Broadcasting by Aliera TV

 

ALIERA TV

 

 

…::: THE CHAMPIONS OF THE PRESENT :::…

 

 

...::: MAYBE SOMETHING’S GONNA CHANGE – TONIGHT!! :::…

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Einblendung: ´cause the GCWF will never die…

 

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Der Bildschirm verdunkelt sich

 

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STILLE

 

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LIVE AUS BERLIN AM 24. JUNI 2005

 

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Der Bildschirm verdunkelt sich

 

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STILLE

 

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Einblendung: ´cause the GCWF will never die..

 

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Der Bildschirm verdunkelt sich

 

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Kameraschwenk

 

 

Dieser PPV wird präsentiert

von

 

 

 

Time to make history

 

Wieder wird das Bild schwarz, ein Pochen im Hintergrund, so laut und schnell wie das Schlagen eines Herzens. Das Tempo erhöht sich, während das Bild weiterhin schwarz bleibt. Eine Stimme aus dem Off ist zu hören.

 

„Wieder ist es an der Zeit, Geschichte zu schreiben. Wieder ist es an der Zeit, sich auf den Weg in die Unsterblichkeit zu katapultieren.“

 

Das Bild wird langsam heller, Umrisse in Schwarz / Weiß sind langsam zu erkennen, immer mehr Grautöne kann man erkennen. Ein Ring zeichnet sich ab, eine Arena. Der PCWA Dome.

 

„Das ist der Ort und der Zeitpunkt, um deine Träume wahr zu machen. Die eine, große Chance, auf die du gewartet hast. 2005 könnte dein Jahr werden, der Brawlin Rumble V könnte dein Event werden.“

 

Eine einsame Gestalt steht im Ring, ein junger, namens- und gesichtsloser Wrestler, den niemand kennt und der niemanden interessiert, vielmehr ist er ja auch ein Nobody. Unterdessen beginnt im Hintergrund das Brawlin Rumble V Theme „Killing in the Name“ von Rage against the Machine  zu spielen.

 

„Ein steiniger, harter Weg liegt vor dir, Qualen, Kämpfe Mann gegen Mann, einer gegen viele, viele gegen einen … Alles kann passieren, wenn 30 Männer in den Ring steigen.“

 

Der junge Wrestler schließt die Augen. Bilder vergangener Brawlin Rumbles werden eingeblendet, die Gesichter zur Unkenntlichkeit verzerrt, eher Bilder aus Träumen als aus der Realität.

 

„Vielleicht werden die Fans dich lieben, vielleicht werden sie dich hassen. Doch das ist nicht wichtig. Alles, das zählt, ist DEINE Leistung, DEIN Wille, DEINE Kraft. Heute Abend kannst DU Geschichte schreiben, DU dich in die Annalen der PCWA einschreiben … Und dann darfst DU dich in DEINEM Ruhm sonnen …“

 

Die Traumbilder wechseln. Der junge Wrestler träumt von einem Sieg beim BR V. Die Massen jubeln ihm zu.

 

„Doch noch bist du ein Niemand, ein Mann, der sich hier erst seine Sporen verdienen muss. Nun liegt es an dir …2005 ist deine Chance, deine Gelegenheit … Bist du bereit?“

 

Die Augen öffnen sich wieder. Der junge Unbekannte lächelt. Er ist bereit.

 

„DANN LASSET DIE SPIELE BEGINNEN!“

 

Time to make history is …

 

NOW!!!

 

 

Todays PPV Theme: Rage Against The Machine – „Killing In The Name Of…“

 

MG: „Herzlich Willkommen Fans der PCWA. Und auch Herzlich Willkommen Fans anderer Ligen, welche diesen PPV geordert haben, um dem Crossover Event eines jeden Jahres – dem Brawlin’ Rumble Match – beizuwohnen. Dazu gibt es noch ein willkommen zurück an meinen hochgeschätzten Kollegen Vincent Craven.“

 

VC: „Damit auch ein Hallo von mir. Ich bin wieder zurück aus meinem Urlaub und möchte zuerst ein Lob an die beiden etatmäßigen BCW Kommentatoren Stephanie Niemeier und Christian Schneider richten, welche mich die letzten vier Vendettas hervorragend vertreten haben. Heute jedoch gibt es wieder das seit Jahren gewohnte Kommentarerlebnis für die Fans, wenn Mike und ich gemeinsam diese Aufgabe übernehmen.“

