Scene

Id
1958  
Name
Ein faires Duell  
Summary
 
Position
32  
Scenetype
Live  
Created At
2014-11-09 12:16:30  
Edited At
2014-12-15 15:56:27  
Show
Vendetta 106  


Robert Barker sitzt am Boden seines Lockerrooms. Rücken an der Wand. Beine angewinkelt. Ellbogen darauf gelehnt, um mit den Fäusten den nach vorn geneigten Kopf zu stützen. Zwischen den Fingern seiner rechten Hand glänzt etwas metallisch zwischen dem Verband hervor. Nachwirkungen der Schlägerei mit Hannibal Cain. Barker scheint es in diesem Moment jedoch komplett vergessen zu haben. Manchmal kann ein einziger Anruf sehr viel verändern und deshalb sitzt Robert hier seit einer guten halben Stunde. Regungslos, leblos.

Mad Dog stürzt herein und sieht Barker wortwörtlich am Boden. Für einen Moment vergisst er bei diesem Anblick, was er wollte, doch dann erinnert er sich, wen er hier vor sich hat. Robert Barker. Den Lügner. Den Betrüger. Den gewalttätigen Mann, der einst mit einem Messer in der Tasche die PCWA unsicher gemacht hat und dessen Narben er am Leibe trägt.

Mad Dog: „Ist das deine neue Art von Psychospielchen, Robert?“

Langsam hebt Robert seinen Kopf und blickt zu Mad Dog auf.

Mad Dog: „Versuchst du mich wieder zu verunsichern, indem du meinen Gegner angreifst? Soll das meinem Sieg irgendwie den Wert nehmen?“

Robert senkt seinen Blick wieder etwas und man sieht ein Lächeln auf seinen Lippen. Union Station. Good times.

Robert Barker: „Er hat mich angegriffen.“

Er wischt sich mit der linken Hand die nach vorne gefallenen Haare wieder nach hinten. Erfolglos. Aber darum geht es nicht. Deception. Mit der anderen Hand lässt er den Gegenstand aus seiner rechten Hand in seiner Hosentasche verschwinden.

Robert Barker: „Das hatte nichts mit dir zu tun. Dein Sieg gegen Cain ist für mich genauso unbedeutend, wie es eine Niederlage gewesen wäre. Alles was bis zu Ashes passiert ist irrelevant, denn erst dort werde ich dich endlich in die Finger bekommen und dich in Stücke reißen.“

So leicht glaubt MD ihm nicht.

Mad Dog: „Warum hast du ihn dann ausgerechnet gestern aufgesucht, warum? Wenn nicht um ihn zu attackieren, huh?! Warum, wenn nicht, um mich durch ihn zu bearbeiten? Du hast mir dein Wort gegeben, dass wir diese Psychospielchen lassen! Kein Schlächter, keine Töle – das war der Deal.“

Robert schaut wieder nach unten. Spricht leise.

Robert Barker: „Das hat nichts mit dir zu tun, du egomanisches Arschloch.“

Hat MD ihn richtig verstanden?

Mad Dog: „Was..“

Doch nun steht Robert in einer langsamen, fließenden Bewegung auf. Ein T-1000 aus schwarzem Metall.

Robert Barker: „Du bist so ein gottverfickter Egomane. Alles muss mit dir zu tun haben, HUH?! Alles dreht sich um den großartigen MD? Robert Barker trifft auf Gabriel Lucifers Jünger und es MUSS mit Lord Mad Dog dem Allgegenwärtigen zu tun haben? Fuck, was sollte ein Robert Barker sonst im Sinn haben? Was könnte einen Robert Barker mehr interessieren, als jeden Tag seines verschissenen Lebens an Mad Dog den Eroberer zu denken? Weißt du wie viele schlaflose Nächte ich wegen dir habe, Töle?“

Alles Leben was Robert vorhin vermissen ließ, ist mit einem Mal zurück.

Robert Barker: „Keine Einzige!“

Er geht auf MD zu, stößt ihn mit der flachen Hand vor die Brust und so einen Schritt zurück.

Robert Barker: „Aber dir geht es anders, nicht wahr? Du musst dir immer neue Ideen überlegen, wie du mein Leben versauen kannst, huh?! Robert hat ein wichtiges Match bei Vendetta 105? Mischen wir uns doch irgendwie ein. Der feine Herr Mad Dog braucht schließlich seine verfickte Aufmerksamkeit.“

Mad Dog stoppt den Schwung. Bleibt stehen.
Lässt sich darauf ein, direkt in die funkelnden Augen seines Gegenübers zu starren.

Mad Dog: „OH, also war es doch ein Racheakt, huh?! Du gibst es zu... Dabei war mein Auftritt bei 105 dein eigener verdammter Fehler, Robert. DU hast die Referees bedroht, DU hast…“

Robert stößt ihn ein weiteres Mal vor die Brust. Löst damit den Blickkontakt. 
Macht. Für einen. 
Moment.
Stille.

