>Broadcasting by Aliera TV<

 

ALIERA TV

 

 

Einblendung: ´cause the GCWF will never die..

 

.

.

 

Der Bildschirm verdunkelt sich

 

.

.

 

STILLE

 

.

.

.

.

 

 

proudly presents

 

 

PCWA „Vendetta“ #35 live aus Berlin

 

.

.

.

.

 

Der Bildschirm verdunkelt sich

 

.

.

 

STILLE

 

.

.

 

Einblendung: ´cause the GCWF will never die..

 

.

.

 

Der Bildschirm verdunkelt sich

 

.

.

 

Kameraschwenk…

und dann doch noch nicht zu den Kommentatoren? Das Eröffnungsfeuerwerk bleibt auch erst einmal aus?

Und nun?

 

LIVE

 

 

Die Halle ist abgedunkelt, das obligatorische Eröffnungsfeuerwerk noch nicht gezündet. Leise hört man die Fans tuscheln, doch sie wissen nicht recht, wie sie mit der - für einen Vendettabeginn eigenartigen - Situation umgehen sollen. Im Ring ist nichts zu erkennen.

 

Plötzlich geht das Spotlight an und inmitten des Seilgevierts befindet sich ein nur all zu gut bekanntes Gesicht. Weiß, mit schwarzen Konturen, guckt es dämonisch in die nun tobenden Massen. Ein Lächeln. Die zum Gesicht gehörende Person dreht sich etwas, während der Fokus auf sie gerichtet bleibt. Fast tänzelt wirkt es. Die Fans buhen lautstark.

 

Sie buhen nicht nur wegen der Person allein. Sie buhen auch wegen der Objekte, die sie umgeben. Es sind einige der aus dem House of Horror entwendeten Bilder. Bilder, die das Leben, die Karriere des Gabriel Lucifer, seinen unzerbrechlichen Mythos zeigen. Die letzten unversehrten Gemälde Lucifers befinden sich also in der Gewalt des im Ring stehenden Mannes. Alle anderen Werke Lucifers wurden geschändet oder sind verbrannt. Die schrecklichen Szenen von Vendetta 34 haben sich regelrecht in unsere Erinnerungen eingebrannt. 

 

In ekelhafter Manier schleicht der derzeit wohl am meisten gehasste Mann der PCWA im Ring umher und begutachtet ohne jeglichen Respekt die Motive der Bilder, ehe er zu sprechen beginnt.

 

Rage: „Werter Pöbel, …“

 

Ja er ist es. Azrael Rage, der PCWA Teufel, welcher momentan sein perfides Spiel mit Gabriel Lucifer treibt.

 

Rage: „… ich habe bei blassen Mondschein auf dem Friedhof des Gabriel Lucifer getanzt!“

 

Jetzt wird das Buhen lauter. Während Gabriel Lucifer sich an immer mehr Fans erfreuen kann, wird Azrael immer mehr gehasst. Allerdings ist es dem Todesengel nur Recht. Er will keine Freunde in den Reihen des Volkes.

 

Rage: „Ja, ihr habt es gesehen. Es war großartig, so fantastisch. Allerdings gibt es erst so viel zu erzählen, und ich habe so unendlich wenig Zeit.“

 

Selten, dass der Teufel aus dem Nähkästchen plaudert und Mitteilungsbedarf dem Publikum gegenüber hat er auch eher selten.

 

Rage: „Der Brawlin’ Rumble ist fast da. Der größte Event der PCWA rückt näher und es ist heute genau ein Jahr her, dass ich diesen unheiligen Boden betrat und beschloss zu nehmen, was mir nicht gegeben wird. Eine Vendetta vor dem Rumble ging ich festen Schrittes und festen Willens an diesen verheißungsvollen Ort, um den Sternen das Funkeln zu nehmen.“

 

Die Fans verstehen nicht ganz, was Rage ihnen sagen will.

 

Rage: „Ich versagte. Allerdings will ich mich darüber nicht ausmären. Viel wichtiger ist wohl auch, der diesjährige Rumble. Schließlich trete ich an, um meine Krone abzuholen. Ich werde gegen Gabriel Lucifer in einem „Picture of your Life Match“ antreten. Ich werde ihn in dieser grauenvollen Schlacht der Erinnerung endgültig zerstören. Doch vorher will und werde ich den Mythos wecken. Ich werde gegen den starken und unaufhaltbaren Gabriel Lucifer antreten. Nicht gegen den Gabriel, den der großmäulige Keevan, und der garstige Mike Novoselic zerstört haben. Dieser Gabriel Lucifer wurde schon längst vorher von etwas anderem verfälscht und geschändet. Der Gerasy Belt machte ihn zu dem Schwächling, der eine verheerende Niederlage nach der Nächsten sich eingestehen musste. Immer habe ich es angemahnt. Der Titel machte ihn schwach. Der Titel zerstörte die Religion. Ich werde das bösartig und perverse Gesicht, welches meinem so sehr gleicht, wieder auferstehen sehen…und es dann entstellen und den Mythos dann töten.“

 

Die Fans chanten den Namen Lucifers. Skurriles Bild. Rage wandert derweil wie von Sinnen im Ring umher und streichelt über die letzten Bilder des Mythos.

 

Rage: „Gabriel, höre diese Worte! Sie sind nur für deine Ohren bestimmt.“

 

Die Fans werden lauter, doch keine Spur von Lucifer. Begierig schauen alle zum Entrance. Doch ihr neuer Held schreitet nicht ein, um Azrael zu unterbrechen.

 

Rage: „Du sagst, dass ich dir nichts bedeute. Ich denke, dass ich dies bereits geändert habe. Ich verbrannte deine Erinnerung. Ich verbrannte das Monument des Mythos’. Ich werde von dir gehasst werden. Sicherlich, ich bin kein Clawrik Uriel Amon, der sich feige aus der Affäre zieht, indem er sich von dir in den sinnlosen Selbstmord treiben lässt. Nein, ich werde mich nicht wie er von dir und der Liebe in den Abgrund stürzen, um ihr doch näher zu sein. So ein Narr bin ich nicht. Auch ein Barqas bin ich nicht. Nein, denn ich werde dir in Erinnerung bleiben. Mich wirst du selbst trotz des Todes nicht vergessen können. Dir sei versichert, dass deine Seele immer wieder meinen Namen in größtmöglichen Hass schreien wird.“

 

Ein wenig kichert Rage in sich hinein, während er weiterhin mit geweiteten Pupillen auf die Bilder starrt.

 

Rage: „Beim Brawlin’ Rumble werde ich sie alle in den Schatten stellen, denn du wirst jemanden finden der den Mythos auf ganzer Linie besiegt. Ich werde in dieser Nacht den Mythos zurückgebracht haben und ihn dann töten. Ich werde den Mythos töten, der den Fight Club gegen ToXiC anführte, der Chullain und den Scheich vergiftete, der Clawrik in den Selbstmord trieb, der seiner großen Liebe Runa Lillith Heritage einen God Killer verpasste, der Keevan lähmte, der einen Sturz von der dritten Etage eines Sinister Cages überlebte, der…“

 

Der Teufel senkt den Kopf. Sein Blick, eben noch von Enthusiasmus gezeichnet, mutiert zu einer Trauermiene. Die Stimme ist gedämpft.

 

Rage: „…der Mythos, der mich einst rekrutierte, den ich als meinen Ziehvater ansah.“

 

Ein düsteres Lachen, ein Lachen wie man es sonst nur aus Geisterbahnen kennt, ersetzt die Melancholie. Als wirr, verrückt, beängstigend, ja nahezu verstörend muss man es bezeichnen.

 

Rage: „Doch Gabriel, du bist nicht der Einzige, der zu mir zurückkehrt, oder sterben wird. Auch Stryfe hat eine Botschaft vom Tod erhalten, dass dieser seine Familie, seine Religion zurück will. Ich werde zu Summer, Sun and Violence in die XFWA gehen und Stryfe wird mit mir in die PCWA zurückkehren, oder er wird dort im Ring sterben. Der Brawlin’ Rumble begrüßt ein letztes Mal die Religion des Todes, ehe der Teufel seiner unvermeidbaren Aufgabe nachkommt.“

 

Er lächelt verschroben. Viel zu verkünden gibt es und er will keinerlei Zeit mehr verlieren.

 

Rage: „Gabriel…mein ehemaliger Vater? Hast du Angst vor dem Tod? Du schafftest einst seine Religion… und meine Familie. Hättest du bloß nicht alles zerstört. Wir hatten doch noch so viel Zeit aber du wusstest das alles einfach nicht zu schätzen und hast damit den Tod unserer Familie regelrecht forciert. Das kann nicht ungesühnt bleiben. Ich werde dich zurückholen, dich dann langsam und schmerzvoll den eisigen Klauen des Todes übergeben, bevor du dann endgültig durch meine Pforten ziehen musst. Aber Gabriel…“

 

Wieder dreht er sich, als ob er Freudentänze tanzt. Azrael wird von blutdurstiger Euphorie getrieben. Der Anblick, der im Ring aufgestellten Bilder scheint ihn dabei noch zu beflügeln.

 

Rage: „… du wirst nicht alleine beim Rumble untergehen. Paradoxerweise wird mit deinem Tod endlich wieder die Finsternis in der PCWA regieren. Ich werde an der Battle Royal teilnehmen und da werde ich mir den Sieg holen. Ich werde nicht noch einmal scheitern, mich nicht noch einmal der Versuchung der Schwäche hingeben. Dies wird meine Nacht und niemand wird sie mir nehmen. Meine Nacht, Gabriel und dein Untergang. Der Brawlin’ Rumble wird eine Metapher auf dein Leben. In einer einzigen Nacht wirst du wiedergeboren, erlebst noch mal dein gesamtes Leben im Schnelldurchlauf, stirbst einen grausamen Tod und zeugst nebenbei noch einen teuflischen Bastard, der von Hass zerfressen, deinen toten Mythos - in einem an Leichenschändung grenzenden Akt - absorbiert und ihn dann im Rumble an 29 hilflose Opfer auskotzt. Am Ende dieser denkwürdigen Nacht wird das einzige woran man sich noch erinnert der oberste Teufel sein, wie er bei hellem Mondschein jede einzelne Seele mit seiner Perversität infiziert hat. Mein Name und der Brawlin’ Rumble V verschmelzen zu einem eigenen, unsterblichen Mythos.“

 

Furcht einflößend starrt Azrael auf eines der Bilder, welches einen Gabriel Lucifer aus ganz frühen Tagen zeigt. Entschlossen, verbissen, ja nahezu fanatisch begutachtet er das Motiv. Es ist als blicke er in einen Spiegel. Er lächelt, Gabriel lächelt. Azrael wirft sich die langen Haare nach hinten und haucht dem Portrait des Gabriel Lucifer, einen finalen Todeskuss entgegen.

 

Rage: „Au revoir.“

 

Azrael wirkt wie eingefroren. Seine Augen sind geschlossen, seine Gedanken nur noch bei Gabriel und dem mysteriösen „Picture of Life Match“, dessen Regeln bisher nur Azrael selbst bekannt sind. Die lauten Buhrufe schmerzen mittlerweile schon in den Ohren einiger Zuschauer. Sie gehen dann jedoch langsam in ein Raunen über und werden wenig später endgültig vom einsetzenden obligatorischen Startfeuerwerk übertönt, nachdem zuvor das Licht ausgegangen ist und die Halle in völlige Dunkelheit gehüllt wurde. Die Show kann offiziell starten.

 

 

 

MG: „Ähh ja… Vendetta 35 hat begonnen, ohne, dass wir etwas sagen mussten!“

 

SN: „Richtig Mike, Azrael Rage wollte anscheinend heute unsere Aufgabe übernehmen… hat aber seine Botschaft anstatt an die Fans nur an Gabriel Lucifer gerichtet…“

 

MG: „Das bedeutet für uns, dass wir immer noch das alleinige Privileg haben, diese Show mit einem ersten Gruß an unsere Fans zu beginnen. Ich bin Mike Garland, die Stimme von PCWA Entertainment und da mein Kollege Vincent Craven noch immer mit seiner Frau Virchowa im Urlaub ist, darf ich nicht nur so was sagen, sondern habe auch wieder die liebreizende Kollegen von Berlin Championship Wrestling an Bord!“

 

SN: „Mit Namen Stephanie Niemeier! Zum leider letzten Mal werde ich zusammen mit Mike Garland diese Show kommentieren, schließlich ist beim Brawlin’ Rumble Vincent wieder da. Wenigstens verabschiede ich mich mit einer verdammt guten Show, was die Matches betrifft. Besonders die letzten 3 Matches versprechen Action, die man sonst nur bei PPVs erwarten könnte!“

 

MG: „Aber auch zuvor wird es zur Sache gehen. Zum Beispiel wenn Newbie The Phoenix auf dem weniger erfolgreichen ‚Dark Phoenix’ trifft. Eric Drakmore hatte ein imposantes Debüt, aber seine Leitung nahm immer weiter ab, also gibt es nun einen ganz speziellen Ansporn für ihn – Sieg, oder ab in die BCW!“

 

SN: „Tja, wir tauschen eben gerne mal Superstars untereinander aus! The Phoenix hat vor einiger Zeit ha auch ein Engagement in der BCW gehabt!“

 

MG: „Und mal sehen, ob er Drakmore in seine frühere Heimat schickt oder nicht! Weiter geht es dann auf jeden Fall mit den letzten beiden Single Matches in der Cotatores Serie. Tom Orion wird auf Fireball Hikari treffen und Warren Black auf Ian Cole. Die letzten Vorzeichen hinsichtlich des großes Aufeinandertreffens beim Brawlin’ Rumble werden heute gemacht!“

 

SN: „Besonders Hikari und Cole, den World Sports Boys, könnten zwei Siege heute noch einmal einen guten psychologischen Vorteil bringen, bevor es dann beim PPV um die Gürtel geht!“

 

MG: „Im vierten Match geht es dann auf einer ganz anderen Ebene zur Sache. Nachdem Azrael Rage bei Vendetta 32 in einem Cryption Title Match bereits einen Draw gegen Valkos Heritage erkämpfte, muss er heute gegen dessen Schwester antreten. Besonders prikär ist natürlich, dass Valkos beim Rumble auf Runa treffen wird und Rage hat bekanntlich noch so seine Probleme mit Gabriel Lucifer, der baldige Ehemann von Runa… mal sehen, was uns in diesem Match erwarten wird!“

 

SN: „Und von Miss Heritage kommen wir dann zu Mr. Heritage, denn Valkos hat Bracchus gefordert, welcher zum ersten Mal seit langer Zeit wieder in den Ring steigen wird. Aliera strich Valkos nämlich einfach von der Teilnehmerliste des Brawlin’ Rumbles und verbaute ihm somit die Chance, im dritten Anlauf nach zweimaligem Abschneiden als Vorletzter endlich den Rumble zu gewinnen!“

 

MG: „Dies ließ Valkos allerdings nicht auf sich sitzen und forderte Bracchus zu einem Qualification Match heraus. Würde er, Valkos, das Match gewinnen, so wäre er Teil des Brawlin’ Rumbles. Dagegen hat Bracchus natürlich etwas und wahrscheinlich wird sich auch Bracchus’ neuer Geschäftspartner, Mahmoud Omar Medouni nicht aus diesem Geschehen raushalten!“

 

SN: „Und wem das noch nicht genug war, der darf sich auf den Main Event freuen. Wild Thing, der No. 1 Contender auf Keevans Undisputed Gerasy Title, forderte von seinem Mentor Diego Ortega ein Vorbereitungsmatch und wird es heute bekommen. Und zwar gegen niemand anderen, als den ehemaligen Undisputed Gerasy Champion, Diego Ortega! Ein technischer Leckerbissen wird uns da erwarten, einzig und allein gestört durch die Tatsache, dass Keevan selbst Special Referee sein wird!“

 

MG: „Ja, er wird bestimmt irgendwie am Kampfverlauf herumwerkeln… trotz der komischen Regeln, die er zusammen mit Mike Novoselic als ‚Foretime-Kodex’ aufstellte. Was anderes kann ich mir bei Keevan gar nicht vorstellen!“

 

SN: „Das war also die heutige Card, die Card von Vendetta 35, der vielleicht besten Vendetta aller Zeiten!“

 

MG: „Wir hoffen, ihr, die Zuschauer werdet dabei so viel Spaß haben, wie Stephanie und ich und deswegen geben wir das Wort nun ab an… ach, wieder ein paar Videos!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Dienstag, 14. Juni 2005

17:35 Uhr

Berlin

 

Interessant. Wirklich interessant. Wetterumschwünge im Juni sind immer wieder etwas Wunderbares. Im einen Moment muss man sich seiner Frühlingsjacke entledigen, weil es viel zu warm ist und die Schweißtropfen von den Haarsträhnen perlen und im nächsten Moment bricht nicht nur eine kalte Brise, sondern ein richtiges Gewitter über den hoch gebauten Häusern herein.

Valkos Heritage kann dies eigentlich egal sein, dieses merkwürdige Schauspiel, doch er bewundert es geradezu. Nicht, dass er sich in diesem Sauwetter mitten auf die Straße stellen würde um die einzelnen Blitze zu zelebrieren, aber Wetterumschwünge erinnern ihn immer an seine eigene Person. Mal kalt-, mal warmherzig.

 

Der Freakanite beobachtet, in der rechten Hand ein paar Stäbchen, wie sie an solchen billig aufgemachten „Asia Imbiss“-Läden entlang der Einkaufspassagen an sich üblich sind, auch wenn nur die Wenigsten damit essen können. Vor ihm steht ein Teller auf welchem angehäuft gebratene Nudeln mit Gemüse und Hühnerfleisch liegen, China Pfanne genannt, gibt es hier im Bundle mit einer Dose Cola für nur 2,80€. Und nur zwei Läden weiter ohne Cola für 2,30€. Low Budget Fressen hat Berlin erreicht.

 

Der Freakanite beobachtet, sitzt vor dem Lokal mit der roten Leuchtreklame, natürlich unter einem dieser ausfahrbaren (oder in diesem Falle auskurbelbaren) Verdecke auf einer herkömmlichen Holzbank, wie sie jeder schlechtere Biergarten hat. Zwei Bänke weiter befinden sich weitere Gäste, drei um genau zu sein, die restlichen, sehr wenige, sitzen im Geschäft. Valkos mustert die drei Personen, die sich angeregt unterhalten. Zwei Frauen, ein Mann. Allesamt tragen sie das gleiche Shirt, schwarz mit weißer Schrift. „Abi ’05 – und wir haben gerade erst begonnen…“. Eine schöne Aussage, voller Philosophie. Begonnen, zwar einen Lebensabschnitt beendet, aber doch begonnen. Begonnen nun in die Zukunft hinauszugehen, vorbereitet auf diese.

 

Der Freakanite beobachtet… und denkt angestrengt nach. Über die Zukunft, über sich. Was bringt seine Zukunft? Abgesehen vom Match gegen Bracchus, welches ihn in wenigen Tagen erwartet? Abgesehen vom Duell mit seiner Schwester beim Brawlin’ Rumble? Abgesehen vom Contest des Brawlin’ Rumbles selbst, sofern er Bracchus bei Vendetta 35 besiegen kann?

 

Was bringt ihm seine Zukunft? Missionen, die er sich selbst auferlegt hat.

Die Person zu finden, die ihm fast das Leben gekostet hat – und unwillkürlich wandert der Blick des Freakanites auf seine dicke Narben an den Pulsadern.

Den Betrachtern vom PCWA Entertainment das zurück zu geben, was sie verdient haben – einen wirklichen Champion, einen Kämpfer, der sich nicht unterkriegen lässt.

 

Der Freakanite beobachtet, weiterhin die Augen gerichtet auf das Trio. Der Junge scheint gerade einen guten Witz gerissen zu haben. Beide Mädchen lachten lauthals und greifen ihn an die Arme. Der Hahn im Korb inmitten zwei schöner Mädchen. Valkos Heritage kannte dieses Gefühl, damals… vor knapp einem Jahr. Mareike und Lucie, so lange sind sie schon gegangen. Nicht nur ihn haben sie verlassen, sondern auch diese Welt – Opfer eines Unfalls. Und der Verursacher, Sebastian Höfling, ebenfalls ein Freund des Freakanite, nahm sich daraufhin das Leben. Einsamkeit ist eine Tragödie, aber Menschen, die das Unglück anziehen, müssen dies akzeptieren. Tun sie es nicht, können sie den gleichen Weg einschlagen, wie die Leute, die sich von Brücken schmeißen, die sich erhängen oder erschießen.

 

Der Freakanite arrangierte sich mit seinem Leben. Arrangierte sich damit, alleine zu sein. Nie wieder will er enttäuschen. Nie wieder will er enttäuscht werden. Das hat nichts mit Stolz zu tun, sondern mit Angst. Angst zu verletzen, Angst verletzt zu werden. Nie wieder soll sich Jemand auf ihn verlassen, nie wieder verlässt er sich auf Jemand Anderes… ein Kämpfer, wenn auch ein einsamer. Valkos Heritage…

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

EINE NACHRICHT FÜR MIKE N.

 

….5….

...4…

..3..

.2.

1

 

Message recieved

 

Ein Raum im Backstagebereich, abgedunkelt, in der Mitte ein Stuhl. Auf dem Stuhl: John Smith.

 

John Smith: „Vendetta # 35 steht also heute Abend an … Die letzte Show vor dem Brawlin’ Rumble, die letzte Show vor dem fünften Geburtstag der PCWA.“

 

Die Kamera fährt näher an ihn heran. Eine Sonnenbrille ziert das markante Gesicht des Mannes aus den USA ebenso wie sein stets breites Lächeln, das er in der letzten Zeit sich angewohnt hat. Aber nun ist es an der Zeit, seine Sonnenbrille abzunehmen.

 

John Smith: „Aber lassen wir den Pathos und die Epik dieses PPVs bei Seite, Mike.  Verlieren wir den Focus auf die großen Dimensionen, schalten wir den Zoom unseres Interesses auf genau eine Sache …“

 

Der Griff geht nach dem eigenen Schoss und dem Gegenstand, der in eben jenem liegt. Der PCWA Tribune Title.

 

John Smith: „Der eine oder andere hat gesagt, unser Match wird zum Match des Abends werden, der eine große Showstealer, der allen den Atem rauben wird. Mancher mag sogar behaupten, wir werden uns die Schlacht des Jahrhunderts liefern.“

 

Das Lächeln verschwindet langsam, der Gesichtsausdruck wird ernster auf dem Gesicht von Smith.

 

John Smith: „Und weißt du … ich glaube wirklich, dass wir das können. Wir werden uns gegenseitig durch die Hölle namens PCWA Ring prügeln, wir werden herausfinden, wer das Next Big Thing hier in dieser Liga ist.“

 

Er kratzt sich am Kinn, das von einem Dreitagebart geziert wird. Irgendein Gedanke scheint John Smith nicht loszulassen.

 

John Smith: „Aber geht es eigentlich noch um diese Frage, Mike? All das wird langsam aber sicher nicht mehr zu einer Frage des Namens oder des Tribune Titles. Das sind die Dinge, die im Vordergrund stehen, das sind die Dinge, die uns einen Vorwand liefern, um uns an jenem Abend die Gehirne rauszuprügeln.“

 

Für manch anderen vielleicht eine schreckliche Vorstellung, nicht so für John Smith. Er scheint sich auf eben jenes Match zu freuen.

 

John Smith: „In Wahrheit geht es nicht mehr um diese Begriffe, diese Sache wird persönlich, eine Frage des Geistes, der Einstellung … des Glaubens. Alt gegen Jung, Tradition gegen Revolution.“

 

Er rückt seinen Stuhl ein wenig näher an die Kamera heran und setzt die Sonnenbrille wieder auf.

 

John Smith: „Wir sehen uns beim Brawlin’ Rumble V, Mike. Ich bin bereit. Und du?“

 

 

 

MG: „Und da hatten wir die ersten zwei Videos. Im ersten sahen wir den Freakanite Valkos Heritage asiatisches Essen zu sich nehmen und im zweiten eine Botschaft von John Smith an Mike Novoselic!“

 

SN: „Wieder die Herausforderung von Smith an Novoselic. Selten habe ich so viel Sportsgeist in einer Fehde gesehen, wie zwischen diesen Beiden, und sie lassen es wirklich so wirken, als hätte nur der Gewinner des Matches eine Zukunft in der PCWA!“

 

MG: „Vielleicht wird es auch so sein, New Era gegen The Foretime, vielleicht ist dies schon das entscheidene Duell, welche Gruppierung ihre Wellen weiterschlagen wird!“

 

SN: „Und mit New Era hast du gerade ein gutes Stichwirt gegeben, denn es geht weiter mit einem der bekannten ‚PCWA Attitude’-Videos von einem Mann, der inzwischen nicht mehr mit der New Era, sondern mit der ganzen Welt auf dem Kriegspfad steht – die Nummer 1 beim Brawlin’ Rumble. Tom Orion!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

THE WAY OF TOM ORION

 

Ein Pfad, begrenzt durch Flammen, führt durch ein dunkle und gespenstische Einöde bis in den Horizont, wo man noch das Ende eines Sonnenuntergangs betrachten kann. Tom wandelt auf diesem Pfad unaufhaltsam der Sonne entgegen.

 

Belastet von einer üblen Vergangenheit...

 

Tom in seinen jungen Jahren als Insasse einer Irrenanstalt und später in einer bizarren Zirkusfreakshow. Dann seine irrwitzige Phase in der er sich als Alien ansieht.

 

...ignoriert, verlacht und ausgestoßen...

 

Ein Durchlauf durch zahlreiche Demütigungen, die Tom im Laufe der Zeit hat ertragen müssen. Dabei scheint er im Laufe der Zeit immer wütender zu werden.

 

...sogar von den eigenen Eltern...

 

Der Detektiv und sein Kunde Tom tauschen Bargeld und Unterlagen aus. In Toms Augen lodert es als er die Unterlagen überfliegt.

 

...werde ich es euch allen zeigen: Beim Brawlin’ Rumble!

 

Orion in einem leeren Ring. Was ist daran besonders? Es ist seine Vision vom Brawlin’ Rumble: Als erster in den Ring gegangen um als letzter übrig zu bleiben!

 

I HATE YOU ALL!!!

 

Tom Orion wird mitten im PCWA – Ring von den Zuschauern ausgebuht. Stoisch zeigt er seinen Mittelfinger in alle möglichen Richtungen, bevor er seinen neuen Spruch in Richtung Kamera ruft.

 

Tom Orion – PCWA - Attitude

 

 

 

MG: „Eine gute Zusammenfassung der derzeitigen Situation um und mit Tom Orion.“

 

SN: „Das macht einem aber nicht wirklich Hoffnung, dass der Mann eine Zukunft in der PCWA hat, wenn ich das jetzt mal so sagen darf.“

 

MG: „Jemand in seiner Situation hat auch selten einen optimistischen Blick in die Zukunft. Das wird sich sicher mit der Zeit bessern, wenn er den ersten Schock über seine Vergangenheit aufgearbeitet hat.“

 

SN: „Da bin ich mir nicht so sicher. Zur Zeit isoliert er sich ja eher noch, statt sich hier einzuleben.“

 

MG: „Das ist in diesem Geschäft aber auch nicht wirklich unüblich. Viele Wrestler ziehen es vor ihr Ding alleine durchzuziehen.“

 

SN: „Bei Tom ist es aber wohl weniger Egoismus oder Arroganz, sondern ein gestörtes Verhältnis zu seinen Mitmenschen.“

 

MG: „Es könnte schlimmer sein. Er könnte zum Beispiel immer noch denken er sei ein Alien, was in meinen Augen viel gestörter ist. Sicher ist sein jetziges Auftreten ein Fortschritt.“

 

SN: „Wir werden sehen.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Fireball steht vor der Tür mit dem Namen Bracchus. Ihm ist unwohl zumute. Den Brief, der in seiner Kabine lag, hält er noch in der Hand.

Nach einem flüchtigen Blick darauf, klopfte der junge Wrestler an die Bürotür seines Chefs. Nach einer kurzen Wartezeit kommt aus dem Innern des Büros die bekannte Stimme des Arabers.

 

Bracchus: „ICH BIN NICHT HIER!“

 

Fireball Hikari: „Hier ist Fireball Hikari. Ich sollte zu ihnen kommen.“

 

Bracchus: „Ach soo…komm rein!“

 

Fireball tritt zaghaft hinein.

Bracchus sitzt an seinem Schreibtisch und widmet sich diversen Dokumenten. Fireball geht zwei Schritte hinein, dann bleibt er stehen, völlig unbeachtet seitens des PCWA-Oberhauptes.

Fireball ist sehr nervös. Er hatte Bracchus erst einmal gesehen, dass war bei der Vertragsverhandlung. Damals hatte er freundlich gewirkt, schließlich hoffte Bracchus einen guten Wrestler an Land zu ziehen, doch nun ist die Situation anders. Bracchus hat ihn in sein Büro bestellt. Schon der Brief ließ Fireball nichts gutes vermuten. Dazu kam die schlechte Bilanz der letzten Zeit.

Bracchus beendet setzt den Schreiber nun ab und erhebt den Kopf.

 

Bracchus: „Weißt du, was eine Türklinke ist?!“

 

Ah, die Tür steht ja noch offen.

Fireball folgt dem Gesuch seines Chefs.

 

Bracchus: „Und jetzt setz dich.“

 

Langsam geht Fireball zu dem Stuhl der vor dem Schreibtisch und setzt sich hin.

 

Bracchus: „Dir ist schon klar, warum ich dich herbestellt habe, oder?“

 

Fireball reagiert nicht, sondern sieht Bracchus nur an.

Der registriert dies mit Unbehagen, lehnt sich dann, die Luft hörbar einatmend, zurück.

 

Bracchus: „Die PCWA... MEINE Liga ist die renommierteste Liga Deutschlands. Sie ist ein Symbol für Qualität, für Erfolg… für den Erfolg der Alieras!“

 

Kurze Pause.

 

Bracchus: „Aber ich bin nicht soweit gekommen, indem ich Luschen und Idioten eingestellt habe. Wer von mir Geld haben will, muss sich mir unterordnen, meinen Anspruch an Qualität und Leistungsbereitschaft vollstens mittragen - Angefangen im Vorstand über das Backstage-Personal bis hin zu den Möchtegern-Stars - Euch Wrestlern.“

 

Bracchus macht eine Pause. Fireball starrte gebannt auf seinen Chef.

Ja, würde es in Europa noch die Leibeigenschaft geben, dieser Muhammad Hasan Ibrahim Tonak Aliera würde sie in vollsten Zügen geniessen.

 

Bracchus: „Nur scheint ein Fireball Hikari zu denken, er könne mein Geld bekommen, ohne einen Finger zu krümmen...“

 

Nun ist die Katze aus dem Sack. Das hier dürfte unangenehm werden...

Fireball will zaghaft etwas erwidern, doch Bracchus unterbindet es mit einer Handbewegung.

 

Bracchus: „Du kamst hierher und sagtest du hättest erfolgreich in Amerika gewrestlet. Du hättest den North American Champion geschlagen.“

 

Bracchus machte erneut eine Pause. Fireball bleibt stumm.

Bracchus wirft einen Blick auf ein Papier, scheinbar die Akte Fireballs.

 

Bracchus: „Das erste Match konntest du gewinnen. Doch da merktest du schon, dass die PCWA dir mehr abverlangt. Du legtest dir ein Tag Team Partner zu. Leider nicht mit dem gewünschten Erfolg. Der Tag Team Partner, Ian Cole, wurde immer besser. Hikari dagegen immer schlechter.“

 

Kurze Pause.

 

Bracchus: „Hikari, das Match bei Vendetta 33 war eine absolute Frechheit! Nicht dass ich es den Fans nicht gegönnt hätte, so eine gequirlte Kacke ansehen zu müssen - immerhin sind meine Eintrittspreise weit unter dem Niveau, das man hier zu sehen bekommt und du warst bei besagter Show eine Ausnahme - aber...“

 

Fireball nickte stumm. Er hatte seinem Chef nichts entgegen zu setzen.

 

Bracchus: „Ich will heute eine überzeugende Leistung sehen, Hikari!“

 

Und mit drohendem Unterton...

 

Bracchus: „Ich dulde keine Schwächlinge in meiner Liga und schon gar keine die um einen meiner Titel kämpfen. Wenn du heute nicht gewinnst, bist du den Titelshot los!“

 

Hikaari zögert kurz, dann aber...

 

FH: „Und was ist mit Ian?“

 

Der Araber zuckt mit den Schultern.

 

Bracchus: „Das ist dein Problem! Und jetzt macht dich raus hier.“

 

Sekunden später verläßt Fireball geschockt das Büro von Bracchus.

 

 

 

MG: „Da hat Bracchus ganz klar gezeigt wer Chef im Haus ist.“

 

SN: „Ja, so schnell ist der Titelshot weg, wenn man keine Leistung bringt.“

 

MG: „Und da steht dem neuen Tag-Team wieder Arger ins Haus, wenn es daran mal nicht zerbricht.“

 

SN: „Glaube ich nicht, dafür sind sie trotz der kurzen Zeit viel zu eingespielt. Im Gegensatz zu Tom Orion und Warren Black, die für mich bis heute nicht eingespielt wirken!“

 

MG: „Wie will man mit Orion auch eingespielt wirken? Der würde das ja nicht einmal zulassen… aber kommen wir jetzt zu einem weiteren Titelanwärter, nämlich Wild Thing!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Der lange Weg des Wild Thing... zum Titel?

 

Ein nachdenklicher Wild Thing der wohl gerade melancholisch über seine Vergangenheit nachdenkt.

 

Aus Unterschicht, Perspektivlosigkeit und Kriminalität...

 

Der junge Ulf als Türsteher vor irgendeinem billigen Laden in den schlechteren Wohngegenden Berlins. Er schaut relativ apathisch und sieht aus wie jemand, der es zu nichts gebracht hat und auch niemals zu etwas bringen wird.

 

...in die Anfänge einer wrestlerischen Karriere...

 

Die ersten Gehversuche des Wild Thing in der damaligen GCWF. Er wirkt gegenüber heute doch recht unbeholfen und ohne Konzept. Dennoch war er schon damals voller Elan es zu etwas zu bringen und seinem vorherigen Leben als Kleinkrimineller und Schläger zu entkommen.

 

...und einer epischen Titelregentschaft als Tribune...

 

Zusammenschnitte von den zahlreichen Titelverteidigungen Wild Things in einem Zeitraum von über einem Jahr. Sein bisher größter Erfolg.

 

...sowie einer Zeit der Rückbesinnung...

 

Einige Szenen aus dem Kampf Ulfs zu seinen Wurzeln zurückzukehren und seine unsägliche Schwächephase endlich zu beenden. Dazu einige Trainingssequenzen in denen er versucht seinen Körper wieder in Form zu bringen.

 

...zum Gewinn des PCWA Gerasy Titles?

 

Eine Szene in Schwarz – Weiß, wohl eine Traumsequenz von Wild Thing: Er im PCWA – Ring mit dem Gerasy Title in den Händen vor einer Horde ausrastender Fans, die seinen Namen brüllen.

 

Wild Thing – PCWA – Attitude

 

 

 

MG: „Ja, wir dürfen wirklich einiges erwarten bei  dem Gegner gegen den der Wilde heute antreten muss.“

 

SN: „Hattest du schon vorher eine Ahnung wer es sein könnte?“

 

MG: „Nicht die Spur. Desperado ist immer sehr gut darin uns im Unklaren zu lassen.“

 

SN: „Aber gerade das macht ja auch den Reiz einer PCWA – Vendetta aus. ALLES kann passieren!“

 

MG: „Du sagst es. Auf jeden Fall wird es ein Probelauf für den PPV werden, also sollte Wild Thing sich anstrengen.“

 

SN: „An Anstrengung hat es bei ihm noch nie gemangelt, sondern eher an der körperlichen Verfassung.“

 

MG: „Daran wurde und wird ja nun gearbeitet.“

 

SN: „Ob es schon reicht bleibt abzuwarten.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Make Yourself a Name“

 

The Phoenix hat sich mit seinem Sieg bei der letzten Vendetta durchaus einen Namen machen können, ganz wie es das Motto des Matches vorhergesehen hatte. Es war schon beeindruckend wie schnell er mit dem Headshot zum Ziel, dem Sieg, gekommen ist.

 

Sein derzeitiges Ziel, das PCWA Theatre, erreicht der Feuervogel wie üblich per Taxi. Beim Aussteigen würde man ein Lächeln auf seinem Gesicht erkennen können, wenn nicht seine Maske diesen Blick versperren würde. Doch die Maske hat auch sein Gutes. Sofort spricht sich auf dem Parkplatz vor dem Theatre herum, wer dort dem Taxi entstiegen ist. Einige neugierige Blicke schielen in die Richtung des Feuervogels, der dies natürlich zur Kenntnis nimmt. Noch vor zwei Wochen hat man ihn mit Desinteresse gestraft, heute schon sieht das anders aus. Sein Sieg und vor allem die Art und Weise des Sieges hat Eindruck hinterlassen. So viel sogar, daß erste Buhrufe laut werden.

 

„Du unfaires Arschloch.“

 

„Geh doch zurück nach Entenhausen.“

 

„Glückstreffer.“

 

„Buh.“

 

Innerlich freut sich der Feuervogel, Recht behalten zu haben. Er wusste, daß er auf Kurz oder Lang das Interesse der Masse wecken würde. Nach außen zeigt der Feuervogel jedoch keine Reaktion und geht weiter seines Weges bis sich ein Fan in seinen Weg stellt. Dieser scheint sogar nüchtern zu sein.

 

„Herzlichen Glückwunsch zum Sieg.“

 

The Phoenix stoppt ab und blickt verwundert auf seinen Gegenüber herab.

 

„Find ich echt mutig von Ihnen, daß Sie als Zweiter beim Brawlin’ Rumble starten wollen.“

 

Lächelnd und erwartungsvoll steht der Fan dem PCWA Wrestler gegenüber. Der Feuervogel wirkt einen Moment wirklich etwas verwirrt, hat er mit so einer Reaktion ihm gegenüber doch nicht gerechnet. Rasch kehrt die Besinnung zurück.

 

„Freikarten habe ich nicht zu verschenken, dein Geschleime kannst du dir sparen.“

 

Da hatte der Fan etwas anderes erwartet und blickt mit dem Gesicht eines unschuldigen Lamms den wieder startenden Phoenix an.

 

„Ich hab das doch ernst gemeint und wollte gar keine Freikarten.“

 

„Ha.“

 

Kurz lacht der Feuervogel auf und dreht sich ein letztes Mal zu dem jungen Mann um.

 

„In diesem Land sagt jemand etwas freundlich ohne eine Gegenleistung zu verlangen? So naiv war ich vielleicht noch vor 20 Jahren. Aber heute kannst du dir deine Heuchelei sparen Kleiner.“

 

Schnelles Schrittes zieht der Maskierte davon. Zurück bleibt ein entmutigter Fan, der vielleicht die Basis eines Phoenix-Fan-Club hätte werden können. So gesellen sich jedoch zwei andere junge Männer an seine Seite.

 

„Wir haben doch gleich gesagt: Buh.“

 

„Unfaires Arschloch.“

 

Und auch der eben noch freundliche Fan stimmt mit ein.

 

„Wichser.“

 

 

 

SN: „The Phoenix zeigt hier ganz klar und fast schon wie ein langjähriger Profi, wie man sich mit wenigen Worten auch seine letzten, wenigen Fans vergraulen kann!“

 

MG: „Dieser Mann braucht keine Fans, er wird seinen Weg an die Spitze auch vollkommen alleine gehen. Zumindest ist er davon überzeugt!“

 

SN: „Pah, irgendwann wird auch er an einem Punkt ankommen, wo er sich fragen wird, wo denn eine Person ist, die ihm den Rücken freihält. Irgendwann wird auch er so Jemanden brauchen…“

 

MG: „Tja, bis dahin benimmt er sich eben wie das letzte Arschloch…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Mit dem typischen Entweichen von Druckluft öffnet sich die Tür der Buslinie 237, welche vom Hauptbahnhof direkt bis zum PCWA-Gelände fährt. Aus dem Bus springt Ian Cole, der Kanadier, heraus und geht sofort schnurstracks auf das PCWA-Theatre zu. Er ist mit untypischer Kleidung bekleidet und wird daher nicht von den Fans erkannt. Denn Cole trägt heute tiefes Schwarz. Eine schwarze Lederjacke, eine schwarze Baseballkappe, schwarze Hosen sowie schwarze Schuhe. Seine sonst typisch weiße Kleidung trägt er nicht. Auch seine Trainingstasche, berühmt berüchtigt als Aufbewahrungsort für das fast schon legendäre Wolfsfell, ist in dunklen Tönen gehalten. Doch Coles Plan scheint nicht aufzugehen: Ein Fan, der ein Greenpeace T-Shirt trägt und auch sonst aussieht wie ein fanatischer Umweltschützer, erkennt ihn trotzdem und wittert seine Chance, mal mit dem Kanadier ins Gespräch zu kommen.

 

„ Hey Cole! Wieso trägst du denn diesen teuren Lederpelz? Weißt du, wie viele Tiere dafür sterben mussten?“

 

Der Umweltschützer ist entrüstet und sein Gesicht spiegelt seinen Gemütszustand detailreich wieder. Cole bleibt stehen und blickt sich wild nach allen Seiten um, ehe er antwortet.

 

„ Pssscht...sei doch leise! Und meine Kleidung geht dich mal gar nichts an. Das hier ist außerdem Kunstleder...nix echtes Leder. Du kennst doch meine Einstellung gegenüber Wilderern und dem Gesocks.“

 

Der Umweltschützer fing leise an zu lachen und nickte danach.

 

„ Wer kennt die nicht? Ach ja, ich bin Steffen Waldmann, Vorsitzender der Greenpeace-Gruppe Berlin. Wir sind alle große Fans von dir! Du engagierst dich vorbildlich für den Naturschutz in Kanada!“

 

Ian Cole ergreift die ausgestreckte Hand.

 

„ Ich brauche mich nicht unbedingt vorstellen, oder?“ fragt er lakonisch. Das Lachen des Greenpeace-Mannes übergehend kommt Cole sofort zur Sache.

 

„ Was willst du nun von mir? Ich muss ins Theatre, habe heute noch ein hartes Match gegen so einen Ölfreak vor mir...“

 

Der Kanadier stöhnt hörbar und es wird klar, dass er keinen Spaziergang erwartet. Der Umweltschützer jedoch ist von dieser direkten Frage überrumpelt.

 

„ Och....na ja...“

 

Cole wurde ungeduldig.

 

„ Nun spucks schon aus...“

 

Jedoch findet der Greenpeace-Aktivist immer noch nicht die rechten Worte und stottert weiter rum.

 

„ Nun, wie soll ich sagen...“

 

Die Gesichtsmuskeln des Kanadiers verspannen sich und offenbar steht er kurz vor dem Kollaps.

 

„ Lass aus der Lippe fallen...“ fordert er den Berliner auf.

 

Dieser fasst sein Anliegen endlich in Worte und überfällt den Wrestler geradezu.

 

„ Wir haben seid neustem ein Naturförderprojekt für die Arianta arbustorum eingerichtet. Und da wir finanziell nicht die Stärksten sind suche ich Sponsoren. Du bist ein großer Naturfreund, Cole. Daher dachten wir in erster Linie an dich...“

 

Ian Cole schaut verwirrt auf den deutlich kleineren Steffen herab.

 

„ Was ist? Wofür habt ihr ein Förderprojekt eingerichtet? Ariane absurdum? Was soll das denn sein?“

 

„ Eine kleine Waldschnecke...“

 

Cole verschränkt die Arme vor der Brust. Die Tasche steht mittlerweile auf dem Boden.

 

„ Und was soll der Spaß kosten, wenn ich „ja“ sage?“

 

Der Greenpeace-Aktivist fängt verschmitzt an zu lächeln.

 

„ Nur die lächerliche Kleinigkeit von 10,5 Millionen Euro. Damit wäre die Arbeit unseres Vereins für 10 Jahre gesichert und die Schnecken ebenso.“

 

Der Unterkiefer von Ian Cole saust in rekordverdächtigem Tempo herab. Entrüstet schreit er beinahe die ersten Worte.

 

„ WIEVIEL? 10 Millionen Euro? Sag mal, bist du noch ganz richtig im Kopf? Abgesehen davon, dass ich keine 10 Millionen habe, würde ich das Geld lieber in etwas sinnvolleres stecken....“

 

Der Kanadier nimmt seine Tasche vom Boden auf und macht sich bereit, seinen Marsch Richtung Arbeitsstätte fortzusetzen. Doch Greenpeace-Leute sind hartnäckig. Er schiebt sich noch mal vor Cole und zwingt diesen, erneut anzuhalten.

 

„ Was kann sinnvoller sein als kleine, wehrlose Tiere zu schützen?“ jammert er.

 

Cole ist inzwischen ziemlich erbost und geigt dem Berliner mal ordentlich seine Meinung.

 

„ GROßE wehrlose Tiere schützen. Komm in 2 Jahren wieder, wenn ich das ganze Gebiet in meiner kanadischen Heimat gekauft habe und es unter Schutz steht. Dann habe ich vielleicht Geld für so was. Ich schütze lieber Tiere, die der normale Mensch auch sieht und die einen offensichtlichen Nutzen haben und vor allem: Die bedroht sind! Mit 10 Millionen kann man soviel gutes tun. Es gibt wenigstens 10 Millionen Dinge für die man 10 Millionen Euro besser anlegen kann! Und nun entschuldige mich!

 

Ian dreht sich um und marschiert davon. Waldmann ruft ihm hinterher.

 

„ Aber.-...Cole...Ich dachte, du bist ein Naturfreund!

 

Dieser dreht sich ein letztes Mal um.

 

„ Bin ich auch! Aber bei 10 Millionen für eine komische Waldschnecke hört die Tierliebe bei mir auf! Ende der Diskussion!“

 

Verärgert geht Cole seine Wege zum Theatre und lässt dabei den Naturschützer wie bestellt und nicht abgeholt zurück.

 

 

 

MG: „10 Millionen für eine komische Schnecke? Wie frech ist Greenpeace inzwischen?“

 

SN: „Ich habe letztens 10 Euro gespendet, für den Sibirischen Tiger. Aber was dieser da eben an Geld von Cole haben wollte  -  wow.“

 

MG: „Ganz davon abgesehen, dass Cole ohnehin nicht gerade der Bestverdiener hier ist.“

 

SN: „Egal, kommen wir zum nächsten Thema…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Einsam schleicht sie durch die langen Flure und großen Gemächer der maroden Villa. Was einst mit so viel Leben gefüllt war, zeichnet sich jetzt nur noch durch deprimierende Tristesse aus. All die schönen Bilder und Andenken glorreicher Zeiten sind verschwunden. Azrael Rage hat ihre Residenz geschändet, er hat gewütet und nichts verschont.

