Scene

Id
2030  
Name
Cŵn Annwn  
Summary
 
Position
13  
Scenetype
Live  
Created At
2014-12-20 11:14:53  
Edited At
2014-12-26 11:45:59  
Show
Out of Ashes 2014  


Der inzwischen berühmt- berüchtigte schwarze Van steht im abgetrennten Bereich der Tiefgarage des Casino Centers mit bereits abgestelltem Motor. Es wirkt im kalten, künstlichen Licht der Deckenstrahler wie ein finsteres Monster, dessen Augen aus schwarzem Spiegelglas in Richtung Aufzug blicken, während es eine kleine Armee aus Limousinen, Kleinwagen und abgestellten Motorrädern unterwürfig hinter sich weiß. Orte wie dieser tauchen immer wieder in den Geschichten der Menschen auf, Schauplätze für konspirative Treffen, Austausch von Gefangenen oder einfach zum diskreten Anliefern von Huren.

Der Van hatte bereits seine finsteren Passagiere in die Welt der Dunkelheit entlassen.
Out Of Ashes.. In den Gedanken der beiden Wesen, die mit festen Schritten Richtung Aufzug gehen, taugt der Name des heutigen Events allenfalls für Sarkasmus.

Nichts würde aus der Asche entsteigen. Gar nichts.
Denn am Ende des Tages ist Asche einfach nur.. Asche.

Bleed geht ein paar Schritte hinter Eleven. Auf den ersten Blick hatte sie den Impact Move, den Gabriel Lucifer ihr bei Vendetta verpasst hatte, gut weggesteckt. Sie ist ein großes Mädchen. Und die weinen nicht. Die Schmerzen, die noch geblieben sind, werden von ihr nicht verflucht und damit wichtiger gemacht als sie sind. Sie erträgt sie, und die Folgen zeigen sich nur hin und wieder darin, dass ihre linke Schulter etwas tiefer hängt als sonst.

Neben ihm geht der Mann, der ein einst so stolzes Imperium zu Fall bringen wird. Der sich laben wird an der Asche, aus denen das Phönixküken kreischend entsteigen soll, doch sterben wird, bevor es die Flügel aufspannen kann. Eleven ist auf dem Weg.

Zum letzten Feind.

Bleed: „Ich wusste es..“

Die geflüsterte, amüsiert klingende Bemerkung des Apocalypse Girl gilt den Gestalten, die aus der frisch geöffneten Aufzugstür ins Freie strömen. Sie postieren sich so, dass sie den Fahrstuhl blockieren, angeführt an der Spitze von dem Mann, der sich selbst als Eleven’s letzten Feind bezeichnet. Er hat die Bezeichnung für sich vereinnahmt. Und er hat Taten sprechen lassen bei der letzten Vendetta, unterstützt von seinen wiedergewonnenen Sicherheitskräften der Gabriel Security, die auch jetzt in einem Sechserpack an seiner Seite stehen.

Gabriel Lucifer.

Der Mythos tritt hervor und breitet morbide lächelnd die Arme aus, als wolle er gute Freunde begrüßen.

Gabriel Lucifer: "Bleed und Eleven, wir werden alle zusammen alt und langweilig, wenn wir noch mehr Zeit miteinander verbringen. Schon wieder eine Tiefgarage. Wie unkreativ wir doch sind. Dennoch sind wir hier. Man könnte es beinahe schon als Tradition bezeichnen."

Fünf Meter trennen Eleven und Bleed von Gabriel Lucifer. Und jeder von ihnen hat die Szenen noch deutlich vor Augen. Das metallische Geräusch der Fesselstangen, die Eleven gefangen hatten wie ein tollwütiges Raubtier. Der Aufprall von Bleed auf den harten Boden. Die Zurücknahme der Gabriel Security, die vorher unter Eleven’s Kommando gestanden hatten.

Es ist eigentlich immer so, aber in diesen Momenten ist es schwerer denn je, irgendeine Deutung in dem Blick aus Eleven’s schwarzen Augen zu finden. Er schaut Gabriel Lucifer an, mustert ihn bis zu den Füßen, bevor sein Blick kurz zu den Securites gleitet.

