Scene

Id
2464  
Name
Cyhyraeth  
Summary
 
Position
20  
Scenetype
Live  
Created At
2015-09-23 12:02:05  
Edited At
2015-10-11 19:34:56  
Show
CORE 2015  


Auf dem Streetfood Markt ist der ganz grosse Auflauf des Fress'n Wrestle-Spektakels inzwischen merklich abgeflaut.

Kein Wunder, läuft doch im hell ausgeleuchteten Bauch des gigantischen Molochs des PCWA-Dome’s seit längerem die Show. Das Highlight, für das die Menschen eigentlich gekommen waren. Und so erotisch es auch aussieht, das fast flüssige Fleisch aus der „Original Bayrischen Weisswurst“ zu saugen und wie verlockend es auch ist, mit einer Heuschrecke zwischen den Zähnen für’s Selfie zu posieren, die Schlacht hat sie alle in die Halle getrieben.

Und auch wenn der Exodus vom Fressmarkt zu den reservierten Plätzen fast beendet ist, so herrscht auch jetzt noch ein reges Treiben zwischen den Ständen. Verkohlt riechender Dampf steigt zum Sternenhimmel, Menschengeflüster. Dumpf hallen Schlagzeugrhythmen, Lead- und Bassgitarren über das Areal, auf der kleinen Bühne spielt eine Post-Rock Band aus Nordrhein-Westfalen vor ein paar Übriggeblieben zum Kopfnicken auf, während die Metalheads zum nächsten Bierstand flüchten.

 

 

Die Band heisst I AM THE ARCHITECT. Ihr „Walk In Regret“ hallt durch die Dunkelheit. Unterbrochen vom hellen Gelächter ein paar Versammelter, Menschen, die sich für Augenblicke kreuzen, weitergehen. Zum nächsten Stand, zur Halle oder zurück. Der Boden ist weich geworden. Sie tragen ihre Getränke, laufen aneinander vorbei – und achten nicht auf das Übel, das in ihrer Mitte wandelt.

Er hat die Hände in den Seitentaschen der schwarzen Lederjacke vergraben. Die schwarze Kapuze tief ins Gesicht gezogen, während die schweren Stiefel bedeutsame Schritte in den Boden graben.

Eleven wandelt unter den Menschen. Wie Jesus Christus, bevor er die Kapuze zurücklegt, Frauen vor der Steinigung bewahrt und zum Abschied über das Wasser entschwindet. Hier ist kein Wasser. Hier ist nur passende Dunkelheit. Nur er, der schwärzeste Fleck inmitten der Finsternis.

Er passiert ein Mädchen, das durch einen Seitenblick einen flirtenden Blick riskiert, ohne dieses Wesen jedoch zu erkennen. He moves with no direction.

Bis zu dem Moment, an dem ein Mann an ihm vorbeigeht und unweigerlich seine Schulter streift. Eleven bleibt stehen. Eine simple Bewegung zwar, die aber eine nahende Bedrohung ausstrahlt. Kurz ziehen sich seine kalten Augen zusammen. Zur Bestätigung dreht er sich um und schaut dem Mann hinterher.

Niemand nimmt so recht Notiz von den beiden Männern, die sich inmitten des Treibens gegenüberstehen. Und im Hintergrund greifen I AM THE ARCHITECT für’s Finale in die Saiten, während Eleven die Zigarette in die Faust nimmt und die andere Hand spöttisch auf die Brust legt.

Die Worte aus seinem Mund sind kalt dahingesprochen, aber sie bringen den Mann dazu, stehen zu bleiben..

E11: „Oh Canada.. our home.. and native land. True patriot love.. in all thy sons command.”

Robert Breads ist nicht begeistert von diesem Auftritt. Auch er hat sich "maskiert", einen Kapuzen-Pullover über geworfen - nach seinem Match musste er raus, musste vor die Tür, musste laufen, musste runter kommen. Seine Schritte sind langsam und vorsichtig und er gibt sich größte Mühe, nicht zu humpeln. Sein Match mit Kwabena war anders verlaufen als er sich das vorgestellt hatte. Anstrengender. Härter. Länger.

