Scene

Id
2175  
Name
Proving Grounds  
Summary
 
Position
14  
Scenetype
Live  
Created At
2015-03-25 11:41:12  
Edited At
2015-04-12 16:08:50  
Show
Vendetta 109  


Das zweite Match des Abends ist Geschichte. Nicht, dass das Ergebnis nun in irgendwelche Geschichtsbücher eingehen wird, höchstens in irgendwelche kuriosen Datenbanken im Internet. Für den Einen war es eine Pflichtaufgabe, für den Anderen die Niederlage beim Comebackversuch. Und für Jacob Kwabena die Erkenntnis, dass seine Gehirnerschütterung vielleicht doch nicht zu so einem schlechten Zeitpunkt kam.

Der Wonderman sitzt im Catering mit einer Tasse Pfirsich-Eistee in der Hand. Sieht aus wie Whiskey, aber auch wenn seine Augen schwindeln können, seine Geschmacksknospen tun das nicht. Doch kein Alkohol für ihn. Ein Versprechen. Ansonsten ist er seinen Job schneller los, als der Vertrag ausläuft. Jacob nimmt einen Schluck, als er merkt, wie eine Person neben ihm Platz nimmt. Langsam dreht der Brite seinen Kopf und blickt in das Gesicht eines Mannes, der bei der letzten Vendetta sein erstes Match nach einer langen Pause bestritten hat. Wieso kreuzen die Rückkehrer seinen Weg?

Jacob Kwabena: "Was ist, will dein Bruder mich sehen? Wegen der letzten Show?"

Überrascht blickt der Held der Welt zu dem Mann, der sich selbstständig wohl schon mehr aus dem DEAL getreten hat, als es der Botschafter oder irgendwer anders hätte tun können.

Christian Dorado: "Hallo erstmal…"

Natürlich ist ihm bewusst, dass Kwabena angespannt ist. Viel passiert derzeit mit dem Mann aus Bow, London – vielleicht zuviel? Mit einem kleinen Dreher nimmt er auf dem Stuhl gegenüber des Engländers platz.

Christian Dorado: „…und nein, ich kann dir leider nicht sagen, ob Erik dich sehen will. Nicht nur du hast deine Kommunikationsprobleme mit ihm, Jay.“

Entwaffnend lächelt der Bruder des Botschafters zu seinem Gesprächspartner, denn eines bringt ihm heute Abend wenig: Noch mehr Feuer unter dem Dach des DEALs.

Wahrscheinlich würde es Kwabena sehr wundern, wenn Dorados Bruder Erik Moranes auch nur einen Gedanken an Jacob Kwabena verschwenden würde. Keine Mail. Kein Anruf. Keine WhatsApp-Nachricht oder ein Tweet. So, als wäre es nie passiert. Oder als gäbe es Jacob Kwabena nicht. Ist er überhaupt Teil des DEALs? Ist er wenigstens ein Bauer im Schachspiel der Macht? Wahrscheinlich nicht.

Jacob Kwabena: "Was willst du dann?"

Schulterzucken. So richtig versteht er nicht, warum Kwabena ihn so abwertend behandelt. Ein kurzes Schnauben ertönt, dann schüttelt Christian lächelnd den Kopf. Deswegen sitzt er hier also alleine.

Christian Dorado: „Man muss nicht immer etwas wollen, wenn man sich zufällig trifft, Wonderboy. Weißt du… es soll Menschen geben, die bewegen sich ein wenig durch die Räumlichkeiten. So als Vorbereitung oder als klärenden Gang, um den Kopf frei zu kriegen…

Er seufzt.

Christian Dorado: „…und so einer bin auch ich. Bei all den Problemen, die mich, Diego, meinen Bruder, den DEAL und die komplette PCWA betreffen… da ist es doch schön, wenn man mal den Kopf frei bekommen kann. Wird ja nicht jeder gleich entführt und auf dem Dach in Brand gesteckt.“

Ein Lächeln – das dieser Satz eigentlich nicht zum Charakter des smarten Sunnyboys aus San Diego passt, ist ihm grundlegend bewusst – und dennoch geht es weiter im Text.

