Scene

Id
2021  
Name
I love you, Eri!  
Summary
 
Position
18  
Scenetype
Live  
Created At
2014-12-15 23:14:46  
Edited At
2014-12-28 01:45:43  
Show
Out of Ashes 2014  


„Bitte warte. Bitte.“

Endlich hat er sie gefunden. Eri Osada, die kleine Japanerin, die alles an ihm so auf links gekrempelt hat. Alles war so anders bis sie da war. Cinderella hatte sich von ihm abgewandt. Alistair hatte mit seinem perfiden Plan und impertinenter Stimmungsmache den Gerasy aus seinen Händen gerissen und nur Blut und Einsamkeit hinterlassen. Er war allein. Mucksmäuschen allein… doch dann tauchte sie auf und trotz all der Taten, die ihr seine Wertschätzung zeigen sollten, all der Gesten, die erklärten wie nah er ihr steht und all der Blicke, die sich trafen, aber nie das Ziel erspähten, kamen sie sich nah… zu nah. Nähe ist aber ein Luxus der verletzlich macht in dieser grausamen Welt namens PCWA und er wusste, dass sie gehen würde… Dachte es zumindest zu wissen, doch das aktuelle Bild trügt nur den Blinden. Nicht Eri Osada entfernte sich von Azrael Rage, sondern Azrael Rage hielt Eri Osada auf Distanz. Ausgerechnet sein Feind machte ihm dies unbewusst klar. Als er erkannte wie nah sich Michael Thera und Eri Osada nur durch ein kleines Gespräch kamen. In diesem Moment wurde ihm klar, wo Stevie Van Crane sich mit seinem Freund stritt, dass Stevie nicht so weit gekommen war, weil er alleine und unangreifbar war. Er kam an diesem Punkt, Brawlin’ Rumble X Sieger und Nummer Eins Herausforderer, weil er den merkwürdigen und schrulligen Michael Thera an seiner Seite hatte. Ein Mensch, der ihn immer wieder daran erinnerte sich richtig zu verhalten, es ganz oder gar nicht zu machen und wenn die Situation auch noch so finster war voran zu schreiten. All dies war nicht nur Stevie Van Crane – Sein Gegner – es war auch Michael Thera.

Natürlich ist Azrael Rage, wie es wohl jedem bekannt ist, der ihm fünf Minuten beobachten durfte, stur wie eine Felswand, aber am Mittwoch als er die Pressekonferenz, am 24 Dezember besuchte, wurde ihm klar, was all den anderen schon lange klar war – Er wird Heiligabend alleine sein. Eri wird nicht bei ihm sein und das nicht, weil sie es nicht will. Die Einsamkeit und Whiskey werden seine einzigen Kumpane sein, weil er ihr den Eindruck vermittelt hat, dass er sie nicht bei sich haben möchte.

Dennoch lief er sofort zur Kabine, vor etwa fünf Minuten, zu seiner Kabine, denn die Überwachung von Gabriel-Security hatte ihm gesteckt, dass Eri anwesend ist. Allerdings war sie nur für eine Autogrammstunde gelistet. Das Kamerateam folgte ihm, obwohl sie Mühe hatte mitzuhalten. So schnell ihn seine Füße trugen, verließ er den medizinischen Check vor dem Match und rannte zur Kabine – Zu ihr…

Er stößt die Tür auf, reißt sie in seiner Eile fast aus den Angeln und blickt sie an und sieht vor sich die schönste Frau der Welt und vor allem die Frau, die er so sehr braucht.

Sie versteckt schnell etwas hinter ihrem Rücken, aber er bemerkt das gar nicht.

Azrael Rage: „Bitte warte. Bitte.“

Er blickt ihr fast ängstlich in die Augen.

Azrael Rage: „Bitte geh nicht. Ich brauche dich bei mir.“

Entschlossen blickt sie ihn an, während ein USB-Stick in ihrer hinteren Rocktasche verschwindet.