Und so hat er nun wirklich keine Zeit sich mit dem auseinander zu setzen, was vor ihm steht. Der Wurzel allen Übels. Dem Mann, dem er so, so gerne einmal die Grenzen aufzeigen will. Aber das hier, hier und jetzt, ist nicht der Zeitpunkt dafür. Heute ist der CORE. Heute ist der Quest For The Best. Heute nicht.

Robert Breads: "Du singst tatsächlich noch schlechter als du wrestlest. Kompliment dafür."

Aus der Stimme des Kanadiers trieft Verachtung. Neben Kriss Dalmi ist Eleven vielleicht der Mensch, den er am allerwenigsten leiden kann - dass er dann auch noch für alles am Wrestling steht, was Breads verachtet, kommt erschwerend hinzu. Denn Stuhlschläge und das Würgen mit Ketten zählen für "Canada's Own" natürlich nicht als "Wrestling"... jedoch ist gerade das wohl der Bereich, in dem Eleven so gut wie jedem überlegen ist.

Robert Breads: "Ist das hier jetzt ein unfassbar dummer Zufall oder hast du auch dieses Treffen zwischen Dönerbude und Zuckerwatte geplant? Ist das Mosaik-Stückchen 72 in deinem Fünf-Jahres-Plan? Ach, vergiss es... selbst falls es so wäre, würde ich es nicht wissen wollen. Kannst du nicht weiter gehen? Dich vorbereiten? Immerhin musst du gegen den grandiosen Azrael Rage antreten."

Man hört es aus der Stimme des ehemaligen Trägers der Cryption Crown - auch das ist eher zynisch zu sehen. Er findet Rage nicht sonderlich grandios. Er glaubt nicht, dass Rage Eleven stoppen wird. Er selbst muss Eleven stoppen. Aber nicht hier. Nicht heute. Bald...

Eleven hebt den Kopf etwas, damit Robert Breads in die Augen unter dem Saum der Kapuze schauen kann. Sie funkeln, selbst in dieser Dunkelheit. Wie das letzte Licht sterbender Sterne.

E11: „Ich bin vorbereitet.. seit Anbeginn der Zeit.. Well. You know.. oder seitdem der Fight gegen Rage bestätigend ans schwarze Brett genagelt und auf Flugblättern über der Stadt abgeworfen wurde. Du kennst die Methodik der Herrenrasse in diesen Gestaden.. die Meister der Mysterien.. die steroidverseuchten Puppenspieler und methadonabhängigen Häuptlinge der Intrigen. Sie haben Plan A, Plan B.. und Notfallprotokoll C zwischen den Bookmarks der Tierfick-Foren in ihrem iPhone gespeichert.. Ich habe keinen Plan. Nur einen Weg, der heute Nacht auf schmerzhafte Weise über Azrael’s Gesichtszüge getrampelt wird. Anfang und Ende.. Looks like.. we’re already halfway.“

Robert Breads: "Ich weiß. Weder du noch ich sollten uns hier Illusionen machen, nicht? Azrael Rage wird dich nicht stoppen. Er kann das nicht, auch wenn er ganz, ganz fest daran glaubt... nur ist das hier keine Kirche, wo der Glaube allein zählt. Auch wenn sich hier wohl der Teufel in Person, der Anti-Christ des Wrestling..."

Ein abschätziger Blick in Richtung Eleven. Breads zieht die Nase hoch und muss einmal husten. Immer noch Nachwirkungen des Matches. Verdammt.

Robert Breads: "...und der Gott dieser Sportart höchst selbst..."

Falsche Bescheidenheit war nie die Stärke des Mannes aus Toronto.

Robert Breads: "...gegenüberstehen. Ich bin mir sicher man wird später teure Leinwände mit dem Abbild von diesem großen Aufeinandertreffen zwischen Bratfett und Armhaaren in der Suppe an die Wände im PCWA-Theatre hängen. Irgendwie so etwas würdest du doch jetzt sagen, oder?"

In jeder Silbe liegt der Spott.