 

Sie betritt nun den Raum, in dem sich letzte Woche die schreckliche Demütigung ihres zukünftigen Ehemannes abspielte. Nach wie vor liegen die verkohlten Symbole seines Mythos auf dem mit Ruß bedeckten Marmorboden. Der Geruch nach kaltem Rauch durchfrisst ihre sensible Nase. In Melancholie versunken, geht sie auf das große Panoramafenster zu. Ihr trauriger Blick schweift über den abgebrannten Friedhof. Sie kann das Elend nicht länger ertragen und wendet ihr Haupt zurück ins Hausinnere. Ihre Augen begutachten die kahlen Wände. Das einzig übrig gebliebene Bild, das der Religion of Death, hat Gabriel abgehängt und mit in sein Atelier genommen, in welchem er seit den fiesen Aktionen des obersten Teufels verweilt.

 

Runa klopft an die Tür. Sie ruft nach ihrem Gabriel. Vorsichtig drückt sie die Türklinke herunter. Es folgt die Ernüchterung. Die Tür ist weiterhin verschlossen. Mit einfühlsam gewählten Worten und ruhiger Stimme, möchte sie ihren Verlobten dazu bewegen die Tür zu öffnen. Aber dieser erhört ihren Wunsch nicht. Sie horcht an der Tür. Totenstille. Langsam überkommen sie ernsthafte Sorgen. Fast zwei Wochen hockt er nun schon in seinem Atelier ohne auch nur einen Ton von sich zu geben.

 

Sie merkt, dass es keinen Sinn hat, ihn weiter zu nerven und teilt ihm mit, dass sie sich jetzt auf den Weg zur Show macht. Einen letzten Liebesschwur haucht sie ihrem Schatz entgegen. Doch die wage Hoffnung auf eine Reaktion wird herbe enttäuscht und so zieht sie nachdenklich aber dennoch entschlossen von dannen. Runa hat angekündigt ihren Gabriel zu rächen. Sie will Rage klar machen, dass Niemand ungestraft ins House of Horror eindringt, geschweige denn es verwüstet. Aber noch viel schlimmer wiegt die Tatsache, dass der einst so treue Azrael mit seinen Gräueltaten ihre lang ersehnte Hochzeit gefährdet. Das kann und wird sie nicht zulassen. Die Schwester des großen Valkos Heritage kämpft heute nicht nur um die Ehre ihres Mannes. Sie kämpft um das Manifest ihrer Liebe.

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Im Geiste geht er den Verlauf des heutigen Matches durch:

 

- Den Finisher des Gegners auskontern

- Der Low Blow

- Den Ankle Lock angesetzt

- Die Umwandlung in den Paintastic

- Die Aufgabe des Gegners

- Der eigene Sieg

 

So einfach kann Wrestling sein. Vor dem inneren Auge also schon der Sieges des heutigen Openers wird The Phoenix nun von Luke Tyler in seinen Gedankengängen unterbrochen.

 

Luke Tyler: „Hallo Mister Phoenix.“

 

The Phoenix: „Erinnerst du dich an letzte Vendetta Luke?“

 

Luke Tyler: „Wieso?“

 

The Phoenix: „Ich bin gut gefahren damit, vor meinem Match die Ruhe meiner Kabine zu suchen und mich auf den Gegner zu konzentrieren. Ich sehe also keinen Grund, diese Maßnahme in Frage zu stellen und werde dies auch heute so handhaben.“

 

Luke Tyler: „Ein guter Wrestler sollte in der Lage sein, sich sofort, von einer Sekunde auf die andere zu 100 Prozent zu konzentrieren und seinem Gegner gegenüberzutreten.“

 

The Phoenix: „Ein schlauer Wrestler sollte nicht wegen einem sinnlosen Smalltalk seine Teilnahme beim Brawlin’ Rumble aufs Spiel setzen. Wenn du mich also entschuldigst.“

 

The Phoenix zieht davon und Luke Tyler muss eingestehen, daß der Ansatz des Feuervogels doch eine gewisse Logik beinhaltet. Trotzdem bleibt oberste Priorität mit diesem Mann irgendwann mal ein vernünftiges Gespräch zu führen.

 

 

 

MG: „Schon wieder The Phoenix, diesmal im Gespräch mit Interviewlegende Luke Tyler!“

 

SN: „Luke versucht zumindest, ein Gespäch aufzuziehen. Klappt aber nicht so recht und so muss er sich der Sturheit dieses Vogels geschlagen geben!“

 

MG: „Männer sind so…“

 

SN: „Wem sagst du das?“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Der Himmel ist dunkel und wolkenverhangen, es regnet wie aus Kübeln. Dicke, runde Tropfen treffen auf harten Asphalt und spritzen in alle Richtungen davon. Es ist ein Wetter, bei dem Mann keinen Hund vor die Tür schicken würde, aber ein einsamer Hund ist doch unterwegs.

 

Eine traurig graue Jacke, deren hochgeschlagener Kragen große Teile des Gesichts verdeckt, aber doch nicht vor Regen schützen kann und eine völlig durchnässte Jeans kleiden das schwarze Schaf der PCWA, wie es jetzt scheinbar ziellos durch die Straßen von Berlin marschiert.

 

In der strahlenden, fröhlichen Großstadt wirkt der verschlossene Schwarze ungefähr so deplatziert wie Gracia beim Grand Prix Eurovision. Er schaut kurz auf und schüttelt den Kopf  und geht langsam weiter.

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Amigo, wir sind auf einem guten Weg.“

 

Am Steuer seines Jeeps sitzend wirft Diego Ortega immer wieder ein kurzen Blick herüber zu seiner Begleitung, dem amtierenden No. 1 Contender auf den PCWA Gerasy Title, Wild Thing. Der sieht sichtlich besser aus als vor ein paar Wochen. Auch seine Laune ist sprunghaft angestiegen. Statt Missmut und Verzweiflung auszustrahlen, sieht man nun Zuversicht und Selbstbewusstsein aufblitzen.

 

Diego: „Das Training läuft super, du hast wieder ordentlich Muskelmasse zugelegt. Ai, ai, ai, das wird eine Demontage von Keevan.“

 

(Anm. d. Red.: Szenen des gemeinsamen Trainings der Beiden liefen die letzten Woche über regelmäßig bei den PCWA News. Diese Szenen stellte Aliera TV freundlicherweise zum Download bereit:

Der direkte Weg zur Quelle.)

 

Bestens gelaunt kutschiert der Mexikaner seinen Wagen Richtung PCWA Theatre. Auch Wild Thing scheint frohes Mutes. Eine irgendwie paradoxe Situation, schließlich stehen sich diese beiden heute Abend im Main-Event gegenüber.

 

Ulf: „Pass du bloß auf, dass du heute nicht demontiert wirst. Du weißt genau, dass ich dich schlagen kann.“

 

Kurzes Schweigen der Beiden. So kommt ihr Fight also doch noch auf die Tagesordnung. Allerdings nur, um bei beiden PCWA`lern ein Lachen zu provozieren. Man scheint sich einig zu sein, dieses Match nicht als Belastung ihrer freundschaftlichen Verbindung zu sehen. Ein letzter Schlenker nach rechts und sie erreichen den Parkplatz vor dem Theatre.

 

Diego: „Amigo, ich wünsche dir jetzt viel Spaß.“

 

Wild Thing schaut kurz verwundert herüber zum Mexikaner, der sich an seiner Musikanlage zu schaffen macht. Nur wenige Sekunden später donnert „Wild Thing“ aus den Boxen, selbstverständlich das Original von den Troggs. Es ist zwar nicht das eigentliche Thema des No. 1 Contenders, aber dennoch können die wartenden Fans dieses Lied natürlich sofort zuordnen und lauter Jubel brandet auf. Auch der Wilde grinst über diesen „Zufall“. Dank Ortega hat die ganze Fanmeute nun gehört wer da im Anmarsch ist.

 

Diego: „Dann sei mal schön fleißig und schreib ein paar Autogramme Muchacho.“

 

Per Knopfdruck wird die Beifahrertür geöffnet und Wild Thing entsteigt dem mexikanischen Jeep. Er macht nur wenige Schritte und schon erreicht ihn eine wild kreischende Meute. Zettel, Stifte, alles wird Wild Thing direkt vor die Nase gehalten. Der müht sich redlich, diesen Ansturm zu überstehen, während die Kamera nun wieder Diego Ortega einfängt. Der sitzt zufrieden lächelnd noch immer in seinem Gefährt.

 

 

 

MG: „Ortega tut ja einiges um seinen Schützling aufzubauen.“

 

SN: „Wenn man dieser Logik folgt, dann müsste er es heute eigentlich auch nicht unbedingt darauf anlegen ihn zu besiegen.“

 

MG: „Findest du? Ich glaube nicht, dass er sich zurückhalten wird. Schließlich soll es für den Wilden ein Probelauf und für Ortega der Wiedereinstieg sein.“

 

SN: „Schon richtig. Ich frage mich allerdings ob die aufkeimende Freundschaft der beiden auch das Match übersteht.“

 

MG: „Ja, vor allem bei dem Referee, der garantiert versuchen wird irgendwie Zwietracht zu sähen.“

 

SN: „Wenn er das versucht kann er aber auch schnell im Kreuzfeuer landen.“

 

MG: „Hoffen wir, dass es dazu nicht kommt.“

 

SN: „Richtig, wir wollen schließlich einen guten, sauberen und langen Main Event!“

 

MG: „Doch davor kommen noch andere Matches, 5 Stück um genau zu sein und das Erste kommt jetzt!“

 

SN: „Ist es schon soweit?“

 

MG: „Ja, es ist soweit!“

 

SN: „Dann heißt es jetzt ja…“

 

OPENER

 

 

MG: „OPENER TIME!“

 

SN: „Und für beide Männer könnte es so gesehen das letzte Mal sein, dass sie im Opener stehen.“

 

MG: „Für Phoenix ist das heute die Chance, sich durch einen weiteren Sieg hochzuarbeiten.“

 

SN: „Dagegen muss sich der Mann namens Erik Drakmore vor dem drohenden Ende seiner PCWA Karriere retten. Wenn er nicht gewinnt, dürfen wir alle ‚Bye, bye, Erik’ singen.“

 

MG: „Damit wäre doch eigentlich alles gesagt, ne?“

 

SN: „Japp. Lassen wir einfach die beiden Männer zum Ring kommen.“

 

Zeit für Jane Nelson, ihren Job zu erledigen.

 

Jane Nelson: „Meine Damen und Herren, willkommen zum Opener von Vendetta # 35! Das folgende Match ist auf einen Fall festgelegt, eine Niederlage wird für Erik Drakmore den Wechsel ins Roster der BCW nach sich ziehen, während The Phoenix im Falle eines Sieges die Startnummer # 2 beim Brawlin’ Rumble Match bekommen wird. Und hier kommt der erste Teilnehmer … Er wird ‚The Dark Phoenix’ genannt … ERIIIIIIIIIIIIK DRAKMORE!“

 

Die Halle verdunkelt sich, bis sie komplett Schwarz ist. Die Fans werden auch etwas ruhiger. Der Bildschirm springt als erstes an und zeigt eine Trümmerstadt. In dieser Stadt zeigt er eine Gosse an, wo Kinder spielen. Plötzlich schlägt dort eine Bombe ein und alles zerfliegt in Schutt und Asche. Zeitgleich damit dröhnt aus den Boxen „Engel“ von Rammstein und Pyro-Effekte starten am Entrance. Durch den hellen Funkenregen starren die Fans gebannt auf den Eingangsbereich. Doch dort taucht niemand auf. Nach knapp 30 Sekunden schiessen urplötzlich 4 Feuerfontänen aus den Turnbuckles über Kreuz in die Luft und mittendrin steht Eric Drakmore, den Kopf nach oben gerichtet und die Arme weit ausgebreitet. Als der Refrain von Engel kommt, fliegt eine schwarze Krähe durch die Halle und landet auf Drakmore’s Arm, er kniet sich hin und betrachtet die Krähe. Dann richtet er den Blick auf den Bildschirm und die Krähe fliegt dorthin, während er sich wieder abwendet und ein Mikrophon verlangt. Die Musik verstummt.

 

MG: „Wie wir schon im Intro gesagt haben: Für ihn geht es heute Abend um alles oder nichts.“

 

SN: „Und da es seit seinem Debüt bei Vendetta 29 um ihn immer stiller geworden ist, muss er sich heute Abend erst recht beweisen.“

 

MG: „Das wird aber ziemlich schwer gegen eben jenen Gegner, der jetzt gleich zum Ring kommt.“

 

SN: „Here we go …“

 

Jane Nelson: „Und hier kommt sein Gegner … Bisher ungeschlagen in der PCWA … Ladies and Gentlemen … THE PHOOOOOOOOOOOOOOOOENIX!“

 

Dunkelheit macht sich in der Halle breit, während die ersten, seichten Takte von Nightwishs „10th man down“ die Boxen verlassen.

 

Der Tron leuchtet auf und zeigt ein Schlachtfeld auf seinem gigantischen Bildschirm. Ein Schlachtfeld voller Ruinen, voller Krater und Nebelschwaden. Schreie und Schüsse im Hintergrund. Die Musik wird lauter, immer lauter und überschallt die Schreie der Gefallenen. Aus dem grauen Dunst schiebt sich ein Leuchten nach vorne. Es rast nach vorne und droht aus dem Bildschirm heraus zu schießen. Im letzten Moment dreht es nach oben ab und wir erkennen es genauer. Wir erkennen einen leuchtenden, goldenen Vogel. Er dreht sich im Kreis, während er mit hoher Geschwindigkeit Richtung Himmel fliegt. Er scheint den Tron am oberen Ende zu verlassen. Dann ist der Monitor schwarz. Einige Sekunden passiert nichts.

 

Doch dann erscheint The Phoenix und betritt das PCWA Theatre. Unter dem immer lauter werdenden Dröhnen der Musik und dem beginnenden Sirenengesang breitet er langsam seine Arme aus. Rauch steigt auf. Die gesamte Gestalt des Athleten ist nur schemenhaft zu erkennen, der Feuervogel jedoch hebt sich deutlich aus dem Dunkel hervor.

 

So verharrt der Maskierte einige Sekunden, die Arme weiter ausgebreitet. Scheinwerfer springen an und erwischen den Feuervogel mit ihren Lichtkegeln. Ruhigen Schrittes marschiert er die Aisle herab. Meter um Meter nähert er sich dem umseilten Schauplatz des folgenden Kampfes.

Unter den Seilen rutscht er in den Ring. Weniger Wimpernschläge später steht er wieder auf den Beinen und erreicht einen Ringpfosten. Elegant wird dieser bestiegen und siegessicher reißt Phoenix seine Arme nach oben.

 

Lässig lässt er sich vom Ringpfosten fallen, um dann quer durch den Ring zu stolzieren. Beinahe streift er dabei seinen heutigen Gegner, was diesen nicht sonderlich erfreut. Doch Phoenix lässt sich nicht davon abhalten auch in dieser Ecke nun auf den Ringpfosten zu steigen. In Erwartung eines harten Kampfes streckt er erneut die Arme aus.  Wieder auf der Matte marschiert der Maskierte zu Kim Feyerbach, der „Refereein“ des Kampfes. Mit einer einfachen Geste macht er ihr deutlich, sie möge ihn doch des Mantels entledigen. Feyerbach hat dafür nur einen ersten Blick übrig. Eine Frauenrechtlerin lässt sich von einem Mann bestimmt nicht so herumkommandieren. The Phoenix scheint seine Energie für das Match sparen zu wollen und geht hier einem überflüssigen Zwist aus dem Weg. So wird der Mantel dem Zeitnehmer übergeben und auf den Beginn des Matches gewartet.

 

MG: „Dann sind wir also soweit. Die Spiele können beginnen.“

 

SN: „Kim Feyerbach lässt die Ringglocke läuten und wir starten …“

 

 

- Opener -

A Challenge For Phoenix
Regular Single Match

 

 

vs.

 

 

(Referee: Kim Feyerbach)

 

Der Gong wurde geläutet und zu Beginn des Matches erwartet die Fans erst einmal  das vorsichtige Abtasten zweier Männer, die sich noch nicht im Ring begegnet sind. Man umkreist einander vorsichtig beschnüffelt sich ein wenig wie zwei Hunde es gewohnt sind zu tun und sucht den einen Schwachpunkt, den der Gegner haben könnte.

 

MG: „PHOENIX SCHNELLT NACH VORNE! REISST DRAKMORE AM ARM!“

 

SN: „Whip-In in die Seile … Drakmore federt zurück.“

 

MG: „Und wird mit einer krachenden Clothesline empfangen!“

 

SN: „Dem Publikum gefällt das zwar weniger, aber sie können wohl nichts dagegen tun.“

 

Phoenix lässt wie gewohnt nicht locker und zeigt einen Knee Drop gegen Drakmore. Drakmore wird wieder auf die Beine gezogen und soll mit einem Drop Kick zur Strecke …

 

MG: „DRAKMORE WEICHT AUS!“

 

SN: „So einfach geht das dann doch nicht und Phoenix springt hinein ins Leere.“

 

Drakmore schnappt sich den Feuervogel und hebt ihn mit einem Front Slam aus. Sofortiger Ansatz zum Cover …

 

ONE!!!

TWO!!

 

MG: „Das schnelle Cover war zwar überraschend, aber so schnell lässt sich Phoenix natürlich nicht überraschen.“

 

SN: „Er nimmt das aber so oder so recht gelassen und macht ruhig damit weiter, wo er vorher aufgehört hat.“

 

MG: „Drakmore wird mit einer Reihe von Chops und Kicks eingedeckt …“

 

SN: „Wieder geht es ab in die Seile …“

 

MG: „SPEAR ATTACK!!!“

 

Drakmore wird zu Boden gerissen von Phoenix und dort auf der Matte erst einmal mit dem Kopf in einen Dragonsleeper genommen. Sofort ist der einzige weibliche Referee der PCWA zur Stelle und sieht nach, wie es Drakmore geht, während dessen Gegner den Würgegriff immer mehr zuzieht. Aber noch scheint es dem Dark Phoenix der Liga gut zu gehen, er wehrt sich sichtlich. Die Ellbogen werden mehrfach nach hinten gerammt und sollen den Griff lösen. Die ersten Versuche misslingen zwar allesamt, aber schon bald kann einer der Elbows seinen Gegner treffen und dann wird die Ellbogensalve zielsicher getroffen. Der Phoenix muss loslassen und beide Kontrahenten sind wieder auf den Beinen.

 

MG: „Aber Drakmore ist definitiv geschwächt.“

 

SN: „Phoenix gelangt hinter ihn …“

 

MG: „GERMAN SUPLEX!!!! DER ERSTE!“

 

SN: „DER ZWEITE!!!“

 

MG: „UND DA FOLGT NUMMER 3!!! COVER!“

 

SN: „ONE! DAS könnte es sein!“

 

MG: „TWO!!! DAS MUSS ES SEIN!“

 

SN: „THR… KICKOUT!“

 

MG: „Oh my god, das war knapp … Aber Phoenix kennt keine Gnade und zeigt es eindeutig an: Er wird solange weitermachen, bis Drakmore verloren hat.“

 

Phoenix hat seinen Kontrahenten wieder nach oben gerissen und will Drakmore in die Seile befördern, aber der „Dark Phoenix“ kann abblocken und lässt nun seinerseits eine krachende Clothesline folgen. Er schnappt sich den Kopf von Phoenix …

 

SN: „DDT!!! Der hat gesessen. Ist das die Rückkehr von Drakmore ins Match?“

 

MG: „Er scheint jetzt mit aller Macht gegen die drohende BCW Karriere zu kämpfen.“

 

SN: „Nichts hier gegen die BCW!“

 

MG: „Oh … sorry.“

 

Das Aufbäumen von Drakmore scheint weiter zu gehen. Er versucht seinen Kontrahenten an den Haaren nach oben zu ziehen und … KASSIERT EINEN LOW BLOW! Doch Kim Feyerbach scheint das Ganze nicht gesehen zu haben, ermahnt Phoenix nur, seine Headbutts nicht unter der Gürtellinie anzubringen.

 

SN: „Das war doch kein Unfall!“

 

MG: „Die Fans sehen das ganz ähnlich, aber Referee Entscheidung ist nun mal gültig. Wie beim Fußball …“

 

SN: „Das war es dann wohl mit der Herrlichkeit von Drakmore. Der ist für den Moment ziemlich in sich zusammen gesackt.“

 

MG: „Drakmore wird wieder aufgerichtet und in die Seile geworfen …“


SN: „SPINEBUSTER!!!!! UND GLEICH DARAUF DAS COVER! DAS MUSS ES SEIN!“

 

MG: „ONE!!! DRAKMORE GOES TO BCW!“

 

SN: „TWO!!! GLEICH IST ES SOWEIT!”

 

MG: „THREE!!! THAT’S IT … NEIN!“

 

SN: „Kim Feyerbach zeigt es eben noch einmal an! Drakmore hat in letzte Sekunde ausgekickt!“

 

The Phoenix lässt das scheinbar kalt. Er geht noch einmal auf die Beine von Drakmore los und setzt den Paintastic, einen Half Boston Crab an. Feyerbach ist sofort zur Stelle und achtet auf Drakmore. Der schreit vor Schmerzen und hat keine andere Wahl als auf die Matte zu klopfen!

 

MG: „Drakmore muss in die BCW!“

 

SN: „Und da wird das Ergebnis verkündet…“

 

Zeit für Jane Nelson, das zu tun.

 

Jane Nelson: „Der Sieger nach 4 Minuten und 20 Sekunden … Meine Damen und Herren: THE PHOENIX!“

 

The Phoenix lässt sich für diese Sieg nicht feiern, sondern direkt den Ring. Er marschiert die Rampe hinauf und geht aus der Halle. Im Ring kümmert man sich um dessen Gegner und neusten BCW Wrestler Eric Drakmore.

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Warum bin ich so fröhlich, so ausgesprochen fröhlich …“

 

Oh come on … Stop it, girl. Aber nein, man muss ja in diesem Moment still sein. Will mir die Dame an meiner Seite schlichtweg nicht vergraulen.

 

Wer hier so mehr oder weniger schön trällernd durch die Gegend zieht, ist niemand anderes als Juliane, ihres Zeichens Freundin von John Smith. Der Tribune befindet sich natürlich ebenso an ihrer Seite. Heute ist schließlich ein quasi freier Abend für ihn.

 

John Smith: „Hm vielleicht solltest du nicht ganz so …“

 

Juliane: „Was?“

 

John Smith: „L… Laut singen?“

 

Okay, die Katze ist aus dem Sack gelassen. Jetzt muss ich nur noch das Echo vertragen …

 

Juliane: „Was soll das heißen? Weniger laut singen!?“

 

John Smith: „Hm … du …“

 

Aus dem Hintergrund hört man ein gerufenes „John, warte bitte kurz.“ und als Noah O’Wellhubly hinter dem Pärchen auftaucht, sind die Zusammenhänge schnell klar.

 

Manchmal ist man ja genervt von seinen Auftritten, keine Frage. Aber manchmal sind sie exakt dann da, wenn man sie braucht.

 

John Smith: „Guten Abend …“

 

Noah: „Entschuldige bitte John, aber meine Manieren verlangen von mir, dass ich zuerst deine weibliche Begleitung begrüße.“

 

Mit einem freundlichen „Miss“ gibt es einen Handkuss für die etwas überraschte Juliane.

 

John Smith: „Gibt es etwas Wichtiges?“

 

Noah: „In der Tat gibt es das. Deshalb müsste ich mich mit dir unter vier Augen unterhalten. Ich hoffe sie nehmen mir das nicht übel junge Dame.“

 

Unter 4 Augen? Come on, she’s my girl. Also was willst du? Soll ich sie einfach so wegschicken. Aber gut, da der Herr immer alles besser weiß und man deshalb wohl auf ihn hören sollte …

 

John Smith: „Geh schon mal vor, Schatz.“

 

Ein kurzer, nicht gerade nett gemeinter Blick von Juliane auf Noah, dann geht sie in Richtung Kabine.

 

Noah: „Sie scheint eine ganze reizende Dame zu sein.“

 

John Smith: „Hm hm … Danke für die Blumen.  Aber ich denke wir haben wichtigere Dinge zu besprechen?“

 

Du hast uns nicht einfach so unterbrochen, Noah. Nein, dazu kenne ich dich viel zu sehr.

 

John Smith: „Was wolltest du also?“

 

Noah: „Wir kommen nicht umhin, uns Gedanken um Foretime zu machen. Sie sind eine starke Gruppierung und es sieht ganz so aus, als eine baldige Konfrontation nicht mehr zu vermeiden. Wir müssen deshalb über alle Eventualitäten nachdenken und vor allem, müssen wir uns über mögliche Lösungsansätze Gedanken machen.“

 

John Smith: „Wo wir stehen, Noah?“

 

Wieder dieses selbstbewusste Lächeln, das man von Smith in den letzten Wochen so sehr gewohnt ist.

 

John Smith: „Wir sind auf der vorletzten Stufe der Leiter. Einen Schritt entfernt von der Spitze dieses Business. Dorthin, wo früher ein Fight Club war und nun der Platz der dominierendsten Gruppierung der PCWA vakant ist.“

 

Noah: „Vergleiche die New Era nicht mit dem Fight Club. Dies ist ein völlig falscher Ansatz John. Ich dachte darüber wären wir uns alle im Klaren. Es gibt keinerlei Vergleichspunkte zwischen unseren Gruppierungen. Diese Vereinigung ist längst überholt, sie war nie das, was die New Era sein will.“

 

Der Tribune Title wird von der Schulter abgenommen.

 

John Smith: „Zwei Titel besitzen wir im Moment. Wäre Rage nicht so hinterhältig, wären es sogar drei. Und bald wird es noch einer von uns schaffen, Keevan den Gerasy abzunehmen … Dann wird die Foretime endgültig auf dem Friedhof der Vergangenheit liegen. Und wir werden in den Olymp aufsteigen.“

 

Man verzeihe mir den Pathos. Aber ab und zu muss das auch in dieser Form sein.

 

Noah: „Das ist eine nette Vision, aber noch birgt Foretime ein ungeheures Gefahrenpotential für die New Era. Und wir beide wissen, dass wir jegliche Gefahren für die New Era beseitigen müssen. So war es mit S.a.m.o.T und so war es mit Pumpkin. Wir müssen in solchen Fällen rigoros sein und dürfen keine Nachsicht walten lassen. Aber damit uns dies bei Foretime gelingt, müssen wir hart arbeiten. Dies ist die schwerste Herausforderung, die uns je entgegen getreten ist.“

 

John Smith: „Sicher, sicher. Die beiden Männer wissen, was sie tun. Sie haben die Erfahrung, sie haben die Nerven.“

 

Die rhetorische Pause, die zwangsläufig eigentlich nur genau ein Wort nach sich ziehen kann:

 

John Smith: „Aber wir sind bereit, ihnen gegenüber zu treten. Bereit, ihnen ihre Träume zu zertrümmern und den Platz im Gedächtnis der Fans zu rauben.“

 

Wieder dieses beunruhigende Lächeln.

 

John Smith: „Ich denke, dass ich und Novoselic nur der Anfang sind, das Alpha des Alphabets der Schlachten. Das Omega wird irgendwann in Form der Zerstörung der Foretime kommen.“

 

Noah: „Sicher doch. Aber wir beide wissen, dass es dafür einiger Planungen bedarf und genau diese sollten wir langsam angehen.“

Fade out

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Zweites Match, zweiter Sieg. Die lupenreine Weste des Feuervogels verstärkt nur weiter die Selbstsicherheit dieses jungen Mannes. Doch es waren zwei Siege gegen Einzelne, beim Brawlin’ Rumble wird er es mit 29 Gegnern zu tun bekommen. Ein Thema, daß sicherlich auch von Luke Tyler aufgegriffen wird, der sich nun dem Maskierten nähert.

 

„Herzlichen Glückwunsch Mister Phoenix.“

 

Lächelnd streckt Luke die Hand aus die vom Feuervogel geflissentlich ignoriert wird.

 

The Phoenix: „Danke Luke.“

 

Die angesprochene Person zieht die Hand zurück, auf seinen Redefluß hat dies jedoch keine Auswirkungen.

 

Luke Tyler: „Wieder in geselliger Stimmung nicht wahr?“

 

Kurzes, beiderseitiges Schweigen.

 

Luke Tyler: „Ihr zweiter Sieg in ihrem zweiten Match. Erfolgreicher kann ein Einstand in der PCWA nicht verlaufen. Wie ist Ihre Einschätzung in diesem Zusammenhang?“

 

The Phoenix: „Ich bin sehr zufrieden. Vor allem wegen dem heutigen Match. Ich habe meinem Gegner doch klar seine Grenzen aufzeigen können. Es ist definitiv besser für ihn noch ein paar Jahre in der BCW zu verweilen.“

 

Luke Tyler: „So hart zu dem „anderen Phoenix“ der Liga?“

 

The Phoenix: „Ich sehe Drakmore nicht als einen Gleichgesinnten. Er hat wie heute gesehen definitv das Wiederauferstehen vergessen. Mehr als ein Haufen Asche wird er für lange Zeit nicht werden. Im Gegensatz zu mir.“

 

Die Selbstsicherheit des Maskierten scheint dessen Körper beinahe zum platzen zu bringen. An dieser Stelle sei an das Sprichwort „Übermut kommt vor dem Fall“ erinnert.

 

Luke Tyler: „Aus Ihnen wird der nächste Undisputed PCWA Gerasy Champion wenn man ihren Worten Glauben schenken darf.“

 

The Phoenix: „Noch habe ich immer die Wahrheit gesagt Luke. Ich habe zwei Siege auf dem Weg zum Brawlin’ Rumble angekündigt, ich habe mein Wort gehalten. Ich habe angekündigt einen Eindruck zu hinterlassen, auch das habe ich getan. Nun folgt der nächste Schritt: Der Sieg beim Brawlin’ Rumble.“

 

Der Sieg beim Brawlin’ Rumble. Dieser Satz geht dem Feuervogel mit einer Leichtigkeit von den Lippen, mit dem manch einer ein Mineralwasser mit wenig Kohlensäure bestellt.

 

Luke Tyler: „Ungefähr 29 Männer und Frauen haben da aber was gegen.“

 

Ein kurzes Lächeln auf Seiten des Maskierten.

 

The Phoenix: „Dies ist mir bewusst und das gute Recht eines jeden Einzelnen. Jeder wird antreten wollen, um zu gewinnen. Und ich weiß, daß es im Gegensatz zum heutigen Match kein Kindergeburtstag wird. Schon bei meinem ersten Auftritt habe ich gesagt, daß ich wegen der besten Wrestler weltweit die Herausforderung in der PCWA gesucht habe. Und eben diese besten Wrestler weltweit stehen beim Brawlin’ Rumble gleichzeitig im Ring. Ich weiß aber auch daß ich in der Lage bin, jeden einzelnen von ihnen über das oberste Seil zu werfen. Ich weiß auch, daß ich in der Lage bin, 29 Männer und Frauen nacheinander über das oberste Seil zu werfen.“

 

Luke Tyler: „Was zu beweisen wäre.“

 

The Phoenix: „Ich werde es beweisen.“

 

Luke Tyler: „Sie haben sich ja den zweiten Startplatz gewünscht. Nicht wenige schätzen dies als unglaubliche Dummheit ein.“

 

Das Wort „Dummheit“ scheint dem Feuervogel sehr zu missfallen. Sein Tonfall wird von einer Sekunde auf die andere wesentlich schärfer.

 

The Phoenix: „Alle, die sich einen späteren Startplatz als den Zweiten wünschen schätze ich als unglaubliche Feiglinge ein.“

 

Luke Tyler sollte eigentlich wissen, daß man so einem freundlichen jungen Mann keine Dummheit vorwerfen sollte...

 

The Phoenix: „Ich für meinen Teil wäre nicht stolz darauf als letzter diesen Ring zu betreten und einen Mann vorzufinden der seit mehr als 30 Minuten im Ring steht und sich kaum auf den Beinen halten kann. So zu siegen ist nicht das, was ich mir wünsche. Ich will einen glorreichen Sieg. Einen Sieg mit dem ich mir selbst ein Denkmal setze. Nicht anderes habe ich vor. Und mit nichts anderem hätte ich es verdient um den Undisputed PCWA Gerasy Title antreten zu dürfen.“

 

Luke Tyler: „Realistisch gesehen, wie hoch schätzen Sie ihre Chancen auf einen Sieg ein?“

 

The Phoenix: „Beim Überschlagen komme ich auf ungefähr 100 Prozent. Reicht dir das als Statement?“

 

Auch hier scheint sich The Phoenix seiner Sache absolut sicher zu sein. Selbst Luke Tyler hätte nicht damit gerechnet hier tatsächlich solch eine forsche Aussage geliefert zu kriegen.

 

Luke Tyler: „Damit kann ich leben.“

 

The Phoenix: „Nun denn Luke, ich habe noch eine Verabredung.“

 

Luke Tyler: „Oha, mit wem denn?“

 

The Phoenix: „Mit meinem kommenden Gegner...“

 

Ein kurzes Nicken des Maskierten, das von Luke richtigerweise als Abschiedsgeste gewertet wird. Er selbst verharrt einige Sekunden, schüttelt kurz den Kopf wegen des 100 prozentigen Siegversprechens...

 

Ist dann aber in Gedanken schon wieder auf der Jagd nach dem nächsten Interviewpartner.

 

 

 

SN: „Und da hat er es doch noch geschafft, der Luke!“

 

MG: „Japp, hatte auch genügend Zeit nach dem Match zwischen Phoenix und Drakmore, ihm einige Geldscheine zuzustecken, schließlich haben Noah und John Smith einige Zeit miteinander geredet und einander über die Gefahren der Foretime aufgeklärt!“

 

SN: „Meinst du das im Ernst?“

 

MG: „Das mit den Geldscheinen? Quatsch, war nur Spaß!“

 

SN: „Naja… wie dem auch sei, The Phoenix präsentiert sich gewohnt siegessicher im Hinblick des Brawlin’ Rumbles!“

 

MG: „Siegessicher? Überheblich trifft es eher, aber damit reiht er sich prima hinter Tom Orion ein, der ja als Nummer 1 nichts anderes behauptet! Allerdings hat noch niemals die Nummer 1 oder Nummer 2 eines Brawlin’ Rumbles diesen auch gewonnen!“

 

SN: „Kramst du wieder in den Statistiken?“

 

MG: „Natürlich! Betrachten wir mal nur den Brawlin’ Rumble 1, da haben ein Monster namens Red Monster und Man Drake, der homosexuelle Freund von Shawn Baxe das Match begonnen und waren schneller draußen als du Kamel sagen kannst. Beim zweiten Brawlin’ Rumble haben Lullaby und Clawrik Uriel Amon begonnen und waren auch nicht annähernd bis zum Ende drin!“

 

SN: „Echt? Hatte Clawrik im Jahr davor nicht das Quest 4 The Best Turnier gewonnen?“

 

MG: „Was nicht heißt, dass an sich automatisch lange im Brawlin’ Rumble verbleibt. Brawlin’ Rumble 3 zum Beispiel, da haben Mr. X und Impact das Spektakel begonnen und auf dem Papier mag sich Mr. X zwar lange gehalten haben, was allerdings daran lag, dass er die meiste Zeit auf einer Trage verletzt im Backstagebereich herumlag und erst später wieder ins Geschehen eingriff!“

 

SN: „Da ist er zwischen die Seile rausgeflogen, stimmts?“

 

MG: „Ja und wurde von Mile in Glasplatten geschmissen, den er im Übrigen zuvor dreimal eliminiert hatte. Mile trat bei diesem Rumble ja unter vier Identitäten an! Und wenn wir jetzt zum Rumble aus dem letzten Jahr kommen, der fand ja in drei Ringen gleichzeitig statt, somit haben auch 6 Leute begonnen. Und, erinnerst du dich, wer das war?“

 

SN: „Nein…“

 

MG: „Keine Sorge, ich sage es dir: In Ring 1 waren es Damon Valentine und 29 seconds, in Ring 2 Elroy Schmidtke und James T. Cruz und in Ring 3 Chris Bradshaw und der Barbarian und keiner dieser 6 hat es in den finalen Ring gepackt. Diese Statistik alleine sollte doch wohl ausreichen, dass die Nummer 1 und die Nummer 2 keinerlei Chancen auf den Sieg im Rumble haben werden!“

 

SN: „Wird allerdings Tom Orion und The Phoenix nicht interessieren, die werden so oder so alles geben…“

 

MG: „Das will ich ja auch sehen, aber Siegeschancen? Ich glaube nicht… aber na ja… machen wir weiter mit der nächsten Sequenz…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Wir befinden uns auf dem Gelände der Uni Flensburg. In einem der vielen Wohnheimen saß ein junger Mann vor dem Fernseher. Rechts neben ihm lag die Fernbedienung, links von ihm eine Bierflasche. Ein Länderspiel der Nationalmannschaft lief gerade, wofür sich der junge Student allerdings nicht sonderlich begeistern konnte. Da platzte ein Mann, schätzungsweise zwischen 30 und 40, in sein Zimmer.

 

Jan: „Was willst du denn hier? Ich schau mir grad ein Spiel an, Alter.“

 

Der Mann warf einen Blick auf das Spiel.

 

Jeff: „Birgit Prinz trifft in der 62. Minute. Du kannst abschalten, ist eine Wiederholung.“

 

Jan: „Na danke, du Arsch. Erzähl mir mal lieber was du hier willst?“

 

Jeff: „Tolle Neuigkeiten. Was sagt dir die PCWA?“

 

Jan: „Ist das ein Computer Seminar?“

 

Jeff: „Viel besser. Das ist deine Möglichkeit den "Moviestar" wieder raushängen zu lassen. Der Held aller Teenager zu sein...“

 

Jan: „Wrestling?“

 

Jeff: „Aber klar! Das wird klasse!“

 

Jan: „Also ich weiß nicht. Hört sich nach Arbeit an. Das haben wir voll lang nicht mehr gemacht.“

 

Jeff: „Es ist zunächst nur ein Auftritt. Früher konntest du doch auch nichts und trotzdem waren wir die Größten.“

 

Jan: „Weil die anderen alle nichts drauf hatten...“

 

Jeff: „Hör' zu. Wir fahren nach Berlin und ich zeig dir alles. Okay?“

 

Jan: „Also was muss ich machen?“

 

Jeff: „Du wirst einer von 30 Superstars beim Brawlin’ Rumble V sein. Und ich werde dir den Sieg garantieren. Wir werden wieder eine Macht aufbauen. Das große Geld machen, Ruhm bekommen, Titel holen...“

 

Jan: „.. Bräute abschleppen ... yeah!“

 

Jeff: „Ich werde wieder "The Record" Jeff werden...“

 

Jan: „Und ich "Your Hero" Jan 'JC' Camin! Oui .. oui .. oui ..“

 

 

 

MG: „Jan Camin? Tatsächlich, der erste Auswärtige beim Brawlin’ Rumble hat sich soeben zu Wort gemeldet!“

 

SN: „Zusammen mit seinem Partner? Oder Manager? Wer ist dieser Jeff?“

 

MG: „Jedenfalls kein Teilnehmer beim Rumble! Aber mal sehen, was Camin selbst drauf hat, beim Rumble werden wir es ja sehen!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Eine schwarze Limosine biegt auf das PCWA-Gelände ein. Die Scheiben sind getönt, so dass man nicht sieht, wer im Fond dieses Fahrzeuges sitzt. Auch das Nummernschild B - AR 1 läßt nicht auf den Insassen schließen, trotzdem drängen die Fans die vor der Tiefgararge auf Ihre Heroen warten auf den Wagen ein und dieser kann nur im Schritttempo weiterfahren. Aber so nah sich die Fans auch an den Wagen heran drängen, keiner kann erkennen wer hier vorfährt.

 

Der Wagen fährt in die Tiefgarage ein und die enttäuschten Fans müssen zurückbleiben. Die Limo aber fährt zielstrebig auf zwei Mitglieder der PCWA-Security zu und hält direkt neben Ihnen. Eins der hinteren Fenster wird geöffnet, aber aus dem Winkel der Kamera kann man nur die beiden Securities erkennen, nicht aber wer im Wagen ist.

 

Es scheint eine kurze Diskussion zu geben und die Securitymitarbeiter machen abwehrende Bewegungen eine Hand reicht aus dem Wagen und steckt den beiden ziemlich auffällig einige  500-Euro-Scheine zu, so das der Wiederstand ziemlich schnell gebrochen ist, aber genau in diesem Moment werden die beiden PCWA-Mitarbeiter auf die Kamera aufmerksam und gehen sofort auf die Kamera zu und bedeuten dem Kameramann sie abzuschalten. Der Kameramann scheint auf sie zu hören und so wird das Bild schwarz. 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Luke Tyler steht mit einem depressiv wirkenden Tom Orion im Backstagebereich bereit um uns eines seiner Interviews zu präsentieren.

 

Tom Orion: „Na Luke, mit welchen Fragen willst du mir heute wieder auf den Geist gehen?“

 

Luke Tyler: „Ach was, sei doch nicht so negativ! Immerhin kannst du hier deine Persönlichkeit der Öffentlichkeit präsentieren und...“

 

Tom Orion: „Hör auf gute Laune zu versprühen... bringen wir es hinter uns.“

 

Luke Tyler: „Na gut. Wie steht es bei der Suche nach deinen Eltern.“

 

Tom Orion: „Es geht voran.“

 

Luke Tyler: „Willst du nicht etwas konkreter werden?“

 

Tom Orion: „Nein. Du wirst zu gegebener Zeit erfahren was in dieser Richtung zu erwarten ist.“

 

Luke Tyler: „Was ist denn die gegebene Zeit?“

 

Tom tut theatralisch so als müsste er über diese Frage wirklich nachdenken. Natürlich hat er sich das alles schon lange vorher zurechtgelegt.

 

Tom Orion: „Sagen wir einfach mal: Der PPV.“

 

Luke Tyler: „Schön. Was hast du dir denn beim PPV vorgenommen?“

 

Tom Orion: „Der Sieg im Brawlin’ Rumble ist mein Hauptziel.“

 

Luke Tyler: „Bitte? Das wäre aber doch eine faustdicke Überraschung.“

 

Tom Orion: „Wie bitte? HÄLTST DU MICH ETWA FÜR UNFÄHIG?“

 

Luke Tyler: „Äh... also... nein!“

 

Tom Orion: „Das will ich dir auch geraten haben. Ich bin hier schon genug belächelt worden. Ein weiteres Mal nehme ich nicht einfach so hin.“

 

Luke Tyler: „Ich meinte nur, dass es bei diesem Startplatz schwierig wird. Findest du nicht, dass du bei diesem Ziel besser den letzten Startplatz gewählt hättest?“

 

Das scheint Tom nach seinem kleinen Wutausbruch nun wieder etwas milde zu stimmen. Sogar ein kleines Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht! Dass wir das noch erleben dürfen.

 

Tom Orion: „In deinen Augen wäre es sicher besser gewesen, denn es hätte weniger Anstrengung gebraucht und weniger Können einen Sieg zu erringen.“

 

Luke Tyler: „Es würde aber auch die Wahrscheinlichkeit eines Sieges erhöhen.“

 

Tom Orion: „Ich brauche keine Wahrscheinlichkeit, ich bin mir meines Sieges durchaus sicher! Daher ist mein Startplatz durchaus sinnvoll, da dann niemand sagen kann, dass ich den Sieg nur aufgrund einer günstigen Positionierung erhalten habe.“

 

Luke Tyler: „Das leuchtet mir ein...“

 

Tom Orion: „Statt dessen wird man nicht daran vorbeikommen meine Leistung ANZUERKENNEN. Nicht schon wieder. Ich werde sie ALLE schlagen!“

 

Luke Tyler: „Ich bin gespannt. Wie gedenkst du diese Marathonleistung zu vollbringen? Durch intensives Training oder eine geniale Taktik?“

 

Tom Orion: „Durch die Kanalisation meiner Hassgefühle auf meine Gegner und der Tatsache, dass ich ohnehin von jedem unterschätzt werde.“

 

Luke Tyler: „Das könnte stimmen. Was ist eigentlich mit deinem heutigen Match? Bist du da auch so zuversichtlich?“

 

Damit scheint sich Tom gar nicht beschäftigt zu haben, denn er blickt zunächst etwas irritiert, als versuche er sich zu erinnern, gegen wen er heute überhaupt antritt.

 

Tom Orion: „Ach, das ist doch nur Nebensache, ein besseres Aufwärmmatch. Ich werde meine Topleistung bringen, wenn es darauf ankommt und die Leute für die Sendezeit blechen müssen, und nicht in dieser besseren Houseshow hier.“

 

Luke Tyler: „Also bitte, das ist doch jetzt mal ziemlich unfair!“

 

Tom Orion: „Schon gut. Kann ich noch etwas sagen bevor das Interview zu Ende ist?“

 

Luke Tyler: „Nur los, was hast du denn auf dem Herzen?“

 

Tom Orion: „Etwas Wichtiges... ich wollte es schon den ganzen Tag sagen... I HATE YOU ALL!“

Tyler: „Aber mich doch nicht, oder?“

 

Tom Orion: „Doch, auch und besonders dich! Wäre ich nicht vertraglich verpflichtet mich mit dir abzugeben, würde ich dich nicht mit dem Arsch ansehen!“

 

Luke Tyler: „Dennoch... danke für das Interview.“

 

Mit diesen Worten ist das Interview beendet und wir blenden uns aus.

 

 

 

MG: „Ich glaube Orion ist der wütendste Wrestler derzeit in der PCWA. “

 

SN: „Ja, bloß gibt es keinen Fokus auf den sich seine Wut konzentriert. Er ist einfach auf alles und jeden wütend.“

 

MG: „Eine wandelnde Zeitbombe wenn du  mich fragst. Als Interviewer würde ich es mir mehrmals überlegen ob ich mich an den Typen ranwage.“

 

SN: „Nun ja, bisher hat er gegenüber Offiziellen ja noch keine Gewalt angewandt.“

 

MG: „Was aber sicher nicht seiner Sanftmütigkeit zuzuschreiben ist.“

 

SN: „Klar. Es würde ihm aber wirklich auch noch fehlen nun seinen Job zu verlieren.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Das PCWA Theater ist immer eine imposante Erscheinung. Unbedeutend, ob nun alle Plätze belegt sind oder die Halle, wie auch jetzt, komplett leer ist. Leer allerdings nur, was die Zuschauer betrifft. Eigentlich sollte am Vormittag eines Vendetta-Abends die Halle überhaupt noch geschlossen sein, vielleicht nur der ein oder andere Putzmann anwesend sein, ein paar Techniker um noch einmal über die neuesten audiovisuellen Kniffe nachzudenken… aber ganz sicher sollte niemand im Ring stehen.

Und doch ist es der ehemalige Boxer, nun der Partner von Bracchus, Mahmoud Omar Medouni, der im PCWA Ring steht.

Gekleidet in ein weißes Unterhemd und eine schwarze Shorts, die bis zu den Knien geht, steht der arabischstämmige Franzose im Seilgeviert.

Ihm gegenüber stehen die früher als AMA’s (Anti-Myers-Agents) bekannten Ulli und Ulf. Zwei bullige Männer, denen man Nachts nicht begegnen möchte, die allerdings auch ein Gehirn von der Größe einer Erbse haben - zusammengelegt natürlich. Anscheinend hat ihnen ihr Chef, Bracchus himself, der grinsend vor dem Ring steht, nicht gesagt, wer dieser Mann, der sichtlich aus derselben Region wie Bracchus stammt, überhaupt ist.

