Scene

Id
2220  
Name
Leiden.  
Summary
 
Position
25  
Scenetype
Live  
Created At
2015-04-27 09:49:49  
Edited At
2015-05-16 20:42:45  
Show
Imperial Impact 10  


Benedict starrt auf seine goldene Armbanduhr. Verzweifelt verfolgt er den Sekundenzeiger, der gnadenlos seine Runden dreht. Sein Atem wird immer kürzer und passt sich dem unaufhörlichen Schlag des Zeigers an.

„Und sie läuft und läuft unaufhörlich. Was macht die verstreichende Zeit nur so faszinierend für dich, dass du so gebannt auf das Zifferblatt starrst? Bereitet dir das, worauf sie unentwegt zusteuert, Sorgen?“

Der junge Brite schreckt auf. Für einen Moment hat er vergessen, wo er ist. Und mit wem.

Benedict White: „Tut mir leid, ich…“

Kriss Dalmi, der Meister der Geschmacklosigkeiten, schaut von seinem erhöhten Sitzplatz oben auf dem leeren Transportkasten auf Benedict herab. Der Serbe hat das schwarz-weiße Refereeshirt mit dem roten Phönix-Logo im linken Brustbereich bereits übergestreift und lässt ihn so wie ein Zerrbild des Gerechten aussehen. Die beiden befinden in direkter Nähe zur Tür, die sie zum offenen Fanbereich führen würde. Wenige Meter von ihnen entfernt stehen Merchandise Stände gefüllt mit aberwitzig vielen und unnötig vielfältigen PCWA-Fanartikeln. Lange vorbei die Zeiten, in denen es nur T-Shirts gab. Heute findet der geneigte Fan Kevin Sharpe-Flaschenöffner, Mad Dog-Hundehalsbänder, Kriss Dalmi-Plastikspritzen oder Gabriel Lucifer-Bademäntel. Benedict hatte in der letzten Woche selber etwas im Fan Shop eingekauft und zum ersten Mal war es kein Robert Barker Merchandise. Robert hatte ihn aufgetragen ein paar Dinge zu besorgen und was Robert sagte, das tat er.

Benedict White: „Ich muss nur noch so viel erledigen. Ich habe ein Match, aber vorher muss ich noch so viel machen, dass ich gar nicht weiß, wann ich wie wo was…“

Seine Stimme verliert sich im Verlorensein.

Dalm1: „Und wie soll ein armer Junge es schaffen, unter der Last dieser mannigfaltigen Bürde nicht zusammenzubrechen.“

Barkers Junge schaut zu Dalm1 auf.

Benedict White: „Nein, das ist es gar nicht.“

Und doch findet er es so viel schlimmer, aber er hatte es nicht gewagt Robert zu widersprechen.

Benedict White: „Aber ich kann nicht weiter, weil… ich muss mich noch erkenntlich zeigen. Du hast… mir geholfen. Jetzt schon. Ohne dich…“

Es gab Leute, die ihm ernsthaft eine Chance ausgerechnet haben in diesem Match. Außenseiterchancen, natürlich, aber immerhin Chancen. Die Leute mögen ihn nicht, dass haben sie mehr als deutlich gemacht, aber er hatte schon lange kein Lachen mehr über sich gehört.

Dalm1: „Lass mich dir etwas verraten, mein geschätzter Freund.“

Freund. Da ist es schon wieder. Dieses Wort.

Der Mann im schwarz-weißen Shirt springt von der Transportkiste und baut sich vor dem jungen Engländer auf und setzt einen verständnisvollen Blick auf.

Dalm1: „Die Menschen dort draußen, die sich wie feige Ratten hinter ihren Notebooks und Smartphones verstecken, und Menschen wie uns ihren virtuellen Hass entgegenspeien oder in der anonymen Masse bei einer Vendetta ihre Stimmbänder zum reißen bringen, während sie dir lauthals klarmachen, dass du nicht verdient hast, wo du gerade stehst, sind die wahren Übel dieser Welt.“

Benedict schaut den Serben verwundert an. Worauf will er hinaus?

Dalm1: „Sie sehen dich als Feind, wollen dich scheitern sehen, wollen sehen wie verrückte Hund deine Tat vergilt, indem er dir im Gegenzug gleich alle Glieder bricht.“

Schlucken von Benedict White bei dieser Aussage, aber Kriss Dalm1 schüttelt den Kopf, signalisiert, dass er noch nicht fertig ist.

