Scene

Id
1733  
Name
Wish you were here  
Summary
 
Position
21  
Scenetype
Video  
Created At
2014-07-23 12:23:43  
Edited At
2015-04-21 10:36:31  
Show
Brawlin Rumble X  


Langsam rattern die S-Bahnen und Züge über die Decke der Kneipe, hier im Herzen Berlin. Hier unter den S-Bahnbögen, in der ‚Deponie’ – einer kleinen, etwas touristischen Kneipe in der Nähe von Unter den Linden und dem Pergamonmuseum. Er sitzt hier an einem Tisch in der Ecke des Lokals, ein Bier vor sich auf dem Tisch stehend. Es war spät geworden nach seinem Besuch des Fanfestes und dem zufälligen Treffen mit Mad Dog. Jetzt hat er sich hierher zurückgezogen, um den Abend in Ruhe zu Ende zu bringen. Um noch ein paar Minuten unter Menschen zu sein, bevor er sich in sein Hotelzimmer zurückzieht. Morgen wird er sich schon früh wieder auf den Weg zum Flughafen machen und diese Stadt hinter sich lassen.

Die Tür schwingt auf und ein Mann tritt ein. Ares blickt nur einen kurzen Moment lang auf, senkt dann wieder den Kopf und verzieht sich noch etwas tiefer in seine Ecke. Doch es ist bereits zu spät. Der Neuankömmling hat ihn schon gesehen, ordert an der Bar ebenfalls ein Bier und schlendert, das Glas in der Rechten, langsam in die Ecke. Der Gott des Krieges blickt kurz auf, senkt dann wieder den Blick.

Ares: „Wir sind in Berlin… Wie viele Menschen befinden sich außer uns noch in dieser Stadt? Vier Millionen? Ich sitze in einer verdammten Touristenkneipe unterhalb der S-Bahnstrecke… Wie hoch ist die Chance, dass wir uns hier sehen?“

Er seufzt.

Ares: „Ich bin extra nur einen Tag hierher gekommen, um nicht irgendeinem gottverdammten, alten Bekannten über den Weg zu laufen… Und jetzt? Es ist kaum auszuhalten…“

Jetzt sieht er seinem Gegenüber fest in die Augen. Grinst.

Ares: „Aber wie auch immer… freut mich, dich zu sehen… Grizz Lee.“

Der Hardcore Superstar grinst und setzt sich unaufgefordert zu seinem Erzfeind an den Tisch. Er würde es nicht zugeben, aber er war ihm gefolgt. Seitdem er ihn auf dem Fanfest zum ersten Mal erspäht hatte, hatte er trotz aller ablenkenden Verpflichtungen versucht, ihn nicht aus den Augen zu lassen. Wie könnte er es auch nicht tun? Die Beiden haben eine Menge zusammen durchgemacht, eine der längsten und härtesten Fehden geführt, die dieses Business gesehen hat. Ein Treffen ist also so etwas wie eine... Pflicht. Allerdings keine lästige.

Grizz: „Zufall. Ich komm' auch gerne mal hierher, wenn ich in Berlin bin.“

Der selbsternannte Meistererzähler legt den Kopf schief.

Ares: „Ist schon eine ganze Zeit lang her, dass wir uns das letzte Mal sahen. Damals waren auch Reynolds und Stevie van Crane mit von der Partie, wenn ich mich nicht irre…“

Schweigt einen Augenblick. Trinkt einen Schluck Bier.

Grizz: „Korrekt. Brawlin' Rumble IX. Reynolds stand vor seinem letzten großen Match. Stevie und ich haben uns danach entschlossen wieder in den Ring zu steigen. Praktisch von vorne anzufangen. Hier in der PCWA.“

Ein Hauch von Sentimentalität schwingt in seiner Stimme, als er nebenbei zur JPS-Schachtel in seiner Hosentasche greift. Dann schaut er sich um. Schaut zu Ares. Sie haben während ihrer ausufernden Konversationen immer gerne die Luft geschwängert. Mit Rauch und Pathos. Aber die Zeiten haben sich geändert, also bleibt auch ihm nur das Bier.

Grizz: „Aber Dich hab' ich danach nicht wieder gesehen. Oder irgendwo anders in der Nähe eines Rings? Was macht Du ausgerechnet heute hier?“

Der Kriegsgott guckt überrascht.

Ares: „Was ich hier mache? Nichts. Ich war auf dem PCWA Fanfest. Habe mich ein wenig umgesehen, habe ein paar geschäftliche Beziehungen gepflegt… Und jetzt werde ich mich bald wieder auf den Weg machen und dieser Stadt den Rücken zukehren. So einfach ist das…“

Fast schon ein wenig traurig lehnt sich Grizz zurück und lässt die Schultern hängen. Er wäre ein idealer Verbündeter für die Battle Royal, hat schließlich auch den Troyan War gewonnen. Als am Ende nur noch sie sich gegenüberstanden. Wie hätte es auch anders sein können.

