine Zeit für deine Stammeleien, Ben! FUCK!"

Wütend reißt er das Plakat von der Wand, dass sich lautstark von seinen vier Ecken trennt, die noch immer an der Wand kleben. Robert beginnt das Poster aggressiv zusammenzudrücken.

Robert Barker: "Ich habe ein verfickt wichtiges Match, Ben, auch wenn man das nicht glauben mag, wenn man diese Scheiß Poster ansieht! Ich bin der Main Event, wenn ich als Champion diese Halle betrete und ich gedenke noch immer Champion und Main Event zu sein, wenn ich diese beschissene Halle verlasse! Und wenn du mich in meiner Konzentration störst, kann ich das genauso wenig schaffen, wie ich die Welt davon überzeugen kann, dass Díego Sanchéz vieles, aber keine gottverdammte Ikone ist. Ich brauche das heute! Ich darf dieses Match nicht verlieren! Ich will dieses Match nutzen, um der Welt zu beweisen, dass ich nicht nur der beste Wrestler der Welt bin, sondern das Díego Sanchéz es nicht verdient hat von ihnen bejubelt zu werden! Verstehst du das denn nicht? Geht es nicht in deinen schädel, dass--"

Benedict White: "Junior!"

Platzt es aus Benedict heraus. Robert verstummt sofort.

Benedict White: "Er hat mir eine Nachricht geschrieben. Und er hat mich darin "Junior" genannt."

Benedict vergräb den Kopf in seinen Händen. Und fast ist Robert genauso zu mute, wenn auch aus anderen Gründen.

Robert Barker: "Gabriel...?"

Ben nickt, Barker verstummt wieder. Er denkt nach. Lucifer weiß Bescheid. Was würde Lucifer mit diesem Wissen tun? Und wann würde er es tun? Wie viel Zeit bleibt Robert noch? Er hat immer auf den richtigen Moment gewartet, um seinen Informationsvorteil auszunutzen, aber bisher hatte er ihn nie gebraucht. Doch nun ist sein Freifahrtschein in Gefahr... gottverdammter Lucifer. Dieser alte Mann ruiniert schon wieder alles. Warum stirbt er nicht endlich? Gottverficktnochmal!

Benedict White: "Robert.... Robert, was tun wir jetzt? Du kennst die Regeln... das ist mein Ende, Robert. Ich bin am Ende! Oder meinst du... meinst du, dass er ihr etwas tut? Oder dir? Er muss wissen, dass du es weißt.. er könnte versuchen... oh Gott, was wenn du jetzt wegen mir in Gefahr bist, Robert? Ich will das nicht. Ich will das nicht. Ich will das alles nicht!"

Panisch beginnt er vor und zurück zu wippen. Schluchzend. Schniefend. Am Ende.

Robert Barker: "Benedict."

Vorsichtig blickt Benedict zu Robert auf, doch es sind keine beruhigenden Worte, die ihm entgegenkommen, sondern eine flache Hand. Roberts schallende Ohrfeige trifft Benedict so hart – physisch und psychisch – dass er nach hinten fällt. Mit einem Mal steht Rafael Azpiri, Benedict Tag Team Partner vor Barker. Er baut sich zwischen Ben und Barker auf.

Rafael Azpiri: "Tu das nicht noch einmal, Barker."

Robert hatte beinahe vergessen, dass Benedict nicht allein gekommen war. Sein Tag Team Partner, der in den letzten Wochen und Monaten so sehr gewachsen zu sein schient und jetzt Barker dazu bringt seinen Ohren nicht zu vertrauen. Oder hat dieser maskierte Idiot das gerade wirklich gesagt?

