Inhalt:

1. CORE 2012 - Milton / Gabriel / Töle (Position: 19)
2. CORE 2012 - Blake und der Nightfighter (Position: 45)
3. Vendetta 85 - Mad Dog, Blaze und Milton (Position: 13)
4. Vendetta 86 - Mad Dog, Gabriel Lucifer und Blake Milton (Position: 14)
5. Brawlin Rumble IX - Einige Gefallen werden eingefordert (CY-Milton-NFT) (Position: 39)
6. Vendetta 88 - Mad Dog im Ring (Position: 21)
7. Vendetta 89 - MD & Blake Step II (Position: 13)
8. Vendetta 89 - Main Event Time (Position: 33)
9. Vendetta 89 - Main Event: "Night Fighter" Mad Dog & Stevie Van Crane vs. Blake Milton & Gabriel Lucifer (Position: 34)
10. Vendetta 90 - Mensch, ärger dich nicht! (Position: 27)
11. Vendetta 90 - Robert Breads vs. "Night Fighter" Mad Dog (Position: 47)
12. Vendetta 84 - Blaze, Blake Milton & MD (Position: 10)
13. Out of Ashes 2013 - Blake Milton & Mad Dog vor dem Showdown (Position: 46)
14. Out of Ashes 2013 - Main Event: Blake Milton vs. Night Fighter Mad Dog (Position: 57)
15. Vendetta 93 - Men t(err)or (Position: 32)
16. Imperial Impact 9 - Wir sind, was wir uns antun (Position: 61)
17. CORE 2013 - Blake/11/MD (Position: 37)
18. CORE 2013 - NEON LOVE und ICE (Position: 38)
19. Vendetta 82 - Blake Milton & MD (Position: 21)
20. Vendetta 102 - Ja, ich brauche dich. (Position: 29)
21. Brawlin Rumble X - Asche zu Asche. Staub zu Staub. (Position: 40)
22. Brawlin Rumble X - Match 2: Mad Dog vs. Blake Milton (Position: 43)
23. Brawlin Rumble X - The lights are on, but no one home (Position: 67)

---------------------------------------------------------------------------------

CORE 2012 (2012-04-01 21:45:00) - Szene: 19 - Milton / Gabriel / Töle

Der ganze Raum riecht nach ihm. Nach ihm und seinem Chianti. Blake nimmt gierig einen tiefen Atemzug, soweit ihm das möglich ist mit seinem malträtierten Hals. Man kann es kaum erkennen, aber der Junge trägt ihn, den Gürtel, mit dem Barker ihn gewürgt hat.

Seine Hand fährt liebevoll über das Holz der Möbel, vorbei an zwei, drei, vier Flaschen Chianti. Geöffnet und leer. Würden die Kameras nicht laufen, würde Blake sie unauffällig verschwinden lassen, wie immer. Keiner soll denken, Gabriel hätte ein Problem mit Alkohol.

Der Sicherheitschef kontrolliert einige Gegenstände, unauffällig und routiniert. Gegen den Alkohol muss er irgendetwas unternehmen, obwohl Blake diese Schwäche von ihm ungemein liebt. Nichts verschafft dem Jungen mehr von Lucifers Aufmerksamkeit als ein paar Flaschen Chianti. Nichts – außer vielleicht eine unnötig erhöhte Schmerzmitteldosis, von der die Ärzte immer dachten, Lucifer selbst wäre dafür verantwortlich. Nun, dem war nicht so.

Blake seufzt nostalgisch und betrachtet den Schrank, der einen Spalt geöffnet ist. Noch bevor er seine Nase in Gabriels Kleidung stecken kann, lässt ihn eine dunkle Stimme erschrocken zusammenfahren: „Du kannst es einfach nicht lassen, oder?“

Langsam dreht er sich um, und es ist jedes Mal dasselbe, wenn er den Mythos vor sich sieht – sein Herz rast und seine großen, hellen Augen schwelgen in schwärmerischer Unzurechnungsfähigkeit. Die fettigen Haare, der Chianti verseuchte Atem, das zerfurchte Gesicht – Blake kann sich unmöglich an so einem wunderschönen Kunstwerk vergreifen.

„Ist es das, was du wolltest?“, fragt Lucifer lapidar und geht an dem Jungen vorbei, der ihm süchtig hinterherblickt.

Blake Milton: „Was… was meinst du…?“

„Na, das hier!“, den Quest 4 the Best.  „Also, mir soll’s recht sein, schließlich bin ich nur ein ganz normaler Wrestler, der einfach nur gewinnen will.“

Blake Milton: „Das bin ich auch.“

Der Mythos zögert kurz, hadert mit sich, sagt es aber dennoch.

Gabriel Lucifer: „Du bist nur eine Sicherheitskraft.“

Blake sieht ihn geschockt an.

Gabriel Lucifer: „Ohne mich, wärst du nirgendwo, und bist sogar noch meilenweit davon entfernt überhaupt irgendwo zu sein! Hast du das verstanden? Das, was du Erfolg nennst, verdankst du mir und dem unverschämten Glück, das du hast!“

Nasenbluten.

Gabriel Lucifer: „Und wenn dein Freund Caleb – der Scheinheilige I. –  nicht wäre, dann wärst du wahrscheinlich nur eine Fußnote im Quest 4 the Best, wenn überhaupt.“

Der Mythos stoppt, will die Security einschüchtern, um Schlimmeres zu vermeiden. Das Blut tropft auf den Boden. „Lass es laufen“, hat ihm Mad Dog beigebracht. Also zieht Blake den ganzen blutigen Rotz nach oben und schnieft gekränkt.

Blake Milton: „Du weißt, dass ich besser bin…“

Gabriel Lucifer: „Als wer denn? Blaze? Mad Dog? Besser als Robert? Besser als ich? Besser als Alle zusammen? Nun, gleich im Ring werden wir sehen wie gut du bist. Und glaube mir, ich werde keine Rücksicht auf dich nehmen! Hättest du von Anfang an auf mich gehört, dann hättest du dir das hier ersparen können. Aber dir kann man ja sagen, was man will, du hast einfach keine Ohren – dafür aber anscheinend einen Traum. Mein Job ist es, Träume zu zerstören!“

Blake schnieft erneut und guckt Gabriel mit diesen großen, hellen Kinderaugen an. Am liebsten würde er dem Jungen ein Pflaster auf die Nase pappen und ihm sagen, dass alles wieder gut wird. Aber stattdessen provoziert er ihn mit Lügen, um Blake davon abzuhalten, eine große Dummheit zu begehen – nämlich die, Robert zu unterschätzen, den Quest zu unterschätzen, und einen Mythos.

Dabei würde „sein Schützling“ alles für Gabriel tun, selbst wenn er ihm sagen würde, er solle die Luft so lange anhalten bis er erstickt – Blake würde es tun. Und dafür ist kein Robert nötig, kein Gürtel und vor allem keine Angst. Aber Gabriel liebt die Angst.

Blake Milton: „Du weißt, dass ich recht habe…“

Der Mythos winkt überheblich ab.

Blake Milton: „Warum bist du nur so verdammt stur!?“

Die Security schnieft abermals, bevor sie fast schon verbittert vor sich hin zischt.

Blake Milton: „Aber das werde ich dir schon noch austreiben… indem ich mir den Quest hole… und danach Robert… und danach…“ – Stimmt. Es ist paradox.

Lucifer wirkt gespielt überrascht: „Mir austreiben? So, so.“ Er legt den Kopf schief und schenkt Blake sein unnachahmliches Lächeln: „Sag mal… Warum bemühst du dich eigentlich so darum? Ich meine… warum machst du es dir so schwer? Wir sind jetzt offiziell Feinde. Findest du nicht, dass es Zeit ist, aufzugeben und es zu akzeptieren?“

Verstört blickt Milton umher. Das Lächeln irritiert ihn.

Blake Milton: „Weil... Warum ich es mir so schwer mache? Weil… es hier um dich geht! Um dich und die PCWA!“

Lucifer antwortet höhnisch: Robert ist die PCWA.“

„DU BIST DIE VERDAMMTE PCWA, GABRIEL! DU! NICHT ER!“, schreit ihn der Junge plötzlich an und ein paar Speicheltropfen landen auf Lucifers Oberteil. Hastig wischt Blake das Missgeschick vom Mythos runter. Gott, er fühlt sich so gut an.

Blake Milton: „Ich… ich werde dir helfen… glaub mir.“

Seine Hände zittern. Gabriel kichert amüsiert und geht zur Tür.

Gabriel Lucifer: „Davon redest du jetzt schon seit einem halben Jahr. Und bisher hast du nichts erreicht. Gar nichts! Hilfe ist in der PCWA nichts als ein stummer Schrei der Schwäche. Derjenige, der hilft, ist dabei nicht besser als der, welcher Hilfe empfängt. Sentimentale Amateure. Sieh dich doch mal an, Blake!“

Blake senkt seinen Kopf und ringt tatsächlich mit den Tränen.

Gabriel Lucifer: „Du bist ein emotionales Wrack und stinkst nach Angst. Soviel Angst – um Mich, um Dich, um die PCWA – sie hemmt dich, das zu tun, was notwendig ist. Und Du weißt, was notwendig ist!“

Mit diesen Worten verlässt er den Raum, schlägt die Tür hinter sich zu und nur wage kann man den Schlüssel im Türschloss vernehmen. Blake stolpert hinterher, während Gabriel ihn einsperrt.

Blake Milton: „Du kannst mich hier nicht einsperren, Gabriel!“

Er kramt nach seinem Generalschlüssel, bis er ein metallenes Knacksen hört – Lucifer hat den Schlüssel von außen abgebrochen.

Blake Milton: „Sehr erwachsen!“

Stille. Der Junge schlägt gegen die Tür.

Blake Milton: „Gabriel?“

Stille.

Blake Milton: „GABRIEL!?“

Noch einmal schlägt er dagegen und verliert so langsam aber sicher die Geduld.

Blake Milton: „LASS MICH RAUS! HAST DU GEHÖRT!?“

Er seufzt verzweifelt, schlägt abermals gegen das Holz und schreit.

Blake Milton: „DU KANNST MICH NICHT AUFHALTEN! KOMM ZURÜCK! BITTE! ICH BITTE DICH, GABRIEL! ICH… ES TUT MIR LEID! HAST DU GEHÖRT! ES TUT MIR LEID! BITTE, KOMM ZURÜCK! KOMM BITTE WIEDER ZU MIR!“

Stille.

Blake Milton: „Komm bitte wieder… zu mir zurück… bitte… bitte…“

Er rutscht an der Tür hinab und versucht krampfhaft seine Tränen zu verbergen. Es geht hier nicht darum, dass Gabriel ihn eingesperrt hat, denn mit nur einem Funkspruch über sein Headset wird Blake sich Hilfe rufen. Nein, es geht darum, dass Lucifer ihn zwingt…

Blake Milton: „…ich will nicht, dass wir Feinde sind…“

Im Hintergrund ertönt ein knarrendes Geräusch. Die Security blickt sich zitternd und mit Tränen in den Augen um.

Nelson Friedrich Töle. Der, der sich eigentlich in eine gekonnte Pose werfen will, beim Anblick des Jungen jedoch ungemein zurückhaltend reagiert.

Blake Milton: „Was zur Hölle…?“

Der Schrank. Unbequem, aber ein durchaus passendes Versteck. Hätte die Schranktür nur wenige Millimeter weiter offen gestanden, hätte Blake ihn sicherlich gleich zu Anfang entdeckt, aber Töle ist nun mal ein Meister der perfekten Tarnung! Taddaaa!

NFT: „Du bist nicht der einzige, der Gabriel Lucifer sprechen will, Blake Milton.“

Die Töle umschleicht den Security.

NFT: „Doch nun sind es wir zwei Jäger, die in einer Kabine gefangen sind. Was machen wir denn da? Was machen wir denn da?“

Ein zischendes Lachen schießt hinter dem von Sabber triefenden Latex hervor, ehe sich die Töle Blake mit vollem Körperumfang zuwendet. Heftig schlägt die Faust auf dem Bluttropfen auf.

NFT: „WOOOOOOOHHHHOOOOOOOAAAAARRRR!!! Das Schicksal hat dich zu mir gespült, Blake Milton. Du stehst zwischen mir und meiner Aufgabe der ANGST, zwischen mir und meinem Beitritt zur Gruppierung des Grauens. Blake Milton, du wärest besser nicht in dieses Halbfinale gekommen.“

Immer mehr baut sich die Töle vor Milton auf, aber hält weiterhin den Sicherheitsabstand falls Blake angreifen sollte.

NFT: „Wie war das noch? Der Schlächter hat dich nie erwischen können, oder? Tom Nowak hat dich nie erwischen können? Und jetzt stehen wir beide hier. Du stehst im Halbfinale gegen das letzte verbliebene Mitglied der ANGST. Kapiert? Blake, kapiert? Das ist wie ne Dorfmatratze – die lässt man sich nicht entgehen. GRRR!“

Sofort erwischt Blake ein Tritt. Er schleudert zurück, schlägt mit dem Kopf gegen die Tür und sackt sofort nach vorn zusammen. Noch immer versaut der Junge mit seinem Blut den Fußboden von Lucifers Kabine.

NFT: „Doch so überrascht? Blake Milton, du enttäuschst mich. Bei James Bond springt die Tür dabei immer auf. Schwächling!“

Er wirft sich auf Milton, der versucht sich zu wehren. Doch NFT gewinnt die Oberhand, hält die Security am Boden und bearbeitet ihn mit Faustschlägen. Als der Junge keine Regung mehr zeigt, richtet sich der Mann im Ganzkörperanzug auf. Zwei Tritte platziert er noch in Blakes Nieren, nur um sicher zu gehen.

Dann geht er in die Hocke, um sich neben Blakes blutenden Kopf zu bewegen. Er packt Blake an den Haaren und zieht sein Haupt somit nach oben. Teuflisch flüstert die Töle ihre folgenden Worte.

NFT: „Am Morgen weint die Töle sehr, ein toter Tag rückt immer näher. Am Tage drum spielt sie verrückt, der Maulkorb nur bedingt geglückt. Am Abend aber fliegt er fort, die Nacht gerät zum sicheren Hort.“

Lachend schaut die Töle zurück zum Schrank, als nach den folgenden Worten die Kamera ausfadet.

NFT: „Spürst du mich?“

OFF-CAMERA

Die Töle greift sich an den Nacken und zieht den Reißverschluss auf. Eilig kramt er den Latex herunter, sodass die Kopfbedeckung nun vorne wie eine Kapuze herunter hängt. Wären die Kameras an, könnte man unter der schwarzen Mütze, die plötzlich den großen Kopf der Töle erklärt, ein Gesicht erkennen.

NFT: „Tut mir leid, Blake.“

 

Vincent Craven: „Erst einmal die gute Nachricht: Blake Milton scheint sich einigermaßen von seinem Beat-Down durch den Schlächter erholt zu haben."

Mike Garland: "Ja, aber dann hat ihn Gabriel Lucifer in seiner eigenen Kabine eingesperrt. Heute ist nicht unbedingt der Glückstag des Australiers. Hast du gehört, wie er Lucifer angefleht hat, er möge zu ihm zurück kommen? Wie erbärmlich war das denn bitte?"

Vincent Craven: "Erbärmlich. Nun. Mir schwebte im Kopf da eher ein anderes Wort herum..."

Mike Garland: "Was denn?"

Vincent Craven: "Hm. Nur so ein Gefühl... aber fandest du nicht, dass die Begegnung einen leicht homoerotischen Touch hatte?"

Mike Garland: "WAS? Gabriel Lucifer und...? NEIN, NIEMALS!"

Vincent Craven: „Und dann noch Nelson Friedrich Töle. Was macht der in dem Schrank?"

Mike Garland: "Und erneut hat Blake Milton eine Abreibung kassiert. Das ist heute wirklich nicht sein bester Tag..."


---------------- K&G/PCWA ----------------

CORE 2012 (2012-04-01 21:45:00) - Szene: 45 - Blake und der Nightfighter

Eiligen Schrittes geht er zurück in seine Kabine. Wenn er richtig liegt, müsste dort schon jemand auf ihn warten. Denn nachdem Patricia verschwunden war, ist auch er gleich aus der Kabine gegangen – die Sicherheitsleute der PCWA dürften es ohne Zweifel bemerkt haben. Vorfreudig öffnet er die Tür zu seinem Raum. Ein abstoßender Geruch von Schweiß und Kotze liegt in der Luft und große, helle Augen mustern ihn emotionslos.

„Was ist hier passiert?“

Der Junge sitzt in einem der Kabinensessel, wie selbstverständlich und inmitten des Gestanks. Er deutet auf den angetrockneten Mageninhalt. Neben ihm liegt die von Patricia Selladore verunstaltete Kamera. Der Night Fighter schaut erst zu seinem Zögling, dann zur Decke, wo bereits eine neue Kamera installiert ist.

Mad Dog: „Was soll schon passiert sein, huh!? Patricia war hier und hat mich aus der Bahn geworfen. Verunsichert, mir Angst eingejagt. Obwohl… eigentlich war es gar nicht Patricia, sondern vielmehr du, der mir das alles eingebrockt hat!“

Bedrohlich schreitet MD auf Blake zu, der überrascht eine Augenbraue hebt.

Mad Dog: „Zu Beginn habe ich mich an ihren Emotionen ergötzt… wie sie ihren Vater verzweifelt sucht und in Sorge war. Und ich dachte bei mir, wie schön, dass dir so etwas nie geschehen wird – denn ich bin die Unbekannte Konstante. Wer kennt meine Tochter, huh? Wer kennt ihren Namen, wer kennt ihr Gesicht oder weiß, wie sie aussieht oder wo sie wohnt? Richtig, niemand. NIEMAND, ist es nicht so, Blake?“

Er packt Milton und zerrt ihn aus dem Sessel, doch er kommt nicht weit, denn der Junge sackt mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihm zusammen. Mad Dog weicht zurück. Ein eher ungewohntes Verhalten vom verrückten Hund, der sonst eigentlich recht wenig Rücksicht auf seinen Zögling nimmt.

„Warum so zurückhaltend...?“, keucht Blake, der mittlerweile so starke Schmerzen hat, dass er sich nicht mal mehr allein auf den Beinen halten kann.

MD zögert kurz, doch dann hält er die Hand auf und lässt sich nicht irritieren.

Mad Dog: „Gib es her!”

Sein Gegenüber senkt den Blick. Ungeduldig zieht der Night Fighter das Schachspiel aus seiner Tasche und fingert die beiden Tabletten raus, die er dort während des Gesprächs mit Robert Barker gefunden hat. Leicht angesäuert wirft er sie Blake vor die Füße. Der Junge zuckt zusammen.

Mad Dog: „Ich könnte beschwören, dass es deine sind! Erstens kennst du dich mit Medikamenten verdammt gut aus… ich erinnere dich an deine Hilfe, als ich von Patricia attackiert wurde… und zweitens nimmst du selbst Tabletten. Ich weiß nicht, was das für Teile sind, ob du süchtig bist oder was auch immer… ABER… als ich beim Training in deinen Sachen nachgeschaut habe, habe ich genau diese Tabletten gefunden, Blake. Also tu nicht so und gib es mir zurück!“

Immer noch hält MD seine Hand auf.

Blake legt die Hände trotzig in seinen Schoß. Ja, er war auf dem Dach und ja, er hat das Spiel gefunden. Als er es geöffnet hat, wollte er sich nebenbei diese scheiß Tabletten einwerfen, aber irgendein Geräusch hatte ihn so erschreckt, dass er die kleinen Pillen hat fallen lassen. Er hatte keine Zeit, sie zu suchen, weil ihn das Foto angestarrt hat, solange, bis er es einfach an sich nehmen musste. Genau wie diese kleine Spielfigur damals, die er seitdem hegt und pflegt und immer bei sich trägt. Er konnte ja nicht ahnen, dass die beiden Tabletten in diesem kleinen Holzkasten gelandet und bis hinter in die kleinste Ecke gerollt sind.

Das Foto aber, das Foto hat er behalten, ja, weil er doch nur so viel mehr von Mad Dog besitzen will. Er will es ihm nicht zurückgeben. Nicht hier und nicht jetzt.

Der verrückte Hund kläfft ihn an: „BLAKE! GIB ES MIR ZURÜCK!“

Der Australier schnauft wehleidig und kramt in seinen Taschen herum. Er senkt den Kopf und legt Mad Dog brav das Foto in die offene Hand. Eilig und ohne, dass die Kamera einen Blick auf das Bild erhaschen kann, zieht MD es beiseite.

Mad Dog: „Weißt du, wer das auf dem Foto ist?“

Blake Milton: „Deine Tochter?“

MD nickt kaum merklich, dreht das Foto herum und man kann kurzzeitig erkennen, dass die Rückseite des Fotos beschrieben ist.

Mad Dog: „Hast du es irgendwem gezeigt? Hast du irgendwem gezeigt, was hier hinten drauf steht?“

Blake schüttelt mit dem Kopf, wenngleich er sich den Namen und die Adresse der Kleinen gemerkt hat. MD dreht ab und wandert zur kleinen Kommode seiner Kabine.

Verärgert aber zeitgleich befreit atmet Mad Dog laut hörbar aus. Mit dem Rücken zu Blake spricht er weiter.

Mad Dog: „Denkst du Lügen sind eine gute Umgangsform für eine gelungene Mentor-Schüler-Beziehung? Ich hab dich gefragt, ob du irgendetwas von mir hast… du solltest es in die Tasche meines Parkers stecken, Blake. Du hast es nicht getan. Wolltest du deine Chancen erhöhen, huh!? Wolltest du die Chancen im Quest erhöhen, damit du Robert Barker beim Rumble besiegen kannst, huh!? SAG WAS, BLAKE! Du bist doch der große Held, der die PCWA retten wird…ist es nicht so?“

Der Junge antwortet nicht, sondern sitzt zusammengekauert auf dem Boden, nicht weit vom angetrockneten Mageninhalt entfernt.

Mad Dog: „Ich könnte gleich nochmal dorthin kotzen, wenn ich mir dein scheiß Gerede anhöre. WER GLAUBST DU, WER DU BIST? Seit wann braucht derjenige, der den Gerasy besiegt, einen Mentor, huh!? Seit wann? Und wenn du glaubst, dass du Gerasy werden kannst, um Lucifers Regentschaft wieder zu errichten, müsste es dann dein Mentor nicht erst recht können? Oder traust du es mir nicht zu? Blake… denkst auch du, dass sich alles ewig wiederholt? Auch die Ewigkeit des ewigen Zweiten?“

„Ich...“, flüstert Blake, „...ich wollte dich nicht verärgern. Ich...“

MD dreht sich um, lässt das Bild auf der Kommode liegen, nachdem er es intensiv studierte und spricht einfach weiter, als könne er sich schon vorstellen, was im Kopf seines Zöglings so vor sich geht.

Mad Dog: „Träume sind gut, Blake. Du kannst davon träumen irgendwann Gerasy Champion zu werden, davon träumen gegen große Männer wie Rage, Barker oder mich zu gewinnen – aber es ist noch nicht deine Zeit, hörst du? Du hättest gleich gegen mich im Ring stehen können… aber seien wir ehrlich…“

MD macht wieder einige Schritte auf Blake zu, sodass er ihm wieder genau gegenüber steht.

Mad Dog: „Du wolltest es nicht! Du wolltest nicht gegen mich kämpfen, willst nicht gegen die unbekannte Konstante im Squared Circle stehen. Du hast vielleicht den Siegeswillen, Blake, vielleicht hast du auch so etwas wie Sicherheit, so würde es wohl Blaze nennen, aber diese Gedanken…“

MD tippt Blake an die Stirn.

Mad Dog: „… sie haben die Macht über dich. Du willst nicht den Sieg, du willst deinen Traum. Du wolltest nicht gegen Lucifer gewinnen, du warst schon beim Brawlin Rumble.“

MD dreht sich wieder herum und wandert zur Kommode zurück.

Mad Dog: „Ich habe auch lange geträumt, Blake. Aber heute bin ich hier, um den Quest zu gewinnen. Heute geht es einzig und allein um den Quest… Wer ist der Beste? Wer ist der Beste? Darum geht es!“

Der Junge blickt an Mad Dog hinauf. Ist das der Grund, warum er auf dem Weg zu seinem Ziel so viele Fehler macht? Fehlt ihm tatsächlich der Fokus? Lenkt ihn seine grenzenlose Zuneigung für Gabriel so sehr ab?

Blake Milton: „Du meinst... ich bin nicht... konsequent genug?“

MD nickt, noch mit dem Rücken zu Blake stehend.

Mad Dog: „Ich glaube, wir beide kommen um gewisse Entscheidungen nicht herum... egal wie schwer und absurd sie sind. Entweder, man ist 100 Prozent für eine Sache, oder 100 Prozent dagegen. Nur so können wir unserer eigenen Sache sicher sein... und der Angst entkommen.“

Er seufzt, hält inne und schüttelt betreten den Kopf. Er will den Jungen eigentlich nicht vor diese Erkenntnis stellen... müssen. Denn er weiß, dass es Blake in Bezug auf Gabriel nicht anders geht, als MD mit seiner Tochter.

Mad Dog: „Weißt du was? Vor jedem Match, Blake, vor jedem verdammten Match – außer dem Kampf gegen Blaze eben – habe ich dieses Bild und damit sie geküsst. Für diesen winzigen Moment war meine Tochter bei mir und ich bei ihr… vor jedem Match. Für diesen kurzen Moment. Da war sie kein Opfer, da war sie kein Ballast für die unbekannte Konstante, nein, da war ich ihr Vater, der sich für sie aufopfert – bis zur Vollendung, bis zum Ende…“

Der Fighter wendet sich wieder seinem Schützling zu, in der linken Hand hält er zitternd das Foto seiner Tochter Isa. Ihren Namen kann er vor der Kamera nicht nennen, jetzt wo das Foto gefunden ist und er es nicht in falschen Händen weiß, hat die Angst ihre Macht erneut verloren.

In seiner rechten funkelt ein anderer Gegenstand. MD schluckt.

Mad Dog: „…doch wenn dies das letzte…“

Wieder schluckt er.

Mad Dog: „…wenn auch dies…“

Schwerer Atem. Hand ans Herz.

Mad Dog: „…nötig ist. Wenn der heutige Tag etwas gezeigt hat, dann dass die Angst einen zerfressen kann. Es braucht Ungebundenheit, Freiheit… es braucht die Unkenntnis der Anderen. Für den Sieg. Um der Beste zu sein, braucht es…“

MD führt die rechte Hand herauf zum Bild. Plötzlich reißt Blake die Augen weit auf. Ist das wahr, was er dort sieht? Schwer atmet der Fighter. Zitternd das Bild in der Hand… das Bild seiner Tochter… die Tochter… brennt. Es brennt. Das Bild von Mad Dogs Tochter. Das süße Gesicht. Es schmilzt. In Asche. Und mit ihr die Angst.

Den Daumen auf dem Feuerzeug. Den Daumen der Vernichtung. Dieser Entmachtung.

Als MD die letzte Ecke des Bildes fallen lässt und auch diese allmählich verglüht, starrt Blake immerzu geschockt seinen Mentor an; MD aber hebt nur den Kopf. In diesem Moment wirkt er so emotionslos wie Blake sonst. Nahezu eine Umkehr der Charaktere.

Mad Dog: „…die unbekannte Konstante!“

Mike Garland: „Die unbekannte Konstante!"

Vincent Craven: „Mad Dog wirkt beängstigend! Er ist die Neue Angst!"

Mike Garland: „Und gleich wird er im Finale beweisen müssen, ob er der ANGST Angst einflößen kann!"

Vincent Craven: „Unbekannte Konstante oder Eherner Mythos? Wer gewinnt den Quest 4 the Best 2012? Gleich werden wir es erfahren!

 


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 85 (2012-05-06 21:00:00) - Szene: 13 - Mad Dog, Blaze und Milton

PCWA-Logo Blake Milton wegen Drogenkonsum im Krankenhaus?
Einige PCWA-Angestellte sollen nach dem PPV behauptet haben, Milton nehme schon seit mehreren Monaten immer wieder leistungssteigernde Mittel in Form von Amphetamin-Tabletten zu sich, um den Erwartungen und dem damit verbundenen Leistungsdruck standhalten zu können.

Vincent Craven: „Wie ich bereits sagte – Milton ist seit dem CORE ununterbrochen in den Schlagzeilen. Erst gestern gab es, neben der Laufmeldung zu seinem angeblichen Drogenkonsum, auch wieder einen Artikel in der Bildzeitung. Ich such das gerade eben mal heraus. Da ging es erneut um ‚Miltons gestörtes Verhältnis zu Lucifer‘. Wo habe ich sie denn? Ich hatte die Zeitung doch bis vor kurzem noch hier zwischen meinen Unterlagen. Ich muss sie wohl irgendwo liegen gelassen haben.“

Mike Garland: „Also, wenn du mich fragst, läuft bei Milton einfach nur irgendetwas ganz gewaltig falsch im Kopf. Die Amphetamine würden dabei nicht nur dieses ‚gestörte Verhältnis‘ erklären, sondern auch so einige andere Ungereimtheiten. Zum Beispiel die beiden Beatdowns beim CORE, die keinerlei Auswirkung bei ihm gezeigt haben.“

Vincent Craven: „Da kann durchaus etwas Wahres dran sein, aber bisher sind das eben alles nur Gerüchte, zu denen noch keiner offiziell Stellung genommen hat, denn interessant ist auch die Tatsache, dass K&G Milton nicht suspendiert hat, oder ihn von seiner Position als leitender Sicherheitsbeauftragter der PCWA enthoben hat. Glaubst du also wirklich, dass er irgendwelche illegalen Drogen nimmt?“

Mike Garland: „Ach, bitte! Sieh dir diesen kleinen Junkie doch mal an!“

Blasse Haut, dunkle Augenringe – die Zuschauer in der Halle starren auf den Titantron, wo sie Blake Milton argwöhnisch mustern. Beinahe jeder hier ist plötzlich überzeugt davon, die Wahrheit über ihn zu kennen.

Vincent Craven: „Ganz so spurlos scheinen die letzten Ereignisse ja doch nicht an ihm vorbeigegangen zu sein. Das da ist ein unschönes Hämatom um sein Auge und die Würgemale an seinem Hals sind ebenfalls noch zu erkennen. Angeblich soll er im Koma gelegen haben und nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus sogar das gemeinsame Training mit Mad Dog gemieden haben.“

Mike Garland: „Oh, apropos Mad Dog!“

Kräftig schüttelt der diesjährige Q4tB-Gewinner zwei, drei Sponsoren die Hand und gibt einigen Ehrengästen, die sich um ihn geschart haben, Autogramme. Man muss das neue Image schließlich pflegen, auch wenn sich der Night Fighter eher einen kurzweiligen Spaß daraus macht – vor allem im Beisein von Blaze. Nach all den Mühen und Entbehrungen sollte man sich eben auch einfach mal über einen verdienten Sieg freuen dürfen; zumal ihn Valkos eben dabei unterbrach.

Mad Dog: „Nicht so drängeln! Ist doch genug ‚ewiger Erster‘ für alle da!“

Ein breites Grinsen, bevor sich die Aufmerksamkeit der Lounge-Gäste langsam legt. Zurück bleiben nur er und Blaze, der regungslos im Hintergrund sitzt und Mad Dog sichtlich frustriert beobachtet, wie dieser zum Buffettisch geht, um dort eine kleine Cocktailtomate nach der anderen zu verspeisen. MD mag Beilagen. Die sind immer so hübsch arrangiert.

Mad Dog: „Warum denn so ernst, Blaze? Huh? Immer noch verärgert, weil du gegen mich verloren hast? Du kannst es doch nächstes Jahr noch mal versuchen. Und... da ist noch der Rumble! Der Brawlin' Rumble, Blaze! Ein Sieg beim größten Wrestlingereignis der Moderne macht doch auch was her...“

Der verrückte Hund zuckt mit den Schultern. Noch immer ist da dieses breite Grinsen, gefolgt von einem Augenzwinkern. Der Kubaner reagiert kaum. In seinem Herzen steckt Apathie. Es mag noch der Schock sein, der ihn zu Starre verdammt oder einfache Gleichgültigkeit, er weiß es nicht. Seine Werte, seine Moral, sie sind erschüttert. Der Fighter sieht, dass sich die Mine seines Kollegen nicht aufhellt und so wendet er sich dem Pyromanen zu.

Mad Dog: „War nur'n Spaß!“

Wenn ihr Vertrauen nicht reicht, ihn zum Sieg zu führen, was dann? Es liegt nicht an ihm, er kennt seine boshafte Macht.

Mad Dog: „Es ist doch nicht mehr die Niederlage, oder? Was ist los, Blaze?“

Angestrengt antwortet Blaze.

Blaze: "Es ist der Weg... Er ist richtig und falsch zugleich. Er ist..."

Verwirrung in seinen Augen.

Blaze: "...nicht gut für mich?"

Vincent Craven: „Die Niederlage beim Q4tB kam wohl eher unerwartet für Blaze. Und sich nun dem erfolgreichen Kontrahenten gegenüberzusehen, macht eine Niederlage nicht gerade erträglicher.“

Mike Garland: „Er hatte seine Chance und es sollte halt eben einfach nicht sein. Immerhin kann er sich damit trösten, dass er bei den Q4tB-Kritiken nicht so katastrophal abgeschnitten hat wie der kleine Junkie.“

Blake Milton durchquert plötzlich die Lounge und als Mad Dog „seinen Zögling“ bemerkt, packt dieser ihn mit ernstem, aber erstaunlich fürsorglichem Blick, am Arm.

Mad Dog: „Na, wen haben wir denn da, huh?“

Der Junge senkt den Kopf. Das letzte Mal haben beide zum CORE miteinander gesprochen und der Night Fighter sieht nach der letzten Show und den neusten Gerüchten eindeutigen Nachholbedarf.

Mad Dog: „Hast du mir irgendetwas zu sagen?“

Nein, eigentlich nicht. Und schon gar nicht im Beisein von Blaze, der „Lucifers Schützling“ als „anmaßend“ und „arrogant“ bezeichnet hat. Dabei wollte Blake doch nur das Richtige tun.

Mad Dog: „Hey, ich rede mit dir... Bist du überhaupt bei der Sache!? Erinnerst du dich nicht an die Worte, die ich dir vor dem Questfinale gesagt habe? Oder war dort bereits dein Verstand vernebelt, deine Auffassungsgabe beschränkt? BLAKE! Verdammt, willst du Wrestler sein oder nicht? Ich sag es dir nun nochmal: Ich weiß ja nicht, in welcher Traumwelt du lebst, aber wenn du nicht bei der Sache bleibst, wirst du dein Ziel niemals erreichen! Und du hast doch ein Ziel, oder nicht?“

Diese Frage hatte er Milton, wie gesagt, schon einmal gestellt, aber MD hatte das Gefühl, als habe der Junge ihn nicht verstanden. Wie so oft.

Mad Dog: „Wo ist dein Fokus? Wo ist deine Konzentration? Wohin fliehst du nur ständig mit deinen Gedanken!?“

Ärger packt den Kubaner. Im gleichen Moment, als er es ausspricht, bereut er schon, was er Lucifers Schützling entgegenwirft.

Blaze: „Er ist ein NICHTS! Unfähig und verstört, sein Potential verschenkt. Und das an ihn... an Gabriel!“

Und spricht die Reue nun aus, denn Blake wirkt von seinen Worten arg getroffen.

Blaze: "Entschuldige..."

Wieder driften die Gedanken der Rache zu seiner Niederlage. Er hätte nicht verlieren dürfen. Niemand kann ihn aufhalten, wenn er seine Kraft entfaltet, doch er entfaltet sie nicht mehr. Wo ist sie hin? Wer hat sie ihm gestohlen? Mad Dog verzieht das Gesicht und konzentriert sich auf seinen Schüler. Eigentlich kann er es sich nicht vorstellen, aber folgendes Thema muss endlich angesprochen werden.

Mad Dog: „Sind die Gerüchte wahr? Über dich und Lucifer? Seid ihr… du weißt schon…“

Der Junge schüttelt entsetzt den Kopf und blickt irritiert zwischen Mad Dog und Blaze hin und her.

Blake Milton: „Nein, verdammt! Ich bin nicht schwul! Warum denken das alle?“

Blaze rümpft nur die Nase.

Blaze: "Erbärmlich. Schwa..."

Seine Zähne knirschen, er dreht sich weg.
Diese Frage war jetzt nicht wirklich ernst gemeint, oder? MD schüttelt sich ebenfalls... erleichtert.  

Mad Dog: „Weil sie dich in eine Schublade stecken wollen, weil sie dich angreifbar machen wollen. Sie brauchen eine Fläche, Blake - damit sie dich zerstören können, falls du ihnen zu nahe kommst, verstehst du? Was würde denn passieren, wenn Lucifer jetzt gerade von Godd diesem Pisser angegangen würde? HUH!? Was würde passieren? Die Neuigkeit käme sogleich über diesen dämlichen Knopf in dein Ohr und sofort würdest du loseilen, wie ein Verrückter... War es eine Kunst zu wissen, dass du nachdem meine Kamera von Patricia Selladore zerstört wurde in meiner Kabine warten würdest?"

Ironischer Blick des Hundes, der zeitgleich den Kopf schüttelt.

Mad Dog: „Hast du nicht verstanden, warum ich den Weg der Unbekannten Konstante gewählt habe, huh!? Hast du überhaupt je zugehört, Blake? Warum ist Blaze zum Rächer geworden? Wenn du unsere Beweggründe kennst, dann erklär’s uns! Erklär uns das mit Lucifer!“

Er kann es nicht erklären. Er hat noch nie passende Worte für seine Gefühle finden können. Er kann sie ja noch nicht einmal einordnen. Er kennt den gesunden Unterschied zwischen Freundschaft, Liebe und Anbetung nicht. Er kennt ihn nicht! Er kann ja noch nicht einmal Hass, Faszination und Verlangen voneinander unterscheiden. Er kann es einfach nicht! Wie soll er es dann erklären?

Das Blut läuft ihm bereits aus der Nase, als er sich plötzlich in diesem äußerst unangenehmen Moment verliert. Er vermisst Gabriel so sehr.

Blake Milton: „Er… er ist so perfekt. Er ist so… einfach alles!“

Miltons Blick wandert flehend zur ehemaligen Exekutive. Nervös drückt er sich den Handrücken gegen die Nase, um die Blutung zu stoppen und nuschelt verstört in seinen Ärmel.

Blake Milton: „Du… du verstehst mich doch, oder nicht? Blaze, du weißt doch… wie es ist… wenn man ihm dienen darf. Wie es ist… wenn man ein Teil von ihm sein darf!“

Vincent Craven: „Oh Mann…“

Mike Garland: „Ich sag ja: bei dem läuft irgendwas nicht ganz richtig im Kopf!“

Blake Milton: „Er hat mir das Gefühl gegeben, wichtig zu sein und gebraucht zu werden. Er… er hat mich wertvoll gemacht…“

Blaze: „Schweig, du Made."

Der Junge zuckt gestresst zusammen. Blaze kann sich nicht stoppen, die Worte entfliehen ihm einfach.

Blaze: "Wo ist deine Männlichkeit? Wo dein Stolz? Habe ich mich so getäuscht in dir?“

...in ihnen,... in mir? Verbirgt er sein wahres Selbst? Wenn ja, dann muss es so sein.

Blaze: "Es tut mir Leid... ich... es gibt keinen Grund meine Gefühle an dir auszulassen. Ich darf es nicht, es ist nicht ... rechtens."

Oder ist es? Wer trifft die Entscheidung?
Milton starrt den Rächer entnervt an, bis ihn die Worte seines Mentors wieder zum eigentlichen Thema zurückholen.

Mad Dog: „Ich hab dir von Anfang an gesagt, dass du dich von nichts abhängig machen sollst, schon gar nicht von Lucifer, Blake! Und nun? Du bist ja mittlerweile krankhaft besessen von ihm!“

Blake Milton: „Aber es ist doch keine Schande... einfach nur ein Teil von etwas sein zu wollen… oder? Ich will doch nur… Weißt du, ich will nicht als verbranntes Foto enden…“

Der Night Fighter hebt betroffen die Augenbrauen. Jetzt nimmt dieser verdammte Junge ihm auch noch die Siegesfreude. Wut steigt auf - das hätte Blake nicht sagen, daran hätte er ihn nicht erinnern dürfen. Kurz funkeln die Augen MDs Blake an, ehe er Milton loslässt, sich wegdreht und die Wand anglotzt.

Blake Milton: „Mich… mich haben schon so viele Leute abgeschrieben… und ich wollte wenigstens für ihn eine Bedeutung haben! Nicht, indem er mich aus seinem Leben löscht, sondern… sondern, indem er ganz allein mir seine Aufmerksamkeit schenkt! Ganz allein mir! Nicht Robert! Nicht Alistair! Die beiden haben schon sooo viel… Sie sind sooo viel stärker als ich… Sie sind sooo viel besser als ich… Ich wollte doch nur, dass er mich… beachtet! Dass er mir gehört…“

Etwas regt sich im Rächer. Sie... so viel stärker als Blake? Wahrscheinlich. So viel stärker als er? Niemals. Es fehlt ihm etwas. Doch was? Was fehlt ihm zu toben? Erdrücken sie ihn? Erdrückt er sich selbst?

Mad Dog: „Aje…“

Gedanken ohne Schluss, ohne Ziel. Was fehlt dem Kubaner zum erneuten Aufstieg?

Blake Milton: „Dass ich etwas… ganz Besonderes für ihn bin… und…“

Keine Erkenntnis.

Mad Dog: „Sag mal, hat Lucifer irgendetwas mit diesen Tabletten zu tun? Huh? Hat er sie dir gegeben? Hat er dir gesagt, dass du sie nehmen sollst? Sind sie von ihm?“

Blaze schaltet ab. Die Apathie greift erneut nach ihm.

Mike Garland: „Was für eine Anschuldigung! I’m not amused!“

Vincent Craven: „Lucifer arbeitet mit so ziemlich jedem miesen Trick. Mich würde es also nicht wundern, wenn er seine ‚Untergebenen‘ auch mit solchen fragwürdigen Mitteln von sich abhängig macht. Mit seinen Giftspritzen ist er ja auch nicht gerade sparsam!“

Mike Garland: "Ach, so eine kleine Sprize in Ehren wird niemand verwehren."

„Lucifers Schützling“ schüttelt erneut heftig den Kopf und drückt sich noch immer die Hand gegen die blutigen Nasenlöcher.

Blake Milton: „Wa… was!? Nein! Er hat nichts damit zu tun! So… so etwas würde er niemals tun!“

Mad Dog: „Du gibst also zu, dass das deine Drogen sind?“

Blake Milton: „Ich… Na… nein! Weder noch! Ich nehme keine Drogen!“

MD sieht kurz rüber zu Blaze, immer noch mit dem Rücken zu Blake stehend. Ihre Blicke treffen sich. Blaze hält seinem, dem des Siegreichen, stand. Dem, der nun der erste ist.

Blaze: „...“

Keine Silbe, kein Wort, nicht jetzt. Er verschränkt die Arme vor der Brust, während Mad Dog laut ausatmet. Man spürt die Lustlosigkeit sich diesem Thema auszusetzen, jetzt, wo eigentlich die Freude überwiegen sollte. MD wirbelt jedoch herum, packt Blake erneut, nun fester, und zieht ihn näher zu sich heran.

Mad Dog: „Blake, kann man je ein Teil von jemand ganz anderem sein? Und wenn das gehen sollte, geht es ohne sich selbst zu verlieren? HUH!? Wer bist du noch? Und würde Lucifer dir jemals nachrennen; welche Bedeutung hast du für ihn wohl? Wenn du doch ein Teil von ihm bist, müsste mein Griff ihn nicht ebenso schmerzen wie dich?"

Kurz schießt MD das Gespräch mit Gabriel vor Core in den Sinn, als Lucifer ihm auftrug, sich fortan um Blake zu kümmern. Doch Mad Dog schüttelt dies ab.

Mad Dog: „Und das mit den Pillen, Blake... Ich hab dich schon mehrmals Zeug schlucken sehen! Dann die Tabletten in deiner Sporttasche und im Schachspiel! Du benimmst dich merkwürdig, bekommst ständig dieses Nasenbluten! Ich hab Doktor Häuser gefragt... das Nasenbluten bekommt man davon, wenn man zu hohen Blutdruck hat, oder wenn man sich den Scheiß als Pulver durch die Nase zieht!“

Blake Milton: „Ich…“

Mad Dog: „Ich hab mich entschieden dein Mentor zu sein. Ich hab mich für alle möglichen Dinge entschieden – schwerwiegende Dinge – und ich will diese Entscheidungen einfach nicht mehr bereuen müssen, verstehst du? Wenn du also irgendwelche Probleme hast, dann sag es mir einfach, ok? Ich verurteile dich nicht, egal um was es geht.“

Blake nickt.

Mad Dog: „Du kannst mir vertrauen.“

Noch ein Nicken.

Mad Dog: „Und jetzt sag mir, dass du keine Drogen nimmst!“

Blake Milton: „Ich nehme keine Drogen.“

Mad Dog: „Wenn ich herausfinden sollte, dass du mich angelogen hast… werde ich dir persönlich das Genick brechen! Hast du das verstanden, Blake?“

Er lässt den Jungen los, klopft ihm auf die Schulter und grinst. Die letzten Worte waren eher als Scherz gemeint. Er will die Stimmung wieder etwas heben, denn auch Blaze hockt noch immer missgelaunt auf seinem Lounge-Sessel.

Mad Dog: „Und nun zu dir…“

Blaze wendet seinen Blick ab.

Blaze: "Dein Sieg bedeutet nichts. Und nun lass mich allein, lass mich in Frieden."

Mad Dog: „Ich weiß, dass du glaubst, dass nur du dazu bestimmt warst, Barker diesen Gürtel abzunehmen, aber…  wir gehören zum selben Team, Blaze. Wir haben den gleichen Plan. Du solltest auch mir zutrauen, den Vertrag, den ich heute unterschreiben werde, zu erfüllen. Den Vertrag, auf dem Barker und ich zustimmen, dass derjenige, der den anderen beim Brawlin' Rumble bis drei auf der Matte hält, neuer Gerasy Champion der PCWA wird."

Er muss nachdenken, bevor er antwortet. Ein Moment unangenehmer Stille entsteht. Miltons Augen ruhen missgünstig auf dem diesjährigen Quest 4 the Best Gewinner.

Blaze: "Du magst Barker den Titel abnehmen, es mag nicht meine Bestimmung sein, es selbst zu tun... Doch was ist meine Bestimmung?"

Blaze schüttelt störrisch den Kopf.

Blaze: "Mich unterzuordnen? Niemals. Ich finde wieder, was ich verloren habe. Irgendwie, irgendwann..."

Misstrauisch beäugt Mad Dog seinen Kollegen. Dann legt er versöhnlich den Kopf schief.

Mad Dog: Hör zu, egal ob ich es schaffe oder nicht… du bekommst womöglich so oder so schneller als dir lieb ist eine neue Chance. Kein Grund also, den Kopf hängen zu lassen.“

Blaze: "Nun spielst du dich als Mentor auf, nun spielst du den Anführer? Ich brauche dein Mitleid nicht, ich brauchte es nie, von niemandem..."

...denn Mitleid brauchen nur die Schwachen.

Blaze: "Ich brauche deinen Zuspruch nicht..."

...denn ohne Zuspruch habe ich gesiegt, ohne Liebe erklomm ich die Spitze, war ich gefürchtet, war ich stark – führt er den Gedanken im Inneren zu Ende.

Mad Dog stützt die Hände in die Hüften und gibt auf.

Mad Dog: „Ganz wie du willst! Komm mit, Blake! Wir gehen!“

Blaze bleibt alleine zurück. Langsam schweift sein Blick durch das Zimmer, als die Szene langsam ausblendet. Wenn er Zuspruch nicht braucht, Liebe nicht braucht, Mitleid nicht braucht, was braucht er dann?

 

Vincent Craven: "Rieche ich da eine Krise im Team der Inflection Scale?"

Mike Garland: "Sorry, das war mein Bohnenchili von heute mittag. Kommt nicht wieder vor."

Vincent Craven: "Wir sehen hier drei sehr unterschiedliche Charaktere. An Mad Dog und Blaze scheint ihr Match nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Ich bin gespannt, ob die Inflection Scale als Gruppierung noch lange durchhalten kann - scheinen sich da Eifersucht und Führungansprüche zu zeigen?"

Mike Garland: "Viel spannender ist das wirre Gerede von Blake Milton. Ich sage es bei Valkos Heritage immer wieder und ich wiederhole es nun bei Mad Dog: Dieses ganze Mentoren-Getue hat den jeweiligen Schülern bis jetzt nur Pech gebracht. Kaum hat er den verrückten Hund als Lehrer und Vorbild, schon entwickelt sich unser Milchbubi Blake zu einem noch viel größeren Jammerlappen als Caleb Yuma es jemals werden könnte."

Vincent Craven: "Nun tust du ihm aber unrecht. Milton steht noch ganz am Anfang seiner Karriere und er hat noch so viel vor sich."

Mike Garland: "Ja? Steht 'plötzlicher Drogentod' auch auf deiner Liste der Zukunftspläne für unseren Security-Chef? Der erwartet ihn nämlich, wenn er sich weiter diese Mittelchen reinpfeift. Das sieht doch ein Blinder, dass Milton ein Junkie ist."

Vincent Craven: "Er hat es eben abgestritten und ich bin geneigt, ihm zu glauben?"

Mike Garland: "Ach, komm. Er 'möchte ein Teil von Gabriel Lucifer' sein. Sagt das nicht alles aus? Entweder, er ist doch vom anderen Ufer oder er hat nicht mehr alle Tassen im Schrank."

Vincent Craven: "Mad Dog wird ihm noch ordentlich den Kopf waschen, was das angebliche Drogenproblem angeht. Es sieht aus, als wäre der verrückte Hund nun in einer ganz starken Position, was Milton angeht. Wenn es jemand schafft, ihn aus diesem Sumpf wieder heraus zu ziehen, dann ist es sicherlich Mad Dog."

Mike Garland: "Ist das Hündchen etwa doch nicht kastriert? So geht er auf jeden Fall auf Konfrontationskurs mit Blaze, der ihm seine haarigen kubanischen Eier quasi entgegen streckt und keinen einzigen Zentimeter von seiner Position abweicht."

Vincent Craven: "Das hätte ich vielleicht anders formuliert, aber im Grunde genommen hast du da wohl recht."

Mike Garland: "Habt ihr das gehört, meine Garlanders? Vincent Craven gibt mir tatsächlich einmal recht! Das qualifiziert ihn glatt zum Ehrenmitglied in meinem Fanclub. Mit 10 % Rabatt auf meine Shirts."

Vincent Craven: "Du hast gar keine Shirts im Fanshop."

Mike Garland: "Du bist ja nur neidisch, weil du die 10 % nicht auch auf Tiernahrung bekommst."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 86 (2012-06-10 18:45:00) - Szene: 14 - Mad Dog, Gabriel Lucifer und Blake Milton

Blut. Sein Blut. Auf einem weißen Stück Papier. Schon dunkelrot eingetrocknet und dennoch seines. MD betrachtet den Vertrag für das Gerasymatch beim achten Brawlin‘ Rumble mit der Unterschrift seines Kontrahenten, die Unterschrift, welche er mit des Fighters Tinte schrieb. Die schwarz-weiße Maske des verrückten Hundes versteckt die Augen-Nasen-Partie. Darunter streicht seine Hand über das glattrasierte Kinn. Sein Blick verharrt auf dem einfachen Stück Papier.

Hättest dich besser doch nicht darauf eingelassen.“

Der Quest for the Best Sieger dreht sich nicht zum Ankömmling, er kennt die Stimme. Nur zu gut.

Mad Dog: „Was weißt du schon, huh!? Du bist am unteren Ende der Nahrungskette angekommen, während ich steil nach oben wandere und bald, ja beim Rumble endlich den großen Triumph, den Gerasy Titel, erringen werde.“

Ein Lachen ist die Reaktion auf MDs selbstbewusstes Vorpreschen. Den Fighter scheint dies nicht zu interessieren, er fokussiert weiterhin den Vertrag, zu dessen Unterzeichnung es bei der letzten Vendetta nicht gekommen war – aber dies wird nachgeholt! Heute!

Du träumst ja immer noch.“

Der Griff geht an die Maske. Er hat seit Wochen immer mal wieder den gleichen Traum. Sein Kampf um die schwarz-weiße Maske… doch er musste immer gegen Robert Barker kämpfen, nicht gegen den damaligen wahren Gegner.

Mad Dog: „So wie du davon träumst normal zu sein?“

Wieder ist ein Lachen die Reaktion, womit nun aber ein Schwall Alkohol in das Gesicht des Night Fighters geweht wird, sodass dieser angeekelt den Kopf wegdreht und endlich seinem Gesprächspartner ins Gesicht sieht.

Gabriel Lucifer: „Normal wäre gewesen, wenn du nicht den Quest gewonnen hättest und damit vielleicht endlich verstanden hättest, dass es für dich in der PCWA einfach nicht reicht. Als du hier hergekommen bist, kamst du mit so vielen Vorschusslorbeeren, die du aber alle innerhalb von einem Jahr zunichte gemacht hast. Du hast deinen eigenen Weg gewählt, schön und gut, aber den letzten Tick, der dir über die letzten Jahre fehlte, den hast du immer noch nicht dazugewonnen. Mad Dog, ob du es willst oder nicht, du wirst gegen Robert Barker beim Rumble untergehen, so wie du in deinem Leben immer untergegangen bist!“

Der Blick des verrückten Hundes verlässt Gabriel, widmet sich wieder dem Vertrag. Den letzten Tick, huh!?

Mad Dog: „Außer seltsamerweise gegen dich, oder? Dich, den Oberguru der PCWA, den Denker und Lenker unserer Liga. HUH!?“

Der Quest-Sieger stellt sich Gabriel gegenüber. Drückt den harten Kunststoff seiner Maske an Lucifers Nase.

Mad Dog: „Wie fühlt es sich an, zu schwach gewesen zu sein, die Ewigkeit des ewigen Zweiten fortzusetzen, huh!? Gabriel, wie fühlt es sich an, selbst nicht den letzten Tick gehabt zu haben? Und das vor allem gegen mich, für den es ja anscheinend in der PCWA einfach nicht reicht… HUH!? Fick dich, Gabriel. Du willst normal sein? Dann geh raus, kämpf einfach und spar dir diese Anstandsbesuche. Wenn du aber insgeheim doch selbst gegen Barker kämpfen wolltest und dein Normalo-Dasein vorgeschoben hast, dann face facts! ICH BIN DER NUMBER ONE CONTENDER… und ich stürze Robert Barker beim Brawlin‘ Rumble VIII!“

Du hast schon zweimal beim Brawlin‘ Rumble gegen ihn versagt. Warum sollte das dieses Mal anders sein?“

Wütend rotiert MDs Kopf zur Türe. Schon die Stimme hat ihn erahnen lassen, wer dort steht, aber die Bestätigung schlägt Enttäuschung in das Gesicht des verrückten Hundes. Sein Schützling Blake tritt ein. Gabriel grinst frech herüber zu MD und lehnt sich genüsslich an die Wand. Mad Dog wendet sich betroffen ab, fokussiert den Vertrag. Fokussiert sein Blut. Der letzte Tick?

Mad Dog: „Was weißt…“

Ehe MD seine Standartantwort ausspricht, unterbricht ihn das röchelnde Lucifer’sche Lachen.

Gabriel Lucifer: „…du schon, huh!?“

Emotionslos sieht Blake den ehemaligen Principal an. Er hatte ihn hier nicht erwartet, kämpft mit sich und braucht so viel Überwindung, ihm zu widerstehen. Ihm, diesem Allvater, den er bekämpfen muss, um ihn zu beschützen. Es ist so lächerlich paradox.
Mad Dogs raue Stimme reißt den jungen Sicherheitschef aus seinen Gedanken. Der Night Fighter kann es nicht ertragen, dass ihm sein Schüler so ungünstig in den Rücken fällt. Dabei müsste er es doch besser wissen. Müsste wissen, dass Blake immer das sagt, was er denkt. Wenn er sich denn überhaupt mal zu etwas äußert.

Gabriel Lucifer: „Der Junge sagt die Wahrheit, Mad Dog. Vielleicht ist er doch mehr wie ich als wie du?! Oh, nein, er ist bestimmt wie Du, ähnlich verrückt dem Glauben erlegen, den Schlächter stoppen zu können!“

Ein mythisches Feixen, während Milton seinem Mentor auch ohne weitere Worte zu verstehen gibt, dass er an einen Sieg von Robert Barker im Gerasy Titelmatch beim Brawlin‘ Rumble glaubt. Und dass er eben genau DAS schon viel früher hätte verhindern müssen.

MD hat nun DAS, was Blake haben wollte. Sarkastisch fährt die unbekannte Konstante fort.

Mad Dog: „Seit wann haben Ergebnisse von vor 2 und 4 Jahren etwas in der Gegenwart zu sagen, Blake? Das mag in anderen Universen so sein, aber bleib doch bitte mal realistisch. Du hättest natürlich Robert Barker gestürzt, ich weiß. So wie du Rage und dich selbst aus dem Ring bei der Battle Royal stürztest, huh? So wie du Rage und den Normalo hinter mir so glorreich zu Fall brachtest… Als Barker mit dir Gassi ging, ja das hatte wirklich etwas von Ebenbürtigkeit, Blake. Da hast du es ihm ja fast so gezeigt wie ich, als ich ihn nach seinem Rumblesieg entführte. Oder, Blake?“

Und schon huscht wieder ein Grinsen über das Gesicht des verrückten Hundes. Der Moment als Barker an einem Baum gefesselt vor ihm hing und MD ihm seinen ganzen Frust ins Gesicht kotzte, ja, das war ein großer Moment. Der letzte Tick?

Gabriel Lucifer: „Ach, da wo du später wieder den Schwanz eingezogen hast?“

Blake starrt Mad Dog an. Der scheiß verrückte Hund hat Recht. Sie haben – wie gesagt – ALLE Recht. Der Australier hat bisher keine nennenswerten Leistungen gezeigt. Zumindest keine, die offensichtlich sind.

Blake Milton: „Sich als Veteran mit einem Neuling zu vergleichen – du weißt was ich von diesem Quatsch halte, Mad Dog. Aber wenn dir dieser Apfel-Birnen-Vergleich so wichtig ist, dann sollte ich dich vielleicht daran erinnern, dass Robert mit dir, als erfahrener Wrestler, genauso gespielt hat, wie mit mir. Sogar sein Lakai Nelson hatte seinen Spaß mit dir. Wer von uns beiden ist jetzt also der Schwächere?“

Er wägt symbolisch mit beiden Händen ab: „Veteran, der immer wieder denselben Fehler macht – Neuling, der es nicht besser wusste? Veteran, der immer wieder denselben Fehler macht – Neuling, der es nicht besser wusste? Scheiße noch eins! Das ist eine echt kniffelige Kiste.“

Mad Dog schaut ihn irritiert an, während Gabriel einfach nur vor sich hin grinst. Blake lässt die zitternden Hände sinken: „Was grinst du so bescheuert, Lucifer? Du bist der Schwächste von allen! Denn du hast den Kampf gegen Barker als erster aufgegeben. Du bist mittlerweile sogar so tief gesunken, dass du deinen Chianti in die PCWA schmuggeln musst, weil du nichts dagegen machen kannst, dass ich diesen Mist aus dem Verkehr ziehe.“

Der Junge legt den Kopf schief. Seine Hände zittern noch immer: „Vielleicht sollte ich dich nächste Show filzen, huh? Dann heißt es zu Vendetta 87 wieder: Ach, wie schade. Kein Chianti für Lucifer.“

Er lächelt verstört und es fällt ihm schwer, an seinem Verstand festzuhalten.

Blake Milton: „Ich muss mich bei dir bedanken, Lucifer. Mir diese Stelle als Sicherheitschef zu geben, das war… das war ein Geniestreich von dir. So viel Macht in den richtigen Händen. Stell dir nur mal vor was dabei herauskommt, wenn ich das mit einem Brawlin‘ Rumble Sieg verbinde…“

Blake läuft das Wasser im Mund zusammen. Er muss seine Defizite kompensieren, denn er erträgt die vergangenen Niederlagen nicht. Er erträgt es nicht, dass SEIN Gabriel Robert lieber mag, als ihn.

Blake Milton: „Wenn ich es Robert Barker gleichtue…“

Seine erweiterten Pupillen schreien geradezu nach Gabriels Aufmerksamkeit. Der Größenwahn steigt Milton zu Kopf und MD schreitet eher zum Wohle seines Schützlings ein.

Mad Dog: „Tzz, komm wieder auf den Boden zurück und sieh der Realität ins Auge, Blake. Wer hier einander vegleicht bin nicht ich! Ich zeige dir nur auf, was dir fehlt, Blake, und das ist nicht ein Ticken, sondern dir fehlen einige Schrittweiten. Diese sind nicht etwas, was man in ein paar Wochen, in denen man Wrestler ist, bereits aufholen kann. Das braucht Zeit. Und deine Zeit ist noch nicht gekommen, meine hingegen ist hier und jetzt - ohne den FUCKIN SELBEN FEHLER!“

Der Fighter wirbelt mit dem Vertrag in der Hand herum. Starrt zu Milton, dann zu Lucifer.

Mad Dog: „Ich bin über zehn Jahre in diesem Geschäft unterwegs! Ich habe nicht in der PCWA begonnen, Mr. Lucifer. Vielleicht brauch ich meine Zeit mich zu akklimatisieren, aber nun bin ich heiß und kalt zugleich. Ich bin die unbekannte Konstante und euer Gerede von immergleichem Fehler, ewigem Zweiten und letztem Ticken ist passé. Ich weiß, was in zwei Monaten zu gewinnen ist, ich weiß, was beim Brawlin‘ Rumble vor der Tür steht. Ich bin hunderte Male durch den Vorhang marschiert, habe hunderte Male Schlachten geschlagen. Was wollt ihr mir sagen? Mir fehlt etwas, huh!? Mir fehlt überhaupt nichts, denn ich weiß schon lange, was zu tun ist!“

MD geht herüber zu Gabriel.

Mad Dog: „Du warst mein Wunschgegner für das Quest-Finale! Lange war ich ein Bauer in deinem Spiel, bis ich mich dir entsagte und dich schließlich besiegte. Jetzt bist du hinter mir. Und gleich da draußen im Match wird sich nichts anderes zeigen!“

Gabriel Lucifer: „Noch bist du kein Gerasy, Mad Dog, also pass auf, was du sagst. Ich war bereits Gerasy, kenne diesen Fluch. Vielleicht bist du nun endlich hier angekommen, aber ich kenne die PCWA besser als jeder andere, ich bin die große und eben nicht die unbekannte Konstante in dieser Liga und ich weiß stets, was ich tue und warum und weshalb und wieso und…“

Blake Milton: „…Du weißt schon lange nicht mehr, was du tust! Du überlässt Robert die PCWA, weil du Gefallen daran gefunden hast Verantwortung zu delegieren… ist es nicht so?“

Blake stockt. Er legt sich mit einem Mythos an. Oh Gott, wie soll er das alles hier nur durchhalten? Kann er Gabriel nicht einfach diese ein, zwei lächerlichen Wirbel brechen? Dann wäre diese unerträgliche Qual endlich vorbei. Blake hätte wieder seine Aufmerksamkeit, denn scheinbar bleibt alles andere wirkungslos. Der Junge würde dann endlich wieder eine entscheidende Rolle spielen, denn wer außer ihm, will sich schon um einen alten Krüppel kümmern? Wer außer ihm, würde vor Stolz platzen, Lucifer endlich wieder für sich allein zu haben, sich seine Geschichten anzuhören, sich seine Launen anzutun, ihm den Sabber wegzuwischen, die Windeln zu wechseln und den Mythos in Ehren zu halten.
Aber erstmal muss er sich des finsteren Blickes erwehren, der ihn gerade trifft.
MD schüttelt den Kopf.

