Scene

Id
2377  
Name
Was der Trainer sagt ist scheiße!  
Summary
 
Position
12  
Scenetype
Live  
Created At
2015-07-20 22:02:25  
Edited At
2015-07-22 00:47:34  
Show
Vendetta 111  


„Was? Wie sie können mir nicht helfen? … Was? Kein interessanter Fall? … Ficken sie sich ins Knie!“

Manchmal übernimmt sie gerne die Uneigenarten ihres Vaters. Miss Cinderella. Seit Wochen sucht sie nach Psychologen und Ärzten, die aus Brandon Cornwallace und Gordon Banes wieder machen können, was sie waren. Wütend drückt sie auf die Beenden-„Taste“ ihres Smartphones. Diese ganzen Seelendoktoren fühlen sich alle nicht berufen. Selbst der Psychologe der PCWA wollte ihr nicht helfen. Er bezeichnete die Beiden für PCWA-Verhältnisse als erschreckend normal. Dieser Fuscher! Ein Doktor vor ein paar Wochen hatte ihr kurzzeitig Hoffnung gemacht. Er faselte etwas von rückführender Therapie. Schlussendlich wollte er aber nur Cinderella zum Essen und dann höchstwahrscheinlich in sein Bett einladen. Die Therapie war beendet, bevor sie begonnen hatte, als Cin ihm ihr Knie in die Weichteile rammte. Stattdessen sind die Jungs nur noch in der Folterhölle, die ihr Vater als Trainingscenter bezeichnet. Sie musste sämtliche Autogrammstunden, Fototermine und Interviews canceln. Nur zur XAW durften die Beiden und hatten dort Erfolg. Die Belohnung durch ihren Vater folgte auf dem Fuß… Er sagte „Herzlichen Glückwunsch“ und trainierte dann mit den Beiden weiter, als ob nichts wäre. Dabei war sie schon stolz auf die Jungs, als sie XAW Union Champions wurden. Sie hatte gehofft, dass sie das irgendwie feiern wollten. Leider wollten sie nicht. Sie aßen noch nach der medizinischen Behandlung und fingen dann mit einem „Evening Work-Out“ an, bevor sie ins Bett gingen. Cinderella bot ihnen an zumindest eine Geschichte vorzulesen, wie früher, aber sie verneinten. Geschichten sind für Kinder… Einst waren Geschichten für Team Happy Hour.

Sie blickt mit traurigen Blick auf die Jungs, die schon wieder trainieren. Toto sieht sie ebenfalls an. Hat der kleine Affe gemerkt, dass sie für all das verantwortlich ist, oder bildet sie sich das ein?

Miss Cinderella: „Jungs?“

Sie blicken auf, sagen nichts und trainieren weiter mit dem Blick auf sie gerichtet.

Miss Cinderella: „Wollt ihr nicht mal irgendwas lustiges machen? Ich meine, klar, Training ist eine gute Sache, aber man muss doch auch mal abschalten.“

Sie richten sich kurz auf, blicken sie emotionslos an und antworten mit der bekannten Phrase…

Brandon Cornwallace: „Der Trainer hat gesagt…“

Sie unterbricht.

Miss Cinderella: „Ich habe nicht den Trainer gefragt, sondern euch. Was ist eure Meinung dazu?“

Sie blicken sie beide verwirrt an.

Gordon Banes: „Unsere Meinung? Der Trainer sagt…“

Miss Cinderella: „Scheiße noch eins, aber wenn ich die Meinung meines Vaters wissen will, frag ich ihn und nicht euch.“

Normalerweise wären die Beiden bei einem solchen Anschiss zusammengezuckt und hätten leise so was wie „Menno. Tschuldigung.“, gesagt. Sie zucken nicht. Es wirkt ihnen egal. Sie hören soweit, dass sie das nicht hören will.

Da Cinderella nicht weiß was sie noch sagen soll, beginnen Beide wieder mit ihren Übungen. Sie nimmt sich ein Bonbon vom Tisch. In der ganzen Kabine sind überall Süßigkeiten. Früher liebten die Beiden Süßigkeiten. Also hat Cinderella jede Menge davon aufgestellt. Aber sie haben kein einziges Bonbon, keinen Gummibären oder Stück Schokolade genommen. Nur Toto hatte sich eifrig an einer Tafel Schokolade bedient und liegt jetzt erschöpft von der Masse Schokolade auf ihrem Schreibtisch. Sie geht zu dem kleinen Rhesusäffchen und krault ihm leicht den Bauch.

Miss Cinderella: „Hast du eine Idee?“

Der Affe sagt nichts. Natürlich sagt er nichts.

