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Der Quest 4 the Best

Die eine große Chance… die ultimative Möglichkeit… das Sprungbrett.

Ein zermürbendes und aufreibendes Turnier.

12 Superstars

1 Sieger

3 Runden

Drei Siege um der Quest 4 the Best Gewinner zu werden.

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Für zwölf PCWA Superstars war der heutige Abend seit drei Monaten das einzige Ziel.

Vier von ihnen verwirklichten dieses Vorhaben.

Und während noch heute drei Superstars auf ihrem Weg scheitern werden,

wird einer von ihnen den ultimativen Sieg erringen.

 

Sie alle haben die Chance eines der prestigesträchtigsten Turniere in diesem Business zu gewinnen,

Teil einer seit sieben Jahren existierenden Historie zu werden,

in die Fußstapfen ihrer für immer unsterblichen Vorgänger zu treten.

 

Dies kann der Weg an die Spitze sein!

 

Zwei von ihnen konnten bisher nur aus der Ferne davon träumen,

mit ihren Augen heimlich auf den größten Preis dieser Industrie, den Undisputed Gerasy Title, starren.

Doch ein Gewinn des Quest 4 the Best macht einen Wrestler zu einem immerwährenden Namen in der PCWA Geschichte.

Nie in ihrer noch jungen Karriere waren die Beiden näher dran und niemals wird es so greifbar sein, wie heute Abend.

Dies ist vielleicht ihre einzige Chance und darum werden sie kämpfen…

kämpfen bis der letzten Tropfen Schweiß die Matte berührt hat, bis ihre letzte Aussicht auf Erfolg erloschen ist oder bis ihr Körper der Qual Tribut zollen muss.

 

Aber da sind auch diejenigen, die bereits an der Spitze waren, die sich unter anderem bereits Undisputed Gerasy Champion nennen durften und die Erfahrung aller positiven Vorzüge, aber auch aller Schattenseiten machten.

Vielleicht war all dies sogar schlimmer, als niemals ganz oben anzukommen.

Heute allerdings, werden sie wieder den steilen Aufstieg wagen und alle Hindernisse und Schmerzen überwinden.

Sie sind Championshipjunkies, fixiert auf den Erfolg.

 

Heute Abend treten die letzten vier verbleibenden Quest 4 the Best Teilnehmer gegeneinander an, mit einem einzigen gemeinsamen Ziel. Wenn der Undisputed Gerasy Titel der Weg zur Unsterblichkeit ist, dann ist der Gewinn des Quest 4 the Best der erste Schritt zum ultimativen Ruhm.

 

Blaze

Robert Barker

Gabriel Lucifer

Keevan

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Der Quest 4 the Best 2008

 

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Now the damage has been done
And this machine has begun on a path of destruction
We need the medicine
To reverse what's been done
Before this disease has destroyed everything we know
Everything we know!

 

 


All we need is a reason (All we need is a reason)
All we need is right here inside us all
All we need is a reason (All we need is a reason)
All we need is right here inside us
Here inside us all!

 

(One Of The Two Official CORE PPV Themesongs

Story Of The Year The Antidote)

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Unterstützt von:

 

 

und

 

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Einblendung: ´cause the GCWF will never die…

 

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Der Bildschirm verdunkelt sich

 

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STILLE

 

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LIVE AUS DEM PCWA DOME / BERLIN

 

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Kameraschwenk

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 Kein Feuerwerk und keine Kommentatoren – nur der Squared Circle

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<< IN RING >>

 

„Azrael Rage... ist... tot!“

 

Die Worte hallen in den Köpfen der Fans nach. Sie haben sich schon gewundert, warum PCWA-Geschäftsführer Mahmoud Omar Medouni ohne eine normale Eröffnung der Veranstaltung mitsamt seinen Gefolgsleuten der Security Agency hier heraus spaziert ist. Kein Feuerwerk, keine laute Musik, keine Begrüßung durch Ringsprecherin Jane Nelson. Einfach Medouni, im schwarzen Anzug mit finsterer Miene und einem Mikrofon im Ring, dieser umrundet von Sicherheitskräften.

 

Noch einmal die Worte zum Mitdenken: Azrael Rage ist tot. Medouni sprach sie aus, wie ein seriöser Nachrichtensprecher. Unruhe macht sich bei den Zuschauern breit, nachdem sie die Bedeutung dieser Worte verstanden haben, der Frankoaraber hält jedoch an seinen Worten fest.

 

„Guter Rock ’n Roll, Griechenlands Regentschaft auf dem europäischen Fußballolymp – sie haben allesamt eine Gemeinsamkeit mit der Karriere von Azrael Rage: Sie sind zu Ende!“

 

Wieder Unruhe bei den Fans – diesmal aber eher positiver Natur, schließlich meinte Medouni offensichtlich nicht das Leben des Oberteufels, sondern nur seine Wrestlingkarriere. Puh, ausatmen. Moment mal...

 

„Azrael Rage ist mit diesem Augenblick weder amtierender Undisputed Gerasy Champion, noch Teil dieser Liga. Azrael Rage erhielt von mir ein Schreiben mit seiner fristlosen Kündigung. Ich, Mahmoud Omar Medouni, habe die PCWA endgültig von diesem Stück Abschaum befreit!“

 

Die Fans hält nun nichts mehr, sie buhen Mahmoud Omar Medouni gnadenlos aus. Wer darüber verwundert ist, weiß nicht, dass die PCWA-Fans zwar den Bösewicht Azrael Rage nicht ausstehen können, da er genug Grenzen übertreten hat um ungeteilte Antipathie zu erhalten, aber noch etwas können sie noch weniger leiden: Um hochklassige Matches gebracht zu werden und hart arbeitende Kämpfer grundlos zu verlieren. Und Medouni hat die Fans um ein hochklassiges Triple Threat Match um den Undisputed Gerasy Title gebracht. Doch warum? Warum hat Medouni gerade jetzt Rage entlassen? Als hätte Medouni diese Frage gehört, fährt er zwischen den Buhrufen einfach fort.

 

„Natürlich wollt ihr Gründe, meine Intentionen. Doch wer zur Hölle seit ihr Versager, um Gründe für mein Handeln einzufordern? Ich erlöse euch von all dem Bösen und ihr habt nichts Besseres zu tun, als mich auszubuhen? Was gibt euch das Recht auf die Hand, die ich euch hinstrecke, zu spucken?“

 

Medouni regt sich fürchterlich auf, noch mehr als man es wohl je von ihm gesehen hat. Er tigert durch den Ring in bester Aliera-Manier und schnauft heftig.

 

„Doch es ist mir egal, ob ihr meine Entscheidung für gut oder schlecht, für richtig oder falsch haltet. Ich leite diesen Laden nicht, damit ihr mich mögt oder respektiert. Aber wenn ich Eines nicht zulasse, dann ist es, dass Jemand diese Liga gefährdet.“

 

Liga gefährdet? Azrael Rage gefährdet die PCWA? Meint Medouni nun, er hätte den Drahtzieher hinter den Drohbriefen gefunden?

 

„Abgesehen davon, dass der Urheber der Drohungen mir und der PCWA noch nicht gefunden wurde, befindet sich Azrael Rage natürlich im engeren Kreis. Doch ich wäre kein Geschäftsmann, wenn ich mich dadurch so einschüchtern und eine Kurzschlussreaktion folgen lasse. Dies ist nicht der Grund, warum Azrael Rage seine stinkenden Koffer packen musste.“

 

Medouni tigert ein wenig durch den Ring, lässt die Fans zappeln, auf seine Begründung warten.

 

„Der Grund ist viel simpler, für mich sogar plausibler: Ich lasse nicht zu, dass irgendwer von euch Vollidioten oder irgendwer in diesen Unkleidekabinen die PCWA oder Corporate Identity bedroht. Anathema dagegen meinen, sie seien eine Bedrohung. Sie fallen in der PCWA ein wie ein Virus, sie breiten sich aus, sie bauen sich ein eigenes Nest und wollen ihre Kolonie direkt in der PCWA einpflanzen. Vergesst es. Vergesst es alle miteinander, denn ich lasse mir nicht in die Suppe spucken. Ich lasse mir nicht ans Bein pissen. Wer glaubt, er markiert hier den starken Mann und greift mich auf einer Ebene an, die nichts mit Sportgeist und Ehre zu tun hat, der kann sich verziehen, denn dies ist eine Ebene, bei der ich keinerlei Spaß verstehe!“

 

Medouni wandert weiter, gibt in seinen Worten offen zu, dass Anathema eine Gefahr für Corporate Identity, aber auch für die PCWA sein könnte. Eine Gefahr, die er an der Wurzel packen und eindämmen wollte und scheinbar auch getan hat.

 

„Nun fehlt der Schlange allerdings der Kopf. Azrael Rage ist fort und Anathema hat dem nichts entgegen zu setzen. Heute Abend wird Azrael Rage nicht den Undisputed Gerasy Title verteidigen. Stattdessen wird dieser Titel von diesem Augenblick an vakant sein. Díego Alejandro Sanchéz und Elroy Schmidtke werden am späten Abend den neuen Undisputed Gerasy Champion auskämpfen und die Ära Rage somit offiziell beenden!“

 

Erneut geht ein Raunen durch die Zuschauermassen. Medouni bedankt sich anschließend noch für die Aufmerksamkeit in herrlich ironischem, süffisanten Ton und macht sich dann mitsamt seiner Security Agency vom Acker. Die Fans buhen nicht einmal richtig, sie diskutieren darüber. Was für ein Start in die Show…

 

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Mike Garland: „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll?“

 

Vincent Craven: „Wie wäre es damit? Zum zweiten Mal in der Geschichte begrüßen wir Sie zu PCWA CORE!“

 

Mike Garland: „Nach dem Schocker zu Beginn fehlen mir echt die Worte. Rage wurde gefeuert. Elroy und Díego kämpfen also um einen vakanten Undisputed Gerasy Belt.“

 

Vincent Craven: „Wahnsinn! Vermutlich können und sollten wir das erst mal sacken lassen.“

 

Mike Garland: „Unsere geplanten eröffnenden Worte handelten vom letzten Core und einer Analyse der heutigen Card.“

 

Vincent Craven: „Wer sich dafür interessiert, kann im Grunde auch in die Online Ausgabe der FANatic nachschauen. Der Newsreporter hat das eigentlich alles wunderbar zusammengefasst.“

 

Mike Garland: „Machen wir erst mal mit der Show weiter…“

 

Vincent Craven: „….und zwar mit einem Video!“

 

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<< VIDEO >>

 

„Goldrausch“

 

Der Undisputed Gerasy Titelgürtel! Was für ein Gefühl, diesen besonderen Gürtel in den Händen zu halten. Er hätte nie gedacht, was für eine Aura von so einem goldenen Kunstwerk ausgehen kann. Einfach unglaublich! Fantastisch.

 

„Azrael…jetzt endlich weiß ich, wieso du so sehr danach gegiert hast, den Undisputed Gerasy zu gewinnen. Ich habe es erkannt und verstanden, warum er dir so viel bedeutet, wieso dieses Gold dein Schatz ist.“

 

Diese Stimme kann nur einem gehören und dieser Eine wird uns nun auch von der Regie gezeigt…Díego Alejandro Sanchéz, der offizielle #1 Contender auf das höchste Gold der PCWA. Wir sehen ihn, im mittlerweile gewohnten weißen Firmendress, wie er im Ring des PCWA Domes steht und andächtig zur Hallendecke blickt.

 

„Ist es nicht erstaunlich? Ich stehe hier in einer der wohl besten und schönsten Arenen der Welt. Jeder Wrestler weltweit würde alles tun um hier aufzutreten, um hier diese großartige Atmosphäre zu spüren, zu erleben und in sich aufzusaugen. Wenigstens ein einziges Mal vor 60000 grölenden, jubelnden und total elektrisierten Fans einen Mainevent zu bestreiten und sein bestes zu geben. Es ist die Chance für jeden, sich in die Historie der PCWA zu verewigen und woran denke ich?“

 

Er macht eine kurze Pause und geht ein wenig im Ring umher. Scheinbar kann er es selbst nicht fassen, wie fixiert er im Moment ist.

 

„Seitdem ich bei Vendetta 60 deinen Titel berührt habe, Azrael, hat sich meine Welt verändert. Bis zu diesem Moment war der Tribune Titel mein Schatz, das höchste der Gefühle. Doch mein Schatz hat einen Nebenbuhler bekommen, mit einer ungeheuren Anziehungskraft. Der Undisputed Gerasy versprüht einen Glanz, eine Aura, wie ich es bisher noch niemals zuvor gespürt habe. Ich, der ich immer nur nach der nächsten großen Herausforderung gesucht und sie in dir, Azrael Rage gefunden geglaubt habe, wurde verführt. Verführt vom Glanz des Gerasys.“

 

Er senkt kurz den Kopf. Was mag wohl gerade in ihm vorgehen?

 

„Seit der letzten Vendetta ist meine Herausforderung nicht mehr nur Azrael Rage. Nein, meine neue Herausforderung heißt…Undisputed Gerasy. Ich will den großartigen Gerasy aus den Fängen des obersten Teufels befreien und ihn noch größer machen, als er bereits ist. Und wenn ich das geschafft habe, dann werde ich die dunklen Wolken, die Anathema über den Phönix bringt, vertreiben, auf dass der Phönix in noch nie geahnte Höhen aufsteigen kann.“

 

Sein Blick ist nun vollständig auf die Kamera fixiert und seine Augen leuchten. Sie strahlen richtig.

 

„Du hast es gesagt, Azrael. ICH bin der einzige, der dich noch aufhalten kann. Und genau das werde ich tun. Da kannst du und erst recht kein Elroy Schmidtke etwas dran ändern. Ich bin jung, ich bin hungrig und ich WILL dein Gold. Ich will es und ich brauche es. Es ist wie ein Rausch!“

 

Er wirkt angespannt und hochkonzentriert. Díego Alejandro Sanchéz hat ein Ziel vor Augen und scheint zu allem bereit um dieses Ziel zu erreichen.

 

„Der Sieger und damit neuer PCWA Undisputed Gerasy Champion…Díegooooooo Aaaaaaaalejandro Saaaaaaaaaaaaaanchéz!!!“

 

Er stellt sich in Jubelpose und hebt dabei seinen Cotatores Titel in die Höhe.

 

„Erkennt es und ihr werdet verstehen!“

 

 

Mike Garland: „Ein Díego Alejandro Sanchéz, der da noch nicht wusste, dass sein Gegner gar nicht Azrael Rage heißen wird.“

 

Vincent Craven: „Irgendwie schade. So sehr ich den Teufel auch verachte, ich hätte gern gesehen wie der Mexikaner sich ihm gestellt hätte.“

 

Mike Garland: „Nun wartet nur Elroy und das macht die ganze Sache definitiv nicht weniger spannend.“

 

Vincent Craven: „Man stelle es sich nur vor. Einer von beiden wird neuer Undisputed Gerasy Champion, schreibt Geschichte.“

 

Mike Garland: „Elroy oder Díego treten das Erbe von Keevan, Ortega, Bracchus, Myers, Lucifer, Smith und Rage an.“

 

Vincent Craven: „Aber noch ist etwas Zeit und die vertreibt sich gerade jemand auf dem Dach des Domes.“  

 

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<< LIVE >>

 

Des Helden größte Last ist die Wahrheit…

 

Auf dem Dach des PCWA Domes steht ein einsamer Mann. Sein Blick ist in den Westen gerichtet. Der untergehenden Sonne entgegen. In der Ferne fliegt ein kleiner schwarzer Punkt, der sich langsam nähert und immer größer wird. Die sanfte Brise spielt mit seinem langen, schwarzen Gewand. Seinen Blick wendet er selbst dann nicht ab, als er die Person in seinem Nacken spürt. Abwartend bleibt Paimon stehen, bis sich Lucifer neben ihm eingefunden hat. Noch immer schenkt er ihm keinen Blick sondern nur dem Punkt, der inzwischen zu seinem einem deutlichen Helikopter angewachsen ist. Sein Arm ist noch immer in der Schlinge. Eine Vorsichtsmaßnahme, dass die Wunde nicht erneut bei einer unvorsichtigen Bewegung aufreißt. Es war der Preis, den er für die Sicherheit seiner Gemahlin fast mit seinem Leben bezahlen musste und ihn selbst um den Verstand brachte. Seine Stimme ist leise, während er zu sprechen beginnt.

 

Paimon: „Ich weiß ehrlich nicht, was ich davon halten soll, Mister Lucifer.“

 

Sein Blick wandert auf seine Brust und dann wieder zu dem Helikopter, der inzwischen so nahe ist, dass die Brise zu einem ordentlichen Wind geworden ist und an den Kleidern der beiden Männer zerrt.

 

Paimon: „Man sagte mir, es gäbe nur einen Menschen, der solch ein Gift mischen könnte.“

 

Paimon sieht Lucifer nun an. Nicht anklagend, sondern eher so, als würde er versuchen, in den schwarzen Augen die Wahrheit  zu lesen.

 

Paimon: „Ich hoffe für uns Beide, dass Sie kein falsches Spiel mit mir spielen.“

 

Gabriel Lucifer: „Die Guten spielen nicht falsch, sie verbergen lediglich gewisse Teile ihres Lebens, um Bedrohungen zu liquidieren.

Um unseren geschätzten Kollegen Smartin Phynix zu zitieren: ‚Ich gehöre zu den Guten!’

Bist du eine Bedrohung?“

 

Paimon wendet seinen Blick vom süffisant grinsenden Principal ohne Befugnisse ab,  als hätte er gesehen, was er sehen wollte. Sein Blick wandert in die Ferne.

 

Paimon: „Verstehen Sie mich nicht falsch, Mister Lucifer, es war nicht meine Absicht Ihnen zu unterstellen, das Sie vor haben mich zu betrügen. Würde ich dies wirklich denken, würde ich jetzt Ihren Wunsch verweigern. Doch haben sich die Dinge durch den Angriff auf mich in eine gefährliche Richtung verlagert. Sie müssen meine Nervosität entschuldigen.“

 

In diesem Moment landet der Helikopter. Der dadurch entstehende Wind zerrt an Paimons und Gabriels Kleidung und sorgt für eine angenehme Kühle in der abendlichen Hitze. Die Rotorblätter drehen sich, als Paimon sich der öffnenden Türe nähert. Die zwei Leibwächter steigen aus, während sie die Gegend sichern. Ihnen entgeht der in etwas Entfernung stehende Gabriel nicht. Es werden einige Wörter auf Arabisch gewechselt. Die Tatsache, dass Paimon verletzt ist, scheint sichtbar an dem Ego der Leibwächter zu zerren, denn nur schwer lassen sie sich von der tiefen Verneigung abbringen. Paimon schüttelt leicht den Kopf, während Al Issa in der Helikoptertür erscheint.

 

Bis auf ihre Augen verhüllt, so wie es sich für eine Frau in ihrem Stand geziemte. Einer der Leibwächter hilft Al Issa herunter, während der andere eine kleine gläserne Truhe aus dem Helikopter holt. Die Rotorblätter sind inzwischen zum Stehen gekommen. Der Blick seiner Gemahlin wirkt besorgt, doch Paimon schüttelt nur erneut den Kopf. Dann begibt er sich etwas zur Seite. Gibt den Blick auf den ungeduldig wartenden Lucifer frei. Al Issa senkt für einen Moment ihr Haupt, bevor Paimon ihr einen Kuss auf selbigen haucht. Einige unverständliche Worte in Arabisch werden geflüstert, bevor Al Issa Paimon tief in die Augen blickt und sich schließlich verneigt. Ohne sich nach ihrem Gemahl oder dem Leibwächter umzusehen, begibt sie sich in Richtung Gabriel.

 

Al Issa: „Mister Gabriel.“

 

Al Issa legt ihre Hand auf die Brust und verbeugt sich tief vor ihm.

 

Al Issa: „Es ist mir eine Freude Sie unbeschadet und in Freiheit zu wissen.“

 

Er kann seine Freude über ihre Ankunft nur schwer verbergen, versucht es aber trotzdem relativ erfolgreich.

 

Gabriel Lucifer: „Wie ich gesagt hatte. Die Firma hat das geregelt. Außerdem, Gute Menschen gehören nicht eingesperrt.“

 

Al Issa: „Damit haben Sie vollkommen recht, Mister Gabriel. Mein Gemahl ließ mich wissen, dass Sie Ihn um meine Anwesenheit beim PPV gebeten haben.“

 

Erneut verneigt sie sich vor Gabriel.

 

Al Issa: „Es ist mir eine unsagbare Ehre, Sie an einem so wichtigen Tag begleiten zu dürfen.“

 

Ein Nicken des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions.

 

Gabriel Lucifer: „Ich weiß. An der Seite eines vermeidlichen Helden zu stehen, muss ein erhabenes Gefühl sein.

Entschuldige bitte, wenn ich bereits jetzt mit den Plattitüden beginne, aber unsere Zeit ist knapp bemessen.“

 

Al Issa: „Möchten Sie dennoch schnell einen Blick auf ihre Truhe werfen?“

 

Gabriel Lucifer: „Später! Zuerst würde ich mich gern noch ein wenig mit dir unterhalten, beziehungsweise ich rede und du hörst zu. Außerdem musst du mir nach meinem Match noch einen Gefallen tun, jemanden für mich besuchen.“

 

Al Issa: „Wie Sie wünschen, Mister Gabriel.“

 

Ein vielsagender Blick zu Paimon und der Truhe, dem wohl zu Zeit gefährlichsten Gegenstand in dieser Liga. Der Leibwächter legt nach einer nonverbalen Anweisung Paimons den Seidenstoff darüber zusammen, während Paimon ihm zunickt und die Beiden gemeinsam das Dach verlassen. Endlich allein. Al Issa und Gabriel schauen sich tief in die Augen.

 

Gabriel Lucifer: „Glaubst du an Helden?“

 

Al Issa: „Ich glaube, dass Menschen über sich hinauswachsen können, wenn ihr Wille stark genug und ihre Absicht redlich ist. Und Sie, Mister Gabriel? Glauben Sie an Helden?“

 

Gabriel Lucifer: „JA! Aber die Meisten sind nicht gewillt den Heldenstatus zu erlangen, weil sie dessen Bedeutung nicht erkennen.

Mike Williams sagte kürzlich in einer Show der cWc sinngemäß ‚Ich bin nicht dein Held…Ich bin nicht euer Held!’. Das ist vollkommen absurd, denn er möchte den höchsten Titel dieser Liga erringen. Wie kann man es da ablehnen ein Held zu sein?“

 

Al Issa zuckt mit den Schultern. Auf diese Frage war sie nun wahrlich nicht vorbereitet und vor allem war Wrestling das Gebiet ihres Mannes und weniger das ihrige. Wer Gabriel jedoch kennt, weiß jedoch, dass sie sich nicht grämen muss, denn der Principal erwartet überhaupt keine Antwort, sondern gibt sie selbst.

 

Gabriel Lucifer: „Er lehnte es ab, weil er der Rolle des Helden nicht gewachsen ist. Genauso wenig wie Blaze, Robert und Keevan dieser Rolle gewachsen sind. Deshalb, weil sie gar keine Helden sein wollen. Ein Held braucht nämlich ein Ziel, welches über das eigene Wohlbefinden hinausgeht. Zeige mir diesen allem anderen übergeordneten Fixpunkt bei meinen heutigen Konkurrenten und ich weiche von meinem absoluten Anspruch der einzig würdige Quest 4 the Best Sieger zu sein umgehend zurück.“ 

 

Während er spricht wandert Gabriel auf dem Dach umher. Al Issa bleibt alleine auf der weiten Fläche stehen, während ihr Leibwächter in stoischer Gelassenheit abseits steht und die Umgebung sichert.

 

Gabriel Lucifer: „Die Menschen nennen diesen Fixpunkt gerne Bestimmung, ich bezeichne es als selbstverschuldete Verpflichtung! Helden werden nämlich nicht geboren, sie fallen nicht einfach so vom Himmel - Helden werden gemacht! Niemandem ist es vorherbestimmt ein Held zu sein. Allein deine Vergangenheit definiert, ob du das Zeug zum Helden hast. Jeder moderne Held ist von Selbstzweifeln zerfressen, hat in seiner Vergangenheit irreparable Fehler begangen und ein Gefühl von Schuld treibt sie an diese zu korrigieren, obwohl es dafür längst zu spät ist. So als wäre man einem Zwang unterworfen, rennt man einem Ideal hinterher, das niemals zu erreichen ist – das ist ihre Bestimmung, die selbstverschuldete Verpflichtung!“

 

Er dreht sich um, schaut die aufmerksam lauschende Al Issa an, die Gabriel bisher noch nie so emotional gesehen hat. Tief atmet er die laue Sommerluft ein, wird ruhiger, spricht nahezu monoton weiter.

 

Gabriel Lucifer: „Jeder Mensch macht Fehler aber Wenige erkennen darin ein System und sogar nur Vereinzelte verstehen es. Diese Einzelnen sind die Helden. Sie nehmen ihre Vergangenheit zum Anlass in der Gegenwart eine Entscheidung zu treffen, welche die Zukunft so beeinflusst, dass diese sich ihrem Ideal annähert. Dieser utopische Gedanke ist das paradiesische Upgrade der aus ihren Fehlern der Vergangenheit beeinflussten Gegenwart und durch ihre Entscheidung, dieses Ziel erreichen zu wollen, verknüpft sich die eigene Lebensgeschichte mit denen aller anderen, deren Handeln sich auf ein- und denselben Fixpunkt bezieht – in meinem Fall unsere Heimat, die PCWA. Das ist die ultimative Verflechtung zwischen dem Volk und seinem unsichtbaren Helden.“  

 

Al Issa ist ruhig zu Gabriel getreten. Ihre Augen verfolgen jede seiner Bewegungen, während sie seine Worte aufmerksam aufnimmt. Ihr Kopf legt sich etwas schief, als der Wrestler von unsichtbaren Helden spricht.

 

Al Issa: „Ich fürchte fast ich verstehe nicht, warum Sie sie unsichtbar nennen, Mister Gabriel.“

 

Gabriel Lucifer: „Warum unsichtbar, fragst du? Das ist simpel und kompliziert zugleich. Der Held wacht lautlos über seine Heimat, verteidigt sie gegen jedwede Gefahr, versucht den Menschen die Angst zu ersparen, ihre Heimat sei bedroht. ER ist nur ein blasser Mythos. Und da kommen wir zum großen Unterschied zwischen dem Helden und dem gemeinen Volk. Wir mögen die gleiche Vision haben, allerdings erkennt nur der Held deren wahren Zweck, vielmehr noch: er sorgt dafür, dass dieser Sinn seinen Mitmenschen verborgen bleibt. Die Utopie eines positiven Abbildes des Ist-Zustandes ist notwendig um uns allen das negative Gegenteil ersparen zu können. Nur der Glauben an das Gute, hält das Böse im Zaum.“

 

Al Issa: „Die Welt ist ein Yin und Yang. Nichts ist nur schwarz oder nur weiß. Und wer mag schon darüber entscheiden können, was nun Gut oder Böse ist. Es liegt alleine in den Augen des Betrachters, was er sehen möchte.“

 

Zuerst zögerlich, aber dann doch bestimmt, berührt Al Issas Hand, die des Principals. Ihr Blick wandert auf den Boden, da sie erst jetzt bemerkte, dass sie ihn unterbrochen hatte.

 

Gabriel Lucifer: „Und doch kämpfen Helden um das zu schützen, was sie bereits besitzen, im Grunde für das, was erst durch ihre Fehler erschaffen wurde – ihre Welt. Denn nur sie haben verstanden, dass sie nichts Besseres bekommen werden – der Moloch in Wirklichkeit das Paradies darstellt. Die Menschen hingegen brauchen diese Hoffnung auf ein besseres Leben, müssen die Gegenwart bereits als den Worst Case wahrnehmen. Die gemeinsame Vision einer schönen neuen Welt ist nichts weiter als eine Scheinwelt, die verhindert, dass die Menschen sich mit dem viel wahrscheinlicheren negativen Abbild überhaupt erst beschäftigen.“

 

Al Issa nickt Lucifer beipflichtend zu, schweigt dieses Mal aber. Sie selbst war dank ihres Mannes viel gereist. Hatte viel gesehen. Wie sich Realitäten verdrehten und zu Fiktionen wurden, doch das gehörte nicht hier her. Stattdessen steht Al Issa nur ruhig bei Gabriel, berührt ihn sanft, während sie ihm zuhört. Ihm etwas ihrer Nähe schenkt.

 

Gabriel Lucifer: „Des Helden größte Last ist die Wahrheit. Er erkennt sie, schlimmer noch, er versteht sie. Diese Depression halten nur Helden aus. Es gibt diesen einen Moment im Leben, in dem du entscheiden musst, ob du bereit bist, alles Bisherige aufzugeben, dir eine Maske aufzusetzen und nicht mehr für die Vision zu kämpfen, sondern für den Erhalt dessen, was du jeher als den Höhepunkt der Dekadenz angesehen hast. Entbehrung und Verzicht werden deine Wegbegleiter, Zweifel und Einsamkeit dein tägliches Brot.

Ab und an muss der Held sich daher zeigen, ein Zeichen setzen, seinen Kampf offen austragen und gewinnen! Aus bloßer Hoffnung ernsthafte Zuversicht generieren. So wird aus Glauben die Erkenntnis gewonnen. So wirst du vom blassen Mythos zum strahlenden Helden!“

 

Gabriel steht inzwischen auf der Dachkante. Sein Mantel flattert im Wind. Der Held wacht in der kommenden Dunkelheit über seine bedrohte Heimat. Lucifer blickt vom bald erscheinenden Mond am Himmel hinunter über das PCWA Areal – seine kleine unvollkommene Welt…

 

 

Mike Garland: „Lucifer und Al Issa, eine eigenartige Beziehung!“

 

Vincent Craven: „Hast du das Logo am Himmel gesehen?“

 

Mike Garland: „Logo?“

 

Vincent Craven: „Sag nicht, du kennst nicht Batman. Dieser Fledermausheld, der über seine Stadt wacht und bei Gefahr wird sein Logo in den Himmel geworfen. Und wenn Lucifer nun so auf dem Dach über der Stadt...“

 

Mike Garland: „...Du spinnst!“

 

Vincent Craven: „Hey, die guten Helden bekommen doch immer die hübschen Frauen und zurzeit hat selbst jemand wie Lucifer ein Weibchen, das nicht weg gerannt ist, an seiner Seite.“

 

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<< OFFSIDE THE CAMERA >>

 

~ Diary of Dreams Part II ~

 

Einst lag ich unter dem Grase so kühl….

 

Wieder einmal falle ich in den grauen Strudel, der mich in die Traumwelt zieht. Worauf darf ich mich heute hier einlassen? Unsanft erwache ich auf einem festgetrampelten Pfad und merke wie ein Stein sich in meinen Rücken bohrt. Ich stehe auf und klopfe den Dreck von meiner schwarzen Lackhose die ich trage. Der Pfad auf dem ich gerade noch gelegen habe, führt zu einem alten Haus, welches mich einladend anzieht. Ich kann nicht anders, ich muss zu diesem Haus. Die hölzerne Tür des Hauses knarrt, als ich sie öffne. Das Haus ist verlassen und ziemlich heruntergekommen. Früher hat hier bestimmt eine reiche Familie gewohnt, doch das ist lange her. Ich gehe ein paar Schritte über die Fliesen des Eingangsbereichs, meine Stiefelabsätze geben ein lautes Geräusch ab. Wenn hier jemand sein sollte, spätestens jetzt hat er mir gehört.

 

Melina: „Hallo? Ist hier jemand?“


Ich rufe durch den ganzen Korridor, doch keine Antwort. Kein einziges Geräusch ertönt, es ist schon eine gespenstische Stille hier. Ich schaue mich um, an den Ebenholzwänden hängen kranke Gemälde, die dem Wahnsinn eines Künstlers entsprungen zu sein scheinen. Bilder von kopflosen Kindern und verstümmelten Mätressen reihen sich aneinander. Auf der anderen Seite Bilder von Missgestalten, ein Clown mit Babykopf lächelt mich an und seine Augen scheinen tief in mich hinein zu blicken.

 

**GONG***GONG**

Eine Standuhr lässt einen lauten Gong von sich ab. Es ist die Standuhr die am Ende des Raumes versteckt in einer Ecke steht. Der Gong ist so laut, das die schwarz-weiß karierten Fliesen zu vibrieren scheinen. Das Vibrieren wird stärker und holt mich schließlich mit einer Wucht von den Beinen. Ich lande auf meinen Hintern, konnte mich aber noch etwas mit den Händen abstützen. Ein schwarzes Loch tut sich in der Raummitte auf und verschlingt alles um sich herum, bis es eine angemessene Größe hat. Ich stehe wieder vom Boden auf und gehe auf das Loch zu. Ich wage einen Blick herein, doch in der Tiefe ist nichts zu erkennen. Ich will wieder weggehen, doch ich kann meine Beine nicht bewegen, irgendetwas hält  mich hier fest. Es wispert leise aus der Tiefe, so als ob mich etwas riefe. Wie der Wind mit weit entferntem Stöhnen, dessen Sinn man nicht erfasst, ruft etwas mit verzerrter Stimme meinen Namen.

 

Melina: „Wer ist da?“


Keine Antwort auf meine Frage, nur das erneute Rufen meines Namens. Etwas scheint aus der Tiefe zu erscheinen, eine abartige Kreatur kriecht nach oben und zieht sich an meinen Beinen nach oben. Ich kann mich nicht rühren, muss ertragen wie die glitschigen Hände meine Beine berühren. Die Gestalt hat kein Gesicht, nur eine leere schwabbelige Fläche. Sie hält ein Bild in der Hand, zu gerne würde ich sehen was dort drauf ist. Die Gestalt läuft mehrmals um mich herum, dann hält sie mir das Bild vor Augen.

 

Melina: „Azrael …“


Ein Bild von Azrael und von mir, wie wir beide glücklich auf der Veranda der Cradle of Graves stehen. Mein Lieblingsfoto von uns beiden, das schwarz weiße hat etwas und gibt dem Bild etwas Düsteres. Plötzlich verfärbt sich das Bild rot, es ist Blut was durch die Fasern des Bildes zieht, bis schließlich die ganze Farbe verwischt und nur ein rotes Blatt Papier zurückbleibt. Was hat das nur zu bedeuten? Ist das ein Zeichen? Ein schlechtes Omen? Die Gestalt zerknüllt das restliche Foto und steigt wieder in das Loch zurück, welches sich kurz danach auch wieder schließt und den Raum wieder so hinterlässt, wie ich ihn vorgefunden hatte. Was hat das mit dem Foto nur zu bedeuten?

 

Melina: „Was?“


Ein Brief flattert von der Decke in meine Hände. Ich öffne den Umschlag, werfe ihn zu Boden und falte den Brief auseinander.

 

Liebe Melina,

 

nur noch wenige Tage, dann sollst du wieder unter die Haube kommen. Doch glaubst du wirklich, dass ich dich so einfach freigebe? Glaubst du wirklich, das ich dich einem anderen überlasse? Ich wünsche dir alles Unglück dieser  Erde, du kleine Schlampe. Nie wieder sollst du glücklich werden, nie wieder soll dich auch nur ein Glücksgefühl erfüllen. Leide bis an dein Lebensende und sterbe im weißen Brautkleid.

 

In ewiger Liebe,

C.

 

In mir staut sich eine Wut auf, ich zerknülle den Brief und werfe ihn weit weg.


Melina: „WAS WILLST DU NOCH VON MIR? KANNST DU MICH NICHT EINFACH IN RUHE LASSEN?“


Mir wird kotzübel, ich falle nach vorne auf die Knie und übergebe mich. Ich habe Blut gespuckt, zur Kontrolle fass ich mir mit der Hand an den Mund. Ja, es ist blut. Die Wut ebbt nicht ab, sie wird eher noch größer.


Melina: „WIE LANGE SOLL DAS NOCH GEHEN? WIE LANGE WILLST DU MICH NOCH FERTIG MACHEN?“


Keine Antwort, nur ein ungutes Gefühl in meinem Kopf. Mir wird schwindelig, ich muss mich hinlegen …. Ja, ich lege mich hin und schlafe erneut ein.

 

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<< LIVE >>

 

Blaze steht vor der Rampe im PCWA Dome, ein Mikrofon in seiner Hand. Auf einem Monitor zu seiner Rechten sieht er, wie das Licht in der Halle gelöscht wird und die Dunkelheit die Fans zur Ruhe zwingt. Fast eine Minute vergeht bis die letzten Stimmen in Irritation ersticken und erste Stimmen aus ihrer Ruhe wieder in Ärger aufgehen. Auf den Ringecken sitzen Fackeln, die entzündet werden. Viele mehr noch stehen an den Seiten der Rampe bis hin zum Ring. Eine nach der anderen geht jetzt in Flammen auf und spendet dem Publikum eine düstere, flackernde Beleuchtung um den Gang, den die Wrestler auf ihrem Weg zur Spitze viele Male nehmen müssen, sofern sie denn jemals den Gipfel sehen. Viele sind dabei vorher abgestürzt, viel Schmerz ist für sie umsonst gewesen, denkt sich Blaze.

 

Sein Warten hat ein Ende, als blechern die ersten Töne der Trompeten seines Entrance Themes „Delinquent Habits – Return of the Tres“ erklingen. Langsam und erhaben betritt er die Arena, seine Schritte folgen der Abneigung, die ihm aus allen Ecken der Halle entgegengebracht wird. Im Geiste sucht er den Grund dafür. Ein Sprichwort sagt – lass deinen Worten Taten folgen, aber hat er das wirklich? Als er das erste Mal in den Ring der PCWA gestiegen ist, hat er Sachen gesagt, die ihm heute falsch erscheinen. Er hat allen die Schuld für seine Misere gegeben, nur nie sich selbst. Den nächsten Schritt, seinen Zeilen des Zorns einen Namen zu geben – den Namen der Tat – ist er aber nie gegangen. Gebührt ihm also dieser Hass der Menschen wirklich? Blaze erreicht den Ring. Vereinzelte Scheinwerfer halten ihn im Spotlight, sonst herrscht weiter nur das Licht der Fackeln.

 

Blaze: „Wenn ihr mir in die Augen seht, was empfindet ihr?“

 

Der Feuertänzer dreht sich einmal im Kreis, gibt jedem die Chance, seinen Worten die Tat folgen zu lassen.

 

„Ihr kennt mich jetzt fast ein halbes Jahr, ich denke, es ist Zeit, dass ihr euch darüber klar werdet. Als ich diesen Ring das erste Mal betreten habe, so kommt es mir heute vor, wusste ich selbst keine ehrliche Antwort auf meine Frage. Ich war geblendet von dem Feuer, welches mir damals meine Identität gab. In mir  hat es gelodert und gebrannt. Ich habe dabei vergessen, wie zerstörerisch Feuer sein kann. Sein kann, aber nicht sein muss.“

 

Leichtes Nicken des Pyromanen und ein leerer Blick. Es wird ihm erst mit seinem eigenen Wort klar, wie falsch er gelegen hat.

 

„Gabriel Lucifer hat sich das zu Nutze gemacht. Er hat das Bild, welches ich von mir selber hatte – der Außenseiter zu sein – weiter gefestigt. Ich – alleine und missverstanden – gegen den Rest. Sein Mentor sollte ich sein, dabei hat er mich eine wichtige Lektion gelehrt. Egal, wie viel Kraft mir dieser Zorn auch gibt, wie viele Reserven er aus mir herausgeprügelt, um mir Sieg um Sieg zu bescheren, am Ende ändert er nichts. Ich bin immer noch alleine und missverstanden. Jeder Sieg hat mich mehr geschwächt, mich weiter von meinem Ziel entfernt.“

 

Wieder ein leerer Blick, die Augen auf den Boden gerichtet.

 

„Meinem Ziel. Ich dachte, ich müsste nur immer weiter gewinnen, irgendwann wäre alles anders. Irgendwann würde kein Kind mehr frieren, kein Junge, wie ich einer war, mehr seine Eltern verlieren und sich alleine und missverstanden, ignoriert von der Welt fühlen. Ich dachte, wenn ich es nur allen oft genug ins Gesicht brülle, wie scheiße es mir ging, würde keiner es mehr wagen, ein Kind, wie ich eines war, auf dem Asphalt schlafen zu lassen. Ich habe mich geirrt. Es wird immer Jungen wie mich geben. Ich selbst war noch ein Junge, bis…“

 

Blaze lässt seinen Blick schweifen, von den Seilen bis zu Jane Nelson, die ihm, auf einem Plastikstuhl sitzend, interessiert entgegenblickt.

 

„…bis ich vor Lucifer, mit einem Stuhl in der Hand, stand und begriff. Ich danke dir dafür, Gabriel. Zwar kann ich dir nicht verzeihen, dass du die Brände gelegt und mich so perfide und boshaft manipuliert hast, aber für diese Lektion danke ich dir. Der Ausgang unseres Kampfes wurde leider von Robert Barker zur Bedeutungslosigkeit verdammt. Ich weiß nicht, warum du es getan hast, Robert, aber es ist egal. Heute werden wir sehen, ob ich den alten Mythos ohne Hilfe schlagen kann. Und wo wir bei Mythen sind, lasst mich ein Wort an Azrael Rage richten. Auch dir danke ich, denn du hattest Recht an Vendetta 60, wir sind einander sehr ähnlich. Aber um ehrlich zu sein, als ich dich ansah, zog es mir so fest am Herzen, ich hatte Angst, es reißt. Dein Angebot, ich hätte ohnehin abgelehnt.“

 

Eine Hand des Pyromanen deutet auf ein Plakat an den Wänden, es bewirbt das Dorf Anathemas.

 

„Dein Dorf soll trotzdem stehen bleiben und deinen Titel, du hättest ihn behalten können. Meine Freiheit ist er nicht wert. Irgendwann will ich ihn einmal tragen dürfen, aber die Chance, ihn zu gewinnen, die will ich mir ehrlich im Ring erarbeiten, egal, wie lange es dauert. Ich habe keine Eile mehr. Morgen ist auch noch ein Tag, heute wartet eine andere Aufgabe auf mich, der Quest 4 The Best.“

 

Blaze lächelt dem Publikum gütig entgegen.

 

„Ihr wartet schon länger, dass ich ihn erwähne, nicht wahr? Also gut,…“

 

Die Arme werden vom Körper gestreckt, noch einmal dreht sich Blaze für das Publikum im Kreis.

 

„Aber vorher noch, beantwortet mir meine Frage. Wenn ihr mir in die Augen seht, was empfindet ihr?“

 

Fragender Blick in die Fans. Viele reagieren nicht, einige wenige applaudieren dem Pyromanen, manche buhen ihn aus.

 

„Ich zumindest kann jetzt wieder in den Spiegel schauen. Fühle mich wohl, mein Feuer wärmt mich wieder, statt mich zu verbrennen. Es ist wie an einem Kamin, abends im Winter, wenn es draußen schneit. Für mich birgt es auch ein Risiko. Was dachtet ihr, würde ich sagen, als ich gerade den Ring betreten habe? Dass Ich das Quest 4 The Best Turnier gewinnen will, noch ungeschlagen bin, vielleicht für mein Ego wie Keevan, mein Geist im Wahn wie der Lucifers, mein Körper vernarbt wie der Barkers? Ja, ich will den Quest 4 The Best gewinnen, warten wir ab, ob ich es auch ohne meinen Antrieb, mein alles in Schutt und Asche legendes Feuer schaffe. Ganz ohne Risiko komme ich doch nicht aus, wenn es auch nicht meine Freiheit ist, die auf dem Spiel steht. Vielleicht reicht es ja trotzdem.“

 

Ein letzter Blick in die Menge, die dem jungen Kubaner noch zum Großteil unschlüssig entgegensieht.

 

„Vielleicht nicht. Vielleicht hasst ihr mich auch trotzdem noch. Aber ich kann jetzt damit leben, zumindest hasse ich mich selbst nicht mehr. Genug gesagt. Zeit, meinen Worten im Ring wieder Taten folgen zu lassen.“

 

 

Mike Garland: „Oha, Blaze mit einer starken Promo. Seine Gegner sollten sich warm anziehen.“

 

Vincent Craven: „Definitiv. Weiter geht es nach einer kurzen Unterbrechung mit einem Video!“

 

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<< VIDEO >>

 

Ein lautes Lachen dröhnt aus der Wohnung mit der Nummer 14-28 in einem Appartement, irgendwo im schicken Nobelviertel von Miami. Die Tür öffnet sich, die Kamera fahndet nach dem Besitzer dieser markanten Lache, und man wird schnell fündig. Auf dem Sofa sitzt ein durchtrainierter, aber auch entspannter James T. Cruz. In der Hand hält er das FAX, welches ihm von der PCWA geschickt wurde.

 

Cruz: „Wie geil ist dass denn bitte? Ich, James T. Cruz, werde der Special Referee in diesem 6 Man Tag Team Match sein. Wer immer diese Idee hatte, er bekommt ein Bier von mir, traumhaft.“

 

„The Cruzer“ steht auf und legt dabei das FAX auf den blank polierten Glastisch... Allem Anschein nach hat Cruz in den 4 Jahren, in denen er durch die ganze Welt getourt ist um seine Fähigkeiten zu verbessern, nicht besonders luxuriös gelebt. Doch er holt es nach, was eindeutig an seiner Wohnung zu erkennen ist. Er hat schon zu wIw Zeiten nicht schlecht gelebt, doch das hier überbietet alles. Viel Marmor und Mahagoni, edelstes, weißes Leder aus Italien... James T. Cruz lebt nicht schlecht, und allem Anschein nach scheint die PCWA auch gut zu bezahlen.

 

Cruz: „Oh man, das wird ein Spaß! Ich sehe es schon deutlich vor mir, das wird ein Abend an dem man sich noch gerne erinnern wird... Okay, nur ich wird mich gerne dran erinnern, der Rest wird mich hassen, das weiß ich jetzt schon. Liebe PCWA, ihr habt da echt einen großen Fehler gemacht, zieht euch schon einmal warm an!“

 

„The Cruzer“ schaut aus dem Fenster, der Blick schweift übers Meer. Man möchte meinen er schaut über den Atlantik nach Berlin, wo der PCWA Dome steht und wo bald schon CORE 2008 stattfinden wird. 3 Wörter zerschneiden die Stille, die sich gerade aufgebaut hat.

 

Cruz: „Time to Cruz!“

 

 

Mike Garland: „JTC hat es angesprochen, er wird der Special Guest Referee sein beim 6 Man Tag Team Match.“

 

Vincent Craven: „Und er hat es schon jetzt angekündigt, die PCWA wird es bereuen ihm diesen Posten gegeben zu haben für dieses wichtige Match!“

 

Mike Garland: „Ich bin sehr gespannt darauf was Cruz vorhat, immerhin hat er es in der Hand welches Team heute Abend gewinnen wird. Und den Sieger darf der Special Guest Referee, in diesem Fall James T. Cruz, zu einem Match um den Brawlin Rumble Startplatz herausfordern.“

 

Vincent Craven: „Es wird also durchaus spannend werden. Auch ohne die Ankündigung vom Cruzer!”

 

Mike Garland: „Auf jeden Fall. Schalten wir backstage. Dort sehen wir den vermutlich einflussreichsten Manager der PCWA Geschichte.“

 

Vincent Craven: „Zumindest einen der erfolgreichsten, wenn man ihn an den Titeln seiner Schützlinge misst.“

 

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<< LIVE >>

 

Noah O’Wellhubly ist ein wenig nervös, das lässt sich schwerlich abstreiten. Heute stehen ihm und Kerry & Gaelic TNE einige wichtige und schwere Matches bevor. Die Anspannung ist gestiegen, die Finger kribbeln, keine Frage. Aber was soll dabei eigentlich schon schiefgehen? Alle sind gut vorbereitet, er ist bereit, seine Mannen zu motivieren. Noch denkt er nicht über mögliche Siegesfeiern nach der Show nach, aber zumindest irgendwo im Unterbewusstsein stellt sich eine gewisse Vorfreude ein.

 

„Mr. O’Wellhubly?“

 

Noah dreht sich um und erblickt einen der Dienstboten der PCWA, die, falls nötig, Briefe und Ähnliches zu den einzelnen Mitarbeitern der PCWA bringen. Noah nickt ihm kurz zu.

 

Noah: „Haben Sie etwas für mich?“

 

Dienstbote: „Eine Sekunde … Ja, hier. Ein Brief von … Hm. Es steht kein Absender darauf.“

 

Der Ire nickt nur in Richtung des Botens. Er soll schon den Brief heraus geben. Im Hause Kerry & Gaelic ist man es gewohnt, Briefe zu bekommen, von denen auch nur wirklich der Empfänger wissen darf, von wem sie stammen.

 

Noah: „Dankeschön, Sie können jetzt gehen.“

 

Die Aussage wird mit einer kleinen Handbewegung unterstrichen. Der Dienstbote folgt der Aufforderung sofort. Noah reißt kurz mit den Händen den Briefumschlag auf und öffnet den säuberlich zusammen gelegten Brief zur oberen Hälfte, der scheinbar mit einer Schreibmaschine geschrieben wurde.

 

 

Noah,

 

die Vergangenheit holt uns immer wieder ein. Ob wir es wollen oder nicht. Wir haben keine Wahl. Auch DU nicht. Auch TNE nicht.

 

(Noch) tut meine Identität nichts zur Sache. Vielleicht aber bald. Wir werden sehen. Dennoch: Wir wollen beide nicht, dass ich heute Abend dein kleines Lebenswerk zerstöre, richtig?

 

Lass uns sprechen. Aber beeile dich. Ich habe wenig Geduld. Und komme alleine. Wie ein echter Mann. Nicht wie ein Feigling, der sich hinter Masken und anderen verstecken muss. Du schuldest mir noch einiges.

 

Wann?

Jetzt sofort

Wohin?

 

 

 

Der Ire wirkt ein klein wenig verwirrt. Schnell schlägt er die zweite Hälfte des Briefes auf. Ein kurzer Blick darauf, den die Zuschauer durch die Kamera erhaschen können, enthüllt die Adresse einer Bar in Berlin Mitte. Nichts Bekanntes. Zumindest für den Ottonormalbürger. O’Wellhubly scheint sie aber zu kennen. Ein Stirnrunzeln zeichnet sich ab. Der Brief wird in die Jackentasche gesteckt und Noah schreitet schnurstracks durch die Türe. Einem der beiden Securities, die vor der Türe zu seinem eigenen kleinen Raum stehen nickt er kurz zu.

 

Noah: „Sie Patrick!? Mitkommen … Wir können heute Abend nicht hier bleiben.“

 

Patrick: „Wieso das, Chef?“

 

Noah: „Lesen Sie selbst.“

 

Der Bodyguard tut wie ihm befohlen und runzelt ebenfalls die Stirn. Er zeigt auf sich und seinen Kollegen.

 

Patrick: „Sollen WIR das nicht alleine erledigen?“

 

Sein irischer Chef schüttelt energisch den Kopf.

 

Noah: „Nein. Der Brief klingt nicht nach irgendeinem Verrückten. Die Person scheint es ernst zu meinen. Ich muss das selbst erledigen.“

 

Patrick: „Sagt Ihnen wenigstens die Adresse etwas?“

 

O’Wellhubly nickt.

 

Noah: „Bisher habe ich dort immer wieder ‚vertrauliche‘ Treffen im Namen der Firma abgehalten. Deshalb kann es niemand sein, der nicht über ein gewisses Grundwissen über mich oder die Firma verfügt.“

 

Sein Bodyguard nickt. Einerseits weiß er, dass es unklug wäre, dem Chef zu widersprechen, wenn sich dieser etwas in den Kopf gesetzt hat. Andererseits weiß er ebenso, dass O’Wellhubly manchmal mit Worten mehr überzeugen kann als er mit seinen Fäusten. Sorgen braucht er sich nicht zu machen.

 

Noah: „Gut, sagen Sie den Männern bescheid und dann fahren wir dorthin.“

 

Gesagt getan.

 

 

Mike Garland: „Nach Medouni erhält nun auch Noah Botschaften.“

 

Vincent Craven: „Und die hören sich auch wie eine Drohung an.“

 

Mike Garland: „Ob das ein- und der selbe Absender ist?“

 

Vincent Craven: „Vielleicht erfahren wir das heute noch.“

 

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<< OFFSIDE THE CAMERA >>

 

Zeitpunkt: t0 plus 32 minuten

 

Schwer atmend lehnt Mazrim Barca im Backstagebereich des „PCWA Dome“ an der Wand, einen Becher Wasser in der schwächeren Rechten haltend. Blut rinnt ihm von der Schädeldecke über das ohnehin blutverschmierte Gesicht, tränkt seinen dreizöpfigen Kinnbart und tropft schließlich auf seine Brust, wo es sich langsam aber sicher in kleineren Rinnsalen verliert. Links neben ihm auf dem Tisch, auf dem auch der Wasserspender steht, liegt sein schwarz-weißer Begleiter. Nein, nicht der längst verlorene Ivory, sein teilweise elfenbeinerner Baseballschläger, sondern ein ganz gewöhnlicher – wenn auch kunstvoll lackierter.

 

Der Blick nach Links, dann nach Rechts. Niemand ist zu sehen. Die Linke, verpackt in einem  schwarzen fingerlosen Handschuh, wandert zur Mundpartie, wischt mit dem Rücken darüber und sinkt dann, von Blut und Schminkeresten überzogen, wieder herab. Geräuschvoll wird durch die Nase hochgezogen, der Racheninhalt anschließend neben sich auf den Boden gespuckt. Das kostbare Wasser im Becher wird zum Nachspülen benutzt und wandert ausnahmsweise ebenfalls auf den Boden.

 

Wieder der absichernde Blick in beide Richtungen, wieder ist niemand zu sehen.

Begleitet von einem tiefen Atemzug, der weitere Ruhe in den Barkidenkörper bringt, wandert der Kopf nach hinten, lehnt nun an der Wand. Für einen kurzen Augenblick sinken die Lider nach unten. Ein weiterer tiefer Atemzug folgt.

 

Sekundenlanges, bewegungslosen Verharren.

 

Die Augen werden geöffnet, der Kopf wandert einen kurzen Moment später wieder nach vorn. Ein böses Grinsen schleicht sich nun in das Gesicht des Barca. Mit einem tiefen Schluck wird der Plastikbecher vollends geleert, anschließend fallen gelassen. Nicht gerade geräuschlos kommt das gute Stück auf dem Betonboden auf, bleibt schließlich in der Lache aus Speichel, Blut und Wasser liegen. Mazrim Barca stößt sich leicht von der Wand ab, ergreift seinen Bat und geht von dannen.

Das Grinsen aber ist noch breiter geworden.

 

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<< LIVE >>

 

Wir befinden uns vor der Halle, dort fährt gerade ein pechschwarzer Porsche auf den Parkplatz und hält. Die Türen des teuren Wagens öffnen sich zu beiden Seiten und Godd steigt mit seiner Freundin Lucy heraus. Zielstrebig geht der Brite zum Kofferraum und holt von dort seine Sporttasche. Arm in Arm laufen beide nun auf den Eingang vom Dome zu. Weit kommen die 2 jedoch nicht, denn nur wenige Momente später treffen die beiden auf Anna Richmond. Der Brite weiß genau was nun folgen wird, die Dame wird ihm sicherlich einige Fragen stellen wollen, und Godd ist auch dazu bereit auf diese Fragen zu antworten, er ist bester Laune. Weshalb auch nicht? Er hat das Kapitel Darkblaster / Smash endgültig beendet. Doch zu weiteren Gedanken kommt er dann nicht, denn Anna beginnt nun auch schon mit ihrem Interview.

 

Anna Richmond: „Guten Abend James, hättest du eventuell Zeit für einige Fragen?“

 

Der Brite lächelt Anna an, wofür er sich direkt einen kleinen Stoß mit dem Ellbogen von Lucy einfängt.

 

James Godd: „Ja, nur zu.“

 

Er blickt sie an und legt seinen Arm um seine Freundin.

 

Anna Richmond: „Du hast bei der letzten Ausgabe von Vendetta endlich Darkblaster besiegen können. Kommst du gestärkt aus dieser intensiven Fehde?“

 

Der Engländer denkt nach. Kommt er gestärkt aus der Sache? Eigentlich schon wenn man bedenkt dass all dies ihm eine Menge Erfahrung eingebracht hat.

 

James Godd: „Es war ein langer Kampf…es gab auch wirklich Momente in denen ich daran gedacht habe aufzugeben…letzten Endes habe ich dies dann ja nicht getan…ein Glück, denn wer weiß was mit Lucy passiert wäre wenn ich aufgegeben hätte…deshalb komme ich natürlich gestärkt aus diesem Kampf. Ich habe viel gelernt, und zwar auch über mich selbst…konnte erfahren wo meine Grenzen liegen, konnte erfahren wie ich meine Grenzen selbst erweitere!“

 

Der Brite gibt Lucy einen Kuss. Anna jedoch macht einfach weiter ihren Job ohne sich von dem Paar aus der Ruhe bringen zu lassen.

 

Anna Richmond: „Und wie geht es jetzt weiter? Heute Abend musst du ja gemeinsam mit Tito und Warren Black gegen Paimon, Smartin Phynix und Melina antreten. Pikant daran ist sicherlich der Einsatz von James T. Cruz als Special Referee. Ihr beide habt ja immerhin eine kleine Vorgeschichte!“

 

Der Brite grinst kurz. Ja heute wird er 2 Menschen gegenüberstehen die ihn noch viel weniger leiden können als er sie. Melina und James T. Cruz, um diese beiden geht es…mit den anderen hatte er bislang nie viel zu tun.

 

James Godd: „Das ist wohl wahr…James T. Cruz mag mich nicht sonderlich, das beruht jedoch auf Gegenseitigkeit. Für den heutigen Abend vertraue ich einfach auf seinen Sportsgeist. Ich werde jedenfalls alles dafür geben um den Sieg davonzutragen…“

 

Anna setzt zur nächsten Frage an.

 

Anna Richmond: „Sicherlich auch wegen der Aussicht auf eine freie Auswahl der Startnummer beim Rumble oder?“

 

Erneut lächelt der Brite.

 

James Godd: „Natürlich ist das besonders reizvoll. Eine freie Wahl der Startnummer st wie eine kleine Vorentscheidung für den Rumble…natürlich will ich mir das nicht entgehen lassen!“

 

Anna will zu einer weiteren Frage ansetzen, doch Godd war noch nicht fertig.

 

James Godd: „Aber selbst wenn es nicht so wäre, selbst wenn es keinen Gewinn gäbe würde ich mein bestes geben, denn weniger als mein bestes haben die fantastischen Fans hier in Berlin nicht verdient!“

 

Nun hat er zu ende gesprochen und Anna ist wieder an der Reihe.

 

Anna Richmond: „Das ehrt dich. Was war eigentlich in der XFWA los? Du hast doch dort am Survival of the Sickest teilgenommen oder?“

 

Fragend richtet sie ihren Blick auf ihn. Der Engländer wirkt nun doch etwas überrascht, sein XFWA Auftritt ist nun doch schon wieder eine ganze Weile her.

 

James Godd: „Richtig, leider konnte ich aber nicht den Sieg davontragen. Ich machte einen klitzekleinen Fehler und verlor knapp gegen Ares, doch ich denke ich kann auch auf Platz 2 stolz sein! Es war ein tolles Turnier mit einem Hochverdienten Sieger! Ich hoffe dass ich nächstes Jahr mehr Glück haben werde!“

 

Anna lächelt kurz.

 

Anna Richmond: „Nächstes Jahr? Heißt dass du willst ein drittes Mal in Folge an diesem Event teilnehmen? Du bist ja jetzt bereits der einzige Athlet der zweimal dabei war!“

 

Der Brite lacht kurz auf.

 

James Godd: „Selbstverständlich werde ich nächstes Jahr wieder mitmachen, denn das ganze bringt mir doch eine Menge Erfahrung, und außerdem bin ich ein Freund von etwas härteren Kämpfen. Man weiß erst wirklich was man geleistet hat wenn man einige Blessuren davonträgt!“

 

Er greift sich nun in die Tasche und zieht seine goldene Taschenuhr heraus. Ein kurzer Blick verrät ihm dass er spät dran ist.

 

James Godd: „Hast du noch weitere Fragen Anna oder war es das? Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber ich habe es zugegeben etwas eilig.“

 

Anna Richmond: „Nein, keine weiteren Fragen mehr! Ich wünsche euch beiden dann einen schönen und vor allem erfolgreichen Abend!“

 

Der Brite steckt die Taschenuhr zurück.

 

James Godd: „Den wünsche ich dir auch Anna!“

 

Und schon spaziert das Liebespaar an Anna vorbei und die Szene endet.

 

 

Mike Garland: „Godd ist zweiter geworden beim Survival of the Sickest?“

 

Vincent Craven: „Ja, hast du den Event etwa nicht verfolgt obwohl einer unserer Akteure vertreten war?“

 

Mike Garland: „Ich hab das irgendwie verschlafen und so wichtig ist die XFWA ja auch nicht!“

 

Vincent Craven: „Auch wieder wahr!“

 

Mike Garland: „Wichtig ist aber der Quest 4 the Best.“

 

Vincent Craven: „Und bis zum ersten Match ist es nicht mehr lange hin.“

 

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<< LIVE >>

 

Alles wie gehabt…

 

Al Issa sitzt auf der Couch, beobachtet interessiert das Treiben an der Staffelei. Dort betätigt sich Gabriel Lucifer kreativ mit Pinsel und Farben. So richtig was zu erkennen, was auf der Leinwand am Ende verewigt werden soll, ist nicht. Plötzlich öffnet sich Tür und der Leibwächter der Araberin zieht sofort seinen Säbel. Der eintretende Gast schreckt reaktionsschnell zurück.

 

„Ganz ruhig, ich komme in Frieden…“

 

Schnell weicht der Säbel zurück in die Schlaufe. Eine echte Gefahr besteht bei diesem Mann nicht, zumindest in dieser Situation. Der Künstler wendet sein Haupt, denn der Neuankömmling stört ihn in seiner Konzentration.  

 

Gabriel Lucifer: „… und ich glaube dir das nicht!“

 

Entsetzt starrt der in der Tür stehende Keevan seinen ehemaligen Stable Partner an, welcher seinen Pinsel beiseite legt.

 

Keevan: „Behauptest du etwa ich würde lügen?

 

Fragend schaut der Egotistical One den regungslosen Gabriel Lucifer an. Tja, keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort.

 

Keevan: „Nun gut, der Mann der stets die Wahrheit spricht, müsste natürlich ein Näschen dafür haben, aber glaubst du nicht, dass du dich auch mal irren kannst? Aber hey kein Problem, dann werde ich meine Erkenntnisse über den heutigen Abend nicht mit dir teilen. Du wirst schon wissen, wie wichtig dir das Turnier ist.“

 

Ein morbides Lächeln macht sich auf den Lippen des Principals breit, als das Unique Highlight wieder umkehren will.

 

Gabriel Lucifer: „Meinst du ich bin darauf angewiesen?“

 

Keevan: „Davon profitiert jeder. Ich als Lockerroom Leader habe ein enormes Plus an Erfahrung und Lektionen weiterzugeben. Und auch wenn ich nicht künstlerisch begabt bin, vielleicht kann ich dir ja sogar dabei helfen, dein Bild zu Ende zu malen. Es wäre für dich wenigstens eine Befriedigung heute Abend, wo es mit einem Turniersieg – sagen wir – doch eher schlecht aussieht. Aber du solltest ja mittlerweile daran gewöhnt sein, nichts Zählbares in den Händen zu halten.“

 

Gabriel: „Richtig, zu wenig Ego, zuviel Selbstmitleid. Helden haben es eben nicht leicht. Gerade deswegen brauche ich die Ablenkung durch die Malerei, sie gibt mir Kraft und Zuversicht für meine Taten. Deswegen hasse ich es auch kurz vor meinen Kämpfen gestört zu werden. Aber das soll kein Vorwurf sein. Woher solltest du das wissen. Schließlich kennen wir uns erst knapp sieben Jahre.“

 

Ein süffisantes Grinsen umspielt die Lippen des Tribune Champions, der seinen Gürtel locker über der rechten Schulter hängen hat. Natürlich weiß er von Gabriels Ritualen, lang genug hat dieser ihn im Fight Club mit seinen lächerlichen Marotten genervt.

 

Keevan: „Helden? Oh man, das ist doch wohl nicht dein Ernst! Weiß du, ein Ego kann manchmal ganz förderlich sein. Es treibt einen zu Höchstleistungen an. Und willst du wissen, was einen Helden… oder sagen wir lieber eine Ikone ausmacht? Greifbare Erfolge! Nun, das kannst du vielleicht nicht verstehen, aber Champions gelten zum Beispiel als solche…“

 

Sein Blick wandert von seinem Tribune Titel auf das Bild Lucifers auf dem sich zumindest thematisch der Quest 4 the Best heraus kristallisiert.

 

Keevan: „… oder aber Sieger in hart umkämpften Turnieren wie dem Quest 4 the Best! Weißt du, ich muss in meinen Kämpfen nicht die Verletzung eines Gegners riskieren oder von einem Käfig fallen, um ein wenig Befriedigung zu erlangen – aber wir kommen vom Thema ab. Ich wollte dich von meinem Dasein als Lockerroom Leader unserer Liga profitieren lassen. Dir die Chance geben, einmal greifbar nah an einen großen Erfolg zu kommen.“

 

Konzentriert lauschte Gabriel den Worten des Mannes, in dessen Schatten er während fast seiner gesamten Karriere stand. Anfangs in der GCWF war es noch Gabriel, der als Anführer des gemeinsamen Stables wahrgenommen wurde, sich direkt mit dem ersten Quest 4 the Best Sieger Clawrik Uriel  anlegte und mit seinen brutalen und unkonventionellen Methoden und dem Hang mit alles und jedem seine Psychospielchen zu betreiben, schnell zu einem gefürchteten Monster aufstieg.

 

Dabei ignorierte er, wie so viele andere auch, den ebenso aufstrebenden wie egomanischen Partner an seiner Seite, der sich im Windschatten von Gabriels hart geführter Blutfehde gegen Clawrik den Gerasy Titel von dessen Stable Partner Rociel, seinerseits noch Gegner von Clawrik im ersten Quest 4 the Best Finale, holte und ihn durch seine herausragenden Leistungen und eine ungeheure Präsenz zum wertvollsten Belt der Liga emporhob.

 

Gabriel Lucifer: „Mich wundert deine Bescheidenheit.“

 

Irritiert starrt Keevan den einstigen Mythos an. Mit einem solchen Ausspruch hat er nun nicht gerechnet.

 

Gabriel Lucifer: „Du sagtest ‚Unsere Liga’.“ Das überrascht mich, denn bisher war ich immer der Ansicht, dein Triumph als GCWF Gerasy über den GCWF World Champion Barqas beim Brawlin’ Rumble III legitimiert dich als einzigen Vater der PCWA. Mein Anteil war da doch eher gering. Du hast den letzten fehlenden Titel geholt, die GCWF wurde geschlossen und alles Weitere ist viel zu oft wiedergekaute Geschichte.“

 

Keevan. „Ach, mach dich nicht schlechter als du warst. Ohne dich wäre ich nie das geworden, was ich heute bin – der Rekord Champion der Phoenix Crossover Wrestling Association. Das weißt du vielleicht nicht, aber jeder Champion braucht jemanden, den er hinter sich lassen kann, sozusagen als abschreckendes Beispiel. Und am Ende hast du doch recht – wenn es tatsächlich eines ‚Helden’ bedarf, dann bist du das. Ja Gabriel, du bist mein ganz persönlicher Held.“

 

Freundschaftlich berührt er die Schulter des Principals, der die Mundwinkel verzieht.

 

Gabriel Lucifer: „Wir zwei deprimieren mich. In gleichem Maße wie wir uns immer wieder neu definieren, kopiert die neue Generation nur unsere alten Geschichten und nicht jede muss ich zwingend ein zweites und drittes Mal ertragen… öde und schlichtweg ungenießbar. Nimm’ diesen Blaze, er ist wie ich früher. Ein ungeschlagener Schweinehund mit dem Herz am rechten Fleck, auch wenn das nicht zeigen mag und der evidenten Schwäche für Obsessionen, in diesem Fall für eine Frau. Am Ende wird ihn das kosten, was es mich gekostet hat – Deine perfekte Karriere!“

 

Während er erzählt, setzt er den Pinsel wieder an, hier ein Strich, da ein Strich. Keevan betrachtet das Treiben mit stoischer Gelassenheit.

 

Keevan: „Meine Karriere? Du wirst nie meine Erfolge vorweisen können. Nicht mal wenn du noch 20 weitere Jahre in den Ring steigst. Und in noch einem Punkt muss ich dir widersprechen: meine Karriere ist noch nicht perfekt. Mein Ego giert nach weiteren Erfolgen. Ich benötige zum Beispiel noch den Quest 4 the Best Sieg, um meinen Trophäenschrank weiter zu komplettieren.“

 

Sein Blick wandert wehmütig gen Tribune Titel. Er weiß, welche Stunde geschlagen hat, ist hoch konzentriert. Auch deshalb versucht er das Thema zu wechseln.

 

Keevan: „Aber es geht ja hier nicht um mich… ich bin hier um über dich zu sprechen und wo du ihn eben erwähntest: Blaze… du wirst es nicht glauben, aber als ich ihn vorhin traf, da meinte er doch tatsächlich zu mir, du wärst in einem Match ohne Waffen ohne Gimmicks zahm wie ein Kätzchen. Ist das zu fassen? Ich glaube fast, er verlangt förmlich nach einer Lehrstunde in Gabriel Lucifer Manier. Nach einer quälenden Tortur in deinem Revier des Hardcore Wrestlings.“

 

Gabriel Lucifer: „Ist das nicht traurig? Er macht sich nicht einmal die Mühe, sich mit meinem Profil vertraut zu machen. Sonst wüsste er, dass meine größte Waffe meine Unberechenbarkeit ist. Aber er ist ja leider nicht allein mit seiner unfreiwilligen Parodie. Schau dir doch nur mal diesen Barker an. Die ganze Zeit habe ich überlegt an wen mich diese leeren Phrasen vom Nullpunkt, der Macht des Stärkeren und vor allem dieses umtriebige Verlangen nach Titeln erinnern. Irgendwie hab ich das Gefühl alles schon mal gehört zu haben. Plötzlich hörte ich den Knall…Peng…er ist wie du, Keevan.“

 

Keevan: „Hey, jetzt mach mich nicht schlechter, als ich bin… aber ich wollte noch mal auf Blaze und diese Sache mit deinem Terrain, dem Hardcore Wrestling, zurückkommen. Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken ihm eine Lektion darüber zu erteilen, wie wild du in deinem gewohnten Umfeld sein kannst. Ein Jungspund wie Blaze sollte sich solche Sprüche nicht erlauben dürfen.“

 

Ruckartig wendet Gabriel seinen Kopf zu Keevan, starrt den einzigen zweifachen Undisputed Gerasy Champion mit lodernden Flammen in den Augen an. Das liegt jedoch nicht an Keevans Worte, sondern eher an den Stimmen in seinem Kopf.

 

Gabriel Lucifer: „Barker und Blaze sind zeitgleich in die PCWA gekommen, so wie Ortega, Barqas oder Heritage vor uns beiden gemeinsam in die GCWF kamen. Wir hätten die zweite Generation IHRER GCWF werden können, aber wir haben uns entschieden lieber die erste Generation UNSER PCWA zu sein!“

 

Energisch nickt Keevan. Er muss Gabriel ausnahmsweise recht geben. Aber es geht noch weiter.

 

Gabriel Lucifer: „Alle die nach uns kamen, zuerst Smith und Rage, waren viel zu faul ebenfalls etwas Eigenes zu erschaffen. Lieber wollten sie uns in der zweiten Generation beerben. Wo sind sie? Siehst du Rage oder Smith hier irgendwo?“

 

Amüsiert schaut Keevan sich um, zwinkert Al Issa zu und zuckt dann mit den Schultern.  

 

Keevan: „Na ja, vielleicht stehen sie ja unten in der ersten Etage am schwarzen Brett und schauen nach neuen Jobs, aber seit die XFWA und EFW hier nichts mehr ausschreiben, wirst du die meisten Pappnasen ja nicht mehr los. Aber die Beiden habe ich trotzdem schon länger nicht mehr gesehen – nicht, dass es mich stören würde. Aber noch mal zu Blaze und dieser ‚zahm wie ein Kätzchen’ – Geschichte…“

 

Die kräftigen Pranken Gabriels schubsen Keevan nach hinten. Dieser macht sich sofort kampfbereit, wird aber durch die Worte des Angreifers zurückgehalten.

 

Gabriel Lucifer: „… es geht doch hier nicht um Blaze. Keevan siehst du es nicht – wir haben sie, die John Smith’, Mike Novoselics und Rages überlebt! Und dennoch stehen wir beide nicht mehr ganz oben, sondern haben einer dritten Generation den Aufstieg ermöglicht – dein Lakai Schmidtke und der von mir für die Firma getestete Sanchéz kämpfen statt unser um das wertvollste Symbol unserer Heimat und das hat einen Grund!“

 

Kopfschütteln beim Lockerroom Leader. Das ist reiner Zufall, eine Mischung aus Glück und Beziehungen.

 

Gabriel Lucifer: „Du kannst es nicht länger ignorieren, Keevan. Wir haben den Fehler gemacht uns irgendwann voneinander abzuwenden, weil wir dachten alles zwischen uns sei geklärt und neue Herausforderungen zu benötigen. Es war der gleiche dumme Fehler, den auch Heritage, Barqas oder Ortega damals mit uns gemacht haben. Sie dachten, sie brauchen uns, um allen zu beweisen, dass sie nach wie vor die Stars der GCWF waren. Sie dachten, sie brauchen uns, um der GCWF, sich selbst weiter eine Daseinsberechtigung zu geben. Oh, und du weißt besser als jeder andere, dass Ortega und Barqas uns in IHRER GCWF noch heute den Arsch aufreißen würden, wenn wir… ja…. wenn wir…“

 

Er kratzt sich am Kopf, ein Wort scheint ihm entfallen zu sein. Keevan versucht ihm zu helfen, es zu finden.

 

Keevan: „… nicht so talentiert gewesen wären?“

 

Gabriel Lucifer: „Ja, sicher, das auch.“

 

Keevan: „Nicht soviel Charisma gehabt hätten?“

 

Gabriel Lucifer: „Nein, das trifft es auch nicht richtig.“

 

Keevan: „Hey, wir waren definitiv witziger!“

 

Der Zeigefinger des Lockerroom Leaders tippt auf die Brust seines Gegenübers. Aber der scheint immer noch nicht vollkommen zufrieden. Angestrengt überlegt das Unique Highlight, prustet dann vollkommen überzeugt eine weitere Variante heraus.

 

Keevan: „Wir waren… nun ja… einzigartig!“

 

Gabriel Lucifer: „Das waren wir, nur…“

 

Langsam wird der Egotistical One wütend und das zeigt er seinem langjährigen Rivalen auch.

 

Keevan: „...Face Facts: Niemand war so motiviert wie ich…“

 

Weiter kommt er nicht, denn ein glücklich strahlender Gabriel tätschelt ihm die linke Wange. Dieser entzieht sich sofort angewidert der Liebkosung.

 

Gabriel Lucifer: „Das ist es, was uns von den GCWF Legenden unterschied! Wir waren schlichtweg motiviert unsere eigene Legende in Stein zu meißeln, die erste Seite des Geschichtsbuches zu sein, nicht nur irgendwo in der Mitte zu vergammeln, kein Erbe antreten, nicht von Geburt an privilegiert sein, sondern selbst zu entscheiden, wer wir sein, wo wir leben wollen! Geschenke haben wir nicht angenommen, wir haben sie abgelehnt und drauf gespuckt!“

 

In Nostalgie versunken, schwelgt Gabriel in Erinnerungen. Es ist bekanntlich eine seiner Lieblingsbeschäftigungen.

 

Keevan: „Ich bin immer noch genauso motiviert wie am ersten Tag! Mein Ego ist bestimmt nicht kleiner geworden seit damals. Vermutlich sogar eher noch größer, aber das tut hier nichts zur Sache. Das einzige, was ich brauche sind der Erfolg und die Phoenix Crossover Wrestling Association und meine Phoenix Crossover Wrestling Association braucht mich als ihr Flagschiff, ihren erfolgreichen Lockerroom Leader!“

 

Gabriel Lucifer: „Ein Leben für eine Liga bedeutet nicht mal eben eine kleine Siegesserie hinzulegen, das ist mir damals in der GCWF eindrucksvoller gelungen, oder sich langsam und stetig weiterzuentwickeln und immer wieder seinen Ansprüchen Nachdruck zu verleihen, das ist dir weitaus rasanter geglückt, auch der Beitritt in eine zum Scheitern verurteilte Gruppierung führt nicht zur ultimativen Verschmelzung zwischen der Liga und deinem Körper, das haben wir beide am eigenen Leibe gespürt. Ein Leben für die Liga bedeutet die Liga zu sein und zwar mit jeder Faser seines Körpers, nicht nur während der Shows, sondern ständig. Deswegen brauche ich dich! Du bist diese Liga, dich muss man besiegen!“

 

Keevan: „Ich sage dir, wie es ist: Mein Ego lässt mich niemals zur Ruhe kommen. Es will immer mehr Erfolg, so auch heute. Ich bin recht optimistisch was meinen Finaleinzug angeht, aber du solltest dich um Blaze kümmern. Er hat keinerlei Respekt vor dir, hält dich für schwach. Wenn du also Pech hast, überholt dich die Zukunft schneller als dir lieb ist. Von daher, erteile unserer Zukunftshoffnung doch eine Lektion, in deiner ganz eigenen Art… hole ihn in deine Hardcore-Welt – so kannst du die Zukunft vielleicht noch etwas aufhalten.“

 

Leicht abwesend wendet sich Gabriel wieder seiner Leinwand zu, setzt den Pinsel an.

 

Gabriel Lucifer: „Heute wird das düstere Zukunftsbild zerstört, um in der Gegenwart die Hoffnung zu erwecken, dass sich Geschichte niemals wiederholt. Wir mögen vielleicht alte und ein Stück weit auch verbitterte Männer sein… aber wir sind wir… Keevan und Gabriel… alles wie gehabt… ein beruhigendes Gefühl, oder nicht?“

 

Stillschweigende Zustimmung. Das Unique Highlight nährt sich einem, den Kopf ihm zugewandten, Gabriel und blickt ihm tief in die Augen.

 

Keevan: „Konzentriere dich nicht auf uns… denke lieber darüber nach, wie du der Zukunft heute eine Lektion erteilen kannst. Wie du der Welt zeigen kannst, was Gabriel Lucifer immer ausgemacht hat und immer ausmachen wird.“

 

Mit diesen Worten und ohne eine Miene zu verziehen, legt Keevan den Rückwärtsgang ein, zieht vorbei an Al Issa und ihren Leibwächter, klopft auf seinen Tribune Belt, ehe er zur Tür hinaus schreitet. Zurück bleibt ein zufrieden grinsender Gabriel, der die Arbeit an seinem Bild wieder aufnimmt und irgendwie seine eigene kleine abgedrehte Kopfparty zu feiern scheint. Alles wie gehabt…

 

     << OFFSIDE THE CAMERA >>

 

Keevan geht um die Ecke, sieht etwas unzufrieden aus. Das Gespräch mit Lucifer ist nicht so verlaufen wie er es sich vorgestellt hat. Gabriel lebt nun mal in seiner eigenen Welt, ein normaler Dialog ist da nicht möglich. Er hat seine Strategie für den heutigen Abend und es sieht nicht so aus, als ob Lucifer zu 100% verstanden hat, was Keevan ihm unterbewusst einimpfen wollte. Er wird Blaze aufsuchen müssen, dieser ist jung und damit formbar. Ihn kann er vielleicht dazu animieren, Lucifer heute auf sein heimatliches Terrain zu führen… eine Welt voller Waffen und Gewalt – am Abend von CORE, ein Abend an dem das reine Wrestling im Vordergrund steht.

 

 

Mike Garland: „Keevan und Gabriel betreiben etwas psychologische Kriegsführung.“

 

Vincent Craven: „Das trifft mehr auf das Unique Highlight zu. Gabriel wirkt sehr abwesend, schwirrt irgendwo in seiner eigenen Welt.“

 

Mike Garland: „Aber schon krass, was aus den beiden geworden ist, wie sie mit der PCWA gewachsen sind.“

 

Vincent Craven: „Ihre Gegner wachsen jedoch auch mit und versuchen alles um ihnen ihre Positionen streitig zu machen.“

 

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<< LIVE >>

 

Im Takt der Heavy Metal Musik im Hintergrund pocht Robert Barker mit seiner Hand auf den Tisch, an dem er sitzt, um seine Gedanken zu ordnen, an diesem wichtigen Abend. Vielleicht der wichtigste Abend in seiner bisherigen Karriere und ein Richtungsweise für die Zukunft. Nachdem alle vier Teilnehmer des Halbfinales im diesjährigen Quest for the Best feststanden, hatte er einen Blick auf die Buchmacher gewagt und die ernüchternde wurde gewonnen, dass er nur Außenseiter Chancen zugeräumt bekommt.

 

Selbst Blaze wird höher gehandelt, bei den Fachleuten. Seine Siegesserie hat Eindruck geschunden, nicht nur bei PCWA Offiziellen und Medienleuten, sondern auch bei einigen Akteuren, auch wenn die meisten es natürlich nicht zugeben würden, weil sie ihre Dummheit mit Stolz verwechseln und sich lieber in die eigenen Tasche lügen, als vor den Leuten und vielleicht auch sich selbst einzugestehen, dass jemand verdammt gut ist, vielleicht besser als man selbst.

 

Robert braucht sich nicht in die Tasche zu lügen, denn wenn alles nach seinen Wünschen verläuft, dann werden Blaze und er heute im Ring...im Finale....aufeinandertreffen. Das wäre sein Wunsch Finale, weil es keinen Kampf Anathema gegen die Firma oder Anathema gegen Corporate Identity bedeuten würde, sondern einen Kampf Mann gegen Mann. Wer ist heute der bessere, wer will es mehr? Die wahre Bedeutung von CORE, zumindest in Roberts Verständnis.

 

Bevor er allerdings überhaupt soweit kommen kann, muss er zu aller erst einmal den Mann besiegen, der bei den Buchmachern an zweiter Stelle geführt wird, aber auch nur um Haaresbreiten am letzten Teilnehmer vorbei. Sowohl der Medienvote hat ihn minimal hinter Gabriel gesehen, als auch der Vote der Aktiven an sich. So gemischt die Meinung der Aktiven doch zu diesem Thema auch war, so hat man doch klar erkannt, dass die Lücken zwischen den Neulingen Robert & Blaze und den Veteranen Keevan & Gabriel zwar nicht unüberbrückbar, aber doch deutlich zu erkennen waren. Keevan hat alleine in ihrem Match zwei Drittel aller Stimmen bekommen – an sich also eigentlich eine klare Sache. Allerdings ist Robert gewillt den Leuten einen Strich durch die Rechnung zu machen und seine Außenseiter Chancen zu nutzen, um den Favoriten aus dem Rennen zu kippen. Noch ist es Wunschdenken, aber alleine der Gedanke Keevan und damit die Stimme von C~I ein wenig zu malträtieren und ihm Schaden zuzufügen beflügelt seinen Geist und Körper.

 

Bleibt noch der letzte, der Unzerstörbare. Gabriel Lucifer. Früher eine beeindruckende Figur, die Roberts Fandasein geprägt hat, und doch ist sie mittlerweile eine ebenso fehlgeleitete Figur wie Keevan. Lucifer hat sich der Firma angeschlossen und damit das Abhandensein jeglicher geistiger Souveränität bewiesen. Sicher ist er nicht das, was er oft vorgibt zu sein, aber nichts desto trotz hat er den Glanz verloren, der ihn einst ausgezeichnet hat. Was so gesprochen wie eine leichte Aufgabe klingt, ist, wie Robert leider weiß, allerdings die vielleicht schwerste Aufgabe des Abends. Er gilt als knapper Favorit vor Keevan und das allein schon aus dem Grund, dass er sich eine Obsession gesucht hat. Den Quest for The Best Titel, als Sprungbrett zurück an die Spitze der PCWA. Ein Gabriel Lucifer ist schwer zu schlagen, ein Gabriel Lucifer mit einer Obsession noch viel schwieriger.

 

Die Musik im Hintergrund wird lauter und schneller und Robert schlägt mittlerweile fast auf den Tisch.

 

Gehandelt wird er also als Außenseiter, doch was die sogenannten „Fachleute“ denken hat ihn noch nie großartig interessiert. Keevan will den Sieg für sein Ego und ein bisschen für Valkos Heritage holen? Und das macht ihn zum Favoriten? Robert hat sein eigenes kleines Geltungsbedürfnis, seinen eigenen Drang im Mittelpunkt zu stehen, sein eigenes manchmal ungesund großes Ego! Ein Sieg über eine PCWA Legende und sein riesiges Ego wären genau das richtige für den jungen Barker, um in dem Schein zu glänzen, der ihm ganz eindeutig zustehen müsste. Und anstatt es für einen Kollegen zu gewinnen, hat Robert Anathema im Rücken! Gestärkt durch sie, will er natürlich auch für sie gewinnen. Der Teufel im Nacken ist eine der größten Motivationen, die man sich vorstellen kann.

 

Blaze ist ein junger Aufstrebender Star, sicher, aber das gleiche gilt für Robert. Die beiden sind beinahe im Gleichschritt durch die PCWA gewandert bisher und wenn sie nun zum ersten Mal im Ring aufeinandertreffen, würde Robert durch Anathema gestärkt in den Ring treten und sein bestes abrufen können, während Blaze alleine dort sein wird, abgelenkt, durch die Gedanken an seine Beziehungsprobleme. Sollte es zu diesem Match-Up kommen, im Finale des Turniers, so sind die Chancen mindestens 50/50 und wenn dann ist Robert hier der Favorit.

 

Und Gabriel Lucifer persönlich? Ha, er ist nicht der einzige, der eine Obsession in diesem Spiel verfolgt. Robert will und braucht diesen Sieg mindestens genauso. Nicht um an die Spitze der PCWA zu gelangen, denn dort ist bereits der Anführer von Anathema, sondern um seinen Platz bei Anathema zu festigen, seinen Anführer stolz zu machen und damit seine Pflicht zu erfüllen, die er ihm geschworen hat, und um sich selbst zu beweisen, dass er es verdammt noch mal drauf hat. Die Spielereien mit Elroy haben ihn mental angeschlagen und diese Beule im Chassis seines Egos, will er ausbessern, stärken und verchromen mit einem Sieg in diesem prestigeträchtigen Turnier.

 

Wuchtig schlägt Robert im letzten Takt der Musik auf den Tisch, stützt sich damit gleichzeitig auf und macht sich auf, Richtung Tür und damit in die unendliche Weiten des Backstagebereiches zu gehen.