Dalm1: „Dennoch, auch wenn sie es niemals zugeben werden, brauchen sie dich genauso sehr, wie sie dich leidenschaftlich hassen. Nicht nur, um ihre eigenen Unzulänglichkeiten auf dich zu projizieren, sondern weil dieses verlogene Pack tief in ihrem Inneren eine Seite hat, die nach immer neuen Extremen geifert, nach mehr vergossenem Blut, nach lauterem Krachen der Knochen. Diese Sensationsgeilen brauchen das Leid, das wir ihnen geben wie eine Droge, damit sie sich besser fühlen und mit dem erhobenen Zeigefinger der Moral ihre Entrüstung zum Ausdruck bringen können. Wenn das für dich zwiespältig, ja sogar komplett irre klingt, dann liegst du damit richtig. Sie selbst sind sich dessen nicht bewusst, aber sie wollen es sehen, wie Mad Dog und Díego Sanchéz durch ein Meer aus Blut und Scheiße waten müssen, nur um am Ende doch mitansehen zu müssen, wie ihre Helden scheitern. Es ist diese stille Gier nach Gewalt, die dafür sorgen wird, dass ich der sein werde, der die Geschicke in deinem Match leiten wird, was wiederum für mich heißt, dass ich die mexikanische Kakerlake ein weiteres Mal durch die Hölle gehen lassen werde. Und selbst wenn nicht...“

Der Ex-Junkie hält inne, während ein unheimliches Funkeln seine Gesichtszüge erhellt.

Dalm1: „Dann habe ich noch eine kleine Überraschung geplant, die schon auf dem Weg hierher ist. Du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, weder um das Match, noch darum, ob du mir etwas schuldest, weil du deinen Beitrag bereits geleistet hast und es für mich Lob genug ist, einem aufstrebenden, jungen Mann dabei zu helfen, das Richtige zu tun.“

Doch der Junge schüttelt den Kopf.

Benedict White: „Nein.“

Hat er sich gerade wirklich getraut Dalm1 zu widersprechen? Warum wird ihm nicht übel? Die Welt dreht sich so unfassbar schnell.

Benedict White: „Ich will mehr tun! Ich stehe in deiner Schuld, ich will…“

Ja, was will er denn für ihn tun? Er hat keine Ahnung.

Dalm1: „...auch Sanchéz den Arm brechen?“

Er nickt heftig. Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, was das für ihn bedeuten könnte.

Benedict White: „Wenn es das ist, was du von mir verlangst.“

Der Meister der Geschmacklosigkeiten zuckt grinsend mit Schultern.

Dalm1: „Sagen wir, es könnte passieren, dass der Referee abgelenkt ist. Vielleicht wegen des hässlichen Drecksköters, dem vorher etwas zugestoßen ist. Aber bis es soweit ist, warten wir geduldig darauf, dass Deus ex machina eintrifft.“

Die Nähe zum Meister der Geschmacklosigkeiten spornt seinen Körper zu einer Adrenalinüberproduktion an. Gebannt wartet er auf das, was als nächstes passiert. Er hört nicht einmal, wie hinter ihm die Tür aufgeht, obwohl dadurch der Lärmpegel kurzzeitig deutlich lauter wird. Dalm1 hingegen hört es und sieht, wer gleich durch die Tür treten wird. Noch steht der Mann, der später gegen Benedict antreten wird mit dem Rücken zu ihnen und verabschiedet sich von seinen Fans, die ihn nach seiner Konfrontation mit Hannibal Cain im Vorraum noch deutlich länger aufgehalten haben, als erwartet.
Es war ihm jedoch eine Genugtuung, dass immer noch einige Fans ihm folgten und nicht beim Alpha Carnivore blieben.

Kriss lehnt sich vor und nimmt den verdutzten White kumpelhaft in den Arm. Er presst ihn an sich und strahlt dabei den Mann an, für den die Worte gedacht waren.

Dalm1: „Mit dem Vorschlaghammer Mad Dogs Schienbeine brechen? Phänomenale Idee! Ich werde mich bemühen bis zum Match irgendwo noch einen aufzutreiben!"

Benedict versteht nicht. Was ist gerade passiert? Er hatte doch noch nie etwas davon gesagt, Mad Dogs Schienbeine brechen zu wollen. Doch dann hört er schon die Stimme hinter sich.

Mad Dog: „Was soll der Scheiß?“

Der Brite wirbelt herum. Der Hund!

