Scene

Id
257  
Name
Rage und Lucifer...  
Summary
 
Position
70  
Scenetype
Video  
Created At
2012-08-07 19:48:17  
Edited At
2012-08-22 22:25:22  
Show
Brawlin Rumble IX  


Dunkelheit… er hat sie sich ausgesucht für einen Augenblick Ruhe. Dafür hat er aber nicht die Abgeschiedenheit eines Ortes gesucht, fern des Spektakels der PCWA. Stattdessen hat er nur einen Lichtschalter in einem der endlosen Korridore Backstage umgelegt. Dunkelheit und Stille. Sie waren immer seine Freunde. Doch ein plötzliches Flackern lässt die grellen Lichtröhren an den Decken wieder erleuchten. Seine Augen sehen durch Schlitze in den Verbänden genau wer diesen Schalter umgelegt hat.

„Warum denn so dunkel, Azrael? Meine alten Augen haben schon bei mattem Lichte Probleme, die Dinge klar zu sehen.“

Die Doppeldeutigkeit der Aussage wird natürlich mit dem Dampfhammer rübergebracht. So blickt der Regenläufer sein Gegenüber an und dieser ihn. Einst, vor langer, langer Zeit, waren sie optisch fast identisch. Die Schminke im Gesicht…nur die zwei Tränen machten den Unterschied. Das stets morbide Lächeln, welches viele für undefinierbar hielten. Und dann war da noch diese blanke Theatralik. Heute jedoch ist nur noch eins identisch an ihnen. Die geduckte, geprügelte Körperhaltung und die vielen Wunden im Gesicht, Zeichen eines Lebens in der PCWA.

Azrael Rage: „Deine Bemalung ist verlaufen, Gabriel.“

Der einstige Principal blickt sein Gegenüber genau an, mustert Rage und schluckt hörbar, bevor er antwortet.

Gabriel Lucifer: „Du selbst trägst gar keine Schminke mehr. Versteckst dein Gesicht stattdessen hinter blutigen Bandagen. Dein neues Styling versprüht sogar für dich etwas zu viel an Dramatik.“

Keine Antwort, nur das Treffen zweier Blicke. Beide bewegen sich. Zeitgleich hebt der eine die linke Hand und der andere die rechte Hand. Dann hebt der andere die linke Hand und der eine tut es ihm mit der rechten Hand gleich. Bewegungen als ob man in einen Spiegel blickt.

Der Anflug eines kurzen Lachens ist durch den Mundschlitz bei Azrael Rage zu sehen. Es ist ein Anflug von Nostalgie, denn als sie sich zum allerersten Mal trafen, spielten sie ebenfalls diese Spiegelpantomime. Wenig später wurden sie für lange Zeit eine Einheit. Die Religion of Death…aber das ist eine alte Geschichte, aus alten Tagen, und sie ist längst vergessen.

Noch einmal treffen sich die Blicke und die Zeit scheint still zu stehen, denn jeder kann die Geschichte des anderen in dessen Augen ablesen. Sie erkennen ihre Schlacht bei dem einen Brawlin’ Rumble, sie schmecken einen Chianti bei dem anderen Brawlin’ Rumble, sie lachen über den oder anderen Zaubertrick beim nächsten Brawlin’ Rumble und sie schweigen, weil sie beide heute – bei diesem Brawlin‘ Rumble – wie Hunde geprügelt worden sind. Sie wollen sich nicht eingestehen, warum dieser Tag, der stets die größte Bedeutung für einen jeden Wrestler hat, für sie nur eine weitere Niederlage bereithielt.

Stattdessen versucht er, der Eine, der Keine, doch eine frohe Botschaft auszusprechen.

Azrael Rage: „Ich hätte noch an der Battle Royal teilnehmen können, aber ich habe abgelehnt. Cinderella hätte es möglich machen können. Ich hätte meinen größten Traum noch erfüllen können. Ich hätte siegen können.“

Knarrend kommt ein Flüstern aus der Kehle Lucifers. Er streift sich mit der Hand durchs fettige Haar.