Und so ist es Ulf alleine, der auf Medouni zuläuft, um ihn alleine anzugreifen. 

 

Bracchus klatscht mehrmals zur Anfeuerung in die Hände.

 

Bracchus: „So Mahmoud, jetzt zeig mir mal ein wenig von dem, was ich dir beigebracht habe!“

 

Doch darauf scheint Medouni nicht wirklich Lust zu haben, denn er weicht einem Schlag von Ulf aus und kontert mit einem harten rechten Haken an das Kinn des Lakaien. Dieser verdreht überrascht die Augen und stolpert ein paar Schritte nach hinten. Doch er bleibt nicht mehr lange auf den Beinen, denn Medouni rennt hinterher und hämmert ihm einen Running Lariat entgegen, der ihn förmlich aus den Socken haut.

Innerhalb weniger Sekunden verabschiedet sich Ulf ins Reich der Träume. 

Bracchus scheint darüber nicht so sehr zufrieden zu sein und meckert lauthals vor sich hin, als plötzlich ein absolut unwichtig aussehender, nie zuvor gesehener, aber eine PCWA-Plakette tragender Mann mit einem braunen Becher in der Hand angelaufen kommt. Nein, man muss diesen PCWA Mitarbeiter nicht kennen, aber er läuft so zielstrebig auf Bracchus zu - der Becher in seiner Hand kann nur für den Araber sein.

 

Unwichtiger Mitarbeiter: „Hier ist ihr Mokka, Mr. Aliera!“ 

 

Verdacht bestätigt.

Nur missmutig drehte sich Bracchus, der einen verdammt bösen Blick aufgesetzt hat, zu diesem Knaben um, nimmt ihn den Becher aus der Hand guckt dann in den Becher hinein. Von alleine bringt ihm hier in diesem verdammten Land niemand einen Mokka...

 

Bracchus: „Reingespuckt?“

 

Der Junge mit der Plakette, auf der nicht einmal ein Name steht, sondern nur das PCWA Logo mit der kleinen Aufschrift ‚Mitarbeiter’ prangt, blickt vollkommen überrascht ob dieser Anschuldigung.  

 

Unwichtiger Mitarbeiter: „Nein, niemals, Mr. Aliera!“

 

Doch Bracchus lässt sich nicht so leicht beschwichtigen und hakt mit noch energischerer Stimme nach.

 

Bracchus: „Nein? Was denn dann? Etwa Popel? Dein Zinken sieht auch schon so aus, als würde er dich permanent nach unten ziehen. Musstest ihn wohl mal wieder entleeren und dachtest dir, Hey da ärgere ich doch mal diesen verschissenen Araber. Der merkt das sowieso nicht...“

 

Fast aufgelöst vor Unverständnis und aufkommender Angst schüttelt der namenlose Junge mit dem Kopf.

 

Unwichtiger Mitarbeiter: „Auch keine Popel Mr. Aliera! Ganz bestimmt nicht!“

 

Unterdessen lehnt im Ring Medouni in den Seilen und begutachtet das Schauspiel. Ulli, der zweite "Gegner" des Bracchus´schen Bluthundes, steht in einer Ecke und weiß augenscheinlich nicht, was er zuerst machen soll: Medouni eine verpassen, seinem Kumpel helfen oder einfach nur einen Berg in seine Hose setzen - vor Angst versteht sich.

 

Bracchus seinerseits aber ist immer noch nicht zufrieden und drückt dem Mitarbeiter nun den Becher wieder in dessen Hand. Zwar versteht der Junge zuerst nicht, was Bracchus von ihm will, allerdings sagt ihm der Araber das ziemlich flott.

 

Bracchus: „Dann koste ihn… koste ihn, bei Allah!“

 

Jetzt erst scheint sich der Junge wieder zu beruhigen, schließlich hat er nichts zu befürchten. Er weiß, dass in dem Mokka nichts drin ist, weder Speichel, noch Rotz, noch Popel, noch Schleim, nur guter arabischer Mokka.

 

Bracchus: „Koste die Popel, ich WEIß, dass da welche drin sind!“

 

Der Knabe setzt den Becher an und trinkt einen kleinen Schluck. Bracchus sieht ihm ein wenig angewidert zu und erwartet dann, dass dem Jungen der Mokka wieder hochkommt. Dieser allerdings nickt freundlich und fällt dann sein Urteil. 

 

Unwichtiger Mitarbeiter: „Ist völlig okay, Mr. Aliera!“

 

Bracchus’ Blick verfinstert sich sofort wieder und im nächsten Moment schlägt Bracchus den Becher dem Jungen aus der Hand.

 

Bracchus: „Nein, es ist nicht okay! Na los, wisch die Schweinerei auf! Und dann hol mir einen neuen Mokka…!“

 

Dem verdammten Rotzlöffel noch ne Ohrfeige verpasst, wendet sich der PCWA-Boss nun wieder dem Geschehen im Ring zu, wo sich allerdings nicht viel getan hat. Ulli hat Ulf inzwischen auf seine Seite gezogen und versucht sich um seinen bewusstlosen Kumpel zu kümmern. War also nix mit dem Berg in die Hose (oder doch?) und dem Angriff auf Medouni.

Der steht ein wenig gelangweilt an den Ropes, hatte augenscheinlich mehr von dieser kleinen Ablenkung erwartet.

 

Bracchus: „Bei Allah, was soll der Scheiss?… Ulli, du Vollblutpenner! Lass den Kerl gefälligst liegen und hau´ Mahmoud die Fressleiste weg!"

 

Medouni grinst, er hat nicht alles verstanden, wie auch, so gut Deutsch kann er wohl einfach nicht, aber die Mimik von dem noch stehenden AMA sagt alles aus. Weitaufgerissene Augen, Kinnlade bis zum Boden und Angstschweiß, als er sieht, dass Medouni langsam auf ihn zuläuft. Angriff ist die beste Verteidigung, denkt Ulli wohl und geht einen Schritt nach vorne, springt ab und rammt Medouni mit einem wahrlich schlecht ausgeführten Shoulderblock. Dieser bringt Medouni allerdings nicht zu Fall, sondern lässt ihn nur nach hinten wanken. Ulli will mit einem Punch nachsetzen, doch Medouni fängt die Faust ab und bringt selbst eine in die Magengrube durch. Dann greift er Ulli am Oberkörper und vollführt einen harten STO am zweiten Lakaien.

Bracchus verdreht die Augen aufgrund der ‚Qualitäten’ seiner Gefolgsleute, spendet aber seinem Freund Mahmoud Applaus, als dieser mit einem letzten, verachtendem Blick Richtung AMA’s aus dem Ring steigt.

 

Bracchus: „Dafür das dies keine richtigen Gegner waren… war das doch schon ganz gut!“ 

 

Bracchus legt seinem Arm um die Schultern seines Freundes, als der unwichtige Mitarbeiter mit einem neuen Becher wieder auftaucht.  

 

Unwichtiger Mitarbeiter: „Hier ist ein neuer Mokka, Mr. Aliera. Ganz gewiss ohne Popel!“

 

Doch Bracchus würdigt ihm keines Blickes und schlägt ihm den Becher erneut aus der Hand. 

 

Bracchus: „Verpiss dich!“ 

 

Dann beginnen Bracchus und Medouni mit einem kleinen arabischen Gespräch und verlassen zusammen den Innenraum der Arena, nach dieser „Trainingsstunde“ für Mahmoud…

 


--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Eine dunkel gekleidete Gestalt schleicht durch die Gänge des Theaters. In der Hand hält sie ein Stück Papier, auf dem mit schwarzer Tinte etwas geschrieben steht. Sicheren Schrittes geht niemand anderes als der Kanadier Ian Cole an Mitarbeitern der PCWA wie auch an Wrestlern vorbei. Er ist dabei jedoch seltsam zurückhaltend. Er grüßt nur, wenn er angesprochen wird und würdigt seine Kollegen auch sonst keine Blickes. Cole geht zielstrebig auf eine Wand einer sehr belebten Kreuzung zu und heftet das Schreiben mit ein paar Tesafilm-Streifen daran fest. Der geneigte Leser kann in sauberer Sonntagshandschrift folgendes lesen: 

 

„An die Wrestler der PCWA: Ich glaube, ich habe mich bei Vendetta 32 nicht klar genug ausgedrückt oder viele nehmen mich einfach nicht ernst. Beides ist gleichermaßen bedauerlich. Ersteres  möchte ich mit diesem Schreiben klären, was jedoch die Ignoranz einiger anderer hier angeht...sie werden bald schon die Quittung bekommen!

 

Alle, die gegen die Grundregel der Natur verstoßen haben – EGAL wann – werden ihrer Strafe zugeführt werden. Wenn es nicht sofort ist, dann später. Denn ich vergesse NIE!

 

Ich bin wie ein Elefant – Ich vergesse nichts! Merkt euch das!

 

Die erste Strafe wurde bereits gegen Noah O’ Welhubly verhängt und ausgeführt. Und weitere werden folgen.

 

Ich könnt diesem Schreiben Glauben schenken oder nicht, ihr könnt es herunterreißen oder nicht. Ich werde trotzdem die elementarste Grundregel der Natur auch hier Einzug halten lassen.

 

Jeder, der denkt mich aufhalten zu können – vergiss es. Denn ich bin mit Mächten im Bunde, die KEINER von euch versteht!

 

Gez.

 

Ian Cole

 

PS: Natürlich ist dieses Schreiben auf Chlorfrei gebleichtem Papier entstanden

 

Zufrieden mit dem Schreiben trabt Ian Cole davon und verschwindet schon bald in den unendlichen Gängen des PCWA-Theaters

 

 

 

SN: „kannst du mir den Sinn dieses Schreibens erklären, Mike?“

 

MG: „Nun ja, Cole hat vor einigen Shows eine Art Grundregel verkündet. Und offenbar will er sich mit diesem Schreiben in Erinnerung rufen....“

 

SN: „Hat er wirklich Noah durch einen Tisch gechokeslamed, wie ich hörte?“

 

MG: „Ja, das hat er. Und danach hat er den Tisch bezahlt... „

 

SN: „Wow...“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Wir befinden uns fern von heimatlichen deutschen Gefilden. Wir sehen einen von Sonne und Menschen überfluteten Platz. Nach und nach erkennen wir, dass wir uns in Rom bei der Vatikanstadt befinden, in der Nähe es Papstbalkons, an dem der Papst sich hin und wieder zeigt und den Gläubigen auch seine Weisheiten mit auf den Weg gibt. Heute hat er wohl angekündigt etwas zu sagen, sonst wäre der Platz nicht so voll. Doch was machen wir hier?

 

Ulf: „Hier bin ich!“

 

Das ist es also! Ulf Lang aka Wild Thing hat die Mühe auf sich genommen um dem neuen Oberhaupt seiner Kirche seine Ehre zu erweisen. Der Kameramann hatte ihn bei dem Gewühle kurzzeitig aus dem  Blickfeld verloren, doch jetzt haben wir den Wilden wieder im Bild.

 

Ulf: „Ja, liebe Fans, ich bin hier um den neuen Papst auch einmal live zu erleben. Der Stellvertreter des Herrn auf Erden hat das ja schließlich verdient. Ich bin gespannt was er mir heute mitgeben wird. Ich hoffe ja, dass er mich für meinen Titelkampf segnet. Leider habe ich keine Privataudienz bekommen, daher stehe ich nun h ier und harre der Dinge...“

 

Plötzlich tritt

 

Ulf: „Da ist er auch schon! *Teenieschwarmtonfall*“

 

Der Papst winkt lächelnd der Menge zu. Er sieht jedoch aus als wäre er relativ genervt von der Begeisterung der Menschen. Einige Worte um sie zufriedenzustellen gehören aber nun einmal zu seinem Job. Dennoch hätte er sicher lieber ein 100-Seitiges Schriftstück über irgendeine theologische Frage verfasst, wie es so sein Wesen ist.

 

Papst: „Gläubige aus aller Welt, wie so oft habt ihr euch hier versammelt um Trost, Hoffnung oder zukunftsweisende Visionen zu hören. Doch ich bin auch nur ein Mensch, ein Geschöpf Gottes, wie ihr. “

 

Während der Rest der Gläubigen gespannt zuhört, kann sich Wild Thing nicht zurückhalten. Er muss nun unbedingt seinen Senf dazugeben.

 

Ulf: „Nein! Ein katholischer Papst ist UNFEHLBAR! Demut ist nur etwas für das unwürdige und ungläubige Fußvolk hier unten!“

 

Natürlich ist er viel zu weit entfernt, als dass der Papst das zur Kenntnis nehmen könnte.

 

Papst: „Ich kenne jedoch jemand, der euch bei euern Problemen helfen kann: Den Herrn. Wendet euch auch im Alltag an ihn, statt nur in außergewöhnlichen Krisensituationen, wie der Tod eines Verwandten. Der Herr kann euch immer und überall helfen, denn er ist allmächtig. Gedenkt seiner und ihr werdet frohlocken. Auch in diesen schweren Zeiten.“

 

Diese Worte erfreuen die Gläubigen und für eine kurze Zeit benehmen sie sich doch tatsächlich wie PCWA – Fans. Schließlich bemerken sie ihre Würdelosigkeit und lassen wieder etwas Ruhe walten... alle außer Ulf  natürlich.

 

Ulf: „Auch ich will frohlocken! Beim PPV erwarten schwarze Zeiten, segne mich mit Gottes Gnaden, dann bin ich alle Sorgen los.“

 

Doch auch dies erschüttert niemanden. Wer interessiert sich schon was Ulf sagt wenn der Papst spricht? Bis auf den einsamen Kameramann natürlich und uns, die wir durch ihn zuschauen.

 

Papst: „Doch ihr müsst euch auch selbst helfen, denn der Herr kann euch nur helfen und nicht die ganze Arbeit selbst erledigen. Bemüht euch stets redlich, hilfreich und gut zu sein, dann wird euch seine Gnade zu teil werden.“

 

Ulf: „Komm schon! Erbarme dich meiner! Segne mich! Alleine schaffe ich das nicht!“

 

Ulf wird immer verzweifelter und hört sich an wie ein Autogrammjäger der seinen Schwarm kurz bevor an der Reihe  ist weggehen sieht.“

 

Papst: „Und nun, meine lieben Kinder, lasst mich euch segnen, auf dass ihr für den anstrengenden Alltag, euer Berufsleben und die ganz normalen sittlichen und moralischen Zwickmühlen des modernen Lebens gewappnet seit.“

 

Das ist natürlich das Zeichen für Ulf.

 

Ulf: „JAAAAAAAAAAA! *kreisch* Hast du gehört? Damit bin ich gewappnet! Gewappnet für Keevan! Gott ist auf meiner Seite! JAAAAAA! *kreisch*“

 

Ulf ist völlig außer sich. Erst als der Papst dann seine Segnungsformel verliest kehrt er zu einem andächtigen Schweigen zurück, wie alle anderen auf dem Platz auch. Mit diesen Bildern lassen wir Ulf wieder allein mit sich und seinen Gefühlen. Wir blenden uns aus und wenden uns wieder dem Alltag einer Vendetta – Show zu.

 

 

 

MG: „Hmmm... statt mal eben nach Rom zu fliegen, hätte er lieber einen Tag mehr ins Training investiert.“

 

SN: „Ach, ich finde, dass die mentale Kraft und Begeisterung, die er sich hier geholt hat, durchaus auch seinen Wert hat.“

 

MG: „Meinst du? Ich glaube Ulf spekuliert eher auf den Beistand des Herrn, statt auf gesteigerte mentale Kraft.“

 

SN: „Das ist das Gleiche, nur aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen.“

 

MG: „He, du wirst ja fast schon philosophisch!“

 

SN: „Oh... sorry...“

 

MG: „Ach was, ist egal. Wir sind hier schließlich kein Unterschichtenfernsehen.“

 

SN: „Nein... hier sehen nur elitäre Kreise zu! *kicher*“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

te puedes vender,
cualquier oferta es buena
si quieres poder..


que facil es
abrir tanto la boca para opinar,


y si te piensas echar atras
tienes muchas huellas que borrar.

 

dejame, que yo no tengo la culpa de verte caer,
si yo no tengo la culpa de verte caer.

 

Eine riesige Feuerwand schießt am Halleingang empor. Sofort springen die Fans auf, wissen sie doch, wessen Ankunft sich hiermit ankündigt.

 

pierdes la fe,
cualquier esperanza es vana
y no se que creer;


pero olvidame, que nadie te ha llamado
ya estas otra vez.

dejame, que yo no tengo la culpa de verte caer,
si yo no tengo la culpa de verte caer...

 

Diego Ortega tritt durch die Feuerwand hindurch und nähert sich dem Ring. Begleitet wird er vom lauten Jubel der Fans. Hier und da wird mit einem Fan abgeklatscht, hier und da ein kreatives Plakat bewundert.

 

entre dos tierras estas
y no dejas aire que respirar,
entre dos tierras estas
y no dejas aire que respirar

 

Lautstarke „Ortega, oho. Ortega oho oho“ Chants machen die Runde,  während der Mexikaner nun auf den Apron steigt. Wenige Sekunden später fliegt er per Salto durch die Luft, um elegant wie eh und je inmitten des Seilgevierts zu landen. Da schaut die lange Pause seinen Fähigkeiten keinen Abbruch getan zu haben. Ein kurzer Blick nun zu Jane Nelson, die dem Mexikaner daraufhin ihr Mikro zuwirft.

 

Diego: „Buenos Dias Señoritas y Señores.“

 

Langsam sollte Diego eigentlich gelernt haben, dass es so doch etliches mehr an Zeit braucht um hier etwas zu sagen. Lauter Jubel brandet auf, wie jedes mal nach dieser altbekannten Begrüßung. Doch der Mexikaner genießt es jedes Mal aufs Neue.

 

Diego: „Amigos. Ihr hier in der Halle wisst, worum sich meine Gedanken zurzeit kreisen. Wie ihr freue ich mich auf das Highlight eines jeden Jahres: Den Brawlin’ Rumble. Doch nicht nur ist es die größte Veranstaltung der PCWA, nein. Wild Thing wird sich bei dieser Show mit Keevan duellieren dürfen.“

 

„Wild Thing, Wild Thing“ hallt es von den Rängen. Seit der Zusammenarbeit mit dem Mexikaner und dem konzentrierten und harten Training ist Ulf Lang wieder beliebt wie lange nicht mehr. Er scheint die Dämonen endgültig besiegt zu haben und strebt dem absoluten Highlight seiner Karriere entgegen.

 

Diego: „Dieses Duell, Keevan gegen Wild Thing, Wild Thing gegen Keevan. Dieses Duell überstrahlt alles.  Und vor allem verlangt es meine gesamte Aufmerksamkeit, um Wild Thing zu helfen, den größten Erfolg seiner Karriere zu feiern. Den Sieg über Keevan und den Gewinn des PCWA Gerasy Titles. Ich bin sicher, er wird es schaffen. Ich gebe mein Bestes, um ihn fit zu bekommen. Das verlangt absolute Konzentration und keine Nebenkriegsschauplätze. Doch ihr werdet bei der letzten Vendetta gesehen haben, dass da jemand einen neuen Krieg möchte: Rich Treasure.“

 

Laute Buhrufe pfeifen durch das weite Rund. Besagter Mexikaner hatte bei Vendetta 34 lauthals Diego Ortega beschimpft und sein Ziel benannt, ihn zu schlagen um damit der Welt zu beweisen, dass er der beste Wrestler mexikanischer Abstammung ist.

 

Diego: „Si, ich habe mir da in etwa das gleiche gedacht, was ihr euch jetzt denkt Amigos.“

 

Und schon wieder wandelt sich die Stimmung binnen weniger Sekunden und Ortega erntet laute Sympathiebekundungen. Er versteht es, mit den Fans zu spielen.

 

Diego: „Rich Treasure. Ich habe zurzeit nicht den Nerv für deine Kindereien. Ich habe Wichtigeres im Kopf als deine lächerlichen Eifersüchteleien. Auf meiner Liste steht der Gerasy Title ganz oben. Und das wird so bleiben, bis Wild Thing diesen Gürtel in den Himmel streckt. So lange hast du die Schnauze zu halten Muchacho.  Da mag dir ein Keevan freie Fahrt gewähren wie er will. Doch es steht auch nicht in seiner Macht, mir Gegner zu suchen. Ich suche mir meine Gegner selber. Und ich bestimme selber, wann ich mich mit diesen anlege. Und da stehst du zurzeit weit, weit hinten. Comprende Cabron?“

 

Diego Ortega wartet keine Reaktion auf diese rhetorische Frage ab und wirft das Mikro Richtung Fans. Und während sich ein Gerangel um dieses begehrte Souvenir bildet, steigt Diego Ortega aus dem Ring und lässt sich ausgiebig von seinen Fans feiern.

 

 

 

MG: „Und ich kann dir jetzt sagen, was sowohl Keevan, auch auch Treasure von diesen Worten Desperados halten werden!“

 

SN: „Das er ein Feigling ist?“

 

MG: „Genau das. Ich weiß allerdings nicht, wie die Antwort darauf, speziell von Rich Treasure aussehen wird. Der Mann… bzw. dieses Monster ist einfach unberechenbar…“

 

SN: „Das bedeutet, Ortega sollte in Zukunft auf seinen Rücken aufpassen!“

 

MG: „Genau das!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Na, wenn das nicht der große dicke Kämpfer für Recht und Ordnung ist!“

 

Wild Thing dreht sich in die Richtung aus der die Stimme kam, um zu sehen, wer da seinen Zynismus nicht unter Kontrolle hat.

 

Mike Novoselic: „Hi, Ulf.“

 

Mit einem gespielt freundlichen Lächeln begrüßt Mike sein Gegenüber. Wild Thing lässt das jedoch völlig kalt. Er dreht sich wieder um und will verschwinden. Schließlich hat er keine Lust sich hier jetzt mit Mike rumzustreiten und dann mit Blessuren in den Main Event zu gehen.

 

Mike Novoselic: „Das war’s? Wild Thing, du enttäuscht mich. Du bist seit der ersten Stunde hier, ich bin seit Vendetta 5 hier und das hier ist unser erstes richtiges Aufeinandertreffen, da kannst du nicht einfach so gehen.“

 

Einen kurzen Moment hält Wild Thing inne, geht dann aber ruhig weiter. In den Verdacht zu kommen sich hier aus Feigheit zu verdünnisieren will er auch nicht.

 

Mike Novoselic: „Ach, ich hatte vergessen, dass du ein stinkender Junkie bist. Dein Arm fühlt sich wahrscheinlich schon ganz leer, weil so lange keine Nadel mehr drin steckte. Dann versteh ich natürlich auch deinen Drang zu gehen. Mach nur, mach nur. Mit einem Opfer will ich sowieso nicht sprechen,“

 

Nun ist es an Mike sich umzudrehen und so zu tun, als wenn er gehen würde. Mit einem Mal stoppt er plötzlich ruckartig. Jedoch nicht aus eigenem Antrieb. Wild Thing hat ihm mit einer seiner Pranken auf die Schulter gepackt und ein wenig die wieder antrainierten Muskeln ausprobiert. Dies will er dann doch nicht einfach so auf sich sitzen lassen.

 

Wild Thing: „Opfer? Sehe ICH etwa aus wie ein Opfer? Opfer bekommen keine Shots auf den Gerasy Title. Opfer bringen sich nicht wieder in kürzester Zeit in Form. Opfer zeigen nicht mentale Stärke indem sie ihre Sucht besiegen. Meine Zeit als Drogenabhängiger ist vorbei und zwar ein für allemal. Diego hat mir geholfen mir selbst zu helfen. Ich bin vollkommen clean und jeder der etwas anderes behauptet, der soll zur Hölle fahren!“

 

Nach dem Wild Thing seinen Griff gelöst hat, dreht Mike sich um und sieht dem Wilden in die Augen.

 

Mike Novoselic: „Du bist jetzt gerade vielleicht clean, aber glaubst du wirklich das man Drogensucht in 2 Wochen ablegen kann? Wenn du das wirklich denkst, dann bist du dümmer als ich dachte, du fetter Trunkenbold.“

 

Man merkt förmlich wie sich ein wildes „GROAR“ in Wild Thing aufbaut, aber er hält sich unter Kontrolle.

 

Wild Thing: „Für DICH ist vielleicht jetzt noch nichts bewiesen, aber ich bin und bleibe clean! Gott der Herr ist mein Zeuge und mein Helfer! Mit seinem Segen kann ich gar nicht mehr vom rechten Pfad abweichen. Damit auch solche Zweifler wie du Ruhe geben werde ich nachher mit Depserado in den Ring steigen und allen beweisen, dass ich es immer noch drauf habe und dass all meine Mühen nicht umsonst waren.“

 

Mike Novoselic: „Oh ja, ich freue mich schon auf das Match. Feigling versus Fettsack. Ihr beiden habt zwar einen Namen, aber irgendwie scheint ihr alles zu versuchen den zu beschmutzen. Desperado hat das schon getan, indem er nach seinem Titelgewinnen einfach abgehauen ist und du wirst das spätestens dann tun, wenn du gegen Keevan den Kürzeren ziehst.“

 

Wild Thing: „Ich werde NICHT den Kürzeren ziehen. Ich werde erst Desperdo besiegen und dann Keevan in seine Schranken verweisen. Wenn dann noch jemand an meinem Können zweifeln sollte, dann kann er gerne kommen und sich eine Tracht Prügel abholen. Ich bin BEREIT! Bereit wie noch nie in meinem Leben. Wenn nicht jetzt, wann dann? Ich werde meine Chance nutzen.“

 

Mike Novoselic: „Mach dir nichts vor, Ulf. Deine große Zeit ist vorbei, wenn sie denn jemals da war. Dein Sieg gegen Diego heute ist doch sowieso sicher. Glaubst du denn wirklich er wird heute ernst machen? Diego will dein Selbstbewusstsein aufbessern. Er will, dass du denkst, dass du eine Chance hast. Es ist dumm zu glauben, dass er gewinnen will oder es überhaupt erst versucht.“

 

Das trifft nun endlich einen Nerv in Wild Thing, wie Mike erfreut feststellt. Wild Thing hat immer noch Selbstzweifel, auch wenn er sie versteckt, und da kommt so etwas nun gar nicht gut. Denn es ist ohne Zweifel eine gewisse Logik hinter Mikes Sätzen zu erkennen. Wie wird sich das wohl auf sein Verhalten im Main Event auswirken wird?

 

Mike Novoselic: „Ich höre da ein Rattern. Könnte das dein Hirn sein, dass langsam versteht, was Diego vorhat? Du hättest es doch längst wissen müssen. Diego ist ein Lügner. Er ist ein Feigling und Lügner. Und DU, du bist nur ein Mittel zum Zweck. Er will Keevan ausspionieren. Diego war lange nicht mehr da und muss wissen, wie gut Keevan noch ist. Deshalb sollst du für ihn das Kanonenfutter spielen und ihm Zeit zum trainieren verschaffen.“

 

Langsam schüttelt Wild Thing den Kopf.

 

Mike Novoselic: „Ich verspreche dir hiermit hoch und heilig, dass du nie und nimmer Gerasy Champion wirst. Selbst für den Fall, dass Keevan sich beide Beine und beide Arme bricht, wirst du das Match nicht gewinnen. Vorher würde Diego nämlich herauskommen und das verhindern, damit er selbst den Titel wiedererlangen kann. Glaub mir Wild Thing, oder können diese Augen lügen?“

 

Höhnisch lachend blickt Mike Wild Thing in die Augen.

 

Wild Thing: „Ach was! Warum sollte er das tun? Wenn ich den Titel gewinne könnte er sich viel leichter einen Titleshot ergattern. Ich würde ihm sofort einen geben. Gegen Keevan sollte das durchaus schwieriger werden. Du willst doch nur einen Keil zwischen mich und Diego treiben! Am Ende bezahlt dich Keevan noch für dieses Geschwätz! Ich höre mir das nicht länger an und werde mich jetzt wieder voll auf meine Matchvorbereitungen konzentrieren.“

 

Sagt’s und geht energisch. Energischer als er sich fühlt.

 

 

 

MG: „Hmmm... tut sich da ein neuer Konfliktherd auf?“

 

SN: „Scheinbar. Offensichtlich können die Beiden sich nicht ausstehen.“

 

MG: „Das ist ja auch kaum anders zu erwarten gewesen.“

 

SN: „Ich habe auch noch eine Theorie dazu.“

 

MG: „Welche denn?“

 

SN: „Nun theoretisch könnte Wild Thing den Titel beim PPV ja gewinnen...“

 

MG: „...und Mike will sich schon von vornherein als Feind Wild Things aufstellen?“

 

SN: „Ja. Wäre zumindest raffiniert gemacht. Dann wäre The Foretime sofort wieder am Titel dran!“

 

MG: „Und von einem Titel zum Nächsten, vom Gerasy zu den Cotatores. Das zweite Match steht an und steht absolut im Vorgeplänkel zum Cotatores Match beim Rumble!“

 

MATCH 2

 

 

SN: „Das bedeutet, wir haben jetzt Fireball Hikari gegen Tom Orion! Auf dem Papier ist Orion sicherlich der Favorit, nicht nur, weil er beim Quest 4 The Best bereits eine Battle Royal gewonnen hat, wo unter anderem auch Hikari teilgenommen hat!“

 

MG: „Orions Erfolge sprechen schon für sich, er hat diese Battle Royal gewonnen, hat zusammen mit Warren Black den Forgotten Prophets die Cotatores Titles abgeknöpft… seine Wut scheint ihn generell stark gemacht zu haben, aber man darf Hikari nicht unterschätzen, der sicherlich ein großes Talent ist und an der Seite von Ian Cole richtig aufblüht!“

 

SN: „Vor allem muss er sich heute richtig anstrengen, denn Bracchus drohte mit dem Entzug des Cotatores Matches, sollte Hikari nicht die entsprechende Leistung zeigen!“

 

MG: „Und darauf sind wir nun natürlich alle gespannt!“

 

Die Halle wird verdunkelt. Auf dem Titantron erscheint ein Wolf. Im Hintergrund taucht ein Hubschrauber auf. Die Rotorblätter sind in der Halle auch deutlich zu hören. Sie werden immer lauter als der Hubschrauber auf die Zuschauer zufliegt. Als der Hubschrauber den Wolf erreicht hat, der die ganze Zeit ruhig dagesessen hat, heult dieser markerschütternd auf.

 

Let’s burning down the House

 

Das Fireball Theme ertönt aus den Boxen. Hikari tauchte nun auf der Rampe auf. Auf dem Titrantron war das neue Tag Team erschienen.

 

Jane Nelson: Auf dem Weg zum Ring, aus Rostock, Deutschland und mit einem Gewicht von 115 Kg. Er repräsentiert die World Sport Boys... Fireball Hikari“

 

Fireball reißt die Arme nach oben und blau, rote und weiße Funken fliegen hinter ihm in die Luft. Nun setzt er dem Weg zum Ring fort. Misstrauisch beobachten die Fans Fireball. Keiner weiß, ob Fireball heute in der Lage ist Orion zu schlagen und das Match für die PPV zu gewährleisten. Außerdem ist der Split, des neuen Tag Team, deutlicher den je zu spüren, da Ian Cole nicht mit zum Ring kommt. Fireball gibt sich nach außen Siegessicher. Er steigt aufs Seil um und genießt das Blitzlichtgewitter.

 

Jane Nelson: „Und hier kommt sein Gegner, der amtierende Cotatores Champion und die Nummer 1 beim Brawlin’ Rumble. Hier ist… Tom Orion!“

 

Tom Orion verlässt, natürlich allein, den Backstagebereich um sich den Buhrufen der Fans zu stellen. Dabei tritt er wie immer in letzter Zeit ohne Entrance – Musik auf, eine offensichtliche Provokation  gegenüber seinen Kollegen und eine billige Art um die eigene Ablehnung gegenüber eigentlich Allem zu demonstrieren.

 

(...........................)

 

Seine Verachtung dem Publikum gegenüber ist Tom sichtbar ins Gesicht geschrieben, was die Situation natürlich auch nicht viel besser macht. Zumindest versucht er es zu ignorieren, statt irgend etwas Provokantes zu tun, wie so viele ungeliebte Wrestler vor ihm. Jedenfalls beginnt er damit auf den Ring zuzugehen.

 

(...........................)

 

Auf halbem Weg lässt er lautstark die Knochen knacken. Der Anblick seiner seltsam angewinkelten Gelenke in Verbindung mit diesem ekelhaften Geräuscht  lässt uns geradezu erschaudern. Genau diese Reaktion wollte Tom aber auch erreichen. Einige Fans lachen ihn aber nun aus und beschimpfen ihn als Freak.

 

(...........................)

 

Am Ring angekommen, dreht sich Tom noch einmal zu den PCWA – Fans um und schleudert ihnen ein „I HATE YOU ALL!“ entgegen. Das Publikum kennt die Worte bereits und chantet sie Lautstark mit. Das macht Tom natürlich noch wütender, aber er scheint sich im Griff zu haben.

 

(...........................)

 

Nun hat Tom endlich genug gesehen und slidet in den Ring um dort das Match hinter sich zu bringen. Sofort beäugt er den Referee, als ob er abschätzen wollte, ob dieser auch gegen ihn ist wie der Rest der Welt. Johannes Ulrich erkundigt sich, ob beide Wrestler fertig sind und gibt das Zeichen das Match beginnen zu lassen.

 

- Match 2 -

Matchseries Finals
Regular Single Match

 

 

vs.

 

 

(Referee: Johannes Ullrich)

 

Sofort beginnen beide Männer mit einem Lock up. Hikari gelingt es einen Headlock durchzubringen, doch er hält den Move nicht lange. Mit einer ziemlich beeindruckenden Drehung geht es für Hikari eine Etage tiefer und so taucht er hinter Orion auf, umfasst dabei dessen Beine und bringt den früheren „Man from outa space“ mit einen Leg Trip zu Boden. Orion ist sofort wieder auf den Beinen und bringt nun seinerseits den ungestüm heraneilenden Hikari mit einem Arm Drag zu Boden. Auch diesen hält es nicht lange auf der Matte und es setzt einen Arm Drag für Orion. Doch da er dieses Mal mitgedacht hat, lässt er nicht locker. Er hält den Arm Orions in der Umklammerung und übt nun zusätzlich mit Hilfe seines Knies zusätzlichen Durck auf den Oberarm seines Gegners aus. Der mehr als bewegliche Orion gelangt zwar nicht ans Seil, findet aber trotzdem ein Mittel sich zu befreien. Er schafft es seine Beine um den Kopf von Hikari zu schlingen und ihn so zu Boden befördern. Gleichzeitig muss sein Gegner natürlich auch den Griff lösen, den er nicht länger halten kann.

 

MG: „Das Match geht ja gleich temporeich los. Beide Wrestler schenken sich nichts und zeigen gut Aktionen.“

SN: „Das lässt natürlich auf einen weiteren spannenden Matchverlauf hoffen.“

Beide Wrestler sind inzwischen wieder auf den Beinen. Orion versucht sich an einer Jumping Clothesline gegen den für seine Verhältnisse riesigen Hikari doch diesem gelingt es Orion in der Luft abzufangen. Sofort setzt drei knallharte Ribbreaker mit Hilfe des Knies gegen den amtierenden Cotatores Champion. Hikari hebt Orion erneut in die Luft und knallt ihn mithilfe eines krachenden Spinebusters unsanft auf die Matte. Ohne Zeit zu verlieren befördert Hikari den schmächtigen Orion  in die Ringecke. Dieser schlägt dort so hart auf, dass er gleich wieder auf dem Boden landet. Hiarki zieht Orion vom Boden, lehnt ihn gegen die Ringpolster und verpasst ihm einige Elbows. Johannes Ullrich scheint allerdings vergessen zu haben, dass er Hikari dabei anzählen müsste. Der nutzt diese Unfähigkeit des Refs aus, und verpasst Orion munter Elbow um Elbow. Plötzlich gelingt es Orion unter einem dieser Elbows hinwegzutauchen. Er befindet sich auf einmal hinter Hikari und verpasst ihm sofort einen Dropkick in den Rücken. Er dreht Hikari um und erklimmt das zweite Ringpolster. Dann schlägt er mehrmals auf den Kopf Hikaris ein. Ullrich scheint inzwischen realisiert zu haben, dass man Aktionen in der Ringecke anzählen muss und zählt langsam los. Orion brüllt dem Referee ein „I hate you“ entgegen und schaut kurz Richtung Entrance. Hiarki nutzt diese Unachtsamkeit und schleudert Orion aus dieser luftigen Höhe in die Mitte des Rings.

MG: „Was sollte das denn? Diese Unaufmerksamkeit könnte Orion das Match kosten, gerade jetzt wo er scheinbar einen Weg gefunden hatte, selbst zur Offensive zu finden.“

SN: „Möglicherweise erwartete er einen Eingriff von Hikaris Tag Team Partner Ian Cole. Orion ist ja dafür bekannt, sich nicht von einem gewissen Verfolgungswahn freisprechen zu können.“

MG: „Dafür wurde er gerade knallhart bestraft. Dieser Flug war ja irre. Im hohen Bogen machte er einen Satz vom Turnbuckle in die Mitte des Rings. Diese Landung sah ziemlich böse aus.“

 

Fireball Hikari verliert keine Zeit. Als er Orion vom Boden ziehen will, erwartet ihn allerdings eine unsanfte Überraschung. Der frühere Orianer bedankt sich für diese ungewollte Flugeinlage mit einem Stich in die Augen. Sofort setzt er mit einem Running Enzuigiri nach, welcher aber nicht bis zum Kopf durchkommt, sondern Hikari an der Schulter trifft. Sein Ziel scheint der amtierende Cotatores Champion damit allerdings nicht verfehlt zu haben, denn sein Gegner steht heruntergebeugt vor ihm und hält sich schmerzverzerrt seine rechte Schulter. Orion nutzt diese einmalige Chance in die Nähe von Hikaris Kopf zu gelangen und springt unter einem großen Blitzlichtgewinner zu einer Hurracanrana ab. Noch einmal kräftig Schwung geholt und es gelingt ihm tatsächlich den  31 Zentimeter größeren Hikari mit einer Hurracanrana zu Boden zu bringen.

 

MG: „Wow. Orion bringt hier einen sensationellen Move durch und dreht somit das Match.“

 

SN: „Aber er scheint nicht zufrieden. Warum verlässt er denn den Ring?“

 

Orion fordert Ullrich auf, das Anzählen seiner Person zu stoppen und stattdessen nach dem angeknockten Hikari zu schauen. Der Referee schaut kurz nachdenklich drein und befolgt dann Orions Rat. Der Grund für die Aufforderung war jedoch keine Besorgnis um den Gegner, sondern vielmehr die Tatsache, dass Orion seine Orion Weapon unbemerkt vom Referee aus seinem Stiefel ziehen wollte.

 

SN: „Man kann sagen was man will, aber Orion ist clever. Er hat gemerkt, dass Ullrich nicht unbedingt der sicherste Referee ist und nutzt das nun gnadenlos aus.“

 

MG: „Aber wie will er die Orion Weapon unbemerkt einsetzen? Ullrich ist oftmals etwas überfordert, aber nicht blind!“

 

Der besagterRingrichter hat sich inzwischen davon überzeugt, dass Hikari nicht verletzt ist und wendet sich wieder Orion zu. Als er sich durch die Seile aus dem Ring beugt um Orion das mitzuteilen, geht dieser etwas rabiater zur Sache und zieht Ullrich einfach aus dem Ring. Unsanft auf den Matten neben dem Ring gelandet, scheint Johannes Ullrich leicht benommen. Orion aber fackelt nicht lange und geht mit der Orion Weapon in den Ring. Als er dort auf den sich gerade erhebenden Hikari einschlagen will, hält dieser Orion am Handgelenkt fest und verpasst ihm einen stiffen Kick in den Magen. Orion lässt seine Waffe aus der Hand fallen und findet sich alsbald in der Defensive wieder.

 

MG: „Da ist Orions Plan nicht aufgegangen.“

 

SN: „Johannes Ullrich hat sich auch recht flott wieder erholt und ist zurück im Ring. Eine Disqualifikation aber, spricht er nicht aus. Er leitet das Match einfach weiter.“

 

Chokeslamansatz von Hikari doch als er seinen Gegner in der Luft hat, verpasst ihm dieser wie aus dem Nicht seinen Orion Torture. Sofort schwächelt Hikari und Orion landet wieder auf seinen Beinen. Seinen Finishing Move jedoch hält er weiter durch. Kurz bevor er sein Bewusstsein zu verlieren scheint, nimmt Hikari noch einmal alle seine Kräfte zusammen und packt Orion erneut am Hals. Er hebt ihn trotz des Orion Torture Ansatzes in die Luft und verpasst ihm einen krachenden Chokeslam, welcher aufgrund des Tortureansatzes auch ihn zu Boden befördert. Aber nicht nur die beiden Aktiven liegen geschlagen am Boden. Auch Johannes Ullrich wurde mit abgeräumt. Orion hielt den wieder einmal völlig falsch positionierten Unparteiischen während des Chokeslams mit seiner freien Hand am Refereeshirt fest, um so auf Ullrich und nicht dem harten Ringboden zu landen. Alle drei Männer liegen nun ausgeknockt im Ring.

 

MG: „Da ist Ian Cole!“

 

Der Tag Team Partner von Fireball läuft in den Ring. Orion, der sich von dem Shoulder Block schnell erholt hat, ist völlig überrascht. Cole zeigt sofort einen DDT auf die Orion Weapon und verlässt umgehend wieder den Ring. Von dort weckt er Ullrich, welcher überhaupt nicht in der Lage ist die Situation zu erfassen. Hikari ist auch wieder beisammen und legt sich sofort auf Orion. Ullrich ist nicht Herr der Lage und scheint noch überforderter als sonst. Erst als Cole ihm von außen zuruft, er solle das Cover zählen, geht er auf die Matte, überprüft die Schultern und zählt... 1..... 2..... 3!

 

MG: „Hikari gewinnt! Das Tag Team hält scheinbar doch noch zusammen!“

 

SN: „Ich würde eher sagen die Cotatores Titel halten zusammen, die amtierenden Champions sind dafür eigentlich das beste Beispiel.“

 

MG: „Tja, wir werden sehen, wie lange noch! Zumindest steht nun mit Sicherheit fest, dass die World Sports Boys beim PPV auf Orion und Black treffen werden. Und deswegen schalten wir nun beruhigt vor die Halle!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Viele Fans stehen vor der Halle und warten auf die Ankunft Ihrer Helden als sich auf einmal eine Gestalt Ihren Weg durch Ihre Reihen hindurch bahnt. Die Fans wirken erst genervt, als die ersten auf einmal erkennen, wer da zwischen Ihnen hindurch marschiert.

 

Es ist der Sarge und die Fans beginnen ihn zu feiern, aber der Sarge wirkt irgendwie abwesend und eine Rasur hätte er eigentlich auch dringend nötig, selbst auf dem Kopf scheinen Ihm mittlerweile Haare zu wachsen. Die meisten Fans wirken etwas unschlüssig, einige die direkt neben ihn stehen drehen sich sogar weg, scheinbar geht vom Sarge ein etwas strengerer Geruch aus. Der Sarge zuckt kurz seine Schultern und geht dann weiter in die Halle.

 

 

 

SN: „Was ist denn jetzt kaputt?“

 

MG: „Das habe ich mich beim Anblick des Sarges auch gefragt. Was ist nur mit ihm los? Warum wirkt er so gebrochen?“

 

SN: „Das wird er uns hoffentlich noch mitteilen…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Tom Orion sitzt auf einem Sofa in seiner kärglich ausgestatteten Wohnung und schaut auf einen Umschlag, der vor ihm auf dem Wohnzimmertisch liegt. Mißtrauisch fixiert er das Teil, bis er es schließlich aufhebt und umständlich beginnt es zu öffnen.

 

Orion: „Früher hätte ich mich an Yrch gewandt in so einer Situation, aber nun bin ich absolut allein mit meinen Gefühlen. Möge der Inhalt nicht meine schlimmsten Befürchtungen übertreffen... sonst halte ich das nicht aus.“

 

Mit nun schon etwas zitternden Händen hat Tom nun den Umschlag geöffnet und leert den Inhalt auf den Tisch aus. Nun sind 2 Blätter Papier zu sehen und eine Reihe von Fotos. Zunächst greift sich Tom die Blätter und betrachtet sie. Auf einer ist eine Adresse irgendwo in Frankfurt, samt Telefonnummer und Wegbeschreibung abgebildet, auf der anderen die Endabrechnung des von ihm angeheuerten Detektivs.

 

Orion: „Nun, ich wusste ja, dass das irgendwann kommt. Die Kosten halten sich ja zum Glück in Grenzen und er hat meine Eltern eindeutig identifiziert. Auf den Fotos dort ist wohl meine Familie zu sehen. Ob ich die Kraft habe mir das anzuschauen? Sicher, ich bin schließlich TOM ORION!“

 

Nun doch deutlich nervös nimmt er sich die ersten Fotos und schaut sie sich an. Darauf ist eine lachende Familie zu sehen. Gutaussehende Eltern und 5 glückliche Kinder. Normale Kinder. Niemand hat Ähnlichkeit mit Tom Orion. In dessen Augen sammeln sich nun Tränen.

 

Orion: „Diese verdammten Kinder! Führen das Leben, das  mir zustand... das mir zusteht!!! Ihre lachenden Visagen scheinen mich zu verhöhnen... genau wie die des PCWA – Publikums, nur noch stärker. Sie WISSEN, dass dieses Idyll auf Kosten meiner Jugend geht. Verflucht seien diese Bastarde!“

 

Weitere Bilder zeigen noch einmal explizit seine Eltern als glückliches Ehepaar, beide beruflich erfolgreich und auch finanziell gut  ausgestattet. Auf einigen Bildern sieht man sie sogar gemeinnützige Kampagnen wie „Aktion Mensch“ unterstützen. Sein Vater muss wohl irgendein unbekannter Politiker sein.

 

Orion: „Das darf  nicht wahr sein! ICH FASSE ES NICHT! Schlimmer als in meinen kühnsten Albträumen. Die leben wie die Maden im Speck! Aber nicht mehr lange, dann werde ich es euch HEIMZAHLEN! Ja, diese ganze Familie soll LEIDEN! Die ganze Welt soll leiden! I HATE YOU ALL!“

 

Wir zoomen uns langsam wieder aus der Szene heraus. Orion weint nun hemmungslos. Immer wieder stößt er leise Flüche aus, bis er, kurz bevor wir uns ausblenden, in einem Wutanfall beginnt die Fotos zu zerreißen.

