Scene

Id
2352  
Name
Nothing personal  
Summary
 
Position
17  
Scenetype
Live  
Created At
2015-07-09 16:58:38  
Edited At
2015-07-22 13:27:59  
Show
Vendetta 111  


Wir schalten in den Backstage Bereich und sehen Jacob Kwabena - und auch wenn es schon einige Augenblicke her ist, dass die Kameras auf ihn gerichtet waren, haben sich die Wolken voller Fragezeichen noch lange nicht in seinem Kopf gelöst. Stattdessen läuft er durch die Gänge im PCWA Theater und hält den kleinen Gegenstand des Botschafters in der Hand, der für einen klaren Kopf sorgen soll. 

Der Wonderman ist sichtbar unschlüssig, ob er diesen USB-Stick an einen Computer anschließen soll. Schließlich kann die Person, die ihn bei Vendetta 107 und 108 angriff, nahezu Jeder sein. Ein James Godd, der kurz daraufhin zurückkehrte und dem die Niederlage gegen Kwabena - Kwabenas einziger Sieg in drei Jahren - scheinbar noch immer in den Knochen sitzt. Vielleicht auch Chris Fusion, der sich innerhalb des DEALs gegen den DEAL stellte und für interne Probleme sorgen wollte. Vielleicht aber auch nicht "Jeder", sondern "Jede". Vielleicht auch die Person, die rein zufällig zum ersten und garantiert nicht zum letzten Mal den Weg von Jacob Kwabena an diesem Abend kreuzt, denn später werden sie im Ring aufeinandertreffen.

Wie auf Stichwort  - als ob man seine Gedanken lesen könnte – taucht seine heutige Gegnerin um die Ecke auf. Nichtsahnend ist sie einen Weg gegangen, bis Jacob Kwabena in ihrem Blickfeld erschienen ist. Aus ihrer stoischen Miene kann man vieles oder nichts interpretieren. Überrascht wirkt sie nicht. Sie hört jetzt auf an den Ledermanschetten an ihren Handgelenken zu fummeln.

Beide wechseln einen Blick miteinander, während Kwabenas Faust sich fester um den USB-Stick ballt. Es wirkt fast so, als wollten Beide aneinander vorbeigehen ohne ein Wort miteinander zu wechseln. Was hat man sich auch zu sagen, so kurz vor dem Match, bei dem es um den Einzug in das Viertelfinale des Quest 4 the Best-Turniers geht? Was hat man sich auch zu sagen, nachdem Erik Moranes den DEAL für beendet erklärt hat? Zumindest scheint Jacob Kwabena kein Interesse an einem Gespräch zu haben, doch noch bevor er den ersten Schritt an Jane McAvoy vorbeisetzen kann, beginnt die Airforce-Pilotin die Konversation.

Jane McAvoy: „Kwabena. Reden wir über die Geschehnisse bei der letzten Vendetta.“

Die Soldatin hat solch einen Nachdruck in ihrer Stimme, dass der nicht nur optisch, sondern auch körperlich unterlegene Kwabena einen Schritt zurückgeht und Jane McAvoy von Kopf bis Fuß mustert. Er war sich nie wirklich sicher, muss sich aber nun eingestehen, dass er nicht nur in purer Muskelmasse, sondern auch in einigen Zentimetern hinter McAvoy zurückstecken muss. Um ganze sechs Zentimetern, um genau zu sein. Selbst hier ist Jacob Kwabena der absolute Underdog.

Jacob Kwabena: "Ich bin mir nicht sicher, was es da noch großartig zu reden gibt. Du hast es bei der letzten Vendetta doch deutlich formuliert. Wir Beide. Kein DEAL."

Die Amerikanerin nickt knapp. Typisch Militär, immer schön kurz und knapp.

Jane McAvoy: „Das ist korrekt. In unserem Fall gibt es keinen DEAL. Nur ein Viertelfinale mit nur einem Sieger. Diese Gruppierung – von der selbst ich nicht mal weiß, ob sie überhaupt eine ist – wird nicht zwischen uns stehen.“

Kwabena lässt die Worte erst einmal auf sich wirken, antwortet nicht, auch wenn Jane McAvoy möglicherweise eine Reaktion erwartet. Also spricht sie einfach weiter.