Robert Breads: "Wie dem auch sei... ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber auch abseits von eurem kleinen Krieg ist das hier ein verdammt bedeutungsvoller Abend, verdammt nochmal vor allem für mich. Heute Abend ist das Quest For The Best zu Ende. Heute Abend stehe ich im Finale. Heute Abend ist MEIN Abend, oder er könnte es zumindest werden wenn ich nicht bei meiner Regeneration von so etwas wie dir gestört werden würde. Ich weiß, das ist vielleicht hart für dich... aber heute Abend geht es mal nicht nur um dich. Heute Abend geht es nicht um Nicotine & Bacteria. Heute Abend geht es um das Quest For The Best. Heute Abend geht es um meine Geschichte. Mein Match. Mein Finale. Meinen Sieg. Und genau deshalb verschwinde ich jetzt, weil ich mich um MICH kümmern muss, nicht um DICH."

Demonstrativ wendet der Kanadier seinem Gegegenüber den Rücken zu. Eleven zeigt ein wissendes Lächeln. Die Faust führt die Zigarette zum Mund. Ein tiefer Zug, während seine Augen wieder im Genuss auf die kommenden Schlachtworte zu funkeln beginnen.

E11: „Hate to say it.. aber in den alten Apokryphen steht bereits geschrieben: ‚Bobby Breads aus Kanada, veranlagt wie’s sonst keiner war – sobald er im Finale steht, so sicher er auch untergeht’. Amen. Es ist nicht so, dass sie dich nicht lieben wollen.. nicht so, als würden sie sich nicht für dich freuen.. aber wenn du deine gierigen Hände nach dem ganz grossen Ding ausstreckst, zucken deine Follower und Believer zusammen wie Teenies vor dem ersten Analfuck-Programm. Weil sie wissen, dass du durch das Eis brichst, wenn du kurz vor dem Ufer stehst.. weil sie wissen, dass du von der Leiter fällst, wenn es die reifesten Trauben zu pflücken gilt.. Und wenn das heisseste Model der Welt sich in Gold gegossen auf dem Satin vor dir räkelt, dann implodiert deine Performance und alle ahornfarbenen Lichter gehen für immer aus.. Du hast Vark die Karten auf den Tisch gelegt, bist durch das Feld gepflügt.. angetrieben von purer Verzweiflung und Chören aus ‚Jetzt oder Nie’.. doch im entscheidenden Moment, wenn die Lanze gesenkt werden muss, fällst du vom Pferd, erntest Seufzen von allen Seiten.. und sammelst die Überreste deiner Ambitionen ein, um sie für das nächste Ziel zusammen zu flicken. Und auch heute Nacht wirst du mit der tragischen Erkenntnis in der Dunkelheit sitzen, dass Robert Breads nichts weiter ist, als ein tolles Buch in dem die letzten Seite fehlt.“

Breads ist nicht gegangen. Noch immer wendet er Eleven den Rücken zu. Er hat jedes Wort gehört, während die Menschen an ihm vorbei laufen. Den Kopf gesenkt, um weiterhin unerkannt zu bleiben, dreht er sich langsam wieder um und hebt den Schädel leicht an, gerade genug als dass Eleven seine Augen sehen kann. In diesen liegt der gleiche Blick wie in dem Moment als er Mad Dog das Knie an den Kopf rammte, ohne Rücksicht auf Verluste, um ihn zu besiegen. Der gleiche Blick wie in dem Moment in dem er mutwillig in Kauf nahm, Hannibal Cain zu verletzen um eine Runde weiter zu kommen.

Robert Breads: "Denkst du dir diese dummen Metaphern eigentlich vorher aus oder kommen die spontan? Wenn du nur mal so kreativ im Ring wärst wie mit Worten... und du machst gerade mir Vorwürfe von "verschwendetem Talent", ts. Sieh, Eleven... es ist so..."

Und ein leises Lächeln zeichnet sich auf Breads' Lippen ab.