Dalm1: „Schäm dich, Dawg! Hier direkt ausfallend zu werden, nur weil wir wie zivilisierte Menschen eine Konversation geführt haben.“

Sagte der Meister der Geschmacklosigkeiten.

Benedict White: „Genau, zieh Leine, Hündchen!“

Sagte der 18jährige Junge, der sich an der Seite von Dalm1 versteckt.

Mad Dog: „Mutige Worte von jemanden, der seine Nacht heute im Krankenhaus beenden wird.“

Sagte der Mann, der schon alles er- und überlebt hat.

Mad Dog: „Junge, glaube ja nicht, dass du mir heute entkommen kannst. Und solltest du, serbischer Bastard, tatsächlich als Ringrichter gewählt werden und dich da irgendwie einmischen, dann werden wir eben ein Tag-Team Match daraus machen. Sanchéz und ich gegen euch beide. Aber ob du das vor deinem Match gegen Breads, Sharpe und McFly willst, würde ich doch arg bezweifeln. Eure dämliche Absprache könnt ihr euch also sparen..."

Der Kämpfer der Nacht nähert sich dem Ex-Junkie bedrohlich. Aus Mad Dogs Gesicht spricht der Zorn, dem der Serbe mit einer Mischung aus Unverständnis und Empörung begegnet. Mit Daumen und Zeigefinger zieht er an der Stelle, wo das kleine, rote Phönixlogo aufgestickt ist, um es hervorzuheben.

Dalm1: „Siehst du, was ich trage, Köter? Meine Integrität als unbefangener, absolut neutraler Referee hat nichts mit irgendwelchen 'Absprachen' zu tun, von denen du in deinem Verfolgungswahn glaubst, sie gehört zu haben. Von Glockenschlag zu Glockenschlag ist es meine oberste Priorität, für Ordnung im Ring zu sorgen. Meine Einstellung gegen dich und den Mexen oder was vor bzw. nach dem Match passiert – ohne irgendwas andeuten zu wollen, versprochen! – wird dieser meiner ehrenvollen Aufgabe nicht im Weg stehen.

Möglichst unauffällig versucht Benedict auf die Uhr zu gucken. Der Sekundenzeiger scheint noch schneller geworden zu sein. Wie lange steht er nun schon hier? Eine Ewigkeit? Zwei Ewigkeiten?

Dalm1: „Also gibt es noch etwas Substanzielles, was du dir von der Seele reden musst oder willst du dir stattdessen deinen Atem sparen und dir ausmalen, welche unerfüllt bleibenden Gewaltfantasien du an dem armen Jungen nicht ausleben wirst, während ich dir auf die Finger gucke?

Die Fingerkuppen seiner rechten Hand tippen immer wieder abwechselnd auf die Fingerkuppen seiner linken Hand. So als freue er sich auf das, was kommt.
Das stimmt den Hund berechtigter Weise überhaupt nicht fröhlich.

Mad Dog: „Und du meinst, dass mir diese Drohungen irgendetwas anhaben können? Egal was du dir ausdenkst, egal für wie witzig, kaputt und einfallsreich du dich hältst. Ich habe das alles schon gehört, alles schon gemacht, alles schon gehabt!“

Kriss Dalmi lacht. Laut. Da gibt es tatsächlich eine Sache, die Mad Dog noch nicht getan hat. Und vielleicht, wenn der junge Benedict verzweifelt genug ist, wird Mad Dog sie schon bald von seiner Bucket List streichen können. Wirklich erfreulich wird es für ihn allerdings nicht werden.
Ehe der Night Fighter aber versuchen kann, das serbische Gebell zu deuten, springt ihm der dritte im Bunde dazwischen.
Und da ist es wieder. Sein Mundwerk bewegt sich schneller als seine Gedanken.

Benedict White: „So wie Bleed, nicht wahr?“

Stille. Anspannung. Exponentiell steigende Gewaltbereitschaft. Benedict ist sich sicher, dass seine Uhr stillstehen würde, wenn er jetzt nachschauen würde. Mad Dog schaut ihn an, aber Dalm1 starrt ihn an. In Sekundenschnelle verstummt sein Lachen. Und der Night Fighter beginnt plötzlich zu verstehen... 