Eri: „Du brauchst mich? Azrael, ich bin seit über einem halben Jahr an deiner Seite und habe an deiner Seite gestanden und nun wenn ich gehen will, dann brauchst du mich?“

Ausflüchtend bewegen sich seine Hände, während er vorsichtig einen Schritt auf sie zu macht.

Azrael Rage: „Es ist nicht so einfach ich zu sein, Eri. In dieser Welt, der PCWA, da bin ich…“

Er weiß nicht wie er es beschreiben soll.

Azrael Rage: „Das ist meine Heimat. Das ist der einzige Ort auf der Welt, den ich verstehe. Alles andere verstehe ich nicht.“

Zornig tritt sie ihm entgegen. Ihre Augen sind glasig.

Eri: „Ich bin nicht die PCWA, Azrael. Ich bin eine Frau, die ein Leben außerhalb des Ringes führen will, aber für dich zählt immer nur der nächste Kampf. Ich will keinen Mann, der kontrolliert ob all seine Muskeln richtig trainiert sind, wenn ich im BH und Slip mit im Bad stehe. Ich will Leidenschaft, will einen Mann der sich um mich kümmert, wenn etwas nicht stimmt und nicht nur seine Bediensteten ruft, damit er weitertrainieren kann. Ich will begehrt und geliebt werden und ja, verdammt, ich weine, weil ich kurzzeitig dachte, dass du so etwas sein kannst, aber ich musste erkennen, dass es nicht geht.“

Sie schluckt, hebt ihre Tasche an, bereit zu gehen.

Eri: „Du hast schon eine Frau, der du nacheiferst in deinem Leben. Sie heißt Ge… Hey…“

Sie kann nicht weitersprechen, denn in diesem Moment zieht er sie an sich ran, hebt sie an und dann küsst er sie. Kurz will sie sich wehren, aber ergibt sich dann den inneren Trieb unvernünftig zu sein und genießt diesen Kuss, den sie eigentlich so lange schon von ihm haben wollte. Und Azrael? Alle Anspannung der letzten Monate fällt von ihm fällt ab und er erkennt in diesem Moment, dass er nie wieder in seinem Leben andere Lippen küssen möchte. Endlich versteht er, dass nicht er zu einem besseren Menschen werden wollte, sondern dass dieses kleine Geschöpf in seinen Armen ihn zu einem besseren Menschen gemacht hat. Vollkommen gleich was der Rest der Welt denkt, er weiß es und er hofft, dass auch sie weiß welchen Beitrag sie an der Sache hatte. Erst nach einer halben Minute lösen sie den Kuss. Der Undisputed Gerasy lächelt und auch Eri kann sich eines Lächelns nicht erwehren. Vorsichtig setzt er sie ab, lässt dabei aber nicht ihre kleine Hand los.

Langsam, fast zitternd, kommen die Worte über den Mund des Hünen.

Azrael Rage: „Ich brauche dich… Ich liebe dich, Eri.“

Wieder hat sie leichte Tränen in den Augen und greift in die hintere Tasche ihres Rocks. Sie will den USB-Stick hervorholen, aber überlegt es sich dann anders. Stattdessen spricht sie in schnellen Worten… obwohl noch Tränen in ihren Augen sind.

Eri: „Ich… liebe dich auch.“

 

Vor fünf Minuten…

Sie hat all ihre Sachen gepackt. Nichts ist zusammengefaltet, oder ordentlich eingepackt. Sie schmiss es einfach alles in die Sporttasche. Die Fans wollten sie zur Autogrammstunde in ihrem In-Ring Outfit und das haben sie bekommen. Bisher scheint Azrael nichts davon mitbekommen zu haben, dass sie hier anwesend ist. So weiß sie, dass er sich nie die Ablaufpläne von Pay Per Views durchliest und sowieso nur dort erscheint, wo er möchte. Zumindest hofft sie, dass sie ihm nicht mehr ins Gesicht sehen muss. Azrael hat ihr so verdammt gut getan, aber irgendwann änderte sich das. Anstatt sie als Frau und vor allem seine Frau zu sehen, wurde sie von ihm nur wie eine Freundin, eine Unterstützerin behandelt. Einmal im Liebestunnel auf Coney Island hat sie versucht sich ihm zu nähern und wurde abgewiesen. Seitdem weiß sie, dass sie gehen muss, aber lange fragte sie nach dem warum. Jetzt weiß sie es, denn es war so offensichtlich, dass niemand es gesehen hat. Schon nach der letzten Vendetta hatte sie sich ein eigenes Hotel gesucht und sämtlich Kontaktversuche von Azrael unterbunden und unbeantwortet gelassen. Was soll sie ihm noch sagen, was er nicht weiß?