 

Robert: „Zeit ein paar Leuten klar zu machen, wer tatsächlich der Favorit auf diesen Titel sein sollte!“

 

 

Mike Garland: „Robert wirkt mir hier sehr nachdenklich.“

 

Vincent Craven: „Für mich sah es so aus, als hätte er sich selber überzeugt, dass er nicht, wie einige behaupten, der Außenseiter in diesem Turnier ist.“

 

Mike Garland: „Ja, das wird wohl stimmen und seiner Aussage nach, will er vermutlich die anderen Teilnehmer aufsuchen und die Vorgeplänkel beginnen lassen.“

 

Vincent Craven: „Hoffen wir, dass es bei verbalen Äußerungen bleibt.“

 

Mike Garland: „Wie kommst du darauf?“

 

Vincent Craven: „Na, so wie er sich gegen Melina auf sein Match vorbereitet hat...und das war seine Partnerin!“

 

Mike Garland: „Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das könnte tatsächlich schmutzig werden.“

 

Vincent Craven: „Roberts Gegner sollten besser acht geben, wenn sie sich hier im Backstagebereich aufhalten.“

 

Mike Garland: „Wir werden es auf jeden Fall weiter verfolgen und bescheid geben, wenn sich etwas tut.“

 

Vincent Craven: „Irgendwas tut sich eigentlich immer und zum Glück gibt es Videos, die das festhalten.“

 

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<< VIDEO >>

 

... 2 Tage vor der Show

 

Es war ein schwerer Gang. Nicht nur, weil seine Schulter noch immer schmerzte, sondern weil er es hasste in der Schuld von jemandem zu stehen. Auch wenn Worte nicht annähernd so laut sprachen wie Taten, wollte er sich trotzdem bei den Menschen bedanken, die es ihm ermöglichten noch immer auf der Welt zu wandeln. Ein Klopfen erklingt, während er vor der verschlossenen Türe steht und wartet, bis sie geöffnet wird. Ein Klacken, das Drehen des Türschlosses, ertönt und die Black Goddess öffnet ihm die Tür.

 

Melina: „Hallo Paimon, komm doch rein.“

 

Ihre Stimme ist ruhig und emotionslos. Sie tritt zur Seite und bittet den Araber herein, der sich verneigt und den Raum betritt.

 

Paimon: „Ich hoffe ich habe Sie nicht gestört, Miss Xilandrell?!“

 

Mehr eine rhetorische Frage der Höflichkeit, als ein interessiertes Erkunden.

 

Paimon: „Weshalb ich zu Ihnen komme ist, weil ich mich bei Ihnen und Ihrem zukünftigem Gemahl für letzte Show bedanken möchte.“

 

Der Araber verneigt sich sehr tief vor Melina, während der den Blick dabei senkt. Eine Bezeugung seines Dankes und seines Respekts.

 

Paimon: „Ohne Sie wäre ich heute nicht hier.“

 

Die Amazone schließt die Tür nachdem Paimon eingetreten ist. Ohne auch erstmal auf seine Aussagen einzugehen, führt sie ihn in den Speisesaal und schenkt dort ein Glas Rotwein für sich und Paimon ein. Sie stellt sein Glas auf den Tisch und bietet es ihm mit einer Handbewegung an. Sie selbst schaut an Paimon vorbei und nimmt einen Schluck aus ihrem Glas.

 

Melina: „Azrael ist nicht da ...“

 

Ein leises Flüstern der Black Goddess.

 

Melina: „Ich dachte vielleicht du wüsstest wo er ist, aber deinen Aussagen entnehme ich das du es scheinbar auch nicht weißt.“

 

Am anderen Ende öffnet sich eine Tür aus der ~Silence~ nun in den Saal kommt. Als er Paimon entdeckt, bleibt er zunächst stehen, winkt ihm dann aber zu und läuft eiligen Schrittes auf die beiden zu, wobei er dabei geduckt stehen bleibt und Melinas rechtes Bein umklammert. Paimons Blick fällt für einen Moment auf ~Silence~, bevor er sich auch vor ihm verneigt.

 

Paimon: „Auch Ihnen gilt mein bescheidener Dank, Mister Silence.“

 

Dann sieht er wieder zu Melina auf.

 

Paimon: „Nein, mir ist der Aufenthaltsort ihres zukünftigen Gemahls nicht bekannt, Miss Xilandrell. Ist er denn nicht auf gewöhnlichem Wege für Sie erreichbar?“

 

Ein erneuter Schluck vom Rotwein. Mit ihrer freien Hand krault Melina über ~Silence~ Kopf und schaut durch die großen Fenster nach draußen.

 

Melina: „Ich habe ihn zuletzt vor zwei Tagen gesehen. Er bekam einen Brief überreicht und ist dann wortlos verschwunden. Seitdem kein Lebenszeichen mehr von ihm. Er hat sich noch nicht mal sein Zuhause, die Puragtory Mansion angesehen. Seit 2 Tagen schlafe ich hier alleine, nur mit Silence an meiner Seite.“

 

Erst jetzt schaut sie Paimon in die Augen.

 

Melina: „Weißt du, ich könnte mir schöneres vorstellen als am Tage meiner Hochzeit allein gelassen zu werden. Das ist kein Spiel das ganze, irgendwas ist da vorgefallen, ich weiß nur nicht was.“

 

Ein letzter großer Schluck und der Rotwein ist geleert.

 

Melina: „Aber ich werde nicht wie die Corpse Bride so lange auf das Ja Wort warten, bis ich schließlich sterbe und mit dem Gewissen leben muss, allein gelassen worden zu sein.“

 

Paimon nimmt seinen Wein auf. Er wollte nicht unhöflich sein, doch schien es ihm, als könnte Melina ihn in diesem Moment besser vertragen. Ruhig nähert er sich ihr. Das Glas zwischen zwei Fingern reichend.

 

Paimon: „Zornen Sie nicht, Mister Xilandrell. Ihre zukünftiger Gemahl ist ein Mann mit Idealen. Er wäre ein Narr eine so wunderschöne Frau, wie Sie nicht ehelichen zu wollen.“

 

Er schweigt für einen Moment, während er Melina tief in die Augen blickt. Zwar war sie so anders als ihrer Schwester, doch wenn er sie ansah, sah er auch immer ein Stück seiner geliebten Anne.

 

Paimon: „Er würde Sie nicht wortlos verlassen, gäbe es nicht einen uns unbekannten Grund.“

 

Sie zerdrückt ihr Glas, es klirrt und fällt in tausende Scherben nach unten, wo ~Silence~ die Scherbenstücke aufsammelt, um sich damit lustige Figuren in den Oberkörper zu schnitzen.

 

Melina: „Es geht mir noch nicht einmal um die Hochzeit. Wenn die ausfällt, dann betrübt es mich in keinster Weise. Man wird zwar nicht gerne vor dem Altar stehen gelassen, aber der Bund der Liebe zwischen Azrael und mir, benötigt nicht unbedingt einen Ring der um unsere Finger steckt. Ich weiß auch so was ich an ihm habe und wenn Leute glauben, das ich daran zugrunde gehen werde, die irren sich gewaltig. Oh nein, es geht mir einfach nur um die Frage „Wo ist er?“ und „Warum hat er mir nicht gesagt wo er hin geht?“. DAS ist es, was mich so runterzieht.“

 

Paimon nickt verständnisvoll, während seine linke Hand ihren Oberarm sanft berührt. Sie standen sich nie besonders nahe und doch wollte er ihr das Gefühl geben, dass sie nicht alleine ist.

 

Paimon: „Mister Rage mag bei Zeiten etwas seltsam wirken, doch bezweifle ich, dass er Sie unwissend alleine gelassen hätte, wäre die Wahrheit für Sie nicht noch unerträglicher gewesen, als die Unwissenheit. Wenn Sie jedoch wünschen, Miss Xilandrell, werde ich meine Männer ausschicken, ihn zu suchen.“

 

Sie schüttelt den Kopf, verneint sein Angebot.

 

Melina: „Nein, das brauchst du nicht. Er hätte nicht gewollt, dass nach ihm gesucht wird. Wir sind Anathema, wir haben so unsere Gründe, warum wir unsere Taten so gestalten wie sie sind. Wir müssen und wir werden Stärke beweisen, Paimon. Schwächen sind für die Corporate Identity und die New Era, aber nicht für Anathema. Wir haben einen unbeugsamen Willen und den kann man uns nicht nehmen.“

 

Sie senkt den Kopf, macht eine Pause.

 

Melina: „Dennoch möchte ich nicht verneinen, das die Abwesenheit meines Gatten mir ein wenig zu schaffen macht, doch das ist die restliche menschliche Seele in mir, die so fühlt. Mir ist durch die Abwesenheit von Azrael eine Prüfung auferlegt worden, die ich meistern werden. CORE wird mein Wandel werden, meine neue Seele wird nach CORE ans Tageslicht kommen.“

 

Paimon: „Nichts liegt mir ferner, als Ihnen in diesem Punkt nicht zuzustimmen. Mit Freuden werde ich den Aufstieg Ihrer neuen Seele verfolgen.“

 

Paimons Haupt verneigt sich vor Melina, während ihm auffällt, wie spät es schon wieder geworden war.

 

Paimon: „So schwer es mir fällt, werde ich Sie nun doch verlassen müssen, Miss Xilandrell. Sollten Sie sich Gesellschaft wünschen, steht mein Zelt für Sie jeder Zeit offen.“

 

Melina: „Danke, ich weiß das Angebot sehr zu schätzen.“

 

Sie dreht sich zur Tür um Paimon dort hin zu geleiten. ~Silence~ folgt ihr dabei auf Schritt und Tritt.

 

 

Mike Garland: „Melina und Paimon rätseln über Azraels Verbleib.“

 

Vincent Craven: „Gleichzeitig ziehen sie aber auch eine perverse Stärke daraus und wollen diese auch demonstrieren.“

 

Mike Garland: „Melina wirkt aber schon ein wenig bedrückt.“

 

Vincent Craven: „Kein Wunder, immerhin ist ihr Verlobter spurlos verschwunden.“

 

Mike Garland: „Jemand anderes ist ganz und gar nicht spurlos verschwunden.“

 

Vincent Craven: „Richtig. Das absolute Gegenteil ist der Fall!“

 

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<< LIVE >>

 

Jubel, Trubel, Heiterkeit. Am Eingang der Halle, wo wie immer jede Menge Fans, die keine Karten mehr bekommen haben, herumlungern, um ihren Stars ganz nah zu sein und das ein- oder andere Autogramm zu erhaschen…Bullshit…wir sind hier doch nicht in einer atypischen ‚Díego Alejandro Sanchéz kommt an der Halle an und wird herzlich von allen begrüßt‘ Szene, sondern in einer ‚Elroy Omar Schmidtke kümmert sich einen Scheiß, was die Welt von ihm hält und wird heute, ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht, Undisputed Gerasy Champion, ihr Honks‘ Sequenz.

 

Ganz nach diesem Motto marschiert der First Captain an der wartenden Schlange entlang und ignoriert alle. Verfolgt wird er von Jimmy van Hearth. Wer die BCW Shows aufmerksam verfolgt, wird mitbekommen haben, dass der Rock Star zu einem wahren Elroy Follower mutiert ist. Heute ist er mit einer Handkamera bewaffnet, was immer das zu bedeuten hat.

 

Am Eingang wartet Luke Tyler. Vielleicht kann er einiges aufklären.

 

Luke Tyler: „Elroy, wie fühlt man sich, wenn man einer von zwei Leuten ist, die auserwählt sind einen neuen Champion unter sich auszumachen?“

 

Verdutzt glotzt er den Interviewer an, hält ihm zwei Finger vor das Gesicht.

 

Elroy: „Zwei?“

 

Luke Tyler: „Hast du es noch nicht gehört? Azrael Rage wurde soeben von Medouni suspendiert und der Titel wird nun zwischen Díego Alejandro Sanchéz und dir ausgekämpft. Wir werden heute auf alle Fälle einen neuen Champion küren!“

 

Aufgeregt starrt Elroy seinen Follower an. Der zuckt nur mit den Schultern.

 

Luke Tyler: „Wurdest du denn von Medouni nicht eingeweiht? Einige munkelten sogar es wäre dein genialer Plan gewesen Rage noch vor dem großen Match abzuservieren.“

 

Jetzt heißt es schnell reagieren. Das Hirn des Evil Citizen schlägt Purzelbäume. Zum Glück ist er ein rhetorisches Genie. Wie auf Kommando plustert er sich auf, reißt Luke das Mikro aus den Händen.

 

Elroy: „Selbstverständlich war das von der ersten Sekunde an mein großer Plan. Und er ist noch nicht zu Ende. Auch Díego Alejandro Sanchéz wird noch vor dem Match die PCWA verlassen müssen und Elroy Omar Schmidtke von Standes wegen zum neuen Undisputed Gerasy Champion ernannt werden, denn Medouni hat endlich eingesehen, dass dies bereits nach meinen beiden skandalösen Niederlagen in der Battle Royal und gegen Azrael Rage hätte passieren müssen! Er wollte nur den geeigneten Zeitpunkt abwarten und was wäre ein besserer Zeitpunkt als ein Pay Per View?!“

 

Applaus von Jimmy, sehr gut reagiert. Auch Elroy ist mehr als stolz auf sich und zeigt das auch allen, indem er in bester Terry Bolea Manier vor den Fans posiert, die ihn gnadenlos ausbuhen. Wobei man erwähnen sollte, dass einige ihm auch frenetisch zujubeln. Im Grunde sind die Meinungen sehr gespalten. Plötzlich jedoch hört man nur noch Buhrufe, was sogar einen sonst nicht mit der Realität interagierenden Elroy verwundert. Der Grund wird schnell klar: Smartin Phynix tritt aus der Halle und zwar direkt vor Elroy. Phynix mustert die 3 Männer mit teilnahmsloser Konzentration. Dann erklingt etwas überfällig seine Stimme, und es ist, als würde die Luft von einem riesigen umgekehrten Fön ausgetrocknet.

 

Smartin: „Ich wusste doch, dass Du dahinter steckst. Immerhin bist Du Aushängeschild und Meisterdenker der PCWA. Dafür muss man etwas tun. – Ich meine, wenn Du nicht der Verantwortliche gewesen wärest, hätte das ja geheißen, dass Du nur eine völlig nutzlose, irrelevant Wurst bist, stimmt’s?“

 

Smartins Gesprächspartner wechselt etwa anderthalb Sekunden bevor er auch seinen Blick auf ihn richtet.

 

Smartin: „Hey, Jimmy! Schön hier auch mal wieder einen anderen Wrestler zu treffen. Von allen möglichen Kandidaten aus der BCW bist Du sicherlich der überraschendste was eine Verpflichtung durch die PCWA angeht. Und wie ich sehe, wählst Du auch gleich den klugen Weg und hängst dich sofort an den Top Dog … den nicht besonders groß geratenen Top Dog…“

 

Die Augen des First Captains verengen sich zu schmalen Schlitzen und Elroy Omar Schmidtke marschiert unter riesigen Pops zu Smartin.

 

Elroy: „Was fällt dir eigentlich ein, meine Promo zu stören! Ich war noch nicht fertig!“

 

Smartin: „Dann habe ich offenbar nicht nur Luke, diesen Fans und mir selbst geholfen, sondern auch noch Dir. Ich weiß, ich habe meine Popularität nicht unbedingt durch soziales Engagement erreicht. Es gibt sogar vereinzelt Menschen, die mich hinter vorgehaltener Hand als ‚keinen netten Menschen’ bezeichnen. Aber wenn ich Dich wieder einmal vor einer Deiner anstrengenden Ansprachen bewahren kann, tu ich das natürlich. Ich erwarte nicht einmal ein Dankeschön von Dir, denn immerhin bist Du ein unsicherer, schamhafter kleiner Mann und Dein Dank könnte vielleicht wieder zu einer Promo führen, die ganz sicher niemand hier hören möchte.“

 

Jetzt heißt es Ruhe bewahren, sich bloß nicht provozieren lassen, sondern gekonnt aus der Affäre ziehen, eine Reaktion zeigen, die das Gegenüber rhetorisch vernichtet.

 

Elroy: „Ach, machst du jetzt neuerdings einen auf PR Berater. Sehe ich etwa so aus, als würde ich einen brauchen?“

 

Die Miene des Perfect Slave spannt sich nicht etwa vor zusätzlicher Nachdenklichkeit. Viel mehr lösen sich die bestehenden Spannungen von einem Moment auf den anderen, und der Blick, der sich nach wie vor schwer auf Elroy richtet, gewinnt den Ausdruck unverhoffter Dankbarkeit. Manchmal würde selbst das einfachste mögliche und am lautesten geschrieene „Ja“ nur die klare Schönheit dieses Augenblicks trüben.

 

Schmidtke setzt einen grimmigen Blick auf, stemmt die Arme in die Hüfte.

 

Elroy: „Im Gegensatz zu dir, habe ich Azrael Rage besiegt, zwar nicht im Ring, aber ich bin ihn los geworden und außerdem werde ich…“

 

Smartin: „…und ich bin Dir dafür wirklich sehr dankbar, Elroy. Nur musst Du endlich dieses Misstrauen mir gegenüber ablegen. Keiner hasste Rage und Anathema mehr als ich und wollte sie loswerden. Keiner ist Dir dankbarer als ich. Aber im Grunde musst Du gerade deshalb auch meinen Anteil an diesem glücklichen Augenblick sehen. Es ist Dir ja sicherlich nicht entgangen, dass ich derjenige war, der die Vorarbeit geliefert hat. Wenn man von den kleinen Missverständnissen zwischen uns in der Vergangenheit absieht, kann man uns in gewisser Weise als Team betrachten. Du bist der geborene Anführer und ich… Ich bin der bescheidene Mann im Hintergrund, der Dir Tipps gibt, was Du klugerweise tun solltest. Ich gönne Dir den Ruhm. Jeder große Mann braucht jemanden, der weiter denkt als er selbst.“

 

Darauf fällt ein Schmidtke nicht rein, zumindest nicht mehr.

 

Elroy: „Lass den Mist. Ich glaube dir kein Wort mehr. Du hast mich schon mal eingelullt und mich dann verprügelt und mich den Titel gekostet. Wir sind kein Team, werden niemals eines sein. Trotzdem soll man mich als Elroy, den Barmherzigen respektieren und darum bekommen du und deine neuen Lakaien nachher noch ein Geschenk von mir.“

 

Sprach der nach eigenem Ermessen zukünftige Undisputed Gerasy Champion, zieht Jimmy van Hearth hinter sich her und will die Halle betreten. Dann stoppt er, denn Smartin ruft ihm  hinterher.

 

Smartin: „Kann ich das Ausbleiben Deiner restlichen Promo so verstehen, dass Du meinen Ratschlägen folgst und das einfach nicht vor den Menschen hier zugeben möchtest?“

 

Selbstverständlich kein Dank für den gut gemeinten Hinweis, der mit einem grundgemeinen Grinsen des Perfect Slave relativiert wird.

 

Schmidtke stiefelt zurück zu Luke Tyler, der ihn fragend anguckt. Seitlich der beiden, wenn man den lächelnden Phynix mitzählt sind es sogar drei, postiert sich Jimmy van Hearth und hält mit der Handkamera voll drauf, während Elroy überlegt, was er eigentlich sagen wollte, bevor Smartin ihn gestört hat.

 

Luke Tyler: „Ähm, warum filmt dieser Typ mich eigentlich?“

 

Ein grimmiger Blick trifft den Interviewer.

 

Elroy: „Jimmy filmt selbstverständlich mich und nicht dich! Er dreht einen Film über den wichtigsten Tag meines Lebens, quasi wie das Sommermärchen, nur dass ich halt gewinne und nicht nur Dritter werde. Dritter kann ich ja auch gar nicht mehr werden, weil einer meiner Gegner bereits ausgeschaltet wurde…“

 

Irritiert schaut Elroy herüber zu Smartin, der sich gerade beide Handflächen an die Stirn presst und damit seiner Fassungslosigkeit über die schlechte Pointe mehr Ausdruck verleiht als der Anstand eigentlich erlaubt.

 

Elroy: „…So kann ich nicht arbeiten. Dieser scheinheilige Irre verbreitet ein schlechtes Karma! Komm Jimmy, schnell weg hier, sonst enden wir eines Tages noch in der BCW.“

 

JVH: „Und wo ist da das Problem? -- Immerhin bist du ja auch Teil der BCW, Elroy.“

 

Grüblerisch beäugt der First Captain den verdutzt dastehenden Jimmy van Hearth.

 

Elroy: „Siehst du, so schnell kann das gehen. Ein Grund mehr schleunigst von diesem Halunken wegzukommen!“

 

Elroy wendet in einem finalen Versuch Entschlossenheit auszustrahlen den drei Gesprächspartnern seinen Rücken zu und nimmt sein letztes Wegziel wieder auf. Jimmy verliert ein paar oberflächliche, verwirrte Gedanken. Dann zuckt der „Rock Star“ mit den Schultern und folgt seinem Idol in den PCWA Dome. Smartin beobachtet die Szenerie aufmerksam. Dann wendet er sich Luke Tyler zu, zwinkert ihm kaum merklich zu.

 

Smartin: „Und da gibt es tatsächlich Menschen, die behaupten, ich hätte keine Freunde…“

 

 

Mike Garland: „Elroy wusste von absolut gar nichts. Das zeigt deutlich seinen Stellenwert. Man informiert ihn längst nicht über alles.“

 

Vincent Craven: „Trotzdem will er uns verkaufen, das mit Rage wäre sein Plan gewesen. Einfach lächerlich.“

 

Mike Garland: „Smartin Phynix, der den First Captain hier begrüßt, sieht das sicher ähnlich und verfolgt ganz bestimmt seinen eigenen kleinen Plan mit dem vielleicht neuen Undisputed Gerasy Champion.“

 

Vincent Craven: „Einen eigenen Plan verfolgt bestimmt auch der mysteriöse Mensch, der Noah vorhin den Brief geschrieben hat.“

 

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Eine Berliner Odyssee (I): Erste Kontaktpunkte

 

Noah und sein Security Mann stehen mittlerweile vor besagter Bar. Die Kamera, die beide Männer begleitet, ist eine kleinere Handkamera. Noch scheint man sich unsicher zu sein, ob man wirklich hinein will.

 

Patrick: „Sie sind sicher, dass sie dort hinein wollen?“

 

Noah nickt.

 

Noah: „Wir haben so oder so keine Wahl.“

 

Patrick: „Gut, gehen wir hinein.“

 

Die beiden Männer nicken einander zu. Die Bar wird betreten und man findet hier das übliche Publikum für eine Bar in Berlin-Mitte. Noah und sein Begleiter steuern direkt auf die eigentliche Bar und den ihm bekannten Barkeeper zu. Dieser erkennt ihn auch sofort und nickt seinem Gegenüber zu.

 

Barkeeper: „Guten Abend, Mr. O’Wellhubly, schön sie wiederzusehen.“

 

Noah: „Guten Abend.“

 

Kurz werden die Hände einander geschüttelt.

 

Noah: „Ich suche hier jemanden.“

 

Barkeeper: „Ich glaube fast, Sie wurden eher gefunden, als dass sie jemanden finden werden, Noah.“

 

Der TNE Chef wirkt überrascht und fragt nach.

 

Noah: „Was meinen Sie damit?“

 

Der Barkeeper übergibt ihm wortlos einen zusammen geknüllten Zettel.

 

Noah: „Wer hat den hier aufgegeben?“

 

Der Ire ist sichtlich interessiert daran, was hier passiert ist.

 

Barkeeper: „Irgendein Obdachloser, den wir fast heraus geworfen hätten. Kannte ich vorher auch nicht.“

 

Noah: „Verdammt.“

 

O’Wellhubly beißt sich auf die Lippen. Der Unbekannte geht vorsichtig vor, keine Frage. Auch eine gewisse Ironie kann Noah dieser Situation nicht absprechen.

 

Noah: „Danke jedenfalls für das Aufbewahren … Meine Firma wird sich ab sofort darum kümmern.“

 

Ein letzter, kurzer wortloser Gruß in Richtung des Barkeepers und O’Wellhubly nickt seinem Security Mann zu. Die Jagd auf den Unbekannten hat soeben erst begonnen. Man bahnt sich den Weg durch das Barpublikum und setzt sich dann wieder in den firmeneigenen Luxuswagen. Der Zettel wird wieder aus der Jackentasche genommen und auseinander gefaltet. Wiederum ist es eine Botschaft, die von einem Drucker ausgedruckt wurde.

 

 

Noah,

 

du hältst dich nicht an meine Regeln. So wirst du nie herausfinden, wer ich bin und wer ich war und wer ich sein werde.

 

Aber du bekommst eine neue Chance, keine Sorge. ICH spiele fair, nunja, zumindest fairer als DU. Nicht wahr?

 

 

Und wieder findet sich eine Adresse. Eine Adresse, die dem TNE Chef einen Namen entlockt.

 

Noah: „Desmond … aber wieso nur?“

 

TO BE CONTINUED …

 

Mike Garland: „Sehr mysteriös das Ganze.”

 

Vincent Craven: „Irgendwer schickt Noah auf eine regelrechte Schnipseljagd.“

 

Mike Garland: „Heißt das nicht Schnipseljagd?“

 

Vincent Craven: „Kann schon sein.“

 

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James Godd ist im Backstagebereich unterwegs. Leider war der Kühlschrank leer und so musste er sich auf den beschwerlichen quer durch den Dome machen um zum Getränkeautomaten zu gelangen. An sich nichts unmögliches, jedoch wird der Brite in seinem Vormarsch aufgehalten. Vor ihm steht James T. Cruz! Der Mann, der ihm angeblich das Leben schwer machen wollte, von dem bisher jedoch nichts außer heißer Luft kam. Heute jedoch spielt gerade er eine entscheidende Rolle in seinem Match, denn ihm steht der Platz des Referees zu. Beim Anblick des grinsenden Cruzers kann sich auch Godd ein Lächeln nicht verkneifen. Trotz all der Arroganz die Cruz ausstrahlt ist er ihm irgendwie sympathisch. Vielleicht erinnert er ihn auch nur an sein frühere ich.

 

James Godd: „Sie an... Der Cruzer höchstpersönlich. Referee in meinem heutigen Match. Wie geht’s so ?“

 

Mit einem fast überdimensionalem Grinsen blick Godd Cruz an.

 

Cruz: „Bei dieser Matchansetzung kann es mir doch einfach nur fantastisch gehen, immerhin habe ich es in der Hand ob du auf deinem Konto einen weiteren, umjubelten Sieg verbuchen darfst oder eine schmerzliche Niederlage. Bei deinem Können scheint mir letztere Variante jedoch deutlich realistischer!“

 

Cruz will ihm also Angst einjagen! Godd schüttelt kurz den Kopf. Nach allem, was er in letzter Zeit erlebt hat sieht er solche Drohungen nur noch als harmlos an.

Godd blickt zum Boden, richtet den Kopf wieder auf und blickt grinsend in das Gesicht von Cruz.

 

James Godd: „Allerdings gehe ich fest davon aus dass du Sportsmann bist und deine Differenzen lieber in einem Match beilegst!“

 

Godd sieht sich als Triumphator. Er ist fest davon überzeugt dass er mit seiner These Recht hat.

 

Cruz: „Oh man, nicht mal 6 jährige, kleine blondgelockte Mädchen sind so naiv und glauben an einen fairen Referee wenn sein Name James T. Cruz lautet. Gegen welche Wand bist du denn gelaufen? Denkst du allen ernstes, falls du dazu überhaupt in der Lage bist, dass ich mir diesen Spaß, dieses Chaos, welches ich definitiv stiften könnte, entgehen lasse? Du abgefuckter Feigling scheinst echt einen an der Klatsche zu haben!“

 

Die anfängliche Sympathie, die Godd noch zu Beginn des Treffens hatte, verfliegt langsam. Cruz beginnt langsam zu nerven. Mit einem nunmehr ernsten Gesicht sieht er seinem Gegenüber an.

 

James Godd: „Du bezeichnest mich als Feigling Cruz? Warst du es nicht der seinen Schwanz eingezogen hat und davongerannt ist wie ein Hund? Ich war im Ring, habe dich gerufen um auf deine Herausforderung einzugehen. Du jedoch warst derjenige, der nicht aufgetaucht ist!“

 

Godd geht einen Schritt auf Cruz zu, blickt diesem nun direkt in die Augen...

 

James Godd: „Und nun sag mir... Wer ist hier der Feigling?“

 

Die Zeit scheint still zu stehen in diesem Moment, Spannung liegt in der Luft. Und es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis die Situation eskaliert.

 

Cruz: „Ach stimmt ja, der „Fastest boring Superstar“ der PCWA hat seine Klappe aufgerissen... Stinkt es deshalb so?“

 

James T. Cruz geht nahe an James Godd ran, schnuppert kurz an diesem und verzieht angewidert das Gesicht.

 

Cruz: „Oh man, du stinkst dermaßen nach Versagensangst dass man meinen könnte du würdest in einer Mülltonne für Speisereste wohnen. Naja, viel mehr ist England ja auch nicht. Um aber auf den Punkt zu kommen: Anytime and anywhere Godd, von mir aus können wir auch gleich bei der nächsten Vendetta in den Ring steigen. Just gimme a Yes, Dickhead!"

 

Hätte Godd das geahnt, er hätte sich umgedreht und wäre sofort gegangen. Hatte er das nicht eigentlich schon zu den Akten gelegt? Nun muss er sich also erneut mit dem Thema Cruz auseinandersetzen.

 

James Godd: „Interessante Sichtweise Cruz! Wer von uns beiden hat denn bislang mehr Siege auf dem Konto? DU hast dein einziges Match verloren und stellst Forderungen?“

 

Er will gerade weiterschimpfen, als ihm eine Idee kommt wie er gleich 2 Probleme regeln kann.

 

James Godd: „Pass auf Cruz... Du willst ein Match gegen mich? Kannst du haben!“

 

Cruz blickt Godd triumphierend an und, will etwas sagen, doch Godd hebt den Finger.

 

James Godd: „ABER... Das ganze ist an eine Bedingung geknüpft!“

 

Das Grinsen im Gesicht von James T. Cruz schwindet dahin...

 

Cruz: „Du meine Fresse, sag es doch einfach, ich habe wichtigeres zu tun!“

 

Dafür nun ein breites Grinsen beim Engländer.“

 

James Godd: „Beweise mir dass du ein wahrer Sportler bist! Leite das Match am heutigen Abend fair und du kriegst dein Match!“

 

Wieder geht der Engländer einen Schritt auf Cruz zu.

 

James Godd: „Haben wir einen Deal?“

 

Fragend blickt er Cruz an und hofft zugleich dass dieser einwilligt, das würde seine Chancen auf einen Sieg deutlich verbessern. Die freie Wahl eines Starplatzes wäre etwas grandioses, natürlich würde Godd wohl die höchstmögliche Zahl wählen bei einem Sieg seinerseits.

 

Cruz: „Na wenn es denn sein muss... Wenn es meinen kleinen süßen, naiven Godd glücklich macht, dann tut Papi ihm den Gefallen.“

 

Ein finaler Handschlag zwischen den beiden besiegelt den Deal dann auch.

 

James Godd: Wenn du mich nun entschuldigen würdest? Ich habe noch einiges zu erledigen.“

 

Godd blickt den anderen James fragend an...

 

Cruz: „Geh mit Gott, aber geh endlich!“

 

Ohne sich noch ein weiteres Mal umzudrehen verlässt James Godd die Szenerie.

 

Cruz: „Du verdammter Briten-Bastard... Mach dich auf einen Abend gefasst den du so schnell niemals vergessen wirst. Unser Deal ist mir so wichtig wie ausgespuckter Kaugummi am Wegesrand!“

 

 

Mike Garland: „Die zwei haben ihre Probleme seit Godd den Cruzer bei der Prestige Challenge allein gelassen hat.“

 

Vincent Craven: „Jetzt jedoch erst könnte es zu einem Match kommen. Godd fordert Cruz auf, das Match fair zu leiten und verspricht ihm dafür ein Match.“

 

Mike Garland: „Dieses könnte Cruz ja eh bekommen, wenn Godd, Tito und Black gewinnen und er sich Godd als Gegner wählt.“

 

Vincent Craven: „Dann ginge es sogar um einen Startplatz beim Rumble.“

 

Mike Garland: „Aber Cruz scheint den Deal nicht wirklich ernst zu nehmen.“

 

Vincent Craven: „Das kann ja heiter werden.“

 

Mike Garland: „Für wen der Quest 4 the Best heiter wird, wird sich ebenfalls zeigen.“

 

Vincent Craven: „Nur noch wenige Minuten bis zum ersten Match.“

 

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<< LIVE >>

 

Das Namensschild an der Kabine hier in der 2. Etage des PCWA Domes ist eindeutig, darauf steht: BLAZE. Die PCWA ist eine sehr großzügige Liga, selbst relativ frische Gesichter wie der Kubaner dürfen bereits früh die Vorzüge einer Einzelkabine genießen. Das war früher noch etwas anders, aber mit dem Geld aus Saudi Arabien ist vieles in Berlin möglich geworden. Und wenn man ehrlich ist, für diesen Tag hat Blaze sich die Kabine verdient – steht er doch im Halbfinale des Quest 4 the Best. Damit ist er einer von vier Protagonisten für den heutigen Abend. Er hat die Chance seinen ersten PPV zu headlinen. Wenn es nicht heute angebracht wäre, diesen jungen Mann komfortabel unterzubringen, wann dann?! Der Mann, der vor der Kabinentür Blaze’ steht, hat bereits seit Jahren seine eigene persönliche und fest zugeteilte Kabine. Diese liegt im Gegensatz zu allen anderen Single Wrestler Kabinen nicht in der zweiten Etage des PCWA Domes, sondern in der Dritten, wo nur Stables und Offizielle ihre Räumlichkeiten beziehen, da diese dementsprechend groß sind. Das Privileg einer persönlichen Kabine in dieser Etage, in der auch Mahmoud Omar Medouni sein Büro hat, ist bis heute nur zwei PCWA Superstars zuteil geworden… Valkos Heritage und dem Unique Highlight Keevan. Und eben jener klopft just in diesem Moment an die Tür der Kabine mit dem Namensschild Blaze.

 

Es dauert einige Sekunden bis sich etwas tut. Obwohl nicht abgeschlossen war, hat der Lockerroom Leader artig vor der Tür gewartet, bis sie geöffnet wird und sich nicht, wie vielleicht zu erwarten, selbst hereingebeten. Der Blick des jungen Kubaners, der vor dem wohl größten Abend seiner Karriere steht bleibt reglos, als er dem amtierenden PCWA Tribune Champion gegenübersteht.

 

Keevan: „Darf der Lockerroom Leader rein kommen oder müssen wir uns zwischen Tür und Angel unterhalten?“

 

Blaze: „Ich wüsste nicht, was es vor den Halbfinals zu besprechen gäbe?“

 

Keevan: „Genau das… die Halbfinals. Oder vielmehr dein Halbfinale gegen Gabriel Lucifer. Ich möchte dir ein paar Tipps geben.“

 

Blaze: „Warum sollte ich Ratschläge von dir benötigen? Ich habe Lucifer gerade erst bei der letzten Vendetta besiegt, zwar nicht clean dank Barker, aber ich habe ihn besiegt. So wie ich jeden bisher besiegt habe in der PCWA.“

 

Amüsiert steht das Unique Highlight dem aktuell rasantesten Aufsteiger der PCWA gegenüber. Er lacht und schüttelt dabei den Kopf, eine Reaktion welche Blaze seinerseits offenbar nicht so richtig einzuschätzen weiß.

 

Keevan: „Du meinst diese Farce bei Vendetta 60? Das war kein Match… das war eine Spielerei. Und weißt du, wer da die Strippen gezogen hat? Gabriel Lucifer höchst selbst. Er wusste bereits auf wen er im Halbfinale trifft und was glaubst du wiegt dich heute Abend mehr in Sicherheit als ein Sieg gegen Lucifer bei Vendetta 60? Darüber solltest du mal nachdenken. Aber du brauchst meine Tipps nicht. Barker und Lucifer werden sich freuen, wenn sie Recht behalten.“

 

Der Egostical One wendet sich ab und macht sich auf die Kabine Blaze’ zu verlassen. In dessen Kopf brodelt es, das sieht man seinem Gesicht ziemlich genau an. Keevans Schritte sind sehr langsam, man merkt dass er auf eine Reaktion des Rookies wartet.

 

Blaze: „Warte…“

 

Ein zufriedenes Lächeln macht sich auf dem Gesicht des Company Guys breit.

 

Blaze: „… was meinst du mit Barker und Lucifer?“

 

Der Lockerroom Leader dreht sich um und macht wieder einige Schritte auf den jungen Kubaner zu.

 

Keevan: „Was glaubst du wohl? Barker und Lucifer gehen nur von einer Sache aus – einem Finale gegeneinander. Diese Sache bei Vendetta 60? Die war nur inszeniert. Sie wollten dich in Sicherheit wiegen, die richtigen Knöpfe bei dir drücken, um dich in heute nachlässig werden zu lassen. Dich mental zu schwächen. Denn darauf kommt es bei so einem Turnier an. Ich bin nun schon fast ein Jahrzehnt in diesem Business – mehr als sechs Jahre davon hier in dieser Liga. Ich weiß, dass so ein Turnier nicht mit der Physis entschieden wird, nein alles spielt sich im Kopf ab. Und diesen Krieg haben Barker und Gabriel bei Vendetta 60 gegen dich losgetreten.“

 

Aufmerksam, aber auch hinterfragend hört Blaze dem amtierenden Tribune Champion zu. Könnte er recht haben? Könnte das alles nur eine Inszenierung gewesen sein? Die Attacke von Lucifer auf Barker und die folgende Revanche im Match?

 

Keevan: „Du solltest eines wissen, denn es war vor deiner Zeit. Gabriel und ich kennen uns seit ziemlich genau 7 Jahren. Wir haben zusammen in der PCWA, damals noch GCWF, begonnen. Wir waren ein Team, kämpften Seite an Seite. Und dann kämpften wir gegeneinander. Ich könnte dir von jeder Paarung in jeder Konstellation erzählen, aber zwei dieser Matches stechen hervor… es waren die einzigen zwei Single Matches die wir gegeneinander bestritten… und jetzt rate wer beide gewonnen hat? Jetzt rate wer dir auf dieser Grundlage, die vielleicht nützlichsten Tipps geben kann?“

 

Der Gewinner der diesjährigen Prestige Challenge wirkt sehr unentschlossen. Er weiß nicht, was er von dieser Situation halten soll.

 

Blaze: „Und warum solltest du mir Ratschläge geben?“

 

Keevan: „Weil ich diese Spielchen von Lucifer und Barker nicht mag. Ich hasse es, wenn sie glauben, sie müssten keinen Respekt vor einem der vier Halbfinalisten haben. Du hast dir diese Ehre verdient, vielleicht sogar härter erkämpft als diese beiden und trotzdem stellen sie sich über dich. Als Lockerroom Leader ist es meine Aufgabe, alle Mitglieder des Lockerrooms gleichermaßen von meiner Erfahrung profitieren zu lassen. Du warst anfangs etwas respektlos, aber seit unserem letzten Aufeinandertreffen habe ich registriert, wie du mir auf dem Gang mit mehr Respekt begegnest. Das möchte ich honorieren. Bist du bereit dich darauf einzulassen?“

 

Der Gegner von Gabriel Lucifer ist innerlich zerrissen, er überlegt und sucht nach der richtigen Reaktion. Kann er Keevan vertrauen? Was will er von ihm? Was Blaze für sich selbst will, ja doch, er will ins Finale. Er will seine Chance nutzen – niemand vor ihm konnte jemals so ein Ausrufezeichen setzen. Er könnte kurz nach seinem Start bereits dieses traditionelle und so hoch geschätzte Turnier gewinnen. Aber Barker soll unter einer Decke mit Lucifer stecken? Es würde ihn wundern, gerade Robert hat er in den letzten Monaten durchaus zu schätzen gelernt, auf freundschaftlicher Ebene genau so wie auf sportlicher.

 

Blaze: „Also gut, ich höre dir zu. Wie glaubst du, mir helfen zu können?“

 

Keevan: „Nun ja, ich weiß wie ich gegen Gabriel in einem möglichen Finale vorgehen würde. Ich würde ihn in sein eigenes Terrain führen… ihn provozieren in sein Spezialfeld zu gehen – denn genau das ist es, was heute nicht passieren dürfte. Gabriel Lucifer fühlt sich nur in einer brutalen und von Waffen geprägten Umwelt wirklich wohl. Aber CORE, nun ja dieser PPV steht für das genaue Gegenteil von dem, was Lucifer ausmacht. Dieser PPV steht für das pure und reine Wrestling. Für die Tradition dieses Sports. Deshalb gibt es hier nur reine Wrestlingmatches. Du aber solltest Lucifer dazu provozieren, aus dieser nicht zu ihm passenden Welt auszubrechen, sich in seine wohlige warme Hardcore und Gimmickmatch Welt zu flüchten. Wenn dir das gelingt, ist das bereits dein Sieg. Dein mentaler Sieg über ihn. Und wenn er dann auch noch disqualifiziert wird, nun ja dann hättest du auch den Sieg in den Geschichtsbüchern für dich akquiriert.“

 

Blaze hört Keevan mit wachem Blick zu, verfolgt seine Argumente, innerlich will sich ihm aber kein Schluss daraus ziehen lassen.

 

Blaze: „Ich soll also eine Disqualifikation herbei führen? Ich weiß nicht, ob mir dieser Gedanke gefällt. Zudem fühle auch ich mich in der Welt von Waffen und Gewalt nicht so unwohl, wie du vielleicht denkst. Im Gegenteil ist mir die Wrestlingwelt eher noch ein neues Pflaster auf meinem Weg.“

 

Keevan: „Du musst dir eine Frage stellen: Willst du, dass man deine Strippen zieht, so wie es Barker und Lucifer taten oder willst du der Strippenzieher sein? Willst du ihnen zeigen, dass so eine Show wie bei Vendetta 60 besser nicht noch einmal mit dir abziehen sollten? Es spielt sich alles im Kopf ab… dort wird über Sieg oder Niederlage entschieden.“

 

Die Gedanken im Kopf des Kubaners rasen. Keevan ist ohne Zweifel ein erfahrener Superstar. Er kennt Lucifer seit Jahren und hat zahlreiche Main Events und Titelmatches erfolgreich bestritten. Wenn er eines wissen muss, dann wie man gegen einen Gegner vorgehen muss, um den Sieg zu erlangen. Zudem klingt die vorgeschlagene Strategie plausibel. Darüber unterhalten kann er sich mit dem Unique Highlight allerdings nicht mehr, denn dieser verabschiedet sich sogleich mit einem „Schön dich einmal besser kennengelernt zu haben.“ von Blaze und geht seines Weges.

 

<< OFFSIDE THE CAMERA >>

 

Während im Hintergrund ein nachdenklicher Blaze seine Kabinentür schließt, macht sich auf dem Gesicht von Keevan ein breites und zufriedenes Grinsen breit. Er hat sein Ziel erreicht… getreu dem Motto: ‚Du kannst nicht jagen, was du nicht kennst’ – hat er sich mit Blaze vertraut gemacht. Er hat ihn näher kennengelernt, bestimmte Reaktionen getestet. Und im selben Atemzug hat er es geschafft, Blaze soweit anzutreiben, dass es diesem vielleicht tatsächlich gelingt, Lucifer im Halbfinale auszuschalten. Für Keevan ist eines klar, ein relativer Neuling wie Blaze, würde ihm bei einem Einzug ins Finale ein angenehmerer Gegner sein als Gabriel Lucifer, welcher nicht minder erfahren ist wie das Unique Highlight selbst und gegen den er eigentlich niemals gern angetreten ist. Sollte Blaze ein Finaleinzug gelingen, hat der Egotistical One nun dank dieses Gesprächs mehr Ansatzpunkte für eine passende Strategie.

 

 

Mike Garland: „Keevan ist einfach enorm clever. Er versucht Blaze gegen Lucifer aufzuhetzen.“

 

Vincent Craven: „Das kann aber auch nach hinten losgehen. Der Kubaner ist immerhin noch ungeschlagen.“

 

Mike Garland: „Ungeschlagen sind auch unsere diversen Videos.“

 

Vincent Craven: „Ja, die sind immer wieder schön!“

 

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<< LIVE >>

 

Bereits in dem Augenblick, indem jemand eine Tür öffnet, sagt er etwas über die Gefühlslage aus, mit der er den dahinter liegenden Raum betritt. Für das mehr oder weniger stattfindende menschliche Miteinander lassen sich daraus noch zwei weitere Feinmechanismen ableiten. Man gewinnt Aufschluss über die Persönlichkeit der eintretenden Person und auch darüber, was er über die andere Person denkt, die sich bereits im Raum befindet. Menschen stellen ihre Räume nämlich nicht nur mit allerhand Möbeln zu, sondern meist auch mit ihrer in den meisten Fällen deutlich weniger teuren Persönlichkeit. Dies hat sich zu einem stillschweigenden Kodex entwickelt, über den sonst nicht mehr gesprochen wird, denn Menschen sind für gewöhnlich viel zu sehr damit beschäftigt sich Möbel zu kaufen.

 

Würde man zu diesem Thema ein Buch schreiben und dazu nach einem Beispiel für die Gefühlslage „Verachtung“ suchen, dann wäre nun dies der Moment, indem jener besondere Stil definiert wird.

 

Der Blick des PCWA-Geschäftsführers erhellt sich nicht gerade, als er das Klopfen an der Tür vernimmt. Doch er gewährt und lässt die Medouni Security Agency die Tür öffnen. Medouni hat zwar andere, wichtigere Dinge im Kopf, aber diese fünf Minuten muss er sich wohl gönnen…

 

Natürlich würde sich niemand so ein Buch ins Regal stellen…

 

Smartin Phynix betritt mit abschätzenden Schritten das Büro von PCWAs oberstem Boss. Wie jeder erfahrene Krieger strahlt der Perfect Slave weniger offene Feindseligkeit aus, als es im Angesicht eines ausgesprochenen Feindes angebracht wäre.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Ich hätte mir denken können, dass du es bist. Aber ich bezweifle stark, dass du mir irgendwas Wichtiges mitzuteilen hast, Phynix. Also mach dich gefälligst wieder vom Acker, da du die Zeit nicht wert bist, die du mich kostest!“

 

Phynix scheint sich von der Begrüßung wenig beeinflussen zu lassen.

 

Smartin: „Ich war schon immer meine Zeit wert. Im Gegenteil, meine Zeit wurde immer teurer und teurer, je mehr man glaubte, dass man an mir vorbei kommt und keine Zeit an mich verschwenden muss.“

 

Mahmoud Omar Medouni: „Ich habe nicht den geringsten Schimmer, was du da gerade gefaselt hast. Aber ich erinnere dich gerne daran, dass Azrael Rage schon Geschichte ist. Und wenn du mir auf die Nerven gehst, wirst du vielleicht kürzer bei der PCWA eingestellt gewesen sein, als jeglicher Wrestler vor…“

 

Plötzlich unterbricht sich Medouni. Der Araber starrt seinem Besucher auf die Hüften. Dort, unter dem Mantel zieht Smartin Phynix plötzlich einen großen goldenen Gegenstand hervor, den er mit arroganter Lässigkeit einige Augenblick in seiner Hand hängen lässt.

 

Dann legt sich Smartin den Undisputed Gerasy Title über die Schulter und starrt Medouni in geschäftsmäßiger Manier an. Dieser nickt langsam.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Scheint, als möchtest du einen Grund suchen, nicht entlassen zu werden… aber Diebstahl ist nicht die beste Wahl dafür…“

 

Doch Phynix beginnt nur unverschämt laut und jungenhaft zu lachen.

 

Smartin: „Diebe werden Geschäftsführer, nicht Wrestler. Dieses schöne Stück wertvollen Blechs hat mir offenbar ein gemeinsamer Bekannter geschenkt. Als ich heute Morgen meine Wohnung verlassen habe, lag der Gürtel auf meiner Türmatte. Entweder jemand kennt meine frühen Aufstehgewohnheiten, oder unser gemeinsamer Bekannter hat mich dabei beobachtet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Postfrau als Risiko vernachlässigt wurde. Nun, Medouni, da ich Dich für einen perfekten Geschäftsführer halte, wollte ich Deinen Rat hören, wie ich den Gerasy Title Belt zu Geld machen kann. Denn darauf kommt es letztlich doch am Meisten an, richtig?“

 

Phynix mustert Medouni aufmerksam und durch Barrieren aus Distanz schimmert eine winzige Spur Verachtung hindurch. Der Geschäftsführer schüttelt allerdings fassungslos lächelnd den Kopf.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Das kannst du nicht ernst meinen… du willst mich erpressen? Du willst Bares sehen für den Titel? Ich sags dir ganz deutlich, Phynix: Du gibst mir den Titel oder du fliegst hochkant aus der PCWA, von diesem Gelände und jeglichen Ansprüchen, die du ohnehin nie besessen hast!“

 

Smartin: „Wir beide wissen, dass ich diese Spiele nicht mitmache. Aber ich habe vielleicht noch etwas anderes für Dich, Medouni. Indem Du Azrael Rage aus der PCWA befördert hast, hast Du mir einen Gefallen getan. Aber deshalb hast Du es nicht getan, denke ich. Darum kann ich es Dir nicht positiv anrechnen. Es wäre jedoch eine sehr nützliche Geste, wenn Du mir für diesen Belt einen anderen Preis bezahlst. Das Geschäft könnte sich für uns beide als nützlich erweisen.“

 

Ein Geschäft von Nutzen für Medouni? Nun wird der Frankoaraber zum ersten Mal in diesen 10 Minuten hellhörig.

 

Smartin: „Rage ist weg. Und wenn ich richtig gehört habe, plant die PCWA nun Sanchez und Schmidtke nun One on One gegeneinander antreten zu lassen. Mal davon abgesehen, dass wir beide uns wohl angenehmere Champions vorstellen können als sie, ist es doch aber geschäftlich eine eher fragwürdige Entscheidung, findest Du nicht? Wenn Azrael Rages Platz nun plötzlich befreit ist … sollte man jemanden finden, der diesen Platz … wieder füllt.“

 

Mahmoud Omar Medouni: „Du hast irgendwo gehört… das ist keine Entscheidung gewesen von Irgendwem, sondern von mir, Phynix. Sanchéz, Schmidtke. Meine Entscheidung. Du willst in das Match, natürlich. Wer will denn nicht rechtmäßig den Undisputed Gerasy Title um die Hüften schnallen? Doch du kannst das vergessen, Phynix. Du hattest deine Chance, du hast sie vermasselt!“

 

Phynix nickt und offenbart alles andere als Überraschung.

 

Smartin: „Ich habe nie behauptet, dass ich im Titelmatch stehen sollte. Nein, ich habe ein deutlich wichtigeres Match heute Abend, an der Seite von Anathema. Die Situation ist äußerst interessant, denn trotz meiner eindeutigen Bekenntnisse, ich sei nicht Teil des Stables, bringt mich dieses Match in die glückliche Lage es von Innen kennen zu lernen. Man glaubt, ich sei Teil von Anathema, und würde lügen. Dieser Umstand arbeitet für mich.“

 

Smartin scheint noch die möglichen kurzen Augenblicke zu genießen, ehe er seinen Vorschlag endlich enthüllt.

 

Smartin: „Nein, mir sollst Du gar nicht in das Title Match booken, sondern… die Cryption Championesse… Azrael Rages Ehefrau… oder auch Witwe soweit es mich interessiert… MISS Melina Xilandrell!“

 

Unverständnis breitet sich in den Falten auf Medounis Stirn aus. Meint Phynix das ernst oder ist der vollkommen durchgeknallt?

 

Mahmoud Omar Medouni: „Meinst du das ernst, oder bist du vollkommen durchgeknallt? Melina? Nein, vergiss es. Vergiss es gleich. Und überhaupt, wieso willst du Melina unterstützen? Du bist doch nicht einmal Teil von Anathema?“

 

Phynixs Stimme wirkt nun wieder kälter und schärfer.

 

Smartin: „Selbst, wenn ich Dir vertrauen würde, Medouni, so denkst Du im Vergleich zu mir zu anders. Du hast keine Verwendung für meine Motive und ich sicher keinen Grund sie Dir darzulegen. Was nun aber sehr wohl zwischen uns steht, ist der Umstand, dass Du offenbar nicht die richtige Entscheidung treffen willst. “

 

Medouni baut sich nun auf seinem Schreibtisch auf, die Agenten fassen dies als Zeichen auf, dass sie eventuell eingreifen müssen.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Zu Allererst: Richtige Entscheidung? Ich leite ein Multimillionen Euro-Unternehmen, du dagegen leitest die Ehrenvolle Aufgabe dich morgens zu entscheiden, welche Unterhose du anziehst. Überlass mir also die wichtigen Entscheidungen! Zum Zweiten: Wenn ich dir befehle, mir die Gründe für dein dummes Handeln zu nennen, dann tust du das. Melina kommt nicht in das Match und Ende!“

 

Smartin: „Es fühlt sich an wie das tausendste Mal, dass ich das sage: Ihr macht einen Fehler!“

 

Der Satz hatte unterhaltsam angefangen, war dann aber wieder zum kalten Tonfall von eben zurück gewechselt.

 

Smartin: „Ich finde es immer wieder bedauerlich, wenn Menschen sich ausgezeichnete Gelegenheiten entgehen lassen. Ihr hättet wieder einmal auf mich hören sollen.“

 

Medouni lacht laut auf. Er braucht nicht einmal Worte um seine Überheblichkeit an dieser Stelle zu demonstrieren.

 

Smartin lächelt kalt. Dann nimmt er kalkuliert die verbliebenen Schritte zu Medounis Schreibtisch, die Agenten stürzen nach vorn, aber Medouni nickt ihnen zu, dass noch alles in Ordnung sei. Phynix mustert den Araber mit Bedauern. Und legt ihm dann sorgfältig die Gerasy Belt vor die aufgestützten Arme.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Rages Name fehlt… die Plakette ist ab...“

 

Phynix nickt.

 

Smartin: „Ja, das ist mir sofort aufgefallen. Offenbar wollte sich unser gemeinsamer Freund nicht ohne ein letztes Mind Game verabschieden. Nur ist das nun Dein Problem, Medouni. Immerhin hast Du meine Hilfe ausgeschlagen, und ich biete meine Hilfe nicht mehr als einmal an. – Ich schätze, Du hast Dir nicht genug Zeit genommen.“

 

Mahmoud Omar Medouni: „Alles klar, Phynix. Damit ist deine Arbeit also getan. Du kannst mich gerne wieder besuchen, wenn ein Champion mein Gold Titel bei dir wie ein Baby vor die Tür legt...“

 

Smartin lächelt.

 

Smartin: „Hoffentlich finde ich in diesem Büro dann einen klügeren Mann vor als Dich, Medouni.“

 

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... 2 Tage vor der Show

 

Wie konnte das nur passieren?

 

Klack. Mit einem leisen Geräusch öffnet sich die Tür zu dem orientalisch eingerichteten Zimmer. Ein kurzer Lufthauch zieht an dem Mann vorbei, der - mit einer gekonnten Bewegung - einen metallischen Gegenstand in eine unsichtbare Tasche steckt. Trotzdem er weiß, dass sich niemand in dem Zimmer befinden kann, blickt er vorsichtig um die Ecke. Überheblichkeit und Überschätzung kosten zu viel, als dass man sie sich in so einer Situation leisten könnte.

 

Vorsichtig setzt er einen Fuß ins Innere, blickt sich noch einmal um und schließt die Türe. Erneut strömen Weihrauch- und Fliedergerüche auf ihn ein. Innerhalb von Momenten scheinen sie die Sinne zu vernebeln, um dann – ein Kopfschütteln später – wieder voll einsatzbereit und geschärft zu sein.

 

Sein Blick wandert zuerst durch den Raum, fixiert dann allerdings den schwarzen Tisch. Zwei drei schnelle und scheinbar lautlose Schritte später, steht er schon fast vor dem Tisch. Sein Blick huscht hin und her. Scheinbar sucht er etwas. Etwas, was er bei seinem letzten Besuch verloren haben könnte. Sicherlich etwas mit dem man ihn oder – was gewiss noch schlimmer ist – seinen Auftraggeber identifizieren könnte.

 

Blitzschnell bewegt er sich um den Tisch herum und steht nun auf der Seite, wo sonst der Ledersessel Paimons steht. Sein Blick wird aber von etwas abgelenkt. Der dunkelbraune Fleck auf dem Boden strahlt regelrecht in den Raum. Das Blut Paimons zeichnet sich noch immer wunderbar von dem weißen Teppich ab. Scheinbar hat er es – als ewige Warnung – nicht einmal säubern lassen. Der Mann beugt sich hinunter und nickt wortlos. Er fährt mit der Hand über den Fleck und führt sie zu seinem Gesicht. Selbst in dieser Umgebung kann man den leichten bitter-süßlichen Geruch klar wahrnehmen.

 

Paimon hatte verdammtes Glück, dass er früh genug gefunden wurde. Das Gift der Arnai-Pflanze wirkt eigentlich schnell und greift sofort die Nerven an. Wenige Minuten länger und Paimon hätte seinen Arm wohl nie wieder schmerzfrei bewegen können, geschweige denn seinen Körper.

 

Ein lautes Geräusch erschrickt den Mann. Intuitiv macht er einen Satz nach vorn und rollt sich ins Dunkel der Schatten. Kniend und gedrungen hat er einen Platz hinter einem der Wandteppiche gefunden. Nahezu unsichtbar blicken hochkonzentrierte Augen aus dem Dunkel ins Zimmer und durchsuchen jeden Winkel und jede Stelle.

 

Mann: „Wie kann man nur so dumm sein und sein Mobiltelefon anlassen, während man sich anschleicht. Anfänger.“

 

Denkt er bei sich, spricht es aber nicht aus, als plötzlich ein Schatten durch den Raum huscht.

 

Während sich langsam erste kleine Schweißperlen auf der Stirn bilden, wird der Grund des Schattens gesucht und auch gefunden. In der Tür des Balkons zeichnet sich eine Silhouette ab. Etwa ein Meter neunzig  groß und ziemlich breit. Wieder klingelt das Mobiletelefon. Jetzt ist er abgelenkt. Wie ein Blitz schnellt der Mann aus dem Schatten hervor, zieht dabei sein Stillet aus dem Stiefel… Es ging alles schnell. Zu schnell, um zu regieren. Die Silhouette sackt leblos in sich zusammen und geht zu Boden.

 

Ohne die geringste emotionale Reaktion zu sagen, wendet sich der Mann wieder dem Schreibtisch zu. Daneben liegt wild blinkend ein Handy auf dem Boden. Er hebt es auf und liest die Nummer.

 

Mann: „Was für ein Glückstreffer…“

 

Kaum ist das gesagt, greift er in eine der Taschen und holt ein kleines metallisches Gerät, ähnlich dem mit dem er die Türe öffnete, heraus. Das kleine Rohr wird erst ans Mikro und dann an den kleinen Lautsprecher in der Ohrmuschel gehalten und eine kleine Sonde hineingedrückt.

 

Mann: „Egal wohin du gehst und mit wem du telefonierst, ab jetzt bist du nie mehr allein.“

 

Das Handy kommt wieder auf seinen Platz und der Mann kümmert sich jetzt um das, weshalb er eigentlich hier herkam. Er kniet nieder und fährt mit der Hand unter dem Tisch entlang. Nichts. Nichts. Nic… plötzlich klappert etwas metallisch. Er blickt sich noch einmal kurz um, ob jemand in Hörweite ist, und gibt dem Gegenstand einen kräftigen Stoß. Laut scheppernd fliegt der Kris Dolch unter dem Tisch hervor.

 

Der Griff, eine Schlange mit geöffnetem Maul, glitzert im Licht der Sonne, die durch die geöffnete Balkontür ins Zimmer scheint. Die Schneide ist typischerweise gewellt und an der Spitze gespalten. Außerdem ist auf der breiten Stelle – kurz hinter dem Maul der Schlange – ein Skorpion eingeätzt. Der Mann springt auf die Beine, schnappt sich beim Rauslaufen den Dolche und verschwindet genauso ungesehen aus dem Zimmer, wie er hineinkam. Gelassen verlässt er das Gebäude.

 

In diesem Moment biegt Paimon um die Ecke. Jedoch aus der anderen Richtung, was zur Folge hat, dass er nur noch einen Stofffetzen verschwinden sieht. Nichts ungewöhnliches in einem Hotel. Nach dem Gespräch mit Melina war ihm eingefallen, dass der Angreifer etwas verloren hatte. Etwas, was ihn vielleicht verraten und Paimon auf die richtige Spur bringen konnte. Der Araber öffnet die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Alles scheint so wie er es verlassen hat. Auf seinen Lippen spiegelt sich jedoch ein verbissener Ausdruck. Einer, der für ihn nicht typisch war. Seine Hände zitterten. Er hatte Angst, nahe zu Panik davor in diesen Raum zu gehen.

 

Paimon: „Verflucht.“

 

Paimons linke Faust schlägt gegen die Wand, bevor er tief durch atmet und gezwungen in den Raum tritt. Er ist nicht tot umgefallen und es hatte sich nichts verändert. Paimon geht zum Tisch und vor ihm auf die Knie. Doch als er nach unten schaut, ist nichts zu sehen. Das Klingeln des Handys neben ihm reißt ihn zusammen mit einem lauten, erschrockenen, arabischen Fluch aus seiner Suche. Er nimmt es auf und antwortet.

 

Paimon: „Marhaba.“

 

Der Araber hört dem Anrufer geduldig zu, während er weiter sucht. In diesem Moment fällt sein Blick auf den Vorhang, der zerfetzt auf dem Boden liegt. Paimon lässt das Handy fallen, während seine linke Hand den Säbel unter seinem Gewand hervor zieht. In diesem Moment knallt die Türe zu. Paimon wirbelt herum und rennt zum Ausgang. Reißt die Tür auf und schlägt sie hinter sich zu. Draußen im Flur bleibt er eng gegen die Wand gepresst stehen. Sein Oberkörper hebt und senkt sich hastig, während seine Klinge zittert.

 

Paimon: „Verflucht!“

 

Paimons Arm wischt über seine Stirn, während seine Augen seine Panik widerspiegeln.

 

Paimon: „Ich werde noch wahnsinnig!“

 

 

Mike Garland: „Erneut ist jemand in Paimons Gemächern unterwegs gewesen.“

 

Vincent Craven: „Scheinbar hat es jemand wirklich auf ihn abgesehen.“

 

Mike Garland: „In diesem Fall wohl nicht ihn, sondern vielmehr auf den Vorhang.“

 

Vincent Craven: „Zum Glück hat Paimon ihn verpasst. Nur ein paar Minuten früher und Rage hätte ihm dieses Mal sicherlich nicht mehr helfen können.“

 

Mike Garland: „Paimon hatte vollkommen Recht als er meinte, die Truhe würde Gefahren hervorrufen. Jedoch war ihm scheinbar nicht bewusst, dass er selbst zum Gejagten werden könnte.“

 

Vincent Craven: „Zum Gejagten kann in der PCWA doch im Grunde jeder werden!“

 

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In einem von weißem Marmor dominierten Badezimmer, das in seiner Größe wohl die meisten Wohnzimmer des durchschnittlichen Zuschauers übertrifft, sitzt die jüngste der drei PCWA Interviewer, Lisa Sanders, in einem ihrer berühmt berüchtigt figurbetonenden Outfits, auf einem bequemen Hocker – soweit das bei Hockern möglich ist. Dabei ist deutlich, zumindest wenn man genau hinsieht und sich für solche Details interessiert, zu erkennen, dass sie soweit wie möglich vom Pool entfernt sitzt, allerdings gleichzeitig so dicht, wie der Kameramann sie angewiesen hat, um ein ansprechendes Bild zu erhalten.

 

Nun hat Frau Sanders für gewöhnlich absolut nichts gegen Whirlpools, viel mehr genießt sie das angenehme Gefühl so oft sie kann, wenn sie Zeit dafür aufbringen kann, doch in diesem Fall sprechen zwei Dinge dagegen sich dem Pool näher als nötig zu nähern. Der erste und überraschenderweise weniger pikante von beiden ist, dass sie keinen BH trägt, was in Zusammenwirkung mit Wasser zu Ein- bzw. Durchsichten führen würde, die sie nicht für jedermann preisgeben will, was zeigt, dass sie zwar offenherzig, aber nicht billig ist. Der zweite Grund, der ihre Angst vor der Teilnahme an einer ungewollten Abstraktion eines Wet-T-Shirt-Contestes an Bedeutung für ihren Abstand zum Pool noch übersteigt ist, dass Robert Barker in besagtem Whirlpool liegt – nackt und unwillig diesen Zustand zu ändern.

 

Untermalt vom blubbernden Wasser des Whirlpools muss Lisa Sanders, trotz ihrer anfänglichen Widersprüche und Versuche diesen Auftrag an Luke zu übertragen (Luke: „Heeey, diese Schiene fahr ich nicht, Lisa, mach die Augen zu und nimm’s wie ’ne echte Frau! ... von hinten. *hehe*Den letzten Teil wollte er flüstern, während sie verschwand, war leider zu laut und bekam einen bestöckelschuhten Tritt auf den Fuß und den liebevollen Hinweis, dass er ihr ein teures Abendessen in der Lounge schuldet.), nun erneut Robert Barker interviewen der sich wohl gedacht hat, dass er, nach dem letzten Interview, bei dem er lediglich mit einem Handtuch bekleidet war (schaut es euch bei Youtube an, solange die PCWA nicht verlangt das es gelöscht wird), heute einen draufsetzen müsse und deshalb komplett auf Kleidung verzichtet hat. Lediglich Familienorientierte Kameraführung und das wellig blubbernde Wasser schirmen den Blick pubertierender Mädchen, williger Frauen, angewiderter „echter“ Männer und wütender Ordnungshüter von Roberts, wie er selbst sagt, außergewöhnlich erregendem und absolut einzigartigem Körper.

 

Lisa Sanders: „Erneut wurde ich auserwählt, Fans der PCWA, um Robert Barker, der sich erneut weigert sich für diese Skits zu bekleiden, für euch, so kurz vor seinem Halbfinal Match im Quest for the Best Turnier, zu interviewen. Im Sinne eines guten Interviews, werde ich versuchen über diesen Akt grundloser Nacktheit hinwegzusehen und...“

 

Robert Barker: „Nicht so schnell, Lisa. Wenn Robert Barker sich auszieht, dann ist das nie grundlos! Wenn du nicht so abweisend wärst, hätte ich dir das schon längst bewiesen, Kleine, aber gib nicht auf, Hoffnung besteht für dich immernoch.“

 

Das gesagt, setzt Robert sich auf seine Knie und dreht sich dabei um 180°, um Lisa, dem Kameramann und damit den Fans aus aller Welt seine neueste Tätowierung zu zeigen. Das Wort ANATHEMA ist ihm in einer Schrift über seine Schulterblätter tätowiert, die der PC Freak unter euch unter der Schriftart „Anvil“ wiederfinden würde, wenn er sich die Mühe machen sollte und damit ganz sicher nie zu Roberts Freunden zählen würde.

 

Robert: „Anathema, die Verdammnis.“

 

Erklärt er allen, die nicht lesen können, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind die Narben auf seinem Rücken zu zählen oder auf den Teil von seinem Hintern zu starren, der oberhalb des Wassers residiert (dazu zählen vor allem bereits zuvor erwähnte pubertierende Mädchen).

 

Lisa Sanders: „Ganz toll, aber jetzt setz dich bitte wieder hin, wir haben es ja alle gesehen.“

 

Mit vollster Absichtlichkeit missinterpretiert Robert diese Aussage falsch.

 

Robert: „Du solltest auf meinen Rücken gucken und nicht...da unten hin.“

 

Gespielte Schüchternheit, von jemandem, der im Zusammensein mit einer Frau vermutlich noch nie schüchtern war.

 

Lisa Sanders: „Werd erwachsen und lass uns mit dem Interview anfangen.“

 

Robert: „Du brauchst gar nicht so tun, als wärst du nicht beeindruckt, das geht allen beim ersten Anblick so...nun, nicht nur beim ersten Anblick, aber du scheinst mir momentan nicht in der Stimmung zu sein. Kein Problem, du hast vermutlich viel Stress bei so einem PPV. Ah, wenn du nur wüsstest, welche Wunder ich für dich bewirken könnte.“

 

So trainiert wie Roberts Muskeln auch sind, so sind sie doch nichts im Vergleich, mit den Nerven einer Lisa Sanders, was eindeutige Angebote angeht. 7 Jahre GCWF und PCWA haben ihr zu nervlichen Six Packs verholfen und nur deshalb kann sie mit solchen Aufdringlichkeiten so gut umgehen.

 

Lisa Sanders: „Sicher. Aber sprechen wir doch bitte erst einmal über Anathema. Viele haben immer noch keine Vorstellung was Anathema ist, was Anathema macht und was Anathema will. Ihr werdet sogar als schlechter Fight Club Abklatsch dargestellt und der Sinn beziehungsweise Unsinn deiner Mitgliedschaft bei Anathema an sich wird in Frage gestellt. Was sagst du dazu.“

 

Dieser Versuch „back to business“ zu kommen, ist Lisa eindeutig gelungen. Robert kennt diese Aussagen über Anathema und ihn, und er hat darüber nachgedacht. Sie haben ihn ins Zweifeln gebracht, doch nicht für lange, denn als er in sich gegangen ist, hat er auf seinem Herzen ein verschlungenes A gesehen, dass sein Herz schnell schlagen lässt.

 

Robert: „Geschickt, Lisa, wirklich, also will ich dir und den Unwissenden dort draußen, die vor dem Fernseher sitzen, weil sie den Schritt den ich gegangen bin, nicht nachmachen können, diesen Gefallen tun. ... Was ist Anathema? Anathema ist die Revolution der PCWA. Bisher ist es eine stille Revolution, weshalb uns niemand zu verstehen scheint, aber dass liegt lediglich an der Antwort auf deine zweite Frage. Was machen wir? Anathema wartet ab und sondiert die PCWA, um das und die zu finden, die in die neue Welt mitkommen dürfen. Nicht jeder hier ist verloren wie Keevan oder Gabriel Lucifer, nicht jeder muss die Verdammnis erleben. Es gibt Lichtblicke, deren Gedanken noch nicht unheilbar verseucht sind und die in der neuen Welt einen Platz haben könnten. Und das bringt und logischerweise zu deinem dritten Punkt. Was will Anathema? ... Anathema will das Jahr Null erschaffen.“

 

Einen kurzen Moment gibt er seinen Zuhörern Zeit um zu versuchen zu verstehen.

 

Robert: „Die PCWA soll neu beginnen. Wir wollen die Vergangenheit dieser Liga beseitigen und die Zukunft dieser Liga verhindern, um eine neue Welt zu schaffen, eine perfekte Welt. Die Vergangenheit wird durch die Corporate Identity repräsentiert und wird deshalb ein logisches Ziel für uns. The New Era ist die Zukunft dieser Liga und wird deshalb auch vernichtet werden müssen. Es ist natürlich ein großes Ziel und manch einer mag meinen, dass es dumm ist unsere Ziele so deutlich zu nennen, wenn wir doch augenscheinlich nicht bereit sind, anzugreifen, doch diese Leute übersehen etwas.“

 

Mit völlig losgelöster Gelassenheit trägt Robert hier die Pläne vor die beiden anderen PCWA Stables ausrotten zu wollen.

 

Robert: „Diese Leute übersehen nämlich, dass Anathema sich nicht in den zeitlichen Bahnen der PCWA bewegt, die sich die Unwissenden aufgezwungen haben. Wir sind nicht die Vergangenheit, wir sind nicht die Zukunft und wir sind auch nicht die Gegenwart der PCWA. Wir stehen außerhalb dieses Systems und lachen von oben darauf hinab. Die festgefahrene Maschinerie des Produktes PCWA ist nicht in der Lage von dem Weg abzuweichen, den es sich selbst geebnet hat und kann sich deshalb auch nicht ihrem eigenen Untergang entziehen, der sich irgendwann – wann immer es uns passt – in ihren Weg stellen wird.“

 

Punkt. In einem Akt mit Worten nicht beschreibbarer Mimik schafft Robert einen Blick in die Kamera der genau das aussagt: Punkt.

 

Lisa Sanders: „Was sagst du zu den Leuten, die Anathema als schlechten Fight Club Abklatsch bezeichnen, weil sie das gleiche Ziel haben, allerdings bisher nicht die Erfolge haben, die der Fight Club damals hatte?“

 

Roberts Miene wird bereits wieder leichter und ein sachtes Lächeln umspielt seine Lippen.

 

Robert: „Solchen Leuten kann ich nur empfehlen sich die Geschichte des Fight Clubs noch mal genau anzusehen, oder einen Arzt aufzusuchen, denn entweder haben sie den Fight Club nicht miterlebt, oder sie sind geistig umnachtet. Der Fight Club wollte ihre Liga zu zerstören und das hat sie bei einer Independent Liga, die über kurz oder lang sowieso bankrott gegangen wäre, auch geschafft. -- Kudos dafür! Danach haben sie das selbe Spiel mit der GCWF versucht und als die GCWF schwächelte, haben sie es tatsächlich geschafft, die GCWF zu schließen...und warum? Weil MK es zuließ. Er hatte die Schwäche erkannt und sich entschieden mit der PCWA einen neuen Anfang zu starten, stärker als je zuvor, stärker als der Fight Club jemals gewesen wäre. Der Club hat sich ganz einfach von MK übers Ohr haben hauen lassen. Sie haben eine quasi nicht existente Liga geschlossen...ich bin von Begeisterung über dieses unfassbare Beispiel überwältigender Macht schockiert! Vielleicht bin ich aber auch nur schockiert, weil sich irgendjemand tatsächlich noch an diese Gestalten der Vergangenheit erinnert, die nichts, aber auch gar nichts Erinnerungswürdiges erreicht haben.“

 

Das angedeutete Lächeln ähnelt nun eher einem Zähnefletschen.

 

Robert: „Der große und wichtige Unterschied zwischen dem Fight Club und Anathema liegt in folgenden zwei Punkten. Erstens: Wir wollen nicht nur zerstören, wir wollen erschaffen! Und zweitens: Wir werden erfolgreich sein!“

 

 

Mike Garland: „Robert verteidigt Anathema energisch wie immer.“

 

Vincent Craven: „Er mausert sich immer mehr zum Posterboy dieser Fraktion.“

 

Mike Garland: „Rage muss ihm ja fast einer Gehirnwäsche unterzogen haben, oder ist Barker einfach nur naiv?“

 

Vincent Craven: „Also naiv kommt er mir nicht gerade vor und Rage habe ich eigentlich immer fast alles zu getraut, aber in diesem Fall? Ich bin nicht sicher...“

 

Mike Garland: „War eigentlich auch nur ein Hirngespinst von mir, auf jeden Fall hat Barker ganz offensichtlich seinen Glauben gefunden.“

 

Vincent Craven: „Und außerdem hat er noch eine Affektikon für Lisa Sanders entdeckt, der er immer deutlichere Angebote macht.“

 

Mike Garland: „Als dauergeiler Latino ist er es wohl nicht gewohnt, dass man ihn nicht sofort anspringt.“

 

Vincent Craven: „Verdammte Latinos.“

 

Mike Garland: „Vinnie...Virchowa...du erinnerst dich?“

 

Vincent Craven: „Kommen wir lieber zum wirklich Wichtigen – unserem ersten Match!“


--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

<< MATCH >>

 

Mike Garland: „Da sind wir wieder am Ring. Und für uns steht nun das erste Match des heutigen Abends an. Es ist nicht nur das erste Halbfinale des diesjährigen Quest 4 the Best, es ist auch eine Art Rematch von Vendetta # 60.“

 

Vincent Craven: „Dort konnte ja der junge Kubaner Blaze ja Lucifer Mann gegen Mann besiegen. Die Frage lautet nun: Kann er das heute wiederholen?“

 

Mike Garland: „Die Wut wegen all diesen Bränden ist zwar nicht mehr ganz so groß, aber eine Gefahr stellt Blaze ganz sicher immer noch dar mit seinen bisher gezeigten Leistungen im Ring hier in Berlin.

 

Vincent Craven: „Definitiv. Freuen wir uns einfach auf ein hoffentlich großartiges Match der beiden Männer. Los geht’s!“

 

Funken fallen über den Trons hinab.

 

Trompeten erklingen. Das Publikum weiß, wer jetzt kommt.

 

„Delinquent Habits – Return of The Tres“

 

A little somethin’ gets your eyes burnt, head turnt

Pupils tight back stiff and your neck hurt and then you exert

Check the vibe who got more freaky than I

I survive, dodgin’ Hoota tryin’ to shoot I

 

Mit dem Beginn der Grundmelodie und dem Einsetzen der Drums, betritt Blaze die Halle.

 

Konzentriert, mit Temperament und einem Lächeln im Gesicht.

 

Auf den Trons erscheint sein Name in brennenden Lettern, eine Glut schürt die Flammen.

 

blazeBlaze2

 

Jane Nelson: „Es kommt zum Ring, aus Havanna, Kuba, …mit einem Tagesgewicht von 105kg verteilt auf 187cm Körpergröße, Blaaaaaaaazzzzzzzzzeeee!“

 

So I mueva, smooth, creep and crawl

Take out another batch let it thaw and lace y’all

Won’t take fall, this here is winner take all

Trick, take a flick of the click, here to face y’all

 

Feuerfontänen schießen neben ihm aus dem Boden.

 

Er geht los, energisch und doch in sich gekehrt, die Rampe hinunter und den Fangang entlang, bis er am Ring steht.

 

Sein Blick schweift durch die Halle, auf der Suche, doch ohne ein Ziel. Er wird getrieben von Feuer, sein Antlitz scheint bronzen im grellen Licht der Scheinwerfer.

 

Die blonden Haare fallen ihm strähnig ins Gesicht, seine Narbe am Hals glüht, er ist, was sein Name verspricht.

 

Mit einem Bein geht er auf den Apron, das andere lässt er in der Luft hängen und hält sich mit einem Arm an den Seilen fest.

 

Wie in Zeitlupe bewegt er seinen Kopf zur Decke, zittert leicht in der Bewegung, das Publikum wartet gespannt, was passiert.

 

The fiesta's poppin and all fingers pointed

Irie eyed vatos got the whole crowd jointed

Check in,...

 

Feuer, gleich den Fontänen auf der Rampe, bläst knisternd und heiß aus seinem Mund.

Das Publikum starrt ihn an, elektrisiert, erschrocken und ein wenig begeistert zu gleich.

 

Jetzt betritt Blaze den Ring, während seine Musik ausklingt, wärmt er sich auf, indem er tanzt.

 

Schließlich nimmt er den goldenen Ring von seinem rechten Zeigefinger, die Kette mit der Armyplakette von seinem Hals und küsst beide, um sie dann sicher bei einem PCWA Angestellten zu hinterlegen und zurück in den Ring zu klettern.

 

Die Trompeten vergehen, er senkt sein Haupt, kreuzt seine Arme auf der Brust. Flüsternde Stimmen füllen den Raum.

 

„Flammen.“

 

Blaze öffnet seine Hände, zieht sie weit auseinander.

 

„Glut.“

 

Lässt sie zitternd aufeinander zugleiten.

 

„Lodern.“

 

Als sich seine Fingerkuppen schon fast berühren,…

 

Explosionen auf den Trons.

 

..., zieht er sie ruckartig zurück, bis weit über die Schultern, er ist, was sein Name verspricht.

 

„Blaze.“

 

 

 

 

Das Licht erlischt. Der montierte künstliche Mond an der Hallendecke erstrahlt in vollem Glanze, wirft einen hellen Lichtkegel auf den Entrancebereich.

 

<<Sweet Dreams>>

Marilyn Manson

 

Sweet dreams are made of this
Who am I to disagree?
Travel the world and the seven seas
Everybody's looking for something
Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused

 

 

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Da ist er! Der entthronte Mythos Gabriel Lucifer tritt von links mit gesenktem Kopf in den Lichtstrahl, steht mit dem rechten Arm zum Ring. Langsam wendet er sein Haupt gen Seilgeviert, schenkt seinem Gegner sein unnachahmliches Lächeln. Dann dreht er sich um, breitet die Arme aus und empfängt seine Begleitung – Al Issa. Gabriel geht vor ihr auf die Knie und lässt die Araberin inklusive ihres Leibwächters an sich vorbeiziehen.

 

Jane Nelson: „Mit einer Größe von 1,93 Meter und einem Gewicht von 117 Kilogramm…es kommt zum Ring…begleitet von Al Issa…begrüßen Sie den Principal der PCWA…GABRIEL LUCIFER…“



PCWA_Fotos_013_1

 

Sweet dreams are made of this


Who am I to disagree?
Travel the world and the seven seas
Everybody's looking for something

Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused!

 

 

Die Fans jubeln, man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Gabriel ist in diesem Turnier der Abstand beliebteste Mann. Zwar sind seine Methoden und sein Vorhaben generell fragwürdig, doch Gabriel Lucifer wäre nicht Gabriel Lucifer, wenn das nicht so wäre.

Langsam setzt der Principal sich in Bewegung, gefolgt vom Lichtkegel und marschiert hinter Al Issa und dem nicht von ihrer Seite weichenden Leibwächter her.



I wanna use you and abuse you
I wanna know what's inside you

Movin' on
Hold your head up
Movin' on
Keep your head up (repeats 3x)

Movin' on!

 

 

Der schwarze Stoffmantel weht im künstlichen Wind und verdeckt seinen tätowierten Oberkörper, die Geschichte seines Lebens. Unter der linken Brust prangt der Name Runa – seine große und einzige Liebe, auf dem Bauch der Begriff Nemesis – eine Erinnerung an Barqas, ebenso wie Narbe am linken Handgelenk, die er sich beim Blutsbrüderritual zuzog. Die weiße Tränenmaske glänzt nicht nur im gleißenden Scheinwerferlicht, sondern ziert auch seinen Rücken. Sein Zylinder sitzt kerzengerade auf den schulterlangen schwarzen Haaren. Die schwarze Lederlose passt sich perfekt an seine kräftigen Schenkel an.    

 

 

Sweet dreams are made of this
Who am I to disagree?
Trave
l the world and the seven seas
Everybody's looking for something

Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused

 

 

Nach gefühlten drei Minuten betritt Gabriel über die die Ringtreppe den Ring und starrt Blaze stechend an. Er lässt seinen Mantel von sich gleiten und präsentiert seinen gut erhaltenen Körper. Das wahre Alter des neuen Firmenmitgliedes kennt Niemand aber Gabriel ist deutlich älter als sein heutiger Gegner. Elegant nimmt er seinen Zylinder vom Kopf, wirft ihn der draußen verweilenden Al Issa zu und setzt sein unbeschreibliches Grinsen aufs weißangemalte Gesicht mit den zwei schwarzen Tränen unter dem linken Auge.   



I'm gonna use you and abuse you
I'm gonna know what's inside
Gonna use you and abuse you
I'm gonna know what's inside you

 

 

Mike Garland: „Wird es diesmal ein Match ohne Eingriffe zwischen Lucifer und Blaze geben? Zu hoffen wäre es, immerhin steht der Core PPV für Wrestling in seiner Essenz.“

 

Vincent Craven: „Wir werden es sehen, die beiden Kontrahenten stehen sich jetzt gegenüber. Aber was macht Blaze da?“

 

Mike Garland: „Er deutet auf einen Stuhl außerhalb des Ringes und drängt Referee Funaki, ihm den Stuhl zu reichen.“

 

Vincent Craven: „Funaki blickt dem Pyromanen irritiert entgegen, schließlich, als Blaze seiner Forderung durch laute Worte Nachdruck verleiht, gibt er aber nach.“

 

Mike Garland: „Na ja, Yoshi wird sich denken, wenn Blaze disqualifiziert werden will, kann er es haben.“

 

Vincent Craven: „Stattdessen nimmt Blaze den Stuhl, klappt ihn auf und setzt sich demonstrativ vor Lucifer.“

 

Mike Garland: „Der nickt ihm zu und lässt sich jetzt seinerseits einen Stuhl geben und setzt sich vor Blaze.“

 

Vincent Craven: „Jetzt macht Blaze noch eine Geste, Referee Funaki ein Mikrofon zu reichen. Dieser nimmt das entgegen und hält es zwischen die beiden PCWA-Stars.“

 

Stillschweigend wartet Blaze anscheinend darauf, dass Lucifer etwas sagt. Letztendlich folgt der Principal dieser unausgesprochenen Forderung.

 

Gabriel Lucifer: „Du hast dich verändert. Schön zu sehen, dass du letztendlich begriffen hast.“

 

Blaze: „Es hat lange gedauert, aber ich denke, ich weiß jetzt, was du mir seit meiner Ankunft hier zeigen wolltest. Das Recht Entscheidungen zu treffen geht immer einher mit der Pflicht für ihre Folgen Einzustehen. Ja, ich habe begriffen. Aber auch du musst die Folgen deiner Entscheidungen tragen. Wer Feuer sät, wird Feuer ernten.“

 

Fast,… fast meint man ein Lächeln um Gabriels Lippen wahrzunehmen.

 

Gabriel Lucifer: „Vernunft liegt in deinen Worten. Du weißt, wen ich gerade suche, oder nicht? Vier Lichtbringer, die Träger der zerstörerischen Vernunft. Vier Siege hast du jetzt auf deinem Konto, es wäre Zeit für eine Niederlage.“

 

Blaze erwidert Gabriels fast wahrzunehmendes Lächeln durch ein echtes.

 

Blaze: „Mal sehen, ob Licht in mir wohnt. Ich habe nicht vor es bei vier Siegen zu belassen. Für die Brände verdienst du, trotz der Erkenntnis, die ich durch dich gewonnen habe, eine Strafe. Glaube nicht, ich werde jetzt nicht mein bestes geben, dich zu schlagen.“

 

Gabriel steht auf und verbeugt sich, den Stuhl wirft er achtlos aus dem Ring.

 

Gabriel Lucifer: „Nichts anderes erwarte ich von dir.“

 

Der Kubaner seinerseits steht jetzt auf, reicht Gabriel eine Hand, die genommen wird. Wieder fliegt ein Stuhl aus dem Ring. Referee Funaki lässt die, gerade stattgefundene, Szene kopfschüttelnd Revue passieren und lässt dann die Ringglocke läuten. Das Match beginnt.

 

Match 1
-Bereit den Thron zu erklimmen-

Quest 4 the Best Halbfinale
Regular Single Match




(
Dies ist eines der zwei Quest 4 the Best Halbfinals. Der Sieger zieht in das Finale des Q4tB Turniers 2008 ein.
Referee: "Yoshi" Funaki)

 

Mike Garland: „Das Match beginnt. Yoshi Funaki lässt den Ringgong läuten und das Aufeinandertreffen kann beginnen.“

 

Vincent Craven: „Gabriel lässt dieses Mal die Spielchen sein und geht sofort in die Offensive. Aber auch Blaze fackelt nicht besonders lange.“

 

Mike Garland: „Lucifer legt aber deutlich mehr Kraft in den Lock-Up und drückt den Halbkubaner mit ein wenig Schwung von sich weg. “

 

Vincent Craven: „Das TNE Mitglied holt kurz aus und will einen Yakuza Kick zeigen, aber der Kubaner fängt das Bein ab und bringt den ehemaligen Principal aus dem Gleichgewicht.“

 

Der Pyromane schnappt sich den Kopf seines TNE Kontrahenten und versucht dessen wackeligen Stand auszunutzen, um einen DDT anzubringen, Lucifer hat sich aber sofort wieder gefangen und rammt seinen Schädel in den Magen des jungen Kubaners. Blaze lässt aber nicht nach und versucht, weiterhin die Kontrolle über Lucifer zu behalten. Der kontert aber schnell und  wirft ihn mit einem Back Body Drop um. Ein kurzer herablassender Blick wird hinterher geworfen, während die Fans dem einzigen echten Publikumsliebling, der noch im Turnier verblieben ist, zujubeln. Aber dafür hat der ehemalige Undisputed Gerasy Champion und ehemalige Principal keine Zeit heute. Er weiß genau, wie gefährlich ihm der Kubaner werden kann, wenn er nicht aufpasst. Dieser ist auch schon wieder auf den Beinen und Lucifer zugewandt. Ein anerkennendes Nicken seitens Lucifer, mehr gibt es dafür nicht. Aber das hätte Blaze wohl auch nicht erwartet. Der Kubaner geht sofort wieder in die Offensive und versucht Lucifer in Bedrängnis zu bringen. Blaze mit einem schönen Dropkick aus dem Stand gegen das TNE Mitglied.

