Scene

Id
1616  
Name
Attention Whore  
Summary
 
Position
34  
Scenetype
Live  
Created At
2014-06-20 07:33:11  
Edited At
2014-06-28 21:24:17  
Show
Vendetta 103  


Robert Barker steht im direkten Laufweg dieses Backstagekorridors. Jeder der hier entlang will, muss ihn entweder ansprechen, sich an ihm vorbeizwängen, oder einen Umweg laufen. Er geht langsam durch diesen langen Gang und sieht aus, als würde er sich wünschen, dass irgendjemand den Fehler macht, ihn genauso respektlos zu behandeln, wie bei Vendetta 102, als der sinkende Respekt vor ihm seinen vorzeitigen Tiefpunkt erreicht hat. Doch bisher hat sich niemand getraut, den ehemaligen Undisputed Gerasy Champion in irgendeiner Weise zu stören. Sein Auftritt am Ende der letzten Show gegen Eleven scheint Eindruck hinterlassen zu haben und die Leute daran erinnert zu haben, wer er ist.

Der schwarze Baseballschläger in seiner rechten Hand und das Gefühl, dass er jeden Moment ausholen könnte tun ihr Übriges.

Robert fühlt sich gut. Oder zumindest besser, als noch vor einigen Wochen. Er hat wieder das Gefühl, dass ihn zumindest die Maden im Backstagebereich respektieren. Ein bisschen Furcht im Gefühlscocktail der Unwürdigen würde nicht schaden, aber für den Anfang reicht–Ruckartig wird sein Kopf nach vorne geschleudert. Neben ihm fällt ein angebissener Apfel zu Boden.

Barker schleudert sofort herum, Baseballschläger erhoben, Wut im Magen.

Kriss Dalmi: "Schlächter! Oder warte. Barker ist sicherlich angemessener, bedenkt man, was einmal war und was jetzt ist."

Der Serbe, der bis eben noch mit Apfel und Smartphone an einer Wand lehnte, steckt letzteren Gegenstand ein, stößt sich von der Wand ab und geht auf Robert Barker zu. Sein musternder Blick gleitet über den Baseballschläger und ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

Kriss Dalmi: "Sehr modisches Accessoire! Steht dir sogar als ehemaliger Messertyp ausgesprochen gut. Oder hast du etwa vor, mich damit zu schlagen?"

Robert senkt den Schläger.

Robert Barker: "Nein, nicht wirklich."

Kriss Dalmi: "Ooooch!"

Der enttäuschte Unterton in der kratzigen Stimme des Meister der Geschmacklosigkeiten ist kaum zu überhören.

Kriss Dalmi: "Nicht du auch noch! Erst stellt sich Blaze wie ein kleines Mädchen an und jetzt wächst auch dir noch eine Pussy?! Bin ich dir vielleicht nicht gut genug?! Hältst du dich wie dein Kellerfreund Eleven ebenfalls für etwas Besseres? Aber ich verstehe schon! Ihr wollt mit eurem elitären N&B-Fightclub unter euch bleiben, huh?!"

Robert Barker: "Ich gehöre nicht zu Elevens Seuche, ich bin…"

Kriss Dalmi: "Bullshit! Ich hab es bei deinem Match gegen den Blues und Mad Dog selbst gesehen. Und auch Blakey erzählt etwas ganz anderes!"

Blake. Robert weiß, dass Blake nichts mehr lieben würde, als eine große, glückliche Familie. Blake, Eleven und Barker. Aber das wird niemals passieren.

Robert Barker: "Ich arbeite mit Blake zusammen, aber niemals werde ich mich dazu herablassen, mit einem Stück Scheiße wie Eleven zu arbeiten. Wenn du die letzte Show so genau verfolgt hast, wirst du gegen Ende der Show gesehen habe, wie ich ihm gegenüber stehe."

Unmerkliches Zähneknirschen. Für Sekundenbruchteile blitzen die Zähne des Serben hervor.

Kriss Dalmi: "Verdammter Glückspilz."

Robert Barker: "Huh?"

Kriss Dalmi: "Eleven hat einen Narren an dir gefressen und du weißt es nicht mal wertzuschätzen… du merkst es ja nicht einmal. Warum verschwendet er soviel Zeit und Aufmerksamkeit an dich, obwohl ich ihm so viel mehr zu bieten habe. Warum ausgerechnet du? Deine Taten als Schlächter liegen in der Vergangenheit und seit du hier wieder aufgetaucht bist, hast du absolut nichts Bedeutsames geleistet, was dieses unnatürliche Interesse in irgendeiner Form erklären könnte. Wie viel Blut muss ich denn noch vergießen, um zu Leuten wie dir oder Blakey aufzuschließen?! Wie viele Menschen in der PCWA muss ich denn noch pervertieren, wie viele Kunstwerke muss ich noch schaffen, damit er begreift, dass nicht DU der bist, dem sein Interesse gelten sollte, sondern ICH! ICH, ICH, ICH!!!"