Gabriel Lucifer: „Seit so vielen Jahren ziehe ich nun von Brawlin’ Rumble zu Brawlin’ Rumble, wandere durch diese wunderschönen Gänge und Räume, erkenne, verstehe, sehe und manipuliere hier alles und jeden. Es ist ganz sonderbar, denn immer wieder ist es eben jener Brawlin’ Rumble, an dem mir alles wie ein verdammtes Kartenhaus zusammenfällt und von vorn beginnt. Dieses Mal jedoch ist es anders. Schlimmer! Man könnte versucht sein zu sagen…fast schon normal. So normal wie DU, mein treuer Azrael.“

Ein leichtes Kopfschütteln. Er muss antworten auch wenn er weiß, dass seine Worte Lügen sind. Es gibt nur eine Wahrheit an diesem Abend: DU VERLIERST, REGENLÄUFER!

Azrael Rage: „Ich bin nicht normal. Wäre Blaze nicht gewesen, hätte ich teilgenommen und gesiegt.“

Ein ironisches Lächeln umschmeichelt Gabriel Lippen. Es ist von einer Priese Mitleid geprägt. Eine seltene Gefühlsregung beim Mythos.

Gabriel Lucifer: „Ja, genau. Azrael Rage, der einstige Teufel, Virus der PCWA, einer dieser vielen Helden, ein regelrechter Retter, ja das Schild, unser Regenläufer…und was weiß ich noch alles! Ausgerechnet Du hättest den Brawlin’ Rumble gewonnen. Ausgerechnet Heute. Hast du denn hier jemals etwas gewonnen? Ausgerechnet Du? Nein, Azrael, du gewinnst nicht…wirklich nicht, nicht DU!“

Ein lauter Aufschrei.

Azrael Rage: „LÜGE! Ich wurde einst bei einem Brawlin’ Rumble zum Undisputed Gerasy.“

Eine abwinkende Bewegung von der Tränenmaske. Dazu ein abfälliges Zischen.

Gabriel Lucifer: „Dir ist wohl zum Scherzen, mein Freund. Das muss eine Art Galgenhumor sein. Sage mir, Regenläufer… warte, ist das denn überhaupt die Bezeichnung, die deinen Charakter aktuell noch trifft? Ich komme da schnell durcheinander bei all diesen raschen Wechseln. Wo ist denn deine lustige Handpuppe? Ach, lassen wir das. Stattdessen sage mir, wer lügt hier wirklich, wenn er vom Gewinnen spricht?“

Keine Antwort, die Azrael ausspricht, aber in seinem Kopf hört er eine Stimme, die es laut und deutlich ausspricht… DU VERLIERST, REGENLÄUFER!

Gabriel Lucifer: „Dabei sagen sie doch, ich wäre derjenige welcher, der stets in der Vergangenheit versinkt. Und nun ist es sogar amtlich geduldet, denn Blake zwingt mich weiter in einer mir fremd gewordenen Welt auszuharren. Aber nun gut, da ich eh wie ein verfluchter Geist durch die Flure wandeln muss, kann ich genauso gut tun, was Geister eben so tun. Ich vertreibe die neuen Bewohner, indem ich Angst und Schrecken verbreite und genau das werde ich nun bei dir tun. Dein größter Schrecken ist nämlich mein höchstes Gut – Die Wahrheit! Eine Wahrheit, die du kennst, aber nicht aussprichst, denn sie ist tief in dir vergraben – DU hast noch gar nichts gewonnen!“

Der erhobene Zeigefinger Lucifers richtet sich nun direkt auf den stoischen Azrael Rage.

Gabriel Lucifer: „Du kamst hier her zurück und wolltest den Helden spielen, um dich von den Sünden deiner Vergangenheit reinzuwaschen. Die kolossale Größe dieses Vorhabens wurde nur noch von der Größe deines Scheiterns übertrumpft. Weißt du nun endlich wieder, wer einst wirklich beim Brawlin’ Rumble VI den Undisputed Gerasy Title von John Smith errang? Ich gebe dir einen Tipp – DU warst es NICHT!“

Irritiert rennt der mit Bandagen vermummte Rage auf und ab, fasst sich an den Kopf. Doch Gabriel begibt sich sofort hinterher, packt das Ungetüm und drückt es gegen die Wand. Seine verwischten Schminkzüge glänzen ätzend im schwachen Licht.   