 

Mike Garland: „Wunderbare Aktion! Lucifer geht überrascht zu Boden und weiß gar nicht so recht, wie ihm da geschehen ist. Und der junge Kubaner setzt sofort nach. So gefällt uns das.“

 

Vincent Craven: „Blaze mit einem harten Kick gegen den Kopf von Lucifer. Dafür holt er sich von Funakie eine kleine Schelte ein. Blaze lässt aber nicht nach und versucht sich mit einem Haltegriff gegen den ehemaligen Undisputed Gerasy Champion.“

 

Mike Garland: „Er versucht den Kopf nach oben zu reißen, wird aber von einem nach oben schnellenden Lucifer über die Schulter geworfen. Lucifer klemmt den Arm von Blaze ein und zieht an.“

 

Vincent Craven: „Blaze hat sich hier von Lucifer überraschen lassen. Und der ehemalige Undisputed Gerasy Champion hat eiskalt seine Erfahrung ausgespielt. Lucifer zieht den Armhebel noch einmal ein wenig stärker an.“

 

Mike Garland: „Aber Blaze lässt sich so leicht nicht einschüchtern. Er versucht mit dem anderen Arm in die Seile zu greifen. Der Arm streckt sich, kann aber – noch – nicht sein Ziel erreichen.“

 

Vincent Craven: „Lucifer hält da stark dagegen und weiß genau, was er zu tun hat. Keine Spielchen werden hier mehr gespielt. Aber Blaze sinnt auf Rache und greift noch einmal mit dem Arm nach den Seilen, nachdem er sich einen Millimeter in die Nähe der Seile rollen konnte … Lucifer muss lösen!“

 

Sehr zum Frust von Lucifer und seiner Fans im Publikum hat der Kubaner in die Seile greifen können und Lucifer löst sofort fair den Griff. Beide Männer kommen wieder auf die Beine. Ein schmales Lächeln gleitet über die Lippen des TNE Mitglieds. Er ist zufrieden, zumindest für den Moment. Lucifer streckt die Arme nach  seinem Gegner aus, will wieder die Kräfte mit dem jungen Kubaner messen. Blaze nimmt an, denkt aber nicht wirklich daran, hier lange mit Lucifer zu üben. Blitzschnell löst er den linken Arm aus der Umklammerung und greift seinem Kontrahenten in die Augen. Der kurzzeitig geblendete Ringveteran versucht noch einen Schritt nach hinten auszuweichen, wird aber vom Pyromanen aus Kuba gepackt und mit einem harten DDT auf die Matte befördert. Blaze wirft sich auf den Ggegner zum Cover.

 

ONE

 

Mike Garland: „Lucifer hat da zu wenig aufgepasst und wurde von Blaze gut ausgekontert mit dem Griff in die Augen hinein!“

 

TWO

 

Vincent Craven: „Da kickt er aber bereits erwartungsgemäß aus. Blaze ärgert sich aber gar nicht lange darüber, springt sofort wieder auf die Beine. Harter Kick gegen den Kopf von Lucifer, der der Aktion nicht mehr ausweichen konnte.“

 

Mike Garland: „Blaze will nachsetzen und den Principal nach oben wieder auf die Beine reißen, aber Lucifer schubst ihn einfach weg. Kurzer Anlauf … BLAZE weicht dem Spear aus!“

 

Vincent Craven: „Lucifer landet in den Seilen statt auf dem Gegner. Das ging nun etwas daneben, diese schöne Aktion.“

 

Mike Garland: „Blaze setzt nach und ‚setzt‘ sich auf den Rücken von Lucifer, der immer noch in den Seilen hängt. Unschönes Choking hier von Seiten des jungen Kubaners. Funaki ist auch sofort vor Ort und Stelle und zählt ihn an.“

 

Yoshi Funaki: „EINS … ZWEI …“

 

Aber Blaze lässt bereits wieder los. Er wollte hier scheinbar Lucifer nur zeigen, wer der Stärkere von beiden ist und dass er zu allem bereit ist, um dieses Aufeinandertreffen für sich zu entscheiden. Lucifer wird aus den Seilen genommen und in die Seile geworfen. Beim Zurückfedern empfängt ihn Blaze mit einem schönen Dropkick, der genau ins Schwarze trifft. Der Kubaner lässt sich keine Zeit zum Durchatmen und will sich Lucifer sofort zu einem Sleeperhold packen. Aber der entthronte Mythos weiß sich gut zu helfen und rammt den Ellbogen in die Magengegend des Kubaners, als dieser ihn gerade wieder nach oben gebracht hatte. Ein schneller Whip-In und dann der Spinebuster gegen Blaze, als dieser zurück in seine Richtung geschleudert wird.

 

Vincent Craven: „Ansatz zum … ANKLE LOCK? Nein, Blaze kann sich wegrollen, so dass Gabriel seinen Knöchel nicht erwischen kann. Blaze springt wieder auf die Beine, während Lucifer ihn anlächelt und andeutet, Blaze solle ruhig herkommen und auf ihn losgehen.“

 

Mike Garland: „Blaze zaudert nicht lange und kommt dieser Aufforderung sofort nach. Das könnte sich als Fehler erweisen, denn der kubanische Pyromane kämpft da gerade ein wenig auf der Stelle, Gabriel lässt ihn im wahrsten Sinne des Wortes auflaufen.“

 

Vincent Craven: „Aber der junge Kerl ist nicht nur heißblütig, er lässt auch einfach nicht nach. Ein, zwei, drei harte Chops gegen die Brust des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions und Lucifer muss etwas lockerer lassen.“

 

Mike Garland: „FACEBREAKER! Lucifer landet auf der Schnauze und Blaze zeigt sofort wieder ein Cover. SCHÖNE Aktion.“

 

ONE

 

Vincent Craven: „Der Move hat gesessen und Lucifer hat sich sichtlich davon überraschen lassen, was der Kubaner für einen Kampfeswillen besitzt.“

 

TWO

 

Mike Garland: „Noch kriegt das TNE Mitglied seine Schulterblätter nicht nach oben …“

 

AND …

 

Vincent Craven: „KICKOUT! Das war zwar zu erwarten, aber Lucifer scheint sich da einen kleinen Tick Extrazeit gegeben zu haben, bevor er ausgekickt hat. Jetzt weiß er jedenfalls, dass Blaze sich so einfach nicht besiegen lassen wird und wirklich den Willen zum Sieg besitzt.“

 

Mike Garland: „Gabriel wird aber weiter vom jungen Kubaner in Bedrängnis gebracht. Blaze lässt sich in die Seile fallen, federt zurück und Yakuza Kick gegen den Principal. Schöne Aktion.“

 

Vincent Craven: „Und der Kubaner stürzt sich sofort auf den auf der Matte liegenden Kontrahenten. Harte Schläge gegen den Kopf des TNE Mitglieds.“

 

Mike Garland: „Lucifer kriegt hier einiges an Problemen gegen Blaze. Der Jungspund legt hier ein gewaltiges Tempo vor.“

 

Der junge Kubaner reißt Lucifer wieder auf die Beine, umgreift dessen Körper und hebt ihn aus. Ein harter Backbreaker verstärkt weiter die Dominanz des Pyromanen. Ein kurzer Blick ins Publikum, das Lucifer anfeuert. Ein weiterer harter Kick gegen den Kopf folgt und Lucifer sackt erst einmal in sich zusammen. Blaze schickt Lucifer in die Seile und erwartet ihn mit einem Samoan Drop. Ein kurzes Nicken an sich selbst bestätigt ihm die eigene Leistung. Er ist zufrieden, aber macht weiter. Lucifers Beine werden sich geschnappt und Blaze zeigt ein Katapult gegen die Ringecke.

 

Vincent Craven: „Lucifer sollte sich langsam eine neue Strategie überlegen. Blaze hat sich relativ schnell angepasst und zieht jetzt weiter seine Strategie durch.“

 

Mike Garland: „Blaze schnappt sich den Kopf des Kontrahenten und reißt diesen nach hinten … Lucifers Kopf trifft auf den Ringpfosten.“

 

Vincent Craven: „Blaze holt ein zweites Mal aus, reißt Gabriels Kopf nach hinten und … LUCIFER stützt sich ab und verhindert den erneuten Aufprall.“

 

Mike Garland: „Der Ellbogen schnellt nach hinten und trifft den jungen Kubaner voll im Magen.“

 

Vincent Craven: „Whip-In gegen Blaze, den der Kubaner irgendwie abfangen kann und im Ring stehen bleibt. Aber Lucifer schnappt ihn sich zu einem Sleeperhold.“

 

Der Kubaner versucht sich sofort zu befreien, wird aber erst einmal im Griff gehalten. Lucifer zieht den Sleeperhold noch einmal einen Tick stärker zu. Blaze blickt sich verzweifelt um, ob es einen Ausweg gibt, Lucifer irgendwie los zu werden. Aber für den Moment scheint dies unmöglich zu sein. Yoshi Funaki ist bereits zur Stelle und fragt nach, inwieweit Blaze aufgeben möchte. Ein energisches Kopfschütteln gibt schnell die Antwort des Kubaners. Aber Lucifer zeigt keine Gnade. Er versucht noch fester anzuziehen, was ihm eine Schelte von Funaki einbringt, die er aber für den Moment bewusst ignoriert. Blaze atmet schwerer, aber noch ist an Aufgabe nicht zu denken, wie es aussieht.

 

Mike Garland: „Aber langsam wird es für den Kubaner gefährlich, die Ausbruchversuche werden immer schwerer und die Augenlieder fallen langsam herunter … Funaki ist sofort da.“

 

Vincent Craven: „Und hält den Arm sofort nach oben. Die Augen bei Blaze sind zu! Kann es das schon sein? Ist das alles. Unser japanischer Referee lässt den Arm los und der Arm … FÄLLT!“

 

ONE

 

Mike Garland: „Das sieht für Blaze ganz und gar nicht gut aus. Kann er trotzdem das Ding hier überstehen?“

 

Vincent Craven: „Dass er den Willen dazu hat, hat er eigentlich schon bewiesen. Gucken wir mal, was passiert, wenn Funaki gleich zum zweiten Mal den Arm hebt.“

 

Mike Garland: „Er hebt ihn nach oben … Gleich lässt er los. Und Blaze könnte einen weiteren Schritt näher dem Abgrund der Niederlage gekommen sein. Der Arm …“

 

TW…

 

Vincent Craven: „FÄLLT NICHT! Blaze hat hier keinen Sinn für Dramatik, er ist nicht bis zwei dreiviertel weggeschlummert.“

 

Mike Garland: „Blaze will jetzt mit Ellbogentreffern sich endgültig wieder befreien. Aber Lucifer hat etwas dagegen. FULL NELSON SLAM auf die Matte. Sofort das Cover hinterher.“

 

ONE

 

Vincent Craven: „Lucifer ist jetzt am Drücker. Das Cover kam sehr schnell. War das schon sowas wie eine …“

 

TWO

 

Mike Garland: „… Vorentscheidung? NEIN! Blaze kickt gekonnt aus und Lucifer ärgert sich sichtlich.“

 

Lucifer ist sichtlich frustriert über die noch nicht so recht vorhandenen Früchte seiner Arbeit. Aber die Fans stehen hinter ihm und geben ihm Kraft, insofern geht es sogleich weiter. Der noch leicht benommene Kubaner wird wieder auf die Beine gerissen und mit einem Whip-In in die Ringecke befördert. Lucifer zögert nicht lange und zeigt zuerst einen Splash gegen den in der Ecke kauernden Pyromanen, bevor sich dieser zur Wehr setzen kann. Der König der Mindgames steigt auf das zweite Seil am Pfosten und revanchiert sich dann mit einer Schlagsalve für die harten Schläge seines Gegners zuvor. Die Fans zählen lautstark mit.

 

1,2,3

 

Yoshi Funaki zählt bei dieser Aktion, wie es seiner Aufgabe entspricht, natürlich auch mit und ermahnt Lucifer, vorsichtig zu sein. Lucifer erhöht die Schlagfrequenz ein wenig.

 

4,5,6

 

Blaze weiß für den Moment nicht mehr so recht, wie ihm geschieht und Lucifers Schläge landen einer nach dem anderen im Ziel.

 

7,8,9

 

Das Publikum wurde immer lauter. Und dann holt der ehemalige Undisputed Gerasy Champion zum finalen Schlag aus.

 

ZEHN!

 

Lucifer holt sich den in sich zusammen gesackten Kubaner wieder aus der Ecke heraus, ein, zwei harte European Uppercuts und dann nimmt er einige Zentimeter Abstand. Wild gestikulierend fordert er Blaze auf, sich ihm wie ein Mann zu stellen. Der Kubaner rappelt sich kurz auf, schüttelt die Schmerzen ab und geht wieder auf Lucifer los.

 

Vincent Craven: „Kick in den Magen von Lucifer, der geht in die Knie und soll jetzt mit einem Facebuster … NEIN. Lucifer schleudert den Kubaner einfach mit einem Backbody Drop von sich weg.“

 

Mike Garland: „Blaze zahlt hier einiges an Lehrgeld gegen Lucifer an diesem heutigen Abend.“

 

Vincent Craven: „Das kannst du laut sagen. Lucifer packt sich auch sofort wieder den Kubaner und hält ihn jetzt wieder unten auf der Matte fest und bearbeitet den Rücken mit diesem richtig unangenehmen Griff“

 

Mike Garland: „Wie unangenehm das Ganze ist, können wir nur allzu gut am Gesichtsausdruck von Blaze ablesen.“

 

Vincent Craven: „Der ist jetzt in arger Bedrängnis und kann sich aus dem genau sitzenden Griff auch nicht so wirklich befreien. Aber aufgeben? Daran denkt er offensichtlich auch noch nicht.“

 

Mike Garland: „Lucifer zieht zwar die Schlinge immer enger zu, aber da hilft alle Kraft nichts, wenn der Gegner einfach nicht aufgeben will.“

 

Vincent Craven: „Blaze schüttelt weiterhin so energisch wie möglich den Kopf bei der Nachfrage unseres Referees. Lucifer muss das dann wohl auch langsam einsehen und löst den Griff soweit, damit er Blaze wieder auf die Beine bekommen kann. GERMAN SUPLEX!“

 

Mike Garland: „Und das genau in die Brücke hinein zum Cover!“

 

ONE

 

Vincent Craven: „Schöne Aktion. Hat Blaze noch genügend Kraft, da rauszukommen?“

 

TWO

 

Mike Garland: „Spontan festgelegt? Nein.“

 

THREE?!

 

Vincent Craven: „DOCH! Kickout durch Blaze, der zwar extrem  knapp war, aber dennoch genau zur richtigen Zeit kam.“

 

Die Halle ist merklich unzufrieden damit, kann aber natürlich nicht viel anderes tun als Lucifer weiterhin anzufeuern. Der ist bereits wieder auf den Beinen, während sich der junge Kubaner erst eben noch auf eben jene stellen muss. Das gelingt ihm zwar, aber nur sehr begrenzt und sehr wackelig. Lucifer nimmt kurz Maß und zögert dann nicht lange. Anlauf und … SPEARTACKLE – der allerdings ins Leere geht und dazu führt, dass der Principal sich zwischen den Seilen verheddert. Blaze holt nun seinerseits den etwas benommenen Lucifer aus den Seilen wieder heraus und greift um den Nacken seines Gegners herum.

 

Mike Garland: „SCORCHED EARTH! ASAI DDT!“

 

ONE

 

Vincent Craven: „War Lucifer da zu leichtsinnig? Fast sieht es im Moment so aus.“

 

TWO

 

Mike Garland: „War das jetzt die Entscheidung?“

 

THREE

 

Vincent Craven: „NEIN! Aber Lucifer hätte sich vielleicht auch in dieser Situation an den Plan halten sollen. Aber so konnte Blaze sehr gut und geschickt ausweichen. Glück gehabt, dass er nach dem Tradmarker von Blaze da noch mal rauskam.“

 

Mike Garland: „Der Kubaner ist jetzt weiter am Drücker. Irish Whip … und POWERSLAM gegen Lucifer. Erneut hebt er jetzt Lucifer aus, er will hier Schluss machen und Kräfte sparen …“

 

 

Vincent Craven: „BACKSTABB! Lucifer liegt jetzt atemlos auf dem Boden und Blaze schaut kurz, was er machen soll.“

 

Blaze klettert aufs Top Rope, während Gabriel nach mehreren harten Aktionen seines Gegners orientierungslos im Ring umherirrt. Es soll anscheinend der Hollow Sear, ein Diving Top Rope Spear folgen, um den Kampf endlich zu beenden. Der Kubaner lauert auf dem obersten Seil, wartet, dass sein Kontrahent sich zu ihm dreht. Endlich ist es soweit und Blaze springt unter Blitzlichtgewitter ab…

 

Mike Garland: „…OPPOSITE OF LIFE! Holy Shit…Gabriel kontert den Parademove seines Gegners mit dem Leaping Reverse STO!“

 

Vincent Craven: „Er fängt den heranstürmenden Blaze mit einem eigenen Sprung ab und knallt ihn auf die Matte.“

 

Mike Garland: „Beide liegen jetzt am Boden, keiner rührt sich.“

 

Vincent Craven: „Lucifer versucht nun aber zu seinem Gegner hinüberzukriechen und legt seinen Arm auf dessen Brust…Funaki beginnt zu zählen…“

 

ONE

 

Mike Garland: „Eine ganz knappe Angelegenheit wird das hier jetzt …“

 

TWO

 

Vincent Craven: „Wieder steht das Match hier auf Messers Schneide. Wer wird es am Ende für sich entscheiden können? LUCIFER nach dieser Wahnsinnsaktion eben?“

 

THREE???

 

Mike Garland: „NEIN! KICKOUT! Unglaublich! Blaze beweist ungeahnte Nehmerqualitäten.“

 

Der selbst ziemlich erschöpfte Gabriel ärgert sich nicht lange über die verpasste Chance, zieht Blaze empor und whipt ihn die Ringecke. Mit einer heftigen Body Avalanche stürmt er hinterher. Blaze rutscht am Turnbuckle hinunter und muss einen Corner Foot Choke über sich ergehen lassen. Funaki zählt ihn dafür an und Gabriel beendet die Attacke. Allerdings nur um aus dem Ring zu sliden und Blaze mit seinem besten Stück gegen den Ringpfosten zu ziehen. Dann verknotet er die Beine seines Gegners zu einem Ringpost Figure Four Leglock. Blaze schreit laut auf und wieder fordert Funaki Gabriel auf diese unfaire Aktion sein zu lassen. Als dieser dies nicht tut, springt er heraus und löst die Aktion selbst. Er ermahnt Gabriel so etwas sein zu lassen und Lucifer klopft ihm freundlich auf die Schulter und läutert Besserung, nur um direkt auf das Apron zu springen, um den schmerzverzerrt am Turnbuckle liegenden Blaze weiter zu bearbeiten. 

 

Vincent Craven: „Guillotine Drop auf das oberste Seil! Blaze schwankt zurück und Lucifer schwingt sich wieder über das oberste Seil in den Ring hinein. Jetzt ist er wieder voll und ganz in der Offensive.“

 

Mike Garland: „Lucifer mi einer schwungvollen Clothesline gegen Blaze. Der liegt am Boden und Gabriel hat es erneut auf die Beine abgesehen. Boston Grab Ansatz … Und der Move sitzt. Wird Blaze dieses Mal aufgeben?“

 

Vincent Craven: „Blaze wehrt sich mit aller Macht, versucht verzweifelt, wieder in die Nähe der Seile zu kommen, aber Lucifer hält ihn fest und lässt ihm keinen Millimeter, den er sich bewegen könnte.“

 

Mike Garland: „Blaze streckt sich weiter nach den Seilen, Lucifer versucht dagegen zu halten, aber der junge Kubaner hat offensichtlich noch eine Menge Feuer in sich.“

 

Vincent Craven: „Und er kämpft sich Millimeter für Millimeter nach vorne durch. Die Hand greift nach vorne … ER PACKT ES! ER PACKT ES!“

 

Mike Garland: „Was für ein unbändiger Wille!“

 

Vincent Craven: „Lucifer löst nur extrem unwillig den Griff und lässt sich vorher noch ein wenig anzählen.“

 

Gabriel merkt, dass er Blaze weder mit seinen ermüdenden Griffen, noch mit kleinen unfairen Aktionen besiegen kann. Also muss er sich umstellen und heftigere Aktionen anbringen. So löst er den Sleeperhold, ehe Blaze sich noch von selbst hochpowert durch einen Sleeper Slam. Es folgt kein Cover, sondern ein Suplex Ansatz. Energisch reißt Gabriel seinen Gegner hoch und hält ihn kerzengerade oben. Das Publikum grölt und als er den Stalling Suplex beendet, wälzt sein Gegner schmerzverzerrt hin und her. Doch er kennt keine Gnade und reißt ihn sofort wieder hoch, schleudert ihn die Seile, fegt selbst in die Gegenüberliegenden und streckt den zurückfedernden Blaze mit einem High Knee Lift um. Wieder kein Cover, sondern eine Baldo Bomb gegen das Turnbuckle und eine Running Lariat folgen. Irish Whip in die andere Ringecke und ein Big Boot, beendet wird das ganze mit einem Bulldog. Jetzt das Cover…

 

Mike Garland: „…EINS…“

 

Vincent Craven: „ZWEI…DREI…NEIN…Blaze befreit sich!“

 

Mike Garland: „Gabriel kann es kaum fassen. Seine Offensive hätte den Sieg herbeiführen können.“

 

Vincent Craven: „Er packt Blaze an den Haaren, reißt ihn hoch.”

 

Gabriel whipt Blaze abermals in die Seile und lässt ihn mit einem knallharten Spinebuster auf die Matte krachen. Ein kurzer Blick zu Al Issa ohne das diese es mitbekommt, dann hebt er Blaze erneut hoch, whipt ihn in die Seile und schmeißt Blaze mit einem Back Body Drop über das oberste Seil, so dass dieser direkt in Richtung Al Issa fliegt. Ihr gut geschulter Leibwächter kann sie in letzter Sekunde aus der Gefahrenzone ziehen, ist aber stinksauer auf den unschuldigen Blaze. Ein lächelnder Gabriel Lucifer, der genau das bezwecken wollte, wendet sich Ringrichter Funaki zu, der sofort mit dem Anzählen beginnt und lenkt ihn vom äußeren Geschehen ab. Währenddessen schnappt sich der Leibwächter sein Schwert und hämmert dem bereits benommenen Blaze den goldenen Griff voll gegen die Schläfe. Beim Kubaner macht sich eine klaffende Platzwunde breit und er wankt völlig benommen gen Apron. Dem Leibwächter genügt dieses Zeichen und er kümmert sich um Al Issa. Lucifer hat dies im Gegensatz zum Referee im Augenwinkel genau beobachtet und nichts anderes erwartet. Wie von der Tarantel gestochen, nährt er sich dem Seil, ergreift die Haare seines orientierungslosen und stark blutenden Gegners, zieht ihn aufs Apron und nimmt ihn in die Sweet Dreams.

 

Mike Garland: „Gabriel setzt zu seiner berüchtigtem Cobra Clutch Adaption an, zieht Blaze mit Schwung über das oberste Ringseil und wirft sich dann selbst auf den Boden.“

 

Vincent Craven: „Blaze ist vollkommen perplex, sein Gesicht blutverschmiert. Der Leibwächter Al Issas könnte diesen Kampf entscheiden.“

 

Mike Garland: „Der Kubaner zittert, er wurde regelrecht ausgeknockt und Funaki merkt, dass er das Bewusstsein zu verlieren droht.“

 

Vincent Craven: „Er hebt den Arm des noch ungeschlagenen Neulings und… DER ARM FÄLLT ZUM ERSTEN MAL!“

 

ONE

 

Mike Garland: „Das war jetzt zuviel des Guten. Aus dem Boston Grab kam er ja noch raus irgendwie, aber aus den Sweet Dreams entkommen?“

 

TWO

 

Vincent Craven: „Der Arm fällt zum zweiten Mal und die TNE Fans stehen lautstark auf. Die feiern jetzt schon den Sieg. War es das aber wirklich schon? Ist das alles, was wir von Blaze gesehen haben am heutigen Abend?“

 

Mike Garland: „Der Arm wird zum dritten Mal aufgehoben und Blaze blinzelt … Hat er noch das bisschen letzte Kraft übrig in seinem Körper?“

 

Vincent Craven: „Er hat uns immer wieder überrascht. Wir werden sehen … Funaki lässt los und Blaze versucht den Arm oben zu halten … NEIN! Der Arm fällt zum DRITTEN MAL!“

 

THREE

 

Der japanische Referee lässt sofort den Ringgong läuten und die TNE Fans feiern ihren Mann im Turnier.

 

Jane Nelson: „Sieger dieses Matches durch Aufgab des Gegners und damit der erste Finalist im Quest 4 the Best Turnier 2008 … GABRIEL LUCIFER!“

 

Lucifer löst auch sofort die Sweet Dreams und bleibt erst einmal in der Kniehocke. Der Blick ist dem immer noch am Boden liegenden jungen Kubaner nicht mehr zugewandt, Lucifer blickt viel mehr in Richtung von Al Issa und lächelt sie selbstbewusst nach diesem Sieg an. Ein letzter Blick ins Rund des PCWA Domes und Lucifer rollt sich aus dem Ring. Gemeinsam mit Al Issa und ihrem Leibwächter geht es zurück in den Backstagebereich, aber nicht ohne sich vorher noch einmal für den moralischen Beistand bedankt zu haben.

 

Mike Garland: „Wir haben unseren ersten Finalisten für den heutigen Abend. Gabriel Lucifer. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, auf wen er treffen wird.“

 

Vincent Craven: „Auf seinen Dauerrivalen Keevan, mit dem er schon so manchen Klassiker hier in der PCWA im Ring hatte?“

 

Mike Garland: „Auf den Jungspund von Anathema – Robert Barker? Wir werden es bald wissen, aber jetzt geht es erst einmal weiter im Programm.“

 

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<< LIVE >>

 

Immer noch so ziemlich einsam steht Melina, gekleidet mit einem weißen Seidentuch, vor dem abgedeckten Dorf von Anathema und blickt in Richtung der Häuser, die dort stehen. Ihr Haar weht im starken Wind der aufgezogen ist. In ihrer rechten Hand hält sie ihre Cryption Crown, die zum Teil auch den Boden berührt. Ihre Augen wirken wässrig, doch scheint sie keine Träne vergossen zu haben. Auf dem Boden vor ihr kraucht ~Silence~ auf dem Boden herum und schleift einen frischen Rosenstrauß mit sich rum, an dessen Dornen er sich bereits mehrfach geschnitten hat. Von hinten nähert sich eine Silhouette, die sich als Paimon entpuppt. Paimon zögert für einen Moment, doch dann berührt er Melina leicht an der Schulter. Melina reagiert zunächst nicht, dann lässt sie den Kopf nach vorne fallen.

 

Paimon: „Ich wollte Sie nicht stören, doch es ist an der Zeit, Miss Xilandrell.“

 

Sie nickt leicht mit dem Kopf, dann fällt sie nach vorne auf die Knie und stützt sich mit den Händen auf den Boden. Ihre feuerroten Haare berühren den gepflasterten Dorfweg. Paimons Stimme klingt sanft, während er milde lächelt und sich zu ihr hinab beugt. Etwas was man sehr selten sieht, doch nun in dem schwarzen Anzug den Paimon trägt, sind seine Reaktionen deutlich sichtbar und lesbar.

 

Paimon: „Sie wissen wofür.“

 

Melina: „Ich weiß …“

 

Paimon: „Das Dorf ist sein Geschenk an die Welt. Ihr Auserwählter mag gekündigt worden sein, doch wenn wir jetzt zurückschrecken, verlieren wir nicht nur Mister Rage, sondern auch seinen Traum. Was immer ihn veranlasste zu gehen, es wäre in seinem Sinne Anathema zu dem zu führen, was es sein sollte, was es sein muss. Pure Freiheit und grenzenlose Macht. Wollen Sie auf all das Verzichten, Miss Xilandrell?“

 

Als würde der Araber keine Antwort erwarten, bietet er Melina Gentleman like den linken, gesunden Arm an.

 

Melina: „Nein, das werde ich nicht. In guten und in schlechten Zeiten, werde ich sein Erbe verteidigen und es weiter Aufrecht halten. Anathema muss weiter wachsen, wir können nicht stehen bleiben.“

 

Melina steht wieder auf und hakt sich in Paimons Arm ein. Der Blood Red Sandman ~Silence~ kommt hinzu und überreicht Melina den Blumenstrauß. Sie führt ihn mit ihrer freien Hand zum Gesicht, schließt die Augen und riecht an den frischen Blumen. Dann wirft sie ihn im weiten Bogen hinter sich und nickt Paimon zu.

 

Melina: „Wir können dann.“

 

Paimon nickt, während die Beiden einige Schritte weiter zu der Stelle gehen, an der seit Wochen riesige Planen hingen, um das wohl größte Bauprojekt der PCWA jemals zu verbergen. Gemeinsam stehen die verbleibenden Anathemamitglieder Robert Barker, Melina und Paimon auf einem weißen Marmorkreis, in dem eine goldene Windrose in die Richtungen der einzelnen Bereiche zeigt. Von der Seite tritt Smartin Phynix ihnen hinzu. Sein Gesicht ist von Ärger gezeichnet, auch wenn es ihm dabei gelingt Unsicherheit auf seine Mitmenschen abzustrahlen. Der Perfect Slave mustert seine 3 Kollegen gewohnt distanziert. Dann richtet sich seine Stimme auf metaphorischen Beinen 2,10m hoch auf und hallt hochmütig auf seine Zuhörer herab.

 

Smartin: „Wie Ihr alle Drei deutlichen sehen könnt, stehe ich nicht hier. Ich habe niemals einen Zweifel daran gelassen, dass ich nicht Teil von Anathema bin. Zumindest insoweit, wie die Zweifel an sich nicht bereits in den schwachen Herzen meiner schwachen Zuhörer befanden. Es spielt heute auch keine Rolle mehr, dass diese Menschen den größten Teil der Menschheit bilden. … Auch Ihr drei, Melina … Paimon … Barker … - Ihr steht hier ebenso wenig mit mir zusammen vor den verhüllten Wänden von Año Cero wie ich selbst. Denn was die übliche Welt, außerhalb unserer Ideologie angeht, so existieren wir nicht, Anathema nicht und dieses Dorf nicht. Wir sind eine andere Welt. Wir haben Gesetze. Juristische. Physische. Moralische. Ihr habt nun eine Minute Zeit um Euch dessen klar zu werden.“

 

Smartin widmet Melinas klischeehaftiger Kleidung einen verächtlichen Blick.

 

Smartin: „Ich sehe Schmerz in Euren Augen, da Azrael Rage heute nicht unter uns ist?! Ihr seid zurecht überrascht, wenn ich Euch sage, dass ich Euer Entsetzen über den Anführer und Schöpfer Anathemas respektiere. Das Böse – der Teufel – ist offenbar in den Herzen eines jeden von uns, denn ich sehe, dass Teile Eurer Herzen heute nicht hier sind. . Wer heute nicht vor diesen verhangenen Mauern steht, der verdient es auch nicht hier zu stehen. Von heute an ist dies aber nicht mehr meine persönliche Kaltherzigkeit, die ich selbst dem Teufel entziehe, von heute an ist das die elementare Regel Anathemas.“

 

Phynix, dessen gefährlich anmutiger Körper mit sorgfältiger Geräuschlosigkeit zwischen die übrigen Mitglieder Anathemas und das verhüllte Dorf getreten war, dreht Melina Xilandrell, Paimon und Robert Barker nun den Rücken zu.

 

Smartin: „Alle Wege führen nach Rom. Aber nur unsere Weg führen nach Año Cero. … Kompromisse und Rechtfertigen hingegen führen aus Año Cero heraus, in die restliche Welt aus Zweifel, Schwäche, falscher Schönheit und Dekadenz.“

 

Die Kamera fliegt über das Areal von Anathema. Erst jetzt erkennt man, wie riesig es wirklich ist. Die vier Anathemamitglieder wirken dazu wie kleine Ameisen. Zurück auf der Erde wird erst die Windrose, dann der Körper und schließlich das Gesicht von Barker eingefangen. Hinter ihm ist sein prachtvolles Gebäude zu sehen.

 

Die Kamera fährt an ihm vorbei und gelangt über einen, von künstlich bewässerten Palmen (die nur mit einem völlig überteuerten Bewässerungs und Klimasystem am Leben gehalten werden können) eingefassten, mit weißem Kies ausgelegten Weg zum Eingang der neuen Barker-Residenz. Der Eingangsbereich des Gebäudes steht einige Meter gegenüber dem Rest des Gebäudes hervor und hat die Form eines Halbkreises. Beinahe die komplette Front ist hier aus Glas, nur zwei schlanke Säulen aus weißem Marmor und der ebenso weiße Fußboden des ersten Stockes ziehen sich dazwischen. Am Eingang erwartet uns der Butler von Robert Barker, der bereits in einigen wenigen Shows zu sehen war.

 

Butler: „Willkommen in der Villa unseres kommenden Superstars, Robert Barker. Ich werde sie hereinführen und einige Dinge zeigen, sie werden sicher verstehen, dass Herr Barker nicht alle seine Privatangelegenheiten der Öffentlichkeit preisgeben möchte. Folgen Sie mir.“

 

Im Foyer führen zwei Treppen ins Obergeschoss. Sie drehen sich in einer ausladenden Drehung so, dass sie oben wieder direkt aufeinander zu führen.

 

Butler: „Dort oben werden Sie jeweils in den oberen Teil des linken sowie des rechten Flügels dieses Gebäudes gelangen. Dort oben finden sie auf beiden Seiten Schlafgemächer einiger der weiblichen Angestellten, die sich um die Reinigung des Hauses und des Pools, die Küchenarbeiten sowie das Bedienen in den beiden Bars kümmern. Folgen Sie mir bitte hier entlang.“

 

Er geht auf die rechte Seite des Foyers zu und öffnet dort die Tür, um die Kamera und damit den Fan hereinzulassen. Wir befinden uns nun in einem Flur und biegen nach einigen Metern um die Ecke, wo der Flur, wie man schon jetzt erkennen kann, auf der linken Seite mit einigen Türen bestückt ist, während auf der rechten Seite riesige Glasfronten den blick nach draußen gewähren.

 

Butler: „Die erste dieser Türen führt zu meiner Behausung, dem einzigen männlichen Bediensteten in diesem Haus, während die nächste Tür zu der Behausung einer unserer Putzfrauen leitet. Es sind angenehme Behausungen, die jeweils ihr eigenes Bad haben, allerdings denke ich nicht, dass es nötig sein wird sie zu zeigen.“

 

Während der ganzen Zeit laufen sie weiter und erreichen eine weitere Tür, an der Roberts Butler stehen bleibt.

 

Butler: „Hier hätten wir zum Beispiel den eigenen Kraftraum, in dem Robert Barker sein... außerordentlichen und beneidenswerten Körper trainiert. Schauen Sie sich um.“

 

Der Blick wird freigegeben, auf genügend Fitnessgeräte um die Hälfte der PCWA Jobber gleichzeitig trainieren zu lassen (und wir haben eine Meeenge). Die Trainingsgeräte gehen von simplen Sandsäcken, um die Schläge und Tritte zu trainieren, an der Wand abgelegte Springseile für die Kondition, über Bänke zum Gewichtstemmen, bis hin zu komplizierten Geräten, die verschiedenste Muskel gleichzeitig trainieren. Ziemlich dicht bei der Tür befindet sich eine weitere Tür, die mit „Dusche“ betitelt ist und damit impliziert, dass Robert hier nicht nur alleine trainieren wollen wird. Weiter hinten im Raum befindet sich ein Wrestlingring in, auch wenn man das als durchschnittlicher Zuschauer nur abschätzen kann, Original PCWA-Ringgröße, umgeben von einigen Matten, farblich in schwarz und weiß gehalten. Schwarzer Apron, schwarze Seile, weiße Ringmatte, mit Anathema Logo in der Mitte.

 

Butler: „Dort wird Robert Barker in Zukunft für seine grandiosen Matches trainieren, welche die Fans der PCWA in solches Erstaunen versetzen! ... folgen sie mir bitte weiter.“

 

Wieder aus dem Raum heraus, geht es weiter über den halbgläsernen Flur, vorbei an einer weiteren Tür, die der Butler als Eingang zur Küche erklärt und einige statistische Daten dazu in den Raum wirft, über Größe der Küche und Fertigkeiten der Köchin. Dann gelangt er zu einer weiteren Tür, an der er stehen bleibt.

 

Butler: „Dies ist eines der beiden Schlafgemächer des Hausherren. Herr Barker wünscht, dass ich Ihnen diesen Raum zeige und stellt besondere Grüße an Lisa Sanders, falls sie zuschaut. Dies könnte ihre Unterkunft heute Nacht sein!“

 

Der erste Blick springt sofort auf das Anathema Logo an der Wand hinter dem riesigen Bett. Anders als der Rest des Zimmers ist das Logo im bekannten Schwarz/Lila gehalten und der Maler hat es irgendwie geschafft, dass es so wirkt, als würde das Schwarz sich ausbreiten und das Weiß nach und nach verschlingen. Das riesige Bett hat definitiv Übergröße, um Roberts real gewordenen Fantasien genügend Platz zum ausleben zu bieten und dennoch ist noch einiges an Platz im Schlafzimmer übrig. Zum Beispiel für einen kleinen Glaskühlschrank, in dem verschiedene Spirituosen und andere Getränke kalt gehalten werden, oder für einen Schrank, der eine komplette Seite des Zimmers ausmacht und gefüllt ist mit DVDs, Blu-Ray Disks, PS3 Spielen, für einige vielleicht überraschend stehen auch viele Bücher in den Regalen des Schrankes, welcher allerdings mehr als deutlich von einem gigantischen Flachbildschirm Fernseher geprägt wird, der größer ist, als jener, den Robert vor einigen Monaten zerstörte, als Elroy ihn damit kaufen wollte.

Eine Tür gegenüber der Eingangstür führt uns weiter zum luxuriösen Bad des Robert Barker. Wie beinahe alles in diesem Haus ist auch dieser Raum in weiß gehalten. Ausnahme bieten dabei die äußere Wand des Whirlpools der im linken Teil des Raumes steht und in metallisch glänzendes schwarz gehalten ist, die aus Glas bestehende Umrandung der Duschen, die eine Fläche von etwa 9 m² absperrt und damit insgesamt 3 Duscheköpfe einschließt die von der Decke herabhängen und genau wie die Armaturen verchromt sind, sowie der Aufbau in den 2 Waschbecken, eine lange Regalfront mit verschiedensten Pflegeprodukten (Von Zahnpasta, bist Hairconditioner) und ein großer Spiegel eingearbeitet sind.

 

Ein Cut und wir stehen im Innenhof des Anwesens, direkt vor dem Pool.

 

Butler: „Die anderen Innenräume bekommen Sie heute nicht zu sehen, stattdessen schließen wir unseren Rundgang mit einem Blick über Herr Barkers ganzen Stolz der Außeneinrichtung.“

 

Die Kamera zoomt etwas auf und man sieht in der Mitte des Pools eine Anhöhe, die man entweder durch den Pool erreichen kann und dort eine Treppe aufsteigt, oder über eine kleine Bogenbrücke, die dem Wasseraufgang gegenüber liegt. Auf der Anhöhe befindet sich, wenn es das Wetter zulässt Entspannmaterial (Liege, Sonnenschirm, Tisch, auf dem man seine gekühlten Getränke abladen kann...). Der Pool läuft weitläufig um diese „Insel“ herum und ist, wenn es die Temperaturen bedingen, beheizbar, so das man bei trockenem Wetter zu jeder Jahreszeit hereinspringen könnte, auch, wenn es unwahrscheinlich ist diesen Drang gerade im Winter zu verspüren.

 

Butler: „Sie haben nicht alles gesehen, aber das liegt im Sinne von Herrn Barker, der nie alles auf einmal Preis gibt, weil sonst jegliche Überraschung verloren ginge. Ihnen sei versichert, dass es noch mehr zu sehen gibt und das sie es, wenn die Zeit reif ist, auch sehen werden, doch für jetzt, wünsche ich Ihnen noch weitere gute Unterhaltung und interessante Einblicke.“

 

Der Butler verbeugt sich etwas vor der Kamera, die nun in die Höhe schwebt und immer weiter aufzieht, so dass, als eine bestimmte Höhe erreicht ist, das ganze Haus Robert Barkers zu sehen ist. Es ist in der Form eines Rechtecks gehalten, bei dem eine der kürzeren Seiten fehlt, weshalb diese Lücke mit einigen der Palmen geschlossen wird, die Robert so mag, und die auch um das ganze Gebäude herum stehen.  Die Kamera wird immer schneller und zoomt wieder zurück zu einer anderen Stelle des Dorfes, das wir heute bereits gesehen haben.

 

Erneut wird die goldene Windrose eingefangen, bevor die Kamera zu Paimons Gesicht nach oben wandert. In seinem Hintergrund sind wie für ihn typisch Zelte aufgebaut. In zwei Kreisen sind sie um das gebaut, was in der untergehenden Sonne golden glänzt. Ein Hauptzelt so groß, dass mehrere Familien darin hätten wohnen könnten. Vor dem Eingang ein goldener Aufbau, der die schwere Plane nach oben hält. Daran Funkeln scheinbar Tausende von bunten Juwelen und Perlen. Und auch im Inneren setzt sich dieser Reichtum fort. Die Kissen mit Gold bestickt, während die Tische, die aus schwarzem, schwerem Holz sind, Szenen aus dem Wüstenleben zeigen. Vereinzelt stehen Halterungen auf denen reich verzierte Säbel liegen. Insgesamt würde man sagen, das Zelt ist sparsam eingerichtet doch durch den puren Luxus, der in jeder Ecke der Unterkunft den Betrachter zum Staunen bringt, mag man nur erahnen, wie viel Arbeit hier von Nöten war um die Szenen auf die meterlangen Stoffbahnen zu sticken. Im kleineren Kreis um das Hauptzelt herum befinden sich sechs mittelgroße Zelte, die ihrerseits von zwölf kleineren umrundet werden.

 

Von der Windrose hoch an den hochhackigen Stiefeln Melinas hin zu ihrem und ihrem gefeuerten Gemahls Anwesen, bei welchem schon vom weiten der Barockstil auffällt. Eine schöne große Tür öffnet sich, so dass die Kamera durch das Anwesen fahren kann. Ein großer Eingangsbereich erstreckt sich über mehrere Quadratmeter, an beiden Seiten jeweils eine gebogene Treppe aus Ebenholz die zu den höheren Etagen führt. Im schnellen Tempo fährt die Kamera durch die untere Etage und neben einer großen Küche an der schon die ersten Bediensteten arbeiten, sieht man auch einen großen Speisesaal mit einer großen Tafel in der Mitte. Einige der Räume werden ausgelassen, wahrscheinlich werden diese in naher Zukunft noch offenbart. Die Kamera fährt nun in die obere Etage und zeigt unter anderem die Behausung von ~Silence~, ein düsterer Raum in dem überall Ketten und sonstige Sachen hängen. Wenn man sich den Foltertisch anschaut könnte man meinen, das man hier im SM Labor ist. Die Kamera verlässt diesen Raum und will sich dem nächsten Raum zuwenden, doch die Tür lässt sich nicht öffnen. Mehrfach wird dran gerüttelt, doch nichts passiert. Scheinbar möchte hier jemand nicht das alle Räume gezeigt werden, weshalb die Kamera jetzt das Anwesen verlässt.

 

Der Reise durch die Luft endet nun recht abrupt, relativ zu den übrigen Vorstellungen. Die Annäherung verlangsamt sich und kommt schließlich zum Stillstand, ohne dass die Luft verlassen wurde. Eine einzelne breite Säule aus Stahlbeton wächst unter uns in den Himmel, am Fuße eine kleine Tür, mit Brettern noch vernagelt und das recht schlichte Schild mit der Aufschrift „Defekt“ nur angelehnt. In der Mitte der gut 2 Meter durchmessenden und etwa 10 Meter in die Höhe ragenden Säule befindet sich das einzige Ästhetikum an einem Gebäude, das von bewusster oberflächlicher Unvollständigkeit und einigen unschönen Schmierereien entstellt ist: Ein großer aufgezeichneter majestätischer Vogel, dessen übermäßig breite Schwingen die Säule mehr als nur umschlingen. An der Spitze, auf der Höhe der nun verharrenden Kamera befindet sich eine Wohnkuppel grob runden Ausmaßes, deren viele Seiten nicht ohne weitere Anstrengungen zu zählen sind. In dieser Kuppel, die ebenso weiß ist wie das übrige Kerngebäude, sind rund herum in zur Wand abwechselnden Abständen Fensterscheiben eingesetzt, die jedoch keine weitere Durchsichtigkeit ermöglichen außer ihrem ungewöhnlich dominanten Blau, vermischt mit Spuren grauen Schimmers.

 

Als die Kamera über den Phoenix Tower hinwegschweift, kann man noch kurz einen untypisch lauernd auf den Broden gepressten Raubvogel erkennen, der die Spitze des Gebäudes einnimmt … ehe die Kamera wieder die 4 Mitglieder Anathemas erreicht, die vor dem inzwischen enthüllten Village Año Cero stehen. Smartins Gesicht ist gesenkt, so dass seine Stimme nun vom Boden zurückgeworfen wird.

 

Smartin: „Ich hoffe, Ihr werdet nun nicht eitel, nachdem Ihr gesehen habt, dass wir die Alte Welt erfolgreich verlassen haben. Wir werden dafür einen Preis bezahlen: Unseren Preis. Wir bezahlen in Krieg. Und unser Feind sind Corporate Identity und die Firma. Solange sie existieren.“

 

Der Himmel über dem Dorf von Anathema färbt sich rot. Ein Feuerwerk in all seiner Pracht erhellt die Nacht, während sich über den Behausungen ein feiner Champagnerregen ergießt.

 

 

Mike Garland: „Das ist es also, was uns so viele Wochen vorenthalten wurde.“

 

Vincent Craven: „Hast du all den Luxus da drin gesehen?! Meinst du, ich dürfte dort zu Besuch kommen oder auch einziehen?“

 

Mike Garland: „Ich denke eher nicht.“

 

Vincent Craven: „Schade. Aber nachdem Rage nicht da ist, braucht Melina in diesem riesigen Gebäude doch sicherlich einen starken Mann an ihrer Seite.“

 

Mike Garland: „Und an wen hattest du dabei gedacht?!“

 

Vincent Craven: „Na an mich!“

 

Mike Garland: „Träum weiter! Außerdem bist verheiratet!“

 

Vincent Craven: „Ähm, ja, natürlich. Weiter mit der Show.“

 

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<< LIVE >>

 

Tiere belohnt man, wenn sie einen Befehl befolgt haben oder ein neues Kommando erlernt haben – das Prinzip der Hundezucht. Blaze ist kein Hund, aber sein alter Hass war in der Tat animalisch gewesen. Ihn abzulegen hat ihn viel Kraft gekostet, seine Sicht der Dinge fundamental geändert, warum sollte also nicht auch er sich dafür belohnen? Schlendernd geht er durch die Gänge der PCWA Mall, an Vitrinen mit Schmuck vorbei zu den Regalen mit Parfüm, bis er in der Nähe der Wein- und Schnapsabteilung einhält. Ein guter Rum ist für ihn Salz in gutem Essen. Zu viel verdirbt den Genuss, aber lässt man es weg ist die Mahlzeit fad. Jedoch will der Feuertänzer an diesem Abend neue Wege einschlagen, etwas anderes soll der Lohn für sein Umdenken sein. Allein die Auswahl erschlägt ihn.

 

Erschlagen fühlt er sich auch ob seiner Niederlage im Quest 4 The Best Halbfinale. Natürlich hat Blaze gehofft, es würde reichen, er würde triumphal ins Finale des Quest 4 The Best einziehen und dort schließlich obsiegen. Endlich bejubelt von den Fans, Freude in ihren Augen ob ihres gewandelten Pyromanen, der jetzt den richtigen Weg einschlägt. Das Leben ist leider nicht so, folgt keiner Dramatik, keinem Plan, sondern nur dem eiskalten Recht des Stärkeren. Aber seinen Mut, neue Pfade in sich zu ebnen, sich zu ändern, um ohne den ständigen Drang – fast eine Sucht – nach Siegen zu leben, würde Blaze an dieser Niederlage nicht begraben. Wahrscheinlich kann ein Mensch nur einen Krieg gleichzeitig führen, ohne an einem anderen zu scheitern. Blaze hat den gegen sich ausgefochten und damit war er glücklich. Mit einem Lächeln verlässt er die Spirituosenabteilung, weiter auf der Suche nach einem angemessenen Lohn für seine Qual.

 

In der Kleidungsabteilung wird Blaze zwar nicht fündig, was seine Belohnung angeht, trifft aber zumindest auf Tito Van Nelle und Vega Stone. Die Freundin des TNE K&G Mitglieds scheint auf der Suche nach neuen Accessoires, ihr Freund treu an ihrer Seite, zwei Einkaufstüten in der Hand. Zwar hätte van Nelle gewiss besseres zu tun und es gibt auch mit Sicherheit Dinge, die er lieber macht, als einzukaufen. Aber letztlich lenkt es ihn auch ein wenig vom wesentlichen ab. Damit hat seine Vega, wenn auch etwas eigensinnig, recht gehabt. Er hat ein wichtiges Match vor sich, doch der Druck darf auch nicht zu groß werden für ihn, denn die Firma erwartet Leistung. Gute Leistung.

 

Blaze war voller Zorn, als er zu Vendetta 60 die Vermutungen van Nelles gegenüber James Godd gehört hat, dass Blaze ja für die Explosion des Porsches verantwortlich sein könnte. Sein Zorn ist zwar verflogen, konfrontieren will Blaze den Mann aus Kalifornien mit dessen Aussage dennoch. Mit unbewusst grimmigem Blick stellt er sich vor das Traumpärchen der PCWA.

 

Blaze: „Hey! Was sollte eigentlich deine Aussage zu Godd an Vendetta 60, dass ich was mit der Explosion seines Porsches zu tun haben könnte?“

 

Vega Stone hat Blaze sofort mit giftigem Blick entgegengesehen, als er sich vor sie gestellt hat. Tito van Nelle aber bleibt in seiner bekannten Art freundlich und entspannt.

 

Tito van Nelle: „Endlich treffen wir uns also auch einmal. Du hast ja für ordentlichen Wirbel in der PCWA gesorgt, seitdem du hier angefangen hast, mein Respekt für deine Auftritte! Aber, ich dachte eigentlich nach deiner Ansprache heute zu Beginn der Show, dass du etwas lockerer werden würdest. Aber anscheinend nicht. Na gut, wie auch immer, nimm doch nicht alles so Ernst. Ich wollte James nur beruhigen, der war mit den Nerven komplett am Ende an Vendetta 60. Wegen Darkblaster, auf die Schnelle ist mir dann keine besserer Einfall gekommen und einen gewissen Generalverdacht ziehst du ja irgendwie doch immer auf dich.“

 

Blaze stellt, während Tito spricht, mit Erschrecken fest, dass sein Weg zu einem echten Wandel noch weit ist. Der gleiche grimmige Blick wie immer, die gleiche Wirkung auf andere Menschen. Verkrampft versucht er sich ein Lächeln aufzuzwingen.

 

Blaze: „So war das nicht gemeint. Ich,…“

 

Hadernd versucht der Pyromane Worte zu finden, um die Beiden vor sich nicht wieder zu verschrecken oder aggressiv zu wirken.

 

„Es ist schwierig, ich wollte euch nicht angreifen, aber so schnell kriege ich den Hitzkopf wohl nicht aus mir heraus.“

 

Tito van Nelle nickt Blaze gutmütig zu.

 

Tito van Nelle: „Es ist ein langer Weg, den man im Leben geht. Man gewöhnt sich mit der Zeit viele Dinge an, die man wieder loswerden will. Von einem Tag auf den anderen geht das nicht, es ist ein ständiger Prozess. Es ist wie eine Sucht, die legt man auch nicht von heute auf morgen ab, aber ich denke du bist auf dem richtigen Weg, wenn du das weiter  verfolgst, was du eben angekündigt hast.“

 

Vega legt jetzt einen Arm um Tito, ihr ist Blaze offensichtlich immer noch nicht geheuer. Aber irgendwie bewundert sie ihren Schatz auch, dass er es immer wieder schafft, seine eigentlichen Gefühle so sehr unter Kontrolle zu halten, dass er auch in unerwarteten Situationen schnell und richtig reagieren kann. Außer sie streiten, dann hasst sie diese Eigenschaft.

 

Vega Stone: „Schatz, wir müssen weiter. Ich will noch zur Schmuckabteilung, den Parfüms und wolltest du nicht noch einen guten Wein für morgen Abend suchen?“

 

So wie er stets tut lächelt van Nelle seine Freundin an, wenn sie versucht, ihn zu hetzen, gibt ihr einen Kuss auf die Stirn und lässt sie dann gewähren. Vorher greift er aber noch die Hand von Blaze und verabschiedet sich freundlich. Blaze nickt ihm zu, als er, einen Arm um Vega gelegt, losgeht.

 

Unfassbar, diese innere Ruhe des Firmensmitglieds. Blaze beneidet ihn dafür, alles so gelassen hinnehmen zu können. Es ist dem Kubaner kaum jemals ein Mensch begegnet wie Tito, der so eine Zufriedenheit mit sich selbst und seinem Leben ausstrahlt. Es würde noch ein verdammt langer Weg werden, bis Blaze nur annähernd so etwas ausstrahlen würde können. Aber der erste Schritt war getan, das war alles, was zählt. Just in diesem Moment wird der Pyromane von hinten angetippt. Blaze nimmt an, es ist ein Fan, der ein Autogramm will. Er gibt sein bestes, freundlich und befreit zu lächeln, als er sich umdreht. Verwunderung im Gesicht und ein Endorphinstoß in der Bauchgegend ist allerdings alles, was letztlich dabei herauskommt.

 

Alyssa Capallo: „Blaze.“

 

Ihr scheues Lächeln bringt den Pyromanen um den Verstand. Endlich sieht er sie wieder.

 

„Ich habe jetzt keine Zeit, aber ich will heute unbedingt mit dir einmal in Ruhe reden. Leider bin ich nicht allein da, mein Verlobter ist dabei. Aber vor dem Co-Main Event können wir uns treffen. Meine Verwandten und mein Verlobter sind Riesenfans von Dîego, während dieses Matches sind sie abgelenkt. Warte vor der Einfahrt zum Parkplatz auf mich. Ich muss weiter, bis dann.“

 

Ein Kuss auf die Wange später ist Blaze Wiedersehen mit Alyssa auch schon wieder vorbei. Eilig geht sie weiter und ignoriert Blaze…

 

„Warte,…! Verdammt!“

 

Was geht nur in dieser Frau vor? Also gut, dann zum Undisputed Gerasy Match auf dem Parkplatz.

 

 

Mike Garland: „Tito und Blaze treffen sich erstmals zum Gespräch.“

 

Vincent Craven: „Viel entscheidender aber: Blaze trifft Alyssa.“

 

Mike Garland: „So richtig freuen konnte er sich aber nicht, sie war sehr in Eile.“

 

Vincent Craven: „Dafür freut sich heute vielleicht jemand anderes und der ist auch immer in Eile.“

 

 

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<< LIVE >>

 

„Mein allerliebster Boss auf der Welt, ich hoffe du bist bestens auf deinen Kampf gegen Barqas vorbereitet?“

 

Ein düsterer verstörender Blick trifft Elroy Omar Schmidtke, der seinen ebenfalls in der Tür stehenden Kameramann Jimmy van Hearth bittet draußen zu warten. Er schließt die Tür.

 

Elroy: „Mir ist klar, dass du aufgeregt bist, aber ich denke ich weiß, was dich glücklich und zuversichtlich macht.“

 

Keine Reaktion. Da muss der First Captain all sein nicht vorhandenes rhetorisches Geschick aufwenden, um dem arabischen Franzosen seine ausgeklügelte Idee schmackhaft zu machen.“

 

Elroy: „Vorab muss ich dir zu deinem genialen Schachzug gratulieren, Rage rauszuschmeißen. Unglaublich, für mich bist du der Europameister der Herzen, auch wenn du Araber bist. Doch ich denke, uns ist beiden klar, dass dies noch nicht alles gewesen sein kann.“

 

Erneut keinerlei Reaktion. Also muss Elroy wohl der aktive Part bleiben.

 

Elroy: „Okay, kommen wir zu meiner Idee dich aufzuheitern. Du musst auch Sanchéz rausschmeißen, damit ich kampflos Undisputed Gerasy Champion werden kann. Erst dann wird aus einem genialen ein phänomenaler Plan, aus dem Europameister sogar ein Weltmeister.“

 

Nichts! Absolut Nichts! Schmidtke kommt ins Grübeln und merkt, dass er Medouni vielleicht nicht weiter belästigen, sondern lieber entlasten sollte.

 

Elroy: „Kein Problem. Wenn du im  Augenblick keine Zeit hast, übernehme ich den Rausschmiss für dich. Mach dir keine Gedanken. Immerhin bin ich dein First Captain. Du kannst mich dann ja nach deinem Match offiziell zum neuen Undisputed Gerasy Champion ernennen. Und falls du dich dann nicht mehr bewegen kannst, mach ich das auch noch selbst sonst. Wozu gibt es schließlich einen First Captain…“

 

Stopp! Medouni schaut empor, seine Augen fokussieren den erstarrten First Captain.

 

Mahmoud Omar Medouni: „…Du wirst gegen Sanchéz antreten und du wirst gewinnen! Dein First Captain Mandat erstreckt sich seit letzter Show nur auf die Kontrolle über die Ringrichter. Solange Valkos verletzt ist, übernimmt Keevan den Part als Interims Commissioner, das hatte ich mehr als eindeutig klargestellt!“

 

Es rumort in Elroy. Aber er kann seine Emotionen mittlerweile beherrschen, sein immer wieder vom Schicksal gebeuteltes Ich akzeptieren. Das macht ihn so stark. Er ist leidensfähig und entdeckt in jeder Degradierung, in jeder Demütigung, einfach immer, auch etwas Gutes.

 

Elroy: „Nur zuständig für die Ringrichter, richtig, ja?“

 

Ein genervtes Nicken, dann die obligatorische Handbewegung, die Elroy den Weg nach draußen weist. Tatsächlich folgt er dieser direkt beim ersten Mal und murmelt beim Hinaus Schreiten leise etwas vor sich hin.

 

Elroy: „Na gut, dann werde ich meine Zuständigkeit mal direkt demonstrieren!“  

 

Fröhlich marschiert er hinaus. Draußen erwartet ihn Jimmy van Hearth, will wissen wie es gelaufen ist.

 

JVH: „Und? Bist du der Champion?“

 

Entschlossen schaut Schmidtke seinen Follower an, nickt beängstigend zuversichtlich und erreicht dabei beinahe die Diabolik des Teufels höchstpersönlich.

 

Elroy: „So gut wie!“

 

 

Mike Garland: „Elroy will auch noch Sanchéz aus dem Verkehr ziehen lassen aber da spielt der Boss nicht mit.“

 

Vincent Craven: „Irgendwas plant der Evil Citizen trotzdem und wie man ihn kennt, kann das nichts gutes sein.“

 

 

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Zeitpunkt: t0 minus 144 Minuten

Wie wäre es mit einer kleinen Wette...

 

Wir sehen die U-Bahnstation in der Nähe des Phoenix Centers. Sie ist wie ihr liebstes Kind beinahe auch ein Mythos. Bevor Gabriel Lucifer sich als bekennender Fan des dazugehörigen Verkehrsmittels entpuppte, war nur eingefleischten PCWA Verrückten bekannt, dass ihre Lieblingsliga über eine solche Anbindung verfügt.

 

Seit einigen Jahren bereits gehört dieser Ort nun jedoch zum festen Bestandteil des Showbetriebs, vor allem wenn eben jener Gabriel Lucifer auftaucht. So auch heute. Er sitzt in der menschenleeren Unterführung auf seiner Lieblingsbank und genießt die Stille. Sobald die Show begonnen hat, ist hier wenig los und Lucifer sucht die Abgeschiedenheit, um in Nostalgie zu schwelgen. Plötzlich ist es mit der Ruhe jedoch dahin. Er vernimmt pochende Schritte, nicht nur von einer Person, sondern von dreien. Sein Blick wandert zur großen Treppe und hellt sich umgehend auf. Hinter seiner ausgeliehenen Begleitung Al Issa und deren Leibwächter, trabt jemand hinterher, den er unbedingt sehen wollte – Barqas!

 

Die Zweitfrau Paimons hält respektvollen Abstand, als der Barkide zu Gabriel hinübergeht und sich neben ihn auf die Bank setzt. Ein paar Momente herrscht Schweigen, welches überraschenderweise schlussendlich von Barqas gebrochen wird. Kurz, jedoch ziemlich offensichtlich, mustert er die Beine seiner Nemesis.

 

Barqas: „Wie ich sehe, hast du deine Beine noch.“

 

Gabriel schaut erstaunt drein, doch dann bemerkt er, worauf der Mann hinaus will. Ein kleines Lächeln begleitet den Erkenntnisgewinn. Barqas mag es nicht, wenn man nach ihm schickt. Erst recht nicht, wenn dies durch eine Frau geschieht. Eigentlich hätte er sich daran erinnern müssen.

 

Gabriel Lucifer: „Wer seine Seele verloren hat, sollte zumindest auf seine körperliche Hülle Acht geben. Männer wie wir müssen sich daher ab und an behilflich sein.

Du schuldest mir übrigens noch was!“

 

Mit ernster Miene starrt Gabriel sein Gegenüber an, weiß, dass er Barqas nicht erklären muss, worauf er sich bezieht. Der schaut just nur stur geradeaus, an die gegenüberliegende Wand. Erinnert sich an die Lichtsignale vom Theater und Dome, an das wiederholte Öffnen der ein oder anderen Hintertür, an die zahlreichen Informationen über die Geschehnisse in der PCWA. Hilfen, die ihm so manches Überraschungsmoment gegen Medouni und seine Mannen beschert hatte. Und die einer der ausschlaggebenden Faktoren für das Zustandekommen der jetzigen Situation waren.

 

Barqas: „Ja, Gabriel. Das tue ich in der Tat.“

 

Ein kaum merkliches Grinsen umspielt nun Mazrims Lippen.

 

Gabriel Lucifer: „Manchmal ist es günstig Principal zu sein und jeden Zipfel dieses Geländes zu kennen wie meine nicht vorhandene Westentasche.

Dabei frage ich mich gerade, warum trage ich eigentlich keine Westen? Ich glaube mir würde so was stehen, meinst du nicht?“

 

Ausgerechnet Barqas als Modeberater missbrauchen zu wollen, hat sich auch noch Niemand gewagt. Wie nicht anders zu erwarten, ignoriert der Nachfahre des Hannibal Barca diese sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Frage.

 

Gabriel Lucifer: „Weißt du, ich saß schon mal hier unten und musste eine Entscheidung treffen, die mein ganzes Leben verändert hat. Es war wenige Stunden nach der desaströsen Niederlage gegen Mike Novoselic, dem vorletzten Quest Sieger, nur eine Vendetta nach meinem Gerasy Titelverlust an Keevan. Mike sollte mein Kronprinz werden, ich hatte ihn auserwählt die PCWA zu beschützen. Doch er entschied sich für den gleichen Weg, den auch Keevan einst gegangen ist – für sich selbst! Er wollte kein Held sein und das musste ich akzeptieren.“

 

Novoselic. Mit diesem Manne, seiner Schwester und einer Bediensteten verbrachte Pearl ihre letzten Wochen – zumindest wurde dies dem Barkiden zugetragen. Während er hinter Gittern saß, als indirekte Folge des Giftanschlags durch Gabriel Lucifer. Jenem Manne, neben dem er heute sitzt und dessen Blut sich mit dem seinen vermischt hat.

Wie es den Novoselics wohl ergangen sein mag?

Barqas schaut noch immer geradeaus. Viele Bilder irren durch seinen Kopf, lassen seine Ohren nur zum Teil geöffnet für Gabriels weitere Ausführungen.

 

Gabriel Lucifer: „Nur ist es gar nicht so einfach im Moment seiner größten Niederlage klare Gedanken zu fassen. Drum war ich froh, dass sich jemand zu mir gesellte, der die Erkenntnis in mir reifen ließ, dass ich nicht am Ende meiner Karriere stand, sondern erst am Anfang und das die PCWA nicht dem Untergang geweiht war, sondern es eines Plans bedurfte eben genau diesen aufzuhalten. Wenige Wochen später fand ich mich bei Kerry & Gaelic TNE wieder, setzte mir die Maske auf und wurde von Noah O’ Wellhubly zu Mai Eht gemacht! Das Spiel hatte begonnen…

…und soll heute seinen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Es gilt ein Ausrufezeichen zu setzen, den Quest zu gewinnen! Und da kommst du ins Spiel…“

 

Auch bei einem gedanklich nur halb anwesenden Barca trifft das Wörtchen „Quest“ auf reges Interesse, steht es doch für eine noch zu füllende Lücke in dessen Historie.  Barqas dreht den Kopf zur Seite, schaut seine Nemesis an. Was er einen Augenblick später zu sehen bekommt, ist dieses typische, unnachahmliche Grinsen des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions. Und anstatt auf die unausgesprochene Frage zu antworten, wechselt der einfach das Thema. Typisch für diesen Mann.

 

Gabriel Lucifer: „Wie wäre es mit einer kleinen Wette?“

 

Leicht irritiert vernimmt der Barkide die Worte seines Gegenübers. Und doch hätte er damit rechnen müssen. Denn Gabriel Lucifer ist ein Spieler. Ein guter Spieler. Wenn nicht sogar der Beste.

 

Gabriel Lucifer: „Mit viel Interesse verfolge ich deine Beziehung zu Smartin Phynix, ihr zwei scheint einen höchst bemerkenswerten Deal miteinander zu haben. Durchaus möchte ich zugeben, ein gewisses Gefühl von Eifersucht zu verspüren, dass du lieber mit ihm als mit mir spielst. Dennoch kennst du meine masochistische Ader besser als jeder andere und so wird deinen Augen nicht die Faszination entgehen, die mir ins Gesicht geschrieben steht.“

 

Faszination auf der einen Seite, Verblüffung auf der anderen.

 

Barqas: „Woher...“

 

Doch diese Frage kann er sich sparen. Und so schluckt er deren Rest hinunter, insgeheim beschließend,  in Zukunft noch einen Tick vorsichtiger zu sein. Auch, oder besser gesagt, erst recht in Bezug auf diesen Mann.

Gabriel wirft nun Al Issa und ihrem Leibwächter einen Blick zu, der beiden suggeriert sich aus Hörweite zu begeben. Die Araberin hat mit dieser Bitte kein Problem und da ihr Leibwächter auf Schritt und Tritt folgt, entfernen sich beide ein Stück, damit Barqas und Gabriel ungestört sind.

 

Gabriel Lucifer: „Wie oft muss ich es dir eigentlich noch sagen, Bruder?! Ich habe immer einen Plan. Und für meine Pläne benötige ich vor allem eines – Informationen! Allerdings seid ihr zwei ziemlich verschwiegene Bastarde, allzu viel weiß ich nicht. Wir könnten uns daher gegenseitig durchaus behilflich sein. Da eine Zusammenarbeit gewisse Interessenskonflikte in sich birgt, bevorzuge ich eine Wette, das ist verbindlich, es gibt gewisse Regeln, man ist also gezwungen fair zu spielen, das gebietet unser Respekt voreinander. Am Ende gewinnt zwar nur einer, dennoch könnten durchaus beide Seiten profitieren.“

 

Gabriels kryptische Redensart ist der Barkide gewohnt. Und so harrt er ohne weitere Reaktion der Fortsetzung.

 

Gabriel Lucifer. „Dein Ziel scheint es zu sein, Corporate Identity auseinanderzunehmen, meines…nun ja…formulieren wir es so, kollidiert im Gröbsten zumindest nicht mit deinem. Vermutlich ergänzen wir uns sogar.

Warum wir dann nicht zusammenarbeiten? Wie gesagt, sobald die ganze Wahrheit ans Licht kommt, wären Konflikte unvermeidlich. Deshalb folgender Vorschlag. Ich wette mit dir, dass ich meine Mission schneller beende, als ihr zwei die eure.“

 

Barqas: „Eine Wette, bei offensichtlich die finalen Bedingungen geheim bleiben werden?

 

Der Barkide ist kein Freund von Wettspielen. Erst recht, wenn der Gegenspieler Gabriel Lucifer heißt.

 

Barqas: „Der Einsatz?“

 

Doch vielleicht birgt gerade diese Wette etwas, wovon man niemals genug haben kann: ein As.

 

Gabriel Lucifer: „Na aber das macht doch gerade den Reiz aus. Bei unserer Vorgeschichte gehe ich davon aus, der jeweils andere wird wissen, wann sein Kontrahent am Ziel ist, denn der finale Knall wird garantiert laut genug sein.

Der Einsatz sollte wegen der erschwerten Bedingungen in einem maßvollen Rahmen verbleiben. Mein Vorschlag: Der Verlierer schließt sich der Mission des Gewinners an!“ 

 

Der Meister der Säulen mustert kurz die Fliesen der gegenüberliegenden Wand. Dann..

 

Barqas: „Nun, so sei es.“

 

Ihre Augen fixieren nun einander, dann reichen die Blutsbrüder sich die Hände. Für kurze Zeit treten sie zutage, die Narben auf ihren Handflächen. Symbole ihrer komplizierten Verbindung.

 

Barqas: „Jetzt weiß ich immer noch nicht was ich dir schulde.“

 

Gabriel Lucifer: „Valkos Heritage und du, ihr seid die einzig Verbliebenen, die bereits die gute alte Zeit miterlebt haben. Zwar gebührte mir die Ehre den Sieger des allerersten Turniers in den Selbstmord zu treiben, dennoch würde ich gerne wissen wie alles begann. Valkos kann ich darum aus sicherlich nachvollziehbaren Gründen unserer älteren und jüngeren Vergangenheit und natürlich wegen seiner Nähe zu Keevan nicht um diesen Gefallen bitten. Bitte erzähle du mir also von der guten alten Zeit.“

 

Der Barkide hebt die rechte Augenbraue, ruft dann jedoch Erinnerungen hervor, die schon gar nicht mehr zu sein schienen. Andächtig lauscht Gabriel den Worten, ruft auch Al Issa zu sich. Die Erzählstunde beginnt, die Geschichte nimmt ihren Anfang…

 

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„Da ist er ja…“

 

Überrascht dreht sich Robert Barker um und richtet seinen Blick auf eine Person, welche applaudierend und grinsend auf ihn zu läuft. Völlig unangekündigt, rissen Barker der kaum überhörbare Satz und das theatralische Auftreten seines unerwarteten Gegenübers aus seiner Konzentration. Er befindet sich auf einem Gang vor dem Fitnessraum. Wie so viele andere Gänge auch, befinden sich hier ebenso viele gerahmte Bilder an der Wand. Egal wohin man im Dome geht, egal auf welcher Etage man sich befindet – immer und überall bekommt man historische Momente und große Legenden dieser Liga vor Augen geführt. Barker verharrte just in diesem Moment vor einem Bild von Mike Novoselic und Keevan, welche anno 2005 gemeinsam ein Stable namens Foretime bildeten. Beide Männer stehen auf diesem Bild über einem geschlagenen Gabriel Lucifer – es ist die Gründung dieser kurzlebigen aber die PCWA damals sehr bestimmenden Partnerschaft.

 

„Auf diesem Bild bin ich nicht gut getroffen. Zu wenig Spotlight auf meiner Person. Aber der Undisputed Gerasy Titel stand mir gut.“

 

Es ist das Unique Highlight dem „Bloody Robbie“ hier gegenübersteht.

 

Robert Barker: „Es wundert mich, wieso ein so egoistischer und Ich-bezogener Wrestler wie du, den Großteil seiner Karriere in Gruppierungen verbringt. Der Fight Club, Foretime, Corporate Identity…“

 

Keevan: „Ja, aber wenigstens nicht dieses ‚Ana-dingsda-bumsda’.“

 

Ein müdes Lächeln des Deutschmexikaners quält sich über seine Lippen.

 

Robert Barker: „Anathema – aber keine Sorge, du wirst diesen Namen bald besser kennen als dir lieb sein wird.“

 

Keevan: „Vielleicht… vielleicht aber auch nicht. Aber hey, wenn ein Azrael Rage – Anhängsel das sagt, muss es ja stimmen.“

 

Der amtierende begleitet seine Aussage mit einem Schulterzucken und einem fast schon mitleidigen Gesichtsausdruck. Robert Barker hingegen quittiert das ganze mit einem Ausdruck milde interessierter Langeweile.

 

Robert Barker: „Würdest du Anathema verstehen, wüsstest du, dass der Stärkere regiert und die Welt wird bald bemerken wie stark Robert Barker wirklich ist.“

 

Keevan: „Wann denn das bitte? Bevor oder nachdem sie erfolglos versucht hat, zu vergessen wie langweilig und fade er ist? Ganz ehrlich, glaubst du, das sich bisher auch nur irgendwer für Robert Barker interessiert? Schauen wir uns doch mal die Fakten an: Was war denn deine bisherige Glanzstunde in der Phoenix Crossover Wrestling Association? Wie du meinen Cotatores Titel verloren hast? Denn so war es doch… letztes Mal als ich dich angetroffen, da war ich noch Cotatores Champion…“

 

Demonstrativ rückt das Unique Highlight gleichzeitig seinen silbern schimmernden PCWA Tribune Title auf seiner rechten Schulter zu recht. Barker bleibt noch ruhig.

 

Keevan: „… oder war es eine deiner anderen zahlreichen Niederlagen seit deinem Start? Momentan dürfte der Puchler noch mehr Reaktion erzielen als du. Hey, das hat nichts mit deinem Talent und deinen Fähigkeiten im Ring zu tun, aber du bist echt langweilig und wenn man könnte, würde man deine Auftritte vorspulen.“

 

Genervt schüttelt das Anathema Mitglied den Kopf.

 

Robert Barker: „Kommt da heute noch eine sinnvolle Lektion Mr. Lockerroom Leader oder sind wir bereits fertig?! Der Cotatores Titel, der über meiner Schulter hing, war genauso wenig meiner, wie der Cryption Titel damals deiner war, er wurde mir geschenkt und war mehr Mittel zum Zweck, um mich bei jemandem zu revanchieren. Aber so wie du deinen Tribune Titel behandelst und herunter redest, scheinst du für ihn genauso viel übrig zu haben, wie für die Cotatores damals... Der Titel „King of Puch-Puch“ dürfte mittlerweile anerkannter sein, als das heruntergekommene Stück Silber über deiner Schulter.“

 

Er wirft einen mitleidigen Blick auf den Gürtel der trostlos über Keevans Schulter hängt.

 

Robert Barker: „Wenn’s dir nichts ausmacht, dann kann ich mich auf mein wichtiges Quest 4 the Best Halbfinale vorbereiten.“

 

Keevan: „Oh, du meinst das Match, von dem keiner glaubt, dass du es gewinnen kannst?“

 

Robert Barker: „Hey Mr. Tribune, das haben auch viele in meinem Vorrunden Match mit der Cryption Crown Gewinnerin gedacht und wie hat das Ganze geendet? Mit Fingerbrüchen und einem erfolgreichen Robert Barker.“

 

Der heutige Gegner des selbsternannten Lockerroom Leaders baut sich vor eben diesem auf. Brust raus, ein selbstsicheres Gesicht… die Körpersprache ist eindeutig. Dieses Treffen hat nichts mit dem letzten und bisher einzigen Aufeinandertreffen dieser Beiden zu tun. Damals war Robert Barker gerade frisch unter Vertrag genommen worden, gab kaum Widerworte und kassierte am Ende sogar eine Ohrfeige vom amtierenden Tribune Champion.

 

Keevan: „Hey, erzähle das nicht mir… ich nehme dich ernst, sonst wäre ich doch nicht hier. Das ist ja nicht meine Meinung, nur die Meinung die ich mitbekommen habe. Vor dem ersten Halbfinale sprach ich mit Lucifer und Blaze und von denen dachte keiner auch nur eine Sekunde daran, dass er im Finale nicht auf mich treffen würde. Junge, Gabriel meinte sehr überheblich und despektierlich zu mir – 'dieser Barker hätte es absolut nicht drauf' – na ja und dieser Blaze… reden wir nicht drüber. Kaum länger als du dabei und schon so respektlos gegenüber einem Kollegen.“

 

Barker wird hellhörig. Anscheinend gefällt es ihm gar nicht, wie seine Kollegen über ihn sprechen.

 

Keevan: „Hey klar, ich mag dich nicht besonders, aber ich habe Respekt vor dir. Ich nehme dich ernst. Aber Blaze und Lucifer? Jeder denkt er wäre besser als du und du wärst nicht mal annährend finalwürdig. Die beschäftigten sich vor ihrem Match nur mit einem möglichen Finale gegen Keevan. Sie haben dich als Sieger des Halbfinals nicht mal in Erwägung gezogen.“

 

Man merkt, wie die Wut in Barker aufsteigt. Es kratzt an seiner Ehre, dass die beiden anderen Halbfinalisten nicht ernst nehmen.

 

Robert Barker: „Wahrscheinlich, weil ich so fade und langweilig bin, was?!“

 

Keevan: „Hey, ich habe nie bestritten, dass ich dich nicht mag. Aber ich hab dich nicht schon vor dem Match abgeschrieben. Mir hast du nichts zu beweisen. Ich kann nur das wiederholen, was die anderen beiden gesagt haben. Du wirst sicher sehr motiviert zu Werke gehen, aber ich werde es dir schwer machen. Mein Ego wird es verhindern, dass du es den anderen beweisen kannst. Sorry.“

 

Robert Barker: „Vielleicht sollte ich dann genau hier, genau jetzt Statement setzen? Vielleicht sollte ich der Welt zeigen, dass mit mir zu rechnen ist, findest du nicht?“

 

Fragend blickt das Unique Highlight sein Gegenüber an, als dieser einen weiteren Schritt auf ihn zu macht. Er erhebt seine Hand, holt aus… will Keevan eine Ohrfeige verpassen. Gleiches mit Gleichem vergelten. Er wusste, dass er irgendwann die Gelegenheit bekommen würde, sich für die vielleicht schmerzhafteste und erniedrigendste Ohrfeige seiner Karriere zu revanchieren. Seine Handfläche rast auf das Gesicht des Company Guys zu und… stoppt kurz vor dem Aufprall. Keevan ist völlig perplex, während Barker nur ein überlegenes Lächeln aufsetzt.

 

Robert Barker: „Ich bin nicht wie du, ich habe so etwas nicht nötig, um mir Respekt zu verschaffen. Ich sehe dich im Ring. Dort werde ich dir und der Welt beweisen, wer Robert Barker wirklich ist. Bereite dich gut vor, wir sehen uns da draußen.“

 

Mit diesen Worten lässt das Mitglied von Anathema seinen Halbfinalgegner stehen und verzieht sich in den Fitnessraum. Zurück bleibt ein etwas sprachloser Keevan…

 

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… zumindest bis sich die Tür hinter Barker geschlossen hat. Plötzlich ist das Gesicht des Unique Highlights von einem Lächeln. Er hat sein Ziel erreicht. Er hat seinen Gegner Robert Barker motiviert oder vielmehr hoffentlich übermotiviert. Denn genau das hatte er mit seinen Aussagen bezwecken wollen. Wenn Barker zu viel will, dann wird der unerfahrene Deutschmexikaner Fehler machen. Fehler die der langjährige Superstar und zigfache Champion dann eiskalt ausnutzt. Es spielt sich alles im Kopf ab… dort wird über Sieg und Niederlage entschieden.

 

 

Mike Garland: „Keevan und Barker treffen aufeinander. Noch nur verbal, doch schon in wenigen Minuten begegnen sie sich im Squared Circle.“

 

Vincent Craven: „Dort marschiert gerade ein anderer immer beliebterer Mann ein.“

 

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Während die Kameras durch die Zuschauerreihen fahren fallen plötzlich die Scheinwerfer im Theater für einen kleinen Moment aus, richtig angehen tun sie allerdings auch nicht, lediglich ein recht dunkles Blau erhellt die Rampe.

 

 

Und während sich nun auch ein kleines Feuerwerk auf der Rampe entzündet taucht auch besagter James Godd nun auf der Rampe auf. Er wirkt sehr selbstbewusst, allerdings hat er dazu auch allen Grund. Bei der 60.ten Ausgabe von Vendetta konnte er endlich Darkblaster aka Kevin Smash besiegen…er konnte dem Alptraum endlich ein Ende bereiten. Nun marschiert er lässig grinsend zum Ring und klatscht unterwegs noch mit einigen Fans ab. Das Bild das sich uns bietet ist mit dem vom Beginn der Karriere des Engländers nicht mehr zu vergleichen…wo früher die Buh Rufe regierten, sind nun Jubelarien. Der fastest rising Superstar ist ein beliebter Mann geworden. Im Ring angekommen lässt er sich ein Mikro reichen.

 

James Godd: „Zuerst einmal…herzlichen Dank für diesen grandiosen Empfang!“

 

Selbstverständlich erntet der Engländer auch dafür Jubelrufe.

 

James Godd: „Ohne euch, das fantastische Berliner Publikum, wäre mir der Sieg über Darkblaster…Smash…whatever…nie gelungen! Dafür bin euch etwas schuldig, und ich habe vor es euch Heute Abend zurückzuzahlen! Heute Abend werde ich in einem fantastischen Team antreten, gegen Gegner die es eigentlich nicht einmal verdient haben in einem Ring zu stehen!“

 

Der Engländer blickt zu Boden, zu gut kann er sich noch an den Angriff von Melina errinern.

 

James Godd: „Gegen Menschen die sich ihr eigenes Regelwerk machen, die meinen sie hätten hier etwas zu sagen!“

 

Er holt tief Luft.

 

James Godd: „Beginnen wir doch zum Beispiel mit Melina…dieses kleine hinterlistige Flittchen! Zu feige um mich von vorne anzugreifen, viel lieber ist es der Dame wenn ihr Gegner sich nicht wehren kann…wenn er nicht die Chance hat ihr hübsches Gesicht zu verletzen, es zu demolieren!“

 

Ein zuversichtliches Grinsen zeichnet sich beim Engländer ab.

 

James Godd: „Heute Abend wird das anders sein! Heute Abend wirst du mir definitiv gegenüberstehen, und völlig egal was passieren mag, ganz gleich wie das Ergebnis sein wird…du wirst die schlimmsten Minuten deines Lebens in diesem Ring verbringen!“

 

Erneut bricht der Engländer ab, genießt die Jubelrufe die ihm immer noch entgegenhallen. Er denkt an seine anderen Gegner…da wäre noch Phynix.

 

James Godd: „Gesellschaft wird die gute durch Smartin Phynix und Paimon bekommen. Zugegeben ich kenne die beiden Herren noch nicht persönlich. Kann nicht viel über die beiden sagen! Was ich bisher von beiden gesehen habe spricht jedoch für sich…ich werde die beiden auf keinen Fall unterschätzen und ihnen ein Match liefern an dass sie sich errinern werden!“

 

Er lächelt nun direkt in die Kamera.

 

James Godd: „I swear by Godd!“

 

Er will das Mikro gerade wieder abgeben als sich etwas auf der Großleinwand tut. Diese springt an und zeigt uns das Logo der XFWA. Viele der Zuschauer rätseln nun was die XFWA denn mit der PCWA zu tun hat, doch wer fleißig die Newsletter abonniert hat, der wird mitbekommen haben dass die X-treme Fantasy Wrestling Alliance derzeit durch Europa tourt und auch hier in Berlin halt machen wird…zwar nicht im Dome, aber immerhin im PCWA Theater. Der Blick vom Engländer jedenfalls ist auf die Leinwand gerichtet auf der nun statt des Logos ein Mann auftaucht. Er trägt einen schwarzen Trainingsanzug und sein Irokese ist zu dicken Cornrows geflochten. Sein Gesicht zieren Kotletten, sowie ein Kinn- und Oberlippenbart. Scheinbar hat dieser Mann nichts für Godd übrig, zumindest zeigt das sein herablassender Blick. Godd kennt diesen Mann, stand ihm bereits in der XFWA gegenüber, es handelt sich um Nero, den mann der sich selbst als Kaiser Rom’s betitelt. Was will der wohl hier in der PCWA?

 

Nero: Nun, mit uns habt ihr wohl nicht gerechnet. Erinnert ihr euch denn überhaupt noch an uns?

 

Der Engländer lächelt…zumindest noch, ihm ist klar dass Nero nicht nur auf der Leinwand aufgetaucht ist um Small Talk zu halten.

 

James Godd: „Nero nicht wahr? Ich errinere mich vage an dich! Warst du nicht eines dieser Stücke Abschaum die ich beim Survival of the Sickest besiegt habe?“

 

Der Engländer grinst, fühlt sich haushoch überlegen!

 

Nero: Nun, einst vielleicht. Doch nun stehen wir hier vor euch als das Non Plus Ultra des Universums. Und ist das gelungen, was euch versagt blieb. Wir waren euch zwar einst unterlegen, doch dies rührte nur daher, da ihr euch mit dem gefallenen Kriegsgott Ares zusammengetan habt. Es war schier pures Glück, dass wir euch nicht dem Erdboden gleich gemacht haben, wie Ares. Denn so wie ihm, wird es jedem ergehen, der sich uns in den Weg stellt...JEDEM!!!

 

Godd glaubt eigentlich gar nicht was er dort hört. Sagte dieser Freak gerade dass er Ares besiegt hat? Godd kann und will das einfach nicht glauben, er selbst war Ares nur sehr knapp im Finale des Survival of the Sickest unterlegen, und da soll dieser Durchgeknallte Psychopath ihn besiegt haben?

 

James Godd: „Interessante Tagträume hast du! Selbst wenn du Ares besiegt hast…ich bin nicht ARES! Er ist „Nur“ der Gott des Krieges…ich hingegen bin ein Wrestling Godd! Es ist vorherbestimmt dass ich irgendwann zu einem der größten Stars in diesem Business heranwachse!“

 

Godd gähnt nun theatralisch.

 

James Godd: „Doch genug davon! Genug über die Vergangenheit gesprochen! Weshalb bist du heute hier? Doch wohl nicht um mir einfach nur meine kostbare Zeit zu rauben oder?“

 

Nero lacht.

 

Nero: Eure Zeit, kostbar? Setzt euch nicht armseligen Illusionen aus. Seid froh das wir uns euch annehmen. Wir sind die Zukunft. Und diese Zukunft wird als nächstes euch ereilen. Ares war nur unser erstes Opfer, ein Probelauf sozusagen. Doch dieser Probelauf hat gezeigt, zu was wir fähig sind. Wir sind dazu bestimmt, eure Gattung auszurotten. Es ist unser Schicksal, die Gesetze umzukehren, und vom durch Gott eingesetzten, zum Göttervernichtenden zu werden. Wir sind hier, um einen weiteren dieser Bastarde zu entthronen, einen weiteren selbst ernannten Gott zu bekehren. Ihr seid nicht würdig euch als ein solcher zu bezeichnen, und wir werden es beweisen.

 

Der Engländer ist etwas überrascht. Das hört sich schwer nach einer Herausforderung an. Er lächelt.

 

James Godd: „Ein Match willst du also ja?“

 

Godd blickt zur Leinwand, Nero nickt nur.

 

James Godd: „Irgendwie wollen das alle in letzter Zeit haben. Und immer wieder sind es Leute wie du…Leute denen bereits von mir die Grenzen aufgezeigt wurden, die versuchen wollen doch noch etwas vom ganz großen Kuchen abzubekommen!“

 

Godd muss unweigerlich an Cruz denken, dem er ja auch noch mal begegnen wird am heutigen Abend, der jedoch einen Deal mit Godd eingegangen ist nach welchem er das Match fair leiten wird. Doch das hier ist anders…es geht nicht um einen Aufständigen aus den eigenen Reihen…es geht um Jemandem mit dem Godd eigentlich gar nichts zu tun hat!