Robert Barker: "Was hast du gesagt? Hast du mich gerade wirklich bedroht? In meinem Lockerroom? Ben hat mir erzählt, dass du dich von Sanchéz getrennt hast und ich hatte dich dafür gelobt. Bis heute halte ich das für die klügste Entscheidung, die du in der PCWA je getroffen hast. Aber das hier... dieser Moment hier... ist genauso das Dümmste, was du jemals getan hast! Ich sollte dafür ein Exempel an dir statuieren und Díego einen Grund geben seine Karriere freiwillig zu beenden, noch bevor unser Match begonnen hat... aber du bist Benedicts Partner, deshalb gebe ich dir eine Chance zu verschwinden. Geh jetzt und ich vergesse, was du gerade getan hast. Bleib und ich zertrete dich wie die Made, die du mir gegenüber bist!"

El Libramorte spürt, wie ernst es dem Champ ist, doch er bleibt. Noch. Er würde seinen Partner jetzt nicht alleine lassen. Nicht mit einem Mann wie Robert Barker, wenn dieser scheiße drauf ist. Notfalls würde er dafür einstecken.

Benedict White: "Nicht... Ihr braucht nicht... Rafa, komm zurück. Ich... habe das Gleichgewicht verloren. Und die Ohrfeige... ich brauchte das. Wirklich. Ich war kurz vorm Durchdrehen... Rage hat schlimmere Sachen mit uns im Training gemacht."

Unsicher versucht er zu lachen, doch Rafa steigt darauf nicht ein. Er glaubt Ben nicht. Schaut Barker die ganze Zeit an.

Rafal Azpiri: „Was auch immer, Ben. Wir sollten gehen. Wir haben auch ein wichtiges Match zu bestreiten. Wir stehen nämlich im Main Event.“

Barker ist kurz davor auf diesen Bastard loszugehen, doch da ertönt eine Stimme, welche sofort die gesammelte Aufmerksamkeit der drei Protagonisten erhält.

„Familienzusammenführung kurz vor Weihnachten? Fehlt ja nur noch Díego Sanchéz, dann sind die Väter und ihre verlorenen Söhne… ja… United As One!“

Bevor Robert oder eines der beiden Religion of Death-Mitglieder auf die Worte von Archibaldo Barreto Cruz reagieren kann, meldet sich dessen Partner Kenji Sato zu Wort, der sich direkt an Rafael Azpiri und Benedict White wendet.

Kenji: „Eigentlich wollten wir vermeiden mit irgendeinem unserer Gegner heute ins Gespräch zu kommen. Ganz einfach, weil es dieses wichtige Titelmatch gleich wieder um eine persönliche Komponente erweitert, die uns vom Kampf selbst ablenkt. Aber mit euch haben wir bereits eine persönliche Geschichte. Eure hinterhältige Attacke auf mich bei meiner ersten Show und die Niederlagen gegen euch in meinem Single- wie Tag Team Debüt nagen an mir. Das gebe ich offen und ehrlich zu, weil es nichts Schlimmes ist. Es ist sogar gut. Es ist pure Motivation dieser Geschichte zwischen uns heute mit einem Sieg in unserem bisher – und vielleicht sogar für lange Zeit danach – wichtigsten Match, ein Ende zu setzen!“

El Libramorte macht sich auf, diesen ungewohnt markigen Worten des Japaners etwas entgegenzusetzen, wird aber von einem abfällig guckenden Robert Barker zur Seite gedrängt.

Robert Barker: „Ich habe gottverdammt nochmal genug von euch allen hier! Was fällt euch ein hier herein zu platzen? Was fällt euch ein mich auch nur anzusprechen? Verpisst euch! Verpisst euch alle und lasst mich endlich in Ruhe!“

Ein finsterer Blick wie frisch entsprungen aus einem Horrorfilm trifft Kenji Sato, der zwar beeindruckt von der Präsenz dieses Mannes ist, es sich aber vorerst nicht anmerken lässt. Sein bisexueller Partner spürt aber die Anspannung und schiebt sich zwischen Sato und Barker.