Mad Dog: "Die unbekannte Konstante untergräbt eurer dämliches große-Konstante- und Verantwortunggequatsche! Wie lächerlich seid ihr? Du hattest die Macht, jetzt hat sie Barker, laut dir, Blake, soll sie Lucifer wieder bekommen... NEIN! NEIN! Versteht ihr denn nicht? ENDE DER EWIGKEITEN. Es ist Zeit für eine neue PCWA! UND ICH BIN DIE BESSERE VARIANTE FÜR DIE PCWA!"

Gabriel Lucifer: „Der Schlächter ist das Beste für die PCWA. Er ist das Beste, was der PCWA passieren konnte. Es war an der Zeit den perfekten Antagonisten zu finden – er ist die Neue Konstante, die Einzig Wahre Konstante der Zukunft. Er ist der Mann, der die Spitze dieser Liga darstellen muss. Er ist einfach der Richtige!“

Blake vergräbt die zitternden Hände in seinen Hosentaschen, umklammert die kleine Mensch-ärger-dich-nicht-Figur. Warum kriegt Robert all das, was eigentlich IHM zustehen sollte? Und warum bekommt Mad Dog ein Rematch und ER nicht?

Blake Milton: „ICH WILL DICH BEIM RUMBLE, LUCIFER!“

Gabriel Lucifer: „Du wirst mich aber nicht bekommen! Selbst dein Mentor ist davon überzeugt, dass du nichts taugst. Als Wrestler bist du ein Nichtsnutz, eine Fehlbesetzung. Was glaubst du wohl, warum du nicht mehr auf der Card stehst? Du hast Glück, dass du den Kampf überwachen darfst. Denn das ist nun mal das, was eine Sicherheitskraft macht: Überwachen.“

Gabriels dunkle und schrecklich betörende Stimme macht den Jungen wahnsinnig. Er verzieht das Gesicht und zuckt, weil er dem Mythos endlich an die Gurgel springen will. Nur ein, zwei Wirbel...

Gabriel Lucifer: „Ich hingegen bin endlich wieder das, was man einen wahren Wrestler nennt. Wenn du also wirklich akklimatisiert bist, Mad Dog, wenn du nun wirklich den Tanzstil der PCWA gelernt hast, dann lass uns tanzen!“

Mad Dog: „Lass uns tanzen, alt Denkender!“

Ein heiseres Lachen setzt ein. Gabriel breitet die Arme aus als wolle er Mad Dog geradezu in Empfang nehmen. Dann verneigt er sich und fordert den Quest-Sieger elegant zum Tanz auf.

Gabriel Lucifer: „Hast du schon mal bei…“

Weiter kommt Gabriel nicht, denn von hinten stürzt Blake auf ihn zu. Doch bevor dieser ihn wirklich erwischen kann, weicht Lucifer gekonnt einen Schritt zur Seite und wirft den jungen Sicherheitschef mit einem Kontergriff zu Boden. Höhnisch lächelnd, weicht der Mythos, ein paar Meter zurück gen Tür. Mad Dog beobachtet das Ganze. Blakes große, helle Augen klammern sich verzweifelt an Lucifer, der lediglich emotionslos mit dem Kopf schüttelt. Ehe er den Raum verlässt, bleibt er im Türrahmen stehen und blickt grimmig wie selten zuvor zu Mad Dog.

Gabriel Lucifer: „Ich habe dir noch vor CORE gesagt: ‚Kümmere dich um den Jungen‘ – Augenscheinlich hast du versagt. Das wirst du büßen, Mad Dog! Au revoir…“

Während der auf dem Boden liegende Blake seinem hinaus schreitenden Gabriel hinter her blickt und sich fragt, was genau dieser gerade meinte, murmelt Mad Dog etwas vor sich hin und zieht umgehend die gesamte Aufmerksamkeit des verwunderten Milton auf sich.

Mad Dog: „Du sagtest ‚Kümmere dich um meinen Jungen‘ – das ist ein Unterschied. Er will Dein Junge sein, also kümmer du dich gefälligst um ihn. Ich habe mir das Match gegen Barker geholt, damit habe ich bereits mehr für ihn getan als Du, Gabriel!“

 

Vincent Craven: "WOW! Mad Dog, Gabriel Lucifer und Blake Milton - zwischen den dreien geht es ja hoch her!"

Mike Garland: "Ich habe nur einen gesehen, bei dem es hoch her ging. Lucifer hat den verrückten Hund und diesen größenwahnsinnigen Sicherheitsmann glatt an die Wand gespielt."

Vincent Craven: "Halten wir einmal fest: Mad Dog ist der Herausforderer Nummer ein auf Barker Gerasy Titles, aber Lucifer hält ihm vor, immer noch nicht so richtig in der PCWA angekommen zu sein."

Mike Garland: "Da hat er vollkommen recht. Er mag im Ring den einen oder anderen Erfolg gefeiert haben, aber vor den Kameras, da habe ich von Mad Dog bisher nur Mittelmaß gesehen. Er schwadroniert hier von sich als 'unbekannter Konstante', beeindruckt einige Fangirls durch billige 'Huhs' und trägt seit nunmehr zehn Jahren die gleiche langweilige Maske. Mal im Ernst: So jemand soll eine Bedrohung für den Schlächter sein?"

Vincent Craven: "Das sehe ich aber ganz anders. Der Night Fighter hat sein Herz am rechten Fleck und am Ende wird er es sein, der Barker entthront."

Mike Garland: "Das wird niemals geschehen!"

Vincent Craven: "Sehr interessant ist auch die Konstellation mit Blake Milton. Lucifer wirft Mad Dog vor, er habe bei ihm versagt. Das klingt in meinen Ohren so, als hätte er trotz der Ereignisse in der letzten Show noch nicht ganz mit ihm gebrochen."

Mike Garland: "Dafür aber Blake mit ihm. Er will ihn beim Brawlin' Rumble als Gegner und darauf bin ich echt gespannt."

Vincent Craven: "Ja, das könnte eine sehr interessante Begegnung werden."

Mike Garland: "Gespannt bin ich nur, wie Lucifer Milton für seine Aufmüpfigkeit bestrafen wird. Dass er dieses Match gewinnen würde, das dürfte außer Frage stehen."

Vincent Craven: "Da wäre ich mir gar nicht einmal so sicher. Wenn Milton seine Drohung wahr macht und er einmal ohne seinen geliebten Chianti auskommen müsste..."

Mike Garland: "Was willst du damit unterstellen, Vincent?"

Vincent Craven: "Ach, nichts. Alkoholfahnen müssen nicht zwangsläufig etwas bedeuten."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Brawlin Rumble IX (2012-08-26 17:00:00) - Szene: 39 - Einige Gefallen werden eingefordert (CY-Milton-NFT)

Allein steht ein junger Mann mit seinem Mobiltelefon in der Hand an einer Laterne. Im Hintergrund erhebt sich der PCWA Dome, der Ort an dem heute zum neunten Mal Wrestlinggeschichte geschrieben wird. Der PCWA Brawlin' Rumble ist der größte Wrestlingevent der gesamten Wrestlingwelt. Superstars aus allen Ligen kommen zusammen, um ein Teil dieser Veranstaltung zu sein und ihren Namen in die illustre Teilnehmerliste einzutragen. Fans jedweden Stils kommen nicht umhin sich zumindest die Resultate auf einschlägigen Newsseiten oder kurze Ausschnitte auf Web-Videoportalen anzuschauen. Der Brawlin' Rumble ist ohne Frage einzigartig.

Und während im Ring in dieser ehrfurchteinflößenden Halle bereits zwei Schlachten gekämpft wurden, hat Caleb Yuma vor einigen Minuten eine Message erhalten. Wieder einmal wurde er von einer gewissen Person zu einem ungewöhnlichen Ort bestellt. Das letzte Mal war es ein Theater, dieses Mal handelt es sich um einen kleinen geschlossenen Kiosk am äußeren Rand des PCWA Centers. Hier ist während PPVs überhaupt kein Publikumsverkehr. Caleb blickt nach oben auf eine der Sicherheitskameras. Ob dieser jemand, der ihn her bestellt hat, sich des Faktes bewusst ist, dass auf dem PCWA Gelände höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden? Dass der Sicherheitschef kaum einen Winkel nicht auf einem seiner kleinen Monitore im Überwachungsraum präsentiert bekommt? Caleb kann nicht leugnen, dass er am Ende der letzten Vendetta überrascht war, als er das Gesicht dieser Person wieder erkannte. Doch die Maske, die das Gesicht der Öffentlichkeit präsentierte, war nicht die Maske, die er eigentlich diesem Gesicht hätte zuordnen wollen. Einige andere Leute werden am heutigen Abend noch sehr viel überraschter sein, als es Caleb letzte Vendetta war. Allen voran der amtierende Undisputed Gerasy Champion.

Doch das ist nicht seine Sache. Er ist hier um einen Gefallen einzufordern. Caleb befindet sich auf einem Weg der Wiedergutmachung. Der Selfmade Loser hat seinen Abgang für den Brawlin' Rumble angekündigt. Doch vorher hat er seine Dienste jedem angeboten, der bereit war einen Deal einzugehen. Nelson Friedrich Töle bat um einen Gefallen des jungen Holländers, der ihm diesen gewährte. Nun muss NFT jedoch seinen Teil der Abmachung erfüllen. Yuma greift in seine Hosentasche und zieht die Loskugel mit seiner Brawlin' Rumble Startnummer heraus. Lässig wirft er sie in die Luft, doch sie kommt nicht wieder in seiner Hand an. Eine andere Hand hat sie abgefangen.

"Das ist es also, was du willst, huh?"

Vor Caleb steht der Mann, der ihn vor der vergangenen Vendetta in ein Theater bestellt hat, um einen Gefallen einzufordern. Im typischen Ganzkörperanzug und wankendem Stand präsentiert er heute zum letzten Mal die verrücktspielende Töle. NFT zupft am Anzug. Das wirklich witzige daran: Für Caleb trägt er keine seiner Maskierungen. Der Kopfteil hängt nur lasch und schwarz herab. Caleb weiß es besser. Für ihn steht dort die Person, die in Garlands Corner demaskiert wurde; für alle anderen stünde dort eine irrwitzige Töle im schwarzen Ganzkörperanzug, dem nur bedingt geglückten Maulkorb. Doch diese Person stellt sich wahrlich clever an. Er weiß, wie der Sicherheitschef der PCWA tickt, und er weiß, wie er es geschickt vermeidet, dass eine der Sicherheitskameras sein Gesicht einfängt. Seit Monaten führt er ein Doppelleben. Das haben Caleb und er gemeinsam. Beide spielen der Welt eine gewisse Rolle vor, um am Ende ihr ureigenes Ziel zu erreichen.

Caleb Yuma: "Dass du ziemlich smart bist, weiß ich ja spätestens seit der letzten Vendetta."

Der Social Web Messenger entlockt seinem Gegenüber ein mildes Lächeln. Es war eins seiner Spiele, über die sich die Töle vermutlich selbst am meisten amüsierte. Sie hatte es genossen wirr herum zu schreien, Wände zu sprengen, Sanchéz zwischen die Beine zu treten, Patricia zu malträtieren – und alle im Glauben zu lassen, all das sei ziel- und sinnlos, gar verrückt.  

Caleb Yuma: "Grrr, huh? Aber weißt du, du überraschst mich immer wieder. Ich spiele hier ein wenig herum, um mir die Zeit des Wartens zu vertreiben und du glaubst direkt zu wissen, was ich möchte? Und wieso geht es überhaupt um mich? Du hast mich doch hierher bestellt."

"Natürlich hab ich das. Die Zeit drängt, Junge. Heute Abend ist dein großer Abschied, das hast du spätestens bewiesen, als du mir im Match so tatkräftig zur Seite gestanden hast. Und jetzt muss ich deine Freundschaftsanfrage nur noch bestätigen, oder? Sprich: DU willst nun sicher auch einen Gefallen, huh!?“

Caleb Yuma: "Und du weißt, was ich will?"

Der Mann greift in seinen Nacken in der die Maske als Kapuze hängt. Von dort holt er seine Loskugel für das Brawlin' Rumble Match heraus. Ohne Zweifel, man muss kreativ sein, mit solch einem unpraktischen Kostüm. Er muss es so leid sein, diese ständig wechselnden Maskeraden – die Masken, welche nur ein Ausdruck seines Kampfes sind. Ein Ausdruck des Kampfes zwischen Traum und Realität. Im Schein des Traumes ließ es sich gut leben, doch immer wieder schlug die Realität krass und hart zurück und vertrieb die Nacht und die Hoffnung. Die Hoffnung, die auch heute in der Töle steckt. Heute und hier wird aber nicht der Töle Tod sein... Hoffentlich.
Was also tut man alles für das große Ziel? Caleb kann das nur zu gut nachvollziehen. Ihn hat dieses große Ziel auf einen Trip in die Hölle geschickt. Es hat ihn zum Selfmade Loser werden lassen. Seinen Gegenüber hat es von einer Maske unter die nächste getrieben.

"Du willst das hier! Meine Startnummer. Für den Fall, dass es eine bessere ist."

Lässig wirft er ihm die Kugel in die Hand. Danach die von Yuma, die er kurz zuvor aus der Luft gefangen hat. Der junge Holländer hält nun beide Loskugeln in den Händen, während sich sein Gesprächspartner abwendet und sich wieder Richtung Dome bewegen will.

Caleb Yuma: "Warte mal, willst du gar nicht deinen Startplatz für den Rumble wissen?"

Ein Lachen hallt über den leeren Platz.

"Du solltest es doch besser wissen... mein Kampf heute, ist ein anderer."

Sprach er und setzte sich in Bewegung. Doch er kommt nicht weit. Caleb hält ihn am Arm fest.

Caleb Yuma: "Vielleicht möchtest du deine Maske über den Kopf ziehen... wir bekommen Besuch."

Der PCWA Sicherheitschef Blake Milton, verfolgt von einem PCWA Kamerateam, nähert sich reichlich zielstrebig einem Kiosk am äußeren Rand des PCWA Centers. Normalerweise hält sich hier während PPVs niemand auf. Doch seine Angestellten teilten ihm mit, dass auf den Monitoren jemand zu beobachten war, der seit längerer Zeit allein und gedankenverloren an einer Laterne stehen würde. Als sie Blake sagten, es handle sich um Caleb Yuma, war ihm klar, dass er zu seinem besten Freund müsste. Seit Wochen ist dieser niedergeschlagen. Er durchlebt das finsterste Tal seiner Karriere, verliert aufgrund eigenen Verschuldens seit Monaten jedes seiner Matches. Mittlerweile ist der ehemals so lebensfrohe Holländer am Tiefpunkt angekommen. Er hat angekündigt seine Karriere zu beenden. Blakes bester Freund will heute Abend die PCWA verlassen.

Blake hat ein schlechtes Gewissen. Caleb hat förmlich um Hilfe gebettelt, doch Gabriel Lucifer war ihm jedes Mal wichtiger und er kann nichts gegen diese Besessenheit tun. Wenn es um den Mythos geht, ist Blake so schrecklich machtlos und abhängig. Und so war er nur Zuschauer bei Calebs Abstieg zu einem Edeljobber.

Aber Blake will es wieder gutmachen, ihm heute einen Gefallen tun. Er hat versprochen, Calebs Ersatzmann im heutigen Brawlin' Rumble Match bedingungslos zu unterstützen. Er hat versprochen, diesen Rumble nicht selbst zu gewinnen, sondern nur dafür zu kämpfen, dass Caleb... nein... sein Ersatz... im Rumble alle Chancen auf den Sieg hat. Das ist er seinem besten Freund schuldig, nachdem dieser zu oft vor verschlossenen Türen stand. Wie groß sind denn schon Blakes eigene Chancen, den Rumble selbst zu gewinnen? Er weiß es besser. Er kann froh sein, wenn er das Match gegen Lucifer halbwegs übersteht, geschweige denn gewinnt.

Zitternd zieht er an seiner Zigarette. Aber heute MUSS einfach alles gutgehen, zumindest das, was er sich seit der letzten Vendetta in den Kopf gesetzt hat.

Blake Milton: "Caleb. Alles in Ordnung mit dir? Was tust du hier? Ich hab dir doch gesagt, dass du nur einer der Securities Bescheid sagen brauchst und schon bin ich bei dir. Verbring deinen letzten Abend in der PCWA nicht allein hier draußen. Ich bin doch da, für dich."

Yuma atmet tief durch. Der Blick Miltons wandert indes in den schattigen Bereich neben dem Kiosk. Dort erspäht er den Mann im schwarzen Ganzkörperanzug, den Möchtegern-Schlächter Nelson Friedrich Töle. Enttäuscht starrt er den Digital Native an.

Caleb Yuma: "Schau nicht so. Wir haben uns eher zufällig getroffen und konnten dabei noch etwas klären."

Blake Milton: "Ach ja, etwas, dass mit dem Eingriff in das Match bei Vendetta 87 zu tun hatte?"

Caleb verzieht das Gesicht. Er merkt, dass Blake wütend ist. Ein Umstand, den er nicht gebrauchen kann an diesem Abend.

Caleb Yuma: "Bitte fang nicht so an. Ich wundere mich sowieso, warum du sauer bist. Bei solch einem Treffen müsste dir doch eigentlich das Herz aufgehen. So viele bekannte und enge Vertraute an einem Ort versammelt."

Was Blake lediglich einen fragenden Blick entlockt, ist für die Töle der kleine aber feine Hinweis, diese Situation zu retten. Möchte er nicht, dass der New Media Messenger mit diesen Zweideutigkeiten fortfährt, muss er nun wohl Blakes Unmut auf sich ziehen. Und das hat er sich antrainiert. Den Unmut auf sich ziehen.

NFT: "WHHHHHHHHHHHHOOOOOOOOAAARR!!"

Schallt es aus der Kehle und zeitgleich hämmert die Tölenfaust auf den Bluttropfen, der den Ganzkörperanzug ziert.

NFT: "Hat dich der Eingriff etwa aus dem Konzept gebracht, Blake Milton? Ist deine Friedenswelt wieder einmal zerplatzt, deine Scheinwelt. GRRR! Wir beide tanzen in der Dunkelheit, im Scheine der Illusion und der Träume, Blake. Und jedes Mal, wenn das Sonnenlicht, die Nacht vertreibt, beweinen wir die harte alltägliche Realität, die so weit weg ist. So weit weg von dem, was wir uns ausgemalt und erträumt haben… So weit weg von dem, was uns erquickt und uns dann doch weiter dafür kämpfen lässt. Wie fühlt es sich an, wenn der Sonnenstrahl die Nacht, den Traum und die Hoffnung vertreibt, Blake Milton? GRRR! Wie fühlt es sich an, wenn das Flugzeug in den Turm der Ignoranz jagt. Die Ignoranz vor der Realität des Scheiterns. Die Ignoranz vor der Angst. Blake, WIE IST DAS, kleiner unwissender Bastard? Wie ist es an den eigenen Ansprüchen und dem eigenen Gewissheiten zu scheitern? Tot zu sein, tot für den Moment der Erniedrigung und des Schmerzes… Wie ist das, Blake Milton? Du, der Gescheiterte, der den Anderen ihr Scheitern vorhält. Du der scheinbar über allen steht… Wie ist es, nicht mehr als ein großkotziger Versager zu sein? GRRR!!!"

Es sind die Worte Mad Dogs mit ein paar GRRs unterlegt… kein Schauspiel mehr. Es sind die Worte, die Blakes mangelnder Zuspruch in ihm auslöste und die den Deal mit Caleb Yuma begründen. Was Blake allerdings nicht unbedingt witzig findet, denn noch während die Zigarette zwischen seinen Lippen klebt, weil er gerade einen Zug nehmen wollte, geht er auch schon auf Töle los und greift nach dessen Anzug.

NFT kann ihn gerade so abwehren und Yuma, der mittlerweile durchaus weiß, wie er seinen Freund zu handhaben hat, schlägt einen tiefdunklen Ton an, um Blake zu stoppen.

Caleb Yuma: „Wenn du wirklich mein bester Freund sein willst, solltest du dich auf’s Wesentliche konzentrieren… und das ist nicht Töle, sondern der Rumble! Hast du das verstanden!? Vergiss das nicht!“

Der Junge hält verbittert ein, würde am liebsten seine Zigarette auf Töle ausdrücken, doch er lässt von ihm ab, richtet seine Uniform und inhaliert den Nikotinqualm wie ein Staubsauger. Die Töle hingegen hat sich entladen und albert entspannt rum.

NFT: „Unausgeglichen?! HAR HAR… Wird doch wohl nicht daran liegen, dass bald die KARRIERE beendet ist? GRRR!“

Töle lacht und sein Gegenüber starrt ihn einfach nur an. Mad Dog erkennt es in den großen, hellen Augen, dass bei Blake wohl gerade etwas >klick< gemacht hat. Ob MD sich wohl gerade mit seinem Lachen und dem Monolog verraten hat? Oder waren es doch Yumas zweideutige Anspielungen? Sein Schützling reagiert nicht. Ob er es weiß? Es wird Zeit zu verschwinden.

NFT: „Nun denn, Schwachmaten! Du gibst meine Nummer später in meiner Kabine ab, kapiert?“

NFT wankt zu Yuma, verabschiedet sich mit einem kurzen Wink die Hacken zusammenschlagend und lässt Blake Milton und Caleb Yuma allein zurück.

Die Dunkelheit vertreibt das Leid,
die Töle tanzt in Mondes Kleid.
Ein Tanz ein Kampf so wissen wir,
der Töle Tod, er ist nun hier.
Ein Sonnenstrahl vertreibt die Nacht,
die Augen auf, sie ist nun wach.

Blake Milton: "Ich hasse diesen Kerl…"

Mehr ein Flüstern, doch Yuma hört es.

Caleb Yuma: "Nun ja, er ist ein wenig verrückt, aber das hat ja bereits manch anderen sogar bis zu einem Undisputed Gerasy Title Match geführt. Und du hast kurz vor dem Match gegen deinen ach so wichtigen Gabriel nichts Besseres zu tun, als mich hier draußen zu suchen?"

Der PCWA Sicherheitschef schüttelt mit dem Kopf. Es ist jedoch nicht klar ob dies eine Antwort auf die Frage sein soll, oder vielmehr eine allgemeine Reaktion.

Blake Milton: "Das ist dein letzter Abend hier. Nach dem Rumble willst du ja verschwinden. Ich dachte, wir sollten vielleicht nochmal etwas Zeit gemeinsam verbringen. So wie früher."

Caleb Yuma: "Kannst du denn im Moment an etwas anderes denken als an Gabriel Lucifer?"

Fast schon verschämt schaut Blake zu Boden.

Caleb Yuma: "Du weißt, du hattest mir deinen vollen Einsatz versprochen. Irgendwie kommt es mir vor wie eine stetige Wiederholung. Wieder benötige ich die Hilfe meines besten Freundes, wieder hat er ganz offensichtlich besseres zu tun."

Der Blick Miltons ist weiterhin nur auf die Gehwegplatten zu seinen Füßen gerichtet.

Caleb Yuma: "Ich meine, Last Man Standing in a Cell? Wirklich? Das ist nicht unbedingt die erholsamste Vorbereitung auf ein Brawlin' Rumble Match. Wie willst du mir den Gefallen erweisen, den du mir versprochen hast, wenn du gar nicht in der Lage bist zu stehen? Wie willst du Diego Ortega zum großen Comeback verhelfen? Du hast mir ein Versprechen gegeben, du wirst dich für den Wrestler mit meiner Startnummer aufopfern, alles unterordnen, für dessen Erfolg im Rumble. Lucifer wird dich in der Zelle begraben und einmal mehr wird feststehen, dass man verlassen ist sobald man sich auf dich verlässt. Du hättest die einzig richtige Entscheidung treffen sollen: nicht gegen Lucifer anzutreten."

Die Miene des Sicherheitschefs verfinstert sich. Es ist nicht fair, was Caleb ihm vorwirft. Er MUSS gegen Gabriel antreten. Er muss es sich, Lucifer und allen anderen beweisen!

Blake Milton: "Du weißt, dass ich das nicht kann. Du weißt, dass ich keine andere Wahl hatte. Du weißt, dass es sein muss."

Blake geht einen Schritt auf seinen Freund zu, welcher ihn mit stoischer Miene anschaut.

Blake Milton: "Ich habe dir ein Versprechen gegeben und ich werde es halten. Du hast mir deutlich gezeigt, dass ich mich nicht wie der Freund verhalten habe, der ich sein wollte. Egal was im Match mit Lucifer passiert, ich werde am Brawlin' Rumble teilnehmen und alles für deinen Ersatz geben."

Caleb Yuma: "Der Freund der du sein wolltest?! Manchmal habe ich das Gefühl unsere Freundschaft war dir nur dann wichtig, wenn du etwas von mir brauchtest. Einen Trainer für dein erstes Match. Einen Laydown im Quest 4 the Best Turnier."

Die Worte treffen Blake. Die sowieso schon vorhandenen Schuldgefühle wachsen weiter an… und damit aber auch das Bedürfnis, Siege einzufahren, gegen Lucifer und gegen all die anderen.

Blake Milton: "Vertrau mir Caleb. Ich werde da sein. Ich werde meinem besten Freund helfen, komme was wolle. Aber ich muss vorher diese Sache mit Gabriel klären. Ich muss, denn sonst hab ich den Kopf nicht frei für den Rumble, verstehst du?"

Die Entscheidung heute mit Gabriel Lucifer in die Zelle zu steigen ist unumstößlich - das merkt auch Caleb. Er hat alles versucht, doch nichts und niemand wird Blake heute davon abhalten gegen Gabriel anzutreten. Ein Versuch, mehr sollte es nicht sein, so war es geplant - Caleb ist sowieso nur eines wichtig: Blake muss davon überzeugt sein, sich mit Leib und Seele im Rumble Match für Calebs Vision zu engagieren. Er muss, egal wie hart das Match zuvor wird, alle Kräfte mobilisieren. Er muss als Battle Royal Experte all seine Fähigkeiten jemand anderem zu Gute kommen lassen.

Der junge Holländer macht einen Schritt auf seinen Freund zu und klopft ihm auf die Schulter. Es ist an der Zeit das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen. Sie haben genug gestritten, genug Vorwürfe sind gemacht worden. Bevor das Rumble Match ansteht, müssen sie jedoch Seite an Seite stehen.

Caleb Yuma: "Und bist du gut vorbereitet? Brauchst du noch einige Tipps? Gehen wir wieder in die Halle. Dein erster Brawlin' Rumble Moment wartet auf dich. Und gemeinsam sorgen wir am Ende des Abends für einen weiteren, Buddy."

Ein Lächeln zeichnet sich auf Blakes Gesicht ab. Er ist froh, dass Caleb sich offenbar wieder einbekommen hat. Er mag es nicht zu streiten. Außerdem weiß er, er wird jeden Freund und jeden Hinweis brauchen, um in der Zelle zu bestehen. Ihm steht der härteste Test seines Lebens bevor, er hat ein Date mit dem Vorsteher der Hölle, der bereits zahlreiche Superstars in den Abgrund geleitet hat. Doch er hat die große Chance diesen Mann zu verändern. Er muss nur gewinnen und alle Türen stehen ihm offen.

 

Mike Garland: "Blake Milton und Caleb Yuma gemeinsam auf dem Gelände des Phoenix Centres. Was für ein romantisches Techtelmechtel zwischen den beiden besten Freunden."

Vincent Craven: "Ein Treffen, bei dem auch Nelson Friedrich Töle dabei war. Seltsam, die Töle hat sich bisher recht rar gemacht, das kennt man sonst gar nicht von ihm."

Mike Garland: "Hast du ihn ernsthaft vermisst? Den Typen im Ganzkörper-Gummianzug? Nun, das lässt ja tief blicken."

Vincent Craven: "Caleb ringt Blake auf jeden Fall ein Versprechen ab. Dieser wird alles dafür geben, dass der Mann mit Calebs Startnummer für die Battle Royal möglichst weit kommt. Wieder einmal hat sich Yuma für jemand anderen aufgeopfert und diesmal bekommt er auch noch Unterstützung von Blake Milton. Eine Hand wäscht die andere, so geht es eben unter Freunden her."

Mike Garland: "Na toll. Als ob Milton nach seinem Match gegen Lucifer noch eine große Unterstützung wäre. Da wird Ortega sicherlich vor Freude platzen, wenn man Blakes Überreste in einer Schubkarre an den Ring bringt, damit diese traurigen Reste ihm dann helfen sollen. Toller Plan, mein Arsch."

Vincent Craven: "Noch immer bist du der Meinung, dass Milton gegen Lucifer untergeht. Nun, davon werde ich dich vermutlich nicht abbringen können."

Mike Garland: "Bonnie und Clyde, Tom und Jerry, ich und meine Überzeugungen. Alles perfekte Paare."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 88 (2012-10-07 20:00:00) - Szene: 21 - Mad Dog im Ring

Langsam aber sicher macht sich eine seltsame Stimmung im Jangchung Gymnasium breit. Nicht, dass die bisherige Show die Erwartungen der Zuschauer enttäuschte, nein, das ist es nicht. Es fehlte etwas. Um nicht zu schreiben... jemand. Doch ehe die Erwartung in Wehmut kippt, wird die Halle schwarz - damit die Fans seine Geschichte mitgehen, seinen Weg verfolgen, damit sie aus der ewigen Nacht den Aufgang der Sonne und des Tages miterleben. Das Ende der Ewigkeiten...

Am Morgen weint die Töle sehr,
ein toter Tag rückt immer näher.
Am Tage drum spielt sie verrückt,
der Maulkorb nur bedingt geglückt.
Am Abend aber fliegt er fort,
die Nacht gerät zum sicheren Hort.

Die Dunkelheit vertreibt das Leid,
Die Töle tanzt in Mondes Kleid.
Ein Tanz ein Kampf, so wissen wir,
der Töle Tod, er ist bald hier.
Ein Sonnenstrahl vertreibt die Nacht,
die Augen auf, sie ist nun wach.

Der Ausbruch aus dem Zeitenlauf,
er muss gelingen, ohne Kauf.
Das große Ziel hält sie beim Lachen,
das Ziel, die Nacht zum Tag zu machen.
Dann endlich tanzt sie immerfort,
der verrückte Hund im sichren Hort.

Die in koreanischen Schriftzeichen auf der Leinwand aufflimmende Geschichte lässt laute Jubelstürme empor keimen, die noch einmal in der stockdusteren Finsternis den Tag und ihn, den Gerasy, herbeirufen. Und plötzlich klart es hell auf...

"Welcome to YOUR nightshow!"

Es ist der Trademarkspruch des Night Fighters, der noch einmal den Ausbruch aus dem Zeitenlauf darlegt. Er hat es geschafft Robert Barker in die tiefe Nacht zu stoßen und sich dadurch selbst dort herauszumanövrieren. MD hat das Gold in seinen Händen, endlich lebt er seinen Traum im Tageslicht. Während die Worte des Night Fighters den Geräuschpegel der Zuschauer weiter hinauf schrauben, wird passend dazu sein Entrance-Theme eingespielt.

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus und die Pops der Fans steigern sich in den Maximalbereich. Mit ohrenbetäubendem Jubel wird der Undisputed Gerasy Champion der PCWA empfangen, was diesem Freude ins Gesicht zaubert. Mit einem freudigen Strahlen läuft er die Rampe hinunter, das Gold auf seiner Schulter. Die unbekannte Konstante hat sie lange zappeln lassen, doch nun, nach dem Opener, musste er sich zeigen. Endlich.
Es war bereits ein kleines Spielchen mit Blake... Würde er seinen Rumblesieg im Ring zelebrieren und sich zuerst den Fans zeigen - oder ließ er seinem Meister den Vortritt. Der höchste Champion im Wrestlingbusiness bewegt sich sehr langsam zum Ring, klatscht sogar mit dem ein oder anderen Fan ab.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had
But I'm
not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Mad Dog hat das, was ihm gestohlen wurde, zurück. Das Gold, den Gerasy. Aber es gehört zu seiner Geschichte der ewige Zweite gewesen zu sein und diesen Teufelskreis durchbrochen zu haben. Er hatte kurz überlegt seine Entrance-Theme erneut zu wechseln - aber er ist immer noch allein, lebend und ungebrochen. Er ist Mad Dog, ganz und gar. Niemand. Und als die ersten Zeilen der zweiten Strophe, die seine Freiheit propagieren, gesungen werden, wird der Song langsam leise gedreht.

Never captured, never tamed
Wild horses on the plains

You can call me lost - I call it freedom

Obwohl der Gerasy Champion ein Mikrophon in der Hand hält, ist der Jubel beständig. Und noch denkt die unbekannte Konstante nicht daran seinen Arm zu heben und damit die Fans zum Verstummen zu zwingen, noch kostet er den Zuspruch und Jubel der Zuschauer aus... denn er weiß genau... Jetzt feiern sie ihn wie einen König, jetzt rufen sie ihn den größten Star dieses Sports, doch was wird in einem Jahr sein, was in zwei? Er ist jetzt ein Niemand, so wie er es dann sein wird und so streicht er sich über das unmaskierte Gesicht. Die Fans haben ihm ihren Zuspruch geschenkt und er wollte ihnen seine unverdeckte Emotion zurückgeben. Langsam wird es still. Da ist er nun. Allein. Gerasy.

„Danke!“

*Mad Dog* *Mad Dog* Chants lassen den Champ schmunzeln. Der rechte Zeigefinger reibt kurz über das gläsern wirkende Auge.

„Es war ein langer Weg...“

Tiefer Atemzug. Schlucken. Ausatmen.

„...die Kritiker haben Recht, wenn sie sagen, dass ich in den letzten Wochen klarer gewesen bin. Wenn sie sagen, dass ich zielstrebiger gewesen bin. Den letzten Ticken gezeigt habe... Lange war ich auf der Suche...“

Sein Herz pocht. Er ist nicht der In Ring Statement Typ; er liebt den Dialog, nicht den Monolog - auch wenn er beim Rumble zeitweise davon abwich, um seinen Standpunkt klarzumachen. Für eine neue PCWA. Für eine faire PCWA. Für die Offenbarung des Niemands.
Immer wieder war er seine Karriere durchgegangen... gedanklich. Und er wollte die Fans nicht ohne seine Gedanken lassen.

„Wo bist du Zuhause? Was ist deine Aufgabe? Und wer bist du? Das waren meine Themen, das waren meine Fragen. Und um Antworten zu finden, orientierte ich mich beispielsweise an Ares. Er war ganz oben als ich anfing - und es wäre doch toll so zu sein, wie er, huh!? Oder so wie Eleven, welchem ich in die PEST folgte. Die GCW zerstören, keine schlechte Aufgabe für einen unklaren Geist. Vorbilder... zu jener Zeit. Feindbilder hatte ich, um an ihnen klar zu werden. Position zu beziehen, doch war es meine Position? Oder war es einfach nur ihre Gegenposition? Als ich die GCW verließ, um die bXq zu retten, da wusste ich zum ersten Mal, was Zuhause bedeutet. Was es heißt irgendwo daheim zu sein. Geborgen. Für die Heimat einstehen - ein wirkliche Aufgabe habe. Und doch endete es bis dahin, wie es immer endete...“

Der Kopf der unbekannten Konstante sinkt. Es war keine leichte Zeit.

„Immer wieder saß ich alleine da... Tote Ligen. Die cWc war ein Glücksfall... Es war klein, aber ok. Nix großes, aber ich war groß. Ich war nun selbst Vorbild, selbst an der Spitze. Und hatte die Aufgabe auch die Liga groß zu machen. Aber als ich dann den Titel ergaunerte, wurde mir schlagartig bewusst, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Ich bin ein Möchtegern... genauso verloren, wie die Liga, in der ich weilte. Und so zerstörte ich mein zweites Zuhause als Hausherr selbst, machte das zunichte, wo ich Jahre hätte... zufrieden... Frieden? Es war nie der Friede mit anderen, immer nur der Friede mit mir, den ich suchte. Ich suchte mich, meine Aufgabe und mein Zuhause.“

Dass in der PCWA alles von vorne begann, ist Geschichte. Seine unklare Position im Streit zwischen Sanchéz und Lucifer, sein Feindfreund Dariak und schließlich die Zerstörung der vorherigen Idylle im Team mit James Godd.

„Auch in der PCWA suchte ich... mich. Barker war ein Spiegel, denn auch er war ein Sucher - und schließlich war er derjenige, der mich endlich finden ließ. Meine Aufgabe ist nicht die Zukunft, ist es nicht so zu sein wie Ares, für eine bessere oder schlechtere Zukunft zu kämpfen oder für mein eigenes Geschichtsbuch. Ich bin keine Kopie von irgendwem, von irgendwas... Die Suche ist abgeschlossen.“

Er grinst und die Fans jubeln dem Gerasy seinen Finderlohn entgegen.

„Für einen, der jeher auf der Suche nach dem war, der er ist, ist es eine große Erkenntnis festzustellen, dass er eben genau das ist. Der große Unbekannte. Der Unsichere. Der Unklare. Doch genau DIES ist bekannt, dies ist sicher, dies ist klar - dies ist er. Man ist immer das, was man macht, was man aus sich macht. Ich habe gesucht und gesucht und schließlich offenbarte die Suche, wer ich bin. Ich bin die unbekannte Konstante. Mein Zuhause ist die PCWA. Und meine Aufgabe ist es als Niemand Gerasy Champion zu sein!“

Jetzt lacht er. Und die Zuschauer im Jungchang Gymnasium applaudieren ihrem Gerasy. MD genießt noch kurz, dann nimmt er allen Mut zusammen... ballt die Faust. Er musste nie seine Gesichtszüge kontrollieren, doch nun ist es ihm auch egal...

„Dann kommen wir zum dritten großen Sucher...: Blake!“

Die Wangen verschieben sich und die Nase rückt empor. Der Gerasy fletscht die Zähne, man liest Wut. Und auch die zuschauenden Koreaner äußern ihren Unmut gegenüber dem Rumblesieger.

„Wer bist du? Lucifer? Robert Barker? Mad...“

 

Theme by Depeche Mode
REACH OUT AND ↑ CLICK ↑ FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Ein kleiner, kranker Junge
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
betritt das große Rampenlicht.
SOMEONE WHO CARES
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Zwei Securities begleiten ihn
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
zum Schutz der anderen.
SOMEONE WHO'S THERE
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

FEELING UNKNOWN AND YOU'RE ALL ALONE
Er hat Gabriel Lucifer versklavt
FLESH AND BONE BY THE TELEPHONE
und Robert Barker geschlachtet.
LIFT UP THE RECEIVER I'LL MAKE YOU A BELIEVER
 

TAKE SECOND BEST PUT ME TO THE TEST
Die Angst eines Mythos und
THINGS ON YOUR CHEST YOU NEED TO CONFESS
die Sterblichkeit eines Schlächters
I WILL DELIVER YOU KNOW I'M A FORGIVER
kleben an ihm und jeder weiß es.
REACH OUT AND TOUCH FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

REACH OUT AND TOUCH FAITH
Brawlin’ Rumble IX Sieger!
YOUR OWN PERSONAL JESUS

x---x---x---CUT---x---x---x

Da steht er, mit einem offenen Schnürsenkel, klassischen Chucks, einer dunklen Anzughose mit passender Weste und einem schwarzen Oberteil mit viel zu langen Ärmeln. Seine Hände stecken in den Hosentaschen und eine von ihnen umklammert die kleine Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figur, die er damals aus Mad Dogs Kabine entwendet hat.

Emotionslos läuft der Junge zum Ring und nimmt dabei brav die Hände aus den Taschen, da sich das so gehört, bei einem Gerichtstermin. Die Öffentlichkeit betrachtet ihn dennoch mit Argwohn, denn sie hat unlängst ihr Urteil gefällt – schließlich muss es immer einen Schuldigen geben. Und als der 21-jährige den Ring betritt, herrscht im Publikum angewiderte Stille. Er ist es scheinbar noch nicht einmal Wert, ausgebuht zu werden. Blake ist enttäuscht.

Blake Milton: „Warum gehst du mir seit dem Brawlin‘ Rumble aus dem Weg? Denkst du etwa dasselbe wie all die anderen hier?“

Erregt betrachtet der Junge das entblößte Gesicht und fragt sich, wie es sich wohl anfühlt, diese perfekte Unvollkommenheit, dieses Unbekannte.

„Ich gehe dir nicht aus dem Weg. Du hast nur meinen verlassen. Und ich denke, du bist ein kleiner Junge, der nicht weiß, wer er ist, wohin er gehört und welche Aufgabe er hat – das denke ich, Blake. Aber ich werfe dir das nicht vor, ich stelle nur fest.“

Beschwichtigend hebt MD seine Arme.

„Ich wusste ja selbst lange nicht, wer ich bin. Was ich aber meistens wusste, ist, wohin ich gehöre, Blake. Huh!? Wohin gehörst du? Ich gehöre in eine Wrestlingliga... bXq, cWc, PCWA - das sind meine Häuser gewesen. Und da wollte ich hin, leben, arbeiten, groß werden, groß sein. Da wollte ich mich finden – und ich hab mich gefunden. Wohin gehörst du, Blake?“

Der Gerasy beißt sich auf die Unterlippe, tritt Blake entgegen und haucht ihn an, um ihm seine Zähne zu zeigen.

Blake Milton: „Wo soll ich schon hingehören? An seine Seite, huh!?“

Gekränkter Sarkasmus. Die unbekannte Konstante lächelt amüsiert, ob der Offerte des Jungen.

„Ich weiß nicht, wohin du gehörst, Blake. Aber ich muss ihm zustimmen... du gehörst nicht in einen Wrestlingring!“

Die großen, hellen Augen berauschen sich noch immer an Mad Dogs bloßer Erscheinung.

Blake Milton: „Das sagst du ausgerechnet dem Gewinner des Brawlin‘ Rumble…?“

„Ich habe nicht gesagt, dass du nicht das Talent oder Können besitzt. Aber am Ende hast du doch nur gewonnen, weil es dir gleichgültig war...“

Jetzt sind es die Fans die ein erstauntes „Oh“ von sich geben und dann stillschweigen, um neugierig die Reaktion des Australiers zu verfolgen. Der aber bleibt krankhaft emotionslos – ist darin so viel besser, als der Gerasy... der bis heute seine Reaktion und Unsicherheit hinter einer Maske zu verstecken suchte.

„...ist es nicht so, huh!? Schau dir Valkos an... oder Azrael... Blaze... Was hätten sie wohl gegeben, um dort zu stehen, wo du nun stehst? Im Auge des Gerasy Champions. Was haben sie sich erträumt? HUH!? Im Positiven, und was im Negativen? War es nicht ihr Stachel, der dich triumphieren ließ, Blake? Ihr Hintergedanke - 'was ist, wenn ich... verliere' - war es nicht der, worüber du sie bekommen hast? Be-siegt hast. Die Möglichkeit zu scheitern ist in keinem Match so groß, in keinem Match der Welt so nah und präsent. Egal, wie weit man ihn wegschiebt - sind die Seile da, ist es auch er. Wie ein Tumor jagt er durch den Kopf, wie ein Querschnitt lähmt er die Glieder...und immer wieder pulsiert die Stimme im Gehörgang: Du scheiterst! DU scheiterst! DU SCHEITERST!!! Kennst du das? Huh, Blake? Kennst... du... das?“

Fragt der ewige Zweite den Jungen, der in seinem ersten PCWA Jahr sogleich den Rumble gewann. Den Jungen, der nicht den Weg ging, den Mad Dog gegangen ist. Den langen. Den der Suche.

Blake Milton: „Ja, ich kenne das.“

Und er hasst es! Er erträgt es nicht, zu scheitern und immer wieder von seinem Mentor ignoriert zu werden!

Blake Milton: „Ich will… zu dir gehören! Aber du bist derjenige, der sich nicht entscheiden kann. Du bist derjenige, dem man es scheinbar nicht recht machen kann. SCHEISSE! WAS HAB ICH ALLES GEGEBEN, UM HIER STEHEN ZU KÖNNEN! DU HAST KEINE VORSTELLUNG DAVON, WAS ICH ALLES DURCHGEMACHT HABE! WAS ICH ALLES OPFERN MUSSTE! TU NICHT IMMER SO, ALS WÄREN ALLE ANDEREN UNSCHULDIG! UND TU NICHT IMMER SO, ALS WÄRST DU DER EINZIGE HIER, DER SICH STÄNDIG HINTEN ANSTELLEN MUSSTE! ICH KANN NICHTS DAFÜR, DASS…“

Beide schreien sich an. Die Worte der unbekannten Konstante sind rauszuhören.

„NEIN, DU VERSTEHST MICH NICHT! ICH…“

MD stockt. Blake berührt atemlos Mad Dogs Gesicht, will jetzt endlich wissen, wie es sich ohne Maske anfühlt und die Zeit steht still. Der Junge wispert ekelhaft liebevoll.

Blake Milton: „Lass uns das jetzt bitte nicht kaputtmachen…“

Der verrückte Hund lässt sich streicheln. Es kitzelt, aber er lässt es zu… diese feuchtwarme Handfläche, die sich wie seine Maske perfekt an sein Gesicht schmiegt.

Blake Milton: „Wir waren doch so ein gutes Team beim Brawlin‘ Rumble… du und ich… wir zwei beide… wir haben die PCWA vom Schlächter befreit. Du hast dich um die Formalitäten gekümmert… und ich... ich hab die Drecksarbeit gemacht…“

Irritiert schlägt er Blakes Hand beiseite.

„Tzz, wir sind kein Team, denn deine Drecksarbeit ist blanker Hohn in meinen Augen. Aber ich spreche nicht von uns beiden, Blake. Warum verstehst du nicht?“

Zornig faucht der Gerasy auf. Blake hat ihn noch nie verstanden... oder wollte es nie. Die Augenlider flackern. MD packt den Kopf des Australiers unsanft und kalt.

„Ich rede vom Wettkampf, Blake. UNSEREM VERDAMMTEN BUSINESS!!! KANNST, ODER WILLST DU DAS EINFACH NICHT VERSTEHEN!?“

Während sich die Finger des Hundes im Hinterkopf des Jungen festkrallen, lächelt dieser seinen Mentor an. Mad Dog wird immer grob, wenn ihm irgendwas nicht passt. Und er lässt seine Emotionen gern an seinem Schüler aus. Der Junge kann sich ein mitleidiges Lachen nicht verkneifen…

KNEEHIT!

Blake geht zu Boden und röchelt verstört. Die unbekannte Konstante fährt sich mit der Hand durchs Gesicht. Dieses verachtende Lachen. Von oben herab. MD hasste es.

Blake Milton: „Warum… tust du mir das an…? Ich kann doch nichts dafür… dass alle anderen gescheitert sind. Warum wirfst du mir das vor…? Das ist… unfair…“

Der Junge sieht zu ihm auf.

Blake Milton: „Oder hast du… Angst? Angst, dass es dir wie allen anderen 29 Teilnehmern gehen wird...?“

Mad Dogs Gesicht entgleist. Als Blake sich aufrichten will, wirft der verrückte Hund seinem Herausforderer den Gerasy vor die Füße.

„Du glaubst, du bist ein Gegner für mich? Du willst diesen Titel? Dann nimm ihn dir!“

Stille. Nur das Atemgeräusch des Australiers. Die Pupillen der unbekannten Konstante rasen um Blake und seinen... seinen Gerasy Champion Gürtel, zeichnen jede Aktion auf. Es ist ein Test der unbekannten Konstante. Der Junge richtet sich auf – ohne den Gerasy Titel. Mad Dog verzieht das Gesicht.

„Was willst du wirklich, Blake? Du bist nicht hier, um Kämpfe zu gewinnen... um dich mit den größten Athleten dieses Sports zu messen... um Titel zu erringen... Ich habe keine Lust in deine ablehnende Visage zu blicken und deinen vor Ekel gelähmten Bewegungen zu folgen. Bei Out of Ashes kämpfen wir, weil wir kämpfen müssen. Bis dahin sind wir getrennte Leute!“

Und so schupst der Niemand - bevor alles von Neuem beginnt - Blake beiseite, schnappt sich frustriert den Gürtel und lässt seinen Herausforderer zurück im Ring. Doch nicht „Still unbroken“ begleitet ihn auf seinem Weg nach draußen, sondern die monotone Stimme des 21-jährigen.

Blake Milton: „In dieser Liga gibt es… so viel wertvollere Trophäen zu gewinnen…“

Die unbekannte Konstante geht weiter die Rampe hinauf. Blake pfeift zweimal kurz, als würde er tatsächlich einen Hund zurückrufen wollen.

Blake Milton: „Jetzt lauf doch nicht einfach so davon! Komm wieder zurück!“

Der Kopf bewegt sich nach rechts, bewegt sich nach links. Die unbekannte Konstante malträtiert seine Unterlippe.

Blake Milton: „Du brauchst mich! HAST DU GEHÖRT!? DU BRAUCHST MICH UND DU WEISST DAS!“

Der Vorhang erlöst den Gerasy. Lässt ihn in dem Glauben der Veränderung und des Wandels. Lässt ihm seinen Traum leben, dessen Gegenpart Blakes Entwicklung ist. Dieser starrt seinem Mentor emotionslos hinterher, während ihn die Stille im Publikum wahnsinnig macht. Er will nicht länger am Pranger stehen und verlässt ebenfalls den Ring – auf der Seite der Kommentatoren. Mike Garland schluckt laut, doch die gemütskranken Gedanken des Jungen sind schon längst bei jemand anderem, den er schon seit Stunden sucht.

 

Vincent Craven: "Du bist ja auf einmal so blass, Mike. Alles in Ordnung?"

Mike Garland: "Amüsiere dich nur..."

Vincent Craven: "Ach, komm. Blakes kleine Aktion beim Brawlin' Rumble war doch erfrischend. Sonst freust du dich doch immer so, wenn jemand in die Mangel genommen wird. Nur, wenn es um dich selbst geht, dann wirst du auf einmal kleinlaut."

Mike Garland: "Das... tut überhaupt nichts zur Sache!"

Vincent Craven: "Wir haben auf jeden Fall das erste Aufeinandertreffen von Mad Dog und Blake Milton gesehen, nachdem feststeht, dass sie beim Out of Ashes um den Undisputed Gerasy Title antreten werden. Mad Dog hat diesen Titel dem Schlächter entrissen und Blake hat sich seinen Spot durch eine phantastische Leistung beim Rumble schwer verdient. Diese Fehde ist jetzt schon heiß!"

Mike Garland: "Wenn ich nur wüsste, zu wem ich halten sollte. Mad Dog auf jeden Fall nicht, aber Milton... kaum zu glauben, was aus diesem Jungen in so kurzer Zeit geworden ist."

Vincent Craven: "Das macht das Business mit jedem von uns, selbst mit den jungen und unverdorbenen."

Mike Garland: "Milton scheint wie besessen zu sein."

Vincent Craven: "Mad Dog wird ihn schon in seine Schranken weisen. Da bin ich mir ganz sicher."

Sagt er. Aber irgendwo in seinem Kopf, so sagt eine Stimme ihn ihm etwas anderes. Und davor hat er Angst.


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 89 (2012-11-18 19:00:00) - Szene: 13 - MD & Blake Step II

Er musste die Kabine einfach verlassen, nachdem Lisa ihm mehrmals mitteilte, wie wichtig das Interview doch für sie sei, brauchte er einfach mal eine Auszeit. Noch hatte er fünf Minuten, bis sie wieder auf Sendung gingen. Mit einem Glas Wasser in der Hand steht der Undisputed Gerasy Champion an einer Wand im Backstage-Bereich und betrachtet das Plakat für den kommenden PPV Out of Ashes - das Bild zeigt ihn und Blake, wie könnte es anders sein. Darunter groß und breit der Titel, um den es gehen wird. Seinen Titel.

Blake war ihm irgendwie aus den Händen geglitten und er wusste nicht so recht, woran es wirklich lag. Klar, irgendwie fühlte sich der Junge schon immer mehr zu Lucifer hingezogen als zu ihm. Dennoch konnte Blake ihm immer wieder das Gefühl vermitteln, eine besondere Funktion für ihn zu haben, eine herausragende Stellung. Schließlich war es aber auch die Unbedarftheit und der Wissenshunger des Jungen, der MD häufig forderte und in ihm das Verlangen auslöste Blakes Mentor zu sein. Dazu mochte er ihn einfach... den Jungen. Seinen... Jungen.

Aber er verstand ihn nicht. Das zeigte auch mal wieder der Rumble. Ein völlig wirres Auftreten seines Schützlings, während er sich selbst in die klarste Position manövrierte, die er bis dato in seiner Karriere innehatte. Mit einem letzten Blick auf die Uhr wird das Wasserglas geleert und MD macht sich auf den Weg... bis er sie spürt, in seinem Rücken, diese großen, hellen Augen, wie sie ihn anglotzen.

Verunsichert blickt sich der verrückte Hund um und lässt erschrocken sein Glas fallen. Klirr. Der, um den momentan viele seiner Gedanken kreisen, steht leibhaftig hinter ihm, als hätte der Junge nur darauf gewartet, dass Mad Dog ihn endlich, endlich, endlich wahrnimmt, als hätte er schon ewig dort gestanden – er und seine Securities, seine Aufseher, seine Wärter, die nicht Blake schützen sollen, sondern diejenigen, denen Blake zu nahe kommt und zu gefährlich wird.

„Lass mich in Ruhe!“

Blake Milton: „Hör auf, es dir schön zu reden…“

Der Night Fighter geht los, ohne zuzuhören und der Junge geht ihm beharrlich hinterher, während die beiden Securities in einem größeren Abstand folgen.

Blake Milton: „Ich bin vielleicht nicht dein liebster Schüler, aber immerhin dein bester…“

Mad Dog zieht seine Maske hervor, fistelt an ihr herum und pult in einem der beiden Augenlöcher, während ihm diese hypnotisierende Stimme verfolgt.

Blake Milton: „Du brauchst mich… denn ich bin so viel besser, als all das, was dir bisher begegnet ist… auf deiner Suche nach dir selbst. Ist es nicht so?“

Jetzt hält MD doch inne und Blake geht um ihn herum, bleibt vor ihm stehen und kann sich an Mad Dogs unbekanntem Gesicht gar nicht sattsehen und kaum zurückhalten. Er will es anfassen, immer wieder, fühlen und spüren. Die nackte Wahrheit, die ihm SEINEN Mentor einfach so weggenommen hat.

„Und was ist mit dir?“

Der Hund knurrt ihn genervt an.

„Was brauchst du? Was willst du?“

Kurz fühlt MD die dialogische Endlosschleife auf sich zurollen, als er aber die besessenen Augen seines Gegenübers anstarrt, nimmt er eine Abbiegung.

„Ich bin niemand, Blake. Willst du wirklich von niemandem gebraucht werden? Willst du wirklich einen Nutzen für das Unbekannte liefern? Wohl kaum, huh!? Denn sonst gäbest du dich nicht mit Lucifer ab...“

Der Undisputed Gerasy Champion beginnt an den Fingern seiner Hand abzuzählen.

„...sonst würdest du dich für die höchste Konstante hier, nämlich den Gerasy, interessieren…“

Blake steckt gekränkt die Hände in seine Hosentaschen und klammert sich an die kleine Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figur, die er immer, wirklich immer, bei sich hat.

„…sonst hättest du nicht Robert Barker geschlachtet und sonst würdest du auch mir nicht andauernd hinterherlaufen und versuchen mich zu besitzen, mich leer zu saugen - zu konsumieren wie deine Tabletten. Aber ich bin nichts, was du dir anheften oder mit dir rumtragen kannst. Verstehe es endlich!“

Es waren nicht die Tabletten, die Mad Dog damals beim gemeinsamen Training haben zweifeln lassen. Es war dieses kleine, schwarze Buch, diese ein, zwei Seiten, die bis zur Unerträglichkeit in die kranke Seele des Jungen blicken ließen. Angewidert senkt der Hund den Kopf, pult noch immer mit einem Finger im Augenloch der Maske. Egal. Das Band ist zerschnitten, so oder so. Und damit geht er an Blake vorbei, der SEINEM Mentor wahnsinnig enttäuscht hinterherschaut.

Blake Milton: „Aber… ich bin doch nur… wegen dir in die PCWA gekommen… und ich…“

---

Lisa Sanders: „Und hier sind wir zurück beim exklusiven Interview mit dem Undisputed Gerasy Champion Mad Dog!“

Ideal abgepasst öffnet sich die Tür und der Night Fighter marschiert maskiert zurück in seine Kabine.

Lisa Sanders: „Dieses Mal mit Maske...“

Lisa lässt ihre Verwunderung darüber frei heraus, Mad Dog aber reagiert erst einmal nicht, sondern setzt sich nur. Dann stößt er einen lauten Luftschwall aus.

Mad Dog: „Manchmal brauche ich sie halt noch...“

MD schüttelt den Kopf und Lisa will zur nächsten Frage ansetzen, als die von MD einfach überfahren wird.

Mad Dog: „Als wäre er nur wegen mir in die PCWA gekommen... so ein Schwachsinn. Was will er von mir? Er ignoriert jeden verschissenen Rat und meint immer noch ich solle sein Mentor sein. Was...“

Wieder atmet MD laut aus, steht auf. Muss sich nun einfach bewegen. Auf- und abgehen.

Lisa Sanders: „Gabriel Lucifer war auch einst der Mentor von Blake Milton und jetzt ist er in seinem Besitz... und beide kämpfen überraschenderweise heute gegen dich und Stevie van Crane.“

Mad Dog: „Ja, schlimm genug. Zumindest kann ich Blake nächsten Monat aus dem Weg gehen, weil ich mich selbst anderweitig verplant habe. Ich will gegen Blake einfach nur dieses eine Match, nicht mehr... Blake...“

...macht ihn krank. Das spürt der Night Fighter. Er merkt, wie es innerlich pulsiert. Arbeitet. Und ihn nicht loslässt. Jede Antwort löst weitere Fragen bei ihm aus und der Junge starrt einen trotzdem noch an wie eine Maschine. Tot und kalt. Dieser grässliche Gesichtsausdruck, der so viel von MDs Maske hat... Plötzlich stockt der Night Fighter... lässt auf einmal einen Gedanken zu, den er immerzu ausklammerte: Ist Blake vielleicht doch sein… bester Schüler? Macht er nicht einfach nur das, was ER ihm beibrachte. Vor seiner Wandlung zum Niemand. Vor seiner Demaskierung. Ist Blake das Produkt seines Versteckspiels?

Es klopft.

Es klopft, es klopft, es klopft.

Mad Dog: „ICH HAB GESAGT, DU SOLLST MICH IN RUHE LASSEN!“

Lisa zuckt zusammen und es klopft.

Es klopft, es klopft, es klopft.

Der Hund springt auf, weiß selbst nicht, warum er die Tür aufreißt, statt sie abzuschließen.

Mad Dog: „VERDAMMT NOCH MAL! BLAKE! ICH BIN NICHT LUCIFER ODER BARKER! ICH FALLE NICHT AUF DEINE KINDERSPIELE…“

Blake Milton: „Es tut mir leid…“

Blake senkt den Kopf, als wäre damit alles von Tisch. Mad Dog mustert seinen Herausforderer, der tatsächlich nichts, so absolut rein gar nichts, mit allen bisherigen Number One Contendern gemeinsam hat.

Blake Milton: „…und ja, vielleicht hast du Recht. Ich hätte zum Rumble auch anders handeln können, aber zeigt dir das nicht… zeigt dir das nicht, dass ich dich noch immer brauche?“

Der Fighter steht nur starr dort, beobachtet seinen ehemaligen Schützling, wie er zu ihm aufblickt. Dann schüttelt MD den Kopf, weicht nach hinten zurück und lässt sich rückwärts in seinen Stuhl fallen. Er hat keine Lust schon wieder herum zu diskutieren und schiebt entschlossen seine Maske nach oben.

„Ist das dein Ernst? Sehe ich nicht so!“

Der Junge tritt an ihn heran, schiebt ihm die Maske fürsorglich wieder zurück über die Augen und stützt sich dann mit beiden Händen auf den Armlehnen links und rechts von Mad Dog ab.

Blake Milton: „Warum machst du es uns beiden nur so unendlich schwer, huh?“

Mad Dog: „Weil du dich nun mal verändert hast.“

Blake senkt kurz den Kopf und seufzt, als wäre das hier ein Verhör und MDs Antwort definitiv nicht unbedingt das, was er eigentlich hören wollte.

Blake Milton: „Du kannst mir nicht vorwerfen, dass ich dazugehören will… dass ich jemand sein will.“

Die Augen des Night Fighter verengen sich zu kleinen Schlitzen. Dann plötzlich, springt er auf, stößt Blake energisch beiseite. Die Maske fliegt von seinem Haupt zu Boden. MD geht auf Distanz und spricht trocken.

„Was denn? Die ANGST 2.0? Du bist nichts Besonders, Blake. Du bist nicht besser als jeder andere hier in dieser Liga.“

Sein Gesicht starrt den Jungen an und es verleitet ihn geradezu dazu spontan das Thema zu wechseln.

Blake Milton: „Mir ist das vorher nie aufgefallen, aber sie sieht genauso aus, wie du…“

Mad Dog schluckt und bekommt kein weiteres Wort über die Lippen, denn er weiß genau, WEN dieser kleine Bastard meint.

Blake Milton: „Weißt du, es ist überall dasselbe. Wenn Kinder zu jemandem aufblicken, es aber niemanden interessiert, dann suchen sie sich andere Vorbilder. Und du weißt doch – es sind immer die falschen.“

Blake schenkt ihm sein unnachahmliches Lächeln.

Dieser Hohn. Dieses hässliche Grinsen. Dieses grässliche Gesicht. Mad Dog braucht Abstand. Weg hier. Weg von seiner Tochter. Weg von seinem Schützling. Weg. Einfach weg. Greift sein Gold und geht. Geht vorbei an den Securities, die er noch mit seiner Schulter unwirsch anrempelt.

Blake Milton: „DIE KLEINE KANN EINEM LEID TUN! MEIN DAD WAR DAMALS AUCH NIE FÜR MICH DA UND JETZT SIEH DIR AN, WAS AUS MIR GEWORDEN IST! SIEH DIR AN, WAS PASSIERT, WENN SICH DIE WELT NUR UM DICH DREHT!“

Der Junge verstummt. Er steht sekundenlang regungslos mitten im Raum und stiert Mad Dog besessen hinterher, bevor er selbst auf den leeren Flur hinaus tritt und dort eine kleine Glasscherbe aufhebt, die vorhin noch ein Teil von MDs Glas war. Emotionslos geht Blake los – Richtung Catering.

Die Kamera hält auf die offene Tür, als aus dem Hintergrund eine gekränkte Stimme erklingt.

Lisa Sanders: „Na toll…“

 

Vincent Craven: "Lisas Interview mit unserem Undisputed Gerasy Champion, Teil 2."

Mike Garland: "Blake Milton macht dem ganzen mit seinem... seltsamen Auftritt einen gewaltigen Strich durch die Rechnung."

Vincent Craven: "Um Blakes Gemütszustand muss man sich fast ein wenig Sorgen machen. Oder wie deutest du seinen Auftritt?"

Mike Garland: "Kopfspielchen. Und Mad Dog hat sich davon beeindrucken lassen. Ziel erreicht, der Hund ist erlegt."

Vincent Craven: "Blake spricht seinen Vater an, der niemals für ihn da war. Erinnert mich ein wenig an Patricia, die unter einem ähnlichen Problem zu leiden hatte."

Mike Garland: "Ohne gescheiterte Existenzen wäre unser Roster verdammt leer."