 

 

 

MG: „Hmmm... ich finde man sollte den Mann nicht einfach so zu seinen Eltern lassen.“

 

SN: „Wer sollte ihn denn daran hindern?“

 

MG: „Keine Ahnung... irgendeine Behörde, die das hier mitbekommt?“

 

SN: „Ich glaube kaum, dass irgendeine Behörde etwas mitbekommt, dass in einer PCWA – Show ausgestrahlt wird.“

 

MG: „Dann sollte man sie vielleicht darauf aufmerksam machen. Nicht, dass der Mann wirklich noch Amok läuft.“

 

SN: „Vielleicht warnt ja jemand die Eltern vor.“

 

MG: „Wäre auch nicht falsch. Welcher Betroffene das hier gesehen hat sollte eigentlich keine Minute mehr ruhig schlafen können.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Wild Thing aka Ulf Lang sitzt alleine in seiner Kabine und scheint sich gerade ein wenig zu langweilen. Daher hat er ein wenig zuviel Zeit um nachzudenken. Auf dass wir auch etwas davon mitbekommen, führt er, oh Wunder, großzügigerweise ein Selbstgespräch.

 

Ulf: „Ach, ich glaube ich schaffe das nicht. Hoffentlich enttäusche ich die Fans und mich selbst nicht. Bin ich körperlich wirklich schon so weit? Verdammt, wenn das heute nicht klappt wird das in diesem Leben nichts mehr.“

 

Nachdenklich reibt er sich seinen buschigen und umfangreichen Bart.

 

Ulf: „Ob es all das überhaupt wert war? All der Stress, die Schmerzen, die Zeit weg von Dani, all die Krisen, die Verletzungen... wofür eigentlich?“

 

Da klopft es an der Tür. Ärgerlich reißt Ulf die Tür auf, vor der ein kleiner Junge mit einem Notizzettel und einem Stift steht.

 

Ulf: „Wer stört mich denn jetzt schon wieder?“

 

Junge: „Äh... nur ich...“

 

Ulf: „Ach? Und was will ein kleiner Junge von mir? Wie bist du  überhaupt durch die Absperrungen gekommen?“

 

Junge: „Die Männer haben mich einfach durchgelassen und mir sogar erklärt wo deine Kabine ist.“

 

Ulf: „Ja? Und was willst du von mir?“

 

Junge: „Ein Autogramm!!! Du bist nämlich mein Held!!!“

 

Ulf: „Ein Autogramm?“

 

Junge: „Ein Autogramm!“

 

Plötzlich zerfließt Ulfs Strenge. Wer könnte diesem kleinen Jungen denn schon böse sein beherzt gibt er ihm ein Autogramm, sogar eines mit einer Widmung.

 

Ulf: „Hier mein Junge, ich hoffe es gefällt dir.“

 

Junge: „Sicher! Da hab ich schon Monate drauf gewartet! DANKE!“

 

Ulf: „Gern geschehen...“

 

Junge: „JUHUUU!!! Ich hab ein Autogramm von Wild Thing! Von WILD THING!“

 

Seelig lächelnd bleibt Ulf zurück während der Junge sich trollt. Jetzt weiß er wieder wofür er all das auf sich nahm und nimmt.

 

 

 

MG: „Da treibt es einem ja direkt die Tränen in die Augen!“

 

SN: „Ja, der Wilde ist wirklich da angekommen wo er vor seiner „Umnachtung“ einmal war: In den Herzen der Fans.“

 

MG: „Ja, das ist eigentlich schon immer der größte Ansporn für ihn gewesen.“

 

SN: „Ich hatte eben einen Moment Angst, dass er alles hinschmeißt.“

 

MG: „Das wird nun wohl nicht mehr geschehen.“

 

SN: „Zum Glück nicht, denn der Mann bereichert die PCWA und vor allem den Alltag unserer Fans.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Wieder einmal eine Schalte in das Office des ehemaligen Undisputed Gerasy Champions, des ehemaligen PCWA DanMen Champions, des ehemaligen GCWF Hardcore Champions, des einzig wahren Better Gods, des Mannes, der diese ganze Chose hier aufzieht und leitet – Bracchus.

Wobei man inzwischen wohl davon reden kann, dass sich Mr. Aliera und sein neuer, ständiger Begleiter, Monsieur Medouni, dieses Büro fortan teilen werden, wie es sich für echte Geschäftspartner nun einmal gehört.

 

Die beiden angesprochenen Personen sitzen auf mehreren Kissen, natürlich mit edlen Seidenbezügen und glänzenden Fransen, rauchen genüsslich einige Shishas (für die Unwissenden unter euch: Wasserpfeifen, ihr Pfeifen), was den himmlischen Apfelgeruch erklärt, der in der Luft liegt, sowie den feinen Dunst, der knapp über der Decke schwebt, trinken nebenbei genüsslich einen Mokka und unterhalten sich angeregt auf Arabisch über die letzten Geschäfte – und natürlich die nächsten.

 

Nebenbei läuft ein wenig traditionelle arabische Musik und zu dieser bewegen sich, fast nicht beachtet von den beiden Geschäftspartnern, völlig betörend die 7 vollschlanken und bildhübschen arabischen Frauen, der Harem von Aliera, allesamt benannt nach den 7 Wochentagen.

 

Eine himmlische Idylle, die einfach nicht gestört werden darf und doch gibt es einen lauten Aufschrei, als eine der ‚Damen’, mit ‚Namen’ Donnerstag, eine grinsende Gestalt im Türrahmen, wiederum edles Holz, entdeckt.

 

Dieser Schrei lenkt die Aufmerksamkeit von Muhammad und Mahmoud auf den unwillkommenen Eindringling, der rein zufälligerweise auf den Namen Valkos Derel Kirkis Heritage hört. Dieser hat die Hände in die Hüfte gelegt und lässt seinen Blick einmal durch den Raum schweifen, nimmt einen tiefen Zug des Apfelgeruchs, der den Mokkageruch dermaßen übertüncht, und wendet sich dann an seinen späteren Gegner am Abend.

 

Valkos Heritage: „Na Bracchus, so bereitet sich der ehemalige Undisputed Gerasy Champion also auf sein großes Match vor?“

 

Heritage, der Freak, tritt einen Schritt aus dem Türrahmen hervor, in das Büro hinein und auf die Bauchtänzerinnen, bzw. den Harem zu. Dabei kommt ihm leider eine der 7 Damen, entweder Dienstag oder Samstag, so genau kennt der Freakanite sie nun auch nicht, in den Weg und so schubst er sie unsanft zu Boden, wobei sie fast gegen eine der Shishas kracht.

Die restlichen 6 Haremsfrauen rennen kreischend aus dem Raum, während Bracchus nebst Bluthund erzürnt von ihren Kissen aufstehen.

 

Bracchus: „Beim Barte des Propheten! Was zur Hölle soll das?!“

 

Ein grinsender Valkos Heritage sieht der siebenten Bauchtänzerin hinterher, wie sie zitternd den anderen Frauen folgt und dreht sich mit dem gleichen schadenfrohen Grinsen wieder zu den Arabern.

 

Valkos Heritage: „Tja Bracchus, ich bin so einsam. Ich hatte das Bedürfnis, vor unserem Match noch einmal zu dir zu kommen, noch einmal mit dir zu reden. Unter anderem über unser Match!“

 

Der PCWA-Boss guckt seinem heutigen Gegner in die Augen, läßt ein ignorantes "Pfff" los und winkt lässig ab.

 

Bracchus: „Was gibt es da zu reden? Ich kann dir genau sagen, wie es ablaufen wird: Du wirst dich abmühen, ich werde dir den Crusaders’ Death verpassen und dann wird es schon wieder zu Ende sein. Du wirst dann beim Brawlin’ Rumble gegen deine Schwester antreten und daneben winseln und weinen, weil du nicht bei der Battle Royal teilnehmen darfst, aber so ist das eben. Das ist das Los der Verlierer, Valkos!“

 

Und noch eine Spitze hinterher...

 

Bracchus: „Aber da sage ich dir ja bestimmt nichts neues..."

 

Heritage scheint es zu amüsieren. Oder spielt er Bracchus hier nur ein Grinsen vor?

 

Valkos Heritage: „Witzig... wirklich amüsant. Und das wird immer witziger, wenn man dabei die Matchansetzung vor Augen hat. Nicht nur, dass du deinen Funky Monkey da...“

 

Ohne den Blick von Aliera zu nehmen, fährt Valkos seinen linken Zeigefinger auf und führt ihn verachtend auf Medouni zu. Mit dem nackten Finger… aber das kennt man ja. Auch der ehemalige Boxer versteht diese Geste, wenn auch nicht jedes gesprochene Wort, und verzieht angesäuert die Miene.

 

Valkos Heritage: „... sicherlich mitbringen wirst, du hast auch noch ein No-DQ Match draus gemacht. Was ja auch nicht das Problem wäre, schließlich kannst du mit einem Stuhl so hart zuschlagen wie... nein, es gibt nichts Vergleichbares, was so schwach ist. Aber dass du neben deinem Affen und der No-DQ Regel auch noch deinen Schuhlecker Swanson als Referee in das Match gepackt hast, finde ich doch ein wenig unfair von dir, Aliera!“

 

Es folgt eine spöttische Geste vom Araber, der dann sofort recht freundschaftlich dem Medouni auf die Schulter klopft und sich daran festhält.

Ganz klar, was diese Geste zu bedeuten hat.

 

Bracchus: „Dann stell dich in die Ecke und weine, Freak! Ich bin hier der Boss und ich mache die Regeln, wenn es dir nicht passt, kannst du dich immer noch auszählen lassen!“

 

Fast wäre Bracchus in ein lautes Lachen eingefallen, dem sich sicherlich sein Begleiter angeschlossen hätte, auch wenn er diesen grandiosen Witz gar nicht verstanden hätte. Aber Bracchus kann sich gerade noch beherrschen – das nun ernste Gesicht des Freakanite tut dazu sein Übriges.

 

Valkos Heritage: „So einfach mache ich es dir sicher nicht. Aber, wenn du schon solch tolle Regeln aufstellst, wieso dann nicht ein Handicap Match? Oder ein ‚Valkos-kann-nur-mit-einer-Shooting-Star-Press-Gewinnen-Match’? Oder mit einem 450° Splash... mach es doch realistisch, Bracchus. Gib mir doch einfach gar keine Chance...“

 

Irgendwie klingt Valkos schon enttäuscht über diese ganze Sache. Nun bleibt natürlich die Frage, ob diese Enttäuschung, wie schon der Humor vorhin, nur gespielt ist oder nicht. An sich konnte man ja gar nichts Anderes von Aliera erwarten. Und dies stellt Bracchus auch nachfolgend sehr deutlich.

 

Bracchus: „Dann hätte ich auch ein halbes Blindfold-Match machen können und mit einer Tüte über dem Kopf antreten können, das wäre kein Unterschied für dich gewesen, du Verlierer!“

 

Und diese Worte scheinen gesessen zu haben. Valkos Heritage spannt seine Gesichtsmuskeln so sehr an, dass er ein wenig rot anläuft. Dann tippt er Bracchus mit dem Zeigefinger fast auf die Brust, stoppt aber einen Moment vorher, denn er bemerkte, dass sich dessen Freund Medouni schon bereit machte, die Faust auszufahren und scheint eine perfekte Schlussrede gefunden zu haben.

 

Valkos Heritage: „Und genau das werden wir erst sehen Bracchus. Schließlich ist es das allererste Mal, dass wir uns Eins gegen Eins gegenüberstehen... wobei... Eins gegen Drei, damit meine ich dich und deine beiden Ratten, trifft es schon eher. Ich freue mich drauf, Bracchus. Ich freue mich darauf, dein Gesicht in den Dreck zu treten und dann den Brawlin’ Rumble zu gewinnen! Kein Ares, kein Amarov und sicher kein Bracchus werden mich in diesem Jahr aufhalten können...“

 

Einen wütender Blick schmeißt Valkos Heritage erst Bracchus, dann Medouni, dann wieder Bracchus zu. Den Zeigefinger, den er zwar nicht wieder eingefahren hatte, aber bei seiner Rede dauernd direkt vor Bracchus’ Gesicht hin- und herbewegte, hält er den Arabern noch einmal drohend entgegen. Dann geht er rückwärts ein paar Schritte nach hinten, verfehlt den Ausgang nicht und verschwindet wieder so schnell, wie er gekommen war.

 

Medouni und Bracchus bleiben zurück, der Letztgenannte scheint kurz davor zu sein, wieder ein paar Pillen einzuschmeißen, doch Medouni teilt ihm ein paar arabische Gedanken mit, zeigt auf die Shishas und führt Bracchus, indem er ihn einen Arm um die Schultern legt, wieder zu den Kissen. Dann klatscht er zweimal schnell in die Hände und sofort betritt der Personal Harem von Aliera wieder die Bühne…

 

 

 

MG: „Und wieder legte sich Valkos Heritage mit der neuen arabischen Connection an. Das scheint echt eine neverending Story zu werden!“

 

SN: „Valkos vergisst allerdings eines: Bracchus ist der Chef. Wenn Valkos ihn irgendwann zu sehr nervt, dann knipst ihm Bracchus mal einfach so den Hahn zu. Dann kann Valkos sich einen neuen Job suchen…“

 

MG: „Ich bezweifle, dass Bracchus dieses Risiko eingeht, mit Heritage kann man nämlich Geld verdienen. Und Bracchus will sicher nicht, dass eine andere Liga mit ihm dieses Geld verdient!“

 

SN: „Da hast du auch wieder Recht…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Zurück in der Kabine des geschätzten Herrn Smith, der es sich hier mit seiner Freundin gerade mit einem Glas Bier seinerseits, beziehungsweise einem Glas Wein auf ihrer Seite, gemütlich gemacht hat.

 

Juliane: „John?“

 

John Smith: „… Ja, Schatz?“

 

Juliane: „Was wollte er vorher von dir?“


John Smith: „Wer?“

 

Juliane: „Noah …“

 

Ein kräftiger Schluck Bier wird genommen.

 

John Smith: „Einige Dinge besprechen …“

 

Was soll das überhaupt? Eigentlich ist das alles andere als das, was sie etwas angeht.

 

Juliane: „Hm … hm.“

 

John Smith: „Was?“

 

Mindgames gehören in den Wrestlingring, Schätzchen. Definitiv nicht in eine Beziehung.

 

Juliane: „… Hm … Vertraust du ihm?“

 

??? Wieso nicht ???

 

Juliane: „Ich weiß nicht … er kommt mir … ‚seltsam’? vor … Habe immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich ihn sehe. Eine Art Antipathie gegen ihn im Bauch …“

 

Seine Hand geht an ihren Bauch. Er lächelt.

 

John Smith: „Ja, ich spüre das … Aber du wirst Noah noch besser kennen lernen. Glaube mir, man kann ihm vertrauen.“

 

Als sich sein Blick auf andere Körperstellen konzentriert, rollt sie die Augen. Irgendwie will sie seinen Worten nicht ganz glauben.

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Hey Keevan“

 

Der amtierende Undisputed Gerasy Champion, welcher sich gerade seine Hände taped, hebt seinen Kopf und blickt grimmig zu der Person, die soeben seine Kabine betreten hat. Der grimmige Gesichtsausdruck weicht zügig einem ziemlich amüsierten.

 

Keevan; „Hi Kleiner. Sag mal, müsstest du nicht im PCWA Kinderland sein, wo die Mitarbeiter ihre Kinder unterbringen, solange die Show läuft? Da könntest du doch dann auch mit dieser gleichaltrigen Cindy spielen?“

 

Die Kamera macht einen schnellen Schwenk und das Publikum bricht in riesigen Jubel aus. In Keevans Kabine befindet sich der Innovator of Coolness Elroy Schmidtke, ehemaliger PCWA Cryption Champion und ab dem Brawlin’ Rumble neuer Headreferee der PCWA.

 

Elroy: „Sehr lustig Keevan. Aber ich bin nicht hier um Späße zu treiben.“

 

Keevan: „Warum bist du überhaupt hier? Das letzte Mal als ich dich gesehen habe, da bist du geradewegs vom Top Rope in meinen Superkick gesprungen. Tut das eigentlich immer noch weh?“

 

Elroy fasst sich kurz unsicher dreinblickend an seinen Kiefer, ehe er recht wenig überzeugend mit einem kurzen „Nein“ antwortet. Keevan quittiert das ganze mit einem abfälligen Grinsen.

 

Elroy: „Hör zu, du bist heute der Special Guest Referee im Main Event und deshalb bin ich hier her gekommen. Weißt du Keevan, ab dem Rumble nehme ich meine Arbeit als neuer Vorgesetzter der Referees zwar erst offiziell auf, aber den Job habe ich schon. Und das bedeutet, dass wir beide reden müssen.“

 

Keevan: „Ach, müssen wir das? Nun ja, solange ich noch über dich hinweg schauen kann und du hochspringen musst, um mir in die Augen zu blicken, muss ich wohl eher gar nichts.“

 

Elroy: „Ich kann auch böse werden Keevan, also spiele keine Spielchen. Ich bin nicht immer nur die liebe Micky Maus, auch Kater Karlo kann ich sein. Du bist heute Referee und das bedeutet, dass du mir unterstellt bist oder um es anders zu sagen: dein Arsch gehört heute mir.“

 

Sichtbar erstaunt über Elroys Ernsthaftigkeit, setzt sich das Unique Highlight widerwillig wieder hin.

 

Keevan: „Also gut, sag dein Sprüchlein auf.“

 

Elroy: „Also zuerst einmal, wirst du dieses Match fair leiten. Ist das klar?“

 

Keevan: „Natürlich. Du kannst dir vollkommen sicher sein, dass ich heute Abend niemanden bevorzugen werde.“

 

Elroy scheint etwas erstaunt über diese wohlwollende Aussage.

 

Elroy: „Wirklich?“

 

Keevan setzt ein ziemlich fieses Grinsen auf, als er antwortet.

 

Keevan: „Ich werde weder Wild Thing noch Diego Ortega benachteiligen. Beide erhalten gleichermaßen meine Aufmerksamkeit und Behandlung.“

 

Elroy: „Na dann ist ja gut. Und ich hoffe, diese Einstellung sehe ich nachher auch im Ring, denn ich werde mir alles ganz genau anschauen. Ich habe hier auch noch etwas für dich. Ich hoffe bloß es passt. Ich habe nämlich vor als Chef einiges zu ändern. Die Größe XL passt dir?“

 

Elroy holt aus seinem mitgebrachten Disneyland Beutel ein Refereeshirt und legt es Keevan auf die Knie. Auf der Brusttasche, wo üblicherweise das PCWA Logo zu finden ist, wurde ein Smilie aufgenäht. Fragend schaut The Keev erst das Shirt und dann Elroy an. Der scheint völlig begeistert.

 

Elroy: „Ist das nicht cool? Ich finde, dass macht gleich einen viel freundlicheren Eindruck, wenn da so ein Smilie drauf ist. Ach ja, ich habe noch etwas.“

 

Noch einmal greift Elroy in seine Disneyland Tüte und holt ein kleines Buch heraus. Das Unique Highlight ist fast entsetzt über das was er da in der Hand hält.

 

Keevan: „Was zur Hölle soll ich bitte mit einem Lustigen Taschenbuch?“

 

Elroy bringt nur ein überraschtes „Oh“ zustande.

 

Keevan: „Wie Oh?“

 

Elroy: „Das hab ich mir eben in der PCWA Mall für mich selbst gekauft. Die Fahrt nach Ohmenhausen ist immer so langweilig, weshalb ich etwas zu lesen brauche.“

 

Sofort nimmt der Innovator Of Coolness Keevan das Buch weg und greift erneut in seinen Beutel, um dort ein anderes Buch herauszuholen, welches er El Keevnomenon überreicht. Dieser schaut auf den Umschlag und wendet sich erneut kopfschüttelnd an den neuen PCWA Headreferee.

 

Keevan: „Sag mal Elroy, was glaubst du wie viele Matches ich wohl in meiner Karriere hier in Europa oder auch Japan bestritten habe?“

 

Elroy beginnt nun nachdenklich mithilfe seiner Finger zu zählen. Diese Naivität treibt Keevan fast zur Weißglut! Ungläubig schlägt er die Hände über seinem Kopf zusammen.

 

Elroy: „Also weißt du, das sind bestimmt ganz schön viele. Und immer wenn es über 100 geht, verzähl’ ich mich so schnell.“

 

Keevan schaut noch einmal auf das Buch, dass Elroy ihm eben gegeben hat, ehe er darauf antwortet.

 

Keevan: „Was ich damit sagen wollte ist, dass ich bei einer so langen Karriere sicherlich kein Regelbuch mehr brauche Elroy. Das kannst du also wieder mitnehmen.“

 

Elroy: „Aber das ist doch ein neues Regelbuch. Das alte war voll kompliziert, da hab ich vieles gar nicht verstanden, weshalb ich das mal vereinfacht habe.“

 

Keevan: „Wieso habe ich dir beim Quest 4 the Best nicht bloß noch eine mitgegeben?! War es das dann Elroy?“

 

Elroy: „Hmm... ich glaube schon. Wenn du noch Fragen hast, kannst du aber gerne zu mir kommen.“

 

Keevan: „Ganz sicher Elroy. Ich bin dann sofort da!“

 

Das Unique Highlight schnappt sich den Innovator Of Coolness am Kragen und trägt ihn fast schon aus seiner Kabine. Als Elroy gerade noch einmal etwas sagen will, knallt Keevan ihm die Tür vor der Nase zu. Kopfschütteln blickt er noch einmal auf das Refereeshirt mit dem Smilie hinab, womit diese Szene off geht.

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Da steht er wieder im Ring, The Phoenix. Etliche Buhrufe erreichen den maskierten Feuervogel. Einige davon sind als direkte Unmutsbekundung gegenüber seiner Person zu vermerken, die meisten Fans hatten sich aber wohl einfach nur schon auf das nächste Match gefreut und sehen in The Phoenix nichts weiter als einen kleinen Störfaktor. Ob der Mann im Ring das auch so sieht sei dahin gestellt. Tatsache ist jedoch, daß er dies in altbekannter Manier ignoriert um seine Botschaft per Mikrofon zu vermitteln.

 

„Der Brawlin’ Rumble kommt näher.“

 

Welch kluge Feststellung...

 

„Tag für Tag nähern wir uns dem größten, dem wichtigsten, dem gewaltigen Wrestlingevent aller Zeiten. Tag für Tag arbeite ich darauf hin, dort meinen ersten großen Triumph feiern zu können. Einen Triumph, den es in dieser Form noch nicht gegeben haben wird: Ein beinahe Unbekannter, ein unbeschriebenes Blatt gewinnt beim Brawlin’ Rumble und besiegt die versammelte Wrestlingelite. Binnen einer Show wird die gesamte Wrestlingwelt auf den Kopf gestellt. Dies ist die Herausforderung, der ich mich stelle. Und dies ist mein Versprechen an euch, daß ich diese Herausforderung meistern werde. Man möge mir Größenwahn vorwerfen, aber ich weiß daß ich schaffen kann und schaffen werde. Ich werde der Sieger sein.“

 

So viel Arroganz in so wenigen Sätzen bringt die Masse zum Kochen. Die Buhrufe werden lauter.

 

„Ich werde der Sieger sein um dann Keevan von seinem Thron zu stoßen.“

 

Vereinzelter Jubel der Fans. Mit einem Shoot gegen den amtierenden Champion macht man sich Freunde, ob man nun will oder nicht.

 

„Ich weiß, wer sich mir alles in den Weg stellen wird. Ich kenne die Namen, ihr kennt die Namen. Alle geistern sie in unseren Köpfen hin und her. Es sind große Namen dabei. Große Namen von Männern und Frauen, die schon große Schlachten geschlagen haben. Schlachten, denen man Respekt zollen muss. Ich tue dies. Ich respektiere, was meine kommenden Gegner schon alles erreicht haben. Umso mehr ist dies mein Antrieb diesen großartigen Wrestlern ihre Grenzen aufzuzeigen. Umso mehr wird dies meine Legende schaffen. Siege gegen 29 Amateure bedeuten nichts. Siege gegen diese 29 Männern und Frauen bedeuten Ruhm, bedeuten Ehre, bedeuten Glanz. Und dies ist mein Ziel. Mein Stern wird nach diesem Triumph heller glänzen als alles andere jemals zuvor.“

 

Die Worte des Maskierten scheinen noch unwahrscheinlicher zu sein als die Versprechen eines Politikers vor einer Wahl. Doch The Phoenix selbst scheint überzeugt von sich und seiner Botschaft.

 

„Ihr 29 Männer und Frauen: Ich weiß nicht, ob ihr mir zuhört. Ich weiß nicht mal, ob ihr mich schon jemals zuvor gesehen habt. Aber seid euch gewiss, daß ihr in meiner Person den Sieger des Brawlin’ Rumble erkennen könnt. Ich bin derjenige, der beim Brawlin’ Rumble aufsteigen wird, aufsteigen in das Reich der Legenden. Ich werde siegen.“

 

Unter den Buhrufen der Meute lässt The Phoenix das Mikrofon fallen. Die Botschaft ist übermittelt. Fraglich ist nur, ob diese Botschaft letztlich auch der Wahrheit entsprechen wird.

 

 

 

MG: „Dieser Mann… der wird beim Brawlin’ Rumble am Ende jeden als Feind haben, wenn er so weitermacht. Würde mich nicht wundern, wenn er der Erste ist, der ausscheidet, weil sich alle gegen ihn verbünden!“

 

SN: „Tja, Jeder gegen Jeden, wenigstens macht er sich dieses Motto zum Programm!“

 

MG: „Und wir machen weiter in unserem Programm, welches uns wieder einmal zu Luke Tyler führt!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Da ist ja unser Traumpärchen.“

 

Mit dem Mikro bewaffnet nähert sich Luke Tyler den Protagonisten des heutigen Main-Events, namentlich Ulf Lang und Diego Ortega.

 

Diego: „Buenas tardes Luke.“

 

Ulf: „Nabend.“

 

Ein kurzes Nicken auf allen Seiten und es kann losgehen, Luke Tyler holt aus.

 

Luke Tyler: „Es ist ja schon… paradox. Ihr beide steht euch heute Abend im Ring gegenüber. Und was ist? Ihr steht hier friedlich, fröhlich Cola trinkend im Backstagebereich. Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas ähnliches gesehen zu haben.“

 

Ein fröhliches Grinsen im Gesicht von Ulf Lang. Er scheint völlig Unbekümmert zu sein oder es zumindest gut vorzuspielen.

 

Ulf: „Da sieht man mal, wozu die „alte“ Generation noch in der Lage ist. Immer aufs Neue gelingen uns Überraschungen. Warum sollte ich mich auch nun von Diego hier distanzieren? Schließlich hat er mich überhaupt erst wieder in Form gebracht um dieses Match bestreiten zu können.“

 

Diego: „Das ist ja auch ganz einfach Luke. Wir sehen beide dieses Match einfach nur als Standortbestimmung für Ulf. Er hat in den letzten Wochen sehr viel trainiert, aber es braucht mehr als Training. Es braucht auch richtige Matches. Sicherlich haben wir im Training auf den ein oder anderen Jobber zurückgegriffen, aber gegen die hätte ja selbst Keevan eine Chance. Von daher wollte ich Ulf eine echte Herausforderung bieten.“

 

Ulf: „Eine Herausforderung, die ich gerne annehme und die ich auch erfolgreich meistern werde.“

 

Luke Tyler überlegt kurz, bevor er zu seiner nächsten Frage ansetzt.

 

Luke Tyler: „Trotzdem ist und bleibt es ein komisches Szenario. Diego, wenn du verlierst hast du ja insofern gewonnen, als das Ulf gestärkt Richtung Brawlin’ Rumble geht. Wenn du gewinnst, hast du aber gleichzeitig verloren, weil du Ulf als Contender unglaubwürdig machst.“

 

Diego: „Es geht nicht nur um Sieg oder Niederlage Luke. Die Breite an der Spitze der PCWA ist sehr dicht. Da entscheiden teilweise Nuancen über Sieg oder Niederlage. Es geht heute in erster Linie darum zu zeigen, dass Ulf fit ist. Er soll sich in einem harten Match beweisen. Und selbst eine knappe Niederlage würde ihm helfen. Es rechnet doch jeder damit, dass er nach wenigen Minuten erschöpft zusammenbricht wenn ich mich mal bei so manch einem Kritiker umhöre.“

 

Energisch fährt Ulf dazwischen.

 

Ulf: „Was aber ganz bestimmt nicht passieren wird. Ich habe vor, dieses Match zu gewinnen. Und ich denke, dass ich das auch schaffen kann. Und dieses Ausrufezeichen wird Keevan nicht übersehen können… zumal er in diesem Moment direkt neben mir sein wird. Ich kann es kaum erwarten ihm ein überlegenes Grinsen zu schenken und ihm zu sagen, dass mein nächster Sieg mir seinen Gürtel bescheren wird.“

 

Diego: „Nun Amigo, wir werden es sehen.“

 

Luke Tyler: „Ulf, du hattest es gerade angesprochen: Welche Rolle spielt deiner Meinung nach Keevan als Referee?“

 

Ulf: „Ich bezweifel doch stark, dass er Interesse an einem fairen Matchhergang hat. Dies ist ja auch das, was mich am meisten stört. Als ich zuerst von diesem Match erfahren habe, war ich skeptisch. Ich gegen meinen Trainer. Aber mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass es das Richtige ist. Aber dabei Keevan als Referee? Sein Interesse kann ja nur sein, mich schlecht aussehen zu lassen und vielleicht versuchen, uns gegeneinander aufzuhetzen. Ich für meinen Teil werde hart kämpfen, aber fair. Sollte Keevan irgendeine krumme Tour versuchen, wird er schon einen Vorgeschmack seiner Tracht Prügel vom PPV bekommen.“

 

Nun ist wieder der Mexikaner an der Reihe. Entschlossen geht er auf die Wort seines Freundes ein.

 

Diego: „So sehe ich das auch Muchacho. Es soll ein harter Fight werden. Die Frage ist nur, ob Keevan uns ein flüssiges Match ermöglicht. Ich befürchte ja, dass er alles versuchen wird um uns aus dem Konzept zu bringen. Das jedoch wird ihm nicht gelingen. Und ich für meinen Teil denke, dass ihm ein Sieg von mir wesentlich lieber ist. Doch es sollte klar sein, dass ich von ihm keine Geschenke annehme.“

 

Luke Tyler: „Wir können also festhalten: Es wird ein harter, fairer Fight und der Bessere möge gewinnen.“

 

Nicken bei den Protagonisten.

 

Diego: „Si.“

 

Ulf: „So und nicht anders.“

 

Luke Tyler: „Nun denn, viel Glück euch Beiden.“

 

 

 

MG: „Noch gehen sie ziemlich kameradschaftlich miteinander um.“

 

SN: „Ja, so etwas habe ich wirklich selten erlebt. Sogar Stableintern gab es vor Matches schon oft Spannungen.“

 

MG: „Muss wohl am Gemüt der Beiden liegen.“

 

SN: „Mal sehen ob sie das auch in das Match retten können.“

 

MG: „Sollten sie auch nicht unbedingt. Da soll es schließlich Aktion geben und nicht friedliche Eintracht!“

 

SN: „Da hast du auch wieder recht. Warum aber bleibt die Kamera auf Luke drauf?“

 

MG: „Keine Ahnung, der geht jedenfalls um eine Ecke und…

 

 

 

Luke Tyler läuft Backstage direkt in den Sarge hinein, geht sofort ein paar Schritte zurück und verzieht das Gesicht.

 

Luke Tyler: „Puh, Du könntest auch mal eine Dusche gebrauchen.“

 

Sgt. Davies: „Wozu? Der Geruch der Niederlage geht nicht mehr weg.“

 

Luke Tyler: „Welche, die gegen Tauto oder gegen Novoselic?“

 

Sgt. Davies: „Sonst keine Fragen?“

 

Luke Tyler: „Verlieren gehört nun einmal dazu.“

 

Sgt. Davies: „Für mich nicht mehr.“

 

Luke Tyler: „Und die Fans?“

 

Sgt. Davies: „Haben sich abgewandt.“

 

Luke Tyler: „Das heißt...“

 

Aber weiter kommt er nicht mehr, denn auch der Sarge hat sich abgewandt und ist gegangen.

 

 

 

SN: „Okay, der Sarge war in der Nähe, aber so, wie er aussieht, hätte man den auch um die Ecke herum riechen können!“

 

MG: „Die Fans haben sich vom Sargent abgewandt? Wann denn bitte?“

 

SN: „Keine Ahnung, ich hoffe das wird jetzt aber kein Dauerzustand sein. Schließlich kann er doch nicht die MoSA enttäuschen!“

 

MG: „Da hast du recht, er hat sich so hart den Jubel der Fans erarbeitet…“

 

SN: „Nun, wir müssen weiter machen und so wie ich das sehe, kommt gleich das dritte Match. Warren Black gegen Ian Cole. Zuvor gibt es allerdings ein wenig Werbung!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

MATCH 3

 

 

Als die Show aus der Werbung zurückkehrt ist Warren Black schon im Ring.

 

Jane Nelson: „Hier ist der Gegner von Warren Black. Bitte begrüßen sie mit mir den Wolf, den Kanadier Ian Cole!“

 

Die Halle wird abgedunkelt. Eine Aura der Stille herrscht in der Halle. Langsam glimmen die Scheinwerfer aus und die letzten Lichtreste verschwinden. Man kann schließlich nur noch Konturen erkennen. Dann wird die Musik von Ian Cole abgespielt, „Sleeping Sun“ von „Nightwish“.

 

The sun is sleeping quietly
Once upon a century
Wistful oceans calm and red
Ardent caresses laid to rest

 

Plötzlich wird der Eingangsbereich gleißend hell erleuchtet, die Zuschauer sind geblendet. Diejenigen, die noch was sehen können, blicken gebannt auf den Eingangsbereich. Doch niemand steht da. Das Licht verschwindet wieder. Erneut liegt die Dunkelheit wie ein Schleier in der Halle. Da erflammt das Licht erneut und taucht den Bereich nur Sekunden später wieder in gleißendes Licht.

 

For my dreams I hold my life
For wishes I behold my night
The truth at the end of time
Losing faith makes a crime

 

Und ein Aufschrei geht durch die Massen. Ian Cole steht dort, den Kopf gesenkt und das Wolfsfell über die Schultern gelegt, die Muskeln angespannt.

 

I wish for this night-time
to last for a lifetime
The darkness around me
Shores of a solar sea
Oh how I wish to go down with the sun
Sleeping
Weeping
With you

 

Nun hebt er den Kopf, legt ihn in den Nacken und ein lautes Wolfsgeheul ist zu hören. Die Zuschauer stimmen in das Gejaule ein. Gleichzeitig zucken gleißend rote Flammen links und rechts von Ian aus dem Boden und eine Explosion ist zu vernehmen. Die Scheinwerfer erwachen wieder zu voller Leistung und Ian bewegt sich auf den Ring zu. Einzelnen Fans reicht er die Hand, ohne dabei jedoch seinen Blick vom Ring abzuwenden. Starr blickt er auf den Ring, den Ort seines nächsten Kampfes.

 

Er geht zur Ringtreppe hinüber und steigt sie langsam hinauf. Am Ringpfosten bleibt er stehen und scheint noch mal in sich zu gehen.

 

 

Er steigt in den Ring, legt das Wolfsfell ab und gibt es dem Referee zur Verwahrung und läuft noch etwas im Ring herum und macht sich bereit für den Kampf.

 

- Match 3 -

Matchseries Finals
Regular Single Match

 

 

vs.

 

 

(Referee: „Yoshi“ Funaki)

 

Der Referee Funaki geht noch mal mit beiden Kontrahenten durch, dass er ein sauberes und faires Match haben möchte. Dann lässt er das Match anlauten.

 

SN: „Jetzt geht es los.“

 

MG: „Ja allerdings und ich bin gespannt, welcher der Beiden sich hier durchsetzen kann.“

 

Cole bietet seinem Gegner sofort eine die Kraftprobe an. Der Texican geht darauf ein und mit der linken Hand drücken beide gegeneinander. Erst muss Cole nachgeben, doch dann grinst der Wolf.

 

MG: „Er scheint Black nur auf den Arm genommen zu haben.“

 

SN: „Cole zeigt hier klar, dass er von der Körperkraft überlegen ist.“

 

MG: „Allerdings kann sich Black mit einem Tritt befreien.“

 

Ein Dropkick tut das Weitere. Cole geht auf die Matte und steht allerdings genauso schnell wieder. Ein Brawl der beiden startet. Hart fliegen hier die Punches. Keiner will nachgeben und das zeigen sie energisch. Allerdings muss sich wieder Warren Black geschlagen geben. Er wird in die Seile gedrängt. Ein harter Chop folgt. Das Publikum geht laut mit „Whooo“ Chants mit, als ein zweiter Chop sein Ziel trifft. Ein dritter Chop und der Texican hängt fest im Seil. Ein Whip In schickt ihn in die andere Hälfte des Squared Circles. Er federt aus den Seilen zurück und taucht sofort unter einem Sidekick weg. Er rennt weiter. Abermals kommt er aus dem Seilen, aber mit dem Leapfrog überspringt er diesmal Cole, welcher mit einem Low Kick seinem Gegner die Beine wegziehen wollte. Er rennt weiter. Wieder federt er aus den Seilen und diesmal hat Cole den Braten gerochen. Er rannte etwas vor und lies seinen Gegner in eine Clothline hineinrennen.

 

SN: „Autsch!“

 

MG: „Das war sehr stiff!“

 

Mit einem Fistdrop geht es weiter. Ein Armbar wird angesetzt. Warren Black schreit auf und versucht sofort sich dem Seil näher zu zappeln. Da dies nicht weit entfernt ist, glückt dieser Versuch schnell. Thema schnell, Cole ist wieder auf den Beinen. Er zieht seinen Gegner hoch und es soll einen Vertical Suplex geben. Geblockt! Ein weiterer Versuch, doch wieder wird er geblockt. Stattdessen zeigt Black einen Snap Suplex und verschafft sich so wieder Luft zum atmen.

 

MG: „Schön gekontert!“

 

SN: „Da kann man nur zustimmen.“

 

Warren Black kommt wieder auf die Beine, doch auch Cole will nicht lange auf der Matte bleiben. Er rennt sofort auf den Texican zu, doch dieser reagiert blitzschnell und zeigt einen Armdrag. Das selbe Spiel noch einmal. Es soll den dritten Armdrag geben, doch er wird Cole ran gezogen und dieser zeigt einen verdammt hohen Back Bodydrop! Der erste Pinversuch des Matches.

 

1

.

.

.

Kick out!

 

SN: „Die beiden sind noch lange nicht fertig.“

 

MG: „Das seh ich genauso.“

 

Wieder setzt Cole den Arm bar an und diesmal ist Black fast in der Mitte des Rings. Lautes aufschreien von Black und man sieht Cole klar die Kraftanstrengung an.

 

MG: „Ian Cole scheint die Arme von Black schwächen zu wollen.“

 

SN: „Da ist ein Armbar natürlich ein probates Mittel.“

 

MG: „Allerdings.“

 

Der Weg zu den Seilen ist zu weit entfernt. Der Texican versucht zu zappeln, doch es bringt nichts. Cole hält diesen Griff bombenfest. Black gibt nicht auf. Er windet sich in alle Himmelsrichtungen. Tatsächlich bekommt er seine Beine um den Hals von Cole. Die Kopfschere. Funaki muss nun beide fragen, ob sie aufgeben wollen, aber selbstverständlich verneinen diese das.

 

SN: „Eine muntere Situation, nicht wahr, Mike.“

 

MG: „Stimmt! Wer löst den Griff zu erst oder wer gibt auf.“

 

SN: „Dieses Spiel kann allerdings nicht ewig weitergehen, denn es kostet beide eine Heidenkraft ab.“

 

Die Beiden scheinen dies auch zu merken und lösen zeitgleich ihre Griffe. Schnell versuchen sich beide zu erheben, doch das ist nicht so einfach. Allerdings ist es Warren Black, der den besseren Restart hinlegt, indem er wie aus dem Nichts eine Hurricanerana bringt. Die Beine werden zum Cover festgehalten.

 

1

.

.

.

2

.

.

.

Kick out!

 

SN: „Das war schon verdammt knapp.“

 

MG: „Ich dachte schon, dass es das war. Sehr beeindruckend wie dieser Move aus dem Nichts kam.“

 

SN: „Ja, als ob er Springfedern in den Beinen hätte!“

 

Funaki zeigt den Two Count klar an, obwohl einige Fans schon dachten, dass es vorbei ist. Black setzt mit einem Elbow Drop nach. Ein weiterer folgt. Dann setzt er einen Sleeperhold an. Funaki checkt sofort, ob die Atemwege frei sind. Sie sind es und er erklärt den Griff für legal. Cole versucht Richtung Seil zu kommen, doch der Weg ist zu weit. Somit ist dieser Sleeperhold eine bedrohliche Situation. Die Arme zappeln wie wild, doch Black rückt kein Stück. Er zieht eher noch fester an. Cole wird definitiv langsam müde. Die Augen werden schon kleiner. Der kleine Japaner in seiner Job Tätigkeit hebt das erste Mal den Arm von Cole.

 

SN: „Er fällt!“

 

Funaki zeigt die Eins an. Ein zweites Mal wird der Arm gehoben.

 

SN: „Er fällt ein zweites Mal.“

 

Die Zwei wird angezeigt. Ein drittes Mal wird der Arm gehoben.

 

SN: „Er fällt!“

 

MG: „Nein, im letzten Moment reißt Cole den Arm hoch.“

 

Cole scheint sich jetzt aufputschen zu wollen. Er versucht noch einmal alle Kraft zu mobilisieren. Ein Wolfsgeheul von ihm. Black hingegen will dies natürlich gar nicht dulden. Er zieht noch einmal kräftiger an und versucht mit Hilfe seiner Beine den Hold zu modifizieren. Cole hingegen versucht aufzustehen. Er sieht darin seine einzige Chance. Tatsächlich schafft er es auf die Knie. Allerdings stellt sich Black darauf hin, um Druck von oben auszuüben. Ian steht die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Er gibt alles was er hat. Er steht auf!!! Dabei hält er sich an dem Kopf von Black fest. Geschickt gemacht. Er lässt sich wieder fallen!

 

MG: „Chinbreaker!“

 

SN: „Klasse gemacht.“

 

Jetzt ist Cole wieder in Aktion! Beide stehen auf und Black rennt auf Cole zu. Direkt in einen Dropkick. Schnell steht Black wieder. Eine Clothline. Noch mal steht der Texican wieder. Tritt in den Bauch und eine Double Arm Powerbomb folgt. Cole hält sofort die Brücke. Funaki ist zum Zählen da.

 

1

.

.

.

2

.

.

.

3!!!

 

Jane Nelson: „Sieger durch Pinfall… Ian Cole!!!“

 

Unter dem Jubel der Fans reißt Cole die Arme zum Zeichen des Sieges in die Höhe. Er scheint sich sehr über diesen Sieg zu freuen. Dann verlässt er den Ring, während Warren Black sich doch sehr zu ärgern scheint über diese Niederlage. Unter seinem Theme geht Cole Backstage.

 

MG: „Tolles Match und vor allen ein toller Endmove!“

 

SN: „Ja da stimm ich dir zu. Es ist schade, dass ich beim Brawlin’ Rumble nicht wieder neben dir sitzen kann, um die Fortsetzung zu sehen.“

 

MG: „Tja sorry, aber dann ist dieser Platz wieder von Vincent besetzt.“

 

SN: „Egal, wollen wir keine Zeit verlieren, denn es geht weiter mit einer tollen Show.“

 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Ihre schönen Augen blicken starr auf die Wand. Sie sucht Konzentration. Die Blicke graben sich in dem tristen Weiß ein und wollen endlich entfesselt werden. Bald muss sie auf eigenen Wunsch gegen ihren früheren Stablepartner Azrael Rage antreten. Bald wird sie heraustreten und gegen das Unheil kämpfen, dass wie ein Damoklesschwer über ihrer Hochzeit schwebt.

 

Ein Klopfen an der Tür…

 

Runa: „Herein.“

 

Langsam öffnet sich die Tür. Fast schüchtern um die Ecke schielend, guckt Azrael Rage hinein.  Er beguckt sie. Ihre makellose Schönheit, ihre ausdrucksvollen Augen. Sie ist bildschön und er bewundert sie, bis heute.

 

Rage: „Runa? Ich möchte nicht gegen dich kämpfen. Warum willst du gegen mich antreten? Reicht es nicht, dass ich schon gegen Gabriel und Stryfe kämpfen muss, um zu holen, was rechtmäßig mein ist? Ich sah doch, wie du dich bemüht hast, Gabriel von der Verbrüderung mit mir zu überzeugen. Es gibt keinen Grund für uns zu kämpfen. Wozu also?“

 

Sie blickt ihn fast unverstehend an. Warum will er es nicht verstehen? Sie muss kämpfen, wenn Gabriel ihm nicht die Stirn bietet, denn sie nimmt nicht hin, was Rage ihrem Heim angetan hat. Vermutlicht hätte er auch alles in Schutt und Asche gelegt, wenn er sich nicht sicher gewesen wäre, dass Gabriel doch noch kämpfen würde. Außerdem bedroht er ihr Familienglück.

 

Runa: „Azrael, versteh doch, ich muss mein zukünftiges Leben schützen…“

 

Er fällt ihr ins Wort.

 

Rage: „…musst du nicht. Du bist schön und schlau. Du wirst einen anderen und einen besseren finden, als Gabriel. Er ist ein törichter Narr und hat nichts mehr mit dem Mann gemeinsam, den du liebst. Sieh dir doch an, wie schwächlich er vor sich hin reift.“

 

Zornig blickt sie ihn an.

 

Runa: „Rede nicht so über meinen zukünftigen Ehemann!“

 

Sie blickt kurz weg, weil sie weiß, dass er teilweise Recht hat, mit dem was er sagt.

 

Runa: „Azrael, ich liebe ihn und er liebt mich. Er ist nicht schwach. Er gibt das Kämpfen nur auf, damit er mich lieben kann. Das ist wahre Stärke.“

 

Wieder blickt sie in einen anderen Teil des Raumes.

 

Runa: „Du solltest froh sein, dass er nicht mehr der alte Gabriel Lucifer ist, denn seine Bösartigkeit hätte sogar dein dämonisches Treiben in den Schatten gestellt. Er würde dich vernichten, Azrael. Du hättest gegen das, was du so besessen herauf beschwören willst, nicht den Hauch einer Chance. Den Mythos, den du dir so sehnlich wünschst, hast du nie in seiner vollen Blüte erlebt. Aber just in diesem Augenblick wünschte ich mir fast, dass er dich erhört und grausam heimsucht.“

 

Sie schüttelt den Kopf.

 

Runa: „Aber er ist nicht mehr der Alte und wird daher auch nicht kämpfen. Sei froh darüber und ziehe lebend in die Schlacht des Rumble, wenn ich es dir denn in einem Anflug von Gnade gestatte, deine Karriere fortzusetzen. Ob du willst oder nicht. Heute wirst du kämpfen müssen. Für mich bist du nicht nur die Generalprobe für das Match gegen meinen Bruder, du bist ein Feind meiner neuen Familie. Eine Frau, die ihre Liebe gefährdet sieht, ist gefährlicher, als jeder Mythos es sein könnte.“

 

Der Teufel verkneift sich ein kleines Schmunzeln.