Archi: „Locker bleiben, Bloody Robby! Wir kommen in Frieden, zumindest zu dir…“

Ein frivoles Zwinkern des Spaniers trifft Benedict White und Rafael Azpiri, die alles andere als begeistert sind. Robert lässt Archi allerdings tatsächlich gewähren, ist für den Moment in einer Erinnerung gefangen. "Bloody Robby". Das war der Name, den er bei seiner Comeback-Tour erhalten hat. Damals, nachdem Díego ihm seinen Rücken beinahe zerstört hat. Der Name, den er sich durch einige seiner blutigsten Matches vor seiner Zeit in der PCWA verdient hat. Oft hat er selbst in seinen Siegen mehr geblutet, als sein Gegner.

Archi: „… Kenji und ich befinden uns zur Matchvorbereitung gerade auf einer Zeitreise durch die PCWA. Das klingt strange, ich weiß, aber aktuell sind wir in der Gegenwart angekommen, nachdem wir bei Gabriel Lucifer – und da wirst du uns mit Sicherheit sofort zustimmen – gerade ziemlich tief in der Vergangenheit gewesen sind. Uh, dieser Mann ist wirklich krasse Nostalgie... eigentlich besteht er fast nur noch daraus."

Eine lediglich angedeutete Regung bei Barker offenbart, dass der Einstieg des lebensfrohen Südländers gut gewählt war. Also spricht er weiter, natürlich im vollen Bewusstsein, dass ihm gerade ein Mann zuhört, der die halbe PCWA einst in Stacheldraht gehüllt hat.  

Archi: „Aber okay, Puh, jetzt sind wir in der Gegenwart und Hier und Jetzt bist DU ganz sicher als amtierender Undisputed Gerasy Champion der unantastbar beste Wrestler – Benchmark, Baby! Wer das bezweifelt, verkennt schlichtweg die Größe des Augenblicks. Ja, dieser Augenblick Auge in Auge mit Robert Barker zu sprechen, das lässt uns nicht - wie bei Lucifer - nur angestaubte Geschichte atmen... und wieder aushusten, sondern hautnah dieses 15-jährige Jubiläum fühlen. Robert Barker, vom einstigen Rookie zum aktuellen Top Dog!“

Der Männern sexuell nicht abgeneigte Archi lächelt Robert Barker respektvoll an, vermeidet aber ihn anzubaggern. Das würde maximal in Sado Maso enden… jedoch so ganz ohne den Spaß dabei. Robert denkt im Moment jedoch gar nicht daran ihn zu verstümmeln, denn zum vielleicht ersten Mal heute Abend, hört er so etwas wie Respekt ihm gegenüber. Nach all diesen Idioten, die Díego zur Ikone und Breads zum Besten der Welt küren wollen, ist es eine wohltuende Abwechslung jemanden vor sich zu haben, der das Licht gesehen hat.

Bevor der einstige Schlächter jedoch in irgendeiner Art reagieren kann, mischt sich Benedict White ein. Er hat den Respekt in Archis Stimme nämlich ebenfalls vernommen.

Benedict White: „Jemand wie Robert Barker gibt sich nicht mit… Verlierern wie euch ab!“

Gut, das war nicht der beste Spruch, aber es war der einzige, der ihm gerade einfiel. Er ist es nicht gewohnt, dass ihm jemand anderes Roberts Wohlwollen streitig machen will. Hilfesuchend schaut er zu Rafa herüber. Der fragt sich in diesem Moment, ob Ben gerade ernsthaft eifersüchtig auf den Spanier ist. Derweil pumpt sich Kenji Sato hervor und spricht zu seinem Peiniger, der ihn in einem Cross Armbar beim CORE zur Aufgabe zwang.

Kenji „Ich teile Archis Meinung zu deinem Vorbild nur bedingt, denn so sehr ich Robert Barker sportlich respektiere, so wenig akzeptiere ich seine Methoden. Und du hast dir leider all das Schlechte von ihm abgeguckt.“

Er wendet sich nun sehr zur Freude seines Partners dem aufmerksam zuhörenden Robert Barker zu.