Vincent Craven: "Wie unterschiedlich Mad Dog mit und ohne Maske ist. Da haben wir zuerst wieder den uns allzu gut bekannten Night Fighter gesehen und dann doch wieder die unbekannte Konstante. In welcher Rolle er sich wohler fühlt?"

Mike Garland: "Mit Maske fällt die absolute Mittelmäßigkeit seiner Visage wenigstens nicht so auf."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 89 (2012-11-18 19:00:00) - Szene: 33 - Main Event Time

Als Gabriel Lucifer an den beiden Securities vorbei seine Kabine betritt, steht er bereits da, minutenlang.

„Dad…“

Seine Hände umklammern ein paar Notizzettel, während Gabriels Augen dort drüben auf dem kleinen Beistelltisch, gleich neben dem Stuhl, eine Flasche Chianti erspähen.

Blake Milton: „Ich hab dir was mitgebracht.“

Der Mythos tätschelt ihm den Kopf – eine reine Erziehungsmaßnahme, damit Blake lernt, so etwas öfters zu tun. Je mehr Chianti, desto mehr Aufmerksamkeit.

Gabriel Lucifer: „Womit hab ich das denn verdient?“

Der Junge lächelt ihn an – ebenfalls eine reine Erziehungsmaßnahme, damit Gabriel lernt, sich seinen Chianti zukünftig zu verdienen. Je mehr Aufmerksamkeit, desto mehr Chianti.

Lucifers Finger streicheln süchtig über die Flasche, bevor er direkt daneben Platz nimmt und sich die spröden Lippen leckt.

Gabriel Lucifer: „Du bist sicherlich hier, um mit mir über unser Tag Team Match zu sprechen.“

Blake nickt und reicht seinem Dad die Notizen.

Gabriel Lucifer: „Was ist das?“

Blake Milton: „Ein paar Ideen… für unseren Auftritt…“

Verhalten steht Blake vor Gabriel und wartet, hält es kaum mehr aus, endlich GEMEINSAM mit seinem Dad in den Ring zu steigen, endlich GEMEINSAM mit seinem Dad etwas zu unternehmen, ZUSAMMEN – das wird so toll!

Sein Herz rast, während der Mythos seufzend den Stapel an Kritzeleien durchblättert, die kaum lesbar sind. Sein Junge hat eine furchtbar eigenwillige Handschrift. Plötzlich fällt Lucifer eine Postkarte in den Schoß.

< >

Unweit von der Familie entfernt klopft es an die Kabinentüre von Stevie van Crane. Es ist der Gerasy Champion höchstpersönlich, der nun in das Gemach des ehemaligen Frankfurters eintritt und sich einen ersten Überblick über die Innenraumgestaltung verschafft. MD hatte eine Runde um den Block gedreht, sich nach der Auseinandersetzung mit Blake aus der wrestlinglastigen Atmosphäre herausgezogen und nach Palak-Paneer gesucht. Aus hygienischen Gründen wollte der Hund dann aber doch die touristengerechte Hotelküche vorziehen und so knurrt ihm nun der leere Magen. Leer ist jedoch auch die Kabine, in der er steht, denn Stevie scheint noch unterwegs zu sein.

MD schaut auf die Uhr und beschließt sich schon einmal auf den Weg in Richtung Entrance zu machen, denn gleich wird er Blake Milton und Gabriel Lucifer entgegen treten. Als er aus der Kabine abbiegen will, knallt er plötzlich mit dem Gesuchten zusammen.

„Da bist du ja!“

Und man möchte meinen ein Lächeln legt sich mit diesen Worten auf den Mund der Unbekannten Konstante. Van Crane aber scheint nicht so erfreut den "alten Bekannten" wieder zu sehen. Der ehemalige World Champion schüttelt sich kurz.

SVC: „Ich? Eigentlich war ich auf der Suche nach DIR!“

Der Gerasy rückt seinen Titel gerade und mustert van Crane. Ohne auf die Worte seines Gegenübers einzugehen, fährt der Night Fighter fort.

„Lange ist es her, huh!? Ich glaube sieben Jahre, wenn mich nicht alles täuscht... Damals hatten wir ja nicht sonderlich viel miteinander zu schaffen, aber... man trifft sich immer zwei Mal im Leben, oder?“

Stevie Van Crane schaut kurz auf sein Handy, schaltet es dann aus.
Er mustert MD kurz von oben bis unten, schliesst dann mit einem Nicken ab.

SVC: „Manchmal auch noch öfter. Respekt, MD. Du hast dich ziemlich gemacht. Big Shot in der PCWA, Main Events und goldene Wasserhähne - und als Sahnehäubchen der Gerasy Title. Ich gratuliere dir. Würde ich mich selbst ziemlich wichtig nehmen, dann käme jetzt sowas wie..“

Stevie hebt theatralisch präsentierend den rechten Arm, die Finger dabei abspreizend.

SVC: „‚Ja, ich habe es immer gewusst. Schon damals in der GCW, als mir dieser Mann das erstemal über den Weg lief, da war es mir - als auserwiesenen Experten - sofort klar: aus dem Jungen wird etwas richtig grosses! Ich hab ihn einmal angesehen und gewusst, der wird irgendwann in meine Fußstapfen treten...‘ Im Ernst. Deine Entwicklung ist jetzt nicht sensationell unfassbar, aber sie überrascht mich. Du hast es verdient, da bin ich absolut sicher.“

Der Champion nickt Stevie zu. Mad Dog weiß um die umgekehrten Größenverhältnisse seit ihrem letzten Treffen und klopft van Crane nun auf die Schulter.

„Weißt du, Stevie, ich mache keinen Hehl daraus, dass ich viele Erfahrungen in meiner Karriere durchlaufen habe. Und das an ganz unterschiedlichen Orten... Einen Vorteil, den ich gegenüber vielen anderen Wrestlern habe. Zum Beispiel gegenüber Milton, gegenüber Lucifer und auch gegenüber... dir. Du bist nur an einem Ort erfolgreich gewesen, in deinem Zuhause. Dort, wo ich mich niemals heimisch fühlte. Also vor allem daher umgekehrte Vorzeichen, huh?! Es sind nicht das Standing oder unsere Namen. Nein, damals war ich der Fremde und heute bist du es. Oder bist du jetzt wirklich schon hier in der PCWA angekommen, Stevie?“

< >

Der Mythos hebt die Postkarte auf, liest nicht den Text, wohl aber den Adressaten. Er schluckt.

Gabriel Lucifer: „Barker? Du schreibst Postkarten an… Barker?“

Blake öffnet den Chianti. Ja, Postkarten. Seit zwei Monaten schickt er dem Schlächter regelmäßig diese kleinen, buntverkitschten Ansichtsgrüße, denn der Junge hat ein schlechtes Gewissen, da er aufgrund der Auslandstour Barker doch nicht persönlich im Krankenhaus besuchen kann.

Aufmerksam beobachtet Lucifer, wie Blake den Wein in zwei Gläser füllt. Er zittert und antwortet mit einem widernatürlichen Ton in seiner Stimme.

Blake Milton: „So eine Postkarte… ist viel intimer, als eine E-Mail oder eine SMS… findest du nicht?“

Blake nimmt Gabriel die Karte aus der Hand, tunkt deren vier Ecken sorgfältig in den Chianti und hofft, dass von diesem scheußlichen Geruch so viel übrigbleiben wird, dass Barker in seinem Krankenbett unweigerlich an Lucifer denken muss… und an all das, was er an nur einem einzigen Abend verloren hat.

Der Mythos senkt den Kopf, kann seinem Jungen gerade eben nicht ins Gesicht sehen, wie er da so steht, mit dieser Unschuld im Gesicht und dieser grenzenlosen Relationslosigkeit im Kopf. Da ist kein Unterschied zwischen kindisch und erwachsen, zwischen lächerlich und überlegen, zwischen schwach und stark. Da ist nur…

Blake Milton: „Dad…?“

Oder hat er seinen Jungen einfach nur verzogen? War er wirklich so ein schreckliches Vorbild? Nein, das kann nicht sein! Mad Dog hat ihn verzogen. Er ganz allein ist schuld. Und dabei kann Lucifer den verrückten Hund doch so gut leiden.

< >

Stevie Van Crane hat sich eine Zigarette angezündet, während er über die Frage von MD nachdenkt.

SVC: „Natürlich bin ich hier noch nicht angekommen. Das geht auch gar nicht. Ich hab mich selbst in diesen fremden Organismus gepflanzt und tue alles dafür, dass er mich nicht abstösst. Und selbstverständlich bin ich noch immer dieser fremde Gegenstand in eurem Blut, den die Antikörper der PCWA aufgeschreckt umwirbeln. Dieses Ganze, dieser Körper, ist fremd, ungewohnt. Und ein Gabriel Lucifer will mir die Richtung zeigen, reicht mir die Hand, schlägt mich zu Boden und überzeugt mich, dass es zu meinem Besten wäre. Wie kann ich das beurteilen? Was kann ich anderes tun als zu vertrauen, mir zu vertrauen, anderen und aufzustehen?“

MD zuckt mit den Schultern.

„Gabriel ist nur noch ein Schatten seiner selbst... und das liegt nicht zuletzt an mir. Er wollte immer für 'seine' PCWA planen, er wollte sie struktuieren und sie formen. Doch mich konnte er in seinem System nicht unterbringen. Ich bin die unbekannte Konstante und, Stevie, auch du solltest dir überlegen, wie du mit ihm umgehen willst - du hast dich bereits einmal von ihm um den Finger wickeln lassen.“

Der Gerasy legt seine Hand ans Kinn und krault den Bart.

„Es ist doch relativ einfach... Wenn es zwischen euch zu einem Match kommt, dann ist es entweder sein oder dein Comeback. Für den anderen zeigt die Kurve dann wohl mehr oder minder ins Nichts. Stevie, du bist nach seiner Ansicht der Rettungsanker. Das sollte dir klar sein - aber vermutlich solltest DU dich eher dem Nichts stellen, als ihm...“

SVC: „Was uns unweigerlich zu dir und Blake Milton bringt.“

Stevie zieht an seiner Zigarette, dann schaut er MD direkt in die Augen.

SVC: „Ich bin neu hier, hab demnach auch die Background-Infos noch nicht. Aber selbst jemand wie ich kann es riechen, schmecken, fühlen, wenn etwas ernst ist.. Man mag über den Schlächter sagen was man will, zumindest war diese übertriebene Geisteskrankheitshaltung irgendwo berechenbar. Milton verliert sich grad in sich selbst. Blake ist kein Lehrling mehr.. niemand der beschützt, behütet, besänftigt und geführt werden müsste. Er ist - so simpel die Feststellung klingen mag - gefährlich. Formal, auf dem Papier, wird er dein Herausforderer sein. Für Blake ist es viel mehr als nur das. Nach dem Brawlin‘ Rumble bist du das letzte, ihm sehr bekannte Gesicht, das in seinem Weg rumsteht.. Dort zu stehen, so wie du grad, MD... Sagen wir so.. Es gibt angenehmere Plätze auf dieser Welt.“

< >

Blake Milton: „Dad, ist alles in Ordnung?“

Lucifer richtet seinen Blick wieder nach oben und lacht, obwohl ihm unwohl ist.

Gabriel Lucifer: „Da wird sich Barker aber ‚freuen‘.“

Er greift hastig eines der beiden Gläser und Blake tut es ihm gleich, genauso hastig. Der Junge will diesen zweisamen Moment um nichts in der Welt verpassen.

Gabriel Lucifer: „Auf uns… mein Junge!“

Als sie anstoßen klirrt das Glas beinahe so, wie eben jenes, was Mad Dog hat fallen lassen. Und während Gabriel den Chianti mit einem Zug leert, lässt Blake nach nur einem Schluck bereits davon ab, denn er hasst das Zeug wie die Pest.

Gabriel gießt sich erneut ein.

Gabriel Lucifer: „Ich werde mich heute um Mad Dog kümmern. Du wirst zu Out of Ashes noch genug Stress mit ihm haben und ich…“

Blake Milton: „Das wirst du nicht.“

Die großen, hellen Augen starren Gabriel emotionslos an.

Blake Milton: „Ich werde mich um Mad Dog kümmern.“

Gabriel Lucifer: „Aber Stevie ist ein viel leichterer Gegner für dich und ich…“

Blake nimmt seinen Chianti und prostet Gabriel zu.

Blake Milton: „Trink deinen Chianti, Dad.“

Der Mythos legt seine Lippen an das Glas. Er will nicht gegen SVC kämpfen.

< >

„Ja, Blake verliert langsam die Kontrolle... so wie wir alle mal die Kontrolle verloren haben, oder Stevie?“

Fragender Blick. MD kennt die Karriere seines Kollegen nicht bis ins kleinste Detail, aber kennt Wrestling-Karrieren generell... und jeder verlor einmal die Kontrolle. Jeder.

„Es war nicht ich, der ihn zu dem gemacht hat, der er nun ist... es war vielmehr sein Problem innerhalb einer ungünstigen Umwelt. Die PCWA war durch den Schlächter in einem schwarzen Loch, das letzlich auch Lucifer mit zu verantworten hat. Wir dürfen nicht, Stevie, wir dürfen nicht zulassen, dass sich nun alles wieder umdreht. Du weißt, wie es ist, wenn man sich gegen das Böse stellen muss - immer wieder und wieder. Immer fort. Was soll Blake der PCWA als Gerasy geben? Dieser verwirrte kleine Junge wird nicht die nötige Konstanz aufbringen... Und Lucifer... Lucifers Gedanken sind vernebelt. Das hast du selbst zu spüren bekommen. Er war der Lenker - war! WAR! Es sind neue Zeiten angebrochen, das Alte ist geschlagen. Tot! Für immer. Es ist Zeit die neue, unbekannte Tür ins scheinbare Nichts aufzudrücken und wahrhaftig entschlossen durchzugehen...“

MD hebt den Gerasy empor. Impft sich Selbstgewissheit ein. Schiebt die Schuld ab. An die Vergangenheit.

„Und deshalb werde ich alles dafür tun, dass ich diesen hier behalte!“

...und Blake gewaltsam umstimme.

SVC: „Auch ich bin dafür, dass du diesen Title behältst. Vielleicht bist du der Einzige, der in Miltons Schneise der verirrten Verwüstung ein Hindernis in den Boden rammen kann. Was Gabriel Lucifer betrifft.. wir stehen uns heute gegenüber. Damit ist in der Angelegenheit alles geklärt. Ich vertraue ihm genug, dass er ein faires Match bestreiten will. Ob ihn die Fliehkraft von Blake in eine andere Richtung schleudern wird, keine Ahnung.. Ich bin bereit. Visier hoch, und durch..“

< >

Aber Gabriel muss mitspielen, denn der Junge hat die unangenehme Eigenschaft unberechenbar zu sein und mit nur einem Schlag alles zu verändern.

Der Mythos lächelt den Brawlin‘ Rumble Sieger an und leert sein Glas.

Gabriel Lucifer: „Ja, du hast recht. Lass uns jetzt nicht weiter von diesen Nichtigkeiten sprechen, sondern anstoßen, denn auch ich habe etwas für dich. Der Anlass ist einfach zu perfekt, als dass ich ihn nicht nutzen würde…“

Er schiebt den Jungen zur Seite – ist erleichtert über den Abstand – und steht auf. Er geht zu seiner Tasche, wühlt darin herum und holt etwas Wohlbekanntes hervor.

Die Cotatores Title!

Gabriel Lucifer: „Hier! Für dich!“

Lucifer reicht Blake einen Titel, will ihn von seiner Eifersucht ablenken und sich selbst von seiner Angst. Der Junge starrt ihn an.

Blake Milton: „Echt jetzt…?“

Der Mythos grinst gequält.

Gabriel Lucifer: „Wir gehören doch zusammen, oder nicht? Das soll auch im Ring jeder sehen! Ich habe die Titel als Principal einst eingestampft. Die letzten Träger der Titel waren meine Nemesis Barqas und Ich - Der Mythos der PCWA! Es musste eine lange Zeit vergehen, aber nun habe ich das Gefühl, es ist soweit, die Titel zu reaktiveren, denn es gibt endlich wieder jemanden, der sie neben mir verdient. Und ich frage gewiss nicht die Firma vorher, ob ihr dies gefällt. Wenn Kerry & Gaelic oder irgendjemand sonst ein Problem damit hat, dann sollen sie sich gerne an mich wenden...und an Dich."

Blake nimmt den Gürtel und kann es kaum glauben. SEIN Dad hat tatsächlich an ihn gedacht. SEIN Dad hat ihm tatsächlich etwas mitgemacht. Der Junge kann es kaum fassen. Liebevoll drückt er den Gürtel mit beiden Armen fest an sich und ist schier überglücklich. SEIN Dad ist einfach der Beste.

Im Hintergrund leert Lucifer derweil auch Blakes Glas, weil er es nicht aushält, nicht erträgt, wie viel ihm dieser Jungen bedeutet, dass er ihn mit dieser geste noch mehr an sich bindet. Er muss verrückt sein. Ja, bestimmt. Ganz bestimmt.

Er muss Blake bei Laune halten, irgendwie. Also legt er ihm väterlich den Arm um die Schulter.

Gabriel Lucifer: „Wir sollten gehen. Es wird Zeit.“

Sie verlassen die Kabine.

< >

Mad Dog hält plötzlich inne und SVC folgt seinem Blick den Gang entlang.

„Das hat mir gerade noch gefehlt.“

Die Blicke der beiden Teams treffen sich, als sich Lucifer und Blake den beiden anderen nähren. Eher missmutig betrachten Mad Dog und Stevie ihre heutigen Gegner.

Gabriel Lucifer: „Stevie… schön dich zu sehen.“

Er winkt SVC zu, bevor sich alle wenige Sekunden später direkt gegenüberstehen.

Gabriel Lucifer: „Und sei auch du mir gegrüßt, Unbekannter.“

Gabriel grinst.

Gabriel Lucifer: „Wie darf ich dich jetzt eigentlich nennen, huh?“

„Gerasy!“

Bestimmt und ohne Regung fokussiert der Night Fighter selbstsicher die Augen Lucifers, sodass dieser stockt. Blake schiebt sich vor den Mythos, will, dass sein Dad hinter ihm bleibt und greift nach dessen Ärmel. Er darf nicht zulassen, dass schon wieder jemand seine dreckigen Fingerabdrücke auf seinem Dad hinterlässt, so wie Robert es getan hat. Blake darf nicht zulassen, dass seine wertvollste Trophäe schmutzig wird. Das ist SEIN Dad, SEINER ganz allein! Und er wird ihn mit NIEMANDEM teilen! Und schon gar nicht mit Stevie van Crane.

Dieser mustert Blake Milton zunächst ausgiebig.
Dann gleitet sein Blick weiter zu Gabriel Lucifer. Ein ehrliches Nicken in dessen Richtung.

SVC: „Bin gespannt auf dein Match heute, Gabriel. Es wird mir bestimmt mehr über dich erzählen als alle unsere Konversationen bisher.“

Er bemerkt MD's Blick, der nur Blake Milton gilt.

SVC: „Bleib' nicht zulange hier..“

Er klopft MD kurz auf die Schulter, dann dreht sich Stevie Van Crane um und geht. Für den kurzen Moment des Klopfens nimmt MD den Blick von Blake. Er hat immer noch die Worte Miltons bzgl. seiner Tochter im Ohr und so schaut er gleich wieder zurück zu seinem kommenden Gegner.

„Keine Angst, ich bleibe nicht lange... Sonst könnte der Junge noch sagen, ich würde mich für ihn interessieren, huh!?“

Die Augenbrauen werden provokant gehoben, Blake aber bleibt stoisch stehen und krallt sich an Lucifers Ärmel fest.

„Ach nein, Interesse bedeutet bei dir ja Unterwerfung, zwanghafte Unterordnung... Schuhe binden und so. Ich bin die unbekannte Konstante, Blake. Glaubst du ernsthaft ich werde nach Out of Ashes dein zweiter Lakai? Ich nicht! Denn ich stehe für Gleichheit, verstehst du das? Unabhängig vom Standing - und im Ring werden wir ja sehen, ob das ungleiche Duo gewinnt oder doch eher diejenigen, die trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen einander gleich ansehen, einander auf Augenhöhe begegnen. Interesse muss für dich immer nur in deine Richtung laufen, Blake - doch wahres Interesse, wahre Achtung voreinander läuft immer in zwei Richtungen, stimmt's Gabriel?“

Kurzer Blick zum ehemaligen Principal und dann eilt MD seinem heutigen Tag-Team Partner nach, ohne auf eine weitere Antwort zu warten.

Gekränkt sieht Blake SEINEM Mentor hinterher. Noch immer hält er sich an Gabriels Ärmel fest. Erst ein paar Augenblicke später fragt Blake mit gebrochener Stimme.

Blake Milton: „Hat er recht…? Behandle ich dich ungerecht…?“

Lucifer blickt gen Decke und sucht nach einer Antwort. Während Blake sich zu ihm umdreht und beinahe schon fleht, mit diesen großen, hellen Kinderaugen – Gott, der Junge macht es ihm so unendlich schwer.

Blake Milton: „Ich meine, ich… ich gebe dir doch genau das was du willst… was du brauchst…“

Der Mythos sucht immer noch nach einer Antwort.

Blake Milton: „Du weißt, was du mir bedeutest, oder? Ich war immer für dich da… auch als dich alle verlassen haben. Ich bin der einzige, der es ehrlich mit dir meint. Ich… mache doch nichts falsch, oder? Mache ich etwas falsch, Dad?“

Gabriel Lucifer: "Nein. Es fühlt sich zumindest nicht falsch an. Noch nicht. Bewahren wir uns das."

 

Mike Garland: "Das waren sie, die Teilnehmer an unserem heutigen Main Event. Der übrigens auch direkt in den Startlöchern steht."

Vincent Craven: "Ein wenig sollten wir vorher noch auf das Geschehene eingehen. Gabriel Lucifer schenkt Blake Milton tatsächlich die Cotatoren Titles. Wir erinnern uns daran, dass diese seit dem Imperial Impact Anfang 2010 nicht mehr aktiv sind. Ihre letzter Träger waren niemand geringere als Gabriel Lucifer und Barquas."

Mike Garland: "Lang ist es her. Ich denke nicht, dass die Titel nun wiederbelebt werden sollen, also ist das mehr als symbolische Geste zu verstehen. Selten habe ich Blake Milton so glücklich gesehen."

Vincent Craven: "Auf der anderen Seite scheinen sich auch Stevie Van Crane und Mad Dog gut miteinander zu verstehen. Es ist viel Zeit vergangen, seitdem die beiden sich in der Liga aus Frankfurt zum letzten Mal begegnet sind."

Mike Garland: "Der NIght Fighter ist nicht mehr der ewige Zweite, sondern hat den Weg bis ganz an die Spitze geschafft. Ein Ziel, welches Stevie sich so noch nicht gesetzt hat."

Vincent Craven: "Rechnen sollte man mit ihm aber immer, auch wenn er momentan ganz alleine da steht. Aber vielleicht findet er ja doch noch jemandem, der ihn unterstützt."

Mike Garland: "Bis auf Thera, der ihn davon überzeugen wollte, seinen Vertrag in der PCWA zu kündigen."

Vincent Craven: "So, ich höre gerade, dass die Kontrahenten bereit sind. Main Event Time!"

 


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 89 (2012-11-18 19:00:00) - Szene: 34 - Main Event: "Night Fighter" Mad Dog & Stevie Van Crane vs. Blake Milton & Gabriel Lucifer

VIOLENTLY

http://www.youtube.com/watch?v=WcK4n-DqlQI

y Archive

Plötzlich erscheint an der Hallendecke ein künstlicher Vollmond, dazu ein heller Lichtkegel am Entrancebereich und mit gesenktem Haupt tritt eine dunkle Gestalt in eben jenen hinein. Da ist er – Der eherne Mythos der PCWA. Ein schwarzer fußlanger Stoffmantel umhüllt seinen geschundenen Körper. In der Hand hält er einen flachen Zylinder. Weißer Nebel steigt auf, ein Sinnbild seines verblassenden Ruhms und seiner weit in der Vergangenheit liegenden großen Erfolge als einer der besten Wrestler seiner Generation…

Former UNDISPUTED GERASY CHAMPION

Former PCWA TRIBUNE CHAMPION

x---x---x---CUT---x---x---x

Ein kleiner, kranker Junge
betritt das große Rampenlicht.

x---x---x---CUT---x---x---x

Zwei Securities begleiten ihn
zum Schutz der anderen.

Brawlin’ Rumble IX Sieger!

x---x---x---CUT---x---x---x

FATHER

&

SON

PCWA COTATORES CHAMPIONS

x---x---x---CUT---x---x---x
 

Das Ende der Ewigkeiten...

Am Morgen weint die Töle sehr,
ein toter Tag rückt immer näher.
Am Tage drum spielt sie verrückt,
der Maulkorb nur bedingt geglückt.
Am Abend aber fliegt er fort,
die Nacht gerät zum sicheren Hort.

Die Dunkelheit vertreibt das Leid,
Die Töle tanzt in Mondes Kleid.
Ein Tanz ein Kampf, so wissen wir,
der Töle Tod, er ist bald hier.
Ein Sonnenstrahl vertreibt die Nacht,
die Augen auf, sie ist nun wach.

Der Ausbruch aus dem Zeitenlauf,
er muss gelingen, ohne Kauf.
Das große Ziel hält sie beim Lachen,
das Ziel, die Nacht zum Tag zu machen.
Dann endlich tanzt sie immerfort,
der verrückte Hund im sichren Hort.

Die auf der Leinwand aufflimmende Geschichte lässt laute Jubelstürme empor keimen, die noch einmal in der stockdusteren Finsternis den Tag und ihn, den Gerasy, herbeirufen. Und plötzlich klart es hell auf...

"Welcome to YOUR nightshow!"

Es ist der Trademarkspruch des Night Fighters, der noch einmal den Ausbruch aus dem Zeitenlauf darlegt. MD hat das Gold in seinen Händen, endlich lebt er seinen Traum im Tageslicht. Während die Worte des Night Fighters den Geräuschpegel der Zuschauer weiter hinauf schrauben, wird passend dazu sein Entrance-Theme eingespielt.

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus und die Pops der Fans steigern sich in den Maximalbereich. Mit ohrenbetäubendem Jubel wird der Undisputed Gerasy Champion der PCWA empfangen, was diesem Freude ins Gesicht zaubert. Mit einem freudigen Strahlen läuft er die Rampe hinunter, das Gold auf seiner Schulter. Der höchste Champion im Wrestlingbusiness bewegt sich sehr langsam zum Ring, klatscht sogar mit dem ein oder anderen Fan ab.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had
But I'm not dead, at least not yet
STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Er ist Mad Dog, ganz und gar. Niemand. Und als die ersten Zeilen der zweiten Strophe, die seine Freiheit propagieren, gesungen werden, wird der Song langsam leise gedreht, denn es fehlt noch jemand, sein heutiger Tag Team Partner.

Never captured, never tamed
Wild horses on the plains
You can call me lost - I call it freedom

Selbst in Indien wird der folgende Track nur anhand der ersten Gitarrenakkorde erkannt.

Ein lauter Jubel brandet durch die Arena, wie eine Welle, die so ziemlich jeden Anwesenden mitreißt.

 

Wie üblich wird die Dunkelheit der Halle durch türkise, herumblitzende Lichtspots zerschnitten.

Als die drei Buchstaben, die ihn ankündigen, auf dem Screen auftauchen, prügelt der Track los.


VAST. Touched.
Jon Crosby.
And here comes..

SVC

Touched ...

you say that i am too
so much of what you say is true
I'll never find someone

quite like you
again
I'll never find someone
quite like you like you

Vincent Craven: Was für ein Main Event. Das ist absolutes PPV-Niveau.

Mike Garland: Ja, wenn man sich die drei Anderen ansieht, auf jeden Fall.

Vincent Craven: Scheint als wäre SVC bei dir schon unten durch? Nur weil er gegen Grizz Lee verloren hat? Das ist kein Karrierekiller.

Mike Garland: Van Crane’s Bewährungszeit ist vorbei. Er muss jetzt langsam abliefern, bevor die Leute zum erstenmal das Wort “Fehleinkauf” verwenden.

Vincent Craven: Mit „Leute“ meinst du doch vor allem dich.

the razors and the dying roses
plead i don't leave you alone
the demi-gods and
hungry ghosts
god, god knows i'm not at home

Stevie Van Crane taucht, in das herumtänzelnde türkise Licht getaucht, aus dem Entrance auf.
Sein Haar hängt ihm in nassen Strähnen ins Gesicht. Die Augen dahinter schauen euphorischer, hoffnungsvoller als noch vor ein paar Tagen.

Auch wenn auf seine Email, seinen Hilferuf, niemand bisher geantwortet hat – jemand hatte ihn auf dem Handy erreicht und sein Kommen angekündigt. Und egal wer das sein würde, irgendwie hatte Stevie Van Crane neues Vertrauen durch diesen Fakt entwickelt.

Interessant sein Outfit.

Er hat sich spontan für ein weisses Kapuzenshirt entschieden, auf dem Schriftzug und – auf dem Rücken – das Counterfeit von Alistair Brunswick prangen. Seine Ringhose ist schwarz und türkis, ineinander verwirbelte Farben. Seine alten Wrestlingstiefel aus GCW-Zeiten haben noch mehr schwarzes Tape als Flicken bekommen.

I'll never find someone
quite like you
again
I'll never find someone
quite like you like you

Stevie Van Crane bemüht sich auf dem Weg zum Ring soviele Hände wie möglich abzuklatschen.

Zu seinen GCW-Zeiten war er nie hier aufgetreten. Indien, fremdes, geheimnisvolles, faszinierendes Territorium. Unglaublich, wieviele Menschen in hier kennen.

Ab und zu hält er sogar inne um an der Guardrail für ein gemeinsames Foto mit Fans zu posieren.

Sein Entrancetheme ist nahezu am Ende angelangt, da erreicht Stevie Van Crane den Ring.

Er baut sich kurz auf, hebt zur Begrüßung die rechte Faust.

Dann zieht er das Mic hinter seinem Rücken vor.

SVC: "Namaskara!"

Wie in Seoul auch hier eine sehr berechnende Begrüssung.

Wieder brandet lauter Jubel auf.

SVC: "Zunächst einmal – vielen Dank für eure Gastfreundlichkeit! Ich habe das Gefühl, wir haben alle zusammen einen lohnenswerten Abend bislang verbracht. Das ist ein Abend, an dem man sich weniger allein fühlt. Viele von euch sind zusammen her gekommen. Man hält Händchen, sich in den Armen oder klopft sich einfach auf die Schultern. Und hinter den Kulissen geht es ebenfalls um ‚Paarungen’.. egal ob für heute, morgen oder demnächst. Es geht um geplante Hochzeiten und Allianzen. Der Mensch ist kein Einzelgänger. Auch ich nicht. Und so ist es auch die logische Konsequenz, das wir diesen Abend in einem zünftigen Zwei gegen Zwei beenden. MD.."

Jubel aus dem Publikum beim Erwähnen der beiden Buchstaben.

SVC: "Ich kenne so ein wenig deine Geschichte, deine Historie. Für mich scheint es wirklich so, als wären nur der Name, diese zwei Buchstaben, übriggeblieben von dem Mann, den ich einst kannte. Wir standen schon einmal auf der selben Seite, haben zusammen geblutet – für eine Gruppierung, die besser unerwähnt bleiben sollte. Du hast dich entwickelt, erneuert, bist gewachsen und hast diese Liga wachsen lassen. Ich stehe heute und hier mit jemandem auf einer Seite, der meinen vollsten Respekt hat."

Schwenk zum .. Gegenüber.

SVC: "Gabriel Lucifer.. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwer zu mir kommt, mir zu meinem Vertrag in der PCWA gratuliert und mir alles Gute wünscht. Seltsamerweise folgt immer als nächstes eine Warnung. ‚Übrigens, vertraue niemals Gabriel.’ Dieser Slogan wird einem hier so oft um die Ohren gehauen, dass ich den Verdacht habe, es gibt irgendwo ein Bestseller-T-Shirt davon.  Hier ist die Pointe: Ich danke diesen Menschen dann und erkläre ihnen – meist immer in genau den gleichen Worten – das ich vorsichtig bin.. das ich auf mich selbst aufpassen kann… das ich dich nicht kenne.. dich aber unvoreingenommen kennenlernen möchte.. dass ich dein Angebot zur Freundschaft als ehrlich empfinde.. dass ich – auch wenn du mich im Ring attackierst – immer noch daran glaube.. dass ich dir gern diese Chance gebe.. dass ich zur Zeit auch echt einen Freund gebrauchen kann.. Und es endet schliesslich damit, dass meine Antwort nicht nur viel länger dauert als die kurzen, prägnanten Warnungen an mich. Meine Antwort wird zu einer Rede. Meine Verteidigung wird zu einer Ansprache, gefüllt mit tausend offensichtlich guten Gründen, mit Millionen Für’s und wenig Weder, ein Berg aus strahlendem Pro gegen finstere Täler des Kontra. Meine Freundschaft ist noch immer etwas wert, Gabriel. Ich vertraue dir."

Stevie Van Crane lässt unter verhaltenen, Zweifel ausdrückenden Reaktionen des Publikums das Mic sinken.
Dann macht er sich bereit.

Main Event
-Unbekannter Zwang-
Tag-Team Match

&
vs.
&
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Charlie Swanson)

Charlie Swanson lässt den Ringgong ertönen. Gabriel Lucifer wird von Blake Milton zuerst in den Ring geschickt, was der Mythos befolgt. Auf der anderen Seite ist es Stevie van Crane, der zuerst rein will, aber MD schiebt sich einfach vor. Stevie akzeptiert dies, denn es ist nicht böse gemeint. Gabriel lächelt und umschleicht MD. Die zwei gehen in einen Lock-Up. Der verrückte Hund kann Lucifer dabei in die Ringecke schieben und Swanson fordert ihn auf den Lock zu lösen. Dies tut er auch, was zur Folge hat, dass der alte Fuchs Lucifer aus der Ecke auf ihn losstürmt. Aber MD kann wunderbar kontern und zwar mit einem Hip-Toss. Lucifer ärgert sich und geht in seine Ringecke, um mit Blake abzuklatschen. Der Junge springt in den Ring und umgarnt MD. Der Gerasy will auch mit ihm in den Lock-Up, aber Blake weicht unter den  Armen und durch springt dann von hinten an den Rücken von Mad Dog…

Mike Garland: „…Jumping Reverse STO!!!“

Vincent Craven: „…Nein, es ist der Versuch. MD fährt rechtzeitig den Ellenbogen aus und trifft Milton direkt in die Kauleiste!“

Mike Garland: „Der Australier fliegt schwungvoll durch den Ring.“

Vincent Craven: „Das tat weh!“

Mike Garland: „Dennoch mutig von Blake hier gleich zu Beginn den Downer zu versuchen, seinen Finisher!“

Vincent Craven: „Das sieht Lucifer wohl anders, er agitiert seinen Partner, schnell abzuklatschen.“

Aber Milton springt sofort wieder auf, hält sich dabei das schmerzende Gesicht. MD rennt auf ihn zu und fährt den Arm aus. Es soll eine Clotheline folgen. Jedoch kann Milton ausweichen und springt von hinten an MDs Hals. Er setzt zu einem Sleeperhold an. Dabei umklammert er mit den Beinen den Körper von Mad Dog. Dieser wankt durch den Ring und bewegt sich Richtung Lucifers Ecke. Dieser klopft Blake auf die Schulter und begibt sich prompt aufs Top Rope. Milton bemerkt das natürlich und zieht MD schwungvoll aus der Sleeper Hold Position mit einem Sleeper Drop nach unten. Ehe MD überhaupt nur nachdenken kann aufzustehen, landet Gabriel Lucifer mit einem Knee Drop vom Top Rope auf dem Gerasy. Blake Milton applaudiert seinem Dad für das tolle Doppel-Manöver. Dieser setzt umgehend zu einem Cover an…

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!
.
.
.
MD befreit sich!

Gabriel setzt nach. Er tritt mehrmals auf MD ein und klatscht dann mit Blake ab, der sich mit beiden Händen an den Seilen festhält und Schwung holt. Lucifer hingegen hebt MD aus und lässt ihn mit dem Bauch vorweg auf sein Knie Krachen. Dort lässt er ihn liegen und Milton springt über das Seil und landet mit einem Fistdrop auf dem Hinterkopf seines Gegners.

Mike Garland: „Wow! Tolle Zusammenarbeit bei Lucifer und Milton!“

Vincent Craven: „Ja, Father & Son halt!“

Mike Garland: „Andere machen halt Angelausflüge, die zwei hingegen stehen halt zusammen in einem Ring.“

Vincent Craven: „Soll jeder so glücklich werden, wie er es für richtig hält.“

Milton stützt sich aufs Seil und zieht sich auf den zweiten Turnbuckle. Von dort springt er mit einem Double Foot Stomp auf MD. Dieser setzt sich vor Schmerzen auf, nur um mit einem fiesen Neck Snap wieder auf die Matte geknallt zu werden. Tag mit Lucifer. Milton reicht dem Mythos die Hand und dieser whipt ihn in die Seile. Beim Zurückfedern verpasst Gabriel Milton einen Back Body Drop und dieser landet damit auf Mad Dog. Zumindest sollte er das…

Mike Garland: „…MD kann ausweichen. Er rollt sich zur Seite.“

Vincent Craven: „Lucifer greift sich in die Haare und beugt sich zum sich krümmenden Blake.“

Mike Garland: „Schnell erkennt er aber, dass er erst mal dafür sorgen muss, dass Mad Dog nicht mit Stevie abklatschen kann.“

Vincent Craven: „Er rollt Milton in die Ecke und sprintet zu Mad Dog, packt ihn am Bein.“

Der Gerasy dreht sich auf den Rücken und stößt Lucifer seinen Fuß in den Magen. Dieser wankt nach hinten und MD springt mit einem Satz zu Stevie van Crane, der unter großem Jubel der Zuschauer in den Ring steigt. Als Gabriel ihn erblickt, lächelt er. Lucifer will eigentlich zu Milton, um abzuklatschen, aber van Crane bittet ihn drin zu bleiben. Er reicht ihm die Hand für ein faires Eins gegen Eins. Lucifer überlegt kurz und schlägt dann ein.

Mike Garland: „Lustig. Gabriel will die Beziehung zu Stevie nicht gefährden und will daher gar nicht erst gegen ihn antreten.“

Vincent Craven: „Nachdem er Stevie letztens einen God Killer verpasst hat und das damit begründet hat, dass er so überhaupt erst eine gleichwertige Beziehung aufbauen wollte.“

Mike Garland: „Ja, weil Stevie ihn ja beim Rumble aus der Battle Royal geworfen hatte.“

Vincent Craven: „So wurde Gabriel auf ihn aufmerksam.“

Mike Garland: „Wie dem auch sei. Jetzt stehen die beiden sich im Ring gegenüber und Stevie hat gesagt, er vertraut Gabriel.“

Vincent Craven: „Und ich glaube, das Lucifer tatsächlich an einer Freundschaft mit van Crane interessiert ist…wie immer Gabriel auch Freundschaft definiert.“

Lock-Up der beiden. Sie ringen miteinander um jeden Zentimeter. Stevie kann sich durchsetzen und zeigt einen Side Headlock. Gabriel versucht sich raus zu winden, schafft es aber nicht. Stattdessen hebt er Stevie aus und knallt ihn mit einem Back Suplex auf die Matte. Doch van Crane springt schnell wieder auf und trifft den sich behäbig umdrehenden Gabriel mit einem Dropkick. Der Mythos stolpert in die Ringecke und Stevie jumpt mit einem Flying Forearm hinterher. Lucifer wankt wieder in die Ringmitte und fängt sich einen Running Bulldog ein. Ein schnelles Cover…

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!
.
.
.

Lucifer stößt Stevie von sich. Der trifft ihn jedoch sofort mit einem Elbow Drop. Und noch einem. Und…Beim dritten Versuch packt Gabriel nach dem Arm seines Gegners und schafft es ihn in einen Armbar zu nehmen. Der Mythos verdreht den Arm Stevies und genießt die Nähe zu seinem neuen Freund. Blake Milton gefällt das gar nicht. Er fordert Gabriel lautstark auf abzuklatschen.

Mike Garland: „Oha, Blake ist wohl eifersüchtig auf den neuen Freund seines Dads.“

Vincent Craven: „Anscheinend!“

Mike Garland: „Lucifer gefällt es allerdings nicht, dass er die Toberei mit van Crane aufgeben soll.“

Vincent Craven: „Aber Blake macht ihm mit Nachdruck klar, dass er jetzt wechseln soll.“

Und das tut Lucifer dann auch. Er hält Stevie weiter im Armbar und klatscht leicht widerwillig mit Blake ab. Dieser geht aufs zweite Seil und trifft den Arm von Stevie mit einem Double Axe Handle Blow. Van Crane hält sich den Arm, doch ehe er den Schmerz richtig spüren kann, hämmert Milton ihn mit einem DDT auf die Matte. Sofort das Cover…

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!
.
.
.


Stevie reißt die Schulter hoch!       

Milton ist sauer, ob des schnellen Kick Out…oder einfach nur, weil sein Dad so gern mit SVC spielt. Es folgen brachiale Kicks gegen den am Boden liegenden Gegner. Dann packt er den Arm van Cranes und dreht diesen ein. Er geht Richtung Top Rope und erklimmt dieses. Dann balanciert er auf dem Seil und schaut dabei entzückt zu seinem Dad, ehe er Stevie mit einem Tornado DDT auf die Matte hämmert…

Mike Garland: „Rope Walking Tornado DDT!“

Vincent Craven: „Eine Aktion, extra für seinen Dad.”

Mike Garland: „Lässig, fast verhöhnend, lässt Blake sich auf van Crane fallen…“

Vincent Craven: „…Aber der schnappt sich seine Arme und rollt ihn auf die Schultern…“

Mike Garland: „…EINS…“

Vincent Craven: „…ZWEI…DREI…“

Mike Garland: „…NEIN!“

Vincent Craven: „Milton kann sich gerade so noch befreien.“

Blake will sich umgehend wieder auf ihn stürzen. Aber Stevie erwischt ihn mit einem Elbow im Gesicht. Und noch einer. Van Crane kämpft sich wieder hoch. Sein Partner feuert ihn an, will abklatschen. Aber Blake lässt nicht locker, blockt einen der diversen Ellbogenschläge, jedoch nur um sich einen European Uppercut einzufangen, gefolgt von einem Snap Suplex. Doch anstatt nun endlich zu wechseln, begeht er die Turnbuckle bis zum Top Rope und trifft Blake Milton mit einem tollen Moonsault. Jedoch konnte dieser die Beine anziehen und so krümmt sich nun Stevie van Crane. Blake packt ihn am Bein und zieht ihn in die Ringecke zu Lucifer, wo er abklatscht. Er legt das Bein von Stevie aufs Seil und fordert Gabriel auf gegen zu treten. Dieser will das erst nicht tun aber ein böser Blick seines Jungens zwingt ihn dann doch irgendwie dazu. Zufrieden klopft Milton ihm auf die Schulter.

Gabriel zieht Stevie zurück in die Ringmitte und verpasst ihm eine Headbutt Serie, indem er sich mehrmals kopfüber auf ihn fallen lässt. Dann will er einen Figure 4 Leglock ansetzen, jedoch schafft Stevie es ihn einzurollen.

Mike Garland: „Inside Cradle…“

Vincent Craven: „…EINS…“

Mike Garland: „…ZWEI…NEIN…“

Vincent Craven: „…Lucifer kommt raus, erhebt sich…“

Mike Garland: „…JUMPING DDT!“

Vincent Craven: „Das ist der SACRIFICER!“

Mike Garland: „Stevie van Crane mit seinem Finisher!“

Vincent Craven: „Aber er muss selber erst verschnaufen, hat all seine Kraft hineingelegt.“

Mike Garland: „Und er ist durch den Schwung näher an Mad Dog als an Gabriel dran…“

Vincent Craven: „…Ja, er macht das einzig Richtige…TAG…MD stürmt in den Ring und packt sich den ausgeknockten Lucifer…Er stemmt ihn hoch…das soll der Screwdiver werden…ENTER NIGHT…“

Mike Garland: „…Good Night…HELL NO…”

Vincent Craven: „…SUPERKICK…“

Mike Garland: „…Blake Milton verhindert das Ende, indem er den Gerasy mit diesem harten Kick am Hinterkopf trifft…“

Vincent Craven: „Da ist Stevie…er stürzt sich auf Milton und befördert ihn mit einer Clotheline über das oberste Seil…“

Mike Garland: „…Und nicht nur den, er geht selbst auch mit drüber…“

Vincent Craven: „…Swanson scheint den Überblick verloren zu haben…“

Lucifer und Mad Dog liegen beide im Ring und werden angezählt. Nach einigen Momenten robbt sich aber Gabriel zu MD und legt seinen Arm auf ihn. Cover…

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!
.
.
.

Unter dem Jubel der Fans kommt MD raus und nicht nur das!

Der Gerasy schlägt Lucifer seine Fäuste in die Rippen. Dieser wehrt sich. Die zwei liefern sich einen harten Schlagabtausch. Draußen hingegen hat Stevie van Crane eine leichte Oberhand gegen Blake Milton. Drinnen schafft es MD den Mythos mit einem Belly to Belly Suplex aus dem Stand über das oberste Seil zu bugsieren. Der Ex-Principal krümmt sich, das Publikum ist begeistert. Gabriel zieht sich am Zaun empor und kaum steht er, zischt Mad Dog mit einem Suicide Dive in ihn hinein. Der Zaun wird eingerissen die Fans sind begeistert, Lucifer ist erledigt. Stevie van Crane ruft Mad Dog etwas zu und als dieser sich umdreht schwingt Stevie ihm Blake Milton entgegen, der von MD mit einem Superkick empfangen wird.

Mike Garland: „Revanche für vorhin!“

Vincent Craven: „Superkick für Superkick!“

Mike Garland: „Mad Dog und Stevie van Crane harmonieren gut…“

Vincent Craven: „…Aber Vorsicht…LOW BLOW…“

Mike Garland: „…Lucifer erwischt MD…“

Vincent Craven: „…Swanson guckt einfach weg…das wäre eine Disqualifikation…“

Mike Garland: „…Dieser verdammte Charlie…Gabriel hat ihn schon immer beeinflusst…“

Vincent Craven: „…Sieh dir dieses Grinsen an…“

Gabriel läuft an und hämmert den zusammengekrümmten MD mit dem Opposite of Life auf die Matte. Der Leaping Reverse STO sitzt. Stevie starrt Lucifer böse an. Als Gabriel in dessen Augen blickt, verzieht er reumütig das Gesicht. Er will Stevie erklären, dass sowas halt in der PCWA dazugehört, diese kleinen Tricks, auch wenn sie unfair sind. Stevie schüttelt den Kopf. Aber ehe es zu einer Diskussion kommen kann fängt sich van Crane einen Backstabber von Blake Milton ein. Milton steht vor Lucifer und breitet die Arme aus als würde er ihn umarmen wollen. Ehe Gabriel aber drauf eingehen kann sprintet Milton zu Mad Dog und lehnt diesen ans Apron. Dann fordert er Lucifer auf den verrückten Hund mit einem Stuhl zu malträtieren. Lucifer befolgt den Rat. Swanson will das ganze zwar verhindern, aber Lucifer nutzt seinen Einfluss und Swanson guckt einfach weg. Die Zuschauer sind außer sich.

Mike Garland: „Swanson guckt einfach weg. Das gibt es doch nicht.“

Vincent Craven: „Gabriel schnappt sich den Stuhl während Blake sich um Stevie kümmert.“

Mike Garland: „Lucifer holt aus und will Mad Dog voll erwischen…“

Vincent Craven: „…Oha…das wird weh tun…“

Mike Garland: „…JA! Aber nicht MD…Was soll das denn?“

Vincent Craven: „Blake schubst Stevie van Crane vor Mad Dog…”

Mike Garland: „…Und Gabriel erwischt diesen voll Kanne!“

Vincent Craven: „Ungläubig lässt Gabriel den Stuhl fallen!“

Mike Garland: „Er schaut entsetzt zu Milton, der ihn gespielt traurig anblickt und dann diabolisch grinst.“

Vincent Craven: „Gabriel schüttelt den Kopf…Oh man…schau dir Blake an. Dieser irre Blick!“

Milton fackelt nicht lange und schnappt sich Mad Dog, zieht diesen in den Ring. Lucifer hingegen kümmert sich draußen um den ausgeknockten Stevie. Milton zieht MD nach oben und fängt sich prompt einen Schlag ein, gefolgt von einem German Suplex. Sofort das Cover, auch wenn Blake eigentlich gar nicht regulär im Ring ist. Aber Swanson hat längst den Durchblick verloren…

Mike Garland: „…EINS…ZWEI…“

Vincent Craven: „…Das reicht nicht! Aber Mad Dog hat einen Adrenalinschub.“

Er greift nach Blake und whippt ihn in die Seile, aber der kann sich an den Seilen festhalten und so geht der Front Dropkick Versuch nach hinten los. Aber als Blake Milton auf MD los will, kontert der mit einem Kick. Es entwickelt sich ein ausgeglichener Schlagabtausch. Draußen ist Stevie wieder einigermaßen bei sich und Lucifer versucht ihm den Stuhlschlag zu erklären.

Mike Garland: „Ja, da wird Lucifer wohl auf Granit beißen. Stevie verurteilt den Stuhlschlag generell.“

Vincent Craven: „So wie ich es verstehe, versucht Gabriel dennoch Stevie klar zu machen, dass Blake ihn aus Eifersucht dazwischen geschubst hat. Der Junge hätte es nicht böse gemeint…NEIN…Natürlich nicht…“

Mike Garland: „…Van Crane fühlt sich dementsprechend verarscht und dreht sich ab, will zurück aufs Apron und das Match normal beenden…“

Vincent Craven: „…Aber Lucifer gibt keine Ruhe, er zieht Stevie vom Apron und der hat nun anscheinend genug…“

Mike Garland: „…Er schubst Lucifer und dieser ist regelrecht schockiert…“

Vincent Craven: „…Was soll das? … fragt er!“

Gabriel hebt beschwichtigend die Arme und wieder dreht sich van Crane ab, macht klar, dass Lucifer ihn in Ruhe lassen soll. Aber der packt ihn an der Schulter und fängt sich nun eine harte Rechte ein. Das gefällt ihm gar nicht. Drinnen hingegen hat Mad Dog einen Vorteil erkämpft, hält Blake Milton in einem Half Boston Crab. Davon kriegt Lucifer aber nix mit, er ist nur auf Stevie fokussiert und Blake muss das ganze auch noch mit ansehen, ohne, dass er was machen kann. Stattdessen hat er alle Hände voll zu tun ans Ringseil zu gelangen, um den Half Boston Crab zu beenden. Dabei sieht er wie Lucifer und van Crane sich anbrüllen. Irgendwann artet das Ganze in einen Schlagabtausch der beiden aus und es entsteht ein moderner Faustkampf. Abwechselnd schlagen sie sich eine in die Fresse. Blake beobachtet das ganze mit Freude und so gelingt es ihm mit neuer Kraft an Seil zu gelangen. MD muss den Griff lösen.

Mike Garland: „Lucifer und van Crane beharken sich draußen. Nach Freundschaft sieht das nun nicht mehr aus.“

Vincent Craven: „Swanson merkt, dass es da eskalieren könnte und begibt sich nach draußen, während MD drinnen versucht Milton weiter zu bearbeiten.“

Mike Garland: „Der Gerasy packt Milton und…“

Vincent Craven: „…Dieser holt mit dem Fuß aus…Eselstritt in die Geschlechtsteile von Mad Dog…“

Mike Garland: „…Dieser sackt auf die Knie zusammen und Milton nimmt Anlauf…“

Vincent Craven: „…MD zieht sich schmerzverzerrt an den Seilen empor…steht wieder…“

Mike Garland: „…JUMPING REVERSE STO!!!“

Vincent Craven: „Der Finisher sitzt perfekt!“  

Mike Garland: „DOWNER! MAD DOG LIEGT AM BODEN!“

Vincent Craven: „Wo bleibt der Referee!?“

Mike Garland: „UNGLAUBLICH! DER JUNGE HAT MD AM BODEN! DER REF SOLL ANTRABEN!“

Doch der ist gerade mit Lucifer und Crane beschäftigt und Blake scheint das noch nicht mal etwas auszumachen. Emotionslos steht er neben Mad Dog, der sich krampfhaft versucht zu sammeln, bis ihm der Junge in den Unterleib tritt.

Mike Garland: „DAS… hat mit Sicherheit wehgetan! Was ne miese Aktion!“

Vincent Craven: „Und der Referee hat’s noch nicht mal gesehen! Mal wieder!“

Das Publikum buht sich die Seele aus dem Leib, während Blake sich auf SEINEN Mentor setzt.

Vincent Craven: „Seltsames Cover.“

Mike Garland: „Und der Ref kriegt immer noch nix mit.“

Der Junge zieht die kleine Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figur aus der Hosentasche und will sie Mad Dog in den Mund stecken, doch dieser verschließt seine Lippen und windet sich unter Schmerzen hin und her. Der Referee blickt sich um, kann, oder will, keine regelwidrige Aktion erkennen, keinen regelwidrigen Gegenstand, der so klein ist, dass er in Blakes Faust passt, die gerade Mad Dog trifft.

Blake Milton: „Mach den Mund auf!“

Lucifer und Crane ziehen wieder die Aufmerksamkeit des Referees auf sich, denn da geht es nun hart zur Sache. Die beiden schenken sich gar nichts mehr. Der Streit eskaliert. Auch Blakes Securities tun nichts dergleichen. Was im Ring passiert, geht sie nichts an. Blake hält Mad Dog die Nase zu.

Mike Garland: „Was zum Teufel macht der da!?“

Blake Milton: „ICH HAB GESAGT, DU SOLLST DEN MUND AUFMACHEN!“

Und als MD nicht länger die Luft anhalten kann, stopft ihm der Junge die Figur in den Rachen. Der Hund ist so überrascht, dass er weniger darüber nachdenkt, sich zu wehren, als eher dafür zu sorgen, dass er sich nicht an der kleinen Figur verschluckt und – zu spät! Die kleine Figur ist stecken geblieben, in seiner Luftröhre. Panisch blickt der Hund umher und sucht nach dem Referee, der seinen Weg endlich zurück in den Ring findet und Lucifer und van Crane einfach gewähren lässt.

Blake Milton: „Erstick an dir und ‚deinem Spiel‘ !“

Mike Garland: „COVER! DA IST DAS COVER!“

Vincent Craven: „UND DER REFEREE ZÄHLT, OHNE MITZUKRIEGEN, DASS MAD DOG HIER MIT DEM ERSTICKUNGSTOD RINGT.“

Mike Garland: „EINS… ZWEI……….. DREEEEEEEEEEEEEEEEEEI! FATHER& SON GEWINNEN DIESES MATCH!“

Vincent Craven: „Ein unfairer Sieg!“

Mike Garland: „Und Swanson scheint nun zumindest mitzukriegen, dass mit Mad Dog hier etwas nicht stimmt!“

Vincent Craven: „Er ruft die Sanitäter zum Seilgeviert!“

Zwei Sanitäter klettern in den Ring und versuchen Mad Dog zu beruhigen, dem die Adern im nackten Gesicht mittlerweile fett angeschwollen sind, die Haut ganz rot, die Augen voller Tränen. Er bekommt keine Luft und fuchtelt in Todesangst mit den Armen herum und deutet immer wieder auf seinen Hals, auf die kleine Figur, während Blake emotionslos daneben steht, zuschaut und es ungemein bedauert, dass es… nur so als Beispiel… keine Glasscherbe ist, die da steckt.

Die Sanitäter versuchen alles und es scheint zu funktionieren. Mad Dog hustet und prustet und plötzlich ist die Luftröhre wieder frei. Erschöpft röchelt der Gerasy vor sich hin.

Die Mensch-ärgere-Dich-nicht-Figur kullert dem daneben stehenden Blake direkt vor die Füße, von wo er sie aufhebt. Er unterlässt es, die kleine Figur von MDs Speichel zu befreien, steckt sie in seine Hosentasche und verlässt die Halle, ohne sich noch einmal umzuschauen. Der letzte flüchtige Blick ging zufrieden aber unauffällig zu Lucifer und „seinem Freund“ Stevie, die sich mittlerweile im Publikum brawlen.

Mike Garland: „Was für ein Ende! Mad Dog erstickt fast und Stevie van Crane und Gabriel Lucifer prügeln sich im Publikum!“

Vincent Craven: „An beidem ist Blake Milton nicht ganz unschuldig!“

Mike Garland: „Nicht unschuldig? Er ist die Ursache allen Übels!“

Vincent Craven: „Und er hat das Match für sein Team gewonnen!“

Mike Garland: „So sieht es aus!“

Vincent Craven: „Liebe Fans, das war Vendetta 89, bis zum nächsten Mal, da feiern wir Jubiläum – Ausgabe Nummer 90!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 90 (2012-12-23 17:45:00) - Szene: 27 - Mensch, ärger dich nicht!

Wo bleibt er? Noch einen Meter, zwei, drei Schritte. Auf ihn zu. Nicht mehr lang und das kranke Jungengehirn klebt an der Wand. Blut pulsiert aus dessen Nase. Sein Nasenrücken zerberstet feierlich, bis der Arsch im eigenen Rot danieder liegt und elendig verendet.
Noch einen weiteren Schritt. Der Night Fighter ballt die Faust, hält den Atem an. Die Fingerglieder knacken. Dann ist es still. Nur die zielstrebigen Schritte des 21-jährigen. Noch einer und dessen Stirn knallt gegen den harten Beton. Der Schädelknochen wird am harten Stein geknackt. Blake, Blake, na mach schon. Komm! Komm zu Papa...

< >

„Blake…“

Der Nummer Eins Herausforderer auf den Gerasy Champion Titel bleibt kurz vor einer Abbiegung in den Weiten der CotaiArena in Macau stehen. Hinter ihm eilen die Sicherheitsleute heran, die normalerweise nicht mehr von seiner Seite weichen.

Blake Milton: „Ich hab euch schon vermisst…“

Den Männern dringen die Schweißtropfen aus den Stirnporen, während ihre Lungen versuchen die Sauerstoffschuld einzulösen. Schwer atmend stammelt einer von ihnen los.

Security: „Jemand... hat uns ausgeknockt und weggeschafft…“

Blake hatte seine Sicherheitsmänner nach seinem Toilettengang nicht mehr gesehen. Nicht, dass er traurig darüber gewesen wäre, mal ein paar Minuten allein durch den chinesischen Backstage zu streifen…

Langsam legt sich das bekannte stoische Blass auf das Gesicht des Jungen, nachdem zuvor noch Zeichen von neugieriger Freude zu sehen waren.

Blake Milton: "Jemand, huh!?"

Kunststoff fällt auf die Fliesen. Blake wirbelt herum und auch die Kamera fängt nun eine chinesische Maske ein, die hinter der Abbiegung hervorflog und auf dem Boden landete. Kurz danach tritt in schwarzen Boots und ebenso dunkler Hose die große Unbekannte auf die Bühne. Der Kopf ist leicht gesenkt, sodass die Pupillen bedrohlich weit am oberen Ende der Augenhöhlen anschlagen. Der Fokus liegt auf Blake Milton, dem ehemaligen Schützling. Dem Herausforderer.

Der Gerasy bewegt sich nicht, ohne Regung hält er den inneren Druck zurück, als ihm seine Maske auf Blakes T-Shirt ins Auge springt. Eilig wandert sein Blick zu Blakes Gesicht.

„Bist du nun froh oder traurig, dass deine Aufpasser zurück sind?“

Der Junge sieht seinen Out of Ashes Gegner ob dessen berechtigter Frage emotionslos an. Dann zuckt er einfach nur mit den Schultern, während MD immer noch starr dasteht.

„Bisher dachte ich, es ist der Gerasy, den du nicht willst… Aber es ist wohl vielmehr ich, den du ablehnst, oder? Ich, der Niemand. Ich, die Unbekannte Konstante. Ich, der Gerasy Champion. Wen willst du in deiner Trophäensammlung haben? Augenscheinlich lieber den Night Fighter, Mad Dog - den maskierten Mann. Der Jemand, der das Spiel mitspielte... das Spiel von Rache und Verachtung, von Mord und Totschlag. Den Mann, der so sogar große Triumphe erkämpft hat. Aber diese Zeiten sind vorbei, Blake! Für immer.“

Der Night Fighter tritt die chinesische Maske, die ihm Azrael Rage zuvor geschenkt hat, weg. Blake betrachtet das arme Ding, das nicht annähernd so faszinierend ist, wie die einzig wahre Maske.

„Ich bin kein Bauer mehr in einem fremden System, nein, ich bin der Gerasy Champion. Jetzt ist es mein Spiel, Blake. Und deine Kinderspiele werde ich nicht mitspielen. Du musst wohl oder übel zu mir kommen...“

Mit lautem Ausatmen dreht MD ab, kehrt seinem Schützling den Rücken zu und schließt die Augen. Unbemerkt knirschen seine Zähne. Gerne hätte er ihm das Gesicht zerfetzt, aber dafür bleibt Out of Ashes. Nur der PPV – das ist sein Spiel… der Ring.

Blake Milton: „Mir ist es völlig egal, was du spielst. Fakt ist, dass ich jetzt… zu dir gehöre! Und egal, was du dir auch einreden willst… du brauchst mich und du willst mich. Kein Gerasy ohne Herausforderer. Kein Gejagter ohne Jäger. Wir gehören zusammen, Mad Dog. Weiß und Schwarz. Gut und Böse. Jeder übernimmt eine Rolle… ob er sie will, oder nicht.“

Mad Dog ringt in diesem Moment immer noch damit Blake gewaltsam in seine Schranken zu verweisen, aber dies wäre genau das, was der Junge will. MD schüttelt sich. Er muss es anders versuchen. Eine andere, viel deutlichere Schwachstelle finden.

„Ach, so läuft das, huh!? Stimmt. Ich vergaß. So wie auch Lucifer seine Rolle als ‚Dad‘ spielen muss.“

MD dreht sich wieder herum, lächelt jetzt. Und macht einen Schritt auf den Jungen zu, der ihn verbittert anstarrt.

„Ehrlich gesagt, bewundere ich Gabriel dafür, dass er so fair ist und sich an diesen Deal hält... dass er dich… erträgt. Denn ernsthaft… mehr ist das nicht. Nur ein Deal, Blake. Nur ein Deal. Wem willst du etwas vormachen?“

Blake prescht nach vorn, rammt Mad Dog gegen die Wand und ringt dem Night Fighter ein beinahe schon amüsiertes Husten ab.

„Na, komm schon, Blake. Schlachte mich. Versklav mich. Zu mehr bist du ja nicht in der Lage… mein Junge!“

Der 21-jährige zuckt, will nachsetzen, aber drückt MD lediglich gegen die kalte Mauer. BEIDE ringen um Beherrschung, BEIDE tragen eine Maske und BEIDE spielen eine Rolle, die dem jeweils anderen nicht passt. Laut ausatmend starrt MD zu Blake… Der Junge hatte doch mehr von ihm an sich, als der Gerasy wahr haben wollte.

Der Night Fighter richtet das Gold auf seiner Schulter. Er mustert den Australier. Hat er ihn erschaffen? Diese Angriffe… die Rückzieher… das Muster… es passt. Zu Mad Dog. Zum Night Fighter…

Blakes Finger krallen sich in Mad Dogs Oberteil, hindurch in dessen Fleisch.

Blake Milton: „Ich weiß… ich bin anders. Ich mache viele Dinge falsch, obwohl ich mich so sehr darum bemühe… sie richtig zu machen. Ich wollte immer so wie du sein… aber erst haben sie alle gesagt, ich wäre zu ‚schwach‘ und nun sagen sie alle, ich wäre zu ‚gefährlich‘. Ich…“

Nachdenklich verfolgt der Night Fighter die Augen seines ehemaligen Schützlings, der nach unten blickt, seine Stirn gegen Mad Dogs Oberkörper lehnt und ihm kläglich sein krankes Herz ausschüttet.