 

MG: „Aber nicht nur wir sind hier heute anwesend. Auch unsere arbischen Kollegen,  die sonst immer nur in einer Kabine für die arabischen Fans der PCWA kommentieren, wurden von Bracchus nach Berlin eingeladen, um einem PCWA Event endlich einmal live beiwohnen zu dürfen. Ein Gruß auch an euch Jungs.“

 

Dirar Aziz Sakhr: „ ﻋﻠﻳﻛﻢ اﻞ ﺴﻼﻢ

 

Rasul Hana'i: „ ﻋﻠﻳﻛﻢ اﻞ ﺴﻼﻢ

 

MG: „Ich hab zwar kein Wort verstanden, aber sie werden schon recht haben. Heute Abend ist jedenfalls ein Abend der Superlative, denn ein Bruder trifft auf die eigene Schwester. Die SWA trifft auf die BCW.“

 

VC: „Der Lehrer trifft auf seinen Schüler, wobei nur der Schüler die Regeln kennt und eine Neue Era wird auf die Vergangenheit prallen!“

 

MG: „Zudem haben wir die große, alljährliche Battle Royal... das Brawlin’ Rumble Match! Aber jeder kennt die Card und daher werden wir uns nicht mit langen Vorreden aufhalten, sondern starten mit der Show!“

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

It Is This Do Or Die Feeling

 

It Is The Once In A Lifetime Opportunity To Peform In The Brawlin’ Rumble Main Event

 

It Is A Fight For The Undisputed Gerasy Title

 

Wild Thing: „Ich habe Jahre darauf warten müssen und dabei zugesehen, wie Typen wie du immer wieder an mir vorbei gezogen sind. Jetzt bin ich an der Reihe und ich habe nicht vor, diese Chance sausen zu lassen. Vertraue mir wenn ich dir sagen, dass dir beim Brawlin’ Rumble deine wildeste Titelverteidigung aller Zeiten bevor stehen wird. Ich werde in den PCWA Dome kommen, um zu kämpfen. Wie sieht es mit dir aus? Bist du bereit um diesen Gürtel zu fighten Keevan?“

 

Both Men So Different 

 

But There Is This One Thing They Have In Common

 

It Means More Than Life For The Current Champion And Symbolizes The Lifelong Dream Of The Contender

 

Keevan: „Ich trainiere immer und schlafe nie! Ich lebe für diesen Sport, jeden Tag, jede Nacht! 24/7 a Champion. Das ist etwas, das du nie sein wirst. Willst du wissen, warum ich so bin? Weil ich der Beste sein will. Ich will nicht bloß gut sein. Ich will der Undisputed Gerasy Champion sein. Ich will es, weil ich dieses Business verehre. Der Undisputed Gerasy Title ist mein Leben und ich werde ihn nicht noch einmal her geben!“

 

The Undisputed Gerasy Championship Is Above It All

 

Tonight It Is Either Do Or Die

 

Give Up Your Dream Or Give Up Your Life

 

 vs.

For The Undisputed Gerasy Title

 

Tonight

Brawlin’ Rumble V

Live

Only On Pay-Per-View

 

 

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DIE ALBTRAUMHOCHZEIT

 

 

Das Albtraumpärchen der PCWA steht vor dem aufgebauten Altar in der Empfangshalle des dunklen House of Horror. Lediglich eine provisorisch aufgehängte Glühbirne bringt etwas Licht ins Dunkel. Allerdings überstrahlen die Gefühle des Brautpaares alles. Die schmachtenden Blicke verraten ihre unbändige Liebe. Runa streift ihrem Gabriel gerade den Ring über den Finger. Irgendwie scheint Gabriels Finger weh zu tun, denn er schreit laut auf und verzieht vor Schmerzen das Gesicht. Doch dann ist es vollbracht und gemeinsam mit seiner Braut schaut er voll freudiger Erwartung zum im Rollstuhl sitzenden Priester. Dieser beginnt zu sprechen.