 

Rage: „Runa, liebste Runa, sehe doch den Tatsachen ins Auge. Ich weiß, dass du viele siegreiche Schlachten geschlagen hast. Etliche Titel zierten schon dein Haupt, doch mal ganz ehrlich. Was willst du mir antun? Du bist nur eine Frau. Es ist geradezu unfair und unverantwortlich von diesem Feigling, dich gegen mich antreten zu lassen.“

 

Runa: „Dieser von dir als Feigling betitelte Mensch ist mein zukünftiger Ehemann. Jedes weitere Wort treibt dich noch näher an den Abgrund heran.“

 

Besonnen und mit einem Blick gezeichnet, den man sonst nur von ihrem Gabriel gewöhnt war, schaut sie Azrael in dessen von Hass zerfressene Augen.

 

Runa: „Ich habe mir diesen Kampf gewünscht und Azrael…ich werde dich besiegen. Qualvoller und elender, als Gabriel es jemals auch nur fantasieren könnte. Es braucht keinen Mythos, um den Teufel zu vernichten. Eine Frau, die etwas verteidigen muss, wofür sie so viele Jahre gekämpft hat, genügt vollkommen.“

 

Der Teufel lacht.

 

Rage: „Ich will nicht mit dir brechen, Runa, aber sei vorsichtig! Sei sehr vorsichtig! Du lässt mir schließlich keine Wahl, werte Runa. Ich muss wohl gegen dich kämpfen und ich werde nicht zurückschrecken. Du bist eine Frau. Dies wird mir im Kampf einerlei sein. Da werde ich nicht zögern, wenn ich dir mit der geballten Faust in dein schönes Gesicht schlagen muss. Keine Zurückhaltung werde ich zeigen, wenn du mich zu diesem Kampf zwingst.“

 

Sie nickt.

 

Runa: „Ich habe nichts anderes erwartet, Azrael. Geh nun.“

 

Der Teufel nickt ebenfalls einsichtig.

 

Rage: „Wie du willst! Ich hoffe du wirst mir meine heutigen Taten gegen dich verzeihen können. C’est la vie und viel Glück.“

 

Rückwärts geht er wieder aus der Tür heraus. Noch einmal blickt er sie an. Er will nicht kämpfen, aber was sein muss, muss sein.

 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Wie verhält man sich in Gegenwart des Champions?

Respektvoll? Zurückhaltend? Oder doch eher frech? Aufmüpfig?

 

The Phoenix wird sich seine Gedanken schon gemacht haben. Tapfer spaziert er durch die Katakomben und nähert sich der Kabine von Keevan. Dem Mann, dem er in seinen Ansprachen schon viele Worte gewidmet hat. Worte des Respekts, aber stets verbunden mit einer Kampfansage. Es ist das erklärte Ziel des Feuervogels, einen Tages dem Undisputed PCWA Gerasy Champion gegenüber zu stehen. Im Ring. Außerhalb des Rings ist es doch ein bisschen einfacher.

 

The Phoenix klopft an, ein heiteres „Herein“ bittet ihn… herein.

 

„Danke Mister Keevan.“

 

Die eindrucksvolle Kabine des Champions liegt vor ihm. Seine eigene Kabine wirkt da doch eher rustikal gegen die Schmuckstücke in diesem Raum. Aber so lebt es sich als Champion. Die Tür wird geschlossen, während Keevan zum ersten Mal richtig aufschaut.

 

Keevan: „Wer zur Hölle bist du denn? Oh warte, ich erinnere mich, der Rookie mit großen Ambitionen.“

 

Ein müdes Grinsen bei Phoenix.

 

The Phoenix: „Ja, der Feuervogel. Und ob sie es glauben oder nicht, es ist mir eine Ehre Sie kennen zulernen. Die meisten Kommentare die ich über sie höre lauten zwar „arrogantes Arschloch“, „alter Mann“, …“

 

Keevan traut seinen Ohren kaum und quittiert diese Provokation mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.

 

Keevan: „Netter Versuch Kleiner. Ich soll mich jetzt ärgern, rumschreien und dich beleidigen, was!? Tut mir leid, aber dafür ist ein Wicht wie du, nicht gut genug.“

 

The Phoenix: „Ich habe nur zitiert, was meine Ohren vernommen haben. Sie haben keinen guten Ruf Mister Keevan. Weder in der PCWA, noch sonst wo. Aber ich sehe das anders. Man wird nicht zufällig Undisputed Gerasy Champion.“

 

Das gefällt Keevan natürlich schon viel besser und will etwas erwidern, doch der Maskierte gibt ihm zu verstehen, dass er noch nicht ganz fertig ist.

 

The Phoenix: „Um in der PCWA Undisputed Gerasy Champion zu werden, braucht es Talent. Unter anderem. Vor allem aber braucht es Willen. Sie haben diesen Willen. Und die, die diesen Willen nicht haben sind neidisch und schimpfen.“

 

Ein verschmitztes Lächeln macht sich auf dem Gesicht des Foretime-Gründers breit. Endlich ein Rookie, der die Welt versteht.

 

The Phoenix: „Aber Sie können sich eines sicher sein: Ich habe diesen Willen auch. Ich werde diesen Willen beim Brawlin’ Rumble präsentieren. Und einen PPV später werde ich diesen Willen IHNEN präsentieren.“

 

Nun ist es dann doch an der Zeit für Keevan  zu intervenieren.

 

Keevan: „Hey, du bist vielleicht etwas übereifrig, aber ich muss sagen, dass du wenigstens der erste bist, der etwas zeigen will. Du versucht wenigstens zu beweisen, dass ich mit meiner Meinung, dass die PCWA hauptsächlich kleine Prinzesschen beherbergt, falsch liege. Das ist lobenswert. Und trotzdem solltest du langsam machen. Du hast hier gerade mal ein oder zwei Matches bestritten und noch gar nichts bewiesen. Ich bin ein mehrfacher Champion. Ich habe alles erreicht, was man erreichen kann. Du, du bist vielleicht Eric Drakmore, The Dark Phoenix…“

 

Keevan hält inne. Mit übertriebener Gestik schlägt er sich an die eigene Stirn.

 

Keevan: „Halt, stimmt ja gar nicht. Wie dumm von mir. Du bist ja nur The Phoenix. Aber da siehst du es doch schon. Ich kann mir nicht mal deinen Namen merken und du willst schon einen Shot auf den Undisputed Gerasy Title. Du hast bisher nichts geleistet, was sich in mein Gedächtnis brennen sollte... geschweige denn in das Gedächtnis der Geschichte. Bisher bist du nicht mehr als eine Name in der History der PCWA. Ich hingegen bin eine Legende. Und das mit der großen Klappe, bekomme ich auch besser hin.“

 

Der Champion kommt in Fahrt. Er liebt es, mit den Worten zu spielen.

 

Keevan: „Brawlin’ Rumble V. Du willst gewinnen? Versuche es. Bist so gut, wie du denkst, sollte der Rest der PCWA kein Problem darstellen. Und mit etwas Glück lässt vielleicht wirklich neun PCWA’ler und zwanzig Niemande aus anderen Ligen hinter dir, aber nach diesem Sieg würde sich dir ein Hindernis in den Weg stellen, dass du so noch nie gesehen hast. Du kannst mit Glück eine Battle Royal gewinnen, aber der Undisputed Gerasy Title verlangt dir mehr als nur Glück ab. Glück ist das letzte das dir hier helfen kann. Egal wie du zu sein glaubst, der Undisputed Gerasy Title ist nicht in deiner Reichweite. Du bist garantiert noch nicht so weit!“

 

The Phoenix: „Ich glaube, das ich gewinnen werde. Und keine noch so schnelle Zunge wird daran etwas ändern“

 

Unbeeindruckt von der Aura des Champions setzt The Phoenix seine Ausführungen fort.

 

The Phoenix: „Zwei mal bereits habe ich mein Können aufblitzen lassen. Das Ergebnis waren klare Siege. Ich bin überzeugt, dass ich meine Quote halten werde. Bis zum Gewinn des Undisputed Gerasy Titles.“

 

Ohne jede emotionale Regung dreht sich der Feuervogel herum und schickt sich an, die Kabine des Champions zu verlassen. Dass der das letzte Wort haben muss, überrascht ihn nicht.

 

Keevan: „Du würdest bei einem Duell nur eines gewinnen: Eine Lehrstunde. Und die gebe ich dir sogar gratis.“

 

Die Tür wird zugeworfen, Keevan bleibt alleine zurück.

 

 

 

MG: „Rage trifft Runa und Keev trifft den Feuervogel…“

 

SN: „Zwei Treffen, die unterschiedlicher nicht hätten ablaufen könnten. Rage besuchte Runa und man merkte deutlich, dass er eigentlich nicht gegen die antreten will, aber ihm wird nichts anders bleiben. Es ist unausweichlich!“

 

MG: „Ganz anders dagegen Keevan und The Phoenix, der Letztere bestärkte nur noch einmal seine Ambitionen auf den Gerasy, aber der Halter wies ihn schriff ab. Allerdings wird auch dieses Aufeinandertreffen unausweichlich sein, sofern The Phoenix den Brawlin’ Rumble gewinnt und Keevan seinen Titel gegen Wild Thing verteidigen kann…“

 

SN: „Und ich bin mir bei Beidem nicht so sicher, dass das wirklich eintreffen wird…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

The Road to Brawlin Rumble V…

 

Völlig lustlos nippt er an seinem Glas Wasser und juckt sich dann am Oberarm. Apathisch betrachtet er sein Gegenüber. Die letzten Klänge des Brawlin’ Rumble Themes klingen aus und er trommelt den Takten mit seinen Fingern auf dem Tisch mit, aus dem Drang heraus, sich irgendwie beschäftigen zu müssen, so sitzt er doch schon seit einiger Zeit hier und muss dem amateurhaften Radiofritzen beim Programm zuhören.

 

Radio DJ: „Der Brawlin’ Rumble naht, meine lieben Berliner Freunde. Vor mir sitzt einer der Athleten der dem Abend seinen Stempel aufdrücken will. Mike Novoselic, der Celebrator of Brutality hockt schon seit einigen Minuten gespannt auf seinem Platz und trommelt mit seinen Fingern eine Melodie der Zerstörung. Man sieht in seinem Blick, dass er bereit ist jeden zu zerfleischen, der sich ihm nähert! Oh, John Smith, ich möchte nicht in deiner Haut stecken! Außer natürlich du bist gerade mit Juliane am Werk!“

 

Ein übertriebenes Lachen wird eingespielt und Mike scheint seine Lethargie nur mit Mühen zu überwinden.

 

Radio DJ: „Hallo erstmal Mike und danke das du gekommen bist!“

 

Mike Novoselic: „Du kannst dir sicher sein, dass ich nicht freiwillig hier bin.“

 

Radio DJ: „Oh, oh, da hat die PCWA mir aber einen ganz Bösen geschickt!“

 

Ein übles Pfeifkonzert wird eingespielt und der DJ moderiert lachend weiter.

 

Radio DJ: „Kommen wir also zum Wesentlichen. Beim Brawlin’ Rumble wirst du gegen John Smith antreten und versuchen ihm den Tribune Title zu entreißen. Wirst du das schaffen?“

 

Mike Novoselic: „John Smith wird die ganze Vielfalt der Gewalt kennen lernen. Ich werde ihm beweisen, dass man Hardcore Wrestling zeigen kann, ohne eine einzige Waffe in Spiel zu bringen. John Smith wird erst leiden und dann werde ich mir seinen Titel nehmen!“

 

Radio DJ: „Ah, selbstsicher wie eh und je. Aber wenn man bedenkt, dass du nun Teil von „The Foretime“ bist und dir die Vergangenheit zurückwünscht, warum machst du dann Jagd auf den Titel? In deiner Anfangszeit hast du die Jagd nach Titeln doch auch verschmäht!“

 

Überrascht hebt Mike seine Augenbrauen. Der Kerl hat also mehr Ahnung als man denken mag.

 

Mike Novoselic: „Was ist denn damals passiert? Nach nur einer Season war ich Cryption Champion und haben den Titel von da an fast ein ganzen Jahr mit mir herumgeschleppt. Ich wollte den Titel damals nicht, aber ich habe gelernt diesen Titel zu lieben, denn ein Titel verspricht hochklassige Kämpfe. Der Cryption Title hat mir die härtesten Fights meiner Karriere gebracht. Der Tribune Title verspricht ähnliches. Allein das Qualifikationsmatch, das Sinister Cage Match, war eine Demonstration, das Brutalität wunderschön sein kann. Dabei ist dieser Titel nur das Sahnehäubchen. In Wirklichkeit geht es mir um John Smith und die New Era! Sie verbreiten eine falsche Botschaft. Sie werden die PCWA in den Untergang treiben, wenn niemand bereit ist sie aufzuhalten. Erst wenn ich John Smith ausgeschaltet habe, werde ich mich wieder in Frieden um etwas anderes kümmern können.“

 

Radio DJ: „Dann lass uns mal ein paar Takte über die New Era sprechen. Mit Desmond Mallory haben sie einen starken Part verloren und sind deutlich geschwächt worden. Deshalb gibt es in letzter Zeit Gerüchte, dass sie sich verstärken werden. Glaubst du da ist etwas dran?“

 

Mike Novoselic: „Dürfte man ihren Worten glauben schenken, dann wollen sie niemanden sonst in der New Era, doch ich bezweifle, dass man ihnen trauen kann. Es würde mich nicht überraschen bald ein neuerliches New Era Mitglied kennen zu lernen.“

 

Radio DJ: „Ein Name der von einigen genannt wurde ist Lynn Farrell. Der Ire, der bei der letzten Show von Azrael Rage hart zugerichtet wurde. Er gilt als großes Talent und kommender Star, schon nach so wenigen Auftritten. Kannst du da vielleicht mehr berichten?“

 

Mike Novoselic: „Kann ich nicht. Lynn Farrell sagst du? Das Gerücht habe ich auch schon gehört und es wäre zu schade um ihn. Er macht im Moment dieselbe Entwicklung durch, wie ich es damals tat. Er kam als Außenseiter, steigerte sich schnell zum Cryption Title Anwärter und wird vielleicht bald noch mehr in meine Fußstapfen treten, wenn er tatsächlich den Cryption Title gewinnt. Er kann mal ein Großer werden, er kann auf einer Stufe mit Keevan und mir stehen, wenn er hart an sich arbeitet, aber bis dahin muss er noch einige Entscheidungen treffen. Der New Era beizutreten wäre jedoch das falscheste was er tun könnte.“

 

Radio DJ: „Nu gut, genug von der New Era, die Zeit wird knapp, zurück zum Brawlin’ Rumble. Du wirst dort lediglich auf John Smith treffen und hast dich nicht für den Rumble gemeldet, warum?“

 

Mike Novoselic: „Weil ich mich nicht auf den Sieg konzentrieren könnte. Dieses Jahr geht es mir nur um John Smith. Letztes Jahr habe ich den Fehler begangen beides zu machen, ein Match und den Rumble und prompt war ich nicht konzentriert genug, um Cage zu bemerken. Wenn ich am Rumble teilnehme, dann will ich auch gewinnen.“

 

Radio DJ: „Vielleicht nächstes Jahr?“

 

Mike Novoselic: „Vielleicht nächstes Jahr.“

 

Ein freudiges „Cowboy-Jeeeha“ wird eingespielt.

 

Radio DJ: „Das war es auch schon wieder, Mike verlässt uns nun und wir widmen uns wieder der Musik. Zum Abschluss gibt es Mike Novoselics Entrance Theme „Step up“ von Drowning Pool. Have Fun!“

 

1 – 2 – 3 – Go!

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Schaltung vor die Tore der PCWA. Ein ungewöhnliches Bild. Vier durchtrainierte Männer in gut geschnittener azurblauer Kombination. Die gut gefütterten, glatten Pullover verdecken mit ihren Kragen die Kehlen der Männer, aber nicht ihre muskulösen Arme. Die sind bis zur Schulter frei. Bis auf je ein blaues Band, etwa 6cm hoch, an jedem rechten Arm, weiß bestickt mit den Initialen ‚S’ und ‚P’.

 

Vier perfekte Sklaven tauschen mit unzufriedenen Mienen Blicke aus, und bereiten seine Ankunft vor.

 

Alexander Vega, Stephon Buzzcock, Dave Himsley, Johnny Buzcock positionieren sich im Halbkreis und senken respektvoll den Kopf. Respekt ist wichtig. Und er wird noch wichtiger. Für euch alle. Für jeden einzelnen von euch. Ihr werdet sehen.

 

Der hübsche Smartin ist ausgezeichnet gelaunt. Smartin tritt ins Bild. Smartin tritt sehr nah an Vega heran, umfasst dessen regungslosen Hals, flüstert dem finsteren Vega grinsend etwas ins Ohr.

 

Ein Blick in die Runde. Alle nicken. Himsley und der erste Buzzcock machen sich auf den Weg zu einem alternativen Zugang zum PCWA- Gelände. Sie haben Baseballschläger aus massivem Holz dabei. Sie wissen nicht, gegen wen sie die einsetzen wollen. Oder sollen. Wieso sie überhaupt hier sind.

 

Aber Smartin hat es gesagt.

 

 

 

MG: „Eigentlich ist auch Phynix ausgeladen! Daran hat sich doch eigentlich nichts geändert?!“

 

SN: „Was schaust du mich an? Ich weiß, dass Phynix eigentlich Hallenverbot hat. Ich weiß aber auch, dass er schon in der vorletzten Ausgabe einfach so in den Ring spaziert ist.“

 

MG: „Und ich hab eigentlich gehofft, die hätten ihm im Anschluss zur Strafe den Hintern versohlt. Na, heute ist ja der Chef wieder da. Hast du schon mal unsere neuen Türsteher gesehen? Jeder ein Berg Fleisch, ein Büschel Haare und irgendwo dazwischen acht sauharte Knöchel. Frisch von der Neuköllner Ochsenkoppel sag ich dir.“

 

SN: „Das war das Halbe Dutzend in den Blöcken C bis H, oder?“

 

MG: „Sehr witzig. Jedenfalls kommt unser „Champ“ heute nicht rein.“

 

SN: „Unser „erster“ Champion?!“

 

MG: „Pah. Machen wir lieber mit dem nächsten Match weiter. Runa und Rage treffen aufeinander und das versprich ein brutales Fest zu werden!“

 

MATCH 4

 

 

SN: „Brutal?! Ein normales Singles Match?“

 

MG: „Immerhin stehen mit Rage ein ehemaliger Cryption Champion und mit Runa eine ehemalige zweifache GCWF Hardcore Championesse im Ring, die werden sich schon was einfallen lassen!“

 

SN: „Wenn du meinst… jedenfalls war dieses Duell Unausweichlich, wenn man Runas Worten glauben kann. Und sie wird Rage nun aufzeigen, dass ein Teil von Gabriel auch in ihr schlummert. Ich bin wirklich sehr gespannt auf dieses Match, dementsprechen darf es auch gleich losgehen!“

 

>>Where the wild roses grow<< ertönt aus den Boxen. Allein tritt sie unter gemischten Reaktionen des Publikums ins gleißende Licht. Viele Fans favorisieren Runa heute gegenüber ihrem Gegner. Sie wollen sehen wie sie für den mittlerweile äußerst beliebten Gabriel kämpft und ihre gemeinsame Liebe gegen Azrael Rage verteidigt. Einige können aber auch für ein Match nicht vergessen, dass Runa zurzeit mit ihrem beliebten Bruder fehdet und buhen sie deshalb gnadenlos aus. Langsam geht sie zum Ring und postiert sich in der Ringecke. Entschlossen blickt sie gen Entrance.

 

Die Nacht ist gekommen, der Himmel schreit, während Blut den Boden entweiht.

 

AZRAEL

 

Die Zeit ist gekommen, Zeit dich zu erlösen, denn ich bin die Verkörperung des Bösen.

 

Rage

 

 

Der oberste Teufel

 

 

Zeit abermals vor die tobenden Massen zu treten

Mit Blut das dürstende Volk tränken

 

Noch einmal die geschundenen Arme ansehen.

Die Mordwerkzeuge.

Die Dämonen seines Kampfes, die Höllenhunde, die er mitgebracht hat.

Schritt für Schritt tritt er in ein Gewitter von blitzenden Lichtern.

Das Lechzen der Massen ist nicht zu überhören.

Die feuchte der Hölle so gleichen Luft wird in die Lunge eingezogen.

 

Denn bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.

 

Holywater clouds my thinking
Sinking low now
Keep on drinking

Down you go, suffer long
Down you go, sin make me strong
Down you go, suffer long
Down you go, sin make me strong

 

Festen Willens das Schlimmste zu tun, tritt er hervor.

Die Antipartie wird akzeptiert und freudig empfangen.

Ein Lächeln.

Der Blick schweift.

Du wähltest deinen Weg, Runa.

Du bist nicht besser als Gabrie.

Auch du zwingst ihm zum schlimmsten.l

 

Die Arme ausbreiten. Das Bad in nicht vorhandenen Glanz genießen.

Zeit zu kämpfen.

 

You control me, soul you stole, mine
Wishful thinking
Six feet under

Down you go, suffer long
Down you go, sin make me strong
Down you go, suffer long
Down you go, sin make me strong

Vorwärts durch den Gang der Verdammten.

Den Weg ins Schicksal.

Kein Wohlwollen ihm gegenüber.

Es ist ihm einerlei.

Die Ketten der Zurückhaltung werden in wenigen Moneten abgeworfen.

 

Dead by dreaming, sleep you steal, mine
Pools of cold sweat
Hatred burns me

Down you go, suffer long
Down you go, sin make me strong
Down you go, suffer long
Down you go, sin make me strong


Das Geviert wird erklommen.

Hinein in die Arena.

Wie ein Tiger auf der Pirsch bewegt er sich keinen unnötigen Millimeter.

Mögen die Spiele beginnen…

 

Still shackled to the shadow
Still shackled to the shadow
That followed you...
Still shackled to the shadow
Still shackled to the shadow
That followed you...
Still shackled to the shadow
Still shackled to the shadow
That followed you...

 

Hochkonzentriert steht Runa in der Ringecke und starrt Azrael mit ernster Miene an. Wild entschlossen, ihren Gabriel zu rächen, nährt sie sich langsam dem finster dreinblickenden Teufel an. Ihr Blick weicht keine Sekunde von seinem massigen Körper. Auch Rage trabt schleichend auf sie zu, bis sich die ehemaligen Stable Partner dann wenig später Eye to Eye gegenüber stehen. Na ja … Eye to Eye ist der falsche Ausdruck. Vielmehr schaut Runa zum knapp 30 Zentimeter größeren Rage empor, während dieser auf seine Gegnerin herabblickt. Die Fans beginnen mit leisen Runa Chants. Sie ist der Underdog und kämpft dieses Mal für eine gute Sache. Das verschafft ihr einige Sympathiepunkte beim kritischen PCWA Publikum.

 

- Match 4 -

No More One Religion
Regular Single Match

 

 

vs.

 

(Referee: Sven Nitzschke)

 

 

MG: „Spürst du die Atmosphäre?! So etwas gibt es nur in der PCWA: Eine Frau kämpft für die Ehre ihres Mannes.“

 

SN: „Bemerkenswert, dieser Mut der Runa Lillith Heritage.“

 

MG: „Unterschätze sie nicht. Runa hat bereits die härtesten Matches bestritten, da kannte den Namen Azrael Rage noch kein Mensch. Und bedenke auch, wessen Frau sie ist.“

 

SN: „Nun ja. Ich kenne den Mythos Gabriel Lucifer nur von Geschichten, hab ihn leider nie live erlebt. Derzeit steht sein Name allerdings nicht gerade für Zuversicht.“

 

MG: „Nenn mich verrückt, nenn mich durchgeknallt, aber irgendwie spüre ich ihn. Hier liegt was in der Luft.“

 

SN: „Was spürst du?“

 

MG: „Den Mythos.“

 

Kaum hat Mike das - in den letzten Wochen wohl am häufigsten zitierte - Wort ausgesprochen, läutet der stets aufmerksame Ringrichter Sven Nitzschke den Ringgong. Kaum ist der schrille Ton verklungen, setzt sofort ein wilder Schlagabtausch ein. Runa und Azrael hauen aufeinander ein, als gäbe es kein Morgen mehr. Nitzschke will dazwischen gehen, denn beide benutzen des Öfteren ihre Faust, was nicht regelkonform ist. Jedoch nutzt dies nicht all zu viel, denn die beiden Streithähne führen ihre direkte Konfrontation ohne Rücksicht fort. Azrael kann seine Größen-, und Kraftvorteile ausspielen und drängt Runa in die Ecke. Er will sie beruhigen, denn auf eine blutige Schlacht soll das ganze hier auf keinen Fall hinausführen. Dafür respektiert er Runa zu sehr. Sie scheint das ganze etwas anders zu sehen und verpasst Azrael eine schallende Ohrfeige, die man bis auf die obersten Ränge des Theaters hören kann. Courage oder böser Fehler der zukünftigen Mrs. Lucifer?! Rage senkt seinen Kopf und fasst sich an die Wange, ehe er pfeilschnell mit seiner rechten Faust ausholt und sich dafür revanchieren will. Doch die wendige Runa schlüpft an Rage vorbei und stößt ihn mit einem kräftig gesprungenen Front Dropkick in die Ringecke. Damit allerdings nicht genug.

 

SN: „Clever gemacht von Runa. Sie setzt sofort mit einem hoch gesprungenen Dropkick gegen Azraels Kopf nach, so dass dieser aufs zweite Turnbuckle abrutscht.“

 

MG: „An den Beinen ruckt sie ihn zurück in Richtung Ring, so dass sein Kopf auf das unterste Turnbuckle knallt.“

 

SN: „Es folgt ein Tritt in die Kniekehle. Und noch einer. Au das tat weh.“

 

MG: „Jetzt auch noch ein Fist Drop in die Kniekehle.“

 

Nachdem Runa das linke Bein gezielt geschwächt hat, setzt sie einen Sharpshooter an und zieht Rage in diesem Move aus der Ringecke. Nitzschke schnellt zu Boden und fragt Azrael, ob er aufgeben will. Natürlich verneint der Teufel die Frage mit einem energischen „Nein“. Er stützt sich mit den Händen an der Matte ab und stemmt seinen Körper hoch. Mit schnellen Liegstützen schafft er es Runa abzuschütteln. The Elfish Warrior lässt sich das jedoch nicht einfach so gefallen. Ehe sich Rage besinnen kann, ist Runa schon wieder bei ihm und hat einen Side Headlock angesetzt. Azrael windet sich und nach einigen Sekunden gelingt es ihm - seine weit über 50 Kilogramm  leichtere Gegnerin - mit einem Back Suplex abzuwerfen. Adrenalin geladen, erhebt sich der oberste Teufel und schaut wütend auf Runa herab. Er packt sie an den Haaren und schleudert sie an diesen durch den Ring. Für diese fiese Aktion hallen ihm massenhaft Buhrufe entgegen, welche er mit einem müden Lächeln quittiert. Was ihm jedoch kein Lächeln abringt, ist die Reaktion von Sven Nitzschke, der Rage ermahnt solche Unsportlichkeiten zu unterlassen.

 

MG: „Jetzt ist Rage am Zug. Er hebt Runa aus, nimmt etwas Anlauf und zeigt einen harten Sideslam.“

 

SN: „Sie hält sich den schmerzenden Rücken. Rage spielt seine Kraftvorteile hier gekonnt aus.“

 

MG: „Diabolisch grinsend, kniet er sich zu Runa nieder, ganz so als wolle er ihr sagen, dass sie an dieser Misere selbst Schuld sei. Uuuh…“

 

SN: „…böser Fußtritt gegen den lädierten Rücken. Und noch einer.“

 

Runa krümmt sich. Azrael jedoch kennt keine Gnade. Erneut nimmt er sie hoch, nur um sie mit einem Backbreaker auf sein Knie krachen zu lassen. Anstatt, sie zu Boden gleiten zu lassen, stemmt er sie gleich noch mal hoch und verpasst ihr einen weiteren Backbreaker. Das Prozedere wiederholt er drei weitere Male, bis er endlich ein Einsehen hat und Runa mit einem Sideslam auf die Matte donnert. Es folgt das erste Cover des Matches.

 

1…2…Kick Out! Runa reißt die Schulter hoch!

 

Azrael nimmt seiner Gegnerin sofort jede Regung von Euphorie und malträtiert den lädierten Rücken seiner Gegnerin mit Elbow und Knee Smashes. Ausgepumpt liegt Runa im Ring, während Rage in Richtung Entrance schaut. Demonstrativ deutet er auf die sich im Ring wälzende Runa und hofft wohl, dass Gabriel ihr zur Hilfe eilt. Auch die Fans schauen wie gebannt zum Entrance, denn auch sie hoffen auf ein Auftauchen Gabriels, ein Auftauchen des alten Gabriels. Sowohl Azrael, als auch die Fans sollen enttäuscht werden. Von Lucifer fehlt jede Spur. Also tut Rage das einzig Richtige und widmet sich wieder der Freundin seines neuen Intimfeindes. Mit einem Camel Clutch will er sie zur Aufgabe zwingen. Ein lauter Aufschrei lässt das Publikum zusammenzucken. Laut brüllt sie ihre Schmerzen heraus. Ein 140 Kilogramm schwerer Koloss drückt ihren Rücken durch. Einige Zuschauer leiden mit ihr und feuern sie an. Sven Nitzschke hingegen verhält sich völlig professionell und unparteiisch. So fragt er Runa nach der Aufgabe. Ein kräftiges „Niemals“ hallt durch die Halle. Rage verstärkt den Griff. Wieder schreit Runa vor Schmerzen auf.

 

MG: „Nicht nur Runa schreit, auch Azrael steht ihr in nichts nach.“

 

SN: „Er brüllt Gabriels Namen in Richtung Rampe und zieht dabei den Griff jedes Mal noch ein bisschen stärker nach.“

 

MG: „Es scheint so, als wolle er Lucifer heraus locken.“

 

SN: „Um diesem Ziel näher zu kommen, zieht Rage den Griff immer fester an.“

 

Auch Runa scheint sich eine Rückkehr ihres Schatzes in ihrer ausweglos erscheinenden Situation wohl zu wünschen. Als er nicht auftaucht, versucht sie ans Seil zu kommen aber Azrael ist einfach zu schwer. Immer wieder fragt Nitzschke sie nach der Aufgabe, immer wieder verneint sie die Frage. Irgendwann löst Rage schließlich den Haltegriff und Runa sinkt erschöpft auf die Matte. Kopfschüttelnd und mit einem Hauch von Respekt schaut er auf seine ehemalige Stable Partnerin herab. Lange ist Runa jedoch keine Ruhe vergönnt. Azrael klemmt sich die Schwester von Valkos Heritage unter die Beine und blickt wartend zum Entrance. Erneut brüllt er den Namen seines neuen Intimfeindes durchs weite Rund. Wieder rührt sich am Entrance nichts. Dafür rührt sich woanders was.

 

NS: „Das nenn ich Frauenpower! Runa verpasst Rage einen fiesen Low Blow!“

 

MG: „Das war zwar unfair aber durchaus clever. Ein Glück war dem Referee die Sicht durch den massigen Rücken von Azrael versperrt.“

 

NS: „Meinst du das Nitzschke sie sonst disqualifiziert hätte?“

 

MG: „Er ist bekannt für seine konsequente Leitung von Matches. Jedes Vergehen kann bei ihm zu einer Disqualifikation führen.“

 

Der Tiefschlag lässt sogar den Teufel auf die Knie sinken. Das verschafft Runa etwas Zeit zum Verschnaufen. Rage kriecht zum Seil und zieht sich langsam an diesen empor. Grimmig schaut er zu der sich gerade berappelnden Runa. Er läuft an und will eine Aktion zeigen aber Runa kontert gewandt mit einem Single Legsweep. Schnell erhebt Azrael sich wieder, holt zu einer Clotheline aus aber Runa duckt sich und schafft es Rage in die Seile zu werfen. Beim Zurückfedern zeigt sie eine perfekt ausgeführte Headscissors. Leicht benommen erhebt Azrael sich wieder, nur um einen bösen Diamond Cutter über sich ergehen zu lassen.

 

MG: „Diese Aktion schickt Rage auf die Matte.“

 

NS: „Runa steigt aufs Top Rope. Soweit ich informiert bin, gilt sie als einer der besten Highflyer in der PCWA.“

 

MG: „Deine Quellen sind gut. Sie kann vom Seil so ziemlich alles zeigen.“

 

NS: „Schau dir mal die ganzen Blitzlichter an. Die Fans erwarten wohl eine spektakuläre Aktion.“

 

Und das Publikum soll nicht enttäuscht werden. Runa Lillith Heritage springt hoch ab und segelt mit einer klasse getimten Shooting Star Press auf Rage nieder. Sie bleibt auf ihm liegen und der Ringrichter zählt das Cover.

 

1…2…Kick Out von Rage! Der Teufel reißt die Schulter hoch!

 

Leicht verärgert, doch längst nicht resignierend, erhebt Runa sich wieder und steigt aufs zweite Turnbuckle. Von dort springt sie mit einem Flying Legdrop auf Rage herab und auch diese Aktion sitzt perfekt. Wieder ein Coverversuch.

 

1…2…Rage befreit sich aus dem Cover!

 

Es folgen einige Tritte gegen Azraels Kopf. Dann schließt Runa kurz die Augen und atmet tief durch. Als sie ihre Augen wieder öffnet, hat sie so ein dunkles Funkeln in diesen. Ein Funkeln, dass man sonst nur von ihrem Gabriel kennt. Sie packt sich Rage und schleudert ihn in die Ringecke. Dann nimmt sie etwas Anlauf und zeigt einen harten Spear, eine der Paradeaktionen Gabriel Lucifers. Azrael hält sich den Magen und wankt aus der Ecke. Ungehend streckt Runa ihn mit einem Spinning Wheel Kick nieder. Sie spart sich ein Cover und klemmt sich Azraels Kopf unter den Rechten Arm.

 

MG: „DDT!!! Azrael muss jetzt böse einstecken!“

 

SN: „Aber wieder kein Cover! Runa begibt sich erneut aufs Top Rope.“

 

MG: „Sie will den Sack jetzt wohl endgültig zumachen. Der DDT scheint ihr nicht ausreichend, um Azrael zu besiegen.“

 

SN: „Aber ist das nicht ihr Finishing Move?“

 

MG: „(*grinst*) „Deine Quellen sind wohl doch nicht so gut. Ihr Finishing Move ist der Black Flight, ein Jumping Tornado DDT.”

 

Während Kollegin Niedermeier über ihren Fauxpas nachdenkt, hat Runa abermals das Top Rope erklommen und ist dabei einen weiteren High Spot zu präsentieren. Elegant springt sie ab aber was immer sie uns zeigen wollte, es misslingt, denn Azrael springt auf und holt die heran fliegende Runa mit einem Big Boot unsanft aus den Lüften. Rage hält sich an den Seilen fest und versucht sich neu zu ordnen. Nach einigen Sekunden der Besinnung federt er aus den Seilen und zeigt einen harten Knee Drop. Anschließend zeigt er ein lässiges Cover, aus welchem Runa sich in letzter Sekunde befreien kann. Rage hebt seine Gegenerin hoch, whipt sie in die Seile und pfeffert sie mit einem High Knee Lift zurück auf die Matte. Hämisch schaut er zum Entrance zeigt auf die ausgeknockte Runa. Erneut fordert er Gabriel auf, heraus zu kommen und seiner Freundin zu helfen. Azrael wolle ihr nicht länger wehtun, aber wenn Lucifer weiter zu feige ist, sich zu stellen, dann bleibt ihm keine andere Wahl, als Runa zu zerstören.

 

MG: „Rage benutzt das Match jetzt, um Lucifer zu locken.“

 

SN: „Meinst du Gabriel taucht ihr noch auf?“

 

MG: „Irgendwas passiert hier heute noch. Da ist was im Busch.“

 

SN: „Wenn, dann müsste hier bald was passieren, denn Runa könnte aktuell jede Hilfe brauchen.“

 

Die Kommentatoren bringt die Situation auf den Punkt. Azrael hat hier jetzt klar die Oberhand. Er würgt Runa und wird dafür sofort vom Referee angezählt. Sven Nitzschke macht ihm klar, dass er ihn bei einer weiteren unfairen Aktion sofort disqualifizieren wird. Azrael setzt ein überhebliches Grinsen auf und zieht Runa dann an den Haaren hoch. Noch ein paar harte Schläge und dann klemmt er sich seine Kontrahentin noch mal unter die Beine. Dieses Mal stemmt er sie sofort hoch und lässt sie nach einer gewaltigen Powerbomb unsanft auf die Matte krachen.

 

SN: „Cry of a child! Einer der Trademarkmoves von Rage! Richtig?“

 

MG: „Absolut. Und das ist wohl auch das Ende für Runa!“

 

SN: „Aber Rage covert nicht. Er blickt zum Entrance und breitet die Arme aus. Wohl eine weitere Botschaft für Lucifer.“

 

MG: „Es sieht nicht so aus, als ob er diese erhört. Dafür versteh ich jetzt mein eigenes Wort nicht mehr. Das Publikum buht Rage gnadenlos aus.“

 

Rage schüttelt resignierend den Kopf. Auch die Powerbomb lockt Gabriel nicht heraus. Azrael steigt übers oberste Seil aus dem Ring. Der Referee zählt ihn an, während Rage sich auf den Boden legt und unter der Ringschürze nach etwas sucht. Er kramt eine ellenlange Eisenkette hervor und präsentiert sie den aufschreienden Massen. Sven Nitzschke slidet sofort aus dem Ring und ermahnt Azrael, dass die Benutzung der Kette eine sofortige Disqualifikation nach sich ziehen würde. Rage schaut den Ringrichter emotionslos an und bedenkt ihn mit einem hämischen Grinsen, ehe sein Knie aufs Apron legt und den Ring entern möchte. Da hat er die Rechnung jedoch ohne den engagierten Nitzschke gemacht. Der Ringrichter reißt Rage die Kette einfach aus der Hand und fordert ihn auf, wieder in den Ring zu gehen. Perplex über dessen Wagemut schaut Rage den Referee böse an. Langsam geht er auf Nitzschke zu, welcher prompt auf sein Referee Shirt verweist. Mit gespielter Angst, nährt Azrael sich dem Ringrichter an. Dann entreißt er ihm die Kette wieder. Die beiden liefern sich einen Staredown bis Rage sich umdreht und Runa endlich mit der Kette malträtieren will in der wagen Hoffnung, dass Lucifer sich hier doch noch blicken lässt, wenn er mit dessen Freundin nur brutal genug umspringt.

 

MG: „Rage ist zerfressen von Hass. Selbst vor der von ihm respektierten Runa macht er nun keinen Halt mehr.“

 

SN: „Obwohl man bedenken sollte, dass sie dieses Match wollte. Oh das reimt sich!“

 

MG: „Oh ja. Wie poetisch. So langsam mache ich mir ernsthafte Sorgen um Runa. Selbst eine anstehende Disqualifikation wird Azrael nicht aufhalten können.“

 

SN: „Nitzschke diskutiert immer noch mit ihm. Immer wieder warnt er ihn, dass ein Betreten des Rings mitsamt der Kette eine Disqualifikation nach sich zieht.“

 

MG: „Azrael scheint das aber absolut nicht zu kümmern. Er steht auf dem Apron und streckt demonstrativ die Kette in die Höhe und…“

 

SN: „…warte mal Mike…es tut sich was!“

 

Der Prozedere zwischen Rage und Nitzschke hat Runa genutzt, um sich zu erholen. In jenem Augenblick, wo Rage sich umdreht, um den Ring zu betreten, erwischt Runa ihn mit einem hoch gesprungenen Dropkick. Der Teufel bekommt seine eigene Kette ins Gesicht und stürzt vom Apron direkt gegen die Ringabsperrung. Das tat weh. Der immer noch draußen verweilende Nitzschke schnappt sich sofort die auf dem Boden liegende Kette und entsorgt sie in sicherer Entfernung. Runa ist derweil aufs Top Rope gestiegen und macht sich bereit für eine weitere Top Rope Aktion. Azrael wankt aus dem Absperrgitter und bringt sich damit in eine perfekte Position für Runas High Flying Move.

 

MG: „Ein klasse Moonsault nach draußen reißt Rage von den Beinen!“

 

SN: „Das Publikum spendet für diese grandiose Aktion Szenenapplaus.“

 

MG: „Verdientermaßen. Es ist immer wieder ein Genuss, Runa in Action zu sehen.“

 

SN: „Das Match beim Brawlin’ Rumble gegen ihren Bruder, verspricht ein absoluter Leckerbissen zu werden. Valkos gilt ja ebenfalls als ein hervorragender Techniker.“

 

MG: „Auf jeden Fall. Darauf freue ich mich schon.“

 

Während die Kommentatoren ins Schwärmen geraten, bläst Runa jetzt zum finalen Akt. Sie hievt ihren angeschlagenen Gegner zurück in den Ring. Dort angekommen, packt sie ihn am Arm und begibt sich elegant aufs Top Rope, von welchem sie beginnt, übers oberste Seile zu stolzieren. Wie eine Seiltänzerin scheint sie regelrecht zu schweben. Ihr Balancegefühl ist beachtlich. Sie vollzieht eine kurze Drehung, springt ab und landet mit einem weiteren Moonsault auf Rage.

 

SN: „Der Elf Walk! Den hab ich noch nie live gesehen. Was für ein Move!“

 

MG: „Beeindruckend nicht wahr?!“

 

Auch die Zuschauer hält es jetzt nicht mehr auf den Sitzen. Laut zählen sie das von Nitzschke gezählte Cover mit.

 

EINS…ZWEI…DR…KICK OUT! Rage legt sein Bein aufs Seil!

 

Enttäuscht schaut Runa zu Nitzschke, trauert der vergebenen Chance aber nicht allzu lange nach. Wieder macht sie sich auf den Weg zum Top Rope. Hoch konzentriert lauert sie auf dem obersten Ringseil. Azrael versucht sich derweil aufzuraffen. Behäbig steht er in der Mitte des Rings und schaut sich um. Dann erblickt er Runa. Zu spät. Kaum hat er sie entdeckt, springt sie ihm mit einem Flying Clothelineversuch entgegen. Aber Rage ist aufmerksam. Flink schnellt sein Arm aus und er fängt Runa aus der Luft ab. Seine Hand umklammert ihren Hals. Blutrünstig betrachtet er die zappelnde Runa. Er stemmt sie mit einem kräftigen Ruck hoch.

 

MG: „Das sieht nach einem Chokeslam aus.“

 

SN: „Rage ist wütend.“

 

MG: „Aber Runa wehrt sich. Sie zappelt energisch rum und kratzt an Azraels Hand.“

 

SN: „Er muss sie zu Boden fallen lassen.“

 

MG: „Runa nimmt Anlauf und springt Azrael an.“

 

SN: „Azrael fängt sie wieder ab und nimmt sie in einen Bearhug!“

 

Der Teufel drückt fest zu. Runa schreit auf. Nitzschke fragt nach, ob Runa aufgeben will aber sie muss gar nicht antworten, sondern lässt Taten sprechen. Sie boxt ihrem Gegner mehrmals ins Gesicht und drängt ihn so in die Ringecke. Azrael löst den Griff aber nicht. Nitzschke zählt ihn an, denn in der Ringecke darf man seinen Gegner nicht attackieren. Rage ist die Ermahnung egal. Ehe der Ringrichter überhaupt über eine Disqualifikation nachdenken kann, nimmt Runa ihm die Entscheidung bereits ab. Sie umklammert Azraels Kopf, stützt sich mit den Beinen am Turnbuckle ab, dreht sich und hämmert Azrael mit dem Kopf vorweg auf die Matte.

 

SN: „Jumping Tornado DDT! Das ist jetzt aber der Black Flight!“

 

MG: „Dieses Mal liegst du richtig. Runa zeigt ihren Finisher.“

 

SN: „Das könnte die Entscheidung sein.“

 

Beide Kontrahenten liegen ausgepowert am Boden. Runa robbt sich zu Rage und will den Sieg einfahren. Doch dazu kommt es nicht. Plötzlich entbrennt frenetischer Jubel in der Halle, denn niemand Geringeres als Valkos Heritage betritt die Manege. Ohne jegliche Mimik und Gestik steht er auf der Rampe und schaut zu Runa. Bitterernst erwidert sie den Blickkontakt. Langsam stolziert Valkos auf der Rampe entlang gen Ring. Runa erhebt sich und beäugt ihr eigenes Fleisch und Blut. Die Fans starten laute „VD4“ Chants, die Runa aber nicht weiter stören. Sven Nitzschke springt derweil aus dem Ring und redet auf Valkos ein, dass er das Match nicht stören soll. Valkos beachtet ihn gar nicht. Er hat nur Augen für seine Schwester. Vor dem Ring bleibt er dann stehen. Runa wirft ihm einige Worte an den Kopf, die Valkos gelassen hinnimmt. Sie deutet mit dem Finger in die Mitte des Ringes und will ihrem Bruder so verdeutlichen, dass ihm beim Brawlin’ Rumble das Gleiche blüht wie Azrael heute. Dann dreht sie sich zurück, um sich wieder ihrem Gegner zuzuwenden. Allerdings wendet ihr Gegner sich eher ihr zu.

 

MG: „FINAL SIN LARIAT!!! Rage streckt Runa  mit einem heftigen Lariat nieder!!!“

 

SN: „Das ist die gleiche Aktion mit der er auch schon Gabriel ausknockte! Genauso wir er, dreht auch Runa sich einmal um die eigene Achse.“

 

MG: „Schau dir mal Valkos an. Er verzieht nach wie vor keine Miene. Selbst ein verachtender Blick von Rage bringt ihn nicht aus der Ruhe.“

 

SN: „Azrael und Valkos liefern sich einen Staredown. Sonderliche Sympathien hegen die beiden auch nicht für einander.“

 

MG: „Auf keinen Fall. Beide machten vor einigen Wochen keinen Hehl aus ihren Antipathien.“

 

SN: „Aber Rage wendet sich erst mal ab und lässt sich auf Runa fallen.“

 

Der Ringrichter schnellt zu Boden und zählt das Cover durch. Runa kann sich nicht mehr wehren. Der Lariat hat sie kampfunfähig gemacht.

 

Jane Nelson: „Der Gewinner dieses Matches durch Pin Fall … Azrael Rage!“

 

Azrael steht auf und lässt seinen Blick wieder zu Valkos schweifen. Dieser rollt sich in Ring und blickt Azrael weiter emotionslos an. Rage schaut kurz zum Entrance. Er hofft wohl noch immer, dass Lucifer hier auftaucht. Es tut sich aber absolut nichts. Daher geht er einige Schritte zurück und deutet mit beiden Händen auf die regungslos im Ring liegende Runa, ehe er den Ring einfach verlässt.