 

James Godd: „Doch egal…du willst ein Match? Du kommst allen ernstes in mein Wohnzimmer, in die PCWA, und willst gegen mich antreten? Obwohl du nur ein kleines Lichtlein aus der XFWA bist? Einer Liga deren Superstars hier in Berlin allenfalls Jobberstatus hätten! Denkst du wirklich du hast auch nur den hauch einer Chance?“

 

Nero will gerade zu einer Antwort ansetzen als ihm Godd ins Wort fährt.

 

James Godd: „Eigentlich ist es mir sogar egal was du denkst! Du willst das Match? Du bekommst es!“

 

Godd grinst den Kaiser Rom’s an, er freut sich bereits richtig darauf diesem antiquierten Kerl in den Arsch zu treten.

 

Nero: So ist es beschlossen. Bereitet euch vor, schon bald, sehr bald wird sich einiges für euch ändern. Wir werden euch die Sache sogar leicht machen. Was haltet ihr von einem Kampf in dieser bald gottlosen Stadt. Hier in Berlin, soll eure Ära zu Ende gehen. Hier, vor eurem eigenen Publikum, euren Fans....euer Untergang...

 

Und wieder lächelt der Brite, das wird ja immer besser!

 

James Godd: „Du willst also tatsächlich hier in Berlin gegen mich kämpfen? Willst in diesen Ring, umgeben von diesen fantastischen Zuschauern? Gerne doch! Es wird mir ein Vergnügen sein euch da hinten in Florida klarzumachen dass ihr es NIEMALS auf ein Level mit der PCWA schaffen werdet! Und nun entschuldige wenn ich aufhöre dich zu beachten…“

 

Er zieht seine goldene Taschenuhr aus der Hosentasche.

 

James Godd: „…ich habe nun mal wichtigeres zu tun als mich mit Amöben wie dir herumzuschlagen…wir sehen uns dann im Ring wo es wieder einmal heißen wird: Deine Schultern liegen 3 Sekunden auf dem Boden und ich bin derjenige der sie runterdrückt!“

 

Erneut folgt eine kurze Pause.

 

James Godd: „That’s a fact…and I swear it by GODD!“

 

Der Engländer gibt nun das Mikro ab und verlässt sowohl den Ring als auch die Halle ohne einen weiteren Blick auf die Leinwand zu werfen. Dort lächelt auch Nero ein letztes Mal, er hat erreicht was er wollte, hat die Gelegenheit einen weiteren Gott zu erledigen, sich zum God-Killer zu machen!

 

Nero: Schwört, solange ihr noch könnt. Wir werden es euch austreiben. Wir werden euch vertreiben, vernichten und aus der Geschichte verbannen. Euer „göttliches“ Blut wird vergossen. Nach unserem Kampf, werdet ihr ein Nichts, ein Niemand oder sogar weniger sein. Weit mehr verachtet als der elende Pöbel...

 

Nun verschwindet auch der Kaiser von der Leinwand und unsere Kommentatoren sind zu sehen.

 

 

Mike Garland: „Was war das denn?“

 

Vincent Craven: „Hast du doch gehört, die beiden haben ein Match ausgemacht!“

 

Mike Garland: „Ja, ja aber was soll das bringen?“

 

Vincent Craven: „Wie meinst du das?“

 

Mike Garland: „Na, ist doch einfach…Godd hat diesen Typen aus Florida schon einmal besiegt…wieso will der Kerl noch mal verlieren?“

 

Vincent Craven: „Dummheit vielleicht! Habe gehört die Krankheit haben viele in Gainsville!“

 

Mike Garland: „Nun hör aber auf. Mit diesem bösen Kommentaren verschaffst du denen noch Aufmerksamkeit.“

 

Vincent Craven: „Sorry, stimmt! Vielleicht sollten wir erwähnen, dass die bald hier bei uns eine ihrer Veranstaltungen austragen.“

 

Mike Garland: „Bezahlen die Miete dafür.“

 

Vincent Craven: „Diese Liga gehört Bracchus, das sollte genügen.“

 

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5 Tage vor CORE 2008...

 

Flughafen Berlin Tegel, die Maschine aus New York ist gelandet und mit ihr einer der wichtigsten Teilnehmer des 6 Man Tag Team Match...

 

Eine dunkle Sonnenbrille verdeckt die Augen, die Party am Abend vor dem Flug war wohl doch zu feucht-fröhlich. Auch die Aspirin an Board des Flugzeuges hat nicht viel geholfen, doch scheiß drauf. Es gibt wichtigeres. Die Flucht vor den Menschen die ihn unter Umständen erkennen könnten. Und wie das so ist mit den Autogrammjägern, wenn sie dich einmal gefunden haben nerven sie dich bis zum geht nicht mehr. Doch heute scheint der Cruzer Glück zu haben. Keiner diesen Idioten scheint ihn zu erkennen. Das Kofferband scheint heute auch auf seiner Seite zu stehen, der Koffer ist schnell rausgefischt, ein leeres Taxi steht zum Glück auch bereit. Eine noble Mercedes E-Klasse, allerdings in dieser hässlichen Farbe in welcher die berliner Taxen rumfahren. Der Cruzer nennt dem Fahrer, einem älteren Heeren aus Russland oder irgend so einem dahin vegetierendem Ostblockstaat das Fahrtziel, dann schaltet er seinen iPod an weil aus dem Radio nur Schrott kommt.

 

Nach etwa 20 Minuten Fahrtzeit erreicht das Taxi seinen Bestimmungsort, das Ritz Carlton Berlin. JTC zahlt passend, was dem alten Sack hinterm Steuer dazu veranlasst dem arroganten Amerikaner einen Fluch in seiner Landessprache hinterherzuschicken was dem Cruzer allerdings nur ein lautes Lachen entreißt. Seinen Koffer holt er alleine aus dem Kofferraum. Er betritt dass Hotel, drückt nem Pagen der nicht schnell genug reagieren kann seinen Koffer in die Hand, zerrt diesen mit an die Rezeption und nimmt seinen Zimmerschlüssel entgegen. Selbstverständlich sorgt das ganze Schauspiel für reichlich Aufsehen was dem Mann an der Rezeption nicht besonders gefällt, JTC hingegen grinst über beide Ohren, ihm macht das sichtlich Spaß.

5 Minuten später betritt der Cruzer seine Suite im obersten Stock. Der Page wird (selbstverständlich) ohne ein Trinkgeld aus dem Zimmer geworfen, dann macht sich James T. Cruz über die Mini-Bar her.

 

Cruz: „Sowas nennt sich Hotel der Extraklasse, nicht mal nen verfickten Bourbon haben die im Kühlschrank. Wichser!“

 

Ein angepisster Anruf folgt wo sich James T. Cruz den besten und teuersten Bourbon auf das Zimmer schicken lässt.... Mit Eis versteht sich.

 

 

Vincent Craven: „Was zur Hölle sollte das jetzt?“

 

Mike Garland: „Da fragst du den richtigen... Was um Himmels willen ist bloß aus dem James T. Cruz geworden, den man 2004 in der wIw erleben durfte?“

 

Vincent Craven: „Wie man sehen kann ist der James T. Cruz der PCWA ein ganz anderer Mensch. Mal sehen was unser Special Guest Referee mit dem Bourbon vor hat.“

 

Mike Garland: „Die PCWA ist echt ein eigenartiger Haufen.“

 

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Das Spiel hat gerade erst begonnen

 

Das Hinterzimmer der besagten Bar, in das sich die Mitarbeiter immer wieder zurück ziehen können, wenn sie es wollen. Genau das hat gerade besagter Barkeeper, der zuvor Noah die Nachricht des Unbekannten übergeben hatte, getan. Und er trifft dort auf seinen … Zwillingsbruder? Schnell wird aber klar, was sich hier abgespielt hatte. Der Mann, mit dem Noah zuvor gesprochen hatte, zieht sich eine Latexmaske herunter, wie sie einst  ein gewisser Desmond Mallory auch verwendet hatte. Zu sehen ist er nur von hinten, er trägt etwas längere, hellbraune Haare.

 

Der Unbekannte: „Danke, das hat besser funktioniert, als ich gedacht hätte.“

 

Barkeeper: „Keine Ursache. Die Jungs von der Firma haben das auch nicht besser verdient.“

 

Der Unbekannte: „Das sowieso nicht. Heute Abend wird es Noah sein, der die Kontrolle über die Dinge verliert, die mit ihm passieren.“

 

Ein zufriedenes Lächeln.

 

„Einige Dinge sollte man nie vergessen. Sonst kommen sie irgendwann zurück und holen einen wieder ein. Er hat das dummerweise vergessen.“

 

Barkeeper: „Und? Hat er eine Ahnung, wer du bist?“

 

Der Unbekannte: „Ich denke nicht. Aber am Ende des Abends wird er wissen, wer ich bin. Keine Sorge. Aber vorerst hat mein kleines Spiel gerade erst einmal begonnen. Und der nächste Schritt … ist bereits in Planung.“

 

Der Unbekannte öffnet einen Koffer, der eine neue Maske enthält: Das Gesicht Patricks, des irschen Leibwächters von Noah.

 

TO BE CONTINUED …

 

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„Hallo Charlie, bist du bereit für den wichtigsten Kampf deines Lebens?“

 

Mit einem diabolischen Grinsen auf den Lippen lugt der First Captain um die Ecke der Ringrichterkabine. Alle Referees befinden sich dort. Funaki spielt Playstation, Senior Referee Frider kontrolliert die Ablaufpläne und der Rest unterhält sich angeregt. Kaum betritt jedoch ihr direkter Vorgesetzter den Raum herrscht Ruhe. Das hat nichts mit Respekt zu tun, vielmehr mit Unbehagen, denn Elroy lässt sich sonst eigentlich nie hier blicken und überlässt alles seinem Stellvertreter Nelson Frider.

 

Elroy: „Komm mal zu mir rüber, Charlie. Wir haben etwas zu besprechen.“

 

Der in seiner Loyalität flexibelste Ringrichter der PCWA trabt zu Schmidtke hinüber, skeptisch beäugt von Nelson Frider.

 

Elroy: „Ich weiß, dass du dich Azrael Rage sehr verbunden gefühlt hast, vor allem, weil er dich bedroht hat. Schade, er ist nicht mehr da! Also wird es Zeit für eine neue Verbundenheit. Nun, mir fehlt die körperliche Statur dir zu drohen, wobei ich dich trotzdem verprügeln könnte, aber das wäre nicht mein Stil. Stattdessen nutze ich die mir als First Captain verliehene Macht. Das bedeutet, ich bitte dich heute gewisse Vorgänge beim Undisputed Gerasy Match sehr großzügig zu bewerten – wenn sie von mir kommen…Verstanden?“

 

Schnelles Nicken. Swanson erkennt zu wem er halten muss. Doch hat er die Rechnung ohne den integeren Nelson Frider gemacht, der seine Degradierung zum zweiten Mann der Referees hinter Elroy Omar Schmidtke nie wirklich akzeptieren konnte.

 

Nelson Frider: „Was besprecht ihr zwei da! Ich dulde keine Absprachen zwischen Wrestlern und Offiziellen vor Matches, schon gar nicht, wenn es um Titel geht, erst Recht um den höchsten!“

 

Wütend plustert der Evil Citizen sich vor seinem forschen Untergebenen auf.

 

Elroy: „Was fällt dir ein, Nelson? Ich bin der First Captain und…“

 

Unglaublich aber wahr. Schmidtke wird unterbrochen.

 

Nelson Frider: „…Aber nicht heute! Heute bist du ein Wrestler, der um einen Championtitel dieser Liga antritt. Als Headreferee solltest du die Statuten der PCWA kennen. Eine Doppelfunktion als Contender beziehungsweise Champion und Offizieller ist ausgeschlossen. Diese Regelung wurde nach Gabriel Lucifers Gerasy Titelverlust beim Quest 4 the Best 2005 von diesem höchst selbst in seiner Funktion als Principal in die Satzung der PCWA aufgenommen. Von daher verbiete ich dir ausdrücklich vor dem Kampf mit einem der Ringrichter in Kontakt zu treten, um diesen zu deinen Gunsten zu beeinflussen…“

 

Ironisch fügt er hinzu.

 

Nelson Frider: „…Verstanden?“

 

Wütend ballt Elroy die Fäuste. Jimmy van Hearth hat alle Mühe ihn zu beruhigen. Aber ehe der zweimalige King of Jerusalem eskalieren kann, wendet sich Frider sich dem aufmerksam lauschenden Charlie Swanson zu.

 

Nelson Frider: „Solange Elroy Contender oder gar Champion ist, bin ich als sein direkter Stellvertreter dein Boss. Und als dein Boss warne ich dich ernsthaft vor, nachher im Undisputed Gerasy Match einen guten, sprich unparteiischen Job zu machen. Ansonsten wirst du dich in Zukunft maximal in Dark Matches wieder finden, das verspreche ich dir.“

 

Energisch schiebt der First Generation Superstar sich zwischen die beiden.

 

Elroy: „Nicht so schnell. Noch bin ich kein Champion und solange ich als First Captain die Entscheidungen treffe, steht Charlie unter meinem persönlichen Schutz und wenn du so weiter machst, wirst du dich bald in Dark Matches wiederfinden, Nelson…HA…HA…“

 

Nelson Frider: „Elroy, im Augenblick bist du Wrestler und solange du um den Gerasy antrittst, bin ich der Head Referee. Und sollte Charlie dich heute zum Champion machen, bleibe ich dies auch und ich garantiere dir eines: Solange ich die Entscheidungen treffe, wird in der PCWA alles mit Recht und Ordnung von Statten gehen. Dafür stehe ich mit meinem Namen. Nelson Frider!“

 

Mit diesen Worten und einem nicht ernst gemeinten freundschaftlichen Schulterklaps sowie einem bitterbösen Blick zu einem eingeschüchterten Charlie Swanson begibt Nelson Frider sich zu den anderen Ringrichtern, die ihm zu seinem couragierten Auftreten beglückwünschen.

 

Charlie Swanson: „Tut mir Leid, Elroy, aber ich werde wohl lieber machen, was Nelson sagt…Trotzdem viel Glück nachher…“

 

Gesagt und weg ist er.

 

Elroy: „Was ist das nur für eine Welt in der selbst ein Charlie Swanson plötzlich sowas wie Moral entwickelt?“

 

Schulterzucken beim Follower.  

 

Elroy: „Ach, auch egal. Erinnere mich daran, dass ich Frider rausschmeiße, wenn ich heute verlieren sollte.“

 

Vollkommen entsetzt starrt Jimmy van Hearth seinen Mentor an.

 

JVH: „Aber…aber…du verlierst heute nicht…das stand doch bisher nie zur Debatte, oder doch?“

 

Erschrocken über sich selbst, guckt er den aufgebrachten Jimmy an, verjagt schnell alle Selbstzweifel und sucht die Schuld bei anderen. So machen echte Champions da nämlich!

 

Elroy: „Natürlich nicht! Was soll diese dumme Frage überhaupt? Und nimm doch mal die Kamera weg, du machst einen ja völlig nervös…“

 

Schnaufend zieht Elroy weiter, gefolgt von einem zusammengestauchten Jimmy van Hearth.

 

 

Mike Garland: „Das ging ja mal richtig schief. Swanson muss nicht auf Elroy hören.“

 

Vincent Craven: „Da hat Elroy die Rechnung bei seinem Plan ohne Nelson Frider gemacht.“

 

Mike Garland: „Der Senior Referee setzt sich durch und mach dem Wahlberliner klar, dass er heut nichts zu sagen hat.“

 

Vincent Craven: „Immer was zu sagen hat Gabriel Lucifer.“

 

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„Also noch so ein kleines schmutziges Geheimnis…“ 

 

Díego Alejandro Sanchéz betritt die Kabine des Principals. Al Issa wurde kurz weggeschickt. Gabriel wollte anscheinend eine Weile ungestört sein. Ungewohnter weise sitzt dieser an einem Tisch. Das Ungewohnte ist jedoch weniger der Tisch, als vielmehr der Laptop, welcher sich auf diesem befindet.

 

Mike Garland: „Kannst du dich erinnern, Gabriel Lucifer jemals an einem Computer gesehen zu haben?”

 

Vincent Craven: „Nicht wirklich. Er ist eher der Bücherwurm.”

 

Die Kommentatoren sprechen aus, was der Deutschmexikaner denkt. Irritiert nähert er sich seinem Kollegen, der kurz bevor Sanchéz ihn erreicht, den Bildschirm des Notebooks zuklappt.

 

Sanchéz: „Hast du trotz unseres gemeinsamen Geheimnisses vor allen, noch andere vor mir?”

 

Gabriel Lucifer: „Selbstverständlich…”

 

Ohne den Herausforderer auf den Undisputed Gerasy Champion bisher auch nur eines Blickes zu würdigen, vollendet Gabriel seinen Satz nach einer rhetorischen Pause.

 

Gabriel Lucifer: „…dieser Laptop gehört allerdings nicht dazu.”

 

Ruckartig erhebt Gabriel sich, macht den Platz frei und bietet ihn mit einer eleganten Handbewegung seinem Gast an. Tatsächlich setzt das Aushängeschild der Firma sich hin und starrt auf den Laptop.

 

Gabriel Lucifer: „Wenn du meinst, es bringt dir was, klappe ihn auf und sieh nach, was ich nicht zwingend vor dir verbergen will.”

 

Nach wie vor ist Díego skeptisch gegenüber Lucifer. Seit dieser ihm jedoch bei Vendetta 58 ein Geheimnis ins Ohr geflüstert hat, verschwindet das Misstrauen jeden Tag ein bisschen mehr. Was immer der Mexikaner weiß, muss so gewaltig sein, dass er immer öfter die Nähe seines mysteriösen Kollegen sucht.

 

Sanchéz: „Erkenne und du wirst es verstehen…hoffen wir, dass du getreu dem Firmenmotto handelst, amigo.”

 

Ohne Zögern zieht er den Bildschirm hervor und schaut auf die sich vor ihm ausbreitenden Tabellen. Neugierig klickt er herum, muss erstaunt feststellen welch detaillierte Auflistungen der Stärken und Schwächen seines heutigen Gegners Gabriel besitzt. Fragend wendet er sein Haupt zum hinter ihm stehenden Lucifer.

 

Sanchéz: „Sind die Statistiken meiner Gegner in der Post verloren gegangen?”

 

Kopfschütteln beim Adressaten. Ein Nachhaken folgt nicht. Díego klebt schon wieder am Bildschirm, öffnet ein anderes Dokument und traut seinen Augen kaum. Ehe er realisieren kann, was er vor sich hat, schnappt Gabriel sich den tragbaren Computer und wirft ihn gegen die Wand.

 

Mike Garland: „Strange!”

 

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer halt.”

 

Ähnlich denkt auch Sanchéz. Wirklich überrascht scheint er nicht über die Reaktion.

 

Sanchéz: „Seit wann hat die Firma Zugriff auf solch sensible Daten? Bisher hieß es immer, das einzige woran wir nicht kämen, wären eben genau diese…”

 

Bedächtig legt Gabriel dem Mexikaner die Hand auf den Mund.

 

Gabriel Lucifer: „…Erinnere dich immer an unser Geheimnis und du weißt, warum du mir diese Frage nicht stellen darfst.”

 

Ein überzeugendes Nicken zeigt Gabriel wie sehr Díego dessen magische vier Worte, welche er ihm bei Vendetta 58 anvertraute, verinnerlicht hat. Keinen anderen Zweck erfüllte diese Aktion.

 

Gabriel Lucifer: „Alles, was du über Azrael wissen musst, hast du direkt von mir erfahren, aus erster Hand. Erfahrungsberichte, die dir Sieger über die Besiegten geben können, sind mehr Wert als jede Statistik. Du bist gut genug vorbereitet, benötigst keine weitere Theorie. Lang genug hatte ich mit ihm zu tun, bin aktuell der Einzige aus der PCWA, der ihn besiegen konnte, kenne jede seiner Stärken und Schwächen, habe sie dir offenbart. Tja, sehr schade, dass unser Teufel nun nicht antritt und es dir nichts bringt. Und Elroy? Nun, ich denke auf einen Schmidtke muss man sich immer individuell vorbereiten, da gibt es kein Patentrezept.”

 

Sanchéz: „Würde ich dennoch ähnliches Material von der Firma erhalten, wenn ich wollte, oder ist das exklusiv für dich reserviert?”

 

Da ist es wieder, dieses unnachahmliche Grinsen.

 

Gabriel Lucifer: „Der Begriff ‚exklusiv‘ trifft es ganz gut.”

 

Der Mexikaner lächelt angespannt, würde gerne etwas mehr hören und sein Wunsch wird wohl erhört.

 

Gabriel Lucifer: „Lass es mich so erklären. Barker und Blaze sind relative Neulinge. Über sie war bisher wenig bekannt. Selbst beste Recherchen endeten in Sackgassen. Um in ihren Kopf vorzudringen, genügt es nicht zu wissen, dass Blaze Kubaner ist und Barker mexikanische Wurzeln hat. Was ich brauchte, sind ihre kleinen schmutzigen Geheimnisse. Solche wie wir sie haben, miteinander und voreinander. Ihre Schwächen sind nicht offenkundig und ich möchte sie nun, da ich sie weiß, gerne für mich allein behalten. Das verstehst du doch, nicht wahr?”

 

Erneut nickt der Mexikaner, hatte nicht wirklich vielmehr erwartet.

 

Sanchéz: „Nur, wenn du bereits alles weißt, darüber nicht reden darfst oder kannst, und die Sache mit Rage sich quasi von selbst erledigt hat, warum sollte ich dann unbedingt sofort herkommen?”

 

Gabriel Lucifer: „Zum einen interessiert mich deine Meinung zu der Geschichte mit der Truhe. Immerhin habe ich verheimlicht, dass ich bei unseren Test damals mehr gefunden habe, als ihr wusstet. Lass dir jedoch gesagt sein, dass ich keinen von euch unberücksichtigt lassen werden, sobald es mir möglich ist die Truhe zu öffnen, um die Firmengeheimnisse zu erhalten.“

 

Sanchéz: „Das ich da in Anbetracht unseres persönlichen kleinen Geheimnisses ein wenig lachen muss, überrascht dich hoffentlich nicht?“

 

Gabriel Lucifer: „Natürlich nicht! Deshalb erzähle ich dir doch überhaupt davon. Du sollst wissen woran du bist...“

 

Die beiden grinsen sich an. Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass die zwei eine eigene Definition von Vertrauen aufgebaut haben.

 

Sanchéz: „…Und was ist der zweite, vermutlich wichtigere Grund für meinen Besuch?“

 

Der Blick des Ex-Mythos verfinstert sich und sofort bestätigt sich Díegos erster Verdacht…

 

Sanchéz: „Keevan!”

 

Mit ernster Miene schaut Gabriel zu seinem Firmenkollegen.

 

Gabriel Lucifer: „Erzähle mir wie du ihn besiegt hast!”

 

Jetzt ist es der ehemalige Tribune Champion, der sich erhebt und dem ehemaligen Undisputed Gerasy Champion den Platz überlässt. Letzterer lässt sich schwerfällig auf den Stuhl fallen und Díego beginnt zu sprechen.

 

Sanchéz: „Seine Schwächen sind nicht offenkundig und ich möchte sie nun, da ich sie weiß, gerne für mich allein behalten. Das verstehst du doch, nicht wahr?”

 

Ein Lächeln macht sich auf seinen Lippen breit. Gabriel nimmt die ironisch gemeinte Frage für bare Münze und schüttelt den Kopf. Es ist wahrlich nicht die Zeit für Witze. Sanchéz sieht das genauso, nur konnte er die einmalige Chance Gabriel Lucifer einen Schauer über den Rücken zu jagen, nicht an sich vorbeiziehen lassen. Natürlich wird er ihm Bericht erstatten und Lucifer weiß das auch, erträgt das Quäntchen Hohn.

 

Sanchéz: „Also noch so ein kleines schmutziges Geheimnis…“

 

 

Mike Garland: „Die zwei machen mir echt Angst. Was für ein Geheimnis teilen die beiden nur?“

 

Vincent Craven: „Keine Ahnung. Die Gespräche zwischen den beiden sind für mich schon das größte Geheimnis.“

 

Mike Garland: „Keine Geheimnisse haben die zwei vielleicht besten Freunde der PCWA.“

 

Vincent Craven: „Le Boy Toy?“

 

Mike Garland: „Die sind doch zu dritt. Aber du bist nah dran.“

 

Vincent Craven: „Ah, du meinst…schon klar…“

 

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Wir befinden uns in der Corporate Identity Stablekabine in der dritten Etage des Domes. Für diese große Räumlichkeit ist hier eher wenig Betrieb. Lediglich der heute motorisierte Valkos Heritage und der amtierende PCWA Tribune Champion Keevan haben sich in diesem Lockerroom eingefunden. Während Valkos ein wenig mit seinem neuen motorisierten Rollstuhl umherfährt und dieses etwas austestet, steht das Unique Highlight mit einem Zeigestock vor einem Flip Chart und scheint dabei für einen Vortrag bereit.

 

Keevan: „Schön, dass ihr so zahlreich meiner Aufforderung zu einer Taktikbesprechung bezüglich meines Quest 4 the Best Halbfinals...“

 

Valkos stoppt seine kleine Übungseinheit mit dem neuen Rolli und schaut sich fragend im Raum um. Doch außer ihm und Keevan ist keiner da.

 

Keevan: „Also, es ist mir überaus wichtig, heute Abend dieses Turnier zu gewinnen. Mein Ego bringt mich sonst um. Ich kann kaum noch schlafen vor lauter Ehrgeiz. Und da kommt ihr ins Spiel.“

 

Wieder blickt Valkos sich um. Er nutzt sogar die Elektrik seines neuen Gefährts, um wirklich eine 360 Grad Umdrehung zu gewährleisten. Niemand da.

 

Valkos Heritage: „Ehm… ich weiß nicht, ob es dir aufgefallen ist, Keev… aber außer uns Beiden ist keiner da. Nur du… und ich…“

 

Etwas perplex schaut nun auch der Lockeroom Leader durch die ganze Kabine. Erst nach vorn, dann nach links und anschließend nach rechts. Er dreht sich auch einmal herum und schaut sogar hinter den Flip Chart Aufsteller – niemand zu sehen.

 

Keevan: „Hmm... nun gut. Im Grunde genommen bist du auch die Schlüsselfigur meiner entworfenen Taktik.“

 

Valkos Heritage: „Aha, und wer war noch eingeplant?“

 

Keevan: „Na ja, eigentlich nur du. Ich dachte allerdings, dass sich vielleicht einige mehr hier versammeln würden, wenn der Lockerroom Leader eine Taktik-Ansprache hält. Wie sollen sich denn all die Jobber und ewigen Midcarder jemals verbessern, wenn sie solche Chancen nicht ergreifen. Von mir kann man viel lernen. “

 

Valkos Heritage: „Zweifellos...“

 

Keevan: „Nun gut, widmen wir unser dieser Taktiktafel. Ich erkläre dir kurz und knapp meine Strategie für den heutigen Abend.“

 

Der Zeigestock bewegt sich einmal über das komplette Flip Chart ohne einem System zu folgen.

 

Keevan: „Also, ich habe am heutigen Abend mit allen drei anderen Halbfinalisten gesprochen, um mir selbst Vorteile zu verschaffen und mir eine richtige Strategie zurechtzulegen. Wenn ich Glück habe, hat Blaze mich verstanden und schafft es tatsächlich eine DQ für Lucifer zu provozieren. Immerhin habe ich beide ein wenig in diese Richtung geführt. Das würde mich, vorausgesetzt ich würde mein Halbfinale gewinnen, in die Position bringen gegen Blaze antreten zu können. Und einen Rookie bei dessen erstem PPV Main Event etwas in Sicherheit zu wiegen und dann eiskalt zuzuschlagen, das sollte mir bei all meiner Erfahrung recht gut gelingen.“

 

Valkos Heritage: „Klingt logisch. Hast du ja auch schon tausend Mal gemacht!“

 

Keevan: „Ja, das finde ich auch. Gar nicht mal schlecht, oder? Und zum Thema Halbfinale... Barker sollte durch meine kleine Ansprache vorhin auch deutlich übermotiviert sein und wird hoffentlich meinen gut gemeinten Rat beherzigen und versuchen der Welt und den anderen Halbfinalisten etwas zu beweisen. Denn genau da möchte ich meinen Hebel ansetzen. Ich möchte ihn zu Übermut provozieren und ihn dann auseinander nehmen.“

 

Valkos fährt im Moment wieder mit seinem Rolli auf und ab und scheint nicht wirklich aufmerksam zuzuhören. Im Gegenteil er probiert sich sogar an einigen Tricks mit seinem neuen motorisierten fahrbaren Untersatz. Das bemerkt auch Keevan, welcher die Konzentration Valkos' mittels eines Schlags mit dem Zeigestock gegen das Flip Chart auf seine Taktikanweisungen lenkt.

 

Keevan: „Hey, das ist wichtig. Jetzt kommst nämlich du ins Spiel. Ich versuche den Übermut zu provozieren, aber so ein Match ist immer unvorhersehbar. Ich brauche dich Buddy. Bist du bereit mir zu helfen, mein Ego zu befriedigen?“

 

Valkos Heritage: „Befrie… ich glaube dass das eher etwas für die streikenden Schwuchteln…?“

 

Keevan: „Hallo!? Bist du mein Tag Team Partner oder einer von Le Boy Toy? Also ganz ehrlich, ich erwarte mehr Begeisterung von dir für meine Turniertaktik. Also hilfst du mir?“

 

Ein entschuldigendes und zugleich zustimmendes Nicken auf Seiten des ehemaligen Freakanites.

 

Keevan: „Dann begleite mich zum Ring. Ich brauche deine Unterstützung da draußen.“

 

Der momentane Invalide pustet einmal kräftig durch. Aber Keevan hat recht, sie sind Partner und das Unique Highlight würde auch alles tun, worum Valkos ihn bittet. Und Tricks mit dem Rolle kann er schließlich auch neben dem Ring üben.

 

Valkos Heritage: „Meinetwegen, was soll ich tun?“

 

Keevan; „Barker provozieren, ihn zu Fehlern zwingen. Seien wir mal ehrlich, wir beide sind seit zig Jahren im Business, haben Main Event um Main Event bestritten. Barker ist ein Rookie der zudem auch noch einen Großteil seiner bisherigen Matches verloren hat. Unsere Erfahrung kann der niemals wett machen. Hier mal ein Halten am Fuß, wenn er in die Seile geht. Da mal ein abfälliger Kommentar, um aus der Konzentration zu reißen... du kennst das, bist selbst ein Ringfuchs wie ich. Außerdem würde ich gleich viel motivierter zu Werke gehen, wenn du in meiner Ecke stehst.“

 

Mit Elan und Tatendrang wendet sich Keevan dem Flip Chart zu und beginnt damit Valkos zu erklären, wo er dessen Tätigkeitsbereich außerhalb des Rings sieht. Zudem schreibt er mit einem Edding immer wieder wichtige Eckpunkte des Aufgabenfeldes von Valkos an. Dieser verfolgt das Treiben sehr interessiert gibt seinerseits Anmerkungen und Ideen in die Runde. Nachdem die wichtigsten Punkte er- und geklärt sind, wendet sich der Lockerroom Leader wieder vom Flip Chart ab und seinem Tag Team Partner zu.

 

Keevan: „Ja, ich glaube… das ist machbar. In Ordnung!“

 

Ein zustimmendes Nicken des letzten PCWA DanMen Champions. Aufmunternd klopft das El Keevnommenon seinem besten Freund auf die Schulter.

 

Keevan: „Sag mal, mit deinem neuen Rollstuhl, bist du ja jetzt auch richtig mobil. Da kannst du ja richtig um den Ring herum rasen. Coole Sache, was?!“

 

Mit diesen Worten verlassen wir diese beiden Ausnahmeathleten und wenden uns anderen Wrestlern zu.

 

 

Mike Garland: „Valkos steht in Keevans Ecke bei dessen Match. Obwohl, vielmehr sitzt er ja.“

 

Vincent Craven: „Du wieder. Auf jeden Fall, eine klare Stärkung für das Unique Highlight.“

 

Mike Garland: „Mal sehen, ob sich das auf sein Match gegen Barker entscheidend auswirkt.“

 

Vincent Craven: „Man sollte ihn nicht unterschätzen.“

 

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Denkt ein Normalsterblicher an eine Trainingshalle, dann denkt er an verwitterte Fensterscheiben, leicht milchig. An schwaches Licht mit Aussetzern in Gewittermomenten. An beißenden Schweißgeruch, an lautes Stöhnen als Ausdruck der Kraft, an einen keifenden Trainer, an den Willen zum Sieg und zum Erfolg um der Beste zu werden.

 

Normalsterbliche. Mahmoud Omar Medouni ist kein Normalsterblicher. Was ihn von einem Normalsterblichen unterscheidet? Sein Geld. Und deswegen werfen wir einen Blick in die wohl prunkvollste Trainingshalle der Welt, die auch auf dem Grund des Meeres als Teil der Titanic noch heute jeden Normalsterblichen zum Staunen bringen würde. Ob es nun Verzierungen aus echtem Gold sind oder nicht, immerhin glänzen sie so und schaffen in dem warmen Licht eher eine Dubai-Atmosphäre, als eine Trainingsatmosphäre, aber Medouni ist eben ein reicher Araber und will wohl deswegen so nahe wie möglich an seinen Wurzeln trainieren.

 

Kenner wissen, dass er tatsächlich Amateur-Boxer war, deswegen verwundert es nicht, dass er im Ring mit einem schwarzen Unterhemd und einer goldenen, knielangen Shorts trainiert und auf die Pratzen eines Trainers einprügelt, so lange, bis dieser „Genug!“ ruft und einen Sparringspartner in den Ring winkt. Der Knabe, durchaus breit, aber ohne Ausstrahlung, steigt in den Ring – ohne Handschuhe, sondern nur mit Klebeband um die Fäuste, wie Medouni, wird dabei von den Zuschauern, den Lumberjacks oder wie man sie auch nennen kann, der Medouni Security Agency, genau beäugt und stellt sich Medouni zum Duell.

 

Der Trainer klettert langsam aus dem Ring und ruft seinem Boss noch zu, dass der Boxer die Statur eines gewissen Mazrim Barca hätte und auch so flink wie dieser auf den Beinen wäre. Nur dumm, dass Barca kein Boxer ist, sondern ein Wrestler, von daher darf man sich über den wahren Trainingsgehalt dieses Kampfes wundern, sollte es aber nicht laut aussprechen.

 

Provisorisch wird eine Glocke geläutet und der Kampf beginnt. Der Knabe, der wahrscheinlich nicht weiß, wen er da vor sich hat oder einfach zu dumm ist, um es zu kapieren, pirscht nach vorne und versucht sich an einem Jab, doch der überraschend durchtrainierte Geschäftsmann weicht gekonnt aus und bringt selbst kurze Treffer durch. Dies scheint den Knaben in Rage zu versetzen und er drängt Medouni in die Ecke mit viel Körpereinsatz, holt weit aus um einen verheerenden Haken durchzubringen, doch Medouni überrascht ihn mit einem Treffer ans Kinn und holt ihn mit einem rechten Haken an die Schläfe von den Beinen. Ding Ding, Kampf vorbei.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Das war der Dritte heute, ich weiß jetzt, dass ich Weltschwergewichtschampion im Boxen werden könnte. Aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Taktik die Richtige ist... was ist, wenn Barca den Schlägen ausweicht?“

 

Die Antwort verblüfft keinesfalls, jedoch hat man dennoch nicht wirklich mit solch einem Flachs gerechet: „Dann muss man eben noch öfter zuschlagen!“ – Aha! Das macht auch Sinn.

 

Während der Knabe aus dem Ring geschleift wird, trainiert Medouni noch ein wenig Schattenboxen. Er hat Barqas’ Kämpfe studiert, er hat sich wieder in Form gebracht und er kann Barqas ausknocken, soviel steht fest. Im Gegensatz zu 10 Sekunden auf der Matte, muss Medouni Barqas anschließend nur 3 Sekunden auf die Matte drücken. Ein Kinderspiel. Eigentlich. Dennoch ist Barqas unberechenbar und ebenfalls in sehr guter Form. Dann gibt es aber ja noch Plan B. Und Medouni grinst...

 

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Gedämpfte Euphorie und zerplatzte Hoffnungen zeichnen sich durch das Gesicht des ehemals lange unbesiegten Rookies der PCWA und ziehen unbeholfene Linien der Melancholie. Er wirkt angeschlagen im psychischen, als auch im physischen Bereich seines Körpers und scheint geknickt über die heutige Niederlage. Alles typische Anzeichen für einen Gegner Gabriel Lucifers...

 

...und doch wirkt Blaze irgendwie zufriedener, als wir ihn in seiner bisherigen PCWA Karriere kennen gelernt haben.

 

Trotz seiner Niederlage geht er ruhig seines Weges, vom feurigen Temperament ist nichts zu sehen. Die Gelassenheit in seinem Gehaben bietet einen klaren Kontrast zum geschäftig konzentrierten Ausdruck, den der ihm entgegenkommende Robert Barker aufgesetzt hat. Verständlich, wenn man bedenkt, dass sein Match erst noch kommt und zwar in nicht allzu ferner Zukunft, gegen einen Gegner, der vielleicht nicht so verrückt, aber dafür mindestens genauso erfolgsbesessen ist, wie Gabriel Lucifer ­– Keevan!

 

Robert Barker: „Ich scheine ein falsches Match gesehen zu haben, sonst wärst du nicht so am Grinsen.“

 

Blaze: „Schön dich zu sehen, Robert. Aber welches Grinsen?“

 

Robert: „’N Abend und auch wenn du es nicht äußerlich zeigst, bist du trotzdem innerlich am Grinsen, wie ein Schulmädchen, dass mich zum ersten Mal trifft.“

 

Gutmütig hebt Blaze die Mundwinkel über diesen Vergleich.

 

Blaze: „Sicher, ich habe das Match verloren, aber abgesehen davon so viel mehr gewonnnen an diesem Abend. Vielleicht verstehst du das nicht, aber...“

 

Robert: „Oh, fang bitte nicht mit dieser Gefühlsduselei an. Es gibt Orte und Zeiten, an denen man so etwas diskutieren kann, allerdings ganz sicher nicht hier und heute, denn wir sind hier beim Quest for the Best und es ist Zeit für mich mein Halbfinale zu gewinnen!“

 

Blaze: „Ich wünsche dir viel Glück dabei.“

 

Muskeln die sich komplett von Hirn und Verstand abgeschottet haben und sich lediglich den Reflexen des eigenen Selbstbewusstseins unterwerfen, lassen Robert überzeugt, vielleicht auch überheblich Grinsen, ohne dass er es wirklich will.

 

Robert: „Glück habe ich nicht nötig und wenn ich es doch nötig habe, so will ich es nicht. Ich glaube an das Recht des Stärkeren, genauso wie ich an meine eigene Stärke und die von Anathema glaube!“

 

Blaze: „Erzählst du diese Parolen mir, oder willst du dich selbst überzeugen?“

 

Das Grinsen schwindet, dafür fokussieren sich die Augen. Er erinnert sich an die Worte Keevans und Zweifel, die er im Gespräch mit Keevan nur vorgetäuscht hat, oder zumindest glaubte er das bis eben, schleichen sich nun leise in seine Gedanken.

 

Robert: „Ich brauche mich nicht überzeugen, ich glaube tatsächlich an das, was ich sage. Und die, die nicht glauben und nicht verstehen, werde ich mit Worten nicht überzeugen können, deshalb will ich Taten sprechen lassen. Mit meinem heutigen Sieg im Quest for the Best Turnier sollen die ersten Ungläubigen geweckt werden.“

 

Blaze erkennt ein Feuer in Roberts Augen, dass mehr als nur eine Spiegelung seiner eigenen inneren Flamme ist.

 

Blaze: „Dann bleibt mir wohl nichts, als dir dabei viel Erfolg zu wünschen, nehme ich an.“

 

Robert: „Diese Wünsche nehme ich dankend an, denn jeder Schlag in das Gesicht dieses verdammten Keevan und jeder Tritt in dessen Magen, bis hin zum finalen Eins, Zwei, Drei am Ende, wird ein Erfolg sein, der mir die Glückshormone durch den Körper jagen wird. Und das alles ist nur der Anfang, kommt doch nach diesem Match noch das Finale gegen den ehemaligen Mythos, ein Match, dass ich vielleicht gewinne, vielleicht aber auch verliere. Ganz sicher werde ich jedoch gestärkt aus diesem Match herausgehen.“

 

Einen Moment wartet Robert ab und korrigiert sich dann selber. Blaze lässt Robert sprechen und denkt sich währenddessen seinen Teil zu dem Auftritt des überzeugten Anathemamitglieds. Dabei kreisen seine Gedanken um die Worte Keevans, Barker und Lucifer hätten die Stuhlattacke inszeniert zu Vendetta 60. Es scheint Keevan hat möglicherweise recht gehabt, andrerseits ist Blaze vielleicht auch nur zu schwach gewesen, Lucifer zu schlagen. Aber Gedanken helfen niemandem, Blaze würde einfach sein Training intensivieren müssen, eines Tages hätte er dann vielleicht die Kraft, jeden zu schlagen. Nach diesem Abend kann er sich dennoch zufrieden schlafen legen, denn neben seiner Niederlage im Ring hat er viel mehr gewonnen an Core – seinen Frieden mit sich.

 

Robert: „Nun, warum mit Möglichkeiten kokettieren, wenn sie so unwahrscheinlich sind wie diese. Falls...Wenn ich Keevan geschlagen habe, werde ich auch dieses verdammte Turnier gewinnen und da wird mich ganz sicher kein alter, gebrechlicher Bastard wie Gabriel Lucifer aufhalten!“

 

Erneut pausiert er kurz, bemerkt, dass er hier ja immer noch mit Blaze spricht und fügt seinen Ausführungen noch etwas hinzu.

 

Robert: „Natürlich will ich dich damit nicht disrespektieren, Blaze, es war sicher nicht mehr als ein unglücklicher Zufall, dass du dich dem alternden Ex-Star geschlagen geben musstest. Und genau aus diesem Grund gibt es doch noch etwas das du tun kannst...“

 

Eine eigentlich unnötige Pause, einfach zu seiner eigenen Erheiterung.

 

Robert: „...du kannst dir überlegen, wann und wie du dein Versprechen einhalten willst.“

 

Wie um seine Freude noch mehr zu steigern, scheint Blaze nicht zu wissen, wovon Robert spricht.

 

Blaze: „Was für ein Versprechen meinst du?“

 

Der Überheblichkeitsmodus übernimmt wieder die Kontrolle über einige Gesichtsmuskeln und lässt Robert den Blick etwas senken, eine Augenbraue anheben und ihn über den Rand einer imaginären Sonnenbrille blicken.

 

Robert: „Du hast versprochen, dass wir uns im Ring treffen würden!“

 

Und dann sehen wir ja, was abseits des ganzen Gelabers passiert. Wer von uns beiden ist der Bessere, Blaze? Glaubst du wirklich, du könntest es dir nach einigen wenigen Siegen erlauben so arrogant zu werden? Gegenüber mir? Oder hat Keevan gelogen, so wie man es von einem verdammten C~I eigentlich erwarten muss? Finden wir es heraus...

 

Robert: „Und nachdem du deine heutige Chance eindeutig nicht genutzt hast, solltest du dir schleunigst Gedanken darüber machen, wie du den baldigen Quest for the Best Sieger Robert Barker zu einem Match herausfordern kannst!“

 

Mit einem nun auch äußeren Grinsen auf den Lippen reicht Blaze Robert die Hand, der diese auch ergreift.

 

Blaze: „Das sollte deine geringste Sorge sein...zumindest heute. Das Match steht, ganz sicher. Wann und in welcher Art? Lass dich überraschen.“

 

Ein Face-to-Face Shot der beiden bietet den letzten Anblick, bevor die Szenerie auf die Kommentatoren umspringt.

 

 

Mike Garland: „Blaze und Barker treffen sich noch einmal, kurz vor Barkers Halbfinale.“

 

Vincent Craven: „Die beiden machen daraus fast schon eine Tradition, sich kurz vor ihren Matches zu begegnen.“

 

Mike Garland: „Sei es um sich Glück zu wünschen...“

 

Vincent Craven: „...sich gegenseitig zu verdächtigen...“

 

Mike Garland: „...oder sich schon mal für ein Match, dass noch gar nicht feststeht heiß zu machen.“

 

Vincent Craven: „Robert Barker versus Blaze. Klingt gut, finde ich.“

 

Mike Garland: „Definitiv zwei unserer heißesten Neuentdeckungen der letzten Season.“

 

Vincent Craven: „Und möglicherweise schon bald hier in der PCWA zu sehen.“

 

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<< OFFSIDE THE CAMERA >>

 

Miami, Florida, USA...

22.Mai 2008, 01.47 Uhr Ortszeit…

 

2 Ausgaben von Vendetta verpasst, welch schlechtes Licht scheint nun auf den Mann, der das Maul so weit aufgerissen hat bei seinem ersten Auftritt in der PCWA... Doch es hat seine Gründe. Wichtige Gründe, die niemandem etwas angehen. James T. Cruz entschuldigt nicht für sein fernbleiben. Sollen die Penner in der Führungsetage doch mit Konsequenzen drohen, es ist ihm gleich, es geht ihm am Arsch vorbei. Er hat schon vor einigen Jahren damit aufgehört sich für seine Fehler zu rechtfertigen, sich dafür zu entschuldigen. Natürlich hat er mit seiner Unterschrift auf dem Vertrag Pflichten zugestimmt. Und doch... Es juckt ihn herzlich wenig. Seine Familie ist wichtiger.

 

Gedankenverloren schlendert JTC durch die Hinterhöfe seiner Heimatstadt... Miami bei Nacht ist wahrlich ein wahr gewordener Neon-Traum. Sure, Las Vegas ist zig mal heller, doch wen interessiert ne Stadt in der man sich an einer Drive-In Kirche von nem peinlich schlechten Elvis Imitator vermählen lassen kann? Der Cruzer spuckt verächtlich aus. Er weiß nicht mehr wie lange er schon durch die Straßen schlendert. Er hat sein Handy ausgeschaltet, es liegt in seinem Appartement. Seine Armbanduhr ebenfalls.

 

Es war ein Schock als er die Nachricht bekam. Sofort wurde ein Flug in die Heimat gebucht. Es ist ihm egal was die Chefs, die Besitzer, die Wrestler, sagen werden. Sollen sie sich ihre Mäuler zerreißen, sollen sie ihn mit ihren peinlichen Worten zerfleischen, es kümmert ihn nicht.

 

Dafür kümmert ihn etwas ganz anderes.....

 

„HEY SCHWUCHTEL... Rück dein Geld rüber, sonst machst du die Bekanntschaft mit meinen Fäusten!!“

 

James T. Cruz dreht sich um, schaut auf den Typen der ihn angesprochen hat. Ein abgefuckter Drogenjunkie, nervös bis zum geht nicht mehr. Der wäre nicht mal in der Lage nem Kind einen Lutscher zu klauen. JTC schüttelt den Kopf, nicht jetzt. Er geht weiter.

 

Junkie: „Hey Mann... Du Motherfucker, ich will deine Kohle!“

 

JTC bleibt stehen, keinerlei Regung mehr beim Cruzer.

 

Junkie: „So ist Recht. Jetzt drehst du dich artig um und gibst mir deine Kohle Cocksucker!“

 

James T. Cruz dreht sich um und geht gerade auf den Junkie zu. Dieser reagiert überrascht, hatte er doch JTC etwas ganz anderes befohlen. Nach wenigen Schritten steht Cruz vor dem sich nervös umschauenden Junkie. Vom Aggressor zum Opfer?

 

Ein stechender Blick seitens des Cruzers, der Junkie ist mindestens einen Kopf kleiner als Cruz. Cruz packt diese Ausgeburt des menschlichen Versagens am Kragen und hebt zieht ihn zu sich heran.

 

Cruz: „Du Stück Abschaum, du lebender Haufen menschlichen Abfalls... Du hast Nerven dich mit mir anzulegen.“

 

Ruhig, geradezu ohne jede Aggression spricht der Cruzer mit dem inzwischen zum hilflosen Elend mutierten Mann.

 

Cruz: „Wenn ich dich jetzt loslasse will ich dass du rennst. So weit weg du kannst. Denn wenn du es nicht tust, dann wirst du dir wünschen dass deine Eltern, die in Wirklichkeit Geschwister sind, niemals auch nur ansatzweise an Inzest gedacht haben. Und solltest du mich noch einmal ansprechen, egal wie lange dieses Treffen her ist... Glaub mir, zu deiner Beerdigung würde nicht einmal ein Priester kommen. Du würdest ja nicht einmal beerdigt werden. Du würdest zusammen mit den Fischabfällen entsorgt und dürftest irgendwo neben Fischkadavern verrotten. Und jetzt lauf. Sonst vergesse ich das letzte bisschen Menschlichkeit in mir!“

 

Kaum hat JTC den Griff gelöst rennt dieser Abschaum davon. Seine Beine tragen ihn so schnell von JTC davon dass dieser 5 Sekunden später schon gar nicht mehr an dieses Stück Dreck denkt. Er ist wieder alleine in der Seitengasse.

 

Er läuft weiter, allein und gedankenverloren. Die Familie... Einzig die Familie zählt jetzt noch...

 

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<< MATCH >>

 

Mike Garland: „Tja, wenn sie unsere beiden Gesichter in Nahaufnahme sehen, dann wissen sie, dass es Zeit für Wrestlingaction ist.“

 

Vincent Craven: „In diesem Fall für das zweite Quest 4 the Best Halbfinale. Der Routinier Keevan trifft auf den Rookie Robert Barker.“

 

Mike Garland: „Ersterer setzte sich in der Vorrunde gegen James T. Cruz und den PCWA Cotatores Champion Warren Black durch, während Robert Barker den 8-Bit Nerd und die PCWA Cryption Crown Trägerin Melina aus dem Weg räumen musste.“

 

Vincent Craven: „Dieses Match verspricht eine spannende Paarung zu werden. Wie wird das Finale aussehen? Wird es ein Fight zwischen den zwei alten Haudegen Lucifer und Keevan oder wird der junge aufstrebene Barker den Altstar um die Krone herausfordern?“

 

I Feel So Good, I Feel So Numb, Yeeeaaah !!!

 

 

 

 

Rob Zombie brüllt den Anfangssatz seines Stückes „Numb“ und die Pyrotechniker der PCWA beantworten ihn mit einem Ohrenbetäubenden Knall in der Halle. Durch die „Explosion“ ist der Eingang der Rampe in Rauch verhüllt und lässt die Gestalt des nun auftretenden Robert Barker erst nur schemenhaft erkennen, wie er sich gegen das Licht abzeichnet. Simultan mit dem einsetzenden Gesang tritt er aus seiner Nebelfront und zeigt sich der Masse.

 

Mud bath, acrobat, a midnight drive
everybody’s slippin everybody
survive
radio talk show try to project
everything you need when you gotta
connect

 

Die erste Strophe wartet Robert noch lauernd ab, schaut kurz nach rechts in die Massen, dann nach links. Im richtigen Moment schlägt er seine beiden Fäuste vor dem Körper zusammen und reißt sie dann zur Jubelpose in die Höhe, was den Pyrotechnikern als Zeichen dient eine erneute Explosion folgen zu lassen, mit Funkenfontänen zu Roberts rechter und linker Seite. In dieser Pose verharrt Robert einen Moment und kurz nachdem er die Arme wieder senkt, versiegen auch die glitzernden Fontänen.

 

Come on, come on, come on, you feel it!
Come on, come on, come on,
you see it!
Come on, come on, come on,

You wanna make it all right!

 

Den Weg zum Ring beschreitet er mit einem durch Anathema gestärkten Selbstbewusstsein, trotz des großen Gegners, der ihn in diesem Match fordern wird, wie bisher vermutlich niemand. Keevan ist auf dem falschen Weg und ist ohne Zweifel verloren, doch er ist dennoch stark. Vielleicht zu stark für Robert Barker, doch er ist nicht mehr allein, denn sein Wille wird gestärkt durch Anathema und den Drang zu siegen.

 

Come on, come on, come on, you feel it!
Come on, come on, come on,
you see it!
Come on, come on, come on,

You wanna make it all right!

 

Kurz bleibt er vor dem Ring noch einmal stehen und blickt nach links und rechts zu den Fans. Wirklich anfeuern wollen sie in diesem Match so richtig niemanden, freuen sich eigentlich viel mehr darauf, dass einer der beiden Leute, die sie nicht mögen, rausfliegen wird. Keevans langjährige PCWA Angehörigkeit hat ihm jedoch trotz seiner oft widerlichen Art einige Fans eingebracht, die ihn noch immer unterstützen, während Robert eher ein paar weibliche Stimmen hinter sich zu haben scheint.

 

blacken the sun!
what have i
done?
i feel so bad i feel so
numb yeah!
blacken the
sun!
what have i
done?
i feel so good i feel so
numb yeah!

 

Zur Hälfte umrundet Robert den Ring noch einmal und steigt dann über die Ringtreppe in sein Revier. Vom Apron springt er über das oberste Seil, kommt leicht federnd auf und tigert in eine der Ecken.

 

>>Somebody Help Me<<  von der Band Full Blown Rose erklingt.

 

Es kommt zum Ring…

 

Begleitet von seinem Tag Team Partner und besten Freund Valkos Heritage

 

Mit einer Größe von 1,93 Meter, einem Tagesgewicht von 106 Kilogramm,

 

Er trägt eine schwarze, langärmlige Jacke mit Kapuze, welche ihm tief ins Gesicht hängt. Vereinzelt finden sich auf der Jacke goldene Verzierungen und Ränder,

 

Er ist der amtierende PCWA Tribune Champion,

 

Er ist der erste sowie einzige Grand Slam Champion der PCWA sowie der erste und einzigezweifache Undisputed Gerasy Champion,

 

Er ist ein ehemaliger PCWA Cryption Champion und PCWA Cotatores Champion, der letzte PCWA Gerasy Champion, ebenso der letzte GCWF World und GCWF Gerasy Champions,

 

Er besiegte bereits GCWF/PCWA Superstars wie Barqas, Gabriel Lucifer, Wild Thing, Mike Novoselic, Díego Alejandro Sanchéz oder seinen momentanen Weggefährten Valkos Heritage,

 

Er kämpfte erfolgreich gegen vier Brawlin’ Rumble Sieger… Vlad Amarov, Sammy Lorenz, Diego „Desperado“ Ortega und John Smith,

 

Er ist bekannt unter den Titeln „Unique Highlight“, „Lockerroom Leader“, „The Extravaganza“, „The Egotistical One“ und „Company Guy“,

 

Er ist berüchtigt für den Unique Sharpshooter, seine Vielseitigkeit im Ring, seine Liebe zur Tradition des Wrestlings und seine unheimliche Arroganz,

 

Er ist der unangefochtene Superstar der Phoenix Crossover Wrestling Association und der Inbegriff ihrer Corporate Identity…

 

 

The Rules Of Keevan

 

1. Respect The Unique Highlight

 

2. Honor The Tradition Of Wrestling

 

3. Respect The PCWA Lockerroom

 

Match 2
-Bereit den Thron zu erklimmen-

Quest 4 the Best Halbfinale
Regular Single Match




(
Dies ist eines der zwei Quest 4 the Best Halbfinals. Der Sieger zieht in das Finale des Q4tB Turniers 2008 ein.
Referee: Kim Feyerbach)

 

Barker und Keevan stehen sich gegenüber. Spannung liegt in der Luft. Kim Feyerbach läutet das Match an und schon machen die Fans hier mächtig Lärm, auch wenn sie sich nicht so recht für eine Seite entscheiden können. Wenige „Barker“-Chants, wenige „Keevan“-Chants, scheint als müssten sich die Kontrahenten die Zustimmung der Fans erst erarbeiten, sofern sie dies überhaupt wollen.

 

Keevan scheint noch einen Moment lauern zu wollen, als Barker schon heranpirscht. Und mit einer Geschwindigkeit tut er dies, die ist nicht mehr feierlich. Aus dem vollen Lauf das Bein in der Luft und fast senst er Keevan schon mit seinem Yakuza Kick um, den er nicht umsonst Peacemaker nennt. Keevan allerdings kann ausweichen und winkt Barker lächelnd aus sicherer Entfernung zu, dass er es gerne noch einmal probieren soll. Barker lässt sich nicht lange bitten und stürmt sofort wieder auf das Unique Highlight zu, dieser weicht dem Schlag aus, doch dies war nur eine Finte von Barker und er tritt Keevan mit einem gekonnten Tritt an den Rippen, stößt ihn dann zu Boden und lässt einen weiteren Tritt in die selbe Region folgen.

 

Mike Garland: „Barker legt hier wirklich los wie die Feuerwehr!“

 

Vincent Craven: „Na klar, schließlich weiß er, was hier für ihn auf dem Spiel steht!“

 

Mike Garland: „Zum Einen das, zum Anderen stachelte Keevan seinen Widersacher ja schon den ganzen Abend besonders an!“

 

Vincent Craven: „Womöglich hat der Lockerroom Leader allerdings gehofft, dass Barkers Angriffe eher ins Leere gehen, doch schon hat Anathemas Posterboy die Oberhand gewonnen und Keevan eiskalt erwischt!“

 

Mike Garland: „Barker zieht Keevan nun wieder auf die Beine und lässt nach einem harten Schlag einen T-Bone Suplex folgen!“

 

Vincent Craven: „Eine Aktion, die jedes Match beenden kann – und Barker greift sofort zu solch harten Mitteln!“

 

Mike Garland: „Kräfte schonen, Matches schnell gewinnen!“

 

Vincent Craven: „Aber es ist Keevan, verdammt. Kein dahergelaufener Jobber!“

 

Dennoch ist scheinbar auch Valkos Heritage außerhalb des Ringes von der anfänglichen Dominanz des Anathema-Mitgliedes überrascht, so fährt er mit seinem elektrischen Rollstuhl vor dem Ring auf und ab, während Barker seinem Gegner mit einem Chinlock zusetzen will, allerdings war es womöglich ein Fehler das Tempo aus dem Match zu nehmen, denn Keevan antwortet mit Ellbogenstößen und befreit sich so aus dem Hold. Schläge in die Magengrube bringen Keevan dann endgültig ins Match zurück und mit einem Kniestoß gegen den nach vorn über gebeugten Barker bringt El Keevnommenon seinen Kontrahenten zum ersten Mal auf die Bretter. Valkos Heritage spendet hierfür natürlich Applaus und Keevan holt sich den ersten Near Fall des Matches ab, der natürlich aber in keinster Weise in der Nähe eines erfolgreichen Three Counts war.

 

Keevan zieht Barker nun an dessen langen, schwarzen Haaren in die senkrechte Position und drückt ihn mit dem Rücken gegen die Ringeckenpolster. Andeutung eines Chops, aber der brennende Barker agiert schneller und verpasst Keevan einen Schlag gegen das Kinn. Keevan stolpert nach hinten und Barker rennt ihn mit einer Lariat einfach um. Den Fans scheint das Feuer von Barker zu gefallen und so gibt es den ersten Fanapplaus des Matches, während Barker mit einem Elbow Drop nachsetzt und anschließend ein paar schnelle Treffer auf die Stirn des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions platziert.

 

Mike Garland: „Damit hat wohl selbst Keevan nicht gerechnet, dass ihm Barker solche Probleme bereiten würde!“

 

Vincent Craven: „Dennoch hat Barker Keevan noch lange nicht dort, wo er ihn haben will, denn schon entledigt sich das Sprachrohr von Corporate Identity von seinem Gegner und kommt sogar schneller als der wieder auf die Beine. Keevan fordert Barker, verhöhnt ihn und auch Heritage wirft von draußen einen unflätigen Spruch ins Seilgeviert, kassiert aber dafür eine Ermahnung von Kim Feyerbach!“

 

Mike Garland: „Richtig so!“

 

Vincent Craven: „Barker aber lässt sich provozieren und stürmt wieder nach vorn, rennt aber nur in einen Drop Toe Hold von Keevan und landet somit mit der Nase voraus auf der Matte!“

 

Mike Garland: „Anstatt nun nachzusetzen, steht Keevan aber einfach auf und grinst Barker abermals aus der Entfernung zu. Heritage brüllt erneut in den Ring, unterlässt aber die Kraftausdrücke. Barker steht auf und tut, wie es Heritage ihm zuruft: ‚Los, hol ihn dir Robby!’“

 

Vincent Craven: „Keevan weicht der Clothesline aus, rechnet aber damit, dass Barker weiter in die Seile rennt. Doch genau dies tut Barker nicht, stattdessen wartet Barker, bis Keevan sich umdreht und er hebt ihn sofort in die Fireman’s Carry-Position!“

 

Mike Garland: „Was wird das? Der Go 2 Sleep? Oder doch schon das Robert Barker Special?“

 

Vincent Craven: „Nichts von alledem, Keevan kontert mit dem Ellbogen gegen Barkers Kopf und der muss das Unique Highlight von seinen Schultern lassen!“

 

Mike Garland: „Keevans Gesichtsausdruck aber spricht Bände!“

 

Keevan ist nicht gerade erfreut darüber, welche Position er eben einnehmen musste. Barker geht wirklich in die Vollen und überrascht Keevan, wo er nur kann. Drum macht The Extravaganza das einzig Richtige und setzt nach. Barker steckt einen Gutwrench Suplex ein, muss dann wieder auf die Beine, nur um nach einem Released Northern Lights Suplex erneut auf der Matte zu landen. Keevan scheint nun ernst zu machen und bringt Wrestling ins Spiel, setzt Barker damit ziemlich zu, der schon durch seine stetigen Angriffe etwas Kondition lassen musste. Keevan greift nun das rechte Bein von Barker und scheint einen Figure-4 Leg Lock ansetzen zu wollen, doch Barker kontert blitzschnell mit einem Inside Cradle und Feyerbach hechtet zu Boden. ONE… TWO… Keevan befreit sich allerdings und Barker greift sich ungläubig an den Kopf, so nah stand er doch hier vor dem Überraschungssieg!

 

Barker rappelt sich aber sofort wieder auf und attackiert den ebenfalls aufstehenden Keevan mit einem Axehandle Smash auf den Rücken. Durch die Wucht stürzt Keevan nach vorn und landet mit dem Hals auf dem mittleren Ringseil. Barker sieht es, realisiert es und nimmt Anlauf. Allerdings hat er die Rechnung ohne Heritage gemacht, der ganz nahe an den Mattenrand heran gefahren ist und Barker einfach mal ein Bein stellt. Erneut packt sich Barker auf die Front und Keevan kann sich somit wieder sammeln. Laute Buhrufe kommen von Seiten der Fans und Kim Feyerbach hat von der ganzen Aktion nichts mitbekommen.

 

Vincent Craven: „Sehr souverän… Feyerbach mit einem deutlichen Fehler, der hier das Match entscheiden könnte!“

 

Mike Garland: „Jetzt muss halt nur Keevan einen Vorteil aus dieser Situation gewinnen. Aber ich hätte Valkos Heritage hierfür vom Match verbannt, alleine die Rampe hochfahren kann der Typ ja!“

 

Vincent Craven: „Tja, was man nicht sieht, kann man auch nicht ahnden. Keevan hingehen schnappt sich nun Barker und setzt zu einem Piledriver an. Gefährlicher Move, allerdings ist Keevan auch gefährlich nahe an den Seilen und Barker bäumt sich tatsächlich auf! Back Body Drop, der Keevan über die Seile schickt!“

 

Mike Garland: „Allerdings hält sich der Lockerroom Leader am obersten Ringseil fest und verhindert somit einen üblen Sturz. Er hangelt an den Seilen und versucht eine Rolle zurück in den Ring zu drehen, allerdings greift Barker nach den Füßen von Keevan!“

 

Vincent Craven: „Barker hilft Keevan sogar zurück in den Ring, aber nicht so, wie Keevan das gerne hätte. Stattdessen zieht Barker einmal kräftig und Keevan landet mit dem Bauch aus der Matte. Das war schmerzhaft!“

 

Mike Garland: „Mit Sicherheit. Barker nimmt nun ein paar Schritte Abstand. Keine Ahnung, was das werden soll, er hat doch Keevan nun genau da, wo er ihn haben will!“

 

Vincent Craven: „Vielleicht jetzt sogar mehr als vorher, denn Keevan kommt wieder auf die Beine, Barker rauscht heran: PEACEMAKER!“

 

Mike Garland: „Doch Keevan weicht erneut dem Kick aus, nun greift er den überraschten Barker, Ansatz zum Company Internal, doch erneut kontert Barker und rollt Keevan ein! Das muss es doch sein!“

 

Vincent Craven: „Eins… Zwei…!!“

 

Mike Garland: „NEIN!“

 

Keevan befreit sich und dennoch erntet Barker nun doch schon lauteren Applaus der Fans, was dem gar nicht so richtig schmeckt, denn er blickt einmal böse in die Runde und auch Heritage bekommt drohend den Zeigefinger zu spüren. Eine Sekunde zu lang verharrt Barker auf dem Invaliden, denn Keevan ist schon wieder da und überrascht mit Shuffle Kick aus dem Stand, der Barker zu Boden schickt. Keevan nun mit dem Coveransatz, doch Barker befreit sich ebenfalls bei Zwei. Valkos Heritage spendet Keevan als vielleicht einzige Person hier in der Halle Applaus und versucht draußen sogar „Keevan, Keevan“-Chants zu starten, doch die Fans unterbrechen Heritage, sodass aus dem Mono-Chor ein polyphones „Keevan SUCKS“ wird.

 

Der angesprochene Mann aus den Vereinigten Staaten lässt sich davon aber nicht beirren und dankt Heritage mit dem Chuck Norris-Gedenkdaumen. Barker wird auch gedankt in Form eines Schlags gegen den angeschlagenen Kopf, gefolgt von einem Kniestoß, nach welchem Barker wieder auf der Matte liegt. Keevan lässt sich in die Seile fallen, federt zurück und trifft seinen Gegner mit einem Leg Drop aus dem Lauf. Coverversuch, aber das war zu lässig und erneut befreit sich das Anathema-Mitglied.

 

Mike Garland: „So kann Keevan dieses Match nicht gewinnen. Da muss mehr Energie drin stecken!“

 

Vincent Craven: „Das weiß er auch, glaub mir. Keevan ist erfahren genug um so was zu wissen!“

 

Mike Garland: „Dann soll er es zeigen!“

 

Keevan hört Mike Garland zwar nicht, setzt aber seine Attacke mit einem weiteren Leg Drop fort und zerrt Robert Barker anschließend wieder auf die Beine. Dieser reagiert allerdings schnell und überrascht Keevan mit einem European Uppercut. Schwerer Treffer, Keevan wankt wie eine brüchige Säule. Nun ist Barkers Chance, hier weiter nachzusetzen und vielleicht auch den Sieg einzufahren. Ein Tritt in Keevans Magen und der Ace Crusher sitzt perfekt! Valkos Heritage regt sich vor dem Ring fürchterlich auf und wünscht sich wohl nichts mehr als gesunde Knie um Robert Barker den Hintern zu versohlen, doch der Mann scheint dem amtierenden PCWA Tribune Champion nun eine schmerzhafte Niederlage zu fügen zu können!

 

Barker versucht sich gar nicht erst am Pin, sondern steigt schnell auf das oberste Seile. Keevan rührt sich kaum, das ist die Chance für den Mexikaner aus Bremen. Er springt ab, dreht sich in der Luft, aber auch Keevan dreht sich und zwar aus der Schussrichtung. Barkers Cannonball Senton vom obersten Seil sah zwar wunderschön aus, der Wirbelsäule des Posterboys hat die Aktion aber nicht sonderlich gut getan. Keevan mit dem schnellen Coverversuch und Heritage zählt fröhlich brüllend mit: EIIINS! ZWEEEIII! DREEEEI!

 

Zumindest brüllt Heritage das. Reißt dann aber die Augen ungläubig auf, denn Kim Feyerbach hält nur zwei Finger in die Luft und es scheint, als hätte Barker rechtzeitig seine Schulter in die Luft bekommen. Keevan setzt sich angeschlagen und sichtlich wütend auf. Seine Stategie funktioniert zwar, aber Barker funktioniert noch besser. Zeitgleich stehen die beiden Gegner wieder auf und Keevan fordert Barker zu einem Schlagabtausch auf, Barker aber greift lieber nach den Beinen von Keevan, liefert diesem aber die Möglichkeit, die Arme von Barker in eine Double Underhook-Position einzuhaken. Barker windet sich allerdings vehement und verhindert somit Schlimmeres. Er bricht aus dem Griff heraus, aber Keevan packt zu. Er umklammert Barker gefährlich, dreht sich und wirft sich mit ihm nach hinten. Der Reverse STO verfehlt Keevans Ziel in keinster Weise: Robert Barker kracht mit der Stirn auf das mittlere Polster. Eine schmerzhafte Attacke auf den ohnehin schon angeschlagenen Kopf.

 

Vincent Craven: „Was war das!?“

 

Mike Garland: „Oh, Keevan hat mir vor der Veranstaltung von seinem neuen Move erzählt. Das war er, Corporate Value genannt!“

 

Vincent Craven: „Fieses Ding. Barker scheint am Ende!“

 

Mike Garland: „Keevan zieht ihn nun von den Ringseilen weg und covert!“

 

Vincent Craven: „Feyerbach zählt. Eins!“

 

Mike Garland: „Zwei!“

 

Vincent Craven: „Drei… Barker befreit sich nicht, das war es…“

 

Der PCWA Tribune Champion rollt von seinem Gegner runter und nickt lächelnd seinem Kumpel Valkos Heritage vor dem Ring zu. Keevan hat es geschafft, er ist nach Gabriel Lucifer ins Finale des Quest 4 The Best-Turniers eingezogen. Ein episches Duell steht uns bevor und Keevan muss sich eine neue Strategie einfallen lassen. Denn Gabriel wird noch einmal ein ganz anderes Kaliber als Robert Barker sein!

 

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<< LIVE >>

 

Das neue Zuhause von Anathema ist der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die langen Stoffbahnen, die den Blick auf den Bau verhindert hatten, sind entfernt worden und nun erhellen die Lichter der einzelnen Unterkünfte die Nacht. Es war alles so schnell gegangen. Die riesige Anlage war wie aus dem Nichts gestampft worden. Erst hier auf dem Erdhügel, der in den nächsten Tagen noch abgetragen werden sollte, zeigten sich die wirklichen Ausmaße. Paimon wollte von dort aus noch einmal den Blick über sein neues Zuhause werfen, bevor er seinem Mitbewohner anbieten wollte, ihm zu folgen. Auf dem Weg nach oben, entdeckt er, dass er vielleicht nicht der Einzige ist, der diese Idee hatte. Smartin Phynix spricht leise Worte in ein Handy. Seine Modulation besitzt die Eindringlichkeit von kleinen Donnerschlägen. Ruhig tritt Paimon von hinten an den Perfect Slave heran, bis er auf gleicher Höhe mit ihm steht. Ohne den Blick auf ihn zu werfen, spricht er vor sich hin.

 

Paimon: „Ich hatte nicht erwartet Sie hier oben anzutreffen, Mister Phynix. Ihre Worte bei der Eröffnung klangen nicht danach, als würden Sie großes Interesse daran hegen alleine zu sein.“

 

Eine sachliche Feststellung des Arabers, in die man wie immer so vieles hinein interpretieren konnte, denn die Gesichtszüge des Arabers sind unter seinem Turban verborgen. Smartin offenbart eine ähnliche kognitive Vermummung, als er keinen Augenblick Überraschung preisgibt. Stattdessen verabschiedet sich der Perfect Slave von seinem Gesprächspartner und legt auf. Dann dreht Smartin seinen Kopf und fixiert den Turban, als suchte er eine Stelle, die die Kopfbedeckung in sich zusammenfallen ließe.

 

Smartin: „Ich liebe das Alleinsein. Immerhin braucht jeder Mensch seine Augenblicke, in denen er es sich leisten kann zu vertrauen. Nur, weil ich die Unvermeidlichkeit von ständigen Konflikten kenne, heißt das nicht, dass ich nicht auch Schönheit zu schätzen weiß.“

 

Smartin mustert nun mit einer gewissen Bewunderung erst die Bäume in seiner Nähe, dann den gewundenen mit Kiesel ausgeschütteten Sandweg und schließlich die eigenen Unterarme, was eine narzisstische auch sichtbare Zufriedenheit in seinen Gesichtszügen hervorlockt.

 

Paimon: „Natürlich. Bitte verzeihen Sie, Mister Phynix, nur erschien es mir, als würden Sie nun deutlicher Stellung beziehen zu Ihren Absichten als zuvor. Weniger die Einsamkeit suchen. Verzeihen Sie, wenn ich offen spreche, doch schien es mir fast, als hätten Sie nur darauf gewartet, dass Mister Rage verschwunden ist.“

 

Smartins Blick wandert wieder von sich ab und Spott mischt sich in seine Züge.

 

Smartin: „Bei so viel Arbeit wie mir Azrael im Moment, habe ich sicherlich nicht auf die Gelegenheit gewartet. Allerdings sollte ich von den jüngsten Entwicklungen nicht so überrascht sein. Immerhin hat Rage das schon immer getan. Ich war immer derjenige, der seine kleine Selbstdarstellung ausbaden musste. Einfach so mitten in der Nacht zu verschwinden, das ist typisch für Männer wie ihn. Das Maß an Bescheidenheit, das man in der PCWA vorfindet, könnte man sich nicht einmal um den kleinen Finger. Da ist es erst recht nicht verwunderlich, dass Männer wie Rage immer gleich die ganze Hand nehmen. Und zwar ständig.“

 

Phynix wirft einen mit kaltem Ärger gepanzerten Blick auf Paimon.

 

Smartin: „Warte mal! Das ist gar nicht Dein eigentlicher Beweggrund, habe ich Recht?! Du willst mir hier auf Loyalitäten und Sympathien und diesen ganzen verlogenen Dreck anspielen, nicht wahr? Offenbar ist die Luft hier oben schon etwas dünn. Denn würden meine Sympathien bei Anathema eine Rolle spielen, wäre ich sicherlich nicht einmal hier. Ich würde sicherlich auch nicht mit Dir sprechen, Araber. Und ich wäre vielleicht einmal mehr in diesem Business. Wenn Du eine ehrliche Antwort möchtest, von mir aus kann Azrael Rage mit gebrochenen Hörnern in einem Straßengraben liegen. Es ist mir kaum erträglich mit ansehen zu müssen, wie Menschen darüber Entsetzen verlieren. Vor allem, wenn ich an dieses Mädchen denke. Sie will Rage heiraten. Und gleichzeitig will sie Wrestlerin sein. Das ist lächerlich.“

 

Der Araber schmunzelt bei den Worten Phynix, was sich in den zarten Fältchen seiner Augenpartie wiederspiegelt.

 

Paimon: „Miss Xilandrell ist eine außergewöhnliche Frau. So wie ihre gesamte Familie etwas Außergewöhnliches ist. Fast scheint es, als wäre das Talent zum Wrestling ihr und ihrer Familie in die Wiege gelegt worden. Was ich von ihrer Absicht halte Mister Rage ehelichen zu wollen, ist nichts was ich hier ausführen möchte. Schlussendlich steht mir ihre Schwester Anne zu nahe. Zwar mögen die Beiden sich nicht, doch dies ist kein Grund, warum ich Melina Xilandrell nicht wünschen würde glücklich zu sein, auch wenn es bedeuten würde in Zukunft in einer engeren Verwandtschaft mit Mister Rage zu leben.“

 

Paimon reibt sich an seiner Schulter. Seine Narbe begann zu heilen, was er einerseits Rage verdankte, andererseits aber auch dafür sorgte, dass er sich beherrschen musste sie nicht aufzukratzen. Schlussendlich bedeutete es für das Match auf jeden Fall ein Handicap, eine Gefahr für einen sicheren Sieg mit Melina und Smartin gemeinsam und die Chance der freien Platzierungswahl am PPV.

 

Paimon: „Sie müssen verstehen, Mister Phynix. Ich respektiere Miss Xilandrell und Mister Rage und bin Ihnen zu dank verpflichtet. Ohne Sie wäre ich heute nicht hier.“

 

Phynix starrt mit schweigender Wachsamkeit an. Unweigerlich hat man den Eindruck, ein Krokodil würde mit offenem Mund im Wasser liegen, bis sich ein ahnungsloser Vogel auf seine Zunge setzt. Man hat Bilder vor Augen einer fleischfressenden Pflanze, deren verlockende klebrige Blüten auf Insekten warten. Und man denkt ganz unwillkürlich an eine frisch gestrichene Parkbank, von der der Wind das Warnschild geweht hat.

 

Smartin: „Ja, ich habe von Anna gehört. Die Xilandrells sind eine interessante Familie. Nur darf man die Relationen nie aus den Augen lassen. Menschen machen viel zu oft den Fehler bei interessanten Menschen zu glauben, sie wären besonders und würden nicht genauso denken wie man selbst. Und wenn Frauen den Ring betreten, überschreiten sie damit eine Grenze, die sie nicht überschreiten sollten. Es ist schlimm genug, dass sie mit ihren unberechenbaren Wesenszüge, ihrer fehlende Logik und ihrer ineffizienten Mechanik Männer zu Jungen zurück erziehen. Aber Divas im Ringen bringen noch deutlich mehr Unglück“

 

Paimon: „Verzeihen Sie mir, Mister Phynix, wenn ich Ihre Ausführungen über Frauen im Ring weder bekräftigen, noch abschwächen kann. Mir war es bis heute nicht vergönnt einer Frau als Gegnerin im Ring gegenüber zu stehen, auch wenn ich darum fürchte, dass ich sie verletzen könnte. In meinem Land ist es nicht üblich, dass Frauen gegen Männer antreten. Sie verzeihen also, wenn ich Ihre Abneigung gegenüber dem Weiblichen, dem divenhaften, nicht nachvollziehen kann.“

 

Der Araber deutet eine Verneigung an. Während sein Blick zu Phynix wandert. Der starrt Paimon unerbittlich entgegen.

 

Smartin: „Nun, so später der Abend wird, desto mehr müssen wir beide uns wohl eingestehen, dass wir alle Erfahrung der Welt mit dem Divenhaften haben. Es tut mir innerlich weh das erneut thematisieren zu müssen. Aber bei Azrael Rages Erdreichsprinzessinnen-gleichem Abschied, bei dem ihm zumindest sprichwörtlich der Boden verschluckt hat, handelt es sich genau darum. Es bleibt natürlich Dir überlassen, Paimon, wie gern Du Dich von Damen und Diven zum Narren halten lässt, doch schwelge ich nicht in dieser romantischen Verklärung eigentlich eindeutiger Kausalitäten. Ich habe den Eindruck, dass sich unser furchteinflößender Anführer bereits vor längerer Zeit auf einen nicht besonders klugen Pfad begeben hat. Es ist natürlich nur mein Eindruck, aber Azrael Rage hat deutlich an Eindruckskraft verloren, seit er Melina kennen gelernt hat. Normalerweise halte ich diese Interpretation für ziellos, aber der Zeitpunkt von Rages Verschwinden kurz vor seiner Hochzeit mit Deiner geschätzten Freundin stimmt mich zumindest nachdenklich.“

 

Paimon: „Ich müsste mich glücklich schätzen, dürfte ich Miss Xilandrell als meine Freundin bezeichnen. Doch ist ihr Verhältnis zu mir nicht das Beste. Weit entfernt von einem Wort wie Freundschaft. Ich würde es viel mehr als gute Geschäftsbasis sehen. Und was Mister Rage betrifft. Ich kann nicht entscheiden, wer er gewesen oder wer er ist. Unter welcher Maske er steckt oder unter welcher er steckte. Schlussendlich interessiert es mich nicht, solange ihre Ziele den meinen dienlich sind. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich stehe in der Schuld von Mister Rage, das ist mir wohl bewusst, auf Grund dessen hoffe ich ihm eines Tages ebenso dienlich sein zu können, wie er mir im Moment der größten Not. Dankbarkeit verbindet nun, doch es war nicht der Grund, weshalb ich zu Anathema ging. Missinterpretieren sie mich also nicht, Mister Phynix. Meine Handlungen basieren nicht auf Loyalität.“

 

Smartin: „Das wäre auch ein schwaches Argument. Loyalität entsteht immer in den komischsten Augenblicken. Und es passiert überraschend häufig, dass ihr Zustandekommen gar nicht so klar und zufällig ist, wie die wirklich naiven Menschen glauben. Man muss schon das ganze Bild kennen, ehe man weiß, wer sich das Vertrauen auch verdient. Aber wer kennt schon das ganze Bild?“

 

Phynix lässt diesen versteckten Vorwurf nachwirken, indem er sich teilnahmslos die Unterarme reibt, um die Blutzirkulation anzuregen. Mit der analytischen Euphorie eines Hobbydetektivs fügt er hinzu,

 

Smartin: „Azrael Rage muss Dich nicht einmal selbst vergiftet haben. Doch trägt jeder Mann nicht nur die Verantwortung für das, was er selbst tut, sondern auch für die Taten seiner Feinde. Du solltest es Dir besser drei Mal überlegen, bevor Du jemandem dankbar bist, der Dich mit in sein lebensgefährliches Spiel hineinzieht.“

 

Paimon schüttelt langsam und bedenklich den Kopf. Er hatte diese Überlegung gehabt, aber sie ergab für ihn keinen Sinn. Ebenso wenig wie der Verdacht auf Gabriel.

 

Paimon: „Ich kann es nicht ausschließen, doch wie sagt ihr Land dazu... Im Zweifel für den Angeklagten?! Zumal es einfach keinen Sinn ergeben würde.“

 

Smartin: „Ich sage das ganz bestimmt nicht. Ich vertrete eher die Auffassung, dass man sich im Zweifel lieber gleich selbst den Strick um den Hals legen sollte. Dann hat man wenigstens etwas zu tun und fühlt sich nicht als der übertölpelte Verlierer, der man ist.“

 

Der Blick des Arabers wirkt für einen Moment abwesend, bevor er sich wieder offensichtlich Phynix zuwendet.

 

Paimon: „Bitte verzeihen Sie, Mister Phynix, ich war in Gedanken. Es ist mir eine Ehre gemeinsam mit Ihnen heute Abend antreten zu dürfen, doch nun muss ich noch Dinge erledigen, die keinen weiteren Aufschub erlauben. Wenn Sie mich nun also bitte entschuldigen würde.“

 

Erneut verneigt sich Paimon vor Phynix, bevor er sich auf den Weg den Hügel hinab begibt. Der Perfect Slave mustert ihn mit einem athletischen Interesse, bis der Araber aus dem Sichtbereich verschwindet.

 

 

Mike Garland: „Zwei von drei Tag Team Partnern treffen aufeinander.“

 

Vincent Craven: „Und was für welche. Smartin und Paimon hätten auch Philosophen werden können.“

 

Mike Garland: „Der Typ, der Noah die Briefe geschrieben hat, vielleicht auch.“

 

Vincent Craven: „Was für eine krampfhafte Überleitung.“

 

Mike Garland: „Es ist eben schon spät.“

 

Vincent Craven: „Immer diese Ausreden.“

 

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Eine Berliner Odyssee (II): Hinter Masken

 

Das Duo, das sich aufgemacht hat, die Identität des unbekannten Briefeschreibers heraus zu finden, befindet sich noch auf dem Weg quer durch Berlin zum nächsten „Treffpunkt“. Ein klein wenig Stau ist selbst zu dieser Zeit nichts Ungewöhnliches in Berlin und deshalb hat man länger gebraucht als man sich das gewünscht hätte. Aber immerhin hat man so Zeit, einige wichtige Dinge zu klären.

 

Patrick: „Also noch einmal langsam … Was hat es mit diesem Geschäft da auf sich, Sir?“

 

Der Ire verdreht kurz die Augen.

 

Noah: „Dieser kleine … Laden zu dem wir gerade fahren hat früher Desmond und Mir die Materialien für seine Masken besorgt. Die sind auf solche Sachen spezialisiert.“

 

Patrick: „Und deshalb glauben Sie jetzt, dass das Mallory ist?“

 

Noah: „Ich weiß gar nichts, der Verdacht liegt nah. Ich kann nichts ausschließen. Aber zumindest weiß diese Person deutlich mehr, als es mir und der Firma Recht sein kann. Es ist gut, dass ich der Aufforderung gefolgt bin, diese Sache muss zügig erledigt werden, bevor die Firma davon weiter berührt wird, als ohnehin schon.“

 

Patrick: „Wie soll ich mich jetzt verhalten?“

 

Noah: „Ruhig, im Hintergrund halten und nicht auffallen. Wir sollten gleich da sein. Fahren Sie einfach rechts ran und lassen sie mich dann, da hinten um die Ecke gehen.“

 

Patrick: „Das ist aber nicht …“

 

Noah: „Die Sicherheit ist mir egal. Ich möchte diese Sache schnell und ohne Aufsehen klären.“

 

Noah steigt mit Schwung aus und lässt seinen Leibwächter zurück. Geruhsam geht er um die Ecke und beobachtet kurz die Szene, die sich ihm darbietet. Wiederum ist nichts von einer Person oder auch nur dem Schemen einer Person zu erkennen. Nervös wandert der Blick herum.

 

Er beobachtet das Schaufenster des Geschäftes, das er nur zu gut kennt. Das Geschäft hat ihm und Mallory bis zu dessen schwerer Verletzung immer wieder in vielerlei Hinsicht geholfen.

 

Keine Regung um ihn herum. Noah leuchtet die Umgebung um ihn herum mit einer Taschenlampe ab. Das ganze Schaufenster, das nur wenig Blick nach innen zulässt, wird abgeleuchtet, bis ihm eine kleine weiße Fläche im oberen rechten Eck auffällt. Bei genauerem Betrachten stellt sich auch diese wieder als ein kleiner Briefumschlag heraus. Der Ire sieht sich noch einmal kurz vorsichtig um und reißt den Umschlag, der nur mit Tape befestigt war, herunter. Neugierig wird ein ähnliches Stück Papier wie zuvor ins Licht der Taschenlampe befördert. Darauf zu lesen:

 

 

 

Noah,

 

Gratulation, immerhin bist du nun etwas vorsichtiger geworden, was das Ganze angeht. Aber du hast es immer noch nicht verstanden. Dein Wachhund ist immer noch da.

 

Letzte Chance, sonst ist das Spiel bald vorbei und ich werde ohne Vorwarnung zuschlagen. Komme bis zum Ende der Show in das leere PCWA Theatre. ALLEINE. Ich warte.

 

 

Der Unbekannte muss ihn von irgendwo her beobachten. Aber nur woher? Diese Frage muss sich noch klären. Zurück zum Auto und ab in Richtung PCWA Gelände. Patrick wartet dort schon auf ihn.

 

 

TO BE CONTINUED …

 

Mike Garland: „Oha, es wird spannend.“

 

Vincent Craven: „Der Showdown steigt im PCWA Theater.“

 

Mike Garland: „Einer von vielen muss man sagen.“

 

Vincent Craven: „Stimmt. Heute gibt es etliche Showdowns.“

 

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Willkommen in der Elroyciety…

 

„Ah, guck mal da vorn vegetiert Gabriel Lucifer vor sich hin. Der hätte fast meine Karriere beendet, als er mich zusammen mit seinem damaligen Kumpanen Azrael Rage durch nen Tisch geworfen hat. Witzig, damals war Gabriel Undisputed Gerasy Champion, heute kann ich ausgerechnet Azrael beerben. Die PCWA schreibt schon urkomische Geschichten. Das müssen wir unbedingt auf Band festhalten, denn einer meiner noch aktiven Vorgänger als höchster Champion muss unbedingt im Film mitspielen…und er soll mir erklären, was der Scheiß mit dieser Ringrichter Regelung sollte.“

 

Jimmy van Hearth ist zwar nicht gerade klein und schmächtig, dennoch ist ihm nicht wohl ausgerechnet diesen Lucifer zu filmen.