Christian Dorado: „Und dann komme ich auf meinen Wegen hier her und sehe dich – Jay Kwabena. Einen meiner Mitstreiter… alleine. Denkst du nicht, da komme ich dann doch ins Grübeln und schaue, was ihn beschäftigt?“

Das Alleinsein als Grund für die Kontaktaufnahme. Die Kontaktaufnahme ein Grund für die Unfreundlichkeit. Die Unfreundlichkeit ein Grund für das Alleinsein. Ein Teufelskreis.

Jacob Kwabena: "Toll. Ganz toll. Wars das? Oder kommt jetzt noch eine Motivationsrede?"

Überrascht reisst er die Augenbrauen nach oben – so frech und abweisend hat ihm vor kurzem erst sein ältester Sohn an den Kopf geworfen, dass Onkel Erik der bessere Wrestler sei. Eine Motivationsrede hat er jetzt zwar nicht zwingend parat – aber genug durchgemacht, um seinen Gesprächspartner mal kurz einen Kopf kürzer zu machen? Ja, das kann er.

Christian Dorado: "Okay… ich merke, so richtig klappt es bei dir nicht, was? Ich meine, ja… Du hast Erik ins Gesicht getreten und damit weitere Risse in die Fassade des DEALs gebracht, du wirst hinterrücks attackiert und die Chefin will dich rausschmeissen. Hart, ich verstehe schon.“

Und dann erhebt er den Zeigefinger. Typisch Vater eben. Und genau in diesem Moment wird ihm eines klar…

Christian Dorado: „Doch warum denkst du, dass deine Probleme sich von alleine lösen, wenn du hier deinen was-auch-immer-Drink in den Kopf kippst und einen deiner wenigen Verbündeten anmeckerst? Pass mal auf, Jay… WIR sind der DEAL. Wir müssen uns nicht jeden Tag lachend in die Arme fallen, uns tolle Kettenbriefe per Whats App schicken oder auf Facebook alles liken, was das PCWA Office gerade im Namen des Wrestlers gepostet hat… wir stehen zusammen. Genauso bringen wir Lucifer zu Fall – und im Anschluss machen wir den Mistkerl fertig, der es auf dich abgesehen hat.“

Der Blick von Kwabena verfinstert sich und er blickt dem ehemaligen EFW-Road Agent tief in die Augen.

Jacob Kwabena: "Vielleicht... vielleicht habe ich das soeben aber auch? Käme dir ganz gelegen, oder? Dein Bruder nimmt mich unter seine Fittiche und dir passt das nicht. Ist es Neid, Dorado? Neid, dass dein Bruder mich offensichtlich für talentierter hält als dich? Willst du meinen Platz im DEAL einnehmen?"

Christian Dorado: "Dein Ernst, Jacob?“

Doch es scheint, als hätte sich der Londoner gerade erst in Rage geredet.

Jacob Kwabena: "Tu doch nicht so. Meinst du wirklich, dass es ein Zufall ist, dass du genau bei Vendetta 107 aufgetaucht bist, als die Angriffe auf mich starteten? Ich habe dich von Anfang an verdächtigt. Gib es zu, Dorado!"

…es geht nicht um die Einzelschicksale, sondern um das Große und Ganze. Wir stehen zusammen, wir fallen zusammen… das ist der DEAL. Und eigentlich wollte Christian keine weiteren Probleme mehr erzeugen, doch Kwabena schiebt den schwarzen Peter einfach zu dem, der in seinem schwarzen #UndercardArmy T-Shirt freundlich darauf hingewiesen hat, dass er ein Teil einer Vereinigung ist… Und dann das? Leicht erbost erhebt sich der Held der Welt. Sein Blick wandert durch den Raum: Alles ist Still. Jeder blickt zu ihnen. Natürlich: Der DEAL zerbricht, da will das Volk doch zusehen.

Christian Dorado: „Ich wollte nur mit dir reden, Jacob. Doch was tust du? Du trittst meine Freundlichkeit mit den Füssen, wirfst mit verbitterten Anschuldigungen um dich und suchst dir den aus, der dir freundlich die Hand reicht.“

Kwabena stößt einen entnervten Zischlaut aus, lässt seinen Blick dann schweifen. Auch ihm fällt auf, was für eine Szenerie hier aus der Situation entstanden ist und er versucht sich zwanghaft zu beruhigen. Und er macht den richtigen Schritt und geht kommunikativ auf Christian Dorado zu, als der sich gerade umdrehen und einen Schritt weggehen will.