 

MG: „Rage übergibt Runa an Valkos! Normalerweise hätte ich erwartet, dass er ihr hilft, denn immerhin respektiert er sie und hat immer betont, er wolle nicht mit ihr brechen.“

 

SN: „Aber bereits im Match hat sich angedeutet, dass sein Hass auf Gabriel, den Respekt vor Runa bei weitem überschattet.“

 

MG: „Azrael ist besessen von der Vorstellung, dass er Gabriels Mythos heraufbeschwören muss, damit er als dessen Mörder in die Geschichte eingehen kann.“ 

 

SN: „Diabolisch grinsend, geht Rage rückwärts die Rampe hinauf. Der Mann ist absolut krank! Ein Glück hat er die Halle nun endlich verlassen!“

 

Währenddessen steht Valkos über seiner Schwester und schaut gefühllos auf sie hinab. Er kniet sich zu ihr runter und flüstert ihr etwas ins Ohr, ehe er den Ring unter riesigen Pops der Zuschauer verlässt. Bedächtig geht er die Rampe hinauf, bleibt am Entrance stehen und dreht sich noch mal um zu seiner Schwester. Runa berappelt sich langsam wieder und blickt ihrem Bruder in einer Mischung aus Erschöpfung und Wut direkt in die Augen. Mit dieser Szene geht die Show in die nächste Einspielung. 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Ulf aka Wild Thing und seine Frau Dani sitzen zusammen in ihrer Wohnung an einem Tisch. Eine ganz alltägliche Situation im Hause Lang. Doch warum sind wir hier? Etwas ist doch außergewöhnlich: Auf dem Tisch vor Ulf steht eine Flasche Alkohol! Warum werden wir wohl gleich erfahren.

 

Ulf: „Ich kann es nicht Dani, ich schaff es nicht! Der Drang ist zu stark...“

 

Dani: „Komm schon, du packst es Ulf!“

 

Ulf: „Ah... pack das verdammte Ding doch einfach weg und ich habe meine Ruhe.“

 

Dani: „NEIN! Du musst es dir anschauen und es trotzdem ablehnen!“

 

Ulf: „Aber warum denn?“

 

Dani: „Du wirst im Alltag immer wieder auf Alkohol treffen und musst den Anblick cool wegstecken können.“

 

Ulf: „Na gut.“

 

Dani: „Dann los... komm schon, ich weiß, dass du es kannst.“

 

Unsicher schaut sich der Wilde den Alkohol an. Seine Hände beginnen leicht zu zittern und seine Augen blinzeln unkontrolliert. Er sieht wirklich aus als wolle er es haben. Seine Hand bewegt sich langsam in Richtung Flasche, während sich Schweißperlen auf seiner Stirn bilden.

 

Ulf: „Ich... schaffe... das... nicht.“

 

Dani: „Ach was, denke einfach daran, was das Zeug dir angetan an.“

 

Ulf: „Aber, ich habe solchen DURST.“

 

Dani: „Trink einen Schluck Mineralwasser.“

 

Ulf: „Verdammt, nur EINEN Schluck von dem Zeug...“

 

Dani: „NEIN!“

 

Ulf: „Was solls, her damit.“

 

Dani: „Ach Ulf...“

 

Seine Hand nähert sich der Flasche und schließt sich um diese. Dani schaut ihn schon betrübt und bestürzt an. Doch statt sie nun an seinen Mund zu führen, spürt Ulf die Scham und wirft die Flasche wütend gegen eine nahe Wand. Die Miene seiner Frau hellt sich dadurch wieder etwas auf.

 

 

 

MG: „Er hat es geschafft!“

 

SN: „Nun... vorerst.“

 

MG: „Sei doch nicht so negativ. Vor ein paar Wochen hat er nicht mal einen Showabend ohne Injektion ertragen und jetzt widersteht er schon Alkohol!“

 

SN: „Ich wollte nur anmerken, dass er noch zahlreiche Male auf die Probe gestellt werden wird.“

 

MG: „Ja, das Leben eines Exjunkies ist wirklich nicht zu beneiden.“

 

SN: „Die Rückfallrate soll auch sehr hoch sein.“

 

MG: „Bei normalen Menschen. Aber das ist WILD THING!!!“

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Sie hält sich den schmerzenden Kopf. Der überraschende Lariat von Azrael Rage hat voll gesessen. Und wer ist Schuld an der Misere. Richtig. Ihr einst geliebter und nun verachteter Bruder Valkos Heritage. Hätte er sie nicht abgelenkt, dann wäre der Sieg, ihrer, und die Ehre ihres zukünftigen Ehemannes wieder hergestellt gewesen. Doch nun wurde sie von dem Mann besiegt, der ihren Gabriel so sehr demütigte.

 

Seit den schrecklichen Ereignissen im House of Horror hat sich ihr Geliebter in sein Atelier verkrochen. Sie weiß nicht, ob es aus Scham, Angst oder seinem Hang zur Einsamkeit ist. Eines jedoch weiß sie sicher. Er malt. Er malt den lieben langen Tag. Es muss ein großes Bild sein, denn ständig fliegen leere Farbpaletten, unbrauchbare Skizzen und stark zerflederte Pinsel aus dem Fenster. Ganz und gar gibt er sich der Malerei hin. Sie lenkt ihn ab von den brennenden Erinnerungen, von der Schändung seines toten Mythos. Wie so oft versucht er zu verdrängen, was er nicht mehr ändern kann.

 

Dabei hatte er doch versprochen, sich nur noch um sie zu kümmern, sie zu all ihren Matches zu begleiten, einfach immer für sie da zu sein. Einen Vorwurf für sein Fernbleiben in ihrem Match kann sie ihm dennoch nicht machen. Er hat sie nahezu angefleht nicht gegen Azrael zu kämpfen. Und sie hat ihn außerdem gebeten sich aus ihrem Zwist mit Valkos raus zuhalten. Trotzdem hätte sie ihn heute gern an ihrer Seite gewusst und sie weiß, dass der neue Gabriel sein Leben für sie opfern würde. Niemals hätte er sie freiwillig allein in einen Kampf ziehen lassen, egal, was sie auch von ihm fordern würde. Sobald er die kleinste Gefahr aufziehen sieht, würde er einschreiten. Selbst die Scham aufgrund der Demütigung durch Azrael dürfte ihn nicht davon abhalten ihr beizustehen. Immerhin ist sie nun endlich der Mittelpunkt seines Lebens.

 

Aber es beschleicht sie ein ungutes Gefühl. Ein Gefühl, dass sie längst verloren zu haben glaubte. Ein Gefühl der Kälte. Im Match gegen Azrael vorhin wähnte sie sich nicht völlig allein. Obwohl ihr Verlobter nicht an ihr Seite stand, seine Aura war trotzdem allgegenwärtig. Für sie gibt es nur eine Erklärung dafür. Der Versuch klare Gedanken zu fassen, wird jedoch durch die höllischen Kopfschmerzen zu Nichte gemacht. Der Lariat des Teufels zeigt seine verheerenden Nachwirkungen. Sie sinniert vor sich hin und nach und nach schießen ihr Gedanken in den Kopf, die sie nicht wahrhaben will:

 

Der alte Gabriel, der skrupellose Mann in den sie sich einst verliebte, wäre ihr niemals zur Hilfe geeilt, egal wie schlecht es um sie bestellt wäre. Gefühle hätten den Ruf seines eiskalten Mythos gefährdet. Schmerzhaft ruft sie sich die Erinnerungen an einen - ihr von Gabriel verpassten - God Killer zurück ins Gehirn. Vor ihrem geistigen Auge spielen sich noch mal die traumatischen Bilder ab. Um jegliche Art der Schwäche von sich zu weisen und unempfindlich für Erpressungen zu sein, knockte Gabriel einst seine eigene Freundin aus. Er statuierte ein Exempel am einzigen Menschen, den er so sehr liebte. Sie verzieh ihm diese Tat aber vergessen konnte sie die Ereignisse nie.

 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht stützt sie sich an der Wand ab. Sie will nicht über die Möglichkeit nachdenken, dass Azrael Rage es tatsächlich geschafft hat, das Monster in Gabriel wieder zu beleben. Obwohl sie sich paradoxerweise just in diesem Augenblick genau das wünscht, denn leider ist es ihr aufgrund der Ablenkung ihres Bruders nicht gelungen, Azrael für seine Gräueltaten zu bestrafen. Nur allzu gerne würde sie erleben wie der alte, grausame, brutale, unzerbrechliche Gabriel Lucifer zurückkehrt, den obersten Teufel hinrichtet und seine Ehre wieder herstellt. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken. Runa Lillith Heritage spürt den tödlichen Mythos, als wäre er ihr ganz nah.

 

Plötzlich reißt eine zuknallende Tür Runa aus ihren Gedanken. Ihre Nase wittert das Unausweichliche. Rasant wendet sie ihren lädierten Schädel nach rechts und lässt den Blick durchs weite Rund schweifen. Eine schwarze Stoffmantelspitze verschwindet gerade um die Ecke. Schnellen Schrittes geht sie hinterher. Doch der Flur ist leer. Lediglich die Reste eines Schattens sieht sie gerade noch entschwinden. Sie kennt den Schatten. Er ist eine Art Erinnerung. Dieser große, zylinderartige Hut, der soeben als Schatten an die Wand reflektiert wurde, lässt sie auf etwas hoffen, dass sie am heutigen Tage nicht mehr zu träumen gewagt hätte und trotzdem ständig gespürt hat.

 

Ihr Blick fällt auf eine offene Tür. Vorsichtig tritt sie in den Raum hinein. Es ist eine der zahlreichen Abstellkammern. Nachdenklich blickt sie nach unten. Graue Leinenklamotten und ein Paar Filzschlappen liegen auf dem schmutzigen Boden. Runa identifiziert die Sachen sofort als die ihres Verlobten. Umso länger sie auf die Klamotten Lucifers starrt, desto mehr verwandelt sich ihre sorgenvolle Miene in ein boshaftes Lächeln. Sie beginnt zu frieren und schließt glücklich die Augen. Es ist, als würde die gefühllose Hand des unzerbrechlichen Mythos über ihre Haut streichen. Zufrieden schleicht sie aus der Abstellkammer. Ihre Kopfschmerzen scheinen auf einmal wie weggeblasen zu sein. 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

1 - 2 - 3 Go!

 

Drowning Pool, „Step Up“, das kann nur eines bedeuten. Der Celebrator of Brutality macht sich auf den Weg den Ring zu entern. Mike hat zwar heute kein Match, doch scheinbar etwas zu sagen.


Broken,
Yeah, you've been living on the edge of a broken dream.
Nothing,
Yeah, that's the only thing you'll ever take away from me.
I'm never gonna stop,
I'm never gonna drop,
Ain't no different than it was before.
So take some good advice,
You better stop and think twice,
Before you take your first step,
Out that door.

Zusammen mit seinem Ein und Alles – Sarah – betritt er unter lautstarkem Buhen die Halle. Auch Sarahs hübsches Outfit kann die männlichen Fans nicht stark genug überzeugen, um für sie zu jubeln.


If you wanna step up (step up),
You're gonna get knocked down (
knocked down).
If you wanna step up (
step up),
You're gonna get knocked down.
You had your chance to walk away.
Live to see another day.
If you wanna step up (
step up),
You're gonna get knocked down (
knocked down).
You're gonna get knocked down...

Im Gegensatz zu seinen letzten Auftritten, geht Mike dieses Mal direkt in den Ring. Natürlich nicht, ohne Sarah in den Selbigen zu helfen, aber doch ohne Mikes speziellen Hassfan zu provozieren.


AaAaAh...

Suffering,
Yeah, that's the only thing here that's left for you.
Nothing,
Yeah, that's the only thing you're ever gonna f
*ckin do.
I'm never gonna stop,
I'm never gonna drop,
Ain't no different than it was before.
So take some good advice,
You better stop and think twice,
Before you take your first step,
Out that door.

Das Mikro wird ihm ohne Nachfrage zu geworfen, so wie er es sich wünscht. Nachdem die Musik abgeklungen ist, wartet Mike noch einige Momente, doch die Fans wollen noch keine Ruhe geben.

 

Mike Novoselic: „Schweigt still, denn der Kronprinz will zu euch sprechen!“

 

Die gehörige Portion Sarkasmus bleibt niemandem in der Halle verborgen und irgendwie trägt sie auch dazu bei, dass die Fans tatsächlich Ruhe geben.

 

Mike Novoselic: „Nun, ich dachte, ich wäre Gabriel Lucifer entronnen, indem ich zusammen mit Keevan seine Karriere beende, doch scheinbar hat Gabriel Lucifer nicht genug. Er hat mir sogar wieder eine seiner grandiosen Prophezeiungen vorgehalten. Angeblich bin ich doch sein Kronprinz, denn irgendwann einmal werde ich alle besiegen, ich werde den Mythos des Unbesiegbaren weiterführen und alle zerstören die mir in die Quere kommen, da ich schließlich der beste bin.“

 

Er setzt das Mikro kurz ab und nickt. Er richtet ein paar Worte an Sarah, die auch nickt.

 

Mike Novoselic: „Großartige Prognose, Gabi! Da kann man auch voraussagen, dass der nächste Regen nass wird! Das ich einmal alle anderen hinter mir lasse ist nur die logische Konsequenz daraus, dass ich so gut bin. Das sieht jeder, das weiß jeder, aber keiner außer dir meint mit diesem wissen herumprahlen zu müssen. Ja, ich werde alle hinter mir lassen, ja, ich werde alle zerstören, aber ich werde das nicht in deinem Namen tun. Das ist der große Unterschied. Ich bin nicht dein Kronprinz, ich bin Mike Novoselic und das heißt ich bin besser als du!“

 

Mike spuckt – wenn es so etwas gibt – erleichtert auf den Ringboden. Erstes Thema erledigt. Weiter im Programm.

 

Mike Novoselic: „Genug von ihm. Er ist ein Schatten seiner selbst und keines Respekts mehr würdig. Was mich auch gleich zum nächsten Punkt führt. In den letzten Wochen wurde ich beschimpft, beleidigt und was es sonst noch so alles gibt, weil ich angeblich meine Gegner nicht respektiere. Da frage ich mich jedoch…SEID IHR WIRKLICH SO DUMM?!“

 

Ein gellendes Pfeifkonzert gepaart mit „F*ck You Novo – F*ck You“ Chants bilden die Antwort der Fans.

 

Mike Novoselic: „Ich wurde auf der Straße von einem John Smith Fan angespuckt!“

 

Höhnisches Gelächter zeugen von wenig Mitleid und die Fans haben noch weniger als das für Mike übrig.

 

Mike Novoselic: „Witzig, nicht wahr? Ihr findet es auch witzig, wenn ich in den Ring steigen muss, in einem Tag Team Kampf, in dem jeder den anderen verachtet, nicht wahr? Valkos kann mich nicht leiden, weil ich ihm ans Bein gepinkelt hab, Runa kann mich nicht leiden, weil ich ihren Verlobten vernichtet habe und John kann mich nicht leiden weil ich es mir zur Aufgabe gemacht habe seine Bewegung zur Zerstörung der PCWA aufzuhalten. Wunderbare Voraussetzungen also für einen dramatischen Kampf. Keiner kann dem anderen vertrauen, man muss seine Augen überall haben.“

 

Künstlerpause.

 

Mike Novoselic: „Und dann verlangt ihr, dass ich meine Mitstreiter respektiere? Ihr verlangt, dass ich jemanden respektiere, von dem ich weiß, dass er mir höchstwahrscheinlich im nächsten Moment in den Rücken fällt? Seid ihr noch ganz bei Trost?!“

 

Mike wirft eine Geste ins Publikum, die andernorts als „coole“ „You can’t see me Pose“ verkauft wird, hier aber eher andeuten soll, dass Mike die Fans für bescheuert hält.

 

Mike Novoselic: „Ihr Fans ekelt mich an. Ihr denkt, nur weil ihr ein wenig Geld bezahlt, könnt ihr von uns Wrestlern alles verlangen. Ihr wollt Drama, Action, Horror und Schnulze zugleich. Ihr wollt Verrat, Freundschaft, Liebe und Hass in 10 Minuten untergebracht, am besten noch mit denselben Darstellern. Denn das sind wir für euch, Darsteller. Ihr denkt euch, dass wir alles schauspielern. Das hat auch die Pickelfresse da vorne in der ersten Reihe gedacht.“

 

Mike zeigt auf den Fan, mit dem er sich schon einige Male in den Haaren hatte.

 

Mike Novoselic: „Er hat gedacht, ich würde ihm nichts tun, nun ja, da hat er falsch gedacht! Klar, ich musste ihm ne Stange Geld bezahlen, damit alles außergerichtlich geregelt wird, aber das war es mir wert, wenn jetzt ein paar von euch begreifen, dass wir das hier nicht nur zum Spaß machen!“

 

Er geht zu Sarah und streichelt ihr über den Kopf.

 

Mike Novoselic: „Erinnert ihr euch noch an die Vendetta, in der meine Fehde gegen Stryfe zu einem Krieg wurde? Es war die Vendetta in der Stryfe Sarah mit einem Stuhl attackierte. Sarah musste im Backstagebereich behandelt werden. Sie musste am Kopf genäht werden. Und TROTZDEM war sie bei der nächsten Show wieder da! Sie hat es ohne zu Murren weggesteckt, nur um 2 Wochen später wieder hier zu stehen. Das nennt ihr dann Berufsrisiko? Das nennt ihr normal? Das nennt ihr Spaß?“

 

Wütend reißt Mike sich das T-Shirt vom Leib, was zu einigem Jubel bei weiblichen Fans führt, doch das scheint Mike noch rasender zu machen.

 

Mike Novoselic: „Schaut euch meinen Körper an. Ich bin mit Narben nur so übersäht. Das sind keine Operationsnarben. Fast jede dieser Narben habe ich mir in einem PCWA Kampf geholt. Ich bin 21 Jahre und habe mehr Narben als gesund sein kann. Was habe ich dafür bekommen? Einen kurzen Jubel, ja, aber Respekt? Respekt suche ich vergebens! Ihr, die ihr so erpicht darauf seid, dass ich meinen Gegnern Respekt zolle, seid die undankbarsten Narren von allen.“

 

Mike gönnt sich eine kleine Pause und den Fans die Chance ihn ein wenig zu hassen.

 

Mike Novoselic: „Ihr respektiert niemanden. Ihr seid nicht fähig irgendjemandem den Respekt zu zollen, den er verdient hat. Ihr seid ein verlogenes Pack, nicht mehr und nicht weniger.“

 

Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Ganz ruhig.

 

Mike Novoselic: „Von dem Richtigen ausgesprochen ist Respekt jedoch ein teures Wort, das nicht jeder verdient hat. Das ist mir klarer als jedem anderen hier. Wer mir in einem fairen Kampf gegenübersteht, dem zolle ich Respekt. Ich zolle all denjenigen Respekt die es verdient haben. Ihr scheint das nur einfach nicht zu sehen! Wie auch, ich sage es schließlich nicht laut und deutlich jedem ins Gesicht. Ihr seid immer dann überfordert, wenn man es euch nicht unter die Nase reibt. Ihr seht alle nur das, was ihr sehen wollt, hört nur das was ihr hören wollt  und glaubt nur das was ihr glauben wollt.“

 

Nachdem Mike sich nun wieder etwas beruhigt hat, greift er sich sein T-Shirt und legt es sich über die Schulter.

 

Mike Novoselic: „Es scheint ein weiterer hassenswerter Trend in diesem Geschäft zu sein, dass die Fans immer mehr fordern, die Booker ihnen immer mehr geben wollen und die Wrestler immer mehr geben müssen. Und genau deshalb, ist The Foretime die einzig mögliche Zukunft. Wir werden den Karren wieder aus dem Dreck ziehen. Wir werden euch den Respekt notfalls einbläuen. Wir werden für eine Zukunft sorgen, in der die Fans wieder ehrlich zu den Wrestlern aufschauen. Wir werden eine Zeit schaffen, in der Wrestling nicht mehr nur auf Geschichten basiert, sondern eine innere Wahrheit mit sich trägt, die den Fans den Glauben zurückgibt, den ihr schon lange verloren habt! Glaubt mir, glaubt The Foretime!“

 

Ein Wurf, und das Mikro findet zielstrebig die Hände des Zeitnehmers. Mikes Musik wird gespielt und er verlässt zusammen mit Sarah den Ring.

 

 

 

MG: „Mike Novoselic, wie er leibt und lebt! Zumindest in den letzten Wochen! Es geht ihm um Respekt und um die Ehre dieses Sports. Tja, da soll er sich mal an seine eigene Nase fassen, denn a) hat er auch nicht immer allen Respekt entgegen gebracht, auch wenn die ihm fair gegenüber gestanden haben und b) bringt es ganz sicher keine Ehre ein, wenn man die Fans dieses Sports beleidigt. Man kann sie auch nicht dazu zwingen, einem Respekt entgegen zu bringen…“

 

SN: „Also gehst du mit Novoselic nicht konform?“

 

MG: „Überhaupt nicht. Ich halte von dieser ganzen Foretime-Sache nichts, vor allem führen sie die falschen Leute aus. Keevan und Novoselic sind selbst erst Leute der zweiten bzw. dritten Stunde, Keevan war Teil des Fight Clubs, ohne den es heute noch die GCWF geben würde. Von wegen Tradition…“

 

SN: „Du regst dich ja richtig darüber auf… machen wir lieber weiter mit der Show…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Anna Richmond. Die charmante Reporterin steht im Backstagebereich und scheint auf jemanden zu warten.  Tatsächlich steht sie vor der Kabine von Azrael Rage. Die Tür öffnet sich. Er tritt raus und sieht sie. Allerdings versucht er wie immer die Interviewerin zu ignorieren. Er will einfach weitergehen, denn er sucht seine Tochter. Allerdings lässt sie nicht ab und geht einige Schritte hinter ihm her.

 

Anna Richmond: „Azrael Rage, ich hab einige Fragen an sie.“

 

Er ignoriert sie weiter. Wieso sollte er mit ihr reden? Mit wehendem Haar und Mantel zieht er weiter voran, doch immer noch lässt sie nicht locker.

 

Anna Richmond: „Azrael Rage, warum haben sie Runa Lillith Heritage vorhin so im Stich gelassen? Sie wollten doch nicht mit ihr brechen.“

 

Er stoppt. Scheinbar hat diese Frage einen Nerv bei ihm getroffen. Er denkt kurz nach und geht dann näher an das Mikrophon.

 

Rage: „Ich mache doch nicht für Gabriel die Drecksarbeit. Er soll gefälligst selbst seine zukünftige Ehefrau vor einem Ungeheuer wie mir und Wirrköpfen wie Valkos retten. Ich bin nicht mehr sein Handlanger, oder sein Freund.“

 

Sie scheint fast mit dieser Antwort gerechnet zu haben. Sie bohrt weiter nach.

 

Anna Richmond: „Sind sie immer noch beleidigt, dass er nicht sie als Kronprinz ausgewählt hat?“

 

Beleidigt? Man sollte in der Nähe des Teufels sehr auf seine Wortwahl achten.

 

Rage: „Beleidigt? Wähle deine Worte weiser, Frauenzimmer! Ich bin nicht beleidigt. Wieso sollte ich. Ich kann mir nehmen, was man mir nicht freiwillig gibt. Dieser elende Stümper meinte doch, dass Mike Novoselic dies verdient habe. Pah! Einen Dreck hat dieser miese, kleine Hochstapler verdient. Gabriel, hätte es mir geben sollen. Nicht umsonst war ich sein vollkommen loyaler Sohn. Ich habe es mir verdient und beim Brawlin’ Rumble werde ich mir diese Ehre nehmen. Er kann nämlich nicht einfach gehen. Er muss zurückkehren, oder ich werde ihn nie in Ruhe lassen. Dann werde ich endgültig das House of Horror bis auf seine Grundmauern niederbrennen und wenn es sein muss, sogar Runa wirkliches Leid antun.“

 

Anna guckt fast schockiert. Kennt dieser Mann überhaupt keine Grenzen?

 

Anna Richmond: „Sind sie nicht etwas zu besessen von der ganzen Geschichte mit Gabriel Lucifer? Warum lassen sie ihn nicht einfach ziehen?

 

Rage: „BESESSEN? ZIEHEN LASSEN?“

 

Der Teufel scheint fast vor Wut zu platzen. Er kann kaum glauben, was er da eben gehört hat.

 

Rage: „Ich kann doch nicht einfach den Mann ziehen lassen, der meine Familie zerstört hat. Er hätte es doch besser wissen müssen, dass man so etwas nicht mit einem Azrael Rage macht. Ich bin schließlich mächtiger als er. Wenigstens aus Respekt hätte er die Familie erhalten können. Stattdessen will sich dieser garstige Feigling ganz klein machen und sich aus der Affäre ziehen. Das werde ich nicht zulassen. So leicht zieht man seinen Kopf nicht aus der Schlinge. Er soll dafür in dem glorreichen Moment seiner Rückkehr sterben. Noch einmal soll er in Glanz und Glorie vor die nach Blut lechzenden Massen treten und dann soll er zum Galgen geführt werden und ich werde sein Scharfrichter sein.“

 

Anna Richmond: „Meinen sie das ernst, dass sie Gabriel Lucifer töten wollen?“

 

Jetzt reicht es dem Todesengel. Die Klaue schnellt nach vorne und packt Anna Richmond an die Kehle. Sofort wird sie gegen die Wand gedrückt.

 

Rage: „Sehe ich so aus, als ob ich scherzen würde?“

 

Sie schluckt nur hörbar und versucht nach Luft zu ringen.

 

Rage: „Also hör mir jetzt gut zu, du kleine Hure des Arabers! Ich werde diesen widerlichen Feigling schon noch aus der Reserve locken, dass wir endlich wieder den richtigen Gabriel Lucifer sehen. Dann und wirklich nur dann werde ich ihn erst Schmerzen leiden lassen und wenn sein Hass gegen mich ihn fast auffrisst, dann werde ich ihn töten und auf seine Leiche spucken. Dann wird er ein toter Mythos sein.“

 

In dem Moment wird Rage leiser, denn er sieht etwas. Zwei Schatten huschen an der Wand entlang. Beide Schatten kennt er besonders gut. Der eine Schatten gehört seiner Höllentochter Cinderella Rage und der andere Schatten ist eine Art Erinnerung aus der Vergangenheit und er trägt einen Zylinder. Fast wortlos lässt Rage die arme Anna los und guckt diesem Bild hinterher. Ohne dass er es wirklich bemerkt, gehen seine Beine hinterher. Er sieht besorgt aus. Falten auf seiner Stirn sagen dies aus. Hat es begonnen? Ist der Mythos zurück? Versucht er Cindy zu entführen? Fast wie im Wahn werden seine Schritte immer schneller. Wird er die Schatten wieder finden?

 

 

 

MG: „Hmm…“

 

SN: „Hmm…?“

 

MG: „Hmm…!“

 

SN: „Woran denkst du?“

 

MG: „Ich versuche mich zu erinnern!“

 

SN: „Woran? Wann du Rage das letzte Mal auf diesem schmalen Grad zwischen Fanatismus und komplettem Irrsinn gesehen hast? Da kann ich dir helfen, das war in der letzten Vendetta…“

 

MG: „Nein…“

 

SN: „Woran versuchst du dich dann zu erinnern?“

 

MG: „An die Nummer dieser Nervenklinik… Rage braucht dringend Hilfe…“

 

SN: „He, he…“

 

MG: „Das war kein Scherz. Ist doch nicht normal so was…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Klare irische Töne erklingen. Warm und liebend. Das Lachen der Menschen eine Qual für die Ohren. Ihre Wärme eine schmerzende Kälte. Sanft streichen die Finger über das Papier. PCWA. Maschinenschrift. Deutlich und klar. So deutlich und klar, wie die weiteren Worte, die darauf stehen. Zahlen, Buchstaben, deren Bedeutungen so vieles verändern sollten. So unbarmherzig sie sind, so unbarmherzig ist die Kälte, die über Lynn Farrells Rücken hoch zu seinem Genick wandert. Sanft kratzen die Krallen am Fleisch. Zerkratzen die geschaffene, steinerne Hülle. Dringen ein. Erfüllen das Opfer mit panischer Kälte. Wie versteinert sitzt der gebürtige Ire Lynn Farrell auf dem hohen Barhocker. Den Kopf schwer gestützt in seine Hand, den Blick monoton und starr auf das polierte Holz der Bar gerichtet. Die linke Hand verdeckt noch immer den Brief. Schweigend sitzt er da, während die Zeiger der Uhr von zehn nach elf bereits auf fünf vor acht gewandert sind. Zeit war für ihn bedeutungslos geworden. Sie waren hier und da. Sie kannten die Zeit nicht. Sie kannten nur ihr Leid und dessen Ursache.

 

Ihn.

 

Ruhelos wandern die Augen hin und her. Zeigen die einzige Regung in dem starren Körper. Kalte Augen betrachten ihn. Betrachten sein Tun. Es war ein Fehler. Ein tödlicher Fehler. Der Bestie den Weg zu ebnen. Ein Fehler. Warum musste es ein First Blood Match sein?! Warum musste er antreten?! Warum konnte er nicht verzichten?! Unschlüssig greifen die sehnigen Finger in das ungepflegte Haar. Reißen. Zerren. Nur eine Sache erfüllt sein Wesen. Prägt es durch und durch. Warum. Warum er? Warum dieses, was sich Leben schimpfte? Seine Flucht war eine Flucht vor der Vergangenheit, doch egal wie schnell er lief, sie lief ihm nach. Nun war er stehen geblieben. Hatte der Kraft in seinem Inneren erlaubt, die mühevoll aufgelegten Ketten zu sprengen. Zu wüten. Mühsam wurde sie zurück gedrängt. Das Biest hatte sein Lebenselixier bekommen, aber es lechzte nach mehr. Viel mehr. Schwerfällig lösen sich die Hände aus dem Haar. Die unruhigen Augen verweilen auf den zu Klauen geformten Fingern. Rot. So tief rot, waren sie. Voll Blut. Voll süßem, kostbaren Blut.

 

Mehr.

 

Es durfte nicht mehr Futter erhalten. Es durfte nicht passieren, dass so etwas noch einmal geschah. Dass geschah, dass jemanden, wie Azrael Rage ihn angreifen konnte. Offen. Ohne Schwierigkeiten. Ohne Gegenwehr. Rage hätte ihn zerstören können und er selbst hätte sich nicht gewehrt. Die Bestie hatte ihn vereinnahmt. Der Kampf gegen sie war für ihn wichtiger gewesen, als sein Gegner. Die Vergangenheit hatte die Gegenwart verdrängt. Es durfte nicht noch einmal geschehen. Nicht noch einmal durfte er mehr Kraft dafür verwenden, sie zu bändigen, als zu leben. Aber wenn er sie nicht bändigte, dann würde sie wüten. Dann würde er zu etwas werden, wovor er sich noch mehr fürchtete, als vor dem Tod. Dann würden noch mehr Klauen nach seinem Körper schlagen. Noch mehr Augen ihn verfolgen. Gab es eine Alternative, so war sie nicht besser, sondern nur anders. Wohin er blickte. Aussichtslos.

 

Weglos.

 

Und doch hatte er seinen Weg entschieden und genommen. Das Ende eine nicht überdachte Tragik. Ein Untergang. Azrael hatte es ihm vorenthalten die Fesseln anlegen zu können. Hatte ihm verboten, das zurück zu drängen, das nicht hätte wüten dürfen. Stattdessen hatte Rage ihn betäubt. Ihm den Atem genommen, um sich gegen das zu wenden, gegen das es sich zu wenden galt. Eis war warm im Gegensatz zu der Kälte, die sein Innerstes durchzog. Die Bestie schrie nach Blut und sie bekam es. Bekam jeden Tropfen derer, die versuchen, sie einzudämmen. Schmerzensgeld. Schmerzensgeld nannten sie es auf dem Papier. Eine Summe, die mehr war, als er besaß. Abzahlung auf Raten. Schmerzensgeld für die, die unter der Bestie gelitten hatten. Schmerzensgeld für ihn?!

 

Nein.

 

Reparaturen in der Arena. Weitere Zahlen auf der langen Liste. Abzuzahlen! Doch wie? Sein Blick wandert zu dem Papier. Für V35 war er nicht gebookt worden. Abkühlen von dem Vorfall, hatte man es genannt. Ruhe und Erfohlung. Eine Woche Pause vom Geschäft. Abschalten. Runterkommen. Runterkommen. Pah. Er brauchte das Geld. Er brauchte keine Erholung. Er brauchte Geld. Er brauchte keine Pause.

 

Oder doch?!

 

Zitternd tastet die Hand nach dem Bierglas. Warum hatte Rage ihn nicht einfach in Ruhe gelassen?! Lynn Farrell war neu. Ein Neuling. Azrael war so lange in dieser Liga. So lange schon. Hatte einen Ruf. Wer war Lynn Farrell schon? Ein Kämpfer, der vor seiner Vergangenheit floh! Der die Vergangenheit versuchte mit Bier zu ertränken. Die Gesichter hinter einem nebligen Schleier verschwinden zu lassen. Sollte der Teufel gar wahrhaft Angst vor ihm haben?! Er wollte seinen Titel zurück, ja, aber Farrell wollte nicht länger leiden. Er hatte lang genug gelitten. Er wollte nicht länger ihre kalten Klauen fühlen. Klirrend fällte das Glas um. Verteilt den erlösenden Inhalt über das Holz der Theke, durchnässt das Papier. Er war es. Er hatte sein Glas umgestoßen. Seine toten Augen blickten Farrell herausfordernd an. Spottend legt sich seine eisige Hand um Lynns Handgelenk, um sie hochzuheben und das Glas mit der flachen Hand zu zerschlagen. Wütend blickt der Ire ihn an.

 

Lynn Farrell: „Du bist tot! Ich habe dich getötet! Du bist tot! Du bist tot! Geh weg! DU BIST TOT!“

 

Lachend biegt er sich vor Farrell, während er nur stumm den Kopf schüttelt. Fernab erklingt die Stimme des Wirtes, der herangeeilt war, um das Bier, das sich mit dem Blut vermischt hatte aufzuwischen. Vorsichtig nimmt er Lynns Hand um sie nach Verletzungen zu untersuchen. Wie abwesend, starrt Lynn Farrell vor sich hin, bevor er seine Hand umdreht und das Handgelenk des Wirtes ergreift. Völlig verwirrt blickt dieser in die glasigen Augen des Iren. Nur den einen Bruchteil einer Sekunde später findet sich der Wirt auf dem Boden wieder. Aus seinem Arm pulsiert das Leben, während rot das Blut aus seiner Nase rinnt. Ein durchtrainierter Mann versuche Lynn Farrell in einen Polizeigriff zu nehmen, doch zerberstet nur der Tisch unter seinem Gewicht, als sich Lynn von ihm bereit. Kreischende Frauenstimmen erfüllen den Raum. Doch für Lynn sind sie nicht zu hören. Nur IHR Lachen ist zu hören. Ihre Stimmen. Ihre kalten, hohen, klaren Stimmen, die ihn wieder und wieder stachen. Wütend stürzt sich Farrell auf den unschuldigen Mann und würgt ihn.

 

Lynn Farrell: „Du bist tot! Du bist tot! Tot! TOT, TOT, TOT!“

 

Eine Flasche zerspringt über Lynn Farrells Kopf. Die Frau weicht erschrocken zurück, als sie realisiert, dass diese Aktion Farrell nicht geschadet hatte. Stattdessen schüttelt sich Lynn nur, um die Frau wütend anzusehen. Mit einem Spear befindet sich die Dame Sekunden später auf Farrells Höhe. Wütend schlägt er ihr wieder und wieder in das hübsche, junge Gesicht. Die Sirene verkündet die Ankunft der Polizei. Mit Schlagstöcken zwingen die Lynn Farrell zur Bewusstlosigkeit. Seine Stimme ist leise. Wütend, aber bestimmt.

 

Lynn Farrell: „Ihr bekommt mich nicht. Ihr bekom...“

 

Ein Nebel legt sich über die Sicht Farrells, während ihre Stimmen lachend ihn verhöhnen und ihre Gesten ihn zu sich einladen. Ihn willkommen heißen.

 

Seinen ewigen Platz unter ihnen zeigen.

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Wir sehen einen entspannten Keevan, der durch den Backstagebereich des PCWA Theaters huscht. Er scheint seiner heutigen Aufgabe auf jeden Fall auch sehr ernst entgegen zu schauen, trägt er doch bereits eine Trainingshose und das heute  benötigte Refereeshirt. Keevan bleibt an einer Tür stehen und klopft lässig an, ehe er unaufgefordert eintritt.

 

„Was willst du denn hier Amigo?“

 

Sofort bricht lauter Jubel bei den Fans in der Halle aus, welchen man gut im Hintergrund vernehmen kann. Ist doch schon mit diesem einen Satz klar, wen The Keev hier besucht.

 

Keevan: „Diego alter Freund, ich muss doch meiner ehrenvollen Aufgabe heute Abend nachkommen.“

 

Diego: „Und die wäre?“

 

Keevan: „Ich bin der Special Guest Referee in deinem Match mit Wild Thing. Da muss ich doch mit den beiden Kontrahenten reden und ihnen die Regeln klar machen!“

 

Ortega schaut kurz verwundert auf das Refereeshirt das Keevan trägt.

 

Diego: „Ein niedlicher Smilie auf deinem Shirt. Hat Mama den aufgenäht?“

 

Das Unique Highlight lacht einmal kurz ironisch auf.

 

Keevan: „Niedlich, wie ich nachher einfach so aus Spaß eine Niederlage für dich durchdrücke.“

 

Desperado quittiert diese Aussage mit einem verhöhnenden Lächeln. Keevan fährt indes mit ernst Stimme fort.

 

Keevan: „Also ich will dass dieses Match heute Abend fair abläuft. Es ist ein Regular Single Match und du kennst die Regeln dabei. Aber...“

 

Diego: „... sag mal was glaubst du eigentlich wie lange ich diesen Sport wohl schon betreibe?“

 

Deja vu. Mit einem verdutzten Gesicht reagiert The Keev auf diese rhetorische Frage Diegos. Er kann sich ein Lächeln nicht verkneifen.

 

Keevan: „Aber ich bin doch nicht hier um dir die Regeln zu erklären. Nein, ich bin hier um dir meinen Ermessenspielraum deutlich machen. Also höre mir gut zu. Das ist ein Regular Single Match, aber ich werde nicht einschreiten, wenn ihr beide euch gegenseitig die Seele aus dem Leib prügelt. Ich will einen fairen Kampf sehen, Mann gegen Mann, keiner soll sich zurückhalten – lasst alles raus. Wenn ihr das Bedürfnis habt, ihr müsstet euch auch außerhalb des Ringes schlagen oder mal einen Stuhl einsetzen, dann macht das. Ich bin da nicht so pingelig. Auch diese ganze Sache mit dem Anzählen und Lösen von Griffen wenn der Gegner im Seit ist, sehe ich nicht ganz so eng.“

 

Ortega wird es scheinbar etwas zu bunt, denn jetzt ergreift er energisch das Wort.

 

Diego: „Halt die Klappe Cabron, denn jetzt sage ich dir mal was. Das ist heute nicht die Keevan Show da draußen. Das ist eine ernste Angelegenheit für Ulf und mich. Wir beide wollen einfach nur ein gutes Match. Und du wirst da nicht dazwischen funken, hast du mich verstanden?“

 

Keevan: „Ich glaube du hast mich nicht verstanden. Du willst Wild Thing also zu einem würdigen No. 1 Contender auf meinen Belt machen, ja? Du willst ihm heute durch ein Match den letzten Schliff geben, hah? Höre mir ganz genau zu, du kleiner feiger Punk. Heute Abend trage ich dieses gestreifte Shirt und das bedeutet, dass der Main Event mein Spielplatz ist. Ich sage wer und was geht. Und wenn auch nur ein Freak von euch beiden Hand an mich legt, dann gibt es richtig Probleme. Denn immerhin bin ich ein Offizieller. Wir wollen doch wohl nicht, dass Wild Thing seinen Shot noch in letzter Sekunde verliert, oder? Ihr steht im Ring und kämpft, das ist euer Vergnügen – aber ich bin der Leiter dieser ganzen Angelegenheit. Du und Wild Thing wollt also mit mir spielen? Bisher habt ihr die Regeln bestimmt, aber heute kurz vor Feierabend, mache ich die Spielregeln. Der Weg zum Brawlin’ Rumble ist noch lange nicht zuende! Und jetzt, ja jetzt werde ich erst mal deinen Gegner einschwören. Wir sehen uns im Ring.“

 

Keevan erhebt sich und lässt einen sichtlich angesäuerten Diego Ortega zurück. Kurz bevor er aus der Tür ist, dreht Keevan sich noch einmal um.

 

Keevan: „Und bevor ich es vergesse... viel Glück heute Abend.“

 

Herzhaft lachend verschwindet Keevan auf dem Gang, während wir mit einem nachdenklichen Diego Ortega wieder off gehen.  

 

 

 

MG: „Keevan meets Ortega. Früher sahen die Treffen zwischen den Beiden ein wenig anders aus, da gab es noch so was wie Sportsgeist und so.“

 

SN: „Keevan wirkt ein wenig verbittert… vielleicht hat er einfach auch nur Angst, dass ihm Jemand wie Wild Thing den Gürtel wegnehmen könnte!“

 

MG: „Ja, das könnte sein großes Problem sein. Wild Thing ist ein Typ Kämpfer, dem Keevan noch nicht gegenüber stand. Wild Thing hat eine ganz eigene Art, ist auf diese Art unglaublich unberechenbar…“

 

SN: „Deswegen sehe ich Keevan auch nicht unbedingt als Favoriten…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Fast wie von Hunden getrieben, wirkt der Teufel, der um die Ecke hastet. Wieder blickt Azrael Rage an die Wand und noch mal sieht er die Schatten. Spielt sein Verstand ihm hier einen Streich oder sieht er hier wirklich jedes Mal die Schatten von Gabriel Lucifer und Cindy, welche Hand in Hand Stück für Stück das Theater verlassen? Der Kopf wird geschüttelt. Zum ersten Male erkennt man hier wohl wirklich das Vater-Sein von Rage. Der Todesengel hastet hinterher mit flatterndem Mantel. Es ist zum aus der Haut fahren. Jedes Mal, wenn er um die Ecke blickt, erkennt er nur noch Schatten. Nie erhascht er einen ehrlichen Blick auf die Personen, die er verfolgt. Sind die Kopfspielchen zurück? Falls der Mythos wirklich zurück ist, was wird der einstige Ziehvater des Teufels wohl mit der dämonischen Tochter vorhaben? Er rennt weiter… Weiter verfolgt er… verfolgt er Schatten!?!

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Once Again.

So eine eigene Kabine hat wirklich etwas Schönes. Nicht, dass sie Valkos Heritage brauchen würde, schließlich hat er ein Hotelzimmer auf dem Gelände, wo man sich auch umziehen kann, allerdings ist es doch ein anderes Gefühl sich in der hiesigen Stätte auf die Kämpfe vorzubereiten – nicht körperlich, sondern mental.

Schlicht eingerichtet, das Ganze, nur ein Schränkchen, eine Holzbank, ein Waschbecken und ein Spiegel. Mehr braucht Valkos Heritage in diesem Raum nicht. Ein enormer Unterschied zu den ganzen protzigen Räumen voll mit Schreibtischen, Bürostühlen, Bildern mit Goldrahmen, Kaminen, Luxuskrempel und so weiter und so fort. Einige Leute denken anscheinend wirklich, nur weil sie mal ihre Finger an ein wenig Gold hatten, nur weil sie mal irgendwen Unwichtiges besiegt haben, dass sie gleich wie Könige hausieren können.

 

Der Freakanite steht vor dem bereits benannten Spiegel, mit nacktem Oberkörper, allerdings betrachtet er sich nicht und versucht Fettansätze oder ähnliches zu erblicken. Sondern er blickt sich selbst einfach in die Augen. Sieht eindringlich in dieses Gemisch aus Blau, Grau und Grün, erblickt, wie so viele vor ihm, die gelben Spritzer in der Iris, die ihm zwar durchaus bewusst sind, jedoch immer wieder bewundernswert sind.

 

Nur noch wenige Momente bis zu seinem Match, hat ihm zumindest ein Mitarbeiter gesagt. Und bis auf ein kleines Intermezzo mit seinem heutigen Gegner und dessen neuen Helfershelfer, sowie seiner Schwester, hat er es heute mal unterlassen, sich der Zukunft dieses Sports zu widmen. Schließlich geht es heute um seine Zukunft. Verliert er dieses Match, so rückt Teil 3 seiner Comebackmission in weite Ferne.

 

Er muss gewinnen. Nicht für die Fans, abgesehen davon, dass sie Besseres verdient haben, als einen dauernd schwafelnden, absolut überheblichen Gerasy Champion, sind sie doch ein launisches Volk. Schüttelt man ihnen die Hand, ist man ein Milchgesicht, zeigt man ihnen den Mittelfinger, ist man ein Arschloch. Haut man ihre Lieblinge, ist man ihr Feind, haut man ihre Feinde, ist man ihr Liebling. Wird man von einem Feind gehauen, ist man ihr Liebling, wird man von einem Liebling gehauen, ist man ihr Feind. Ein unsinniger Teufelskreis. Zwar freuen Valkos Heritage positive Reaktionen auf seine Person, aber es würde ihn auch kein Stück kümmern, wenn er gnadenlos ausgebuht werden würde. Es geht ihm nicht um die Fans. Es geht ihn um sich selbst… er war schon immer ein Egomane. Er braucht diesen Sieg heute, er braucht den Sieg beim Brawlin’ Rumble und er braucht den Gerasy Title, um das zu bestätigen, was er sich seit Jahren selbst sagt: Er kann es besser…

 

Ein seelisches Wrack haben sie ihn genannt. Einen Kämpfer einer längst vergangenen Generation. Ausgelaugt, er könne nichts mehr. Seine Zeit sei abgelaufen und besonders nach der Niederlage beim Brawlin’ Rumble, sowohl die persönliche Niederlage, als er Mareike Thame, Lucie Moire und Sebastian Höfling verlor, als auch die sportliche Niederlage, als er, nachdem er Adam Reynolds hinter sich lies, doch noch von Ares geschlagen wurde, hat er selbst daran geglaubt. Bracchus sortierte ihn aus, sodass er keine Chance mehr auf Alex Collinns bekam, der IWF Vertrag lief aus, keine Sicht auf Verlängerung und in der CWF wurde er von Eddie Brothel über Doug Spencer bis hin zu Oliver Pixie nur durchgereicht, zwischendurch erniedrigt von Tyler Gorhan und Simon Lee Jones.