 

JVH: „Gibt es denn keinen anderen ehemaligen Gerasy, den du filmen kannst?“

 

Er schluckt kurz und folgt dem längst euphorisch enteilten Elroy, der mit seiner Hand gerade eine Scheibenwischerbewegung vor Gabriels apathischem Blick vollführt.

Plötzlich ein Grinsen des Principals. Sofort schreckt Schmidtke zurück.

 

Gabriel Lucifer: „Dein großer Tag und du teilst die kostbare Zeit ausgerechnet mit mir?“

 

Elroy: „Nun, wie ich heute erfahren musste, hast du damals festschreiben lassen, dass man nicht Champion und Offizieller in einer Person sein darf. Mir gefällt das nicht!“

 

Gabriel Lucifer: „Was für eine Überraschung. Nachdem ich meinen Gerasy beim Quest 4 the Best 2008 verloren hatte, hielt ich diese Regelung für notwendig, damit niemand mehr der Versuchung unterliegt sich einen Titel schenken zu lassen.

Wenn ich mich dich so ansehe, war das wie immer sehr weitsichtig von mir.“

 

Elroy: „Na vielen Dank auch! Scheiße, es muss doch nicht jeder so versagen wie du. Ach, was soll es, mich beunruhigt etwas ganz anderes und zwar diese eigenartige Verbindung, sprich, dass deine bekloppte Regelung von früher mich heute betrifft. Irgendwas beeinflusst uns zwei, so als würden wir von der gleichen Kraft gesteuert werden, nur das bei mir eben genau die Kraft fehlt, die du meistens zu viel hast. Verstehst du was ich meine? Spürst du diese Verbindung auch manchmal?“

 

Angestrengt denkt Lucifer nach, schüttelt dann den Kopf.

 

Gabriel Lucifer: „Nein!“

 

Elroy: „Das liegt vermutlich daran, dass dir zwar die körperliche Überlegenheit mitgegeben wurde, ich dafür geistig voll auf der Höhe bin. Der liebe Gott hat sich vermutlich gedacht den großen Gabriel statten wir mit Körper- und den kleinen Elroy mit Hirnmasse aus.“

 

Ein Nicken des Prinicpals.

 

Gabriel Lucifer: „Jetzt spüre ich tatsächlich was, ganz deutlich sogar. Es ist unglaublich intensiv…“

 

Aufgeregt starrt Schmidtke den sich erhebenden Lucifer an.

 

Gabriel Lucifer: „…Elroy, wie hast du das gemacht?“

 

Achselzucken, Elroy hat keine Ahnung. Gabriel zittert, fasst sich an Kopf als hätte er furchtbare Schmerzen.

 

Elroy: „Was ist denn mit dir? Geht es dir gut?

AUA…Wieso haust du mich? Hör auf damit?“

 

Zwei harte Faustschläge gegen den Arm des First Captains, der wehleidig zusammenzuckt. Dann bleibt Lucifer mit gesenktem Kopf vor Schmidtke stehen.

 

Gabriel Lucifer: „Ich kann nichts dafür. Es ist diese Kraft, die ich zuviel habe, hervorgerufen durch meine Körpermasse.“

 

Er grinst hämisch, meint kein Wort ernst. Für die Erbsenzähler unter euch. Ein Spaß greift nicht den Wahrheitsethos Lucifers an.

 

Elroy: „Ha, ha. Sehr witzig. Mach dich ruhig lustig über mich, macht euch alle lustig über mich. In wenigen Minuten werde ich der höchste Champion dieser Liga sein ein neues Zeitalter in der PCWA einläuten. Du wirst es schon sehen. Diesen Firmenheini mach ich platt…oh…du gehörst ja auch zu dieser Sekte. Na, dann weißt du ja, dass ich Recht behalten werde, immerhin hast du Sanchéz gecastet. Dabei kann ja nix rauskommen.“

 

Gabriel Lucifer: „Ich mach mich nicht lustig über dich. Ganz im Gegenteil. Nie zuvor habe ich jemanden so ernst genommen wie dich. Für deinen Aufstieg gibt es nämlich keine rationale Erklärung der herkömmlichen Art. Wo Smith und Rage durchaus mit sportlichen Vorzügen glänzen konnten, besitzt du absolut nichts…“

 

Empört stemmt Schmidtke die Hände in die Hüfte.

 

Gabriel Lucifer: „…außer deinem unverwechselbaren Charakter. Und wer die PCWA von Geburtsstunde an erlebt hat, der weiß, dass ein Run als Undisputed Gerasy Champion keiner rationalen Erklärung bedarf, sondern die Gründe in der historischen Entwicklung dieser Liga zu finden sind, die, bedingt durch die Entscheidungen der handelnden Akteure, ihren nicht vorherbestimmten Verlauf genommen hat.“

 

Jimmy van Hearth nickt zustimmend, das klingt sehr gut und bringt wenigstens einen Touch Anspruch in den Film. Auch Schmidtke wird hellhörig.

 

Gabriel Lucifer: „In der PCWA steht immer derjenige oben, der sich am deutlichsten von der Masse abhebt. Es gab eine Zeit, da waren das Keevan mit seinem penetranten Ego, dieser selbstherrlichen Rhetorik, die allein schon jeden Sieg Wert war und ich mit meinem Hang für perverse Spielchen und Obsessionen jedweder Art. Davor waren es Ortega, der reinste Gutmensch, den die Welt je gesehen hat, über jeden Zweifel an Integrität erhaben oder Bracchus, unser cholerischer geldgieriger Chef ohne jegliches Schamgefühl. Dann noch Spaßvogel Jason Myers, bekannt für seine unter die Gürtellinie gehenden Streiche – die Sprengung aller bekannten Ästhetik. Danach kamen der ambivalente und von Selbstzweifeln zerfressene John Smith und schließlich Azrael Rage in all seiner finsteren Dominanz, die Personifizierung der Skrupellosigkeit.“

 

In der Magengegend des First Generation Superstars grummelt es. Ihm wird gerade bewusst welch schweres Erbe er heute antreten muss. Aber ehe er in die Selbstzweifel eines John Smith verfallen kann, hebt ausgerechnet Gabriel ihn in die Höhe eines Keevan. Entschlossen starrt der Prinicpal den Evil Citizen an.

 

Gabriel Lucifer: „Im Augenblick spricht alles für dich als nächster in diese Galerie aufgenommen zu werden, ein Teil der Geschichte zu werden, denn entgegen jeder Wahrscheinlichkeit bist du heute einer von zwei Auserwählten, die den neuen Champion unter sich aus machen dürfen. Ich will ganz offen zu dir sein. Der einzige Grund, warum du diese Chance überhaupt bekommst, ist die Tatsache, dass alle die Macht der PCWA unterschätzt haben, die abgrundtief dunkelste Stelle deiner Seele zu beschwören. Niemand konnte ahnen, dass der liebe naive Elroy aus Ohmenhausen mit Oma und  Opa im Schlepptau jemals zum schlimmsten Albtraum der PCWA werden könnte!“

 

Der Begründer der Elroyciety fühlt sich geschmeichelt, posiert für die Kamera und van Hearth hält volle Kanne drauf.

 

Gabriel Lucifer: „Die PCWA ist ein Hort voller vermeidlich starker Individuen, die miteinander konkurrieren, um sich gegenseitig zu beweisen, wie einzigartig sie doch sind und dabei verlieren sie jegliche Individualität, denn sie handeln nach der bewährten Annahme, der Mensch wäre von Natur aus schlecht und unterwerfen sich dadurch dem allmächtigen Leviathan – integrieren sich aus Selbstschutz in den tristen und immer gleichen PCWA Alltag. Es geht ihnen nur ums Überleben, Elroy. Und um zu überleben folgen sie den immer gleichen Mustern. Siegen, um nicht zu verlieren! Nehmen, um nicht zu geben! Töten, um nicht selbst zu sterben!“

 

Elroy: „So ist es mein Freund! Besser hätte selbst ich eloquenter Feingeist es nicht beschreiben können!“

 

Traurig guckt Gabriel den euphorisch dreinschauenden Schmidtke an.

 

Gabriel Lucifer: „Nein, hättest du nicht und das tut mir Leid, denn genau an diesem Punkt entwickelt sich die ganze Tragweite der Tragödie. Warum glaubst du, habe ich dich einst durch den Tisch geschmettert?“

 

Die Augen des Adressaten der Frage funkeln im dämmernden Licht der schwach leuchtenden Glühbirnen.

 

Elroy: „Weil du ein blutrünstiges Arschloch bist, dass Freude empfindet sich und andere zu quälen. Gabriel, du hast einen totalen Schatten, bist eine moralische Fehlbildung der Gesellschaft…hey…woher kommen diese Worte….ich rede ja fast schon wie du...egal…Fakt ist: Du bist vollkommen geistesgestört, unberechenbar in deinen Handlungen, vielleicht sogar noch skrupelloser als unserer geschasstes Teufelchen.“

 

Gabriel Lucifer: „…Denkst du das wirklich?“

 

Elroy: „Jeder hier denkt das, nur traut sich keiner es dir ins Gesicht zu sagen. Lieber versuchen sie alle dich schwach zureden, begegnen dir mit Respektlosigkeit, weil sie wissen, dass der kleinste Funken Interesse und Wertschätzung an dir, sich zu einer Obsession entzünden kann. Und Niemand möchte zu einer deiner Obsessionen werden.“

 

Gabriel Lucifer: „Aber das sind sie doch längst und zwar alle. Auch du, Elroy, jetzt erst Recht, denn die PCWA ist meine größte Obsession. Die Wahrheit ist, dass die PCWA nicht besser werden wird. Die Gegenwart ist stets das höchstmögliche Niveau, die Zukunft geprägt von Verfall. Aber diese Wahrheit darf niemals offen ausgesprochen werden, denn die PCWA ist nur zu retten, wenn ihre Mitglieder sich einer Lebenslüge – der Hoffnung auf eine bessere Zukunft – aussetzen. Nur so verhindern wir das negative Gegenszenario.“

 

Mit dem Zeigefinger lehnt Elroy diese Aussage komplett ab. Er atmet tief durch, um eine ähnliche Wortgewalt wie sein Gegenüber zu entfalten.

 

Elroy: „Das würde, wenn ich das richtig verstehe, ja bedeuten, die von dir aufgezählten Champions wären der Reihe nach allesamt immer schlechter geworden.“

 

Gabriel Lucifer: „Nicht schlechter, sondern verdorbener, und zwar durch die PCWA höchst selbst. Im Gegensatz zu allen anderen sehe ich diese lodernde Gefahr, die unsere Heimat auf ihre Bewohner ausstrahlt und wirke diesen Gefahren seit Gründung der Liga entgegen, um unsere Heimat vor ihren Bewohnern zu beschützen. Jeder verdorbene Champion hatte stets einen guten Gegenspieler, der auserwählt war den Verfall zu stoppen. Keevan hatte Ortega, Bracchus hatte Myers, Rage hatte Smith.“

 

Elroy: „Ach ja, und wen hattest du?“

 

Gabriel Lucifer: „Meiner wäre Barqas gewesen, nur leider hatte ich ihn vernichtet bevor ich Champion wurde! Das war das Problem, denn wie du vorhin so schön festgestellt hast, will keiner meine Obsession werden. Mein Versuch den jungen Mike Novoselic aufzubauen, scheiterte kläglich, als er mich besiegte und sich mit Keevan zusammenschloss. Deshalb verlor ich nach Vendetta 32 jegliche Orientierung und nur die Begegnung mit einem unbewussten Freund gab mir neuen Halt. An diesem Tag wurde mir klar, dass ich nicht der Böse, sondern der Gute bin, der Einzige, der die PCWA retten kann und derjenige, der unbewusst schon immer die PCWA gerettet hat. An jenem Tag der Niederlage wurde ich vom Mythos zum tragischen Helden, nicht vom Schicksal bestimmt, sondern von einer Entscheidung.“

 

Eine abfällige Handbewegung. Jetzt reicht es!

 

Elroy: „Du bist selbstgefällig. Das ist alles!“

 

Gabriel Lucifer: „Vielleicht bin ich das. Doch selbst du kannst nicht leugnen, dass ich der Geschichtenerzähler bin, alles und jeden beeinflusse. Schließen wir den Kreis, Elroy. Warum habe ich dich damals wirklich durch den Tisch befördert?“

 

Elroy: „Meine Antwort kennst du bereits!“

 

Gabriel Lucifer: „Ich wollte dich gewiss nicht quälen, sondern retten. Die Peinigungen, welche du von der ersten Sekunde an von deinen Mitmenschen hier ertragen musstest, machten dich unweigerlich zu dem, was du heute bist – eine schäbige kleine Ratte, die nur an sich selbst denkt und sich wie ein Chamäleon ihrer Umgebung anpasst, allerdings ohne dabei die Individualität abzulegen. Du hast wie alle anderen Champions vor dir die Regeln erkannt wie man in der PCWA nicht nur überlebt, sondern lebt. Alle hier glauben, du wärst eine temporäre Erscheinung am Rande der Gesellschaft, dabei bist du auf dem besten Weg die Gesellschaft selbst zu einer Randerscheinung zu degradieren, denn jede Gesellschaft bekommt den Champion, den sie verdient und der Champion definiert seine Gesellschaft!“

 

Der zweimalige König von Jerusalem kneift die Augen zusammen, rümpft sich die Nase, muss kurz nachdenken, was Gabriel ihm eigentlich sagen will. Doch selbstverständlich nimmt Lucifer ihm diese Arbeit ab.

 

Gabriel Lucifer: „Aus diesem Grund habe ich dich damals durch den Tisch befördert. Ich wollte verhindern, dass du deine Seele der PCWA opferst und dich für immer von hier vertreiben, ehe dein Herz zu einem Klumpen aus Hass wird. Du willst Rache an der Gesellschaft üben, die dich stets verabscheut hat. Nun, da haben wir ein kleines Problem, denn es ist bei all ihrer Schwäche meine Gesellschaft, die du heute mit einem Titelgewinn bestrafen willst. Ich habe einst geschworen, meine Heimat gegen alles und jeden zu verteidigen. Niemand kennt die PCWA so gut wie ich, beileibe, dir ist nicht bewusst wie viel ich weiß. Mir wurde das Glück geschenkt bereits in der Gegenwart Entscheidungen treffen zu können, die zukünftigen Verfall verhindert.“

 

Ängstlich weicht Schmidtke einige Schritte zurück. Sein Kameramann Jimmy tut es ihm gleich. Gabriel weicht keinen Zentimeter von seinem Standort, grinst diabolisch. 

 

Elroy: „Mit deinen Psychotricks kannst du einem Schmidtke nicht imprägnieren…ähm…ich meine imponieren…scheiße…wieso muss ich mich ausgerechnet jetzt so dumm anstellen…manchmal glaub ich echt da oben sitzt jemand und macht sich über mich lustig…egal…eines steht fest…ich werde mich nicht so kurz vor meinen Match mit dir prügeln!“

 

Gabriel Lucifer: „Keine Angst, Elroy. Meine Entscheidung in Bezug auf dich habe ich schon vor langer Zeit gefällt. Ich habe vorgesorgt, meinen Fehler dich nicht dauerhaft zu verletzen wieder gut gemacht. Es ist an der Zeit für einen Volkshelden, jemanden der die notwendige Lebenslüge einer besseren Zukunft in der Gegenwart aufrechterhalten kann. Díego Alejandro Sanchéz wird dein Ortega, dein Myers, dein Smith…und du bist bei allem Respekt weder Keevan, noch Bracchus, geschweige denn Rage. Au revoir…“

 

Wütend stampft Elroy mit dem Fuß, als Gabriel sich wieder hinsetzt und apathisch gegen die Wand lehnt. Bevor er dies jedoch tut, verharrt er noch kurz im Stand und spricht noch mal mit zugewandtem Rücken zum wild herumpöbelnden First Captain.

 

Gabriel Lucifer: „Keine Sorge. Für die Zukunft der PCWA treffe ich heute meine Entscheidungen. Der Quest 4 the Best bereitet alles vor. Die PCWA wird schon bald wieder gerettet werden müssen und…“

 

E-K-O!

E-K-O!

E-K-O!

 

Aus dem Hinterhalt springt der wieselflinke Evil Citizen dem ehemaligen Undisputed Gerasy Champion seitwärts an den Hals und hämmert ihn auf den nackten Beton. Mit versteinerter Miene und ausgebreiteten Armen steht er über dem regungslosen Gabriel Lucifer, beobachtet vom aus sicherer Entfernung filmenden Jimmy van Hearth.

   

Elroy: „Die PCWA braucht keine Rettung, sondern Erlösung - Good Bye Same Old Shit…Willkommen in der Elroyciety!“

 

Sprach der First Captain voller Inbrunst und stolziert zuversichtlich von dannen. Zurück bleibt ein ausgeknockter Held.

 

 

Mike Garland: „Elroy knockt Lucifer aus!“

 

Vincent Craven: „Er scheint wild entschlossen zu sein heute eine neue Ära zu begründen.“

 

Mike Garland: „Das möchte doch eigentlich jeder im Backstagebereich.“

 

Vincent Craven: „Zumindest die Meisten!“

 

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Backstagebereich, der Ort an dem sie alle aufeinander treffen. Ob es Zufall ist? Man weiß es nicht genau. James Godd jedenfalls spaziert gerade durch einen der zahlreichen Gänge im Dome. Er will noch etwas Ruhe tanken bevor es losgeht, jedoch hat er sich dafür den völlig falschen Ort ausgesucht, denn bevor er sich überhaupt ein Ziel überlegen kann betritt auch schon einer der heutigen Gegner die Bühne. Schwarzer Turban, Braune Haut die nur im Ansatz erkennbar ist, Dunkelgrüne Augen und ein komplett in Schwarz gehüllter Körper. Vor ihm steht Paimon. Godd der ja eigentlich Ruhe finden wollte lächelt nun doch. Einem seiner Gegner zu begegnen gefällt ihm!

 

James Godd: „Sieh an! Paimon dein Name wenn ich nicht irre oder?“

 

Godd setzt einen fragenden Blick auf, antwortet jedoch bevor Paimon überhaupt reagieren kann.

 

James Godd: „Natürlich bist du es! Well, sag mir wie fühlst du dich so kurz bevor du mit mir in einen Ring musst? Ich für meinen Teil fühle mich äußerst wohl mit dem Wissen meine Kräfte mit dir zu messen!“

 

Godd denkt kurz nach. Ja, er hat bislang viel von Paimon gesehen, ist sich im klaren darüber dass dieser schon so einiges erreicht hat und dazu noch ein exzellenter Wrestler ist, aber genau darin liegt ja die Herausforderung.

 

James Godd: „Jedoch sollst du nicht denken dass es ein leichter Kampf wird für dich! Ich kenne meine Fähigkeiten, weiß wozu ich in der Lage bin! Dass ich dich besiegen kann steht fest!“

 

Selbstbewußt blickt er Paimon an. Nun ist er dran, es sind genug der Wörter seinerseits gefallen.

 

Paimon: „Einen wunderschönen Abend wünsche ich, Mister Godd.“

 

 Die Fältchen neben seinen Augen zeigen, dass er schmunzelt.

 

 Paimon: „Ich hoffe Sie verzeihen meine Eingeschränktheit. Die Wunde des hinterhältigen Giftanschlages von letzter Show auf mich, ist leider noch nicht vollkommen verheilt.“

 

 Der Araber bewegt seinen rechten Arm, so dass die schwarze Schlinge nun deutlich sichtbar über dem Gewand sichtbar ist.

 

 Paimon: „Und eben deshalb hätten Sie heute eine reelle Chance mich alleine zu besiegen. Doch zu meinem Glück steh ich nicht alleine im Ring.“

 

Godd lächelt…natürlich ist er nicht allein, doch das ist er auch nicht! Er hat Tito an seiner Seite und Warren Black, den er zwar nicht kennt, der aber das volle Vertrauen von Tito genießt, und das genügt auch ihm. Was die Partner von Paimon angeht so gestaltet sich das doch um ein vielfaches interessanter. Er hat Smartin Phynix an seiner Seite, ein Mann der, obwohl er noch am Anfang seiner PCWA Karriere ist, schon fast eine Legende ist. Und natürlich Melina…wie er diese Frau hassen tut, wobei das Wort Hass es eigentlich zu hart trifft. Dennoch, sie hat ihm am Bein verletzt und heute Abend hat er die Gelegenheit sich dafür zu rächen.

 

James Godd: „Wohl wahr…alleine bist du nicht! Und doch bist du umgeben von treulosen Seelen! Glaubst du wirklich dass du dich zu 100 Prozent auf diese Menschen verlassen kannst?“

 

Er grinst überlegen.

 

James Godd: „Ich für meinen Teil jedoch habe Leute an meiner Seite die absolut vertrauenswürdig sind! Leute die es verstehen als Team zu agieren…die Cotatores Champions!“

 

Ja, Tito und Warren sind bereits als Team erprobt, und Tito und er haben ja die Sache gegen Darkblaster gemeinsam durchgestanden…der Zusammenhalt stimmt also definitiv.

 

James Godd: „Und lass die Ausrede mit der Verletzung sein…Melina hat mich auch hinterhältig angegriffen und mein Bein verletzt…heul ich deshalb rum? Nein…Godd Damn No!“

 

Grinsend blickt er den Araber an. Fast scheint es, als würde der Araber ebenfalls Grinsen.

 

 Paimon: „Sollte ich herausfinden, wer der Schöpfer dieses Giftes war, werde ich Ihnen mit Freuden eine Kostprobe davon zukommen lassen um Ihnen begrifflich zu machen, dass gebrochene Knochen und zerrissene Muskeln zwar schnell heilen, aber ein vergifteter Körper mehr braucht als nur eine Bandage und etwas Salbe.“

 

 Eine Drohung?! Vielleicht. Auf jeden Fall schien Paimon in diesem Punkt nicht sehr zu Scherzen aufgelegt zu sein. Er jammerte nicht. Er war dankbar am Leben zu sein und dass Godd nicht wusste, wie es war den eigenen Tod vor Augen zu sehen, war etwas, was ihn zu einem sehr glücklichen Menschen machte.

 

 Paimon: „Was meine Teammate angeht, bin ich mir zumindest in meinem Punkt sicher. Ihnen ist der Sieg ebenso wichtig, wie mir und dieses Wissen genügt mir. Ich benötige im Ring keine Freundlichkeit. Ich benötige keine Liebe. Keine herzliche Nähe. Kein Vertrauen. All das vermag niemandem zum Sieg zu führen. Alles was ich im Ring benötige ist die Gewissheit, dass meine Partner das selbe Ziel verfolgen. Wie sie es erreichen kümmert mich nicht. Dass sie es wollen und tun, ist das Einzige was zählt.“

 

Godd merkt schon, Paimon ist definitiv nicht aus der Ruhe zu bringen. Er scheint Jemand zu sein der sich voll und ganz auf seine Aufgaben konzentriert und alles Nebensächliche einfach ausschaltet. Zumindest macht er diesen Eindruck auf Godd.

 

James Godd: „Nur dass sie es heute nicht tun werden! Nicht wenn ich es verhindern kann. Mit der lieben Melina habe ich ja noch eine Rechnung offen, und mit dir wird es mir eine wahre Freude sein…“

 

Godd grinst den Araber erneut an.

 

James Godd: „Auch ich bin nicht in erster Linie hier um Freundschaften zu schließen, du solltest mich nicht falsch verstehen! Ich bin hier um etwas zu erreichen, um mich mit außergewöhnlichen Athleten zu messen und meine eigenen körperlichen Grenzen zu erforschen! Natürlich mit dem Ziel irgendwann auch einmal irgendwas zu gewinnen…doch in erster Linie geht es um die Erfahrungen, um die Erweiterungen meiner Fähigkeiten!“

 

Er macht eine kurze theatralische Pause.

 

James Godd: „Und du bist Jemand der meine Fähigkeiten definitiv fordern wird, das macht die Sache für mich um ein vielfaches interessanter!“

 

Er kann das grinsen nicht sein lassen.

 

Paimon: „Verzeihen Sie wenn ich offen spreche, Mister Godd, doch wenn Sie nur Erfahrungen sammeln wollen, dann empfehle ich Ihnen Sparring. Hier geht es nicht darum Erfahrungen zu sammeln. Wrestling ist eine Passion. Ein Kampf. Ein Lebensweg. Nichts bei dem man einfach nur Erfahrungen sammelt. Erfahrungen sammelt man an anderen Stellen. Im Ring geht es darum zu kämpfen, zu schwitzen, zu bluten, nicht um festzustellen, dass man schwach ist und was man noch lernen muss.“

 

 Paimon wendet sich zum Gehen. Er hatte nicht vor seine Zeit mit Menschen zu vergeuden, die noch lernen mussten, was es bedeutete im Ring zu leben. Dafür warteten zu dringende Geschäfte auf ihn. Schlussendlich würde er Godd sowieso in einigen Augenblicken wiedersehen. Weshalb sollte er sich also noch länger mit ihm beschäftigen. Er bat Paimon nichts, dass ihn interessierte und so gab es keinen Grund zu bleiben.

 

 Paimon: „Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden, Mister Godd.“

 

 Sprach's, verneigte sich flüchtig und ging fort. Godd blickt dem Araber hinterher. Seine letzten Worte bleiben ihm im Kopf hängen. Natürlich hat er Recht wenn er sagt dass es ums kämpfen geht, ums schwitzen oder ums bluten. Jedoch sammelt man auch dabei Erfahrungen…lernt aus solchen extremen Situationen. In nur wenigen Minuten wird auch Paimon dies erkennen, davon ist der Brite überzeugt und geht nun ebenfalls los. Es bleibt nicht mehr viel Zeit um Ruhe zu suchen, doch dafür kennt er nun einen weiteren seiner Gegner.

 

 

Mike Garland:“ Kurz vor dem Match treffen 2 der 6 aufeinander!“

 

Vincent Craven: „Godd verspricht jedenfalls sein bestes zu geben!“

 

Mike Garland: „Paimon hingegen wirkt etwas als ob er Zweifel hätte, was wohl am Giftanschlag liegt den er erwähnt hat!“

 

Vincent Craven: „Es wird auf jeden Fall spannend und dafür sorgt sicher auch der unberechenbare Referee.“

 

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Zigaretten sind schlimm... Sie verursachen Raucherbeine, Raucherhusten, chronischen Geldmangel, Sucht und die Kondition geht den Bach runter. Scheiß drauf, man lebt nur einmal!

 

„The Cruzer“ James T. Cruz steht außerhalb des PCWA Dome an einer Wand gelehnt und raucht genüsslich eine Zigarette. Im Hintergrund hört man Fans. Allem Anschein nach sind dass die armen Schweine, die keine Karte mehr bekommen haben. JTC hat dafür nur ein hämisches Grinsen übrig.

 

Cruz: „Da stehen diese armen Bastarde doch wirklich noch vor der Halle um reinzukommen obwohl es ausverkauft ist. Die menschliche Dummheit kann manchmal so unendlich groß sein. Beinahe beängstigend.“

 

Während der Cruzer mit sich selber und seiner Zigarette beschäftigt ist merkt er nicht, wie sich ihm jemand nähert. Vorsichtig schleicht sich die Person an ihn heran, wenige Meter trennen die beiden voneinander.

 

Cruz: „Ich hab dich gehört Alter, du musst nicht einen auf Altair machen!“

 

Da hat wohl jemand ne X-Box 360 und Assassin’s Creed gezockt...

 

Der Unbekannte nähert sich Cruz und gesellt sich zu ihm. Der uns Unbekannte scheint Ende 20, Anfang 30 zu sein, ist durchtrainiert und hat in alle Himmelsrichtungen zeigende, schwarze Dreadlocks auf dem Kopf sowie eine Sonnenbrille und einem Bart wie der Cruzer ihn trägt. JTC reicht ihm eine Zigarette und der Unbekannte zündet sich diese an.

 

Cruz: „Cómo está a ti mi hermano?”

 

Der Unbekannte: “Está muy bien a mí. Piensas a alguien algo sospecha?”

 

Cruz: “No. Estos idiotas no tienen ni idea. La creencia a mí Clavo, esto no se hace noche nadie tan rápidamente olvidará!

 

Allem Anschein nach heißt der Unbekannte also Clavo… Aber seit wann spricht Cruz spanisch? Und woher kennen die beiden sich?

 

Clavo: “Muy bien. Puedo esperarlo apenas. Lástima sólo que tengo que separarme de mis cabellos amados.“

 

Cruz: „Ahora no cojas en llorar, ellos se reproducen de nuevo. Ahora es una vez una parte importante de nuestro plan. Allí una víctima tiene que traer basta uno.”

 

Clavo: „Sé. Sin embargo esto es lástima. Pero me alegro por el resultado. Ahora iré y me preparo. ¡Luego nos vemos mi hermano!”

 

Es folgt eine herzliche Umarmung, dann verschwindet der Unbekannte, der Clavo zu heißen scheint. Zurück bleibt James T. Cruz, der seine Zigarette längst aufgeraucht hat während des Gesprächs. Ein böses Grinsen, wie es auch einem Azrael Rage stehen würde, folgt seitens Cruz. Und berühmte letzte Worte die jeder kennt, die dieses mal jedoch einen Unterton haben, der einem einfach nicht gefallen will!

 

Cruz: „Time to Cruz!“

 

 

Mike Garland: „Was zur Hölle war dass denn? Ich weiß ja dass Cruz kubanische Vorfahren hat, aber dass er so gut spanisch sprechen kann??“

 

Vincent Craven: „Was noch viel beunruhigender ist dass ich absolut keine Ahnung habe warum er überhaupt spanisch gesprochen hat und worüber die beiden da gerade geredet haben. Das kann nix gutes bedeuten!!“

 

Mike Garland: „Und das Time to Cruz von JTC klang so, als würde uns echt was bevorstehen!“

 

Vincent Craven: „Ich wünschte wir hätten jemanden der uns dass mal eben schnell übersetzt. Und ich hab noch überlegt spanisch zu lernen!“

 

Mike Garland: „Dabei ist dein Englisch schon unter aller Sau!“

 

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<< OFFSIDE THE CAMERA >>

 

Zeitpunkt: t0 minus 103 Minuten

 

Der Dunkelheit hat sich inzwischen friedlich über das Lager gelegt. So viel war in den letzten Wochen geschehen. Dinge die in dieser Art nicht geplant waren. Kein gutes Omen für einen Mann wie Paimon, dem unkalkulierte Geschäfte nicht lagen. Diese Komplikationen in allen Bereichen sorgten dafür, dass Paimon nur selten in seinem Lager war und auch gerade kommt er nur zurück, um weitere Geschäfte zu erledigen. Einzelne Fackeln zwischen den Zelten erhellen die Umgebung, während sein Weg direkt auf eine der Behausungen zuführt. Paimon bleibt neben dem Eingang des Zeltes stehen, während seine Stimme sanft erklingt, den Stress, unter dem er zur Zeit steht, verbergend.

 

Paimon: „Mister Barqas?“

 

Aus dem Inneren des Zeltes erklingt weder eine Stimme noch irgendein anderweitiges Geräusch. Ob der Barkide eventuell gar nicht in seinem Zelt ist? Doch unvermittelt schlägt der Barkide die Plane am Eingang zurück, schaut absichernd nach links und rechts, dann dem Araber in die Augen. Ein leichtes Kopfnicken folgt als Begrüßung.

 

Paimon: „Würden Sie mir die Ehre eines gemeinsamen Essens erweisen?“

 

Eins, zwei Augenblicke später wird ein “Gerne.“ erwidert. Dann verschwindet der letzte aktive Better God in seinem Zelt, um abermals wenig später wieder auf der Bildfläche aufzutauchen. Gemeinsam gehen die Beiden in das große Hauptzelt, in welchem bereits 2 Fasane über dem offenen Feuer braten. Höflich bittet Paimon Barqas platz zu nehmen, bevor sich einige Momente später das Geflügel in ihren Händen, beziehungsweise auf ihren Messern befindet. Schweigend genießen sie, bis Paimon die Ruhe beendet.

 

Paimon: „Wie Sie sich sicherlich denken konnten, Mister Barqas möchte ich nicht nur mit Ihnen dinieren, auch wenn es für mich eine überaus angenehme Erholung in dieser stürmischen Zeit darstellt.“

 

Paimon schweigt für einen Augenblick. Mit seiner linken Hand essen zu müssen, war ihm einerseits mehr als unangenehm, galt sie als unrein in den arabischen Ländern, andererseits behinderte ihn die rechte in der Schlinge zusätzlich.

 

Paimon: „Das Lager leert sich Tag für Tag mehr. Mein Gefolge und ich werden unsere Zelte an einem anderen Ort aufschlagen. Wir sind Nomaden, fühlen uns nie wohl zu lang an einer Stelle. Sie haben sicherlich darüber gehört, wo es sein wird und wer sich dort ebenfalls befindet. Ich wünschte ich hätte eher Zeit gefunden mit Ihnen darüber zu sprechen.“

 

Barqas lässt sich Zeit, kaut den Bissen ordentlich durch, bevor er ihn hinunterschluckt.

 

Barqas: „Nun, wir sitzen an deinem Feuer und reden augenscheinlich darüber, dies vor eurem Umzug. Rechtzeitig genug also.“

 

Die Gestik des Barkiden zeugt von Gelassenheit, während Paimon nickt.

 

Paimon: „Nichts desto trotz. Mein Lager soll weiter für Sie offen stehen, Mister Barqas. So Sie es wünschen, werde ich ein Zelt für Sie auf dem Gelände zur Verfügung stellen lassen.“

 

Barqas trinkt einen Schluck des bereitstehenden Wassers. Dann...

 

Barqas: „Ich danke dir für dein Angebot. Ich werde es mir überlegen und dir meine Entscheidung schnellstmöglich mitteilen, sofern diese Frage später erörtert werden kann. Für den Moment jedoch muss ich mich mit anderen Dingen befassen.“

 

Paimon nickt merklich.

 

Paimon: „Es wurde mir zugetragen, dass Sie heute noch ein Match haben, weshalb ich Sie nicht all zu lange aufhalten möchte. Sie werden bestimmt noch einige Vorbereitungen treffen wollen, für ihren bevorstehenden Tanz mit Mister Medouni. So Sie meine Dienste benötigen, lassen Sie es mich wissen.“

 

Barqas schnappt sich einen weiteren der überaus leckeren Happen, erhebt sich dann und entschuldigt sich auf seine typisch kantige Art für den schnellen Abbruch des Gesprächs. Dann lässt er den charismatischen Araber in dem großen Zelt allein.

 

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<< LIVE >>

 

Einsam und verlassen, so scheint es, wie Melina mit ~Silence~ durch das neue Dorf von Anathema schreitet. Das Wetter scheint für sie im Moment nicht mitzuspielen. Nicht nur das es draussen langsam eh schon dunkel ist, nein, jetzt zieht auch noch eine verfluchte Kälte auf und der Wind tut sein übriges. Melina hält die Arme verschränkt vor ihrer Brust um sich wenigstens ein bisschen vor der Kälte zu schützen. Für einen Mantel oder ähnlichem war es gerade noch zu warm, jetzt hätte sie nichts dagegen einzuwenden. Die Black Goddess geht einen kleinen Pfad entlang, der an einem kleinen Fluss, fast ein Bach, endet. Sie nimmt am Ufer Platz, steht mit ihren Stiefeln aber mitten im Fluss, was sie aber nicht zu stören scheint. ~Silence~ selber steigt in den Fluss und versucht mit seinen Händen das Wasser zu teilen. Melina schaut ihrem Bruder zu, immer wieder fasziniert er sie aufs Neue.

 

Melina: „Pass nur auf das du nicht ganz reinfällst und die „Strömung“ dich in die Tiefe reisst.“

 

~Silence~ schaut seine Schwester an und salutiert vor ihr, er hat’s verstanden. Melina muss ob der Geste lachen. Wenn sie auch die letzten Tage nicht viel zu lachen hatte, doch jetzt kann sie es nicht zurückhalten. Es dauert nicht mehr lange bis zu ihrem Match, das weiß sie. Bestimmt wurde sie schon von all ihren anderen Freunden wie James Godd, Gabriel Lucifer oder Blaze vermisst. Wahrscheinlich hat wieder irgendjemand umsonst im Backstage Bereich auf sie gewartet, doch Melina zog es heute vor den Dome nicht von innen zu sehen, außer für ihr eigenes Match. Sie war sich sicher, sptätestens morgen steht in den Zeitungen das Melina sich für so eine Diva hält, das sie es nicht nötig hätte in der Halle zu sein, das sie es nicht nötig hat ein Interview zu geben oder sonst irgendwas. All diese Stimmen sind ihr heute egal, sie muss auch mal an sich selber denken.

 

Melina: „Und? Hast du schon einen Fisch gefangen?“


~Silence~ hat sich gerade nach vorne ins Wasser geschmissen um irgendwas zu fangen. Als er wieder auftaucht ist er nicht nur klitschnass, sondern hat tatsächlich auch einen Fisch in seiner Hand, den er zappelnd Melina präsentiert. Dumm nur das er ihm aus der Hand glitscht und nun wieder frei im Fluss rumspringt. ~Silence~ lässt traurig den Kopf hängen.

 

Melina: „Na komm, hol ihn dir einfach zurück, lass den Sack nicht entkommen.“

 

Sie nickt ihrem Bruder zu und dieser verschwindet wieder im Fluss. Ja, ~Silence~ konnte sie schon ablenken, er merkte sofort wenn es seiner Schwester nicht gut ging. Doch was soll sie machen? Sie kann ihre Sorgen einfach nicht vergessen. Heute wollten Azrael und sie heiraten, den Bund ihrer Liebe mit zwei Ringen festhalten, doch nun ist Azrael nicht mehr da, nur sie ist noch hier und weiß nicht wie es weitergehen soll. Es MUSS weitergehen, das ist ihr klar, doch wie? Wie kann man mit so etwas umgehen? Wie reagiert man auf so eine Sitiuation, wo der wichtigste Mensch im Leben auf einmal verschwunden ist? Was wird aus Anathema werden, wo Azrael nicht mehr da ist? Wird er überhaupt jemals wiederkehren?

 

Melina: „Silence, wir müssen das Ruder selbst in die Hand nehmen und Anathema dorthin führen, wo Azrael sein Ziel gesetzt hat. Wir müssen Anathema weiterführen, wo Azrael nicht mehr da ist.“

 

Sie steht vom Ufer auf und geht ein paar Schritte auf ~Silence~ zu.

 

Melina: „Er hätte es auch so gewollt, das ist meine Aufgabe die er mir damit aufgetragen hat, mein Hochzeitsgeschenk. Scheiß was auf den Pastor und den Ringetausch, Azrael und ich sind ab heute verheiratet, Schluss aus. Ab sofort heiße ich Melina Xilandrell-Rage.“


Ihr Bruder findet das gut, er springt auf der Stelle auf und ab und klatscht dabei. Melina nimmt ihren Bruder, der den Fisch übrigens nicht mehr gefangen hat, an die Hand und zieht ihn aus dem Fluss.

 

Melina: „Ich lass mich nicht von negativen Ereignissen runterziehen, ich bin eine starke Frau und das werde ich allen beweisen. Komm ~Silence~, ich habe jetzt ein Match zu bestreiten und das will ich verdammt noch mal gewinnen.“

 

Sie richtet sich die Haare, und klopft den Dreck von ihren Klamotten, ehe sie mit ~Silence~ zurück zum Dome geht.

 

 

Vincent Craven: „Melina hat neuen Lebensmut gefasst.“

 

Mike Garland: „Und sich gleich mal Rage’s Namen angeeignet. Sie braucht keine offizielle Hochzeit um mit Rage verbunden zu sein.“

 

Vincent Craven: „Toll und ich hatte mir gerade Chancen bei ihr ausgerechnet.“

 

Mike Garland: „Wie kommst du darauf das sie was mit dir anfangen würde?“

 

Vincent Craven: „Na deprimierte Frauen suchen immer eine Schulter zum ausheulen!“

 

Mike Garland: „Sie sah aber überhaupt nicht danach aus, als wenn sie genau das bräuchte.“

 

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<< LIVE >>

 

t0 minus 87 Minuten

 

Unvermittelt flammt die riesige Videoleinwand, auch GCWF-Tron genannt, auf und bringt Luke Tyler in Übergröße in die Halle. Offensichtlich hat er sich einen Gast vor das Mikro geholt.

 

Mike Garland: „Oh, Luke. Na, wen oder was hast du uns denn ans Mikro geholt?“

 

Luke Tyler: „Ganz offensichtlich eine wichtige Person in der PCWA, die sich endlich zu einem offenen Interview bereit erklärt hat. Neben mir ste… ähm… ist der PCWA Commissioner Valkos Heritage!“

 

Während in der Halle die Stimmung in Negative driftet, wird das Bild auf dem Tron herausgezoomt und gibt so einen Blick auf den in seinem elektrischen Rollstuhl sitzenden Valkos frei, der bei den unglücklich gewählten Worten von Tyler keine Miene verzogen hat.

 

Luke Tyler: „Also, Valkos. Freut mich…“

 

Heritage unterbricht den jahrelangen Weggefährten.

 

Valkos Heritage: „Komm zum Punkt!“

 

Tyler wirkt verunsichert.

 

Luke Tyler: „Oh… okay! Nun, unser aller Chef Mahmoud Omar Medouni wird seit einiger Zeit von Unbekannten bedroht, die nicht nur ihm, sondern Corporate Identity und somit auch Elroy Schmidtke, Keevan oder dir schaden wollen. Nicht wenige erwarten für heute die Enthüllung der Geheimidentität und…“

 

Wieder unterbricht der Freakanite, weiß worauf der Interviewer hinaus will.

 

Valkos Heritage: „Ah, du willst Namen. Du willst meine Spekulation. Du willst wissen, wie ich darüber denke!“

 

Tyler nickt jedes Wort ab. Plötzlich tritt eine weitere Person von links ins Bild und schubst Tyler grob nach hinten.

 

Valkos Heritage: „Nun ich… hey… was zum…!“

 

Doch weiter kommt der Commissioner in Action nicht, denn ihm wird von hinten durch eine weitere vermummte Person ein Lappen über Mund und Nase gelegt. Versuche der Gegenwehr werden durch die beiden Fremden im Keim erstickt. Heritage verliert offensichtlich das Bewusstsein und wird sofort von den Beiden aus dem Rollstuhl gezerrt. Das Vehikel wird kurzerhand umgeworfen, dann marschiert man unter den Blicken des völlig perplexen Luke Tyler davon, den bewusstlosen Heritage zwischen sich herschleifend. Einzig der Kameramann Tylers behält die Nerven und filmt das ganze Spektakel fleißig mit, läuft dem Gespann sogar hinterher und riskiert eine Tracht Prügel. Wäre er nicht ausgerechnet in der PCWA angestellt, hätte er sich mit dieser Aktion sicherlich eine Gehaltserhöhung verdient.

 

Luke Tyler: „Verdammte Scheiße! Hey! HEY! Lass gut sein, ruf lieber die Sicherheitskräfte!“

 

Tyler hat sich offenbar gefangen, ist seinem Kollegen hinterher und hält diesen höchstwahrscheinlich (kann man ja nur am Ruckeln des Kamerabildes erahnen) am Arm zurück. Der Kameramann hört aufs Wort, richtet dann die Cam sofort auf Tyler. Der zückt sein Handy um Heinz Unhold, den leitenden Sicherheitsbeauftragten, zu informieren, stemmt eine Faust in die Hüfte, dreht er sich um 180° und fängt plötzlich an wild zu gestikulieren. Sein Partner schaltet schnell und richtet sein Arbeitsgerät neu aus. Was er in die Halle senden kann, lässt den Lärm in der Halle weiter ansteigen: ein sich entfernender Barkide!

 

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<< LIVE >>

 

„Viel Glück, Keevan“

 

Die beiden Semifinals des „Quest 4 the Best“-Turniers sind entschieden und damit steht der Mainevent unseres PPVs fest. Gabriel Lucifer wird auf Keevan treffen, der dieses Turnier unbedingt gewinnen will. Schließlich fehlt dem Lockerroom Leader der Quest noch in seiner Titelsammlung und das Ego des Unique Highlights treibt den Rekordtitelhalter der PCWA genau dorthin.

 

Genau jener Keevan ist es auch, der sich hier kurz nach seinem Match mit dem PCWA Road Agent Dave Jenkins unterhält und von diesem scheinbar Glückwünsche entgegen nimmt.

 

???: „Herzlichen Glückwunsch zum Finaleinzug.“

 

Worte, die von einer Person kommen, die Keevan mittlerweile mehr als nur gut kennt. Diese Stimme hat ihn schon so manches Mal verfolgt, seit diese Heuschrecke in seinen Lockerroom eingefallen ist.

 

Díego Alejandro Sanchéz zeigt dem einzigen zweifachen Undisputed Gerasy Champion gegenüber keine Scheu oder Angst, sondern geht direkt auf diesen zu und reicht ihm lächelnd die Hand. Welch surreale Situation. Über Monate hinweg hat die Rivalität dieser beiden Superstars die Phoenix Crossover Wrestling Association geprägt.

 

Das mexikanische Aushängeschild der Wrestlingabteilung von Kerry & Gaelic und der Company Guy auf Seiten von Corporate Identity haben sich hartum kämpfte Schlachten geliefert… um den Brawlin’ Rumble Sieg, um den Undisputed Gerasy Title in der Battle Royal des gesamten Rosters und natürlich um den PCWA Tribune Titel, den Keevan hier und heute über seiner Schulter trägt und welcher zuvor Díego gehörte.

 

Das Unique Highlight und die Mexikaner – das ist eine scheinbar unendliche Geschichte. War einst Diego Ortega seine Nemesis, so ist auch Díego Sanchéz zu einem Intimfeind des Q4tB Finalisten aufgestiegem. Und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass er heute einen Halbmexikaner besiegt hat, um ins Finale einzuziehen.

 

Sanchéz: „Das war ein Sieg für die PCWA. Etwas anderes habe ich von dir auch nicht erwartet, amigo.“

 

Mit leicht zusammengekniffenen Augen schaut der einzige Grand Slam Champion den Deutschmexikaner an. Erwartet er eine Falle?

 

Sanchéz: „Nun los, Amigo. Darf man dem Lockerroom Leader nicht mal die Hand als Zeichen des Respekts reichen? Was würde es mir denn bringen, dich jetzt und hier anzugreifen? Schließlich habe ich nachher noch ein wichtiges Match.“

 

Außerdem habe ich dich bereits besiegt… diesen Satz verschluckt der ehemalige Tribune Champion gekonnt, doch sind es genau diese Worte, die in seinem Blick zu lesen sind.

Doch Keevan zögert immer noch, kann sich dann aber doch durchringen, dem Firmenjünger die Hand zu reichen. Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, zwischen diesen beiden wäre nie etwas vorgefallen.

 

Keevan: „Womit habe ich die zweifelhafte Ehre verdient, dass mir das ‚Nonplusultra von Kerry & Gaelic – TNE’ die Hand reicht, um mich zu meinem Finaleinzug zu beglückwünschen? Habt ihr etwa Angst vor diesen Punks von Anatomia und seid froh, dass ich für euch die Drecksarbeit erledigt habe? Oder wollt ihr nur noch einmal einen Cheapshot gegen den Finalgegner eurer Truppe austeilen?“

 

Ein durchdringender Blick trifft den Deutschmexikaner.

 

Keevan: „Wo ist denn der Rest deiner Truppe? Steht er bereits hinter mir, um mich von hinten zu überfallen? Das ist doch eure Art, oder nicht? Es wundert mich nur, dass Gabriel nicht persönlich vor mich getreten ist, um eurer Attacke Tür und Tor zu öffnen. Kann er mir nicht in die Augen sehen?“

 

Provokativ theatralisch und mit einem süffisanten Lächeln breitet der Lockerroom Leader seine Arme aus, so als ob er tatsächlich eine Attacke von hinten erwartet und sagen will: Kommt und nehmt euch was ihr wollt. Díego verfolgt das Ganze mit Argwohn. Er will das Wort ergreifen, doch dazu kommt er gar nicht.

 

Keevan: „Ich verzichte auf falsche Glückwünsche. Und ja, dies war ein Sieg für die Phoenix Crossover Wrestling Association. Alles was ich tue, tue ich für meine Liga! Das kann man von euch Heuschrecken wiederum nicht behaupten.“

 

Das Lächeln weicht aus dem Blick des Deutschmexikaners und er schaut den Tribune Champion ein wenig traurig und enttäuscht an.

 

Sanchéz: „Wie immer schätzt du Kerry & Gaelic völlig falsch ein. Nach allem, was wir beide erlebt haben, Keevan, finde ich es sehr schade, dass du immer noch so denkst. Du solltest endlich mal deine Augen auf machen und erkennen, wer der wirkliche Feind der PCWA ist.“

 

Der Blick wird wieder fester, entschlossener. Schließlich muss man so auftreten, wenn man dem Lockerroom Leader die Meinung sagt.

 

Keevan: „Ich kenne den Feind sehr genau. Ihr könnt den Fans etwas vormachen, könnt eure Jünger blenden, aber nicht mich. Corporate Identity und ich, sind die letzte Bastion welche diese Liga schützt. Und der Feind meiner Liga ist, ist mein Feind! Ihr solltet begreifen, dass es hier immer Leute geben wird, die sich nicht blenden lassen und genau wissen, was ihr vorhabt. Und glaubt ja nicht, dass ich euch gewähren lasse. Ihr wollt euch den Erfolg hier erkaufen, euch langsam und unauffällig in alle Ebenen einschleichen. Weißt du was, dank dieses Gesprächs, will ich den Quest 4 the Best nicht nur für mein Ego gewinnen, ich werde gleichzeitig ein Stoppschild für euch aufstellen: Bis hierher und nicht weiter. Kerry & Gaelic wird nicht den Q4tB auffressen!“

 

Sanchéz: „Ich kann verstehen, warum du so denkst. Du siehst die PCWA, wie du sie kennst, aufgebaut hast und liebst in Gefahr. Die drohende Gefahr der Veränderung. Doch du solltest begreifen, dass eine Veränderung, eine Weiterentwicklung nicht negativ sein muss. Ich liebe die PCWA mindestens genauso sehr wie du, aber auf meine Art. Ich will diese Liga weiterführen. Ein Festhalten an alten Traditionen ist ein Stillstand und Stillstand bedeutet Rückschritt. Das ist aber etwas, was der PCWA nicht passieren darf. Wir sollten…wir müssen die PCWA stetig verbessern, damit sie nicht irgendwann zum alten Eisen gehört. Verbesserung unter Wahrung der Tradition der Liga. Das sollte unser aller Ziel sein.“

 

Ein eindringlicher Blick. Díego versucht dem Tribune ins Gewissen zu reden, doch die Erfolgschance liegt wohl nicht sehr weit oben.

 

Sanchéz: „Die PCWA wird bedroht Keevan. Nicht von „Kerry & Gaelic“, sondern von Anathema. Rage und seine Verbündeten wollen die PCWA verändern, aber nicht zum Guten. Sie wollen alles niederreißen und dann nach ihren Vorstellungen wieder aufbauen. Du kannst dir sicher vorstellen, was dann aus deiner geliebten PCWA wird. Nicht wir sind es, die du bekämpfen musst, Amigo. Es sind Rage, Melina und Paimon, um die wir uns kümmern sollten. Barker hast du ja heute schon erledigt. Erkenne, wer der wahre Feind in diesem Krieg ist, Keevan und du wirst verstehen.“

 

Keevan: „Sage Noah der dir diese schönen Worte ins Ohr geflüstert hat, dass ich niemals auf der Seite Kerry & Gaelics stehen werde. Ihr habt Angst vor dem Neuen, habt Angst, dass ihr nicht mehr unauffällig diese Liga untergraben könnt, weil ihr euch weiterer Gegner erwehren müsst – aber glaubt ja nicht, dass wir euch schützen. Diese Punks Barker und Co., wollen euch ans Leder? Sollen sie! Wir bei Corporate Identity haben keine Angst vor irgendwem, wir beschützen die Werte und Tradition der Phoenix Crossover Wrestling Association gegen alle Widerstände und heute Abend verteidige ich sie gegen Gabriel Lucifer. Ihr bekommt diesen Titel nicht. Mein Ego weiß das zu verhindert… das Ego ist etwas, dass euer Kämpfer nicht kennt. Ich gebe euch einen Rat: wenn ihr etwas verändern wollt, schickt nicht den ewigen Verlierer ins Rennen.“

 

Das Unique Highlight dreht sich kommentarlos und reaktionslos um und entfernt sich von Díego. Doch dann dreht er sich noch einmal um…

 

Keevan: „Ach ja, natürlich habe ich die Manieren die Glückwünsche zu erwidern… ‚Viel Glück’ für das Gerasy Match.“

 

Mit diesen letzten sarkastischen Worten verschwindet der Lockerroom Leader um die Ecke und lässt einen ungläubig drein schauenden Díego Sanchéz zurück.

 

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<< LIVE >>

 

t0 minus 80 Minuten

 

Einen letzten Blick auf den Bildschirm, dann dreht sich Mahmoud Omar Medouni von dem teuren High Definition-Gerät wieder weg und wendet sich seinen Sicherheitskräften zu, die an seinem breitem Schreibtisch gerade über irgendeinen Plan grübeln. Scheint der Grundriss des Erdgeschosses des PCWA Domes zu sein, wahrscheinlich wollen sie Medouni schon auf dessen Weg zu seinem Match gegen Barqas optimal schützen. Medouni hört ein paar Wortfetzen und segnet diese nickend und zufrieden ab, als es – wie so oft – an der Tür klopft.

 

Einer der Agenten öffnet nach Medounis Geheiß die Tür, der keinesfall freudig und erwartungsvoll blickt, wer ihn nun schon wieder besuchen muss. Doch es ist nur ein weiterer Agent, weswegen die Angriffsstellung der restlichen Agents sich in Luft auflöst. Medouni fragt den Agenten, wieso er so außer Atem ist. Dieser antwortet nicht, sondern drückt Medouni eine Videokassette in die Hand. Medouni starrt drauf, dann blickt er den Agenten an. Dieser macht nun endlich den Mund auf: „Heritage…“

 

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<< MATCH >>

 

Dunkel ist es in der Halle geworden, eine Stecknadel könnte man fallen hören.

Das Six Man Tag Team Match steht an, und alle sind gespannt darauf wie der Special Guest Referee das Match leiten wird. James T. Cruz, dem das Management der PCWA den Posten des Referee übertragen hat, wird nun seinen großen Auftritt haben...

 

Drums setzen ein, langgezogene, ruhige Gitarrenriffs sind zu hören und weißes, hell flackerndes Licht unterbricht die anhaltende Dunkelheit in der Halle... Dann eine kurze Pause, wieder Stille, die von 3 magischen Worten unterbrochen wird...

 

 

!!! TIME TO CRUZ !!!

 

Ein lauter Knall, Feuerwerk explodiert und das Licht geht schlagartig an. Heftige Drumms sind zu hören, knallharte Gitarrenriffs werden abgefeuert und ein Bass der jede Magengrube zum Beben bringt...

 

There’s no reason

There’s no compromise

Change in Season

Living the high life

I don’t know you

So don’t freak on me

I can’t control you

You’re not my destiny

 

“Straight out of line” von Godsmack dröhnt aus den Boxen, die neue Entrance Theme von James T. Cruz. Der Referee, er steht am Entrance, die Arme zu den Seiten ausgestreckt, die kräftigen Hände zu Fäusten geballt, den Fans und Kameras den Rücken zugekehrt. Das Referee Shirt wurde den Ärmel beraubt, er hat sie ausgerissen, Fransen hängen an den Schultern. Die durchtrainierten Arme, die Tattoos, alle das zeigt der Cruzer als er sich umdreht und mit einem fiesen Grinsen sich auf macht in Richtung Ring...

 

Straight out of line

I can’t find a reason

Why I should justify my ways

Straight out of line

I don’t need a reason

You don’t need to lie to me

 

Der Weg zum Ring, ein Genuss für den Cruzer. Die Fans buhen ihn an, der einstige Fanliebling ist nicht mehr. Hass schlägt ihm entgegen. Doch es stört in nicht, keineswegs. Er geniesst es förmlich, saugt die angeheizte Stimmung auf, freut sich. James T. Cruz hat sich gewandelt, er gibt einen Scheiß auf die Fans. Er kümmert sich um das einzig Wahre, um das was in all der Zeit zu kurz kam... Er kümmert sich um sich. Seine Belange, seine Wünsche, Träume und Ziele stehen an erster, an oberster Stelle, danach folgt nichts, rein gar nichts. Und diesen Egoismus, diese neu gewonnene Erkenntnis zeigt er, trägt er stolz vor sich her.

 

I’ll confess this
You’re my tragedy

I paid you to rest this

As fast as you turnend on me

Gone forever

Vanished the memories

This face of pleasure

Are masked by your misery

 

James T. Cruz ist am Ring angekommen und schaut sich um. Niemand, wirklich niemand ist auf seiner Seite mehr. Ja, er hat alles richtig gemacht. Die PCWA, sie war... Nein, sie ist eine gute Wahl. Und sein Weg zum Titel, sein Weg zum Erfolg, wird heute um ein Kapitel reicher. Er strahlt Zufriedenheit aus, Arroganz sowieso. Er weiß, er hat es heute in der Hand ob Paimon, Melina, Smartin Phynix, Tito van Nelle, Warren Black oder James Godd gewinnen werden. Und es bereitet ihm jetzt schon Freude die Verlierer sehen zu können, er freut sich geradezu darauf.

 

Er betritt den Ring, stellt sich in die Mitte und streckt die Arme zu den Seiten aus, ballt die Hände zu Fäusten und schließt die Augen. Die Atmosphäre, die Antipathie, der blanke Hass wird eingeatmet, wird als einmalige Erinnerung im Gehirn gespeichert. „A night to remember” geht ihm durch den Kopf.

 

Straight out of line

I can’t find a reason

Why I should justify my ways

Straight out of line

I don’t need a reason

You don’t need to lie to me

 

Er öffnet die Augen und senkt die Arme, stellt dreht sich um in Richtung Entrance um den ersten Teilnehmer zum Ring kommen zu lassen... Mögen die Spiele beginnen, er ist mehr als nur bereit!

 

 

Die Halle wird abgedunkelt. Aus den Boxen erklingen die ersten Töne von 'Unheilig – Sage ja'. Eine wasserfallartige, gelbbeleuchtete Nebelwand steigt am Eingang empor. Die schwarzen Umrisse dahinter stehen ruhig, bis ein gleißendes Licht die Halle durchflutet. Nur ein einzelnes Spotlight wandert durch die Arena, während von der Decke gelber Glitter fällt. Luftströme lassen ihn wie einen Sandsturm in der Wüste wirken. Durch den Nebel tritt ein Mann. Seine Körper verhüllt durch die schwarzen Stoffbahnen. Langsam schreitet er die Rampe hinunter, ungeachtet den Menschenmassen. Im Ring klettert er geschmeidig auf das 2. und 3. Seil der Ringecke und verharrt dort ruhig. Sicher steht der Araber nun auf dem obersten Turnbuckle, während seine Hände geschickt, wenn auch langsamer als sonst den Stoff um seinen Körper lösen. Der Spot ruht nun direkt auf ihm. Sein durchtrainierter Körper wird sichtbar. Verdeckt nur durch einen schlichten, schwarzen Rock und schwarzen Stiefeln. Anstelle der schwarzen arabischen Schriftzeichen auf seiner Brust ziert heute ein brauner Verband seinem dunklen Körper. Paimon senkt seinen Kopf. Mit fließenden Handbewegungen löst er seinen Turban. Paimon streckt seine Hände zur Seite und lässt es geschehen, dass die Fans ihn ausbuhen, während er die Augen schließt. Dann federt er ab und landet stehend im Ring. Langsam schließt er seine Arme und hebt den Kopf, während aus den Ringecken drei leuchtend gelbe Fontänen schießen. Dann öffnet er die Augen und testet noch einmal, ob sein Verband stramm genug anliegt.

 

PLAYING:
Cradle of Filth – The Black Goddess rises

You are in my dreams
the darkness in my eyes
the rapture in my screams
Black Goddess arise

 

Ein Video in bester B-Movie Qualität flimmert über den Screen und zeigt einen dunklen Wald, in dessen einziger Lichtung ein Feuerkreis entfacht, aus dem die Black Goddess Melina nun entsteigt. Das alles wird gemischt, durch Szenen ihrer Wrestling Karriere, wo sie ihr Können im Xtreme Bereich unter Beweis stellt.


Doch nun betritt sie die Bühne und neben dem Entrance springen sofort mehrere Flammenzungen hoch. So heiß wie die Flammen, so heiß ist auch ihr Outfit. Enge violette Lack Hot Pants, schwarze knielange Wrestlingboots, ein schwarzer Lack BH und dadrüber ein bauchfreies schwarzes Netzoberteil. Ihre Arme stecken in schwarzen Armstulpen, die das Anathema Logo aufgenäht haben. So wartet sie am Entrance und lässt einige Flammen über ihren Kopf schießen, ehe von hinten Silence angekrochen kommt. Melina hilft ihm hoch und gemeinsam gehen die beiden zum Ring. Dank modernster Pyrotechnik schießen auch  nahe dem Fangang noch Flammen noch oben.

Die beiden kriechen unter dem untersten Ringseil durch und positionieren sich in der Mitte des Ringes, wo sie so lange verharren bis die Musik verklingt.

 

 

 

mit einem Kampfgewicht von 98kg

 

einer Größe von einen Meter 82

 

er ist der Perfect Slave

 

der Self Proclaimed Perfect Franchise

 

und einer der ambitioniertesten Männer des 21. Jahrhunderts

 

aus Berlin, Germany

 

Smartin Phynix

 

 

 

Interpret: Archive

Titel: Again

 

 

 

Kerry & Gaelic

TNE

 

 

Bilder huschen zur Melodie über den GCWF-Tron: Das TNE Duo samt Mastermind. Doch auf Bildern sind alle vereint: Díego Alejandro Sanchéz, Gabriel Lucifer, Tito Van Nelle, Warren Black, Noah O’Wellhubly. Drei Buchstaben, fünf Namen, die zurzeit in der PCWA vor allem für eines stehen: Zusammenhalt.

 

TITO Van Nelle                                                                               &

Vega  Stone

 

Schwarze kurze Haare, lange blonde Haare, Hand in Hand? Das sind Vega und Tito. Zusammen erscheinen sie auf der Rampe. Das Paar was vielleicht wie kein anderes in der PCWA für Liebe und das Gute steht.

Sie sind unzertrennlich … nur im Ring das geht er seinen eigenen Weg.

Freundlich klatscht das Paar mit den Fans ab. Sie genießen den Jubel der Fans, während sich schon der nächste aus dem Backstagebereich nach vorne bewegt.

 

 

„The Texican“

WArren black

 

Der TNE Kollege folgt TvN und Vega. Während Vega und Tito sich rechts vom Entrance in eine Warteposition begeben haben, stellt sich der Tag Team Partner von van Nelle links des Entrances. Auch er spielt ein wenig mit den Fans.

 

 

 

TT TNE

Tag Team TNE

Official Tag Team der Kerry & Gaelic TNE®

 

 Tito und Warren entern den Ring.

 

 

Die Lichter in der Halle werden nun gedämpft und die Halle erstrahlt in einem hellen Blau.

 

 

Und eben jener James Godd kommt nun auch begleitet von zahlreichen Jubelrufen zum Ring. Dort angekommen lässt er die ganzen Jubelrufe erst einmal auf sich wirken, zufrieden blickt er durch die Zuschauerränge während sein Entrance Theme abklingt.

 

Match 3
-Schau nur nach vorn-

6 Men Tag Team Match


 

Special Guest Referee

 



(An diesem Match nehmen alle Eliminierten der vier Quest 4 the Best Vorrunden teil. Die Mitglieder des Siegerteams dürfen sich ihre jeweilige Brawlin' Rumble Startnummer frei auswählen. James T. Cruz wird bei Vendetta 62 in einem Match gegen einen selbstgewählten Gegner aus dem Siegerteam, ebenfalls die Chance auf eine frei wählbare Startnummer erhalten. Der mögliche Unterlegene würde dann sein zuvor gewonnenes Recht auf eine Wahl der Startnummer verlieren.)

 

Nachdem nun endlich alle Beteiligten inklusive Referee im Ring sind soll das Match also beginnen. Auf der einen Seite fängt Melina an, sie steht im Ring und wartet darauf dass sich auch das andere Team entscheidet wer beginnen soll, doch das ist schnell der Fall. Wie zu erwarten wird es James Godd sein der zuerst gegen Melina ran darf beziehungsweise will. Cruz kommt, bevor er das Match anläutet, seiner Tätigkeit als Referee nach und überprüft beide auf Foreign Objects. Nachdem dies erledigt ist lässt er das Match auch anläuten. Melina und Godd treffen sich beide in der Mitte des Rings und starren sich an, irgendetwas sagen die beiden sich, Godd grinst kurz und schubst Melina dann, diese dreht kurz ihren Kopf und es setzt eine knallende Ohrfeige gegen Godd. Wütend will der Brite sich nun auf die Black Goddess stürzen, doch diese taucht unter der Clothesline ab und kann einen Snap Suplex gegen Godd zeigen. Sofort will sie nachsetzen und hebt den Engländer wieder hoch. Sie rennt in die Seile und es folgt ein Running Front Dropkick. Der Engländer hält sich kurz seinen Kopf und rollt sich dann weg zum Seil, er wechselt Tito ein, woran Melina ihn erstaunlicherweise auch nicht hindert. Tito geht sofort auf Melina zu und geht mit ihr in den Lock-Up. Diesen kann Tito dann auch für sich entscheiden, er befördert die Wrestling Amazone in die Seile und es gibt eine krachende Clothesline. Sofort setzt Tito nach, er packt den Rotschopf an den Haaren und whippt sie in seine Ecke. Sofort der Wechsel mit Warren Black. Tito hält Melina fest und Warren verpasst ihr einen Kick in den Magen. Warren will Melina nun einen Bodyslam verpassen und dieser gelingt auch. Sofort will er nachsetzen, doch Melina schafft es in ihre Ecke und wechselt Paimon ein. Dieser schaut sich kurz Warren an und geht dann auf ihn zu. Beide gehen in einen Lock-Up den Warren jedoch für sich entscheidet indem er einfach auf die lädierte Schulter von Paimon schlägt. Sofort will Warren nachsetzen, er schnappt sich Paimon und whippt ihn in die Seile, es folgt ein schöner Dropkick gegen den Araber. Warren wechselt nun sofort Tito wieder ein. Dieser steigt auf das Top Rope während Warren Paimon festhält. Tito fliegt nun mit einem Double Axe Handle Blow herunter und trifft genau den Rücken von Paimon.

 

Mike Garland: „Unsere Cotatores Champions arbeiten sehr gut zusammen bisher!“

 

Vincent Craven: „Ja, das gegnerische Team kam bislang kaum zum Zug!“

 

Mike Garland: „Was aber noch nichts heißen muss…ein Match kann sich so schnell ändern, das wissen wir alle.“

 

Vincent Craven: „Ja, und Cruz verhält sich bisher tatsächlich sehr neutral!“

 

In der Tat geht Cruz bislang einfach nur seiner Tätigkeit nach, schaut sich jede Aktion genau an, unternimmt aber nichts was den Matchverlauf stören könnte. Tito setzt nun mit einem Armbar nach. Er hält genau den Arm auf dessen Seite sich auch die lädierte Schulter von Paimon befindet. Paimon schreit zwar kurz auf, versucht sich dann aber aus dem Move zu befreien indem er mit der freien Hand immer wieder Schläge an den Kopf von Tito hämmert. Nach einigen Sekunden muss Tito den Move dann auch lösen um nicht noch mehr Schläge abzubekommen, doch der Schaden wurde angerichtet. Tito zieht Paimon nun in seine Ecke wo er mit Godd wechselt. Dieser nimmt kurz Anlauf und lässt eine Avalanche folgen, dann wirft er Paimon einfach zu Boden und schreit diesen an er solle Melina einwechseln. Sofort gibt es Diskussionen in der Ecke von Godd, denn Tito und Warren sind gar nicht damit einverstanden dass der Brite den Araber einfach so entkommen lassen will. Die Diskussion beendet sich jedoch von selbst als Paimon in seiner Ecke ankommt und Melina einwechselt. Godd wendet sich von Tito und Warren ab und grinst die Wrestling Amazone kurz an. Dann gehen beide in einen Lock-Up und dieses Mal ist Godd der überlegene, er verpasst Melina einen Tritt in den Magen und zeigt dann einen Powerslam. Sofort setzt der Brite nach, er steigt auf’s Seil und springt einen Missile Dropkick der genau sitzt. Statt jetzt nachzusetzen stellt der Brite sich jedoch provokativ über Melina und verpasst ihr eine Ohrfeige gefolgt von etwas dass er ihr ins Ohr schreit. Godd nimmt nun Anlauf, rennt in die Seile und es folgt ein harter Tritt an den Hinterkopf von Melina. Erneut verhöhnt der Brite sie mit einer Ohrfeige. Zuviel für Paimon anscheinend, der macht nun Anstalten den Ring zu betreten, doch sofort ist Cruz da und hindert ihn daran. Paimon diskutiert etwas mit Cruz, und genau diesen Moment nutzt Melina um Godd einen Low Blow zu verpassen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht landet Godd am Boden und hält sich seine edelsten Stücke.

 

Mike Garland: „Diese Ablenkung von Paimon war doch sicher geplant!“

 

Vincent Craven: „Aber Hallo, aber mit Cruz haben wir keinen erfahrenen Referee, und daher hat die Ablenkung super funktioniert!“

 

Mike Garland: „Im Grunde genommen ist Godd sogar selbst Schuld, er hätte Melina nicht verhöhnen sollen!“

 

Vincent Craven: „So was wird immer bestraft!“

 

Langsam kämpft Melina sich wieder auf ihre Beine, sie hält sich kurz den Hinterkopf und blickt dann verachtend zu Godd der immer noch am Boden liegt. Wütend verpasst sie dem am Boden liegenden Briten eine ganze Serie von Tritten sowohl in den Magen als auch an den Kopf. Jetzt hebt sie Godd hoch und zeigt einen Dragon Suplex gefolgt von einem Cover, sofort ist Cruz da und zählt das Cover.

 

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…Kick-Out von Godd. Melina setzt sofort nach, sie hebt Godd hoch, dieser taumelt orientierungslos herum, Melina rennt in die Seile und zeigt nun eine wunderschöne Running Headscissor. Wieder der Coverversuch, doch erneut kann Godd bei 2 auskicken. Melina will das nicht glauben und tritt ihm mit viel Wut im Bauch direkt ins Gesicht. Melina zieht den Briten nun an seinem Irokesen wieder hoch und zerrt ihn in ihre Ecke wo sie den Wechsel mit Paimon durchzieht. Smartin blickt sich das ganze gelassen und ausdruckslos an. Es ist in keinster Weise erkennbar was der Perfect Slave denkt. Paimon setzt nun mit einem Spinebuster gegen Godd nach. Erneut gibt es einen Coverversuch.

 

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…3! Nein, in letzter Sekunde reißt der Brite doch noch die Schulter hoch und Cruz zeigt deutlich an dass dies nur ein 2 Count war. Paimon bleibt jedoch ganz gelassen, ruhig schlendert er in seine Ecke und wechselt Smartin Phynix ein, der somit auch endlich ins Matchgeschehen eingreifen darf. Phynix geht mit ausdrucksloser Miene auf Godd zu und zieht ihn hoch. Sofort setzt es einige Schläge gegen den Kehlkopf von Godd gefolgt von einem Suplex into Faceslam. Phynix lässt jedoch noch kein Cover folgen, stattdessen hebt er den Briten erneut hoch und whippt ihn in die Seile, was nun folgt ist eine knallharte Clothesline die Godd regelrecht zu Boden fegt. Tito wird nun etwas lauter in der Ringecke, er versucht Godd anzufeuern. Ob dieser das realisiert ist jedoch mehr als nur fraglich, denn Godd sieht derzeit so aus als würde er nicht einmal realisieren wo er sich befindet. Smartin hebt den Engländer nun erneut hoch und zeigt den Azure Super Kick gefolgt vom Cover.

 

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…Der Count wird durch Warren Black unterbrochen der in den Ring geeilt ist und nun von Cruz mit einer Ermahnung erneut nach draußen geschickt wird.

 

Mike Garland: „So schwach habe ich Godd glaube ich noch nie in einem Match gesehen!“

 

Vincent Craven: „Sieht fast so aus als wäre er nach dem harten Kampf gegen Darkblaster doch noch nicht zu 100% Fit!“

 

Mike Garland: „Das hätte mich ehrlich gesagt auch schwer gewundert, das war nämlich echt ein harter Kampf!“

 

Vincent Craven: „Jedenfalls muss Godd langsam zum Wechsel kommen, sonst sehe ich schwarz für sein Team.“

 

Genau danach sieht es im Moment aber nicht aus. Smartin schleift den Briten nun in seine Ecke und will mit Melina wechseln, diese springt jedoch einfach vom Apron und weigert sich mit Smartin zu wechseln. Smartin schaut Melina leicht angepisst an, wechselt dann aber mit Paimon. Dieser geht nun auf Godd zu und will ihn hochheben, doch Godd schafft er’s geistesgegenwärtig dem Araber in die Augen zu pieksen. Sofort hält Paimon sich die Augen und Godd versucht in seine Ecke zu kriechen, dabei wird er sowohl von Tito als auch von Warren angefeuert. Paimon kann nun weder klar sehen. Godd hat es fast geschafft, doch da wird er auch schon an den Beinen zurück in die Mitte des Rings gezogen und Paimon lässt einen Elbow Drop auf den Rücken des Engländers folgen. Paimon geht nun zu den Beinen des Engländers und setzt zu einem Figure 4 Leglock an und der gelingt auch. Sofort ein lauter Aufschrei beim Briten. Cruz fragt ihn sofort ob er aufgeben will, doch Godd weigert sich, immer wieder schüttelt er mit dem Kopf. Paimon seinerseits scheint aber auch nicht dazu bereit zu sein den Move zu lösen. Godd hält sich die Hände vor’s Gesicht und man sieht ihm direkt an wie sehr ihn der Move doch schmerzt. Jetzt gehen die Schultern des Briten zu Boden…

 

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…der Brite reißt die Schulter hoch. Helfen tut ihm dies aber nicht viel, immer noch steckt er im Figure 4 Leglock und ist immensen Qualen ausgesetzt. Erneut fragt Cruz den Briten ob dieser aufgibt, doch Godd schüttelt wieder nur den Kopf. Und schon sind die Schultern des Engländers wieder am Boden.

 

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…erneut gelingt es ihm die Schulter hochzureißen. Tito motiviert nun das Publikum auch Godd anzufeuern und tatsächlich kommen nun „Godd“ Chants auf. Godd scheint diese zu realisieren und er versucht nun den Move zu drehen.

 

Mike Garland: „Wer hätte solch einen schwachen Godd erwartet?“

 

Vincent Craven: „Ich jedenfalls nicht, aber wieso sollte er nicht auch Mal einen schlechten Tag haben?“

 

Mike Garland: „Den hätte er sich für ein unwichtigeres Match aufsparen sollen.“

 

Vincent Craven: „Aber schau ihn dir an, er kämpft jetzt endlich, versucht den Move zu drehen.“

 

Mike Garland: „Und…es gelingt ihm!“

 

Tatsächlich hat der fastest rising Superstar der PCWA es geschafft den Move zu wenden, der gesamte Druck lastet nun auf Paimon, doch dieser kann den Move lösen und den Schaden somit begrenzen. Sofort gibt es einen Kick gegen die Brust von Godd. Paimon hebt Godd nun hoch und whippt ihn ins Seil, er will eine Clothesline zeigen, doch Godd taucht ab und zeigt einen Swinging DDT! Benommen liegen beide nun am Boden. Cruz tut das einzig richtige und zählt beide an.

 

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Langsam kriecht Godd in Richtung Tito, auf der Gegenseite das gleiche Bild bei Paimon.

 

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Godd ist nun fast in seiner Ringecke angekommen, doch was bei ihm nur fast der Fall ist, ist auf der Gegenseite Realität. Paimon wechselt dort mit Melina welche sofort in den Ring hechtet. Godd merkt dass der Wechsel auf der anderen Seite gelungen ist und springt mit einem Hechtsprung in seine Ecke, dabei gelingt dann auch der Wechsel mit Tito, und der dreht nun gewaltig auf. Kick in den Magen von Melina gefolgt von einem Bodyslam. Auch Paimon eilt nun in den Ring, bekommt jedoch ebenfalls einen Bodyslam ab. Phynix nun auch im Ring, doch auch Warren lässt sich nun nicht mehr bitten und entert den Ring.

 

Mike Garland: „Chaos jetzt im Ring!“

 

Vincent Craven: „Jetzt muss Cruz hier für Ruhe sorgen!“

 

Mike Garland:  „Leichter gesagt als getan!“

 

In der Tat versucht Cruz dazwischen zu gehen, doch keiner der Akteure hört ihn überhaupt an. Cruz zuckt kurz mit den Schultern und verpasst dann Smartin Phynix einen Kick in den Magen und befördert ihn aus dem Ring. Gleiches macht er auch mit Warren Black.

 

Mike Garland: „Völlig legitim von Cruz, er ist hier die Autoritätsperson!“

 

Vincent Craven: „Er muss in solchen Situationen einfach durchgreifen, dafür ist er da!“

 

Tito hingegen stört sich gar nicht daran, er bearbeitet Melina weiterhin mit Schlägen ins Gesicht. Außerhalb ist Godd sich am erholen, tief ist er Luft am holen, Warren ist bei ihm und fragt ihn ob alles okay ist, Godd nickt kurz und Warren achtet wieder auf das Geschehen im Ring. Tito legt dort nach und zeigt einen Double Arm DDT gegen Melina gefolgt von einem Elbow auf den Rücken. Tito wechselt nun mit Warren und die beiden zeigen einen Double Vertical Suplex gegen Melina. Sofort setzt Warren nach, er whippt Melina in die Ringecke, lässt eine Avalanche folgen und gibt den Fans dann noch was zum mitzählen, und das tun diese auch lauthals.

 

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Warren steigt ab und Melina sinkt zu Boden. Sofort setzt der Texaner nach, er hebt Melina hoch, allerdings nur um sie mit einem Backbreaker wieder auf die Matte zu schicken. Coverversuch.

 

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…Save von Paimon der allerdings sofort wieder von Cruz rausgeschickt wird. Black lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen, er hebt Melina erneut hoch und zeigt diesmal einen Dragon Suplex. Jetzt zieht er sie in seine Ecke und wechselt erneut mit Tito. Warren hält Melina fest und Tito sprint einen Missile Dropkick vom Top Rope aus der genau die Brust der Wrestling Amazone trifft. Sofort zeigt Tito ein Cover…

 

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…Kick-Out von Melina! Tito setzt konzentriert nach, er schnappt sich die Beine von Melina und setzt zu einem Boston Crab an, der Move gelingt und Melina schreit laut auf. Cruz fragt sie sofort ob sie aufgeben will, doch Melina schreit ihr Nein förmlich raus. Mit aller Verbissenheit versucht sie sich zum Seil zu kämpfen und schließlich gelingt es ihr auch. Sofort ermahnt Cruz Tito den Move zu lösen, was dieser Fairerweise auch tut. Tito zieht Melina nun erneut in die Mitte des Rings wo er einen weiteren Elbow folgen lässt. Jetzt wechselt Tito mit Godd der sich scheinbar endlich erholt hat. Sofort steigt Godd auf das Top Rope und wartet darauf dass Melina sich erhebt, als dies dann auch der Fall ist springt Godd vom Top Rope aus eine wunderschöne Headscissor die Melina dann auch zu Boden schleudert. Wütend lässt der Brite einige Tritte auf Melina niederprasseln. Nun ist ihm eindeutig all die Wut anzumerken die er gegenüber dieser Frau verspürt. Godd hebt Melina erneut hoch und zeigt nun eine weitere Headscissor gefolgt vom Cover…

 

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…Kick-Out von Melina. Godd schüttelt kurz den Kopf und hebt Melina erneut hoch, dieses Mal lässt er sie mit voller Wucht in die Ringecke krachen. Sofort nimmt der Engländer Anlauf und will den Godddamn zeigen, doch Melina kann abtauchen und ihm einen Kick in den Magen verpassen, gefolgt von einem DDT. Langsam kriecht die Amazone in ihre Ecke und schafft es dort Paimon einzuwechseln. Dieser geht nun auf Godd zu der sich gerade wieder erhoben hat und verpasst ihm einen Belly to Belly Hammerlock Suplex! Sofort setzt Paimon nach, hält sich allerdings kurz die angeschlagene Schulter. Er hebt Godd hoch und verpasst diesem eine Serie von Fists ins Gesicht, dann whippt er ihn in seine Ringecke und wechselt dort mit Smartin Phynix. Dieser setzt nun sofort nach indem er Godd einen Side Suplex into Turnaround Faceslam verpasst. Coverversuch…

 

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…Kick-Out von Godd!

 

Mike Garland: „Godd ist nach wie vor nicht im Match!“

 

Vincent Craven: „Aber seinen Willen muss man bewundern, er schafft es immer wieder sich zu retten!“

 

Mike Garland: „Auch wahr, denn auch wenn er es nicht schafft Ausrufezeichen zu setzen, so gelingt es seinen Gegnern doch nicht ihn zu besiegen!“

 

Vincent Craven: „Und das ist ja die Hauptsache!“

 

Phynix hebt Godd erneut hoch und zeigt diesmal einen Reverse Power Slam. Sofort wechselt er erneut mit Paimon, bei Melina versucht er sein Glück erst gar nicht da diese scheinbar eine Abneigung gegen ihn hat! Paimon hebt nun seinerseits Godd hoch während Tito und Warren besorgt zu ihrem Partner sehen. Cruz hingegen scheint es zu genießen dass dem Briten hier der Arsch versohlt wird, er mag ihn nicht und hat das auch schon öfters zum Ausdruck gebracht! Paimon zeigt jetzt einen Double Underhook Piledriver gefolgt vom Cover…

 

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…3! Nein, Tito rettet seinen Partner in letzter Sekunde vor der Niederlage, wird allerdings wie schon zuvor sofort von Cruz rausgeschickt. Paimon will nun zu den Beinen von Godd und erneut einen Figure 4 Leglock ansetzen, doch diesmal wehrt sich Godd, am Boden liegend verpasst er Paimon einige Tritte an die lädierte Schulter und Paimon geht zu Boden. Der Brite steht nun auf, rennt in die Seile und wird mit einer harten Clothesline von Paimon abgefangen, die er mit dem linken Arm ausführt. Kurz schnauft er nach Luft und wechselt nun Melina ein. Gemeinsam gehen sie zu Godd und heben ihn zu einem Double Vertical Suplex hoch. Der Move sitzt perfekt und Paimon verlässt den Ring wieder. Jetzt ist es Melina die den Briten ihre Wut spüren lässt, harter Whip-In gegen die Ringecke gefolgt von einer harten Clothesline direkt in die Kehle von Godd. Godd taumelt nun etwas nach vorne und fängt sich eine weitere Clothesline ein die ihn über das Seil nach draußen befördert. Sofort steigt Melina ihm hinterher, hebt ihn hoch und whippt ihn gegen den Metalpfosten. Sie verhöhnt den Briten nun indem sie ihm einige kleine Ohrfeigen auf den Hinterkopf gibt, dann zieht sie ihn hoch und knallt ihn mit dem Kopf voran mit voller Wucht auf die Ringtreppe. Ein Raunen geht durch das Publikum, denn der Engländer scheint bewusstlos zu sein, er rührt sich nicht mehr und Blut läuft aus seiner Stirn. Die Platzwunde die ihm Darkblaster zugefügt hatte ist scheinbar bei der Aktion gerade wieder aufgebrochen. Melina reagiert blitzschnell und befördert den Briten wieder in den Ring, dieser rührt sich nach wie vor kein Stück und ist blutverschmiert. Sofort covert Melina ihn…

 

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…wieder rettet Tito seinen Partner. Cruz jedoch wird nun laut, er ermahnt Tito dass ein weiteres Eingreifen seinerseits die Disqualifikation zur Folge hätte und schickt ihn raus. Melina wartet jedoch nicht lange und verpasst dem Briten einen weiteren Tritt mitten ins Gesicht! Wieder verhöhnt sie ihn indem sie ihm eine Ohrfeige verpasst. Laut lacht die Wrestling Amazone ihren Feind aus. Godd scheint mittlerweile sein Bewusstsein wieder gefunden zu haben, jedoch nicht seine Orientierung, denn er kriecht langsam in die Ecke, jedoch in die wo Paimon und Phynix stehen. Melina betrachtet das ganze lächelnd und versucht gar nicht den Briten daran zu hindern. Langsam zieht Godd sich in der Ecke an den Seilen hoch und bekommt sofort einen Schlag von Paimon ab, der Brite torkelt in die andere Richtung und kriegt dort einen Schlag von Phynix ab und sinkt anschließend zu Boden. Melina kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie hebt den Engländer hoch und will das Match nun wohl beenden. Ansatz zum Sound of Thousand Rivers, doch irgendwie schafft Godd es zu kontern…Back Body Drop und ein Hechtsprung in seine Ecke bedeuten den Wechsel mit Warren Black, der sich sofort auf Melina stürzt!

 

Mike Garland: „Ein Glück! Lange hätte der Brite diese Tortur nicht mehr überstanden!“

 

Vincent Craven: „Davon gehe ich auch aus!“

 

Mike Garland: „Wobei es erschreckend ist wie schwach er ist, das sah gegen Darkblaster alles noch ganz anders aus!“

 

Vincent Craven: „Dabei müsste er doch jetzt den Kopf frei haben!“

 

Mike Garland: „Schauen wir Mal ob Warren es besser macht!“

 

Black verpasst Melina eine Kopfnuss gefolgt von einem Inverted Side Suplex. Sofort setzt Black nach und zeigt einen Snap Suplex gefolgt vom Cover gegen Melina…

 

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…Phynix rettet Melina will allerdings sofort wieder den Ring verlassen, doch da ist nun auch Tito im Ring und der liefert sich nun einen Schlagabtausch mit Phynix. Cruz will dazwischen gehen, bekommt jedoch einen Schlag von Phynix ab und knallt unglücklich mit dem Hinterkopf gegen den Ringpfosten. Benommen bleibt er liegen, was nun auch Paimon auf den Plan ruft, auch er entert den Ring um sich einzumischen, nur von Godd ist nichts zu sehen! Dieser liegt immer noch blutverschmiert außerhalb des Rings. Paimon und Phynix bearbeiten nun beide Tito und zeigen eine Art Double Chokeslam was bei den verschiedenen Staturen der beiden allerdings etwas seltsam aussieht! Warren kümmert sich immer noch um Melina welche er nun gegen den Ringpfosten befördert, Melina knallt dabei mit dem Rechten handgelenk voran gegen den Pfosten und hält sich dieses sofort, was von Black zum Einroller genutzt wird, jedoch ist der Referee immer noch etwas benommen und bemerkt das ganze nicht! Black steht wieder auf und verpasst der Amazone einen weiteren Tritt direkt gegen das angeschlagene rechte Handgelenk, dann befördert er sie mit einer Clothesline über das Seil und folgt ihr. Phynix und Paimon kümmern sich derweil weiterhin um Tito, von beiden Seiten hagelt es Chops für Tito bevor auch er per Clothesline nach draußen befördert wird. Phynix folgt ihm und auch Paimon will hinterher, doch mittlerweile ist auch der Engländer wieder zurück im Ring. Paimon dreht sich um…

 

…GODDDAMN…

 

…GODDDAMN…

 

Die Sweet Chin Music von Godd trifft genau in ihr Ziel. Sofort lässt Godd sich auf Paimon fallen um zu covern, doch was macht Cruz? Er zieht Godd von Paimon herunter. Dieser wirkt überrascht, blickt einen grinsenden James T. Cruz an und fängt sich einen Kick in den Magen ein gefolgt vom Just Cruzing DDT! Melina erkannte die Situation als Erstes. Während Smartin Phynix mit Tito van Nelle beschäftigt war und Godd im Ring Paimon seinen Superkick verpasste, war sie bereits in den Ring geslidet, wartete aber noch den DDT von Cruz ab. Nun schiebt die Wrestlingamazone Paimion bei Seite und bringt sich selbst in Position. Sie zieht James Godd auf die Beine und verpasst ihm unter dem Raunen des Publikums ihren Finisher den Sound of thousand Rivers. Das dürfte es für den Wrestling-Godd gewesen sein. Sofort legt sich Melina auf den Engländer während James T. Cruz in die Knie geht und das Cover zählt…

 

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…3! Ende aus! Paimon, Melina und Smartin Phynix holen sich den Sieg, auch dank der mithilfe von James T. Cruz der nun auf den blutenden James Godd blickt und diesem etwas ins Ohr flüstert. Melina rollt sich derweil aus dem Ring und verschwindet gemeinsam mit Phynix und Paimon aus der Halle. Black und Tito hingegen sliden in den Ring aus welchen James T. Cruz sich direkt herausrollt und nun ebenfalls verschwindet. Fassungslos blicken sie ihm hinterher.