Ist er sein Werk? Sein… Monster?

Blake Milton: „Wir brauchen uns…“

Weil ein Hund ohne ein Herrchen, das ihn beschäftigt, unmöglich glücklich sein kann.

Blake Milton: „Erinnerst du dich noch an unser erstes Treffen? Erinnerst du dich noch an Out of Ashes, als du mir die Seele aus dem Leib geprügelt hast und nur noch Blaze dich aufhalten konnte? Erinnerst du dich daran, wie du mein Mentor geworden bist? Warum du dich mir angenommen hast? Erinnerst du dich, Mad Dog? An die gemeinsamen Stunden beim Training und in deinem Haus. Erinnerst du dich daran, wie du mich angeschrien hast, in deiner Kabine, in der Tiefgarage, wo noch? Es waren so viele Worte… so viele Schläge…“

Er blickt wieder nach oben, hinauf zu SEINEM Mentor.

Blake Milton: „Es war eine so schöne Zeit… mit dir… mit uns…“

Bei dem Wort „uns“ lässt er kurz von MD ab und legt die Hand auf sein Herz, auf sein Shirt, auf die Maske… Melancholisch neigt Blake sein Haupt, während die unbekannte Konstante seufzt. Was hat er da nur angerichtet? Mad Dogs Blick fällt auf seine Maske. Die auf dem T-Shirt von Blake Milton… Dorthin, wo auch der Junge in diesem Augenblick hinsieht.

Blake Milton: „Du hattest und hast noch immer den größten Einfluss auf mich. Du… hast mich geprägt. Du… hast mich geschaffen.“

Die andere Hand des Jungen wandert in Mad Dogs Nacken und zieht den Hund innig zu sich. Beide starren auf die Maske…

Blake Milton: „Nur wegen dir bin ich in der PCWA… weil Mad Dog mich dazu gezwungen hat. Weil er es mir schuldig ist, das wieder gutzumachen, was er mir angetan hat.“

Ein boshaftes Zischen.

Blake Milton: „Wie kannst du es also wagen, ihn mir so feige wegzunehmen? Wie kannst DU, GERASY CHAMPION, es also wagen, die Spielregeln einfach so zu ändern und gleichzeitig behaupten, niemand wäre etwas Besonderes, alle wären gleich? HUH!? ERKLÄR’S MIR!“

Blake krallt sich in Mad Dogs Haaren fest, doch nach einigem Hin und Her, kann sich die unbekannte Konstante aus der Befangenheit befreien und schupst den von Fanatismus geifernden Jungen von sich weg.

„Ich habe eine Lüge weggenommen, nichts weiter. Eine Lüge, Blake… Den Mad Dog, den du da meinst, war auf Gabriels System der großen Konstanten und Barkers System der Angst zugeschnitten. Mit dem Tod dieser Systeme, musste auch er sterben und übergehen in etwas Neues. Besseres. Den Niemand. Den Gerasy Champion! Das ist die Konstante, Blake. Darum ging es mir immer. Um den Gerasy. Du scheinst viel aus meiner Vergangenheit übernommen zu haben, doch das… den Kern… hast du nicht verstanden.“

MD dreht ab. Es ist seine Vergangenheit, vor der er sich nun verantworten muss. Sein Leben als unbekannte Konstante.

Blake Milton: „Oh, doch, doch, doch. Ich hab das schon sehr wohl verstanden, denn sonst wäre ich kein Number One Contender! Sonst wäre ich nicht… dein Jäger, Mad Dog! Der Gerasy ist noch immer deine größte Schwäche… deine deutlichste Identität! Bekomme ich den Titel – bekomme ich auch dich. Aber… das weißt du sicherlich schon. Du musst es wissen, denn warum sonst hättest du dich auf dieses alberne Match heute einlassen sollen?“

Seine Lüge schlägt jetzt auf ihn zurück.

Blake Milton: „Du würdest nicht damit klarkommen, wenn so jemand wie ich – dein ‚bester‘ Schüler – diesen Titel gewinnen würde, ist es nicht so? Vielleicht hast du Breads deshalb diese Chance gegeben… aus Egoismus… so wie wir Mad Dog kennen und lieben. Und weißt du…? Ich liebe dich wirklich sehr.“

Der Unbekannte eilt davon. Er hat seine Maske abgenommen, sich von der Vergangenheit losgelöst.

Blake Milton: „Wenn Breads heute gewinnt, dann bekommt jemand den Titel, der ihn wertschätzt, aber der auch so viel schwächer ist als du… und ich. Jemand, der mich nicht so gut kennt wie du. Überleg dir das gut, Mad Dog…“

Doch… Sie, seine Maske, lebt fort… in Blake. Und sie schreit ihm hinterher.

Blake Milton: „ICH BIN DEINE HERAUSFORDERUNG! NICHT DIE ANDEREN! ICH BIN DERJENIGE, DER DICH WIRKLICH JAGT UND… STELL DIR MAL DAS FEEDBACK VOR, WENN SICH SO JEMAND WIE ICH NACH DEM BRAWLIN‘ RUMBLE AUCH GLEICH NOCH DEN GERASY TITLE HOLT!“

< >

Ohne die Häscher bist du bedeutungslos, jagen MD die Worte Azraels durch den Kopf. Lauf zurück und vollende deinen Plan… zerstöre ihn, Mad Dog. Schlage ihn! Schrei ihn an! Schlachte ihn! Ja… schlachte ihn!
Beiläufig gleitet des Fighters Blick auf den matten Gerasy Champion Titel. Nein, Unbekannte Konstante, diese Wege entehren den Gerasy. Und du liebst ihn doch, oder nackter Mann? Liebst du ihn nicht?

 

Vincent Craven: "Diese beiden Männer werden wir im Out Of Ashes im Main Event aufeinander prallen sehen."

Mike Garland: "Das hat Mad Dog davon, wenn er sich als Mentor versucht. Hätte er doch vorher einmal bei Valkos Heritage angefragt, der hätte ihm nach dem Flop mit Caleb Yuma sicherlich davon abgeraten. Und was hat er nun davon? Einen Psychopathen, der ihm nachstellt und es auf seinen Titel abgesehen hat."

Vincent Craven: "Es gibt nicht wenige, die Blake Milton durchaus gute Chancen ausrechnen."

Mike Garland: "Ach, der ist doch noch viel zu grün hinter den Ohren."

Vincent Craven: "Er hat immerhin am selben Abend erst Gabriel Lucifer besiegt und dann auch noch den Brawlin' Rumble gewonnen. Vollkommen verdient, wenn du mich fragst. Und dieser Mann soll keine Chance auf den Titel haben?"

Mike Garland: "Gibt's da in Deutschland nicht das Sprichwort von dem blinden Huhn, das auch einmal einen Korn trinkt? Habe ich zwar nie verstanden, den Spruch, wollte das aber mal erwähnt haben."

Vincent Craven: "Auch wenn ich viele seiner Taten nicht gutheiße, so hätte sich Blake Milton diesen Titel wirklich hart erarbeitet. Alles andere... nun ja."

Mike Garland: "Ja. Die Firma würde sich bedanken, einen wie Blake auf einmal als höchsten Werbeträger zu haben. Da wünscht man sich glatt den Schlächter zurück. Kannst du dir Blake Milton als das neue Werbegesicht auf Frühstücksflocken vorstellen? Oder darf's die Blake-Milton-Bettwäsche für die lieben Kleinen sein?"

Vincent Craven: "Kerry & Gaelic zeigt sich flexibel. Wenn Milton gewinnt, dann wird das unser Arbeitgeber nicht ändern können. Ist ja nichts abgesprochen bei uns hier."

Mike Garland: "Stimmt, wir sind authentisch und manchmal bin ich auch wirklich überrascht und tue nicht nur so."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 90 (2012-12-23 17:45:00) - Szene: 47 - Robert Breads vs. "Night Fighter" Mad Dog

Jane Nelson: "Der erster Teilnehmer unseres heutigen Main Events... er ist ehermaliger GFCW Heavyweight Champion und amtierender Träger der PCWA Cryption Crown... aus Toronto, Ontario, Kanada... Canada's Own... hier ist ROBERT BREADS!"

Die PCWA wird modern. Das wissen wir spätestens seit Caleb Yuma, der "Social Media" in die Liga gebracht hatte. Seit Neuestem sieht man nun in den Shows auch großartige Bilder und Videos, die die Fans in Begeisterung verfallen lassen. Bald wird niemand mehr beliebt sein können, wenn er nicht ein cooles Video hat - und damit das gar nicht erst passiert, hat sich der schlaue Wrestler natürlich jetzt schon ein eigenes Video zugelegt.

Und nach dieser großartigen Ankündigung spielt nun die Musik des Mannes, der heute Abend das bisher wichtigste Match seiner PCWA-Karriere bestreitet. Robert Breads ist innerhalb von einem Jahr von Random-Guy #32 und "diesem Partner von Wiley Cuts" zum Brawlin' Rumble-Rekordhalter, Champion und Main Eventer aufgestiegen. Er könnte sein Jahr 2012 in dieser Liga nun in der letzten Show des Jahres krönen, indem er sich auch noch den Gerasy Title - oder wie er sagen würde: World Heavyweight Title - sichert. Dann könnte man wohl vom erfolgreichsten ersten Jahr als Full-Time-Performer in dieser Liga überhaupt sprechen.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg - der Weg zum Ring hingegen ist recht kurz für unseren kanadischen Helden. Die Stimme des Wrestling macht sich mit einem Wiley Cuts-Shirt und ohne seinen frisch gewonnen Titel auf den Weg zum Seilgeviert, offenbar hält er es noch immer nicht für nötig, dieses "wertlose Stück Metall" mit sich herum zu tragen. Den Gerasy Title würde er da wohl schon eher nehmen.

Schließlich slidet "Canada's Own" in den Ring und lehnt sich in die Seile, wirkt fast schon zu entspannt - er klettert nicht auf die Seile, macht keine Zeichen in Richtung des Publikums, gar nichts. Ihn interessiert dieser Teil des Pro-Wrestling nicht, ihn interessiert nur das, was im Match passiert, nicht davor. Und so wartet er nun auf seinen Gegner - den PCWA Gerasy Champion, den Night Fighter, Mad Dog.

Jane Nelson: "Und hier ist er... der amtierende PCWA Undisputed Gerasy Champion... die Unbekannte Konstante... der 'NIGHT FIGHTER' MAD DOG!"

„Welcome to YOUR nightshow!“

Es ist der Trademark-Spruch des Night Fighters, der Jubelstürme bei den Fans hervorruft. MD genießt mittlerweile den Zuspruch der Fans, wenngleich ihr Fokus auch auf dem Gerasy Gold liegt. Endlich liegt es um seine Hüften, es hat lange Zeit gedauert und deshalb wird er es nicht einfach so wieder hergeben.

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Die ersten Klänge und Worte des rockigen Songs verhallen in der Arena.

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus. Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich hinter der Maske. Die Augen starren auf das Out of Ashes Plakat an der Decke der Halle.

Dort wird er vermutlich gegen Blake Milton antreten. Der Junge belastet seine Gedanken und doch muss er gegen ihn rann. Dafür steht ihm heute Robert Breads im Weg.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on
to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen


I guess I've lost everything I've had
But I'm not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Mad Dog spricht die Zeilen des Refrains, als wolle er auch Milton damit beeindrucken,  inbrünstig mit. Es sind seine Zeilen. Immer noch da, immer noch alleine und immer noch ungebrochen. Er steht immer noch – und ist jetzt Gerasy Champion. Der höchste Champion im Wrestlinggeschäft. Und so passen die folgenden Textpassagen, wie die Faust aufs Auge.

Never captured, never tamed
Wild horses on the plains

You can call me lost - I call it freedom

I feel the spirit in my soul
It's something Lord I can't control
I'm never givin up
while I'm still breathing

Mike Garland: „Beide Kontrahenten befinden sich im Ring.“

Aber es fehlt noch einer…

 

Theme by Depeche Mode
REACH OUT AND ↑ CLICK ↑ FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Ein kleiner, kranker Junge
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
betritt das große Rampenlicht.
SOMEONE WHO CARES
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Zwei Securities begleiten ihn
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
zum Schutz der anderen.
SOMEONE WHO'S THERE
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

FEELING UNKNOWN AND YOU'RE ALL ALONE
Er hat Gabriel Lucifer versklavt
FLESH AND BONE BY THE TELEPHONE
und Robert Barker geschlachtet.
LIFT UP THE RECEIVER I'LL MAKE YOU A BELIEVER
 

TAKE SECOND BEST PUT ME TO THE TEST
Die Angst eines Mythos und
THINGS ON YOUR CHEST YOU NEED TO CONFESS
die Sterblichkeit eines Schlächters
I WILL DELIVER YOU KNOW I'M A FORGIVER
kleben an ihm und jeder weiß es.
REACH OUT AND TOUCH FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

REACH OUT AND TOUCH FAITH
Brawlin’ Rumble IX Sieger!
YOUR OWN PERSONAL JESUS

x---x---x---CUT---x---x---x

Langsam betritt der Number One Contender die Rampe und streichelt liebevoll über sein T-Shirt, über die Maske des Night Fighters, die dort abgebildet ist – die Hässliche, die Grässliche, die Mad Dog gnadenlos verfolgt, egal wie oft er sie ablegt, egal wohin er auch flüchtet, oder wer auch immer er sein will.

Breads wirft dem Gerasy Champion einen skeptischen Blick zu, denn die unbekannte Konstante fixiert apathisch diesen kleinen, kranken Bastard, der wie ein Kaugummi an der Schuhsohle klebt, wie eine Aphte im Mund, wie Murphys Gesetz – alles was nervt, alles was einen in den Wahnsinn treibt, ALL DAS hat einen Namen: BLAKE MILTON.

Vincent Craven: „Es war irgendwie zu erwarten, dass Blake sich hier einmischt. Dabei hatte ich mich so sehr auf einen fairen und reibungslosen Kampf gefreut.“

Das Publikum reagiert mit einen unzufriedenen Raunen und strafender Ignoranz, denn alle sind sich einig: es zeugt von keiner guten Kinderstube anderen Mitmenschen irgendwelche Spielfiguren in irgendwelche Körperöffnungen zu stecken.

Der Junge hält direkt auf den Ring zu, doch als er innig den Apron berührt und genauso innig nach den Seilen greifen will, wird Blake von seinen beiden Securities beiseite gezogen, noch bevor er… nur so als Beispiel… mit dem scharfen, scharfen Messer eine Maske in Mad Dogs Gesicht ritzen kann.

Grinsend lässt sich der 21-jährige Richtung Kommentatorenpult schieben, ohne SEINEN Mentor dabei aus den Augen zu lassen.

Vincent Craven: „Du bist so schweigsam, Mike. Wie kommt’s?“

Mike Garland: „Uhm… hier haben wir also den Brawlin‘ Rumble Sieger, der diesem Kampf wohl beiwohnen wird… und der mit diesem Match eindeutig um die Chance betrogen wird, Mad Dog als erstes um den Titel bringen zu können…“

Vincent Craven: „Diese Herausforderung ist zu 100% legitim. Blake hat ein Anrecht auf den Titel und nicht auf den Mann, der ihn trägt.“

Blake steckt die Hände in die Hosentaschen und lehnt sich gegen das Kommentatorenpult, direkt auf der Seite von Mike, der sich nervös räuspert. Und während Breads nur die Augen verdreht, scheint es Mad Dog sichtlich Probleme zu bereiten, dass dieser kleine, kranke Bastard dort draußen lauert… auf ihn.

Der Referee tippt dem Gerasy Champion mehrmals auf die Schulter und muss nachfragen, ob MD endlich bereit ist. Dann geht es los.

Vincent Craven: „Der Kampf beginnt!“

Main Event
-So oder so... Kämpfen-
Undisputed Gerasy Title Match
Regular Singles Match


Träger der PCWA Cryption Crown
vs.

Undisputed Gerasy Champion
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Charlie Swanson)

Die beiden umkreisen sich erst einmal ein wenig. Noch wagt keiner den Angriff, die beiden belauern sich noch einmal kurz Der Night Fighter blickt sich noch einmal kurz nach Blake Milton um, der allerdings seelenruhig auf seinem Platz sitzt und ihn nicht zu beachten scheint. Robert Breads gewährt ihm diesen kurzen Moment, dann kann der Kampf richtig beginnen. Der Undisputed Gerasy Champion stürmt auf Robert zu, der jedoch behände diesem Angriff ausweicht. Der Night Fighter geht in die Seile und rauscht wieder auf Robert zu, der sich diesmal jedoch abduckt. Sofort steht Breads wieder und geht wie auch der Night Fighter in die Seile… jetzt stürmen beide aufeinander zu, Lariat von Robert, aber schnell abgeduckt vom Champion, der danach abrupt abbremst und blitzschnell herumwirbelt.

Vincent Craven: „Mad Dog scheint hier gleich beweisen zu wollen, wer hier den höchsten Titel trägt.“

Mike Garland: „Aber man merkt, dass ihn Blake Milton doch ein wenig zu irritieren scheint. So als müsste er immer ein Auge auf ihn haben, der alte Paranoiker.“

Vincent Craven: „Bei Blake Milton sollte man stets auf der Hut sein. Wir alle wissen, wozu er in der Lage ist. Nicht wahr, Mike?“

Blake dreht sich kurz zu Mike um.

Mike Garland „Ähm. Themenwechsel. Kommen wir lieber schnell zurück zu unserem Match.“

Aus den Seilen kommt Robert zurück… Shoulderblock gegen Mad Dog, aber der bleibt unbeeindruckt stehen und stößt Robert hart von sich weg. Jedoch lässt der nichts unversucht und stürmt wieder mit einem Shoulderblock auf den Night Fighter  zu, doch wieder stösst er auf Granit… dritter Versuch von Robert, doch auch sein Gegner sprintet in die Seile und stürmt auf Breads zu.

Mike Garland: „EINE KNALLHARTE CLOTHESLINE REISST BREADS JETZT VON DEN BEINEN!“

Vincent Craven: „Da hat Mad Dog seinen Kraftvorteil direkt einmal voll ausgespielt.“

Mike Garland: „Robert Breads mit guten Ansätzen, aber so richtig in dieses Match hat er noch nicht gefunden.“

Vincent Craven: „Vielleicht will er den verrückten Hund ja nur in Sicherheit wiegen. Würde mich nicht wundern, wenn er noch etwas in petto hätte.“

Der Night Fighter springt mit  einem Kneedrop hinterher, doch auch Robert ist schnell und kann ausweichen. Doch auch sein Kick in Richtung des Kopfes seines Gegners geht ins Leere, da dieser wieder zurückweicht. Canada’s Own wird von seinen Fans bejubelt, auch wenn die Mehrheit in der Arena auf der Seite des Gerasy Champions steht. Aber der steht schon wieder und nun treffen sich die beiden im Lock-Up! Keiner der beiden gibt nach, harter Beinfeger nun vom Night Fighter, mit dem er Breads auf den Rücken befördert! Sofort ist er bei ihm unten, packt sich seinen Oberkörper… German Suplex! Mad Dog schultert seinen Gegner in der Mitte des Ringes, kann ihn allerdings nicht richtig festhalten, so dass es nicht zum Cover kommt. Robert krümmt sich am Boden und wird kraftvoll wieder nach oben gezogen. Schöner und harter Uppercut an das Kinn des Kanadiers und sofort ein Irish Whip hinter… Swinging DDT gegen Breads, der sich erneut auf dem Boden wieder findet.

Mike Garland: „Mad Dog müsste jetzt eigentlich nachsetzen, aber wieder wandert sein Blick zu Blake Milton. Erst als er sich davon überzeugt hat, dass dieser noch an seinem Platz ist, wendet er sich wieder seinem eigentlichen Gegner zu.“

Vincent Craven: „Wenn er weiter so unkonzentriert ist, dann wird sich das sicherlich noch rächen.“

Mike Garland: „Robert will gerade wieder auf die Beine, aber jetzt ist der verrückte Hund bei ihm…“

Wuchtig Mad Dog sich Breads wieder nach oben und schleudert ihn mit dem Kopf voran in die Ringecke. Der Kanadier taumelt ein wenig und schon sprintet Mad Dog auf ihn zu…Dropkick! Fast geht Robert Breads über die Seile, aber er kann sich gerade noch fangen. Einige schnelle Tritte befördern ihn schließlich auf den Ringboden. Diesmal aber lässt ihm sein Gegner gar keine Zeit zum Ausruhen. Kraftvoll wird Breads nach oben gezogen… Diving Powerbomb! Robert Breads kracht auf die Matte! Sofort ist der Night Fighter bei ihm, drückt ihn in die Ringecke und bearbeitet ihn dort mit Punches, Kicks und Kniestößen. Robert Breads sackt kraftlos in der Ecke zusammen. Mad Dog könnte jetzt nachsetzen, aber er lässt von seinem Gegner ab, um ihn fair wieder auf die Beine kommen zu lassen. Robert Breads kommt in der Ecke wieder langsam zu sich. Ein kurzer Handshake für diese faire Geste, dann geht es weiter. Robert Breads erwischt seinen Gegner mit einem Fußfeger, wodurch dieser ein wenig aus dem Gleichgewicht gerät. Canada’s Own nutzt diese Gelegenheit sofort und zeigt einen hoch eingesprungenen Shining Kick! Mad Dog fällt nach vorne in die Seile.

Mike Garland: „Robert Breads mit einer Kickserie in den Magen! Schnell packt er die Beine von Mad Dog! Boston Crab!“

Vincent Craven: „Auf einmal hat der Kanadier nun Oberwasser! Charlie Swanson ist sofort zur Stelle, aber der Night Fighter schüttelt sofort energisch den Kopf!“

Mike Garland: „So früh will er scheinbar noch nicht aufgeben. Robert hat ihn nun aber tatsächlich überrascht…“

Vincent Craven: „Mad Dog streckt sich und erreicht tatsächlich eines der Ringseile. Swanson weist Robert an, den Aufgabegriff zu lösen und dieser folgt der Aufforderung umgehend.“

Mike Garland: „Aber sofort packt er sich den verrückten Hund wieder! Belly to Belly Suplex!“

Mad Dog segelt wunderschön in eine Ringecke, wo er hängen bleibt. Ohne auch nur eine Sekunde länger zu zögern springt ihm Robert von hinten in den Rücken und schlägt dem Night Fighter mehrfach wuchtig mit dem Ellenbogen auf den Hinterkopf! Blitzschnell greift er zu… Overhead Belly to Belly Suplex! Jetzt versucht sich Robert an einem Cover!

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!

Mike Garland: „Das war knapp! Fast hätten wir einen neuen Gerasy gehabt!“

Vincent Craven: „Ich bin mir sicher, dass Mad Dog noch alles unter Kontrolle hatte.“

Mike Garland „Warum hat er dann erst im allerletzten Moment ausgekickt?“

Vincent Craven: Vielleicht wollte er sich noch ein wenig länger in der gemütlichen Position ausruhen.“

Seine aktuelle Position ist allerdings alles andere als gemütlich. Sofort sieht er sich den nächsten Kicks von Robert Breads gegenüber, doch das scheint den Night Fighter wenig zu beeindrucken, was nun auch Robert realisiert. Schnell packt er sich den Arm des Gerasys und setzt einen Armbar an. Jedoch ist der Night Fighter viel zu nah am Seil, an dass er sich auch gleich heranzieht. Kurzes Kopfschütteln bei Robert, der jedoch fair wie er ist seinen Lock sofort wieder löst und sich zurück auf die Beine rappelt. Er greift sich beide Beine Mad Dogs, der sich jedoch mit beiden Armen am Ringseil festhält… jetzt lässt er los und wirbelt sich dabei direkt in eine Position vor Robert!

Mike Garland: „PASSGENAUER SUPERKICK! ROBERT BREADS ÜBERSCHLÄGT SICH FAST UND KRACHT HART AUF SEINEN NACKEN!“

Vincent Craven: „Eine Aktion wie aus dem Nichts, die Mad Dog sofort in eine äußerst günstige Position versetzt!“

Mike Garland: „Der Night Fighter lässt sich zum Cover auf Robert fallen!“

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!

Vincent Craven: „Robert Breads kann sich aus dem Cover befreien!“

Mike Garland: „So sieht’s wohl aus…“

Mad Dog zieht jetzt jedenfalls wieder Robert Breads auf die Beine und schleudert ihn in eine der Ringecken! Wuchtig kommt sofort der Runnig Forearm Smash in den Rücken. Jetzt gönnt der Night Fighter seinem Kontrahenten keine Pause mehr. Schnell klettert auf den Top Turnbuckle und zieht Breads mit sich. Top Rope Elbow Drop! Der trifft voll! Er fällt wie ein Sack Reis zu Boden und wird sofort gecovert…

1
.
.
.
2
.
.
.
Shoulder Up!

Mike Garland: „ROBERT REISST DIE SCHULTER HOCH! Das war wirklich im allerletzten Moment!“

Vincent Craven: „Mad Dog schüttelt den Kopf und kann es kaum fassen. Aber trotzdem fängt er nicht an, mit dem Ringrichter zu diskutieren. Das wäre einfach nicht seine Art.“

Mike Garland: „Seine Art ist eindeutig die langweilige Art, y’know.“

Vincent Craven: „Jetzt zerrt Mad Dog Breads an der Hose wieder nach oben…. GUTWRENCH POWERBOMB!“

Der Night Fighter greift sich Robert sofort wieder und reißt ihn zum German Suplex nach oben… doch der steht das mit einem hohen Salto und landet somit auf dem Beinen….Spinning Kick in den Rücken des Night Fighters! Whip-In in die gegenüberliegende Ecke... Breads stürmt hinterher... Roundhouse Kick! Mad Dog fällt direkt nach vorne auf die Matte. Sofort ist Breads auf dem Weg aufs Rope!

Mike Garland: „TOP ROPE MOONSAULT! TOP ROPE MOONSAULT!”

Vincent Craven: “ER ERWISCHT DEN CHAMPION VOLL!“

Mike Garland: „MAD DOG LIEGT BENOMMEN AM BODEN! DAS COVER!“

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!

Vincent Craven: „DER NIGHT FIGHTER KANN SICH WIEDER BEFREIEN!“

Dennoch ist Robert momentan klar im Vorteil und hat sich Mad Dog auch schon wieder gepackt...und hämmert ihn mit einem German Suplex auf den Boden! Er dreht sich um und springt auf das Second Rope, verliert dort allerdings etwas den Halt, so dass er in seiner Bewegung kurz innehalten muss. Dies gibt Mad Dog die Chance, wieder auf die Füße zu kommen und ihm nachzusetzen. Er setzt zu einem Side Suplex an... hohe Flugkurve und eine schmerzhafte Landung für Breads sind die logische Folge! Sofort ist der Night Fighter zur Stelle und rollt Robert zurück auf dessen wackelige Beine… Back Suplex… und sofort ein DDT hinterher!

Mike Garland: „Charlie Swanson muss schon wieder ein Cover anzählen!“

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!

Vincent Craven: „DA NÜTZT AUCH ALLES FLUCHEN VON MAD DOG NICHTS! BREADS REISST ERNEUT GEISTESGEGENWÄRTIG SEINE SCHULTER IN DIE LUFT!“

Mike Garland: „Puh, das war wirklich knapp.

Vincent Craven: „Robert Breads erweist sich hier als echtes Stehaufmännchen. Er wird vom Night Fighter wieder auf die Beine gezogen wird… ansatzloser Headbutt, der Robert durch den Ring taumeln lässt. Aber der stürmt zurück…“

Mike Garland: „SUPERKICK GEGEN DEN SCHÄDEL SEINES GEGNERS!!! DOCH DER SCHÜTELT NUR DEN KOPF! BREADS SPRINTET IN DIE RINGSEILE! RUNNING CORNER DROPKICK!“

Vincent Craven: „DER KOPF VON MAD DOG WIRD ZURÜCKGESCHLEUDERT UND ES REISST IHN AUF DEN RINGBODEN!“

Robert sinkt kurzzeitig auf die Knie und sucht ein wenig nach Erholung, aber die wird er sich nicht gönnen können, da sich der Night Fighter unter den Anfeuerungsrufen der Fans in der Halle schon wieder aufrichtet. Doch auch der Kanadier ist aufmerksam und so springt Robert wieder auf die Beine und setzt mit zwei schnellen European Uppercuts nach… dieser fällt erneut in die Seile zurück… Whip In von Robert und ein Enzugiri! Sofort reißt er ihn wieder nach oben… Belly to Back Suplex von Robert! Noch am Boden setzt er sofort einen Boston Crab an. Doch der Night Fighter zappelt einfach zu sehr und kann sich fast wieder befreien… aber Robert Breads gibt nicht auf. Er zeigt wahren Kampfgeist und geht mit dem Night Fighter mit nach oben!

Vincent Craven: „BACK SUPLEX! TRAUMHAFT SICHER AUSGEFÜHRT UND DAS COVER VON ROBERT!“

1
.
.
.
2
.
.
.
Kick Out!

Mike Garland „NEIN! WIEDER DER KICKOUT!“

Erneut bringt also Night Fighter seine Schulter nach oben. Fast schon niedergeschlagen kommt Robert wieder langsam auf die Beine…. Er will seinen Gegner packen, aber der kontert schnell! Kraftvoll schickt Mad Dog Breads in die Seile, dieser kommt mit einer irrsinnigen Geschwindigkeit zurückgeschossen... Versuch einer Clothesline, aber der Kanadier taucht darunter hindurch! Mad Dog will sich umwenden, aber in diesem Moment scheint etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen…

Abseits vom Ring zieht Blake emotionslos ein verziertes Messer hervor. Erschrocken weichen Mike und Vincent zurück, bevor sie sich wieder dem Ringgeschehen widmen, wo Breads Mad Dog gerade kontert. Irritiert fixiert MD die ihm wohlbekannte Schlächterklinge. Aber da ist Robert Breads, der scheinbar gar nicht mitbekommen hat, was seinen Gegner hier ablenkt! Krachender Forearm Smash mitten in das Genick seines Gegners! Mad Dog sackt in sich zusammen, während sich Blake mit dem Messer gelangweilt den Dreck unter den Fingernägeln hervorkratzt.

Vincent Craven: „Mad Dog scheinen die Ereignisse außerhalb des Rings stark zu irritieren.“

Mike Garland (flüsternd): „Und MICH irritieren sie ebenso, denkt denn niemand an MICH?“

Vincent Craven: „Keine Panik. Ich glaube, wenn er dir etwas tun wollte, hätte er es schon längst getan. Zudem sind zwei unserer besten Athleten sicherlich tausendmal interessanter als du.“

Mike Garland: „Puh, hat der ein Glück. Fast wäre ich sauer geworden und dann… - ey, was soll das jetzt wieder heißen?“

Vincent Craven: „BELLY TO BELLY SUPLEX VON ROBERT BREADS! TRAUMHAFT GEHT ER IN DIE BRÜCKE UND SCHULTERT MAD DOG!

1
.
.
.
2
.
.
.
Shoulder Up!

Mike Garland: „SHOULDER UP!!! DIE SCHULTER VON MAD DOG IST OBEN!! UND DIE FANS RASTEN BEI SOVIEL SPANNUNG HIER AUS, WÄHREND ROBERT BREADS DIE HÄNDE ÜBER DEM KOPF ZUSAMMENSCHLÄGT!“

Robert Breads aber lässt sich nicht beirren, er klettert auf eine Ringecke und wartet bis sein Gegner ihm hinterher kommt. Tatsächlich tut Mad Dog ihm diesen Gefallen, aber schon segelt Robert Breads ihm mit einem Double Axehandle Blow entgegen!

Mike Garland: „NEIN, ZUR HÖLLE NOCHMAL! Mad Dog hat genau damit gerechnet! Er springt gerade rechtzeitig ab und zeigt einen wunderbaren Dropkick genau in die Magengegend des auf ihn zuspringenden Mannes! Dieser landet hart auf dem Boden und keucht schwer!“

Vincent Craven: „UND NUN SETZT ER SOGAR ZUM ‚ENTER NIGHT‘ AN! SEIN SCREWDRIVER!“

Mike Garland: „NEIN! REVERSAL VON ROBERT BREADS, DEN ES SCHEINBAR DOCH NICHT SO SCHWER GETROFFEN HAT! DER CANADIAN CUTTER! DIE HALLE STEHT KOPF! SEIN GEGNER LIEGT ALLE VIERE VON SICH STRECKEN AUF DER MATTE! BREADS COVERT!

1
.
.
.
2
.
.
.
Shoulder Up!

Vincent Craven: „NEIN! NEIN! NEIN! MAD DOG BEKOMMT IM ALLERLETZTEN MOMENT DIE SCHULTER NACH OBEN!“

Mike Garland: „WO NIMMT DIESER MANN JETZT NOCH DIE KRAFT HER, AUS DEM GEFÜRCHTETEN CUTTER VON ROBERT BREADS ZU ENTKOMMEN!“

Mad Dog ist nun voll entschlossen, sein Gesicht zeigt es deutlich. Sofort jagt er wieder in die Höhe und fixiert Breads! Zwei schnelle Sidekicks vom Night Fighter und das Publikum ist voll auf seiner Seite!

THIS IS WRESTLING! THIS IS WRESTLING!

Der Kanadier will zurück weichen und kontert denn mit einem Thrust Kick! Aber abgetaucht von Mad Dog! Sofort packt er zielsicher zu… erneut der Ansatz zum ‚Enter Night‘! Er bekommt Robert nicht so recht zu packen, also verpasst er ihm noch einige harte Fist, die seinem Gegner sichtlich zusetzen. Mad Dog whipt in die Seile, federt zurück… und erneut der ‚Enter Night‘!

Mike Garland: „UND DIESMAL SITZT DER MOVE! ENTER NIGHT! ENTER NIGHT!“

Vincent Craven: „Krachend landet Robert Breads auf der Ringmatte!“

Mike Garland: „Charlie Swanson wirft sich auf den Boden und beginnt zu zählen!“

1
.
.
.
2
.
.
.
3!!!

Vincent Craven: „AUS! AUS! AUS! DAS MATCH IST AUS! ROBERT BREADS KICKT SICH EINEN AUGENBLICK ZU SPÄT AUS! MAD DOG BESIEGT IHN UND BLEIBT AUCH WEITERHIN PCWA UNDISPUTED GERASY CHAMPION!“

Mike Garland: „Das war aber ein hartes Stück Arbeit. Lasst uns also dem offiziellen Ergebnis lauschen…“

Jane Nelson: „Gewinner dieses Matches nach 14:17 Minuten und damit immer noch PCWA Undisputed Gerasy Champion…. MAD DOG!“

Charlie Swanson hebt den Arm des neuen und alten Undisputed Gerasy Champions in die Höhe und dieser blickt entschlossen zu seinem kommenden Gegner Blake Milton. Dann aber schaut MD zu Robert Breads, der sich langsam wieder auf die Beine kämpft. Auch hier treffen sich erneut die Augenpaare...
Mad Dog streckt dem Besiegten seine Hand entgegen...
Breads zögert kurz, die Menge aber will den Handshake, will dass sich beide nach dem harten Kampf versöhnen.
Der Champion legt den Kopf zur Seite, während der Kanadier einen Schritt auf ihn zu macht. Für einen Moment tauschen sie unverständliche Worte aus, dann endlich nimmt Robert Breads das Angebot des Gerasys an und ergreift dessen Hand unter dem Jubel der Fans.

Vincent Craven: "Ein schönes Bild zum Ende unseres Main Events... Robert Breads kann erhobenen Hauptes hier rausgehen und den Ring verlassen."

Mike Garland: "Auch mich hat er heute im Ring überzeugen können. Ich glaube wir haben ihn nicht das letzte Mal um den Gerasy Champion Titel kämpfen sehen."

Beide Kontrahenten reichen sich die Hände und Breads verlässt daraufhin unter begeisterten Zurufen der Fans die Halle, während Mad Dog zu Blake hinüberschaut, der die ganze Zeit brav am Kommentatorenpult gelehnt hat und sich nun abstößt.

Der Gerasy Champion wirft sich den Gürtel über die Schulter und lässt Blake keine Sekunde lang aus den Augen. Seelenruhig schlendert dieser um den Ring und fährt mit seinen Fingerspitzen über den Apron. Verbissen klammert sich Mad Dog an seinen Titel, muss sich zurückhalten, denn er will dem Jungen wehtun. So schrecklich wehtun.

Doch die unbekannte Konstante schüttelt den Kopf.
Beherrschung.

Die Securities folgen Blake aufmerksam. Er hat zwar die Schlächterklinge bereits weggesteckt, trägt sie aber noch immer bei sich. Abrupt bleibt der 21-jährige stehen und klettert plötzlich in den Ring, wo Mad Dog einen Schritt zurückweicht, um Anlauf zu holen und den Jungen endlich unschädlich zu machen.

Doch die unbekannte Konstante atmet tief durch.
Konzentration.

Keiner spricht auch nur ein einziges Wort, als wäre es ein Wettstreit. Ein Spiel. MD wendet sich ab, will den Ring verlassen, doch Blake legt die Hand auf seine Schulter… auf den Titel. Der Night Fighter verzieht das Gesicht, steigt durch die Seile, aber der Junge greift nach ihm… nach dem Titel.

Als beide ein Stück auf Abstand gehen – Mad Dog außerhalb und Blake innerhalb des Rings – liegt der Titel nicht länger auf der Schulter des Gerasy Champion, sondern auf dem Ringboden. Sichtlich genervt schaut MD seinen ehemaligen Schützling an, wie er da im Ring sitzt. Der Night Fighter will durch die Seile wieder zurücksteigen und Blake endgültig auslöschen.

Doch die unbekannte Konstante verweilt starr vorm Ring.
Beherrschung und Konzentration.

Der Junge will ihn aus der Reserve locken und scheint sichtlich enttäuscht darüber zu sein, dass es nicht funktioniert. Er zieht das scharfe, scharfe Messer hervor. Die Securities beäugen ihn argwöhnisch, doch Blake fängt lediglich damit an, etwas in das Metall des Gürtels zu gravieren.

„Gib mir den Gürtel, Blake…“

Ein dunkles Flüstern, doch Blake schaut nur kurz auf, bevor er einfach weitermacht, wie ein kleiner Junge, der mit seinen vielen bunten Stiften gerade ein Bild malt. Und er gibt sich so viel Mühe dabei, zerkratzt besessen die Namensplakette.

„Blake…“

Die Anspannung in Mad Dogs Körper ist unerträglich. Doch dann schiebt ihm der Junge den Gürtel tatsächlich bereitwillig zu. Der Gerasy Champion greift ihn, macht sofort kehrt und verlässt die Halle. Nur eine Sekunde mehr… und die Vergangenheit hätte ihn selbst wieder eingeholt. Nur eine Sekunde mehr… und der Junge hätte ihn in den Wahnsinn getrieben.

Sein Blick fällt auf den Titel, wo sich sein nacktes Gesicht in der blankpolierten Oberfläche wiederspiegelt…

…bedeckt von einer eingravierten Night-Fighter-Maske.
Wahnsinn.

 

Vincent Craven: "WAHNSINN! Mad Dog und Blake Milton mit irren Psychospielchen! Das lässt uns ahnen, wie intensiv es in ihrem Kampf zugehen wird..."

Mike Garland: "Milton hat den Gürtel tatsächlich noch einmal aus den Händen gegeben. Aber ob er das noch ein zweites Mal machen wird?"

Vincent Craven: "Das werden wir beim Out Of Ashes sehen! Wir machen noch eine kurze Pause und danach geht's dann auch mit der Hochzeit weiter. Wir sagen schon einmal 'Bye Bye' und sehen uns dann in Tokio wieder!"

Mike Garland: "Und immer hübsch flauschig bleiben, meine Garlanders."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 84 (2012-02-26 20:00:00) - Szene: 10 - Blaze, Blake Milton & MD

„BLAKE!“

Der Junge nimmt einen Tiefen Zug von seiner Zigarette und blickt sich gar nicht erst um. Er kennt diese Stimme. „Gerechtigkeit definiert sich in unserer Welt anders als in deiner als Security“, hatte sie mal gesagt. „Ich werde dir zur Seite stehen“, hatte sie ihm daraufhin versprochen, die Stimme.

Aufmerksam beobachtet Blake die ersten Scheinwerfer, die einbiegen. Sie blenden ihn, bevor ein silberner Mercedes sichtbar wird – nicht der Wagen, auf den Milton hier unten wartet. Also senkt er seinen Kopf, während der Mercedes ungeachtet vorbeifährt und etwas weiter hinten, in einer schmalen Parklücke seinen angewiesenen Platz findet, wie zu jeder Show.

Blake schiebt den viel zu langen Ärmel seines Oberteils hin – ein Blick auf die Uhr – und her. Die Zeit vergeht eindeutig zu langsam und es ist erstaunlich, aber man könnte vor dem Opener tatsächlich drei Kapitel einer Geschichte schreiben, wenn man wollte. Man könnte darüber erzählen, wie dieser Junge namens Blake Milton es nicht abwarten kann, endlich in den „Quest 4 the Best“ zu kommen und diesen auch zu gewinnen, genau wie Blaze damals, 2010. Der Kubaner räuspert sich.

Blaze: „Blake! Ich habe dich schon überall gesucht!“

Es hat knapp zwanzig Minuten gedauert, bis er Blake hier unten, im verglasten Zwischenraum zur Tiefgarage, gefunden hat. Reue liegt in der Stimme des Rächers, als er weiterspricht.

Blaze: „Ich …“

Leises Schlucken in seiner Kehle.

Blaze: „Es tut mir leid.“

Sein Gegenüber dreht sich zu ihm und hebt fragend eine Augenbraue. Der Heizgeruch von warmen Metallrohren liegt in der Luft. Ganz unüblich für den ehernen Pyromanen, weicht er dem Blick seines jungen Kollegen aus.

Blaze: „Ich hätte für dich da sein müssen im Main Event von Vendetta 83, ich habe es dir einst versprochen. In meinem Wahn das Quest 4 The Best Turnier erneut zu gewinnen, hatte ich alles andere aus dem Blick verloren. Nur weil ich diesen Weg allein gehen will, heißt das aber noch lange nicht, dass du das auch musst! Mit dem Vertrag als Wrestler, den du durch mich erhalten hast, bin ich auch Verpflichtungen eingegangen.“

Blake weiß Bescheid.

Blaze: „Es tut mir leid, dass ich diesen Pflichten an Vendetta 83 nicht nachgekommen bin. Ich wurde aufgehalten.“

Blake weiß Bescheid. Sicherheitspersonal hat den Rächer hinter den Kulissen zurückgehalten.

Blaze: „Es waren die Sicherheitsleute von Kerry & Gaelic. Sie sagten, die Firma wolle nicht, dass die Situation da draußen im Ring noch mehr ausartet, wenn jetzt auch noch Barkers Erzfeind da rausgeht. Sie sagten, es wurde schon zu viel Blut vergossen.“

Und es war der Befehl von „Lucifers Schützling“, nicht der von Kerry & Gaelic, Blaze nicht in den Ring zu lassen.

Blaze: „Wegen ihnen konnte ich dir nicht helfen. Das soll aber keine Rechtfertigung sein, ich hätte einen Weg finden müssen. Das ist die Bürde, die ich mir auferlegt habe. Es schmerzt mich einzugestehen, dass dir ohne Azrael Rage vielleicht sogar noch Schlimmeres passiert wäre. Und es beißt in mir, wenn ich daran denke, dass er damit meine Pflichten übernommen hat. Doch ich muss zugeben, damit hat er auch seinen Worten zum ersten Mal Taten folgen lassen. Das muss ich respektieren, so sehr ich ihn auch verdamme. Wie auch immer, wie geht es dir?“

Blake nimmt wieder einen Zug von seiner Zigarette und beobachtet erneut die Einfahrt der Tiefgarage, wo ein weiteres Fahrzeug einbiegt. Noch einmal wirft Blake einen Blick auf seine Armbanduhr. Manche Menschen wiederholen sich so oft, machen immer das gleiche und immer zur selben Zeit, dass man sie ohne Probleme stalken könnte.

Blake Milton: „Ich muss da jetzt raus. Kommst du kurz mit?“

Der Junge deutet nach draußen in die Tiefgarage, wo gerade ein alter Skoda Felicia durchfährt. Der Rächer nickt, will Blake noch so viel sagen und scheint das Auto mit dem Kennzeichen „B – MD 476“ gar nicht zu realisieren. Er ist besorgt, will Blake noch so viele Ratschläge geben und folgt ihm einfach.

Blaze: „Ich würde dich heute gern zum Ring begleiten. Ich weiß, dass du einen fairen Kampf haben möchtest, ohne Störungen. Lass mich dafür sorgen, dass du diesen Kampf bekommst. Lass mich dein Schild vor der ANGST sein, wenn du gegen Alistair im Ring stehst.“

Die Karosserie des Wagens scheppert rhythmisch zu irgendeinem Song im Fahrgastraum. Blaze zieht seinen jungen Stablekollegen am Arm zurück, krallt sich mahnend in den schwarzen Stoff des langen Ärmels.

Blaze: „Hör zu, Blake! Ich kenne Robert Barker! Ich weiß, dass er seit der letzten Show ein ungesundes Interesse an dir hegt – Azrael Rage hin oder her! Barker wird dich im Auge behalten und wenn du auch nur einmal nicht aufpasst, wird er das nutzen, um dir zu schaden! Und dann kann dir auch kein Gabriel Lucifer mehr helfen, wenn du das glaubst. Gabriel ist nur mehr eine Marionette, gesteuert von der Angst, an der er teilnehmen will.“

Die Fahrertür des Wagens springt auf und „So what? I’m still a rock star! I got my rock moves! And I don’t need you!”, gesungen von Pink, hallt durch die Garage. „So what? I’m still a rock star! I got my rock moves! And guess what? I’m having more fun!”, grölt Mad Dog völlig aggro weiter, als er schon längst das Radio ausgemacht hat und den Zündschlüssel abzerrt.

Überrascht sieht Blaze zu ihm rüber, während „Mad Dogs Zögling“ nichts anderes erwartet hat.

„Was ist!?“, kläfft der verrückte Hund und schält sich wie selbstverständlich aus dem viel zu engen Auto. Wie gewöhnt man sich als Superstar an so ein Fahrzeug? Es ist grün und langweilig.

Blaze: „Mad Dog…“

Mad Dog: „Begeisterung hört sich anders an, huh!?“

Brüllt MD Blaze aus einiger Entfernung entgegen. Der ehemalige cWc Champion öffnet den Kofferraum und nimmt seine zwei Sporttaschen heraus. Sein Blick fällt auf die heutige Card, die in ausgedruckter Form aus der offenen der beiden Taschen hervorblitzt.
Ein Kopfschütteln beim verrückten Hund.

Mad Dog: „Es musste ja so kommen…“

Wütend ballt er die rechte Faust und scheppert mit dem linken Arm die Kofferraumtür zu. Der rechte Arm ist noch von der miesen Attacke Patricia Selladores lädiert. Ob dies die schlechte Laune des Nachtkämpfers hervorrief? Oder rührt sie noch immer daher, dass der Fighter eine neue Maske anziehen musste, da Patricia seine alte Maske in der letzten Show besprühte.
Ein lautes beruhigendes Ausatmen stößt MD hervor, ehe er sich zu den anderen beiden umdreht.

Mad Dog: „Na…“

Stößt MD Blake entgegen und übergeht ihn sogleich, um sich Blaze zu zuwenden.

Mad Dog: „Und? Auf wen wartest du?“

Zugegeben, mit Blake hat MD gerechnet, aber dass der Rächer es nicht erwarten kann, ihn zu sehen, ist neu.

Blaze: „Auf dich, mein … Tag-Team Partner.“

Es ist ungewohnt für Blaze, Mad Dog so zu nennen, überhaupt jemanden so zu nennen. Er hat schon immer allein gekämpft. Die plumpe Lüge ringt MD gar ein Lächeln ab. Er stellt die Sporttaschen ab, als sich aufgrund der Gedanken an den heutigen Main Event seine Miene wieder verfinstert. Sein Blick fällt auf den rechten Unterarm, die Stelle, die es am härtesten getroffen hat.

Mad Dog: „Weißt du was, Blaze. Ich glaub‘ ich wäre so naiv heute gegen diese beiden Arschlöcher alleine anzutreten! Wahrscheinlich würde ich ein weiteres Mal blutend zurückgelassen, aber SO WHAT?“

Adrenalin schießt durch seine Adern. Er zieht an dem beschissenen Verband. Reißt ihn ab. Der Mantel fliegt zu Boden. Das T-Shirt wird auseinander gezogen. MD spannt die Muskeln an. Sein Oberkörper ist von Krusten überfüllt. Schwarz. Blutschwarz.

Mad Dog: ARRGH! FUCK OFF! VERDAMMTE PUSSIES? WAS GLAUBEN SIE, WER SIE SIND, HUH!? WER GLAUBEN SIE, MIT WEM SIE HIER SPIELEN? HUH!? BLAZE??? HUH!?? SCHAU MICH AN, FUCKIN RÄCHER! SCHAU MICH AN!!!“

Der Blick des Kubaners bleibt ernst. Er sieht sich auf Messers Schneide balancieren. Berlins eisige Kälte prallt am nackten, hochroten Hundekörper ab.

Mad Dog: „JAHRELANG HAB ICH MICH AUFGEOPFERT! JAHRELANG!“

Ehe die Halsschlagader zu explodieren droht, wendet sich MD ab und schlägt knurrend in die Leere.

Mad Dog: „FUCK IT!“

Wütend verpasst er sich eine Ohrfeige. Die Fäuste sind geballt, als er wieder umdreht.

Mad Dog: „ICH HAB NICHT MEINE FRAUEN VERLASSEN… ICH HAB NICHT MEINE TOCHTER! MEINE TOCHTER AUFGEGEBEN, UM MIR VON DIESEN PUSSIES ERKLÄREN ZU LASSEN, WAS ANGST BEDEUTET… um mir von diesen Pussies vorschreiben zu lassen, was verlieren bedeutet…“

Laut ein- und ausatmend senkt sich der Kopf des sogenannten ‚ewigen Zweiten‘.

Mad Dog: „Blaze, es ist ja in Ordnung, wenn jeder für sich kämpft… wenn du dich bei mir verabschiedest, um schließlich zurück zu kommen und ein paar Kerzen anzuzünden. Dabei frag‘ ich mich nur, ob du dein Gequatsche vom gleichen Ziel überhaupt noch selbst glaubst. Ich hab dir schon gesagt: Gleich würde ich auch alleine kämpfen, selbst wenn ich deshalb bei Core gegen dich verliere. Du aber nicht, du willst den Quest, Kuba? Huh!? Lass den Hund doch bluten… den SCHEISS KÖTER!“

Der Kopf ist aufgerichtet. Wütend und traurig zugleich fixiert MD den Pyromanen. Ein Seufzen von der Seite. Der letzte Rest Nikotinqualm aus Blakes Lungen platziert sich zwischen den beiden. Plötzlich ist es Blaze, der ausbricht, seinen tief vergrabenen Zorn einmal heraus lässt und Emotionen zeigt.

Blaze: „WAS WILLST DU, MAD DOG?!?! Glaubst du, ich habe das alles so geplant? Denkst du, ich wollte verlieren? DU BIST NICHT DER EINZIGE, DER ZWEIFEL HEGT!! Ich bin kein verdammter ÜBERMENSCH, ICH MACHE FEHLER!! Ich bin nicht anders als du, ich hab auch mit meinen Niederlagen zu kämpfen!! Verdammtes, arrogantes Arschloch! ICH VERSUCHE WENIGSTENS, BESSER ZU SEIN ALS DAS! DU DREHST DICH IM KREIS! Glaubst du, nur du hast das RECHT, HIER RUMZUBRÜLLEN?!?!“

Grimmig lehnt sich Blaze zu Mad Dog vor.

Blaze: „HUH?!?!?“

Der Ausbruch endet.

Blaze: „Wir dürfen uns nicht gegenseitig im Weg stehen.“

Eine unangenehme Gesprächspause entsteht. Unter der Maske des Night Fighters scheint sich so etwas wie Schock in den Augen auszumachen. So kennt er Blaze nicht, der so selten ausbricht, der fast immer gefasst erscheint. Doch auch Blaze ist nur ein Mensch. Betrübt blickt die Rache zu Boden. Ein erneutes Seufzen vom Sicherheitschef. Blake lässt zuerst die Schultern hängen, dann den Kopf und der Kubaner ist der erste, der darauf anspringt, um seine Fassung ringt und doch nicht aufgeben will.

Blaze: „Was hast du?“

Blake Milton (murmelnd): „Wir werden verlieren, oder? Wir werden alle verlieren.“

Blaze schüttelt energisch das Haupt. Mad Dog rollt sarkastisch mit den Augen.

Mad Dog: „Fürchtest du dich?“

Ein launisches Grinsen. Dennoch meldet sich irgendwie sein Beschützerinstinkt – eine Eigenschaft, die ihm, seitdem er Vater ist, einfach nicht loslassen will. Seine Tochter hat er für seine Ziele aufgegeben, mehr und mehr keimt das Verlangen sich um andere einsame Seelen zu sorgen. Wiedergutmachung.
Argwöhnisch blickt der Kubaner seinem Freund in die Augen. Er klingt grimmig, als er ihn zurechtweist.

Blaze: „Warum sagst du so etwas? Hör auf damit.“

Mad Dog (abweisend): „Aye, aye, SIR!“

Abfällig schaut MD zu Blaze herüber und schüttelt nur mit dem Kopf. Er greift sich seinen Mantel und zieht ihn über. Dabei streift der Stoff die noch nicht verheilte Stelle, sodass sich der Hund vor Schmerz auf die Zähne beißt.

Blake Milton: „Warum willst du mich nicht mehr an deiner Seite haben? Warum magst du mich nicht mehr?“

Mad Dog hatte ihn auf diese Frage hin schon einmal mit seiner herrischen Stimme angeschrien: „Blake, das habe ich dir bereits tausendmal erklärt! HÖR AUF, MICH STÄNDIG ANZURUFEN!“ Im letzten Monat zwanzig Mal, und der verrückte Hund hat immer wieder abgenommen, als würde es ihm fehlen den Jungen anzuschreien.

Blaze: „Du kannst deine Pflichten als Mentor nicht einfach so von dir schieben, Mad Dog. So wie ich auch meine Pflichten nicht einfach über Bord werfen kann.“

Mad Dog: „Sagt wer!? DU!? DU, der die Inflection Scale einfach so von sich weggeschoben hat, um den Quest zu gewinnen?“

Getroffen zucken Lippen und Augenbrauen der Rache. Dieser Treffer hat gesessen, vor allem auch die auf seinen Egoismus münzenden letzten Worte.

Blaze: „Ihr versteht mich falsch, sie alle haben mich falsch verstanden.“

Flehend will der Kubaner sich erklären.

Blaze: „Ich will die Inflection Scale doch nicht aufgeben! Ganz im Gegenteil – ich stehe nach wie vor zu unseren Zielen. Was ich gesagt und in den letzten Shows getan habe, das war der Versuch, mich zu befreien.“

Leise und frustriert fährt er fort.

Blaze: „Nach meiner Niederlage am Imperial Impact schien für mich zunächst alles vergeblich. Einerseits freute ich mich, weil es mir gelungen war, meine Angst vor dem Abgrund zu überwinden, gleichzeitig stellte ich fest – nein – ich kann nicht zurück nach Kuba. Ich sah mich im Spiegel und wusste es endlich, sagte es mir selbst immer wieder. Was sollst du in Kuba, José? Du bist Wrestler und du liebst es Wrestler zu sein. Du willst die PCWA verändern, nicht deine Heimat. Und du willst Undisputed Gerasy Champion sein… ein Leuchtbild … ein Symbol … für Veränderung.“

Der starke Willen – das Feuer – keimt nun wieder in der Stimme des Pyromanen auf.

Blaze: „Und dazu brauche ich das Quest 4 The Best Turnier, brauche ich meinen ganzen Fokus dort, darf den Blick für das, was zählt, nicht wieder verlieren. Doch die Inflection Scale, sie lebt. Vielleicht ist es nur besser, dachte ich, wenn wir eine Zeit lang alleine unsere Ziele verfolgen. Doch der Main Event von Vendetta 83 hat mir die Augen geöffnet. Ich kann meinen Weg alleine gehen, doch ich bin Verpflichtungen eingegangen und die werde ich jetzt wieder erfüllen.“

Wieder an Blake Milton gewandt, beendet er seinen kurzen Monolog.

Blaze: „Und deswegen werde ich dich heute zum Ring begleiten, Blake!“

MD hat aufmerksam zugehört, wertet die letzten Worte aber eher gegen als für sich. So dreht er sich zu Blake und klopft ihm auf die Schulter.

Mad Dog: „Da hast du doch nen Mentor! Was brauchst du mich?“

Blake verschränkt die Arme vor seinem Oberkörper, umklammert sich selbst und das viel zu weite Oberteil, das sich ja so unsagbar gut anfühlt, auf seiner Haut. Die Situation scheint ihn zu überfordern und seine folgenden Worte richtet er eher an sich selbst als an seine Umgebung.

Blake Milton (murmelnd): „Vielleicht sollte ich ja die Seiten wechseln… zu Gabriel. Zur ANGST…“

Abrupte Stille! Mad Dog und Blaze starren den Jungen an – sie müssen sich verhört haben!

Mad Dog und Blaze: „WAS!?“

Blaze und MD starren sich an. Gemeinsamkeit?

Blake Milton (murmelnd): „Machen wir uns nichts vor. Die Inflection Scale war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Was bleibt uns also noch, hm? Was bleibt mir noch? Der ‚Quest 4 the Best‘? Ich kann noch nicht mal einen zahmen Teufel besiegen, habe keine Ahnung, wie ich heute gegen meinen besten Freund angehen soll und habe bereits einen Schlag von Alistair kassieren müssen. Was mache ich erst, wenn ich dann im ‚Fingers, Legs & Skull‘ stecke, oder im ‚Brawlin Rumble‘? Was mache ich dann, hm? Sagt’s mir!“

Der Junge nimmt auffällig nervös einen Zug von seinem Filter und reibt sich dann mit dem Handballen das Auge. So langsam aber sicher fängt es an anzuschwellen, da, wo ihn Alistair volle Breitseite erwischt hat.

Blake Milton (murmelnd): „Barker hatte Recht – ich bin nur eine Sicherheitskraft. Vielleicht muss ich es tatsächlich wie Gabriel machen – sich immer auf die Seite der Gewinner stellen. Ist es nicht so?“

Blaze verzieht das Gesicht. Ungewöhnlich zu sehen, dass ausgerechnet Blake, der bis vor kurzem noch DER Number One Contender für den Gerasy Title hätte sein können, ebenso verzweifelt sein kann, wie emotionslos.

Blaze: „Unfug, Blake! Besinne dich!“

Der ‚ewige Zweite‘ verschränkt gekränkt die Arme.

Mad Dog: „Wir sind wohl keine Gewinner, huh!?“

Der Night Fighter mustert Blakes Oberteil von oben bis unten, kann es nicht leiden und schnauft verächtlich. Klar mag er den Jungen, keine Frage. Nowak hat er einfach weg gehen lassen und man sieht wo es geendet ist. Dies darf ihm mit Blake nicht passieren, Kindersatz hin oder her. Er ist für ihn verantwortlich, auch wenn ihm erst ein großer Sieg, ein wahrer Triumph das Selbstbewusstsein für diese Verantwortung zurückgeben könnte. Erst dann weiß er auch, ob es sich überhaupt noch lohnt…

Blaze: „Mad Dog wird dich sicherlich ebenfalls mit zum Ring begleiten!“

Abrupt wendet sich der Night Fighter Blaze zu.

Mad Dog: „Ich werde WAS!?“

Der ballt seine Hand zur Faust, schaut eindringlich nach vorne.

Blaze: „Wir werden ihn zum Ring begleiten! Wir werden der ANGST zeigen, dass wir, egal welchen Weg jeder einzelne von uns geht, dennoch immer wieder zusammenfinden, wenn es darauf ankommt! Wir werden Blake beistehen! Wir werden Sorge dafür tragen, dass zumindest dieses Match heute fair zugehen wird. Vielleicht waren unsere Ziele einfach zu hoch gesetzt für den Anfang. Wir machen es Stück für Stück, Match für Match, Tag für Tag – bis die Veränderung der Zukunft zur Gegenwart wird!“

Der Wandlung des Pyromanen traut MD keinen Meter mehr.

Mad Dog: „WIR werden gar nichts mehr! Es gibt nämlich kein Wir, was nicht von deinem größeren Ich umschlossen wäre, Blaze. Und der Junge… ach… Das bisschen Niederlage gegen Rage hat noch niemandem geschadet!“

Er schultert seine Sporttaschen, die er vorher aus dem kleinen Skoda geholt hatte und betrachtet „seinen Zögling“ mitleidig.

Mad Dog: „Blake, nett, dass du bei mir warst und danke für die Medikamente!“

Blake war letzte Vendetta, nach der Attacke der ANGST, bei ihm auf der Krankenstation. Er fragte: „Wo ist Doktor Häuser?“ Er fragte: „Was ist passiert?“ Aber der Hund wollte darauf nicht antworten. Doktor Häuser war kurz abstinent und das einzige, was MD interessierte war der Junge, den er von allen als letztes sehen wollte: „Verschwinde!“ Blake wühlte im Medizinschrank und drückte ihm irgendeinen Tablettencocktail in die Hand: „Wenn du Schmerzen hast, dann nimm eine von denen hier und eine von denen“, was Mad Dog nach kurzer Zeit in einen leicht euphorischen Schock versetzte und ihn von der Krankstation fliehen ließ.

Der Sicherheitschef hatte ihm geholfen, auch wenn sein Mentor ihn kurz vorher abgeschrieben hatte. – Warum ist dieser Junge nur so verdammt anhänglich!?

Mad Dog: „Gib mir einen Grund, Blake! Einen triftigen Grund. Warum ich!? Die unbekannte Konstante? Huh!? Ich, der nach aller Leute Maßstab bisher nichts erreicht hat, außer Zweiter zu werden. Ich, der aber unbedingt das erreichen muss, weil sonst sein Leben…“

Ein Seufzen beim Night Fighter. Er schaut zu Milton.

Mad Dog: „Einen Grund, Blake!“

Und schon läuft er los, während Blaze ihm hinterher will, um diesem verrückten Hund die Leviten zu lesen. Doch Blake hält ihn zurück, emotionslos wie eh und je.

Blake Milton: „Lass ihn.“

Der Rächer überlegt kurz, bis ihm – klick – ein Licht aufgeht.

Blaze: „Das ist ein Trick, oder? Ich meine das mit deinem Gerede über das Seiten wechseln…“

Gefühlskalte Antwort: „Ich will ihn als Mentor. Keinen anderen.“

Für diese Antwort hat die Rache jedoch nur ein Kopf schütteln übrig.

Blaze: „Du glaubst ernsthaft, dass du ihn mit einer ‚Drohung‘ an dich binden kannst? Dass er nur wieder dein Mentor wird, weil er dich nicht an die ANGST verlieren will? Dann kennst du Mad Dog nicht gut!“

Und Blaze kennt ihn wahrscheinlich selbst nicht gut genug. Hat er gerade den einzigen, den er hier einen Freund nennen könnte, verloren? Die nächsten Worte Blakes nimmt der Rächer eigentlich kaum mehr wahr, zu aufgewühlt hängt er in seinen Gedanken fest.