Das Treffen mit Stevie Van Crane und Michael Thera zeigte ihr deutlich, dass sie so gerne an seiner Seite stehen würde, aber er lässt sie nicht. So gerne würde sie ihm Kraft spenden, ihn beruhigen und ihm machen Tages die Sorgen wegküssen, aber stattdessen behandelt er sie wie ein Kind und nicht wie die Frau an seiner Seite und daran zerbricht sie.

Aus ihrer Rocktasche holt sie einen USB-Stick hervor, an welchem einem kleine Nachricht hängt: Spiel mich ab!
Sie blickt sich in der Luxuskabine um. Selbst einen Karmin hat Jona Vark für das Bonusmaterial der DVD zu Out of Ashes springen lassen. Es soll einfach wohl vermitteln, wie sehr es ein Mann aus San Diego geschafft hat. Noch einmal blickt sie den Stick in ihrer Handfläche an.

Er fällt ihr runter.

Eri: „Fuck!“

Sie hält sich fast über sich selbst erschrocken die Hand vor dem Mund. Vorsichtig holt sie den silbernen, kleinen Stick wieder hervor und blickt ihn noch einmal an. Ihr Abschied. Er soll alles wissen, als plötzlich die Tür fast aus den Angeln fliegt. Schnell umschließt sie den Stick mit ihrer Hand. Schwer atmend steht er in all seiner Größe da und blickt sie tief aus seinen eisblauen Augen an, während hinter ihm das Kamerateam steht, welches ihn schon seit Wochen begleitet und all seine Vorbereitung aufzeichnet.

Azrael Rage: „Bitte warte. Bitte.“

 

Wieder im hier und jetzt…

Azrael Rage: „Vieles in meinem Leben ist nicht mal im Ansatz perfekt, Eri, und ich bin im stetigen Wandel. Verdammt, ich kenne mich kaum selbst manches Mal, aber eins weiß ich so sehr wie kaum etwas anderes. Du, Eri Osada, bist ein Teil von mir geworden und ich will nicht wieder ohne dich sein. Wenn das bedeutet, dass ich angreifbar bin, bin ich dazu bereit das Risiko einzugehen… wenn du auch dazu bereit bist.“

Sie nickt, obwohl sie sich gar nicht mehr so sicher ist in diesem Augenblick, denn eigentlich ist der „Point of no return“ längst überschritten. Aber wie könnte sie diese lieben Worte, die sie schon so lange ersehnt, zurückweisen? Zärtlich gibt sie ihm einen kleinen Kuss auf den Mund und so glücklich wie sie ihn noch nie gesehen hat, blickt er zu ihr herunter.

Sie blickt auf seinen Gerasy, als er ihn auf den Tisch legt. Er schimmert golden in dem hellen Licht der Luxuskabine, die wohl nur wegen des Drehs für das Bonusmaterial zurecht gemacht wurde… Sonst gebe es wohl für Miss Vark keinen Grund solche Annehmlichkeiten für Azrael Rage zu befehlen.