Jacob Kwabena: "Warte... Christian. Warte. Das alles... ist etwas viel für mich. Mein Vertrag. Der DEAL ... und dann noch diese Angriffe. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht."

Nette Worte, aber tatsächlich fehlen noch ein paar, um diese Situation vielleicht retten zu können.

Jacob Kwabena: "Es tut mir leid."

Und er spricht die Wahrheit. Das hört man nicht nur in seiner Stimme, sondern sieht man auch in seinen Augen, die teilweise versuchen, den Blickkontakt mit Christian Dorado zu vermeiden, teilweise aber auch danach gieren in seinem Blick so etwas wie Mitleid zu sehen.

Christian Dorado: "Eine Entschuldigung ist nicht notwendig, Kwabs.“

Kopfschüttelnd blickt er das DEAL Mitglied an.

Christian Dorado: „In dir hat Erik viel gesehen, weißt du? Talent, Courage, Einstellung… doch du hast den falschen Weg gewählt, so das du jedem anderen die Schuld in die Schuhe schieben kannst. Ich weiß nicht ob Erik es ist – doch ich bin enttäuscht von dir, mein Freund.“

Kwabena scheint nicht so recht zu verstehen, worauf der Bruder des Botschafters hinaus will. Oder er will es nicht verstehen.

Christian Dorado: "Warum hast du so viele Chancen liegen gelassen? Warum belastest du dich selbst mit Kleinigkeiten, als dich an die zu wenden, die dir helfen wollen? Warum, Kwabs? Was ist nur aus dir geworden? Ein Spielball im Ränkespiel der Gezeiten? Wenn du nicht mehr kannst, Jay… warum bist du dann noch hier?“

Die Worte sitzen. Nicht, wie kleine Nadelstiche, sondern wie ein hölzerner Pflock durch des Herz des Fürsten der Finsternis. Mit Silberkugeln. Knoblauch. Weihwasser. Und Sonnenlicht. Kwabena starrt Christian Dorado einfach nur an, während dieser auf irgendeine Reaktion wartet. Doch die kommt nicht.

Christian Dorado: "Ich würde dir ja sagen, dass du darüber nachdenken sollst... aber das tust du ja offensichtlich bereits. Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, weißt du, wo du mich findest… Machs gut, Jay."

Und die Szene endet mit Dorado, der nun tatsächlich das Feld verlässt, während Kwabena ihm einfach nur entsetzt hinterher blickt. Kwabena und die PCWA. Es scheint einfach nicht zu funktionieren...

…und Dorado wird klar, warum der DEAL auseinanderfällt.

 

Mike Garland: "Mit Dorado und Kwabena begegnen sich hier zwei Mitglieder des DEALs, die anscheinend ihre Problemchen miteinander haben."

Vincent Craven: "Die größeren Probleme hat jedoch Kwabena, der aufgrund seiner Niederlagenserie kurz vor dem Rausschmiss steht. Gleichzeitig versucht irgendwer ihm anscheinend nach dem Leben zu trachten. Anders sind die brutalen Attacken auf ihn in der jüngeren Vergangenheit nicht zu erklären."

Mike Garland: "Hier verdächtigt er - zumindest indirekt - gleich mal den Christian Dorado, der ihm aber deutliche Worte entgegenschleudert."

Vincent Craven: "Er ist enttäuscht von Jacob Kwabena und das zeigt er ihm auch."

Mike Garland: "Beim Imperial Impact steht der DEAL in einem Match zwischen Erik Moranes und Gabriel Lucifer auf dem Spiel. Mal gucken, ob der DEAL überhaupt bis dahin noch existiert. Die Konflikte innerhalb der Gruppierung scheinen nicht wirklich beigelegt werden zu können."

Vincent Craven: "Sieht ganz so aus. Zumindest aber lässt Christian dem guten Jacob aber noch eine Chance. Ganz am Ende ist der DEAL also noch nicht."



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