Blake Milton: „Bei dir hat es doch auch funktioniert.“

Mike Garland: „Oh man, ganz dünnes Eis. Ganz dünnes Eis… ehe Milton die beiden Streithähne wieder ein bisschen beruhigen kann.“

Vincent Craven: „Vielleicht stimmt ja doch der Vergleich, dass Blake der Kleber zwischen den beiden Säulen ist, so wie es Mad Dog mal gesagt hat.“

Mike Garland: „Wie es auch immer ist… Blaze und MD sympathisieren vielleicht miteinander, aber ein Team sind sie nicht. Und deshalb werden sie heute auch verlieren.“

Vincent Craven: „Du meinst nicht, dass sich MD durch Miltons Trick nochmal umstimmen lässt?“

Mike Garland: „Das spielt doch keine Rolle. Der Night Fighter ist angeschlagener denn je. Hast du ihn nicht gesehen? Er ist am Ende… körperlich und psychisch. Und Blaze ist mittlerweile weit davon entfernt wieder ein ebenbürtiger Gegner für Barker zu sein.“

Vincent Craven: „Und wieso, wenn ich fragen darf?“

Mike Garland: „Weil er nicht weiß, was er will. Momentan droht er alles zu verspielen.“

Vincent Craven: „Oder alles zu gewinnen! Er steht im Halbfinale des Quests und kann innerhalb von zwei Kämpfen zurück an die Spitze gelangen.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Out of Ashes 2013 (2013-01-27 18:45:00) - Szene: 46 - Blake Milton & Mad Dog vor dem Showdown

Jetzt ist es soweit! Zitternd hält MD das Elektrogerät in der Hand und in der anderen das Schachspiel, aus welchem Blake Milton einst die Spielfigur entwendete, um sie in jüngster Vergangenheit MD in den Mund zu stecken und ihn fast zum Ersticken zu bringen. Der Gerasy Champion Gürtel ist um seine Hüfte geschnallt und auch dort prangert ein Zeichen von Milton - die Maske des Night Fighters. Eingeritzt. Für immer?
Mad Dog klopft an die Kabinentür des Jungen, im Wissen, dass er heute endlich zurückschlagen kann, im Wissen, dass er heute endlich Vergeltung bekommt. MD hat sich selbst geschworen kein Blut zu vergießen, keine Rache zu üben. Nein, der Kampf heute soll die Rache sein. Der Wettkampf heute soll die Vendetta sein. Nichts anderes. Nur der Wrestlingkampf. Keine Schlachtung, keine Hinterrücksattacke... nur das Match. Mann gegen Mann. Und die Psychologie eines Kampfes. Das ist es, was dazu gehört. Das in die Augen schauen. Die Muskeln spielen lassen. Die Kraft demonstrieren. Zeigen, dass man der Stärkere ist. Oder der Undurchschaubarere. Der Unausrechenbare. Die Unbekannte Konstante. Hier und nur hier spielt er sein Spiel. Indem er untergräbt, was andere denken, was er ist und macht, gewinnt er seine Kämpfe.

Der Junge sitzt inmitten seiner fragwürdigen Kindheitsträume und erschreckt sich kurz – genau wie vorhin bei Alistair, von dem er nicht weiß, ob er seinen Kampf nun gewonnen hat oder nicht, weil es Blake einfach mal nicht interessiert.

Seine Hand ruht auf einer Spielzeugverpackung, die eine Actionfigur von Gabriel Lucifer beinhaltet und gerade eben als Ersatz herhalten muss. Ein Ersatz für seinen Dad, der ihn hier allein zurückgelassen hat, weil er sich noch auf diese beschissene Hochzeit vorbereiten muss.

„Ich hab jetzt keine Zeit, Blake“, hat sein Dad gesagt. „Ich hab zu tun, Blake“, hatte er immer wieder gesagt, während der kleine Junge doch nur etwas Aufmerksamkeit wollte.

Blake Milton: „Du kommst freiwillig zu mir? Wer hätte das gedacht. Du überraschst mich…“

Tatsächlich ringt diese trockene Anspielung auf ihr letztes Gespräch auch dem ehemaligen Mentoren ein Lächeln ab. Dann aber tritt er ein, mustert den Raum, die Behausung seines Gegners und wundert sich eigentlich gar nicht mehr über Blakes… Sammelleidenschaft.

„Das hoff ich doch, nachdem du mich zwei Mal erwischt hast, wäre nun auch ich am Zug, huh!? Ich meine... das Spielfigürchen...“

MD wirft das Schachbrett auf den Tisch.

„...und die Maske...“

...und legt den Gerasy daneben.

„...waren schon eindeutig deine Punkte auf dem Weg nach Tokio. Was planst du also heute, Junge? Willst du mich heute komplett? Fertig? Machen?“

Der Junge streichelt sanft die Verpackung, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen.

Blake Milton: „Nö. Ich besieg dich einfach.“

„Dann hättest du sicherlich gewonnen. Hättest gezeigt, dass meine Regentschaft, in welcher ich den Gerasy als Alleinstellungsmerkmal ausrief, vorbei ist und erneut die Zeit der Schreckenschampions beginnen kann. Dann ist der Gerasy wieder nicht mehr als eine Randnotiz, ein Anhängsel eines 'großen' Mannes. Im Besitz. Und damit eigentlich gestorben... Mein Wiederbelebungsversuch wäre dann in der Tat ein Versuch geblieben.“

Blake Milton: „Jaja, eine Randnotiz. Hör auf zu jammern!“

Blake verdreht die Augen.

Blake Milton: „Das Höchste dieser Liga sind bei weitem nicht die Titel! Es sind die Wrestler! Ihr seid die Trophäen dieser Liga! Euch zu brechen… euch scheitern zu sehen… ist der Grund, warum ich kämpfe und nicht aufgebe! Ihr seid das höchste Gut, was ich erreichen kann! Und bei dir, Mad Dog…“

Seine Fingerspitzen reiben erregt über das Plastik.

Blake Milton: „…bei dir ist es etwas ganz besonderes, weil hier und heute alles zusammenkommt, was den Moment einfach perfekt macht.“

„Welchen Moment?“

Blake Milton: „Dir das zu geben, was du wirklich brauchst. Uns beiden das zu geben, was wir wirklich brauchen… nämlich einen Rollentausch. Ich bin nur wegen dir in die PCWA gekommen. Und wenn ich dich haben will, brauche ich diesen Titel. Und wenn ich diesen Titel hab, mach ich dich zu dem, was uns beide wirklich, wirklich glücklich machen wird…“

„Was redest du da für einen Unsinn!? Du willst den Titel tatsächlich nur, weil du MICH willst!“

Mad Dog greift sich an den Kopf.

„Du bist nur ein kleiner Junge, der keine Ahnung hat, was NACH mir kommt! Du weißt nicht, was es heißt, Champion zu sein. Was es heißt, sich zurückzunehmen und…“

Blake Milton: „Erzähl du mir nicht, ich wäre egoistisch! Du hast damals aufgegeben, als ich dir immer wieder hinterhergerannt bin! Du hast der Welt bewiesen, dass man es dir nie Recht machen kann… und warum? Weil du nicht stillstehen kannst. Weil du kein… Genießer bist. Gib es schon zu! Du hasst diesen Titel! Denn er ist der Ball, dem du eigentlich so gern hinterherjagst, aber auf dem du jetzt nur sinnlos herumkaust, weil dir nicht klar ist, dass er dich nicht sattmachen wird!“

„Ist DAS dein Problem? Dass ich nicht die Rolle spiele, die du gern hättest?“

Blake lehnt sich auf dem Sofa nach vorn und seine Fingerspitzen knarzen bedrohlich auf dem Plastik der Spielzeugverpackung neben sich.

Blake Milton: „Mein Problem ist, dass es immer nur um dich geht!“

„Ich hab zu tun, Blake“, hatte sein Vater immer wieder gesagt und viel lieber mit Blakes Brüdern, Damon und Nathan, Wrestlingshows geguckt und Merchandise gekauft, als mit ihm, weil er das falsche Vorbild hatte.

Blake Milton: „Du warst immer da… und hast nie etwas dagegen unternommen, wenn sie überall rumerzählt haben, ich wäre schwul…“

„Du stehst auf Lucifer! Gib’s zu!“, hatte Damon gesagt. „Ja, gib’s zu!“, hatte Nathan es ihm nachgeplappert, als sie Blake mit dem Kopf gegen ein Poster von Gabriel Lucifer gedrückt haben – direkt an dessen Schritt – und der Junge durch seine Tränen hindurch nur Mad Dog anschauen konnte, der da auf Damons T-Shirt gedruckt war.

Blake Milton. „…wenn sie meine Spielfiguren kaputtgemacht haben…“

„Du bist zu langsam, Blake!“, hatte Damon gesagt. „Ja, viel zu langsam!“, hatte Nathan es ihm nachgeplappert, während Blake panisch zwischen zwei Night-Fighter-Masken, die auf den Shirts seiner Brüder gedruckt waren, hin und hergerannt ist, um die Actionfigur wiederzubekommen, mit der gerade Fangen gespielt wurde –bis sie auf den Steinboden aufschlug.

Blake Milton: „…wenn sie den Enter Night an mir ausprobiert haben…“

„Dad! Blake war wieder allein auf dem Trampolin, obwohl du es ihm verboten hast! Jetzt rührt er sich nicht mehr!“, hatte Damon gesagt. „Ja, er rührt sich nicht mehr!“, hatte Nathan es ihm nachgeplappert, während Blake neben dem Trampolin lag und kurz darauf ins Krankhaus gebracht wurde. Und sein Vater fand das gar nicht witzig, ständig ins Krankenhaus zu fahren und all die Rechnungen zu bezahlen. Und seine Mutter fand das ebenfalls nicht witzig, weil sie das kleine Mädchen nicht mochte, das ebenfalls auf Blakes Station lag und dieselbe Therapie machen musste, wie er. Wie war doch gleich ihr Name? Patricia?

Blake Milton: „Du warst immer dabei und hast nur zugeschaut… An dir wurde alles gemessen.“

„Kannst du nicht einmal so sein wie deine Brüder?“, hatte sein Vater gesagt, während sich Damon und Nathan mit ihren scheiß Night-Fighter-Masken und ihren beschissenen Mad Dog T-Shirts schon wieder etwas Neues für Blake einfallen ließen und der Junge mit einem „Aber Dad, ich…“ bei seinem Vater nur auf Ignoranz gestoßen ist.

Blake Milton: „Ich hab mich nie darüber beschwert. Ich hab meine Brüder nie verpetzt, als sie mich gejagt und gedemütigt haben. Und weißt du auch warum? Weil ich es… geil fand!“

Mad Dog verzieht das Gesicht.

Blake Milton: „Ich fand’s geil, wie sie sich bemüht haben, mir das Leben schwer zu machen. Wie sie daran verzweifelt sind, dass ich Gabriel Lucifer so viel besser fand, als ihren geliebten Mad Dog. Ich fand’s geil, wie ich um die Aufmerksamkeit meines Vaters betteln musste…“

Er stockt kurz. Eine Notlüge, denn kein kleiner Junge will freiwillig auf die Liebe seines Vaters verzichten. Blake kämpft jeden Tag darum – zum Leidwesen Lucifers, auf den sich alle Kindheitsträume dieses kleinen Jungen projizieren.

Blake Milton: „Ich war das… perfekte Opfer! Und das bin ich noch heute noch! Ich brauche keine Angst vor einem Gerasy zu haben, denn glaubst du denn wirklich, dass nur der Stärkste für diese Rolle bestimmt ist? Es geht hier nicht darum stark zu sein. Es geht nur darum überlegen zu sein… indem man freiwillig zum Opfer wird – die perfekte Rolle für mich! Findest du nicht? Oder glaubst du etwa echt, dass Jäger wie Rage und Blaze dafür geeignet sind? Wohl kaum, oder? Die sind doch nur glücklich, solange sie dem Ball hinterherjagen können – so wie du.“

„Und welche Rolle spielst du?“

Blake Milton: „Ich bin… der Ball, du dummer Hund.“

Überlegenheit ist nicht, einen Schwächeren leiden zu lassen. Überlegenheit ist, einen Stärkeren scheitern zu lassen.

Blake Milton: „Als ich hier ankam, wollte ich allen zeigen, dass du nichts im Vergleich zu mir bist. Aber dann ist mir klargeworden, dass ich es vermisse… stell dir vor! Ich vermisse es, dich überall zu sehen, deine Augen auf mir zu spüren und ständig deinen Namen zu hören. Ich will dich nicht, weil ich es dir heimzahlen will. Ich will dich, weil ich dich brauche! Weil wir uns brauchen! Jäger und Gejagter. Täter und Opfer. Wir spielen bisher einfach nur die falschen Rollen. Du bist so viel besser als Titeljäger – und ich bin so viel besser als Gerasy! Ich will dich! Ich will alle! Ich will, dass sie mich jagen… und demütigen… weil ich es leider geil finde, Mad Dog! Es erregt mich… und es befriedigt mich…“

„Du bist so krank! Und ich weiß, dass bei dir schon längst alles verloren ist… Aber der heutige Tag und auch die letzten Monate haben mir gezeigt, dass ich nicht umsonst war. Es hat sich eine andere Mentalität eingestellt. In den Köpfen hat sich etwas verändert, Blake. Wenn ich dir also nichts entgegenzusetzen habe, als den Gerasy... Wenn ich dir nichts anderes geben kann, als mich, den Gerasy. Warum tue ich es dann nicht einfach, huh!?“

Kurzes Erstaunen bei Blake – das ging schon fast zu einfach. Aber MD redet weiter.

„Warum kämpfe ich nicht ein paar Minuten gegen dich, mache dich in der Anfangsphase kalt, schleppe dich durch den Mittelteil des Matches und schenke dir dann den Sieg am Ende des Kampfes... Huh!? Hätte nicht dann doch ich gewonnen, anstatt dir? Wäre das nicht ein Sieg für mich?“

Blake will diesem dummen Hund antworten und ihm noch einmal die Sache mit dem Ball erklären, aber es langweilt ihn. Er will endlich Mad Dog wieder zurück haben! Er will endlich wieder gejagt werden… und seine Häscher scheitern sehen.

Blake Milton: „Der Gerasy ist deine einzige Identität. Der einzige Punkt, wo du angreifbar bist. Aber dein Ego, Mad Dog… dein Ego würde es nicht zulassen, ihn abzugeben.“

„Nicht, wenn ich die Möglichkeit hätte ihn zurückzukriegen...“

Und schon beginnt MD ein Tonband abzuspielen. Unverkennbar sind dort zwei Stimmen zu hören. Zum einen die von Mad Dog und zum anderen die von...

Robert Barker: „Du hast ihn also nicht getroffen, huh? Hast ihm dein Spiel nicht aufzwängen können, hast dich nicht hinterrücks anschleichen können, wie eine Töle es bei mir geschafft hat? Ist es das, warum du hier bist? Willst du ihn nun mit meiner Hilfe bezwingen?“

„Wäre es nicht der wahre und einzige Startpunkt für dich zurück zu kommen, dich an ihm zu rächen. Für die Attacke, das Blut… das ganze Ende. Dein Ende. Sag es mir, geschlachteter Schlächter… Wäre das nicht ein tolles… ‚Comeback‘? Er streckt das Gold in die Höhe und schaut in deine hässliche Fratze… Entstellt. Aber doch unverkennbar die deine. Würde es endlich Angst auf sein Gesicht zaubern? Würde es eine Reaktion hervorbringen, die wir stets erwarteten, aber nie erhielten? Robert, wäre das ein… Deal?“

Robert Barker: „…Deal.“

Stop. Mad Dog lacht. Lacht in das Gesicht des Jungen, der still dasitzt. Nichts macht. Außer aus der Nase zu bluten.

„Ich bekämpfe Feuer mit Feuer! Bis gleich, Blake!“

Und schon schnappt er sich den Gerasy und zieht wieder von dannen, hat seinen Stachel gesetzt. Hat das Unbekannte erneut ausgespielt. Er der Unberechenbare. Er der Niemand. Er der Gerasy.

Blake lehnt sich zurück und zieht emotionslos sein Smartphone hervor, wählt eine Datei mit dem Datum vom 26.08.2012 aus und sendet diese an Mad Dogs Handynummer.

Es ist nur ein Schrei… so schrecklich laut, dass die Aufnahme definitiv ein voller Erfolg war, als die ersten drei Rippen von Barker brachen.

 

Mike Garland: "Irgendwie... unheimlich."

Vincent Craven: "Blake Milton spielt Mad Dog die Stimme von Robert Barker vor."

Mike Garland: "Die Aufnahme muss er gemacht haben, kurz bevor er ihn geschlachtet hat."

Vincent Craven: "Das war beim Brawlin' Rumble, seitdem haben wir den Schlächter nicht mehr gesehen."

Mike Garland: "Und genau diese beiden Männer treten gleich um den Undisputed Gerasy Title an."

Vincent Craven: "Wir werden sehen, ob Milton dann noch eine weitere Aktion gegen den Champion bringen wird. Die Sache mit der Spielfigur hat der verrückte Hund sicherlich noch nicht vergesssen."

Mike Garland: "Er wird Feuer wird mit Feuer bekämpfen. Wie das wohl endet? Nun, das werden wir gleich sehen."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Out of Ashes 2013 (2013-01-27 18:45:00) - Szene: 57 - Main Event: Blake Milton vs. Night Fighter Mad Dog

Theme by Depeche Mode
REACH OUT AND ↑ CLICK ↑ FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Ein kleiner, kranker Junge
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
betritt das große Rampenlicht.
SOMEONE WHO CARES
 

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Zwei Securities begleiten ihn
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
zum Schutz der anderen.
SOMEONE WHO'S THERE
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

FEELING UNKNOWN AND YOU'RE ALL ALONE
Er hat Gabriel Lucifer versklavt
FLESH AND BONE BY THE TELEPHONE
und Robert Barker geschlachtet.
LIFT UP THE RECEIVER I'LL MAKE YOU A BELIEVER
 

TAKE SECOND BEST PUT ME TO THE TEST
Die Angst eines Mythos und
THINGS ON YOUR CHEST YOU NEED TO CONFESS
die Sterblichkeit eines Schlächters
I WILL DELIVER YOU KNOW I'M A FORGIVER
kleben an ihm und jeder weiß es.
REACH OUT AND TOUCH FAITH
 

x---x---x---CUT---x---x---x
 

REACH OUT AND TOUCH FAITH
Brawlin’ Rumble IX Sieger!
YOUR OWN PERSONAL JESUS

x---x---x---CUT---x---x---x

Emotionslos läuft er zum Ring, während er vom japanischen Publikum größtenteils mit Schweigen empfangen wird. Nur hier und da geht ein Raunen durch die Reihen – mehr nicht.

Das Wort „Security“ ziert schon lange nicht mehr seinen Rücken. Und als der Junge im Ring steht, fokussieren seine großen, dunklen Pupillen besessen den Entrance, wo sich schon sein heutiger Gegner ankündigt – Mad Dog.

 

„Welcome to YOUR nightshow!“

Es ist der Trademark-Spruch des Night Fighters, der Jubelstürme bei den Fans hervorruft. MD genießt mittlerweile den Zuspruch der Fans, wenngleich ihr Fokus auch auf dem Gerasy Gold liegt. Endlich liegt es um seine Hüften, es hat lange Zeit gedauert und deshalb wird er es nicht einfach so wieder hergeben.

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Die ersten Klänge und Worte des rockigen Songs verhallen in der Arena.

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Wie für den Night Fighter gesprochen tritt der Veteran, als sich der Song zum Chorus erhebt, hinaus. Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich auf seinem Gesicht. Die Augen starren auf das Out of Ashes Plakat an der Decke der Halle.

Heute steht er gegen Blake Milton im Ring, seinen Jungen, gegen den er eigentlich nicht antreten wollte, aber muss.

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on
to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen

I guess I've lost everything I've had
But I'm not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Mad Dog spricht die Zeilen des Refrains, als wolle er auch Milton damit beeindrucken,  inbrünstig mit. Es sind seine Zeilen. Immer noch da, immer noch alleine und immer noch ungebrochen. Er steht immer noch – und ist jetzt Gerasy Champion. Der höchste Champion im Wrestlinggeschäft. Und so passen die folgenden Textpassagen, wie die Faust aufs Auge.

Never captured, never tamed
Wild horses on the plains

You can call me lost - I call it freedom

I feel the spirit in my soul
It's something Lord I can't control
I'm never givin up
while I'm still breathing

*Ding Ding Ding*

Main Event
-Nur über meinen Gerasy-
Undisputed Gerasy Title Match
Regular Singles Match


Brawlin' Rumble IX-Sieger
vs.

Undisputed Gerasy Champion
(Sieg durch Pin oder Aufgabe, Disqualifikation oder Count Out - Referee: Nelson Frider)

Die Ringglocke verklingt und das tumultartige Raunen der Crowd wird wie auf ein Kommando leiser und leiser. Einmal mehr am Abend kehrt Ruhe in die anwesende Crowd des Tokyo Domes ein, aus Respekt vor der Kunst, aus Respekt vor den Athleten im Ring. Das einzige, vordergründige Geräusch ist das Knarren der Holzplanken unter der Ringmatte, als der Night Fighter auf- und abhüpft, ein letztes, rituelles Ausschütteln der Beine, dann beginnt Mad Dog seinen Kriegstanz, beginnt seinen ehemaligen Schüler zu umkreisen.

Vincent Craven: „Der Moment auf den wir den ganzen Abend gewartet haben, der Main Event! Brawlin’ Rumble Sieger gegen Undisputed Gerasy Champion, Schüler gegen Mentor…“

Luke Tyler: „…und Bezwinger des Schlächters gegen… Bezwinger des Schlächters?“

Vincent Craven: „In der Tat leisteten beide einen zugegebenermaßen teils kontroversen Beitrag zur Beendigung der dämonischen Herrschaft von Robert Bark… Moment mal! Was macht Blake Milton denn da?“

Nichts. Blake Milton macht gar nichts. Er steht einfach nur da und folgt mit seinem eiskalten, unheimlichen Blick den Bewegungen des verrückten Hundes, was diesen dazu bringt irritiert einzuhalten. Die unbekannte Konstante schubst seinen Herausforderer an der Brust, zuckt mit den Schultern, will augenscheinlich wissen, was mit ihm los ist.

Luke Tyler: „Was soll das denn? Blake Milton ist nicht zum Stehen hier. Er soll gefälligst kämpfen! Hö? …WAS???“

Ein lautes Klatschen hallt durch den Tokyo Dome. Reihenweise lange Gesichter in der Crowd.

Vincent Craven: „OHRFEIGE VON MAD DOG!!!“

"Oooooohhhhh!!!!!!!"

Das Gesicht von Blake Milton ist von seinem Mentor abgewandt. Die Wucht von Mad Dogs Ohrfeige ließ Blake Miltons Kopf zur Seite schleudern, doch der Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Title steht noch immer unverändert am gleichen Fleck. Nur langsam dreht der kleine Junge seinen Kopf wieder zu Mad Dog, um diesen mit seiner gefühlskalten Miene weiterhin anzustarren. Man sieht ganz deutlich, wie es in Mad Dog brodelt. Nach all dem was Blake in den letzten Monaten getan hat, würde er ihm am Liebsten sofort an die Gurgel springen…

„Kämpfe, Blake! KÄMPFE ENDLICH!!!“

Eine weitere Ohrfeige. Diesmal mit der anderen Hand. Wieder macht sein Gegenüber keine Anstalten den Angriff abzuwehren und lässt die Backpfeife über sich ergehen... oder? Unter dem schwarzen Haar, das dem Australier nun im Gesicht hängt, scheint sich etwas zu regen. Ist das… ein Lächeln? Sogleich bestätigt es sich. Blake Milton dreht seinen Kopf erneut zu MD und seine Lippen formen ein abartig liebevolles Lächeln, dessen Anblick einem jeden Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Luke Tyler: „Was… zur… Hölle… ist mit diesem Jungen los?“

Nun scheint es auch die erste körperliche Reaktion von Blake Milton zu geben. Er weiß es, er hat schon bekommen, was er wollte und nun kann es beginnen, das Spiel zwischen ihm und SEINEM Mentor! Unter den misstrauischen Blicken des Night Fighters erhebt sich langsam der rechte Arm von Blake Milton. Seine Hand suggeriert Greifbewegungen.

Vincent Craven: „Eine Einladung zu einem Test of Strength!“

Luke Tyler: „Nicht die weiseste Entscheidung von Blake Milton, wenn ich das mal einwerfen darf! Mad Dog ist fast einen Kopf größer als er und bringt direkt noch mal 30 Kilo mehr auf die Waage… Eine extrem einseitige Angelegenheit, wenn du mich fragst!“

Vincent Craven: „Aber Luke, hier geht es doch nicht um den Test of Strength an sich!“

Luke Tyler: „Um was denn dann?“

Vincent Craven: „Was Blake Milton hier verfolgt ist pure psychologische Kriegsführung! Allein dass es Blake Milton ist – Mad Dogs Schüler –, der ihm diesen Test of Strength anbietet, ist so als ob er ihm ins Gesicht spucken würde. Schon jetzt will Blake Milton seinen Mentor offensichtlich psychisch zermürben! Und das obwohl der Champ klipp und klar gesagt hat, dass er seinen Titel an Blake Milton abgeben wird!“

Es funktioniert jedenfalls ganz wunderbar für den No. 1 Contender, und das obwohl noch nichts passiert ist. Die unbekannte Konstante wirkt unsicher, wie er auf diese Situation reagieren soll aber der Brawlin’ Rumble Sieger steht weiter nur da und greift in die Luft. Mit der gleichen Langsamkeit streckt nun auch MD seinen Arm aus. Er will es wagen, egal was sein zwielichtiger Schüler geplant hat. Langsam umschließt seine Hand die von Blake Milton, beide Kontrahenten stellen sich breitbeinig hin und dann folgt von beiden Seiten die zweite Hand. Das Kräftemessen zwischen Champion und Herausforderer beginnt! Mad Dog und Blake Milton beginnen schwer zu atmen und ein angestrengtes Stöhnen hinauszupressen, beide stemmen sich gegeneinander und ob man es glaubt oder nicht, der Junge scheint sich Millimeter um Millimeter gegen Mad Dog vortasten zu können.

Luke Tyler: „War Blake vorher noch mal in der Muckibude?“

Vincent Craven: „Ich glaube eher, dass Mad Dog tief in sich drin damit beschäftigt ist, diese merkwürdige Situation für sich zu analysieren. Sowohl Mad Dog als auch Blake Milton wissen eigentlich ganz genau, dass dieser Test of Strength eine ziemlich eindeutige Sache ist.“

So schnell sich Milton seinen Vorteil erarbeitet hat, so schnell ist er aber auch schon wieder weg! Prustend und zähnefletschend sammelt der verrückte Hund seine Kräfte und drückt erneut gegen Blake Milton an. Nun ist es der verrückte Hund dessen Körper sich nach vorne neigt und Blake Milton weiter und weiter nach unten zwingt. Der Australier gibt sich die größte Mühe gegen die körperliche Übermacht anzukommen, doch die harten Fakten, nämlich über 30 Kilogramm Gewichtsunterschied sprechen eine deutliche Sprache. Seine Schädeldecke berührt den Mattenboden und Blake Milton ist somit in der Brücke. Mad Dog erhöht den Druck auf Miltons Körper weiter, auch Blakes Schultern will er so auf den Boden drücken, um unmissverständlich klar zu machen, dass er sich nicht zum Narren halten läs… da geschieht es!

Plötzlich ist da kein Widerstand mehr. Blakes Hände lösen sich von den Seinen, umgreifen blitzschnell seinen Nacken und ziehen ihn zu seinem Schüler auf den Boden, während Blakes rechtes Bein die des verrückten Hundes umschlingen. Inside Cradle Pin aus dem Nichts von Blake Milton! Nelson Frider ist sofort zur Stelle.

Eins

.

.

.

Kick Out!

Sofort hasten beide Akteure wieder auf ihre Füße und stehen einmal mehr in der Position, in der sie dieses Match gestartet haben. Die unbekannte Konstante schüttelt den Kopf. Das war ein selten billiger Trick auf den er da beinahe hereingefallen wäre und es ist genau diese Selbsterkenntnis, die Blake Milton einmal mehr zum Schmunzeln bringt. Für die List des Titelherausforderers gibt es anerkennenden Applaus von den japanischen Wrestlingfans.

Luke Tyler: „Man mag ja von Blake Milton halten, was man will, aber er ist schon zu diesem Zeitpunkt verdammt clever!“

Vincent Craven: „Mad Dog darf sich darauf nicht einlassen und muss einen kühlen Kopf bewahren, wenn er Blake in diesem Match zeigen will, wer eigentlich der Bessere ist. Mit emotionalen Reaktionen spielt er ihm nur in die Karten.“

Es scheint aber als ob der Australier fürs Erste mit seinen Psychospielchen fertig ist. Der Schaden ist angerichtet und der Punkt für das erste, zaghafte Abtasten ging an ihn. Jetzt muss Mad Dog nachziehen… Beide Wrestler gehen erneut in Kampfposition, umschreiten sich breitbeinig und lassen die Arme kreisen, auf der Suche nach einer Schwachstelle in der Verteidigung des Gegenübers, ohne dabei die Augen voneinander zu lassen. Da ist es schon wieder! Dieses abartig liebevolle Lächeln auf den Lippen von Blake Milton! Zorn steigt urplötzlich in Mad Dog auf und er schnellt nach vorne.

Vincent Craven: „Tie-Up in der Mitte! Nein, Milton weicht zur Seite aus und nimmt MD in den Waist Lock!“

Luke Tyler: „Back Elbows in die Seite von Milton, er löst! Waist Lock jetzt von Mad Dog. Er reißt seinen Schützling in die Höhe. Takedown!“

Gegen den Kraftvorteil der unbekannten Konstante kann der Junge nicht viel unternehmen. Mit dem Gesicht voran wird er von seinem Mentor in den Mattenboden gehämmert, welcher sich sogleich daran macht sich den linken Arm zu schnappen – Hammerlock! Zusätzlich fixiert der Night Fighter seinen Schützling von der Seite, indem er ihm eines seiner Knie auf den Rücken drückt, dann zieht er an dem Arm. Milton stöhnt auf, fuchtelt mit seinem freien Arm herum, sucht Griff auf der Matte, an MDs Körper, irgendwo… Referee Nelson Frider beugt sich zum Titelherausforderer hinunter und fragt diesen, ob er aufgeben will, der schüttelt nur wortlos den Kopf.

Luke Tyler: „Mit dem Background des Sicherheitschefs ist das eigentlich keine unlösbare Aufgabe, möchte man meinen.“

Vincent Craven: „In einem Kampf von ebenbürtiger Statur mag das sicherlich zutreffen aber Mad Dog ist ein Koloss, wenn man ihn mit Milton vergleicht. Das Gewicht auf Miltons Rücken macht nun mal doch den Unterschied!“

Etwas ungelenk zappelt Blake Milton nun auch mit seinen Beinen umher, um sich aus Mad Dogs Hold zu befreien, während er probiert sich mit dem freien Arm wegzuziehen. Hin zu den Seilen und tatsächlich kann sich der Australier unter sichtlicher Anstrengung von dem Knie auf seinem Rücken befreien und kriecht – den elektrisierenden Schmerz am Schultergelenk ignorierend – zu der Ringumspannung. MD reagiert sofort! Mit dem linken Handgelenk noch immer im Griff steigt die unbekannte Konstante über Blake Milton drüber und rollt ihn dabei auf den Rücken. Seine Beine umschlingen den Arm des Jungen – ein Cross Armbar soll es sein. Doch der Sicherheitschef weiß, was zu tun ist. Seine Hände greifen ineinander und bilden einen Haken, der den Night Fighter daran hindert, seinen Cross Armbar ordentlich anzubringen. Er zieht und zieht an dem Handgelenk, doch es nützt nichts. Miltons geschlossene Hände sitzen bombenfest.

Luke Tyler: „Mad Dog gibt es auf, er kennt seinen Schützling zu gut, als dass er darauf hoffen würde, dass er den Haken löst.“

Vincent Craven: „Beide kommen nun wieder auf die Bei… Nein! Was macht Blake?”

Ruckartig hechtet Lucifers Junge nach vorn, schnappt sich Mad Dogs Oberschenkel und bringt seinen überrumpelten Gegner mit einem Double Leg Takedown zu Boden. Dann steigt er fix über seinen Mentor drüber und plötzlich entlädt sich ein wahrer Ausbruch von Gewalt über die unbekannte Konstante. Der No. 1 Contender feuert eine Salve von Palm Strikes in das Gesicht seines Gegners. Der Undisputed Gerasy Champ versucht abzublocken, seine Hände schützend vor das Gesicht zu halten, doch es nützt nicht viel. Er macht einfach weiter, bis es Nelson Frider zuviel wird und dieser beginnt ihn anzuzählen.

Luke Tyler: „Bis zur Eins! Milton zieht sich zurück. Ach, du meine… MAD DOG!!!“

Es reicht ihm endgültig! Gerade als Blake Milton von ihm gestiegen ist, stürzt MD auf seinen Gegner und reißt ihn von den Füßen. Closed Fist Punches direkt in das Gesicht von Blake Milton, welcher sich nach Leibeskräften wehrt und mit seinen Fäusten ebenfalls das Gesicht des Kontrahenten sucht. Nelson Frider ermahnt Mad Dog, redet auf den Champion ein, doch dieser scheint alles um sich herum ausgeblendet zu haben. Frider sieht sich dazu gezwungen zu zählen.

Vincent Craven: „Eins, Zwei, Drei, Vier, Fü… Mad Dog zieht sich zurück! Nein, schon wieder stürzt er sich auf Milton!!!“

Lucifers Junge bekommt nicht einmal die Möglichkeit aufzustehen, da macht der verrückte Hund seinem Spitznamen alle Ehren und deckt den Australier erneut mit Closed Fist Punches ein, packt seinen Kopf und hämmert ihn mit dem Hinterkopf gegen den Mattenboden. Mad Dog ist offenbar der Tollwut anheim gefallen! All der über die letzten Monate aufgebaute Frust, all die Wut quillt aus ihm heraus und wird zu ungestümer Gewalt kanalisiert.

Luke Tyler: „Mad Dog setzt auf primitives Brawling! JETZT WÜRGT ER IHN AUCH NOCH!!!!“

Nelson Frider brüllt Mad Dog an, er solle sofort damit aufhören! Blake Milton zappelt, röchelt, stöhnt so als würde es ihm gefallen. Dennoch versucht der Junge sich aus dem Griff von Mad Dogs Bärenpranken zu befreien, indem er ihm immer wieder in die untere Rippengegend boxt. Der Referee beginnt zu zählen, ist fast schon wieder bei der gefährlichen Fünf, da rollt sich Blake Milton plötzlich mit dem Night Fighter schwungvoll zur Seite. Jetzt ist Blake Milton wieder oben und knallt seinem Mentor Ellenbogen um Ellenbogen ins Gesicht, während die wüsten Faustschläge des unteren Mannes das Antlitz des Brawlin’ Rumble Siegers suchen.

Vincent Craven: „Mach doch was, Frider! Das ist ein Wrestling Match und kein Straßenkampf!“

Diesen Kommentar konnte der Referee bei dem Getümmel im Ring und der stetig unruhiger werdenden Crowd zwar nicht hören, doch ihm selbst wird es nun auch zu viel. Er wirft sich zwischen die Streithähne, bekommt zwangsweise einige unbeabsichtigte Schläge ab aber er kann die Wrestler letztendlich doch auseinanderdrängen. Der Unparteiische brüllt die beiden Akteure an sich am Riemen zu reißen, ansonsten läutet er das Match ab. Blake zieht sich emotionslos zurück. Mad Dog starrt seinen Herausforderer angenervt an und richtet sich vorsichtig wieder auf. Es gibt zaghaften, unsicheren Applaus von der Crowd.

Luke Tyler: „Frider auf den Pfaden von Charlie Swanson?!“

Vincent Craven: „Wäre ja nicht das erste Mal am heutigen Abend, dass Frider eine Situation falsch einschätzt! Hoffen wir also, dass Blake nicht wieder auf die Idee kommt eine Spielfigur irgendwo hervorzuzaubern.“

Der Gerasy ist nach wie vor sauer! Sauer darauf, dass Blake hier offensichtlich weniger einen Kampf um die Krone der PCWA als die Nähe zu ihm sucht. Und das obwohl er sie ihm freiwillig überlassen will. Doch er muss seine Gefühle wieder unter Kontrolle bringen, den Plan durchziehen, sich nicht von Blakes Psychospielchen beeindrucken lassen. Seine Atmung wird ruhiger und wieder geht er in Kampfhaltung.

Vincent Craven: „Ein neuer Versuch von Mad Dog. Klassischer Collar & Elbow Tie-Up. Schneller Wechsel von Mad Dog zum Side Headlock, Milton nun in Bedrängnis!“

Luke Tyler: „Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Milton gar nicht so unglücklich über diese Tatsache ist!“

Einmal mehr wird Blake Milton seinem Ruf als Lockerroom-Schreckgespenst gerecht. Er ächzt, er kämpft, um sich aus dem Side Headlock zu befreien aber er lächelt dabei. Der No.1 Contender reißt an den Armen seines Kontrahenten herum aber Mad Dogs Griff sitzt bombenfest. Schläge in die Magengrube von Mad Dog sollen die Befreiung erzwingen! Eins, zwei, drei. Schlussendlich muss der verrückte Hund lösen und sogleich schnappt sich der ehemalige Freefighter den Arm des Night Fighters zu einem Arm Wringer mit anschließendem Wrist Lock. Zugekniffene Augen und angestrengtes Prusten beim Undisputed Gerasy Champion, kindhafte Freude beim Contender, beides jedoch nur von kurzer Dauer…

Luke Tyler: „Formschöne Rückwärtsrolle auf dem Boden von Mad Dog und er ist raus! Mad Dog nun seinerseits mit einem Arm Wringer! AUTSCH!“

Vincent Craven: „Kicks von Mad Dog! Eins, zwei, drei, vier, fünf! alle gegen den Solar Plexus von Blake Milton. Mad Dog hört gar nicht mehr auf!“

Ein wenig wirkt es als würden die beiden Kämpfer einen brutalen Tanz vollführen, so wie der verrückte Hund seinen Schützling mit schmerzhaften Tritten eindeckt und ihn dabei mit der einen Hand noch immer im Arm Wringer hält. Blake Milton sinkt langsam auf die Knie und Mad Dog stoppt seine Angriffsserie.

Luke Tyler: „Mad Dog nimmt Anlauf in den Seilen… Uuuuuhhhhh!!!! Sliding Lariat!!!“

Blake Milton knallt mit dem Hinterkopf auf den Ringboden. MD verliert keine Zeit und hakt sofort das Bein seines Gegners ein. Nelson Frider zählt das erste Cover des Champions.

Eins

.

.

.

Zwei

Kick Out!

Vincent Craven: „Das war sicherlich zu früh, um sich hier einen Sieg zu sichern aber dem Champ geht es wohl in erster Linie darum ein Ausrufezeichen zu setzen, Blake Milton zu zeigen, dass er sich den Undisputed Gerasy Championship verdienen soll.“

Luke Tyler: „Wenn Mad Dog überhaupt Wort halten sollte…“

Vincent Craven: „Das kommt natürlich noch hinzu. Ich trau dem Braten auch noch nicht so ganz.“

Mad Dog hetzt auf die Füße und reißt auch Blake Milton wieder nach oben. Irish Whip und für Blake Milton geht es auf die Reise… CLOTHESLINE von Mad Dog! Doch Blake Milton duckt sich drunter weg, federt auf der entgegengesetzten Seite wieder von den Seilen ab. Back Body Drop! Der Australier wirbelt durch die Luft…

Vincent Craven: „Neinnn!!! Blake Milton rollte sich einfach ab! Ninja-Style!!!“

Luke Tyler: „Mad Dog dreht sich um. LEG SWEEP von Milt… WUUAAAASSSS????“

Ob der Night Fighter fest mit der katzenhaften Agilität seines Schülers gerechnet hat oder es einfach nur pure Intuition war ist nicht völlig nachzuvollziehen. Im Bruchteil einer Sekunde reagiert MD auf die Aktion seines Gegners, springt in die Luft und landet einen passgenauen Dropkick direkt ins Gesicht von Blake Milton. Sofort robbt er zu Lucifers Jungen und covert diesen einmal mehr.

Eins

.

.

.

Zwei

Kick Out!

Applaus von den Fanrängen für diesen temporeichen Wechsel zwischen den beiden Wrestlern. Wirklich Zeit den anerkennenden Jubel der japanischen Zuschauer zu genießen lassen sich aber beide nicht. Die unbekannte Konstante springt direkt wieder auf die Füße, packt seinen Kontrahenten am Kopf und zieht diesen nach oben – Irish Whip und für den Jungen aus Down Under geht es in die Ringecke.

Vincent Craven: „Mad Dog stürmt Milton hinterher! Float Over von Milton und… BACKSTABBER!!! Das gibt’s doch gar nicht!!! Backstabber aus dem Float Over!“

„Wooooaaaaahhhhhh!“

Die Halle staunt nicht schlecht als Blake Milton aus dem Ausweichmanöver noch in der Luft flugs einen Konterangriff gemacht hat und beide Opponenten krachend auf dem Ringboden aufkommen. Der verrückte Hund rollt schreiend zur Seite und er versucht epileptisch zuckend auf allen Vieren den Schmerz unter Kontrolle zu bekommen. Blake Milton scheint bei seinem Überraschungsangriff ein paar wichtige Nervenbahnen der Wirbelsäule in Mitleidenschaft gezogen zu haben. Ein kurzes Schmunzeln kann sich Blake bei diesem jämmerlichen Anblick nicht verkneifen.

Luke Tyler: „Oklahoma Roll von Milton und der Pin!“

Eins

.

.

.

Zwei

Luke Tyler: „Mad Dogs Arm ist unter dem Seil!!!!“

Das bemerkt auch Nelson Frider recht zügig und macht den Sicherheitschef auf diese Tatsache aufmerksam. Der entlässt frustriert schnaubend seinen Gegner aus dem Hold, steht auf und wird von dem Unparteiischen weggeschickt, sodass Mad Dog die Möglichkeit bekommt aufzustehen. Gerade hat sich MD mittels der Seile wieder aufgerafft, da kommt aber auch schon wieder Blake Milton angestampft. Er streckt die Arme nach Mad Dog aus aber dieser schubst ihn weg und verpasst ihm dabei zusätzlich noch einen heftigen Slap. Fassunglos starrt Blake seinen Mentor an…

Vincent Craven: „Comeback von Mad Dog!!!“

Da ist er plötzlich wieder entflammt! Der unnachgiebige Kampfgeist! Stiffe Sidekicks in die Nierengegend des Jungen aus Down Under. Eins, zwei, drei, vier, Blake Milton weiß gar nicht wie ihm hier geschieht. Immer weiter treibt MD den Brawlin’ Rumble Sieger mit dieser Kaskade von Tritten in Richtung Ringecke zurück.

Luke Tyler: „Moment! Milton blockt ab und antwortet mit einem Knee Lift… Uff! Heftiger Palm Strike ins Gesicht des Champs! Forearm Strike jetzt von MAD DOG!!! Der Champ pariert nicht vor Milton. Palm Strike, Forearm, Palm Strike, Forearm, Palm Strike, Forearm, als gäbe es keinen Morgen mehr!“

Vincent Craven: „Erneuter Knee Lift jetzt von Milton!!! Der Champ ist heftig am Taumeln…“

Tatsächlich! Die Intensität der Strikes mit den unteren Handinnenseiten scheint für den Jungen mit dem Freefight-Background die Oberhand in diesem Schlagabtausch gewonnen zu haben. Beide stehen sie kurz vor der Ringecke und Milton nutzt die Situation aus. Locker erklimmt er das oberste Ringseil. Missile Drop Kick! MD kracht brutal auf die Matte.

Luke Tyler: „Milton ist sofort wieder auf den Beinen. Aber er covert nicht!!! Wieder aufs Toprope und… Uuuaaahhhh!!!! Neeiiinnn, DOUBLE FOOT STOMP!!!!!!!!“

Mad Dog zuckt zusammen als 75 Kilogramm an einem konzentrierten Punkt auf seiner Brust aufkommen und ein schmerzerfülltes Husten entfährt dem Undisputed Gerasy Champion. Er muss kurz an die Nachricht denken, die ihm der Junge heute, nach ihrem Treffen geschickt hat: nämlich Barkers entsetzlicher Schrei, als ihm Blake mit einem Double Foot stomp beim Brawlin' Rumble die Rippen gebrochen hat.

Luke Tyler: „Wieder covert Milton nicht!!!! Zwei schnelle Kicks ins Gesicht… und Milton zieht ihn nach ob… wieder der Knee Lift ins Gesicht von Mad Dog!!!!!“

Mad Dogs Kopf fliegt zurück. Eine dunkelrote Fontäne spritzt durch die Luft und befleckt das Grau der Ringmatte. Ein Fluss bahnt sich seinen Weg hinab von der Lippe des verrückten Hundes. Er tritt einen Schritt von seinem Mentor weg, um mit zufriedener Miene sein Werk zu betrachten. Er freut sich, er freut sich wie ein kleiner Junge. Das Kameramikrofon nimmt sogar ein kindliches Kichern auf, das in einem anderen Kontext sicherlich niedlich klingen würde…

Vincent Craven: „Dieses krankhafte, verzerrte Grinsen. Ist das etwa seine Art… Zuneigung auszudrücken?“

Luke Tyler: „Mich schaudert es, Vince!“

Vincent Craven: „Frag mich mal! Ich habe eine verdammte Gänsehaut, wenn ich Blake Milton so sehe! Er hat sich innerhalb des letzten Jahres zu einem geistesgestörten Freak gewandelt!“

Mad Dog spuckt ein Gemisch aus Blut und Speichel neben sich auf den Boden. Eine Geste mit dem Kopf soll andeuten, dass Blake ihn doch kommen holen soll.

Vincent Craven: „Wa… wa… was? Schau, Luke! Das Grinsen in Blake Miltons Gesicht ist wie weggewischt!“

Luke Tyler: „Dafür sehe ich ein Schmunzeln bei Mad Dog!“

Vincent Craven: „Und Milton steigt drauf ein! Er geht in die Seile!“

 

DOWNER!

 

 Vincent Craven: „NNNEEIIINNN!!!! MAD DOG STÖSST IHN VON SICH!!!!!!“

Luke Tyler: „Mad Dog schnappt sich Milton, zieht ihn zu sich hoch… GUTWRENCH HOLD… DAS IST DIE FIGHTER’S POWERBOMB!!!!!!!!“

„Ooooooohhhhh!!!!!!“

Mit einem lauten Donnern kracht Blake Milton auf die Matte und zappelt mit einem gequälten Gesichtsausdruck auf dem Boden umher. Im Gegensatz zum Brawlin’ Rumble Sieger verliert Mad Dog aber keine Zeit um sich an den Schmerzen seines Gegners zu ergötzen, er covert sofort!

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

Kick Out!

Luke Tyler: „Großartig reagiert von Mad Dog! Das wäre es gewesen, hätte Milton den Downer durchbekommen.“

Vincent Craven: „Milton wollte einen schnellen Sieg via Downer erzwingen.“

Luke Tyler: „Der Champ ist auf jeden Fall schon wieder auf den Beinen. Front Face Lock! Das sieht nach einem DDT aus… Milton wehrt sich!“

…mit Closed Fist Punches in die Magengrube der unbekannten Konstante, deren Heftigkeit ihn sogar ein wenig Blut spucken lässt, das sich im Schwarz von Blake Miltons Oberteil verliert. MD löst den Griff und Nelson Frider ermahnt Blake Milton vom Gebrauch dieser Attacke abzusehen. Der Schaden ist aber schon angerichtet. Der Junge von Down Under löst sich aus den Armen Mad Dogs, verpasst dem Night Fighter einen Kick – wieder in die Magengrube – und eine…

Vincent Craven: „…SPINNING BACK FIST VON MILTON!!!!! DIE HAT GESESSEN!!!!! MAD DOG SINKT AUF DIE KNIE!!!!!!!! ABER… ABER… aber er fällt nicht um…“

Betäubung, Benommenheit, Desorientierung. Man kann es aus seinen vernebelten, grünen Augen herauslesen. Gleichzeitig ist da aber auch dieser unbedingte Siegeswille, der unbrechbare Überlebenswille... Die Kommentatoren sehen es, die japanischen Fans sehen es, die TV- und Stream-Zuschauer sehen es. Blake Milton gefällt dies überhaupt nicht.

Luke Tyler: „ROUNDHOUSE KICK VON MILTON!!!!“

Passgenau trifft der Junge die Schläfe seines Mentors, welcher von dem Schwung dieser Aktion von den Knien gerissen wird und wie ein nasser Sack zur Seite umkippt.

Vincent Craven: „Was? Mad Dog steht einfach… ER STEHT EINFACH WIEDER AUF!!!!!!“

Luke Tyler: „???“

„Waaaaaaaahhh!!!!!!“

So als hätte ihn der Roundhouse Kick nie getroffen, so als wäre alles, was vorher im Ring geschehen ist, nie passiert, steht der verrückte Hund nachdem er zur Matte gestürzt ist sofort wieder auf und schubst den völlig entgeisterten Blake Milton energisch von sich weg.

„DU WILLST MICH BESIEGEN? DU WILLST MEINEN TITEL HABEN??? DANN STRENG DICH GEFÄLLIGST MEHR AN!!!!“

Gekränkt sieht der Junge ihn an.

Vincent Craven: „Blake Milton ist total perplex! Kick in den Magen von Milton! BELLY TO BELLY SUPLEX!!! DAS COVER!!!!

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

Kickout von Milton!“

Luke Tyler: „Was war denn das bitte gerade von Mad Dog? Das war ein verdammter Roundhouse Kick, den er da weggesteckt hat wie einen Windhauch, um dann aus dem Nichts einen Belly to Belly Suplex anzubringen!“

Vincent Craven: „Mad Dog ist der Undisputed Gerasy Champion. Er will Blake zeigen, wer im Ring die Hosen anhat! Es ist die pure Willenskraft, die ihn so agieren lässt.“

Die plötzliche Gewaltexplosion des Undisputed Gerasy Champions und der bisherige Verlauf des Matches scheinen bei der unbekannten Konstante aber so langsam auch ihre Spuren zu hinterlassen. Es braucht einen kurzen Moment des Verschnaufens, bis sich der Night Fighter wieder vom Körper seines Gegners erhebt und diesen beim Aufstehen ebenfalls hochzerrt. Backhanded Chop! Milton schreit auf!

„WOOOOOO!!!!!!“

Backhanded Chop Nr. 2! Wieder ein Schrei von Milton!

„WOOOOOOOOO!!!!!!“

Double Chop! Milton taumelt rückwärts in die Seile.

„WOOOOOOOOOOOO!!!!!!!“

Luke Tyler: „Mad Dog holt nun selbst Schwung in den Seilen. RUNNING BIG BOOT!!!“

Vincent Craven: „BLAKE MILTON SEGELT ÜBER DIE SEILE… AAARRRGGHHH!!!! GEGEN DIE GUARDRAIL!!!!!! Das sah ungesund aus!!!“

In der Tat scheint Lucifers Junge unglücklich gestürzt zu sein. Die Wucht von Mad Dogs Big Boot ließ den Australier mit seinem Hinterkopf gegen die Stahlabsperrung donnern und für einen kurzen Augenblick scheint es, als ob der Sicherheitschef weggetreten sei. Nelson Frider lehnt sich über das oberste Ringseil, blickt misstrauisch auf den am Boden liegenden Wrestler und ist schon im Inbegriff beide Arme zu heben…

 

 

 

Da rührt sich Blake wieder. Ein heiseres Stöhnen entfährt seiner Kehle. Trotzdem, die Fans in der ersten Reihe blicken mit besorgter Miene auf den Wrestler an der Guardrail hinab. Die warme Feuchte an seinem Hinterkopf scheint der Grund für diese Besorgnis zu sein. Er fasst sich dorthin und blickt auf seine Hand. Blut. Eine offene Wunde am Hinterkopf.

Vincent Craven: „Jetzt hat’s auch Milton erwischt! Aber eine Platzwunde im Hinterkopf ist dann doch noch mal ein anderes Kaliber als eine geplatzte Lippe. Frider scheint sich auch nicht so ganz sicher zu sein, ob er das Match nun abbrechen soll oder nicht…“

Luke Tyler: „Mad Dog hingegen unternimmt nichts, er wartet auf eine Reaktion seines Schützlings!“

Vincent Craven: „Es… Es ist unfassbar, Blake Milton scheint das hier alles tatsächlich sehr zu 'genießen'...“

Der Schiri hat sich nun auch offenbar dazu entschlossen, das Match weiterlaufen zu lassen. Mit diesem abartigen Lächeln auf den Lippen, stützt sich Blake Milton an der Guardrail ab und probiert so wieder in den Stand zu kommen.

Luke Tyler: „Milton deutet seinem Mentor an zu ihm nach draußen zu kommen. Lass dich da nicht drauf ein, Mad Dog!!“

Vincent Craven: „Was soll er denn sonst tun? Mad Dog ist doch kein Feigli… Slap von Milton! ARGH!!!! Heftiger Forearm Strike von Mad Dog als Antwort! Frider beginnt den Ten Count.“

Eins

 

Zwei

Die bei Mad Dog und Blake Milton stehenden Fans weichen sogar schon ein paar Schritte zurück aus Angst vor potentiell unschön aussehenden Blutspritzern auf den Klamotten. Währenddessen klemmt der Night Fighter die Arme seines Schülers zwischen die Eisenstäbe der Guardrail.

Drei

Luke Tyler: „Backhanded Chop!!!! Das Klatschen haben selbst die Fans in den letzten Reihen gehört!“

„WOOOO!!!!!!!!“

Vier

Vincent Craven: „Backhanded Chop!!!! Ein hammerhartes Ding!!!!“

„WOOOOOOOO!!!!!!!“

Fünf

Vincent Craven: „Chop, Chop… uuuunnnnnddddd CHOP!!!!!!!!“

“WOOOOOOOOOOO!!!!!!!!!”

Sechs

 

Sieben

Die Heftigkeit des letzten Chops hat Blake Milton für einen Moment gar von den Füßen gerissen. Nun hängt er wie ein Ausgepeitschter kraftlos in dem Gitter.

Acht

Mad Dog könnte sich nun seelenruhig auszählen lassen und trotzdem als Champion das Land der aufgehenden Sonne verlassen, doch er ist immer noch ein Fighting Champion! Es ist sogar in seinem Namen drin! Und so steigt er kurz in und aus dem Ring um den Ten Count von Nelson Frider wieder auf Null zu setzen. In der Zwischenzeit hat es Lucifers Junge geschafft sich von der Ringabsperrung zu befreien, nur um direkt wieder einen Elbow Strike einzustecken.

Eins

 

Zwei

Vincent Craven: „Mad Dog packt Milton am Arm! Irish Whip… GEGEN DIE RINGTREPPE... NEIN!!!!“

Drei

Luke Tyler: „Milton springt einfach auf die Ringtrepp… CORKSCREW BLOCKBUSTER!!!! CORKSCREW BLOCKBUSTER GEGEN DEN CHAMP!!!!!“

Aus dem Nichts nutzt der Sicherheitschef die Ringtreppe als Sprungbrett um sich bei einem Rückwärtssalto Mad Dogs Kopf zu schnappen und ihn auf den Boden zu hämmern.

Vier

Beide Wrestler liegen geschlagen auf dem Boden.

Fünf

Luke Tyler: „Da! Milton rührt sich!“

Vincent Craven: „Er sollte sich besser beeilen, ansonsten lösen sich seine Titelambitionen gleich in Luft auf!“

Sechs

Mad Dogs Schützling zieht sich am Apron auf die Füße, …

Sieben

…zerrt Mad Dog selbst auf die Beine, …

Acht

…hievt ihn in den Ring…

Neun

…und rollt sich mit letzter Kraft selbst in den Ring…

Vincent Craven: „Der Ten Count ist aufgehoben! Blake Milton covert Mad Dog…

Eins

.

.

.

Zwei

.

Kick Out von Mad Dog!! Es reicht nicht!“

Luke Tyler: „Das – außerhalb des Ringes – war schon so unglaublich knapp! Mad Dog wird den Titel nicht abgeben! Auf keinen Fall, egal was er Blake versprochen hat!“

Diese Erkenntnis scheint in Blake Milton nun auch so langsam zu reifen. Fassungslos starrt er auf seinen Mentor hinunter, greift an sein Kinn, um der unbekannten Konstante in die dunklen, grünen Augen zu blicken. Er sucht die Wahrheit darin, die Lüge darin. Aber nichts dergleichen kann der Junge finden. Mit einem frustrierten Knurren fährt Mad Dogs Schützling mit der anderen Hand grob durch MDs Gesicht und verschmiert dabei sein eigenes Blut im Antlitz des Unbekannten, um es noch weiter rot zu färben. Man sieht es Blake an. So langsam will er mehr... Er will Mad Dog! Er will den Titel! Und er will endlich, endlich, endlich wieder das Opfer sein!

Vincent Craven: „Kik Up von Milton und auch Mad Dog hievt er am Kopf nach oben! Slap, Slap, Slap, Discus Back Kick! Schnelle Kombination von Milton und Mad Dog wird weiter in Richtung der Seile getrieben! Front Facelock von Milton! MAD DOG WEHRT SICH!!! Schläge in die Nierengegend von Milton und er löst…“

Luke Tyler: „Seitwärtsschritt zum Waist Lock? Nein, Mad Dog jetzt mit einem Inverted Headlock… Ich seh es kommen…“

Vincent Craven & Luke Tyler: „M – N – I!!!”

„MY NAME IS…“

“MAD DOG!!!!!!!!!”

Der Reverse DDT sitzt! Lucifers Junge knallt mit seinem nach wie vor von der Platzwunde blutenden Hinterkopf auf die Matte und wird direkt vom Undisputed Gerasy Champion gecovert.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Kick Out!!!

Vincent Craven: „Mad Dog ist on fire!!! Beide kommen wieder in den Stand! Mad Dog mit einem Kick in die Magengegend, Front Facelock!!!! LUKE!!!!! Siehst du es??? Siehst du das in den Augen von Mad Dog???? DAS IST ER!!!!!!!

 

ENTER NIGHT!!!!!!“

 

Mad Dog wuchtet Blake hoch, Vertical Suplex Position.

Luke Tyler: “Wa… Was macht Milton??? MILTON KONTERT!!!!! Er hat ihm kopfüber Knee Strikes gegen den Schädel verpasst!!!!“

Der verrückte Hund lässt seinen Gegner benommen los und der Australier kommt wieder vor seinem Mentor auf. Milton sucht Schwung in den Seilen… Es scheint die perfekte Gelegenheit für einen…

Vincent Craven: „DOWNE… Neeeeiiiinnnn! SUPERKICK!!! SUPERKICK VON MAD DOG!!!!!!!!! MILTON IST AM TAUMELN!!!!! FRONT FACELOCK!!! MAD DOG ZIEHT’S DURCH...”

 

ENTER NIGHT!

 

Mit der Schädeldecke voran, kracht der arme Junge auf den Boden und liegt elektrisiert zitternd auf dem Rücken. Mad Dog legt sich erleichtert über den Oberkörper von Blake Milton und hakt das Bein ein…

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Drei!!!

Vincent Craven: „DAS WAR’S!!!!“

 

 

 

?

Die Hand von Milton schießt gen Himmel! Nelson Friders Hand berührt die Matte zum dritten Mal… Die Fans im Tokyo Dome springen von ihren Plätzen auf und applaudieren lautstark! Doch Nelson Frider steht auf, blickt um sich deutet die Zwei mit seiner Hand. Es ist für alle sichtbar, auch für den verrückten Hund! Blake Milton ist ausgekickt, noch vor der entscheidenden Drei!!!

Luke Tyler: „Ich... Ich glaub das nicht… Milton ist einfach so aus Mad Dogs Finisher ausgekickt!“

Vincent Craven: „Einfach so ist sicherlich übertrieben aber ich bin ebenfalls am Staunen. Und schau dir nur den Champ an! Der kann es ebenfalls nicht fassen!“

Ein ungläubiger Blick geht zu Nelson Frider, doch der nickt ihm versichernd zu… Das war nicht das Ende. Kopfschütteln, Enttäuschung. Doch die unbekannte Konstante scheint schon einen neuen Plan geschmiedet zu haben. Der Undisputed Gerasy Champion steigt zwischen die Beine seines noch immer benommenen Opponenten, legt das linke Bein von Blake Milton um das Seinige, verhakt es dann wiederum mit dem rechten Bein des Australiers und lässt sich auf den Rücken fallen – Figure Four Leglock!

Vincent Craven: „Der Figure Four Leglock von Mad Dog sitzt!!!”

Blake Milton schreit, Blake Milton jault, Blake Milton zetert, Blake Milton schlägt um sich aber er kann nichts ausrichten! Tumult bei den japanischen Fans, sie feuern Mad Dog an und dieser wirft sich mit seinem Oberkörper nach hinten und zieht durch. Tränen voller Schmerz schießen Blake Milton in die Augen, er hantiert an den Beinen des Night Fighters herum, kloppt mit seinen Fäusten auf dessen Knöchel herum, aber MD lässt nicht locker. Nelson Frider beugt sich zum Brawlin’ Rumble Sieger runter und fragt ihn ob er aufgeben will aber er schüttelt nur energisch mit dem Kopf…

Luke Tyler: „Das KANN Milton nicht lange aushalten!!! Die Beiden haben bis hierhin schon mit unfassbar harten Bandagen in diesem Match gekämpft. Darüber hinaus musste Milton gerade eben noch den Enter Night einstecken. Er wird gleich austappen! Er muss austappen! Gleich ist es vorbei!!!“

Vincent Craven: „Unterschätze Milton nicht, Luke! So sehr ich es dem Champ gönnen würde, bevor Milton nicht eindeutig abgeklopft hat, ist nichts entschieden. Du hast es beim Brawlin’ Rumble im letzten Jahr selbst gesehen! Blake Milton hat in einem Last Man Standing In A Cell Match seinen ‚Dad’ Gabriel Lucifer besiegt und am gleichen Abend noch den Brawlin’ Rumble gewonnen. Allein das zeigt doch schon wie unglaublich seine Willensstärke ist.“

Luke Tyler: „Apropos! Milton scheint endlich aktiv zu werden!“

Wieder und immer lehnt der Junge aus Down Under seinen Oberkörper zur Seite um Schwung zu holen. Dann, nach mehreren Versuchen gelingt es! Zusammen mit Mad Dog, welcher natürlich immer noch die Beine des Jungen umwickelt hält, rollt sich der Sicherheitschef unter größter Anstrengung auf den Bauch.

„Ooooooohhhhh!!!!!!!“

Luke Tyler: „Mad Dog schaut total entgeistert! Jetzt ist es Lucifers Junge, der den Druck auf Mad Dogs Beine ausübt!!!!“

Vincent Craven: „Mad Dog will den Figure Four lösen!!! Er kann nicht!!!! MILTON BLOCKIERT!!!!! Er muss zu den Seilen, MAD DOG ROBBT ZU DEN SEILEN!!!!! Milton kann nichts dagegen ausrichten, er ist einfach zu leicht!!! ER HAT DIE SEILE ERREICHT!!!!!!“

Nelson Frider kommt gar nicht groß zum Zählen. Bei Eins löst Blake Milton die Beinblokade und Mad Dog kann sich selbst aus seinem Lock befreien. Blake Milton liegt erschöpft im Ring, Mad Dog hängt müde im Bottom Rope. Beide Wrestler kämpfen sich jedoch nach kurzer Zeit wieder in den Stand. Mad Dog mithilfe der Seile, Blake Milton ohne, dafür aber mit Torkeln. Mit leicht humpelndem Gang schreitet der Junge aus Sydney zu seinem Gegner hinüber und packt diesen an der Schulter.