E11: „Let me guess.. du bist auf den Geschmack gekommen.“

Bereitwillig und betont langsam streckt er seine Fäuste nach vorn.

E11: „Well then.. leg mich in Ketten. Oder willst du zuerst Bleed das Geschirr überstreifen, um sie zu reiten wie ein Pony mit gebrochenen Beinen..? Es wirkte vielleicht anders.. zwischen all dem Blut, das aus ihr floss und Gnade erbittend zu deinen Stiefeln geflossen ist.. aber ich bin sicher, ihr hat das gefallen. Den Beschützer, Verteidiger der PCWA.. ein echter MANN, der mich zuerst in Ketten legen muss, damit sich das Selbstbewusstsein stolz und warm in seine Hoden pumpt.. Gabriel Lucifer mit der Überdosis Adrenalin im Niemandsland zwischen seinen Beinen, das ihm genug Mut vorlügt, damit er endlich das Mädchen seiner Träume nach einem Date fragen kann.“

Eleven klatscht betont langsam und laut Beifall.
Der Applaus hallt durch die Tiefgarage.

E11: „Ein großartiger Plan.. für jemanden, der diese sterbende Liga mit Genetik begeistern will.“

Ein achtloses Schulterzucken, ehe sich der Adressat der Worte direkt Bleed zuwendet.

Gabriel Lucifer: "Falls es dich beruhigt, du bist nicht das Mädchen meiner Träume. Das wäre nämlich kein gutes Zukunftsszenario für dich. Und du warst auch nicht Teil eines Plans. Du warst einfach nur im Weg und gingst mir auf die Nerven."

Bleed hebt die rechte Hand und spreizt genüsslich den Mittelfinger ab.
Der daran befindliche Stahlring blitzt auf. Und ihre Augen weichen seinem Blick nicht aus.

Bleed: „Der ist für dich..“

Ein heiseres Lachen dringt aus seiner Kehle.

Gabriel Lucifer: "Grizz, Dalmi oder... der da..."

Sein Zeigefinger deutet abfällig auf Eleven.

Gabriel Lucifer: "...Sie alle mögen dich um sich haben wollen. Ich nicht. Aber, wenn du willst, dann würde ich mich tatsächlich zu einer Entschuldigung herablassen. Willst du eine Entschuldigung?"

Bleed: „Unter welchem Vorwand? ‚Wir schlagen keine Mädchen’? Hit me, Gabe.. I don’t care. Du schlägst Frauen. Ich tue es auch. Ich selbst sehe mich.. in einer anderen Rolle. Aber wenn du mit mir TANZEN willst, sperr’ nicht vorher mein Prom-Date in die Besenkammer, weil er bessere Moves drauf hat als du.. Wenn du mit mir tanzen willst, du kleines, erbärmliches Stück Scheiße.. dann TANZ mit mir. Ich habe nichts gegen Blut in meinen Schuhen. Ich tanze nur nicht gern mit verweichlichten, schwanzlosen Feiglingen, die mir planlos auf die Füße treten, weil sie nicht mal im ANSATZ führen können.“

Zum leichten Erstaunen der beiden Gestalten beginnt Lucifer plötzlich ein paar Sekunden zu steppen, ehe er direkt vor Eleven zum Stehen und zum Erstarren kommt.

Gabriel Lucifer: "Lassen wir endlich das Vorspiel sein, Eleven. Es geht nicht um Bleed und mich, sondern um uns beide. Und auch wenn du es natürlich nicht zugeben wirst, so hast du mich... und vor allem die PCWA... unterschätzt. Wir ergeben uns nicht."