 

„Damit ist die Trauung vollzogen. Drum frage ich jetzt, ob noch jemand etwas zu sagen hat, ansonsten möge er für immer schweigen…“

 

…Just in diesem Augenblick wird die große Tür aufgestoßen und herein tritt ein Mann, den Gabriel vergessen hatte und doch nie aus dem Gedächtnis bekam. Er ist tatsächlich hier. Seine Nemesis gibt sich die Ehre. Völlig durchnässt starrt Barqas das Brautpaar an und brüllt mit tiefer Stimme in den Raum hinein.

 

„Die Zeit ist reif, um es zu Ende zu bringen. Heute wird Niemand heiraten. Gabriel, komm her und stell dich deiner Nemesis!“

 

Langsam und voller Entschlossenheit geht Barqas den Gang entlang und nährt sich bedrohlich seiner Nemesis. Geschockt schauen Gabriel und Runa in seine tosenden Augen. Sie wollen flüchten aber wohin?! Notausgänge gibt es nicht. Nur noch wenige Sekunden und Gabriel und Barqas kollidieren. Doch da passiert das Unglaubliche. Barqas geht zu Boden, niedergeschlagen mit einem Bilderrahmen. Der Täter ist ein alter Bekannter, sein ehemaliger Stable Partner und amtierender Undisputed Gerasy Champion Keevan. Lachend steigt er über den ausgeknockten Barkiden und fällt vor Gabriel auf die Knie. Die folgenden Worte überraschen nicht nur Gabriel.

 

„Danke für alles Gabriel. Du verdienst meinen vollsten Respekt. Sieh meine Rettungstat als dein Hochzeitsgeschenk.“

 

Ehe Lucifer realisieren kann was hier passiert, überschlagen sich die Ereignisse, denn plötzlich springt einer der Hochzeitsgäste von seinem Stuhl und speart Keevan um. Es ist Jason Myers, der Mann dem Gabriel den Gerasy Title abnahm. Allerdings sieht er anders aus, als Gabriel ihn in Erinnerung hatte. Silbergraue Haare zu einem Zopf gebunden, ein schwarzer Mantel mit abgeschnittenen Ärmeln und eine verkohlte Reisebibel sind die prägnantesten Merkmale des ehemaligen Commissioners. Wie ein Bezerker tritt er auf Keevan ein bis dieser in einer Blutlache zu ertrinken scheint. Schnell reißt er Keevan den Gerasy Belt von den Hüften. Wütend glotzt er Gabriel an, streckt die Bibel in die Höhe und schreit dem einstigen Mythos wilde Tiraden entgegen.

 

„Der Gerasy Titel gehört mir. Er hätte schon immer mir gehören sollen. Jetzt, wo ich den höchsten Gürtel habe, werde ich unsterblich sein. Und jetzt werde ich dich töten Gabriel. Du wirst elendig krepieren. Ich bin der Oberste Teufel und von nun an übernehme ich deinen Mythos.“

 

Kaum haben die Worte seine Lippen verlassen, zieht der Mann, der aussieht wie Jason Myers, sich eine Maske vom Kopf und enttarnt sich als Azrael Rage. Entsetzt schaut Gabriel zu Runa. Aber auch sie kann ihm nicht helfen. Im Gegenteil. Fies grinsend geht sie auf die Knie und verpasst ihrem perplexen Bräutigam einen Tiefschlag. Wie ein nasser Sack sinkt er zu Boden und wälzt sich wie ein verreckendes Tier auf diesem umher. Aber die physischen Schmerzen sind gar nicht mal so schlimm, denn das schlimmste soll ihm erst noch bevor stehen.

 

Azrael Rage hat mittlerweile den Altar erreicht und umarmt Runa. Doch damit nicht genug. Es folgt auch noch ein leidenschaftlicher Kuss zwischen Gabriels derzeit größtem Widersacher und seiner innig geliebten Freundin. Was danach passiert, ist nicht in Worte zu fassen. Direkt nach dem Kuss fasst Azrael sich an den Hals und bricht keuchend zusammen. Vor den Augen des irritierten Lucifers reißt Runa sich nun ebenfalls eine Maske vom Kopf und zum Vorschein kommt Clawrik Uriel Amon, der im Flüsterton zum kopfschüttelnden Bräutigam spricht.