 

Doch dann kam die Wende, der Tag an dem das Erlischen seines Lebenslichtes neuen Lebensmut entfachte. Der Tag, an dem er in seinem Hotelzimmer angegriffen worden ist, von einer Person, dessen Identität bis heute niemand kennt. Er erinnert sich an wenig, das meiste davon ist einfach nur Schwarz. Und doch meinte diese Schwärze neue Ziele. Und eines davon ist heute Bracchus. Der Brawlin’ Rumble ruft, der dritte Anlauf für Valkos Heritage um endlich das zu schaffen, woran er zuvor scheiterte: Nicht vergessen zu werden…

 

Die Blicke des Originals und des Spiegelbildes trennen sich. Valkos Heritage dreht ab, läuft auf die Holzbank zu, auf der seine schwarze Sporttasche liegt und greift hinein. Nach einem Moment des Wühlens zerrt der Freakanite ein schwarzes Shirt heraus, welches er sich überstreift. Ohne Aufdruck passt es ohne Probleme zur ebenso schwarzen Hose und den schwarzen Schuhen, die der Freak trägt. Über den rechten Ellbogen zieht Heritage noch einen schwarzen Ellbogenschoner und schon schein er bereit zu sein für sein viertes Match in der vierten Show seit seiner Rückkehr. Die Fäuste werden geballt, einmal gegeneinander geschlagen und dann begibt sich der Freakanite mit schweren Schritten zum Ausgang, betätigt den Lichtschalter und tritt in den Flur hinaus…

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

CO-MAIN EVENT

 

 

MG: „So, wir haben gerade eben noch einmal Valkos Heritage gesehen, der sich nun auf dem Weg zum Ring macht, womit wir also nun beim Co-Main Event angekommen sind. Valkos Heritage gegen Bracchus. Deine Gedanken, Stephanie?“

 

SN: „Ich freue mich natürlich auf dieses Match. Nach den zwei Rededuellen von dieser und der letzten Vendetta natürlich noch mehr, aber alleine auf dem Papier ist das schon ein großartiges Match. Zwei Legenden dieser Liga, Valkos Heritage, seit der ersten Stunde dabei, ehemaliger Anführer der Insane Darkness, der Mystical Freaks und Teil der Honourable Law und des Fight Clubs gegen Bracchus, ehemaliger Undisputed Gerasy und DanMen Champion, Anführer der ARMY und Teil der Better Gods!“

 

MG: „Das hört sich schon sehr gut an, auf jeden Fall. Beide haben eine immense Rolle in der Vergangenheit dieser Liga gespielt und heute treffen sie zum ersten Mal aufeinander. An sich hätten sie sich beim Rising Phoenix vor zwei Jahren gegenüberstehen sollen, zusammen mit Wild Thing, Aleks G. und Impact im Finale des Tribune Title Turniers, aber Bracchus wurde vorher ausgeschaltet. In mehreren Storylines hatten sie allerdings auch so miteinander zu tun und immer ihre Probleme!“

 

SN: „Und jetzt wird es das One on One Match geben und… was ist denn jetzt kaputt?“

 

Plötzlich tut sich was am Entrance. Doch weder Medouni noch Bracchus erscheinen, stattdessen tauchen mehrere Securities auf der Bildfläche auf.

Zielstrebig begibt man sich zu den sich rechts und links des Ganges befindlichen Zuschauer und verweist diese gestenreich der Halle.

Warum?

Da es innerhalb der Show von den betreffenden Personen keinen Ärger gab, dürfte der Grund mal wieder "Bracchus´sche Willkür" sein.

 

Wie zu erwarten, entwickelt sich eine vielfache Diskussion - etwas, das ein Bracchus niemals durchgehen lassen würde.

Prompt werden grobere Maßnahmen angewendet und an die 2 Dutzend Zuschauer aus der Halle teilweise gewaltsam "entfernt".

Keine zwei Augenblicke rödeln ebenso ca. 2 Dutzend Fans nach vorn an die Absperrung, allesamt mit Pro-Bracchus- und Pro-Medouni-Transparenten bewaffnet, und nehmen die frei gewordenen Plätze ein, bzw. drängen die anderen Fans zurück.

Lautstark fordert man nun das Erscheinen der beiden Araber.

Wer weiß, wieviel Bracchus für diese Farce hingeblättert hat...

 

Nun erwachen auch die zahlreichen Boxen zum Leben, verkünden mittels des Bracchus´schen Themes von der nahenden Ankunft des selbsternannten Herrschers der Wrestling-Welt. Doch wie zu erwarten, geht das ganze in einem gnadenlosen Buhkonzert unter.

Nur die paar gekauften Hansels rechts und links des Ganges wedeln vehement mit ihren tollen Transparenten.

 

Wenig später erscheinen die beiden dann auch.

Bracchus wie immer, wenn es arabische Keile zu verpassen gilt, mit freiem Oberkörper, Lederhose und schweren Boots auftretend.

Sein Begleiter Medouni trägt einen edlen kakaobraunen Anzug mit hellblauen Hemd und dunkler Krawatte.

 

Unter dem Jubel der gekauften Fans und dem noch größeren Buhkonzert der Abertausenden restlichen Menschen in dieser Halle begibt man sich nun zum Ring.

Dessen Matte ist mit einem größeren Schriftzug verziert ("U wanna know, how a loser feels? So, please ask Valkos!").

Gemeinsam Seite an Seite vollführt man nun im Sqared Circle einen arabischen Volkstanz, kümmert sich einen Dreck um das verdammte Pack jenseits der Absperrung.

Anschließend noch eine kurze Absprache, gegenseitiges Schulterklopfen. Dann verläßt Medouni den Ring und baut sich an einem der Ecken auf...

 

Jane Nelson: „Und hier kommt nun aus Berlin…“

 

Weiter kommt Miss Nelson nicht. Eine verzerrte Gitarre, harte Riffs und lauter Jubel. Die Fans der Liga kennen Theme des Freakanites in- und auswendig. Die Scheinwerfer sind auf den Entrance Bereich gerichtet, und nur einen Augenblick später erscheint der Lone Warrior Valkos Heritage schon auf der Stage.

 

Drowning in your puddle, wailing at the sky

Suckin' on your daddy's cigar

I'm your destination, I'm the reason why

Lemma take a look at your scars

 

Bought a line of shit

Now you wanna sell it back to me

 

Lauthals singen die Fans den Song „Unbroken (Hotel Baby)“ von Monster Magnet mit. Die obligatorischen „VD4, VD4“-Chants wird es erst geben, wenn Valkos im Ring angekommen ist. Vorher gibt es eben diese Gänsehautstimmung, die Valkos aber kaum registriert, so fixiert ist er auf die Gestalt im Ring. Bracchus…

 

Come on down to the hotel baby

I can be what you want me to be

You can choke on your own medication

I can watch myself on T.V. oh yeah

 

Gekleidet in eine simple, schwarze Hose, schwarze Schuhe, ein schwarzes Shirt mit einer silbernen 4 drauf und darüber eine halbgeöffnete, schlampige Kapuzenjacke, die Kapuze aber nicht aufgesetzt, kommt Valkos Heritage also hervor, bereit für den Fight. Die Haare immer noch nicht neu gefärbt, sondern immer noch in seiner wahrscheinlichen Naturhaarfarbe gehalten, ein normales, ein stinknormales Braun, die Hände zu vereinzelten Fans rausreichend, wandert der Freak zum Ring. Und plötzlich beginnt er seinen Schritt zu beschleunigen und rollt in den Ring. Sofort baut er sich in der Ringmitte auf, der Song fadet aus und dann kann es schon losgehen!

 

- Co-Main Event -

Brawlin’ Rumble comes early
Brawlin’ Rumble V Qualification Match
No-DQ Match

 

 

vs.

 

 

(Die DQ-Regelung ist in diesem Match außer Kraft gesetzt.

Referee: Charlie Swanson)

 

Und nach ein wenig Trashtalking beginnt das Match nach dem Läuten der Ringglocke mit einem harten Schlagabtausch. Bracchus und Heritage schlagen abwechselnd aufeinander ein, mal mit der Faust, mal verpassen sie sich Chops, einen Vorteil kann sich allerdings keiner der Beiden erarbeiten, bis Aliera sein Knie ausfährt und es in Valkos’ Bauch parkt. Sofort setzt der Chef mit einem Whip-In nach und schickt seinen Kontrahenten in die Seile, der allerdings nach dem Herausfedern der Clothesline ausweichen kann. Valkos Heritage stoppt hinter Bracchus, wirbelt herum und setzt dem verdutzen Araber einen Discus Punch vor den Latz. Aliera wankt überrascht nach hinten und wird dann Opfer einer Running Clothesline, die ihn zur Freude der Fans durch die Seile nach draußen schickt.

 

MG: „Joa, die ersten Kampfminuten scheinen Valkos Heritage zu gehören. Immerhin hat er hiermit seine Duftmarke in das Match gesetzt und Bracchus aufgezeigt, dass dieser hier kein leichtes Spiel haben wird!“

 

SN: „Und sofort ist Bluthund Medouni bei seinem Partner um ihn bestärkende Worte mitzuteilen. Vielleicht ein neuer Plan!? Welchen die Beiden auch immer zu Beginn hatten, der scheint ja gründlich daneben gegangen zu sein!“

 

MG: „Ohne, dass Swanson überhaupt angefangen hätte, zu zählen – was ja auch kein Wunder ist, schließlich ist es sein Brötchengeber Bracchus, der da außerhalb des Ringes stand – klettert er auch schon wieder in den Ring!“

 

SN: „Und er stürmt, scheinbar ohne nachzudenken, sofort auf Valkos zu, der die Gefahr aber mit einem Arm Drag bannen kann!“

 

MG: „Oh, da ist Bracchus jetzt aber sauer! Er springt sofort wieder auf, rennt auf Valkos zu und… muss erneut einen Arm Drag einstecken! Ha, ha, ha! Da ist einer aber Blind vor Wut!“

 

SN: „Doch Bracchus lässt nicht locker und diese Schmach sicherlich nicht auf sich sitzen, wieder rennt er auf Valkos zu, stoppt diesmal aber kurz vor seinem Gegner ab, der sich schon wieder bereit für einen Arm Drag machte… und Bracchus tritt ihm einfach gegen die Brust!“

 

MG: „Boah, ne! Bracchus, das hat doch nichts mit Wrestling zu tun! Treten kannst du im Fußball!“

 

SN: „Der hört dich nicht. Und selbst wenn, glaubst du, er würde darauf reagieren? Bracchus will gewinnen und wenn er hier mit einem Gabelstapler rausfahren würde und damit Valkos über den Haufen fahren würde, wäre es ihm auch egal!“

 

MG: „Na du kennst meinen Chef aber gut, Stephanie!“

 

SN: „Mit der Zeit bekommt man so was schon mit…“

 

Muhammad Aliera setzt sofort mit weiteren Schlägen nach, die Valkos zeitweilig auf dem Boden halten sollen, und treibt seinen Gegner somit nahe an die Seile. Gefährlich nahe in die Gegend des ehemaligen Boxers Mahmoud Medouni. Doch dieser zeigt sich erstaunlich fair und geht sogar ein paar Schritte vom Ort des Geschehens weg. Er überlässt diese Sache hier eindeutig Bracchus und sieht dabei zu, wie sein Geschäftspartner den Freakanite mit dem Hals gegen das mittlere Seil drückt. Und selbst wenn Charlie Swanson nicht der korrupte Stiefellecker von Bracchus wäre, könnte er hier trotzdem nichts unterbinden, No Disqualification ist schließlich die Devise.

Doch irgendwann scheint dieser Würgegriff auch Bracchus keinen Spaß mehr zu machen und er zerrt Valkos Heritage wieder auf die Beine. Unterarmschläge folgen und dann setzt Bracchus nach einem Tritt zu einem Suplex an, jedoch kontert Valkos Heritage mit einem Inside Cradle und setzt hier zum ersten Pinversuch des Matches an! Swanson braucht allerdings zwei Sekunden um auf die Matte zu hechten, sodass Bracchus genügend Zeit hat, sich aufzubauen und sich aus dem Cover zu befreien. Die Überraschung hat allerdings dennoch gesessen, so kann Valkos Heritage mit einem Headbutt nachsetzen, nachdem die beiden Kontrahenten wieder auf die Beine gekommen sind. Dann drückt er Bracchus in eine Ringecke, lässt dort einen Chop folgen und schickt den Araber per Irish Whip in die gegenüber liegende Ringecke. Valkos stürmt hinterher und trifft mit einer rabiten Clothesline voll den Brustkorb seines Gegners.

 

MG: „Schön anzusehen, wie Valkos Heritage wieder ins Match zurück gefunden hat, dass sich hier überraschend ausgeglichen präsentiert!“

 

SN: „Was hast du denn erwartet?“

 

MG: „Tja, Valkos Heritage hatte in letzter Zeit eigentlich mehr Matchpraxis als Bracchus, also habe ich ihn eigentlich auch im Vorteil gesehen!“

 

SN: „So unrecht hast du ja auch nicht. Während Valkos tatsächlich versucht, hier ein Wrestlingmatch aufzuziehen, schlägt Bracchus ja immer wieder mit unfairen Aktionen zurück – so auch jetzt mit einem Augenpiekser!“

 

MG: „Ein normaler Referee würde jetzt Bracchus wenigstens sagen, dass er so was nicht sehen will, aber Charlie, der grinst nur zufrieden…“

 

Aliera setzt sofort mit einem Spinning Elbow Smash nach, bei welchem er sich blitzschnell um 180° gedreht hat um Heritage seinen Ellbogen kosten zu lassen, nachdem er ihm schon vorübergehend das Sehvermögen genommen hatte. Und dann gibt es sogar noch einen richtigen Wrestlingmove von Bracchus, denn er bringt Valkos Heritage mit einem Spinebuster auf die Matte. Bracchus hält die Beine seines Gegners fest und scheint einen Submissionmove ansetzen zu wollen, allerdings strampelt Heritage ein wenig herum, was Bracchus das Ansetzen ziemlich erschwert und dann befreit sich Valkos aus den Klauen des Rivalen mit einem gezielten Tritt an die Kauleiste!

Schwer getroffen verdreht Bracchus die Augen und sinkt in die Knie, während Valkos Heritage mit ersichtlichen Rückenschmerzen wieder auf die Beine kommt und dann mit einem Double Arm Suplex nachsetzt und wieder zu einem Pinversuch ansetzt! Und diesmal hechtet Swanson schneller auf die Matte, zählt aber ziemlich langsam.

 

One

.

.

.

.

.

Two

.

.

.

.

.

 

Und da ist es auch nicht verwunderlich, dass Bracchus da ziemlich locker rauskommt. Valkos setzt allerdings sofort mit ein paar Punches auf die Stirn seines Gegners nach und zieht ihn dann am Kopf wieder auf die Beine. Einen European Uppercut später befindet sich Bracchus in einer der vier Ringecken wieder und steckt noch ein paar weitere Schläge ein, die ihm nach und nach den Kampfeswillen zermürben. Nun ist es der Freak, der zu einem Suplex ansetzt und wenn ein Wrestler zu einem Suplex in einer Ringecke ansetzt, dann weiß jeder Wrestlingfan, wozu das gut sein soll!

 

MG: „Valkos Heritage will Bracchus auf das oberste Seil setzen!“

 

SN: „Er will nicht nur – er tut es auch! Doch was wird er von dort oben zeigen?“

 

MG: „High Risk Action, was sonst?“

 

SN: „Allerdings wehrt Bracchus sich dagegen, als Valkos Heritage ihm hinterher klettert, mit einen Schlägen!“

 

MG: „Doch Valkos klettert weiter und steht nun auf dem zweiten Seil, will Bracchus umklammern und muss dafür das oberste Seil loslassen, an welchem er sich festgehalten hat!“

 

SN: „Dies nutzt Bracchus aus und schubst Valkos mit ziemlicher Wucht vom Seil! Der Freak knallt mit dem Hinterkopf auf die Matte und bleibt für einen Augenblick benommen liegen!“

 

MG: „Diesen Zeit nutzt Bracchus und baut sich richtig auf dem Top-Rope auf. Eigentlich nicht sein Metier, vom Trademarker mal abgesehen, schließlich ist der ‚Beware of the Black Man’ ein Flying Fist Drop!“

 

SN: „Valkos kommt wieder auf die Beine und Bracchus springt ab!“

 

MG: „Holy…! Kein Fist Drop, aber ein Schlag mitten auf die Stirn vom obersten Seil. Call him ‚Falling Angel’ Bracchus! Was für ein Treffer!“

 

SN: „Mit erheblichen Auswirkungen, denn Bracchus hat Valkos damit eine Platzwunde an der Stirn eingebracht! Und sieh dir nur das Lächeln von Bracchus an!“

 

Bracchus sieht sich nun offensichtlich auf der Siegerstraße, setzt nicht nach, sondern wartet geduldig, bis sein Gegner wieder auf die Beine kommt. Der blutende Heritage kämpft sich auch tatsächlich relativ schnell wieder hoch und nun nimmt sein Gegner Anlauf, springt ab, verfehlt allerdings mit diesem Shoulder Block Ansatz das eigentliche Ziel, dass nämlich wider Erwarten noch höchst beweglich ist und sich einfach mal aus dem Weg manövriert. Allerdings befindet sich hinter dem Freakanite noch ein weiteres Ziel, dass viel zu perplex ist, um sich aus dem Weg manövrieren zu können und so knockt der PCWA Chef seinen fast schon leibeigenen Ringrichter Charlie Swanson aus!

 

MG: „Hah, wenn sich damit Bracchus mal nicht ins eigene Fleisch geschnitten hat!“

 

SN: „Wenigstens hat Bracchus keine Disqualifikation zu befürchten, schließlich gibt es diese Regelung in diesem Match ja nicht!“

 

MG: „Bracchus hätte Swanson auch bewusst ins Gesicht schlagen können und er hätte nichts befürchten müssen, schließlich ist er der Chef. Den einzigen Nachteil, den Bracchus nun hat, ist, dass niemand ein erfolgreiches Cover zählen könnte!“

 

SN: „Da solltest du nicht so voreilig sein, denn da kommt Nelson Frider die Rampe herunter gerannt!“

 

MG: „Und zu Valkos’ Glück hat Bracchus’ Begleiter Medouni keine Anstalten gemacht, hier zu Gunsten des Chefs einzugreifen, wenngleich er das den Regeln nach immer noch dürfte!“

 

SN: „Vielleicht fühlt sich Medouni einfach noch nicht bereit für Aktionen im Ring!“

 

MG: „Das glaube ich nicht, seiner Biografie konnte ich entnehmen, dass der Mann neben dem Training mit Bracchus durchaus schon in einem Ring stand – in einem Boxring. Und auch wenn Bracchus ihm vielleicht noch nicht so viel beibringen konnte, jedenfalls haben wir in dem Video noch nicht viel gesehen, so kann Medouni mit Sicherheit ein paar Haken und ähnliches austeilen!“

 

SN: „Im Moment sind es aber Bracchus und Valkos, die aneinander austeilen, während Nelson nun auch offiziell die Leitung des Matches übernommen zu haben scheint!“

 

Tatsächlich befinden sich der ehemalige Undisputed Gerasy Champion und sein Gegner in einem handfesten Schlagabtausch, jedoch beeinträchtigt das von der Stirn des Freaks herunter rinnende Blut doch deutlich seine Sicht und so kann sich Bracchus einen Vorteil „erschlagen“. Einem final wirkenden Schlag kann Valkos Heritage jedoch ausweichen und Bracchus legte so viel Schwung in diesen Schlag, dass er sich einmal um die eigene Achse dreht, als er diesen Schlag daneben setzt. Valkos packt dann im rechten Augenblick zu und kann einen harten Back Drop gegen den Araber durchbringen, der ihm wieder die Oberhand im Match verschaffen zu scheint. Jedoch bleiben für diesen Augenblick erst einmal beide Kontrahenten auf der Matte liegen, was Nelson Frider dazu veranlasst, beide anzuzählen.

 

One

.

.

.

.

.

 

Two

.

.

.

.

.

 

SN: „Sieht im Moment nicht so aus, als würde sich hier noch etwas tun! Keiner der Beiden regt sich!“

 

MG: „Ja, im Moment. Aber ich bezweifle, dass die Fans solch ein Draw sehen wollen. Ich will es nämlich auch nicht sehen!“

 

Four

.

.

.

.

.

 

Five

.

.

.

.

.

 

Und schon machen wieder laute Sprechchöre für den Freakanite die Runde, der wieder einmal aufzeigt, dass er, was das Einstecken betrifft, wie eine Maschine ist. Ein echter Fighter eben, der nicht nur präzise austeilen kann, sondern unglaubliche Nehmerqualitäten hat. Langsam und mit schmerzverzerrtem und blutverschmiertem Gesicht setzt er sich auf, blickt auf dem immer noch regungslos liegenden Bracchus nieder und beginnt dann, sich wieder auf die Beine zu kämpfen. Erst auf die Knie, dann kurz in die Hocke, die Beine werden durchgestreckt und im nächsten Moment ist alles für die Katz, denn Mahmoud Medouni hatte sich vorgenommen, doch noch etwas zum Match beizutragen, stürmte in das Seilgeviert und verpasste Valkos einen krachenden Lariat, der den Freak wieder dahin zurück beförderte, wovon er sich gerade erhob.

 

MG: „Ich wusste es. Ich wusste, dass dieser Vollidiot noch in das Match eingreifen würde!“

 

SN: „Aber nicht mit einem Boxhieb, sondern mit einer heftigen Clothesline aus dem Lauf heraus, die Valkos nicht nur so hart getroffen hat, weil sie so unerwartet kam, nein, sie war einfach so hart!“

 

MG: „Und nun krabbelt Bracchus auf den bewegungslosen Valkos Heritage. Ach kommt, hört mir damit auf! So darf dieses Match nicht enden, so darf Valkos Heritage nicht um seine Teilnahme beim Brawlin’ Rumble gebracht werden!“

 

SN: „Es scheint aber so. Bracchus ist schon fast bei seinem Gegner angekommen… jetzt… ja, jetzt legt er erschöpft seinen Arm auf Valkos! Nelson hechtet zu Boden…“

 

… was natürlich unter gewaltigen Buhrufen der hiesigen Fans geschieht, während Medouni, der Eingreifer, mit einem zufriedenen Lächeln auf das In-Ring Geschehen blickt. Und Nelson Frider, der Ersatzreferee, sein Kollege Swanson liegt immer noch ausgeknockt vom Shoulder Block auf der Matte, beginnt zu zählen.

 

One

.

.

.

 

Two

.

.

.

 

Thr…

.

.

.

 

NEIN!

KICK-OUT! KICK-OUT!

 

MG: „NEIN! UNGLAUBLICH!“

 

SN: „Valkos Heritage schafft den Kick-Out, nachdem das Match doch eigentlich schon entschieden war, oder etwa nicht?“

 

MG: „Auch Mahmoud Medouni kann es nicht fassen, dass Valkos da noch rausgekommen ist. Ich aber freue mich! Genial! Er wahrt seine Chance, doch noch beim Brawlin’ Rumble dabei zu sein!“

 

SN: „Bracchus selbst scheint auch langsam zu verzweifeln, auch er hatte geglaubt, hier den sicheren Sieg mit nach Hause nehmen zu können!“

 

MG: „Allerdings. Nun schlägt er frustriert auf den völlig wehrlosen Valkos Heritage ein!“

 

SN: „Dann lässt er für einen Moment von seinem Gegner ab um lauthals in der Gegend herumzumeckern, rüttelt sogar an Charlie Swanson herum, damit dieser wieder auf die Beine kommt!“

 

MG: „Und Swanson kommt dadurch tatsächlich wieder zu sich, hängt aber eher in den Seilen, als dass er bei Sinnen ist. Mit richtig bösem Gesichtsausdruck dreht sich Aliera nun zu Ersatzringrichter Frider um, geht auf ihn zu, packt ihn…“

 

SN: „… und wirft ihn einfach aus dem Ring!“

 

MG: „Nun marschiert Bracchus wieder auf Valkos Heritage zu, der aber schon wieder, wenn auch angeschlagen, auf den Beinen ist und mit einem Unterarmtreffer versucht, zurück ins Match zu kommen!“

 

SN: „Er versucht nicht nur einen Treffer zu landen, sondern will wohl eine ganze Serie starten, allerdings fährt Bracchus da mit seinem Knie dazwischen!“

 

MG: „Bracchus will jetzt zu einem Suplex ansetzen, hebelt Valkos auch aus und setzt ihn dann auf das oberste Seil!“

 

SN: „Ich schätze mal, Bracchus will nun einen Superplex zeigen, ein Move, der vielleicht nicht so wirkt, aber absolut verheerend ist, was am Schwung und der Höhe liegt!“

 

MG: „Bracchus klettert wie vermutet hinter Valkos her auf das oberste Seil, nimmt ihn auch in die Suplexposition, allerdings schlägt Valkos wohl mit letzter Kraft zu!“

 

SN: „Immer wieder prasselt die Faust von ihm auf seinen Gegner nieder und Bracchus kann die Superplex-Pläne wohl erst einmal begraben!“

 

MG: „Nun ist es Valkos, der zupackt. Will er etwa einen Front Suplex zeigen, von da oben?“

 

SN: „Egal, was er zeigen wollte, er kommt nicht dazu! Medouni hindert ihn daran, indem er ihm am Fuß herum zerrt! Und nun ist es Bracchus, der zupackt...!“

 

MG: „UPFUCK! DDT VOM OBERSTEN SEIL MIT VERDAMMT VIEL SCHWUNG!!“

 

Wie Mike Garland es sagte, Bracchus sprang mit Valkos Heritage zusammen vom Seil und hämmerte ihn gnadenlos mit einem formschönen, aber brutalen DDT auf die Matte. Und das alles nur, weil Medouni Heritage daran hinderte, hier eine Aktion zu zeigen! Und lauten Rufen der Fans, die zu deutsch ‚Heilige Scheiße’ schreien, liegen beide Männer erschöpft auf der Matte. Und um diesem Schauspiel ein Ende zu bereiten und nicht wieder mit langen Anzählen wertvolle Zeit zu verplempern, rollt sich Medouni in den Ring und legt seinen Chef auf den Freakanite!

 

MG: „Das kann doch nicht wahr sein!“

 

SN: „Ist es aber! Referee Swanson lässt sich zu Boden fallen und schlägt zum ersten Mal mit der flachen Hand auf die Matte!“

 

1

.

.

.

 

MG: „Komm schon Valkos! Komm schon!“

 

SN: „Er rührt sich nicht…“

 

2

.

.

.

 

SN: „Nein… da kommt nichts mehr!“

 

MG: „Das darf nicht wahr sein… verdammt!“

 

3!

 

Das war es. Valkos’ Träume im dritten Anlauf den Brawlin’ Rumble zu gewinnen, wurden soeben begraben. Valkos Heritage konnte schlussendlich nichts gegen die Übermacht Aliera/Medouni ausrichten und verliert das Match und die Chance, Teil der Battle Royal des Brawlin’ Rumble V zu sein.

Medouni hilft dagegen seinem Geschäftspartner sofort wieder auf die Beine, der zwar auch vollkommen fertig ist, in seiner unnachahmlichen Art dann allerdings sogar schon ein Mikrofon verlangt, welches ihm durch Jane Nelson, die noch nicht einmal das Ergebnis dieses Matches verkündet hat, gereicht wird. Bracchus legt seinen Arm um die Schulter seines Freundes und beginnt seine Rede mit einem lauten Lachen.

 

„Ha, ha! Ich habe es gesagt! Es steht hier auf der Matte. U wanna know, how a loser feels? So, please ask Valkos! Du bist ein Versager, Freak. Du bist ein Versager! Und Versager haben beim Brawlin’ Rumble nichts verloren. Du darfst deine Schwester verprügeln und dich dann verpissen, denn den Brawlin’ Rumble wirst du nicht gewinnen, ja, nicht einmal betreten! Aber an deiner Stelle wird ein anderer Mann in das Geschehen eingreifen, den Brawlin’ Rumble gewinnen und dann nächster Undisputed Gerasy Champion werden.

 

Und dieser Mann… ist…

 

MAHMOUD OMAR MEDOUNI!“

 

Sagt es, schmeißt das Mikrofon weg und just in diesem Moment setzt „Better Than U“ wieder ein. Medouni spuckt noch einmal auf Valkos Heritage, der immer noch auf der Matte liegt, blutverschmiert und geschlagen. Und Arm in Arm verlassen Bracchus und Mahmoud unter lauten Buhrufen die Arena. 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

VIDEOSEQUENZ

 

 

Vernichtende Hitze.

Seit Wochen hatte sich kein Tropfen Wasser dem Boden genähert. Im Kampf um ihr Leben erkannten die Pflanzen, dass sie das Rennen nicht gewinnen konnten und ließen die Köpfe hängen.

Im Kampf gegen den Durst hatten sich die Menschen in die Cafés zurückgezogen, die die Straße umfassten, über der die Luft wieder zu flimmern begonnen hatte.

Niemand würde es vorziehen bei diesen Temperaturen ein kleines Sonnenbad zu nehmen. Niemand würde es vorziehen sich aus dem kühlenden Schatten zu entfernen.

Die Büros waren schon vor der Mittagspause geschlossen worden, die Installateure von Klimaanlagen waren die neben den Gastronomen wohl die einzigen, die sich über das Wetter freuten. An solch einen sprunghaften Anstieg der Temperaturen hatte zu dieser Jahreszeit keiner gedacht.

 

Plötzlich – Hektik.

 

Eines der bis zum Rand gefüllten Cafés leert sich schlagartig. Die Gäste laufen heraus auf die Straße, mitten in die Sonne. Ein Tablett fällt scheppernd zu Boden, die Glas zerbrechen in tausende von Stücken.

Doch nicht alle lassen sich von der Panik der Gäste anstecken. Ein Mann sitzt mutterseelenallein mitten im geleerten Kaffeehaus und führt seine Tasse genüsslich zum Mund. Weißer Rauch steigt über ihm auf während sich die Kamera ihm langsam nähert.

Der Mann trägt einen weißen Hut mit schwarzem Hutband und einen weißen Anzug.

Als sich der Kameramann direkt vor ihm postiert hat, schaut er auf und nebelt die Kamera mit dem Rauch seiner Zigarre ein.

Sein Blick ist entschlossen, seine Augen fixieren starr das Objektiv.

Auf seinem Handrücken lauert stumm die Gefahr. Die Gefahr, die ihm so viel Platz bescherte.

 

„Angst ist nur ein Gefühl. Ein Gefühl, das die meisten verdrängen. Beherrschen können dieses Gefühl nur die wenigsten, sich ihm zu entziehen gelingt wiederum nur einer kleinen Anzahl der letztgenannten.“

 

Der Skorpion auf der Hand bewegt sich und sitzt nun kampfbereit, mit erhobenem Stachel vor der Tasse, die mittig auf dem Tisch steht.

„Beim Brawlin’ Rumble werden wir uns wieder sehen und es wird sich zeigen, wer der Mann ist, der sich dem Gefühl  erfolgreich entziehen kann.
Alle Wege führen nach Palermo, doch nur einer führt zum Sieg: der Weg des Sicilian Scorpion ist gegeben. La Familia in Person wird sich euch stellen und am nächsten Tag dürft ihr überall lesen ‚Lucio di Vario ist die neue Macht in der PCWA’!“

 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

„Bleib’ ruhig sitzen Punk.“

 

„Raus hier.“

 

„Behandelt man so etwa den Referee des eigenen Matches? Das kann aber sehr ungesund sein.“

 

Wir befinden uns in der Kabine von Wild Thing, seines Zeichens No.1 Contender auf den Undisputed Gerasy Title beim Brawlin’ Rumble. Wie schon sein heutiger Gegner Diego Ortega, so bekommt auch Wild Thing Besuch vom heutigen Special Guest Referee des Vendetta 35 Main Events. Nicht zu vergessen, dass dieser auch Wild Things Gegner beim anstehenden PPV sein wird.

 

Wild Thing: „Du bist also hier um zu sticheln? Netter Versuch, aber das wird mich heute nicht stören.“

 

Keevan: „Wer redet denn von sticheln? Ich will dir einfach nur ein paar Sachen für den heutigen Main Event mit auf den Weg geben.“

 

Wild Thing: „Ich habe kein Interesse.“

 

Keevan: „Das solltest du aber, wenn du nicht unbedingt noch vor dem Rumble eine klägliche Niederlage einstecken willst. Du weißt ja, zwei solcher Niederlagen können dem Ruf ganz schön zusetzen. Für die Zeit nach dem Rumble wäre das doch sehr schade.“

 

Das Unique Highlight tippt sich mit seinem Zeigefinger nachdenklich gegen die Schläfe und als Wild Thing gerade etwas erwidern will, ergreift The Keev erneut das Wort.

 

Keevan: „Ich Dummerchen. Da rede ich von einem geschädigten Ruf, dabei weiß ich ja, dass dir so etwas total egal ist. Ich meine, wer Alkohol trinkt, seinen Körper dahin vegetieren lässt und nicht einmal den Anstand besitzt seinen ehrvollen Gürtel mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel zu verteidigen, der wird sich doch nicht um seinen Ruf sorgen. Ich darf einfach nicht vergessen, dass es auch Leute gibt, die diesen Sport einfach nicht ehren und ihm keine Wertschätzung entgegenbringen. Es tut mir leid, dass ich das vergessen habe. Dann kann ich mir Anmerkungen zum Match ja wohl auch sparen, du hast ja sicher schon wieder den ein oder anderen Drink intus, so das es dann eh egal ist.“

 

Man sieht wie in Wild Thing der Zorn empor steigt. Seine Miene versteinert immer mehr und er beginnt schon förmlich vor Wut zu zittern.

 

Keevan: „Was denn? Ist es nicht so? Bist du kein Schandfleck für diese Liga oder den Tribune Title? Glaubst du wirklich, du hättest diese Chance auf meinen Titel verdient? Komm schon, das kann einfach nicht dein Ernst sein. Du bist ein Nichts... denk nur daran, was du in der GCWF warst. Damals hat dir niemand etwas zugetraut und ja, dein kleiner Lauf der dich zum PCWA Tribune Titel führte, hat sicher einige Lügen gestraft, aber glaubst du wirklich, dass der ehemalige Crusader Wild Thing zurecht im Main Event des Brawlin’ Rumble V steht? Wie lange warst du in der GCWF bevor ich kam? Ein Jahr? Es ist auch egal, bevor wir diese Liga beim Brawlin’ Rumble III schlossen, warst du nichts. Ich hingegen war zu diesem Zeitpunkt bereits GCWF Gerasy und GCWF World Champion... und das gleichzeitig.“

 

Wild Thing kann kaum noch an sich halten, doch er lässt sich noch nicht aus der Reserve locken und Keevan weiter sein große Rede schwingen.

 

Keevan: „Du warst nie etwas und du wirst es auch nicht werden. Du bist in der PCWA gut gewesen? Du warst nur ein Niemand, der keine Gegner vorgesetzt bekam. Und war das doch mal der Fall, dann bist du sang- und klanglos untergegangen – so wie es immer war und so wie es beim Brawlin’ Rumble sein wird. Dies ist nicht deine große Chance, dies ist nicht der Start einer glorreichen Karriere... nein dies ist das Stoppschild. Dein Weg ist zuende, dein Ausflug an die Spitze dieser Promotion ist vorbei und nun trittst du den Rückweg an. Du kehrst dorthin zurück, wo du hingehörst. Dein Fahrstuhl fährt einfach nur nach unten Padre. Selbst wenn die Fans dich oben wollten und selbst wenn du die Fähigkeiten hättest, dir fehlt die Berechtigung für die Spitze... dir fehlt es nämlich an Ehrgefühl. Wer das Business nicht respektiert, hat es nicht verdient vom Business respektiert zu werden. Es ist ja...“

 

„Höre endlich damit auf, dich selbst so gern reden zu hören.“

 

Jetzt kann Wild Thing es nicht mehr zurückhalten. All dieser angestaute Zorn bricht aus ihm heraus und Keevan scheint von der Intensität die Wild Thing dabei an den Tag legt, ziemlich beeindruckt. Auf jeden Fall gibt er kein Wort mehr von sich.

 

Wild Thing: „Du weißt nichts über mich. Du weißt nichts darüber, wie ich meinen inneren Dämonen zu entkommen versuche. Du weißt nichts über meinen Kampf in den letzten Wochen und Monaten. Du hältst dich für den Größten? Weißt du Keevan, irgendwann fällt jeder Throninhaber und ich finde der Brawlin’ Rumble ist doch ein idealer Zeitpunkt dafür. Dies ist meine Chance. Ich habe Jahre darauf warten müssen und dabei zugesehen, wie Typen wie du immer wieder an mir vorbei gezogen sind oder von den Machtinhabern an mir vorbei gezogen wurden. Jetzt bin ich an der Reihe und ich habe nicht vor, diese Chance sausen zu lassen. Vertrau mir wenn ich dir sagen, dass dir beim Brawlin’ Rumble deine wildeste Titelverteidigung aller Zeiten bevor stehen wird. Ich habe nicht vor zu verlieren! Ich werde in den PCWA Dome kommen, um zu kämpfen. Wie sieht es mit dir aus? Bist du bereit um diesen Gürtel zu fighten Keevan?“

 

Ein verbissener und schwer atmender Keevan geht einige Schritte zurück und schafft somit eine sichere Distanz zwischen ihm selbst und seinem Kontrahenten. Beide Männer liefern sich einen entschlossen Staredown, ehe Keevan mit den zweideutigen Worten „Wir sehen uns im Ring“ die Kabine des Wilden verlässt. Doch dieser hat die passende Antwort parat...

 

„GROOOOOOOOOOOOOAR“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Where have all the good men gone
And where are all the gods?

Frou Frou’s Cover des Klassikers ‘Holding Out For A Hero’ beginnt.

 

Es ist Zeit für seine wichtige Ankündigung, denkt er.

 

Er streicht sich noch einmal durch die Haare. ’nah! Noch einmal.

 

Er fühlt sich gut, denn er ist ruhig.

 

Aber wenn er durch den Entrance geht, muss es perfekt sein.

 

Jane Nelson: „Liebe Fans, PCWA Vendetta 35 präsentiert euch den amtierenden PCWA DanMen Champion, …den amtierenden BCW State Champion: – ‚the perfect slave’ Smartin Phynix!“

 

Smartins lächelt selbstbewusst. Selbstbewusst legt er den Kopf in den Nacken. Dann lässt Smartin den Kopf nach vorne sinken, um die Augen dicht unter Augenbrauen scharf nach vorne zu richten, um die Halle mit seinem Blick zu durchdringen. Smartins Gang ist heute sauber, geschmeidig, Esprit. Akzeptabel. Makellos diszipliniert betritt Smartin den Ring. Nimmt das Mikro des Announcer entgegen. Stellt sich in die Ringmitte. Verschränkt die Arme. Er ist schön gebräunt von einem Aufenthalt in Griechenland. Zumindest im Gesicht. Die Haut ist sonst überall von Stoff verdeckt. Smartin redet dann.

 

Smartin: „Mein Allah! Ich weiß nicht, ob ihr das seid, oder das Blut von „Bracchus“ Aliera, aber irgendwas riecht hier verdammt nach Döner. Aber…“

 

Streicht sich übers Kinn.

 

Smartin: „…Kann ich mir das hier überhaupt erlauben? - Ich mein, ich stehe hier einfach so, in der renommierten PCWA, in einem Ring von TOYS’R’US mit Kinderblut. - Aber ist das nicht gefährlich? - Vor ein paar Wochen habe ich euren Chef zu ’nem blutigen Klumpen gehauen, und ich sollte mir doch Sorgen über Konsequenzen machen?!“

 

 

Smartin: „Kürzlich habe ich einem Lustknaben eures amtierenden Champions „insidious“ den Nacken zerknackst, der immerhin beliebt ist, während er immer und immer und immer, immer, immer wieder versagt. - Dabei ist der Gute ein richtiger Sonnenschein!“

 

 

Smartin: „Ich bewundere niemanden, lehne kategorisch die Vorstellung davon, dass irgendein Mensch nicht schlechter sein kann als ich und drück euch das jede Woche wieder aufs Maul… - ich sollte doch eigentlich…, wenigstens…, zumindest einmal pro kurz die Unterhose überprüfen, ob nicht gerade mein Schließmuskel nervös ventiliert. Aber was ist mir los?“

 

Die Sehnen in Smartins Hals spannen sich.

Smartin: „Ich stehe hier…“

 

Plötzlich lässt sich Smartin mit dem Hintern auf den Hallenboden fallen, zieht seine Knie an den Oberkörper und legt seinen Kopf etwa um 70° schräg nach rechts.

 

Lacht ein wenig mit offenem Gebiss.

 

Ein Lachen auf „A“.

 

Smartin: „…und habe keine Angst vor Konsequenzen. Und das, weil ich keine Angst habe… vor niiieee-maaan-deeen!!! - ?“

 

Smartin zieht eine Augenbraue nach oben.

 

Smartin: „So ’n Schwachsinn! Natürlich könnte ich Angst haben. Zumindest kann ich fühlen. Und, …hurray, hurray!!!... ich kann das sogar zugeben. Aber hier gibt es einfach keine Konsequenzen! Und wieso sollte ich Angst vor Tieren haben, die mehr Angst vor mir haben?“

 

Smartins Miene verfinstert sich augenblicklich.

 

Smartin: „Denn ICH beiße.“

 

Smartins Nase hatte bereits kurz nach dem „Hurray, Hurray“ angefangen zu bluten. Nun bemerkt er es.

 

Smartin hält inne. Smartin lächelt. Smartin wischt sich mit seinen Handschuhen das erste Blut vom Mund. Und ignoriert das weitere dann, wie es ihm in die Mundwinkel läuft.

 

Smartin: „Und… ich habe einen Traum…, ihre Schweine!“

 

Während seine Rechte das Mikro hält, tastet Smartins linke Hand nach der Beschaffenheit des Hallenbodens.

 

Smartin: „Vor einigen Wochen habe ich mich vor euch zum Sklaven gemacht. Denn seitdem bin ich euer Champion. ICH bin der DanMen. Der ERSTE DanMen Champion. DER erste DanMen Champion. Und ich stehe im Dienst meiner Begabung. Mit meiner Kraft. Mit meiner Verschlagenheit. Mit meinen Visionen.“

 

Smartin atmet tief durch.

 

Smartin: „Der PCWA Brawlin’ Rumble wird der Wendepunkt in der Geschichte des DanMen. Beim Brawlin’ Rumble gebe ICH, sein Champion, dem DanMen die Größe, mir gerecht zu werden.“

 

Seine Backenzähne arbeiten.

 

Smartin: „Zum PCWA Brawlin’ Rumble wird sich das System des DanMen GRUNDLEGEND verändern. Von diesem Tage an, wird ein LADDER die Leistungen aller DanMen, auf der ganzen Welt aufzeichnen. Von Berlin, über Frankfurt, über Kyoto, bis in die Staaten. Alle DanMen werden zusammengefasst, und streng bewertet nach ihren Erfolgen oder der Schande, die sie über den DanMen bringen. Wo auch immer sie kämpfen. Die Jungen werden sich an die Alten klammern und ihnen die Fingernägel in die Nacken bohren. Die Besten werden den Besten herausfordern und die Möglichkeit erhalten, das Gold zu gewinnen… MEIN Gold. Und das Wrestling wird aufblühen in Disziplin, Sauberkeit und Härte gegen sich selbst.“

 

Smartin schluckt hörbar.

 

Smartin: „DAS ist Sport.“

 

 

Smartin: „DAS ist Bedeutung.“

 

 

Smartin: „DAS  -  ist  -  DanMen.“

 

 

Zu Massive Attacks „Heat Miser“ steht Smartin auf.

 

Zu Massive Attacks „Heat Miser“ verlässt Smartin die Halle.

 

Der PCWA DanMen Championship Belt funkelt in einer orangefarbenen Lichtsäule.

 

 

 

SN: „Ladder?“

 

MG: „Hmm, kann mir nichts darunter vorstellen, aber irgendwie klingt das schon toll, dass Phynix dem DanMen ein neues Gesicht geben will. Dann verstehe ich das auch, warum er sich als ersten ‚wirklichen’ DanMen Champion bezeichnet, schließlich will er das Gold in ein neues Zeitalter führen! Aber mal was anderes: Ist der Knabe in der BCW auch so komisch drauf?“

 

SN: „Seine ersten Auftritte hatte er unter einer Echsenmaske… das sollte eigentlich alles erklären. Und er hat nicht umsonst mit Niclas Sunrise und Uriel Gecko zwei unglaubliche Größen dieses Sports hinter sich gelassen…“

 

MG: „DanMen und State Champion, dann war er auch noch Teil des NHB Turniers der GCW, dieser Mann kann wirklich was. Wenn ich da mal nicht einen neuen Favoriten im Brawlin’ Rumble gefunden habe…“

 

SN: „Tja… wir werden es ja bald sehen. Jetzt allerdings schalten wir mal kurz zu Ian Cole!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Es ist bereits spät. Die Grillen im PCWA-Wald zirpen ihr Konzert und auch Ian Cole sitzt an seinem Lagerfeuer und isst etwas. Im Theatre geht gerade der Main-Event zuende als Cole sein gegrilltes Hähnchen auf den Teller legt und in sein Zelt marschiert. Heraus holt er seine mysteriöse Wasserflasche sowie ein Bündel Papier. Die Papiere sind bei näherer Betrachtung als Baupläne zu identifizieren – Baupläne für ein Holz-Blockhaus. Dazu präzise Angaben über Baukosten, Dauer sowie Grundstückskosten. Ein Lächeln huscht über Coles Gesicht. Nach dem PPV will Ian nochmals mit Bracchus konferieren und ihm den Kauf eines Teils des Waldes anbieten. Cole legt die Pläne wieder weg und nimmt seine Wasserflasche. Er öffnet sie und nimmt einen kräftigen Schluck. Dabei stellt er fest, dass die Flasche fast leer ist.

 

„ Scheiße auch! Schon leer? Zum Glück fliege ich in 3 Tagen nach Kanada. Dann kann ich mir neues Wasser holen. Egal, das hier reicht noch für heute.“

 

Ian steht auf und wirft ein Pulver in das Feuer. Die Flammen werden langsam größer und dem geneigten Beobachter fällt auch auf, das sich die Farbe geändert hat.

 

„Geister der Nacht - Eilt herbei! Ich ersuche euch, um meiner Reise den Segen zu geben!“

 

Cole schreit diese Worte beinahe in den Wald hinein. Angespannt steht er einige Minuten mit geschlossenen Augen und langgestreckten Armen da wie die Jesus-Statue in Rio. Dann entspannen sich seine Gesichtszüge und er fängt leise an zu lachen.

 

„ Hallo Blizzard, alter Kumpel. Schön, dich wieder zu sehen.“

„ ....“

„ Ja, ich weiß. Meine Bitte an euch war nicht gerade eine Kleinigkeit. Aber ich musste es tun. Nur so kann ich mein Ziel, die Natur in meiner Heimat zu schützen, noch in einem Zeitrahmen schaffen, der akzeptabel erscheint. Mit dem Sieg der Contatores-Titel wird das Projekt sicher viel schneller voranschreiten. Also, konntest du etwas erreichen, Blizzard?“

 

Cole setzt sich und lauscht scheinbar in die Nacht hinein.

 

„...“

„ Echt? Man gestattet Fireball, die Technik zu erlernen? Unter welchen Auflagen?“

 

Cole scheint deutlich erleichtert. Warum ist allerdings nicht klar. Außerdem hätte jeder Psychiater Cole schon in die Klapsmühle eingewiesen.

 

„...“

„ Er soll sich auch im Umweltschutz engagieren? Ich denke, das kriege ich hin. Gut. Wir sehen uns dann in Kanada wieder. Ich danke dir! Machs gut!“

 

Cole löscht das Feuer und legt sich kurz darauf schlafen.

