Scene

Id
2522  
Name
Wo Rauch ist, ist auch Feuer? (Caesar & Hannibal, Kap. I)  
Summary
 
Position
33  
Scenetype
Live  
Created At
2015-10-18 19:14:07  
Edited At
2015-11-08 17:27:03  
Show
Vendetta 113  


Ein großes Schild neben der Tür gibt eindeutige Auskunft. Dies ist das Büro der PCWA Geschäftsführerin Jona Vark, selbstverständlich samt Vorzimmer. Und durch diese tritt just in dieser Sekunde niemand geringeres als Marvin Percio auf den Gang, der offenbar einiges mit jungen Britin zu besprechen hatte. Vor der Tür, dass zu Gabriel Lucifers Vorzimmer führt, steht eben jener persönliche Assistent und unterhält sich seinerseits widerum mit niemand geringerem als dem einzigen PCWA Grand Slam Champion, dem Unique Highlight Keevan. Lucifer, in seiner Rolle als Assistenz aufgehend, nutzt die Gunst der Stunde, Percio und Keevan einander vorzustellen. Ein kurzes Händeschütteln, dann geleitet der Mann mit der Vorliebe für sündhaft teure Bademäntel seinen ehemaligen Stablepartner in das Büro von Jona Vark.

"Marvin, hätten Sie kurz Zeit für ein Interview?"

Aus dem Hintergrund erscheint Lisa Sanders auf der Bildfläche und möchte sich den Gast direkt für ein Gespräch sichern.

Dieser verschränkt die Arme hinter dem Rücken und zieht mit leicht nach vorne gebeugten Oberkörper die Augenbraue nach oben. 

Marvin Percio: "Nun.. Lisa, richtig? Lisa, meine Zeit ist nicht das Problem. Aber solltest du in deiner Sendezeit nicht jemanden interviewen, der auch tatsächlich in der Sendung auftritt? Ich bin hier nur zu Besuch."

Lisa Sanders: "Na ja, wir könnten ja vielleicht darüber reden, was Sie und Jona Vark Spannendes zu besprechen hatten. Wir finden schon genügend Themen."

Marvin Percio: "Aber darüber kann ich..."

Weiter kommt er nicht, denn der Kameramann zählt bereits von 3 runter.

Lisa Sanders: "Liebe Fans, ich stehe hier mit einem der angesagtesten Superstars der amerikanischen und auch deutschen Wrestlingszene. Hardcore Fans ist er durch seine Auftritte in Needles Kalifornien bekannt, wo er sich einen Namen durch einige Ultra Violent Matches gemacht hat. Deutsche Fans haben ihn vielleicht in den letzten Wochen und Monaten bei der GFCW gesehen. Bei mir steht Marvin Percio, der soeben aus dem Büro von PCWA Geschäftsführerin Jona Vark kam. Was gab es zu besprechen?"

Als der junge Marvin Percio zur GWS kam, stürmte er die Liga mit Stacheldraht und Arroganz bewaffnet um gegen alles und jeden in den Krieg zu ziehen. Als er als Imperator des Wrestlings später zur GFCW kam, trug er Maßanzug am Körper und Gleichgültigkeit im Gesicht um auf alles und jeden keinen Fick zu geben.

Marvin ist mittlerweile zu abgebrüht und zu erfahren um mit großen Augen und schwitzenden Händen durch die Backstageareale zu laufen wie ein kleines Kind beim ersten Trip nach Disneyland oder ein Teenager beim Puff-Besuch. Dennoch ist auch der Son of Rome von der Atmosphäre des Areals und ruhmreichen Geschichte der PCWA beeindruckt. Was man ihm auch trotz seiner stoischen Pokermine, mit der er in die Kamera schaut, durchaus ansieht.

Marvin Percio: "Wort wurde nach Rom getragen, dass Jona Vark ein Ungezieferproblem in ihrem Keller hat und.."

Percio verstummt mitten im Satz und lächelt.

Marvin Percio: "Scherz. Die Opfer von Raucherlungen und bakteriellen Geschlechtskrankheiten sind mir eigentlich egal. Ich bin nur hier um.."

Weiter kommt er jedoch nicht.

"Marvin Percio... welcome to the majors."

In diesem Moment tritt niemand geringeres als Hannibal Cain ins Bild. In seiner bekannt liebenswürdigen und umsichtigen Art, schiebt er Lisa Sanders zur Seite und stellt sich diese verdeckend direkt vor den Italiener, der ob der Unterbrechung schon genervt die Augen verdreht.

Hannibal Cain: "Na, hat der Schrottplatz-Zirkus in Kalifornien Ferien? Möchtest du dir mal anschauen, wie es auf der ganz großen Bühne läuft?"

Der selbsterklärte Bösewicht bedeutet Lisa mit einer Handbewegung, dass ihre Dienste hier nicht mehr benötigt werden. Mit einem einem unüberhörbaren, wütenden Schnaufen zieht sie von dannen.

