Scene

Id
1470  
Name
Die PCWA stinkt!  
Summary
 
Position
9  
Scenetype
Off Camera  
Created At
2014-04-10 17:46:55  
Edited At
2014-04-18 21:58:31  
Show
Vendetta 101  


Nach einigem Suchen und sich-durchfragen steht Raffael Schneider nun endlich vor der Kabine, die ihm und seinem Schützling Marcos Martinez für den heutigen Abend zugewiesen wurde. Eine Gemeinschaftskabine. Schlimmer geht’s wohl nicht mehr! Vor allem, wenn man sich die Argumentation dieser Entscheidung zu Gemüte führt: „Eine Einzelkabine muss man sich erarbeiten!“ Pah! Als wenn dieser Bau nicht unzählige Räume besitzen würde, und sie beide sich ihre Einzelkabinen nicht schon durch ihre bloße Anwesenheit verdient hätten, ist doch auch das Erscheinen am Arbeitsplatz harte Arbeit! Aber wer weiß, vielleicht werden die anderen Räume ja auch absichtlich abgeschirmt, weil sie für Zwecke genutzt werden, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben sollen. Und während sein Verstand ihm nun die tollsten Dinge aus den Bereichen des horizontalen Gewerbes und der Geldwäsche ausmalt, öffnet der knapp 1,70 Meter groß geratene Zwerg versonnen die Tür, nur um direkt hinter der Schwelle abrupt in die Realität zurück gestoßen zu werden. Wenige Augenblicke verharrt er an Ort und Stelle, bevor er sich aus der Schockstarre lösen kann und lautstark seine Ankunft verkündet.

Raffa: „Verdammte Asche! Was ist das denn für ein Gestank?! Mädels, schafft die Leichen vor die Tür!“

Die Antworten der vor Ort anwesenden PCWA-Angestellten sind vielschichtig, reichen von einem banalen „Halt die Fresse, die Hosenpisser!“ bis hin zu angedrohten Schmerz-Praktiken unter der Dusche. Raffael lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken, erspäht seinen stummen Partner, der im hinteren Bereich der Kabine auf einer Bank sitzt, und begibt sich zu diesem hin.

Raffa: „Na, alles klar?“

Der Angesprochene, bereits komplett in seiner Ringkluft steckend, gestikuliert mit den Händen.

Raffa: „Wo ich war? Na, was glaubst du denn? Ich war bei Vark, hab versucht, uns eine andere Kabine zu besorgen. Als dein Manager ist es meine Pflicht, für dich das Bestmögliche herauszuholen. Aber das Miststück ist echt hart und ist mir kein Stück entgegen gekommen!“

Rolan zuckt mit den Schultern, winkt beschwichtigend ab. Offensichtlich gibt es für ihn Schlimmeres als das. Raffael hängt seinen Anzug neben Rolan an den Haken, und beginnt damit, sich für seinen allerersten Auftritt als Manager eines Wrestlers umzuziehen. Schlips und Kragen ist die Norm, zumindest für ihn. So, wie es in seinem früheren Leben schon immer war. Bevor er auf die Straße musste.

Raffa: „Und, nervös?“

Rolan verneint gestikulierend. Eine Antwort, die Raffael ein kurzes, ungläubiges Schnauben entlockt, während er sich das blütenweiße Hemd überzieht und zuknöpft. Dann gibt er zum Besten, was er in den wenigen Wrestling-Videosessions der letzten Woche gelernt hat.

Raffa: „Vergiss nicht, du musst dich stark präsentieren. Gute Trainingsleistungen und Talent allein bringen dich nicht weiter. Dein Vertrag ist leistungsbezogen. Und zieh bei den Zuschauern Heat. Heat ist immer gut. Pöbel im Ring ein wenig herum. Beleidige die Affen auf den Rängen. Vielleicht kannst du ja auch während deines Matches nach draußen und ´nem Zuschauer eins in die Fresse geben. Hau nem Kerl eine rein und begrabsch dessen Alte. Ja, sowas kommt immer gut. Muss ja auch nicht derb sein. Oder wir machen Arbeitsteilung: Du haust den Kerl zusammen und ich grabsche. Aber dann suche ich aus. Hab keine Lust, die Titten vom Boden hochheben zu müssen, nur weil du mir ne alte Schachtel ausgesucht hast. Guck nicht so, das würde ich dir glatt zutrauen!“

Von der Vorstellung angeekelt, zieht Raffael die Mundwinkel nach unten und konzentriert sich sicherheitshalber auf das Anziehen der Hose. Die flinken Handbewegungen Rolans nimmt er dennoch aus den Augenwinkeln wahr.

Raffa: „Ach komm schon, respektlos ist doch ganz was anderes. Das ist Wrestling! Die Leute kommen doch extra deshalb her! Die zahlen dein Gehalt, damit sie genau das erleben können. Das siehst du doch in jeder Wrestling-Show. Im Ernst! Schau dir mal die Frauen an! Die sind völlig ekstatisch und gehen ab wie Schmidts Katze, wenn ein Sixpack wie du mal den Alten mit der Bierwampe zusammenkloppt und anschließend ihre Hupen drückt! Was lernst du denn da drüben in dieser Fuzzi-Schule?! Wie heißt das Hero-Dingens nochmal?“

Rolans Antwort ist kurz und prägnant: „Wrestling! Ich lerne dort zu wrestlen.“

Raffael Schneider spürt die aufkommende Verärgerung seines Partners und lenkt ein. Stress vor dem ersten Auftritt ist nichts, was sie beide gebrauchen können. Und vielleicht sollte er das nächste Mal ja wirklich eine etwas andere Wortwahl benutzen.