 

Mike Garland: „Cruz hat also doch noch aktiv ins Match eingegriffen!“

 

Vincent Craven: „Er hatte ja gesagt er würde Godd das Leben zur Hölle machen und heute hat er gezeigt dass dies mehr als nur leere Worte waren!“

 

Mike Garland: „Aber es ist doch schade dass dieses Match so eine Vorentscheidung erleben musste!“

 

Vincent Craven: „Da stimme ich dir zu, und unsere Fans sicherlich auch!“

 

Mike Garland: „Fragt sich gegen wen Cruz nun ranwill.“

 

Vincent Craven: „Melina, Paimon oder Phynix?“

 

Mike Garland: „Wir werden es wohl noch früh genug erfahren!“

 

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t0 minus 38 minuten

 

Zum wiederholten Male klopft es an der schweren Tür zur Höhle des Löwen. Die Tür wird förmlich aufgerissen, da man diese besondere Person schon längst erwartet hat und Mazrim Barca – nicht sonderlich überrascht – tritt ins Büro seines Erzfeindes. Dieser starrt wie gebannt auf seinen Bildschirm und sein Blick verfinstert sich von Sekunde zu Sekunde. Er sieht sich die betreffende Szene zum vierten Mal hintereinander an. Mahmoud Omar Medouni braucht Barqas gar nicht anzusehen, um seinen Ärger freien Lauf zu lassen, er stoppt das Bild an einer bestimmten Szene und steht wuchtig auf, wobei er seinen Schreibtischsessel fast umstößt.

 

Mahmoud Omar Medouni: „SIEH DIR DAS AN DU ELENDER HUND!“

 

Der Barkide sieht hin, erkennt die Szene sofort. Ein Mazrim Barca, der dabei zusieht, wie Valkos Heritage von Unbekannten entführt wird. Der Meister der Säulen blickt stumm die Szene an, während sich Medouni weiter echauffiert und dabei sogar um den Schreibtisch herum geht.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Ich weiß ganz genau, dass du dafür verantwortlich bist. Du allein. Valkos hatte recht, nicht Anathema oder Kerry & Gaelic, sondern einzig und alleine du bist für diese Briefe verantwortlich. Du allein! Du räudiger Bastard!“

 

Der Barkide wendet seinen Blick nun vom Bildschirm ab und starrt Mahmoud Omar Medouni mitten in die Augen, da sich Beide nun von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen. Medouni schnauft wütend, während Barqas fast schon Gelassenheit ausstrahlt. Und mit tiefer Stimme...

 

Barqas: „Hab´ das Klosett gesucht. “

 

Barqas schaut einen Moment lang an Medouni vorbei auf den großen Bildschirm und die sich zum fünften Male wiederholende Aufnahme. Als der Blick wieder auf Medouni ruht, zuckt Barqas nur gleichgültig mit den Schultern.

 

Barqas: „Einer weniger.“

 

Medounis Gesichtzüge entgleisen fast. Was für eine Frechheit, was für eine bodenlose Frechheit. Medounis Mund steht sperrangelweit offen und er sucht offensichtlich nach seiner Fassung um Barqas irgendeine Antwort entgegen zu schallen. Medouni blickt kurz in die Runde, sieht seine Agenten, die alle bereit sind ein- und anzugreifen. Er stellt sich vor, was er alles hier und jetzt mit Barqas anstellen könnte, doch den Gedanken wirft Medouni von sich. Er will den Kampf im Ring, er will es Barqas dort heimzahlen.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Ich habe keine Ahnung, was für ein krankes Spiel du treibst, Barqas. Aber wenn du Heritage auch nur ein Haar krümmst, dann verspreche ich dir die Hölle auf Erden…“

 

Ein, zwei Augenblicke später...

 

Barqas: „Du versprichst mir, was ich längst habe?“

 

Knochentrocken, wie immer.

Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, setzt der Barkide zwei Schritte rückwärts, dreht sich dann vom Geschäftsführer weg und macht sich auf den Weg zum Ausgang. Die Agenten stellen sich ihm nun allerdings in den Weg, eine gefährliche, intensive Situation. Sie scheinen auf ein Kommando von Medouni zu warten, der Barqas allerdings nur mit leerem Blick hinterher sieht. Fassungslos. Die Agents wissen nicht so recht, was sie nun tun sollen und daher kann sich Barqas seinen Weg durch die Schränke bahnen und verlässt das Büro.

 

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„Weiter links…nein…mehr nach rechts…Stopp! Perfekt!

Gute Arbeit, Mädels, und nun haut ab und versperrt mir mit euren hässlichen Fratzen nicht die schöne Aussicht!“

 

Mit verschränkten Armen steht Elroy Omar Schmidtke zufrieden drein grinsend gegenüber des entstehenden Lagers der Anathema Gang. Neben ihm befindet sich Jimmy van Hearth, der fleißig die Handkamera schwingt.

 

Elroy: „Na, Jimmy, was sagst du? Ist das nicht beeindruckend?“

 

Ehrfurchtsvoll blickt der BCW Rock Star nach oben, weit nach oben und es bleibt ihm eigentlich nichts anderes übrig als zu nicken.

 

Elroy: „Interessierst du dich für Geschichte?“

 

Achselzucken. Zumindest Rock Geschichte ist ganz interessant.

 

Elroy: „Die Franzosen, das herrliche Volk meines verehrten Chefs, hat Amerika in den 20’iger Jahren…oder war es sogar bereits früher,,,ach egal…wichtig ist, dass diese friedvollen und großzügigen Froschschenkelfresser, den dummen und naiven Amis etwas geschenkt haben. In Wirklichkeit jedoch haben sie sich alle darin versteckt und nachts das gesamte Dorf, viel größer war Amerika nämlich damals noch nicht, niedergemetzelt. Na, weißt du jetzt, worauf das ganze hier hinausläuft?“

 

Verlegen kratzt Jimmy sich am Kopf. Er versteht nicht viel von Geschichte, aber gerade genug, um zu wissen, dass der First Captain gerade etwas durcheinander zu bringen scheint.

 

JVH: „Auch wenn es mir fern liegt dir zu widersprechen…“

 

Ein stechender Blick trifft den ersten offiziellen Follower des Lifestyles der Elroyciety.

 

JVH: „…aber, wenn du mich fragst, dann verwechselst du das ganze gerade mit den Griechen und ihrem Trojanischen Pferd. Ich meine, wenn Amerika damals so groß wie ein Dorf war und niedergetrampelt wurde, warum ist es dann heute so groß? Das ergibt doch irgendwie keinen Sinn.“

 

Gute Frage. Skeptisch kratzt Elroy sich am ratternden Köpfchen und erkennt, dass man als großer Champion Fehler zugeben können muss und auf seine unbezahlten Berater hören sollte.

 

Elroy: „Du hast Recht, Jimmy. Das ganze macht wirklich keinen Sinn, vor allem da wir unser Geschenk auch nicht direkt im Lager platziert haben, sondern gegenüber. Außerdem sitzen wir ja auch nicht drin. Nun fällt mir auch wieder ein, auf welches historische Ereignis ich eigentlich hinaus wollte. Tja, du siehst, ein Multigenie wie ich zeichnet sich vor allem durch eine so große Menge Wissen aus, dass mein Hirn gar nicht mehr hinterherkommt. Nicht jede Gabe ist ein Segen, mein Freund.“

 

Freund? Dieses Wort zaubert ein Lächeln auf Jimmys Lippen. Der BCW Heavyweight fühlt sich geehrt.

 

Elroy: „Die Freiheitsstatue war ein Geschenk der Grande Nation an das frisch aufblühende Amerika. Es sollte für Frieden, Freundschaft und…“

 

Er spielt sich am Kinn, sucht nach einem Wort. Jimmy hilft ihm.

 

JVH: „…und Freiheit stehen?“

 

Elroy: „Genau…und für Freiheit! Aber noch viel wichtiger. Die Amis sollten jeden Tag sehen, wer weit vor ihnen frei war. Die Statue ist auch ein Symbol dafür wie unnötig Freiheit eigentlich ist, wenn es sie bereits woanders gibt. Und genau dieses Zeichen setzen wir auch. Diese Spinner von Anathema quatschen irgendwas von einem Nullpunkt und der Macht des Stärkeren. Tja, wo das hinführt, siehst du ja bei Azrael Rage – er ist nun vollkommen frei und vermutlich auch am Nullpunkt angekommen! Ich kann dazu nur sagen…Good Bye Same Old Shit!“

 

Nonverbale Zustimmung, wie immer eigentlich.

 

Elroy: „Um den Rest dieser Bagage ein ähnliches Schicksal zu ersparen, und, man soll mich nicht herzlos nennen, ihnen einen neuen Weg zu weisen, quasi einen Ausweg aus ihrem Dilemma, errichte ich dieses überlebensgroße Symbol vor ihrer Behausung, damit sie jeden Tag nach dem Aufstehen, vorm Einschlafen und auch zwischendurch, einen Blick auf das werfen können, was man getrost als das Gegenteil ihrer Philosophie, ach was sag ich, das Gegenteil jeder Philosophie und gar Religion bezeichnen kann.“

 

JVH: „Ja, die Elroyciety entzieht Freiheit und gibt Orientierung in einer so komplexen Welt voller Überforderung und Leistungsdruck. Die Macht des Stärkeren bringt keinen weiter, wenn man zu schwach dafür ist!“

 

Elroy: „Ganz genau! Wenn alle so wären wie ich, wäre diese Welt um so vieles reicher…vor allem um mich. Ich nenne das den E-Effekt, weg vom Teufelskreis, hinein in die Elroyciety. Das ist heute unser Motto. Wir kommen in Frieden und erklären jedem den Krieg, der nicht so  sein will wie wir, denn wir sind der Gegenpart zu Anathema, fordern die Macht der Schwachen über die Starken und wir sind auch der Gegenpart von Kerry & Gaelic und fordern eine Abkehr der Ambivalenz und Komplexität durch die Ersetzung eines verständlichen und nachvollziehbaren Gesellschaftsideals, welches mich als Sinnbild vergöttert -  Elroy Omar Schmidtke, Undisputed Gerasy Champion – das neue Amerika...und genau dafür steht dieses Monument!“

 

Stolz strahlt Elroy das goldene neuerrichtete Monument gegenüber des Anathema Dorfes an. In den Überschwang der Euphorie platzt Jimmy van Hearth.

 

JVH: „Ähm…bist du dann nicht eher das neue Frankreich, immerhin bist du ja derjenige, der das Geschenk verteilt…“

 

Mit einer eleganten Handbewegung, stoppt Elroy die Ausführungen seines Kumpels.

 

Elroy: „…Schweig! Wir schreiben gerade Geschichte und da es meine Geschichte ist, entscheide ich, und ich entscheide, Amerika klingt besser!“

 

Ihm bleibt nichts anderes übrig als Elroy zu folgen, denn das ist seine Aufgabe. Die Handkamera wird auf das goldene Symbol der neuen Macht gerichtet, fährt einmal komplett hoch, so dass die gesamte überlebensgroße Statue des First Captain auf dem Film festgehalten wird. Von heute an sieht man schon von weitem, wer die PCWA zukünftig regiert. Ein goldener unübersehbarer Elroy Omar Schmidtke erstrahlt in vollem Glanz über das PCWA Gelände, schaut Tag und Nacht auf sein Volk herab.  

 

 

Mike Garland: „Geiles Geschenk!“

 

Vincent Craven: „Sehen wir Elroy jetzt immer, wenn wir zur Arbeit fahren?“

 

Mike Garland: „Mist, ähm, ja. Soweit hatte ich gar nicht gedacht.“

 

Vincent Craven: „Gabriel Lucifer denkt immer an alles!“

 

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Du wirst noch genug für mich tun müssen…

 

Er steht nachdenklich an der Staffelei. Das Bild ist noch immer nicht vollendet. Gabriel spielt sich am Kinn herum, wendet sich dann der hinter ihm sitzenden Al Issa zu. 

 

Gabriel Lucifer. „Was ich brauche, ist Inspiration. Lass uns zu meiner Truhe gehen, sie wird mir die zündende Idee für das fehlende Stück des Puzzles liefern.“

 

Al Issa nickt, erhebt sich langsam und anmutig zugleich, während sich ihre Arme vor dem Körper verschließen. Ihr Kopf ist leicht geneigt, als sie durch die Türe der Umkleide tritt. Gefolgt von Gabriel Lucifer, der sie durch die Tür geleitet, nur um sich umgehend einen warnenden Blick des Leibwächters einzufangen. Fast scheint es, als würde der Bedienstete lieber Lucifer die Hand abhacken, bevor er akzeptierte, dass Gabriel erneut Al Issa in der Öffentlichkeit berührte. Für Europäer unverständlich, für die Araber aber normal und in diesem Punkt schien es dieses Mal trotz der Anwesenheit von Al Issa keine Diskussionsgrundlage zu geben. Eben jene geht nun langsam voraus. Neben ihr Gabriel, während der Leibwächter ihnen wie ein weißer Schatten folgt. Die Anweisungen für den Weg folgen auf Arabisch, bis die kleine Truppe schließlich vor dem Raum befindet, in welchem sich die Truhe befinden soll. Al Issa betrachtet die Tür skeptisch.

 

Al Issa: „Das ist merkwürdig.“

 

Lucifer scheint die Anmerkung zuerst nicht zu verstehen und blickt die Araberin fragend an. Doch dann erkennt er ebenso den kleinen Lichtspalt, der in den Flur geworfen wird. Unsanft schiebt sich der Leibwächter schon zwischen Al Issa und Lucifer hindurch. Den Säbel in der rechten Hand sicher umschlossen. Mit einem lauten Knall wird die Türe aufgestoßen. Der Raum ist bis auf einen Tisch, ein Stück Stoff und den 2. Leibwächter leer. Nichts was tragisch wäre, fehlte nicht in diesem rustikalen Bild schlichtweg die unschuldige, nahezu transparente Erscheinung einer Truhe.

 

Der Leibwächter von Al Issa stürmt zu seinem Kollegen und kniet sich nieder. Auf dessen Brust ist ein roter Fleck zu sehen. Leise Flüche auf Arabisch folgen, während sich für die Araberin die Welt zu drehen beginnt. Ihre Stimme ist zitternd und klingt abwesend, während die Konversation noch immer auf Arabisch geführt wird. Einer Sprache deren Gabriel nicht mächtig ist, doch die Gesten und Klänge der Beiden, vor allem die Abwesenheit seiner Truhe und der bewusstlose Leibwächter, scheinen ihm auch so Aufschluss darüber zu geben, dass hier etwas so ganz und gar nicht stimmte. Doch bevor er den Gedanken zu Ende führen kann, knickt Al Issa neben ihm ein. Mit einer schnellen Bewegung hält er den Körper der Araberin gerade noch davon ab, unsanft auf dem harten Flurboden zu knallen. Lucifer beugt sich nach unten und lehnt Al Issa gegen eine Wand. Gerade als er sich aufrichten will, berühren ihre Hände die Seinigen, als brächte sie einen Halt in dem Strudel, der drohte sie weg zu reißen.

 

Al Issa: „Es ist Gift... Eine Verletzung mit Gift, wie bei meinem Gemahl... Ich verstehe das alles nicht, Mister Gabriel... Weshalb?!... Sie sagten doch, die Truhe stelle keine Gefahr für uns dar... Ich verstehe das alles nicht...“

 

Ihre Worte sind nicht anklagend, vielmehr scheinen sie ihre innere Verwirrtheit wieder zu spiegeln. Weshalb sollte jemand eine Truhe stehlen, die nur einen persönlichen Wert für Gabriel darstellte?! Dass sie mehr verbarg, war Al Issa nicht bekannt. Lucifer hingegen wirkt relativ gefasst, scheint dennoch leicht nervös.

 

Gabriel Lucifer: „Nun, die Truhe hat einen persönlichen Wert für mich, das war nicht gelogen. Wie ich deinem Mann letzte Show jedoch mitteilte, könnten auch andere, in erster Linie natürlich dem Inhalt der Truhe, einen persönlichen Wert beimessen. Mittlerweile ist jedem bekannt, dass sich in der Truhe nicht weniger als alle Geheimnisse von Kerry & Gaelic befinden. Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich mein Gut sicher verwahrt haben wollte. Jeder will es besitzen, absolut jeder!“

 

Al Issa: „Und doch ändert es nichts.“

 

Der Kopf und der Blick der Araberin senken sich tief.

 

Al Issa: „Ich habe versagt. Ich konnte mein Versprechen gegenüber Ihnen nicht halten, Mister Gabriel.“

 

Bevor dieser etwas antworten kann, gleitet ihr Körper zu Boden. Macht sich klein vor ihm. Eine Geste der tiefsten Unterwerfung.

 

Al Issa: „Ich bitte Sie, seien Sie gnädig und gewähren Sie mir, meine Schuld zu begleichen.“

 

Sie hat es geschafft. Völlig verwirrt, gafft der Principal sie an, fragt sich, was Al Issa mit Schuld und Schuldbegleichen meint. Viel wichtiger ist ihm jedoch, die Truhe schnell wieder zu finden, ehe jemand einen irreparablen Schaden anrichtet.

 

Al Issas Körper ist noch immer gesenkt, bis sie sich langsam in den Fersensitz erhebt. Vor ihm kniend, löst sich ihre rechte Hand von der Seinigen. Ihre Augen spiegeln ihre Furcht und zugleich ihre Entschlossenheit wieder, als sie in die schwarzen Augen Lucifers blickt. Ein Frösteln durchzieht ihren schlanken Körper. Nur für einen Augenblick zittert ihre Hand, bevor sie Gabriel fast zärtlich, nur mit den Fingerspitzen, dann mit ihrer Hand am Hals berührt, genau dort, wo er die Kette trägt, die Al Issa ihm während der vorletzten Vendetta geschenkt hatte.

 

Ihre Augen senken sich verlegen. Er war nicht einfach dieser Schritt. Doch sie hatte ihm damals mehr geschenkt als nur ihren Respekt. Sie hatte ihm die Kette geschenkt und nun war es an der Zeit, dass er erfahren musste, was sie bedeutete. Ihre Stimme ist verlegen, während sie auf die Stelle mit der Kette blickt.

 

Al Issa: „Ich... Ich schenkte Ihnen damals diese Kette. Sie ist...“

 

Ihr Kopf senkt sich tief, als würde sie es nicht wagen ihm dabei in die Augen zu blicken aus Angst davor, darin die Wut oder das Entsetzen zu lesen, wenn er erfuhr, was sie bedeutete.

 

Al Issa: „... Frauen schenken sie für gewöhnlich in unserer Kultur Ihren Ehegatten, als Zeichen ihres ewigen Gehorsams und ihrer Ergebenheit. In Ihrer Kultur würde es als Sklaverei gelten, doch für uns ist es die tiefste Ehrerbietung, die man einem Menschen schenken kann.“

 

Al Issas Hände lösen sich von Gabriel, während sie für einen Moment schweigt. Noch immer wagt sie nicht ihren Blick auf Gabriel zu richten.

 

Al Issa: „Bitte verstehen Sie es nicht falsch, Mister Gabriel. Paimon, mein Gemahl, nahm damals die Kette nicht an. Er sagte, sie würde meine Ga...“

 

Die Araberin bricht ab, als wäre ihr bewusst geworden, dass sie gerade ein Thema ansprechen wollte, dass im verborgenen Bleiben musste.

 

Al Issa: „….Er nahm sie damals nicht an. Er meinte, ich solle sie dem Menschen schenken, der meinen tiefsten Wunsch erfüllen könnte. Denn nicht mehr vermag ich zu verschenken, als mein Dasein, mich selbst.“

 

Keine Reaktion bei Lucifer. Stoisch steht er vor ihr, lauscht den Worten und ihr bleibt nichts anderes übrig als ihren Monolog fortzusetzen.

 

Al Issa: „Doch es ist noch mehr.“

 

Al Issa traut sich noch immer nicht, ihn anzusehen. Vielmehr starrt sie auf den Boden zwischen den Beiden.

 

Al Issa: „Jede Münze daran steht für einen Dienst. Nicht den Meinigen, denn mich dürfen Sie zu jedem Zeitpunkt in jeglicher Form in Anspruch nehmen... Sie steht für den Dienst meiner Familie.“

 

Für einen Moment schweigt sie, als würde sie Gabriel die Chance geben wollen, diese Aussage verdauen zu können. Sein Gesichtsausdruck verrät nicht viel über seinen Gemütszustand. Wirklich überrascht wirkt er nicht, ganz so als würde er längst wissen, was sie ihm gerade offenbart.

 

Al Issa: „Dies ist der Grund, weshalb mein Gemahl so besorgt um die Sicherheit der Truhe und um die Meinige war. Die Münzen erlauben Ihnen, Mister Gabriel, auf die Dienste Paimons und seines Stammes zurückzugreifen.“

 

Da ist es wieder. Dieses unnachahmliche Lächeln. Anstatt sich auf das eben Gesagte zu beziehen kreisen seine Gedanken ganz woanders.

 

Gabriel Lucifer: „Um ganz ehrlich zu sein, scheint mir der Verlust der Truhe inszeniert. Vermutlich steckt die Firma selbst dahinter. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie überhaupt Geheimnisse in sich birgt, oder nicht einfach nur ein weiterer Placebo ist, um mich unter Kontrolle zu halten, mein Verantwortungsbewusstsein testen. Deshalb wirke ich ziemlich gefasst, dennoch…“

 

Sein Blick wird ernster.

 

Gabriel Lucifer: „…gibt es ein Problem. Der einzige Grund warum Noah trotz all der Verfehlungen der letzten Zeit mein Fürsprecher geblieben ist, war diese Truhe. Er wollte davon profitieren, endlich in den Firmenvorstand aufsteigen. Solange die Truhe verschwunden ist, bin ich zum Erfolg verdammt, sonst schmeißt die Firma mich achtkantig raus, weil Noah keine Ambitionen mehr hat, ein gutes Wort für mich einzulegen. Ich bin von nun an zum Siegen verdammt, habe nichts mehr in der Hand. Eine Situation, die Kerry & Gaelic sehr entgegen kommt, denn ein unter Druck stehender Gabriel Lucifer ist wie ein angeschossenes Tier. Er kämpft ums nackte Überleben und darin ist er sehr gut.

Mittlerweile glaube ich, die Truhe durfte nur in meinen Besitz, damit man mir wieder sie entwenden kann. Sie versuchen mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen, mich abhängig zu machen!“

 

Al Issa bemerkt nun weshalb die Truhe so wichtig für Gabriel ist. Sie stellt eine Art Lebensversicherung innerhalb der Firma dar und diese scheint ihm sein einziges Druckmittel soeben entzogen zu haben.

 

Al Issa: „Das bedeutet, mein Gemahl und ich wurden benutzt. Benutzt wie Sie selbst.“

 

Die Araberin schweigt für einen Moment, während sich ihre Augen senken. Sie hatte gegen den Willen ihres Mannes gehandelt und so sich selbst und ihre Familie in eine verzwickte Situation gebracht.

 

Al Issa: „Diese Firma muss wahrhaft schlechte Absichten verfolgen, wenn sie zu solchen Methoden greifen muss, um ihre Mitarbeiter unter Druck zu setzen. Warum arbeiten Sie nur für diese Organisation, Mister Gabriel? Was hält Sie noch dort?“

 

Seine Gesichtszüge gleiten nach unten. Sie merkt sofort, dass er nicht glücklich ist, jedoch nicht darüber sprechen möchte. Ihr Kopf senkt sich beschämt, während sie leise um Verzeihung bittet. Sie hatte schon wieder ihren Platz in der Welt verlassen.

 

Gabriel Lucifer: „Dein Versprechen steht nach wie vor? Die Kette und die Dienste der Familie deines Mannes gehören mir?“

 

Al Issa blickt nach oben in seine dunklen Augen. Ohne zu zögern nickt sie. Gabriel nährt sich ihr.

 

Gabriel Lucifer: „Und wenn die Truhe wieder da ist, darf ich trotzdem jederzeit auf dich zurückgreifen?“

 

Wieder nickt sie.

 

Al Issa: „Ich gehöre Ihnen, Mister Gabriel, solange bis Sie meiner Dienste überdrüssig sind.“

 

Er lächelt glücklich und zwar so glücklich wie sie ihn noch nie zuvor gesehen hat. Ohne Verabschiedung, ohne ein weiteres Wort, macht er auf dem Absatz kehrt. Zurück bleibt eine nachdenkliche, kniende Al Issa.

 

Al Isaa: „Wünschen Sie, dass ich Sie zum Finale begleite, Mister Lucifer?“

 

Er bleibt stehen, wendet sein Haupt, lächelt sie verlegen an.

 

Gabriel Lucifer: „Nein, du wirst noch genug für mich tun müssen, meine Lichtbringerin!“

 

Sprach der Principal und zieht schleichend von dannen, verfolgt von den Augen einer verdutzten, aber dennoch sich tief verneigenden Al Issa.

 

 

Vincent Craven: „Was für eine Wendung des Geschehens. Die Truhe auf die Paimon aufpassen sollte ist verschwunden.“

 

Mike Garland: „Das bedeutet für Lucifer ein gutes Stück Arbeit, um in der Firma zu bleiben.“

 

Vincent Craven: „Ich verstehe noch immer nicht, was an einer Truhe so wichtiges sein soll, dass man daran soviel hängt.“

 

Mike Garland: „Na, wie wir letzte Show erfahren durften, sind die Geheimnisse der Firma in ihr versteckt.“

 

Vincent Craven: „Trotzdem. Warum macht Lucifer sich so heiß?“

 

Mike Garland: „Das fragst du am Besten Gabriel selbst. Was Paimon angeht, so läuft für den Araber zurzeit vieles nicht nach Plan.“

 

Vincent Craven: „Zumindest hat er nun eine Dienerin weniger.“

 

Mike Garland: „Al Issa ist seine Frau und ich denke Paimon wird wenig davon begeistert sein, dass sie Lucifer nun gehören soll.“

 

Vincent Craven: „Tja. Geschenkt ist geschenkt. Vielleicht kann er sie ja zurück handeln, so er die Truhe findet.“

 

Mike Garland: „Die Frage die dabei offen bleibt. Wie soll er das anstellen?!“

 

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Zeitpunkt: t0 minus 17 Minuten

 

Ah, da ist er ja. Hervorragend! Los komm!“

 

Luke Tyler, wie immer umtriebig im Backstagebereich unterwegs, schnappt sich seinen Kameramann am Arm und zerrt diesen hinter sich her. Letzterer hat Mühe, sein Arbeitsgerät nicht zu Boden fallen zu lassen.  

 

Luke Tyler: „Halt dich bereit.“

 

Der Angesprochene rollt aufgrund der Ermahnung hinter dem Rücken seines Kollegen genervt mit den Augen. Was soll er denn sonst machen? Vielleicht in der Nase bohren? Natürlich hält er sich bereit – wie immer. Denn das ist sein JOB!

 

Luke Tyler: „Hallo. Da bist du ja. Machst dich ganz schön rar heute. So als eine der quotenträchtigsten Personen dieses Abends.“

 

Mazrim Barca, der mal wieder von dem offensichtlich rasenden Reporter der PCWA aufgegabelt wurde, macht aus seiner Missbilligung für dieses Verhalten keinen Hehl, knurrt diverse lateinische Worte vor sich hin und verstaut einen Schlüssel in seiner Gürteltasche.

 

Luke Tyler: „Nun, würdest du uns ein Interview gewähren?“

 

Die einzige Antwort, die er vom Barkiden bekommt, ist ein heftiger Schubser. Dann ist der heutige Gegner des PCWA-Geschäftsführers auf und davon. Missmutig schaut Luke um sich. Gleichzeitig wird vor sich hin gebrabbelt.

 

Luke Tyler: „Nein, werter Luke, heute nicht.“

 

Dann dampfen die beiden in anderer Richtung davon.

 

 

Mike Garland: “Barqas und Interviews. Das ist wie ein Trio mit vier Fäusten.”

 

Vincent Craven: “Das war doch eine Fernsehserie, oder?”

 

Mike Garland: “Zumindest hat Barqas nur zwei Fäuste.”

 

Vincent Craven: “Ähm ja…”

 

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Dies ist eine Videoinformation der streikenden PCWA Mitarbeiter Le Boy Toy, bezahlt durch Spenden von Unterstützern in die Streikkasse.

 

Folgende Erklärungen hat Le Boy Toy, aufgrund nicht persönlicher Anwesenheit bei CORE abzugeben:

 

Erstens: Le Boy Toy ist auch weiterhin im Streik, bis die Führung der PCWA auf ihre Forderungen eingeht.

 

Zweitens: Die Forderungen werden weiter aufrecht erhalten und lauten weiterhin wie folgt:

- Die Single Division wird mit sofortiger Wirkung abgeschafft.

- Le Boy Toy wird als offiziell stärkste Macht im Team Wrestling anerkannt. Dazu erhalten sie zusätzlich zu ihren Pink Collinns On The Rocks Titeln die PCWA Cotatores Titel sowie die Luscious Measurements Rainbow Tag Team Championship Titel überreicht. Die Pink Collinns On The Rocks Titel gelten fortan als höchste zu erringende Titel im Wrestling.

- Die Forderung nach einer offiziellen Entschuldigung von Keevan und Valkos Heritage für die zeitweise Entwendung der Pink Collinns On The Rocks Titel wird aufrecht erhalten, auch trotz dessen Elroy Schmidkte sie für die Hilfe Le Boy Toys an das Championship Komitee übergab.

- Das ehrenwerte Pink Collinns On The Rocks Championship Komitee bestehend aus A.C. Gäfft, Brutus Boyle, Timothy Toyle, der Geist Corven Shaws sowie der Neffe des Bruders von Alex Collinns werden das offizielle PCWA Championship Komitee mit Weisungsbefugnis.

 

Drittens: Le Boy Toy bietet allen anderen PCWA Superstars die sie unterstützen wollen, aber noch etwas Angst haben, viele Kekse von denen die Hälfte noch nicht einmal das Verfallsdatum überschritten hat, literweise Limonade und ein Jahresabo der Wendy…

 

Viertens: Le Boy Toy bekennt sich zu den Attacken auf den Undisputed Gerasy Champion Azrael Rage sowie den Nummer Eins Herausforderer Díego Alejandro Sanchéz für schuldig. Dies geschah als Zeichen an die PCWA Führungsetage, um den Streikwillen zu demonstrieren.

 

Fünftens: Le Boy Toy boykottiert CORE als offensichtliche Missachtung Le Boy Toys, da hier ein Single Division Turnier ausgekämpft wird.

 

Sechstens: Le Boy Toy wird weitere Maßnahmen wie die Attacken bei Vendetta 60 ergreifen, falls man weiterhin nicht auf den Streik reagiert.

 

Le Boy Toy dankt für ihre Aufmerksamkeit und Dank auch allen Unterstützern des Streiks. Le Boy Toy wird nicht aufgeben und weiter streiken. Für Spenden wenden sie sich einfach an den aufgebauten Streikstand vor dem PCWA Theater, an dem Kassenwart A.C. Gäfft mit einer Sparbüchse Geldzuwendungen in jeglicher Höhe entgegennimmt. Schreiben sie auch gerne wütende Protestmails an die PCWA Führung, in der sie ihren Unmut über die Verschmähung der most sexiest Mitarbeiter der Liga kund tun. Jede Initiative, egal welcher Art, hilft dem Streik.

 

Dies war eine Videoinformation der streikenden PCWA Mitarbeiter Le Boy Toy, bezahlt durch Spenden von Unterstützern in die Streikkasse.

 

 

Mike Garland: „Dürfen wir das überhaupt kommentieren?“

 

Vincent Craven: „Warum nicht? So richtig ernst kann man das nicht nehmen!“

 

Mike Garland: „Schon beim A-Team hieß es immer: Sie wollen nicht so gant ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen.“

 

Vincent Craven: „Wieder sind wir bei Fernsehserien. Wie vorhin schon bei Barqas und seinen vier Fäsuten!“

 

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Irgendwo in den unendlichen Weiten des PCWA Domes schwirren Elroy Omar Schmidtke und sein neuer bester Freund Jimmy van Hearth herum, stehen aktuell in einem großen Raum. Der Rockstar hält dabei eine Handkamera und ist daher selbst nicht zu sehen.

 

Elroy: „Ob der Platz für meine monströse Siegesfeier ausreicht? Wie hat Rage damals eigentlich seinen Gerasy Titelgewinn gefeiert?“

 

Plötzlich quittieren die Leuchtmittel des Raumes ihren Dienst.

 

Elroy: „Huch!“

 

JVH: „Warte, ich schalte fix das Nachtlicht der Kamera ein, ein bisschen Abwechslung kann deinem Video nicht schaden.“

 

Gesagt, getan. Elroy erscheint in einer eher mageren Ausleuchtung, was sein Follower ihm lieber verschweigt. Beinahe zeitgleich gibt’s unweit der beiden plötzlich ein derbes Scheppern. Offensichtlich ist dort jemand ohne Notbeleuchtung unterwegs.

 

Elroy: „Hallo? Alles in Ordnung?“

 

Keine Antwort.

 

Elroy: „HAAALLOHOOO!“

 

JVH: „Nun lass doch. Sag lieber mal was, immerhin drehen wir hier einen Film.“

 

Elroy: „Hmm…“

 

Es ist nicht nur die Neugierde, die ihn antreibt. Dem Ohmenhausener kommt plötzlich auch das heutige Schicksal von Heritage in den Sinn.

 

Elroy: „Oh mein Gott!“

 

Und schon gibt Elroy Fersengeld. Sein Kameramann, Jimmy van Hearth, kurz JVH, glotzt erst blöde drein, macht ihm das ganze dann jedoch schnellstens nach, wobei er aber in der Hektik glatt vergisst, die Kamera auszuschalten. Die wiederum  liefert den Fans in der Halle und an den heimischen Bildschirmen ein tolles Bild: die heftig verwackelte Hinterpartie des auf und davon stürmenden Elroy, garniert mit den Atemgeräuschen von Jimmy. Untermalt von umgebender Dunkelheit und dem kleinen Kegel des Kamera-Nachtlichtes.

 

Nach mehrminütiger Hatz, diversen umkurvten Ecken und übersprungenen Hindernissen, sucht Schmidtke in einer beleuchteten Lagerhalle zwischen zwei Stapeln Europaletten Zuflucht. Natürlich kommt Jimmy hinterher gehechtet. Das von der Kamera aufgefangene Bild verändert sich zu einer Nahaufnahme der Paletten. Offensichtlich ringt man gemeinschaftlich nach Luft. Für den Zuschauer bleibt nur der Verlass auf das eigene Gehör...

 

Elroy: „Und... haben...haben wir ihn abgehängt?“

 

JVH: „Was weiß ich.... Du hast doch angehalten. Und WEN haben wir eigentlich abgehängt?“

 

Elroy: „Warte eben.“

 

JVH: „Was machst du da? Zieh die Rübe wieder ein!“

 

Elroy: „Richtig. Guck du lieber, ob er noch hinter uns ist.“

 

JVH: „Au! Hör auf zu knuffen! Ich mach ja schon...“

 

Zwei Sekunden völlige Stille, diesseits und jenseits des Trons.

 

JVH: „Ich kann niemanden sehen.“

 

Elroy: „Sehr gut…“

 

Eine Hand patscht an das Objektiv der Kamera, dann wird das Gerät etwas gedreht und Elroy kommt ins Bild. Der grinst glücklich in die Linse, was jedoch den Betrachtern in der Halle  nicht sonderlich gefallen dürfte, denn...

 

JVH: „Ähm... Elroy... dir.. dir läuft da was aus der Nase...“

 

Elroy: „Äh, was?“

 

Der Anwärter auf den Undisputed Gerasy Title fasst sich an die Nase, bemerkt Nässe und betrachtet die Schnodder an seinem Finger.

 

Elroy: „Oh, na sowas, nicht eines Undisputed Gerasy Champions würdig... Doch das haben wir gleich!“

 

Kramt ein Taschentuch aus seiner Hose, faltet es gewissenhaft auseinander und schnäuzt erst einmal kräftig und vor allem lautstark rein.

 

JVH: „PSSSSST!!! Ja, bist du des Wahnsinns! Du verrätst noch unseren Standort!“

 

Schmidtke bemerkt seinen Fehler und versucht nun, leiser zu schnäuzen. Was auch mehr oder minder gelingt. Nachdem der letzte Orkan seinen Weg in die Zellulose gefunden hat, faltet Elroy das Taschentuch fein säuberlich zusammen...

 

Elroy: „Weißt du, das erinnert mich an einen Film, den ich mal gesehen habe. Wie hieß der noch gleich?“

 

Nun wird sich darauf konzentriert, das gute Stück samt Inhalt Jimmy in die Hand zu drücken, der sich zwar wehrt aber die Rotzfahne nach einigem Rumfuchteln schließlich doch angewidert in der Hand hält.

 

JVH: „Oh, Scheiße!“

 

Elroy: „Na, nun hör aber auf. Das ist kein Klopapier, sondern ein Taschentuch!

Aber viel wichtiger ist, wie hieß nur dieser Film…“

 

Doch statt einer Fortsetzung der Konversation gibt’s ein gepresstes „Uff“ sowie einen Jimmy, der mitsamt Kamera zu Boden geht und dort liegen bleibt. Dank robuster Technik für die Fans in der Halle eine Gelegenheit, das Schuhwerk von Herrn Schmidtke zu begutachten. Und diese beiden Schuhe bewegen sich just Schritt um Schritt rückwärts.

 

Elroy: „Hör mal…lass uns doch…Mist, ich glaube der Film ging schlecht aus…“

 

Dann gibt’s auch von Elroy ein ordentliches „Uaargh“ zu hören. Nur Sekundenbruchteile später liegt der Ohmenhausener ausgeknockt auf dem Boden, in perfekter Lage für die Kamera. In der Halle halten spätestens jetzt die letzten Zuschauer den Atem an. Als die Kamera unvermittelt ihren Dienst abbricht, herrscht noch für 2-3 Sekunden gespenstische Stille, dann bricht der Lärmpegel schier alle Rekorde.

 

 

Mike Garland: “Nach Valkos erwischt es auch Elroy. C~I wird konsequent ausradiert!”

 

Vincent Craven: “Fehlt nur noch Keevan. Aber schon eigenartig wie Elroy hier ausgeschaltet wird.”

 

Mike Garland: “Elroy und Jimmy meets Blair Witch Project.”

 

Vincent Craven: “Ja, ich glaube so hieß der Film.”

 

Mike Garland: “Jetzt sind wir also von den Serien zum Film gewechselt.”

 

Vincent Craven: “Nein, vom Film zum Match!”

 

Mike Garland: “Barqas trifft auf den Boss!”

 

Vincent Craven: “Mal gucken wie das endet.”

 

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<< MATCH >>

 

Zeitpunkt: t0 minus 9 Minuten

 

Mike Garland: „Nun ist es also soweit, ein Duell zweier Männer, die ein ganz unterschiedliches Bild von Ehre und Stolz haben. Todfeindschaft ist schon gar kein Ausdruck für die Beziehung, die PCWA-Geschäftsführer Mahmoud Omar Medouni und GCWF-Veteran Barqas miteinander hegen!“

 

Vincent Craven: „So kann man es auch sagen. Um ihre Geschichte kurz einmal zu rekapitulieren: Medouni holte Barqas offensichtlich mit Geld und vor allem der Aussicht auf epische Schlachten in die PCWA zurück, nachdem Barqas über Jahre hinweg verschollen war.“

 

Mike Garland: „Barqas wurde hierbei sogar zum PCWA DanMen Champion, indem er Smartin Phynix den Titel abnahm, sonst allerdings fiel der Tunesier durch Lustlosigkeit auf – kein Wunder, schließlich ist ihm die Funktion als Marionette von Medouni zuwider.“

 

Vincent Craven: „Medouni reagierte darauf und verpflichtete John Doe #2, der sich als Valkos Heritage entpuppte. Ein Mann, der über ein Jahr nicht mehr gesehen worden war und auf eine lange Historie mit Mazrim Barca zurückblicken kann. Heritage attackierte Barqas, warf ihn aus der Corporate Identity und nahm ihm den DanMen Title ab. Barqas wurde daraufhin entlassen!“

 

Mike Garland: „Aber das wollte der Barkide nicht auf sich sitzen lassen, mit Guerillataktiken schaffte er es immer wieder in die PCWA-Gebäude und attackierte Medouni so schwer, dass dieser ins Krankenhaus musste. Heritage übernahm hierbei die Show, verletzte sich allerdings beim letzten PPV schwer am Knie!“

 

Vincent Craven: „Gleichzeitig kam Medouni zurück und wollte den Scharaden von Barqas ein Ende bereiten. Er bot ihm einen regulären, nicht schlecht dotierten Vertrag an, welchen Barqas auch annahm. Medouni stellte allerdings eine Bedingung...

 

Mike Garland: „Womit der Kreis zu diesem Abend geschlossen wird. Medouni forderte Barqas im Ring. Ich wiederhole: Medouni, ehemaliger Boxer, der vor drei Jahren als rechte Hand von Bracchus die einzigen zwei Wrestlingmatches in seinem Leben bestritten hat, forderte den ehemaligen GCWF World Champion Barqas heraus...“

 

Vincent Craven: „Nicht vergessen sollte man jedoch, dass im Zusammenhang mit diesem Match und mit Barqas’ Kampf gegen Paimon Medouni etliche Drohbriefe erhielt mit fairen Mitteln zu spielen. Während Medouni selbst glaubt, dass dies ein großer Masterplan von Anathema oder Kerry & Gaelic ist, vermuten Heritage und Keevan Barqas selbst dahinter!“

 

Mike Garland: „Ob Barqas, Anathema oder Kerry & Gaelic, wer wirklich dahinter steckt, kann zum jetzigen Zeitpunkt nur vermutet werden.“

 

Vincent Craven: „Klar ist jedoch, dass man offensichtlich nicht mit sich spaßen lässt. Nachdem Medouni schon ankündigte, hier unfair aufspielen zu wollen, wurde mit einer entsprechenden Antwort gekontert: der Entführung des Commissioners, der rechten Hand des Geschäftsführers.“

 

Mike Garland: „Dieser wiederum muss diese Pille fürs erste schlucken und sich auf das bevorstehende Match konzentrieren. Ein Match, in dem sich wohl grausame, aber intensive Szenen entladen werden, wenn Barqas und Medouni zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal in ihrer Karriere aufeinander treffen werden...“

 

 

Während Mike seine letzten Ausführungen zum Besten gibt, feiern die Fans ihren Helden, der sich nun mit dem verhassten Geschäftsführer messen wird. Längst wird das Theme des Barkiden gespielt, erst in dezenter Lautstärke, dann kontinuierlich anschwellend. Doch vom Better God fehlt jede Spur. Verwirrung macht sich breit. Erneut wird das Theme eingespielt, ein basslastiges und mittelalterlich anmutendes Werk, dass die Identität des Mazrim Barca perfekt transportiert: unbedingter Kampf, bis zum Untergang.

Doch es tut sich noch immer nichts am Eingang. Die Stimmung der Fans sinkt rapide. Und so sieht man sich seitens der PCWA gezwungen, über den Tron in den Backstagebereich zu schalten. Zu Mahmoud Omar Medouni, Geschäftsführer der Liga mit dem Phönix! Begleitet von seiner Medouni Security Agency wandert der Frankoaraber durch die Gänge des PCWA Domes, auf dem Weg zu seinem Gefecht mit dem Barkiden. Und die Taktik scheint aufzugehen. Gebannt schauen tausende von Augenpaaren auf das Bildmaterial. Und dort...

 

„Hey!“

 

Einer der Schränke hat bei seinem absichernden Blick nach hinten jemanden entdeckt, der hier offensichtlich nicht hingehört. Aufgeschreckt durch den Ausruf des Mannes dreht sich der Rest der Truppe um. Medouni macht große Augen.

 

Mahmoud Omar Medouni: „WAS… Was zur Hölle machst du hier!? Solltest du nicht längst auf dem Weg in den Ring sein!?“

 

Die angesprochene Person - es handelt sich um den in der Halle vermissten und genau in diesem Moment dort tausendfach bejubelten Barkiden - kommt näher. Schwarz-weiße Hose, nackter und mittels zahlloser Narben und Tattoos verzierter und vor allem muskulöser Oberkörper, Strangulationsnarbe am Hals, Baseballbat auf dem Rücken, Irokese sowie schwarz-weiße Gesichtsbemalung -  eine Erscheinung, die jedes gesunde Gemüt in Alarmzustand versetzen sollte. So auch die Agenten, die ihren Boss absichernd in die Mitte nehmen.

Die Antwort des Barkiden fällt kurz und knochentrocken aus.

 

Barqas: „Klosett.“

 

Der Frankoaraber schaut mit großen Augen ungläubig seinem Feind ins Gesicht, der Mund steht sperrangelweit offen, will dann etwas entgegnen, als sich plötzlich das Handy eines der Agenten bemerkbar macht. Der Eigentümer zückt das technische Meisterwerk und gibt es nach kurzem Dialog mit dem anderen Teilnehmer Mahmoud Omar Medouni.

 

Agent: „Es ist für Sie.“

 

Keine Reaktion von Medouni, nur ein fragender Blick. Dann greift er zu.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Was ist?“

 

Kurzes Schweigen.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Wie ‚nicht aufzufinden’? Habt ihr versucht sie anzurufen? Nein… dann macht das, verdammt noch mal!“

 

Medouni beendet das Gespräch und verzieht das Gesicht zu einer sorgenvollen Fratze. Gleichzeitig kratzt er sich über die Stirn und wischt ein paar Schweißperlen weg.

 

Mahmoud Omar Medouni: „Die haben noch immer keine Spur von Valkos. Und nun sind auch noch Keevan und Elroy verschwunden… was in Allahs Namen ist hier los!? Wie soll ich… verdammt!“

 

Von der Nachricht aufgeschreckt, schauen sich die Agenten sofort energisch um, suchen die Umgebung nach potentiellen Gefahren ab. Schließlich wird Corporate Identity Minute für Minute offensichtlich dezimiert. Der Geschäftsführer der PCWA wendet seinen Blick allerdings auf den Barkiden an. Barqas marschiert nämlich an Medouni und dessen Agenten vorbei zum Halleneingang… Plötzlich fällt Medouni etwas auf...

 

Mahmoud Omar Medouni: „Der Toilettengang scheint deine Schminke… nun ja… beansprucht zu haben...“

 

In der Gesichtsbemalung des Barkiden klafft auf dem rechten Kieferknochen eine mittelgroße Lücke. Offensichtlich die Folge einer physischen Einwirkung.

Der Tunesier bleibt stehen, schaut Medouni an..

 

Barqas: „Die Tür war im Weg.“

 

… und setzt seinen Gang fort. Medouni, der dem Barca offensichtlich kein Wort glaubt, kommuniziert in dessen Rücken noch kurz mit seinen Agenten, während wir wieder in den Halleninnenraum schalten, wo Barqas auch unter Jubel der Fans erscheint und sich den Weg zum Ring bahnt.

 

Mike Garland: „Nun wird es also soweit sein. Bringt Medouni seine Agency mit und verstößt erneut gegen die Spielregeln der unbekannten Partei?“

 

Vincent Craven: „Das werden wir in wenigen Augenblicken erfahren, wenn...“

 

Craven wird von einem lauten Pfeifkonzert unterbrochen. Als würde er auf pompöses Tamtam verzichten, ja sich fast schon leise zum Ring schleichen wollen erscheint Medouni auf der Einzugsrampe ohne Introvideo, ohne Feuerwerk, ohne roten Teppich und ohne Musik. Er blickt sich argwöhnisch um, macht dann einige Schritte nach vorn und sieht sich dabei permanent in den Zuschauerreihen um, ob ihm etwas ungewöhnliches auffällt. Nicht verwunderlich, dass er Barqas im Ring noch nicht einen einzigen Blick zugeworfen hat, schließlich geht die große Gefahr aus dem Publikum im Moment aus. Dies scheinen auch charakterlose Schergen zu erkennen, denn ein paar Medouni Agents kommen hinter dem Vorhang hervor und scheinen ihren Chef unterstützen zu wollen, doch er reißt nur ängstlich die Augen auf, greift sich an den Kopf und brüllt die Sicherheitskräfte an, sofort zu verschwinden.

 

Vincent Craven: „Wow, Medouni nimmt die Drohungen nun wirklich ernst!“

 

Mike Garland: „Kein Wunder nach dem, was mit Heritage passiert ist!“

 

Vincent Craven: „Er sieht überhaupt nicht danach aus, als wäre er auf dieses Match sonderlich vorbereitet. Dabei sah das im Trainingsvideo am Anfang der Show noch ganz anders aus!“

 

Mike Garland: „Da hatte er ja noch alle Trumpfkarten im Ärmel, bis man ihn auf die Unterhose ausgezogen hat...“

 

Gutes Stichwort kurz auf das Ring-Outfit des Frankoarabers einzugehen. Schwarze Shorts eines Boxers mit silbernen Streifen an der Seite. Schwarzes Achselhemd mit dem silbernen Phönix aus dem PCWA-Logo. Schwarze Stiefel. Fast schon ein legeres, kaum protziges Outfit. Die getapedten Handgelenke und Hände tun dann ihr Übriges zum Bildnis eines Kämpfers.

 

Medouni kommt endlich am Ring an und registriert seinen Gegner. Klar, als Medouni das Match vor einigen Wochen festgelegt hat, hat er sich den Weg hierher anders vorgestellt. Er wollte Barqas in die Ecke drängen, nun ist er das Tier, welches unterlegen ist. Langsam steigt Medouni in den Ring, sieht sich noch einmal um. Die Fans machen mächtig gegen ihn Stimmung. Mitleid hat dieser unbeliebte Mann nicht verdient. Barqas dagegen kann sich ein Grinsen kaum verkneifen. Der Tanz kann beginnen.

 

Match 4
-Die Gefahr von Außen-
Regular Single Match




(Referee: Sven Nitzschke)

 

Zeitpunkt: t0

 

Der Ringrichter Sven Nitzschke lässt die Glocke läuten und der Kampf hat begonnen. Medouni steht wie angewurzelt an den Ringseilen und scheint nicht zu wissen, was er nun tun soll. Barqas pirscht nach vorn und Medouni ergreift die Flucht. Er springt zwischen die Seile nach draußen, will Luft zwischen sich selbst und Barqas schaffen um nachzudenken und ruft damit ein gellendes Pfeifkonzert hervor. An einer Stelle gibt es ein paar „Barqas, Barqas“-Rufe, an anderer Stelle muss sich Medouni anhören, dass er suckt. Medouni ist dies jedoch gleichgültig, er braucht eine Idee, einen Plan. Barqas dagegen hält ihm schon süffisant die Ringseile auseinander, damit Medouni der Weg in den Squared Circle leichter fällt, ein Angebot welches Medouni ausschlägt und an anderer Stelle wieder in den Ring klettert.

 

Erneut läuft Barqas auf seinen Kontrahenten zu und nach einigem Zögern geht auch Medouni in die Ringmitte. Klassisch gibt es dort einen Lock-Up, Medouni überrascht mit einem schnellen Übergang in einen Side Head Lock. Fast hätte er sogar lächeln müssen, doch schon wird er vom Barkiden ausgehebelt und per Side Suplex auf die Matte befördert. Die Fans kochen, alleine schon weil sie hier offensichtlich wirklich ein Wrestling Match zu sehen bekommen. Barqas gewährt Medouni sogar genügend Raum, um sich zu sammeln und der Geschäftsführer blickt nun weniger ängstlich, sondern mehr wütend drein. Er steht in der Ringecke wieder auf und hebt die Fäuste. Nun ist auch Medouni bereit für dieses offene Gefecht.

 

Mike Garland: „Oh, nun muss Barqas aufpassen. Medouni als Wrestler ist möglicherweise kaum zu gebrauchen, aber Medouni als Boxer könnte gefährlich sein!“

 

Vincent Craven: „Naja, traust du ihm wirklich zu, dass er Barqas ausknockt?“

 

Mike Garland: „Wenn er richtig trifft traue ich Medouni auch zu, dass er einen Elefanten ausknockt!“

 

Medouni nun mit einem absolut missraten aussehendem Ali-Shuffle, wofür es von den Fans nicht nur Buhrufe, sondern auch Gelächter gibt. Barqas ignoriert dagegen diese Geste und behält seinen Fokus auf den relevanten Bewegungen des Geschäftsführers. Medouni läuft ein paar Schritte nach vorn und versucht Barqas mit kurzen Jabs zu treffen, doch Barqas beweist seine guten Reflexe und weicht aus. Unter einem Haken taucht Barqas ab, den Körpertreffer mit der Linken kann er allerdings nicht abwehren und ein Leberhaken schickt Barqas doch tatsächlich röchelnd auf die Knie.

 

Vincent Craven: „Oha, das Boxen zeigt Wirkung!“

 

Mike Garland: „Da bist du nicht der Einzige, der darüber erstaunt ist. Sowohl die Fans, als auch offensichtlich Barqas haben damit nicht gerechnet!“

 

Vincent Craven: „Medouni tänzelt noch einmal sehr merkwürdig vor sich hin, während sich Barqas wieder aufrichtet. Medouni holt aus...“

 

... und Barqas rammt ihn mit einem Spinebuster ungespitzt in den Boden. Medouni japst nach Luft und krabbelt instinktiv in die Seile, doch Barqas zerrt an seinem Geldgeber und zieht ihn in die Ringmitte. Viele Fans beginnen nun zu Jubeln und auch unsere Kommentatoren sind vollkommen aus dem Häuschen.

 

Mike Garland: „Setzt Barqas etwa schon die Säulen des Melkarth an?“

 

Vincent Craven: „Zumindest hat er Medouni wie ein Insekt auf dem Rücken und hat auch dessen Beine in guter Position!“

 

Doch Barqas setzt seinen Aufgabegriff nicht an, sondern verpasst Medouni einen harten Tritt in den Unterleib. Erneut versucht der Frankoaraber so etwas wie Atemluft zu erhaschen und kriecht vor Barqas davon. Erneut macht Barqas den möglichen Fehler, seinem Gegner zu viel Freiraum zu lassen anstatt konzentriert nachzusetzen. Ein kurzer absichernder Blick ins Rund, dann sieht er dabei zu, wie Medouni sich an den Seilen auf die Beine hangelt, aber der Barkide lauert. Er lauert bis Medouni steht und dann schickt er ihn mit einer Clothesline über die Seile nach draußen. Sofort wären Medounis Sicherheitskräfte da, doch die sind nicht am Ring und so muss sich Medouni selbst wieder auf die Beine helfen, allerdings steht ihm sofort erneut der Barkide gegenüber, der aus dem Ring geklettert ist. Sven Nitzschke beginnt sofort damit, die Kontrahenten auszuzählen, während Barqas dem Geschäftsführer ordentlich in die Rippenpartie tritt. Medouni bricht vor dem Ring zusammen, wird aber vom Medieval Man auf die Beine gezerrt und gegen die Ringabsperrung geschleudert, wonach Barqas kurz in den Ring und wieder raus rollt, um den Count des Referees zu unterbrechen. Der Mann kennt sich im Ring aus!

 

Mike Garland: „Ringfuchs Barca marschiert nun abermals hinter dem Chef her!“

 

Vincent Craven: „Das nennt man dann wohl totale Dominanz. Vielleicht hätte der Chef hieraus ein No DQ-Match machen sollen, dann könnte er Barqas wenigsten einen Stuhl über die Rübe ziehen!“

 

Mike Garland: „Tja, im Nachhinein ist man immer schlauer. Wobei Medouni doch nicht ernsthaft erwarten konnte, dass er irgendeine realistische Chance gegen Barqas hat?“

 

Vincent Craven: „Zumindest hat ihm dies sein Boxtrainer eingebläut!“

 

Mike Garland: „Dies ist aber kein Boxkampf!“

 

Weiß auch Barqas, weswegen er Medouni nach einem klatschenden Chop wieder in den Ring rollt, damit Nitzschke nicht mehr zählen muss. Medouni kämpft sich auf die Beine und überrascht Barqas mit einem ordentlichen Treffer an den Kiefer. Der Karthager wankt ein paar Schritte zurück und ist vom Aufbäumen des Geschäftsführers sichtlich überrascht. Medouni tut dann so als stolpere er und rempelt dabei Sven Nitzschke an, der gegen die Seile schleudert und erst einmal wieder sicheren Boden unter den Füßen gewinnen muss. Medouni nutzt dies zu einem Tritt, der den Barkiden in dessen Kronjuwelen erwischt. Barqas’ schmerzverzerrtes Gesicht spricht tausend Bände und so geht der Meister der Säulen vor dem Geschäftsführer in die Knie, was die Fans mit lauten Buhrufen ‚honorieren’ und Medouni natürlich sehr freut. Er stellt seinen Fuß auf Barqas, als hätte er soeben einen Elch erlegt, während Nitzschke hinzukommt und Medouni für das Stolpern ermahnt, sich aber nicht wundert, wieso dieser nun plötzlich Oberwasser hat.

 

Vincent Craven: „War doch klar, dass Medouni nur zu solchen Tricks greifen kann. Anders zwingt er den Barkiden nicht in die Knie!“

 

Mike Garland: „Dennoch beweist Medouni, was hier auf dem Spiel steht, denn nach seiner kurzen Einlage konzentriert er sich sofort wieder auf seinen Gegner und setzt Barqas mit Schlägen und einem heftigen Kniestoß gegen den Kopf weiter zu!“

 

Vincent Craven: „Wow, sogar Wrestling dürfen wir von Medouni sehen. Ein waschechter Bodyslam hämmert Barqas auf die Bretter!“

 

Mike Garland: „Und sogar ein Elbow Drop hinterher. Wenn Medouni da mal nicht sogar noch echtes Wrestlingtraining hatte!“

 

Vincent Craven: „Nun sogar ein Coverversuch von Medouni – klassisch hakt er das Bein des Barkiden ein: Eins!“

 

Mike Garland: „Zwei… aber da kommt Barqas auch schon wieder raus!“

 

Mazrim Barca schüttelt seinen Kopf, als würde er die Attacken des Frankoarabers abschütteln wollen. Doch der beschwert sich nicht einmal beim Ringrichter, dass dieser zu langsam gezählt haben könnte, sondern attackiert sofort weiter. Tritt in den Bauch des Barkiden, dann muss dieser wieder auf die Beine und Medouni bringt sogar einen Vertical Suplex durch, der genau so aussah, als hätte er ihn erst vor ein paar Stunden gelernt. Vereinzelte „You fucked up!“-Chant irgendwelcher Die Hard-Fans, Medouni ist es gleich und erneut legt er sich zum Pinversuch auf seinen Kontrahenten, kommt allerdings nicht weit, denn diesmal präsentiert Barqas bereits nach dem ersten Handschlag von Nitzschke auf die Matte seine Bereitschaft, dieses Match noch fortzuführen. Medouni zerrt Barqas am Schädel wieder auf die Beine und der Schmerz im Lendenschurzbereich scheint fast vollständig verflogen zu sein, denn Barqas bringt einen Punch gegen Medounis Bauchregion durch, doch der antwortet mit einem gefährlichen Bionic Elbow direkt auf die Stirn. Barqas sackt erneut ein Stück zusammen, muss aber dann doch wieder auf die Beine. Nun drängt der wichtigste Mann der PCWA die GCWF Legende in die Ringecke, doch Barqas schubst Medouni einfach weg. Wie ein Raubtier stürzt Barqas nun aus der Ecke heraus und zieht aus dem Schwung einen Spinning Wheel Kick gegen Mahmoud Omar Medouni durch, der diesen nicht nur vollkommen überrascht, sondern regelrecht aus den Stiefeln fegt.

 

Vincent Craven: „Wow, hör dir die Begeisterungsstürme der Fans an!“

 

Mike Garland: „Na, wer hätte auch mit solch einem fulminantem Comeback gerechnet?“

 

Vincent Craven: „Niemand, ich auch nicht. Nicht in der Art!“

 

Mike Garland: „Scheint aber, als habe Barqas nun noch einmal eine gehörige Portion Kampfeswillen getankt, während Medouni sich nach dem Zug umguckt, der ihn gerade überfahren hat!“

 

Vincent Craven: „Dass Medouni noch mal auf die Beine kommt, grenzt eigentlich schon an ein Wunder bei seinem Wrestlinghintergrund!“

 

Mike Garland: „Tja, noch wurde er offensichtlich nicht mit Zehn ausgezählt. Boxerherz, eben!“

 

Vincent Craven: „Aber vollkommen ohne Orientierung! Barqas nutzt dies zu einem weiteren Angriff und er reißt Medouni hinterrücks mit einem Bulldog auf die Matte!“

 

Mike Garland: „Nun versucht sich Barqas am Pin… Eins… Zwei… und Medouni reißt die Schulter hoch!“

 

Vincent Craven: „Oh, dafür hat Medouni allerdings ordentlichen Respekt verdient. Barqas bringt Wrestling ins Spiel und selbst das kann Medouni nicht bezwingen!“

 

Mike Garland: „Noch nicht, denn Barqas hat beileibe noch nicht sein ganzes Arsenal verschossen! Sieh nur, wie er nun auf Medouni lauert. Barqas ist hungrig, Barqas will mehr! Barqas wird Medouni nun zerstören!“

 

Vincent Craven: „Ja, und abermals wartet er, bis Medouni auf die Beine kommt. Nun ein Tritt von Barqas in den Magen von Me… nein, Medouni fängt ihn ab!“

 

Mike Garland: „Da hat Jemand sein Ego zurück gewonnen, denn Medouni grinst, während er das linke Bein von Barqas in der Hand hält. Nun hebt Medouni lachend seine rechte Faust, will Barqas den Knockout verpassen, während dieser ziemlich hilflos auf einem Bein hüpft… WAS ZUR…?“

 

Vincent Craven: „ENZUIGIRI!“

 

Gerade als Medouni zum finalen Schlag ausgeholt hat, sprang Barqas mit seinem rechten Bein ab und versetzte Medouni einen ordentlichen Tritt an den Kopf – in der Fachsprache Enzuigiri genannt. Wie ein Baum knallt Medouni auf die Matte und bleibt regungslos liegen, während Barqas selbst wieder auf die Beine kommt. Medouni liegt ohne sich zu rühren auf dem Rücken und Barqas blickt nun starr zum Ringpfosten. Na, ob er will? … Er wird…! Barqas klettert unter dem Jubel der Fans auf das oberste Seil, wartet einen Moment um zu schauen, ob Medouni nicht doch ausweichen will und dann springt er ab, fliegt und segelt durch die Lüfte nur um dann punktgenau mit dem Kopf seinen Widersacher zu treffen!

 

Mike Garland: „PUNIC STORM!“

 

Vincent Craven: „Barqas setzt Medouni den K.O.-Treffer! Das war es! Das muss es doch gewesen sein!“

 

Mike Garland: „Sogar die Fans feuern Barqas an, er soll das Ganze hier und jetzt beenden. Und Barqas folgt den Rufen, nicht aber mit dem Pinfall, sondern er greift nach den Beinen von Medouni!“

 

Vincent Craven: „Jetzt sollen die Säulen des Melkarth folgen. Nitzschke kann doch jetzt schon abbrechen, von Medouni wird da nichts mehr kommen!“

 

Mike Garland: „Das ist Barqas egal, er will den richtigen, den echten Sieg!“

 

Vincent Craven: „Er hat die Beine, er hakt sie unter und er dreht Medouni auf den Bauch. Die Säulen sitzen! Jetzt muss Medouni nur aufgeben oder aber Nitzschke beendet das Match zu Barqas’ Gunsten!“

 

Mike Garland: „Sieht auch ganz danach aus, denn… wohin starrt Nitzschke denn… wa… WAS… WER… WAS MACHT DER HIER!?“

 

Mit offenem Mund starren nicht nur Nitzschke, Garland und Craven, sondern auch etliche Fans in einen Bereich im Publikum, durch welchen sich ein bärtiger Mann seinen Weg bahnt. Er steigt über die Ringabsperrung, als hätte er nie einen Rollstuhl gebraucht und im nächsten Moment ist Valkos Heritage mit einem Stuhl bewaffnet am Rücken des Barkiden angekommen. Medouni selbst reißt teils vor Schmerzen, teils vor vielleicht gespielter Überraschung die Augen auf und Heritage rammt Barqas ohne abzuwarten die Kante der Stuhllehne in den Nacken. Barqas bricht sofort zusammen und Nitzschke hat noch genügend Mumm in den Knochen das Match zugunsten des Barkiden abläuten zu lassen, bevor er selbst Fersengeld gibt und sich Valkos Heritage auf zwei gesunden Beinen lieber aus sicherer Entfernung ansieht. Barqas dreht sich auf den Rücken und hält sich mit beiden Händen seinen Nacken. Er sieht seinen Angreifer, starrt auch ein wenig ungläubig aber wirkt kaum überrascht – wenn man seinen Blick so deuten kann, denn länger als einen Bruchteil einer Sekunde trägt er diesen ohnehin nicht im Gesicht spazieren, denn Heritage lässt die Stuhllehne nun auf den Bauch des Barkiden krachen.

 

Mike Garland: „Das gibt es nicht! Das glaube ich einfach nicht… was macht er denn hier!?“

 

Vincent Craven: „Ich… ich habe keine Ahnung! Du weißt wir haben gesehen, wie er entführt wurde. Hat er sich befreit und rächt er sich nun an Barqas? Oder ist das ‚Plan B’ den Medouni zuvor beim Sparring erwähnte?“

 

Mike Garland: „Keine Ahnung, aber Medouni sieht nicht so aus, als wäre er eingeweiht. Er schaut wirklich überrascht aus. Und sonst hätte Heritage ja viel früher eingreifen können und Medounis Tortur enden lassen können!“

 

Vincent Craven: „Andererseits… wenn die Entführung aber echt war… dann bricht Heritage gerade die Regeln für Medouni. Und wir alle wissen, was das bedeutet. Wenn die Typen in der Lage sind Heritage zu entführen, will ich nicht wissen, was sie mit der PCWA anstellen könnten!“

 

Mike Garland: „Barqas ist dies nun allerdings egal, er muss einen weiteren Stuhlschlag auf den Kopf einstecken und anschließend zieht Heritage sogar einen DDT auf den Stuhl durch. Wie agil der auf den Beinen ist. Das wirkt so surreal, nachdem wir ihn nur im Rollstuhl gesehen haben!“

 

Vincent Craven: „Dann war die Verletzung nur gespielt? Aber wozu? Ich verstehe das alles nicht…“

 

Mike Garland: „Ich auch nicht. Die Fans auch nicht. Medouni offensichtlich auch nicht! Das einzig Gute ist, Heritage scheint genug zu haben!“

 

Vincent Craven: „Er sieht das Blut des Barkiden von dssen Kopf fließen und grinst. Er grinst solange, bis er Medouni ins Gesicht sieht, der zwar auf den Beinen ist, aber fassungslos seinen Schützling anstarrt. Ich habe Medouni in meinem ganzen Leben noch nie so fassungslos dreinblicken sehen!“

 

Mike Garland: „Keine Reaktion von Heritage, er läuft einfach an Medouni vorbei und bahnt sich seinen Weg in den Backstage Bereich, während er von den Fans mit Buhrufen und Plastikbechern eingedeckt wird!“

 

Vincent Craven: „Da besteht Klärungsbedarf. Für und alle und für Corporate Identity. Ich fasse es nicht… Heritage… oh mann!“

 

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Was während Noahs Abwesenheit am Auto passierte …

 

Der irische Leibwächter hat sich nach dem vorläufigen Abgang seines Chefs eine Zigarette angezündet und blickt gedankenverloren in den Berliner Nachthimmel. Der Abend könnte noch lange für ihn und seinen Chef werden. Eigentlich hätte er Besseres vorgehabt, aber eine kleine Änderung im Urlaubsplan der Firma hat ihn hierzu gezwungen und jetzt auch noch so ein Abend, der wirklich einiges an Arbeit für ihn bedeutet. Nicht wirklich ideal.

 

Patrick: „Come on, hurry up …“

 

Was er nicht sieht ist die Gestalt im Schatten, die nur wenige Minuten von ihm entfernt steht. Plötzlich sieht er kurz eine Flamme aufleuchten, die nur für wenige Sekunden eine Gestalt im schwarzen Anzug sehen lässt. Die angezündete Zigarette lässt deutlich weniger erkennen.

 

Patrick: „Was zum …?“

 

Die Gestalt rast plötzlich in geduckter Haltung auf ihn zu und bringt ihn mit einem harten Shoulderblock aus dem Lauf. Einige weitere harte Kicks gegen den Kopf und der irische Leibwächter wird bewusstlos, aber einen letzten Blick konnte er auf seinen Angreifer noch werfen.

 

Patrick: „Du?“

 

Die Gestalt zieht sich schnell eine der Masken über, die wir bereits zuvor gesehen hatten. Mit dem Gesicht des Leibwächters, den er schnell in den Kofferraum des Firmenwagens verpackt, nachdem er geknebelt und gefesselt wurde. Die Mission kann weiter gehen.

 

TO BE CONTINUED …

 

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Als die Regie in den Backstagebereich schaltet, sehen wir Maria van Olsen, Sicherheitsbeauftragte des Backstagebereichs vor der Kabine des Unique Highlights Keevan. Einige ihrer namenlosen Mitarbeiter macht sich am Schloss zu schaffen. Von innen hört man einen aufgebrachten Keevan. Van Olsen versucht ihn durch das Holz zu beruhigen und versichert ihm, dass man gerade alles tue, um das Problem zu beheben. Dann kommt endlich ein weiteres Mitglied des Securityteams mit einem Schlüssel in der Hand angelaufen. Man probiert ihn im Schloss auf und tatsächlich lässt sich die Tür öffnen. Ein sichtlich genervter Lockerroom Leader kommt auf den Flur.

 

Keevan: „Wieso hat das so lange gedauert? Ich habe euch doch noch vor dem Match über mein Telefon angerufen, dass ich hier eingeschlossen wurde. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein. Wenn unser Boss davon erfährt, warum ich ihm nicht zur Hilfe eilen konnte, als er mich brauchte, wird es sicherlich ein sehr unerfreuliches Mitarbeitergespräch geben. Ganz zu schweigen davon, dass es mich wichtige Minuten meiner Vorbereitung auf das Quest 4 the Best Finale gekostet hat. Ich glaube das alles einfach nicht! Wer war das und vor allem, warum ist die Tür erst jetzt offen?“

 

Maria van Olsen: „Das Schloss war verklebt, wird mussten das erst entfernen. Zudem war der Generalschlüssel nicht so einfach aufzufinden. Jemand hat die Tür mit einem passenden Schlüssel verschlossen. Und Herr Medouni selbst hat noch vor wenigen Tagen dafür gesorgt, dass hier auf dieser Etage für alle Corporate Identity Räumlichkeiten sowie sein Büro sehr massive neue Türen eingesetzt wurden. Die lassen sich nicht so einfach aufbrechen. Ich wurde dazu angehalten auf einen außergewöhnlich hohen Sicherheitsstandart zu achten. Und um zu erfahren wer das war, müssten wir die DVDs der neuen hier installierten Kameras anschauen. Wir würden das natürlich sofort tun.“

 

Fluchend schüttelt das Unique Highlight seinen Kopf. Er kann nicht fassen, was ihm hier widerfahren ist. Er wurde vor dem Match seines Vorgesetzen, für das er sich bereit halten sollte eingeschlossen. Und am TV konnte er alles mitverfolgen. Medouni hatte ihm genau Instruktionen erteilt für welchen Fall er bereit stehen sollte. Aber vielleicht ging es ja auch gar nicht um das Match zwischen Barqas und Medouni. Vielleicht wollte ihn sein Gegner noch vor dem Finale ausschalten. Jeder weiß, dass Keevan sich vor wichtigen Matches immer in seine vier Wände zurückzieht und sich intensiv auf den anstehenden Kampf vorbereitet. Meistens ist völlig darin vertieft und wenn sein Kontrahent nun dachte, dass der Egotistical One so sehr in seiner Zone sein würde, dass er von dem Einschluss gar nichts mitbekommt, hätte Keevan dieses Finale vielleicht kampflos verloren. Hätte er nicht von Medouni die Anweisungen bezüglich dessen Match gehabt, hätte er es vielleicht tatsächlich gar nicht mitbekommen, bis er zu seinem Match gerufen worden wäre.

 

Keevan: „Geben sie mir den Generalschlüssel. Ich habe noch eine Promo in meinem Ablaufplan stehen und werde die restliche Zeit hier in meiner Kabine mit der Vorbereitung auf das Quest 4 the Best Finale zu bringen. Ich kann aber nicht riskieren, dass so etwas noch einmal passiert.“

 

Maria van Olsen: „Aber dies ist der Generalschlüssel für die gesamte dritte Etage des Domes.“

 

Keevan: „Das ist mir egal. Sie können ja gerne mit unserem Boss darüber reden. Dann erzählen sie ihm aber bitte auch gleich davon, warum ich nicht bei seinem Match zur Stelle sein konnte.“

 

Etwas pikiert schaut die holländische Sicherheitsdame drein. Dann weist sie ihre zwei Untergebenen an, mit ihr zu kommen. Für Keevan heißt es derweil die Konzentration wieder hochfahren und den Fokus auf das Quest 4 the Best Finale zu legen. Er wird Medouni alles später erklären müssen, nach seinem Match. Valkos war ja da. Und sollte es tatsächlich Barqas gewesen sein… dann wird die Quittung dafür noch folgen. Heute kann er sich damit nicht beschäftigen. Im Moment ist der heutige Main Event aber das Wichtigste. Der Lockerroom Leader blickt sich noch einmal nach beiden Seiten um, ehe er die Tür hinter sich schließt.

 

 

Mike Garland: „Auch Keevan konnte also nicht eingreifen. Er wurde eingesperrt.“

 

Vincent Craven: „Hauptsache er verpasst das Finale nicht!“

 

Mike Garland: „Keine Sorge, das wird ihm sicher nicht passieren. Ob das vielleicht Gabriel war?“

 

Vincent Craven: „Glaub ich nicht. Hatte Barqas vorhin nicht einen Schlüssel in der Hand?“

 

Mike Garland: „Habe ich nicht drauf geachtet. Komisch ist es aber schon, dass Medounis Mannen alle ausgeschaltet wurden.“

 

Vincent Craven: „Zum Glück gehört der gleich nach der Pause folgende Mann nicht zu Corporate Identity.“

 

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<< LIVE >>

 

„Gemeinsame Vergangenheit?“

 

Dieses Kribbeln in seinem Körper…mittlerweile ist es nahezu unerträglich. Vorfreude, Nervosität, Anspannung, Gier… Díego Alejandro Sanchéz bleibt nicht mehr viel Zeit bis zu seinem großen Auftritt gegen Elroy Schmidtke. Es geht um den Undisputed Gerasy und er ist sich absolut sicher, dass er gewinnen wird. Schließlich hat er diesen kleinen Giftzwerg schon einmal One on One besiegt. Eine Gefahr von Corporate Identity erwartet er nicht. Keevan will den Quest gewinnen. Da wird er es kaum riskieren, sich zu verletzen nur um Elroy den Gerasy zu verschaffen. Dazu ist das Ego des Lockerroom Leaders viel zu groß. Zusätzliche Attacken von Heritage und Medouni kann er auch ausschließen. Der Deutschmexikaner lächelt bis über beide Ohren. Der Evil Citizen ist heute ganz auf sich allein gestellt, doch plötzlich verfliegt das Lächeln. Díego erinnert sich an die Infos von Gabriel Lucifer. „Auf einen Schmidtke muss man sich immer individuell vorbereiten, da gibt es kein Patentrezept..“  , flüstert das „Kerry & Gaelic“- Aushängeschild vor sich hin.

 

„Ich darf dich nicht unterschätzen, Elroy.“, spricht er und versinkt ein wenig in Gedanken. Er läuft ein paar Schritte weiter, bis eine ihm bekannte Stimme ertönt und Díego sich blitzschnell umdreht…zu  allem bereit.

 

Barker: „Sieh mal einer an. Wen haben wir denn da? Wenn das nicht der große Díego Sanchéz ist.“

 

Die Verachtung in der Stimme des Viertelmexikaners, als er den Namen des Titelaspiranten ausspricht, ist nicht zu überhören. Wie schnell doch ein junger, ehrgeiziger Typ von der Aussicht auf Macht und Ruhm verdorben werden kann. Das oder ähnliches geht dem ehemaligen Tribune Champion durch den Kopf.

 

Sanchéz: „Wenn das nicht Robert Barker ist, der seine Seele an den Teufel verkauft hat.“

 

Barker:  „Ich habe mich für die ultimative Freiheit entschieden und wenn ich die nur an der Seite eines Teufels erlangen kann, dann sei es so. Hätte ich die Chance neu anzufangen, würde ich es genauso wieder tun...du auch? Würdest du deinen Körper auch wieder für eine undurchsichtige Firma verhökern? Würdest du dich wieder dafür entscheiden ein Leben als Hure zu führen, um an die Spitze zu gelangen?“

 

Augenkontakt der beiden. Besonders Robert Barker zeigt hier ganz klar seine Abneigung gegenüber Sanchéz.

 

Sanchéz: „Was bringt mir deine sogenannte ultimative Freiheit, wenn ich dafür keine Freunde, keine Verbündeten habe? Im Wrestling zählt schließlich nicht immer nur der Einzelne.“

 

Barker: „Ach ja?“

 

Eine dumme Antwort, das wird er später selber merken, doch Barker bekommt einen hochroten Kopf und gerät fast außer Kontrolle. Etwas das er in seinen ersten ein oder zwei, vielleicht auch noch der dritten Show getan hat, doch seitdem hatte er sich immer besser unter Kontrolle. Díego allerdings setzt etwas bei ihm frei, das viel zu tief geht, um es irgendwie zu verschließen.

 

Barker: „Und seit wann vertritt der noble Herr Sanchéz diese Einstellung?!? Du bist doch der Letzte, der sich um andere kümmert! Du arroganter…“

 

Sanchéz: „Whow…Moment mal, keep cool, Robby. Ich hab zwar keine Ahnung welcher Dingo dich gebissen hat, aber das spielt auch keine Rolle. Ich kümmere mich immer um andere. Jedenfalls so wie es mir möglich ist. Im Ring gibt es natürlich keine Gnade. Das wird Elroy auch gleich zu spüren bekommen, wenn ich ihn im Ring vorführe und komplett auseinander nehme.“

 

Ein kurzes, irgendwie irres Auflachen Barkers.

 

Barker: „Bastard Sanchéz wie er leibt und lebt. Gegner auseinander nehmen, dann liegen lassen und sich selbst überlassen. Genau das ist es was du tust. Egal was passiert, egal ob sich jemand verletzt… du jubelst, freust dich, lachst und drehst dann allem den Rücken zu, was nicht in deine heile Welt passt.“

 

Díego sieht ein wenig vor den Kopf gestoßen aus. Die Entwicklung des Gesprächs scheint er nicht nachvollziehen zu können. Er steht anscheinend ein wenig auf dem Schlauch.

 

Barker: „Und das, genau DAS ist das Widerlichste daran... Dieses Gesicht... Diese Unwissenheit... Hast du vor dasselbe mit Elroy zu machen? Nein, vermutlich nicht, sonst müsstest du wieder fliehen, aber hier pumpt man dir zu viel Geld in den Arsch, nehme ich an... du dreckiger... du verdammter... Hijo de puta.“

 

Spricht er und verschwindet so schnell, wie er gekommen ist. Zurück bleibt ein Díego Alejandro Sanchéz, der unglaublich verwirrt guckt und die Beleidigung gegen ihn wohl gar nicht registriert hat. Fragend schaut er sich um, fast als suche er nach einer Antwort. Plötzlich ruft er durch die Gänge.

 

Sanchèz:„WAS SOLL DAS HEIßEN? SO WIE DAMALS?!“

 

Wieder schaut er sich um. Das ist genau das, was er kurz vor seinem Match gar nicht gebrauchen kann. Er setzt sich in Bewegung und sieht einen verlassenen Putzeimer, den er volles Rohr durch den Gang kickt. Da kommt eine Putzfrau aus einer der Kabinen und fängt mit ihrem Gezeter an. Genervt schaltet Díego auf Durchzug und macht sich vom Acker. Er hat nur ein Ziel vor Augen… den Undisputed Gerasy.

 

 

Mike Garland: „Sanchéz und Barker, die verstehen sich nicht wirklich.“

 

Vincent Craven: „Und ich verstehe mein eigenes Wort nicht. Die Musik ist so laut.“

 

Mike Garland: „Die kenne ich noch gar nicht.“

 

Vincent Craven: „Mir auch unbekannt.“

 

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<< LIVE >>

 

Es wird dunkel in der Halle und ein violett flackerndes Licht erfüllt den Entrance Bereich, während ein bisher gänzlich unbekanntes Theme gespielt wird. Kündigt sich ein neuer Wrestler in der PCWA an oder hat einfach nur jemand sein Theme gewechselt? Auf der Medounivision (oder wie die auch hieß) erscheint das Anathema Logo 

 

PLAYING:
Samael – Year Zero

 

Melina erscheint gemeinsam mit ~Silence~ am Entrance. Beide heben den rechten Arm in die Luft und ballen eine Faustt, woraufhin eine Fontäne vom Entrance aufsteigt. Im schnellen Gang gehen die beiden den Entrance entlang und rollen sich unter dem untersten Seil hindurch zum Ring. Dort hebt Melina die Cryption Crown nach oben um mal wieder zu zeigen, wer hier wirklich Cryption Crown Champion ist. ~Silence~ holt für Melina ein Mikrofon und überreicht es ihr. Sie legt die Cryption Crown über die Schulter, wartet bis die Musik verstummt ist und das Licht wieder auf normale Helligkeit zurückgekehrt ist.

 

Melina: „So stehe ich jetzt hier im Ring, so kurz nach meinem eigenen Match und  habe mir dann auch noch ein neues Entrance Theme zugelegt. Ihr fragt euch was das alles nur bedeuten kann? Nun, ich werde es euch erklären.“


Die Black Goddess läuft einige Schritte durch den Ring und blickt dabei in die Gesichter der Zuschauer der ersten Reihen.

 

Melina: „Mein neues Lied heißt „Year Zero“ und genau das ist auch meine aktuelle Einstellung zu all dem ganzen Scheiß hier. Ich fange wieder bei Null an, alles wird zurückgesetzt. Ich bin die Trägerin der Cryption Crown der Phoenix Crossover Wrestling Association und ich habe für diesen Titel eine Ankündigung.“

 

Jetzt sind nicht nur die Fans, sondern auch die Kommentatoren gespannt.

 

Mike Garland: „Oh, was hat sie denn anzukündigen?“


Vincent Craven: „Wenn du nicht immer plappern würdest, dann könnte ich auch mal ein Wort verstehen.“


Melina: „Die letzten Wochen waren nicht gerade erprickelnd für mich. Erst lehnt Luci ab, sich seinen Status zurückzuholen und dabei war ich schon mehr als gütig zu ihm. Was für einen kleinen Schwanz muss ein Mann wie Gabriel Lucifer haben, wenn er so ein Angebot ablehnt? Er hätte sich einen neuen Namen machen können, seine eigenen Fehler wieder bereinigen können, doch er lehnt ein göttliches Angebot einfach ab.“


Sie schüttelt den Kopf, will damit verstehen zu geben, was sie von Lucifer noch hält.

 

Melina: „Oder nehmen wir James Godd. Auch wenn ich ihm die Chance nie eingeräumt habe, so gab er mir zu verstehen was er NICHT will, nämlich einen Titleshot. Okay, ihr wollt es also nicht anders. Ab der nächsten Vendetta werde ich jede an mich gestellte Herausforderung annehmen. Wer meint, das er würdig genug ist, gegen mich um die Cryption Crown in den Ring zu steigen, der soll sein verdammtes Maul aufmachen und mich herausfordern. Ich nehme JEDE Herausforderung an und mir ist es dabei völlig egal, was für eine Matchart ihr vorschlagt. Und wenn ihr vorschlagt das ich in Ketten gefesselt gegen euch antreten muss, das interessiert mich überhaupt nicht, denn ich bin die Black Goddess und ich werde euch alle auch dann fertig machen!“

 

~Silence~ applaudiert ihr, er findet die Ankündigung gut.

 

Melina: „Und wenn es mehr als ein Gegner ist,  das interessiert mich auch nicht mehr. Vor mir aus können wir ’nen Gang Bang im Ring veranstalten und selbst dann reiss’ ich euch die Schwänze ab und werde siegreich den Ring verlassen. Wenn da hinten auch nur EINER den Mum hat gegen mich in den Ring zu steigen, dann soll er mich gefälligst herausfordern. Kommt her, sagt das ihr mich und mein Gold wollt und sagt wie ihr es am liebsten besorgt bekommt und ich schon habt ihr euer Todesurteil für die nächste Vendetta unterschrieben. Das ganze ist das dritte Kapitel meiner PCWA Geschichte und es heißt Chapter III: Der Tanz mit dem Tod.“

 

Sie nimmt ihre Cryption Crown und wirft sie zu ~Silence~ der sie auffängt.

 

Melina: „Dass Kapitel geht genau bis zum Brawlin’ Rumble und dort wird das vierte Kapitel meiner Geschichte angefangen. Warum ich euch schon vom vierten Kapitel erzähle wollt ihr wissen? Nun, ihr sollt euch schon mal mit dem Gedanken abfinden, das ICH den Brawlin’ Rumble gewinnen werde um DAS zurückzuholen, was man Azrael genommen hat, die Undisputed Gerasy Championship der Phoenix Crossover Wrestling Association.“


Sie wirft ihr Mikro zu Boden und ihr neues Theme ertönt wieder. Noch einmal lässt sie sich feiern, ehe sie mit ~Silence~ wieder den Gang in den Backstage Bereich antritt.