Robert Breads: "Du redest und redest und redest und redest und redest und kannst mir in die Augen blicken, weil du weißt dass es nie zu der Situation kommen wird, in der du kriechend vor mir weinst, blaue Flecken auf deinem Körper, Blut auf der Stirn... weil du weißt, dass du nie ein Match mit mir bestreiten musst. Weil du das kleine missratene Kind bist, das eine Sonderbehandlung bekommt, das nur mal dann und wann in Matches antritt wenn es gerade Lust hat... und wenn es weiß, dass es gewinnen kann. Du kannst natürlich immer schön die Ausrede des Desinteresses benutzen, mein Freund, ich bin deine Zeit nicht wert, ich bin nicht interessant für dich... aber du weißt genauso gut wie ich, warum du nicht gegen mich wrestlest. Weil ich die Hürde bin, die du nicht überspringen kannst. Weil dir auch die coolsten Sprüche der Welt nicht mehr helfen, wenn ich dir mit meinem Knie den Schädel spalte. Deine ganze Ruhe, deine ganze Sicherheit kommt aus diesem Wissen... niemals gegen mich anzutreten. Aber was, wenn diese Sicherheit auf einmal weg ist?"

So ganz scheint Eleven nicht zu wissen, was Breads da von sich gibt. Doch der lächelt nur weiter vor sich hin.

Robert Breads: "Falls... WENN du Rage heute Abend besiegst, solltest du nicht allzu lange feiern. Denn ich werde das Quest For The Best gewinnen. Und weißt du, was das heißt? Ich kriege ein Match meiner Wahl. Nun, natürlich würde jeder Sieger dieses Turniers ein Match um den Undisputed Gerasy Title nehmen, oder? Klar. Das macht ja am meisten Sinn. Das ist das Logische. Aber was, Eleven... was, wenn ich nicht bin wie jeder Andere? Was, wenn ich ein wenig... wie sagt man... unberechenbar bin?"

Nun dämmert es auch seinem Gegenüber, worauf Breads hinaus will.

Robert Breads: "Was, wenn ich den Undisputed Gerasy Titel hinten an stelle? Ich meine, ich habe noch eine Rechnung mit dem Brawlin' Rumble offen, den ich letztes Mal nicht gewinnen konnte... vielleicht will ich das ja auch noch schaffen? Vielleicht will ich so mein Titel-Match erhalten? Und vielleicht... nur vielleicht würde mein Match, welches mir nach dem Quest-Sieg zustehen würde, kein Titel-Match sein. Vielleicht würde ich auch bei Jona Vark einmal nett fragen, ob dieses Match nicht sogar in einer... sagen wir mal... ZELLE statt finden könnte, damit auch ja keine der "Freunde" meines Gegners auftauchen könnten. Nein, nur er und ich."

Eine Sekunde überlegt der Kanadier. Dann korrigiert er sich.

Robert Breads: "Nur DU und ICH."

Noch immer gehen die Menschen um die beiden herum, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wer sie sind – und was hier gerade vor sich geht. Es sind entscheidende Momente in der Zeit, Geschichte in der PCWA. Eingehüllt von Post-Rock und dem Duft nach Cider.

E11: „You think you're not interesting enough? Well then.. Zeig es mir, Breads.. Show me the fuckin’ money. Gehe hin und gewinne das Turnier. Ich will es mit eigenen Augen sehen. Wie du aus dem Dreck deiner bisher pointenlosen Karriere kriechst wie ein Stück Vieh, das die letzte Massenerschiessung überlebt hat… um dich aufzuraffen, und neu zu beginnen.. Denn diese Schlacht beginnt erst.. Wir sind erst im zweiten Akt. Und es kommen noch so viele Fremdwörter und abgetrennte Gliedmaßen im Appendix. Du könntest der Widerstand sein, Rob.. Der Mann für das Endgame.. Für einen Fight, den Azrael Rage niemals verstand.. niemals in vollem Umfang begreifen und überschauen konnte.. weil er so lange wie ein Autist durch seine Midas-Welt taumelte, bis sie ihm kleiner wurde als es der Keller jemals sein kann.. bis keiner seiner Freunde mehr auf seiner Party erschien und Rage allein mit der Popcorn-Schüssel auf dem Stuhl sass.. Life happens. Du kannst nicht heute Justin Bieber sein wollen und morgen Roadie bei den Death Grips.. Wenn ich in wenigen Augenblicken hinaus ziehe.. nach der letzten Zigarette.. dem letzten Ritual.. und Azrael Rage mich kommen sieht.. mit geballter Faust und dem gefickten ZORN GOTTES zwischen den Zähnen, dann wird er verstehen, dass ich nicht umkehren werde.. und das er den grössten Fehler seines widerwärtigen Lebens gemacht hat.. an dem Tag, an dem er sich aus Spass aufmachte, um seinen Namen vor der Kellertür zu tanzen.. bis zu dem Tag, an dem er sich in Bleed’s Fleisch bohrte und nicht mal im ANSATZ verstand, dass dies seinen Untergang bedeutete.“