Miss Cinderella: „Jetzt rede ich schon mit dem blöden Affen. Cinderella, was hast du nur angerichtet?“

Ihr fällt auf, dass Selbstgespräche auch nicht nützlicher sind, als sich mit Toto zu unterhalten. Sie schüttelt den Kopf, beschließt an die frische Luft zu gehen. Die Kamera folgt ihr. Einige Gänge später ist sie an einem Seitenausgang. Sie öffnet die Tür, schiebt sich an der Sicherheitskraft vorbei und atmet die Abendluft. Dann beginnt sie in ihrer Handtasche zu kramen. Sie holt eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug hervor. Wer sich jetzt fragt seit wann sie raucht, darf wissen, dass dies seit zwei Wochen der Fall ist. In einem Club, wo sie sich ablenken wollte, bekam sie eine angeboten und hat seitdem irgendwie nicht mehr aufgehört. Der Glimmstängel wird angezündet und der erste Zug tief inhaliert. Sie schließt die Augen dabei. Denkt an andere Zeiten. Kurz fällt ihr ein, was Brandon und Gordon sich für „Notizen“ bei der ersten Teambesprechung gemacht haben. Der eine hatte ein Bild gemalt, wo er mit Toto auf einem Karussell sitzt. Heute interessieren ihn Karussells nicht mehr und der Affe auch nicht. Bei Brandon war die Aussage seiner „Notizen“ damals etwas gruseliger. Ein Herz, wo die Namen „Brandon + Cinderella“ drin stand. Damals hätte sie fast gekotzt. Heute findet sie es niedlich, denn auch wenn Brandon sicherlich nicht der Mann für sie ist, weiß sie inzwischen wie ehrlich und rein seine Gefühle waren. Niemals hätte er sie nur vögeln wollen oder wegen ihres Nachnamens gemocht. Er mochte sie ganz einfach. Keine Hintergedanken, kein Anflug von Trophäenjagt, wie die Möchtegerns im Club… oder Alistair Brunswick. Das Trennungsjahr mit ihm ist auch bald um. Dann ist die Scheidung hoffentlich schnell durch. Noch trägt sie seinen Nachnamen. Deswegen hat sie sich in „Miss Cinderella“ umbenannt, da sie das Brunswick nicht sehr mag. Nicht mehr. Er hat ihr Herz gebrochen und dies ist noch nicht verheilt. Sie wollte weg von der Gewalt, den Intrigen und den Machtspielen mit ihm. Ironisch, dass dies, die PCWA, dann der einzige Ort war, wo sie sich wieder hingezogen fühlte. Hätte sie Brandon angeboten, früher, mit ihr die PCWA zu verlassen, er wäre sofort gegangen ohne zurückzublicken.

Sie bemerkt, dass die Zigarette schon ausgehen will, weil sie kaum dran gezogen hat. Eilig nimmt sie zwei oder drei kräftige Züge. Ihr Handy klingelt. Sie holt es aus der Handtasche und guckt auf das Display. Unbekannte Nummer. Sie nimmt ab.

Miss Cinderella: „Ja?“

Sie zieht an der Zigarette.

Miss Cinderella: „Ja, genau die bin ich. Was kann ich für sie tun?“

Sie hört sich alles geduldig an und drückt dabei die Kippe auf dem Boden aus.

Miss Cinderella: „Nein, tut mir leid, aber das Team Happy Hour steht aktuell nicht für Interviews zu Verfügung.“

Man sieht an ihrem Gesicht, dass sie diese Absage bedauert, aber die Jungs sind aktuell nicht sehr gesellig.

Miss Cinderella: „Ich weiß, was die FANatic ist, aber ich fürchte ich muss mich wiederholen. Team Happy Hour ist aktuell für keine Interviews zu haben.“

Wieder hört sie zu und scheint aufgeschlossener zu werden.

Miss Cinderella: „Ein Interview mit mir und Fotoshooting für die Frontpage? Wofür sollte das gut sein?“

Sie fummelt eine weitere Zigarette aus ihrer Tasche und steckt sie in den Mund. Das Feuerzeug folgt sofort und entzündet den Tabak.

Miss Cinderella: „Gabriel Lucifer, FANatic Kontaktmann von Jona Vark, hat das vorgeschlagen?“

Der Mann an der anderen Seite der Strippe will wohl eine Antwort, aber plötzlich bricht etwas aus Cinderella raus.

Miss Cinderella: „GABRIEL LUCIFER? Guter Mann, sie sind ein Genie! Muss Schluss machen. Bis dann!“

So legt sie einfach auf und wirft die Zigarette weg. Eilig wird das Handy in die Tasche geschmissen und ihr Ausweis der Sicherheitskraft vorgezeigt, so dass dieser die Tür öffnet. Vielleicht gibt es doch noch einen Psychologen, der Team Happy Hour helfen kann. Auch wenn ihm mit Sicherheit das Diplom fehlt…

Vincent Craven: "I only understand... trainstation."

Mike Garland: "Was?"

Vincent Craven: "Ich versteh halt immer noch nicht, was aus den Jungs geworden ist. Nicht wieder zu erkennen und ständig am trainieren."

Mike Garland: "Bemerkenswerter fand ich Cinderellas Telefonat. Warum sie bei Lucifer wohl so aufgehorcht hat?"

Vincent Craven: "Irgendwie geht ihr das mit Happy Hour nahe... womöglich will sie nun Lucifer um Hilfe bitten."

Mike Garland: "Der ist wahrscheinlich immer noch genervt von Archi. Apropos... vielleicht könnte der gute Spanier ja die Jungs wieder zum Spaß bringen."

Vincent Craven: "Vielleicht springen ja irgendwann auch ihre lustigen Doppelgänger aus einem Wandschrank und sie kreuzen ihre vier Fäuste in Rio."

Mike Garland: "Oh ja... und Cinderella ist die platonische Freundin, die irgendwas gegen die beiden hat."

Vincent Craven: "Ha, genau. Und wer spielt das Saxophon?"

Mike Garland: "Toto."

Vincent Craven: "Nein! Das waren doch die mit 'Africa'."



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