Kenji: „Ich hoffe, dass Díego Sanchéz dich heute besiegt und deiner Ära ein Ende setzt. Du bist eine Schande für das höchste Gold dieser Liga, so wie du auch eine Schande als amtierender Cotatores Trophy Sieger bist. Diese Ära werden Archi und Ich jedoch heute beenden und auch wenn ich diese komische Zeitreiseidee meines Partners… naja… ein wenig abstrus finde… so werden wir die Gegenwart im Main Event endgültig verlassen und in die Zukunft durch starten… mit den Cotatores um unseren Hüften! Niemals werden wir zulassen, dass diese Schießbudenfiguren von der Religion of Death, die sich aktuell an einem feigen Hannibal Cain und dir, dem bösartigen Robert Barker, orientieren, dieses Gedankengut auch noch in die Zukunft transferieren.“

Archi sieht das zwar definitiv anders, ist jetzt aber nicht bereit seinem Partner in den Rücken zu fallen. Vielmehr ist er stolz darauf, dass er sich so klar artikuliert und endlich ein wenig seine Hemmungen fallen lässt. Das hat schon vorhin bei Lucifer und Vark funktioniert und tut es nun bei Barker erst Recht. Wobei der Spanier auch sieht, dass Robert Barker jetzt lang genug zugehört hat. Dieser bewegt seinen Kopf bedrohlich von links nach rechts und knackt mit den Schultern.

Robert Barker: „Ich bin bösartig? Aber Díego ist ein Held, nicht wahr? Ist er auch deine Ikone, Sato? Hast du dir angesehen, was ich euch heute gezeigt habe? Hast du gesehen, was er mit mir getan hat? Und trotzdem hältst du zu ihm? Großartig. Deine Integration in diesen scheiß Laden namens PCWA ist hiermit offiziell abgeschlossen, Bastard, denn du bist genauso ignorant wie all diese anderen Arschlöcher"

Er konzentriert sich jetzt voll auf den Japaner.

Robert Barker: "Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie egal mir ist, was du von mir denkst. Denn während du Matches in Pre-Shows verlierst, stehe ich in den größten Matches der Show. Jedes Mal! Und ich gewinne sie. Jedes! Mal! Nur deshalb bin ich gleichzeitig Undisputed Gerasy Champion UND Cotatores Champion. Den einen Titel wirst du heute nicht gewinnen und den anderen wirst du niemals auch nur anfassen dürfen, du beschissener, kleiner..."

Der Champ ist gerade dabei Kenji noch näher zu kommen und das ganze eskalieren zu lassen, als Archi eingreift. Verbal, versteht sich. Er will sich nicht mit Robert anlegen.

Archi: „Mir ist bewusst, dass ein Mann wie du, der an der Spitze balanciert, sich nicht um einen Tag Team- oder gar Gruppentitel kümmern kann. Aber Kenji und Ich werden das tun. Nun, wir stehen heute im Gegensatz zu dir im Main Event und können einen der Titel, die der größte lebende Wrestler der Gegenwart sein Eigen nennt, in Zukunft selber tragen. Dieser Titel wäre für uns das bestmögliche Startkapital für eine florierende Zukunft. So war es ja auch bei dir. Dein erster Titel war einst eben auch schon jener Cotatores Titel und schaue dir an, was aus dir geworden ist… und dann… und das sehe ich im Gegensatz zu Kenji ganz pragmatisch… blicke ich auf das einstige Vorbild von El Libido…“

Versteckte Geste in Richtung Azpiri, der jetzt endgültig die Faxen dicke hat und sich einmischt.

Rafael Azpiri: "Du hast einfach keine Ahnung was du erzählst, cabron! Díego war in der IWF und anfangs auch in der PCWA ein fairer Sportsmann, was mir einst sehr imponiert hat. Was damals mit Barker passiert ist, setzt ihm sicher mehr zu als er zugibt. Doch im Gegensatz zu ihm habe ich mittlerweile erkannt, dass dieser Weg keinen Erfolg bringt."

Ein Blick zu Barker um sicher zu gehen, dass dieser nicht gleich auf ihn los geht. Dann wandern die Augen weiter zu Sato.