Benedict White: „Ist doch so, oder? Du hattest… du hattest…. Mit Bleed…“

Das war der eine Schritt zu weit. Benedict baumelt schon in der Luft, kurz davor den freien Fall anzutreten, wenn ihm niemand zur Hilfe kommt. Es ist wie bei der letzten Vendetta – doch dieses Mal mit dem linken Arm. Als schlichte Demonstration purer Entschlossenheit. 
Der Hund denkt in diesem Moment nur an den Augenblick, als er mit Isabell und Sandy unterwegs war, und plötzlich Bleed entdeckte.

Mad Dog: „ARGH!“

Der Schrei des Hundes kommt nicht von ungefähr, denn Dalm1 hat den linken Arm rücksichtlos nach unten gehämmert. Reaktionsschnell schlägt der Hund dem Junkie mit der offenen ins Gesicht, sodass der Kopf zur Seite geschleudert wird.
Kurz Zeit, um auf den linken Arm zu schauen. Ihn mit den Fingern der rechten Hand auf Stabilität zu prüfen.
Nach ein paar Millisekunden steht fest: Es tat zwar weh, aber er ist heile. Der Schreck scheint ihn mehr getroffen zu haben.
Währenddessen schleckt sich Kriss Dalmi über den blutigen Rand seines Mundes. Fast genüsslich schmiert er das süße Rot über seine weißen Zähne und grinst den Hund an. Dieser verharrt weiterhin in Verteidigungshaltung, was den Serben noch mehr zu amüsieren scheint.
Immer noch lächelnd, deutet er White mit dem Daumen an, sich den Kämpfer der Nacht anzuschauen.

Dalm1: „Davon haben wir doch alle schon mal geträumt, oder? Das ist ihre Macht, die geheimsten Fantasien in uns zu wecken. Wie das Mädchen, zu dem man in der High School immer hinstarren musste, statt sein Augenmerk auf die Tafel zu richten, und von dem man sich die erfüllendste Bindung zu einem anderen menschlichen Wesen versprach, zu der man fähig ist und jemals fähig sein wird. Aber dein realer Frust, der aus deiner Fantasie geboren wurde, ist kein Grund, dass du sie, eine verdammte KÖNIGIN so behandelst. Tausende Hurensöhne wie du hegen diese Wünsche, aber nur ich, bekomme sie erfüllt. Ich diene. Ganz allein. Sie ist mein. MEIN! VERSTEHST DU SCHWEINEPRIESTER DAS?“

Langsam lässt die Töle ihre Arme sinken, während die Augen jedoch vor Zorn funkeln.

Mad Dog: „Fickt euch, ihr zwei gebeutelten Seelen. Nur weil ihr euch hier in dieser verrückten Liga eure Familien gesucht habt, muss ich das noch lange nicht tun. Der eine läuft Barker nach, so als sei es sein Vater, der andere sucht im Keller Schwester Bleed, Bruder Grizz und Onkel Eleven und begibt sich dort in die Abhängigkeit, die er zuvor mittels irgendwelcher Substanzen aufrecht erhielt. Ich habe aber ein Leben außerhalb dieses Gemäuers und dieses Geländes, das ich schützen will. Und wenn mir einer von euch Idioten dort in die Quere kommt, dann endet es so, wie es mit Bleed geendet ist. Simple as it could be. Das hat nichts mit ihr zu tun – GAR NICHTS! Wäre es einer von euch gewesen, wären die Konsequenzen schlimmer gewesen, glaubt mir.“

Die unbekannte Konstante hält kurz inne. Er hatte sich entschieden ein Exempel zu statuieren – kein langer Denkprozess. Emotionale Entscheidungsfindung... Bleed nach, sie packen und...

War es wieder eine unglücksbringende Entscheidung? Für einen Moment sieht er seine Pläne dahinschwinden.

Mad Dog: „Dalmi, wenn du dich deswegen an mir rächen willst, räch dich! Aber heute ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür...“

Die Mittel der Vernunft und der Rettungsversuch der Töle bewirken beim Meister der Geschmackslosigkeit nichts weiter als ein Kopfschütteln. Und ein Gähnen.