Hannibal Cain: "Ich erinnere mich an die alten Tage drüben... wir beide galten damals als Herrscher der Indies. Aber weißt du was, ich habe das nie verstanden. Ich meine, du hast dich im Müll gewälzt, während ich die Besten der Besten der Szene vor mehreren hundert Leuten besiegt habe. Aber nun bist du hier... der American Dream funktioniert. Auch für Italians."

Der Son of Rome atmet tief durch. Seinem Gegenüber haftete in den USA bereits damals ein gewisser Ruf an. Er hielt sich immer für etwas Besseres, nur weil er als großer MMA Star den Sprung ins Wrestling Business gewagt hatte. Dadurch musste ein Hannibal Cain eben auch nie durch die ganz harte Schule gehen, sondern wurde immer als Posterboy von gut betuchten Promotern gebucht. Er selbst hingegen musste für seinen Ruf kämpfen, etwas leisten, den Fans etwas bieten. Er musste mehr als nur ein Name oder eine Marke sein.

Marvin Percio: "Oh, der King Of Indies. Ich habe dich im Glanz all meiner Titel, Auszeichnungen und Pokale nicht direkt erkannt. Entschuldige also bitte, dass mir die Ehre dieses Treffens nicht deutlicher anzusehen ist. Innerlich herrscht bei mir quasi ein Feuerwerk der Freude."

Die Ironie war kaum zu überhören.

Hannibal Cain: "Es gibt keinen Grund unangenehm zu werden. Ich war lediglich überrascht dich hier zu treffen. Aber ich freue mich auch."

Weil Gesten manchmal mehr als tausend Worte sagen zieht der Wrestling-Cyborg statt einer Antwort einen Apfel aus der Tasche und beißt direkt vor Hannibal in die Frucht, um so direkt zu zeigen mit was für einem Arschloch er es hier zu tun hat. 

Hannibal Cain: "Wenn wir all diesen Egoismus und Konkurrenzgedanken beiseite schieben, dann steht doch fest, dass wir beide wissen wie gut der andere ist. Vielleicht ist einer von etwas besser, aber das soll dich jetzt nicht stören."

Süffisant lächelt der ausgezeichnete und noch immer amtierende FW.net Wrestler des Jahres diesen kleinen Seitenhieb weg und nimmt einen weiteren Bissen.

Hannibal Cain: "Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, talentierten Leuten einen Platz in diesem Business zu verschaffen. Klar, du bist kein junger Rohdiamant mehr – aber du willst sicher noch einmal einen Schritt auf der Karriereleiter machen. Dies ist vielleicht die letzte Chance noch einmal den Sprung in die Majors zu schaffen. Ich will dir dabei helfen. Die Religion of Death will dir dabei helfen."

Der Feind des Status Quo setzt ein breites Grinsen auf. Langsam streift er sich durch seinen Bart.

Marvin Percio: "Bevor du weiter sprichst..."

Hannibal Cain: "... Marvin. Du brauchst dir keine Gedanken machen. Die Religion kann Wunder möglich machen. Wir können dir einen Vertrag verschaffen, auch wenn Jona Vark eben vielleicht noch etwas anderes gesagt hat."

Marvin Percio: "Che cazzo, Amigo, mach doch mal halblang!"

Überrascht schaut der Prediger den Son Of Rome an, der gerade die Arme verwirft. Er mag es nicht unterbrochen zu werden, wenn er zu einer langen Rede ansetzt. Dafür hört er sich selbst eigentlich zu gern zu.

Marvin Percio: "Du stehst hier mit offenen Händen und deiner Maske vor mir, als wäre Halloween noch nicht vorbei.. Aber bevor du jetzt zum Trick or Treat-Part deiner Begrüßungsrede kommst und vermutlich gleich damit drohst die Kabinentür mit faulen Eiern zu bombardieren, wenn ich dir keine lactosefreien Süßigkeiten gebe: Dude, ich bin keiner von den Wir sind Helden-Maden. Ich bin nicht gekommen um zu bleiben und schon gar nicht dem erstbesten Stable beizutreten, der mir hier Backstage über den Weg läuft. Ich bin nur nur hier um einen Freund zu besuchen. Keiner hat etwas von einem Vertrag erzählt. Ich habe Miss Vark nur kurz meine Aufwartung gemacht und mich für die Einladung in den Backstage bedankt. Und natürlich um mein Parkticket lochen zu lassen, klar."

Vergrätzt kneift der selbsterklärte Bösewicht die Lippen zusammen.

Hannibal Cain: "Ich kenne deinen Freund. Und du solltest dir besseren Umgang zulegen."

Der Ton wird schärfer.

Marvin Percio: "Zum Beispiel eine gläubige Gemeinde, die sich die Religion des Todes nennt? "

Die Augen des Predigers strahlen. Ein Lächeln zeichnet sein Gesicht. Freude pur.

Hannibal Cain: "Exakt. Du kennst die Religion bereits?"

Marvin Percio: "Wellywell, ich habe sowohl CORE verfolgt, als auch vorhin deine kleine Rede bei der Zeremonie gehört."

Hannibal Cain: "Wir würden uns freuen, wenn du ein gläubiges Mitglied unserer Gemeinde werden willst. Gemeinsam werden wir Großes erreichen. Wir bauen eine schöne, neue Welt. In dieser kann auch der Sohn der ewigen Stadt ein neues Zuhause finden."