 

 

Mike Garland: „Wow, Melina will also wirklich den Brawlin’ Rumble gewinnen um dann Undisputed Gerasy Champion zu werden.“


Vincent Craven: „Und vorher will sie ihren Status als Cryptionesse noch weiter aufwerten. Das sind große Worte von Melina und wenn sie die nicht einhalten kann, dann kann sie ganz schön auf die Fresse fallen.“


Mike Garland: „Wie ich Melina bisher aber kennengelernt habe, hat sie sich ihre Worte gut überlegt und wird auch gute Chancen haben ihre Worte wahr werden zu lassen.“


Vincent Craven: „Na toll und was ist wenn sie nächste Vendetta gleich gegen 6 Wrestler antreten darf?“

 

Mike Garland: „Dann gibt’s Gruppenaction würd ich sagen.“

 

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Zeitpunkt: t0 plus 32 minuten

 

Winseln kann er gut, dieser Hund. Mahmoud Omar Medouni.

Seine Unschuld hat er beteuert...

 

Der Barkide biegt um eine Ecke und steuert zielgerichtet den nahe stehenden Wasserspender an. Dort angekommen, erfolgt zunächst der absichernde Blick nach Links und Rechts, dann wird der Baseballschläger auf dem Tisch abgelegt, ein Plastikbecher entnommen und der Hahn betätigt. Mit leichtem Sprudeln ergießt sich das kostbare Nass im Behältnis.

 

Seine Gedanken kreisen um das Verhalten des PCWA-Geschäftsführers, als dieser nach dem Tanz und der Attacke von außen von ihm eingeholt und gestellt wurde. Völlig passiv, permanent seine Unschuld beteuernd. Was er davon halten soll? Weiß er selbst nicht. Aber vielleicht hätte er dem Franko-Araber trotzdem den Rest geben sollen. Rein aus Prinzip. Stattdessen hat er ihn einfach mit einem warnenden Blick stehen lassen...

 

Mazrim entnimmt den gefüllten Becher aus der Vorrichtung, lehnt sich Augenblicke später rücklings an die Wand, starrt blicklos gerade aus. Blut rinnt ihm – wenn auch nicht mehr so stark wie vorhin - von der Schädeldecke über das ohnehin blutverschmierte Gesicht, tränkt seinen dreizöpfigen Kinnbart und tropft schließlich auf seine Brust, wo es sich langsam aber sicher in kleineren Rinnsalen verliert. Er wird die Wunde nähen lassen müssen.

 

Die Gedanken an die hoffentlich zurückbleibende Narbe erfüllen ihn mit Zufriedenheit. Er war heute ein enormes Risiko eingegangen. Und es hatte sich gelohnt.

 

Wieder der Blick nach Links, dann nach Rechts. Niemand ist zu sehen. Die Linke, verpackt in einem  schwarzen fingerlosen Handschuh, wandert zur Mundpartie, wischt mit dem Rücken darüber und sinkt dann, von Blut und Schminkeresten überzogen, wieder herab. Geräuschvoll wird durch die Nase hochgezogen, der Racheninhalt anschließend neben sich auf den Boden gespuckt. Das kostbare Wasser im Becher wird zum Nachspülen benutzt und wandert ausnahmsweise ebenfalls auf den Boden.

 

Heritage. Valkos Heritage. Wer hätte gedacht, dass dieser Mann die Herausforderung doch noch annehmen würde.

 

Wieder der absichernde Blick in beide Richtungen, wieder ist niemand zu sehen.

Begleitet von einem tiefen Atemzug, der weitere Ruhe in den Barkidenkörper bringt, wandert der Kopf nach hinten, lehnt nun an der Wand. Für einen kurzen Augenblick sinken die Lider nach unten. Ein weiterer tiefer Atemzug folgt.

 

Der Schädel brummt gewaltig.

 

Die Augen werden geöffnet, der Kopf wandert einen kurzen Moment später wieder nach vorn. Ein böses Grinsen schleicht sich nun in das Gesicht des Barca. Mit einem tiefen Schluck wird der Plastikbecher vollends geleert, anschließend fallen gelassen. Nicht gerade geräuschlos kommt das gute Stück auf dem Betonboden auf, bleibt schließlich in der Lache aus Speichel, Blut und Wasser liegen.

 

Mazrim Barca stößt sich leicht von der Wand ab, ergreift seinen Bat und geht langsam von dannen.

Das Grinsen aber ist noch breiter geworden.

 

Es scheint in der Tat so, als würde es das Schicksal gut mit ihm meinen.

 

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<< OFFSIDE THE CAMERA >>

 

Gefühle vergehen, wenn die Zeit an ihnen frisst. So steht Blaze an der Schranke des Phoenix Centers ohne die Adrenalinschübe, welche frisch Verliebte in sich spüren und weiß bald selber nicht mehr so recht, was er hier erwarten soll. Dennoch spürt er eine Verbundenheit zwischen Alyssa und sich, die er kaum zu erklären vermag. Sein ewiges Hadern mit ihr während der letzten Shows kommt ihm dennoch fremd vor. Er will Antworten, jetzt, keine Ausflüchte und keine neuen Fragen. In der Ferne sieht er eine schmale Silhouette langsam auf ihn zukommen. Sie wirkt allein und verloren inmitten der Monumenz des PCWA Domes, welcher vor ihr liegt.

 

Alyssa hat sich lange schon vorbereitet auf diesen Tag. Bisher hat sie auf den einen, perfekten Zeitpunkt gewartet, an dem sie Blaze aufklären kann – vergeblich. Ihre Motive sind egoistisch, zwar will sie Blaze helfen, hat sich sogar selbst etwas in den Kubaner verliebt bei ihrem ersten Treffen, aber der Grund, weswegen sie jenes Treffen damals überhaupt provoziert hat, ist purer Eigennutz. In erster Linie geht es ihr um sich selbst, ihr Leben muss in andere Bahnen gelenkt werden, bevor ihre Freiheit endgültig Vergangenheit ist. Dennoch hegt Alyssa Zweifel an ihrem Vorhaben, als sie in Blaze schöne Augen sieht. Er ist stark, ohne Frage, aber ist er wirklich stark genug?

 

Blaze lächelt zaghaft, als Alyssa schließlich vor ihm steht. Sie erwidert sein Lächeln, kommt näher und umarmt ihn. Dabei flüstert sie in sein Ohr.

 

Alyssa: „Es tut mir Leid, dass ich dich ignorieren musste im Restaurant damals und oben in der VIP Lounge im Theater. Verzeih mir.“

 

Obwohl Blaze diesen Moment der Nähe zwischen ihnen offensichtlich genießt, drückt er Alyssa sanft zurück.

 

Blaze: „Ich verzeihe mir, wenn du mir nur endlich verrätst, was all das sollte. Schämst du dich dafür, mit mir geschlafen zu haben?“

 

Hektisch fasst Alyssa Blaze an die Brust und schüttelt entgeistert den Kopf.

 

Alyssa: „Nein, nein! Ich mag dich wirklich, aber es ist alles nicht so einfach,…“

 

Alyssa schaut unglücklich zu Boden. Jetzt ist es Blaze, der in Hektik ausbricht und Alyssas Kopf zwischen seine Hände nimmt und ihren Blick auf sich richtet.

 

Blaze: „WAS IST NICHT SO EINFACH?!? Ist es dein Freund? Deine Familie? Dein Vater? Verdammt, rede mit mir. Du wärst nicht hier, wenn es dir nicht so wie mir ginge. Ich will dich!“

 

Sanft löst sich die Tochter des Mafiapaten Luca Salvatore Capallo aus dem Griff des Pyromanen und stellt sich in unpersönlicher Distanz vor ihn.

 

Alyssa: „Du bist in Gefahr. Stell Bodyguards ein, seh dich vor, es geht um dein Leben.“

 

Blaze: „Mein Leben? Rede!“

 

Alyssa: „Es ist nicht mein Vater, der dir…“

 

Erschrocken und überrascht zuckt Alyssa zusammen, als sich ein Arm um sie legt. Blaze lässt sich kaum etwas anmerken, obwohl er selbst innerlich zittert, als wie aus dem Nichts der Mann neben Alyssa auftaucht, den er jetzt zum dritten Mal sieht. Das erste Mal in dem italienischen Restaurant, als der Mann sie geküsst hat. Verkrampft lächelnd stellt Alyssa Blaze ihn vor.

 

Alyssa: „Das ist mein Verlobter Calogero Sciacca. Calogero, du kennst Blaze?“

 

Calogero: „Natürlich. Es ist mir eine Freude, dich kennen zu lernen, Blaze. Deine Siegesserie war beeindruckend, deine Rede zu Beginn der Show inspirierend. Ich bin mir sicher, du wirst noch viel in der PCWA erreichen.“

 

An Alyssa gewandt, fährt Calogero fort.

 

Calogero: „Hast du deine Tasche gefunden, Schatz? Wir haben uns gewundert, wo du so lange bleibst.“

 

Alyssa: „Ich habe Blaze auf dem Weg zum Auto getroffen. Dachte mir, wenn ich mich kurz mit ihm unterhalte, habe ich nachher noch etwas Schönes zu erzählen.“

 

Während Blaze die Szene noch kritisch verfolgt reicht ihm Calogero schon eine Hand zum Abschied.

 

Calogero: „Aber dann verpasst du noch das Match von Dîego, lass uns schnell zum Auto gehen, dann schaffen wir es noch pünktlich.“

 

Ohne ein weiteres Kommentar schleift Calogero Alyssa schließlich mit sich und lässt Blaze alleine stehen. Wieder muss der Feuertänzer vor allem mit neuen Fragen einschlafen, statt endlich Antworten erhalten zu haben. Missmutig beobachtet er das Pärchen, wie es von Dannen zieht, als Alyssa einen letzten Blick zurück riskiert. Ängstlich lächelnd blickt sie kurz zu Boden, um Blaze Aufmerksamkeit dort hin zu lenken. In ihrer rechten Hand hält sie ein Stück Papier, lässt es fallen und schiebt es ihm  mit dem Fuß zu.

 

Alyssa lässt Blaze mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Selbst wenn er nicht die Kraft hat, ihm zu widerstehen, letztendlich wäre dieses Unheil seiner Vergangenheit früher oder später so oder so über ihn gekommen. Sie hofft, es reicht, wenn sie ihm nur beisteht. Bald würde sie Blaze alles erzählen, bald,…

 

Nachdem der Pyromane etwas abgewartet hat und Alyssa mit ihrem Verlobten außer Sichtweite ist, geht er langsam auf die Stelle zu, wo noch das Stück Papier liegt, welches Alyssa hat fallen lassen. Aus der Nähe sieht er, dass es Zeitungspapier ist, an den Rändern zerfressen, sonst zerknittert. Langsam hebt der Kubaner es auf.

 

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<< LIVE >>

 

Der Sound von >> Somebody Help Me << – von Full Blown Rose, erfüllt den PCWA Dome. Es ist der Song, der den Lockerroom Leader der PCWA und den Finalisten des Quest 4 the Best Turniers ankündigt. Dieser schreitet sogleich energisch durch den Vorhang und sieht sich umgehend einem Pfeifkonzert der anwesenden Fans auf den Tribünen ausgesetzt. Was folgt, ist eine theatralische Verbeugung noch vor dem CORE Entrance Set stehend, ehe sich das Unique Highlight unbeeindruckt von den Schmährufen auf den Weg zum Squared Circle begibt. Im Ring angekommen, lässt sich Keevan von Jane Nelson ein Mikro in den Ring reichen und gibt er der Regie direkt das Zeichen, seine Musik abzustellen.

 

Keevan: „Willkommen zur finalen Show vor dem entscheidenden Match, welches den diesjährigen Quest 4 the Best – Sieger bestimmt. Ja, wir befinden uns auf den letzten Metern und noch einmal möchte ich die Chance ergreifen, einige Worte an meinen Lockerroom, meinen Gegner und die Fans der Phoenix Crossover Wrestling Association zu richten. Die Leute sagen, ich höre mich gern selbst reden – sie haben recht! Und weil ich hier zu den Machern gehöre, kann ich mir auch die Freiheit herausnehmen zu reden, wann, worüber und wie ich reden will.“

 

Von den Zuschauern erntet der Company Guy lediglich Buhrufe. Bis auf einige Die-Hard Fans des Mitgliedes von Corporate Identity finden sich auf den Rängen wohl nur wenige Unterstützer des Unique Highlights, für das demnächst anstehende Quest 4 the Best Finale.

 

Keevan: „Als ich nach meinem Halbfinalmatch Backstage unterwegs war und in der Zeit, in der ich von diesem Bastard namens Barqas in der Kabine von Corporate Identity eingeschlossen wurde, hatte ich genügend Zeit, etwas über den heutigen Abend nachzudenken. Über meine Treffen mit den Rookies Barker und Blaze, über eben jene Einschlussaktion und ich bin zu einer Erkenntnis gekommen. Einer Erkenntnis, die auf mangelndem Respekt zurückzuführen ist. Es ist vielleicht an der Zeit, dass ich einige hier daran erinnern muss, wer ich bin.“

 

Aus den Zuschauerreihen schallen Keevan nun einige sehr unschöne Bezeichnungen entgegen, womit die Fans, der vom Tribune Champion zu erwartenden, selbst gegebenen Antwort wohl bereits vorgreifen wollen. Es sind Begriffe wie „Arschloch“ oder „Idiot“, die das El Keevnommenon hier über sich ergehen lassen muss.

 

Keevan: „Sehr nett, bringt ihr euren Kindern auch solche freundlichen Ausdrücke bei? Ihr wollt wissen, wer ich bin, glaubt es mir! Ich bin der Rekordtitelhalter der Phoenix Crossover Wrestling Association. Ich bin der erste und bisher einzige Grand Slam Champion. Ich bin der einzige zweifache Undisputed Gerasy Champion… ich bin amtierender Tribune Champion. Denken die Leute wirklich, man könne mich im Vorbeigehen schlagen? Robert Barker weiß es seit heute besser. Denken die Leute wirklich, man müsste mich nicht mehr ernst nehmen? Mein hochgeschätzter Finalgegner sollte es lieber besser wissen. Natürlich mache ich hier mal den einen Sketch oder den anderen Witz… aber das ändert nichts daran, dass die Leute mich fürchten sollten – denn wenn ich etwas will, dann tue ich alles dafür.“

 

Der Egotistical One unterbricht seine Ansprache. Die Rufe der Fans wollen einfach nicht verhallen und auch der Grad der Beleidigungen scheint sich eher zu steigern, denn zu fallen. Der selbsternannte Lockerroom Leader schert sich wenig darum. Er quittiert es mit einem Lächeln und beginnt im Ring etwas auf und ab zu gehen, ehe er seine weiteren Ausführungen mit einer ausladenden Handbewegung begleitet.

 

Keevan: „Wie ich bereits sagte, ich tue alles, um meine Ziele zu erreichen. Und ich habe zumeist Erfolg, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe. Ich bin hier seit Tag Eins! Und ich war bereits vorher hier. Nehmt euch die Zeit und schaut euch in der Vergangenheit dieser Liga um, wer ebenfalls diesen Willen und diese Durchhaltefähigkeit hatte? Ihr werdet nur Gabriel Lucifer finden. Der Rest… der Rest hat es einfach nicht drauf. Barqas… für lange Zeit verschwunden. Díego Ortega, ich sehe ihn hier nicht. Wild Thing… weg! Und selbst die neuere Generation der Phoenix Crossover Wrestling Association ist nicht besser. John Smith oder Mike Novoselic – alles hoch gelobte Stars ihrer Zeit, aber wo sind sie heute während ich genau hier, genau jetzt im Ring stehe? Sie kamen weit nach mir und sind nicht mehr hier. Ihnen allen fehlt etwas… der unbedingte Wille zum Erfolg! Genau die Eigenschaft, die Keevan auszeichnet… die Eigenschaft, die Keevan zu seinen Erfolgen antreibt. Warum glauben also Leute wie Robert Barker, Blaze, Díego Alejandro Sanchéz, Smartin Phynix oder sonst wer – sie könnten sich ein abschätziges Urteil über mich erlauben? Sie könnten es sich erlauben, mir etwas abzusprechen, dass sie hätten und sie besser macht als mich? Wenn sie irgendwann einmal mit mir gleichgezogen haben, wenn sie irgendwann einmal diesen Willen nachgewiesen haben, der mir inne wohnt, dann können wir uns auf Augenhöhe begegnen… dann gestatte ich es ihnen vielleicht, sich mir gleichzustellen.“

 

Während das Unique Highlight einige der Namen aussprach gab es immer wieder vereinzelten Jubel. Doch mit dem weiteren Verlauf, schlugen die Reaktionen der Zuschauer auch wieder mehr ins Negative aus.

 

Keevan: „Aber das sollte heute nicht wichtig sein… vielmehr sollte heute nur noch eines zählen – das Finale. Was mich jetzt noch interessiert, ist einzig und allein mein Ego. Ich will diesen Quest 4 the Best – Turniersieg. Mein Ego braucht ihn, denn mein Name soll diese Liga durchziehen. Undisputed Gerasy Title… Grand Slam… Quest 4 the Best… das alles wird und soll mit dem Namen Keevan verbunden werden. Ich habe eine Lektion für die Welt da draußen: Wer das Gold hat, hat die Macht! Wer die Macht hat, das Gold! Keine Macht, kein Gold!“

 

Der Blick des Company Guys fällt auf den Tribune Titel über seiner Schulter.

 

Keevan: „Ich muss vielleicht einige dahinten in meinem Lockerroom daran erinnern, wer vor ihnen steht – aber ich niemandem mehr etwas beweisen. Ich habe bereits alles erreicht, doch mein Ego verlangt nach immer mehr Ruhm. Während andere nur reden oder sich von Internetmarks hypen lassen, trage ich mich in die Geschichtsbücher ein. Schaut euch meine Erfolge an… die Liste ist endlos. Ich selbst, habe all diese zukünftigen, leuchtenden Sterne gesehen – keiner kann und konnte es mit meiner Legende aufnehmen. Im Gegenteil, während ich hier bin und mein Ego weiterhin mit Erfolgen befriedige, sind sie gar nicht mehr da!“

 

Das El Keevnommenon nimmt seine Sonnenbrille ab und klemmt sie mit dem Bügel an den Kragen seines Shirts.

 

Keevan: „Das ist es was mich und mein Ego ausmacht: Antrieb, Macht, Gier, Erfolg! Und das Fehlen dieses Egos bei all den anderen, ist es, was mich zu dieser Ausnahmeerscheinung macht die ich bin… zu diesem einen absoluten Superstar unter den Stars. Ich gebe euch eine Goldene Regel mit auf den Weg: um Erfolg zu haben, ist Ego alles! Alles andere ist egal! Ich habe nicht vor im Finale einen Leckerbissen für die Geschichtsbücher abzuliefern, ich will keine epische Schlacht schlagen oder besonders kreativ sein – ich will nur den Erfolg! Ich bin kein Neuling wie Blaze oder jung wie Robert Barker, was mich stattdessen in dieses Finale gebracht hat – ist der Hunger nach Erfolg. Ich lasse mich nicht stoppen, das tat ich in der Vergangenheit nicht und schon gar nicht heute! Mein Ego lässt das nicht zu!“

 

Die Fans auf den Rängen starten nun einheitlich „Egomanic“ – Chants. Unterstützt mit rhythmischem Klatschen werden diese Rufe immer lauter. The Keev vernimmt diese Rufe ganz genau und hat ein selbstzufriedenes Lächeln auf den Lippen. Er wartet noch einige Sekunden, bis die ersten Fans aus diesem Sprechchor aussteigen und setzt seine Ansprache fort.

 

Keevan: „Hey, Ich habe es nie verhehlt?! Ja, ich bin ein absoluter Egoist. Ich giere nach Erfolg und Ruhm und das hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Zum Unique Highlight, zu Keevan, zu dem absoluten Superstar der Phoenix Crossover Wrestling Association, der wie kein Zweiter dank seiner Erfolge mit der Geschichte dieser Liga verwurzelt ist. Und wisst ihr wohin mich dieses Ego noch gebracht hat? Ins Finale des Quest 4 the Best Turniers… und darüber hinaus wird es mich zum Sieg antreiben. Ich bin der „Egotistical One“ – ohne Zweifel. Aber fragt Gabriel Lucifer was er heute, genau hier, genau jetzt will… fragt ihn, ob er inzwischen nicht lieber seine ehrenwerten, aber unvergoldeten Schlachten mit Barqas, Clawrik oder sonst wem gegen meine Historie und Titelsammlung tauschen wollen würde. Und das ist meine Botschaft an den Lockerroom: Unterschätzt mich nicht! Bisher gab es in der Vergangenheit niemanden, der es auch nur annährend mit meinen Erfolgen aufnehmen konnte und heute, wo mich mein Ego auf diesem finalen Weg zum nächsten Erfolg ohne Rücksicht antreibt, erst recht nicht! Face Facts… der Quest 4 the Best – Sieg ist meiner, mein Ego verlangt es so!“

 

Mit diesen Worten lässt der Tribune Champion das Mikro zu Boden fallen, schaut ein letztes Mal ins weite Rund und macht sich dann auf, den Ring zu verlassen.

 

 

Mike Garland: „Der absolute Egoist! Keevan wie er leibt und lebt!“

 

Vincent Craven: „Nun, er steht im Finale des Quest 4 the Best Turniers, ist erfolgreich.“

 

Mike Garland: „Im Finale wartet ein alter Bekannter, der ihn noch nie besiegen konnte.“

 

Vincent Craven: „Aber erst mal steht der Co-Main Event an und da geht es um die Nachfolge von Azrael Rage.“

 

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<< LIVE >>

 

Es sind nur noch wenig Momente bis zum großen Match um den Undisputed Gerasy Titel zwischen Díego Alejandro Sanchéz und Elroy „Omar“ Schmidtke. Im gesamten PCWA Dome ist die Anspannung und Nervosität zu spüren, doch wohl niemand ist im Moment nervöser und angespannter wie er. Es ist die größte Chance, die Díego Alejandro Sanchéz bisher in seiner Karriere bekommt. Es geht um den höchsten Titel der PCWA, es geht um eine Reihe von Legenden, deren Teil er sein will. Ein Ziel, für das er alles geben würde. Nachfolger von John Smith oder seinem guten Freund Díego Ortega…

In seinem Ringoutfit marschiert er schon hinter den Vorhang, wo er dann darauf warten wird, dass seine Musik eingespielt wird.

 

„AUTSCH! Pass doch auf du Idiot!“

 

Sie schauen sich an und Díego geht sofort in Angriffshaltung. Er hat den kleinen Ohmenhausener gar nicht gesehen, auch wenn er nicht viel kleiner ist, als er selber. Zu sehr war er auf sein Match konzentriert, als dass er den Evil Citizen wahrgenommen hat.

 

Sanchéz: „Elroy…amigo…sorry Mann, ich hab dich gar nicht gesehen. Ich habe schon in Gedanken meine Siegesfeier geplant. Du bist gern eingeladen, wenn du willst.“

 

Pures Selbstbewusstsein und Arroganz. Selten sieht man den ehemaligen IWF’ler so zuversichtlich, so überheblich. Wird es heute Abend vielleicht sogar ein böses Erwachen für den Deutschmexikaner geben?

 

Elroy: „Pah! Dein Volk wird heute wieder weinen und die Elroyciety feiernd durch die Straßen ziehen. Und selbstverständlich bist du nicht eingeladen! Ich mag nämlich gewiss ein schlechter Verlierer sein aber lass dir gesagt sein, ich bin ein noch schlechterer Gewinner!“

 

Díego kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

 

Sanchéz: „Deine Elroyciety wird heute Abend gewiss nicht feiern, amigo. Für deine wenigen Anhänger solltest du vor deinem Match vielleicht ein paar Taschentücher verteilen. Sie werden sie benötigen.“

 

Elroy: „Ah, das ist wirklich ein guter Tipp, vielen Dank. Meine wenigen Anhänger werden vermutlich vor Freude weinen.

Bitte lass mich bei dir revanchieren für den Hinweis. Deshalb rate ich dir vor deinem Match am besten noch ein paar Fotos zu verteilen, denn deine Fans werden dich nicht wiedererkennen, wenn ich mit dir fertig bin. Ich werde nämlich alles, und zwar wirklich alles tun, um mir den Titel zu holen!“

 

Beide starren sich hasserfüllt an. Sicherlich sind die beiden nicht auf so einer emotionalen Ebene angekommen wie es bei der Konstellation Sanchéz – Keevan wäre, aber die Antipathie der beiden ist deutlich zu spüren.

Da ertönt auch schon das Entrance-Theme von Elroy und ein Lächeln zaubert sich auf die Lippen des Evil Citizen. Er winkt den im Hintergrund filmenden Jimmy van Hearth zu sich, den Díego erst jetzt als Kompagnon seines Gegners wahrnimmt.

 

Sanchéz: „Egal, was immer du versuchst, ich werde vorbereitet sein. Kein Trick ist mies genug, um mich vom Gold fern zu halten, kein Beschiss kann dir helfen. Elroy, ich werde dich stoppen – für immer – JETZT!“

 

Elroy: „Es ist zu spät mich aufzuhalten! Der E-Effekt ist ausgelöst und es gibt nun kein Zurück mehr!“

 

Sprach der Evil Citizen und macht sich zuversichtlich auf den Weg zum Ring. Zurück bleibt ein ihm ungemein entschlossen hinter her blickender Díego Alejandro Sanchéz.  

 

 

Mike Garland: „Da treffen die beiden Kontrahenten nochmal aufeinander. Typisches Vorgeplänkel halt!“

 

Vincent Craven: „Oh, mann, bin ich gespannt, wer diese Liga bald anführen wird! In einigen Minuten werden wir es wissen.“

 

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<< MATCH >>

 

Mike Garland: „Absolut. Und damit sind wir sind wir beim vielleicht am heißesten herbeigesehnten Match am heutigen Abend, denn es geht um nichts Geringeres als den höchsten Titel dieser Liga, vielleicht sogar des gesamten Business.“

 

Vincent Craven: „Definitiv! Kaum ein Belt hat soviel Reputation vorzuweisen wie der Undisputed Gerasy Belt. Die große Frage ist, wer wird der Nachfolger vom verstoßenen Azrael Rage, reiht sich in die illustre Runde eines Díego Ortega, Keevan, Bracchus, Jason Myers, Gabriel Lucifer, John Smith und eben Azrael Rage ein.“

 

Mike Garland: „Die Chance dazu erhalten Díego Alejandro Sanchéz und Elroy Omar Schmidtke, zwei Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die durchaus eine Geschichte miteinander haben.“

 

Vincent Craven: „Richtig! Zwei Kämpfe haben sie bereits in ihrer Karriere gegeneinander bestritten. Eines in der PCWA und eines in cWc.“

 

Mike Garland: „Bei Vendetta 50 konnte Díego seinen Tribune Belt gegen Elroy verteidigen, musste sich aber im Gauntlet Match des Survival of the Sickest Turniers dem späteren Sieger Elroy Schmidtke beugen.“

 

Vincent Craven: „Es steht demnach unentschieden zwischen den beiden. Unentschieden steht es aber gewiss nicht im Zuspruch der Fans. Díego ist hier klar im Vorteil.“

 

Mike Garland: „Man sollte aber nicht die stetig wachsende Elroyciety vergessen, die sicher um weiten schriller ist als die Supporter des Mexikaners.“

 

Vincent Craven: „Uns erwartet mit Sicherheit ein hoch interessantes Match und wenn man bedenkt, dass der Undisputed Gerasy Title auf dem Spiel steht, wird es sehr verbissen zugehen. Das hat man auch im Vorfeld bei beiden Kontrahenten deutlich gespürt.“

 

 

„Oh Captain…

My Captain!“

 

<< Superstar 2 >>

(SALIVA)

 

Intro:

phone dialing

Dad
Yea?
I wanna be a rockstar when I grow up
A rockstar huh?
Hell yea just like you
Yea!
Yea yea yea yea yeaaaa
Yea yea yea yea yeaaaa

 

Jane Nelson: „Es kommt zum Ring, mit einem Gewicht von 84 Kilogramm, verteilt auf geballte 176 Zentimeter…begleitet wird er von Jimmy van Hearth…hier ist der ‚EVIL CITIZEN’ EEEELROOOOOOY OMAR SCHMIIIIIDTKEEE!“

 

Evil Citizen

 

zwei hellgrüne Knopfaugen kontrastieren die Dunkelheit außerhalb des Scheinwerferlichtes

ein fieses, aber dennoch naives Grinsen bringt die Massen gegen sich auf

die Füßchen stehen auf der Rampe und der fieseste Einwohner Berlins kommt zum Vorschein

er wirkt wie aus einem Comic entsprungen, sein Samtumhang flattert im künstlichen Wind

 

Been floating around up here on Cloud 11
I did my best to make it to 27
Open up my eyes I can see the glory
Now I’m alive and I’m gonna tell the story

 

Chorus:


Now I’m a superstar in the making
I ain’t fucking around and there ain’t no mistaking
I never ask for something worth the taking
Cause I’m a superstar baby

 

 

Ein Name

Eine Lichtgestalt

Verehrt von Einigen, Vergöttert von Manchen, Gefürchtet von Allen

 

- PCWA’s OWN -

ELROY

OMAR

SCHMIDTKE

 

NEW UNDISPUTED GERASY CHAMPION

SINCE CORE 2008

 

 

 

No crying-ass bitching about my wife or girlfriend
Cause in my life I can’t have either one
No crying-ass bitching about my evil parents
They did their best to raise they only son.

 

Elroyciety

 

ein Wort, eine Überzeugung, pure Euphorie

noch buhen viele, nur ein paar einsame Enthusiasten jubeln bereits  - Die Elroyciety

eine eigene glückliche Parallelgesellschaft, deren Bedürfnis es ist, mit Elroy in einem eigenen Universum zu leben

auf seinem Weg die Rampe hinunter, verteilt er schwarze Plastiksonnenbrillen, am linken Bügel versehen mit der Aufschrift: Evil, am rechten Bügel prangt: Citizen  

 

Chorus:

I’m on the rise
I’m feeling fine
I seen it through
I seen it through
I’m on the rise
I’m feeling fine
BOOM
Here come the real motherfuckers from the south

 

 

Undisputed Gerasy Champion Of Your Hearts

 

er ist der erste erfolgreiche Schmidtke seiner Familie

mit ihm beginnt die erste Generation einer Wrestlingdynastie

er ist der First Generation Superstar

der Griff nach den Sternen ist kein kühner Traum also zeigt Elroy sie

die ultimative Geste, denn er ist der Undisputed Gerasy Champion Of Your Hearts

er steigt aufs zweite Seil, schaut mit weit aufgerissenen Augen an die Hallendecke und hascht mehrmals mit der Hand nach imaginären Sternen

 

Chorus:

I’m on the rise
I’m feeling fine
I seen it through
I seen it through
I’m on the rise
I’m feeling fine
BOOM
Here come the real motherfuckers from the south

 

Evil-Knock-Out

 

Lässig hüpft er mit einem Salto vom Turnbuckle in den Ring, lässt sich ein Mikro zuwerfen 

dann deutet er ihn an

den gefährlichsten Move im Professional Wrestling

eine Killeraktion, die jeden Baum fällt

ach was!

warum so bescheiden?…die sogar jeden Weihnachtsbaum entwurzelt

 

E-K-O

E-K-O

E-K-O

 

„Erhebt Euch Mitglieder der Elroyciety und setzt Eure Sonnenbrillen auf, damit Eure geplagten Augen nicht von der Lichtgestalt des Wrestling geblendet werden...und nun schreit aus vollen Kehlen wofür ihr lebt…

 

…OH CAPTAIN…“

 

Überraschend viele Fans haben sich, angefeuert von Jimmy van Hearth, von ihren Plätzen erhoben und erwidern auf Elroys Ruf:

 

„…MY CAPTAIN!“

 

Mike Garland: „Der erste Contender ist da!“

 

Vincent Craven: „Warten wir auf Nummer Zwei und der kommt zu seinem neuen Theme in die Halle.“

 

Mike Garland: „Ein Song wie für unseren Mexikaner komponiert.“

 

Vincent Craven: „Peyote Asesini mit Perkins. Viel Spaß!“

 

 

 

Interpret: Peyote Asesino

Titel: Perkins

 

 

 

Kerry & Gaelic

TNE

 

 

Ein Theme, das in der Vergangenheit immer öfter zu hören war. Dennoch wissen die Fans sofort, wer da nun zum Ring kommen wird und schon wird die Halle zu einem brodelnden Hexenkessel.

 

DÍEGO

Alejandro

SANCHÉZ

 

Der Deutschmexikaner tritt durch den Vorhang und empfängt den Jubel der 60.000 Fans. Ein Schauer läuft ihm über den Rücken, das Kribbeln ist kaum noch auszuhalten. Er will in den Ring und einfach nur noch alles geben, bis er den Undisputed Gerasy endlich hat. Er nimmt den Cotatores  Belt von seiner Schulter in die Hand und stürmt zum Ring. Er lässt den Gürtel vor dem Ring liegen und slidet in den Ring. Ohne lange zu zögern macht er sich zum Kampf bereit.

 

Mike Garland: „Díego ist nun also auch da. Und er liefert sich sofort einen Blickkontakt mit seinem Gegner, der noch längst nicht zum Match bereit ist!“

 

Vincent Craven: „Begleitet von Jimmy van Hearth, steht Elroy in der Ringecke und entledigt sich seiner Evil Citizen Montur, die sich vom First Captain Outfit vor allem durch die Kopfbedeckung und den seidenen Umhang unterscheidet.“

 

Vincent Craven: „So soll äußerlich die klare Trennlinie zwischen Wrestler und Offiziellem gezogen werden.“

 

Mike Garland: „Auch die Einzugsmusik ist verschieden. Trotzdem vermischt Schmidtke seine Funktionen ganz gerne mal. Man denke nur an das Match gegen Robert Barker bei Vendetta 55, wo er aus einem Single Match plötzlich ein Best of 3 Falls Match machte.“

 

Vincent Craven: „Ähnliches dürfte heute nicht passieren. Bereits im Vorfeld kam es vorhin zu einem Streit zwischen Matchringrichter Charlie Swanson, Elroy, in seiner First Captain Funktion, sowie den ihn vertretenden Senior Referee Nelson Frider.“

 

Mike Garland: „Leicht kompliziert, eigentlich aber auch nicht. Solange Elroy als Wrestler antritt, vor allem um Titel, ruht seine Headrefereefunktion als First Captain und sein Vorgänger, der im Grunde mit den gleichen Kompetenzen ausgestatte Senior Referee Nelson Frider, übernimmt die Kontrolle als Oberster Ringrichter der PCWA!“

 

Vincent Craven: „Alles andere wäre auch eine absolute Wettbewerbsverzerrung. Von daher erwartet uns heute definitiv ein Kampf um den höchsten Titel bei dem alle Positionen klar verteilt sind. Elroy Omar Schmidtke und Díego Alejandro Sanchéz sind die Contender auf den vakanten Undisputed Gerasy Belt und Charlie Swanson wird diesen Kampf als Offizieller leiten.“

 

Co Main Event
-Eine neue Ära beginnt-

Match For Undisputed Gerasy Title
Regular Single Match


Image
                                                                                                     PCWA Cotatores Champion


(Der Sieger des Matches, egal ob via Pin Fall, Submission, DQ oder Count Out, ist der neue Undisputed Gerasy Champion

Referee: Charlie Swanson)

 

Besagter Swanson nimmt nach der Standpauke Nelson Friders seinen Job auch direkt sehr ernst und tastet beide Männer nach illegalen Gegenständen ab. Natürlich lässt Sportsmann Sanchéz dies ohne Widerspenstigkeiten mit sich geschehen, wohingegen Schmidtke sich mehrfach ziert. Letztlich muss er die Prozedur ohnehin über sich ergehen lassen. Elroy schickt dann seinen Follower nach draußen und geht auf seinen entschlossen dreinblickenden Gegner zu. Die beiden sind ziemlich gleich groß, dennoch wirkt der Mexikaner aber um einiges imposanter. Eye to Eye stehen sie sich gegenüber, die Halle steht komplett und freut sich auf den großen Kampf, der nun ohne Azrael Rage stattfinden wird.

 

Mike Garland: „Die Ära Azrael Rage wurde von Mahmoud Omar Medouni jäh beendet und diese zwei Männer sind auserkoren, sein Erbe anzutreten.“

 

Vincent Craven: „Im Vorfeld gab es viele Diskussionen, ob Elroy und Díego überhaupt schon auf einer Stufe mit dem Teufel stünden. Dazu kann ich nur sagen: Wer der längste Tribune Champion aller Zeiten war, einen Keevan in einem Hell In A Cell Match besiegt und ein Stable mit so illustren Namen wie Gabriel Lucifer, Tito van Nelle und Warren Black anführt, muss seine Berechtigung definitiv nicht mehr nachweisen.“

 

Mike Garland: „Das sehe ich haar genauso und übernehme die Argumentation auch für Elroy Omar Schmidtke. Man kann von ihm halten was man will, aber in seiner Statistik finden sich mehr Siege als Niederlagen, ein Triumph beim prominent besetzten Survival of the Sickest Gauntlet Match, eine Cryption und Cotatores Regentschaft sowie die Tatsache, dass Elroy neben Barqas, Valkos Heritage, Keevan und Gabriel Lucifer, ein Kind der ersten PCWA Stunden ist.“

 

Vincent Craven: „Nicht zu vergessen sein sensationelles Abschneiden bei der Battle Royal bei Vendetta 55 und der Titelkampf gegen Azrael Rage bei Vendetta 56. Beides hatte er eigentlich schon gewonnen und sich als Undisputed Gerasy Champion gesehen, wurde am Ende aber mit seinen eigenen Waffen geschlagen.“

 

Seit einer dreiviertel Minute starren sich Elroy und Díego nun schon an, haben sich angeschaut wie Charlie Swanson das Objekt der Begierde in die Höhe gehalten und den Ringgong ertönen lassen hat. Sie liefern sich etwas Trash Talk, als Elroy plötzlich mit der Faust ausholt und diese gen Díegos Gesicht gleiten lässt. Der Mexikaner duckt sich allerdings reaktionsschnell, windet sich um seinen Gegner und rollt ihn direkt ein. Swanson schnellt zu Boden, zählt den Pinversuch.

 

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KNAPPER KICK OUT!

 

Das hätte fast geklappt. Da wurde der Ex-Ohmenhausener überrascht und dementsprechend wütend stürzt er auf Díego zu, will eine Clotheline zeigen, aber wieder duckt sich das Firmenaushängeschild und rollt seinen Kontrahenten erneut ein.

 

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Sogar noch ein bisschen knapper als zuvor, aber Elroy kommt raus!

 

Mike Garland: „Die Sanchéz Fans, die hier deutlich in der Überzahl sind, sprangen schon in die Höhe.“

 

Vincent Craven: „Zu früh gefreut. Immerhin geht es hier auch um den höchsten Titel.“

 

Schmidtke lernt nicht aus seinen Fehlern. Voller Inbrunst rennt er abermals auf seinen Gegner zu, nur um mit einem Hip-Toss auf der Matte zu landen. Dieses Spielchen betreiben die zwei dann insgesamt gleich fünfmal bis dem agilen Elroy erstmals die Puste ausgeht und er liegen bleibt. Sofort wieder ein Cover.

 

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Sofort kickt Elroy aus!

 

Das schützt ihn nicht vor weiteren Blessuren. Mit einer Elbow Drop Serie wird er auf der Matte gehalten, gefolgt von einer Kopfschere von der er sich allerdings nie und nimmer zur Aufgabe zwingen lassen wird. Vielmehr dreht er sich relativ clever heraus und kann seinerseits direkt einen Ankle Lock ansetzen, der aber umgehend mit einer schwungvollen Drehung und einem gezielten Tritt gelöst wird und Elroy gegen die Seile schickt. Aus dem Liegen folgt ein wunderschöner Front Dropkick und Schmidtke wird unter großem Jubel durchs zweite Seil nach draußen gestoßen. Dort kümmert sich sofort Jimmy van Hearth um sein Idol, wird aber genauso wie dieses von einem Suicide Dive gegen das Absperrgitter bugsiert. Zufrieden stachelt Sanchéz mit einer Armbewegung und einem Schrei die Fans an, obwohl das bei der vorherrschenden Stimmung gar nicht nötig wäre.

 

Mike Garland: „Díego setzt vorbildlich nach, packt Elroy am Schopfe und schleudert ihn mit voller Wucht gegen das Absperrgitter.“

 

Vincent Craven: „Der fliegt gleich mal über die Absperrung und Díego folgt ihm.“

 

Mike Garland: „Nicht nur der, auch Swanson ist da, hat das Anzählen unterbrochen, will Díego dazu bewegen sich zurück in den Ring zu begeben.“

 

Vincent Craven: „Die Fans amüsieren sich prächtig. So nah ist man den Superstars selten.“

 

Allerdings folgt Díego der Anweisung des Referees und wirft Schmidtke zurück zum Ringbereich. Swanson slidet in den Ring und Díego klettert über die Absperrung…

 

Mike Garland: „…Clotheline von Jimmy van Hearth!”

 

Vincent Craven: „Und Swanson hat nix gesehen, weil er gerade in den Ring gerollt ist.“

 

Mike Garland: „Ich habe gewusst, dass Elroys Ringbegleiter noch Ärger bringen wird.“

 

Vincent Craven: „Erst jetzt fällt Charlie auf, dass Díego am Boden liegt und er befragt den unschuldig drein blinzelnden BCW Star, ob dieser eingegriffen habe.“

 

Mike Garland: „Was erwartet er da für eine Antwort? Ein kopf schüttelndes Schulterzucken, mehr bekommt er natürlich nicht.“

 

Vincent Craven: „Tja, da bleibt dem Ringrichter nichts anderes übrig als Elroy und Sanchéz anzuzählen.“

 

Jimmy van Hearth packt sich umgehend sein erschöpftes Idol und rollt Elroy zurück in den Ring, was den Count beendet und umgehend einen neuen beginnen lässt – dieses Mal allerdings nur für den draußen liegenden Mexikaner. Dieser scheint die hinterhältige Clotheline aber ganz gut verkraftet zu haben und robbt sich zum Apron.

 

Mike Garland: „Viel Zeit hat er nicht mehr, er muss sich schon ein bisschen beeilen!“

 

Vincent Craven: „Die Fans merken, dass er ihre Hilfe braucht, feuern ihn frenetisch an.“

 

Im Seilgeviert hat Elroy es derweil geschafft wieder auf die Beine zu kommen und realisiert schnell, dass ihn nur noch wenige Sekunden vom ersten Undisputed Gerasy Titelgewinn trennen.

 

Mike Garland: „Natürlich wechselt der vakante Titel hier auch durch Auszählen oder Disqualifikation. Jeder Sieg macht den neuen Champion!“

 

Vincent Craven: „Das wissen auch Elroy und Jimmy van Hearth!“

 

Beunruhigt beobachten sie in ständigem Blickkontakt wie sich Díego dem Apron nährt. Er wird auf jeden Fall vor der magischen zehn wieder im Ring sein. Also heißt es handeln. Elroy begibt sich zu Charlie Swanson und verwickelt ihn in ein Gespräch. Dieser will das zwar nicht, aber die Penetranz des First Captains ist unwiderstehlich. So schafft Schmidtke es tatsächlich die Aufmerksamkeit des Ringrichters ganz auf sich zu fokussieren, was seinem draußen verweilenden Kumpel die Chance eröffnet, sich Díego vorzuknöpfen. Der sich mit dem rechten Knie schon auf dem Apron befindliche Mexikaner wird harsch an den Haaren nach hinten gezogen und knallt unsanft mit dem Hinterkopf auf die rund um den Ring ausgelegten Matten. Das Publikum ist außer sich, beginnt heftig zu buhen.

 

Mike Garland: „Die Reaktionen aus der Halle veranlassen Charlie endlich sich von dem Quälgeist zu lösen.“

 

Vincent Craven: „Verwundert muss er nun mit ansehen wie Díego sich draußen vor Schmerzen krümmt. Was lässt er sich auch ablenken?“

 

Mike Garland: „Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, was Elroy und van Hearth da geplant hatten.“

 

Vincent Craven: „Ekelhaft wie die zwei sich da Gesten der Freude von drinnen nach draußen und zurück entgegen werfen.“

 

Erneut beginnt der Ringrichter den Mexikaner anzuzählen. Elroy und van Hearth äffen die Bewegungen des Referees nach und brüllen das Anzählen mit. Da haben sie Rechnung allerdings ohne den Dome gemacht. Die große Mehrheit des Publikums übertönt die zwei Schreihälse und ihre durchaus stimmgewaltige Elroyciety Minderheit mit gigantischen <<Díego>> Chants. Wie ein Irdisch regt Elroy sich auf und tritt wütend gegen das Ringseil, fordert die Masse auf, damit aufzuhören. Unterstützt wird er natürlich von außen durch Jimmy van Hearth, der aber auch nur bewirkt, dass sich die Intensität der Rufe eher noch erhöht.

 

Mike Garland: „Díego hat es mit Hilfe seiner Fans geschafft. Er ist wieder im Ring, bevor Swanson ihn auszählen muss!“

 

Vincent Craven: „Dort begrüßt Elroy ihn umgehend mit fiesen Tritten gegen den vom Aufprall lädierten Hinterkopf.“

 

Mike Garland: „Flink hüpft er aufs zweite Turnbuckle und kommt mit einem Double Footstomp gesprungen!“

 

Vincent Craven: „Autsch, das tat richtig weh!“

 

Sanchéz hält sich den Hinterkopf und schlägt immer wieder vor Schmerzen mit den Füßen auf die Matte. Schmidtke jumpt auf ihn, hakt das Bein ein und setzt damit zum Cover an.

 

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NEIN! Der Mexikaner reißt die Schulter hoch!

 

Böse starrt der zweifache King of Jerusalem den Ringrichter an, macht ihm klar, dass er viel zu langsam gezählt hätte, was natürlich nicht der Fall war. Untypisch für ihn hält er sich aber nicht lange mit Lamentieren auf, sondern setzt schnellstmöglich nach.

 

Mike Garland: „Was ist denn das für eine Aktion?“

 

Vincent Craven: „Man nennt das Claw, nur ist mir dieser Move bei Elroy bisher nicht aufgefallen. Der muss neu sein…“

 

Mike Garland: „…Warte mal, Jimmy van Hearth brüllt irgendwas von…Evil…Evil…ja…Evil Crunch!”

 

Vincent Craven: „Da er die Bewegungen nachahmt, wird der Griff dann wohl so heißen!“

 

Mike Garland: „Und er scheint sehr wirkungsvoll zu sein, Elroy nimmt all seine Kraft zusammen, um mit seinen Patschehänden ordentlich Druck auf den Kopf seines Gegners auszuüben.“

 

Vincent Craven: „Dieser versucht die Hände zwar von seinem Kopf wegzukriegen, gelingen tut es ihm aber nicht. Swanson fragt den schreienden Mexikaner, ob er aufgibt!“

 

Mike Garland: „Das kann er nicht wirklich ernst meinen. Niemals zu so einem frühen Zeitpunkt, ach was sag ich, Díego wird hier definitiv überhaupt nicht aufgeben!“

 

Vincent Craven: „Muss er auch gar nicht, wenn er nach und nach das Bewusstsein verliert.“  

 

Tatsächlich hat die Gegenwehr merklich nachgelassen und Díego sitzt schlaff vor dem schwitzenden und immer fester zudrückenden Schmidtke. Swanson bleibt nichts anderes übrig und hebt den Arm des Kerry & Gaelic Mitgliedes. Der fällt. Entsetzen im Publikum, doch dann kommt die einzig sinnvolle Reaktion. Rhythmisches Klatschen ertönt und soll dem Mexikaner die nötige Kraft geben, welche ihm im Augenblick eindeutig zu fehlen scheint, denn der Arm fällt auch zum zweiten Mal. Aus dem Klatschen werden plötzlich aufgeregte und unkoordinierte Schreie. Der Ringrichter hebt den Arm ein drittes Mal und wieder…

 

Mike Garland: „…Díego reißt den Arm nach oben! Puh, das war eng!“

 

Vincent Craven: „Doch nun scheint er die nötige Power zu haben, sich gegen den Evil Crunch, ich nenne diese Claw Variation jetzt einfach mal so, zu wehren.“

 

Schockiert muss der First Generation Superstar mit ansehen wie Sanchéz sich nach oben fightet. Auch er hat viel Energie in den Haltegriff stecken müssen, um genügend Druck hineinzulegen und wird mit gezielten Ellbogenstößen in den Magen erst in die Enge und dann gegen die Seile getrieben, so dass er mit dem daraus erzielten Schwung und einem kleinen Schubsen den Evil Crunch aufgeben muss und stattdessen in die Seile whipt. Beim Zurückfedern schafft Díego es ihn mit einem Single Legsweep zu erwischen. Dabei stürzt Schmidtke mit dem Hals aufs zweite Seil und bleibt keuchend liegen. Vollkommen fertig erkennt Sanchéz die Situation und will mit nur noch marginal vorhanden Reserven in die Seile fegen und seinen Gegner mit Big Splash aufs Seil den Gar aus machen. Genau das versucht er auch, nur landet er nicht auf Elroy, sondern in den Seilen und fällt nach draußen, denn Jimmy van Hearth kann seinen Kompagnon rechtzeitig aus der Gefahrenzone schieben.

 

Mike Garland: „Jetzt reicht es! Das ist bereits der dritte oder vierte Eingriff und dieses Mal hat Swanson alles gesehen!“

 

Vincent Craven: „Und er handelt wohl auch. Ja, Jimmy van Hearth wird aus der Halle verwiesen!“

 

Mike Garland: „Was diskutiert der Typ denn da noch rum? Raus mit dir!“

 

Vincent Craven: „Swanson wurde von Nelson Frider vorher klar und deutlich instruiert, was passiert, wenn er nicht konsequent gegen Regelverstöße vorgeht.“

 

Mike Garland: „Das scheint gefruchtet zu haben. Die Angst nur noch in Dark Matches eingesetzt zu werden, was deutliche Gehaltseinbußen nach sich ziehen würde, ist für den guten Charlie Motivation genug, sich ins Zeug zu legen.“

 

Vincent Craven: „Hoffentlich hält er dem Druck des nun auch wieder an ihm klebenden Elroy Stand.“

 

Der bekniet Swanson regelrecht ihm Jimmy als „moralische Unterstützung“ am Ring zu belassen aber der Referee bleibt hart und wiederholt eindringlich die Verbannung des Rock Stars. Als dieser sich jedoch weigert, begibt Charlie sich zu Ringsprecherin Jane Nelson und lässt sie eine Durchsage machen.

 

Jane Nelson: „Ringrichter Charlie Swanson hat entschieden, sollte Jimmy van Hearth nicht binnen eines 10 Count aus der Halle verschwunden sein, zieht dies die automatische Disqualifikation für Elroy Omar Schmidtke nach sich und Díego Alejandro Sanchéz wäre damit neuer Undisputed Gerasy Champion!“

 

Jimmy und Elroy schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Der Ringrichter fängt, begleitet von höhnischen  „Na….Na…Hey…Kiss Him Goodbye“ Gesängen der Fans, sofort an zu zählen und jede Diskussion der zwei Betroffenen wird im Keim erstickt.

 

Mike Garland: „Der Erfolgssong von Steam wird hier von mindestens dreiviertel der Halle zum Besten gegeben!“

 

Vincent Craven: „Das bringt den First Captain gleich noch mehr auf die Palme.“

 

Als Swanson bei Fünf ist, fordert Schmidtke seinen Follower dann hektisch auf loszulaufen. Der Heavyweight stiefelt los und schafft es gerade so bei Zehn durch den Vorhang zu huschen. Erleichtert atmet Elroy auf und hat bei dem ganzen Trubel nicht mitbekommen, wie Sanchéz die verstrichene Zeit nicht nur zur Erholung genutzt hat, sondern auch dazu in den Ring zurückzukehren und sich hinter Elroy zu postieren. Der dreht sich ahnungslos um und schreckt sofort zurück.

 

Ein Tritt und der kleine Ex-Ohmenhausener hält sich den Magen. Díego geht in die Seile, wird aber beim Zurückfedern von Schmidtke mit einem Flying Shoulderblock auf die Matte gepfeffert. Damit nicht genug. Schnurstracks hebt Elroy ihn auf und feuert ihn die Ringecke, nimmt etwas Anlauf und mit einem tief gesprungenen Dropkick im Magen des ehemaligen Tribune beendet er die Abfolge. Díego sackt in der Ecke zusammen und wieder nimmt Elroy Anlauf. Es soll der Bronco Buster folgen…

 

Mike Garland: „Da neben, da neben, da neben!“

 

Vincent Craven: „Schadenfreude ist die schönste Freude, vor allem wenn sie den First Captain trifft.“

 

Sanchéz konnte sich rechtzeitig aus dem Seilgeviert rollen und Elroy kracht mit den Eiern voll an den Ringpfosten. Das Publikum honoriert das mit höhnischem Beifall und lautem Gelächter. Das Firmenmitglied ist derweil draußen wieder auf den Beinen und zieht unter tosendem Applaus die Beine des Wahlberliners zu sich, so dass Schmidtke erneut mit den Geschlechtsteilen schmerzhaft den Pfosten berührt. Der Referee ermahnt Sanchéz, wird jedoch nicht wirklich ernst genommen. Der Mexikaner rollt sich kurz in den Ring, um das Anzählen zu unterbrechen. Danach setzt er draußen zu einem Figure 4 Leglock am Ringpfosten an.

 

Mike Garland: „Was für eine schmerzhafte Aktion.“

 

Vincent Craven: „Und eine illegale. Swanson ist nach draußen geeilt.“

 

Mike Garland: „Das scheint Díego nicht wirklich zu interessieren, er löst ihn nicht.“

 

Vincent Craven: „Charlie zählt ihn an und….er löst ihn doch.“

 

Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht begibt sich Díego zurück in den Ring und postiert den beinahe weinenden Eunuchen in der Ringecke. Er nimmt Anlauf und hämmert ihm sein Knie voll ins Gesicht. Die Fans feiern ihn frenetisch für diese brutale Aktion. Euphorisch packt er seinen Gegner an den schwarzen strubbeligen Haaren und zieht ihn nach oben. Kaum das er steht, erklimmt Sanchéz das zweite Seil, befindet sich über Schmidtke und schlägt auf seinen Gegner ein. Die Fans zählen laut mit.

 

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Sanchéz springt mit einem Salto von Schmidtke und trifft ihn dabei mit dem rechten Fuß am Kinn!

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10!

 

Der First Captain wankt aus der Ecke direkt in die Arme des TNE Mitgliedes und wird mit einem kräftigen Overhead Belly to Belly Suplex zu Boden befördert. Erschöpft erhebt sich der Evil Citizen wieder, versucht mühsam auf die Beine zu kommen, befindet sich aber umgehend in einer DDT Position und wird nach unten geslamt!

 

Mike Garland: „Schöner DDT hier von Sanchéz.“

 

Vincent Craven: „Er setzt zum Cover an.”

 

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KICK OUT! Schmidtke reißt die Schulter hoch!

 

Sanchéz lamentiert nicht lange rum. Er holt Elroy vom Boden, verpasst ihm ein paar Ohrfeigen und whipt ihn dann in die Seile. Díego selbst sprintet auf der anderen Seite ins Seil und nietet Schmidtke mit einer deftigen Lariat um, so dass sich der First Captain einmal um die eigene Achse dreht. Ohne Federlesen klettert der längste Tribune aller Zeiten aufs Top Rope und landet mit einem wunderschönen Moonsault auf seinem Gegner, bleibt auf ihm liegen.

 

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KICK OUT! Wieder kann Schmidtke der drohenden Niederlage entweichen!

 

Ein fast morbides Lächeln macht sich auf Díegos Gesicht breit. Er hebt Elroy hoch, lässt ihn wacklig in der Mitte des Ringes stehen, geht in die Seile und streckt ihn mit einem Spinning Wheel Kick nieder. Zufrieden schaut er ins weite Rund. Energisch zieht Díego seinen Gegner an den schwarzen Löckchen nach oben, whipt ihn in die Ringecke, begibt sich selbst in die Gegenüberliegende und nimmt Anlauf. Es soll ein Splash folgen und er folgt auch. Allerdings kann Schmidtke reaktionsschnell den in seiner Nähe stehenden Charlie Swanson als Schutzmauer vor sich ziehen. Der Mexikaner erwischt den Referee voll und dieser sackt umgehend auf die Matte. Verärgert schaut Sanchéz auf den Ringrichter herab, wendet sich aber schnell wieder Elroy zu…zu spät…

 

Mike Garland: „Low Blow! Díego sinkt auf die Knie!“

 

Vincent Craven: „Bulldog von Schmidtke und reflexartiges Cover.“

 

Mike Garland: „Natürlich kann das keiner zählen, Swanson liegt schließlich wegen Elroy am Boden.“

 

Vincent Craven: „Das scheint er nun auch zu realisieren und versucht diesen zu wecken.“

 

Mike Garland: „Alles rütteln scheint nichts zu helfen.“

 

Vincent Craven: „Okay, dann setzt es eben einen Rolling Thunder gegen Sanchéz.“

 

Nachdenklich wankt Elroy im Ring umher, überlegt, was er jetzt tun soll. Selbstverständlich kommt ihm schnell eine geniale Idee.

 

Mike Garland: „Was macht Elroy denn da?“

 

Vincent Craven: „Er zieht Swanson das Ringrichter Trikot aus. Will er etwa…“

 

Mike Garland: „…Ja, er will!“

 

Vincent Craven: „Aber das geht doch nicht…“

 

Mike Garland: „…anscheinend doch. Er zieht sich das Refereeshirt selbst an und grinst dämlich vor sich hin.“

 

Vincent Craven: „Oh mein Gott. Der Halle scheint das genauso wenig zu gefallen wie uns. Ohrenbetäubende Buhrufe.“

 

Doch Unmutsbekundungen stören einen Schmidtke nicht. Sie sind Ablehnung gewohnt, stehen da drüber. Arrogant lächelnd hebt er Sanchéz hoch und whipt ihn in die Seile, schwingt sich selbst in die Gegenüberliegenden und kommt mit einer Body Press geflogen, die jedoch in einem Powerslam des Mexikaners gegen Elroy mündet.

 

Mike Garland: „Schöner Konter des Kerry & Gaelic Aushängeschildes.“

 

Vincent Craven: „Jetzt liegen beide am Boden…“

 

Mike Garland: „…Aber Díego ist als Erster wieder in Bewegung, krabbelt zu Elroy, hievet ihn hoch und…“

 

Vincent Craven: „…nimmt ihn in einen Full Nelson, die Greetings from Merida folgen, zumindest versucht er das…“

 

Mike Garland: „…Elroy wehrt sich mit Leibeskräften, um dem Ansatz zu Díegos Finishing Move, einem Dragon Suplex, zu entkommen.“

 

Vincent Craven: „Sanchéz bleibt dennoch hartnäckig, hat ihn fast…“

 

E-K-O

E-K-O

E-K-O

 

Wie aus dem Nichts kann der First Captain sich loseisen und springt seinem Gegner schnurstracks an den Hals, um ihn mit dem EVIL-KNOCK-OUT auf die Matte zu preschen. Abermals liegen beide auf dem Boden. Doch Elroy robbt schnell zu Díego, legt den linken Arm auf dessen Brust und zählt mit der linken Hand den Count tatsächlich selbst.

 

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NEIN! Díego kickt aus!

 

Kaum zu glauben. Entsetzt liegt Elroy neben seinem Gegner, schüttelt frustriert den Kopf. Mit großen Augen starrt er in die jubelnde und ihn verhöhnende Masse. Genug ist genug. Hochrot im Gesicht slidet er wütend aus dem Ring und schubst Jane Nelson unsanft von ihrem Stuhl, rollt sich zurück ins Seilgeviert und stellt sich unter lauten Buhrufen direkt vor seinen Gegner. Kurz noch den Stinkefimger zu allen vier Seiten, dann holt er aus und…

 

Mike Garland: „…Da ist Nelson Frider…er reißt Elroy den Stuhl aus der Hand!“

 

Vincent Craven: „Guck dir unseren First Captain an. So schockiert hab ich ihn noch nie gesehen.“

 

Seniorreferee Nelson Frider schmeißt unter gigantischen Pops den Stuhl aus dem Ring und macht Elroy klar, dass er nun die Matchleitung übernimmt. Wie Rumpelstilzchen auf Speed hüpft Schmidtke vor ihm auf und ab, ballt die Fäuste, will Frider umhauen. Doch der macht ihm eindringlich die Folgen klar und die wären eine Disqualifikation und das jähe Ende aller Titelträume. Ihm bleibt nichts anderes übrig als den Kampf seines jungen Lebens nach den vorgesehenen Regeln weiterzuführen.

 

Mike Garland: „Nelson Frider füllt seine Rolle perfekt aus, tut das, was man von einem Senior Referee erwarten muss.“

 

Vincent Craven: „Das sieht Elroy natürlich ganz anders. Aber er kann nichts tun, denn er hat hier und heute nicht das Sagen, ist kein Offizieller, sondern genauso Wrestler wie sein Gegner.“

 

Wie ein Wrestler handelt er dann auch und tritt wild auf Díego ein. Da hat er die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht. Sanchéz packt sich das Bein seines Gegners und erhebt sich. Die Halle kocht. Er deutet mit dem Zeigefinger auf Schmidtke und der hüpft auf einem Bein und bittet um Vergebung, nur um diese Geste als raffinierte Finte zu entlarven und Sanchéz mit einem Enzuigiri auszuknocken. Es gibt dabei nur ein Problem. Der Mexikaner hat den Trick gerochen und sich rechtzeitig geduckt, so dass der Move ins Leere läuft. Der Evil Citizen liegt mit dem Bauch auf der Matte und fängt sich einen Elbow Drop auf den Nacken ein, mit direktem Übergang in einen Side Headlock aber Schmidtke pumpt sich hoch. Es setzt Ellbogenstöße in den Magen und schließlich befreit er sich mit einem Back Suplex. Elroy geht in die Brücke, hat seinen Gegner in einer Pin Position.

 

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Kick Out!

 

Zu schwach gehalten und Sanchéz steht sogar noch vor Elroy wieder, zieht den First Captain zu ran und verpasst ihm einen Reverse STO. Coverversuch.

 

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Kick Out!

 

Die Aktion genügt nicht. Also geht es weiter. Díego wird von den Fans getragen, hat jetzt Rückenwind. An den wuscheligen Haaren gepackt, wird der King of Jerusalem in den Suplex Ansatz verfrachtet und unter dem Jubel des Publikums setzt es die Three Amigos. Dieses Mal kein Cover, auch wenn Elroy regungslos auf der Matte liegt.

 

Mike Garland: „Sanchéz begibt sich zum Turnbuckle, klettert auf das Oberste.“

 

Vincent Craven: „Er schaut ins Publikum, vergewissert sich nochmal der Unterstützung…“

 

Mike Garland: „…Shooting Star Press…der Yucatan Splash…”

 

Vincent Craven: „…die Aktion sitzt perfekt! Er bleibt auf Elroy liegen…“

 

Mike Garland: „…das war es…Frider schnellt zu Boden…EINS…“

 

Vincent Craven: „… ZWEI…DRE…UNGLAUBLICH…Elroy kommt raus…Wie hat er das gemacht?“

 

Gute Frage. In buchstäblich allerletzter Sekunde reißt er irgendwie die Schulter hoch. Díego kann es nicht fassen, die Fans ebenfalls nicht. Aber die Ansage des Ringrichters ist unzweideutig. Sanchéz hält sich aber nicht lange mit Lamentieren auf, verfällt nicht in eine Diskussion, sondern schnappt sich seinen Gegner und nimmt ihn direkt in den Dragon Suplex Ansatz.

 

Mike Garland: „Elroy wehrt sich, weiß genau, dass der Finisher des Mexikaners das Ende seiner Träume bedeuten könnte.“

 

Vincent Craven: „Eselstritt, Sanchéz sackt auf die Knie, Elroy vor ihm zu Boden.“

 

Mike Garland: „Das ist eine Disqualifikation. Aber wo ist Frider?“

 

Vincent Craven: „Der wird von seinem Kollegen Charlie Swanson abgelenkt, der völlig orientierungslos im Ring umherirrt und gar nicht weiß, was passiert ist.“

 

Mike Garland: „Nelson versucht ihm das ganze zu erklären…“

 

Vincent Craven: „…Elroy hat das schnell registriert, hat irgendwas aus seinem Schuh gezogen…das ist ein Schlagring!“

 

Mike Garland: „Uppercut gegen den knienden Sanchéz.“

 

Vincent Craven: „Díego bricht mit blutüberströmtem Gesicht zusammen, Elroy schmeißt schnell die illegale Waffe aus dem Ring.“

 

Erst die unglaubliche Arie an Buhrufen lässt Frider sich von seinem verwirrten Kollegen trennen und ihm bleibt nichts anderes übrig als ein Cover am für ihn unerklärlich blutend ausgeknockten Sanchéz zu zählen. Kurz stoppt er noch, wundert sich über den Führungswechsel, aber dann schnellt er zu Boden.

 

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NEIN! Díego hat ein Bein auf dem Seil!

 

Fragend glotzt der vermeidliche Sieger den Ringrichter an, der ihm unmissverständlich klar macht, dass dieser Kampf noch nicht zu Ende ist. Das Publikum rast vor Begeisterung, chantet den Namen ihres Helden. Da kommt Swanson angetorkelt und wieder muss Frider sich um ihn kümmern, will ihn aus dem Ring schicken…

 

Mike Garland: „…KNOCKOUT! Das gibt es doch gar nicht!“

 

Vincent Craven: „Elroy nietet Nelson Frider vor Wut hinterrücks mit einer Clotheline um.“

 

Nicht nur das. Er fordert den immer noch nicht Herr seiner Sinne seienden Swanson auf, ein Cover zu zählen. Dieser weiß gar nicht wie ihm geschieht als Schmidtke den blutenden Sanchéz von den Seilen zieht und sich auf ihn wirft. Intuitiv beginnt er zu zählen.

 

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KICK OUT!

 

Nur noch Kopfschütteln. Wieder entkommt Díego dem sicheren Cover. Elroy packt Swanson am Kragen, der gar nicht weiß wie ihm geschieht, und schubst ihn beiseite. Sofort bleibt er liegen. Das C~I Mitglied starrt wirr in die gleißende Masse, die ihn aufs Heftigste beschimpft.

 

Also widmet sich Schmidtke wieder seinem Gegner, whipt ihn in die Seile und will ihn mit einer Clotheline umhauen. Doch der flinke Mexikaner huscht unter Elroys ausgestrecktem Arm hindurch und fegt seinen Kontrahenten beim Zurückfedern mit einem Flying Forearm auf die Matte. Die Aktion traf den Evil Citizen so überraschend, dass der ausgeknockt am Boden liegen bleibt.

 

Allerdings dauert es nur wenige Sekunden bis Elroy wieder auf den Beinen ist und den blutüberströmten Mexikaner grimmig nach oben zieht. Mit aufgerissenem Mund und großen Augen wirft er ihn über das oberste Ringseil nach draußen direkt vor das mexikanische Gastkommentatorenpult.

 

Mike Garland: „Unsere mexikanischen Kollegen mit Live Action! Es hat sich ja seit Díego Ortega eingebürgert, dass unsere in Mexiko sehr beliebte Liga zu großen Kämpfen die mexikanischen Kommentatoren nach Berlin einlädt.“

 

Vincent Craven: „Das hier ist sicher eines der größten Matches für die Mexikaner. Nach Ortega bekommt endlich wieder ein Mexikaner die Chance Undisputed Gerasy Champion zu werden.“

 

Mike Garland: „Die Mexikaner sind immer wieder gern gesehene Gäste. Nur leider geht ihr Pult oft zu Bruch.“

 

Vincent Craven: „Fast schon ein Running Gag seit ersten GCWF Tagen.“

 

Schmidtke ist derweil aufs Top Rope gestiegen und hämmert den sich mühsam am Pult seiner Landsleute hochziehenden Mexikaner mit einem Double Axe Handle Blow wieder auf den Boden. Er zieht ihn an den Haaren und präsentiert den Kommentatoren unter großem Unmut der Fans die blutige Fratze ihres Nationalhelden. Dann legt er Sanchéz auf das Pult, gibt ihm noch ein paar Faustschläge mit und verneigt sich dann theatralisch vor seinem Gegner, ehe er sich aufs Apron und von dort aufs Top Rope begibt. Die Fotoapparate werden gezückt und unter Blitzlichtgewitter springt der Evil Citizen ab…

 

Mike Garland: „…EVIL WHOOP! Die spektakuläre Senton Bomb von Elroy!“

 

Vincent Craven: „Aber Díego kann sich vom Pult rollen und Elroy kracht ins Leere!“

 

Mike Garland: „Nicht ins Leere, sondern ins Pult.“

 

Vincent Craven: „Und das bricht zusammen, wie immer.“

 

Mike Garland: „Jetzt liegen sie beide KO draußen rum.“

 

Vincent Craven: „Ausgezählt werden können sie ja nicht. Die beiden Ringrichter sind ja auch KO.“

 

So ist es. In der Halle ist eine unheimliche Intensität spürbar. Das Match nährt sich seinem Höhepunkt. Abwechselnd erklingen die Namen der Teilnehmer, wobei die Sanchéz Fans nach wie vor spürbar mehr sind und das macht sich bemerkbar, denn er ist der erste, der Richtung Ring kriecht. Doch Elroy macht es ihm nach und so gelangen sie ziemlich zeitgleich dort an. Schmidtke hat sich jedoch noch irgendwo einen Stuhl gegriffen und diesen mit in den Ring geschleppt. Auch Sanchéz hatte eine ähnliche Idee, brachte ebenfalls einen Stuhl mit in den Ring.

 

Mike Garland: „Unglaublich was der Wille, Undisputed Gerasy Champion zu werden, aus den beiden herausholt. Sie fighten bis zum bitteren Ende.“

 

Vincent Craven: „Elroy wankt, Díego wankt, sie haben sich gegenseitig den Rücken zugewendet.“

 

Mike Garland: „Und greifen beide nach ihrem Stuhl. Elroy nach dem Aufgegabelten, Díego nach dem, den Frider dem Quälgeist vorhin abgenommen hatte.“

 

Vincent Craven: „Schnelle Drehung und…“

 

Mike Garland: „…BANG!“

 

Vincent Craven: „Sie erwischen sich gegenseitig!“

 

Weder Elroy, noch Díego stehen dieses Mal auf. Auch Senior Referee Nelson Frider und Matchreferee Charlie Swanson liegen seit einer Weile ausgeknockt auf der Matte. Nicht mal ein Anzählen findet also statt. 

 

Mike Garland: „Was nun?“

 

Vincent Craven: „Keine Ahnung!“

 

Mike Garland: „Warte, Elroy rührt sich, kriecht zu Díego.“

 

Vincent Craven: „Tatsächlich. Wo nimmt er die Reserven her?“

 

Das weiß der First Captain vermutlich selbst nicht und das quälende Kriechen tut schon beim Zugucken weh. Doch er schafft es den Arm auf seinen Gegner zu legen. Aber es fehlt ein Offizieller zum Zählen. Stattdessen zählt die zwar zahlenmäßig unterlegende aber stimmentechnisch derzeit fast ausgeglichene Elroyciety mit.

 

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KICK OUT!

 

Auch wenn das Cover keine Bedeutung gehabt hätte, so lässt Sanchéz es sich nicht nehmen die Schulter hoch zu reißen. Selbst einen symbolischen Sieg gönnt er dem kleinen Giftzwerg und seiner Anhängerschaft nicht. Vielmehr setzt er ein Zeichen für seine Fans, die nun laut seinen Namen skandieren. Schmidtke reagiert darauf nicht, bleibt liegen, als Díego sich hochhievt. Nach einigen Sekunden steht er tatsächlich, wenn auch sehr wacklig und starrt unter riesen Pops auf den vollkommen erledigten Elroy, der anscheinend wirklich alle Reserven mit seinem Coverversuch eben verblasen hat. Sanchéz registriert, dass er ohne Ringrichter nicht gewinnen kann und wankt zu Nelson Frider rüber, versucht diesen zu wecken. Dieser rührt sich auch, ist aber immer noch benommen. So bleibt ihm nichts anderes übrig als es bei Swanson zu versuchen, doch bei dem wiederholt sich das Ganze direkt.

 

Mike Garland: „Einer von beiden Ringrichtern wird wohl in naher Zukunft zumindest einen Count zählen können.“

 

Vincent Craven: „Es sieht zumindest so aus. Aber Díego sieht nicht wirklich so aus, als könne er noch eine Aktion durchbringen. Er sackt auf die Knie.“

 

Mike Garland: „Vielleicht genügt ja auch einfach ein Pinversuch. Elroy scheint nämlich völlig weggetreten zu sein.“

 

Vincent Craven: „Aber Díego traut dem trügerischen Frieden anscheinend nicht, will sich Schmidtke noch mal vorknöpfen, auf Nummer Sicher gehen.“

 

Also geht es zurück zu Elroy, wenn auch ohne wirklich viel Elan. Er packt den Ex-Ohmenhausener am Schopfe und…

 

Mike Garland: „…EVIL KNOCK OUT…“

 

Vincent Craven: „…NEIN! Díego blockt und…“

 

Mike Garland: „…DRAGON SUPLEX…“

 

Vincent Craven: „…Sanchéz geht in die Brücke…“

 

Mike Garland: „…Frider krabbelt mühsam zum Ort des Geschehens…“

 

Vincent Craven: „…Swanson auch…“

 

Die Brücke des Mexikaners ist mehr als schwach, er kriegt sie kaum gehalten. Der völlig fertige Schmidtke liegt auf Díegos Brust. Plötzlich schlägt die Hand von Frider, der direkt neben Elroys Schultern liegt, auf die Matte. Doch seine Hand ist nicht die Einzige, denn auch die von Swanson, der seinerseits direkt neben Díegos zitternden und zu den beinahe eingeknickten Beinen gehörenden Knöcheln die Szene verfolgt, berührt zeitgleich den Ringbogen. Der gesamte PCWA Dome zählt laut mit!

 

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Der Ringgong ertönt! Die Schlacht ist vorbei!

 

Mike Garland: „Wir haben einen neuen Undisputed Gerasy Champion…“

 

Vincent Craven: „…Ähm…ja…nur bekommt der davon gerade nichts mit!“

 

Richtig! Beide Titelaspiranten liegen ausgepumpt am Boden. Anders ergeht es den beiden Ringrichtern. Swanson und Frider ziehen sich an den Seilen auf die Beine, schnaufen durch, sammeln ihre Gedanken. Die Halle jubelt, freut sich für den neuen Champion. Der Publikumsliebling scheint es geschafft zu haben. Jane Nelson steht bereits am Apron und wartet auf die genaue Entscheidung zur Durchsage. Sie soll bekommen, wonach nicht nur sie, sondern auch alle Fans gieren und zwar von Charlie Swanson, der schneller fit ist als sein derzeitiger Chef.

 

Jane Nelson: „Der Gewinner dieses Matches durch Pin Fall und damit NEUER UNDISPUTED GERASY CHAMPION – ELROY OMAR SCHMIDTKE!!!“

 

Pures Entsetzen. Die Halle ist außer sich. Urplötzlich mutiert die fröhliche Siesta zu einem Orkan an Buhrufen und Pfiffen. Doch davon lässt sich Charlie Swanson gar nicht irritieren. Er greift sich den Undisputed Gerasy Belt, zieht den weggetretenen First Captain nach oben und legt ihm den Titel über die Schulter. Kaum berührt das Gold seinen schweißgebadeten Körper ist er hellwach und drückt die Plakette an seine Brust, sinkt auf die Knie, küsst unter einem  bombastischen Müllregen, den er gar nicht zu bemerken scheint, seinen Undisputed Gerasy Titel.  

 

Mike Garland: „Was geht denn hier ab? Wieso ist Elroy der Champion!“

 

Vincent Craven: „Keine Ahnung. Vermutlich hatte Díego die Schultern auf der Matte während er in der Brücke war.“

 

Mike Garland: „Nelson Frider scheint das anders zu sehen. Er diskutiert mit einer verunsicherten Jane Nelson.“

 

Vincent Craven: „Und sie legt das Mikro nochmal an, wenn auch sehr irritiert.“

 

Jane Nelson: „Der Gewinner dieses Matches durch Pin Fall und damit NEUER UNDISPUTED GERASY CHAMPION – DIEGO ALEJANDRO SANCHEZ!!!“

 

Jubel! Ein Freudenmeer der Emotionen. Frider reißt dem perplexen Schmidtke den Undisputed Gerasy Belt weg und hilft dem total erschöpften und nicht wirklich realisierenden Mexikaner, der sich gerade mühsam an den Seilen hochzieht, auf die Beine. Als er seinen Arm hebt, schießen ihm Tränen in die Augen. Er sinkt auf die Knie, nicht nur aufgrund der fehlenden Kraft, sondern vor allem wegen der ehrlichen Freude.

 

Mike Garland: „Díego hat es doch geschafft! Ich freu mich so für den jungen Mexikaner!“

 

Vincent Craven: „Hoffentlich nicht zu früh!“

 

Irritiert betrachten die Kommentatoren, was sich im Ring tut. Eine Person schert nämlich aus der allgemeinen Euphorie aus. Charlie Swanson. Unter den Augen eines entgeisterten Elroy Omar Schmidtke diskutiert er mit Frider. Der Senior Referee erklärt ihm, warum Díego aus seiner Sicht gewonnen hat. Kopfschütteln. Swanson macht Frider klar, dass er der Matchreferee ist und er trifft die Entscheidung. Kopfschütteln. Frider macht Swanson klar, dass er der Seniorreferee ist und Swanson ausgeknockt war.

 

Schmidtke kann kaum glauben, was er da sieht und starrt völlig verwirrt auf den auf dem Turnbuckle feiernden Díego Alejandro Sanchéz. Er rennt zu ihm und zieht ihn herunter, fordert das Kerry & Gaelic Mitglied auf ihm den Gürtel zu geben. Sanchéz tut dies natürlich nicht. Doch ehe er es sich versieht, hat Swanson das erledigt und reicht Elroy den Titel. Ehe dieser aber mitbekommt, was passiert ist, stürmt Frider heran und gibt Díego den Titel zurück. Demonstrativ hebt er dessen Arm.

 

Mike Garland: „Liebe Fans, Vincent und ich haben nochmal eine Review der matchentscheidenden Aktion für sie und zwar einmal aus der Perspektive von Charlie Swanson und einmal aus der Sicht von Nelson Frider.“

 

Vincent Craven: „Wie Sie hier sehr schön sehen, sieht Charlie Swanson nur die auf Matte liegenden Schultern des Mexikaners…“

 

Mike Garland: „…und in der nächsten Einstellung erkennen Sie, dass Nelson Frider nur die auf der Matte liegenden Schultern des Ohmenhauseners…pardon…Ex-Ohmenhauseners sieht.“

 

Vincent Craven: „Wer ist nun Champion? Welche Entscheidung zählt? Die des Matchringrichters, der grundsätzlich über das von zu leitende Match entscheidet oder die seines Vorgesetzten Nelson Frider, der eingesprungen ist, weil Swanson ausgeknockt war?“

 

Mike Garland: „Knifflige Situation und Diskussion…“

 

Vincent Craven: „…und Elroy scheint keine Lust zu haben diese zu verfolgen…“

 

Wütend reißt er Sanchéz den Titel aus der Hand. Sofort will dieser sich den Belt zurückholen, fängt sich aber einen fiesen Tritt in den Unterleib ein und…

 

E-K-O

E-K-O

E-K-O

 

…Sanchéz landet Face First auf einem der Stühle, regt sich nicht mehr. Schwer atmend steht Elroy über ihm, ignoriert den wild auf ihn ein quatschenden Nelson Frider…“

 

Mike Garland: „…OH MY GAWD! EVIL KNOCK OUT gegen Nelson Frider!“

 

Vincent Craven: „Schau dir Elroys Gesicht an. Er guckt völlig geistesgestört…“

 

Mike Garland: „…Er tritt wild auf Sanchéz ein…“

 

Vincent Craven: „….und auf Nelson Frider!“ 

     

Die Halle ist außer Rand und Band. Doch Schmidtke kennt jetzt kein Halten mehr. Er schnappt sich einen Stuhl und schmettert ihn mehrmals auf den ohnehin schon kaputten Sanchéz. Anschließend rollt er Frider und Sanchéz aus dem Ring und lässt sich von Charlie Swanson den Gürtel um die Hüfen binden. Jane Nelson wird in genauem Wortlaut angewiesen ihn als neuen Champion auszurufen.

 

Jane Nelson: „Der neue über jeden Zweifel erhabene Undisputed Gerasy Champion – ELROY OMAR SCHMIDTKE!!!“

 

Jimmy van Hearth rennt mit Kamera in die Halle und gratuliert dem neuen Champion. Unter heftigen Buhrufen hagelt es Popcorntüten und Colabecher. Tumult artige Szenen spielen sich in den Rängen ab, so dass sogar das Sicherheitspersonal einschreiten muss. Elroy wird gebeten umgehend den Ring zu verlassen. Doch dieser weigert sich strikt seine Feierlichkeiten zu unterbrechen, steigt stattdessen aufs zweite Seil und präsentiert der buhenden Masse SEINEN Titel!

 

Mike Garland: „Unglaublich. Das kommt nahe an die Szenen heran, nachdem Keevan in Mexiko über Díego triumphiert hat.“

 

Vincent Craven: „Holy Shit! Elroy bekommt ein Feuerzeug gegen den Kopf…“

 

Mike Garland: „…Langsam eskaliert es hier…aber schau dir mal die mittleren Reihen an…da feiern etliche Mitglieder der Elroyciety frenetisch den Sieg ihres neuen Champions…“

 

Vincent Craven: „…Trotzdem ist die Mehrheit zu recht deutlich aufgebracht…sorry, aber für mich ist Elroy nicht der Champion!“

 

Mike Garland: „Medouni wird ihm den Belt wohl kaum wieder wegnehmen, jetzt da er ihn sich…nun…irgendwie erkämpft hat.“

 

Vincent Craven: „Erstmal spielt das eh keine Rolle. Elroy sollte endlich verschwinden, irgendwer hat gerade eine Azrael Rage Actionfigur nach ihm geschmissen…“

 

Mike Garland: „…Aber der neue Champion macht überhaupt keine Anstanden, droht sogar den Sicherheitskräften, die sich nur um ihn sorgen…“

 

Vincent Craven: „…Er will den Ring einfach nicht verlassen, präsentiert immer wieder stolz seinen Titel…“

 

Nicht mehr lang, denn mehrere Sicherheitskräfte packen den zappelnden Elroy an Armen und Beinen und tragen ihn aus der Halle, ehe die Veranstaltung komplett ausartet. Immerhin steht noch das Hauptmatch des Abends an. Elroy brüllt und kreischt, wehrt sich gegen seinen Abzug.

 

Elroy: „Hey, lasst mich los…hey…mein Titel…gebt mir meinen Titel…Scheiße, ihr Idioten…ich hab meinen Titel verloren…Jimmy…Jimmy…hol meinen Titel…“

 

Während Elroy von den Sicherheitskräften gepackt wurde, ist durch seine ruckartigen Abwehrbewegungen der Titel zu Boden gefallen und liegt nun allein in der Mitte des Rings inmitten eines riesigen Müllberges. Jimmy van Hearth ist so mit dem Filmen beschäftigt, dass er Elroys Wunsch gar nicht mitbekommt, sondern sich nur auf die Impressionen in der Halle konzentriert.

 

Elroy: „…Verdammter Idiot…Charlie…Charlie…mein Titel…hol meinen Titel…“

 

Doch auch der Ringrichter nimmt das nicht wahr. Zum einen steht er selbst für Elroys Organ zu weit abseits und zum anderen ist er mehr damit beschäftigt, sich selbst in Sicherheit zu bringen.

 

Die Ärzte kümmern sich derweil um Sanchéz und Frider. Beiden scheint nichts Ernsthaftes zu fehlen. Vor allem Nelson Frider, der gleich das Quest 4 the Best Finale leiten muss, wirkt erstaunlich vital. Als Díego und er wieder stehen, brandet lauter Jubel auf. Elroy ist mittlerweile am Entrance und einige über die Absperrgitter gesprungenen Elroycietymitglieder haben versucht ihn aus den Klauen der Menschen zu befreien, die ihn eigentlich vor sich selbst schützen wollen. Natürlich werden die Fans schnell sanft unter Kontrolle gehalten. Eine Maßnahme, die bei Elroy überhaupt nicht wirkt, erst Recht nicht, als dieser sieht, was sich im Ring abspielt.         

 

Mike Garland: „Der blutüberströmte Díego rollt sich zurück ins Seilgeviert. Er starrt auf den Undisputed Gerasy Belt…“

 

Vincent Craven: „…und er hebt ihn auf…auch Frider ist wieder da!“

 

Mike Garland: „Beide sind noch völlig perplex, mussten einiges einstecken.“

 

Vincent Craven: „Aber die Minuten, während Elroy abgeführt wurde, waren lang genug.“

 

Mike Garland: „Für alle Anwesenden!“

 

Vincent Craven: „Frider geht an die Seile.“

 

Mike Garland: „Kurzes Gespräch mit Jane Nelson…“

 

Vincent Craven: „…und?“

 

Frider reckt vor den Augen des entsetzten Elroy Omar Schmidtke den Arm des blutüberströmten Mexikaners in die Luft.

 

Jane Nelson: „Der Undisputed Gerasy Champion – Díego Alejandro Sanchéz!“

 

Die Begeisterung kennt keine Grenzen mehr. Auch die quiekende Stimme am Anfang der Rampe ist verstummt, denn mit einer ganzen Horde von Sicherheitskräften wurde Elroy aus dem Dome geschafft und vermutlich irgendwo ruhig gestellt bis die Show zu Ende ist.

Díego legt sich den Titel abermals erschöpft über die Schulter. Er wirkt nachdenklich, denn ihm ist klar, dass er im Augenblick zwar den Gürtel besitzt, aber noch längst nicht der Undisputed Gerasy Champion ist!

 

Mike Garland: „Puh…ein unglaublicher Kampf. Elroy und Díego sind an ihre körperlichen Grenzen gestoßen.“

 

Vincent Craven: „Nicht nur die zwei. Auch Nelson Frider und Charlie Swanson hatten alle Hände voll zu tun.“

 

Mike Garland: „Dieses Undisputed Gerasy Titel Match wird ganz sicher in die Geschichtsbücher der PCWA eingehen.“

 

Vincent Craven: „Tja, die Frage lautet: Wer ist nun der Nachfolger von Azrael Rage?“

 

Mike Garland: „Vorerst hält Díego Alejandro Sanchéz den Titel in seinen Händen und Elroy wird heute definitiv nicht mehr in der Lage sein, etwas dagegen zu tun, denn wie ich soeben von der Regie erfahre, wird er umgehend in ein Krankenhaus gebracht, da sein Puls sehr beunruhigende Werte angenommen hat und man ihm etliche Dosen Beruhigungspillen einflößen wird.“

 

Vincent Craven: „Für heute Abend heißt der neue Undisputed Gerasy Champion daher auf jeden Fall Díego Alejandro Sanchéz…“

 

Mike Garland: „…wenn nicht noch irgendeine andere Entscheidung von ganz oben kommt…“

 

Vincent Craven: „…das glaube ich kaum. Alle Aufmerksamkeit liegt nun erstmal auf dem Quest 4 the Best Finale und nach den haarsträubenden Szenen eben, wird Niemand das Risiko eingehen mit einer unpopulären Entscheidung einen Showabbruch zu provozieren.“

 

Mike Garland: „Vermutlich machen wir uns ohnehin zu viele Gedanken. Nelson Frider hat entschieden und die Entscheidung steht: Díego Alejandro Sanchéz ist neuer Undisputed Gerasy Champion, oder nicht?“

 

Vincent Craven: „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Elroy sich das bieten lässt? Bis ich keine offizielle Bestätigung von ganz oben habe, werde ich Niemanden zum Nachfolger von Azrael Rage erklären. Weiter mit der Show…jedes weitere Wort wäre reine Spekulation!“

 

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Eine Berliner Odyssee (III): Zwischenspiel

 

Noah und sein Leibwächter sind mittlerweile vor dem PCWA Dome angekommen. Wiederum hatten sie Staus und andere Dinge aufgehalten, wiederum ist man später als man sich das gewünscht hätte. Aber schlussendlich hatte man es doch noch hierher geschafft. Immerhin. O’Wellhubly wäre nun zwar viel lieber an der Seite seines Schützlings Sanchéz, aber dazu ist es nun nicht gekommen. Und ihn quälen andere Gedanken. Um wen kann es sich bei dem Unbekannten handeln?