Luke Tyler: „Back Elbow für Milton!  Forearm in den Nacken von Mad Dog! SPINNING BACK FIST VON MAD DOG!!!! Boooaaaahhh!!! Die hat Milton HEFTIG getroffen!!!“

Blutspritzer benetzen noch mehr von der befleckten Ringmatte. Blake Milton taumelt zur Seite weg, fängt sich aber wieder und antwortet seinerseits mit einem blitzschnellen Crane Kick. Wieder spritzt das Rot von Mad Dogs Lippen und er wirft seinen Kopf zurück.

Luke Tyler: „Irish Whip von Blake Milton! REVERSAL von Mad Dog! Halt!!! SHORT ARM LARIAT… Auch nicht, MILTON WEICHT AUS!!!! Beide Rücken an Rücken. Milton hakt sich bei Mad Dog ein…“

Vincent Craven: „Das sieht nach einem Backslide Pin aus… Kriegt er den Night Fighter überhaupt zu sich rübergezogen? NEIN!!!! Überwurf stattdessen von Mad Dog!!!“

Luke Tyler: „Verdammt schnell reagiert von Milton! Kick in die Magengrube, Front Facelock… TWIST OF FATE VON MILTON!!!! SCHON WIEDER NICHT!!!! MAD DOG SCHUBST IHN VON SICH WEG!!!!!“

Vincent Craven: „Milton nimmt den Schwung mit, geht in die Seile… Nein! Nein, nein, nein, NEIN, NEIN, NEIN!!!!!!!!!“

 

DOWNER!

 

Mit dem Kopf des verrückten Hundes im Schwitzkasten donnert Blake Milton auf die Matte… Die Stimmen aus den Fanreihen werden wieder schlagartig lauter. War es das? Ist Blake Milton nun neuer Champion? Verwirrung herrscht im Tokyo Dome. Blake Milton ist jedoch gerne bereit diese Verwirrung aufzulösen. Zufrieden legt er sich auf den besiegten Körper seines Gegners. Alles ist vorbei!

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Drei

 

 

 

 

Kick Out!!!

Luke Tyler: „KICK OUT VON MAD DOG!!!! IN ALLERLETZTER MILLISEKUNDE!!!!!!!“

Blake Milton reißt seinen Oberkörper nach oben, will schon die Arme zum Sieg nach oben heben, doch als er zu Nelson Frider blickt, zerbricht sein Glück in tausend Scherben. Zwei Finger… Nicht drei! der Schiri zeigt nur ZWEI Finger nach oben und nickt dabei heftig mit dem Kopf um Blake Milton klarzumachen, dass der verrückte Hund auf jeden Fall ausgekickt und das Match somit noch nicht beendet ist. Lucifers Junge blickt auf Mad Dog hinab und fährt sich mit seinen Händen durch die schwarz gefärbten und inzwischen blutgetränkten Haare. Ist das wirklich sein ernst???

Fix steigt der Junge aus Sydney über seinen Gegner drüber, so dass er auf seinem Bauch kniet. Dann beugt er sich zu dem blutüberströmten Anlitz seines Mentors hinüber, formt mit seinen Daumen und Zeigefingern zwei Löcher, die er über Mad Dogs Augen legt... als Maske.

Blake Milton: „Du solltest dein Gesicht besser schützen...“

Einmal mehr stößt der Der Night Fighter Blake von sich, der sich aufrichtet und dem Night Fighter einen heftigen Tritt ins Gesicht verpasst! Der verrückte Hund windet sich auf dem Boden und hält sich sein schmerzendes Gesicht. Indessen rollt Blake Milton ihn seelenruhig auf den Bauch, fixiert diesen kurz, packt dann anschließend seine Arme von hinten, drückt mit seinem Fuß gegen den Rücken seines Opponenten und zieht ihn zu sich nach oben.

Luke Tyler: „CURB STOMP!!!“

MD schlägt mit dem blutverschmierten Gesicht hart gegen die Ringmatte auf und färbt sie noch ein bisschen mehr ein. Nur sein schnelles Atmen erinnert daran, dass der Night Fighter nicht der Ohnmacht anheim gefallen ist. Das Gesicht von Blake Milton, als er auf seinen Gegner hinabschaut, ist wieder vollkommen ohne Emotion, ungerührt, kaltblütig. Bedächtig beugt er sich zum verrückten Hund hinunter und spricht in sein Ohr.

Blake Milton: „Ich steh drauf, wenn du so stur bist...“

Vincent Craven: „NOCH EIN CURB STOMP! Und eine Nackenschelle hinterher!!! Was für eine Respektlosigkeit vom No. 1 Contender!!!!“

Er dreht Mad Dog auf den Rücken, sinkt auf seine Knie und covert ihn.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Dr… KICK OUT!!!!

Torkelnd steht der Brawlin’ Rumble Sieger wieder auf und zieht auch seinen Kontrahenten an dessen Kopf mit nach oben, der – noch völlig desorientiert von den Curb Stomps – dies geschehen lässt. Beide auf ihren wackligen Beinen, führt Blake den Kopf seines Mentors nach oben und verpasst ihm einen klatschenden Slap, der Schweiß- und Blutspritzer bis vor den Ring hinunternieseln lässt. Night Fighter Mad Dog wankt einige Schritte, fällt jedoch nicht um.

Luke Tyler: „Noch ein Slap von Blake Milton und… MD bleibt standhaft!!! Noch ein Slap! Slap, Slap, Slap!!! Es hagelt Ohrfeigen für Mad Dog!!!!!“

Links, recht, links, rechts, links, rechts! Diese Abfolge brutaler Slaps kann nicht gesund für Mad Dogs Nacken sein und als Blake Milton endlich inne hält, schwankt die unbekannte Konstante gefährlich umher, wobei man das Gefühl haben könnte, dass die Augen des Night Fighters inzwischen in zwei verschiedenen Richtungen blicken. Das scheint für Blake Milton auch endlich die Öffnung zu sein, die er gesucht hat…

Luke Tyler: „Milton rennt in die Seile, federt ab, springt…

 

 

DOWNER!!!! DOWNER NR. 2!!!!!!!

 

VOLL INS SCHWARZE!!!! DAS WAR’S, WIR HABEN EINEN NEUEN UNDISPUTED GERASY CHAMPION!!!!!!!!

EINS

.

.

.

ZWEI

.

.

.

DREI!!!!!!!“

 

Luke Tyler: „Z… Zw… Zwick mich mal bitte, Vince! D.. d…. Das ist grad nicht passiert!!!“

 

Vincent Craven: „Kick Out… Mad Dog… ist ausgekickt! MAD DOG IST WIEDER AUS DEM DOWNER AUSGEKICKT!!!!!!! WIE IST DAS MÖGLICH???? WAS BRAUCHT ES UM DEN CHAMPION ZU ENTTHRONEN??????“

Blake Milton brüllt all seinen Frust hinaus, während er wieder zurück auf seine Beine taumelt und den ebenso vollkommen fertigen Mad Dog zu sich hochzerrt.

Ein Closed Fist Punch in die untere Rippengegend von Mad Dog. Ein schmerzerfüllter Schrei. Mad Dog beugt sich nach vorn und spuckt Blut, das im schon reichlich besudelten Schwarz des Securityshirts von Milton einfach verschwindet. Ein weiterer Closed Fist Punch an die gleiche Stelle. Ein gequältes Stöhnen. Closed Fist Punch jetzt von Mad Dog in die Seite von Blake Milton, welcher nun ebenfalls nach vorn lehnt. Mit beiden Händen packt die unbekannte Konstante den Kopf seines Schülers – Headbutt. Ein Niselgemisch aus Schweiß und Blut fliegt dabei von Blakes Lippen und grunzend torkelt er mit rudernden Armen zurück. Der Australier stolpert wieder in Richtung Mad Dog – Forearm Smash. Der verrückte Hund gurgelt im heiseren Ton, antwortet gleichsam mit einem eigenen Forearm Smash, der eine neue Blutfontäne durch den Ring spritzen lässt.

Luke Tyler: „Beide sind am Ende ihrer Kräfte!!! Es würde mich nicht wundern, wenn sie gleich beide einfach umfallen und Out Of Ashes mit einem Double K.O. endet!“

Vincent Craven: „Sie wissen gar nicht mehr, was sie tun. Das passiert nur noch aus dem Unterbewusstsein!!!“

Die Lautstärke in der Halle gleicht so langsam dem Lärm einer U-Bahnstation in Shibuya zur Rushhour. Die japanische Crowd ist höchst unruhig, denn auch die Fans im Tokyo Dome erwarten ein Ergebnis. Schwer keuchend stehen sie da. Starren sich an. Inzwischen sind da nur noch die Urinstinkte, alles andere an Gefühlen, das da in diesem Match vielleicht vorher stattfand, ist einfach weg. Beide stolpern langsam auf sich zu und suchen aneinander Halt um nicht umzufallen. Mad Dog an Miltons Oberteil, Milton an Mad Dogs Nacken. Wieder ein Forearm Smash von Milton. Mad Dog antwortet ebenfalls mit einem. Ein weiterer Austausch an Forearm Smashes. Noch einer. Und noch einer und noch einer. Immer mehr schwanken sie dabei und malträtieren ihre von Blut und Schweiß glänzenden Gesichter weiter. Wie zwei Besessene prügeln sie ohne Limit aufeinander ein und tauschen Gewalttaten aus, bis…

Vincent Craven: „LARIAT VON MILTONNNEIN!!!! MAD DOG DUCKT SICH WEG!!!!!“

Luke Tyler: „MAD DOG DREHT MILTON ZU SICH HERUM, FRONT FACELOCK, ENTER NIGHT ZUM ZWEIT… MOMENT!!!“

Vincent Craven: „KNEE LIFT VON MILTON… FRONT FACELOCK JETZT VON MILTON…………..“

Luke Tyler: „Nein! …….Nein! NEIN!!! Das wagt er nicht, das wagt Milton nicht…“

Vincent Craven: „Heilige Maria, Mutter Gottes!!!“

Luke Tyler: „ENTER NIGHT VON MILTO… ER KRIEGT IHN NICHT HOCHGESTEMMT!!!!!! KICK IN DIE MAGENGRUBE JETZT WIEDER VON MAD DOG….“

Vincent Craven & Luke Tyler: „ENTER NIGHT!!!!!!!!!!!!“

Vincent Craven und Luke Tyler schreien sich die Seelen aus dem Leib, für Worte reicht es nicht mehr… Wie es überhaupt einer der beiden Wrestler schafft, den anderen in diesem ausgelaugten Zustand in die Luft zu wuchten ist ein so surrealer Anblick… Aber es geschieht! Blake Milton kracht mit der Schädeldecke auf den Ringboden und rührt sich nicht mehr. Würde er nicht flach atmen, könnte man denken, dass Lucifers Junge bei dieser Aktion gerade das Zeitliche gesegnet hat. Die Fans im Tokyo Dome explodieren in Euphorie! Von der berühmten japanischen Zurückhaltung ist absolut nichts mehr zu sehen. Stimmen überschlagen sich, wildes Geschrei in allen Teilen der Halle. Night Fighter Mad Dog bekommt dies nicht mehr mit, er legt sich mit allerletzter Kraft auf seinen Schützling und Nelson Frider beginnt zu zählen.

Eins

.

.

.

Zwei

.

.

.

Drei!!!!

 

 

Nelson Frider läutet das Match ab.

Vincent Craven: „NIGHT FIGHTER MAD DOG HAT SEINEN TITEL VERTEIDIGT, NIGHT FIGHTER MAD DOG IST IMMER NOCH UNDISPUTED GERASY CHAMPION!!!!!!!!”

Es ist wahrhaftig geschehen! Nach einem kräftezehrenden, harten Match in dem die unbekannte Konstante Allem trotzte, was sein Schützling ihm entgegengeworfen hat, bleibt er nach dieser Schlacht weiterhin der wichtigste Mann der PCWA, er bleibt weiterhin PCWA Undisputed Gerasy Champion! Und die japanischen Fans lieben ihn dafür. Jubel, glückliche Gesichter, Standing Ovations. Sie honorieren seine Leistung im Ring. Nein… Sie honorieren IHRE Leistung im Ring! Ihr Applaus gilt ebenso dem tapferen Versuch von Blake Milton den Champion zu entthronen.

Voller Erleichterung sinkt der Körper des Hundes vom Körper des Jungen. Lange atmet der neue und alte Gerasy aus. Ganz lange. Dann erst erhebt er sich, wie von einer Last befreit, von einem Gewicht gelöst.

„Nie mehr, Blake Milton, nie mehr“, ist von seinen Lippen zu lesen, als der Ringrichter sein Handgelenk ergreift und in den Himmel von Tokio streckt. Erst jetzt wandert auch der Blick des Night Fighters weg von seinem Gegner hin zu den Fans, die ihm zujubeln.

„Und wieder hat das Unbekannte das Böse abgehalten. Der Gerasy bleibt was er verdient… an der Spitze!“

Und sogleich hebt MD seinen Titel nach oben, streckt ihn weit empor. Als Zeichen für das Größte, als Zeichen für das zu Erringende, als Zeichen für ihn. Den Unbekannten. Dann halten ihn seine Beine nicht mehr. Der Undisputed Gerasy Championship entgleitet ihm aus der Hand. Der Kampf war zu anstrengend. Mad Dog kommt neben seinem Schützling zum Liegen.

Luke Tyler: „Was für ein Match!“

Am Boden liegend, starren sich beide an, als wäre noch längst nicht alles zwischen ihnen entschieden.

Blake Milton: „Sieh dich an…“

Mad Dog dreht sich weg von ihm. Er will nichts mehr mit dem Jungen zu tun haben, denn Blake hat selbst jetzt noch sein Verlangen nur schwer unter Kontrolle.

Blake Milton: „Wie kannst du… dich nur so verschwenden? Du wärst… unter mir… so viel wertvoller… so viel besser…“

Seine Worte klingen desorientiert.

Luke Tyler: „Da hat ihn Mad Dog wohl einmal zu viel am Kopf…“

Weiter kommt er nicht.

Dunkelheit überfällt die Arena.

Aus dem Nichts. Urplötzlich.

Luke Tyler: „What the..“

Vereinzelte Jubelschreie zerreißen die gespannte Atmosphäre.

Smartphone Displays als letzte Lichtquellen.

Ab und zu Blitze von Kameras.

Dann, eine runterzählende weibliche Stimme, passend zu den Einblendungen auf dem Videoscreen, die eine Szene aus dem Film ‚Twelve Monkeys’ zitieren.

 

O N E

 

aha, du kannst reden.

warst Du freiwilliger?

 

T W O

 

wo steckst Du

vielleicht in einer anderen zelle

 

T H R E E

 

vielleicht - was meinst Du damit - was soll ich damit anfangen

 

F O U R

 

vielleicht bedeutet - vielleicht bin ich in der nachbarzelle

 

F I V E

 

oder warte

vielleicht bin ich auch überhaupt nicht da

 

S I X

 

vielleicht gibt es mich nur in deinem kopf

 

S E V E N

 

wer kann das alles so genau wissen

 

E I G H T

 

IHR WERDET WIEDER LERNEN

 

N I N E

 

WAS ES HEISST

 

T E N

 

EINEN HERREN ZU HABEN!

 

=|=V=N

 

Es erklingt MOBY mit MY WEAKNESS.

 

Flackerndes Licht über der Arena.

Das Publikum hat gesehen und beginnt zu verstehen.

Gedanken werden zu Unglaube.

Die Wirklichkeit zum Surrealen.

 

Es ist die Schizophrenie des Augenblicks.

Vincent Craven: „Oh mein Gott."

Luke Tyler: „Das passiert jetzt nicht grad wirklich, oder..“

 

 

Verkündet die Wahrheit, auf das das Himmelsgewölbe einstürzen möge.

Unter dem flackernden, augentötenden Stroboskoplicht bahnt sich eine Gestalt den Weg zum Ring.

Begleitet von Schock. Von ausufernden Jubelschreien.

Von Unglaube und Buhrufen.

 

In einem schwarzen T-Shirt, Ärmel abgerissen. Eine blutgetränkte Zahl als Logo darauf.

Schwarze Combatpants und schwere Stiefel.

Lederbänder und schmale Ketten um die Handgelenke.

Rebellische Undercut-Frisur, blutrot gefärbte Haarspitzen.

Immernoch das Gesicht eines gefallenen Engels.

Zeitlos.

Und Augen wie schwarze Meere. So tief, das man wahnsinnig würde.

 

Vincent Craven: „Das.. das ist Eleven.“

Luke Tyler ist sprachlos.

 

Er ist es.

Es ist es.

Was auch immer.

 

Eleven ist vor dem Ring stehen geblieben.

 

Noch immer wabert sein Entrance Theme durch die Arena.

Zumindest das Licht kehrt wieder zurück und überflutet das tote, kalte Stroboskoplicht.

 

Sekunden verstreichen.

Dann slidet er in den Ring.

 

Luke Tyler: „ELEVEN hilft MAD DOG auf die Beine..“

Vincent Craven: „NEIN!! HEADSHOT DROPKICK GEGEN MAD DOG!!!“

Luke Tyler: „WHAT THE FUCK?!!“

 

Mit einer Aktion hat Eleven die unbekannte Konstante nieder gemäht.

Doch noch ist nicht aller Tage Nacht.

Unter dem sichtlich geschockten Publikum legt er jetzt richtig los.

So wie man ihn kannte..

 

Vincent Craven: „Wie ein WAHNSINNIGER prügelt ELEVEN auf MD ein!!! Hammerharte Schläge gegen die Stirn und Schläfen des verrückten Hundes!!“

Luke Tyler: „IST DAS REAL HIER? Ich fass das nicht..“

Vincent Craven: „ELEVEN schleudert MD in die Ringecke!! KRACHENDER ELBOW MITTEN INS GESICHT!! Und noch einer hinterher!!!“

Luke Tyler: „KRANK.“

 

Kinder, abschalten.

Kritiker, umschalten.

Blut.

Es regnet Eleven ins Gesicht.

 

Irgendwann lässt er MD zu Boden fallen.

Wie ein Tier, das besiegt wurde.

Eleven dreht sich um, legt die kurze Strecke zu Blake Milton zurück.

 

Ein langer Speichelfaden zieht sich zwischen der Matte und Blakes Lippen, als Eleven den völlig verstörten Jungen auf die Beine zerrt.

 

Vincent Craven: „ELEVEN HILFT BLAKE!!“

Luke Tyler: „Was zum...!?“

 

Ein letzter ausdrucksloser Blick auf den in seinem Blut liegenden Mad Dog.

 

Dann hilft Eleven dem Jungen aus dem Ring.

Ein Lächeln auf seinem Gesicht.

Es gibt kein Gefühl, aus dem es geboren wurde.

Nur Muskelwerk.

 

Enough fun for today.

Let’s save something for tomorrow

 

Elvis has left the.. you know.


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 93 (2013-05-12 13:00:00) - Szene: 32 - Men t(err)or

Da steht er nun. Blaze hat die Liga verlassen, Sanchéz ist der Ringrichter von Azrael. RM ist lange nicht mehr der, der er mal war, und hat ihn zu Zeiten von Nelson Friedrich Töle plötzlich sitzen lassen. Den Rest des Rosters kennt er kaum oder sie vertreten die falsche Einstellung. Bliebe Stevie van Crane und...
Stevie könnte passen, aber sicher ist Mad Dog sich nicht. Ein Match haben sie zusammen bestritten, ansonsten weiß er allerdings nicht viel über den Mann, der einst wie er unter Eleven im Kreis der 21th century PEST Zuhause war. Der Finger des verrückten Hundes tippelt immer wieder auf den kahlen Stein des Backstage-Gemäuers, während die andere Hand zum Gesicht wandert. Überraschend ist dort die Maske verankert. Die grässliche Hässliche. Das Symbol seiner düsteren Jahre. Seiner Hinterrücksattacken. Seines Machtmissbrauchs. Seiner Titelgier. Und jenes Symbol, welches mit einem Namen versehen ist, mit Bekanntheit - mit allen Eigenschaften, die ihn berühmt und berüchtigt machten. Doch Berühmtheit ist wie Schall und Rauch, Namen sind schneller vergessen, als es der lange Weg nach oben die jungen Leute glauben lässt. Und so ist er schon jetzt der Unbekannte... jetzt das Zeichen, dass es keine hässlich grässlichen Taten mehr braucht. Keine dunklen Seiten...

Der Night Fighter seufzt. Ist das, was nun folgt, ein Rückschritt? Oder das Spiel mit dem Feuer? Vielleicht ist es auch nur der Wunsch nach Zuneigung, denn diese ist ihm, seitdem er sich demaskiert hat, abhandengekommen. Wer interessiert sich noch für ihn? Es sind die Nachteile der unbekannten Konstante, die ihm jetzt das Genick brechen könnten. Doch wenn jemand selbst nach einem gebrochenen Genick wieder aufstehen würde, um weiter zu kämpfen, dann ist es wohl der Night Fighter. Und so macht der amtierende Undisputed Gerasy Champion einen kleinen Schritt nach vorne, damit ihn sein Gegenüber, der da vor ihm auf einer kleinen Bank sitzt, endlich bemerkt.

Ohne große Umschweife spricht Mad Dog los.

Mad Dog: "Na..."

Der Angesprochene hebt überrascht seinen Kopf und starrt sprachlos die Maske im Gesicht des Gerasys an. Dieser lächelt - wirkt zwar leicht aufgesetzt, trotzdem irgendwie authentisch. Mad Dog hat die Aufmerksamkeit, die er sich wünscht, und geht weiter auf die Bank zu.

Mad Dog: "...wie geht's dir, Blake? Huh!? Hab gehört, euer Match war nicht ganz so erfolgreich."

Die großen, hellen Augen weichen keine Sekunde lang von der Maske, deren Erscheinen den Jungen geradezu in schmerzhafte Glückseligkeit stürzt.

Blake Milton: „Im Gegensatz zu Out of Ashes war hier der Sieg nicht entscheidend.“

Er dreht sich weg, denn sein Herz fängt an zu rasen und seine Hände, die er brav in den Schoß gelegt hat, zittern. MD tritt nun ganz nah an Blake heran und lehnt sich an die Wand, um seinem ehemaligen Schützling weiter ins Gesicht schauen zu können.

Mad Dog: "Hast dich gut geschlagen bei Ashes."

Blake Milton: "Nicht gut genug."

Mad Dog: "Egal, du wirst sicher noch irgendwann Gerasy."

Blake Milton: "Nicht vor Azrael."

Mad Dog: "Eg..."

MD stockt. Schluckt.

Blake Milton: "Du wirst ihn nicht besiegen, auch wenn mich dein Auftauchen hier durchaus überrascht. Und ich dachte schon das könntest du gar nicht mehr."

Mad Dog: "Dich überraschen?"

Sein ehemaliger Schützling nickt und wagt es nicht, Mad Dog anzuschauen, denn er würde ihn nur anfassen wollen – ihn und seine Maske. MD legt den Kopf schief, gleitet mit der Zunge über seine Lippen.

Mad Dog: "Dafür überraschst du mich. Ein Bündnis mit Eleven, dem großen dunklen Dämon. Passt schon irgendwie... so wie ich damals, aber..."

Blake Milton: "Ich bin im Gegensatz zu dir keiner seiner Handlanger."

Mad Dog: "Ich war kein Handlanger."

Blake Milton: "Nicht? Da hat er aber etwas anderes erzählt."

Mad Dog: "Hat er?"

Stille. Blake lässt die Frage stehen, als sei es eine rhetorische. Mad Dog beißt auf die Unterlippe, ob des holprigen Gesprächs. Er schließt die Augen, atmet ein und aus. Kritisch beäugt er den Jungen. Dann legt er den Gerasy auf Blakes Schoß, zeigt ihm das eingeritzte Motiv, was Milton auf die unbeschriftete Plakette geschnitzt hat. In stiller Erregung begutachtet sich Blake im goldenen Spiegel mit der gezeichneten Maske, während der eigentliche Maskenträger beginnt zu sprechen.

Mad Dog: "Blake, bist du zufrieden? Ich mein, bin ich es nicht gewesen, weshalb du in die PCWA gekommen bist?! Und nun bist du der Pfleger von Gabriel Lucifer und musst dich im Team mit Eleven als gleichwertig behaupten. Wohin soll dein Weg gehen? Wenn du Alistair beim Impact bezwingst, willst du dann noch einmal Richtung Gerasy marschieren oder willst du zuerst im Quest bestehen, wodurch dir ein Gegner und ein Match deiner Wahl zustünde? Oder hängt das ganze vom Ausgang meines Championmatches gegen Rage ab?"

Auch wenn der Junge apathisch auf das Stück Metall starrt, so weiß MD doch, dass er dessen vollste Aufmerksamkeit hat.

Mad Dog: "Du weißt, dass ich nicht mehr gegen dich im Ring stehen werde. Aber mit dir im Ring zu stehen, wäre doch eine sehr überraschende Angelegenheit, oder? Die unbekannte Konstante hätte mit seinem ehemaligen Schützling und Gegner als Ringrichter doch ein wahres Ass aus dem Ärmel gezaubert. Und für dich hätte es mit Sicherheit auch seine Annehmlichkeiten... zum einen hast du die Chance beim großen Main Event die Regeln zu kontrollieren. Und somit hast du eine Schaltgröße der Liga unter Kontrolle. Zum anderen wäre es sicherlich eine Möglichkeit mein Gemüt auf lange Sicht wieder zu beruhigen und gegebenen Falls doch noch dein Rematch zu bekommen."

Noch immer starren die großen, hellen Augen auf die ins Gold geritzte Maske und seine bedingungslose Begeisterung für SƎIИƎИ Mentor übermannt ihn plötzlich. ƎЯ MUSS IHИ ƎIИFACH HABƎИ! Er will beschäftigt und gefordert werden. Gequält und gedemütigt. HÄSSLICH UИⱭ GЯÄSSLICH!

Der Junge schaut SƎIИƎИ Mentor an und zeigt zitternd mit dem Finger auf ihn.

Blake Milton: „Weißt du…? Du bist gut…“

Mad Dog: „Ich weiß, dass ich gut bin. Und ich weiß auch, dass dir das… gefällt.“

Blake klammert sich verstört an den Gerasy Title.

Mad Dog: „Und ich weiß auch, dass ich dich nervös mache.“

Sein Gegenüber versucht den Kopf zu schütteln, doch stattdessen legen sich seine großen, hellen Augen nur zitternd auf Mad Dogs Gesicht.

Blake Milton: „Nimm… die Maske ab…“

Mad Dog: „Nein.“

Blake legt den Gerasy beiseite und erhebt sich.

Blake Milton: „Nimm die Maske ab und gib sie mir…“

Mad Dog: „Das werde ich nicht tun!“

Blake Milton: „Wenn du mich haben willst… dann gibt mir… die Maske!“

Und er nimmt sie tatsächlich ab. Die Last. Reicht sie Blake und hat kein gutes Gefühl dabei. Der Junge betrachtet sie für ein paar Sekunden, bevor er sie innig an seine Wange drückt, die Augen schließt und leise stöhnt. Irgendwann wird sie ihm gehören. IЯGƎИⱭWAИИ. IЯGƎИⱭWAИИ WIЯⱭ SIƎ GAИZ ALLƎIИ IHM GƎHÖЯƎИ! GƎИAU WIƎ MAⱭ ⱭOG!

Das Blut tropft aus seiner Nase und besudelt die hässliche Grässliche. Er will die Maske aufsetzten und versucht krampfhaft diesem Verlangen zu widerstehen. Er will es so sehr, dass er noch nicht einmal merkt, wie Mad Dog ihm die Maske wieder wegnehmen will.

„Du brauchst Hilfe, Blake.“

Doch sein ehemaliger Schützling ist besessen von dem Gedanken, genau das Gesicht zu tragen, was immer nur stillschweigend dabei zugesehen hat, als ihm wehgetan wurde. ƎЯ WILL GƎИAU ⱭIƎ PƎЯSOИ SƎIИ, MIT ⱭƎЯ ƎЯ SCHMƎЯZƎИ VƎЯBIИⱭƎT. UИⱭ ƎЯ WILL ƎS JƎTZT! ƎЯ WILL LƎIⱭƎИ! WƎIL ƎЯ ƎS VƎЯMISST! ƎЯ VƎЯMISST SƎIИƎИ MƎИTOЯ! SO SƎHЯ! SO SƎHЯ! MD reißt ihm die Maske aus den Händen. So kräftig, dass es Blake beinahe auch kopfüber mit nach vorn zieht.

Erschrocken schaut der Junge ihn an, will die Maske zurück und versteht nicht.

„Du bist zu schwach dafür...“

Noch nicht mal er selbst, kommt nach all den Jahren mit der Maske klar.

Blake Milton: „Setzt sie wieder auf…“

Mad Dog seufzt. Und setzt sie wieder auf…

Blake Milton: „LAИGSAM! Setzt sie… langsam auf!“

…langsam.

Mad Dog: „Zufrieden?“

Blake lächelt ihn liebevoll an.

Blake Milton: „Du magst mich noch, oder? Du magst mich. Ich weiß es. Warum sonst tust du dir das hier freiwillig an? Huh? Weil du mich in Wahrheit ständig an deiner Seite haben willst. Weil du mich brauchst…“

Mad Dog: „Momentan brauche ich dich einfach nur im Ring. Also, was ist?“

Der 21-Jährige zieht die Schultern zurück, schließt die Augen und macht kurz eine lapidare Handbewegung.

Blake Milton: „Ach so, das? Jajaja… bin dabei.“

Der Night Fighter nickt. Er hat seine zweite Ringrichteroption. Robert Breads und Blake Milton - gegen Diego Alejandro Sanchéz und Eleven.

Milton wischt sich das Blut unter der Nase weg, nimmt den Gerasy von der Bank und tritt an Mad Dog heran. Er drückt ihm den Gürtel gegen die Brust und haucht lasziv.

Blake Milton: „Ich kann’s kaum erwarten, bis du endlich Teil meiner Sammlung bist. Du wirst so wunder, wunderschön aussehen, zwischen Nowaks traurigem Tod, Lucifers bedingungsloser Liebe, Barkers gebrochenen Knochen und Elevens ungeteilter Aufmerksamkeit. Du wirst… mein wertvollstes Stück sein… und du wirst es lieben! Denn wir zwei beide, du und ich, wir sind uns doch so schrecklich ähnlich, weißt du?“

Mad Dog: „Ich weiß. Wir sind beide… unberechenbar.“

Damit wendet er sich ab, verlässt die Szenerie, indem er um die nächst beste Ecke biegt, wo er stehen bleibt und die Augen schließt, um einen tiefen Atemzug auszustoßen. Es sind gemischte Gefühle, die ihn überstrahlen. Blake hat sicherlich immer noch einen Platz in seinem Herzen... aber meist nur, wenn das eine Extrem das andere hervorruft.
Und dabei ist es nicht Azrael, der seinen Gegenpol ist. Der das andere Extrem ist. Nein.

Der Fighter löst die Maske von seinem Gesicht. 
Er ist es selbst.

 

Mike Garland: "Blake Milton wird mir immer unheimlicher."

Vincent Craven: "Dass Mad Dog ausgerechnet ihn als seinen zweiten Pick für das Referee-Voting haben möchte, das erstaunt mich schon ein wenig. Das ist, als würde man sich freiwillig in einen Raubtierkäfig begeben."

Mike Garland: "Aber vielleicht ist ja auch Mad Dog selbst das Raubtier. Er kennt Blakes Obsessionen und er weiß, dass dieser immer eine potentielle Bedrohung darstellt. Als Special Referee wäre er vielleicht sogar am besten aufgehoben, denn dabei hat ihn der verrückte Hund immer im Blick."

Vincent Craven: "Wie versessen Blake auf die Maske war. Sind die beiden sich wirklich so ähnlich?"

Mike Garland: "Gegensätze können sich manchmal sehr anziehen. So ähnlich sehe ich das bei den beiden."

Vincent Craven: "So... Mad Dog hat jetzt aber noch etwas ganz anderes zu tun... unser Main Event steht an!"


---------------- K&G/PCWA ----------------

Imperial Impact 9 (2013-06-16 13:00:00) - Szene: 61 - Wir sind, was wir uns antun

Den Keller hat er hinter sich gelassen, doch einen letzten Akt gibt es noch vor dem großen Showdown gegen Rage. Vor dem Main Event – vor der Entscheidung um den Gerasy und um die Zukunft der PCWA.

Noch einen letzten Akt eben. MD hat sich des Tölenkostüms entledigt und trägt bereits die dunkle Ringhose, auf der sein Name steht. Der Oberkörper ist bereits zeremoniell mit Öl eingerieben, Hand- und Fingergelenke getapt. Der Gerasy ruht auf seiner Schulter. Die Maske in der Hand.

Der Junge sitzt still dort. Auf seinem Schoß ein Notebook, mit welchem er eben noch den Auftritt NFTs bei Eleven verfolgt hat. Als sich der Night Fighter hörbar nährt, dreht sich Blake erschrocken zu ihm um und… schenkt diesem ein unnachahmliches Lächeln.

Blake Milton: „Aaaaaaaaawww… du machst dir wirklich Sorgen, hab ich Recht? Das ganze scheiß Gelaber von wegen ‚nicht mehr gegen mich antreten wollen‘ – komm schon! Du willst das genau so sehr wie ich. Weil du mich magst. Weil es dich anmacht, dass es jemanden gibt, der dir ebenbürtig ist, der dir… gleich ist. Du hast dir bei Out of Ashes eingeschissen vor Angst, weil ich derjenige bin, der damals einfach so durch den Brawlin‘ Rumble marschiert ist. Bei mir kann man ja nie wissen… nein, kann man nicht. Übrigens…“

Mad Dog muss kurz lachen. Ebenbürtig, gleich – das ist witzig.

„Ebenbürtig…? Ich habe dir eine Falle gestellt und du bist blind reingetapst!“

Blake Milton: „Du glaubst also, du hättest mich überlistet, huh? Als du mir die Möglichkeit schmackhaft gemacht hast, du könntest wieder der alte sein, der Night Fighter. Ich gebe zu, das hat mich… wirklich gebrochen. Das war mit Abstand der demütigendste Trip, den ich jemals hatte. Aber… es hat mich so dermaßen gekickt… dass ich es schon wieder irgendwie geil fand.“

„Hast du mir deshalb einen Codespruch gegeben? Deine Sicherheitsleute hätten mich sonst bestimmt nie in den Keller reingelassen, huh?!“

Blake zuckt mit den Schultern, so als sei es ihm egal. MD aber hakt nach.

„Du bist mein Junge. Ja, vielleicht mach ich mir Sorgen… vielleicht hab ich aber auch nur meine Schuld erkannt. Gesehen, dass ich versagt habe. Bei dir. Dass du dich in die falsche Richtung entwickelt hast – oder besser gesagt, nicht so entwickelt hast, wie ich es eigentlich wollte. Ich wollte so vieles… nicht. Ich war eine Heuschrecke… und nun muss ich mich meiner Vergangenheit stellen. Es reicht wohl nicht aus, einfach den Kokon abzuwerfen. Man muss auch losfliegen.“

„Dann flieg, meine kleine Heuschrecke. Flieg!“

Blakes Finger krallen sich aufgeregt an sein Notebook. Überrascht dreht sich MD in die Richtung der altbekannten Stimme. Ungläubig schüttelt er den Kopf, während sein Mund erstaunt offen steht.

Robert Barker: „Nun guck nicht, als stünde das größte Ungeheuer der PCWA Geschichte vor dir.“

Ein kurzer Blick von Barker touchiert Blake, der das Notebook beiseitegelegt hat, um Robert entgegen zu treten. Er ist zu ihm zurückgekehrt. Er ist tatsächlich hier. Das da im Ring… war wirklich er.

Der geschlachtete Schlächter schaut seinem aufgeregten Peiniger in die Augen. Es ist Monate her, seit sie sich das letzte Mal auf Augenhöhe begegnet sind. Barker wurde davon so hart getroffen, dass er die PCWA Monatelang verlassen musste, während Blake diesen Impact für seine bis dato hellste Sternenstunde nutzen konnte. Keiner von beiden würde den Brawlin Rumble IX jemals vergessen. Wegen der gleichen Szene mit dem ungleichen Ende. 

Robert Barker: „Blake. Was macht der Schädel?“

Blake Milton: „Robert. Was machen die Gelenke?“

Das was Robert vorhin im Ring gemacht hat, war nur der Anfang, der, wenn man am Ende darauf zurückblicken wird, lächerlich harmlos wirken würde im Vergleich zu dem, was noch kommen wird. Und so macht er einen Schritt auf Blake zu, steht ihm bedrohlich gegenüber, als Mad Dog plötzlich die Arme von Blake greift. Der Junge vermutet, dass MD ihn zurückhalten will, doch ehe er sich anderes denken kann, ist ein Klacken zu hören. Der Gerasy Champion hat ihm Handschellen angelegt.

Milton bleibt brav stehen… noch.

„Klärt euren Mist unter euch – ihr könnt euch meinetwegen zerfetzen. Ich bin eigentlich auch nur wegen einer Sache hier… du hast mir Zugang zu Eleven verschafft und daher bekommst du deinen geliebten Night Fighter.“

Der Junge legt den Kopf schräg nach hinten in den Nacken und versucht, Mad Dog anzuschauen.

Blake Milton: „Etwas unfair, findest du nicht?“

Als MD nicht reagiert, versucht er seinen Kopf noch weiter zu verrenken.

Blake Milton: „Was…?“

„Ich will dir ein Geschenk machen…“

Mad Dog nimmt die Maske hoch.

Blake Milton: „Was soll das werden?“

„Ich schenke dir… meine Maske.“

Und mit diesen Worten will er Blake die Maske aufsetzten, der jedoch panisch anfängt, sich zu wehren und versucht sich loszureißen.

Blake Milton: „ИEIИ! ИICHT SO!“

Der Night Fighter schaut Blake irritiert an. Ist das nicht das, was der Junge wollte?

Blake Milton: „BITTE! ИICHT SO! ИICHT IИS GESICHT KLEBEИ!“

Panisch versucht sich der Junge zu wehren, denn er will zwar diese Maske besitzen… aber nicht tragen müssen. Genau wie die Cotatores Title, die er in seinem Raum unten im Keller eingeschlossen hat, neben all den anderen obskuren Liebhaberstücken. Er will sie nur besitzen… und nicht tragen.

Blake Milton: „ES BЯEИИT… DAS LÖSUИGSMITTEL…“

Blake dreht den Kopf hin und her und macht es Mad Dog nicht gerade einfach. Dieser aber ist nun umso mehr begeistert von seiner Idee, zerrt den Jungen herum und drückt ihn gegen eine Wand, weil der Widerstand immer stärker wird.

Blake Milton: „ИEIИ! BITTE! TU MIR DAS ИICHT AИ! ICH WILL KEIИ LÖSUИGSMITTEL IИ MEIИEИ AUGEИ!“

Er versucht sich die Augen zu reiben, aber seine Hände sind noch immer in Handschellen gefangen. Blakes Herz rast und das Blut läuft ihm aus der Nase.

Plötzlich packen ihn zwei zusätzliche Hände und halten seinen Kopf still. Ohne Erbarmen. Ohne Blake die Chance zu geben sich zu wehren, denn er weiß, dass Blake diese Kleinigkeiten mehr wehtun, als jeder Schlag in sein jungenhaftes Gesicht. Sofort steigt Roberts Blutdruck. Am liebsten würde er jetzt ernst machen und Vollgas geben. Jagen und erlegen, so wie früher... doch das geht nicht. Nicht jetzt, nicht hier. Nicht während er dabei ist.

Robert Barker: „Jetzt stell dich doch nicht so an, Blake, nimm dein Geschenk an. Nimm es wie ein Mann.“

Blake Milton: „ИEIИ! BITTE!“

Und Mad Dog setzt ihm die Maske auf. Die großen, hellen Augen starren ihn durch die Maske hindurch mit Tränen in den Augen an und so entgeht Mad Dog Roberts genüssliches Grinsen, denn das mit dem Anleimen wäre wirklich eine „nette“ Idee gewesen. Wie kommt dieser Junge nur immer wieder auf solche Einfälle?

Blake Milton: „Warum tust du mir das an…?“

Ein Schluchzen. Klebt sie fest… die Maske? Spürt er da Leim auf seiner Haut? Sind es Tränen oder ist es das Lösungsmittel, was da in seinen Augen brennt?

„Weil du Recht hattest. Ich brauche dich…“

Barker verpasst Blake einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.

Robert Barker: „Bedankt man sich so für ein Geschenk, Blake? Zeig ein bisschen Anerkennung!“

Mad Dog zieht Barker unsanft vom Jungen weg. Er will nicht, dass die Situation eskaliert, während Milton apathisch innehält.

„Hör zu, Blake…“

Blake Milton: „Nimm sie weg… bitte.“

Ein Schniefen.

„Hör mir einfach zu. Ich…“

Blake Milton: „Bitte, bitte, bitte… nimm sie runter von mir…“

„NEIN! Du bist ab jetzt der Night Fighter, Blake. Ich brauche dich, ja. Aber ich brauche die Maske nicht mehr. Ein starker Champion, ein starker Mensch muss sich stets hinterfragen. Muss fragen, was er bei den anderen auslöst. Indem er ist, was er ist. Muss fragen, was die anderen bei ihm auslösen. Indem sie sind, wie sie sind. Die Maske hat nichts mit meiner Identität zu tun… das war Einbildung. Ich bin Mad Dog! Ja, Mad Dog.“

Der Kopf des Jungen fällt von der Last der Maske hinab. Barker betrachtet das Schauspiel, als sich der verrückte Hund fast respektvoll an ihn wendet und damit mehr Unbehagen in Robert auslöst, als es eine Drohung je vermocht hätte.

Mad Dog: „Danke, Robert. Du warst der Geburtsgrund der unbekannten Konstante. Der Schlächter… doch diese Zeit ist vorbei. Sowohl die der unbekannten Konstante… als auch die des Schlächters, oder? Wenn du akzeptierst, dass ich dich vom Thron gestoßen habe und nicht Blake.“

Barker ballt seine Hände zu Fäusten. Fingernägel penetrieren Haut. Blut wird tropfen, sollte er diese Fäuste jemals wieder öffnen.

Mad Dog: „…denn ich habe dein Spiel als Töle konterkariert und ein anderes Spiel installiert. Blake hat dich nur geschlachtet. Er hat dein Spiel kopiert. So wie ich diese Season versuchte das Spiel von Azrael zu kopieren…“

MD seufzt, ballt nun aber selbst entschlossen die Faust.

Mad Dog: „Aber ich bin nicht Azrael Rage. Er ist weder meine Phantasie, noch bin ich sein Gegenstück. Und muss es auch nicht sein. Zwar habe ich damals in der Fehde gegen dich, Robert, die Maske abgelegt; gerade eben aber, habe ich mich nun endgültig von ihr gelöst. Ich brauche keine Maske mehr… endlich bin ich frei. Frei von Fragen, offen für die Schuld, immer nur die Heuschrecken anzulocken – das ist Vergangenheit. Heute kämpfe ich für eine Korrektur. Ich gehe durch die Zeit und gib dem Moment, was er braucht. Und die PCWA braucht jetzt Mad Dog. Die Fans brauchen Mad Dog. Der Gerasy braucht ihn. Entschuldigt mich.“

MD nickt Barker zu und wirft ihm die Schlüssel der Handschellen in die Hände. Und als er geht, schaut ihm keiner nach.

Robert Barker: „Wo waren wir stehen geblieben, Blake?“

Keine Reaktion des Jungen, der immer noch gegen der Wand lehnt und den Kopf gesenkt hat. Barker lässt den Schlüssel elegant durch seinen behandschuhten Finger tanzen.

Robert Barker: „Wenn ich mich recht erinnere, hast du mich betäubt, eingeschlossen, gefesselt, misshandelt, verletzt und als verdammten Krüppel aus der PCWA gejagt! Ist das so korrekt? KOMMT DAS UNGEFÄHR HIN?!“

Jetzt wo Mad Dog weg ist, wirkt Barker wie ausgewechselt.

Robert Barker: „Oh nein, ich tue dir unrecht. Danach hast du noch dafür gesorgt, dass ich die falschen Medikamente bekomme, hast meine Reha sabotiert und mich dadurch Qualen leiden lassen! Hast du irgendeine Idee, was du mir damit angetan hast?“

Er ist Blake jetzt so nah, dass diesem Barkers Speichel ins Gesicht fliegt – aufgehalten von einer hässlichen, grässlichen Maske.

Robert Barker: „Als die Welt mich noch als Schlächter kannte, da hätte sie jetzt gesehen, wie ich versucht hätte dir alles heimzuzahlen, wie ich dich geschlagen, getreten, angespuckt und geschlachtet hätte, aber ich habe mich geändert, Blake… ich bin nicht mehr der Schlächter. Diesen Wahn hast du mir ausgetrieben, hast mir die Augen geöffnet!“

Und dem blutigen Rot um die Iris herum nach zu urteilen, hat er sie seitdem auch nicht mehr geschlossen.

Robert Barker: „Und deshalb weiß ich, dass ich dir damit nur einen Gefallen tun würde. Ich WEISS, dass du kleiner, kranker Bastard darauf stehen würdest. Aber diese Befriedigung gönne ich dir nicht. Nicht hier, nicht außerhalb eines Wrestling Ringes!“

Der Night Fighter hebt langsam den Kopf.

Blake Milton: „Ich habe auf dich gewartet…“

Barker weicht unmerklich ein Stück zurück. Irgendwie… irritiert ihn die Maske.

Robert Barker: „Dann weißt du ja, was dir bevorsteht.“

Milton stößt sich von der Wand ab und fletscht die Zähne, wo sich in deren Zwischenräumen das Blut aus seiner Nase verteilt, was ihm noch immer über die Lippen läuft.

Blake Milton: „Du hast mich vermisst. Und du hast dich nur wegen mir mit Alistair verbündet. Ehrlich gesagt, habe ich gedacht, dass du dich allein wieder hier her traust, aber wichtig ist nur, dass du hier bist.“

Barker sucht nach Worten, während der Night Fighter um ihn herumschleicht, sich zu ihm rüber neigt und flüstert.

Blake Milton: „Ich habe es geschafft, dass du mir folgst. Dass du zu mir kommst. Was treibt dich an? Süße, bittere Rache. Mit Sicherheit. Denn das, was ich dir angetan habe, reicht weit über das Ende der PCWA hinaus. Du wirst mir folgen und bei mir bleiben, weil du nicht anders kannst. Du wirst mich nie mehr allein lassen, Robert. Genau wie all die anderen. Du GEHÖЯST MIЯ!“

Robert Barker: „ICH GEHÖRE NIEMANDEN! ICH…“

Milton unterbricht ihn.

Blake Milton: „Ahahah! Lass mich ausreden! Du verstehst sonst das große Ganze nicht."

Roberts Rausch hat einiges an Fahrt verloren in dem Versuch Blake zu folgen.

Robert Barker: „Was zum Teufel!? Du hast heute gegen Alistair verloren. Du bist geschlagen. Finde dich damit ab, dass du die Liga nicht mehr unter Kontrolle hast!“

Eine Augenbraue schießt erstaunt über den Maskenrand hinaus.

Blake Milton: „Hier geht es nicht um Sieg oder Niederlage, Robert. Hier geht es um Imperialismus. Hier geht es um das, was über die Grenzen der PCWA hinaus MIЯ GEHÖЯEИ wird! Und ich bekomme IMMEЯ… und ALLES… was ich will!“

Robert schnaubt verächtlich.

Robert Barker: „Ein Sieg gegen Alistair gehört nicht dazu.“

Blake Milton: „Es ging nicht um Alistair. Es ging um die Cotatores Title, die mir Alistair… geschenkt hat… freiwillig. Sie GEHÖЯEИ MIЯ! Und ich habe sie wieder! Du GEHÖЯST MIЯ! Und ich habe dich wieder! Ihr streitet euch um mich! Und ihr ALLE WOLLT MIЯ FOLGEИ! Lucifer, weil er jemanden braucht, der an ihn glaubt. Eleven, weil er jemanden braucht, den er formen kann. Mad Dog, weil er jemanden braucht, an dem er alles wieder gutmachen kann, was er selbst vermasselt hat. Und stell dir vor… dafür hat er mir sogar seine Maske geschenkt… freiwillig. So wie Alistair es mit den Titeln gemacht hat.“

Er lacht laut und die Handschellen schneiden sich genau die Wunden, die noch eine halbe Stunde zuvor Eleven verursacht hat.

Blake Milton: „Und es war so einfach. Warum? Weil Alistair jemanden braucht, mit dem er seinen Schwanz vergleichen kann. Aber vielleicht wird mir auch Rage folgen, weil Männer wie er… sich früher oder später immer mit demjenigen anlegen wollen, der mehr Macht hat, als sie selbst.

Die Hände auf dem Rücken fixiert, dreht er Runde um Runde um Barker.

Blake Milton: „Ich werde nicht allein sein, weil ihr… mir alle verfallen seid. Und mal ganz ehrlich…“

Er beugt sich erneut zu Robert hin und flüstert lasziv.

Blake Milton: „…es gefällt euch.“

IHЯ ALLE SPIELT FЯEIWILLIG MIT, DEИИ EЯ WEISS, WIE EЯ EUCH BEI LAUИE HALTEИ MUSS! EЯ WEISS, WAS EUCH GEFÄLLT!

Barker schluckt unfreiwllig, schüttelt den Kopf, als wolle er sich aus einer Trance befreien und stößt ihn zurück gegen die Wand.

UИD IHЯ WEЯDET IHM FOLGEИ, DEИИ IHЯ GEHÖЯT SCHOИ LÄИGST ALLE IHM!

Robert Barker: „Ich werde meine Rache bekommen. Nicht heute, nicht morgen..."

Robert stopft Blake die Schlüssel für die Handschellen in den Mund und gibt ihm zum Abschied eine sanfte Ohrfeige.

Robert Barker: "...aber irgendwann, bei allem was mir heilig ist, werde ich dich in deine Einzelteile zerlegen! Du wirst für das büßen, was du mir angetan hast!“

Er geht.
Und Milton lässt sich auf die Knie fallen.

Er spuckt die Schlüssel mit einem Würgen hervor und schaut durch die Augen der Maske direkt in die Kamera.

EЯ HAT DIE KOИTЯOLLE! AUCH WEИИ IHЯ ALLE DAS ИICHT WAHЯHABEN WOLLT!

Blake Milton: „WELCOME TO YOUЯ ИIGHT SHOW!“

Hinter einer Mauer steht der Gerasy Champion. Seine Augen funkeln, als er befreit an sich herab sieht, und sein Blick dann noch einmal hinter die Wand zum Night Fighter schielt.

Mad Dog: "...ihr Rages, ihr Elevens, ihr Arrows, ihr Barkers. Es kann nur einen PCWA Undisputed Gerasy Champion geben. Und das ist der wahre verrückte Hund, der euch alle durchlebt und überlebt hat. Auch wenn ihr mich provoziert habt, wenn ihr mich verändert habt. Vermutlich kann ich genau deshalb der größte Champion aller Zeiten werden, weil ich diese, eure Verantwortung trage. Und heute... Heute mehr denn je... ich bin!"

 

Vincent Craven: "Mad Dog schenkt Blake Milton seine Maske... aber auf eine andere Art und Weise, wie dieser es sich vermutlich erhofft hatte."

Mike Garland: "Kein schöner Abend für Blake Milton. Auch wenn er die Niederlage gegen Alistair Brunswick erstaunlich locker weggesteckt hat, läuft doch alles andere vollkommen aus dem Ruder. Robert Barker ist wieder da, weil Blake ihn trotz allem nicht bezwingen konnte. Gabriel Lucifer, sein Dad, ist auch kein Teil der PCWA mehr. Was soll denn nun noch kommen?"

Vincent Craven: "Für Blake scheint es aber eine Genugtuung zu sein, dass Barker nun wieder hier ist. Das zeigt ihm, dass er in der Tat etwas bewirken kann. Er wird nicht ignoriert."

Mike Garland: "Er ignoriert aber die Gefahr, die Barker Rückkehr mit sich bringt."

Vincent Craven: "Was meinst du zu Mad Dogs Entscheidung? Hat er seine Maske nun endgültig abgelegt?"

Mike Garland: "Ach was. Wer daran glaubt, der schreibt vermutlich auch noch Briefe an den Weihnachtsmann."

Vincent Craven: "Was macht dich so sicher?"

Mike Garland: "Mad Dog und diese Maske sind eins. Beide sind nicht vollständig ohne einander. So sieht es aus."

Vincent Craven: "Ob der verrückte Hund nach dem Ende der PCWA noch einmal in einer anderen Liga antreten wird?"

Mike Garland: "Er wird. Warum? Weil er einfach nicht anders kann."

Vincent Craven: "Hoffentlich nimmt er uns dann mit."


---------------- K&G/PCWA ----------------

CORE 2013 (2013-11-03 17:00:00) - Szene: 37 - Blake/11/MD

Es war sicherlich wieder eine seiner schlechteren Metaphern - die mit dem Holz, welche er vor mehr als einer Stunde zu Alistair Brunswick sagte. Was war nur los, dass sein Vertrauen plötzlich wieder so am Nullpunkt hing und er sogar bei Brunswick den Teufel vermutete? Er hätte ihm einfach 'viel Glück für den Kampf' wünschen sollen und fertig... Doch wer braucht Glück? Eher der Schlechtere im Match, oder? Und das wollte er seinem Freund doch nicht vorwerfen... Also 'Viel Erfolg!'? Manchmal wäre Mad Dog lieber ein Schau- oder Rollenspieler, die sich genau überlegen konnten, was und wie sie etwas sagen. Dann wären zumindest nicht die Zweifel da, irgendetwas falsch gesprochen zu haben. Dann müsste er nicht immer darüber nachdenken, was er besser hätte sagen sollen. 'Alistair, du bist ein guter Junge. Geh und gewinn!' Wäre das eindeutig gewesen? Zumindest besser, als über gutes- und Totholz zu philosophieren. Andererseits hat Alistair auch Cinderella Rage geheiratet und sich damit nicht nur einen Ast abgebrochen, sondern einen Borkenkäfer ins Haus geholt. Nichts kann intriganter sein als die Liebe. Im Endeffekt ist das aber dann eh wieder nur ein Spiel ihres Vaters. Von Azrael. Er ist der Ursprung. Der Intrigant. Er ist das...

Mad Dog: „Arschloch!“

Etwas mürrisch schaltet MD den Fernseher aus. Er hat sich ein letztes Mal das Cagematch zwischen ihm und Rage bei Vendetta 95 angesehen... Jetzt, wo Dalmi gerade von der Käfigaufhängung springt, hat MD die Stop-Taste gedrückt. Es ist die x-te Wiederholung, die er sich ansieht. Dog hat auch den vergangenen Monat über seine beiden Kämpfe gegen Azrael studiert, ist nochmal Azraels Kampfstil durchgegangen, hat sich körperlich in die beste Ausgangslage gebracht, die ihm in seinem Alter, wo mehr über Erfahrung läuft, möglich ist. Doch, jetzt wo der PCWA CORE 2013 in die Endphase einbricht, ist sein Kopf immer noch nicht ganz frei. Er war nicht 100% bei dem Video. Obwohl es eigentlich so simpel sein könnte... Mad Dog muss Azrael Rage besiegen. Ihm den Gerasy abnehmen und damit ist jede weitere Frage hinfällig. Dann muss er sich um etwaige Eingriffe oder ein mögliches Karriereende keine Gedanken mehr machen. Er muss gewinnen. Er muss nur siegen. Nur. Siegen. Nur.

Ein leises Klicken im Schlüsselloch. Irritiert erhebt sich des Hundes Blick aus dem Sessel hinauf zur Türe, welche sich öffnet.

„Was für ein Zufall, dass wir uns hier so spontan über den Weg laufen.“

Es ist noch immer der Generalschlüssel, mit dem er vor einer geschätzten Dreiviertelstunde die Türe zu Robert Barker aufgeschlossen hatte. Und es ist noch immer kein „Zufall“, dass Blake Milton auch diese Türe hier geöffnet hat.

Die schrecklich zerkratzte Maske starrt den ehemaligen Night Fighter an und diesem tut es beinahe Leid um das hässliche, grässliche Ding.

Mad Dog: „Als wäre das hier alles ein ‚Zufall‘.“

Milton ist Mad Dog nach der „spontanen“ Begegnung mit Barker gefolgt, obwohl GABRIEL SECURITY ihn immer wieder darauf hingewiesen haben, dass Eleven ihn sucht und er sich doch bitte bei diesem melden solle. Irgendwas wegen Monitor und Tastatur saubermachen.

Die schrecklich zerkratzte Maske neigt sich rührselig zur Seite.

Blake Milton: „Du willst nicht wirklich schon gehen, oder?“

Der Hund stutzt. Was meint Milton? Spricht er ihn darauf an, dass MD heute Abend seine PCWA Karriere beendet, wenn es so kommt, wie in 4 von 5 PCWA Fällen.

Mad Dog: „Liegt das in meiner Macht, Night Fighter?“

Milton will antworten, aber im Hintergrund erklingt diese markante, halbflüsternde Stimme, geboren aus den Untiefen unmenschlichen Daseins.
Widerrede erstickend. Worte, die Gesetze manifestieren. Auch wenn sie, wie jetzt, zunächst aus Trivialitäten bestehen.
Niemand will jemanden wie ihn in seinen eigenen vier Wänden.
Weil die eigenen vier Wände danach entweiht wären.

E11: „Nette Hundehütte. Blake? Unten ging das Licht aus. Und dein Blut trocknet immernoch auf den Fliesen. I mean, what the fuck?“

Mad Dog erhebt sich aus seinem Sessel und weicht ein Stück zurück.

Erst jetzt wendet sich Eleven dem ehemaligen Night Fighter zu, der verteidigend seine Arme gehoben hat. Es fällt ihm schwer dieser Sache hier zu trauen – diese irgendwie zufällige Konversation innerhalb der Nicotine & Bacteria wirkt bedrohlich.

Mad Dog verharrt in seiner Pose.

E11: "Denkst du, wir sind hier um dich in Stücke zu reissen? Immer diese Scheiß Vorurteile. Entspann dich. Sitz. Gib' Pfötchen.. Hol' dir 'nen Knochen. Warum sollten wir vor deinem epischen Fight gegen wenauchimmer dein ohnehin un-ideales Äußeres umgestalten? Das Volk dort draußen will das verdammte Mad Dog-Getümmel sehen. 60 Minuten Stöckchenwerfen, bis einer nicht mehr den Arm heben kann und zum Dank unter irgendeinem blechernen Eierwärmer mit abartigem Namen begraben wird. Instant classic. Auf der anderen Seite steht auf der Küchenkachel deiner Großmutter geschrieben: 'Liebe deine Eltern. Geh' zur Schule. Nimm keine Drogen. Und wirf kein selbstgebasteltes Gas nach Eleven..'"

Genervt von diesen Worten zischt MD mit der Zunge, als er sein T-Shirt lüftet und sowohl 11 als auch Milton eine kaum mehr zu erkennende P-förmige Narbe an seiner rechten Flanke zeigt. MD fährt den Buchstaben mit seinem Zeigefinger nach.

Mad Dog: „Wer hat uns damals verlassen, huh?! Eleven? Wer war der große Deserteur? Diese verdammte Narbe ist von der Kellerschlacht, als uns die restlichen GCWler überraschten und uns, der PEST, im Keller den Gar ausmachten. Ich habe die Wunden an meiner Seite nach dieser Niederlage zu einem P verbunden, Eleven... Ich dachte immer noch an die Zukunft der PEST und den großen, bösen Meister...“

Die Klaue des Hundes zeigt auf eben jenen.

Mad Dog: „Doch du gehst einfach, verschwindest so wie du hier her gekommen bist. Ins nichts, einfach weg. Aus dem nichts, einfach wieder da. Aber mehr als dieses verdammte nichts ist bei dir auch nicht mehr geblieben, Eleven. Vielleicht kannst du unsichere, noch nicht gefestigte Jungen in deinen Bann ziehen, aber ansonsten hast du jegliche Ausstrahlungskraft verloren. Du hast seit unserer letzten Begegnung nicht bewiesen, dass du mehr zu bieten hast, als meine Töle, die dir deine verkommene Bosheit als übertriebener Spiegel entgegen rülpste. Dich im erlauchten Kreis der aller hassenswertesten Übelarschlöcher willkommen hieß, und damit doch nur zeigte wie erbärmlich arm du doch bist. Mit deinem dunklen Anzug, deiner schwarzen Aura und bombigen Aussagen... Mit deiner aufgebauten Fassade, mit welcher du dich sogar nur im Keller herumtreiben kannst, bist du tatsächlich nicht mehr als ein schwarzer Sadomaso-Mann mit einem roten Bluttropfen auf der Brust, der `GRRR` sagt, grunzt und röhrt. Den Eleven, den ich einst vergötterte und nun Blake, diesen Eleven gibt es nicht.“

E11: "'Bombige Aussagen'.. Killer! An der Stelle kommt in meinem Kopf Gelächter vom Band.. you know, wie bei einer dieser Shows, wo alle auf 'ner Couch rumsitzen und Scheiße aussehen."

MD schreitet zu Eleven herüber.

Mad Dog: „Er ist tot. Vielleicht hat er nie gelebt. Ich zumindest kenne ihn nur aus meinem Kopf, du bist nur eine Töle. Ein NFT - ein nieundniemals fieser Typ.“

Blake Milton: „Elevens bloße Anwesenheit scheint aber schon auszureichen, um genau den Mad Dog aus dir rauszuholen, den wir alle doch so viel lieber haben.“

E11: "Yeah. It's a gift."

Die schrecklich zerkratzte Maske tritt zwischen den ehemaligen Night Fighter und Eleven.

Blake Milton: „Warum geht mir dieser Mad Dog aus dem Weg? Weil es sonst so wäre wie früher?“

Mad Dog: „Hast du immer noch nicht aufgehört zu träumen? Es ist unmöglich, dass etwas wie früher wird, Blake. Und für unsere Geschichte gilt diese Wahrheit noch mehr als bei anderen.“

Miltons Hände zittern. Früher, als er von seinen Brüdern gelernt hat, dass man nur durch demütigende Streiche das bekommt, was man will und dass man nur dann Beachtung findet, wenn man Aufmerksamkeit erregt. Früher, als er von seinen Eltern gelernt hat, dass man immer auf sich allein gestellt ist und dass man sich einfach selbst helfen muss. Und wenn er jetzt so darüber nachdenkt, dann war es seine Umwelt, die ihn krank gemacht hat. Es waren die anderen, die ihn infiziert haben.

Blake Milton: „Du hast dich in deiner Vergangenheit wohlgefühlt, weil du keine Verantwortung übernehmen musstest. Das haben immer andere für dich getan. Erst mit dem Gerasy Title wurde dir das bewusst und ich wette… ich wette, dass du insgeheim sogar hoffst, diesen Gürtel heute nicht zu gewinnen. Ich wünsche dir, dass du ihn nicht gewinnst, weil du dann den anderen wieder die Schuld geben kannst. Dabei bist du genau wie sie. Geschichte wiederholt sich, MD.“

Der Hund ballt die Fäuste und schreit.

Mad Dog: „SO EIN BEKACKTER LUCIFER-SPRUCH! Wenn sich die Geschichte wiederholt, warum bist du noch Wrestler, Blake? Willst du weitere 100 Mal gegen mich verlieren?"

Elevens Feuerzeug klickt.
Er taucht die Spitze in die Glut während er kurz in die Hände klatscht.

E11: "Yeah.. Kreativer Austausch zur Lösung gemeinsam hingeklatschter Scheiße. Remember the rules. Wir benutzen die Respekt ausdrückende "ICH"-Form.. 'ich persönlich denke, die Kritik ist unangebracht..' ...'ich persönlich glaube, du stinkst aus dem Maul.'.. And so on."

Verständnislos fliegt der Kopf des Hundes von Westen nach Osten, während er sich mit der Hand die Tränen aus dem rot unterlaufenen rechten Auge reibt.