Grizz: „Du nimmst nicht am Rumble teil?“

Belustigtes Kopfschütteln als Antwort.

Ares: „Warum sollte ich? Meine Karriere ist beendet. Ich habe den Brawlin’ Rumble bereits gewonnen. Ich sehe nicht, wieso ich deswegen noch mal in den Ring steigen sollte…“

Stimmt. Das Rumble-Match steht auch auf seiner Habenseite. Umso fester beißt sich der Grizzer innerlich auf die Lippe, gibt sich nach Außen aber so souverän wie möglich.

Grizz: „Mit anderen Worten... Du bist zu feige.“

Der Gott des Krieges beugt sich nach vorne.

Ares: „Hör’ mir gut zu, Trouble Magnet. Ich fürchte mich vor nichts. Ich habe es lediglich nicht mehr nötig, noch mal in einen Ring zu steigen. Meine Karriere ist beendet. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen und anders als du, Blackheart oder Van Crane als ewiger Wiedergänger meiner selbst mich noch als lebendiger Toter durch den Ring zu schleifen. Wenn du glaubst, du hast diesem Sport noch etwas zu bieten… bitte. Ich bin ein fröhlicher Privatier.“

Stoppt kurz.

Ares: „Aber sag’ doch mal… was versprichst du dir vom Rumble?“

Die Worte perlen an ihm ab. Er weiß schließlich von wem sie kommen. Und rein inhaltlich sind sie nicht viel anders, als die, die Breads so von sich gibt. Nur hübscher verpackt. Und von einem Mann, der beinahe genauso tickt, wie er selbst. Zumindest war das einst der Fall.

Grizz: „Wir sind keine alten Männer. Noch nicht. Und genau das werd' ich beim Rumble beweisen. Wir sind die Besten, die es im Ring gab und gibt. Immer noch. Wir haben Standards gesetzt.“

Er deutet auf sein Gegenüber.

Grizz: „Vor allem Du und ich. 65 Minuten, Perfect Perversion. Aber danach haben wir nicht aufgehört. Wir haben weiter gemacht, weil wir es mussten. Und konnten. Weil wir es wollten. Und ich glaube, dass da noch immer eine Sache ist, die wir zu regeln haben.“

Der Meistererzählter zieht die Augenbrauen nach oben.

Ares: „Haben wir das?“

Macht ein nachdenkliches Gesicht. Trinkt einen Schluck Bier und schüttelt schließlich den Kopf.

Ares: „Wüsste nicht, wieso wir noch eine offene Rechnung haben sollte. Du hattest deine Revanche bekommen. Du warst erfolgreich, wir sind quitt. Meine Geschichte mit dir ist abgeschlossen. Warum sollte ich wegen einer traurigen Figur wie dir meinen wohlverdienten Ruhestand unterbrechen?“

Schüttelt ein weiteres Mal demonstrativ den Kopf.

Grizz: „Komm' schon, Ares. Wir wissen beide ganz genau, dass diese Matches niemals wirklich den Besseren ermittelt haben. Eingriffe hier, Eingriffe da.“

Er rückt sein Glas zur Seite und lehnt sich dem ehemaligen GCW World Champion entgegen.

Grizz: „Du wirst nicht abtreten können ohne zu wissen, dass Du mich wirklich besiegen kannst. Ohne zu wissen, dass Du der härteste Hurensohn auf diesem verdammten Planeten bist. Und ich kann's ebenso wenig.“

Der Gott des Krieges schaut Grizz Lee direkt an.

Ares: „Du scheinst da einiges nicht mitbekommen zu haben, Grizz Lee. Vielleicht ist dieses Treffen ja ein guter Zeitpunkt, die Dinge etwas gerade zu rücken…“

Holt Luft.

Ares: „Ich bin zurückgetreten. Ich bin aus diesem ganzen Zirkus ausgestiegen. Bin jetzt der Privatmann Elias Martin. Du kannst mich zu gar nichts mehr zwingen. Du kannst machen, was du willst. Kannst mir drohen, kannst fluchen, kannst mich beschimpfen. Das trifft mich nicht. Ich habe in meiner Karriere alles erreicht, was es zu erreichen gab. Ich bin am Höhepunkt abgetreten. Und du bist nur noch ein armes Würstchen, das in der Vergangenheit lebt und irgendwelchen längst zerplatzten Träumen nachjagt. Du bist niemals etwas Großes gewesen, Lee. Und dein mickriges Nachleben hier in Berlin bestätigt das nur. Ich muss gar nichts mehr machen…. Vor allem muss ich nicht noch mal mit dir in den Ring steigen.“

Ares macht eine kurze Pause.

