Scene

Id
1970  
Name
Ein Brief, der alles verändern könnte - wenn das der Sinn dabei gewesen ist.  
Summary
 
Position
21  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2014-11-13 18:24:04  
Edited At
2014-11-20 19:01:32  
Show
Vendetta 106  


Wir befinden uns in einem Zeitraum zwischen Vendetta 105 und der 106ten Ausgabe.

Wir befinden uns in Kalifornien.

Wir befinden uns in San Diego.

Wir befinden uns... nicht bei Azrael Rage.

Nein, diese Szenerie ist einem Mann gewidmet, der vorher noch nie in der PCWA zu sehen war - und auch diesesmal bekommt ihn niemand zu sehen.

Seine wrestlerische Heimat war immer der Süden der USA - es war Louisiana, es war die EFW. Bis zu diesem Zeitpunkt, wo seine Kniegelenke ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht haben - das Ende der aktiven Karriere, lediglich das Gnadenbrot als Road Manager verblieb ihm. Und doch... durch diese Erfahrung hat er wichtige Dinge in seinem Leben gelernt... und kennengelernt. Seine Frau beispielsweise - auch jene war ein Teil der Entertaining Force of Wrestling. Sie jedoch war... so etwas wie eine Trophäe, bis er und sein Bruder ihre Schritte als Brotherhood of Blood in die EFW gemacht haben. Dann endete ihre Zeit als Trophäe und gemeinsam - sie als Interviewerin und er als Roadie - hatten sie den Untergang der weltweit bedeutesten Wrestlingliga erlebt.

Doch wer davon ausgegangen ist, dass es das für sie war - der irrte. Sie - blond, attraktiv und wortgewandt - erhielt einen gut dotierten Job als Nachrichtensprecherin in New Orleans - und er - wrestlerisch weitaus talentierter als sein älterer Bruder - war auf einmal ein gefragter Mann im Independent Wrestling. Kein Wunder: Konnte er doch, durch seine bloße Anwesenheit, die großen Egomanen der EFW im Zaum halten... zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo der Untergang der Promotion aus Louisiana nicht mehr aufzuhalten war. Auch, wenn er auf dem professionellen Niveau keine großen Kämpfe mehr bestreiten konnte - für die Beratung von neuen Talenten oder den ein oder anderen Kampf auf geringem Niveau reichte es weiterhin. Wie gerne wäre er doch wieder für die EFW in den Ring gestiegen - doch diese existierte nicht mehr.

Wer dafür der Generalschuldige war?

Das ist unklar. Viele Gerüchten ranken sich um den Untergang, nur eines ist ihm über all die Jahre klar geworden: Die Erkenntnisses dieses Untergangen schmiedeten den D.E.A.L.

Einige Jahre später, sitzt er nun auf seiner Veranda. Im Gegensatz zu der langsamen Rückkehr seines Bruders wirkt er jedoch nicht untersetzt, sondern drahtig und trainiert. Sein jugendliches Aussehen, gepaart mit den dunkelbraunen Haaren und den rehbraunen Augen, ist weiterhin vorhanden - auch, wenn wir leichte Falten um die Augen entdecken. Unbeschwert ist er normalerweise, besonders seitdem seine Frau diesen großartigen Job hier in San Diego hat - denn dadurch haben sie bis zu ihrem Lebensende ausgesorgt. Es hat sogar für Kinder gereicht - auch, wenn die beiden Jungs im Alter von 4 und 6 Jahren nicht blutsverwandt mit ihm und seiner Frau sind. Ihre Karriere und seine Zeugungsunfähigkeit - eine gute Kombination für zwei Adoptivkinder und die beste Lösung für sie und ihn. Doch auch diese Wendung des Schicksals ist nicht der Grund, warum er verstimmt dreinblickt. Nein, der Grund liegt vor ihm auf dem Tisch aus Weißglas - ein einfaches, gefaltetes, Stück Papier.

Wobei - bei genauer Betrachtung ist es kein einfaches Stück Papier. Die Qualität scheint hochwertiger zu sein, als man es normalerweise kennt. Sein Blick fokussiert dieses Stück Papier, seine Gedanken kreisen um den Inhalt.

Er darf seinem Bruder niemals den kompletten Inhalt verraten - das würde diesen nur von seinem Weg abbringen, von seinem vielleicht erfolgreichen Comeback in der PCWA - und von der Erfüllung des D.E.A.L.'s. Er weiß - wenn sein Bruder scheitert, wird auch die PCWA untergehen.