Robert Breads: "Mir brauchst du das alles nicht zu erzählen, Double-One. Ich stand schon mit Rage im Ring. Mehr als einmal. Und nicht zuletzt dank meiner Effizienz hat er nicht die allerbeste Bilanz in Matches mit meiner Beteiligung."

Schulterzucken beim Kanadier.

Robert Breads: "Aber hey, gut... du reißt das schon, sicher? Ich meine, letztlich ist es mir auch egal wenn ich dich doch nicht erlegen muss, wenn Rage das erledigt. Dann haben... "wir"..."

Es wird doch recht offensichtlich, dass Breads sich nicht zu der Gruppe rund um Rage zählt, zum "Herzen" der PCWA. Er ist eben bis heute irgendwie doch der Outsider, der GFCW'ler.

Robert Breads: "...gewonnen. Hooray! Und ich meine, es wäre doch auch irgendwie passend, oder? Nach dem grandiosen Abschneiden deines Vereins im Quest For The Best wäre das doch das Tüpfelchen auf dem i."

Eleven schiebt langsam die Kapuze zurück.
Die Lichter an den Ständen werden weniger. Die Band spielt die letzte Zugabe.
Und das Gespenst aus dem Keller raucht den letzten Zug der Zigarette.

E11: „Auch wenn Azrael Rage mit seinem Schwanz das rote Meer teilen und an einem einzigen Abend durch sein kreatives Method-Acting alle Muppetfiguren glaubhaft imitieren kann, so hilft ihm kein selbsterklärter Gottstatus der Welt, wenn er ohne Airbag und mit defektem Gurt gegen den Baum kracht, auf dessen schwarzen Wurzeln mein Name steht. Er kann soviele Unmöglichkeiten möglich machen bis ihm der Übermensch aus dem Verdauungstrakt wächst.. aber es gibt Gesetze in der Existenz, die unauslöschbar sind wie die Ewigkeit. NIEMAND kann mich besiegen. But.. mit einem gigantischen 'falls doch' in Leuchtbuchstaben am Horizont der Endzeit: Wenn ich gegen Azrael Rage verlieren sollte.. Well, then.. Im entscheidenden Augenblick zu stürzen.. kurz vor dem Biss in den grossen, fetten Big Mac, zertrümmert es einem die Kauleiste.. Momente vor dem Enthauptungsschlag zerbricht die Zimmermanns-Axt und ihre Splitter pflügen für’s Blind Date in deine Netzhaut.. vor dem finalen Punch brichst du dir das Knie.. und die Spritze zersplittert vor der lethalen Injektion .. Ein FUCK UP nur.. und dann würde mich das zu nichts anderem machen.. als zu Robert fuckin’ Breads.. Life is funny.. right? Die Ironie umkreist und umschmeichelt uns.. wie schwitzende Huren, die ihr Crack-Tütchen verloren haben..“

Eleven legt den Kopf ins Genick und schaut hinauf zu den Sternen.
Er lässt die Zigarette fallen, die wie sterbende Glut in der Tiefe verschwindet, bevor sie im Schlamm ihr Leben aushaucht.