Ares: „Aber ich bin ja bekanntlich kein Unmensch, sondern vielmehr ein humanistisch eingestellter Wohltäter. Quasi die verdammte Reinkarnation von Mutter Teresa. Vor allem aber bin ich ein Geschäftsmann. Und als solcher richte ich mich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage…“

Lee richtet sich auf. Beäugt den Kriegsgott mit kritischem Blick. In seiner Gegenwart fühlte er sich immer so... poetisch. Klingt ziemlich lächerlich, was seine Mundwinkel auch für einen kurzen Moment nach oben zucken lassen. Aber diese gewisse Spannung, die sofort im Seilgeviert entladen werden will... sie ist einfach immer da, wenn sich die beiden sehen.

Grizz: „Was macht Dich größer als mich, Ares? Dass Du World Champ warst und ich nicht? Glaubst Du wirklich, dass Du auf Deinem verdammten Höhepunkt abgetreten bist? Was einen größer macht, ist, dass man nach Jahren... nach vielen Jahren wieder zurückkommt. Und immer noch beweist, dass man an der Spitze sein kann. Du hast das nicht getan. Ich hab' das getan! Meine Träume sind nicht zerplatzt, das werden sie erst, wenn ich in irgendeinem Sarg unter modriger Erde verrotte. Aber bis dahin vergeht noch eine lange, lange Zeit. Und Deinen halbgaren Scheiß von wegen Angebot und Nachfrage kannst Du Dir in Deinen zurückgetretenen Arsch schieben, wenn Du keine vernünftige Erklärung dafür hast, dass ich Dir selbigen nicht noch ein weiteres Mal aufreißen darf!“

Schulterzucken.

Ares: „Ganz einfach. Du willst einen letzten Kampf mit mir? Dann mach’ mir ein Angebot, das mich reizt. Sei kreativ, sei erfolgreich… Überrasche mich. Vielleicht kommen wir dann ja ins Geschäft. Falls nicht… nun ja. In der PCWA rennen ja auch genug andere alte Männer rum, mit denen du dich vergnügen kannst. Aber denk’ daran, Arschloch… du willst etwas von mir, nicht ich von dir…“

Der Kriegsgott greift wieder nach dem Bier. Leert den Rest in einem Zug.

Ares: „Ich würde mich ja noch gerne weiter mit dir unterhalten, aber hier darf man leider nicht rauchen. Und ein paar Laster braucht der Mensch ja. Deswegen werde ich mich jetzt unglücklicherweise verabschieden müssen.“

Diese Art der Abweisung kannte er von ihm bislang nicht. Grizz Lee sinkt zurück in seinen Stuhl. Hat nichts mehr weiter zu sagen, außer...

Grizz: „Okay...“

Der Kriegsgott legt den Kopf schräg. Lächelt süffisant.

Ares: „Wie dem auch sei… Ich wünsche dir viel Glück beim Rumble… Und bin schon auf dein Angebot gespannt.“

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, dreht sich Ares um und verlässt die ‚Deponie’. Der Flieger geht morgen.

Grizz: „Elias Martin...“

Ein ungewolltes Lachen entfährt ihm. Dann schnappt er sich sein Glas und begibt sich wieder zum Tresen.

Grizz: „Elias Martin gegen Timothy Randall. Das hat wohl noch Niemand gesehen.“

Er ordert ein weiteres Bier.

 

Vincent Craven: "Der Gott des Krieges hat uns gestern also auf dem Fanfest beehrt. Man mag von den ehemaligen GCW-Stars ja halten, was man möchte. Aber ich freue mich irgendwie immer wieder, wenn ich altbekannte Gesichter sehen darf."

Mike Garland: "Ja, vor allem, wenn sie ankündigen, nicht wieder in einen Ring zu steigen. Robert Breads würde diese Einstellung sicher auch gerne bei anderen dieser Generation sehen."

Vincent Craven: "Also Ares ist ja jetzt nicht irgendwer. Immerhin hat er wie erwähnt schon den Brawlin' Rumble gewonnen. Und wie Grizz Lee den Troyan War. Ein echter Battle Royal-Spezialist, wenn man das so sagen kann. Schade, dass er nicht dabei sein möchte, er wäre ein weiterer Mitfavorit gewesen."

Mike Garland: "Und er wird offensichtlich auch nie wieder irgendein anderes Match bestreiten. Muss man auch akzeptieren, und hoffen, dass er sich an seine Worte hält."

Vincent Craven: "Wieso? Ein weiteres Match gegen Grizz, hier in der PCWA? Da würden viele mit der Zunge schnalzen!"

Mike Garland: "Vielleicht. Aber so ein Rücktritt vom Rücktritt, hier ein Comeback, da ein Comeback. Irgendjemand muss in diesem Geschäft ja glaubwürdig bleiben. Neben mir, versteht sich."

Vincent Craven: "Versteht sich..."



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