 

 

 

SN: „Warum ist der noch nicht in der Klapse?“

 

MG: „Weiß ich auch nicht. Vielleicht hält Bracchus wohl seine Hand über ihn. Keine Ahnung.“

 

SN: „Der Mann braucht doch Hilfe...“

 

MG: „Von wem? Von dir? HAHAHA“

 

SN: „Sehr lustig, Mike...“

 

MG: „Naja, wir schalten jetzt auf jedenfall in den Ring, denn dort hat sich John Smith schon breitgemacht um wohl so was wie eine Rede zu halten…“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Wir befinden uns zurück in der Ringside Area. Und die Kommentatoren haben es richtig angekündigt: Niemand anderes als John Smith steht dort im Ringgeviert, an seiner Seite zur Freude so manchen männlichen Fans seine afroamerikanische Freundin mit deutscher Mutter, Juliane.

 

SMITH! SMITH! SMITH!!

 

Sie schreien meinen Namen hinaus. Nicht aus Gründen der Wut, nicht aus Zorn über meine eine oder andere Aktion. Nein, sie wollen mich beim Brawlin’ Rumble V siegen sehen. Aber fürs erste lassen wir der Lady den Vortritt.

 

Juliane: „Guten Abend, Berlin!“

 

JULIANE! JULIANE! JULIANE!

 

Sie lächelt und sie mag es so. Noch ist der Wrestling Ring nicht ganz ihr Metier, aber sie gewöhnt sich zur Zeit eben an jenen Ring in den Trainingssessions in der BCW, die sie zur Zeit noch in ihrer Grundausbildung bestreitet.

 

Juliane: „Darf ich euch vorstellen? Mein Schatz … mein Verlobter und mein Ein und Alles … Achja …“

 

Sie deutet auf den Tribune Gürtel um seine Hüften.

 

Juliane: „Und natürlich amtierenden Tribune Champion der PCWA … ladies and gentlemen … John Smith!“

 

SMITH! SMITH! SMITH!!

 

Das nenne ich mal einen gebührenden Empfang für mich. Thanks for the intro, darling.

 

John Smith: „Das letzte Mal vor dem großen Abend hier im Theatre stehen … vor einer tobenden Menge …“

 

SMITH! SMITH! SMITH!!

 

John Smith: „Und das letzte Mal bevor ich dem Herrn Novoselic ganz gewaltig in den Arsch trete …“

 

NOVOSELIC SUCKS!

 

John Smith: „Allright … shout it out aloud … That’s great.”

 

Juliane: „Der Brawlin’ Rumble V wird unser Abend werden und damit euer Abend.  Der Abend der TNE und damit der Abend der Fans. Die Nacht der Nächte, wo Keevan und Mike Novoselic in ihre Schranken verwiesen werden.“

 

They like it und wir müssen erst einmal still sein, bevor wir wieder anfangen, unsere Rolle in diesem Spiel zu spielen. Und scheinbar spielen wir diese Rolle verdammt gut.

 

Das Publikum hat sich mittlerweile wieder halbwegs beruhigt und John Smith lächelt. Der Tribune Gürtel wird gen Himmel gestreckt.

 

John Smith: „Und nach dem Brawlin’ Rumble wird es heißen: And John Smith is still standing tall meanwhile Mike Novoselic goes to hell.“

 

 

 

MG: „Und schon wieder hat John Smith seine Botschaft in die Welt hinaus getragen. Novoselic wird untergehen. Ja, ja, haben wir schon oft gehört und zum Glück sind wir nur noch ein Match davon entfernt, dies dann endlich beim Brawlin’ Rumble zu sehen!“

 

SN: „Novoselic macht ja auch nichts anderes. Zum Glück hatten wir in der letzten Vendetta das Tag-Team Match Valkos Heritage und John Smith gegen Mike Novoselic und Runa Lillith Heritage, sonst hätten die vom Quest 4 The Best bis zum Rumble nur Ohrabkauen gespielt!“

 

MG: „Moment… ich hör gerade eine Anweisung… wir sollen vor das Theatre schalten? Dann machen wir das doch mal!“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Abgehetzt läuft Azrael Rage auf den Vorplatz des PCWA Theaters und muss hilflos mit ansehen wie sein einstiger Ziehvater gemeinsam mit Cindy die Straße zum gegenüberliegenden U-Bahnhof überquert. Schnellen Schrittes folgt er den beiden. In seinen Gedanken macht sich ein unbekanntes Gefühl der Sorge breit. Will Gabriel Cindy etwa entführen, um sich für die Geschehnisse im House of Horror zu rächen? Sollte diese Annahme tatsächlich der Wahrheit entsprechen, könnte dies bedeuten, dass der Mythos in ihm zurückgekehrt wäre und es Azrael somit die Chance eröffnet, sein Match beim Brawlin’ Rumble Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Hin und her gerissen zwischen der freudigen Erregung über die eventuelle Rückkehr des Monsters und der Befürchtung seine Tochter könnte als unschuldiges Opfer mit in den Sumpf der Unmoral hineingezogen werden, betritt er die menschenleere Bahnhofsvorhalle. Ungeduldig schaut er von der endlos erscheinenden Treppe hinab auf den Bahnsteig und erblickt auf einer der diversen Bänke eine gut gelaunte Cindy. Von Lucifer hingegen fehlt jede Spur.

 

Der oberste Teufel rauscht, die Treppe hinunter. Als Cindy ihn bemerkt, blickt sie ihren Vater verdutzt an. Auf seine Frage, was sie hier, an diesem verlassenen Ort, zu so später Stunde zu suchen habe, reagiert sie sehr ungehalten. Onkel Gabriel wolle sie auf ihr Lieblings Eis einladen und meinte sie solle hier kurz auf ihn warten, während er dieses am Bahnhofsshop besorgt. Rage ballt die Hände zur Faust. Was fällt diesem Bastard nur ein? Wütend aber hochkonzentriert lässt er seinen Blick durchs weite Rund schweifen. Er weist Cindy in ernstem Tonfall an, sich nicht von der Stelle zu bewegen. Mürrisch nickt der kleine Quälgeist als Zeichen des Gehorsams.

 

Bedächtig und alle Details beobachtend, watet Azrael über den Bahnsteig. Immer wieder wirft er einen flüchtigen Blick zurück auf seine Tochter. Plötzlich weiten sich seine Augen. Er hat etwas entdeckt. Auf einer der gegenüberliegenden Treppenstufen befindet sich ein Bild. Langsam nährt sich der ehemalige Cryption Champion dem Objekt. Mit respektvollem Abstand begutachtet er das Portrait. Entsetzt muss er feststellen, dass ihm das Bild bekannt ist. Es ist das einzige Bild, das er Gabriel ließ. Das Bild der Religion of Death. Allerdings hatte Azrael es anders in Erinnerung. Eine gravierende Veränderung hat sich eingeschlichen. Anstatt der vier Mitglieder, die dieses Bild einst als Zeitdokument der gefürchteten Gruppierung zierten, stechen jetzt nur noch Runa, Stryfe und Gabriel selbst hervor. Azrael hingegen wurde einfach übermalt, als gehörte er nie dazu.      

 

Die Zornesröte steigt ihm ins Gesicht. Selbst die weiße Schminke kann seine Erregung nicht verdecken. Dann macht er seinem Namen alle Ehre und gerät so sehr in Rage, dass er das Bild der Religion of Death vollkommen zerstört. Kaum wurde das Bild zerfetzt, packt Rage abermals die blanke Wut. Was ihm sich hier eröffnet, ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Ein über die gesamte Treppe ausgebreitetes Portrait, welches bisher von dem auf einer Stafette aufgestellten Bild der Religion of Death verdeckt war, bohrt sich in die hasserfüllten Augen des Teufels. Wir erblicken auf dem riesigen Bild einen überdimensional großen Gabriel Lucifer, der triumphierend über einem blutverschmierten Azrael Rage thront. Es ist ein ganz in schwarz gekleideter Gabriel Lucifer mit weißem Gesicht, samt der zwei schwarzen Tränen unter dem linken Auge. Der Gabriel Lucifer, der sich einst als unzerbrechlicher eiskalter Mythos feiern ließ.    

 

Wie von der Tarantel gestochen macht Azrael sich über das riesige Bild her. Cindy hat sich derweil von der Bank erhoben und schaut geschockt zu ihrem Vater. In so extremer Form hat sie ihn noch nie ausrasten sehen. Nachdem Azrael das Portrait in hunderte kleinster Fetzen zersetzt hat, wendet er seinen Blick zum Bahnsteig und beginnt lauthals los zu schreien. Das Echo seiner düsteren Stimme lässt den Bahnhof regelrecht erzittern.

 

„Gaaaabrieeeel!!! Gaaabrieeeel!!! Komm heraus und stell dich mir du Bastard!“

 

Das bebende Hallen des lauten Schreies wird vom Lärm einer hereinrauschenden U-Bahn erstickt. Ruckartig wendet Rage sein Haupt und schaut von Blutdurst getrieben durch die hellen Fenster des Nahverkehrsmittels. Er vermutet Lucifer in ihr. Es wäre genau sein Stil. Erst den Gegner an einen verlassenden Ort locken und ihn dann mit Mind Games überrumpeln. Mittlerweile ist die Bahn zum Stillstand gekommen. Rage läuft von Wagon zu Wagon, aber vom ehemaligen Anführer der Religion of Death fehlt jede Spur. Kein Mensch entsteigt der Bahn, niemand betritt sie und befinden tut sich in ihr auch keine Menschenseele. Enttäuscht schlägt Azrael eine der Scheiben ein. Ein kurzes Klirren und prompt zersplittert sie in tausend kleine Scherben. Dann nimmt die Bahn langsam wieder Fahrt auf. Die einzelnen Wagen rauschen im Schneckentempo an Azrael vorbei. Nur langsam steigert sich die Geschwindigkeit. Und dann passiert das Unfassbare.

 

Mit weit aufgerissenen Augen erblickt Azrael im drittletzten Wagon eine Person. Sie sitzt am Fenster und hat dem Bahnsteig die Seite zugewandt. Im Zeitlupentempo neigt sie den Kopf Richtung Scheibe. Ein emotionsloses Spiegelbild durchdringt mit seinen rabenschwarzen Pupillen die Augen des obersten Teufels. In einem innerlichen Chaos der Gefühle muss Azrael Rage erkennen in wessen Fratze er hier hineinschaut. Der auf den schulterlangen schwarzen Haaren prangende Zylinder, der schwarze Stoffmantel und vor allem das weißgeschminkte Gesicht mit den zwei schwarzen Tränen sprechen Bände. Azrael hat es anscheinend geschafft, er hat den Mythos heraufbeschworen.

 

Plötzlich scheint die Zeit still zu stehen. Die fünf Sekunden des Blickkontaktes mit der Fratze des Gabriel Lucifer kommen ihm vor wie eine Ewigkeit. Azrael Rage hat die Unendlichkeit gesehen. Ohne jegliche Regung starrt der - zumindest äußerlich zu seinen Wurzeln zurückgekehrte - ehemalige Gerasy Champion seinen einstmals treuen Stable Kameraden an, ehe er seinen Kopf wieder in Fahrtrichtung wendet. Noch fährt die Bahn langsam genug, dass Azrael seinem Ziehvater folgen kann. Er klopft gegen das Fenster, brüllt laut seinen Namen aber bekommt keinerlei Reaktionen des wiedererweckten Mythos. Wenige Momente später, spürt Azrael nur noch den Fahrtwind der enteilten Bahn. Melancholie ersetzt den Zorn. Fast traurig schaut er, der aus seiner Sicht entschwindenden Bahn hinterher. Dann setzt er ein wirres, von Todeslust geprägtes Lächeln auf, welches sich noch verstärkt, als er seinen Blick zur eben noch verdeckten Bahnhofswand schweifen lässt.

 

Der Anblick, der sich ihm dort bietet, ruft Freude und Zorn gleichermaßen hervor. Das erste PCWA Brawlin’ Rumble V Promo Plakat ziert die schmutzige Wand. Neben den bereits feststehenden Matches wie dem Familienzwist zwischen Runa Lillith und Valkos Heritage, Keevans Gerasy Titelverteidigung gegen Wild Thing oder der zu erwartenden Schlacht zwischen Mike Novoselic und John Smith um den Tribune Titel, sticht vor allem eine Paarung hervor. Überschrieben mit dem Titel „When A Mythos Kills The Devil“ brennt sich etwas in Azraels Augen, dass jeden Fan, der die Szenen auf den Leinwänden des PCWA Theaters mitverfolgt, in pure Ekstase versetzt. Der Brawlin’ Rumble V hat einen weiteren Headliner. Uns steht das Match Azrael Rage gegen Gabriel Lucifer bevor. Zwar hat Gabriel den von Rage vorgelegten Vertrag noch nicht unterschrieben aber das Plakat spricht für sich.          

 

Azrael fixiert die Überschrift. Sie gefällt ihm absolut nicht. Leise flüstert er immer wieder die Überschrift vor sich hin.

 

Seine Gesichtszüge verfinstern sich zu einer furcht einflößenden Grimasse. Die sich hinzugesellende Cindy berührt seine Hand aber er spürt sie nicht. Auch die Stimme seiner Tochter nimmt er nicht wahr. Sein Fokus liegt auf dem Plakat. Cindy rüttelt an seinem Arm und mault ihren Vater voll.

 

„Papa…wo bleibt denn nun mein Eis? Onkel Gabriel hat es mir versprochen und er sagt doch stets die Wahrheit!“

 

Rage hört ihr gar nicht zu. Wie angewurzelt schaut er auf das Plakat und atmet in langen Intervallen tief durch. Cindy quengelt derweil weiter, aber Rage hört es einfach nicht! Wie gelähmt steht er auf dem menschenleeren Bahnsteig. Seine Gefühlslage auch nur ansatzweise zu erahnen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Eines jedoch ist sicher. Er will den von ihm erweckten Mythos Gabriel Lucifer ein für alle Mal auslöschen und dafür wird ihm jedes Mittel recht sein. Die Versessenheit des obersten Teufels, es wäre sein ureigenes Recht den Mythos Gabriel Lucifer zu töten, lässt alle Grenzen verschwimmen. Azrael Rage schließt seine Augen und schwebt hinab ins Innere seiner verruchten Seele. Während Cindy weiter versucht die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erhaschen, schwebt dieser längst in anderen Sphären. Mit diesem zerstörerischen Bild endet die Sequenz.  

 

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

MAIN EVENT

 

 

MG: „Und es ist soweit: Main Event Time“

 

SN: „Ich kann kaum glauben, dass wir schon wieder soviel Zeit am heutigen Abend hinter uns gebracht haben. Die Zeit verfliegt echt unheimlich schnell...“

 

MG: „Nun, wie bei jeder Vendetta liefert die PCWA auch dieses mal wieder kurzweilige Unterhaltung der Extraklasse. Da kann man dieses Gefühl schon mal bekommen.“

 

SN: „Allerdings.“

 

MG: „Doch genug allgemeines Geschwafel: Wir stehen vor etwas konkretem. Und zwar sehen wir heute Abend das In-Ring-Comeback von Diego Ortega. Wie lange mussten wir darauf warten...“

 

SN: „Definitiv zu lange Mikey. Aber wir wissen alle, dass er einfach nicht konnte. Die Geschichte mit seinem Bruder kennt ja jeder.“

 

MG: „Außer Keevan...“

 

SN: „Ja, der behauptet es wäre ein Ausrede gewesen, damit Diego nicht noch mal gegen ihn antreten muss. Ziemlich verquere Theorie wenn du mich fragst. Außerdem ist Diego nun wirklich kein Feigling.“

 

MG: „Das sieht Keevan anders. Und auch Rich Treasure… Wie dem auch sei, er ist zurück und das ist das Einzige das zählt. Allerdings hat doch viele überrascht, wer denn sein Gegner sein wird. Dies ist nämlich niemand anderes als Wild Thing. Der Mann, dem Diego Ortega beim Brawlin` Rumble zum Titel verhelfen will.“

 

SN: „Auf der einen Seite mutet dies wirklich etwas paradox an, aber auf der anderen Seite wollte Diego genau das. Er will mit diesem Match auch Wild Thing Mut machen. Der hatte ja bei der letzten Vendetta leise Selbstzweifel geäußert. Aber mit einem Sieg hier gegen Diego Ortega würde er wohl viel Selbstvertrauen tanken und auch öffentliches Ansehen gewinnen.“

 

MG: „Diego hat aber auch ausgeschlossen, ihn gewinnen lassen zu wollen. Er wird hier sein Bestes geben.“

 

SN: „Etwas anderes kann Diego ja auch gar nicht. Aber selbst wenn er gewinnen sollte, muss dies Wild Thing nicht verrückt machen. Es kommt darauf an, eine gute Leistung zu zeigen. Auf diesem hohen Niveau sind es letztlich Kleinigkeiten, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. An einem Tag hast du Glück, am anderen Pech.“

 

MG: „Dann wünschen wir Wild Thing eher heute einen unglücklichen Tag und dafür beim Brawlin` Rumble dann umso mehr Glück. Weil erst dann zählt es richtig.“

 

SN: „So sieht es aus.“

 

MG: „Allerdings ist dieses heutige Match natürlich auch für Keevan ein gefundenes Fressen. Und er hat es tatsächlich geschafft, sich hier als Special Referee beteiligen zu dürfen.“

 

SN: „Was natürlich noch viel, viel mehr Brisanz in dieses Match bringt.“

 

MG: „Ich persönlich gehe davon aus, dass er der Versuchung nicht wiederstehen kann und hier natürlich in irgend einer Form Einfluss auf das Geschehen nehmen wird. Die Frage ist nur, wen er bevorteilen sollte...“

 

SN: „Verhilft er Diego zum Sieg, wäre dies natürlich nicht so schön für Wild Thing. Aber vielleicht würde es Ulf helfen, aus dem Wut dieser unfairen Niederlage neue Motivation für den Brawlin` Rumble zu gewinnen. Außerdem hätte Keevan dann Diego Ortega geholfen und die Beiden können sich ja noch weniger leiden als Keevan und Wild Thing.“

 

MG: „Verhilft er Wild Thing zum Sieg, hätte Keevan seinem alten Erzfeind also ordentlich eins ausgewischt. Allerdings könnte so ein Sieg auch das Selbstbewusstsein von Wild Thing stärken und Keevan würde seinen eigenen Gegner nur weiter aufbauen.“

 

SN: „Man merkt, hier kann heute Abend einiges passieren.“

 

MG: „Dementsprechend sollten wir also keine weitere Zeit verplempern und die drei Protagonisten dieses Matches an die Arbeit gehen lassen.“

 

SN: „So sieht es aus.“

 

JN: „Und es kommt zum Ring… der Special Referee dieses Match…der amtierende PCWA Gerasy Champion… Keevan.“

 

EINZUUUG KEEVAN

 

JN: “Als erstes kommt zum Ring… zu seinem ersten Match nach langer, langer Zeit… aus Yucatan, Mexiko… mit einer Körpergröße von 185 Zentimetern und einem Kampfgewicht von 93 Kilogramm… Desperado… Diego Ortega.”

 

te puedes vender,
cualquier oferta es buena
si quieres poder..


que facil es
abrir tanto la boca para opinar,


y si te piensas echar atras
tienes muchas huellas que borrar.

 

dejame, que yo no tengo la culpa de verte caer,
si yo no tengo la culpa de verte caer.

 

Eine riesige Feuerwand schießt am Halleingang empor, hinter der man nun die Silhouette des ersten PCWA Gerasy Champions erkennen kann. Der Jubel ist jetzt schon gigantisch, denn endlich tritt er wieder in den Ring: Diego Ortega. Die Fans haben lange, lange auf diesen Tag warten müssen und endlich ist er gekommen. Die Feuwerwand erlischt und der Mexikaner ist nun ganz zu erkennen. Die Damen fallen reihenweise in Ohnmacht, während Diego nun mit den Fans in der ersten Reihe abklatscht.  Gleichzeitig schießen etliche Raketen quer durch die Halle und erleuchten die Halle so in den mexikanischen Landesfarben.

 

pierdes la fe,
cualquier esperanza es vana
y no se que creer;


pero olvidame, que nadie te ha llamado
ya estas otra vez.

dejame, que yo no tengo la culpa de verte caer,
si yo no tengo la culpa de verte caer...

 

Am Ring angelangt springt Diego Ortega auf den Apron. In bewährter Manier geht es von dort auf das oberste Seil und mit einem Vorwärtssalto in den Ring. Er kann es noch immer und wird es wohl immer können, was wieder laute Begeisterungstürme zur Folge hat. Mit einem Lächeln steigt Ortega auf einen der Turnbuckle und genießt das Blitzlichtgewitter, das auf ihn herunter prasselt.

 

entre dos tierras estas
y no dejas aire que respirar,
entre dos tierras estas
y no dejas aire que respirar

 

Lautstarke „Diego, Diego“ Chants machen die Runde, die Musik des Mexikaners langsam abklingt.

 

JN: “Als zweites kommt zum Ring... der No. 1 Contender auf den PCWA Gerassy Title… aus der Südpfalz… mit einer Körpergröße von 200 Zentimetern und einem Kampfgewicht von 135 Kilogramm… Wild Thing.

 

Das Licht dunkelt sich etwas ab, Rauch steigt auf und ein Feuerwerk kündigt einen Publikumsliebling an und zwar:

 

Wild thing
You make my heart sing
You make everything groovy
Wild thing


Vorsichtig tritt er durch Pyrotechnik und den ganzen Rauch auf das Publikum zu und gibt zahlreichen Fans die Hand. Der Wilde scheint heute sehr fröhlich zu sein. Sogar die Gitarre seines Entrancesongs scheint heute intensiver zu spielen als sonst. Lächelnd geht Wild Thing nun auf den Ring zu.


Wild thing, I think you move me
But I wanna know for sure
So c'mon and hold me tight
You move me


Auf dem Weg hält er öfters einmal an um sich von Fans auf ihren Handys festhalten zu lassen oder ihm gewidmete Plakate zu bewundern. Er schüttelt zahlreiche Hände, nimmt Komplimente entgegen und verteilt auch welche. Der Wilde scheint wieder ganz in seinem Element zu sein.


Wild thing
You make my heart sing
You make everything groovy
Wild thing

 

Am Ring angekommen, wollen die Fans Wild Thing schon deutlich machen, dass er heute etwas ganz bestimmtes nicht vergessen darf. Aber der winkt ab! Zum ersten Mal in seiner Karriere hat der Mann seinen Bärenschrei nicht vergessen! Das Datum müssen wir uns wohl im Kalender anstreichen. Mit voller Kraft reißt der Wilde seine gigantische Pranke in die Höhe und stößt seinen markerschütternden Kampfschrei durch die Halle: GROAAAAAAAAAAAAAR!


Wild thing
C'mon, c'mon, wild thing
Shake it, shake it, wild thing

 

Die Fans können heute gar nicht genug von ihrem Liebling bekommen. Sie feuern ihn lauthals an:

 

WILD THING!

WILD THING!

WILD THING!

 

Lächelnd wendet sich der Wilde ab und slidet endlich in den Ring, wo er sich in seine Ringecke begibt um dort den Matchbeginn abzuwarten.

 

- Main Event -

The Way To The Crown
Special Guest Referee Match

 

vs.

 

Special Guest Referee:

 

Wild Thing und Desperado stehen sich nun in ihren Ecken gegenüber. Keevan stellt sich noch mal zwischen die Beiden und redet auf sie ein. Gewissenhaft trichtert er ihnen die Regeln dieses Matches ein und fordert sie auf, sich nur mit fairen Mitteln zu bekämpfen. Die beiden Hauptdarsteller dieses Fights halten dieses Gerede des Mannes in schwarz-weiß sowieso nur für heuchlerisches Getue und haben nur ein genervtes Nicken für diese Ausführungen übrig. Keevan wertet seine Worte damit als verstanden und lässt den Ringgong ertönen, das Match hat offiziell begonnen. Ruhiges Schrittes marschieren Ulf und Diego aufeinander zu. Sie strecken die Arme aus und es gibt Shakehands. Die Fans quittieren diese Geste mit lautem Jubel, während Keevan nur mit den Augen rollt. Nun machen Wild Thing und Desperado wieder einige Schritte zurück und gehen in Kampfposition. Die beiden haben in letzter Zeit viel gemeinsam trainiert, kennen sich und ihre Kampfstile also sehr gut. Dementsprechend vorsichtig umkreisen sie sich nun. Jeder täuscht kurz einige Angriffe vor, um den Gegner aus der Reserve zu locken. Doch jeweils keine Reaktion. Ulf bietet seinem Widersacher nun einen Lock-Up an. Ortega weiß, dass er dabei kaum eine Chance haben wird und reagiert anders, als Ulf es sich erhofft hatte. Er rennt in die Seile und lässt sich zurück in den Ring federn. Ulf holt zu einer Clothesline aus, doch Diego weicht diesem Angriff aus. Erneut rennt er weiter, lässt sich in die Seile fallen und erwischt Ulf dann mit einer schönen Headscissors. Wild Thing wird von den Beinen gerissen, rappelt sich jedoch sofort wieder auf.

 

MG: „Diego zeigt hier direkt, was sein großer Vorteil gegenüber Wild Thing ist: Die Schnelligkeit.“

 

SN: „Ganz genau. Diegos Ziel muss es sein, Ulf mit schnellen Aktionen von den Beinen zu werfen. Gleichzeitig muss er aufpassen, dass Ulf seine immensen Kraftvorteile nicht ausspielen kann.“

 

MG: „Auf Dauer wird er dies aber kaum verhindern können. Zumal ihm ja auch die Ringpraxis fehlt.“

 

SN: „So viel nehmen sie sich da aber denke ich nicht. Diego fehlt zwar wie du sagtst die Praxis, aber dafür hat Ulf in den letzten Wochen trainiert ohne Ende. Zwischenzeitlich geht dies natürlich ein bisschen auch auf die Kondition, da die Planung ja komplett auf den Brawlin´ Rumble ausgerichtet ist.“

 

Ulf rast wieder auf seinen mexikanischen Widersacher zu, der aber auch diesem Clotheslineansatz ausweichen kann. Ein schneller KneeLift gegen Wild Thing, sofort ein Snapmare hinterher. Erneut lässt sich Diego in die Seile fallen, um seinem Trainingspartner dann einen harten tiefgesprungenen DropKick zu verpassen. Wild Thing hält sich mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck den Hinterkopf, während er sich langsam aufrappelt. Diego indes rennt schon wieder quer durch den Ring und kommt nun mit einem Spinning Wheel Kick geflogen. Doch nun zeigt auch Wild Thing einen schnellen Konter und fängt den Mexikaner einfach auf. Kurz hält er ihn in der Luft, bevor er ihn dann zu einem unsanften Backbreaker fallen lässt. Laut schreit Diego auf, wird jedoch direkt wieder auf die Beine gezerrt. Der Whip-In in die Seile und endlich erwischt Ulf seinen Gegner mit der Clothesline. Diego kann froh sein, dass nach dieser harten Aktion sein Kopf noch dran ist. Während dessen herrscht auf den Rängen beinahe Gleichstand. Es gibt Chants für Ortega, aber auch für Lang. Letzterer zieht seinen Gegner an den Haaren nach oben und schleudert ihn dann Richtung Ringpfosten. Diegos Rücken macht unangenehme Bekanntschaft mit dem Ringpfosten, während Wild Thing schon angerast kommt und Ortega mit einer Avalanche voll erwischt. Nach diesem wuchtigen Aufprall torkelt Ortega einige Meter durch den Ring, bevor ihn Wild Thing mit einem German Suplex auf die Matte wirft. Nun marschiert Wild Thing in die Seile, federt zurück und lässt sich mit einem Elbow auf den Mexikaner fallen. Und wir sehen das erste Cover in diesem Match. Keevan ist sofort zur Stelle und zählt mit vorbildlichem Tempo. One... Two... aber Diego kommt raus, sofort auch angezeigt von Keevan, Wild Thing hievt Diego auf die Beine und schickt ihn wieder in die Seile. Er setzt einen Back Body Drop an, aber gerade noch rechtzeitig bremst der Mexikaner ab. Und binnen weniger Wimpernschläge schnappt er sich seinen Wiedersacher und reißt ihn per DDT zu Boden. Sofort steigt er durch die Seile hindurch auf den Apron und macht sich für eine Springboardaktion bereit. Die Fans springen auf, er springt ab und vom obersten Seil kommt er dann mit einem LegDrop geflogen. Er erwischt Wild Thing ganz genau und wirft sich sofort mit einem Cover auf ihn. One… Two… doch der Kick-Out.

 

MG: „Und das übliche Gepklänkel zu Beginn. Jeder will den anderen ein bisschen mental angehen und mit frühen Pinversuchen nervlich unter Druck setzen.“

 

SN: „Was mir auffällt ist, dass da Keevan bis jetzt absolut korrekt zählt und keinerlei Anstalten macht, sich hier irgendwie einzumischen.“

 

MG: „Er weiß ja genauso gut, dass die Entscheidung so schnell nicht fallen wird.“

 

SN: „Da kann was dran sein.“

 

Nun versucht sich Diego Ortega an einem Whip-In, der wird jedoch ausgekontert. Wieder setzt Wild Thing einen Back Body Drop an, doch auch diesmal gelingt es dem Mexikaner abzubremsen. Doch was auch immer er vorhat, Ulf rammt ihm geistesgegenwärtig den Kopf in die Magengegend. Sofort setzt er selber nach und stemmt Diego Ortega zum Powerbombansatz in die Luft. Sofort ein Blitzlichtgewitter im Hintergrund während Wild Thing diese Aktion tatsächlich gelingt. Das Cover gegen Diego. One… Two… aber er bekommt ein Fuß aufs Seil. Auch hier hat Keevan gut aufgepasst, da wo es jetzt doch ein wenig hektisch wird. Wild Thing zerrt Ortega auf die Beine, aber der mit einem schnellen Einroller und schon wieder muss Keevan zählen. One... Two... doch Wild Thing kann sich retten. In letzter Sekunde reißt er die Schulter hoch. Er kämpft sich langsam auf die Beine, doch Diego versucht es direkt wieder mit einem Schoolboy. Schon ein wenig genervt wirft sich Keevan auf die Matte und zählt das Cover. One... Two... aber wieder rettet sich Wild Thing.

 

MG: „Tja, das geht hier wirklich Schlag auf Schlag.“

 

SN: „Keevan sieht ganz schön erschöpft aus vom ewigen Zählen.“

 

MG: „Es gehört halt schon einiges dazu, einen Wrestlingkampf zu leiten.“

 

Wild Thing rast nun auf Diego zu, doch der mit einem schönen LegSweep und Ulf kracht auf den Hallenboden. Und während Ortega seinen Gegner nun in die Ringecke schleift, verlässt Keevan den Ring. Schwer atmend geht er herüber zu den Kommentatoren.

 

MG: „Was soll das denn Keevan? Du hast da drüben ein Match das unter deiner Leitung stehen sollte.“

 

Keevan: „Ganz ruhig Mike, ganz ruhig. Ich will mich doch einfach nur einen Moment ausruhen. Du weißt ja gar nicht wie anstrengend so ein Refereeposten ist.“

 

Theatralisch wischt sich der amtierende Champion den Schweiß von der Stirn, während sich die Kommentatoren nur amüsierte Blicke austauschen.

 

Keevan: „WAS ZUR HÖLLE IST DAS DENN?“

 

Geschockt blickt Keevan auf den freien Stuhl neben Mike Garland, auf dem er gerade Platz nehmen sollte. Sieht aus wie ein Stuhl, aber irgendwas scheint Keevan zu stören.

 

Keevan: „Das Teil ist ja total dreckig, wie könnt ihr nur auf so was sitzen Mensch? Tut mir leid, aber da muss ich mir wirklich was anderes holen.“

 

Mit dem Stuhl im Schlepptau macht Keevan kehrt und marschiert zurück zum Ring. Wie zufällig wirft er den Stuhl durch die Seile hindurch, bevor er dann unter dem Ring zu suchen beginnt. Dies alles passiert unbemerkt von den beiden Akteuren im Ring. Ortega hat Wild Thing in der gegenüberliegenden Ringecke „gefangen“ und versucht ihn mit kurzen harten Schlägen zu bearbeiten.

 

MG: „Ich glaub das nicht, Keevan hat gerade einen Stuhl in den Ring gebracht. Der Mann ist Referee...“

 

SN: „Er war halt der Meinung, dass das Ding dreckig ist und will nen Neuen holen. Ist doch ganz fürsorglich.“

 

MG: „Du willst mir doch nicht erzählen, dass du ihm diesen Nonsens abkaufst?“

 

SN: „Natürlich nicht.

 

Derweil kramt Keevan weiter unter dem Ring herum, scheint aber nicht glücklich zu werden.

 

Keevan: „Was ist das denn hier für eine Unordnung verdammt, ich will doch einfach nur einen Stuhl haben verdammt.“

 

Mit wütendem Gesichtausdruck zaubert Keevan unter dem Ring einen Vorschlaghammer und einen Feuerlöscher hervor, die auch, rein zufällig, in den Ring geschoben werden. Derweil hievt Diego Ortega Ulf Lang auf das oberste Seil.

 

Keevan: „Na endlich.“

 

Keevan zieht nun einen Klappstuhl unter dem Ring hervor und geht zurück zu den Kommentatoren. Der Stuhl wird aufgestellt und schon nimmt Keevan Platz. Im Ring springt Ortega gerade ab und erwischt Wild Thing mit einem Hurracanrana. Wunderschön wirft er ihn so auf die Ringmatte, während sich die Kommentatoren leider mit etwas komplett anderem beschäftigen: Keevan.

 

Keevan: „Man, man. Seit sebi nicht mehr da ist, sieht es unter dem Ring aus wie Sau.“

 

MG: „Keevan, dir ist schon bewusst, dass du als offizieller Referee dieses Matches da gerade Gegenstände in den Ring geworfen hast, die manch einer gern als Waffe benutzt?“

 

Keevan: „Was? Wie?“

 

Ungläubig schaut der Champion zum Ring.

 

Keevan: „Das ist mir jetzt aber peinlich, ich war so auf die Suche nach dem Stuhl konzentriert, da habe ich das gar nicht... Aber Mensch, da muss doch jemand die Sachen aus dem Ring bringen. Das ist doch gemein gefährlich.“

 

Wohl wissend, dass dies eigentlich seine Aufgabe wäre bleibt Keevan mit einem verschmitzen Lächeln sitzen und blickt genüsslich in den Ring. Mike Garland kommentiert dieses Verhalten mit einem ungläubigen Kopfschütteln. Erst jetzt bemerkt Ortega die Gegenstände, die in seiner direkten Reichweite auf dem Ringboden liegen. Ein kurzer Blick zu Wild Thing, bevor Ortega sich dann auf den Weg macht und sich den Feuerlöscher schnappt. Mit dem in der Hand beobachtet Desperado seinen sich aufrappelnden Gegner. Die Fans in der Halle schauen verwirrt, können sie doch nicht glauben, was sich da anbahnt. Keevan grinst sich eins, während Ortega mit dem Feuerlöscher ausholt. Ulf steht wieder auf den Beinen und schaut auch geschockt in die Richtung des Mexikaners. Der grinst seinen (ehemaligen?) Trainingspartner an, dreht sich dann aber blitzschnell herum. Er nimmt ein, zwei Schritte Anlauf, bevor er den Feuerlöscher mit voller Kraft Richtung Keevan schleudert. Der kann im letzten Moment ausweichen und das harte Geschoss rast nur Zentimeter über ihn hinweg, bevor es dann in die Ringabsperrung kracht. Die Fans jubeln laut und auch Wild Thing huscht ein Grinsen übers Gesicht. Nur Keevan regt sich unheimlich auf.

 

Keevan: „Verdammt noch mal. Du Dreckssack hättest es verdient für diesen Angriff disqualifiziert zu werden.“

 

Ortega zuckt nur mit den Schultern, bevor er mit den Füßen schließlich auch noch den Stuhl und den Vorschlaghammer aus dem Ring befördert. Schließlich dreht es sich wieder zu Wild Thing um. Der ist schon längst wieder auf den Beinen, wartet aber fair bis Diego im per Geste zu verstehen gibt, dass es weiter gehen kann. Keevan quittiert diesen Verhalten mit ungläubigem Blick.

 

MG: „Das ist großer Sportsgeist liebe Zuschauer.“

 

SN: „Allerdings. Ortega schmeißt die Waffen aus dem Ring und Wild Thing nutzt diese Ablenkung seines Gegners nicht aus, um diesen hinterrücks zu attackieren.“

 

Standing Ovations machen die Runde, während sich Keevan noch mal ein Mikro schnappt.

 

Keevan: „Sportsgeist? Das sind Memmen verdammt. Das hier ist ein Wrestlingring und keine Buddelgrube. Also kämpft gefälligst wie richtige Männer.“

 

Diesen verbalen Angriff des Referees ignorieren die Männer im Ring komplett und konzentrieren sich ganz auf ihren Gegner. Diego versucht wieder die Initiative zu ergreifen und erwischt Ulf mit einem Chop. Ein zweiter folgt, ein dritter. Wie üblich machen laute Whooooos die Runde, doch auch die scheinen diesen Handkantenschlägen nicht mehr Wirkung zu verleihen. Vielmehr verpuffen diese Schläge scheinbar und nun ist es Wild Thing, der selber mit Chops in die Offensive geht. Wieder Whoooot es durch die Halle und man merkt sofort, dass Wild Thing einiges mehr an Muskeln an seinem Körper hat. Seine Schläge bringen Ortega regelrecht ins Wanken. Schließlich ein Whip-In und nach einem harten Big Boot landet der Mexikaner auf dem Ringboden. Blitzschnell wirft sich Wild Thing zu Boden und…

 

MG: „WILD THING NIMMT ORTEGA IN DEN PAINDANCE.“

 

Keevan: „Schrei doch nicht so Mike. Ich sitze doch direkt neben dir.“

 

SN: „Du solltest jetzt aber schleunigst in den Ring gehen Keevan. Was, wenn Diego jetzt aufgibt?“

 

Keevan: „Ach, bei diesem Kindergriff? Ne ne, da passiert schon nichts.“

 

MG: „Und wenn er ohnmächtig werden sollte? Das passiert bei diesem Griff ganz schnell.“

 

Keevan: „Das seh ich doch auch von hier Mensch, ganz ruhig Jungs… und Mädels.“

 

Von den Geschehnissen um Keevan vollkommen unbeeindruckt zieht Wild Thing seinen Finisher mit voller Kraft an. Laut schreit Ortega auf, doch seinem Blick ist zu entnehmen, dass er keine Sekunde daran denkt, hier aufzugeben. Mühsam kämpft er sich zu den Seilen vor, Zentimeter um Zentimeter. Nach einem harten Kampf erreicht das unterste Seil und Wild Thing löst fair den Griff. Eine Pause gönnt er dem Mexikaner jedoch nicht, sondern schickt den direkt wieder in die Seile. Diesmal jedoch der Reversal von Diego Ortega und er reißt Wild Thing mit einem Spinning Wheel Kick zu Boden. Sekunden später ist er auf dem obersten Seil und macht sich für den Cancun Tornado bereit. Im hohen Bogen springt er ab, macht die Schraube und landet direkt auf Wild Thing. Sofort das Cover und das könnte es gewesen sein. One… Two… Three… muss er aber selber zählen, da Keevan an der Ringabsperrung steht und sich mit den Fans anlegt.

 

MG: „Das darf doch einfach nicht wahr sein. Keevan hat doch genau gesehen, was Diego da vorhatte und provoziert dann diese Aktion mit den Fans.“

 

SN: „Vielleicht versucht er, dieses Match so lange wie möglich auszudehnen, um damit beide Richtung Brawlin` Rumble zu schwächen.“

 

MG: „Das kann natürlich sein.“

 

SN: „Auf jeden Fall erntet er für dieses Verhalten laute Buhrufe. Wir sehen hier ein erstklassiges Match mit definitiv unterklassiger Leitung durch den Referee.“

 

MG: „Keevan macht sich damit keine Freunde, das stimmt.“

 

Frustriert klopft Ortega mehrfach auf die Matte, aber dies zählt natürlich nichts. So rappelt er sich also auf und verlässt den Ring. Kurz und schmerzlos reißt er Keevan herum und schleudert ihn unter den Seilen hindurch in den Ring. Ehe Keevan richtig realisiert, was da gerade passiert ist, wirft sich Diego erneut auf Wild Thing und erwartet das Cover von Keevan. Doch der fasst sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Arm und deutet an, dass Diego in bei dessen rüden Einschreiten verletzt hat. Diego schüttelt nur fassungslos mit dem Kopf. Ein Cover jetzt würde sowieso nicht mehr zum Sieg reichen, weshalb er sich wieder aktiv Wild Thing widmet. Den schickt er per Whip-In in die Ringecke und Ulf kracht hart gegen den Stahl. Diego nimmt Anlauf und will einen Bulldog folgen lassen, doch Wild Thing nutzt diesen Schwung aus und stößt den Mexikaner so direkt weiter in die Seile. Der federt zurück und wird mit dem Punisher, dem patentierten 360° Backbreaker von Wild Thing, hart auf die Matte geschmissen. Und sofort steigt Wild Thing auf das oberste Seil.

 

MG: „Ulf bereitet hier seinen gefürchteten Moonsault vor.“

 

SN: „Es ist aber auch immer wieder beeindruckend, wenn ein Mann seiner Statur so durch den Ring fliegt.“

 

MG: „Ein letzter Blick zurück zu Diego Ortega, der regungslos auf dem Ringboden legt.“

 

SN: „Der einzige der sich bewegt ist Keevan. Der schnappt sich den von ihm so bezeichneten dreckigen Stuhl und wirft ihn auf Diego.“

 

MG: „Wild Thing bekommt davon nichts mit, steht er doch mit dem Rücken zu Ortega. Und da springt er ab.“

 

SN: „HOLY SHIT.“

 

Schmerzensschreie hallen durch die Halle nach diesem harten Aufprall. Vollkommen unvorbereitet landet Ulf lang auf dem Metall und liegt ebenso wie Ortega ausgeknockt auf dem Ringboden, jeder mit einem Arm auf der Brust des Anderen. Keevan schaut sich das Ganze an.

 

MG: „Jetzt muss er doch zählen verdammt.“

 

SN: „Aber ich glaube, er hat nun die selben Überlegungen wie wir vor diesem Match. Wen lässt er jetzt gewinnen?“

 

Und tatsächlich legt Keevan Hand an und dreht Ortega nun vom Boden weg auf Ulf Lang.

 

MG: „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“

 

SN: „Vollkommen zurecht wird Keevan dafür hemmungslos ausgebuht.“

 

MG: „Aber guck mal, so sicher ist er sichseiner Sache da nicht.“

 

Keevan schnappt sich nun Wild Thing und legt den auf Ortega. Doch wieder beginnt Keevan nicht zu zählen sondern blickt grübelnd drein.

 

SN: „Das ist der größte Upset, den ich seit langem gesehen habe. Das Verhalten von Keevan ist hier wirklich unter aller Sau. So ein schönes Match und er macht da wirklich alles kaputt.“

 

MG: „Die Fans „danken“ es ihm ja angemessen….“

 

Keevan scheint sich hier nicht festlegen zu wollen und slidet wieder aus dem Ring. Dort macht er einige Schritte und setzt sich zu den Kommentatoren.

 

Keevan: „Diese Jungs machen einem die Entscheidung echt nicht leicht. Motiviert ein Sieg den guten Ulf, oder macht er ihn übermütig? Und was passiert wenn Diego gewinnt? Brechen die dann auseinander? Man, man. Vielleicht sollte ich ne Doppel DQ aussprechen. Wegen Referee Verwirrung.“

 

MG: „Du bist ja wohl nicht ganz…“

 

Keevan: „Ja, wie? Was bitte?“

 

MG: „Ich wollte sagen…“

 

SN: „WILD THING KOMMT WIEDER ZU SICH.“

 

Keevan blickt gebannt Richtung Ring. Tatsächlich rappelt sich Wild Thing auf und wirft sich nun ganz bewusst zum Cover auf Diego. Die Fans wollen hier jetzt definitiv mal ein Cover gezählt sehen und auch Keevan scheint sich „na dann wollen wir doch mal“ zu denken und stürmt in den Ring. Sofort wird das Cover gezählt. One… Two… Three. Es reicht tatsächlich zum Sieg für Wild Thing und Keevan macht es nun auch offiziell und lässt den Ringgong läuten. Wild Thing schlägt Diego Ortega bei dessen Comeback.

 

MG: „Und wir haben eine Entscheidung. Keevan hat sich tatsächlich mal dazu durchgerungen, ein Cover zu zählen.“

 

SN: „Soll auch mal passieren. Vielleicht hat da am Ende doch den Ausschlag gegeben, dass er seinem alten Rivalen Diego Ortega eine rein würgen wollte…“

 

MG: „So oder so, wir haben hier ein Klasse Match gesehen… das von Keevan doch ziemlich runtergezogen wurde.“

 

SN: „Und bei dem er am Ende doch einen ziemlich Einfluss auf den Ausgang hatte. Ich denke da an den Stuhl, den er auf Diego gelegt hat.“

 

MG: „Nichts desto trotz hat Wild Thing hier eine super Leistung gezeigt. Mit dieser Form ist er ein ernstzunehmender Gegner für Keevan. Und auch Diego hat gezeigt, dass er ein ganz großer ist. Trotz seiner langen Pause hat er wie üblich begeistert.“

 

SN: „Hoffen wir nur, dass dieses Match nichts an der guten Zusammenarbeit zwischen ihm und Wild Thing ändert. Wie man an Ulf zieht, ist diese Partnerschaft ja wirklich sehr konstruktiv. Er wirkt einfach schon wieder viel fitter als noch vor einigen Wochen.“

 

MG: „Und auch wenn er es nicht zugeben will, Keevan sieht das wohl genau so.“

 

Derweil rappelt sich nun Wild Thing auf. Mühsam kommt er auf die Beine und sieht Keevan in der anderen Ecke des Rings stehen.

 

SN: „Und Wild Thing hat scheinbar noch Luft, sich mit Keevan anzulegen. Er macht ihm hier ganz klar deutlich, dass er ihn hier und jetzt verprügeln möchte.“

 

MG: „Ein Staredown der Beiden. Hier brennt die Luft und jederzeit könnte es losgehen.“

 

Doch auf ein mal machen laute Buhrufe die Runde.

 

SN: „Keevan kneift. Keevan geht aus dem Ring und scheut die Konfrontation mit Wild Thing. Da werden wir uns also bis zum Brawlin` Rumble gedulden müssen.“

 

Diego Ortega ist indes auch wieder auf den Beinen und marschiert rüber zu Wild Thing. Man merkt Ortega die Enttäuschung über seine Niederlage an, aber als fairer Sportsmann streckt er Wild Thing die Hand aus und will ihm so zum Sieg gratulieren. Wild Thing nimmt an und gemeinsam reißen sie nun die Arme nach oben. Laustark werden sie von den Fans gefeiert, während Vendetta 35 zu Ende geht.

 

 

©2005 Copyright by GCWF/PCWA Entertainment

An ASEG Production

Broadcasting by Aliera TV