Cain stellt sich Schulter an Schulter zu Percio. Er schaut schräg nach oben in die Luft und streckt seine Hände nach vorn. Dann drückt er sie auseinander als ob er den Blick auf eine Leinwand freilegen würde.

Hannibal Cain: "Stelle dir doch dieses Bild vor: der Vater der schönen, neuen Welt und der Sohn Roms. Die Religion ist eine Gruppe der Exzellenz. Azrael Rage hat alles gewonnen, das es zu gewinnen gibt. Jacob Kwabena, Benedict White und Rafael Azpiri sind die größten Talente der neuen PCWA Generation. Du und ich, wir beide waren einst Könige!"

Marvin Percio: "Hör zu Hannibal. Ich will gar nicht verhehlen, dass mich die PCWA reizt. Aber ich bin tatsächlich nur hier, um einen Freund zu besuchen. Und da du und er heute aufeinandertrefft, will ich mich da hier und jetzt gar nicht erst zwischen die Fronten bewegen. Ich kann mir das Angebot gern einmal durch den Kopf gehen lassen, aber du solltest dir da nicht zu viele Hoffnungen machen."

Schlagartig schlägt die Laune Hannibals ins endgültig Negative um. Die Lippen zusammengepresst, die Augen zu kleinen Schlitzen geformt, schnaufend blickt der Feind des Status Quo der Majestät des gefallenen Königreichs in die Augen.

Hannibal Cain: "Du solltest dir das sehr gut überlegen, Son of Rome. Deine Stadt hat bereits einmal lichterloh gebrannt, sodass die Flammen viele ihrer Kinder verschlungen haben. Und man weiß nie, wann sich Katastrophen wiederholen."

Der selbsternannte Imperator macht einen Schritt auf Cain zu und spricht mit ruhiger Stimme.

Marvin Percio: "Katastrophen können an so vielen Orten geschehen. Es muss beispielsweise nicht immer Hannibal die Alpen überqueren, wenn der römische Imperator persönlich auszieht um die Berliner Hallen zu erobern."

Stoisch blicken sich die beiden Männer an, Stirn an Stirn stehend.

Marvin Percio: "Nicht nur Rom brannte, Hannibal: Ceterum autem censeo... y'know. Remember Carthago. Nicht das ich irgendwann der Meinung bin deine schöne neue Welt mit auf meine Liste setzen zu müssen."

Der Prediger der Religion of Death zieht seinen Kopf zurück und macht einige Schritte nach hinten.

Hannibal Cain: "Denke über das Angebot nach. Die Religion kann für dich Türen öffnen und dir Chancen ermöglichen, von denen du nicht einmal zu träumen gewagt hast. Ein Robert Breads kann das nicht. Heute Abend hast du die Chance Geschichte zu schreiben und deinen Namen mit einer weisen Entscheidung überall in der Welt bekannt zu machen. Alles was du tun musst, ist einem Helden die Gefolgschaft zu verweigern und deinen inneren Schurken zu akzeptieren. Wir sind alle schlechte Menschen, die Frage ist nur, was wir mit diesem Wissen anstellen."

Mit diesen Worten lässt Cain einen nachdenklichen Son of Rome zurück.

 

Mike Garland: „Ich bin kein schlechter Mensch!“

Vincent Craven: „Die einen sagen so, die anderen so!“

Mike Garland: „Ach so?“

Vincent Craven: „Hannibal Cain ist so oder so… ein schlechter Mensch, das steht zumindest fest.“

Mike Garland: „Dass er echt glaubt, Marvin Percio würde der Religion beitreten, ist wieder mal ein Exempel für seine völlig quere Wahrnehmung.“

Vincent Craven: „Da kann Hannibal zehnmal die Alpen überqueren. Der Sohn Roms steht an der Seite von Robert Breads.“

Mike Garland: „Vielleicht war das Gespräch mit Cain der letzte Stein des Anstoßes, um nicht erst bei United As One an der Seite des Kanadiers zu stehen, sondern auch bereits heute gegen den selbsterklärten Bösewicht und Jacob Kwabena.“

Vincent Craven: „An Percio liegt es doch nicht. Breads hat ihm vorhin ja eine Absage erteilt.“

Mike Garland: „So wie Percio eben Hannibal eine Absage erteilt hat.“

Vincent Craven: „Wobei er mit Cain eine Menge gemein hat. Beide kommen aus dem Independent Bereich und haben sich im Business auf unterschiedliche Weise einen Namen gemacht.“

Mike Garland: „Leider scheint der Wrestling-Cyborg, wie Percio auch manchmal genannt wird, nicht lange im PCWA-Reich verweilen zu wollen. Zumindest hat er mit Jona Vark nach eigener Aussage nicht um einen Vertrag verhandelt.“

Vincent Craven: „Er scheint sie aber im Gegensatz zu allen anderen heute persönlich getroffen zu haben. Dass sie sich für ihn extra Zeit nimmt, ist schon bemerkenswert und zeugt von Wertschätzung. 



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