Mad Dog: "Wäre ich nicht der ewige Zweite geblieben, wenn sich alles wiederholt? Ich habe mich doch aus der langen Zeit des Scheiterns rausgekämpft und stand völlig Zurecht an der Spitze der PCWA. Und heute, Blake, HEUTE werde ich meine zweite Regentschaft starten! Verleugne ruhig in deinem kranken Hirn, dass ICH Veränderung bringe. Dass ICH Veränderung anstrebe. Und auch, dass die PCWA Veränderung braucht! Sie braucht kein lähmendes Gift, keine Dunkelheit und keine Zerstörer. Die PCWA braucht keinen Blake Milton und keinen Eleven... Braucht keine Menschen, die in Matches eingreifen, Kämpfe entscheiden, Stillstand provozieren."   

E11: „So sehr ich dein Motto 'Lieber Paranoia als Paradontose' nachvollziehen kann..   Was zum TEUFEL interessiert mich bitte dieses Match? Gegen wen trittst du überhaupt an?“

Blake Milton: „Azrael Rage.“

E11: „Und die Götter erschauerten, zogen ihre Calvin Klein's runter und zerfickten den Cumulus. Azzi Rage? Deshalb springst du im Kreis wie 'ne Cracknutte vor dem AIDS-Test!? Du bist erbärmlich.. Diese Scheiß Eifersucht wühlt in dir wie verfaulte Sushi vom Vorabend. Blake Milton hat die rote Pille geschluckt. Du hast sie hochgewürgt, die Pest erbrochen und willst es der Welt als Erfolg verkaufen. Laberst irgendeine schizophrene Scheiße von 'für und wider' und schiebst die anschließenden Fehlschläge auf eine deiner Identitäten, die grad die schlechtere Tagesform hatte. What the fuck, MD. Einst ein stolzer Krieger voller GLAUBWÜRDIGER Dunkelheit und Entschlossenheit bis unter die blutleckende Zungenspitze.. Heute drehst du ab, nur wenn Blake dich besucht und Az sich nebenan für's Match gegen dich in Stimmung wichst. Zweite Regentschaft? WO war die erste? Niemand erzählt mir davon, weil's keiner mitbekam und die andere Hälfte nicht dabei gewesen sein will. Keine ausgerissenen Zeitungsartikel aus dieser 'Ära'.. der Pöbel zerkratzt sich grübelnd die Schädel.. 'Die erste Regentschaft das Mad Dog'.. You know what? Keine Sau erinnert sich an dieses epochale Zeitalter. Weisst du, was WIRKLICH bleibt? Die Ewigkeiten, die ich erschaffe.. Die Gesetze, die ich zerstückelte.. Und wenn die Pflegezeit deiner letzten Ruhestätte abgelaufen ist, dein windschiefer Grabstein nur noch ein verfaultes Stück Gasbeton ist .. und die Reste deiner lachhaften Pseudo-Ära schon längst von einem fetten friedhöfischen Planierraupen-Piloten eingeebnet wurden, dann wird IMMER NOCH instinktiv zusammengezuckt, wenn irgendwer bis Elf zählt.. Im Keller ist es still. Ruhe vor dem youknowwhat. Aber der Tag steht mit Goodbye Kitty-Smiley markiert im Kalender.. Dann entscheiden Nicotine & Bacteria, wer sich an Regentschaften versuchen darf.. Und es wird nicht die erste oder zweite Regentschaft von Schizo-Dog, Demenz-NFT oder Pussy-Töle, sondern etwas, das sich in die Bücher brennt und die Zeit von da an in 'VOR UNS' und 'NACH UNS' unterscheidet. Dann verteilen WIR die Instrumente, nehmen uns eure Welt als gefickte Leindwand - und IHR dürft Malen nach ZAHLEN.“

Eleven raucht an seiner Zigarette und durchquert den Raum.
Im Vorbeigehen prüft er mit Fingern die Staubschicht auf dem Fernseher und ascht wie beiläufig auf den Teppich.
Er sieht sich Tapeten und Gardinen an, und aus seinen Blicken spricht Amusement.

E11: „Aber hey.. du versuchst dein Bestes.. Lernst neue Kunststücke, wenn grad keiner da ist, dem du deine traurige Lebensgeschichte erzählen darfst. Und wenn es wieder einer der traurigen Abende ist, an dem du die Pointe deiner einsamen Existenz nicht mehr lustig findest, verlässt du dein desillusionierendes Appartment, schleppst Gasmaske und Party-Gas in den Keller, weil du es in deinem Schädel tatsächlich für eine gute Idee hältst. Weil du nichts anderes mehr hast. Du gehst mit erhobenem Haupt an Leuten vorbei, die dir zunicken und sich hinter deinem Rücken peinlich berührt abwenden, als würdest du nach Scheiße stinken. Du bist alt geworden, Dog Quixote.. und auch wenn du sie tapfer mit gebrochener Stimme anbellst und mit wurmzerfressenen Lanzen danach wirfst - unsere schwarzen  Windmühlen drehen sich unaufhaltsam bis ans ENDE DER ZEIT. Also halt dein blasses, weiches Fleisch in den Ventilator.. und wir sagen dir dann, wie beeindruckt wir sind, wenn wir die Reste deiner Fäuste zusammenfegen. Du hast verloren, MD. Jeglichen Anstand, den letzten Rest Ansehen.. Es kommt nichtmal mehr darauf an, dass ICH über dein Ende entscheide. Vielleicht gehörst du schon längst jemand anderem, dem du etwas beweisen musst, weil du ihn irgendwann einmal in deinen besseren Tagen total beeindruckt hast.“

Die Augen des verrückten Hundes und Elevens schauen zu Milton. MD bleibt bei der schrecklich zerkratzen Maske hängen, während E11 die zitternden Hände des Jungen auffallen.

„Mitläufer“ und „Anführer“. Milton schweigt, denn wenn er so darüber nachdenkt, dann ist es der Zwiespalt zwischen dem, was es heißt ein Opfer zu sein und dem, was es heißt kein Opfer zu sein, der sich hier auftut und ihm zeigt, dass es nur einer simplen Entscheidung… einer simplen Geste bedarf. „Mitläufer“ oder „Anführer“ – kann er tatsächlich zwischen einem von beiden wählen?

Mad Dog: „Ja, vielleicht will ich die  Fehler, die ich bei dir gemacht habe, korrigieren, Blake. Vielleicht fühle ich noch eine gewisse Zugehörigkeit und womöglich gehöre ich dir… irgendwann auch einmal. Aber das geht wohl oder übel nur über einen Kampf im Ring, huh?! Und genau das will ich momentan nicht. Ich stehe zu meinem Wort. Ich habe gesagt, dass ich nie wieder gegen dich kämpfen werde. Vielleicht ist es deshalb heute auch vorbei mit meiner Karriere, je nachdem, was Azrael plant.“

Bei seinem Gegner liegt der letzte große Stein des Anstoßes, dass es heute Abend sein Ende sein könnte. Dass er heute Abend aufgrund eines unsanktionierten Eingriffes seine Karriere beenden wird. Doch plötzlich schüttelt sich der verrückte Hund. Beantwortet seine Gedanken wieder mit der einfachsten aller Möglichkeiten: Siegen. Nur Siegen. Wieder impft er es sich ein.

Mad Dog: „Wenn ich heute Gerasy Champion werde, ist sowieso alles andere belanglos. Und ich werde heute Azrael bezwingen. Im Ring. Fair. Siegen. Ich werde siegen. Und was wäre, wenn ich danach nicht gegen Blake Milton, sondern gegen meinen Nachfolger antreten würde, huh?! Nicht gegen den Security, sondern gegen den Night Fighter. Du hättest deinen Rückkampf... du hättest die Chance auf den Gerasy. Und damit auch die Möglichkeit mich zu besitzen. Du weißt, dass ich den Titel brauche... Und wenn du ihn hast, hast du mich. Aber dazu wird es wohl nie kommen, denn so, wie ich Eleven kenne, wird er wohl andere Pläne für dich haben. Und so wie ich dich kenne, bist du auch lieber Wachhund oder ‚Kollateralschaden‘ – je nachdem wie Eleven das nimmt.“

MD blickt starr zu Blake, obwohl ihn Elevens Reaktion genauso interessiert.

E11: "'So wie ich dich kenne'.. Wiederhol es elfmal im Spiegel und Bloody fuckin' Mary erscheint in deinem hässlichen Widerschein und schlägt dir die Scherben entgegen.. Du KANNTEST den DogBoy. Blake Milton kennst du NICHT. Die Zeit ist abgelaufen, in der du ihn brav zurück an deine Seite apportieren konntest. Blake wird das Eisen im Feuer nicht loslassen, nur weil good old' fucking MD ihn darauf aufmerksam macht, dass es nach verbranntem Fleisch stinkt. Die Scheidung ist durch, Blake ist frei, du darfst die Überreste auffegen, wehmütig die alten Fotoalben bejammern und die Kinder füttern. Und was haben alle immer mit diesem Scheiß Gerasy-Title? Gibt's dafür hier 3 Blowjobs umsonst bei den Cinderella Rage-Wochen? Ist da noch irgendwas anderes, um was es sich zu kämpfen lohnt? Ihr Fotzen redet alle von Veränderungen, Gerechtigkeit, Walfangverbot und Fair Trade-Brötchen, nur um euch am Ende des Tages wieder nur breitbeinig unter's Goldene Kalb Gerasy zu legen, damit es euch Ruhm und Ehre unter die titelgeile Hirnrinde fickt. Ich lasse dir heute noch das Privileg, eine Runde unbeschwert dumm zu sein. Bei der nächsten Gelegenheit schick ich dich als Halloween-Kid zum Karies-Sammeln vor die Kellertür - und du gehst als 'Kollateralschaden'."

Wenn es eine „nächste Gelegenheit“ gibt, geht MD kurz durch den Kopf.

Mad Dog: „Eleven, spar dir deine Drohungen. Ich habe Wichtigeres vor. Es mag für dich falsch und unverständlich sein, aber ich werde heute an die höchste Position im Wrestling-Geschäft zurückkehren. Und wenn du meine erste Regentschaft missbilligst, ist genau dies das größte Kompliment, was du mir machen kannst. Denn du fristest dein Dasein weiter im Keller, versprühst ein wenig deine dunklen Schatten, tauchst dann und wann mal auf. Aber etwas wirklich Entscheidendes, Eleven. Etwas Bedeutendes... dafür müsstest du mehr zeigen als bisher. Dafür müsstest du einen Blick hinter dein Gemäuer zulassen. Du willst mich verstoßen, weil ich nicht zu einem deiner ewigen Gefolgsleute geworden bin? Weil ich die damals soooo GLAUBWÜRDIGE Dunkelheit nun durch den Kakao ziehe? Du willst meine Karriere beenden, da ich nicht der Mann bin, der deine 'Werte' hochhält? Um mir mein Ende zu bereiten, müsstest du vielleicht einfach mal nur in den Ring steigen. Ich bin ein Kämpfer - ein Kämpfer, wie du nie einer warst, Eleven.“

E11: "Well. Damn.. das tat weh."

Noch einmal tritt MD augenrollend näher an den 'dunklen Dämon' heran.

Mad Dog: „Einen Kämpfer besiegt man im Kampf und nicht mit hohlen Sprüchen, Friedhofsathmosphäre oder der Geister Rikscha. Es braucht nicht die 11, nein lediglich die 3, Eve. Aber womöglich ist das unter deinem Niveau, huh?! Ein einfacher Pin... ein einfaches Match... eine einfache, aber klare Titelregentschaft! Du bist nicht in der PCWA, um zu kämpfen. Dieser Alltag ist dir zu schnöde. Und so musst du selbst das Zigratten-Anzünden zur weltbewegenden Wiederkehr des Satans zelebrieren. Du hasst den Alltag. Du hasst den täglichen Kampf. Willst genau das Gegenteil: Lahm legen, Veränderungen abschneiden, die Liga töten. Ich aber, ich will sie am Leben halten. Mir gibt diese Aufgabe Halt; und deshalb will ich Gerasy Champion sein! Azrael bezwingen. Heute. Siegen. Kündige mir also den Krieg an, kündige mir mein Ende an. Sprech deine Phrasen, verbreite deinen Rauch. Am Ende des Abends werde ich den goldenen Titel in die Höhe halten, während du nur ein paar Nerds dazu brachtest, sich auf deine vermeidlich sprengenden Worte einen runter zu holen. Leider werden das in der Folge dann auch die einzigen Schüsse bleiben. Denn ansonsten ist bei dir alles tölesk. Gas, Rauch... Metha-fer.

Dog dreht sich um und geht in Richtung Türe.

Mad Dog: "Tschüss, Kellerasseln. Erfreut euch am verrottenden Sperrmüll. Ich geh den Gerasy gewinnen, die PCWA verändern."

Und damit schlägt die Tür ins Schloss, während Eleven und Blake alleine in Mad Dogs Kabine bleiben.

Eleven lässt die Zigarette auf den Teppich fallen und löscht die Glut mit seiner Stiefelsohle.

E11: "Yeah.. Good luck with that."

 

Mike Garland: "Oh-oh."

Vincent Craven: "Was ist denn, Mike?"

Mike Garland: "Er hat ihn Eve genannt. Stellen wir uns schon einmal geistig darauf ein, Mad Dog irgendwann in nächster Zeit in Scheibchen geschnitten aufzufinden. Eleven traue ich durchaus zu, in solchen Sachen etwas nachtragend zu sein."

Vincent Craven: "Mad Dog hat so viel Erfahrung, er weiß wie weit er gehen kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass er Eleven schon sehr lange kennt und ihn auch einzuschätzen weiß. Das ist sein großer Vorteil, das unterscheidet ihn von vielen anderen in diesem Geschäft, die Eleven nur als die große Bedrohung erkennen. Auch er ist nur ein Mensch."

Mike Garland: "Stimmt. Vielleicht nicht gerade derjenige, den man zu Kaffee und Kuchen einlädt, aber auch Eleven ist nicht unbezwingbar."

Vincent Craven: "Ich bin ja gespannt, ob er eines Tages auch im Ring für die PCWA antritt. Bisher hat er keinen festen Vertrag mit der Liga, er wird hier nur geduldet. Was ihn wirklich hier hält, das weiß kein Mensch."

Mike Garland: "Ein lauschiger Keller und das kalt-warme Buffet?"

Vincent Craven: "Ich fürchte, die Antwort ist wesentlich komplexer. Recht einfach ist Mad Dogs Ziel: Er will das Match gegen Azrael gewinnen und sich zum zweiten Male den Gürtel des Undisputed Gerasy Champions holen. Ob ihm das gelingen wird?"

Mike Garland: "Wetten werden noch angenommen."

Vincent Craven: "Er wird alles daran setzen, sich diesen Traum zu erfüllen."


---------------- K&G/PCWA ----------------

CORE 2013 (2013-11-03 17:00:00) - Szene: 38 - NEON LOVE und ICE

Während der CORE und das Quest 4 The Best-Turnier weiterhin unausweichlich auf ihr großes Finale hinsteuern, während die Massen begeistert ihren Helden zujubeln und ihre Schurken inbrünstig ausbuhen, die mit Zähnen und Klauen für ihren Triumph kämpfen, ist die Virchowalounge ein regelrecht verlassener Ort. Bloß wenige Individuen verirren sich zu einem Zeitpunkt wie diesem hierher. Meist weil sie Ruhe suchen, weil sie allein sein wollen. So wie dieses Individuum.

ICE: „Scotch!“

Barkeeper: „On the Rocks?“

Seine Lippen formen ein bittersüßes Lächeln. Der Mann an der Bar nickt ihm bestätigend zu und macht sich sogleich ans Werk. Währenddessen legt er seine sich schwer anfühlenden, verschränkten Arme auf dem Bartresen ab und beobachtet die in verschiedensten Farbtönen erleuchteten Alkoholsorten an der gegenüberliegenden Schrankwand. Erst jetzt beginnt sich das Ausmaß seiner Niederlage in seinen Gedanken richtig zu manifestieren. Erst beginnt sein Geist, die Realität wirklich zu greifen.

So schnell sein Höhenflug gekommen war, so schnell wurde er jäh wieder beendet. Stevie Van Crane konnte er schlagen. An Díego Alejandro Sanchéz hatte er sich jedoch übernommen. Die von ihm für sich selbst prophezeite neue Zeitrechnung ist nicht eingetreten, stattdessen wird nun der Deutschmexikaner um einen Platz in der Ruhmeshalle weiterbuhlen dürfen. Mit einem dumpfen Klirren stellt der Barmann das Glas mit dem bräunlichen, eisgekühlten Elixir vor seine Nase und direkt kippt der Waliser den Inhalt des Glases mit einem Schluck hinunter. Das Brennen in seinem Rachen kann für kurze Zeit die Gedanken an das eigene Versagen vertreiben und...

Plötzlich reißt den ICEman etwas aus seinen Gedanken. Er dreht seinen Kopf zur Seite und mustert die Person, die sich dort an dem Hocker neben ihm zu ihm gesellt und verdreht genervt die Augen. Eigentlich hatte er gehofft diese Stimme nie wieder hören zu müssen. Lang genug hatte er Kindergärtner für diesen Spinner gespielt. Doch sein persönlicher Albtraum hat seinen Weg zurück gefunden.

NEON LOVE: „Glückwunsch, Eiswürfelchen“

ICE: „NEON...“

Er setzt zum Sprechen an, dann kommt jedoch nur ein Seufzen heraus. Egal wie viel Zeit vergeht, das wandelnde, ihn anstrahlende Atomwerk ist nach wie vor ein Rätsel für ihn.

ICE: „ Es wäre gesünder wenn du dich jetzt verziehst.“

NEON lächelt trotz der unfreundlichen Worte. Er fährt sich, mit der linken Hand, durch seine rosafarbenes Haar, schnalzt mit der Zunge und fährt dann fort.

NEON LOVE: „Ich meine das ernst. Glückwunsch, Eiswürfelchen.“

ICE: „Wofür, huh? Für meine Niederlage? Willst du mich zum Narren halten? Hüte besser deine Zunge und geh zurück nach Japan! Die Zeit der Nettigkeiten ist definitiv vorbei, also solltest du dir gut überlegen, was du von dir gibst, NEON!“

Das neue Scotchglas kommt gerade recht. Er reißt es dem Barkeeper förmlich aus der Hand und kippt auch dieses auf Ex! Sofort gibt er ihm mit einer Handgeste zu verstehen, dass er noch ein neues haben will.

Der Flauschmeister zeigt keinerlei Reaktion auf die subtilen Drohgebärden. Entweder sieht er sie nicht oder es ist ihm egal was Edwards will. Freudestrahlend fährt er einfach fort.

NEON LOVE: „Du Dummerchen, ich rede nicht von deinem Quiz for the Beast Match. Ich gratuliere dir zu deinen neuen Freunden. Diese Meg Fancy und dieser O’Silly... die sind fast so tolle Partner wie dieses Emo-Mädchen...“

NEON macht eine kurze Pause und überlegt wohl, wie dieser Typ noch gleich hieß. Es will ihm einfach nicht einfallen. Immer wieder scheint er etwas sagen zu wollen, doch hört immer wieder auf, bevor ein Wort seine Lippen verlassen kann. Irgendwann hat Ian dann die Schnauze voll und hilft NEON auf die Sprünge.

ICE: „Brian Sore?“

Energisches Kopfschütteln vom Flauschmeister.

NEON LOVE: „Brian ist doch kein Mädchenname. Das ist fast so doofig, wie eine Robbe namens Hate. Ich glaube, ihr Name könnte, wenn ich mich nicht ti-ta-täusche, Brianna, gewesen sein. Eigentlich ist das auch elfen-egal.“

Ian rollt mit den Augen. Er will doch einfach nur seine Ruhe haben, sich selbst bemitleiden und in sich in seinem momentanen Elend suhlen. Er muss weg von hier! Weg von NEON LOVE. Nicht mehr lange und er wird den kleinen Mann über den Bartresen werfen... Obwohl! Warum hat er das nicht schon längst getan? Er sollte es einfach tun. Die Tage der vornehmen Zurückhaltung sind schließlich gezählt.

ICE: „Also, ich sage es dir noch ein letztes mal in aller Ruhe, einfach weil ich weiß das du etwas beschränkt bist – Ich habe keine Lust darauf mit dir zu reden. Ich habe wichtigeres zu erledigen, als mich mit einem Kind zu unterhalten.“

NEON LOVE: „Was denn, hmmmmm????“

Mit einem wenig subtilen Fingerdeut, blickt der Flauschmeister mit seinen großen Rehäuglein auf das neue Glas im Anmarsch ist und dem Barkeeper abermals aus der Hand gerissen wird und wieder im Rachen des Kelten landet. Dann zieht er schnell seine Brieftasche hervor, fischt einen blauen Geldschein hervor, knallt ihn auf den Tresen und macht sich daran, schnurstracks die Räumlichkeit zu verlassen. Doch NEON hat noch nicht genug. Man könnte fast meinen, dieser Junge legt es heute darauf an, dass er noch zerlegt wird.

NEON LOVE: „Du musst bestimmt die Brust von O’Silly einölen und den Rock von Meg Fancy bügeln. Seid ihr eigentlich schon auf einen Namen gekommen? Ich wäre irgendwie für Ice Girls...“

Edwards hält inne. Langsam aber sicher reißt Ian der Geduldsfaden. Langsam beschleicht ihn auch das Gefühl, dass NEON sich über ihn lustig macht. Man macht keine Witze über Kelten.

ICE: „Zum wirklich letzten Mal. Noch ein weiteres Wort von dir und ich zeige dir wer wir sind. WIR SIND KELTEN!“

Der Junge mit den Rehäuglein steigt von seinem Barhocker lächelt.

NEON LOVE: „Gesundheit.“

Edwards steht kurz vor der Explosion.

ICE: „Was redest du für verwirrtes Zeug, JUNGE?!“

NEONs Antwort kommt tief geflogen. Sehr tief. So tief, dass Eleven im Keller besser den Kopf einziehen sollte.

NEON LOVE: „Du hast doch gesagt ihr wärt erkältet.“

Seinen Worten folgt ein albernes Kichern.

ICE: „Enough is Enough!“

Blitzartig schnell sprintet Edwards auf NEON zu, vorbei an den leeren und besetzten Bartischen der Virchowalounge und versucht ihn mit einer Running Lariat zu erwischen, doch der kleine Mann duckt sich. Ian kann sich nur mit Mühe davor retten ein das Geschehen erschrocken beobachtendes Paar über den Haufen zu rennen. Als er sich wieder zu NEON dreht, steht dieser (seelenruhig) da und lächelt.

NEON LOVE: „Kein Wunder das du gegen Tiego nicht gewinnen konntest, du bist so schnell wie meine Omi. Oh, apropos Omi, ich soll dich ganz lieb von ihr grüßen.“

Ian hat Angst um seine Psyche. Wenn er noch länger mit NEON reden muss, dann geht er freiwillig in den Keller und lässt sich von Eleven das Hirn rausnehmen. Vielleicht geht er auch zu Azrael Rage und lässt sich von diesem zu Tode langweilen, mit irgendwelchen Metaphern aus der Bibel oder den Erzählungen von Homer. Selbst ein Tag mit Graf Einauge wäre ihm lieber, als noch ein Wort aus dem Mund von NEON hören zu müssen. Doch bevor er geht, muss er noch seine Gefühle verbalisieren.

ICE: „ARGHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“

Nach diesem starken Schlusswort, flüchtet der Waliser. Genug Flausch-Terror. Ian hätte es eigentlich wissen müssen, es ist egal was man NEON LOVE sagt, der Kerl versteht eh immer nur, was er verstehen will.

NEON bleibt in der Lounge zurück, schaut Ian nach und fasst die Situation (laut) aus seiner Sicht zusammen.

NEON LOVE: „Es hat mir irgendwie gefehlt mit meinem Homie Icey-Ice zu reden. Es ist immer so voll flauschtastisch lustig mit ihm.“

Der kleine Mann mit den rosafarbenen Leggings schnappt sich eine Limo mit Erdbeeren-Aroma und verschwindet dann auch wieder. Immerhin hatte er zu Robert Breads gesagt, er müsste noch etwas Wichtiges erledigen. Damit meinte er sicher nicht, dass er Ian Christopher Edwards belästigen wollte. Wobei auch das im Rahmen der Möglichkeiten von NEON sein sollte.

 

Vincent Craven: „Da ist ja wieder unser Prinz des Flauschtums!

Mike Garland: „Ja und bedauere es, dass ich meine Migränetabletten gerade nicht zur Hand habe. Was stimmt mit dem Junge nicht? Ich werde nich aus ihm schlau?“

Vincent Craven: „Dasselbe Dilemma scheint auch Ian Christopher Edwards zu plagen. Der wollte nach seiner Niederlage gegen Sanchéz einfach nur seine Ruhe haben und wurde stattdessen aber von NEON vollgeflauscht.“

Mike Garland: „Belästigt wolltest du sagen. Das sind beinahe kriminelle Ausmaße, der Junge braucht unbedingt Hilfe, wobei ich glaube, dass selbst der Zug längst abgefahren ist...“

Vincent Craven: „Du Pessimist! Er wird schon noch erwachsen.“

Mike Garland: „Haha, genau! Und ich werde neuer Contender auf den Undisputed Gerasy Title!“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 82 (2011-12-27 19:00:00) - Szene: 21 - Blake Milton & MD

Sicherheit. Ordnung. Aufgabe oder Hingabe?

Der Raum ist abgedunkelt. Das Licht aus. MD stützt sich auf dem kleinen Tisch ab. Wieder ist nur sein Hinterkopf zu sehen. Und sie. Die Maske. Allein sie ist im Fokus. Im Auge des Betrachters. Im Auge des verrückten Hundes, des Night Fighters.

Er hat sie lange getragen. Lange vor sich gehabt. Ihren Aufgaben erlegen. Hat sich hingegeben. In die Unordnung. In die Verschleierung. Wurde zu dem, was seine Väter für ihn erkoren. Und was er sich erkämpfte. Seine Sicherheit war der anderen Unsicherheit.

Resigniert atmet MD aus. Sein Blick fällt auf das Schachbrett vor ihm. Sein sicheres Spiel. Ehe ihm auffällt, dass die wichtigste Figur fehlt, dass seine Figur fehlt – die Figur aus einem anderen Spiel, Mensch ärger dich nicht – ehe ihm dies auffällt, keimt der Gedanke, den auch das Gespräch mit Blaze nicht zu beantworten vermochte, auf.

Die Maske singt…

Immer wenn ich bei dir war,
hast du alles nur für mich getan.
Ich hab dich in die Irre geführt,
meine Versprechen waren so oft leer.

Das Schachbrett wird vom Tisch gefegt. Die Figuren fallen zu Boden, das Brett knallt zusammen. Barker, Heritage, Blaze, Blake, Yuma, Lucifer und Co fliegen und fallen. Er nicht. Denn er war nicht dabei – aber das weiß MD nicht. Noch nicht.

Er stöhnt. Lässt sich fallen. Wirklich. Nicht sein Symbol. In den Sessel. Zurück.

Cut – Blake betrachtet die Figur in seiner Hand. Mad Dog. Die unbekannte Konstante. Milton ist nicht ganz bei der Sache. Ausgerechnet heute, wo er in einem Main Event steht – gegen so einige. Er erinnert sich an das TLC Match und hält kurz inne. Er wollte doch zu Gabriel Lucifer. Er wollte ihn beschützen und ihn daran erinnern, wo genau sein Platz ist.

Er steht vor der falschen Tür, vergisst zu klopfen und öffnet sie ganz so, als wäre es seine eigene Kabine. Es ist dunkel.

Er braucht Hilfe. Er braucht ein Ziel vor Augen… SEIN Ziel.“

Plötzlich ein Licht. Die gleisenden Strahlen einer Taschenlampe blenden ihn, fallen durch drei Löcher einer Maske, verborgen im Schwarz des Dunkels. Eine raue Stimme will ihn zurechtweisen, verliert sich jedoch in Gleichgültigkeit: „Seit wann klopfst du nicht mehr an, huh?“

Kein Schreien, kein Würgen, kein Schlagen – Mad Dog sitzt einfach nur da, anstatt „seinem Zögling“ für diesen Fauxpas die Seele aus dem Leib zu prügeln. Gedankenverloren leuchtet er mit dem Lichtkegel durch die Maske, die er extra dafür abgenommen hat. Sein wirkliches Gesicht lauert vakant im Dunkeln.

Wie kann er sich auf das hier alles konzentrieren, wenn ihn der Ernst des Lebens immer wieder einholt? Oder hat er es nicht anders gewollt? Er wollte keine Security sein, sondern Wrestler. Er priorisierte seinen Kindheitstraum und entschied sich damit gegen den mächtigsten Mann der Liga... dem er so hoffnungslos verfallen ist.“

Blake weicht verunsichert zurück, denn erst jetzt realisiert er, dass er in der Kabine seines Mentors steht und nicht wagt, es auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, den Lichtschalter zu betätigen, um sich zu vergewissern. MD, dessen Augen deutlich besser an die Dunkelheit gewöhnt sind und nicht vom Licht der Taschenlampe geblendet werden, klingt lustlos. Freudlos. Verbittert. Monoton.

Mad Dog: „Hatte ich dir nicht gesagt, dass ich dich nicht mehr sehen will? Was machst du hier? Willst du auch mich… retten?“

Zynisch. Irgendwann driftet er immer in Galgenhumor ab… Es kotzt ihn selbst an. MD. Aber Blake scheint das nicht gewahr zu sein.

Er hat mitten auf dem Schlachtfeld die Orientierung verloren… zwischen seiner Aufgabe als leitender Sicherheitsbeauftragter der PCWA, seiner Rolle innerhalb der Inflection Scale, Gabriel und Mad Dog. Zwischen all diesem ganzen Entertainment und Turnieren… der ‚Prestige Challenge‘, dem ‚Quest for the Best‘, dem ‚Fingers, Legs and Skull‘ und dem kommenden ‚Brawlin Rumble IX‘.“

Ein Räuspern, bevor ihm Milton monoton entgegnet: „Es ist dunkel. Du siehst genauso wenig wie ich.“

Der verrückte Hund kichert gestört: „Keine gelungene Metapher für mich, den Unbekannten? Und für dich? Ja, du… wo standst du eigentlich?“

Er strahlt genau auf Blakes Kopf und die hellen Lichtpunkte legen sich verzerrt auf dessen Augen und Mund. MDs Fangzähne blitzen kurz auf, als er nach Blakes Musterung kurz darauf die auf dem Boden verstreuten Figuren zu sortieren und diejenige mit dem Aufkleber „Mein(!) Blake“ zu suchen versucht.

Mad Dog: „Gefällt mir… dein Mut.“

Sein Zögling“ fährt sich mit einer Hand über das Gesicht. Er ist unruhig.

SEIN Ziel ist so nah… die Erwartungen so abnorm hoch. Caleb Yuma – Prestige Challenge Gewinner und der eigentliche Number One Contender innerhalb der Ladder. Cryption Crown Holder Chris McFly Jr. und Tribune Champion Alistair Brunswick.”

Der Fighter nimmt das Licht von ihm und senkt seinen Kopf. Konfrontiert den Australier mit der Dunkelheit. Der Unsicherheit. Und ihr. Konfrontiert ihn mit der grässlich hässlichen Maske.

Mad Dog: „Blake, ich hab dich mal wieder unterschätzt. Dass du Nowak besiegst, hätte ich nicht gedacht. Nein, ich dachte er macht dich fertig. Schlachtet dich. Doch du hast ihn besiegt und damit…“

MD schüttelt den Kopf. Er wollte sich heute noch zum Tod des Polen äußern. Streift den Gedanken daran aber jetzt ab.

Mad Dog: „Du hast mich davon abgehalten, dir zu helfen. Gut so! Im Grunde hast du mich von Anfang an nicht gebraucht, huh!? Ist es nicht so? Ja, deine stoische, sture Art… Was hast du denn angenommen von mir? Beherzigt? HUH!? Glaubst du ich hab dich zum Spaß verprügelt, gewürgt, geschlagen und getreten? Nein, ich wollte, dass du kapierst – aber du hast nicht kapiert. Du hast das gemacht, was jeder macht: Dein Ding!“

MD dreht sich im Sessel um. Blake den Rücken zu. So wie vorhin Blaze. Starrt an die leere Wand, die aufgrund der Dunkelheit heller erscheint als sie ist.

Mad Dog: „Und es ist gut so! Mach weiterhin das, was du willst und denkst. Vielleicht gewinnst du ja heute Abend nochmal. Kämpfen kannst du! Also… mach’s gut, Blake!“

Die letzten Worte… nicht mehr monoton. Nein. Gekränkt. Verbittert. Verschluckt.

Blake Milton: „Aber…“

ich brauch dich.

Ich dich auch. Aber du willst ja nicht.

doch ich will. Bestimmt. Glaub mir. Will bei dir sein. Will so sein… wie… du es bist.

Wer bin ich denn, huh? Was bin ich denn?

Blake lehnt sich rücklings gegen die Tür. Es waren zu viele Tabletten. Ihm ist schwindlig und schlecht. Er fühlt sich unwohl, doch ausgerechnet heute kann keiner den anderen aufgrund der Dunkelheit deuten. Nur die Maske. Ach. Die Maske.

Mad Dog: „Was?“

Blake ist übel.

Mad Dog: „Aber… was, Blake? Du sagtest… aber! Aber… was?”

Hoffnung in der Stimme des Hundes. Blake räuspert sich, hört den Willen seines Mentors.

Blake Milton: „Ich wollte doch nur…“

Eine Entschuldigung für den Impact? MD wird hellhörig. Miltons Unterton wird seltsam besitzergreifend.

Blake Milton: „…mein Match. Tom Nowak gehörte ganz allein mir. Es war mein Sieg. Oder wie du es nennen würdest… mein Triumph. Ein wahrer Triumph. Denn nur ein wahrer Triumph…“

Mad Dog: „…bringt Sicherheit!“

Stille. Ehe das Lachen des Night Fighters durch die Dunkelheit hallt. War es billige Psychologie, die der Junge da mit ihm versuchte oder die Wahrheit? Hatte er was mitgenommen… gelernt von ihm, der unbekannten Konstante?

Mad Dog: „Wie dem auch sei, Blake. Ich bin kein guter Vater!“

Die Gedanken an seine Tochter, sie müsste jetzt fünf Jahre sein, waren schon immer das Kontra zu den Zielen seiner Karriere.

MD schüttelt sich, blendet Blake wieder an, als er sich zurück zu ihm dreht.

Mad Dog: „Und ich bin kein guter Mentor! Du hingegen bist ein guter Wrestler… und ja, vielleicht schaffst du heute einen wahren Triumph und zeigst dem Banausen am Kommentatorentisch, Barker, was es heißt zu gewinnen. Einen Sieg zu fühlen, einen Triumph mit den eigenen Händen zu erkämpfen. Das überströmende Siegesgefühl. Gehen wir vor dem Segen aus der Kirche, Blake? Nein! Unser Orgasmus ist in der Frau. Barker aber ging mal wieder in sein Kämmerlein und spritzte die Vorstellung eines Sieges an. Blake, zeig ihm heute Abend, was Erlebnis bedeutet. Zeig ihm heute Abend, was Schöpfung bedeutet, Blake. Zeig ihm einen wahren Höhepunkt!“

Azrael Rage und Elroy Schmidtke – ehemalige Träger des Gerasy Title. Vinzenz, Pavus, Hudson und ein schwer einzuschätzender Díego A. Sanchéz. Alle gegen alle. Und er weiß nicht, ob er mehr Angst davor hat, zu verlieren, oder davor… tatsächlich zu gewinnen.“

Mad Dog: „Und wenn nicht… dann hast du immer noch den Quest, verstehst du?“

Der Blick des Fighters fällt auf die Maske. Und die Sehlinien der beiden Protagonisten treffen sich hier. Stoßen sich an der grässlich Hässlichen. Zögernd. Traurig.

Mad Dog: „Verfolge dein Ziel, egal, was kommt! Hab es immer vor Augen, immer! Versuche alles, um es zu bekommen… erst…“

Wegen mir hast du vor Wut geweint,
wegen mir hast du dich selbst zum Feind.
Es ist meine Schuld, du kannst nichts dafür.
Ich bin die Hoffnung und du stirbst mit mir.

Ich bin die Sehnsucht in dir.

Die Maske singt das Trauerspiel.

Mad Dog: „Erst, wenn du weißt, dass du es nicht erreichen kannst. Erst, wenn das Scheitern dein Versagen und Nichtkönnen offenlegt… erst dann musst du es wohl…“

Blake sieht die Hand MDs, wie sie sich zur Maske vortastet. Zittert. Schwitzend. Sieht die Narben, sieht die Blässe. Die Schwäche. Das Verlangen. Und das Scheitern, als sie vernichtend zurückgezogen wird. Weg. Fort.

Mad Dog: „…aufgeben! Dein Ziel… verneinen.“

Ist es das wert?“

MD dreht sich wieder weg. Will nicht mehr. Nicht mehr hinsehen. Sie. Die Hässliche. Sein Spieglein, Spieglein an der Wand. Seine Identität nicht mehr sehen. Wo will er hin? Ohne sie nur Leere. Ohne sie. Er! Allein er. Kann er noch ohne sie sein?

Er braucht ihn. Es hat einen guten Grund, warum er ausgerechnet ihn als Mentor erkoren hat. Und dieser Grund ist so entscheidend, dass er sich jedes Mal den Speichel aus den Mundwinkeln wischen muss, wenn er Mad Dog sieht. Er darf ihn nicht verlieren…“

Mad Dog: „Ich kann das nicht…“

Aber wenn Mad Dog es nicht schafft… ist er dann auch zum Scheitern verurteilt? Hier, inmitten der Schlacht… inmitten all der Leichen und dem Glauben, den schon zu viele verloren haben.“

Blake erkennt, wie der Handrücken des verrückten Hundes ganz dicht unter dessen Auge fährt. Eine Träne. Wegwischt. Sein Kopf schaut zum Boden. Die Figuren verstreut. Das wirre Spiel. Es ist zu Ende gespielt.

Mad Dog: „Ich kann nicht… dein Mentor sein.“

Blake Milton: „Bitte tu mir das nicht an…“

Er kann es sich nicht leisten aufzugeben, denn was wird dann aus seinem Ziel? Aus Gabriel und der PCWA?“

Mad Dog: „Was willst du denn von mir? HUH!? WAS!?“

Blake Milton: „Ich brauche dich…“

Der Night Fighter schüttelt den Kopf und fängt tatsächlich an, Blake auszulachen. Galgenhumor.

Mad Dog: „Du weißt doch noch nicht mal, wer ich wirklich bin, du Idiot! Versteh endlich, dass du nur dich brauchst! Und mach, dass du hier rauskommst! Ich kann dich nicht mehr sehen!“

Blake Milton: „Ich gehöre an DEINE Seite – weißt du noch? Du brauchst mich, genauso wie ich dich!“

Mad Dog: „Hör auf, mich herauszufordern, Blake. Du weißt nicht, auf was du dich hier einlässt…“

Mad Dog erhebt sich. Er wirkt größer… bedrohlicher, mit der Maske in der Hand und nicht über seinem Gesicht. Es ist das Unbekannte, was es für einen Moment tatsächlich unerträglich macht, mit ihm in ein und demselben Raum zu sein und nicht zu wissen, ob er wirklich Mad Dog ist.

Blake Milton: „Wer… bist du…?“

Mad Dog: „Wen meinst du?“

Irritiert zeigt MD auf die Maske, dann auf sich selbst. Der verrückte Hund geht auf den Australier zu, den es Überwindung kostet, sich nicht zu übergeben. Blake schließt seine Augen und versucht seinen miserablen Gesundheitszustand zu ignorieren.

Mad Dog: „Warum willst du mir nicht ins Gesicht schauen, huh?“

Hat er keines? Bzw. liegt sein Gesicht in seinen Händen?

Der Junge dreht sich weg, sucht nach der Türklinke, während Mad Dog „seinen Zögling“ an der Security-Uniform packt… und ihn einfach nur aus seiner Kabine wirft.

Mad Dog: „Ich habe gesagt… RAUS HIER, DU IDIOT! ES IST VORBEI!“

Ich bin die Sehnsucht und du stirbst mit mir.

Vincent Craven: „Der arme Blake. Er kriegt es aber richtig dicke. Jetzt will auch noch sein Mentor anscheinend nix mehr von ihm wissen!“

Mike Garland: „Abwarten, Mad Dog wirkte bereits in der Szene mit Blaze vorhin äußerst angespannt. Milton auf alle Fälle will bei Mad Dog bleiben!“

Vincent Craven: „Am Ende wird es aber die Entscheidung des verrückten Hundes sein. Vorerst hat er ihn aus der Kabine geworfen.“

Mike Garland: „Ein anderer hat bisher noch Niemanden in irgendeiner Kabine angetroffen, konnte also gar nicht rausgeworfen werden, und so geht es anscheinend weiter…schau mal auf die Leinwand…“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Vendetta 102 (2014-05-25 18:00:00) - Szene: 29 - Ja, ich brauche dich.

Die Tür steht offen und so kann sich Blake Milton ungefragt in den Rahmen stellen, um Mad Dog anzuglotzen. Der verrückte Hund hatte nach dem Ende des Six Men Tag-Team Matches schon das Gefühl, dass ihm der Junge folgt. Dennoch schaut er nun Blake, der sich mit einem Arm anlehnt, überraschend böse an. Allein-Sein wäre die Option der Wahl gewesen, hätte er nur nicht seine Kleidung in der Kabine gelassen...
Die Augenbrauen des Night Fighters sind tief hinunter gezogen und sein Blick ist starr. Fast würde man meinen, er brauche nicht zu blinzeln - aber Milton weiß den Starrsinn seines ehemaligen Mentors in gewohnt gleichgültiger Art und Weise zu ignorieren.

Blake Milton: "Und wieder nicht gewonnen."

So als würde die nächste Autoscooter-Runde auf einer Dorfkirmes angekündigt, erinnert Blake seinen ehemaligen Mentor an dessen erneutes Scheitern. 
MD mustert den Jungen. Ein Mal. Zwei Mal.
Keine Reaktion.

Mad Dog: "Nicht?"

Blake Milton: "Hast du denn den siegreichen Pin angebracht?"

Nun schüttelt die Töle voll Unverständnis ob dieser Aussage den Kopf, widmet sich seinem aufgeschnürten Ringboot und zieht ihn vom Fuß. Mit Wucht landet der Stiefel in der Ecke. Ehe sich Dog aber seinem zweiten Schuh widmen kann, tritt Blake Milton ein. Nährt sich dem Kämpfer der Nacht in dessen Augenwinkel.

Blake Milton: "Wie lange willst du dieses Spiel noch treiben?"

Empört fliegt der Kopf des verrückten Hundes hinauf, während die rechte Hand den Doppelknoten aus seinem Stiefel zu lösen versucht.

Mad Dog: "Was meinst du?"

Blake lächelt, so als attestierte er dem ehemaligen Gerasy ein 'süß' für dessen Frage. Das verärgert den Angegrinsten jedoch noch mehr - als seien zwei Kämpfe, in denen ihm die entscheidende Aktion misslang, nicht schon genug für heute. Nun muss er sich auch noch Blakes dumme Argumente gefallen lassen... 

Mad Dog: "Wie lange ich noch kämpfen werde? Bis es zuende ist, werde ich kämpfen. Im Ring stehen. Und es werden auch wieder erfolgreiche Zeiten kommen. Weißt du noch? Als wir zusammen in der Inflection Scale waren, nannte man mich den ewigen Zweiten. Ich war derjenige, der zwar Siege auf dem Konto hatte, aber nie den letzten Schritt vollziehen konnte. Und was geschah dann? Ich wurde Quest for the Best und schließlich auch Gerasy Champion. Ich habe gekämpft, Blake. Das tiefe Tal durchschritten. Weiter gemacht. So, wie ich es jetzt auch tue."

Während der Fighter das Argument seiner Ringpartner Lobotomy Blues vorbringt, betrachtet Milton interessiert seine Fingernägel.

Blake Milton: "Mit dem Unterschied, dass du nun bald gar nichts mehr auf dem Konto hast."

Jede Niederlage ist ein weiterer Malus. Jede Niederlage lässt einen weiter nach unten fallen. 
Niemand weiß das besser als Mad Dog - und Blake Milton schmiert ihm nun seine eigenen Erkenntnisse um die Ohren.
Trotzig zieht sich MD seinen zweiten Schuh aus und wirft ihn weg. Denkt bereits an die nächste Show.

Mad Dog: "Dass die Cryption Crown nichts für dich ist, weiß ich nicht erst seit gestern, Blake. Ist ja toll, dass du wenigstens einen Teil meiner Ratschläge mitgenommen hast... aber über mir stehst du deshalb noch lange nicht, Blake. Ich werde im nächsten Monat gegen Robert Breads in den Ring steigen und ihm seine verdammte Cryption Crown abnehmen. Es ist der Titel, der mir noch auf meiner Liste von PCWA Championships fehlt. Ich besiege Breads bei der 103 und damit beende ich deine absurde Theorie, dass ich nur mit Maske wieder erfolgreich sein... dass ich nur an der Seite von Nicotin & Bacteria zurück in die PCWA finden kann. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun, Blake. NICHTS! Das Eine sind ein paar Niederlagen, mit denen ich jetzt und hier umgehen muss. Das Andere ist Vergangenheit. Wann kapierst du das endlich?"

Mit Nachdruck schießt MD diese Frage aus dem Mund. Und so als sei er gerade im Ring, springt er auf und reckt fragend die Arme in die Höhe.
Blake blickt auf das Leben in MDs Leib und fühlt sich darin bestätigt. Er ist derjenige, der Mad Dog Leben gibt. Alles andere außer ihm scheint für MD trostlos und öde.

Blake Milton: "Ich dachte die Cryption Crown sei etwas für den Anfang; um sich die Sporen zu verdienen. Mit Hardcore Action den rauen Ton in diesem Geschäft erlernen, die harte Gangart, um schließlich über das Sprungbrett des Volkes... den ehemaligen Tribune... an die Spitze zu kommen. Dann hatte ich ja mit deinem Bankrott gar nicht so unrecht, huh?! Du fängst gegen Breads ja in der Tat wieder von vorne an. Das muss verdammt weh tun, als ehemalige Motor der PCWA. Der sich als das reinste und klarste Benzin dargestellt hat. Nun willst du dir also wieder die Finger schmutzig machen?"

Und wieder hageln ihm seine eigenen Worte, dieses Mal jene über die Titel der PCWA, entgegen. Seinen Aufstieg im Wrestlinggeschäft hielt Mad Dog für eine gute Vorgabe, an der sich Blake innerhalb des Business' und der PCWA orientieren konnte. Hardcore Action hat der Fighter in der bXq und der NHB Bewegung der GCW erlernt. Danach musste er lange das Volk finden und sie ihn... Bei Blake Milton sollte es, so die Vision des Night Fighters, ähnlich ablaufen. Am Ende sollte auch er die Menge im Rücken haben. Etwas, das einem Wrestler wie Grizz Lee, sofort einleuchtet, aber...

Es kam anders.

Und Gerasy Champion ist MD ebenso lange nicht mehr. Die Augen des verrückten Hundes verschließen sich.

Blake Milton: "Tja."

Milton setzt sich neben seinen ehemaligen Mentor. Neben den Mann, der ihm so viel beibrachte. Der ihn in diesem Geschäft etablierte. Der ihn so oft schlug, weil Blake nicht verstehen wollte... 

Blake Milton: "Bis zum Gerasy hast du gerechnet. Aber was nun, nach dem Gerasy, kommt, ist Neuland für dich."

Blakes Blick scheint Mad Dog förmlich zu durchbohren.

Blake Milton: "Du brauchst Halt."

Er rutscht noch ein Stück näher an Dog heran, sodass sich ihre Oberschenkel berühren.

Blake Milton: "Du brauchst Sicherheit."

Er flüstert nur noch. 
Und legt den Arm um seinen Hund.

Blake Milton: "Du brauchst..."

Er drückt ihn. In den Nackenmuskel. Zieht ihn zu sich. Streichelt ihm durch das nasse Haar.

Blake Milton: "Mich."

Mad Dog spürt, so nah an Blake, wie dessen Herz förmlich zu rasen scheint. Ganz dicht spürt er über sein Ohr den adrenalingetränkten Herzschlag des Jungen. Eilig. Heftig.

Mad Dog: "Ja."

Blake zittert. Bestätigung? Von ihm?
Seinem ehemaligen Mentor? Seiner neuesten Waffe?
Als der Night Fighter aus dem Griff seines Jungen zurückweicht und beide sich tief in die Augen schauen, scheinen alle vier Sehkugeln feuchter als sonst.

Mad Dog: "Im Ring, Blake!"

.
.
.

Blake Milton: "Wi... wa... Wie?"

Der Junge weiß nicht, was er sagen soll. Er stammelt... fleht Mad Dog um eine Bestätigung seines Traumes.
Alle bei ihm.
Versammelt.
Mad Dog bei ihm.

Doch MD schüttelt wieder nur den Kopf.

Mad Dog: "Es reicht jetzt. Du hast den Brawlin' Rumble gewonnen, hast Robert Barker geschlachtet, bis zu N&B gegangen. Hast dich vollkommen anders entwickelt, als ich... als wir das vorgesehen haben. Du bist nicht den Weg über den Cryption gegangen, nein, du bist nicht meinen verdammten Weg gegangen, Blake. Das ist ja auch gut so - du solltest ja auch deinen Platz finden. Aber du hast dir deinen Platz genau auf der Gegenseite von mir gesucht. Hast genau das an mir faszinierend und toll gefunden, was ich unbedingt ablegen wollte. Während ich also darum kämpfte, anders zu werden... Diesen ganzen Müll aus der PEST Zeit, meinen destruktiven Ehrgeiz und meinen über Leichen gehenden Willen abzulegen, hast du dir genau DAS... genau diesen ganzen Mist angesehen und bist darin aufgegangen."

Entschlossen rückt der Fighter von Blake Milton weg. Steht auf.

Mad Dog: "Ich habe gesagt, ich trete nie mehr gegen dich an. Weil du mich von Anfang an besitzen wolltest. Weil du Trophäen gewinnen willst... und damit meinst du nicht Titel, sondern Menschen. Weil du mich von Anfang an gejagd hast... Aber die Jagd hat nicht aufgehört, sie geht immer noch weiter. Mit SMS, mit Krankenhausbesuchen, mit Eleven und heute schon wieder. Ich will das nicht mehr, Blake. Vielleicht gehören wir zusammen, wie du es einst gesagt hast. Du bist mein Jäger. Meine Herausforderung. Und ich bin es satt, sie liegen zu lassen. Dir das Heft in die Hand zu geben... Ab jetzt dreh ich die Sache einfach um, Blake! Nicotin & Bacteria ist genau das, was ich hier bekämpfe. Ich bin mit Sicherheit nicht der große weiße Ritter, vielleicht bin ich auch nicht derjenige, der die PCWA in sich vereint... der die PCWA ist. In jedem Fall seid IHR aber diejenigen, die ICH jage, Blake!"

Entschlossen tritt der Fighter seinem ehemaligen Jungen wieder entgegen.
Einst waren sie eine Gemeinschaft, doch jetzt ist bei Mad Dog sogar die letzte Sympathie verflogen.

Mad Dog: "Brawlin' Rumble! Weder zwei Männer auf deiner Seite, noch zwei Männer auf meiner Seite. MANN GEGEN MANN, Blake!"

Blake steht auf.
Stellt sich ihm entgegen.

Mad Dog: "Wenn ich gewinne, lässt du mich ein für alle Mal in Ruhe."

Nüchtern betrachtet der Junge den endlich wieder erregten Mad Dog. Der Kampfeswille zeigt. Und Siegesgewissheit.

Blake Milton: "Du wirst aber nicht gewinnen. Gegen mich bist du nichts, mit mir bist du alles."

Blake dreht sich um. 

Blake Milton: "Der Motor japst und stöhnt. Es wird mir eine Freude sein, dir beim Brawlin' Rumble die fällige Generalüberholung zu verpassen."

Bis Milton den Raum verlässt, stiert MD ihm noch nach. Beißt dabei auf seine Unterlippe und atmet heftiger.
Aber irgendwie befreit. 

 

Mike Garland: "MAD DOG gegen BLAKE MILTON! Wir haben ein weiteres Match für den Brawlin' Rumble!"

Vincent Craven: "Eigentlich wollte Mad Dog nie mehr gegen Blake in den Ring steigen, aber der hat es durch sein Verhalten geradezu provoziert. Auch wenn er von Mad Dogs Herausforderung im ersten Moment doch sehr überrascht wirkte."

Mike Garland: "Wenn der verrückte Hund gewinnt, dann wird ihn Milton ein für allemal in Ruhe lassen müssen. Das wäre ein harter Schlag für Blake, der ja auch schon Gabriel Lucifer verloren hat."

Vincent Craven: "Blake ist kein Kind mehr, er wird mit dem Verlust leben müssen, falls er den Kampf verliert."

Mike Garland: "Milton ist manchmal nicht viel mehr als ein großer Junge, der nicht weiß, was er mit seinem Tun anrichtet. Mad Dogs Herausforderung ist vielleicht die einzige Möglichkeit, ihn endgültig los zu werden."

Vincent Craven: "Dein Wort in allen Ehren, aber das wird sich erst noch herausstellen müssen. Viel schlimmer auch der Gedanke: Was passiert, wenn Milton gewinnen sollten. Mad Dog also erneut verliert. Wird er dann vielleicht doch in die Fänge von Nicotine & Bacteria geraten?"

Mike Garland: "Ich hoffe nicht, Vince. Ich hoffe nicht."


---------------- K&G/PCWA ----------------

Brawlin Rumble X (2014-08-03 19:00:00) - Szene: 40 - Asche zu Asche. Staub zu Staub.

FLASH FORWARD

Blake Milton: „Dann halt einfach die Fresse und mach das, was du am besten kannst! Lass mich fallen!“

Der Junge schreit ihn an, während er an der Wand des PCWA Theaters hängt. Und er macht sich noch nicht einmal die Mühe eine Kerbe zu suchen, wo er einen Fuß hineinstellen könnte. Keine Fuge, wo er Halt bekäme. Nur den linken Arm in der Klaue der Töle. In Mad Dogs Händen. In denen seines Mentors. Dieses scheiß sturen Arschlochs!

Unsicherheit steht auf beider Stirn in Form von Schweißperlen. Und auch die Kräfte schwinden. Er kann ihn nicht mehr halten. Er rutscht. Hinunter. Blake sucht Augenkontakt. Ein letztes Mal.

Blake Milton: „LASS LOS!“

< >

Nicht mehr lange und sein Match steht an. Nach dem Gespräch mit Alistair, Stevie, Blaze und Thera hat es ihn zu ihrem eigentlich angestammten Platz gezogen. Zur Himmelsbar, in welcher er heute, da alle im PCWA Dome zugange sind, alleine sein kann. Mad Dog sitzt bequem auf der Couch, seine Füße auf dem kleinen Tischchen vor ihm. Dass hinter den beiden eine zerbrochene Flasche auf dem Boden liegt hat er noch gar nicht bemerkt. Er schaut zum Dome herüber; eine Mischung aus Nervenkitzel, Fokus und Unbehagen macht sich breit. Blake Milton. Sie haben alles durch. Und heute will er ihrer Geschichte den Schlusspunkt setzen, um schließlich in den Rumble zu gehen und das famose Ende seiner Karriere einzuleiten. Das Match gegen Blake ist der Anfangspunkt für eines der letzten Jahre. Er muss es gewinnen. Er muss endlich wieder gewinnen. Er Muss.

Denn so darf es nicht enden.

"Genießt du ein letztes Mal den Duft der Freiheit bevor du in den Keller musst?"

MD nimmt die Füße vom Tisch und dreht sich zum Eingang der Plattform. Er hat schon längst erkannt, wer ihn dort kurz vor dem Match aus seiner Konzentration bringen will. Wer anders als sein Gegner käme auf diese Idee?

Mad Dog: "Du hattest schon immer ein ausgesprochen gutes Timing, huh?!"

Blake zuckt mit den Schultern, schwingt sich auf einen der Barhocker und versucht das leidige Thema Barker vs. Eleven aus dem Kopf zu bekommen.

Blake Milton: „Ich weiß halt einfach, was an der Zeit ist. Ob es Lucifer war, die ANGST oder jetzt Eleven und Barker. Niemand hat die Zeit so gut genutzt wie ich; selbst Alistair nicht. Unvergessene Zeiten. Und was geht bei dir so?“

Milton winkt ab und dreht sich auf dem Hocker hin und her.

Blake Milton: „Ach, ich vergaß. Du hast ja keine Freunde.“

Plötzlich springt MD auf, eilt zu Milton und rammt seine Faust neben ihn auf den Tresen.

Mad Dog: "LASS DEN SCHEISS! Du kennst die Momente vor meinen Matches, in denen ich mich noch einmal sammele. Du warst ja auch schon dabei, als ich dich in diese Kunst einführte. Also erzähl mir keinen vom Keller oder davon, welches Schicksal mir blüht, wenn ich gegen dich verliere. ICH weiß, was dann passieren wird, Blake. Und du weißt auch, dass ich es weiß. Du weißt genauso, was passieren wird, wenn ich gewinne, aber davon redest du nicht. Scheinbar hängt es aber trotzdem in deinem Hinterkopf, huh?! Ansonsten wärest du wohl kaum hier und wolltest mich aus der Konzentration bringen. Meinen Moment stören. Hast du plötzlich Angst, dass ich dich ein für alle Mal los werden könnte?"

Milton lächelt MD provokant ins Gesicht und dreht mit dem Barhocker einmal um seine eigene Achse.

Blake Milton: "Das willst du doch gar nicht."

Nun ist es Mad Dog der schmunzelt und abwinkt.

Mad Dog: "Hau ab! Wir sehen uns im Ring."

Irritiert schaut Blake ihn an. Lehnt sich fragend nach vorne. Aber MD starrt ihn nur an, verleiht seiner Aufforderung mit einer weisenden Handbewegung Nachdruck.
Blake springt vom Hocker.

Blake Milton: "Nun gut... wie du willst."

Aus seiner Hosentasche fingert der Junge ein Feuerzeug und ein Foto, um beides auf den Tresen zu legen und zu MD hinüber zu schieben.

Mad Dog: "Was soll das?"

Blake Milton: "Erinnerst du dich nicht mehr? Als du kurz vor deinem Sieg im Quest for the Best dieses Feuerzeug gezückt und ein Foto abgebrannt hast? Ist das so lange her? Oder war das der böse, noch maskierte Mad Dog, den du jetzt aus deiner Erinnerung gestrichen hast? Du hast damals das Bild deiner Tochter verbrannt, Mad Dog! Das Bild, was du vor jedem deiner Auftritte geküsst hast, um sie für diesen einen Moment bei dir zu haben. Dämmert's? Jetzt ist wieder so ein Moment. Und hier ist ein Foto…"

MD betrachtet argwöhnisch sein Feuerzeug und das Bild, welches auf dem Kopf liegt. Blake wird sich doch wohl keinen Abzug von dem Foto seiner Tochter gemacht haben?

Blake Milton: "Seitdem du sie nicht mehr geküsst hast, hast du zwar den Gerasy gewonnen, danach ging es aber schneller bergab, als du ade sagen konntest. Dich von allem zu trennen, was du als unbekannte Konstante ausgerufen hast, hat nur kurzzeitig Erfolg gebracht. Du hast die Maske weggelegt, mich abgestoßen, das Foto deiner Tochter verbrannt. Dabei brauchst du etwas, an dem du dich festhalten kannst. Sei es ein Gegner wie Rage oder Eleven. Sei es eine Maske. Oder ich. Ich bin immer noch die größte Konstante in deinem Leben hier in der PCWA, Mad Dog. Immer wenn es eng wurde, kamst du zu mir. Hast mich als Ringrichter gebraucht. Hast auf mich als Night Fighter im Untergrund gehofft, als du mir die Maske aufgesetzt und dabei sogar Barker an deiner Seite geduldet hast. Oder als wir dieses Trinkspiel mit Eleven gespielt haben..."

Großartige Erinnerungen. Tief atmet MD ob dieser Vorwürfe ein und aus. Greift jetzt das Foto, dreht es um.

Das Bild zeigt Blake und ihn. Arm in Arm. Nach einem ihrer Trainings, dass sie vor allem zu Beginn ihrer Beziehung oft miteinander abhielten. Mad Dog prügelte den Jungen mehrfach durch den Ring, um ihm die harte Schule zu zeigen. Blake aber stand immer wieder auf. Immer wieder.

War das ein guter Anfang? Oder war es so schlecht, dass es nie mehr wieder gut gemacht werden konnte? Es war seine Verantwortung.

Blake Milton: " Wir beide... bald könnte es wieder soweit sein. Ist es nicht das, was du innerlich willst? Du magst mich, hast du einst gesagt. Wir sind beide unberechenbar, hast du gesagt. Wir gehören zusammen."

Doch der Night Fighter reißt Blake aus seinen Wunschvorstellungen mit einem einfachen Kopfschütteln.

Mad Dog: "Das war einmal, Blake. Wir beide gehören nicht zusammen, vielleicht gehörten wir es nie... Wenn man bedenkt, was aus uns geworden ist. Getrennt haben sich unsere Wege jedenfalls nicht, weil ich mich geändert hätte. Nein, ich habe Barker gestürzt, indem ich ihn konterkarierte. Du stürztest ihn mit einer Schlachtung. Da haben sich unsere Wege getrennt. Denn das geht nicht zusammen und wird es auch niemals. Bergab ging es dann für mich, nachdem Eleven in die PCWA kam und du mit ihm gemeinsame Sache machtest. Da habe ich vielleicht versucht, dich zu retten, weil ich es selbst erlebt habe und ja, noch Hoffnung in dich setzte, als schon jeder die Hoffnung aufgegeben hatte. Hoffnung, dass wir wieder gemeinsam einen Weg gehen könnten. Aber du gingst deinen Weg der Zerstörung weiter."

Nun nimmt sich MD auch sein Feuerzeug zur Hand. Betrachtet es eindringlich.

Mad Dog: "Aber dieser Weg ist nicht mein Weg. Und deshalb werde ich dich heute schlagen, deshalb werde ich dich heute treten, dich auf die Matte schleudern, dich mit dem Enter Night Kopf vorwärts auf den Boden rammen, dich hebeln, verdrehen, dich ausquetschen, bis du endlich... ENDLICH! Diese verfickten Worte sagst: 'I QUIT!' Damit ich dich endlich los bin. Damit du endlich weg bist. Von mir... und meinem Weg. Denn den will ich heute weiter gehen, Blake. 30 Mann? 40 Mann? Meine verdammten Brotkrumen waren schon längst ausgelegt... Ares hat MIR die Fackel übergeben, ich wurde Undisputed Gerasy Champion. Aber dein verdammtes Hexenhaus. Du verfickte Hexe. Heute werde ich tun, was ich schon längst hätte tun sollen; nämlich dich endlich in diesen scheiß Ofen schieben und den Weg gehen, der für mich schon beim achten Brawlin' Rumble bestimmt war."

Voller Erstaunen reißt Blake die Augen auf. Doch der Night Fighter strotzt nur so vor Klarheit und Entschlossenheit.
Ein letztes Mal nimmt er das gemeinsame Bild in den Blick. Daneben wägt er das Feuerzeug hin und her.

Mad Dog: "Dass ich nicht mehr die unbekannte Konstante sein kann, hat mir Rage bewusst gemacht. Ich muss nicht alles wegschaffen und ein Niemand sein. Alles ablegen, was einem Halt gibt. Nein! Ich bin gewachsen. Es gibt Dinge, auf die ich stolz bin, und Dinge, auf die ich nicht stolz bin. Und daraus muss ich das behalten, was zu mir passt. Was mich auch jetzt noch stolz macht oder machen könnte. Ich lerne aus der Vergangenheit und tue nun das, was ich aus eigener Sicht für richtig halte. Und ich halte es für richtig, das abzulegen, dort eine Trennung zu vollziehen, wo etwas falsch ist. Wo etwas mich von dem abbringt, was für mich richtig ist."