 

Noah: „Er will mich dort alleine sehen. Sie nehmen also den Hintereingang und ich den Haupteingang. Es ist von enormer Wichtigkeit, dass sie unentdeckt bleiben. Schauen Sie sich im ganzen Theater um und finden Sie ihn. Die Firma und ich dulden kein Versagen und vergessen Sie nicht, die nötige Vorsicht walten zu lassen.“

 

Sein Leibwächter nickt nur stumm.

 

Noah: „Alles okay mit Ihnen? Soll ich Sie vielleicht ersetzen?“

 

Patrick: „Nein, mir wurde es nur ein wenig zu kalt …“

 

Was sich auch deutlich an der rauen Stimme, die fast nicht mehr zu hören ist, erkennbar ist.

 

Noah: „Geht diese Geschichte hier schnell und ohne Aufsehen zu unserer Zufriedenheit vorbei, lässt sich über zwei Wochen bezahlten Sonderurlaub sprechen.“

 

Sein Gegenüber lächelt und nickt.

 

Noah: „Und jetzt erledigen Sie ihren Job. Los zum Hintereingang.“

 

Der Untergebene tut wie ihm befohlen und Noah wendet sich in Richtung Haupteingang. Ein letztes Mal durchatmen und dann betritt er das heute leer stehende PCWA Theatre. Er hasst es, eine Lage nicht unter Kontrolle zu haben. Aber wer auch immer hinter den Botschaften steckte, er wird es bald bereuen. Sehr bald. Noah betritt das Foyer und macht die letzten Schritte in Richtung großes Finale.

 

TO BE CONTINUED …

 

 

Mike Garland: „Noah ist ungewohnt nervös.”

 

Vincent Craven: „Verständlich wenn man nicht weiß, wer mit einem spielt.“

 

Mike Garland: „Blaze würde auch gerne mit jemandem spielen.“

 

Vincent Craven: „Hey, es schauen noch Kinder zu!“

 

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Wie ist Alyssa an diesen Zeitungsartikel gekommen? Blaze hat ihn lange verdrängt, genau so wie den Rest seiner Vergangenheit. Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt sie aufzuarbeiten, aber es wird immer undurchsichtiger für Blaze, was sie damit zu tun haben sollte? Selbst Mahmoud Omar Medouni als sein Chef weiß kaum etwas über seine Zeit in Kuba oder den USA, der Pyromane hat alles getan, um seine Zeit vor dem Wrestling in Schatten zu hüllen.

 

Ratlos blickt er auf den Zeitungsartikel vor sich. Während er das Bild betrachtet, welches den Text darunter ziert, kommen Erinnerungen in ihm hoch. Zerstörte Häuser, bis auf ihr Fundament abgerissen, umgeben von Fluten, Dreck, Holzbalken, zerriebenem, flüssigen Stein und Einrichtungsgegenständen, die den Strom des Wassers entlang fließen. Inmitten davon Leichen und schreiende Menschen, die um ihr Leben und ihren Besitz fürchten und dem Fluss des Regens noch Tränen beisteuern. Blaze schlottert in seinem warmen Lockerroom, als die Bilder seinen Kopf stürmen und ihn in der Zeit zurück katapultieren. Woher aber weiß Alyssa von diesem Tag?

 

Was meint sie mit der Gefahr, die angeblich auf ihn wartet? Verwirrt und den Speichel seine Kehle besorgt runterschluckend legt er das vergilbte Papier vor sich auf den Tisch.

 

Im Geiste sieht er in diesem Moment das dankbare Lächeln der kleinen von damals, ihr Körper zerrüttet von der Gewalt des Wassers, in ihren Augen ein letzter Funken Leben,…

 

Blaze greift zu seiner Tasche und verlässt verstört den Lockerroom, er mag zwar nicht im Finale stehen, das heißt aber nicht, dass er sich das Ende dieses großen Turniers, des Quest 4 The Bests 2008, nicht anschauen würde. Wenn er es schon nicht gewinnen kann, kann es ihn wenigstens ablenken – hoffentlich.

 

Die Kamera driftet währenddessen in Richtung des Tisches. Als man den Kubaner die Tür hinter sich zuschlagen hört, stellt sie sich scharf. Auf dem schwarzweißen Bild sieht man ihn, einige Jahre jünger als heute, in seinen Armen hält er ein junges Mädchen. Der Hintergrund ist unscharf, die Sicht verdeckt von Trümmern einer Stadt und Wasserspritzern auf der Linse.

 

Die Buchstaben der Überschrift formen sich zu dem Satz „Soldiers retten 12-Jähriges Mädchen aus den Fluten.“

 

Darunter der Name des Retters: José Cayetano Gômez, eingewanderter Soldat aus Kuba.

 

 

Mike Garland: „Blaze scheint seine erste Niederlage gut verkraftet zu haben und widmet sich neuen Taten.“

 

Vincent Craven: „Er wirkt aber sehr nachdenklich. Kein Wunder, wenn man sich anguckt, womit er sich hier beschäftigt.“

 

Mike Garland: „Vielleicht sollte er sich ein Zelt kaufen?“

 

Vincent Craven: „Hä?“

 

Mike Garland: „Na guck doch mal da!“

 

Vincent Craven: „Achso. Oh, mann, sind wir heute schlecht. Hoffentlich ergeht es uns nach der Performance nicht genauso wie Azrael Rage.“

 

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Ein Zeltlager erscheint im Blickbild der Kamera. Genauer gesagt das Hauptzelt des Arabers Paimon. Je näher man kommt umso mehr hört man das Gewirr aus einer fremden Sprache erklingt. Gedämpft nur durch die schweren Zelttücher, die in diesem Moment von seiner Ehefrau geöffnet wird. Im Zelt befinden sich bereits die beiden Leibwächter. Ihre Körper sind dicht auf die Erde gepresst, während sie Paimon erzählen was vorgefallen ist. Vor Wut schäumend hatte Paimon seinen Turban vom Kopf gerissen, der als unordentlicher Haufen Stoff auf dem Boden liegt. Als sich die Zeltplane öffnet geht sein Blick zu Al Issa. Seine Augen flammen und sein Körper wirkt unter Strom.

 

Paimon: „Lasst uns allein.“

 

Seine Stimme ist herrschend. Die Männer erheben sich. Ihre Köpfe sind tief gesenkt. Ihrer Körper erzählen von ihrem Versagen. Ohne Paimon oder Al Issa an zu blicken verlassen sie das Zelt. Gerade als sie die Plane schließen wollen, erklingt erneut seine Stimme.

 

Paimon: „Wartet vor dem Zelt. Ich werde nachher über Euch entscheiden.“

 

Und das diese Beschäftigung offensichtlich nicht positiv ausfallen wird, spiegelt sich in dem eisernen Gesicht des Arabers. Die Leibwächter verneigen sich tief, bevor sich die Zeltplane schließt und Al Issa und Paimon alleine im Raum zurück lassen. Ein Schweigen, dass die Luft zu Atem unerträglich macht durchzieht das Zelt. Al Issa sinkt auf die Knie und presst wie zuvor seine Leibwächter den Körper dicht an die Erde. Paimons Blick ist steinern, bevor er sich wütend abwendet.

 

Al Issa: „Du hast allen Grund wütend...“

 

Paimon stoppt ihre Worte mit einer simplen Geste.

 

Paimon: „Du kniest vor dem Falschen.“

 

Ihr Körper richtet sich auf, während sie etwas erwidern will, doch erneut schneidet der Araber ihr das Wort ab.

 

Paimon: „Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, um die Truhe zu finden. Doch bis dahin. Bis dahin, bist du sein.“

 

Er wendet sich zu Al Issa rum. Sein Gesicht zeigt nun aufrichtige Trauer. Keine Wut und kein Hass. Nur tiefer unendlicher Schmerz. Er geht zu ihr, kniet sich nieder und macht sich klein vor ihr.

 

Paimon: „Ich habe versagt.“

 

Al Issas Augen glitzern, während sie sanft den Kopf schüttelt. Die plötzliche Veränderung ihres Mannes hatte sie überrascht.

 

Al Issa: „Nein.“

 

Ihre Hände berühren zärtlich die Seite seines Kopfes. Richten ihn auf, so dass sie ihm ins Gesicht blicken kann. Doch Paimons Augen sind gesenkt.

 

Al Issa: „Ich hätte auf dich hören sollen, mein Gemahl.“

 

Sanft streichen ihre Finger über sein Gesicht.

 

Al Issa: „Es tut mir so Leid. Ich wolle dir den Schmerz nehmen, doch ich habe ihn vergrößert. Was habe ich nur getan?!“

 

Die beiden Araber blicken sich in die glänzenden Augen. Paimon greift sanft nach ihren Händen und löst sie von seinem Gesicht. Ruhig hält er sie fest.

 

Paimon: „Ich werde sie wiederfinden.“

 

Al Issa nickt, wenn auch schwerfällig.

 

Paimon: „Doch bis dahin...“

 

Paimon stockt für einen Augenblick. Die Worte wollen ihm nicht über die Lippen gehen.

 

Paimon: „Bis dahin trockene deine Tränen. Er soll nicht sehen, dass du geweint hast.“

 

Sein Daumen streicht sanft die Träne aus ihrem Gesicht.

 

Paimon: „Es wird nicht lange dauern. Das verspreche ich dir.“

 

Al Issa nickt. Paimon löst den Griff, während sich seine Gemahlin erhebt. Der Araber bleibt kniend zurück, während sich die Zeltplane öffnet und schließt. Nur sein Rücken ist zu sehen, bis sein Ärmel eine Bewegung über sein Gesicht macht. Sein Rücken streckt sich, während er aufsteht, etwas von der Wand nimmt und vor das Zelt tritt. In einer tiefen Haltung verweilen dort die beiden Leibwächter Paimons. Paimons Blick ist erneut eisern und gefühllos. Ein 360° Dreh des Arabers innerhalb von nur wenigen Minuten. Ruhig blickt er auf sie herab.

 

Paimon: „Ihr wart mir immer treu ergeben, doch Ihr habt in Eurer wichtigsten Aufgabe versagt.“

 

Ein Gegenstand fällt auf den sandigen Boden, den man lange nicht mehr gesehen hatte, aber doch eine seltsame Vertrautheit ausstrahlt. Als der Blick der Männer auf die schwarze Peitsche vor ihnen fällt, zeichnet sich in ihren Gesichtern Angst und doch im selben zu Erleichterung wieder.

 

Paimon: „Ich überlasse euch die Zahl, denn ich will nicht Euren Tod. Wer weiß, vielleicht benötige ich Eure Dienste noch.“

 

Die beiden Männer dankend auf Arabisch, während sie sich erneut verneigen. Paimon wendet sich ab. Geht in Richtung des stehenden Helikopters, dessen Rotorblätter sich zu drehen beginnen. Er brauchte nun etwas. Etwas was ihm nur seine Heimat schenken konnte. Einen klaren Kopf, den er nur in der Wüste fand.

 

 

Vincent Craven: „Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.“

 

Mike Garland: „Ich glaube ich habe mit Ausnahme von Gabriel noch nie jemanden so schnell seine Gefühle wechseln sehen.“

 

Vincent Craven: „Du meinst doch wohl nicht, dass es gespielt ist?!“

 

Mike Garland: „Nein, aber ich denke Paimon tut sich bei all seiner Verantwortung schwer, einfach los zu lassen.“

 

Vincent Craven: „Das glaube ich auch. Wobei ich meine Frau auch nicht einem wildfremden Mann überlassen würde.“

 

Mike Garland: „Vor allem nicht, wenn dieser wildfremde Mann Gabriel Lucifer heißt!“

 

Vincent Craven: „Wildfremd scheint Noahs mysteriöser Verfolger nicht zu sein. Mit dieser Story geht es nach einem kleinen Hinweis auf den nächsten Monat weiter.“

 

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Eine Berliner Odyssee (IV): Das große Finale

 

Noah O’Wellhubly hat es sich mittlerweile im PCWA Theater gemütlich gemacht. Er kann nur abwarten, bis entweder sein Leibwächter sich meldet oder aber der Unbekannte. Viel mehr als Daumen drehen bleibt ihm für den Moment so oder so nicht übrig. Aktuell ist im Theater immer noch das Licht vollkommen aufgedreht, obwohl Patrick scheinbar niemanden auftreiben konnte, der darüber Auskunft geben könnte, wer all das veranlasst hat.

 

Der Ire ist mittlerweile bis zu einem gewissen Grade nervös geworden. Etwas gefällt ihm an dieser ganzen Situation nicht. Vermutlich das Fehlen von Kontrolle über die gesamte Situation. Aber zumindest versucht er es, diese Tatsache so gut wie möglich zu verbergen vor dem Unbekannten, der irgendwo in den Schatten des Backstagebereiches auf ihn zu warten scheint.

 

„Chef?“

 

Die Stimme von Patrick. Irgendwo hinter dem Entrance Bereich.

 

Noah: „Ja?“

 

Patrick: „Ich habe hier etwas gefunden …“

 

Ein plumper Körper wird auf die Entrance Rampe geworfen. Patrick. Blutiges Gesicht, vermutlich eine gebrochene Nase, zumindest aber eine stark blutende Platzwunde auf der Stirn. Noah braucht einige Momente, bis er versteht, was hier gerade passiert ist. Er wurde herein gelegt. Ein zensiertes Schimpfwort geht über seine Lippen.

 

Noah: „Wer zum Teufel sind Sie?“

 

Ein Lachen, eine Stimme, die er irgendwoher kennt. So ganz genau lässt sich das im Moment nicht bestimmen, woher, aber es rattert nun im Sekundentakt im Kopf des Iren.

 

Noah: „Sie sind nicht Mallory, denn dieser ist der Firma weiterhin treu ergeben und wäre nicht so dilettantisch in seinem Handeln …“

 

Die Lichter gehen aus, der Entrance wird von hinten her beleuchtet, gegen das stark blendende Licht zeichnet sich schwer erkennbar eine Gestalt ab. Noah ist immer noch am Rätseln.

 

Unbekannter: „Das wäre auch wirklich zu einfach gewesen, nicht wahr?“

 

Noah: „Vermutlich, aber das klärt immer noch nicht die wichtigste Frage. Sie wollten mit mir reden, es handelt sich hier nicht um meine Initiative. Sie sagten, ich schulde Ihnen etwas. Wer zum Teufel sind Sie also?“

 

Wieder dieses spöttische Lachen. Noah kennt es, erkennt es. Aber kann das wirklich sein? Oder spielt der Unbekannte wieder nur seine Spielchen mit dem Iren? Es ist an der Zeit, genau die Antworten auf diese Fragen zu finden.

 

Noah: „Hören Sie mit diesen Spielchen, damit bin ich nicht zu beeindrucken …“

 

Unbekannter: „Spielchen, Spielchen. Das war doch immer genau das, was du so geliebt hast. Deine Spielchen mit jedermann zu spielen. Jeden auszubluffen ganz im Sinne der Firma.“

 

Eine kurze Pause.

 

Unbekannter: „Du fragst mich wer ich bin?“

 

Noah starrt ins Licht so gut es geht. Noch kann er aber die Gestalt nicht genauer erkennen.

 

Unbekannter: „Das weiß ich selbst nicht.“

 

Noah: „Ach nein …“

 

Unbekannter: „Ich habe es vergessen.“

 

Es ist also wahr …

 

Unbekannter: „Aber nenne mich doch einfach …“

 

Er  klatscht in die Hände.

« John Smith »

 

Die Lichtanlage schaltet ein letztes Mal noch einmal um. Nach einigen Sekunden der behinderten Sicht auf die Gestalt zeichnet sich Smith gegen den Entrance ab. Die Haare sind länger geworden, der Dreitagebart und die markante Sonnenbrille gehören aber immer noch zu seinen Markenzeichen. Er lächelt einem sichtlich schockierten Noah O’Wellhubly ins Gesicht. Ein entsetzter Noah starrt Smith an. Diese Rückkehr trifft ihn völlig unvorbereitet. Der Firma wird dies gar nicht gefallen.

 

 

John Smith: „Richte Sanchéz aus, dass die Jagd auf ihn begonnen hat.“

 

 

 

RETURNS AT VENDETTA # 61 TO THE PCWA

 

 

Mike Garland: „JOHN SMITH ist zurück!”

 

Vincent Craven: „Ich fass es nicht. Was für eine Show.“

 

Mike Garland: „Azrael Rage verschwindet, sein Vorgänger als Gerasy taucht wieder auf und wie!“

 

Vincent Craven: „Smith scheint die Firma, vornweg Sanchéz, jagen zu wollen!“

 

Mike Garland: „Kein Wunder. Damals wurde er durch Gabriel Lucifer abserviert und hegt zu recht einen Groll auf die Firma.“

 

Vincent Craven: „Wahnsinn!“

 

Mike Garland: „Mit ihm habe ich gar nicht gerechnet!“

 

Vincent Craven: „Welcome Back John Smith!“

 

Mike Garland: „Nicht jeder wird sich über die Rückkehr so sehr freuen wie wir.“

 

Vincent Craven: „Einen sehen wir jetzt!“

 

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Wir befinden uns nur noch wenige Momente vom heutigen Main Event entfernt… ein Match der Extraklasse erwartet uns. Es ist das diesjährige Quest 4 the Best Finale und diesen Anlasses wirklich würdig. Für beide Herausforderer gilt: dies ist ihre erste Chance auf diesen prestigeträchtigen Gewinn dieses traditionellen Turniers. Das gesamte Roster der PCWA ist angetreten um den Quest 4 the Best Turniersieg zu erringen – jetzt sind nur noch Zwei übrig. Es ist der Moment, auf den beide seit Wochen und vor allem heute in ihren harten Halbfinals gearbeitet haben. Für den PCWA Tribune Champion ist es die erste Teilnahme an diesem Turnier überhaupt und das, obwohl er seit mehr als sechs Jahren zu dieser Liga gehört. Wer wird also als neuer „Best PCWA Superstar“ die Arena verlassen? Kurz vor diesem imposanten Match geht es noch ein letztes Mal in die Kabine des selbsternannten Lockerroom Leaders.

 

Es ist ruhig hier. Die Kabine ist menschenleer, keine Ablenkung mehr erwünscht. Es ist eine Art Ritual des Unique Highlights – Keevan ganz allein mit sich und seinen Gedanken. So viele Gespräche er heute geführt hat und so viel er über dieses mögliche Match auch gesprochen hat, dieser Moment gehört nur ihm und seinen Gedanken. So war es immer und so wird es auch immer sein. Vollste Konzentration auf das Match und den Erfolg. Den Erfolg, den sein Ego von ihm verlangt. Es ist fast übermenschlich groß und giert nach Befriedigung.

 

Und so sitzt er da, wie immer. Einsam auf einem Stuhl in der Mitte dieses großen Raumes. Der Tribune Champion saugt die Ruhe die hier herrscht quasi in sich auf, damit sich seine Gedanken frei entfalten können. Sein Blick ist angespannt und konzentriert. An der Tür seines Spindes hat er den PCWA Tribune Title aufgehängt. Dieser symbolisiert das Wichtigste was Keevan’s Leben beherbergt... die Sucht und Gier nach Erfolg, Ruhm und Anerkennung. Es ist das bestimmende Element in seinem Handeln und Denken. Er ist seine Droge. Sein Ego treibt ihn an… das hat er deutlich klar gestellt. Und das tut es auch heute. Der Quest 4 the Best – noch nie hat Keevan an diesem Turnier teilgenommen, aber er will es gewinnen. Denn so ist er gepolt. Tritt er um einen Preis an, soll es seiner sein.

 

Was mag ihm jetzt durch den Kopf gehen? Wir alle wissen, dass Keevan diesen Sport liebt, ihn ernst nimmt wie kaum ein Zweiter. In der Vorrunde setzte er sich gegen James T. Cruz und Warren Black durch. Am heutigen Abend hat er bereits Robert Barker besiegt und sich somit ins Finale vorgekämpft. Bei Vendetta 60 erklärte er, dass er nicht nur ein Name in einem großen Teilnehmerfeld sein wollte… jetzt steht ihm nur noch ein letzter Name im Weg, damit er in der Historie als Sieger des Quest 4 the Best 2008 geführt wird.

 

Bisher hat Keevan den Gedanken an eine mögliche Niederlage immer verdrängt... das kam nie in Frage. Erst jetzt so kurz vor dem Finale, dem letzten Match auf dieser Reise durch das Q4tB Turnier, da ist es plötzlich in seinem Kopf. Völlig unvorbereitet traf es ihn, dieses Schreckgespenst. Eine Niederlage, der Nichtgewinn des Turniers. Könnte es wirklich passieren? Könnte er geschlagen werden? Was wäre wenn das nun wirklich geschehen würde? Wie würde es weitergehen, wenn er es nicht schafft die Gier seines Egos nach Ruhm und Erfolg zu befriedigen? Sein Ego war stets sein größter Gegner. Als er gegen Díego Ortega verlor, hat sein Ego ihn förmlich aufgefressen. Ebenso nach dem Verlust des Undisputed Gerasy Titels an John Smith. Er will sich solch einem Kampf nicht noch mal stellen. Er will nicht verlieren und sich dann seinem Ego stellen müssen, vor allem, da ihn alle scheitern sehen wollen. Seit die vier Halbfinalisten feststanden, war eines ganz klar: einem der vier gönnt niemand diesen Sieg – ihm, dem Unique Highlight. Er kann es förmlich spüren, diese Häme und diesen Spott, von all den Leuten die ihn nicht siegen sehen wollen… die ihn nicht besiegen und am Finaleinzug hindern konnten. Jetzt setzen sie ihre Hoffnung in seinen Gegner – doch es reduziert sich im Grunde genommen nur auf ein Duell, sein Ego gegen die Hoffnungen vom Rest der Welt die gegen ihn ist.

 

Das Unique Highlight schließt die Augen und atmet tief durch. Er legt seinen Kopf in den Nacken und lässt seinen Blick an die Decke der Kabine schweifen. Allein auf das jetzige Match, kommt es an – gewinnt er das Finale nicht, waren Vorrunden Match und das Halbfinale nur Makulatur. Main Events – das ist sein Spiel. Druck, die Hälfte seiner Karriere ging es um nichts anderes. Wer soll ihm etwas vormachen? Er ist der am höchsten dekorierte Champion der PCWA, er hat den wertvollsten und prestigeträchtigsten Titel den dieses Business anzubieten hat, zwei Mal gehalten und zig Mal erfolgreich verteidigt. Er wird das Quest 4 the Best Finale gewinnen – denn das zeichnet ihn aus. Keevan ist ein Gewinner, ein Champion.

 

Es klopft an der Tür und einer der Aufnahmeleiter informiert Keevan darüber, dass es noch drei Minuten bis „Showtime“ sein würden. Noch ein letztes Mal atmet der Lockerroom Leader tief durch, dann erhebt er sich von seinem Stuhl und legt den PCWA Tribune Titel über seine Schulter. Entschlossen öffnet er die Tür seiner Kabine und begibt sich auf den Weg zu seinem Match, seinem nächsten großen Erfolg in den Geschichtsbüchern. Es ist an der Zeit seinem Ego neue Genugtuung zu verschaffen.

 

 

Mike Garland: „Keevan kurz vor dem Main Event, hoch konzentriert. Eine typische Szene vor seinen Kämpfen.“

 

Vincent Craven: „Manchmal würde ich gern in seinen Kopf gucken können!“

 

Mike Garland: „In den Kopf seines Gegners möchte ich lieber nicht gucken.“

 

Vincent Craven: „Ich auch nicht.“

 

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<< LIVE >>

 

Das ist der Mann, der mich zum Helden machen wird…

 

Das Bild ist vollendet. Allein steht Gabriel vor der Leinwand und lächelt zufrieden. Man erkennt die Umrisse des U-Bahnhofs, gleich hier in der Nähe. Auf einer Bank sitzen zwei Männer, der eine ist Gabriel selbst, der andere…

 

„Darf ich dich zum Match begleiten! Bitte, Bitte, Bitte, Bitte, Bitte…“

 

Mit einer Handbewegung stoppt Lucifer den kleinen Gast, denkt kurz nach.

 

Gabriel Lucifer: „Ja, warum eigentlich nicht. Du machst die Menschen völlig kirre, vielleicht verschafft mir das einen Vorteil. Außerdem gehörst du schließlich zu meiner nicht wirklich großen Familie und erinnerst mich an den schlimmsten Tag meines Lebens. Eine gute Motivation.“

 

Seit Keevan und Mike Novoselic ihm sein winziges Abbild zur Hochzeit geschenkt haben, hat er sich nicht wirklich um den Gnom gekümmert. Erst war er verschwunden, weil er in geheimer Identität als Mai Eht seine Aufträge für die Firma durchführen musste, dann nach seiner Rückkehr verblieb Mini Gabriel bei seiner Freundin Cindy und ihrem Vater Azrael Rage. Nun, da Azrael verschwunden scheint, ist der Kleine quasi heimatlos.

 

Mini Gabriel: „Ähm ja. Als Dank für meine Hilfe würde ich gern wieder bei dir einziehen, ich bin nämlich gerade obdachlos.“

 

Keine Antwort. Mini Gabriel sieht das optimistisch als stillschweigende Zustimmung, schaut auf das Bild.

 

Gabriel Lucifer: „Wer ist denn der Mann da mit dir auf der Bank vor dem Quest 4 Best Plakat?

 

Ein letzter Blick zurück.

 

Gabriel Lucifer: „Das ist der Mann, der mich zum Helden machen wird!“

 

Er streckt seine rechte Hand aus und Mini Gabriel ergreift sie. Dann marschieren sie beide aus der Kabine in Richtung Eingang zum Innenraum des Domes. Dort wartet Luke Tyler, möchte noch ein im wahrsten Sinne des Wortes finales Interview mit Gabriel Lucifer abhalten. 

 

Der graue Leinenanzug, mit Kerry & Gaelic Pin am Kragen, wurde vom entthronten Mythos bereits zu Beginn der Show gegen sein Matchoutfit eingetauscht. Seinen schwarzen Zylinder hält er in der linken Hand.

 

Luke Tyler: „Warum werden ausgerechnet Sie Quest 4 the Best Sieger 2008?“

 

Gabriel Lucifer: „Weil die Geschichte der PCWA nach mir als Sieger verlangt. Ich bin der Einzige in der gesamten PCWA, der eine persönliche Beziehung zu jedem Quest 4 the Best Sieger aufzuweisen hat. Clawrik Uriel Amon trieb ich in den Selbstmord, gegen den Ruler of Justice Doug Spencer wurde ich selbst im Turnier ausgezählt, Damon Valentine stand ich in einem TLC Match gegenüber, Mike Novoselic sollte mein Kronprinz werden und über Azrael Rage und mich muss ich wohl keine Worte mehr verlieren.“

 

Luke Tyler: „Es ist also Ihr Schicksal den Quest 4 the Best zu gewinnen?“

 

Da ist es, dieses unnachahmliche Lächeln.

 

Gabriel Lucifer: „Nein, kein Schicksal, sondern eine Entscheidung!“

 

Sweet Dreams ertönt aus den Boxen, das Kreischen der Fans zaubert eine freudige Regung ins Gesicht des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions.

 

Gabriel Lucifer: „Und wer gewinnt den Quest, Luke?“

 

Der Interviewer zeigt keine Regung, starrt sein Gegenüber lediglich mit aufgeblähten Augen nervös an.

 

Luke Tyler: „Sie?!“

 

Eher fragend als überzeugt schoss die Antwort aus Lukes Mund.

 

Gabriel Lucifer: „…dann wäre ich ein Held, nicht wahr?“

 

Ein unmotiviertes Nicken als Reaktion.

 

Gabriel Lucifer: „Hoffen wir, dass du die Wahrheit sprichst, Luke.“

 

Sprach der Principal, platziert mit einem verschrobenen Lächeln auf den spröden Lippen den Zylinder auf seinem seinen Haupt und durchschreitet zusammen mit dem aufgeregten Mini Gabriel den Vorhang, um einen weiteren Schritt in Richtung Unendlichkeit zu machen.

 

 

Mike Garland: „War der Mann auf dem Bild eben…“

 

Vincent Craven: „…ich glaube ja, aber so richtig Sinn macht das nicht, oder?“

 

Mike Garland: „Vermutlich sollte man das nicht so ernst nehmen. Gabriel scheint in Nostalgie geschwelgt, sich an die gute alte Zeit erinnert zu haben.“

 

Vincent Craven: „Ja, das macht er ja ständig und seine Zeit als aktiver Principal und als Undisputed Gerasy Champion war definitiv seine beste.“

 

Mike Garland: „Vielleicht schafft er es mit einem Finalsieg im Quest 4 the Best Turnier ja seiner Karriere neuen Schwung zu geben.“

 

Vincent Craven: „Das werden wir gleich erfahren.“

 

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--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

<< MATCH >>

 

Mike Garland: „Wir sind wieder am Ring und wir haben den Mainevent des heutigen Abends vor uns. Und was muss man zu dieser Paarung noch großartig Worte verlieren?“

 

Vincent Craven: „Nicht mehr viel, würde ich behaupten. Jeder PCWA Fan weiß: Das ist ein wahrer Klassiker. Die beiden Gründungsmitglieder des Fightclubs waren sie einst und wurden dann zu verbitterten Feinden.“

 

Mike Garland: „Unter anderem beim Brawlin‘ Rumble IV und beim Quest 4 the Best IV sind die beiden aufeinander getroffen.“

 

Vincent Craven: „Und beide Male konnte Keevan die Matches für sich entscheiden. Wird sich die Geschichte heute wiederholen?“

 

Mike Garland: „Wenn es nach den Fans geht ganz sicherlich nicht. Aber wir müssen eben abwarten, was der Abend bringen wird. Freuen wir uns jedenfalls auf einen weiteren Klassiker.“

 

Die Kameras schwenken um auf Jane Nelson, die bereits gemeinsam mit dem Referee Nelson Fryder im Ring bereit steht.

 

Jane Nelson: „Herzlich Willkommen zum MAINEVENT von PCWA Core 2008. Das folgende Match ist ein reguläres Singles Match und gleichzeitig das Finale des QUEST FOR THE BEST Turniers 2008 …“

 

Zeit für die Teilnehmer den Ring zu erklimmen: Das Licht erlischt. Der montierte künstliche Mond an der Hallendecke erstrahlt in vollem Glanze, wirft einen hellen Lichtkegel auf den Entrancebereich.

 

<<Sweet Dreams>>

Marilyn Manson

 

Sweet dreams are made of this
Who am I to disagree?
Travel the world and the seven seas
Everybody's looking for something
Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused

 

 

image003

 

 

Da ist er! Der entthronte Mythos Gabriel Lucifer tritt von links mit gesenktem Kopf in den Lichtstrahl, steht mit dem rechten Arm zum Ring. Langsam wendet er sein Haupt gen Seilgeviert, schenkt seinem Gegner sein unnachahmliches Lächeln. An der Hand hat er seinen Klon, das einstige Hochzeitgeschenk Keevans – Mini Gabriel. Stolz steht er neben seinem großen Abbild

 

Jane Nelson: „Mit einer Größe von 1,93 Meter und einem Gewicht von 117 Kilogramm…es kommt zum Ring…begleitet von Mini Gabriel…begrüßen Sie den Principal der PCWA…GABRIEL LUCIFER…“



PCWA_Fotos_013_1

 

Sweet dreams are made of this


Who am I to disagree?
Travel the world and the seven seas
Everybody's looking for something

Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused!

 

 

Die Fans jubeln, man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Gabriel ist in diesem Turnier der Abstand beliebteste Mann, erst recht wenn es gegen einen Gegner wie Keevan geht. Zwar sind seine Methoden und sein Vorhaben generell fragwürdig, doch Gabriel Lucifer wäre nicht Gabriel Lucifer, wenn das nicht so wäre.



I wanna use you and abuse you
I wanna know what's inside you

Movin' on
Hold your head up
Movin' on
Keep your head up (repeats 3x)

Movin' on!

 

 

Der schwarze Stoffmantel weht im künstlichen Wind und verdeckt seinen tätowierten Oberkörper, die Geschichte seines Lebens. Unter der linken Brust prangt der Name Runa – seine große und einzige Liebe, auf dem Bauch der Begriff Nemesis – eine Erinnerung an Barqas, ebenso wie Narbe am linken Handgelenk, die er sich beim Blutsbrüderritual zuzog. Die weiße Tränenmaske glänzt nicht nur im gleißenden Scheinwerferlicht, sondern ziert auch seinen Rücken. Sein Zylinder sitzt kerzengerade auf den schulterlangen schwarzen Haaren. Die schwarze Lederlose passt sich perfekt an seine kräftigen Schenkel an.    

 

 

Sweet dreams are made of this
Who am I to disagree?
Trave
l the world and the seven seas
Everybody's looking for something

Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused

 

 

Nach gefühlten drei Minuten betritt Gabriel über die die Ringtreppe den Ring. Er lässt seinen Mantel von sich gleiten und präsentiert seinen gut erhaltenen Körper. Das wahre Alter des neuen Firmenmitgliedes kennt Niemand aber Gabriel ist deutlich älter als sein heutiger Gegner. Elegant nimmt er seinen Zylinder vom Kopf, wirft ihn dem draußen verweilenden Mini Gabriel zu und setzt sein unbeschreibliches Grinsen aufs weißangemalte Gesicht mit den zwei schwarzen Tränen unter dem linken Auge.   



I'm gonna use you and abuse you
I'm gonna know what's inside
Gonna use you and abuse you
I'm gonna know what's inside you

 

Vincent Craven: „Ein imposanter Auftritt von Lucifer. Sehen wir, was der Lockerroom Leader dem zu entgegensetzen hat.“

 

Mike Garland: „Los geht’s.“

 

 >>Somebody Help Me<<  von der Band Full Blown Rose erklingt.

 

Jane Nelson: „Und auf dem Weg in den Ring, der amtierende PCWA Tribune Champion … KEEVAN!“

 

Es kommt zum Ring…

 

Mit einer Größe von 1,93 Meter, einem Tagesgewicht von 106 Kilogramm,

 

Er trägt eine schwarze, langärmlige Jacke mit Kapuze, welche ihm tief ins Gesicht hängt. Vereinzelt finden sich auf der Jacke goldene Verzierungen und Ränder,

 

Er ist der amtierende PCWA Tribune Champion,

 

Er ist der erste sowie einzige Grand Slam Champion der PCWA sowie der erste und einzigezweifache Undisputed Gerasy Champion,

 

Er ist ein ehemaliger PCWA Cryption Champion und PCWA Cotatores Champion, der letzte PCWA Gerasy Champion, ebenso der letzte GCWF World und GCWF Gerasy Champions,

 

Er besiegte bereits GCWF/PCWA Superstars wie Barqas, Gabriel Lucifer, Wild Thing, Mike Novoselic, Díego Alejandro Sanchéz oder seinen momentanen Weggefährten Valkos Heritage,

 

Er kämpfte erfolgreich gegen vier Brawlin’ Rumble Sieger… Vlad Amarov, Sammy Lorenz, Diego „Desperado“ Ortega und John Smith,

 

Er ist bekannt unter den Titeln „Unique Highlight“, „Lockerroom Leader“, „The Extravaganza“, „The Egotistical One“ und „Company Guy“,

 

Er ist berüchtigt für den Unique Sharpshooter, seine Vielseitigkeit im Ring, seine Liebe zur Tradition des Wrestlings und seine unheimliche Arroganz,

 

Er ist der unangefochtene Superstar der Phoenix Crossover Wrestling Association und der Inbegriff ihrer Corporate Identity…

 

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The Rules Of Keevan

 

1. Respect The Unique Highlight

 

2. Honor The Tradition Of Wrestling

 

3. Respect The PCWA Lockerroom

 

Main Event
-Bereit den Thron zu erklimmen-

Quest 4 the Best Finale
Regular Single Match




(Referee: Nelson Frider)

 

 

 

Mike Garland: „Die Stimmung ist großartig und das Match kann beginnen. Aber eine Sache ist da noch vor dem Ringgong zu erledigen.“

 

Vincent Craven: „Der Lockerroom Leader streckt seinem Erzrivalen die Hand entgegen. Aber Lucifer blickt ihn nur entgeistert an.“

 

 

Mike Garland: „Lucifer schlägt ein … AUTSCH, er schlägt nicht nur mit der Han ein, sondern auch mit dem Knie, das den Magen des Unique Highlights zielgenau trifft. Der Arm von Keevan wird nicht mehr losgelassen.“

 

Vincent Craven: „Der Principal hält offensichtlich nicht viel von dem Ehrenbegriff des Lockerroom Leaders. BACKSLIDE! Und sofort das Cover hinterher.“

 

ONE

 

Mike Garland: „Unfaire Aktion, die ihre Wirkung aber definitiv nicht verfehlt hat. Keevan ist sichtlich überrascht worden …“

 

TWO

 

Vincent Craven: „Aber schneller Kickout. Die beiden Männer kennen sich lange genug, irgendwo hat da Keevan sicherlich damit gerechnet gehabt.“

 

Das Unique Highlight springt wieder von selbst auf die Beine und nun beginnen die beiden Männer einander zu umkreisen. Die Spannung, die in der Luft liegt, ist förmlich zu spüren. Lucifers Augen blinzeln kurz, er ist derjenige, der nun den ersten Schritt in die Offensive machen will. Aber Keevan weicht einen kleinen Schritt zurück und zeigt einen gezielten Kick gegen das Knie von Lucifer. Ein zweiter Tritt trifft ebenso genau ins Ziel. Lucifer sinkt kurz ein und Keevan fährt weiter die Taktik der Defensive. Whip-In gegen die Seile, aber Lucifer fängt sich in den Seilen ab und geht sofort wieder auf Keevan los. Ein kurzer Anlauf und es soll ein Yakuza Kick folgen, aber Keevan fängt das Bein seines Dauerrivalen ab und nutzt dessen abruptes Stoppen für einen Inverted Atomic Drop. Lucifer wird wieder auf die Beine gerissen und das Unique Highlight dreht ihm den Arm auf den Rücken. Gabriel versucht sich sofort wieder heraus zu drehen, wird aber vom amtierenden Tribune Champion daran gehindert: Die Ellbogenchecks nach hinten landen im Nichts. Keevan zieht noch einmal kräftiger an und fügt damit Lucifer sichtlich Schmerzen zu.

 

Mike Garland: „Ewig kann das so nicht weiter gehen, das weiß natürlich auch der Mann mit dem vielleicht größten Ego der ganzen PCWA. Aber der Arm scheint eine Schwachstelle zu sein, die er beim TNE Mitglied Lucifer ausgemacht hat.“

 

Vincent Craven: „Und er scheint vor allem auf seine Technik zu setzen. Vielleicht nicht die dümmste Idee gegen jemanden wie Lucifer, der mindestens genauso hart zuschlagen kann wie das Unique Highlight.“

 

Mike Garland: „Keevan löst jetzt aber langsam den Griff und schubst Lucifer erst einmal nach vorne weg hinein in die Seile. Anlauf von hinten … Lucifer muss über die Seile hinaus erst einmal den Ring verlassen. Nicht ganz freiwillig, wie man sieht.

 

Vincent Craven: „Der zweimalige Gerasy Champion bleibt derweilen im Ring, fährt weiterhin seine eher defensive Strategie, wie wir sie nun seit Matchbeginn beobachten können.“

 

Mike Garland: „Lucifer rafft sich schnell wieder auf und blickt kurz nickend zu Mini Gabriel. Ein schmales Lächeln gleitet über die Lippen. Lucifer scheint bisher zufrieden zu sein.“

 

Lucifer entert wieder den Ring. Die beiden Dauerrivalen stehen sich wieder gegenüber und umkreisen einander. Lucifer geht die ganze Sache nun auch für den Moment etwas vorsichtiger an, fordert Keevan zur Freude der Fans zu einem Kräftemessen heraus. Aber das Unique Highlight zögert. Beide Männer umkreisen einander wieder. Lucifers Arme schnellen plötzlich nach vorne und packen den etwas leichteren Lockerroomleader an den Schultern. Das CI~ Mitglied war einen Sekundenbruchteil zu langsam, um zu reagieren. Keevan wird an Lucifer heran gerissen und mit einem ordentlichen Whip-In gegen den Ringpfosten befördert. Der Principal zögert keine Sekunde lang und setzt sofort nach. Ein Spear Tackle gegen the Keev lässt diesen weiter auf die Ringmatte sinken. Lucifer streckt sofort das Bein aus und zeigt ein wenig Choking gegen den amtierenden Tribune Champion. Diese Aktion ruft natürlich sofort Nelson Fryder auf den Plan, der sogleich das TNE Mitglied anzuzählen beginnt. Aber Lucifer kennt die Regeln genau und bricht im letzten Moment den Move ab. Ein schwer schnaufender Keevan wird wieder auf die Beine gehoben und schwungvoll in die gegenüber liegende Ringecke befördert. Erneut soll es den Spear gegen Mann und Ringpfosten geben. Lucifer nimmt Anlauf und …

 

Vincent Craven: „Keevan rollt sich zur Seite weg! Lucifer rast mit der Schulter zuerst gegen den Ringpfosten.“

 

Mike Garland: „Das Unique Highlight ist wieder auf den Beinen, wenn auch ein wenig atemlos. Er löst Lucifer aus den Seilen, Ansatz zum German Suplex! Direkt hinein in die Brücke und ins Cover!“

 

ONE

 

Vincent Craven: „Sehr schöne Aktion von Keevan und mit diesem schönen Ausweichmanöver hat er den Principal ziemlich in Bedrängnis gebracht.“

 

TWO

 

Mike Garland: „Lucfier ist immer noch sichtlich benommen nach dem gleich zweifachen Aufprall, zuerst gegen den Pfosten und jetzt auf die Matte … und …“

 

OH!

 

Vincent Craven: „KICKOUT vom TNE Mitglied. Keevan ärgert sich nicht lange, hebt Lucifer selbst wieder auf die Beine, bevor der wieder vollkommen zu sich kommt … und legt ihn mit dem Oberkörper zwischen zweites und drittes Ringseil.“

 

Mike Garland: „Und nimmt dann eben auf Gabriels Rücken und Schultern gemütlich Platz. Direkt auf dem Arm, an dem er ihm schon vorher zugesetzt hatte.“

 

Vincent Craven: „Das was Lucifer kann, kann Keevan schon lange, scheint die Botschaft zu sein. Aber auch hier ist Fryder sofort wieder an Ort und Stelle, um für Recht und Ordnung zu sorgen.“

 

Mike Garland: „Auch Keevan löst das Ganze absolut fair, obwohl er sich ein wenig Zeit damit lässt. Lucifer hält sich beim Aufstehen kurz den einen Arm, versucht aber sofort wieder in die Offensive zu gehen.“

 

Vincent Craven: „Aber Keevan weiß immer noch, wie er ihn in Schach halten kann. Eine Serie von Karate Kicks verfehlt ihr Ziel nicht und lässt Gabriel kurz zurück weichen. Keevan legt mit einer Lariat samt kurzen Anlauf nach …“

 

Lucifer wird von seinem Kontrahenten wieder in den Stand gebracht. Der Principal wehrt sich zwar mit aller Macht, kann aber die Armbar-Takedown nicht verhindern, mit der Keevan ihn erneut auf die Matte wirft. Der Arm wird wieder nach oben gerissen und ein wenig überdehnt, die Schmerzen dabei sind Lucifer vom Gesicht abzulesen. Aber er versucht, mit der anderen Hand sich aus der Sache zu lösen. Keevan aber schafft sich dieses Problem mit einem gezielten Tritt gegen den Ellenbogen vom Hals für den Moment. Lucifer wird erneut nach oben gerissen und gegen die Seile geworfen. Mit einem Rock Bottom soll der Kontrahent wieder empfangen werden, aber Gabriel scheint nicht wirklich benommen genug dafür zu sein. Eine Flying Clothesline verschafft ihm ein wenig freie Luft zum Atmen. Aber das TNE Mitglied weiß sehr wohl, dass ihm Keevan nicht viel davon lassen wird. Als dieser sich wieder nach oben kämpfen will, wird er mit einem harten Kick gegen den Kopf wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und dann seinerseits nach oben gerissen. Lucifer hebt ihn aus und lädt ihn sich auf die Schulter.

 

Mike Garland: „Running Powerslam und er lädt ihn mit dem Rücken auf dem Ringpfosten ab! Aua, das tat verdammt noch mal weh.“

 

Vincent Craven: „Auch Gabriel kennt die Schwachstellen des Gegners. An dessen kaputtem Rücken ist er ja auch, wenn wir uns zurück erinnern, alles andere als unschuldig.“

 

Mike Garland: „Und Keevan kennt man seine Schmerzen wahrhaftig an. Aber der Principal kennt da wenig Gnade und hebt ihn sich bereits wieder auf die Schultern. Keevan wehrt sich zwar, aber kommt dem Ganzen nicht mehr so recht aus.“

 

Vincent Craven: „Keevan wird nach unten ausgerichtet, Gabriel packt noch einmal fest zu und … PILEDRIVER auf die Matte. Sofort das Cove hinterher!“

 

ONE

 

Mike Garland: „Diese Aktion hat pass genau gesetzt und der Dominanz von Keevan erst einmal ein Ende bereitet.“

 

TWO

Vincent Craven: „Ganz definitiv. Kommt er da noch einmal heraus?“

 

THR…  OH!

 

Mike Garland: „Nein! Keevan kickt hier noch einmal punktgenau aus. Lucifer ist sichtlich frustrier, aber setzt in sofort wieder auf. Das Knie wird in den Rücken gestreckt und dann zieht er die Schlange um den Hals zu.“

 

Vincent Craven: „Keevan macht weniger der Sleeperhold als das Knie im Rücken zu schaffen, das ist eindeutig.“

 

Lucifer zieht enger zu, aber der Lockerroom Leader denkt natürlich noch gar nicht ans Aufhören, so sehr der Rücken auch schmerzt. Er versucht sich mit einer Hand abzustützen, während er sich mit der anderen nach oben pusht. Lucifer hat dem nur wenig entgegen zu setzen bei dieser Willenskraft. Er versucht nach hinten auszutreten, trifft aber ins Leere. Lucifer umgreift die Hüften und setzt zu einem German Suplex an, kann die Brücke aber nicht halten und muss ihn auf die Matte klatschen lassen. Der am Boden liegende Tribune Champion wird an den Beinen genommen und dann mit einem Catapult in die Ringecke befördert.

 

Mike Garland: „Lucifer setzt Keevan aufs oberste Seil mit dem Rücken zum Ring und steigt jetzt selbst nach … Aber Keevan wehrt sich mit Ellbogenchecks nach hinten!“

 

Vincent Craven: „Aber der Principal lässt nicht locker … Zieht an… SUPERPLEX VOM OBERSTEN SEIL! Beide liegen jetzt total k.o. am Boden. Wer kann sich auf den anderen zum vielleicht entscheidenden Cover werfen?“

 

Mike Garland: „Lucifer bewegt sich langsam wieder ein wenig und wirft sich so halb auf Keevan! COVER …“

 

Vincent Craven: „EINS .................................ZWEI..................................UND DREI???“

 

Mike Garland: „NEIN! Fryder zeigt es an: Keevan hat Millisekunden vor der Drei noch einmal ausgekickt.

 

Ein einfaches, kleines Wort, das aber besser nicht im TV ausgestrahlt wird, gleitet über Gabriels Lucifers Lippen. Aber er macht weiter. Das TNE Mitglied zieht sich als Erster wieder nach oben an den Seilen und tritt seinem ehemaligen Fight Club Kameraden einmal voll ins Gesicht, bevor dieser es ihm nachmachen könnte. Keevan wird mit dem bisschen Luft, das nach der harten Landung noch übrig ist, in die Seile geworfen und beim Zurückfedern soll er mit einem Superkick empfangen werden. Aber Keevan hält sich an de Seilen fest und läuft dann ein Clothesline gegen Luifer. Keevan geht in die Knie und covert Lucifer einfach.

 

Vincent Craven: „Eins ............................Zwe…Kickout!“

 

Mike Garland: „Das war im Moment auch eher eine Verzweiflungstat als was anderes.“

 

Vincent Craven: „Keevan zieht Gabriel wieder nach oben. Aber Lucifer lässt sich nur schwer nach oben ziehen, wird dafür mit Kniestöße vom amtierenden Tribune Champion eingedeckt, bis er sich nicht mehr so stark wehrt.“

 

Mike Garland: „Keevan kann ihn aber im Moment nicht wirklich hochheben, mit den Rückenproblemen. Er packt die Arme, stellt sich über Lucifer … FACEBUSTER!“

 

Vincent Craven: „Und er dreht ihn sofort zum Cover um …“

 

ONE

 

Mike Garland: „Lucifer rührt sich grade gar nicht mehr richtig …“

 

TWO

 

Vincent Craven: „War das bereits die Entscheidung?“

 

THREE?!

 

Mike Garland: „NEIN! Lucifer kickt noch einmal aus und Keevan hämmert frustriert auf die Ringmatte. ‚Das gibt’s doch nicht!‘ würde er am liebsten sagen.“

 

Keevan steht wieder auf, hält Lucifer mit letzter Kraft am Boden und dreht diesem erneut den einen Arm auf den Rücken. Lucifer verspürt sichtlich Schmerzen, will aber definitiv nicht aufgeben. Der Principal sieht Mini Gabriel weiter am Ring stehen, nickt diesem kurz unmerklich zu. Das kleine Double des Principal setzt sich dann auffällig laut in Bewegung und entgeht dadurch natürlich nicht Fryder, der sich sofort dem Double im Kleinformat zuwendet. Die Chance, auf die das Original nur gewartet hat. Eselstritt gegen Keevan, gewandt kann er sich dann spielerisch aus dem Griff befreien und Keevan mit einem Backbreaker zu Boden bringen. Sofort als er ihn covert, zieht sich Mini Gabriel vom Ring zurück und Fryder hat wieder volle Konzentration auf das Match und beginnt durchzuzählen.

 

ONE

 

Keine Reaktion mehr  vom am Boden liegenden Keevan. Kann es das gewesen sein?

 

TWO

 

Immer noch nichts.

 

THREE

 

Vincent Craven: „PUH! NEIN! Lucifer hat noch nicht gewonnen, so knapp das auch war.“

 

Mike Garland: „Whip-In jetzt gegen die Seile und ein … Nein. Der Arm ist jetzt zu schwach, der DDT wird abgeblockt. KEEVAN DAGEGEN MIT EINEM RUSSIAN LEGSWEEP!“

 

Vincent Craven: „Wieder ein Cover… EINS, ZWEI … KICKOUT!“

 

Mike Garland: „Lucifer liegt immer noch ziemlich ausgeknockt am Boden … Keevan setzt zu … Kann das sein? Will er jetzt Ende machen? UNIQUE SHARP… NEIN!“


Vincent Craven: „Gabriel hat das vorher geahnt und ihn weggekickt. Keevan kriegt ihn aber gleich wieder zu fassen … Schickt ihn gegen einen der Ringpfosten.“

 

Mike Garland: „Und kommt angerauscht … KRIEGT DEN ELLBOGEN  INS GESICHT, Lucifer jetzt mit der verbliebenen Kraft und holt Schwung … SPINEBUSTER… Keevan wird wieder aufgehoben und Gabriel lädt ihn sich auf die Schultern …“

 

Vincent Craven: „BRAINBUSTER! Keevan kracht voll auf den Schädel. COVER!“

 

EINS

 

ZWEI

 

DREI!!!

 

Mike Garland: „NEIN! Zu früh gefreut von Seiten der TNE Fans. Keevan hat sich da noch irgendwie befreit, ist jetzt aber immer noch benommen.“

 

Vincent Craven: „Was hat Lucifer da vor? Wieder deutet er mit den Augen in Richtung seines kleinen Doubles.“

 

Und die Kleinwagenausgabe von Lucifer begibt sich sofort wieder an den Ringrand, allerdings, um unter dem Ring etwas zu suchen. Fryder hat ihn noch nicht gesehen, zählt stattdessen Keevan an, der bisher im Ring liegt und sich nur wenig bewegt. Mini Gabriel holt einen Stuhl unter dem Ring hervor und scheppert mit diesem so lautstark, damit ihn Fryder beachten muss. Der reagiert sofort und versucht, ihm den Stuhl aus den Händen zu reißen, was sich als alles andere als einfach heraus stellt

 

Mike Garland: „Wie nutzt Lucifer jetzt die Situation? Er geht an den Ringpfosten … Und entfernt die Verkleidung …“

 

Vincent Craven: „Keevan kauert am Ringrand … Fryder ist immer noch abgelenkt. Lucifer holt Keevan hoch … UND WIRFT IHN KOPF VORAUS GEGEN DEN RINGPFOSTEN! Da müssen alle Glöckchen grade klingeln!“

 

Mike Garland: „Er geht mit Keevan in die Brücke. Mini Gabriel macht Fryder darauf aufmerksam. Der zählt sofort durch!“

 

ONE

 

Vincent Craven: „Kann es …?“

 

TWO

 

Mike Garland: „… gewesen sein?????“

 

THREE

 

Vincent Craven: „Jaaaaaaaaaaaaaaaa… NEIN!“

 

Mike Garland: „Reflexartiger Kickout von Keevan … Gabriel kann es ebenso wenig wie wir oder die Fans glauben.“

 

Vincent Craven: „Er  hebt ihn wieder nach oben, will jetzt Schluss mache … GODKILL… NEIN!NEIN! NEIN!“

 

Mike Garland: „NORTHERN LIGHTS SUPLEX! COVER!“

 

ONE

 

TWO

 

THR…

 

Vincent Craven: „NEIN! Hier geht’s jetzt Schlag auf Schlag. Keevan reißt Lucifer wieder nach oben … Packt ihn am Hals …“

 

Mike Garland: „CORPORATE VALUE! Der Move, der Robert Barker besiegt hatte!“

 

Vincent Craven: „COVER!“

 

EINS

 

ZWEI

 

DREI!!!

 

Fast lässt Nelson Fryder den Ringgong läuten, bis ihm das Bein von Lucifer auf dem untersten Ringseil auffällt. Er muss Keevan enttäuschen, der sichtlich sauer ist. Lucifer kämpft sich noch einmal nach oben. Belly to Belly von Keevan. Cover? Nein. Der Mann aus Greenwhich sieht nur noch ein Manöver, das hier das Match beenden könnte.

 

Mike Garland: „UNIQUE SHARPSHOOTER! Nie ist jemand daraus entkommen! Könne Lucifer das heute schaffen?“

 

Vincent Craven: „Er kämpft auf alle Fälle, aber Keevan zieht ihn immer mehr in die Ringmitte. So wird das nichts.“

 

Mike Garland: „Gabriel versucht es noch mal, streckt die Hand aus … NEIN! ER KLOPFT AB! AUS UND VORBEI!“

 

Jane Nelson: „Der Sieger dieses Matches nach 17 Minuten und 30 Sekunden … KEEEEEEEEEEEEEVAN!“

 

Der Lockerroom Leader besteigt einen der Ringpfosten und lässt sich seinen Gürtel reichen, während sein Kontrahent ausgeknockt am Boden liegt. Die „Road to Brawlin‘ Rumble“ hat begonnen. Ein letztes Mal für diesen Abend werden die beiden Kommentatoren eingeblendet.

 

Vincent Craven: „Mit den Bildern des feiernden Keevan verabschieden wir uns. Bis bald …“

 

Mike Garland: „Bis Vendetta # 61!  Euer Mike Garland…“

 

Vincent Craven: „… und Vincent Craven. BIS DANN!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

©2008  

Copyright Phoenix Crossover Wrestling Association

A PCWA Entertainment/ ASEG Production

Broadcasted by Aliera TV

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-EPILOG-

<<OFFSIDE THE CAMERA>>

 

Flashback

Wenige Stunden nach dem Ende von Vendetta 32

 

Es klingt nach einer Menge Stoff für meine Biographie…

 

Wir sehen die U-Bahnstation in der Nähe des Phoenix Centers. Sie ist wie ihr liebstes Kind beinahe auch ein Mythos. Bevor Gabriel Lucifer sich als bekennender Fan des dazugehörigen Verkehrsmittels entpuppte war nur eingefleischten PCWA Verrückten bekannt, dass ihre Lieblingsliga über eine solche Anbindung verfügt.

 

Sobald die Show ihr Ende gefunden hat, ist hier nach einiger Zeit nichts mehr los und Lucifer sucht die Abgeschiedenheit, um in Nostalgie zu schwelgen. Gerade nach der heutigen Show bleibt ihm auch nichts anderes übrig. Zusammengekauert sitzt er in der menschenleeren Unterführung auf seiner Lieblingsbank und genießt die Stille. Gerade hat er gegen Mike Novoselic verloren. Das an sich wäre nicht mal schlimm, war der Sieg des amtierenden Quest 4 the Best Siegers sogar die Voraussetzung sich als Gabriels Kronprinz auszuzeichnen. Nur entschied Mike sich lieber dem egoistischen Undisputed Gerasy Champion Keevan anzuschließen anstatt an der  Seite des Principals für Recht und Ordnung zu sorgen.  

 

Plötzlich ist es mit der Ruhe dahin und Gabriel wird aus seinen finsteren Gedanken gerissen. Er vernimmt Schritte. Sein Blick wandert zur großen Treppe und hellt sich nicht gerade auf, als er sieht, wer sich den Weg zu ihm bahnt. Schnurstracks stolziert der Mann auf ihn zu und nimmt neben ihm Platz. Einige Momente herrscht Stille, dann bricht Gabriel das Schweigen, wobei er seinem Sitznachbarn damit nur Sekundenbruchteile zuvor kommt.

 

Gabriel Lucifer: „Du bist Schuld!“

 

Verdutzt glotzt sein Gesprächspartner ihn an, schluckt den Wutausbruch hinunter und zuckt stattdessen beherrscht mit den Schultern.

 

„Schuld? Woran?“

 

Der Blick des Principals mutiert zu einer geballten Faust. Wütend springt er auf, tritt eine der Mülltonnen aus der Verankerung.

 

Gabriel Lucifer: „An einfach allem! Niemals hätte ich deinen Vater aus dem Verkehr ziehen und dich damit an die Macht kommen lassen dürfen!“

 

Mit deutlichem Biss in der Stimme kommt die prompte Antwort.

 

„Vergiss nicht, dass ich dich dafür zum Principal gemacht habe…“

 

Ein irres Lächeln macht sich aufgrund dieser Aussage seines Gegenübers auf den Lippen des zweitmächtigsten Mannes der PCWA breit. Der Principal wendet sein Haupt zur mächtigsten Person dieser Liga, sein Name steht für blanke Autorität – Muhammad Hasan Ibrahim Tonak Aliera. Auch bekannt als Bracchus.

 

Bracchus: „…und zum Undisputed Gerasy Champion!“

 

Der Kopf wird gesenkt, das hat gesessen. Und er legt sofort nach.

 

Bracchus: „Was kann ich dafür, wenn du den Belt gleich bei deiner ersten Verteidigung gegen Keevan verlierst?“

 

Der Name dringt wie ein Donnerhall in sein Ohr. Barqas mag seine Nemesis sein, doch Keevan ist der Dämon in seinem Kopf. Niemals konnte er ihn besiegen. Wie ein Damoklesschwert schweben dessen sportliche Erfolge über ihm, seit jeher, vielleicht für immer.

 

Gabriel Lucifer: „Es war ein Fehler mich zum Champion zu ernennen. Mir fehlt die Vergangenheit dieses Titels würdig zu sein. Ich musste ihn mir nicht erkämpfen, bekam ihn aufgrund von Machtspielen geschenkt. Wer sollte mich denn ernst nehmen? Was hatte ich zuvor erreicht eine Regentschaft zu rechtfertigen?

Herumgespielt habe ich, meine kleinen persönlichen Auseinandersetzungen geführt, nie auf den Erfolg, sondern immer nur auf mein privates Vergnügen geachtet – dem dekadenten Lifestyle eines selbstgefälligen Psychopathen gefrönt.“    

 

Was für ein trauriger Anblick. Sein großer Widersacher von einst ist zu einem in Selbstmitleid versunkenen Wrack verkommen. Durchaus amüsiert betrachtet der PCWA Boss seinen nervös auf- und abschreitenden Principal, der regelrecht in selbstzerstörerischer Reflexion seiner Karriere zu versinken droht.

 

Gabriel Lucifer: „Schau dir doch an, wie ich jedes Match, das mir Anerkennung in Form von Trophäen verschafft hätte, in den Sand gesetzt habe. Beim vorletzten Quest 4 the Best Turnier habe ich mich in aussichtsreicher Position gegen den späteren Sieger Doug Spencer auszählen lassen, weil ich meiner plötzlich aufgetauchten großen Liebe Runa hinterhergelaufen bin, in meinem bis dato einzigen Single Titelmatch gegen Wild Thing um den Tribune erging es mir genauso, weil meine Nemesis Barqas mich ablenkte. Oder nimm das T-L-C Match in dem erstmals die Cotatores Titel ausgekämpft wurden. Nicht mal die halbe Undercard konnte ich auseinandernehmen, und das als amtierender Undisputed Gerasy Champion. Meine Paranoia, die gesamte PCWA hätte sich gegen mich verschworen, ließ keine Konzentration auf das wirklich Wichtige zu. Endlos könnten wir das zurückverfolgen und würden jedes Mal feststellen, dass meine ständig wechselnden Obsessionen mich zu einem labilen Spinner degradiert haben, dem niemals der Respekt entgegengebracht werden wird wie einem Keevan!“

 

Kopfschüttelnd lässt Bracchus das Trauerspiel über sich ergehen, versucht irgendwie den Bogen zu einem anderen Thema zu spannen, um endlich das zu besprechen, warum er eigentlich hier ist. Tatsächlich kommt ihm ein Geistesblitz.

 

Bracchus: „Bei Allah, eines hast du aber bei aller Schande vollbracht. Die Menschen halten dich für einen kranken Freak, ein unberechenbares Monster mit dem Niemand gern in den Ring steigt, weil deine unkonventionellen Methoden einen die Karriere kosten könnten. Selbst Keevan hat keinen Bock dir noch mal zu begegnen, auch wenn er dich bisher immer besiegt hat. Oder dieser Noah, der möchte sogar, dass du seine Jungs…Ähm…nein…“

 

Gabriels Aufmerksamkeit ist urplötzlich geweckt. Ein Teilsatz genügt, um zu registrieren, dass Bracchus sich verplappert hat und zwar ganz bewusst.

 

Gabriel Lucifer: „…Seit wann bitte unterhältst du dich mit Noah O’ Wellhubly?“

 

Der Araber beginnt unverdächtig zu husten, tut so als ob er nicht zuhören kann. Dabei sollte man ihn nicht unterschätzen. Er hat erreicht was er wollte, besitzt die volle Aufmerksamkeit eines sofort wieder hochkonzentrierten Gabriel Lucifers.

 

Bracchus: „Okay, ich gebe es ja zu. Die PCWA verfügt über das vermutlich beste und teuerste Sicherheitssystem überhaupt. Ob du es glaubst oder nicht. Die meisten wichtigen Dinge werden auf meinem Gelände besprochen. Nur ein Bruchteil für alle sichtbar vor der Kamera, alles jedoch klar und verständlich für mich. Ich erfahre schlichtweg alles, was in der PCWA vor sich geht, kenne jedes Detail meiner Angestellten, überwache sie auf Schritt und Tritt. Aber kann man mir das vorwerfen? Immerhin ist es mein Geld, dass ich euch in den Rachen schmeiße und da muss ich mich doch vergewissern, dass ihr das auch Wert seid. Schmarotzer kann ich nicht gebrauchen.“

 

Und recht bissig hinterher geworfen...

 

Bracchus: „Mein Alter war da viel zu gutgläubig. Ein Spinner, der mir ständig predigte, mit dem Herzen zu denken... Allah akbar, nun ist ihn die Welt ja los geword...“

 

Wütend packt Gabriel den sitzenden Bracchus am Kragen, zieht ihn hoch und drückt ihn gegen die Wand.

 

Gabriel Lucifer: „Rede niemals wieder so über deinen Vater. Er hatte eine Vision und wir zwei haben sie zerstört. Tag ein Tag aus sehe ich ihn in meinem House of Horror, gefesselt an seinen Rollstuhl und wünschte mir, ich könnte die Zeit zurückdrehen, um meinen schwersten Fehler rückgängig zu machen und anstelle des sabbernden Krüppels wieder den herzensguten Menschen in ihm wecken, der er vor meiner Attacke war.

Glaube mir, der Scheich hätte unser beider Schreckensregime verhindert, es nie soweit kommen lassen!“ 

 

Energisch löst Bracchus die Umklammerung des forschen Lucifers und brüllt ihn an. Und brüllen kann er bekanntlich ziemlich gut.

 

Bracchus: „Pah! Er hätte es tatsächlich nie soweit kommen lassen. Mit ihm wäre die PCWA niemals zu dem florierenden Unternehmen geworden, dass es heute ist. Wir sind die unangefochtene Macht in diesem Business und zwar gerade, weil ICH anstelle meines Vaters die Geschäfte mit eiserner Hand leite. Dieser Sack hätte mein Erbe zugrunde gerichtet, wäre von seinen eigenen Sklaven bis auf den letzten Cent ausgenommen worden und am Ende wären all die Idi...“

 

Schaut den Lucifer an und verbessert sich blitzschnell...

 

Bracchus: „..der Lockerroom reicher gewesen als der eigene Boss. In diesem Haifischbecken kannst du als Boss nur mit der Peitsche in der Hand überleben, sonst kriechen die Ratten plötzlich aus allen Löchern und entreißen dir deinen Profit, ehe du ihn überhaupt gezählt hast! Mein Vater war zu weich für das Business! Und ICH, der Sohn, den er stets für einen Taugenichts hielt, hat gezeigt, wie man es machen muss!“

 

Auch wenn er Bracchus nun schon eine Weile kennt, so ist ihm dessen Art noch immer nicht genehm. Demonstrativ wendet er sich vom Araber ab, der munter weiter drauflos plappert.

 

Bracchus: „Du musst endlich einsehen, dass die PCWA nur durch unsere Führungsstärke von einer aufstrebenden Liga voller Talente zu einem Millionenspiel geworden ist. Gabriel, die PCWA ist unsere Heimat und so gut wie derzeit ging es uns noch nie. Und genau da liegt unser Problem. Umso erfolgreicher wir sind, desto mehr Geier kreisen um die PCWA und der größte von allen ist diese zwielichtige Gestalt Noah mit seiner komischen irischen Firma im Hintergrund von der keiner weiß, was sie eigentlich macht.

Was ich jedoch weiß, ist das Kerry & Gaelic viel Geld haben muss, ja, mehr Geld als ich und das ist etwas, das mir überhaupt nicht gefällt!“

 

Der gefallene Name lässt Gabriel abermals aufhorchen. Diese ominöse Firma beschäftigt ihn ebenfalls seit einiger Zeit und vor allem fasziniert sie ihn. All die Mythen, die man sich erzählt, lassen auf einen Konzern schließen, der enorme Macht besitzen muss.

 

Gabriel Lucifer: „Hast du Angst, sie könnten die PCWA infiltrieren und sie dir eines Tages wegnehmen? Stellen sie eine Bedrohung dar?“

 

Das Gesicht verzieht sich zu einer nachdenklichen Fratze. Bracchus kratzt sich am Kopf, schüttelt dann den Kopf.

 

Bracchus: „Nein, bei Allah! Ich lasse mir doch nicht von irgendwelchen grünen Inselbewohnern meine Einnahmequelle wegnehmen…wobei…vermutlich haben die genau das vor! Oh Allah, wir müssen etwas unternehmen!“

 

Irritiert nähert sich der Principal dem verwirrt dreinblickenden Boss wieder an, guckt ihm tief in die Augen.

 

Gabriel Lucifer: „Worauf bitte wolltest du denn hinaus mit deiner Ode an unsere Heimat? Vor allem, was meintest du vorhin Noah möchte irgendwas von mir? Bracchus, jetzt rede endlich Klartext. Was zur Hölle willst du von mir?“

 

Immer noch völlig konsterniert irrt Bracchus auf der Stelle herum. Gabriel wird langsam wirklich wütend und sein Boss tut es ihm gleich, tritt euphorisch auf den Boden.

 

Bracchus: „Dieser Noah will mein Geld! Ja, ganz sicher will er das. MEIN GELD!“

 

Schlägt sich mit der Faust in die Handfläche.

 

Bracchus: „Jetzt verstehe ich auch, warum er dich für Kerry & Gaelic werben will. Du sollst ihm eine schlagkräftige Truppe formen, damit er hier die Macht an sich reißen kann. Aber nicht mit Muhammad Hasan Ibrahim Tonak Aliera!“

 

Der Kopf wird roter und roter, der Blick finsterer und finsterer...

 

Bracchus: „Ich werde ihn und diesen John Smith achtkantig vor die Tür setzen…warte…nein…ich habe gerade erst einen lukrativen Werbevertrag mit denen abgeschlossen.“

 

Und das bringt Geld...

 

Bracchus: „…deshalb waren die auch so großzügig…Bei Allah, die präsentieren unsere Vendettas und schießen doppelt soviel Geld in die PCWA als alle anderen Sponsoren zusammen…die werde ich doch nur mit einer saftigen Konventionalstrafe los und das kommt gar nicht in die Tüte. KEINEN Cent bekommen die von mir. KEINEN! WOHER AUCH!“

 

Geld gibt’s nicht! Niemals! Nicht von Bracchus! Es reicht ja schon, dass er an jedem Monatsende Herzschmerz erleiden muss, wenn man ihm die Gehaltsliste präsentiert. Und die Medikamente bezahlt ihm ja auch keiner!  Verdammte Schmarotzer!

Der Blick fällt auf Gabriel.

 

Bracchus: „UND DUUUUU...“

 

Ein ausgestreckter Zeigefinger begleitet das ganze.

 

Bracchus: „WARUM HAST DU MICH DAVON NICHT ABGEHALTEN? SCHLIEßLICH BIST DU DER PRINCIPAL!“

 

Vollkommen cholerisch glotzt Bracchus den verkniffen dreinschauenden Gabriel an, der dem Araber erstmal eine reinhaut, um ihn von seinem Trip runter zu kriegen. Wütend stürzt Bracchus sich auf Gabriel und es entbrennt ein wilder Brawl. Nach circa zwei Minuten heftigem Gerangel verlieren die beiden die Lust und lassen ihre trägen Hintern ausgepumpt auf die Bank plumpsen und versuchen wieder zu Luft zu kommen.

 

Bracchus: „Eigentlich bin ich heute hier, weil ich wollte dass du dieses Angebot von Noah annimmst und diese Firma für mich ausspionierst, damit wir uns, wenn wir wissen wie und vor allem was bei denen läuft, ihr Geld unter den Nagel reißen können.“

 

Gabriel Lucifer: „Was interessiert mich das Geld dieser Firma? Wenn es dir entgangen ist, habe ich gerade alles verloren wofür ich so hart gearbeitet habe. Mike Novoselic sollte mein Erbe antreten und Keevan endlich heimzahlen, dass er mir meine Rolle als Held der PCWA gestohlen hat. Mich sollte man mit dieser Liga identifizieren, ich müsste der Rekordchampion, das Aushängeschild, die Legende sein, nicht dieser egoistische Bastard!

Stattdessen verbündet Novoselic sich mit Keevan und demütigt mich, raubt mir auch den letzten Funken Ehre.

Also verschone mich mit deinen obskuren Ideen. Die nächste U-Bahn gehört mir…“

 

Im Zeitlupentempo erhebt Gabriel sich von der Bank, bewegt sich zu den Schienen und springt die Bahnsteigkante hinunter. Theatralisch legt er sich auf die Gleise, wartet auf die nächste U-Bahn, um zu beenden, was er nicht mehr ertragen kann. So richtig ernst meint er diese Geste nicht, vielmehr möchte er eigentlich nur seinen unerträglichen Gesprächspartner loswerden, der jedoch für seine Penetranz berüchtigt ist.

Leidenschaftslos geht Bracchus auf ihn zu, hockt sich an die Kante und guckt auf ihn herab.

 

Bracchus: „Die nächste Bahn fährt übrigens erst in vier Stunden!“

 

Genervt verdreht Gabriel die Augen, steht wieder auf und zieht sich die Bahnsteigkante hinauf zurück zu Bracchus, der ihn mit hochgezogener Augenbraue erwartet.

 

Bracchus: „Es geht jetzt nicht mehr um ihr Geld, sondern um meines!“

 

Genau! Denn wenn man einem Muhammad Hasan Ibrahim Tonak Aliera ans Bein pissen will, dann muss man damit rechnen, dass man stattdessen aufgefressen wird. Und fremdes GELD schmeckt diesem Manne ganz besonders.

 

Bracchus: „Wir müssen herausfinden, was die planen…Du musst das für mich herausfinden!“

 

Leicht nervös fasst Bracchus sich an die Schläfe. Lucifer starrt ihn verständnislos an.

 

Gabriel Lucifer: „Glaubst du denn ich hätte mich noch nicht mit denen beschäftigt? Dir ist doch bekannt, dass ich versuche alles zu wissen, aber ich weiß absolut nichts über diese Firma, die sind wie ein Geist. Nirgends bekommt man Informationen. Es scheint fast so, als existierten sie gar nicht, dennoch sind sie da, hier bei uns.

Und ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass sie wirklich eine Gefahr sind. Bisher erkenne ich nämlich kein System hinter ihren Handlungen.“

 

Bracchus: „Nein, nein, nein…nenn mich paranoid aber ich sehe jetzt einiges klarer. Deine Vermutung war die vollkommen Richtige und wenn einer diese Scharlatane aufhalten kann, dann du, Gabriel. Die wollen mir meine  PCWA wegnehmen – deine Heimat. Wir müssen was tun, du musst was dagegen tun!“

 

Fast flehend steht er vor dem Principal. So hat er Bracchus noch nie gesehen und langsam überkommt ihn das Gefühl der Araber übertreibt nicht. Gabriel erkennt durchaus die Gefahr, welche von einer solch mysteriösen Organisation für seine Heimat ausgeht. Denn auch wenn er die PCWA nach seiner heutigen Niederlage dem Höhepunkt der Dekadenz entgegensteuern sieht, so ist es halt immer noch seine Heimat. Und er erkennt, wenn er sie sich selbst überlässt, wird sie eines gewiss nicht – ein besserer Ort.

 

So versteht er langsam, dass zwar seine Fehler der Vergangenheit die PCWA zudem gemacht haben, was sie heute ist, diese Errungenschaft vielleicht aber, wie Bracchus sagte, das Beste ist, was man unter den gegebenen Umständen erschaffen konnte und alles andere als ein Moloch darstellt. In Anbetracht der vielen Krisenherde und Problemfelder können Bracchus und er sich eigentlich gegenseitig auf die Schulter klopfen.

 

Gabriel Lucifer: „Wenn, dann unsere PCWA!“

 

Unschuldig kneift Bracchus die Augen zusammen, beißt sich auf die Zunge.

 

Bracchus: „Richtig! Unsere PCWA!“

 

Gabriel Lucifer: „Sollte ich mich tatsächlich dazu entschließen, diese Firma zu infiltrieren und zu vernichten, dann brauche ich einen wirklich guten, und damit meine ich einen wirklich sehr guten Plan. Mir ist noch völlig unklar, warum dieser Noah ausgerechnet mich in der Firma haben will, warum ich ihm helfen soll eine Truppe auszubilden und wie ich mir soviel Vertrauen erarbeiten kann, dass ich überhaupt in die Position gelange, Schwächen aufzudecken und diese für uns zu nutzen.“

 

Bracchus hebt die Arme seitlich leicht an.

 

Bracchus: „Was fragst du mich das? Du bist das Hirn, ich habe die Macht und die Mittel. So hat jeder seine Aufgabe. Du entwickelst den Plan, führst ihn aus und richtest dein Leben total auf diese eine Sache aus. Viel musst du ja nicht aufgeben, immerhin bist du ja im Augenblick ganz unten.“

 

Gabriel Lucifer: „Runa? Ich müsste Runa aufgeben. Dabei hatte ich mir eben, als ich noch die Ruhe hier genießen konnte, überlegt meine Karriere zu beenden und nur noch für sie da zu sein. Ja, Bracchus, einen Antrag möchte ich ihr machen, sie ehelichen. Runa ist das Letzte, was mir noch was bedeutet. Doch, wenn ich diesen Job für dich übernehme, dann setzte ich sie einer Gefahr aus, die ich nie und nimmer verantworten kann…Nein…tut mir Leid…aber das kann ich nicht…“

 

Klatsch. Der gefühlsduselige Gabriel fängt sich eine Ohrfeige ein und starrt entsetzt zu einem halb vor einem Anfall stehenden Bracchus.

 

Bracchus: „…Dann trenne dich einfach von ihr! Was ist dieser Bru.. dieses Weibsstück im Vergleich zu meinem schönen Geld? Wir müssen alle Opfer bringen!“

 

Ein dreckiges Lachen dringt aus der Kehle des selbsternannten Mythos.

 

Gabriel Lucifer: „Ach ja, und welches Opfer bringst du?“

  

Beleidigt guckt Bracchus sein Gegenüber an.

 

Bracchus: „Ich werde dir aus der Entfernung alles zur Verfügung stellen, was du so brauchst und die Daumen drücken. Eine aus meiner Sicht durchweg faire Verteilung. Vor allem, da du mit den Überwachungsbändern, die ich von denen habe bestimmt mehr anfangen kannst als ich.“

 

Und nicht zu vergessen...

 

Bracchus: „Ach ja, versuche doch bitte auch mit einzuplanen, dass die mein Geld haben. Das müssen wir denen auch noch abknöpfen. Wenn du schon dabei bist eine Strategie auszuarbeiten...“

 

Die Augen Gabriels beginnen zu leuchten. Irgendwas hat seinen Spieltrieb geweckt, der stärker ausgeprägt ist als die Liebe ihm jemals wehtun könnte.

 

Gabriel Lucifer: „Was genau befindet sich denn auf den Bändern?“

 

Bracchus: „Ach, was weiß ich. Die quatschen da irgendwas von einer Truhe und einem baldigen Führungswechsel. Außerdem benutzen die Begriffe wie Lichtbringer. Und dieser Noah braucht wohl irgendwelche Zahlen. Dann war noch von einem Tito…Tito…Tito van Schiessmichtot….irgendwas Adliges halt und von einem Mexikaner die Rede. Sagt dir das irgendwas?“

 

Gabriel Lucifer: „Noch nicht, aber es klingt nach einer Menge Stoff für meine Biographie…ähm…was meintest du eigentlich damit, du würdest dir das ganze aus der Entfernung anschauen?“

 

Verschmitzt lächelt der Araber, mimt den Unschuldigen.

 

Bracchus: „Ach, hatte ich das noch gar nicht erwähnt? Es gibt so ein paar Probleme mit der Steuerbehörde, nichts großartiges. Auch wieder nur ein paar Idioten, die mein Geld haben wollen.“

 

Und Geld gibt’s nicht! Niemals! Nicht von Bracchus!

 

Bracchus: „Allerdings wäre es besser, wenn ich mich eine zeitlang absetze bis Gras über die Sache gewachsen ist. Aber keine Sorge, ich habe bereits eine würdige Vertretung besorgt. Einen langjährigen Freund mit Namen Mahmoud Omar Medouni. Wirklich sehr fähig, absolut profitorientiert.“

 

Gabriel Lucifer: „Warum nur keimt in mir der Gedanke auf, dass ich ihn nicht mögen werde? Vor allem steht eines fest: Sollte ich darüber nachdenken den Job zu übernehmen, kann ich kein Principal mehr sein und es gäbe Niemanden mehr, der diesen Medouni kontrolliert.“

 

Wieder beginnt Bracchus zu pfeifen, rollt die Augen nach oben.

 

Bracchus: „Er bekommt seine Anweisungen direkt von mir. Wo ist also das Problem? Im Grunde arbeitet ihr beide für das Wohl der PCWA. Nur dass Mahmoud nichts von deinem Auftrag weiß. Je weniger Menschen davon wissen, umso weniger wird darüber gesprochen und umso geringer sind allgemein die Risiken.“

 

Lucifer ist auf Anhieb klar, dass Medouni ihm Probleme machen könnte, weiß aber, dass Bracchus bei aller Egomanie niemals zulassen würde, die PCWA in den Abgrund zu stürzen. Er muss ihm in diesem Punkt vertrauen, wenn er die Möglichkeit ergreifen will, endlich das zu erreichen, was er seit je her sein wollte – ein Held. Es steht eine Entscheidung an, die man nur einmal im Leben trifft und Gabriel weiß, dass er in einer guten Verhandlungsposition sitzt.

 

Gabriel Lucifer: „Ok, lassen wir dieses Thema lieber und kommen zu meiner Entlohnung.“

 

Geschockt starrt Bracchus den entthronten Undisputed Gerasy Champion an.

 

Bracchus: „Zu was?“

 

Gabriel Lucifer: „Du hörst richtig. Ich mache den Job, allerdings wird es dich etwas kosten. Was ich von dir verlange ist ein Neustart meiner Karriere.“

 

Keine Reaktion bei Bracchus. Er versteht nicht was Gabriel von ihm will. Aber zumindest klingt es nicht nach einer Gehaltserhöhung. Und das ist schonmal viel wert!

 

Gabriel Lucifer: „Diese Firma wird mir nur vertrauen, wenn ich auch etwas von ihnen will. Also muss ich ihnen einen Bluff präsentieren, irgendwas abgedrehtes. Da ich nicht gern lüge, bekommen sie einfach die Wahrheit.“

 

Bracchus: „Die Wahrheit? Aber du kannst ihnen doch nicht die…“

 

Gabriel Lucifer: „DOCH, kann ich! Ich werde einfach ihren besten Mann gegen sie aufbringen. Nein, dass werden sie sogar schön selbst tun, indem sie ihn für ein neues Aushängeschild opfern. John Smith ist ein beeindruckender Mann, der uns im Kampf gegen die Firma unterstützen wird, nicht umsonst bin ich sein größter Fan. Selbstverständlich wird das für Kerry & Gaelic und ihn anders formuliert. In etwa so:   

Kerry & Gaelic soll mir bei einem Plan helfen, der meine Heimat vor sich selbst rettet. Im Gegenzug verspreche ihnen, ihre Macht auszubauen, was nur passieren kann, wenn sie nicht als Heuschrecken, sondern als notwendige Reformer akzeptiert werden und dafür müssen sie mir halt helfen und vor allem auf mich hören. John Smith wird meine Firmenzugehörigkeit bestimmt nicht gefallen und dann ganz bestimmt ziemlich böse auf UNS sein, wenn die Firma mir plötzlich mehr vertraut als ihm!

Du siehst, eine symbiotische Beziehung an deren Ende nichts Geringeres stehen wird als die Rettung der PCWA…und ich werde endlich ein Held sein!“

 

Bracchus: „Du willst also ein Held sein?“

 

Freudestrahlend nickt Gabriel dem Chef zu, der wieder mal realisieren muss, dass Gabriel nicht alle beisammen hat und unter schrecklichem Größenwahn leidet. Er schluckt und bittet ihn mit einem argwöhnischen Gefühl seine Ausführungen fortzusetzen.

 

Gabriel Lucifer: „Ich werde jede Gefahr von der PCWA fernhalten, nicht nur die Firma vernichten, sondern alles, was die PCWA jemals bedrohen wird.

Was ich dafür von dir verlange, ist ein Blick in die Zukunft, damit ich mir mein eigenes Epos kreieren kann. Jeder Gedanke, jedes Detail meiner Kollegen, sei es Verschwörung, Verrat, Liebe oder einfach nur kleine Schwächen, müssen den Weg zu mir finden. Dein Überwachungsapparat genügt noch nicht, wir brauchen die totale Kontrolle über absolut jeden in der PCWA. Bist du in der Lage mir jede erdenkliche Information über meine Kontrahenten oder Verbündeten zu beschaffen, die ich benötige?“

 

Bracchus: „Ähm, also, nun, das wäre sicher sehr kostspielig…“

 

Gabriel Lucifer: „…Kannst du, oder kannst du nicht?“

 

Bracchus: „Ja... Bei Allah..schon gut. Das kriegen wir irgendwie hin! Muss ich eben meine Kontakte nach Osten nutzen, da kriegt man allen Technikramsch zu kleinen Preisen.“

 

Im Kopf Lucifers brodelt es. Vor seinem geistigen Auge spielt sich sein gesamtes vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges Leben ab.

 

Gabriel Lucifer: „Gut. Dann werde ich mir eine neue Identität erschaffen, von vorn beginnen. Und dieses Mal werde ich keine Geschenke annehmen, sondern mir alles erarbeiten. Meine Karriere wird heller erstrahlen als ein vollgepackter Sternenhimmel. Von ganz unten, geht es nach ganz oben und zwar schrittweise. Beginnen werde ich mit dem Cryption Titel, mir heiße Fights mit dem Champion liefern und wenn es nicht für einen Triumph reichen sollte, brauche ich eben einen Turniersieg, zum Beispiel den alljährlichen Quest 4 the Best, um ein Ausrufezeichen zu setzen, um dann direkt gen Tribune zu steuern und als Champion akzeptiert zu werden. Erst am Ende wird der Gerasy stehen, dieses Mal nicht nur für wenige Wochen, sondern für die Ewigkeit!“ 

 

Ein kühnes Ziel, aber Hauptsache er hat Gabriel im Boot. Wie Lucifer die Firma aufs Glatteis führt, ist Bracchus herzlich egal, Hauptsache am Ende stimmt die Bilanz. 

 

Gabriel Lucifer: „Mit deinen Informationen kann ich meine Karriere planen wie die Akte eines Theaterstücks. Die Drehbücher werden mein Leben verfilmen.

Ach ja, und nur um Keevan zu ärgern, möchte ich mehr Geld verdienen als er. Ja, ich will der bestverdienende Mann der PCWA werden, das gehört zu einer beispiellosen Karriere einfach dazu und drückt die Wertschätzung meiner Liga für mich aus. Außerdem möchte ich finanziell unabhängig sein, falls irgendwas schief geht.“

 

Bracchus glotzt wie die Kuh beim Kacken! Nein, das Thema gefällt Bracchus gar nicht. Aber vielleicht ist ja noch was drin für ihn.

 

Bracchus: „Also da müsste ich erstmal nachsehen. Also, wie hoch das Gehalt von Keevan ist. Aber den Großteil seiner Bezüge besteht aus Zahlungen seiner Krankenversicherung. Wegen seiner Anfälle. Und sowas hast du ja nicht.“

 

Lucifer hebt eine Augenbraue.

 

Bracchus: „Also die Krankenversicherung sendet die Gelder direkt an die PCWA und wi...“

 

Lucifer hebt den Zeigefinger.

 

Gabriel Lucifer: „Willst du nun, dass ich das tue oder nicht?“

 

Zerknirscht nickt der Araber, ihm bleibt keine Wahl.

 

Bracchus: „Ok, ich zahle dir zusätzlich zu deinem Wrestlergehalt noch dein Principalgehalt weiter. Immerhin hast du den Posten eh auf Lebenszeit, das kann ich bestimmt irgendwie steuerlich geltend machen. Mehr ist nicht drin. Also, bereit ein Held zu werden?“

 

Mit ernster Miene streckt Bracchus dem Mythos die Hand entgegen. Dieser lächelt ihn in seiner unnachahmlichen Art an, scheint völlig in Gedanken versunken zu sein und schlägt apathisch ein.

 

Gabriel Lucifer: „JA! Ich bin euer Held…“