Gabriel Lucifer: „Erinnere Dich, Azrael! Nicht DU hast damals gewonnen. Es war…Der Teufel Azrael Rage! Und du? Du verlierst, Regenläufer Azrael Rage!“

Gabriel lässt von Azrael ab, dreht sich um. Langsam gehen die Hände Azraels zu den Schläfen und die Beine wollen nachgeben… DU VERLIERST, REGENLÄUFER… Er muss hinunter, geht in die Knie, es kommt immer wieder… DER TEUFEL AZRAEL RAGE… Er schließt die Augen, möchte schreien, aber kann nicht… DU VERLIERST, REGENLÄUFER… Sein Herz scheint zu stocken und das Atmen tut weh… DER TEUFEL AZRAEL RAGE… nur etwas dringt zu ihm durch wie die Stimme eines ruhelosen Geistes.

Gabriel Lucifer: „Sieh dich doch an, du Häufchen Elend. Wie du da nun bemitleidenswert am Boden liegst. Dabei hatte es doch so gut begonnen für den Regenläufer. Du warst auf einmal der Kritikerliebling, vom Pöbel bejubelt, heimlicher MVP jeder Vendetta und du hattest einige große Kämpfe, gar einige Siege. Aber jetzt liegst du hier zu meinen Füßen und erblickst den Scherbenhaufen deines erbärmlichen Lebens. Du verlierst. Die Titel tragen andere. Alistair ist der Tribune. Robert ist der Gerasy. Wer der Rumble’ Sieger wird, fragst du? Eines weiß ich sicher, der Regenläufer wäre es bestimmt nicht geworden. Es regieren derzeit andere Mächte – Die ANGST…“

Ein wehleidiges Seufzen dringt aus Gabriels Kehle.

Gabriel Lucifer: „…schwieriges Thema. Der garstige Blake zwingt mich meine ‚Freunde‘ zu verlassen. Ich frage mich ernsthaft wofür? Naja, zum Glück bin ich ein alter törichter Mann und mache ständig Fehler. So bin ich. Das wird Blake schon sehr bald merken! Es ist nur so schade, dass es Niemanden gibt, der mir meine Langeweile vertreibt. Ach, wobei – es gab da mal jemanden…“

Der Mythos breitet die Arme aus. Sein Rücken ist noch immer zu Rage gewandt, der versucht die Stimmen in seinem Kopf zu kontrollieren. Ruckartig dreht Gabriel sich um und wandert mit ausgebreiteten Armen auf Azrael zu.  

Gabriel Lucifer: „…Du, mein alter treuer Freund, Du warst einst DER Teufel. Etwas Boshafteres gab es nie wieder in der PCWA. Alles nach dir war Abklatsch. Nicht kann schlimmer als der Teufel sein. Azrael, Du warst so großartig als du noch einfach nur du selbst warst!“

Während Azrael immer noch versucht gegen den inneren Wahnsinn zu kämpfen, klopft Lucifer ihm väterlich auf die Schulter und hockt sich dann leicht zu ihm ab.

Gabriel Lucifer: „Hör endlich auf gegen dich selbst zu kämpfen und erkenne wer Azrael Rage ist. Du bist kein Held, kein Mann im Regen. Du gehörst zum Feuer. Du bist das Monster in der Geschichte und die PCWA wird schon sehr bald ein neues, ein besseres Monster brauchen. Sie kennen heute alle nur diese Schlächter-Version von Robert Barker. Sie halten ihn für Ihre persönliche Bestie. Aber mal ehrlich. Er ist doch kein Monster. Er hat nichts Mystisches an sich. Er ist ein verfluchter Metzger, vom Bösen hat er keine Ahnung. Er ist ein simpler Mensch, so ekelhaft normal. Ihm fehlt das Ungeheuerliche seit er sich offenbart hat. Jetzt, wo er nicht mehr nur ein Mythos ist, fürchtet ihn auch Niemand mehr. Das Schrecken bekam ein Gesicht und dieses Gesicht flößt den Menschen keine Angst mehr ein, denn es von gleichem Antlitz wie die ihren. Robert Barker ist nur noch ein Pop-Phänomen. Der Schlächter ist out. Die fetten Jahre sind vorbei. Zeit für ein Revival!“

Da ist es wieder. Dieses unnachahmliche Grinsen.