E11: „Tell you what, Canadian.. Unsere Wege werden sich irgendwann kreuzen.. wenn die Gestirne richtig gedreht sind und die passende Botschaft aus dem Glückskeks gefallen ist.. Und es wird keine Vorwarnung geben.. keine Propaganda-Beschallung aus dem Keller über die PCWA-Demarkationslinie hinweg in Richtung Ontario. Es werden keine Flugblätter vom Himmel fallen wie Hedgefond-Manager aus brennenden Hochhäusern. Es wird sein wie hier.. in der Dunkelheit.. unangekündigt.. und doch so passend und perfekt. Einer gewinnt sein Scheiss Turnier und bringt den Text zu Ende, den er vor Äonen bereits aufsagen wollte.. Und der andere geht über Wasser, heilt die Blinden und erklimmt am Ende den Berg Golgatha, um die Gottheit Azrael Rage ans Kreuz zu nageln. Und DANN.. somehow.. somewhen.. we’ll meet again. Und es wird nach verbranntem Fleisch duften.. wie jetzt.. Fuck, Rob.. Now I'm hungry.“

Für einen kurzen Moment blickt Breads einfach nur zu seinem Gegenüber. Seine Augen sind ausdruckslos, nichts ist in ihnen zu lesen, nichts... bis auf Vorfreude. Vorfreude auf den Tag, an dem es so weit sein wird.

Robert Breads: "Wenn das so ist, mein Guter, nur noch einen letzten Tipp."

Er senkt wieder den Kopf und versenkt die Hände in den Taschen seines Pullovers.

Robert Breads: "Even if you're hungry... Don't bite off more than you can chew."

Der Kanadier hat sich abgewendet und setzt seinen Weg fort. Eleven bleibt stehen wie ein Schatten aus unsterblicher, absoluter Selbstsicherheit. Die Fäuste hinter dem Rücken gefaltet.

Und die Menschen, die die beiden in den Schatten getauchten Gesichter nicht sehen konnten, setzen ihren Weg fort.
Solange bis auch Eleven und Breads untergehen, in der Anonymität und der Dunkelheit einer Nacht, die gerade erst begonnen hat..

 

 

Mike Garland: "Man sieht Robert Breads an, wie mitgenommen er nach den Attacken der Religion of Death ist, auch wenn er versucht es vor Eleven zu verbergen."

Vincent Craven: "Vor einem Eleven kann man aber nichts verbergen. Seine Metaphern treffen wieder mal genau ins Schwarze. Und das Schwarze am heutigen Abend, sowohl für Eleven, als auch für Robert Breads, ist Azrael Rage."

Elroy: "Beide stehen dem Teufelchen heute noch gegenüber. Breads wird innerlich nun doch hoffen, dass Eleven Azrael ordentlich einheizt, jetzt wo er selbst ziemlich fertig ist. Vorhin wollte er ja noch einen fitten Azrael Rage, der keine Ausreden parat hat, wenn er verliert. Das könnte sich geändert haben."

Mike Garland: "Das glaube ich nicht. Robert Breads hat eine Eigenschaft, die ihn auszeichnet. Er will stets ein faires Match und genau dafür steht auch der heutige Pay Per View CORE. Außerdem verachtet er einen Eleven, eben gerade, weil der sich mehr um Spielchen als um den Kern unseres Geschäfts kümmert."

Vincent Craven: "Robert Breads ließ sich aber auf Elevens Terrain nicht groß beeindrucken, sondern holte zu eleganten sprachlichen Kontern aus... und er deutete an, sich vorstellen zu können, einen möglichen Shot im Falle des Finalsieges nachher, eventuell gegen eben jenen Eleven einzulösen."

Elroy: "Dann wäre er völlig bescheuert. Es zählt nur der Gerasy in der PCWA!"

Mike Garland: "Das kann man so nicht stehen lassen. Mir imponiert gerade, dass Robert Breads den Quest-Sieg als einen Wert an sich ansieht, abseits jeglichen Zusatzpreises, der er mit sich bringen kann."

Vincent Craven: "Der Preis für Eleven, wenn er denn Azrael Rage besiegt,  könnte die endgültige Infizierung der PCWA sein. Wer stellt sich denn noch gegen Nicotine & Bacteria, wenn Azrael heute zum nächsten Opfer dieses Terroristen wird?"

Elroy: "Ein paar Leute gibt es da schon noch... Hannibal Cain, Díego Sanchéz..."

Mike Garland: "... ja, oder der vielleicht nächste Undisputed Gerasy Champion... Stevie van Crane..."



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