Dalm1: „Rache? Für eine Verzweiflungstat, die dir dein eigenes Scheitern vor Augen führt? Face it, Lumpi: Dein Anspruch hat dich immer weiter in den Sumpf der Bedeutungslosigkeit geritten. Du kämpfst gegen einen Jungen mit rudimentärem Wrestling-Training und Sanchéz, den ich spätestens seit Vendetta 109 mit dem Luftgewehr vom Himmel geschossen habe. Dafür lässt du dich von den wenigen Fans, die dir noch geblieben sind feiern, obwohl du selbst ganz genau weißt, dass ein Sieg gegen die beiden absolut bedeutungslos ist. Denn das ist doch dein Anspruch, jeden deiner Schritte mit Bedeutung auszufüllen und Veränderung zu bringen. Das war das Kredo des Mannes unter der Maske der Töle, der unbekannten Konstante, und dem versuchst du auch nach wie vor zu folgen. Nur dass von diesem Mann bloß noch ein leidiger Rest übrig ist. Es ist gar nicht notwendig, dich bezahlen und bluten zu lassen. Das hast du bereits, mit diesem einen Schlag, mit dem du gleichzeitig auch deinen eigenen Anspruch dahinbröckeln lassen hast. Und niemand ist da, dich aus deinem selbstgeschaufelten Grab herauszuziehen. Es ist wie du gesagt hast: Du bist der Trottel, den alle sympathisch finden, mit dem sich aber niemand abgeben will. Die Realität hat dich also selbst schon eingeholt, Dawg.“

Immer noch sich selbst auf die Finger trommelnd kommt Dalm1 dem Hund so nah, dass sich ihre Wangen berühren. MD versucht sich sichtlich zusammen zu reißen und so kurz vor dem Match gegen die beiden Männer nicht erneut in eine körperliche Konfrontation zu gehen. Kriss Dalmi hingegen strahlt vor Vorfreude.

Dalm1: „Tief in mir schlummert immer noch die Künstlerseele, die vor einem Jahr noch so wunderschöne Werke in der Welt des Phönix vollbracht hat. Wenn ich malte, bildete ich keine Realität ab, wenn ich malte, dann habe ich meinen Blickwinkel auf die Dinge, die nach Meinung der Allgemeinheit bestand haben, abgebildet. Ich schaffe neue Realitäten, so wie Nicotine & Bacteria sie in mir geschaffen haben. Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass du für mich nicht dieser Trottel aus einer vergangenen Epoche bist. Ich sehe keinen Don Quixote, der vergeblich gegen die Windmühlen anrennt. Ich sehe jemand anderen... Ich sehe zwei Buchstaben und wenn am Ende des Abends alles Gestalt annimmt, dann werde ich diese Person zeichnen.“

Lächelnd rückt Dalm1 von MD ab. Lässt ihn mit fragender Miene zurück. Benedict aber ist der Moment der Stille unangenehm und er lugt nach vorne.

Benedict White: "Und dann bist du gezeichnet!"

White streckt den Finger nach vorne und deutet auf den Hund, so als würde dies seine Aussage in irgendeiner Weise beeindruckender erscheinen lassen. Mad Dog ignoriert ihn für den Moment.

Mad Dog: "Mach in deinen kranken Visionen aus mir, was du willst, Dalmi. Ich werde mich nicht verstellen lassen... Eleven hat versucht, den alten MD zurück zu holen. Blake hat versucht, seinen ehemaligen Mentor wach zu rufen und selbst Barker wollte in mir noch die alte Töle sehen, die ihn hintergangen hat. All das, Dalmi, bin ich nicht mehr. Ich bin durch leidvolle Phasen gegangen und ich bin durch glückliche Phasen gegangen. All das hat mich geprägt. Aber daneben gab es auch immer Dinge, die ich selbst in der Hand hatte. Wo mich keine äußeren Umstände geprüft haben. Und wenn ich etwas in der Hand habe, dann ist es die Art und Weise wie ich bin!"

Der Hund drückt Dalm1 mit einem fokussierten Blick fort und dreht sich dann zu White.

Mad Dog: „Benedict, du stehst heute mit mir in diesem Match. Ich wollte es und ich habe es bekommen. Klar, dass du alles in deiner Macht stehende tust, um deine verdiente Abreibung zu verhindern. Aber, Junge, du hättest lieber ein paar mehr Einheiten im Ring investiert, anstatt solch einen Mist hier abzuziehen. Äußere Umstände hin, äußere Umstände her. Du wirst heute bezahlen! Du hast dich damit gebrüstet, dass du mir meinen Arm gebrochen hast… du hast darüber gelacht, dass mir mein Match gegen Díego genommen wurde… aber mein Arm ist geheilt und mein Match gegen Díego WIRD stattfinden! Und zwar noch heute Abend. Du bist eine lästige Nebengeschichte, die aus dem Weg geräumt wird, bevor es zum Hauptteil geht. Du wirst als erster eliminiert werden, das schwöre ich, bei allem, was mir heilig ist!“