Kurz kann sich der Mann im Regen aus seiner Starre lösen und einige Worte hervor bringen.

Azrael Rage: „Ich war der Böse.“

Ein Klaps auf den bandagierten Kopf des Rage.

Gabriel Lucifer: „Was laberst du denn da? Du sprichst es aus, als ob es etwas Schlechtes wäre. Nur weil man Böse ist, heißt das nicht, dass man sich nicht seine Träume erfüllen darf. Du kannst es steuern und zum Wohle der PCWA agieren. Ich bin sicher, dass der Teufel Azrael Rage nicht nur den Brawlin’ Rumble gewinnen kann. Der Teufel Azrael Rage kann auch Gerasy werden. Seine Wiederkehr wäre der Beginn einer neuen PCWA, die ein bisschen mehr wie die alte ist. Ich mochte die alte PCWA. Was wir brauchen ist eine wohltuende Reinigung… ich würde gerne dabei zusehen. Du musst wissen, mir ist wahrlich ganz furchtbar langweilig, so ohne Einfluss, ohne Macht. Also, Azrael, erkenne deine Natur. Sie hat uns schon früher alle Wünsche erfüllt.“

Lucifer blickt sich um und wünscht sich, dass er einen Chianti zur Hand hätte. Leider ist ihm gerade weit und breit kein Ort bekannt an dem der garstige Blake nicht seine Depots geplündert hätte, um zu retten – vor dem gefährlichen Wein. Gabriel verdreht wütend die Augen. Ihm bleibt nicht anderes übrig als sich neben den kauernden Azrael zu setzen. Fast gutmütig guckt er ihn an.

Gabriel Lucifer: „Wir müssen der Realität ins Auge sehen, Azrael. Ich brauche eine neue Obsession, um ein wenig Spaß in mein trostloses Dasein zu bringen. Mit dir war mir nie langweilig. Bei dem Teufel Azrael Rage war kein Tag wie der andere. Ständig gab es Überraschungen.“

DU VERLIERST, REGENLÄUFER… Seine Finger, sie bewegen sich… DER TEUFEL AZRAEL RAGE… Sein Herz schlägt mit neuem Leben… DU VERLIERST, REGENLÄUFER… Das Blut fließt pochend durch seine Hände… DER TEUFEL AZRAEL RAGE… Er ballt sie… DU VERLI –

DU GEWINNST, TEUFEL! Ein Schlag in das Gesicht von Lucifer!!!

Wie Phoenix aus der Asche steht er auf, mit angespannten Muskeln, mit einem Lächeln durch den Mundschlitz… er wusste es doch die ganze Zeit, aber es bricht aus. Es war stets das einzige was in seinem Leben keine bizarre Lüge war. Man könnte meinen, dass die Augen rot leuchten und die Zähne haifischartig in einem bizarren Lächeln gefangen sind. Dann endlich packt er sich an den Hinterkopf und löst den Haken der Bandagen. Eilig löst er sie Runde um Runde von seinem Kopf. Die schwarzen Haare darunter sind zwar noch etwas verstrubbelt, aber sie wirken gekämmt. Die grauen Strähnen aus ihnen sind verschwunden. Auch sein Gesicht zeigt sich langsam… trotz einer blutigen Nase blickt Lucifer wie gebannt auf den Anblick, der sich ihm da auftut.

Gabriel Lucifer: „Deine Narben… deine Narben sind verschwunden… du hast dir die Narben entfernen lassen! Ein Teufel hat keine Narben! Er verursacht sie!“

SUPERBIA – EITELKEIT
Die siebte Sünde
Der Countdown steht bei Null

Mit einem irren Grinsen im Gesicht blickt Azrael in das Gesicht von Lucifer, der ihn mit einer blutigen Nase immer noch erstaunt anstarrt und dabei so glücklich wirkt wie selten zuvor.