Rafael Azpiri: "Und genau das wirst auch du heute erfahren. Deine ehrenwerten Motive sind hier nichts wert. Damit kannst du nicht gewinnen und das werden wir dir heute erneut zeigen. Ihr könnt träumen, baut euer Luftschloss. Aber heute Abend wird nur ein Team am Ende siegreich sein. Und das werden wir sein. Benedict White und El Libramorte. Wir werden Hannibal Cain die Cotatores Trophy bringen und demonstrieren, wer die neue Macht in der PCWA ist. Die Religion wird triumphieren. Es ist unsere Zeit. Willkommen in unserer schönen, neuen Welt."

In Kenji Sato kocht die Wut hoch. Er stellt sich zwischen Azpiri und Cruz.

Kenji: „Ich bin es leid mir eure Sektensprüche anzuhören. Ihr folgt einem Mann, der nichts, aber wirklich noch gar nichts erreicht hat, außer dass Robert Barker ihm ein Titelmatch um den Gerasy bei der Vendetta nach dem Brawlin‘ Rumble angeboten hat. Ansonsten sind all seine Pläne und Ideen zwar an Kreativität zu bewundern, nur leider funktionieren sie nicht. Wäre die Religion of Death ein Unternehmen würden ihr und euer Anführer Hannibal Cain zwar für Innovation gefeiert werden, nur leider wäre das Produkt nicht rentabel und ihr längst pleite.“

Benedict White: „Mit Pleiten kennt ihr beide euch ja gut aus!"

Der Spott steht ihm nicht gut, doch es ist der Ärger und die Angst über das was kommen mag, die ihn dazu bringt weiter zusprechen. Und plötzlich hat er den Stuhl in der Hand, den er vorhin mitgebracht hat.

Benedict White: „Und heute wird es für euch genauso weiter gehen – mit der nächsten Pleite – im TLC!“

Archi: „Pah! Ihr seid verblendet. Was Kenji euch sagen will, ist doch, dass ihr einer falschen Ikone folgt. Entweder ist Hannibal Cain wirklich so stark in seiner Überzeugungskraft oder aber ihr seid so schwach. Ich vermute eher letzteres, denn wenn man sieht, dass El Libramorte zuvor einem Díego Sanchéz gefolgt ist, kann man ja nur lachen. Ich weiß, dass Kenji diesen lahmen Mexikaner hochgradig respektiert. Aber ich tue das nicht. Darum habe ich uns auch zu Robert Barker gebeamt und nicht zu ihm. Ich wollte sehen, warum Benedict White sich von einem Mann als Mentor verabschiedet, von dem ich gerne geschlachtet worden wäre, nur um zu wissen, dass er mich beachtet. Wie schwach muss jemand sein, die Gegenwart des Top Draws nicht auszuhalten? Ich habe diese Erkenntnis live sehen wollen. Ich danke euch für diesen flüchtigen Augenblick!“

Benedict stockt der Atem. Von Robert schlachten lassen? Nur für die Aufmerksamkeit? Das klingt so nach ihm. Nun ja zumindest vor ein paar Monaten noch. Heute? Nun, er ist froh, dass ihm niemand diese Frage gestellt hat, denn am meisten hat er Angst vor dem, was er wohl antworten würde. Vielleicht sollte er dieser Situation jetzt und hier einfach mit dem Stuhl ein Ende bereiten. Hannibal wäre vermutlich stolz, Robert desinteressiert und Rage... Rage würde ihn dafür wohl verfluchen. Zumindest im Training spricht er immer wieder davon die Dinge nicht so wie Hannibal lösen zu wollen. Aber Rage ist nicht hier und Rafael scheint ebenfalls genug von ihren beiden Widersachern zu haben. Vorsichtig holt er aus, doch dann wird er von dem einzigen Mann unterbrochen, der ihn in diesem Moment aufhalten kann.

Robert Barker: "Benedict, hast du nicht einen Termin im Fight Club?"

Der Brite stoppt. Robert will nicht, dass er Archi jetzt angreift.

Robert Barker: "Rafael, wie wäre es, wenn du Benedict jetzt mitnimmst?"