Robert Barker: „ICH habe genau gesehen, was du getan hast. Kaum schwafelst du von Fairness, von einem Ende der Mindgames, schon drehst du dich um, zeigst dein wahres Gesicht und mischst dich in mein Match ein. Natürlich brauchte das Match einen Referee, aber warum du, huh? Warum ausgerechnet du? Weil du dich dafür eingesetzt hast, weil du es wolltest, weil du wusstest, dass es mich beeinflussen würde.“

Mad Dog hat genug. Schubst Barker von sich. Schafft Raum zwischen ihnen.

Mad Dog: „Bin ich es nun Schuld, dass du verloren hast? Willst du mir ankreiden, dass du Eleven nicht ein weiteres Mal besiegen konntest? Ich hab' mehr von dir erwartet, Robert, als die Ausreden der anderen dort draußen. Ich habe das Match absolut fair geleitet, so wie ich es versprochen habe. Es war ein Vertrauensbeweis. Was dich in diesem Match aus dem Tritt gebracht hat, war deine eigene Paranoia. Du hast dich in etwas reingesteigert und dann die Realität aus den Augen verloren, so wie du es immer machst!“

Roberts Hand verkrampft sich außerhalb seiner Hose um den Gegenstand, den er vorhin hineingleiten ließ.

Mad Dog: „Genau das war doch auch der Grund, warum ich überhaupt in diese Lage gebracht wurde. Du hast dich in diese Geschichte mit Vark reingesteigert und dann den Punkt verpasst, an dem ihr beide schadlos aus der Konfrontation aussteigen konntet. Du bist dein größtes Problem und das wirst du auch immer bleiben!“

Robert Barker: „Falsch! Mein größtes Problem steht direkt vor mir! Mein größtes Problem hält sich für den Retter der Ehrbarkeit, ist aber in Wirklichkeit nur ein mieses Stück Scheiße. Mein größtes Problem hat mir die einzige Person in diesem Dreckladen genommen, die mir wichtig war.“

Mad Dog: „Wie wichtig kann Blake dir schon gewesen sein? Du sprichst immer nur von einer ‚Person‘… was war denn Blake für dich? Warum bringst du es nicht über die Lippen ihn einen ‚Freund‘ zu nennen?“

Mad Dog trifft ihn. Tief. Tiefer, als er erahnen kann und so wird er von Roberts Vorstoß vollkommen überrascht. Er schnappt MD beidhändig am Kragen und drängt ihn rückwärts, bis er ihn gegen eine Wand stößt.

Robert Barker: „Was erlaubst du dir eigentlich? Du hast kein Recht mehr über ihn zu sprechen! Du hast ihn vergessen, so wie er sich selber vergessen hat. Du hast versucht ihn auszulöschen, weil du ein verficktes, neidisches Arschloch warst! Weil du nicht wolltest, dass er in der PCWA jemanden findet, der ihn versteht. Du hast es gehasst, dass er und ich das Team geworden sind, das ihr nie sein konntet und deswegen hast du ihn mir weggenommen, wie ein eifersüchtige, kleine Bitch!“

Mad Dog: „Es war ein verDAMMTER UNFALL!!!“

Robert brüllt dagegen.

Robert Barker: „ZWEIMAL!“

Er sieht aus, als wolle er Mad Dog hier und jetzt zerfetzen.

Robert Barker: „Zweimal hast du ihn mir genommen… und deshalb werde ich bei Out of Ashes nicht länger versuchen dich zu besiegen. Ich werde dich vernichten. Ich werde dafür sorgen, dass du dir Blakes Schicksal wünschen wirst. Ich werde deine Sehnen zerreißen, deine Knochen brechen und deine Karriere beenden!

Mad Dog begegnet ihm auf Augenhöhe.

Mad Dog: „Ich bin dein Problem, huh?! Ich lege den Finger in deine verfickte Wunde. Oder bist du es, der meinen Finger immer wieder dort rein manövriert, huh?! Ich will das nicht. Meine Worte sprachen für faire Ausgangsbedingungen, keine Paranoia, keine Psychospielchen. ICH habe meine Position, meinen festen Stand in dieser Liga... den ich mir ehrlich erkämpft habe. Die Töle war mein letztes Theaterspiel, meine letzte Simulation, die ich aufgedeckt habe - und deshalb will ich nichts sehnlicher als diese Entscheidung. Eine Entscheidung aus Ehrlichkeit. Wer das will, wird nichts mehr verbergen."

Reflexartig greift MD in seiner Hosentasche nach seinem Handy, auf dem immer noch die bis eben unbeantwortete SMS von Beginn der Show zu finden ist.

Mad Dog: „Aber du? Wirst du es bis dahin schaffen, Schlächter? Zerreißen, brechen, beenden. Das sind nicht die Worte von Robert Barker, das ist der Schlächter, der da spricht, oder täusche ich mich?“

Robert geht ganz dicht an das Gesicht des Nightfighters.