Der Serbe scheint sich hier regelrecht in Rage zu reden und auch sein Kopf nimmt eine ungesund rote Hautfarbe an. Frust, der sich über Monate aufgebaut hat. Durch Eleven, durch Bleed, durch Jeffrey Ron Arrow, neuerdings durch Blaze. Und nicht zuletzt durch den, der vor ihm steht und offensichtlich vom Schicksal begünstigt ist. Anders lässt es sich nicht erklären, warum Eleven ihn ihm vorzieht. Die Miene des Angesprochenen ist von Unverständnis gezeichnet.

Robert Barker: "Wovon zum Teufel redest du?"

Kriss Dalmi: "Ach, jetzt tu doch nicht so! JEDER kennt die Geschichte… oder zumindest die Gerüchte. Die Gerüchte über Elevens Besuch im Krankenhaus, kurz nachdem Blake versucht hat, dich zum schönsten Kunstwerk aller Zeiten zu machen. Die Gerüchte darüber, dass Eleven dich rekrutieren wollte, obwohl du gerade alles verloren hattest!"

Vollkommen überrascht stellt Robert fest, dass Dalmi neidisch ist. Auf die Aufmerksamkeit, die Eleven Barker gegeben hat und selbst auf das kommende Match beim PPV, das ohne jeden Zweifel für beide Teilnehmer zu einem Krankenhausaufenthalt führen wird.

Robert Barker: "Ich will dein Weltbild nur ungern zerstören, aber Eleven wollte mich quälen. Nicht mehr und nicht weniger. Er hat einen Hund am Boden gesehen und spaßeshalber noch ein bisschen auf ihn eingetreten."

Kriss Dalmi: "Und warum?"

Eine Antwort, die aus der Pistole geschossen kommen sollte. So fühlt es sich zumindest an. Warum hat Eleven ihn aufgesucht und gequält? Barkers Karriere schien am Ende. Die Wege der beiden hatten sich nie gekreuzt. Ihre einzige Verbindung waren die Meinungen der Idioten, die den Schlächter mit Eleven verglichen hatten. Bisher hat Robert immer nur genau das vermutet, was er gerade gesagt hat: Eleven ist krank und wollte jemanden quälen, der sich nicht wehren konnte.
Aber steckte vielleicht doch mehr dahinter?

Kriss Dalmi: "Warum? Warum sollte irgendjemand den verdammten Robert Barker wollen, wenn er genauso gut Kriss Dalmi haben könnte?"

Bevor Robert irgendetwas tun kann, springt ihn Dalmi viel an, ansatz- und rücksichtslos. Hämmert ihm eine harte Rechte an den Schädel. Perplex reibt Robert sich über den Mund. Fixiert Kriss Dalmi. Die Zeit scheint still zu stehen.

Er nutzt die unendliche lange Zeit des Augenblicks und führt sich vor Augen, wer da vor ihm steht.
Kriss fuckin Dalmi. Meister der Geschmacklosigkeiten. Kreuzigt Leute. Hat Blaze Schwester in deren Streit involviert. Schreckt vor nichts zurück und ist alles in allem krank. Hat schlechten Einfluss auf Blake. Kriss wird gefeiert für seine Perversität und würde am liebsten mit der Pest zusammenarbeiten, wenn sie ihn nur ließen. Ist eine Gefahr. Ein Sünder. Ein würdiges Opfer.

In Sekundenschnelle schießen diese Gedanken durch den Kopf, während das Blut seiner aufgeplatzten Lippe zu Boden fällt.

Kriss Dalmi: "Na, willst du dich wieder verprügeln lassen? So wie von Bleed? Oder wirst du endlich wie ein echter Mann den Baseballschläger benutzen?"

Robert schüttelt den Kopf.

Robert Barker: "Weder noch."

Sorgsam lehnt er Blakes Baseballschläger an die Wand neben ihnen und dreht sich ab. Erst langsam, dann auf einmal blitzschnell! Er tacklet Dalmi um. Sofort prügelt er auf den serbischen Freak ein. Der wehrt sich von unten mit Schlägen, die allerdings von Anfang an nicht so heftig wirken können, wie Barkers Hammerfists. Dalmi versucht sich zu befreien. Ein schneller Eyepoke tut seine Pflicht. Er kann Barker von sich stoßen. Dalmi richtet sich auf und auch Barker steht wieder. Robert blinzelt ein paar Mal, Zeichen genug für Dalmi wieder nach vorne zu stürmen und diese Schwäche auszunutzen, doch Barker sieht ihn trotzdem kommen.
Dalmi schlägt, trifft Barker erneut hart und dieses Mal sorgt er für Blutfluss aus einem Cut über dem rechten Auge. Robert lächelt, während er den Konterschlag setzt. Dalmi gibt sich mit langweiligen Nebensächlichkeiten wie einer Deckung nicht ab und beantwortet jeden Schlag Barkers mit einem eigenen. Barker taucht unter einem der Schläge hindurch und steht auf einmal hinter Dalmi, aber der reagiert schnell, jagt einfach einen Back Elbow nach hinten, trifft Barker im Gesicht und lässt diesen damit nun auch aus der Nase bluten. Robert wischt sich durchs Gesicht um Nase und Augen von Blut frei zu bekommen, doch statt sich zu reinigen, verteilt er das rot nur großflächig in seinem Gesicht.
Dalmi verschwendet keine Zeit, dreht sich um und will Barker weiter bearbeiten, doch der holt ansatzlos aus und Tritt Dalmi vollkommen schmucklos in die Eier. Hart. Selbst ein Meister der Geschmacklosigkeiten ist gegen diesen Schmerz nicht gewappnet. Er sackt auf die Knie und hält sich sein AstroHappy-Zentrum. Aus kurzer Distanz jagt Barker ihm seinen schweren Stiefel mit einem Yakuza-Kick mitten ins Gesicht. Dalmis Kopf schnellt zurück und er landet rücklings auf dem Boden. Barker richtet sich wieder auf, spuckt Blut auf den Boden vor Dalmi, welcher sich bis auf seine flache Atmung nicht rührt. Dann erklingt ein schwaches Husten. Und ein Kichern.