 

„Drei Jahre lang habe ich diese Maske getragen. Drei Jahre habe ich dir vorgespielt, ich wäre Runa und würde dich lieben. Warum? Ganz einfach. Ich wollte mich für meinen Tod und all die zuvor von dir zugefügten Qualen rächen. Diesen Wichtigtuer Azrael Rage habe ich für meine Zwecke benutzt und ihn soeben mit einem Todeskuss aus dem Weg geräumt. Jetzt ist der Tag der Rache endlich gekommen. Ich hole mir dein Leben!“

 

Plötzlich hat Gabriel das Gefühl zu schrumpfen. Klein und hilflos kommt er sich vor, wie eine Mini Ausgabe seiner selbst. Ehe er sich versieht, befindet er sich vor einem offenen Grab. Regen prasselt auf ihn herab und ein starkes Gewitter betäubt seine Ohren. Clawrik schubst ihn in das Grab und die herabfließende Modder plätschert auf Gabriels Gesicht. Freudestrahlend blickt Clawrik auf das mittlerweile fast komplett geschlossene Grab, ehe sein Gesicht zu einer gequälten Fratze mutiert. Elendig versinkt er im Schlamm. Er hat keine Chance zu entkommen. Der Boden verschluckt ihn. Kurz bevor Gabriel lebendig begraben wird, erkennt er schemenhaft eine Hand und ergreift diese mit letzter Kraft. Tatsächlich schafft er es an die Oberfläche und sieht sich einer finster dreinblickenden Cindy gegenüber, die in bitterbösen Ton zu ihm spricht.

 

„Wo ist das Eis, das du mir letzte Woche versprochen hast? Ich will es und zwar sofort.“

 

Irritiert und völlig fertig schaut Gabriel die Tochter von Azrael Rage an. Das ergibt doch alles keinen Sinn. Genervt schubst er sie beiseite. Seine Gedanken kreisen nur um die für ihn essentielle Frage, wo seine Runa stecken mag. Im Kopf malt er Fantasien in den düstersten Farben. Auf einmal spürt er einen intensiven tiefen Schmerz. Ganz so, als wenn ihm jemand ein Messer in den Rücken rammt. Ein spitzes, mit Salz beschmiertes Messer. Messer wie es nur falsche Freunde benutzen würden. Blut spritzt aus seinem Körper. Er dreht sich um und erblickt Runa. Sie weint. Vor ihr liegt eine zertretene Cindy mit einem Messer in der Hand. Runa umarmt ihren Teufel, küsst ihn leidenschaftlich auf den blutverschmierten Mund. Ihre Trauer schmerzt ihn mehr als der Messerstich. Er kann ihr keine Vorwürfe machen, dass sie den Messerstich nicht verhindern konnte. Langsam schließt er seine Augen und gleitet hinab ins Reich der ewigen Ruhe. Runa watet zurück ins Haus. Aus der Hölle blickt Gabriel auf sie herab, will sie warnen, denn der im Rollstuhl sitzende Priester hat das Haus mit Benzin geflutet und kaum hat die Elfe das Gebäude betreten, zündet er es tatsächlich an. Aus dem obersten Fenster schaut Runa auf ihn herab. Er winkt ihr. Erst jetzt erkennt sie um wen es sich handelt. Es ist der Scheich, der seit geraumer Zeit bei ihr und Gabriel lebt. Freudestrahlend, irgendwie unreal, blickt Aliera auf das brennende House of Horror…

 

[CUT]

 

Schweißgebadet schreckt Gabriel hoch. Ein Blick nach rechts. Puh. Runa liegt neben ihm auf dem Boden vor dem erloschenen Kamin. Schnell atmend schaut er sich im Raum um. Totenstille. Es war nur ein Alptraum. Noch nie in seinem Leben hat er während des nächtlichen Schlafes geträumt. Warum ausgerechnet heute!? Ist es das berüchtigte Muffensauen vor der Hochzeit!? Überkommt den großen Gabriel Lucifer etwa Lampenfieber!? Oder war es vielleicht eine böse Vorahnung!? Gedankenverloren lässt er seinen Kopf auf den Boden sinken und versucht wieder einzuschlafen. Er versucht zu verdrängen, dass auch nur ein Bruchteil dessen, was sich soeben in seinem kranken Hirn abgespielt hat, Realität werden könnte.

 

 

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LIVE

 

 

An der Stelle, wo sonst die großen Limousinen der Superstars vrfuhren, kamen drei Fahrräder nacheinander angefahren. Vorweg erkennen wir den "Moviestar" Jan Camin mit seinem Manager und Freund "The Record" Jeff.