Der Mexikaner will nur ungerne auf Barker hören, doch er hat recht. Benedict war kurz davor etwas potenziell Dummes zu tun und - genau genommen - haben sie tatsächlich einen Termin im Fight Club. Also zögert er nicht lange, packt seinen eigen Klappstuhl, schnappt Benedict am Arm und geht mit ihm. Es ist Zeit Rage zu treffen.

Robert Barker: "Und ihr zwei? Euch empfehle ich mein Match gegen Díego Sanchéz anzugucken. Archi, du kannst vielleicht etwas lernen und du, Sato, wirst dein Bild von Sanchéz gewaltig ändern müssen, wenn er sein wahres Gesicht zeigt. Nicht das einer Ikone, nicht das eines Helden und ganz sicher nicht das eines Champions, sondern sein wahres, ehrliches, ekelhaftes Ich, dass er seit 13 Jahren vor der Welt verbirgt. Und wenn ich dann über ihm stehe, sein Blut an meiner Faust, mein Gold um die Hüften und seine Karriere als Trophäe über dem Kamin, solltest du ernsthaft überlegen, ob du dich irgendwann nochmal dazu erdreistesn solltest den besten Gerasy Champion in der Geschichte der PCWA auch nur anzusprechen!"

Angewidert schüttelt Kenji Sato den Kopf.

Kenji: „Diese Anniversary-Show wird eines Tages selbst in die Geschichte eingehen und Archi und Ich wollen im Main Event dafür sorgen, dass diese Geschichte auf immer mit unseren Namen verbunden ist. Diese Namen werden für das stehen für das auch der Name Díego Alejandro Sanchéz stand. Für Ehre und Sportsgeist. Ich sehe mich eher in dieser Linie als in deiner. Das wird auch Archi noch begreifen. Vielleicht schon heute im TLC, wenn wir gemeinsam auf faire Art und Weise die Cotatores Trophy holen. Dafür werden wir alles tun. Alles…“

Archi: „… Gut gebrüllt Löwe… genau so… es geht nämlich um Leben und Tod!“

Irritiert schaut Kenji seinen Partner an.

Kenji: „Leben und Tod? Vielleicht ein bisschen zu übertrieben, oder? Wir müssen von diesem Barker weg. Er hat kein gutes Karma.“

Cruz denkt an das Gespräch mit dem älteren Mann vorhin zurück, der angedroht hat, Kenji etwas anzutun, wenn sie heute nicht gewinnen. Geschauspielert winkt er ab.

Archi: „Ach, das ist doch nur so eine Redensart.“ 

 

Mike Garland: „Arschi und Kenschi sind heute aber mutig. Erst legen sie sich mit den Bossen an und nun mit dem Undisputed Gerasy Champion.“

Vincent Craven: „Tja, wer hoch hinaus will muss eben auch mit den großen Tieren sprechen.“

Mike Garland: „Das größte Tier hat ziemlich wenig gesprochen, nämlich Robert Barker. Dafür wird der kleine Japaner immer redseliger. Ob ich das gut finde, weiß ich aber noch nicht. Der schwingt immer ziemlich die Moralkeule.“  

Vincent Craven: „Er scheint sein Trauma der Aufgabe im Cross Armbreaker von Benedict White aber endlich zu überwinden. Sein Partner scheint ihm dabei mit dieser ‚Zeitreise‘ helfen zu wollen.“

Mike Garland: „Was für ein Quatsch, also das mit der Zeitreise. Wer sich sowas ausdenkt, könnte eher mit dem Man from the Future ein Tag Team bilden. Naja, mich hat vielmehr die Spannung zwischen Barker und Azpiri gewundert.“

Vincent Craven: „Wundern tut mich da nichts mehr. Das sind alles Wildtiere und die fressen sich im Zweifel gegenseitig. Robert scheint jedoch wegen Sanchéz ziemlich emotional aufgewühlt. Ganz so einfach nimmt er das Match nachher anscheinend nicht.“



Actions