Der Hund drückt das Feuerzeug an.

Mad Dog: "Du bist falsch, Blake!"

Der Night Fighter führt das Feuerzeug zum Bild hinauf und steckt es an. Erschrocken springt Blake nach vorne und stößt seinen ehemaligen Mentor nach hinten. Das Feuerzeug fällt ihm aus der Hand, das Foto zu Boden. Mad Dog stolpert und kann sich gerade noch an der kleinen Eisenabsperrung festhalten.

Blake aber jagt dem Bild hinterher, was Wind über den Boden gewirbelt wird.

Blake Milton: „WAS ZUR HÖLLE IST NUR LOS MIT DIR, DU SCHEISS STURES ARSCHLOCH!?“

Er hechtet Richtung Dachkante und Mad Dog handelt mehr aus Reflex als aus gutem Willen. Er packt den Jungen, der noch immer nach dem brennenden Foto hascht, um es zu löschen.

Blake Milton: „WEGEN DIR BIN ICH HIER! WEGEN DIR BIN ICH DAS, WAS ICH BIN! DU SCHULDEST MIR WAS!“

Mad Dog: „Deine Brüder haben dir das angetan, nicht ich!“

Blake Milton: „ABER DU HAST NIE ETWAS DAGEGEN UNTERNOMMEN!“

Mad Dog: „Weil ich nicht da war und…“

Blake Milton: „DU BIST NIE DA, WENN MAN DICH BRAUCHT!“

Er zerrt und windet sich.

Mad Dog: „Wenn ich damals dagewesen wäre, hätte ich etwas unternommen, Blake. Kein Kind sollte einem anderen Kind so etwas antun. Und kein Kind sollte so etwas durchleben müssen! Ich wünschte, ich könnte dir dieses Trauma nehmen. Aber ich kann es einfach nicht. Hörst du? Das ist unmöglich!“

Milton schnauft. Kann nicht aufhören diesem Bild einer großen, glücklichen Familie nachzujagen, weil er einfach nicht vergessen kann, was ihn geprägt hat. Konditioniert. Pawlowscher Hund. Und er kann einfach nicht anders mit seinen Ängsten umgehen, wird von seinem Trauma angetrieben und hechtet dem Foto, als es über die Dachkannte fliegt, ohne Zögern nach.

Er fällt.

Mad Dog: „BLAKE!“

Der Fighter hat ihn. MD hat ihn am Unterarm gepackt und wird fast mit ihm mit hinuntergezogen. Wäre Mad Dog nicht auf die Knie gegangen, hätte er nicht sein Körpergewicht nach unten verlagert. Erschrocken und ängstlich starrt der verrückte Hund auf seinen kommenden Gegner, der nur noch an seinem Arm festhält. Der nur noch an seinem Arm Halt hat.

Blake starrt dem Foto nach, was sich in kleine Aschefetzen auflöst und in alle Richtungen verweht wird.

Mad Dog: „DU BIST SO EIN DÄMLICHER IDIOT!“

Der Junge schaut ruckartig auf und zischt verbittert.

Blake Milton: „Dann halt einfach die Fresse und mach das, was du am besten kannst! Lass mich fallen!“

Der Junge schreit ihn an, während er an der Wand des PCWA Theaters hängt. Und er macht sich noch nicht einmal die Mühe eine Kerbe zu suchen, wo er einen Fuß hineinstellen könnte. Keine Fuge, wo er Halt bekäme. Nur den linken Arm in der Klaue der Töle. In Mad Dogs Händen. In denen seines Mentors. Diesem scheiß sturen Arschlochs!

Unsicherheit steht auf beider Stirn in Form von Schweißperlen. Und auch die Kräfte schwinden. Er kann ihn nicht mehr halten. Er rutscht. Hinunter. Blake sucht Augenkontakt. Ein letztes Mal.

Blake Milton: „LASS LOS!“

Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden versucht Mad Dog mit seinem zweiten Arm die Hand von Blake zu ergreifen. Voll Adrenalin schnaubend gelingt es dem Hund und nun versucht er die Füße gegen den kleinen Vorsprung zu stellen, um Blake so hinauf zu ziehen. Der Junge tut es ihm gleich und stellt die Beine gegen die Wand des Theaters, um es Mad Dog schwerer zu machen.

Mad Dog: „BIST DU VERRÜCKT!? LASS DEN SCHEISS!!“

Mit einem letzten Zug ist Blake gerettet. Und die beiden Männer liegen neben einander. Von dem Schrecken immer noch erfasst atmen sie heftig ein und aus, während sich ihre Hände immer noch halten. Nur eine von beiden zittert, und es ist nicht die von Blake.

Mad Dog: "Ich wünsche echt, du könntest all das, was sie dir angetan haben, vergessen..."

MD schaut hoch zu den Sternen, als sein Adrenalinspiegel langsam sinkt. Welche Zukunft hätte Blake wohl gehabt? Ohne diese Kindheit, ohne seine Geschwister, die ihn als kleine Mad Dogs malträtierten. Ohne seinen Vater, der ein Säufer war...

Und welche Zukunft könnte er, Mad Dog, ohne Blake haben? Könnte er gar nach den Sternen greifen? Der Rumble...

Mad Dog: "Es ist Zeit, Blake."

Milton reibt sich die Augen. Lässt die Hand seines ehemaligen Mentors los, steht auf. Auch der Night Fighter erhebt sich, während sich beide gegenüber stehen. Für einen Moment wortlos. Fast unschuldig. Noch voller Erleichterung. Für diesen einen Moment ohne Gedanken an das, was kommt. Nur an das, was war.
An das, was gut war.

Blake Milton: "Danke."

Und ohne dass Mad Dog weiß, ob es für seine Rettungstat war oder für all das Gute oder dafür, dass sich der Hund wenigstens darum bemüht hat, sich zu bemühen, Blake gerecht zu werden.

Milton dreht sich um und seine Stimme hat genau den emotionslosen Ton, den man nicht hören will, wenn man weiß, dass man in seinen Lieb-Hab-Charts ganz oben steht.

Blake Milton: "Jetzt bin ich an der Reihe, dich zu retten. Und keine Angst… Dinge, die mir gehören… sind bei mir in guten Händen…“

MD schaut ihm nach, als Milton die Himmelsbar verlässt. Wehmut liegt in seinem Mund. Ein Zittern und zeitgleich eine Träne aus seinen Augen. Erfasst vom Gefühl der Trauer und Ohnmacht blickt er zurück, wo sich die Asche des verbrannten Fotos in Luft aufgelöst hat. Das Bild, welches die beiden einmal vereint zeigte, existiert nicht mehr. Es ist dahin...

Mit dem Handrücken wischt sich der Hund die Träne aus dem Auge.
Und blickt wieder nach vorne zum Dome.

 

Vincent Craven: "Oh gütiger Gott! Blake Milton wäre fast vom Dach des Theatres gestürzt! Nur weil er ein verdammtes Foto retten wollte!"

Mike Garland: "Mad Dog hat ihn gerettet. Ich frage mich, ob Milton nicht genau das einkalkuliert hatte."

Vincent Craven: "Ein bisschen sah das so aus. Andererseits hat Mad Dog ihn ja erst im allerletzten Moment wirklich zu fassen bekommen."

Mike Garland: "Die beiden haben schon eine seltsame Art der Beziehung miteinander. Und ich werde weder aus dem einen, noch aus dem anderen irgendwie richtig schlau."

Vincent Craven: "Wichtig ist nur eines: Ihr Match gleich kann ganz normal stattfinden. Alle andere klären die beiden dann schon im Ring."

Mike Garland: "Sie sollten sich aber beeilen, denn es geht schon gleich los mit diesem Match!"


---------------- K&G/PCWA ----------------

Brawlin Rumble X (2014-08-03 19:00:00) - Szene: 43 - Match 2: Mad Dog vs. Blake Milton

Mike Garland: "Bevor wir aber in die Zukunft schweifen, kommen wir wieder in die Gegenwart."

Vincent Craven: "Du hast Recht, Mike. Unser zweites Match steht an. Blake Milton vs. Mad Dog."

"Welcome to... OUR Nightshow!"

http://www.youtube.com/watch?v=H-mrCYRs1Yg

Die Worte des Night Fighters bringen einige Fans zum Buhen, denn sie wissen, dass es die Worte von Blake Milton aus der letzten Vendetta sind. Doch der Anblick des verrückten Hundes, als er auf die Rampe tritt, lässt den kleinen Unmut wieder verstreichen.

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Ein entschlossener und fokussierter Blick zeigt sich bei Mad Dog, der dieses Match unbedingt wollte. Seine Augen sind auf den Ring gerichtet. Er hat das Foto von ihm und Blake verbrannt, nun gilt es den endgültigen Schlussstrich zu ziehen und endlich die Worte zu hören, die wie Musik in seinen Ohren klingen dürften.

Jane Nelson: "Mit einem Gewicht von 112 kg... unser ehemaliger Gerasy Champion. Der NIGHT FIGHTER. MAD DOG!"

But I'm not home, I'm not lost
Still holdin' on to what I got
Ain't much left

No there's so much that's been stolen

I guess I've lost everything I've had
But I'm
not dead
, at least not yet

STILL ALONE,

STILL ALIVE,

STILL UNBROKEN
I'm still alone, still alive,
I'm still unbroken

Im Ring angekommen steigt MD auf das Top-Rope, um den Fans zu demonstrieren, wer heute als Gewinner das Feld verlassen wird. Ihre Blicke sind hungrig, ihre Blicke sind dürstend. Sie wollen ihn wieder siegen sehen - das weiß er. Doch nur er kann es vollbringen. 

Vincent Craven: "Nun fehlt nur noch sein ehemaliger Junge."

Theme by Depeche Mode
REACH OUT AND ↑ CLICK ↑ FAITH

x---x---x---CUT---x---x---x

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Ein kleiner, kranker Junge
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
betritt das große Rampenlicht.
SOMEONE WHO CARES

YOUR OWN PERSONAL JESUS
Zwei Securities begleiten ihn
SOMEONE TO HEAR YOUR PRAYERS
zum Schutz der anderen.
SOMEONE WHO'S THERE

x---x---x---CUT---x---x---x

FEELING UNKNOWN AND YOU'RE ALL ALONE
Er hat Gabriel Lucifer versklavt
FLESH AND BONE BY THE TELEPHONE
und Robert Barker geschlachtet.
LIFT UP THE RECEIVER I'LL MAKE YOU A BELIEVER

TAKE SECOND BEST PUT ME TO THE TEST
Die Angst eines Mythos und
THINGS ON YOUR CHEST YOU NEED TO CONFESS
die Sterblichkeit eines Schlächters
I WILL DELIVER YOU KNOW I'M A FORGIVER
kleben an ihm und jeder weiß es.
REACH OUT AND TOUCH FAITH

x---x---x---CUT---x---x---x

REACH OUT AND TOUCH FAITH
Brawlin’ Rumble IX Sieger!
YOUR OWN PERSONAL JESUS

x---x---x---CUT---x---x---x

Mad Dog.

Gehört.

IHM.

Jane Nelson: "Sein Gegner, mit einem Gewicht von 75 kg: Der letzte Gewinner des Brawlin' Rumbles... BLAKE MILTON!"

2nd Match
-Our Nightshow-
I Quit Match





(Sieg durch Aufgabe über das Mikrofon, keine Disqualifikation, kein Count Out - Referee: "Yoshi" Funaki)

Vincent Craven: „Blake und MD stehen sich gegenüber, schauen sich ein letztes Mal vor ihrem Fight in die Augen.“

Mike Garland: „Wer wird heute wohl „I quit“ sagen? Ehrlich gesagt, kann ich es mir bei keinem der beiden so richtig vorstellen.“

Vincent Craven: „Beide werden sicherlich bis an das Ende gehen, da bin ich mir auch sicher.“

Mike Garland: „Der Ringgong! Es geht los.“

Die Fans jubeln lautstark, als sie den Ton der Ringglocke hören, denn nun fängt es an. Blake Milton aber zeigt Funaki sogleich an, dass er das Mikrophon haben möchte. Der verrückte Hund schaut ihn irritiert an – jetzt ist nicht mehr die Zeit für Worte!

Blake Milton: „Willst du wie ein Mann sterben? Oder wie ein Hund, huh?! Komm, gib jetzt schon auf… Komm zu Papa.”

Vincent Craven: „Das kann nicht sein Ernst sein…“

MDs Blick wird bitterböse, als ihm Milton ohne nur eine Aktion gezeigt zu haben, das Mikro unter die Nase hält. Mit einem wuchtigen Schlag schmettert er den Arm seines ehemaligen Schützlings beiseite und hämmert ihm prompt den Ellenbogen des anderen Arms ins Gesicht. Milton hält sich die Nase und muss einen Schritt nach hinten machen. Mad Dog springt sogleich auf ihn und reißt ihn mit einer Thesz-Press zu Boden. Nun folgen einige furiose Schläge gegen den Kopf Miltons, denen dieser sich kaum erwehren kann. Doch nun hat er den deutlich schwereren MD irgendwie auf die Seite bekommen und rollt sich seinerseits auf den Hund.
Auch der Security schlägt auf den Kopf seines Gegners ein, zieht einige unrunde Schläge geradewegs auf den Mund der Töle. Diese aber nutzt sein Gewicht und wuchtet Blake kopfwärts über sich drüber. Schnell versucht MD wieder auf die Beine zu kommen, doch auch Milton steht bereits wieder, um ihn mit einem Kick gegen sein Bein zu treffen.

Mike Garland: „Mad Dog ist wieder auf dem Boden und seine Lippe blutet bereits.“

Vincent Craven: „Ja auch Blake blutet aus der Nase. Der Ellenbogen zu Beginn hat seine Wirkung nicht verfehlt.“

Mike Garland: „Blake tritt MD in die Seite und kann ihn daran hindern aufzustehen…“

Nun hat die unbekannte Konstante jedoch einen der Tritte abgefangen und hält das Bein fest.

ENZURGIRI!!!

Der Hund wird getroffen und zu Boden geschmettert. Kurz schüttelt er sich, drückt sich aber auf die Arme hoch. Er will hier nicht baden gehen, er will hier nicht wieder verlieren. Er will…

SHINING WIZARD!

Kneefirst springt Blake gegen den Kopf seines ehemaligen Mentors, der sich gerade auf alle Viere hochgekämpft hatte. Nun wurde er in die Rückenlage getreten und hält sich erneut den Schädel. Blake Milton wirkt bedrohlich, er wirkt stark. Mit dem Handrücken streicht er sich beiläufig das Blut unter der Nase weg und rennt wieder auf MD zu, als dieser sich erholend aus dem Ring rollen will.

BASEBALLSLIDE!!!

Mit gestreckten Beinen kommt Milton abgeflogen und rammt sie dem verrückten Hund in die Rippen. Dem Fighter geht die Luft aus. Ein kleines, kurzes, letztes Ausatmen schießt aus der Lunge des Konstanten, als er auf den Hallenboden knallt.

Die Fans werden gezeigt, während Milton erneut das Mikro von Funaki haben möchte. Der Schock scheint ihnen in die Gesichter gefahren, denn sie stehen dort mit offenen Mündern. Den Anfang des Kampfes haben sie sich anders vorgestellt. Mad Dog liegt neben dem Ring und ringt nach Luft, während Blake Milton aus dem Ring springt.

Blake Milton: „Also, Mad Dog… sieh es ein. Ohne mich, bist du ein Verlierer. Ohne Herz… Lass dich endlich retten! Gib auf!“

Milton hält dem schwer atmenden Hund das Mikro direkt vors Gesicht.

Mad Dog: „Nein.“

Blake wirft das Mikro und das Geräusch des Aufpralls lässt die Jubelrufe der Fans für die Antwort MDs untergehen. Milton zieht MD auf seine Gehglieder zurück. Wuchtig hämmert er ihn gegen den Ringpfosten. Der ehemalige Gerasy torkelt, als ihn der Mann aus dem Keller mit einem wuchtigen Forearm anspringt und auf den Hallenboden schleudert.

Die Kamera fängt das Gesicht des Hundes ein, welches nicht mehr als Verzweiflung zeigt. Auch er scheint von dem Beginn des Jungen überrascht. Ein Kneedrop in den Rücken gesprungen lässt den Fighter aufschreien. Blake ist bei ihm und drückt ihn unbeeindruckt gegen den Ring. Zwei-, Dreimal rammt er den Hund mit seinem Rücken gegen den Ring. Immer schreit MD auf und hält sich die Seite, die Blake eben mit dem Baseballslide voll erwischte. Die Rippenregion ist getroffen und damit die Atemregion.

Vincent Craven: „MD scheint schon früh im Match wenig Luft zu haben.“

Mike Garland: „Der Junge hat ihm die Luft ja auch genommen.“

Vincent Craven: „Wie in ihrer Beziehung könnte man meinen. Wird er ihn nun endgültig zähmen und bei sich haben?“

Mad Dog versucht, indem er die Hände auf die getroffenen Rippen legt, die einschlagenden Tritte abzumildern. Jedoch gelingt es ihm nur bedingt. Einige Sidekicks treffen genau und sonst wählt Blake eben den Oberschenkel als Ziel, was dem verrückten Hund nicht minder schmerzt. Humpelnd und keuchend wankt er nach hinten, aber Milton jagt ihm nach und setzt einen Sidekick nach dem anderen in Free Fighter Manier; bis Mad Dog schließlich zu Boden geht.

DOUBLE FOOT STOMB!!

Mit beiden Beinen springt Blake auf den Brustkorb des Kämpfers der Nacht, der ein weiteres Mal schmerzhaft aushustet. Mit schmerzverzerrtem Gesicht liegt er auf der Seite, als Blake unter dem Ring einen Stuhl hervorholt und ihn neben MD auf den Boden scheppert. Er fordert das Mikro von Funaki…

Blake Milton: „Sieh es endlich ein und gib auf!“

Mit einem Kopfschütteln zeigt MD an, dass er nicht bereit dazu ist, „I quit“ zu sagen. Milton legt zu allem entschlossen das Mikro auf dem Apron ab.

Mike Garland: „Die Drohung fruchtet nicht und deshalb schnappt sich Blake nun den Stuhl…“

Vincent Craven: „UND ZIMMERT IHN AUF MAD DOG! EINMAL, ZWEIMAL, DREIMAL…“

Mike Garland: „Oh mein Gott! Das soll hier keine Schlachtung werden…“

Immer wieder jagt der Stahl auf den auf der Seite liegenden Hund… Als der Stuhl schließlich verbeult ist und nicht mehr als Waffe herhalten kann, wirft ihn Blake achtlos weg. Dreht den an den Einschlagstellen roten Night Fighter auf den Rücken zurück und stellt sich über ihn.

Blake Milton: „Es sind nur zwei einfache Worte, Mad Dog…“

Mad Dog: „Nein…“

Schwach kommen die Worte aus dem Mund des ehemaligen Undisputed Gerasys, aber sie kommen. Noch. Der Australier hebt seinen Gegner erneut auf und…

Vincent Craven: „UPPERCUT!“

Mike Garland: „WOW! Aus dem Nichts zieht er den Oberarm unter Blakes Kinnlade.“

Milton wankt zurück, während sich MD am Apron abstützt. Durch die Aktion sind die Fans endlich wieder da und feuern ihren verrückten Hund an.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!!!

Der Fighter dreht sich wieder um, doch Blake kommt herangesprungen. Mad Dog duckt ab und fängt ihn so auf. Rammt ihm seine Schulter in den Unterleib. Weiter kommt er aber nicht, denn er muss Blake auf die Füße absetzen. Der Junge hat seinen Arm um den Kopf der Töle geschlungen und nimmt ihm so auch oben die Luft zum Atmen. MD versucht sich mit kurzen Haken gegen Leber und Milz zu wehren…

TWIST OF FATE!

Bauchlinks knallt MD auf den Boden und liegt wieder. Blake setzt sich auf, dreht sich um und zieht MD auf die Beine zurück. Er scheint wenig von Dogs Offensive mitgenommen.

Vincent Craven: „Das sieht ganz und gar nicht gut aus für Mad Dog.“

Mike Garland: „Wenn er heute wieder verliert, ist er nicht nur bei Milton im Keller, sondern auch was seine Karriere betrifft.“

Vincent Craven: „Blake schleudert ihn gegen die Ringtreppe! Wieder hält er sich den Brustkorb und wieder gibt es eine Erschütterung, die ihm den Atem raubt.“

Mike Garland: „Blake steigt auf das Apron, um nun von einem höheren Punkt auf Mad Dog herab zu springen.“

Vincent Craven: „DOUBLE FOOT STOM… DANEBEN!!!“

Mike Garland: „MD ROLLT WEG… BLAKE KNICKT UM…“

Milton hält sich kurz das Knie, als ihm der Fighter mit einem Spear beide Stelzen wegzieht. Die Fans sind sogleich wieder zur Stelle.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!!!

Blake fasst sich verärgert an sein Knie, ist nun etwas heftiger getroffen als noch vorhin. Doch MD rutscht nun ohne weiteres Zögern an Blake heran und kreuzt dessen Beine mit seinen…

FIGURE FOUR LEGLOCK!

Funaki ist bei Milton und erkundigt sich, ob er aufgeben will, doch Milton schüttelt den Kopf und schlägt das Mikrophon auf Seite. Mad Dog drückt Miltons Beine fest aufeinander und macht es ihm damit unerträglich. Wild schlägt der Junge auf die Beine seines ehemaligen Mentors ein und versucht sich so aus dessen Klauen zu befreien. Aber MDs Beine sind nicht die Schwachstelle in diesem Moment.

Vincent Craven: „Auch dieses Bild ist sinnbildlich. Lange hatte MD Blake unter seinen Fittichen, aber Milton wollte immer einen eigenen Weg gehen.“

Mike Garland: „Die Frage ist nun, ob er bald ganz alleine sein wird. Ganz ohne Mad Dog, der ihn hier vielleicht ein letztes Mal gefangen hält!?“

Vincent Craven: „Blake wirft sich zurück und versucht die Schmerzen so zu lindern, aber das funktioniert nicht so richtig.“

Mike Garland: „Funaki versucht einen neuen Anlauf auf das Zeichen Mad Dogs.“

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!!!

Blake Milton schüttelt erneut den Kopf und scheint unter dem Ring etwas zu greifen. Wuchtig zieht er sich wieder nach oben und wirft es dem Night Fighter ins Gesicht.

Mike Garland: „Was ist das?“

Vincent Craven: „ES IST DIE MASKE! DIE MASKE!“

Mad Dog ist für einen Moment irritiert und dies nutzt Blake, um den Night Fighter herum zu drehen. Schnell löst der Hund jetzt den Hold und muss von Blake ablassen. Kurz fällt der Blick auf die Maske, die Blake wohl vorher hier versteckt haben musste. Schnell tritt Dog sie hinfort und dreht sich wieder zu Milton herum. Dieser steht wackelig auf dem malträtierten Bein. CLOTHESLINE!Unter dem Jubel der Fans zieht MD die Aktion durch und hämmert Blake auf den Hallenboden. Ein letztes Mal hustet er laut, klopft leicht auf den Brustkorb, so als könne ihm das helfen. Er darf heute nicht verlieren. Heute gilt es. Jetzt gilt es.

Mad Dog: „WACH AUF, MAD DOG!“

Der Hund gibt sich selbst eine Ohrfeige und widmet sich wieder seinem ehemaligen Schützling. Wie so oft in der Vergangenheit – heute aber soll es die finale Widmung geben.

HEADBUT!

Gegen die Nase von Milton.

HEADBUT!

Wieder zimmert MD seinen Sturkopf auf die Nase des Jungen. Und wieder tropft Blut hinaus.

HEADBUT!

Doch bevor Milton zu Boden sackt, greift sich MD den Jungen.

SUPLEX!

Der Fighter hält sich erneut die Rippen, doch Milton hat es ungleich härter getroffen. Er musste von über zwei Metern auf den Hallenboden und krümmt sich nun. Mad Dog hebt ihn wieder auf und tritt gegen das angeschlagene Knie. Nun packt er Blake von hinten, hakt dessen Bein unter ihn.

ATTOMIC DROP!

Mit dem gebeugten Bein muss der Security auf das Knie des Hundes. Schmerzend hält sich Blake erneut das Bein, während die Fans jubeln. Mad Dog ist zurück.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!

Der Darsteller von Nelson Friedrich Töle ist nun on fire. Die Beine seines Gegners werden angehoben und sofort geht er mit seinem Bein dazwischen.

SHARPSHOOTER!

Vincent Craven: „Erneut ein Aufgabegriff vom verrückten Hund.“

Mike Garland: „Er will Blake mürbe machen.“

Vincent Craven: „Er hat die Schwachstelle erkannt und geht nun drauf ein. Es ist das rechte Knie des Jungen.“

Mike Garland: „Und das wird nun wieder äußerst scharf belastet.“

Vincent Craven: „Funaki ist bei ihm…“

Doch Milton verneint erneut, dass er aufgeben will. Er will weiterkämpfen, befindet sich allerdings immer noch im Sharpeshooter des Night Fighters. Milton bewegt sich langsam aber zielsicher zur Guardian Rail, versucht die Rail zu ergreifen und tatsächlich kommt er daran. Langsam zieht er sich hoch, um somit den Sharpeshooter zu brechen.

Vincent Craven: „…immer wieder dieser Junge…“

Mike Garland: „Der bleibt nicht liegen, ehe er das hat, was er will. Und das ist heute Mad Dog.“

Der Night Fighter muss den Griff lösen, um nicht nach vorne über zu fallen. Schnell dreht er sich aber um, damit er Milton nicht die Chance gibt, sich zu erholen. Eilig stürmt er auf Blake zu.

BACKDROP!

Im letzten Moment duckt sich Milton ab und MD landet in den Zuschauerreihen. Man sieht, wie der Hund versucht auf der anderen Seite zu landen; auch wenn dies einem Wrestlergesetz widerspricht, damit nicht auch noch die andere Seite Schaden nimmt.

Und dennoch spürt der verrückte Hund die Erschütterung. Sein Gegner steigt über die Rail und zieht erneut ein Knie in den Unterleib des Hundes. Einige Kneestrikes treffen den Hund, der sich nur mit einem Stoß wehren kann. Milton fliegt gegen die Guardian Rail, schüttelt sich kurz und steht dann wieder vor MD. Ein Kick gegen das Knie soll sein Übriges tun, aber Blake beißt auf die Zähne und nimmt das verletzte Bein für einen Sidekick gegen die Rippen des Hundes. MD kontert wider mit einem Kick gegen das Knie.

Vincent Craven: „Beide schauen sich in die Augen. Keiner will nachgeben.“

Mike Garland: „Keiner will sich die Schmerzen eingestehen. Wieder ein Kick!“

Vincent Craven: „UND NUN EIN SPEAR VON MILTON!“

Jetzt hatte der Junge genug und rammt MD in die mittlerweile leer gewordenen Stuhlreihen. Die Zuschauer stehen um sie herum und beobachten das Spektakel, während aus dem Rund des PCWA Domes weiterhin Chants für den Night Fighter zu hören sind.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!

Vincent Craven: “Das Match läuft fast so wie ihre Geschichte. Erst will Blake was von ihm, dann nimmt sich MD Blake an und nun hauen sich beide die Köpfe ein.“

Blake schickt den Fighter zurück über die Guardian Rail. Der Hund aber ist gleich wieder auf den Beinen und bekommt nun einen Stuhl zugeworfen. Blake hechtet auf die Rail…

MISSILE DROPKICK!!!

Gegen den Stuhl! Gegen Mad Dogs Kopf! MD windet sich, er rollt auf dem Boden herum. Eine blutige Wunde hat sich nun auf seine Stirn aufgetan. Das Blut tropft auf den Hallenboden, während Milton auf sein eigenes Knie schlägt.

Mike Garland: „Will er es wieder heile schlagen?“

Vincent Craven: „Was auch immer… es scheint irgendwie zu funktionieren.“

Milton humpelt zwar immer noch, aber nicht mehr so deutlich, als er sich MD nährt. Wieder soll ein Sidekick folgen…

Mike Garland: „Das war zu offensichtlich! MD ist nach hinten weg.“

Vincent Craven: „Milton dreht um die eigene Achse… da sieht man wie viel Power er in diese Kicks legt.“

MNI! MNI! MNI!!!

Entschlossen springt Mad Dog auf die Schultern des Jungen und zieht ihn mit dem Inverted DDT schnurgerade auf den Hallenboden und damit auf seinen Kopf. Der Schädel des Jungen brummt und dies gibt dem Night Fighter die Möglichkeit zu verschnaufen.

Er betrachtet das Blut auf seiner Hand. Wie weit soll es noch gehen? Wie weit will er noch gehen?

Vincent Craven: „MD lässt sich das Mirko geben.“

Mad Dog: „Gib auf, Junge… Wie soll… das werden… mit uns… im… im… Keller? Huh?!“

Blake robbt sich auf dem Boden und schaut verstohlen zu seinem ehemaligen Mentor. Dieser schaut ihn fragend an, während sich das Blut seinen Weg über den vernarbten Oberkörper des Hundes bahnt. Er hat so viel erlebt. Nichts anderes bedeuten die Zeichen auf seinem Körper. Er hat viele Enden gesehen, aber noch keines, was sich so sträubte wie das der Geschichte mit Blake Milton.

Mad Dog: „Gib auf! Es ist vorbei…“

MD kommt auf ihn zu.

Mad Dog: „Sei vernünf… OOOOOOAAAAAAARRRRRRRRHHHHHHH!“

Ein gezielter Tritt in die Weichteile des Fighters lässt diesen laut aufjaulen und in die Knie gehen. Mit einem Kopfschütteln bezeugt er seine eigene Unvernunft, als ihn Milton mit einem Kneestrike erneut in die Seite fährt. Luftholend fliegt er auf den Rücken zurück, während Milton erneut auf die Rail springt.

FLYING ELBOW!!!

MD krümmt sich, als er nach Luft ringt. Er spuckt und hustet. Milton tritt weiter auf ihn ein, immer wieder gegen die Seite. Bei Mad Dog verschwimmt alles, er rollt mit den Augen. Scheint nun wirklich langsam keine Luft mehr zu haben.

Blake Milton: „Gib... Gib du doch auf!“

MD schüttelt nicht nur den Kopf, als ihm Milton entgegen kommt. Nein, er holt nochmal alles raus, was er im Brustkorb noch hat.

Mad Dog: „NEIN!“

Mit einem Schlag landet das Mikro auf der blutigen Stirn des Hundes, doch dieses Mal bringt das Geräusch die Fans nicht zum Verstummen. Dieses Mal schreien sie fort.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!

Milton rollt ihn in den Ring zurück und zieht ihn mit einem Stunner auf die Matte. Funaki ist bei MD und schaut nach, ob er noch die Augen auf hat. Doch noch ein letztes Fünkchen ist in seinen Augenlidern. Er starrt zur Hallendecke. Nach oben. Das letzte Mal, als er so da lag, konnte er die Sterne sehen.

Vincent Craven: „Blake ist auf dem Top-Rope.”

SHOOTING STAR PRESS INTO A KNEEDROP!!!

Mike Garland: “OH MY GOD…”

Vincent Craven: “ER IST WEG! ER IST AUS DEM WEG!!!“

Mike Garland: „MILTON GEHT VOLLES RISIKO UND SPRINGT MIT VOLLER WUCHT AUF SEIN BEIN!!!!“

Blake wirft sich zurück. Er hat das letzte aus seinem Bein rausgeholt und nun fliegt er mit voller Wucht darauf. Mad Dog robbt sich langsam zu den Seilen und zieht sich an ihnen in den Stand zurück. Er wankt und torkelt fast. Hält sich die Rippen und schaut immer noch auf das Blut in seinen Händen.

Entschlossen marschiert er nach vorne und packt sich den schmerzbeladenen Blake Milton.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!

Vincent Craven: “ALLES oder NICHTS scheint sich nun auch Mad Dog zu denken.“

Mike  Garland: „Wenn er nicht wieder verlieren will, gibt es keinen anderen Weg.“

Mit schmerzenden Rippen stemmt er Blake ganz nach oben. Beißt auf die Zähne, aber er will dieses Ende. Er braucht dieses Ende.

ENTER NIGHT!

Wieder knallt Blake auf den Kopf. MD lässt sich von Funaki das Mikro geben und hält es Blake an den Mund. Dieser aber atmet nur erschöpft, gibt keinen Ton mehr von sich.

Der Fighter sieht sich um, er schaut sich im Rund des PCWA Domes um.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!

Vincent Craven: “Was hat er nun vor?”

Mike Garland: “Ich weiß es nicht… er wirft Blake aus dem Ring.“

Vincent Craven: „Und geht zur Stahltreppe, gegen die er eben geflogen ist.“

Mike Garland: „Er zieht das untere Teil weg.“

Vincent Craven: „Was hat er vor?“

Mad Dog schüttelt sich ein letztes Mal und nährt sich nun wieder Milton. Dieser springt nach vorne und zieht MD mit einem Schlag zum Boden. Es war ein Schlag mit der Maske.

Mike Garland: „Er zieht sie ihm über?!“

Vincent Craven: „Was soll das bringen?“

MD schnaubt wütend. Während er sogleich wieder hochkommt, versucht er die Maske wieder abzumachen, doch Blake nutzt die Chance selbstverständlich für einen Sidekick. Die unbekannte Konstante knickt ein und bekommt einen weiteren Kick gegen die Seite.

Nun aber wankt Blake nach hinten, denn sein Bein braucht eine Pause. Mad Dog muss sich auch erneut am Apron abstützen.

DOWNER! DOWNER!

Vincent Craven: „WHAT?!“

Mike Garland: „WOHOW… DER JUNGE KÄMPFT BIS ZUM ENDE!“

Vincent Craven: „MIT DEM DOWNER ZIEHTER MD AUF DEN BODEN!“

Mike Garland: „Und lässt sich nun das Mikro reichen.“

Erschöpft atmet er laut ein und aus, bevor er spricht.

Blake Milton: „Du siehst… jetzt… schon so aus… wie ich… dich… haben will. Also… sag es. SAG ES!“

Dem maskierten Hund hält er das Mikro vor den Mund, während die Fans lauthals buhen. Der Hund greift Blake an den Schultern. Plötzlich wird es ganz still im PCWA Dome, alle schauen gebannt auf den verrückten Hund, der fast freundschaftlich die Arme auf Blakes Schultern liegen hat.

Vincent Craven: „Eine Versöhnung? Will er ihm tatsächlich nachkommen?“

Mike Garland: „Mad Dog erhebt sich leicht…“

HEADBUT!

Vincent Craven: „OOOOOOOOOOHHHHH!“

Mike Garland: „DIE MASKE INS GESICHT!“

Blake wird zurück geworfen und schüttelt sich. Mad Dog zieht sich wütend hoch, während der Dome wieder bei ihm ist.

MAD DOG! MAD DOG! MAD DOG!

Nochmals schüttelt der Junge den Kopf, als ihn ein Kick des rasenden Hundes gegen das Bein trifft! Blake fliegt fast nach vorne, doch MD schiebt ihn zu allem entschlossen auf die Ringtreppe. Wieder trifft ein Kick das angeschlagene Bein des Jungen. Laut nimmt MD Luft und Kraft. Will das Ende.  

Vincent Craven: „Er wird doch nicht…“

ENTER NIGHT!
ENTER NIGHT!
ENTER NIGHT!

Mike Garland: „ON THE STEEL STEPS!“

Blake fliegt ungebremst auf den Stahl! Von dort auf den Hallenboden... Regungslos bleibt er liegen und auch Mad Dog bleibt mit seinen Beinen auf der Treppe, während er mit dem Oberkörper hinunter hängt. Er atmet laut ein und aus. Die Rufe der Fans treiben ihn an, aufzustehen. Langsam zieht er sich an der Ringschürze hoch, greift nach dem Apron und wankt herüber zu Blake. Dieser versucht sich zu sammeln, als Mad Dog erneut nach ihm greift und ihn anschreit.

Mad Dog: „SAG ES! SAG, DASS DU FERTIG BIST! SAG, DASS ES AUS IST!“

Sein Gegner schaut ihn verängstigt an und auch dem Publikum fällt auf, dass irgendetwas anders ist. Aber der Night Fighter lässt nicht locker. Das blutende, maskierte Gesicht hängt vor Milton. MD will es hören. Will, dass sein Gegner es sagt.

Mad Dog: „SAG ES! SAG, DASS DU AUFGIBST!“

Milton schaut sich orientierungslos um, weiß nicht, wo er hier ist und was hier geschieht. Und dieser fremde Mann zerrt an seinen Klamotten, schreit ihn an, als würde es um Leben und Tod gehen und Blake verfällt aus Panik in seine Muttersprache.

Blake Milton: „I… quit…“

Stille. Danach euphorischer Jubel.

Mike Garland: „Milton hat’s gesagt! ER HAT'S GESAGT!“

Vincent Craven: „Mad Dog gewinnt! Nach einer Serie aus Niederlagen endlich ein Triumpf!“

Mad Dog schnauft und starrt den Jungen an, als wäre er enttäuscht über das Ergebnis. Als er Blake loslassen will, klammert der sich an dessen Oberarm und starrt den Hund in völliger Verwirrung an.

Blake Milton: „Wer… bin ich?“

Mad Dog schüttelt den Jungen von sich ab. Er ist diese Spiele leid und muss nun zum Glück nicht mehr länger ertragen. Er reißt sich die Maske vom Kopf, geht mit Referee Funaki in den Ring und lässt sich von ihm den Arm in die Höhe recken. Doch während der Jubel der Fans frenetischer wird, ist Blake ihnen gefolgt und somit ist immer noch seine orientierungslose Stimme zu hören.

Blake Milton: „Was ist passiert? Kann mir irgendjemand sagen, was passiert ist? Wo bin ich? Wer bin ich? Kann mir irgendjemand helfen?“

Jane Nelson: "Der Sieger dieses Matches... nach 14:43 Minuten... MAD DOG!"

Broken bones, broken hearts
Stripped down and torn apart
A little bit of rust -
I'm still runnin'

Countin' miles, countin' tears
Twisted roads, shiftin' gears
Year after year -
it's all or nothin'

Erschöpft und dennoch glücklich steigt Mad Dog langsam aus dem Ring. Endlich hat er es vollbracht, endlich diesen Jungen hinter sich gelassen. Die Beziehung beendet. Ein Ende gesetzt, was nun als neuer Anfang gelten kann. Ein guter Anfang... oder?
Der Fighter blickt auf die Maske, die er aufhebt. Blickt in die jubelnden Massen. Erschöpft steigt er aus dem Ring, als seine Musik plötzlich stoppt.

Vincent Craven: „Da hinten kommt Eleven!“

Mike Garland: „Sofort geht ein Raunen durch die Arena. An seiner Seite läuft Bleed. Und bei Gott, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde: aber sie sieht verdammt heiss aus in diesem schwarzen Abendkleid!“

Keine Entrance-Musik, kein Zitat auf dem Screen. Nichtmal Dunkelheit, die als Zeichen unterwürfigen Lichts seinen Weg begleitet. Eleven trägt ein schwarzes Shirt mit dem weißen, grinsenden Totenkopf-Bunny. Er ignoriert Mad Dog völlig, als er sich – am Ring angekommen – einfach durch das unterste Seil hineinrollt.

Eleven schaut auf Blake Milton hinab, während hinter ihm auch Bleed den Ring betritt. Sie aber eleganter, dem Kleid angemessen, über die Ringtreppe. Das Apocalypse Girl hat aber ihrerseits einen vernichtenden Blick für den verrückten Hund übrig.

Der Night Fighter schaut zu Bleed, dreht sich nun jedoch herum. Es ist ihm nun egal, was passiert. Lange hat er versucht, Blake zu retten. Oder ihn auf den rechten Weg zu führen. Es gab eine Zeit, in der er auch Bleed gerettet hätte. Aber das liegt genauso hinter ihm, wie Blake jetzt. Alles, was nun passiert, ist für ihn nicht mehr bedeutend... Es ist vorbei. Endlich vorbei. Er hat gewonnen. Endlich gewonnen.
Ein kleines Lächeln huscht über sein Gesicht. Der Mundwinkel geht hinauf...

...wenn da nicht das mit der Maske wäre.

Mike Garland: "Das ist das Ende! Blake Milton und Mad Dog sind geschiedene Leute."

Vincent Craven: "Wer hätte das je für möglich gehalten, aber den verrückten Hund scheint es merklich zu freuen, dass er diesen Teil seiner Geschichte beendet hat."

Mike Garland: "Fragt sich nun nur noch, was mit Blake Milton ist."

Als der Fokus wieder in den Ring gelegt wird, ist Eleven neben dem Jungen in die Knie gegangen.
Auch Bleed ist jetzt dort. Sie beide wirken wie ein dunkles Erstversorger-Team.

Eleven hebt mit dem Zeigefinger das Kinn von Blake Milton an. Seine schwarzen Augen loten aus, wieviel noch von dem einstigen GodBoy am Leben gelassen wurde.

E11: „Blake.. Can you hear me?“

Er schaut in einen Blick, der absolute Verwirrung und Orientierungslosigkeit offenbart.

Blake: "Wer bin ich? Kannst du mir helfen? Wer bist du?"

Eleven hebt den Blick zu Bleed.
Das Apocalypse Girl schliesst die Augen. Deutet ein Kopfschütteln an.
Sie kennt den Blick ihres Mentors.

Blake’s gone. The boy is gone..

Eleven nickt dem Jungen zu, ein undeutbares Lächeln in seinem unbewegten Gesicht.

E11: „I am no one.“

Bleed lässt sich die Lederjacke durch die Seile geben, die Eleven Blake Milton einst geschenkt hatte. Fast fürsorglich legt sie diese dem verwirrten Jungen um und küsst ihn nochmal auf die Stirn. Dann richtet sie sich zusammen mit Eleven auf.

Beide schauen auf den Jungen hinab.
Time to go..

E11: „Goodbye, Blake.“

Dann wendet die verbliebene Nicotine & Bacteria sich ab und verlässt den Jungen.


Vincent Craven: „Was für dramatische Szenen! Fast schon tragische Momente, möchte man sagen.“

Mike Garland: „Die Schlacht gegen Mad Dog hat den Jungen ALLES gekostet. Er scheint nicht mehr er selbst zu sein, offensichtlich hat er hier einen totalen Filmriss erlitten.“

Vincent Craven: „Und mit diesem Verlust seiner Erinnerungen ist damit wohl auch das Kapitel Blake Milton und Eleven beendet. So zumindest hatte es gerade den Anschein. Nicotine hin, Bacteria her, wir hoffen einfach mal, dass Blake irgendwann wieder zu sich kommt.“


---------------- K&G/PCWA ----------------

Brawlin Rumble X (2014-08-03 19:00:00) - Szene: 67 - The lights are on, but no one home

Vendetta 103 ist bereits 2 Wochen her.

Robert Barker sitzt in einem dunklen Zimmer. Die einzige Lichtquelle im Raum ist der Monitor seines LapTops. Auf dem Bildschirm geht zum unzähligsten Mal das Video mit dem Titel 1NFUS1ON zu Ende, das Eleven auf einem kleinen schwarzen USB-Stick gespeichert und Robert Barker vorgesetzt hat. Beim ersten Mal war es noch schwer gewesen sich die Geschehnisse erneut anzuschauen, doch er hat es durchgezogen, in der Hoffnung darin einen Sinn zu finden, irgendetwas, was ihn seine Zweifel und Vermutung über Eleven bestätigen oder ausräumen ließ, doch es blieb nichts. Doch es war die zweite Datei, die er auf dem Speichergerät gefunden hat, die ihn getroffen hat.

Eine simple Word Datei. Titel: „[…].docx“. Inhalt: Ein einziger Satz. „Welche Rolle willst du spielen?“

Ein Satz so simpel wie vielsagend. In der Hand eines einfachen Satzes könnte er bedeutungslos sein, doch in den Händen von Robert Barker, in dem Wissen, dass es Eleven war, der ihm diese Frage stellte, war es eine Frage mit unendlich großen Konsequenzen. Sofort hatte er sich das Video erneut angeschaut und auch wenn er nichts Neues gefunden hat, so hat es doch zumindest seine Fantasie angeregt und so hat er seit einer Woche immer und immer wieder abwechselnd dieses kranke Video geguckt und die Word-Datei gelesen.

„Welche Rolle willst du spielen?“

Robert klappt den LapTop zu und beginnt auf das im Abendlicht nur schwach erkennbare Brawlin Rumble X Poster zu starren, dass auf einem Stuhl in der Ecke liegt. Das Poster mit der großen Matchankündigung: Bodyparts for Sale. Robert Barker vs. Eleven!

„Welche Rolle willst du spielen?“


 

Blake Milton: „Ich.. ich weiß es nicht.“

Dr. Häuser: „Okay, andere Frage. Was für ein Tag ist heute?“

Der junge Mann schaut benommen in die Augen des Arztes.

Blake Milton: „…“

Der Arzt atmet schwer aus. Es ist schon die dritte Frage, die Herr Milton nacheinander falsch beantwortet.

Dr. Häuser: „Also gut, Herr Milton, Sie haben mindestens eine schwere Gehirnerschütterung, vielleicht… vielleicht mehr. Ich denke, das Beste wäre, wenn wir sie…“

Ein Klopfen an der Tür unterbricht Dr. Häuser. Mad Dog tritt ein, die Maske in der Hand. Sein Blick gilt nur dem Jungen, doch im Hinterkopf hat er die Eindrücke vom Gespräch mit Rage. Das I Quit Match endete mit einem maskierten Mann - mit einer grässlich hässlichen Fratze. Doch so wie der Höhepunkt der PCWA heute, der Rumble, nicht mit solch einem Abschluss enden darf, so darf auch die Geschichte mit Blake Milton nicht so enden. Nein, sie braucht ein besseres Ende, um als Neuanfang zu gelten...

Der Night Fighter stellt sich vor Dr. Häuser, der den scheinbar verletzten Milton abschirmt. Blake deutet verunsichert auf den Mann, der ihn vorhin noch bedroht hat.

Blake Milton: „Ich will nicht, dass er hier ist.“

Er senkt den Kopf, weil ihm schwindelig ist und murmelt verwirrt.

Blake Milton: „Was will dieser Typ von mir?”

Mad Dog: „Lass den Scheiß, Blake!“

Mad Dog wirft ihm die Maske in den Schoß und noch bevor er weiter sprechen kann, unterbricht ihn Häuser.

Dr. Häuser: „Er leidet unter Amnesie.“

Der Hund hält inne, dann kichert er.

Mad Dog: „Das hatten wir alles schon! Darauf fällt keiner mehr rein!“

Krachend wird die Tür aufgetreten und Robert Barker marschiert atemlos herein. Mad Dog wird ignoriert, Blake in den Fokus und der Arzt ins Verhör genommen.

Robert Barker: „Was ist mit ihm?“

Eine Frage, die wie Anschuldigung und Drohung zugleich klingt.

Dr. Häuser: „Ihr solltet ihn jetzt besser allein lassen. Er braucht Ruhe und…“

Doch Barker neigt sich besorgt nach vorn und während er Blake prüfend betrachtet, nährt sich auch der Night Fighter langsam seinem heutigen Gegner. Lugt mit einem Kopf über die Schulter des Schlächters, um ebenfalls den sitzenden Jungen zu betrachten. Barker, dessen Ohr von MDs ungeduldigem Atem vibriert, dreht sich mit Zorn im Blick um und stößt den Hund beiseite.

Robert Barker: "Was hast du getan?"

Der Schrecken legt sich über Barkers Aura, während MD immer noch misstrauisch den Jungen beäugt. Dr. Häuser ist weiterhin bei ihm, um Blake für den Abtransport ins Krankenhaus vorzubereiten.

Robert Barker: "WAS HAST DU GETAN?!"

Der Schlächter macht einen bedrohlichen Schritt auf die unbekannte Konstante zu. Die Sorge um Milton scheint er in Wut umgewandelt zu haben. Die Köpfe der beiden Main Eventer prallen fast gegeneinander, als Robert Mad Dog am liebsten hier und jetzt zerstören würde.

Robert Barker: "Nicht hier. Nicht jetzt. Aber du wirst dafür zahlen! Wenn ich heute Abend mit Eleven fertig bin, werde ich dich hierfür büßen lassen!"

Fragend schaut Blake zu Mad Dog und Barker – die, um die er sich einst so sehr bemüht hat und deren Nähe er niemals hätte missen wollen.

Blake Milton: „Ich weiß nicht, wer ihr seid, aber… ich glaube, ich hab heute nicht gerade das, was man einen guten Tag nennt… also könntet ihr euch bitte draußen weiterstreiten?“

Barker schüttelt genervt den Kopf während er sich nun vollends wieder Blake zuwendet.

Robert Barker: „Wir streiten nicht, aber wenn wir da rausgehen, kann ich nicht dafür garantieren, dass ich ihm seinen verdammten Schädel vom Kopf reißen werde, so wie ich es schon bei unserem ersten Treffen hätte machen sollen!“

Mad Dog: "HA!"

Kopfschüttelnd und gespielt lachend kommt nun auch Mad Dog wieder zurück zu Blake Milton.

Mad Dog: "Du hast mir meinen angestammten Sieg beim achten Rumble genommen, richtig. Und was hast du davor alles angerichtet? Schlachtungen, die jede einzelne Karriere verkürzten. Wo ist Lucifer, wo ist Godd, wo ist Blaze jetzt? Das hier war ein Unfall in einem Wrestlingring, du hast mit Absicht gehandelt. Also sei froh, dass ich das Blatt gewendet und dich schließlich beim neunten Rumble besiegt habe. Wir haben die jüngste Geschichte dieser Veranstaltung geprägt, wir..."

Er blickt zu Blake. Weiß immer noch nicht, wie er ihn ansprechen soll. Er wollte eine Trennung vollziehen und tat es. Jetzt ist nur noch Kälte dort. Asche.
Ob auch er vergessen sollte?

Mad Dog: "Du auch... Junge. Aber du, Robert, hast dich nach deiner Niederlage verzogen, bist abgehauen, nur um dich dann nach deiner Rückkehr an ihn zu binden. Daher kannst du dich erst heute wirklich frei von deiner Niederlage gegen mich machen, kannst erst heute wenn du gegen Eleven gewinnst, das abschließen, was du verloren hast und bei Blake in Sicherheit wiegst. Wenn du Eleven besiegst, bezwingst du den Mann, den ich nicht geschlagen habe."

Robert Barker: „Du stehst hier vor Blake, dem du gerade sonst was angetan hast und das wichtigste was dir einfällt, ist meine Niederlage gegen dich? Eine Niederlage, die fast zwei Jahre zurückliegt? Weißt du eigentlich, wie verdammt unwichtig dieses Match geworden ist? Ich stehe heute Eleven gegenüber. ELEVEN. Ich habe seit Monaten keinen einzigen Gedanken an dich verschwendet und warum auch? Ein Sieg gegen dich bringt mir meinen Titel nicht zurück. Ein Sieg gegen Eleven hingegen öffnet mir alle Tore! Wenn ich es schaffe diese Pest zu heilen, dann kann ich alles verlangen und die PCWA weiß das. Jeder Champion weiß das. Jona Vark weiß das. Ich habe damit endgültig Buße getan und kann mir als Belohnung alles nehmen, was ich haben will!“

Roberts Augen strahlen.

Robert Barker: „Und wenn du mich aufgesucht hättest, dann hätte ich dir diese Wahrheiten schon viel früher an den Kopf gekotzt, aber jetzt? Hier? Ist das unbedeutend. Jetzt zählt es Blake aus deiner Gegenwart zu entfernen und in ein Krankenhaus zu schaffen. Und solltest du auch nur den Versuch wagen, ihn aufzuhalten oder ihn zu verfolgen, dann werde ich für dich eine verdammte Ausnahme machen und dich daran erinnern, was es heißt geschlachtet zu werden!“

Barkers Blick fällt auf Blake. Er hofft auf eine Reaktion, aber der junge Mann scheint mit dem Begriff „Eleven“ nichts anfangen zu können, obwohl er im Aftermatch bereits dessen Bekanntschaft gemacht hat. Er nimmt einen Schluck Wasser, weil ihm schlecht und immer noch schwindelig ist. Warum kennt er diese beiden Männer nicht? Es muss doch einen Grund haben, warum nur sie hier sind und niemand anderer.

Blake Milton: "Was ist das da zwischen uns?"

Barker schluckt. Beziehungen erklären ist nie gut. Auch in diesem Fall nicht.

Robert Barker: „Das ist… kompliziert. Wir sind ein Team. Und… wir haben einen Deal. Eigentlich. Aber wir… brauchen ihn nicht. Wir stehen uns näher als die meisten hier, weil wir Außenseiter sind und weil… und weil du mich geschlachtet hast. Die Verbindung die daraus entstanden ist, ist… kompliziert.“

Blake nickt, oder eher nicht, weil er ehrlich gesagt kein Wort verstanden hat. Er blickt zu Mad Dog und hofft irgendwie auf ein Wunder. Auf irgendeine Erinnerung. Etwas, an das es sich zu erinnern lohnt. Was war vor dem Kampf gegen Mad Dog? Was war vor dem Sieg beim Brawlin‘ Rumble? Was war vor der PCWA?

Blake Milton: "Und das mit uns?"

Irritiert schaut MD den Jungen an. Mustert ihn zum hundertsten Mal in diesen Minuten.

Blake Milton: "Wie... stehen wir zueinander? Hasst du mich?"

Der Kopf des Hundes wogt hin und her, als er sich endlich entschließt ihn zu schütteln.

Mad Dog: "Nein..."

Robert Barker: "DOCH!"

Mad Dog: "Halt die Fresse!"

Robert Barker: "ER hat dir das angetan!"

Mad Dog: "ES WAR EIN UNFALL!! Wo waren die Leute, als Eleven mir eine Fackel ins Gesicht schlug, huh?! Er wird schon wieder, Gott verdammte Hysterie..."

Blake Milton: „Warum streitet ihr euch die ganze Zeit? Ich kann mich eh nicht mehr daran erinnern… so wie an mein ganzes Leben.“

Resignierend legt Blake den Kopf in seine Hände. Er weiß nicht genau, ob er sich übergeben muss und hofft inständig, bald hier weg zu kommen. Ein letztes Mal prüft MD Blakes Blick - ist es wirklich wahr geworden? Ist sein Wunsch, dass Blake vergessen wird, Realität?

Zumindest für diesen Augenblick scheint es so.

Mad Dog: "Du kamst hier in dieses Geschäft, um Wrestler zu werden. Du warst talentiert und suchtest einen Mentor... du wolltest mich, niemand anderen. Aber wie das im Leben nun mal ist, will der eine irgendwann etwas anderes als der andere. Und so trennten sich unsere Wege. Bis wir uns schließlich auch im Ring gegenüber standen. Heute."

Blake nickt, versucht zu verstehen, versucht sich zu erinnern, aber vergräbt sich stattdessen nur weiter in seine Hände. Währenddessen dreht sich MD zu Robert. Fast möchte man meinen der Hund lächelt. Lacht.

Mad Dog: "Wenn es wahr ist, ist das vielleicht das Beste, was passieren konnte, huh?!"

Robert reißt die Augen auf und greift sich das Shirt des Night Fighters, um diesen so gegen die Wand zu schieben.

Robert Barker: „Spinnst du?!“

Mad Dog: "Du... du kannst dich heute wirklich frei schwimmen. Nicht nur von Eleven... nein, auch von Blake."

Der Griff Barkers wird lockerer. Er schaut zu Milton, der von Dr. Häuser die Anweisung bekommt, sich auf die Trage zu legen.

Mad Dog: "Und ich, ich bin auch frei. Es ist mehr als ich vor diesem Match gegen Blake zu hoffen gewagt hätte. Es ist nicht sein Ende, er ist nun nicht mehr allein in Elevens Händen, nein... auch er, auch er hat für diesen kleinen Moment einen neuen Anfang. Ich wollte ihn endlich aufgeben, ich wollte ihn endlich fallen lassen. Ohne Hintergedanken, ohne Wehmut. Den Blick nur nach vorne. Doch jetzt! JETZT könnte auch sein Leben eine gute Wende nehmen."

MD schiebt Barker weg, legt die Hand auf dessen Schulter.

Mad Dog: "Der Umgang mit dir, dem Schlächter, hat uns beim neunten Rumble schlussendlich auseinander getrieben. Doch heute, wenn du dich vom Schlächter löst, werde auch ich dieses Kapitel abschließen. Blake hat vergessen... ER HAT VERGESSEN..."

Der Hund jauchzt fast vor Glück.

Mad Dog: "Heute bezwinge ich die Niederlage, die du mir beim achten Rumble zufügtest. Dieser zweite Platz wird endlich vergoldet. Du hast mein Leben bestimmt, mir nicht nur den Sieg damals genommen, sondern auch den Jungen. Den Sieg über dich habe ich beim letzten Rumble eingeholt, heute, nachdem das Alles vorbei ist, nachdem Alles, was war, nicht mehr als Asche ist, kommt Licht in die dunkle Nacht. Der Gerasy Gewinn hat mir nur kurzzeitig Flügel verliehen, heute werde ich vollends der brennende Vogel sein."

Robert starrt Mad Dog an, während dieser seinen Monolog hält. Doch es ist nicht der Rumble, oder sein Match gegen Eleven, an das er in diesem Moment denkt, sondern Blake. Er hat vergessen. Hat Mad Dog gesagt… Blake hat vergessen, vielleicht alles, vielleicht für immer. Vielleicht auch Robert und damit hätte Robert seinen einzigen Verbündeten in der PCWA verloren, aber das alles wird unwichtig, wenn Blake auch ihn vergessen hat. Eleven. Wenn Blake nicht länger vom Keller angezogen werden würde. Frei vom langsamen Tod, zu dem ihn Nicotine & Bacteria früher oder später getrieben hätte.
Blake hat vergessen. Vielleicht für immer.

Im Hintergrund spricht Häuser Blake zu.

Dr. Häuser: „…erkläre ich dir später. Wichtig ist, dass du dich erst einmal ausruhst. Und dann werden wir deinem Gedächtnis schon irgendwie wieder auf die Sprünge helfen.“

Der junge Mann nimmt den Arm beiseite, dreht den Kopf und schaut Mad Dog an, der bis eben noch von irgendetwas geredet hat, das wohl für beide von Belang ist. Aber er weiß es nicht genau. Er kennt ihn nicht. Genau wie Barker.

Robert Barker: „Auf Widersehen, Blake. Ich wünsche dir das Beste.“

Was immer das sein mag. Vielleicht heißt das eine baldige Genesung, aber vielleicht, ja vielleicht, wäre es das Beste, wenn er sich nie wieder erinnern würde.
Nun tritt auch der Night Fighter ein letztes Mal an Milton heran. An seinen Jungen. Nun scheint doch aus der Kälte ein Funke an Hoffnung entsprungen. Ein Funken Wärme...
Alte Glut. Blake... Sein Junge.

Mad Dog: "Sofern du dich bald wieder an all das hier erinnern kannst oder sofern du dir deine PCWA Momente auf Video ansiehst... behalte bitte, dass ein Feuer nicht nur zerstören kann. Das Feuer zeigt auch den Weg, es leitet, es leuchtet einem. Wenn man den Rumble gewinnen will, so wie ihr es getan habt, muss man wohl beides. Zerstören und Leuchten. Robert, du hast in uns dein Feuer der Angst infiltriert und die PCWA, so wie sie war, zerstört. Du strahltest als großes bedrohliches Monster. Du, Blake, hast dieses Monster zerstört und damit deine Schülerrolle zu mir verbrannt. Du leuchtetest als unberechenbarer Trophäensammler. Ich... Ich habe nun dich zerstört... ich hatte Angst davor. Doch so wie es sich jetzt zeigt, ist es gut gelaufen, huh?! Du warst falsch! Aber jetzt... Jetzt kann das Richtige in dir mehr Platz bekommen... Ohne Eleven... Vielleicht sogar ohne uns..."

...und das könnte für alle Beteiligten das Beste sein.

Mad Dog: "Ich habe den alten, verstörten Blake Milton zerstört! Das Feuer der Fackel... es liegt wieder in meiner Hand. Brawlin` Rumble X... nach zwei Siegen von Monstern, sollte heute wieder ein glorreicher Phoenix aus der Asche empor steigen. Kein Blutregen. Keine verquere Liebesforderung. Weder Angst, noch Zwang. Heute muss der leuchten, der jeher leuchtete: der Phoenix! Und wessen Leben könnte ihm mehr entsprechen als meines?"

Zaghaft streicht MD Blake über den Kopf, ehe Dr. Häuser ihn vorsichtig aus dem Raum führt. Hin zum Krankenwagen, der ihn endlich hier wegbringen wird. Er schließt die Tür hinter sich und lässt Robert und Mad Dog alleine zurück im Raum, der mit einem Mal viel kleiner scheint.

Robert Barker: „In diesem Moment gibt es wenig, was ich lieber tun würde, als dich zu vernichten, allerdings hast du das Glück, dass die eine Sache, die mir heute wichtiger ist, als dich in die Realität zurück zu holen, die Schlachtung des Mythos Eleven ist. Und deshalb bitte ich dich auch etwas zu behalten: Ich werde dir niemals vergeben, was du heute getan hast. Du magst dies als irgendeinen wichtigen Punkt in der deiner Karriere sehen, aber in Wirklichkeit ist es nicht mehr, als der Moment in dem du auf Robert Barkers „To Kill“-Liste in Richtung Spitze gesprungen bist. Und deswegen lege ich dir ans Herz, dass du dir heute das Match ganz genau anschaust. Ergötze dich an dem Blut und der Vernichtung und dann mach dir klar, dass dir eines Tages genau das gleiche blüht. Erst werde ich die Pest heilen und dann werde ich den stinkenden alten Hund einschläfern.“

Mit einem Tritt wie ein Ausrufezeichen tritt Robert auf die Maske die vor einer Minute aus Blakes Schoß zu Boden gerutscht ist.
Es knatscht und kracht unter Roberts Stiefel.
Die Maske ist endgültig gebrochen.
Und der Hund lächelt befreit.

 

Mike Garland: "Etwas Gutes hat die Amnesie von Blake Milton ja. Wenn er wirklich sein Gedächtnis verloren hat, dann hat er vielleicht auch vergessen, was für ein durchgeknallter Irrer er einmal war."

Vincent Craven: "So fies das eigentlich ist, aber da muss ich dir vorbehaltslos zustimmen. Milton scheint sich in der Tat an überhaupt nichts mehr erinnern zu können. Die Chance auf einen Neustart. Dazu muss er nur unter die richtigen Fittiche kommen."

Mike Garland: "Etwa unter die Mad Dogs? Come on - was, wenn das alles gespielt ist? Dann hätte Milton durch die Niederlage genau das bekommen, was er sich immer gewünscht hat."

Vincent Craven: "Zwischen dem verrückten Hund und Robert Barker entsteht sogar ein Zwist um Milton. Keiner möchte den anderen in seiner Nähe wissen."

Mike Garland: "Manchmal frage ich mich ja, ob überhaupt ein anderer Mensch gut für Blake Milton ist. Wem er sich bisher auch angenähert hat, stets brachte er ihm Unglück."

Vincent Craven: "Barker zertritt Mad Dogs Maske endgültig. Ich deute das mal als Zeichen."

Mike Garland: "Und nun? Ist der Hund bereit? Bereit wofür?"

Vincent Craven: "Er will den Sieg im Rumble. Und je später der Abend wird, desto bessere Chancen rechne ich ihm mittlerweile aus."


---------------- K&G/PCWA ----------------