E11: „Well fuck you, Homeboy. Ich unterschätze dich nicht.. ich überschätze dich nicht. Ich schätze dich.. gar nicht, weil du in meiner Welt schlicht nicht existent bist. Existiert in deinem von Mittelmäßigkeit zerfressenen Verstand tatsächlich die Fantasie, dass du irgendeine Art von ‚Sieg’ errungen hast? Du kannst alle Fesseln dieser Welt an mich legen, sie mit Flüchen stärken und Sicherheitskräfte in Wölkchenformation aufstellen. Ich werde ALLE Ketten brechen, weil ich der Grund bin, warum sie existieren. ICH bin der Grund, warum du in Panik nach dem Mengele-Kittel greifst und auf den Knien rutschend voller Verzweiflung die Überreste der Phönix-DNA vom dreckigen Boden kratzt. ICH bin der Grund, warum du überhaupt noch hier bist.. warum du dir deine zerstörten Knochen mit Nägeln zusammen basteln lässt, um dich vor diesen letzten Funken Widerstand in den Wind zu stellen, damit das Licht nicht ausgeht, wenn ich euch zeige, was ich alles so drauf habe.. Gabriel Security als Windschatten.. Bleed zertrümmert auf dem Asphalt.. Ketten an meinen Handgelenken. Happy birthday, Gabe..“

Gabriel Lucifer: "Das klang alles auch schon mal viel überzeugender. Eleven, egal was du drauf hast, egal wie sehr du mein Lebenswerk abqualifizierst, egal wie viele Ketten du glaubst zersprengen zu können. Berlin gehört mir... und wenn ich im neuen Jahr wieder zu Hause bin, dann sei dir sicher, egal, was heute auch immer passieren wird - In den Keller kehrst du nie wieder zurück!"

Um seine Worte zu unterstreichen, heben die Männer der Gabriel Security das Kinn. Sie stehen dort wie eingeschworene Soldaten. Und Gabriel Lucifer liebt das Gefühl, sie wieder in seinem Rücken zu haben.

Bleed hat die Worte vernommen. Der Keller..
Ihr Zuhause.

Bleed: „Es gibt nichts Schlimmeres, als seiner Heimat beraubt zu werden… Wir verstehen das. Schließlich existiert Nicotine & Bacteria auch für dieses Ziel. Wir sind hier, um euch EURER Heimat zu berauben und sie in UNSERE zu verwandeln. Nichts wird aus Asche geboren. Außer der Rauch, der das Ende symbolisiert.“

Plötzlich und ansatzlos lässt Bleed einen lauten, scharfen Pfiff erklingen.
Noch mehr Leben fällt in diesem Moment über die Tiefgarage her. Als hätte jemand das Licht ausgeknipst, damit sich die Gespenster der Nacht aus der Tiefe wagen.

Schatten erscheinen hinter Eleven und Bleed. Dutzende. Sie stehen auf den Dächern von Autos, lehnen an Säulen. Gestalten, nicht unähnlich zu Eleven und Bleed selbst. Schwarze Kapuzen, unter denen gefärbte Haarsträhnen hervorschauen. In Fäusten mit Stahlringen klemmen Baseballschläger. Im Halbdunkel glimmen Zigaretten wie winzige rote Augen.

E11: „Bringt das Messband, lads and gents.. Schwanzvergleich. Du fickst mit Gabriel Security? Ich betrüge dich mit den zauberhaften Sekretärinnen des DYING CULTURE CENTRAL. Der Keller ist meine kleine Krim, Arschloch.. Und meine Jungs und Mädchen der Nacht werden sicherstellen, dass du und deine loyale Reichswehrtruppe das Barett stillhalten, bevor ich es euch zu meinem Vergnügen in die Kehle rammen muss.. NIEMAND nimmt mein Land. NIEMAND zerstört mein Mädchen. NIEMAND fickt mit Nicotine & Bacteria.. Bitch.“

Der Mythos dreht sich einmal im Kreis und nickt anerkennend.