Nicht ganz mithalten konnte der dritte Mann. Ziemlich dick, durchnässtes... ja, dass konnte nur Big Fat Hagge sein. Auf seinem Gepäckträger hatte er die Tasche des "Moviestars" dabei.

 

Jeff: „Du solltest dich lieber ausruhen, Hagge. Sonst bist du später nicht mehr zu gebrauchen.“

 

BFH: „Alles klar, Chef.“

 

Während Big Fat Hagge schon mal in die Halle ging, blieben Jan und Jeff vor der Arena stehen.

 

Jeff: „Heute ist es also so weit, Jan. Unsere große Chance. Wenn wir uns gut anstellen, dann werden vielleicht andere wieder auf uns aufmerksam und nehmen uns unter Vertrag. Dann kannst du dir wieder alles leisten, was du willst.“

 

Jan: „Also ganz ehrlich, Jeff. Ich hab überhaupt kein Bock mich wieder verprügeln zu lassen.“

 

Jeff: „Hast du etwa vergessen, was du inzwischen schon alles drauf hast. Du warst früher der Main Event. Mann gegen Mann warst du gegen den Kingpin im Ring.“

 

Jan: „Und habe nicht verloren, yeah.“

 

Jeff: „Du hältst dich einfach zurück. Und wenn dich keiner mehr auf der Rechnung hast, dann greifst du zu. Hagge kümmert sich um den Rest. Und ich garantiere dir .. in nur wenigen Wochen bin ich wieder der Champions-Manager. Wie damals, als ich ..“

 

Jan: „.. der Manager von allen Champions einer Liga war. Ich geh erst mal ne' Runde pennen!“

 

Jeff: „Denk dran, ich hab dir Platz für "Hero TV" später besorgt ..“

 

Zwar war sich Jeff nicht sicher, ob Jan dies noch hörte, aber er hatte noch Hoffnung. Und vielleicht würde das alte Feuer in Jan noch einmal zum Vorschein kommen ..

 

 

 

VC: „Moviestar Camin! Ein alter Bekannter, der uns schon bei der letzten Vendetta beehrte!“

 

MG: „Und zumindest sein Manager Jeff scheint noch den Glauben zu haben! Jan selbst scheint ja nicht so ganz!“

 

VC: „Wir werden ja sehen, wie sich Camin nachher im Ring schlägt. Ich rechne ihm ja ehrlich gesagt nicht viele Chancen aus!“

 

MG: „Er selbst auch nicht, also wird dir kaum Jemand böse sein...“

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Berlin Airport

Einige Tage vor dem Brawlin’ Rumble

 

Gerade ist sein Privat Jet gelandet, zum Glück musste er nur aus Österreich anreisen und nicht aus New York, ansonsten würde er sich nun, noch schlapper fühlen. Samuel quetscht sich entnervt durch die Menschenmengen im Flughafen, wenn man von etwas weiter weg schaut, wirken die Menschen wie Ameisen in ihrem Bau.

Der Junge Wrestler trägt einen seine schwarzen Anzüge und dazu ein paar, weiße, Trainingsschuhe von Adidas. Über der linken Schulter hängt eine Reisetasche/Sporttasche, ebenfalls von Adidas. Auf der Nase sitzt seine Sonnenbrille, ihre getönten Gläser, lassen keinen Blick in die Augen des „Sicksters“.

 

Angenervt schiebt er sich die Menschen aus dem Weg, welche zum reden einfach stehen bleiben. Samuel will nichts, außer schnell weg hier, schnell in die Hotel Suite und schnell einen Whisky trinken. Die vielen Menschen machen ihn Krank, kaum ein Schwein bemerkt, wer da gerade angekommen ist. Entweder liegt es an Samuel oder daran, das auch die Grossen „Gäste“ teilweise angekommen sind oder demnächst ankommen.

 

Wieder, quetscht er sich, zwischen 2 dicken Menschen durch und will gerade, mit flinken Schritten, zum Ausgang. Das rennt jemand frontal in ihn hineinen. So wie der Kollisionspunkt aussieht, muss es gerochen haben. Baumfällerhemd, zerrissene Hose. Kurz gesagt, der Typ sieht Grunge aus.