"Schatz?... Schaaaatz, bist du draussen?"

Die Stimme seiner Frau ertönt, kurzzeitig wird er aus seinen Gedanken gerissen.

"Schatz, dein Bruder ist da!"

Darauf hatte er gewartet - sein Bruder hatte sich angekündigt, ist er doch derzeit dabei, die Werbetrommel für die PCWA zu schlagen. Zwar habe er nur kurz Zeit, doch einen kurzen Plausch mit seinem Bruder muss auch der ältere der Beiden dann mal führen.

Das der Brief ausgerechnet heute morgen ankam... Zufall?

"Marianne, ich bin draußen - schick Erik doch einfach zu mir, ja?"

Keine Reaktion... zumindest nicht von Marianne. Doch eine Reaktion erfolgt, denn wenige Sekunden später umfassen die Pranken des Botschafters die drahtigen Schultern seines Bruders. Er ist hier - Erik Moranes - und besucht seine Schwägerin Marianne White-Dorado und seinen Bruder - den "Held der Welt" - Christian Dorado.

Christian Dorado: "Es war zu erwarten, dass du mal wieder deinen Kraftvorteil ausspielst... und damit deinen verkrüppelten Bruder einmal mehr demütigst."

Die Worte sind eher humorvoll gesprochen - doch der unheilvolle Unterton aufgrund der schriftlichen Botschaft auf dem Tisch schwingt mit. Dieser Unterton fällt selbstverständlich auch dem Botschafter auf - und dessen Blick wandert über den Kopf seines Bruders auf den Tisch - und erblickt selbstverständlich das Schriftstück auf dem Tisch.

Erik Moranes: "Es ist ja nicht so, dass mein verkrüppelter Bruder sich nicht äußert unkonventionell zu Wehr setzen könnte."

Diese Botschaft ist ebenfalls mehr als kleiner Neck zwischen Brüdern zu verstehen - und doch änderte sich seine komplette Körperspannung beim Anblick dieses Schriftstückes.

Während sich Christian erhebt, verschwindet das Briefpapier von der Tischfläche - wie gesagt, sein Bruder darf nie den kompletten Inhalt erfahren. Die beiden Brüder umarmen sich und zeigen sich damit deutlich: Blut ist dicker als Wasser.

Christian Dorado: "Kann ich dir..."

Dankend winkt Miami's finest arrogance ab. Er kennt seinen Bruder zu Genüge, die Gastfreundlichkeit kann er sich in dieser Situation ersparen.

Erik Moranes: "Danke Bruder, doch ich habe nur wenige Minuten. Walther wartet im Auto auf mich - wir haben noch einen Termin für die PCWA zu erfüllen."

Er hasst diese Promotermine - doch Walther Sommerthal, sein schmieriger Manager, versucht alles um Geld zu verdienen.

Der Held der Welt hat damit gerechnet - schliesslich war er Jahrelang für solche Termine verantwortlich. Arbeit mit den Geldgebern, Hände schütteln und den Fans das Gefühl geben, dass man für sie da ist... für ihn kein Problem, doch für Erik? Zweifelnd daran schüttelt er schmunzelt den Kopf, erinnert sich jedoch sofort wieder daran, was ihn bis vor wenige Minuten noch tief bewegt hat...

Erik Moranes: "Warum ich hier bin..."

...und schon werden die Gedankengänge von Dorado wieder unterbrochen.

Erik Moranes: "...ich wollte fragen, ob Marianne, die Jungs und du... ob ihr zu Out of Ashes kommen wollt?"

Moranes blickt seinen Bruder fragend an, während dieser die Frage mit einem kurzen Nicken beantwortet und dann die komplette Aufmerksamkeit seines Bruders auf das Dokument in seiner linken Hand lenkt. Mit dieser schwenkt Dorado das Blatt kurz, bevor er verbal antwortet.

Christian Dorado: "Das trifft sich gut - denn über Out of Ashes wollte ich auch mit dir sprechen."

Die kühle Distanziertheit seines Bruders wird sogar vom selbsternannten Großartigen empfunden - irgendetwas wird bei OoA passieren - und so wie Christian dreinblickt, wird dies nichts gutes sein.

Christian Dorado: "Sie werden kommen..."

Zusätzlich zur kühlen Distanziertheit wechselt die Stimmfarbe des ehemaligen EFW Road Agents und er spricht die folgenden Worte als unheilvolle Wahnung aus:

"Die Dunkelheit wird da sein. A & A werden da sein."

Totenstille.

"Der D.E.A.L.... er muss vollzogen werden."



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