Scene

Id
1622  
Name
Gute Freunde kann Niemand trennen  
Summary
 
Position
42  
Scenetype
Live  
Created At
2014-06-20 12:24:45  
Edited At
2014-06-28 21:29:44  
Show
Vendetta 103  


Seine Kabinentür steht einen Spalt weit offen. Noch mehr Besuch offenbar… der Tag will nicht enden. Er war bis eben noch draußen. Eine Zigarre rauchen und in der Hoffnung Eri zu finden. Er hat Eri nicht gefunden. Trotz klarer Ansagen ist sie irgendwie böse auf ihn. Es war der verwünschte Kuss von Bleed… nie hätte er gedacht, dass Eri offenbar „mehr“ für ihn fühlt, oder ist er nur der Lückenbüßer für NEON? Als ob das nicht alles schon kacke genug wäre, ist da auch noch Alistair FUCKIN’ Brunswick! Dieser Hurenbock hatte es nicht nur geschafft ihm Cinderella und SEINEN Titel abspenstig zu machen, nein, er ist auch in den Kopf des Halbgottes eingedrungen und dieser scheint endgültig zu Boden geworfen zu sein. Der letzte Weg in den Sonnenuntergang scheint unausweichlich… Früher, ja früher, hätte er einen solchen Plagegeist zerrissen, aber heute? Heute wird alles gegen ihn verwendet. Vollkommen gleich wie gut es ist, sie pervertieren es gegen ihn. Das System PCWA steht geschlossen vor ihm und wirkt unüberwindbar. Dabei hat er doch dafür gesorgt, dass diese Plage und Pestilenz erst überlebt. Fuck! Wie sehr wünscht er sich das Früher zurück. Einen Hauch goldene Vergangenheit, wo alles, alles so gut und leuchtend war.

Ach ja, da ist ja noch die offene Tür, die nicht offen sein sollte. Vorsichtig öffnet er sie und tritt in den Raum hinein. Azrael Rage traut seinen Augen kaum als er sieht, wer sich in seiner Umkleide befindet. Ist das eine Fata Morgana, oder eine Halluzination? Hat jemand etwas in seine Zigarre geträufelt? Nein, es wirkt zu echt, doch wie und wieso? Die Augen eindringend stellt er einfach plappernd die Fragen, die ihm auf dem Herzen liegen.

Azrael Rage: „Was? Wie zur Hölle? Und was willst Du in Meinem Reich? Was suchst Du in Meiner Kabine… Gabriel?“

Der auf dem Boden in der Ecke sitzende Adressat der Frage erhebt sich. Langsam nährt Lucifer sich Azrael Rage, welcher sofort in Abwehrstellung geht.

Gabriel Lucifer: „Begrüßt man so seinen ältesten Freund?“

Es klingt merkwürdig, aber wie gerne würde Rage diese Worte ernst nehmen und seinen Freund in die Arme schließen. Aber das wäre doch verrückt und hier in der PCWA ist niemand verrückt… wirklich niemand. Besonders nicht Azrael Rage und Gabriel Lucifer. Ein gespieltes abfälliges Lachen ist die Reaktion von Rage – kurz, prägnant, böse.

Azrael Rage: „Leidest Du noch immer an diesen höllischen Rückenschmerzen, oder?“

Die Anspielung auf den letzten Imperial Impact, bei dem Azrael dem Mythos den Rücken brach, ist eindeutig. Gabriel nickt gequält.

Gabriel Lucifer: „Das mit deiner Million tut mir leid.“

Jetzt lächelt Azrael verschlagen, würde so unendlich gerne die Reumütigkeit seines alten On/Off Freundes glauben, aber das wäre so einfach. So unglaublich einfach und vor allem so unglaublich schön. Endlich ein erlösender Hauch von früher. Leider ist die PCWA kein Wunschkonzert und das weiß niemand besser als diese Beiden merkwürdigen Gestalten. Sie reden von Hölle, von Leiden, von Geld und doch meinen sie meistens was anderes. Aber diesmal ging es wirklich um Geld. Immerhin war es Azraels Geld, welches Lucifer beim One Million Ring als Vertreter der PCWA verloren hat. Dies war irgendwie auch der Mitauslöser für die fürchterliche Attacke von Rage auf Lucifer, die letzteren im Grunde die Karriere kosten sollte… aber selbst Rage war klar, dass dies den traurigen Clown nicht ewig vor der Tür halten würde. Gabriel Lucifer hat halt mehr Leben als eine Katze… Beneidenswert, dieser unbändige Wille.