Eri: „Musst du dich nicht warm machen?“

Sein Blick gleitet an ihm herunter. Sowohl die Wrestlingklamotten sind noch nicht angezogen, als auch seine Muskeln nicht vorgewärmt. Er nickt, obwohl er eigentlich diesen Augenblick der Zweisamkeit nicht vorbeilassen gehen will. Dennoch gibt es noch etwas zu tun heute – Der Mann der indirekt so viel für ihn getan hat, indem er ihm zeigte, dass Einsamkeit keine Stärke ist, will seinen Gerasy. Natürlich kann er ihn nicht haben. Stevie ist sein FEIND! Das hat er selbst klar gemacht. Aber er hat sich den falschen Abend ausgesucht für seinen Triumphzug. Heute ist der perfekte Tag von Azrael Rage und nichts und niemand wird ihm das nehmen… auch kein Stevie Van Crane!

Suchend erfasst sein Blick seine Sporttasche, die sein Agent in die Kabine gebracht hatte. Er lässt die Hand von Eri los und öffnet die Tasche. Behutsam legt er seine Hose, seine Kneepads, seine Boots und seine Elbowpads, sowie das schwarze Tape für seine Finger vor sich aus. Kurz begutachtet er alles und noch einen Blick zu Eri.

Eri… früher mochte sie es immer, wenn er die Wrestling Gear anlegte, aber heute hat es etwas von Endzeitstimmung.

Plötzlich blicken beide auf. Das Handy von Rage klingelt. Zögernd holt er es heraus, so dass Eri nicht das Bild des Virus’ dadrauf sehen kann. Er hatte bei dem ganzen Training noch keine Zeit das Handy zu ersetzen.

Das Gesicht von Rage verfinstert sich, denn das Bild verändert sich, als er eigentlich rangehen will… Es wird zu einer Schrift in nüchternden schwarzen Buchstaben auf grauen Hintergrund. Der Text ist eindeutig.

„Bin zu Besuch bei deiner Mutter. Kommst du auch? Gruß Alistair“

Eilig packt er seine Sachen wieder in die Sporttasche, wirft das Handy einfach hinterher. Er hätte es wissen müssen, dass dieser böse Scherz nur von seinem Schwiegersohn stammen kann. Es wird Zeit sich der größten Angst zu stellen, die ein Rage kennt – Alistair Brunswick. Denn eines hat ihm Stevie gelehrt. Es geht bei der ganzen Interaktion mit Mitmenschen nicht darum nicht verletzt zu werden. Es geht darum an den Verletzungen zu wachsen, sich daran zu entwickeln und Erfahrung daraus zu gewinnen, denn das macht Menschen stärker. Stevie Van Crane weiß dies und deswegen hat Rage auch Angst vor ihm, denn genau das macht Stevie stärker, als ihn… aber dieser Abend scheint für einen Lernschub zu sorgen und Rage will die Stärke von Stevie, damit er damit seinen Lebenszweck verteidigen kann.

Noch einmal blickt er Eri an.

Azrael Rage: „Ich muss noch etwas erledigen. Ich liebe dich!“

Eilig gibt er ihr einen Kuss, greift seine Tasche und seinen Gerasy und schon stürmt er aus der Kabine, gefolgt von dem Kamerateam, welches noch keine Ahnung hat, wo es hingeht. San Diego Greenwood – Friedhof…

Mike Garland: „WAS?“

Vincent Craven: „Azrael Rage gesteht Eri Osada seine Liebe! Das gibt es nicht, das hätte ich nie für möglich gehalten.“

Mike Garland: „Das kann doch nicht sein Ernst sein…“

Vincent Craven: „Wo die Liebe hinfällt. So zufrieden ausschauend habe ich Azrael Rage allerdings in den letzten Monaten lange nicht mehr gesehen.“

Mike Garland: „Zum Glück hat ihn Alistair aus diesem Schlamassel gerufen…“

Vincent Craven: „Ich schätze Rage wäre lieber bei Eri geblieben, denn vielleicht hat er hier gefunden, worüber wir eben noch spekuliert haben. Liebe.“

Mike Garland: „Bäh. Nehm so etwas nicht in den Mund.“

Vincent Craven: „Bei Schweineköpfen, Attacken und Bedrohungen aus dem Keller ist das doch eine schöne Abwechslung.“



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