Robert Barker: „Du täuschst dich gewaltig, Töle. Wenn ich jemandem wie dir gegenüberstehe, dann sind das meine Worte. Niemand sonst in der PCWA muss Robert Barker so sehr fürchten wie du.“

Mad Dog: „Ich fürchte dich nicht.“

Robert Barker: „Dann machst du einen gigantischen Fehler.“

Mad Dog: „Niemand vergisst eine Töle.“

Kurzzeitig verliert sich der Fighter. Verliert sich in den hasserfüllten Augen seines Gegners. In den rachelüsternen Gedanken... 
Für einen Moment spiegelt er Barker. Ist wieder die Töle. Er wieder der Schlächter. Wetteifer. Wettstreit. Auge um Auge. Zahn um...

Mad Dog: „Nein, nein, NEIN!“

Der verrückte Hund schließt die Augen, entflieht aus Barkers Aura, der ihn weiter am Kragen festhält.

Mad Dog: „Robert, das einzige, was ich verlange, ist, dass du dich an dein Wort hältst. Keine Mindgames bis zum Match! Keine Attacken. Keine Waffen, kein Messer in den Rücken, sobald ich mich umdrehe. Keinen extremen Schlächter, der einen extremen Unbekannten hervorruft... Zwei normale, ehrliche Menschen. Ein normales, ehrliches Match. Eine klare Entscheidung!“

Robert Barker: „Ich habe es längst versprochen. Ich habe mein Messer schon lange zu Hause gelassen. Statt ein Messer in den Rücken, werde ich dir einen Stiefel ins Gesicht rammen!“

Robert verstärkt noch einmal den Druck, dann lässt er Mad Dogs Kragen los.

Robert Barker: „Das einzig Fragwürdige ist und bleibt mal wieder die unbekannte Konstante. Kann ich nach San Diego fahren ohne ständig über meine Schulter starren zu müssen? Werde ich dieses Mal ein faires Match von dir erhalten? Oder wird mich vor meinem Match erneut eine Töle aufsuchen? Spielst du wieder irgendjemanden im Namen der Gerechtigkeit, um deine Feinde zu misshandeln?“

Robert dreht sich nicht um, geht stattdessen einen kurzen Schritt rückwärts, um einen normaleren Abstand zu MD zu gewinnen, ohne ihn aus dem Augenmerk zu lassen.

Mad Dog: „Streich das Unbekannte vor der Konstante! Du weißt alles von mir... Du weißt, dass ich einen Sohn habe, eine Freundin. Eine Tochter, die ich vor ein paar Tagen in Deutschland besucht habe... Du weißt, wie ich aussehe, wie ich wrestle, mich bewege. Ich habe alles offen gelegt! Und du hast es studiert. Du weißt, wo ich stehe, wohin ich gehen will und woher ich komme. Du musst nicht mich fürchten, Robert! Sondern einzig und allein dich..., wenn du bei Ashes ebenso weißt, dass ich besser bin als du.“

Die beiden schauen sich tief in die Augen. Kann man dem Anderen trauen?
Robert weiß, dass er selber fair bleiben will, doch er sieht noch immer die ihn vergötternde Töle, wenn er Mad Dog anschaut. Sieht, wie Mad Dog ihn direkt vor ihrem großen Match aufsucht und ihm auch noch den letzten Jünger und die letzte Hoffnung nimmt, kurz bevor er ihm den Titel abstreitet. Wie sehr kann Robert so einem Mann vertrauen, wenn er ihm einen fairen Kampf verspricht? Mad Dog hat ihm mit einer List seinen wichtigsten Titel genommen…
Mad Dog weiß, dass er selber fair bleiben will, doch er wird niemals den Schlächter vergessen, der ihn gequält, geschlachtet und betrogen hat. Robert mag ihm Fairness versprechen, aber wie viel kann man auf ein Wort von diesem Mann schon geben? Er hat die ganze PCWA belogen, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen…
Wie bleibt man fair, wenn man weiß, dass der Gegenüber zu allem fähig ist, wenn man erwartet jeden Moment hintergangen zu werden?
Und so weiß Robert nicht, ob Mad Dogs nächster Move hoffnungsvoll oder einfach nur naiv ist.

Mad Dog streckt seine Hand aus und reicht sie Robert Barker in einer Erneuerung ihres Nicht-Angriff-Paktes. Eine Geste der Fairness.

Oder ein weiteres Psychospiel?

Mit seiner linken Hand umklammert MD sein Handy, während Barker das Metall in seiner Hosentasche erfühlt und mit stoischer Miene die Hand ergreift.

 

Vincent Craven: "Mad Dog und Robert Barker - zwischen diesen beiden Männern herrscht nur noch blanker Hass. Nur mit viel Mühe können sie sich selbst davon abhalten, direkt aufeinander los zu gehen."

Mike Garland: "Ihr Kampf wird wegweisend sein. Wer auch immer dieses Match gewinnt, wird wohl ein gehöriges Wort mitreden können, wenn der nächste Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Title gesucht wird."

Vincent Craven: "Der Verlierer dagegen wird sich erst einmal neu orientieren müssen."

Mike Garland: "Ich bin schon wirklich gespannt auf den Out of Ashes. Aber ein Match steht uns noch bevor. Und zwar der Main Event des heutigen Abends. Azrael Rage gegen Díego Alejandro Sanchéz."

Vincent Craven: "Here we go."



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