Azrael Rage: „Mir fehlt das Gefühl von Farbe auf dem Gesicht.“

Er streift die Kutte von sich ab und zum ersten Mal seit drei Shows sieht man wieder seinen Oberkörper. Auch er ist narbenfrei. Die plastische Chirurgie ist heutzutage wirklich zu erstaunlichem in der Lage, wenn man nur genügend Geld zahlt. Er hatte seine Hässlichkeit nicht mehr ertragen, aber sie passte zum Regenläufer.

Er reicht Lucifer die Hand, und erfreut nimmt dieser sie, hüpft eifrig in den Stand. So hilft Azrael ihm auf und beide stehen sich gegenüber. Azrael hebt die linke und Gabriel die rechte Hand. Gabriel hebt seine linke und Azrael die rechte Hand. Wie im Spiegel bewegen sie sich wieder gleich und dieses Mal lächeln beide.

Azrael Rage: „Ich bin gut, Gabriel.“

Ein wenig erschrocken ist nun der Gesichtsausdruck des einstigen Principals. Dabei war er sich doch so sicher, dass er wieder einmal jemandem sein Gift in die Ohren träufeln konnte. Zu keinem besseren Zeitpunkt wie diesem. Er muss es verstanden haben. Gabriel weiß nicht, was er sagen soll, wirkt verzweifelt… Du verlierst Regenläufer… Der Teufel… dann ist es ist wieder die penetrante Stimme, die in seine Ohren dringt.

Azrael Rage: „Gut darin böse zu sein.“

Ein erleichtertes Lächeln auf beiden Seiten.

Azrael Rage: „Ein Held? Es ist als ob ich ein Joch von mir abstreife. Ich will kein Held sein. Helden haben zu viel zu verlieren, zu viele Regeln zu befolgen.“

Kurz hört Azrael in seinen Kopf und in seinen Augen kann man etwas lesen. Entspannung. Stille. Die gepiercte Zunge von Rage spielt an seinem Eckzahn, während er grinst.

Azrael Rage: „Der Regenläufer hat verloren. Für ihn endet der Rumble hier und jetzt. Das Sklavendasein unter meinen eigenen, mich verzehrenden Moralvorstellungen ist beendet. Ich kann die Maskerade nicht mehr länger aufrechthalten… Vorbei mit der Lüge, mit der Heuchelei.“

Ein lautes Lachen von Rage und es wirkt so fröhlich, so ehrlich, so unverkrampft wie schon lange nicht mehr. Es ist ihm vollkommen gleich, ob Blaze jetzt doch Recht hatte. Dann sind sie halt beide Heuchler… aber wenigstens ist jetzt endlich Ruhe in seinem Geist.

Gabriel Lucifer: „Was ist die Wahrheit? Offenbare dich der Welt!“

Jetzt ist es Rage, der die Arme ausbreitet.

Azrael Rage: „Es ist das Schließen eines Kreises. Ich war einst der Teufel, der Virus, nenn es wie Du willst… ich wurde zum Verräter, der Iscariot meiner eigenen Geschichte, und ich lernte, das zu lieben, was ich hasste. Die PCWA. Ich kehrte zurück als Schild der PCWA, lief im Regen, aber ich konnte sie nicht schützen. Das ist keine Abkehr, Gabriel, es ist eine Rückkehr.“

Euphorisch klatscht Gabriel in die Hände.

Gabriel Lucifer: „Sprich weiter. Mein Höschen wird gleich feucht. Was für eine Rückkehr?“

Azrael Rage: „Zu ihm.“

Der Mythos springt empor. Es ist ein Freudensprung, voller Ungeduld.

Gabriel Lucifer: „Sag es! Sag es! Sag es endlich!“

So dreht sich der dunkle Schatten um, erblickt das Licht, denkt an den Sternenhimmel und das er ihn gerne sehen würde, noch diesen Rumble.

Azrael Rage: „Noch lieber als die Dunkelheit sehe ich in der Sterne, Gabriel. Sie sind die größte Lüge von allen. Sie strahlen so hell auf uns herunter und doch sind sie längst schon nicht mehr da. Genauso war der Regenläufer. Wir alle sahen ihn und doch ist er nie wirklich hier angekommen. Er hatte verloren, bevor er kämpfen konnte. Das ist wohl das erste Mal, dass ich diese Wahrheit ausspreche. Die Wahrheit ist einfach… ich habe Lust auf Chianti.“

Das war zwar nicht unbedingt die Antwort, die Gabriel Lucifer erwartet hatte, aber auch sie findet er ansprechend. Das Dilemma ist nur einfach, dass Lucifer keinen Chianti mehr hat.