Gabriel Lucifer: "Oh, es wird interessanter. Nun, ich könnte es nun kurz machen und einfach sagen - Du hast kein Land, keine Heimat. Du, Eleven, bist ein Zerstörer, kein Schöpfer. Also kann ich auch nichts zerstören, weil du nie etwas kreiert hast. Dein Lebenswerk ist tatsächlich das, was man mir nachsagt - Ein Mythos. Eleven, du bist nur ein Mythos. Irgendwann tauchst du auf und wir sollen vor dir niederknien. Keiner tut das. Also setzt du mit billigen Effekten und epischen Worten etwas in Gang bis selbstverständlich jemand darauf anspringt. Was soll das also hier werden? Riskierst du eine Konfrontation zwischen der Gabriel Security und deinen... Anhängern in der PCWA? Ja, natürlich tust du das, denn es fühlt sich an wie ein Krieg. Das Publikum wird es fressen. Die Fans werden glauben, das Chaos beginnt. Das ist es, was du uns bringen willst - Blankes Chaos. Aber genau das ist es, was ich nicht akzeptieren kann. Ich arbeite seit Anbeginn der Zeit für Kontrolle. Mein Ziel ist das Gleichgewicht. Darum stehe ich dir gegenüber. Es ist meine Aufgabe, die Wogen des aufschwemmenden Meeres zu glätten, sobald sich ein Sturm anbahnt. Und vielleicht werde ich tatsächlich im Auge des Orkans mit dir tanzen, Bleed."

Die Angesprochene funkelt Gabriel Lucifer an.
Ihr Blick gleitet zur Seite, zu Eleven. Das Wesen aus dem Keller.. der Geist von Nicotine & Bacteria dreht sich zu den namenlosen Rebellen des Dying Culture Central um, schaut durch ihre gespenstischen Reihen, bevor er Gabriel Lucifer fixiert.

Für einen Moment nimmt Eleven eine theatralische Kreuzigungspose ein.

E11: „Die Meere, die du ruhig stellen willst.. ich bin über allen gewandelt.. Ich trank aus euren Adern wie Wein.. und machte die Blinden wieder sehend, damit sie sich dabei beobachten können, wie ihre Gliedmassen abfallen. Gabriel Lucifer zog aus, um mich zu strafen. Doch mein Herr hat mich nicht verlassen.. denn mein Reich ist nicht von dieser Welt. Und ihre Nägel schmelzen in meinem Fleisch.. und wenn es mich dürstete, dann nach deinem BLUT. Gefangen oder nicht.. Gekreuzigt, gefoltert, ge-linkinparked – i don’t give a SHIT. Du bist nicht der letzte Feind, Gabriel. Du bist der namenlose Fettsack, der bei der vergeblichen Belagerung meines Königreichs die Leiter zur Mauer tragen darf, bevor er eine Lanze durch den Kopf bekommt. Du bist der Nerd im Slasher-Movie, der meine Scream-Queen mit heimlicher Erektion anbetet und im zweiten Akt in der Garage erschlagen wird. Du hast deine Security.. ich habe Legionen. Du bist nur Gabriel Lucifer.. ich bin ELEVEN. Und das ist Urteil genug.“

Umringt von den näherkommenden Gestalten des DCC können die Leute von Gabriel Security nicht anders, als Platz zu machen. Zur Seite zu treten, als Eleven und Bleed auf den Fahrstuhl zustreben. Ein letzter, intensiver, alles vernichtender Blick zwischen Gabriel Lucifer und Eleven.

Dann schließt sich der Aufzug.

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer sucht ein letztes Mal vor seinem großen Kampf seinen heutigen Gegner auf, um sich ihm entgegen zu stellen.“

Mike Garland: „Was auch immer er für ein Gleichgewicht in der PCWA herstellen will, indem er gegen Eleven antritt. Er könnte seines verlieren.“

Vincent Craven: „Das hat Lucifer aber noch nie gefürchtet. Zur Not schändet er sich selbst für die PCWA, für die er einsteht. Und Eleven steht gegen sie, will sie in sein Reich wandeln.“

Mike Garland: „Und gegen das PCWA Urgestein Lucifer könnte ihm heute ein weiterer Schritt gelingen.“

Vincent Craven: „In unserem dritten Match werden diese beiden Fronten aufeinanderprallen. Vielleicht bedeutet das Ergebnis auch einen Wink in Richtung zukünftiger Entwicklung der PCWA.“

Mike Garland: „Jetzt stehen wir allerdings erst vor unserem zweiten Match und dort hat sich jemand mit einer Antwort angekündigt…“  



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