Azrael Rage: „Scheiß auf das Geld! Kommen Wir lieber zur Sache! Sag was Du willst oder verpiss Dich einfach… ach ja, und falls das jetzt das Lippenbekenntnis zur Rache wird, stell Dich hinten an. Ich habe deutlich wichtigeres zu tun… Ich werde der erste dreifache Gerasy.“

„… wenn die Kraft finde den verfickten Brunswick zu besiegen!“, denkt er sich, spricht es aber nicht aus, während er wieder in Abwehrstellung geht.

Gabriel Lucifer: „Ich bin nicht hier um Rache zu nehmen. Wäre dies der Fall, würdest du vermutlich gerade von einem schleichenden Gift durchtränkt werden..." 

Ein fieses Lächeln ziert Lucifers Lippen als Azrael leicht nachdenklich seinen Hals berührt.

Gabriel Lucifer: "...Keine Sorge. Du hast nichts zu befürchten. Keine Rachegedanken. Einen Dank hast du vielmehr verdient. Du bist im Grunde mein einzig echter Freund, hast mir die Augen geöffnet, wenn auch auf die höchst möglich brutale Art und Weise.“

Der einstige oberste Teufel ist leicht irritiert.

Gabriel Lucifer: „Ohne dich wäre ich heute noch dieser umher wandelnde Geist, der nicht zu schätzen weiß, was er an der PCWA hat. Ich wollte nur noch weg, weil ich meinen Einfluss und meine Macht hier verloren hatte. Für ein Nichts hielt ich mich in dieser von mir erschaffenen Liga und wollte hinaus ins wahre Leben, weit weg von hier, hinfort, ohne Blick zurück auf meine Heimat. Doch so weit kam ich gar nicht. Mein Weg führte direkt ins Krankenhaus und von da aus…“   

Rage unterbricht den ehemaligen Principal, indem er ihm einfach die flache Hand vor das Gesicht hält Er kann es nicht ertragen… das alles klingt zu gut um wahr zu sein. Viel zu gut. Was will Gabriel. Freundschaftsbesuche waren nie die Stärke des Lucifer.

Azrael Rage: „...Ich sagte, Du sollst zum Punkt kommen… oder gehen. Wäre wohl eh das Beste für Dich, denn die PCWA hat sich… Nein, anders, Ich habe die PCWA verändert. Alles an Ihr. Ich bin nun ihr Dreh – und Angelpunkt und auch wenn sie noch etwas zickt…“

Zickt… die Untertreibung des Jahrhunderts.

Azrael Rage: „… am Ende wird endlich alles und jeder sehen, warum Ich und nur Ich der einzig wahre… Gott… der PCWA bin.“

Worte, wie auswendig gelernt, ohne Emotion, ohne Wahrheitsgehalt. Aktuell könnte dieser Gott wohl nicht einmal die Jobber ängstigen… obwohl doch. Die kann man immer ängstigen, aber sonst wirkt er kraftlos. Auch sein einstiger Freund bemerkt dies, überspielt dies aber wohlwollend.

Gabriel Lucifer: „Das freut mich, Azrael. Wirklich. Es ist wunderbar dich auf dem Höhepunkt zu sehen, wenngleich dein wahrhaftiger Höhepunkt vermutlich erst noch vor dir liegt. Weißt du, ich habe dich immer sehr schlecht behandelt. In meinen Augen warst du nie mehr als mein ewiger Protegé, der nie meinen Ansprüchen genügen würde. Und nun. Schau dich an, du Prachtkerl. So fantastisch hast du dich in meiner von dir hervorgerufenen Abwesenheit entwickelt. Ganz ohne mein Zutun. Du bist mittlerweile vielleicht gar ‚mehr‘ PCWA als Ich. Es wäre mir eine unfassbare Freude, dich beim Brawlin‘ Rumble wieder als Undisputed Gerasy Champion zu sehen. Ja, Azrael Rage, erster dreifacher Undisputed Gerasy Champion der PCWA - das klingt nach Poesie, ein multipler Orgasmus des Ringsports!“  

Skeptisch blickt Rage seinen einstigen Widersacher an. Insbesondere das letzte sprachliche Bild widert, da es aus Gabriels fauligem Mund kommt, leicht an.