Kriss Dalmi: "Ich muss mich korrigieren. In dir steckt ja doch noch ein bisschen von dem Schlächter. Ich fühle mich ja fast geehrt endlich in die lange Liste von Opfern des ach so großen Schlächters eingeführt zu werden. Das ist ein besonderer Moment. Mach ihn nicht kaputt!"

Schon wieder dieses ekelhafte Kichern vom Serben, der sich in eine sitzende Position bringt und seinen Schlächter mit euphorisch glänzenden, weit geöffneten Augen anstarrt, während Robert den Baseballschläger ergreift. Der Serbe versucht nicht einmal zu flüchten. Der Gedanke, geschlachtet zu werden, erfüllt ihn mit Freude und Genugtuung.

Kriss Dalmi: "Dieser eine letzte Schritt noch, damit du wieder ganz der Alte bist, den wir alle in der PCWA so sehr vermisst haben. Mach schon! Gib mir den Rest!"

Barker, mit blutverschmiertem Gesicht, sieht ihn an und weiß, dass es in der PCWA nur wenige Leute gibt, die diesen finalen Schlag mehr verdient hätten, als Kriss Dalmi. Er selbst vielleicht. Eleven ganz sicher. Er könnte ihn rechtfertigen, wenn er wollte. Die Leute würden zustimmend nicken und fragen, warum es überhaupt so lange gedauert hat, bis jemand Dalmi ausgeschaltet hat. Sowohl Robert Barker, als auch der Schlächter dürfen Kriss Dalmi beenden.
Doch Robert ist nicht hier, um Dalmi zu beenden, er ist hier um sich und vielleicht auch Blake etwas zu beweisen. Die Kontrolle über den Schlächter. Die Kraft den leichtesten Schlag seines Lebens vor sich zu haben und ihn dann nicht durchzuziehen.

Anstatt ihm den Schläger gegen den Schädel zu schlagen, geht Robert deshalb einfach an Dalmi vorbei, sodass dieser den eingravierten Namen auf dem Bat lesen kann.

Robert Barker: "Ein anderes Mal vielleicht, Kriss."

Und geht weiter. Er lässt den Serben am Boden liegen, ignoriert ihn. Vielleicht die einfachste, die sinnvollste Art, mit einer Aufmerksamkeitshure wie Kriss Dalmi umzugehen. Wie falsch die Entscheidung war, ihn nicht zu schlachten, ihn stattdessen zu verschonen, würde sich erst später am Abend herausstellen.

Mike Garland: „Wow, was für ein Gespräch. Da ging es ordentlich zur Sache.“

Vincent Craven: „Dalmi kann Barker tatsächlich dazu bringen, sich mit ihm zu prügeln, aber den letzten Gefallen tut er ihm nicht.“

Mike Garland: „Eine Schlachtung war es nicht, sondern ein erfrischender Fight im Backstage. Muss auch ab und zu mal sein. Vielleicht sogar eine gute Vorbereitung auf Eleven.“

Vincent Craven: „Um den Dalmi Barker sogar ein Stück weit beneidet.“

Mike Garland: „Der Serbe tut eben alles, um die Aufmerksamkeit von Eleven zu bekommen. Und eigentlich würden die beiden doch auch ganz gut zusammen passen...“

Vincent Craven: „Eleven sieht in sich aber nicht nur einen Künstler oder Schlächter, wenngleich sein letzter Kampf mit Mad Dog auch mehr eine Prügelei als ein Wrestling Match war.“

Mike Garland: „Vielleicht schon ein Vorgeschmack auf den Kampf gegen Barker. Vermutlich wird auch dieser Fight ganz im Gegensatz zu dem stehen, was uns nun erwartet.“

Vincent Craven: „Im nun folgenden Match trifft Mad Dog nämlich auf Robert Breads, der für das Wrestling steht wie kein Zweiter.“

Mike Garland: „Und damit hat der Night Fighter eine ganz andere Aufgabe vor sich.“

Vincent Craven: „Aber keine, die er nicht schon einmal bewältigt hätte.“



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