Benedict muss schlucken. Mad Dogs Drohung ist keine Drohung. Er klingt wie Robert, wenn der seinen Gegnern erklärt, was er mit ihnen machen würde. Es ist keine Möglichkeit, sondern Tatsache. Was sollte er schon gegen eine Legende ausrichten? Wie sollte er…

Dalm1: „Dann bete zu deinem Gott, dass ich im entscheidenden Moment keinen Krampf im Arm kriege. Denn dein Match gegen Díego WIRD nicht ohne mich stattfinden.“

Benedict reißt seinen Kopf zur Seite. Dalm1… das ist sie. Wenn Dalm1 gewählt werden würde, dann hätte er tatsächlich eine Chance, denn der Geschmacklose will nicht, dass die anderen gewinnen. Er scheint ihn zu mögen, aber die anderen beiden hasst er definitiv. Der Brite schaut zum wiederholten Mal auf seine teuer aussehende Uhr. Mittlerweile versucht er nicht einmal mehr es heimlich zu tun. Zu groß ist mittlerweile die Anspannung, die nun auch wieder Kriss Dalm1 zu bemerken scheint.

Dalm1: „Geh, Benedict. Was immer du vor hast, erledige es! Und danach widmen wir uns ganz allein dem Straßenköter und dem Bohnenfresser.“

Der Junge stiert ihn an. Trotz allem fühlt er sich erwischt. Eine Sekunde denkt er nach. Schafft er es jetzt überhaupt noch? Nein. Nicht mehr vor seinem Match. Er muss Robert informieren, vielleicht könnte er es selber erledigen. Er muss ihm schreiben. Sofort. Alles. Oder anrufen? Fast läuft er gegen einen Pfeiler. Sein Smartphone fällt ihm aus der Hand. Oh Gott! Er nimmt es auf und beginnt zu rennen.

Mad Dog: „Richtig! Lauf Junge, lauf solange du noch laufen kannst!“

Er wirft dem Hund einen letzten Mittelfinger entgegen und macht sich dann davon.

Mad Dog: „Das zwischen uns… ist noch nicht vorbei.“

Der Hund will an Dalm1 vorbeigehen, doch der stellt sich ihm plötzlich in den Weg.

Mad Dog: „Was willst du?“

Der Hund will an der anderen Seite vorbei, doch wieder stellt Kriss sich ihm in den Weg. In den Augen des Serben spiegelt sich plötzlich ein unheimliches Lodern wider, eine Überzeugung, wie sie nur die Gehirnwäsche aus dem Keller vermochte zu entfachen.

Dalm1: „Du hast recht. Es hat gerade erst begonnen.“

Und so bleibt Dalm1 weiter unnötig im Weg stehen.
Und das so kurz vor so einem wichtigen Match.

 

Mike Garland: "Oh Mann, die Ereignisse in Bezug auf unser nächstes Match spitzen sich immer mehr zu. Jetzt rasseln auch noch Dalmi und Mad Dog einander."

Vincent Craven: "Wenn der Serbe wirklich zum Referee gewählt werden sollte, sehen wir vermutlich tatsächlich ein Tag Team Match zwischen Mad Dog und Sanchéz gegen White und Dalmi."

Mike Garland: "Wobei ich mich doch sehr wundern muss, dass Dalmi vor seinem wichtigen 6 Man Tag Team Match um die Cryption Crown solche Nebenkriegsschauplätze aufmacht."

Vincent Craven: "Benedict und er sind mir aber auch tatsächlich ein unwohles Gespann. Dalmi würde als Referee definitiv voll für White agieren, auch wenn Benedict hier wieder mal ins Fettnäpfchen tritt und Bleed erwähnt."

Mike Garland: "Der 'Vorfall' ist heute schon öfter Thema gewesen. Aber Kriss Dalmi verabscheut Sanchéz und Mad Dog, so dass ich auch glaube, dass er den Kampf nicht fair leiten würde - egal, was er hier behauptet."

Vincent Craven: "Stark behaupten und schwach begründen, ist bisher auch eine der Eigenschaften von Hannibal Cain, der immer noch in der speziellen Loge im Rahmen der Vark VIP Experience sitzt... schalten wir mal hoch!" 

 



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