Jane McAvoy: „Ich habe deinen bisheriger Verlauf angesehen. Nicht besonders rühmlich. Vielleicht ist es nicht deine Zeit. Jedenfalls: Mein Sieg wird der Anfang des Aufstiegs sein… Jacob Kwabena, nimm‘ es nicht persönlich, aber der Kampf wird um mich gehen. Nicht um dich.“

Der Blick des Wonderman verfinstert sich mit jedem Wort, welches die Amerikanerin spricht. Mit einem Mundwinkel ringt er sich dann ein kurzes Lächeln ab, auch wenn er dabei nach oben schauen muss.

Jacob Kwabena: "Nichts Persönliches. Natürlich ist es nichts Persönliches für dich. Ich bin für dich ein Stolperstein, in deiner Welt bin ich ein Luftloch auf dem Weg in den Himmel. Deine Flügel flattern ein wenig, doch du zischst mit deiner Maschine einfach durch und dann hast du es schon wieder vergessen. Du bist dazu geboren, Erfolg zu haben. Du bist dazu geschaffen, um zu gewinnen. Und so kennst du es dein ganzes Leben lang, von Vorgesetzen gelobt, von Kollegen bewundert. Und das ist bei der Airforce scheinbar nicht anders, als hier. Jane McAvoy. Vielleicht sogar die erste weibliche Gewinnerin des Quest 4 the Best-Turniers. Vielleicht sogar der erste weibliche Undisputed Gerasy Champion?"

Jane McAvoy scheint nicht ganz klar zu sein, ob Jacob Kwabena dies tatsächlich auch so sieht oder warum er ihr Honig um den Mund schmiert. Doch der Brite spricht weiter.

Jacob Kwabena: "Erik Moranes hat dich schneller für den DEAL rekrutiert, als jede andere Person. Wahrscheinlich, weil er etwas in dir gesehen hat. Und noch immer tut der DEAL alles dafür, dass du dich heute durchsetzen wirst. Dies hier..."

Kwabena hält den USB-Stick in die Luft.

Jacob Kwabena: "... ist das Symbol dafür. Diesen USB-Stick hat mir Erik Moranes vorhin gegeben. Warum? Warum hat er ihn mir gegeben? Mein Kopf soll dadurch frei werden. Doch das passiert nicht, Jane. Mein Kopf kreist nur darum, was da drauf sein könnte. Vielleicht bist du es? Vielleicht hat sich Moranes in mir geirrt, dich engagiert und versucht dich nun mit allen Mitteln an mir vorbeizudrücken? Vielleicht soll ich verschwinden, damit der DEAL endgültig verschwindet. Vielleicht bist du das goldene Kind des DEALs und ich bin das schwarze Schaf."

Jane McAvoy blickt ihn etwas skeptisch. Wahrscheinlich denkt sie bereits, dass Jacob Kwabena den Ruf eines Madmans nicht zu Unrecht besitzt. Als Major weiß sie aber auch ein wenig über die beeinflussende Rhetorik und deshalb lässt sie sich nicht groß beeindrucken.

Jane McAvoy: "Ich bin eine Patriotin. Eine Patriotin der Vereinigten Staaten von Amerika. Und ein beliebter Major in einem Stützpunkt. Unter diesen Gesichtspunkten kann ich mir also gar nicht leisten, auch nur daran zu denken ein billiger, hinterhältiger und ehrenloser Angriff gegen dich zu starten. Wenn ich ein ernsthaftes Problem mit dir hätte - was aber nicht der Fall ist - würde ich ganz andere Saiten aufziehen. Ich stehe immer Face-to-Face zu meinen Gegner. Eigentlich sollte es doch offensichtlich sein, dass ich -  nach deinen Worten - als goldenes Kind keinen Schwachsinn abziehen kann und du mich somit vorneherein aus diesen dummen Komplott gegen dich ausschließen kannst. Und guck' dir den USB-Stick jetzt gleich an und fuchtel' mit dem nicht vor irgendwelchen wildfremden Leute rum. Der wird schon nicht explodieren oder sonst was Schlimmes tun. Vielleicht steckt die Wahrheit drin, vielleicht sind es auch nur Hasstiraden von ihm oder vielleicht einfach nur Sachen, die keinen Sinn machen und dich verunsichern sollen."

Man sieht Kwabena deutlich an, dass er sich unsicher ist, ob er Jane McAvoy glauben soll oder nicht. Zuviel ist passiert, zuviel ist gesagt worden. Die Pilotin seufzt. Es ist nicht klar, weswegen sie seufzt.