Raffael: „Nun, du wirst das schon machen. Ich warte ausserhalb des Rings und halte dir den Rücken frei.“

Krawatte und Jackett werden übergeworfen. Beim Durchfahren des Haupthaars mit den Fingern aber stockt der ehemalige KFZ-Händler.

Raffael: „Haargel. Verdammt! Du hast nicht zufällig welches dabei?“

Rolans Kopfschütteln lässt Raffael verärgert vor sich hin brummen und kurz überlegen. Dann nimmt er die Handflächen vor das Gesicht und spuckt alles rein, was seine Mundhöhle zu bieten hat. Kurz in den Händen reiben, dann ab damit ins Haar und schön nach hinten gelegt. Drei-Wetter-Taft by Nature. Und zur Sicherheit noch einmal.

Raffael: „Nun komm, lass uns raus hier, ab an die frische Luft. Bei dem Gestank hier wirst du sonst noch benebelt umfallen, ehe du überhaupt den Ring erreicht hast.“

Wenige Augenblicke später stehen beide vor der Tür. Doch von Ruhe keine Spur. Denn unweit der beiden hat sich ein Kamerateam positioniert. Und das ist voller Tatendrang. Ebenso, wie Raffael, der weiß, was kommen wird und sich nochmals fix durch das Haar geht. Der erste Eindruck muss sitzen!

Luke Tyler: „Hi, ich bin Luke Tyler. Ich würde Sie gerne interviewen. Nichts großes, nur ein-zwei Sätze. Sie wissen ja, die meiste Zeit bekommen die Schwergewichte der Show.“

Raffael ergreift die entgegen gestreckte Hand, schüttelt diese kräftig durch. Irritiert hebt der Reporter anschließend seine Hand etwas nach oben und versucht dann, die unerwartet nasse Handfläche diskret an der Hose trocken zu reiben, was aber dennoch weder Raffael noch Rolan entgeht und den Maskierten dazu bringt, zum Gruße mal lieber nur mit dem Kopf zu nicken. Sein Manager sucht die Flucht nach vorne.

Raffa: „Ich äh.. war gerade.. duschen!“

Luke Tyler: „Ach, alles gut! Ok, dann vielleicht eine kurze Einführung: Wir machen, wie bereits erwähnt, was ganz Kurzes. Ich stelle Sie kurz vor, frage Sie dann, was Sie von Ihrem Match und Ihren Gegnern erwarten. Sie antworten dann irgendetwas cooles, bösartiges oder was ihnen auch einfällt. Ok?“

Raffa: „Mister, ich weiß wie das abläuft. Ich bin nicht blöd. Und ich gehe davon aus, dass Sie ordentlich gebrieft wurden und entsprechend wissen, dass mein Name Raffael Schneider ist, ich der Manager dieses Mannes hier bin, der unter dem Namen Rolan auftreten wird und stumm, aber nicht gehörlos ist. Ausserdem, dass wir das erste Match rocken werden. Und so weiter.“

Der Reporter zuckt mit den Schultern.

Luke Tyler: „Ich sehe, wir können loslegen.“

Und auf ein Zeichen zum Kameramann hin gibt es den üblichen Countdown.

Luke Tyler: „Uuund hier bin ich, Luke Tyler, live aus dem Backstagebereich, niemals müde werdend, euch ein paar Leckerbissen vor die Kamera zu holen. Diesmal mit dabei: Die beiden PCWA-Neuzugänge Rolan und sein Manager Raffael Schneider.“

Kurzes Handheben zum Gruße von Rolan, Raffael selbst hat sich breitbeinig und mit vor der Brust verschränkten Armen platziert.

Luke Tyler:: „Rolan und Raffael.. kann man dies auch als dynamisches Duo bez...“

Raffael reißt dem überraschten Reporter das Mikro aus der Hand und gibt zur Kamera den starken Mann.

Raffa: „Alter.. deine Frau und ich, in einer Besenkammer oder auf dem Rücksitz meines.. Porsches, das ist ein dynamisches Duo. Rolan und Raffael, das ist das kommende Aushängeschild der PCWA! Mehr gibt’s nicht zu sagen! Und jetzt troll dich, du Spast!“

Um das Gesagte auch gestenreich zu unterstützen, knallt Raffa dem Reporter das Mikro an die Brust und schubst ihn nach hinten. Anschließend reißt er dem Kameramann die Kamera aus der Hand und schmeißt das Ding zu Boden. Von seiner Performance völlig überzeugt, zwinkert er Luke Tyler dann zu und lässt den dann stehen, verfolgt von seinem Schützling, der ihm gestenreich Vorwürfe macht.

Raffa: „Ach quatsch, die haben doch Unmengen von den Dingern. Soll er sich doch ne neue holen. Und nett sein ist ein Tabu im Wrestling. Das habe ich dir doch erklärt! Ach lass, wir regeln das auf meine Weise. Ich mach die PR und die Finanzen, du gehst in den Ring. Das hatten wir doch besprochen,  Marcos. Los komm, lass uns endlich frische Luft schnappen, die PCWA stinkt! Aber gewaltig!“

 

Vincent Craven: Das... ähm... war Rolan, ein weiterer Teilnehmer unseres Openers."

Mike Garland: "Gegen den ist PD Styles ja ein regelrechtes Plappermaul."

Vincent Craven: "Dafür scheint sein Manager Raffael Schneider, seinen Mund ganz schön voll zu nehmen. Würde mich überraschen, wenn er sich in nächster Zeit hier viele Freunde macht."

Mike Garland: "Tja. Luke greift heute übrigens Lisa als Interviewer unter die Arme, da es heute keine Pre-Show zum Moderieren für ihn gab. Hallo, Luke!"

Luke Tyler (aus dem Off): "Die gute Kamera..."



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