Azrael Rage: „Ich bin sicher, dass Du mein Misstrauen verstehst. Warum bist Du so scheiße freundlich? Wo ist der Haken? Was hast Du vor? Eine weitere Demütigung für Mich, eine weitere Stichelei gegen Mein Ansehen, gegen Mich? Welch teuflischer neuer Plan ist das?“

Gabriel Lucifer: „Es gibt keinen Plan. Ich möchte einfach nur Teil der PCWA sein, egal wie. Am liebsten jedoch an der Seite eines Gottes, der anscheinend - und das sei mir als schnelle Analyse meiner heutigen Beobachtungen erlaubt - von der Mehrheit des Pöbels völlig fehl interpretiert wird. Ich kenne dieses Gefühl. Es ist bedrückend. Nun, ich will nicht überheblich klingen, aber ich bilde mir ein, zu wissen, wann es an der Zeit ist, sich auf die Seite der Sieger zu begeben. Du, Azrael, bist ein Sieger und ich möchte Seit an Seit mir dir von Triumph zu Triumph schreiten. Dafür muss ich allerdings unter die letzten vier in der großen Battle Royal beim Brawlin‘ Rumble kommen. Allein schaffe ich das Niemals. Da sind wir uns doch beide einig, oder?“

Rage mustert Lucifer. Er sieht nicht so schlecht aus, wie früher, aber seine Muskeln wirken abgeschlafft und seine Haltung zeigt, dass er lange nicht mehr trainiert hat. Das muss aber nicht viel heißen. Dieser alte Bastard verfügt über die vermutlich größte Erfahrung überhaupt in diesem Business.

Azrael Rage: „In Ordnung, Ich spiele für einen Augenblick mit…“

Und auch wenn er der Situation nicht traut, genießt er es unendlich… es ist so greifbar, so stärkend… es ist… großartig… wie früher. Aber es ist kein Versinken in Nostalgie, sondern fühlt sich dennoch frisch an.

Azrael Rage: „Ich denke Du hast mit Deiner Einschätzung Recht, dass Du es alleine SO nicht schaffen wirst. Aber was hat das mit Mir zu tun? Willst Du ausgerechnet Meine Hilfe? Wäre Dein Ziehsohn, dieser Antimensch und Missgeburt, Milton da nicht geeigneter?“

Die Frage nach Milton ignorierend spricht Lucifer einfach weiter und zwar ohne eine Miene zu verziehen. Der einstige Principal tickt mit dem Zeige – und Mittelfinger gegen seine Schläfe. Flüsternd und scheinbar freudig spricht er aus seiner heiseren Kehle weiter.

Gabriel Lucifer: „Es hat Klick bei mir gemacht. Ich trinke nicht mehr, ernähre mich gesund…“

Ein wenig Spott sollte sich Rage hier wohl verkneifen. Sollte… tut er aber nicht.

Azrael Rage: „Oh nein, Du hast Deine 24/7 Chianti Diät aufgegeben? Dabei waren es doch immer diese Annehmlichkeiten, die Dich so…“

… Versifft, dreckig, lallend…

Azrael Rage: „… einzigartig gemacht haben. Wie hältst Du das nur aus? Du musst es hassen?“

Kurzzeitig hasst Rage sich selbst für diese Worte? Was ist wenn Lucifer ausgerechnet hier mal die Wahrheit spricht und sich die goldene Vergangenheit gerade auf einem Silbertablett zur Wiederholung präsentiert, während er alles zerstört mit seinen Worten?

Gabriel Lucifer: „Ich hasse so vieles und ertrage es dennoch gern. Alles ist am Ende besser als Nichts.“

So allmählich könnte ein wenig Licht dem Dunkel gut tun. Es wird Zeit für Klartext, denn die Neugierde zerreißt den gefallenen Gott geradezu.

Azrael Rage: „Wohl an, aber dann sprich doch endlich Dein Begehr aus, denn dieses verfickte Drumherum macht Mich wahnsinnig. Das hat es schon immer. Also werde endlich konkret. Was willst Du von Mir, Gabriel?“

Das unnachahmliche Lachen von Lucifer schlüpft kurz über seine eingefallenen Lippen.

Gabriel Lucifer: „Ah, dieses unkontrollierbare Feuer. So sehr ich mich auch davor fürchte, so magisch zieht es mich an. Wie ein Märchen, welches ich immer und immer wieder vorgelesen haben möchte, obwohl es mich ängstigt und schlecht schlafen lässt. Aber ich brauche genau diese Magie, um für die Battle Royal fit zu sein. Ich brauche einen Trainer. Niemand ist dafür besser geeignet als du. Du kennst meine Schwächen, meine Stärken. Du kennst diese neue PCWA.“

Trainieren mit Lucifer. Alleine der Gedanke lässt Azraels Augen aufstrahlen. Dennoch muss er das Pokerface aufsetzen. Jedes Gespräch und jeder Moment mit Gabriel Lucifer ist ein Verhandeln.

Azrael Rage: „Das könnte Ich natürlich, aber warum sollte Ich? Wieso sollte Ich unterstützen, dass Du wieder durch Meine Korridore wandelst? Wie kommst Du darauf, dass Ich Dich wieder hier haben wollte und vor allem – WAS HABE ICH DAVON?!“

Die Augen Lucifers leuchten jetzt auf. Er mag diese Gespräche mit Rage. Es ist als ob man mit einem Tiger eingesperrt ist. Durch die Gefahr fühlt man sich so lebendig… endlich wieder lebendig.