Gabriel Lucifer: „Leider gibt es keinen Chianti mehr auf dem Gelände. Blake hat all meine Depots zunichte gemacht. Und die letzten versteckten Reste habe ich heute alle schon aufgebraucht. “

Bewertend hebt Rage den Zeigefinger in die Luft.

Azrael Rage: „Ts, ts, ts, mein lieber Gabriel. Mag sein, dass Blake Deine Depots zerstört hat, aber in meiner Kabine steht stets ein Chianti, der nur darauf wartet, getrunken und genossen zu werden.“

Das ist ja alles schön und gut, und Lucifer hält auch sofort Schritt, während sich Rage Richtung Chianti bewegt, aber dennoch stellt die Tränenmaske hier die einzigen wichtigen Fragen.

Gabriel Lucifer: „Aber was bist Du jetzt, Azrael? Wer ist Azrael Rage? Was ist Dein Plan?“

Ein Lachen des Eine, des Keinen…

Azrael Rage: „Mein Plan ist einfach. Es wird Zeit, dass der neue Geist der PCWA und der Teufel Azrael Rage diesen Brawlin’ Rumble mal wieder etwas Spaß haben. Du weißt doch… Es ist mein größter Traum… und das ist die Wahrheit.“

Gelächter zweier alter Kehlen die nun wohl gleich eine Flasche Wein teilen werden…

 

Vincent Craven: "Was war das denn? Gabriel Lucifer 2.0 und Azrael Rage 2.0?"

Mike Garland: "Halten wir einmal fest: Obwohl Gabriel Lucifer nun unter der Kontrolle von Blake Milton steht, hat er immer noch einen großen Einfluß auf andere. Wie wir sehen, hat er Azrael tatsächlich zum Nachdenken gebracht. Der Regenläufer ist tot, es lebe der Teufel. Party on!"

Vincent Craven: "Der überrascht uns wiederum, indem er erstmals an diesem Abend sein Gesicht enthüllt. Dort, wo noch vor einigen Wochen nur Narben waren, können wir jetzt wieder in ein menschliches Antlitz blicken. Ein Wunder, was die moderne Chirurgie alles kann."

Mike Garland: "Er ist also wieder ganz der Alte. Dieser Abend ist doch nicht so schrecklich wie ich gedacht hatte."

Vincent Craven: "Azrael hat nun sein großes Ziel wieder gefunden - er will wieder gaz zurück an die Spitze und sich irgendwann den Undisputed Geras Title zurück holen... also genau den Titel, den er in Gedanken immer noch sein eigen nennt."

Mike Garland: "Am meisten feiere ich aber Gabriel Lucifer."

Vincent Craven: "Tust du das nicht immer?"

Mike dreht sich um und nestelt einen großen Pappkarton unter dem Tisch hervor. Er zieht etwas hervor, was von einem Tuch bedeckt ist.

Mike Garland: "Ich befürchtete schon fast, niemand würde heute mehr die Sache mit Azraels Bauchrednerpuppe erwähnen. Azraelchen Rage. Das hätte mir doch glatt den Anlass zu einem Gag geraubt."

Er zieht das Tuch weg und zum Vorschein kommt eine hölzerne Puppe mit einem äußerst albernen Gesichtsausdruck, die entfernte Ähnlichkeit hat mit...

Mike Garland (mit verstellter Piepsstimme): "Ich bin Vinnie Craven! Hallo-hallo-hallo!"

Vincent Craven: "Jetzt wirst du albern, Mike."

'Vinnie Craven': "Ich bewundere meinen Kollegen Mike Garland soooo sehr, dass ich wünschte, mehr wie er zu sein."

Vincent Craven: "Stop. Das geht jetzt wirklich zu weit."

'Vinnie Craven': "Und nun, liebe Kinder, haltet euch lieber die Augen zu, denn nun schalten wir zu eurem bösen Onkel Barker. Dem Schlächter!"



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