Jane McAvoy: "Kwabena. Du sollst dir keine Feinde machen, die du nicht haben willst. Ich bin nicht dein Feind. Ich bin auch nur ein ganz gewöhnlicher Mensch. Ebenso wie du. Es gibt Typen, die meinen sie seien besser als die anderen. Und du bist auf dem besten Weg dorthin, auch wenn du ständig erzählst, dass du nicht der Beste oder ein verdammtes schwarzes Schaf in der PCWA seist. Du bist selbst das Problem. Nicht das Problem jemand anderen."

Die Worte hat die Pilotin mit Nachdruck gesprochen und Beide lassen sie ein paar Augenblicke im Raum stehen. Kwabena ballt in der Zwischenzeit die Fäuste und geht dann einen Schritt vielleicht sogar zu nahe an Jane McAvoy heran. Man sieht, wie sie die kräftige Arme verschränkt und sich nicht einschüchtern lässt. Als Major und als Anführerin kennt sie die Situationen sehr gut, so was passiert fast regelmäßig mit neuen Soldaten oder Piloten, die nicht genehm sind, dass eine Frau rangmäßig über ihnnen steht. Die meisten solcher "Annäherungen" sind nichts weiter als nutzlose Machtgehabe und heiße Luft. Sie empfindet jetzt in dieser Situation keinen Unterschied. Jane ist recht sicher, dass Kwabena keinen Schlag gegen sie ausholen wird. Und so passiert es auch: Kwabena bleibt nur nahe vor Jane stehen.

Jacob Kwabena: "Ich habe verstanden, dass es für dich nichts Persönliches ist. Und ich habe verstanden, dass ich hier vielleicht nicht DER BESTE bin. Doch ich sage es dir so deutlich, wie ich es kann: Ich werde hier heute im Achtelfinale nicht ausscheiden. Heute wird nicht mein letzter Tag in der PCWA sein. Für dich mag es nichts Persönliches sein, für mich aber ist es das. Du stehst zwischen mir und meinem Leben. Und sollte ich hier..."

Wieder hält er den USB-Stick hoch.

Jacob Kwabena: "... dein Gesicht darauf sehen, dann schwöre ich dir, dass es auch für dich sehr persönlich wird."

Beide wechseln noch Blicke miteinander, doch es ist klar, dass hier nun vor dem letzten Achtelfinale des Turniers, welches später am Abend stattfinden wird, alles gesagt worden ist. McAvoy lässt die Sache beruhen, bevor sie eskaliert und Jacob Kwabena geht einen Schritt zurück, einen weiteren Schritt, dreht sich dann um und verlässt die Szene.

Die Amerikanerin blickt dem seltsamen Typen nach. Sie hebt dabei eine Augenbraue hoch.

Jane McAvoy: "Kriege jeglicher Art machen Menschen physisch und psychisch kaputt. Jeden Mensch, ausnahmelos. Die Frage ist nur: wie lange kann man es aushalten?"

Sie spricht die Worte murmelnd aus, als ob sie etwas zitiert. Was durchaus gut möglich ist. Dann nimmt ihr Gesicht wieder eine stoische Miene an und eilt mit großen Schritten weiter...

Mike Garland: "Kwabena sollte sich lieber das Video anschauen, bevor er weiterhin Vermutungen anstellt."

Vincent Craven: "Ja, aber was wird das Video in ihm auslösen? So abwegig ist der Gedanke nicht, dass alles auch eine Taktik des DEALs sein könnte."

Mike Garland: "Also ich glaube Jane McAvoy - sie hat uns bisher noch keinen Grund gegeben, nicht an ihre Worte zu glauben. Weißt du nicht mehr wie sie letzte Show mit dem Jungen gesprochen hat?"

Vincent Craven: "Natürlich weiß ich das noch, aber das ist doch kein Argument. Robert Barker redet ständig mit irgendwelchen Jungen - glauben wir ihm deshalb? Nein."

Mike Garland: "Wie auch immer. Ich an Kwabenas Stelle würde mir es ansehen und dann weiß er mehr. Spekulieren bringt ihn auch nicht weiter. Und lässt ihn auch nicht mehr an sein Match denken als wenn er Gewissheit hätte."

Vincent Craven: "Jane McAvoy hat da in jedem Fall einen Vorteil. Sie wirkt deutlich bereiter als der Brite. Und die Vorwürfe sind auch mehr oder weniger an ihr abgeprallt." 



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