Gabriel Lucifer: „Nun, wie man es dreht und wendet. Es gibt Niemanden, der häufiger für Entscheidungen in Undisputed Gerasy Title Matches gesorgt hat wie ich. Und für den Brawlin‘ Rumble selbst habe ich einen Vertrag. Dein Schaden soll es nicht sein, wenn ich auf deiner Seite stehe!“

Kurz geht der Retter der PCWA einige Schritte auf und ab. Man erkennt an seinem Gesicht, dass er nachdenkt.

Azrael Rage: „Reizvoll, aber dabei ist und bleibt die Frage des Vertrauens… Außerdem und das will Ich klarstellen, schaffe Ich es auch alleine.“

Vielleicht kann er es wirklich schaffen. Irgendwie fühlt er sich in diesem Augenblick zum ersten Mal wieder wohl… fühlt sich jünger. Vielleicht kann er das System PCWA, die Mauer, ja zum Einsturz bringen.

Gabriel Lucifer: „Sieh mich als deine Lebensversicherung, nicht mehr, aber auch nicht weniger! Und wie ich hörte, ist dein Standing bei der von uns beiden höchst geschätzten Jona Vark auch nicht mehr das Beste.“

Verschlagen schaut Gabriel zu Azrael, der das Gesicht verzieht und die Augen rollt. 

Azrael Rage: „Jona… diese dreckige Fotze… Sie hat keine Ahnung von dieser Welt… die PCWA mag ein Sauhaufen von einer Wrestlingliga sein, aber sie ist Mein Sauhaufen… Mein Eigentum, aber Sie versteht es nicht.“

Väterlich fasst Gabriel seinem Freund auf die Schulter.

Gabriel Lucifer: "Diese Frau versteht nicht, wie sehr sie uns braucht. Vor allem Dich. Aber das ändert alles nichts... ihr Büro ist wirklich hübsch."

Rage geht nicht auf den Satz mit dem Büro ein, aber sieht - so eigenartig das ist - durchaus einen Sinn darin, Gabriel als Versicherung an seiner Seite zu haben. Nicht nur die Versicherung, auch diese Nostalgie scheint ihm so viel Kraft zu geben. Ein Lächeln, zum ersten Mal heute Abend nicht gespielt, zeichnet Sich auf seinem Gesicht ab.

Azrael Rage: „Du wirst das schlimmste und härteste Training aller Zeiten erleben, ohne Gnade, ohne Pause, ohne Mitleid… wenn Du versagst, kannst Du Dich verpissen. Wenn Du durchhältst, bist Du bereit für den Rumble.“

Gabriel Lucifer: „Nicht anderes erwarte ich, mein Freund. Das wird ein Spaß!“

Lucifer streckt Rage die Hand aus, doch dieser ergreift sie nicht gleich. Er blickt sie an und lächelt diabolisch.

Azrael Rage: „Dafür bleibst Du an Meiner Seite, einverstanden?“

Nicken bei Lucifer und Rage ergreift die Hand.

Azrael Rage: „Religion of Death 2014… klingt gut!“

Klingt wie früher und plötzlich greift eine kleine Hand die sich dazu geschlichen hatte auch in den Handschlag und legt sich über die blassen Hände von Rage und Lucifer. Eri lächelt die beiden Herren an und vor allem Azrael Rage lächelt, denn plötzlich wirkt alles gut, wirkt alles wie früher, wirkt alles möglich…

… selbst der erste dreifache Gerasy!

Vincent Craven: „Habe ich das gerade richtig gesehen? Azrael Rage und Gabriel Lucifer wieder vereint?“

Mike Garland: „Und Eri!“

Vincent Craven: „Azrael wird Gabriel dabei helfen für das Rumble Match fit zu werden und im Gegenzug soll Lucifer für den dritten Titelgewinn des Teufels sorgen.“

Mike Garland: „Klingt nach einem Masterplan.“

Vincent Craven: „Alleine die Vorstellung scheint ja die Stimmung von Rage merklich gesteigert zu haben. Alistair Brunswick kann sich also warm anziehen.“

Mike Garland: „Das sollte er auch. Lucifer und Rage sind ein so kreatives und einflussreiches Team, das die PCWA sie einfach gut gebrauchen kann.“

Vincent Craven: „Ob dies noch so ist, muss sich erst herausstellen. Vielleicht wird auch hier der zehnte Brawlin’ Rumble eine Antwort geben. Erleben wir eine Renaissance oder streben wir wirklich einer neuen PCWA entgegen, in der das Alte keinen Platz mehr oder zumindest nicht mehr den von vorher hat.“



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