PCWA setzt Autogrammstunde mit Wrestlingstars an. 

Keek stockt der Atem. Sein Herz beginnt, schneller zu schlagen. Das auf dem Bild dort, das ist er. Unter einer Überschrift, die eine Autogrammstunde ankündigt. Neben der Abbildung eines Fasans.
Panisch reißt er dem überraschten Mann die Zeitung aus der Hand und beginnt, den Artikel zu überfliegen. Er kann nicht fassen, was er dort liest. 

Keek Hathaway: "Die PCWA lädt anlässlich von 'Behind the Blood' zu einer ganz besonderen Aktion ein! Alle wrestlingbegeisterten Kinder zwischen 6 und 16 Jahren sind aufgerufen, am 31.07.2014 nach Berlin zu kommen um ihre Idole aus der Welt des Kampfsports zu treffen. Zwei ganz besonders urige Gestalten werden mit Begeisterung anwesend sein und für freudige Stimmung sorgen: Gaststar Mohammed, der lustige Vogel aus der GFCW, und Keek Hathaway, der irre-witzige Wutvogel aus der PCWA, stehen für Autogramme, Spaß und Spiel bereit. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, Fotos mit Mohi und Keeki zu machen. Die Veranstaltung findet auch bei schlechtem Wetter statt. Speis und Trank sind auf dem Festivalgelände käuflich zu erwerben."

Der Afrikaner lässt die Zeitung zu Boden gleiten. Er spürt einen Kloß im Hals. Dann steigt die Wut in seinem Körper auf und er ballt die Händen zu Fäusten.

Keek Hathaway: "ICH BIN WÜTEND!"

Es ist ihm egal, dass er damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zieht. Keek springt vor Rage auf und ab, hebt die Zeitung auf und zerfetzt sie zwischen seinen Zähnen. 
Wieso muss er eine Autogrammstunde mit einem FASAN machen und KINDER bespaßen!? 
Er ist ein Wrestler, keine Witzfigur! Er will sich auf den Brawlin' Rumble vorbereiten und nicht der Autogrammaffe sein. Da hat er sich von einer schweren Verletzung erholt und alles gegeben um bei diesem Event zu sein und am Ende läuft es auf DAS HIER hinaus?

Keek Hathaway: "FICKT EUCH ALLE"

Er ist so wütend, dass er fast zu weinen beginnt, sich dann aber dazu entscheidet, spontan einige Liegestütz zum Abreagieren zu machen. Plötzlich hört er ein Räuspern hinter sich.

PCWA-Mitarbeiter: "Hallo Keek! Da bist du ja endlich."

Keek Hathaway: "Wieso endlich?"

PCWA-Mitarbeiter: "Wir haben schon auf dich gewartet. Und guck mal, dein kleiner Freund ist auch schon hier."

Freund? Keek hat keine Freunde. Zumindest nicht beim Rumble. Dort geht es nur um den Sieg.
Der Mitarbeiter hebt einen goldenen Käfig in die Luft, öffnet die Luke und holt den prächtigsten Fasan, Mohammed, hinaus. Der Hühnervogel hat eigentlich keine Ahnung, was er hier macht, flattert aber lustig mit den Flügeln und amüsiert so einige Kinder, die sich in der Nähe eingefunden haben und das Treiben glucksend verfolgen.
Keek möchte sterben.

PCWA-Mitarbeiter: "Na los, nun nimm ihn doch mal."

Ohne Fragen packt der Mann Mohi und drückt ihn Keek in die Hand. Mohi, der Fasan Gottes und echte GFCW-Kultfigur, fühlt sich sichtlich wohl in den muskulösen Armen des Afrikaners und gurrt glücklich.
Keek möchte noch immer sterben. Am Besten sofort.

PCWA-Mitarbeiter: "Kommt jetzt. Euer Stand ist schon fertig."

Widerwillig folgt Keek, Mohi auf dem Arm tragend, dem motivierten Mitarbeiter, bis sie vor einem Zelt zum Stehen kommen. Keek möchte ein drittes Mal sterben, als er das Design sieht. Es wurden betont lustige Cartoonfiguren von Keek auf die Außenwände gemalt. Ein Bild zeigt ihn, wie er einen Stuhl auf den Boden schlägt. Auf einem anderen tanzt er vor Wut. Auf dem Dritten hat er Schaum vor dem Mund und in einer Sprechblase steht, dass er wütend ist.

PCWA-Mitarbeiter: "Setzt euch."

Keek muss nicht etwa auf einem Stuhl sitzen. Nein. Für dieses Kinderfest wurde ein Schaukelstuhl im Fasanendesign angefertigt. Jedes Mal, wenn er sich setzt, göckert es aus den Boxen. Der Mitarbeiter schiebt Keek ein Tintenfass hin.

PCWA-Mitarbeiter: "Wenn die Kids von Mohi ein Autogramm haben wollen, dann tunke seine Kralle einfach darein. Du selbst  kannst ja schreiben, oder?"

Der Afrikaner fragt sich, ob wohl ein Kopfschuss oder der Sprung vor einem Zug ein schönerer Tod wäre. Leider gibt es hier weder Waffen noch Züge.

PCWA-Mitarbeiter: "Hier. Setze noch diesen lustigen Hut auf. Dann freuen sich die Kinder."

Der Mitarbeiter entfernt sich und lässt einen Keek zurück, der innerhalb weniger Minuten vom stolzen Wrestler zum gedemütigten Häufchen Elend wurde.

Er steht da wie ein begossener Pudel.
Ein Partyhut auf dem Kopf.
Ein Fasan auf dem Arm.
Ohne jede Würde.

Da spürt er ein Tippen auf seiner Schulter. Keek dreht sich um.

"Kann ich bitte ein Autogramm haben, Keeki-Bro?"

Er blickt auf einen dicken, etwa zehnjährigen Jungen mit Barbarian-Shirt. Der Wonneproppen leckt an einem Sahneeis mit bunten Streiseln. Die Spitze bricht auf und landet auf Keeks Schuhen. Mohi flattert glücklich. Der Junge lacht. Keek möchte sterben. Irgendjemand drückt ihm einen Luftballon in die Hand.

...

Soviel zum Thema, dass er eine Liga gefunden hat, die ihn angemessen einsetzt.