 

Samuel schaut dem Mann in die Augen und scheint dabei, nicht zu bemerken, um wen es sich dabei wirklich handelt. Mit einem etwas unfreundlichen Ton, spricht Samuel in an.

 

Samuel: Du Penner, pass besser auf wo die hin läufst. Sonst liegst du gleich in nem Müllsack im Wannsee.

 

Steve: Ich bin nicht der ein zigste dem hier die Augen im Kopf und die Rücksicht im Sack fehlen.

 

Die Wut steigt in seiner Seele und Samuel wird mit jedem gesprochenen Wort wütender. Fast schon kochend, wegen dieser, schiebt er den Mann ein Stück zur Seite, jedoch hat dieser genug Kraft um sich kaum zu bewegen.

 

Samuel: Wie redest du mit mir? Du weißt wohl nicht, wer hier vor dir steht.

 

Steve: Wir hatten schon mal das „vergnügen“. Auch wenn es dir entfallen ist.

 

Lawrence denkt nach, soll er diesen Mann etwa kennen? Er versucht mit aller Macht sich zu erinnern, aber nix.

 

Samuel: Sorry, aber ich kenne nicht alle meine Fans. Sei bitte nicht sauer auf mich. Aber ich habe so viele Fans, ich kenne nur die weiblichen, mit den riesigen Augen, mit Namen.

 

Steve: Das ist witzig, aber mal ehrlich, dass ist wirklich kein Scherz?

 

Der Reiche Mann aus New York, ist noch immer sicher, mit einem Fan zu reden und denkt gar nicht mehr wirklich drüber nach, woher er seine Nase kennt.


Samuel: Ich glaub ich weiß jetzt wer du bist.....

 

Nickend schaut er noch immer zu Steve.

 

Samuel: Du bist dieser Typ da, wir haben mal auf ner Party zusammen gekokst... das war hier in Berlin, ist schon einige Jahre her. Ich bin mir  sicher du bist es, nur deinen Namen habe ich leider vergessen.

 

Noch immer glaub Samuel daran was er sagt oder er hofft einfach Recht zu haben.

 

Steve: Das Koks wird wohl dein Gehirn zu ein Sieb zerfressen haben. Anders kann ich es mir nicht erinnern. Vielleicht erlebtest auch zu viele Schmerzen seit dem...

 

Der „Sickster“ scheint es noch immer für ein Spiel zu halten, er packt den, ihm, Unbekannten, am Arm und zieht ihn ein Stück zum Ausgang.

 

Samuel: Hey ich habe echt Spaß dran mit dir zu reden aber ich muss nun in mein Hotel, eigentlich sollte ich schon vor 2 Stunden die Schlüsselkarte abholen. Also ich muss schnell ein Taxi bekommen.

 

Die beiden Männer stehen jetzt vor dem Flughafen, direkt am Parkplatz für die Taxen, noch ist kein Taxi frei und so reden sie weiter.


Samuel: Weiß du, ich muss echt dringend in mein Hotel. Die denken da sonst noch, dass ich nicht mehr kommen werde und vermieten meine Reservierte Suite. Ich gehe nämlich stark davon aus das, dieses Hotel ausgebucht ist, es liegt immerhin sofort am Dome.

 

„Klingt interessant, viel besser als das Hotel wo ich absteigen wollte“

 

Plötzlich erblickt die Hardcore Icon am Ende der Taxireihe wie eine Frau an einem Fenster eines Taxis steht. Sie geht weg um ihr Koffer zu holen und Steve tickt Samuel an.


Steve: Da hinten geht gerade diese Dame vom Taxi weg. Geh lieber mal hin, bevor das leere Taxi ein Anruf oder so bekommt.


Samuel: Wirklich? Dann sollte ich schnell dahin, danke mein unbekannter Freund.


Samuel rennt, samt seiner Tasche schnell nach ganz Rechts, ohne zu merken das, dass Taxi, hinter ihm, frei ist. Er rennt so schnell er kann zum letzten Taxi.

 

Steve öffnet jetzt die Tür vom freien Taxi und wirft seine Tasche neben sich. Schnell gibt er den Taxifahrer eine Anweisung. Steve winkt in die Richtung, in der Samuel gelaufen ist, ob er diese Geste bemerkt, kann die Kamera jedoch nicht verraten.

 

Genau im Moment indem das Taxi weg fährt, kommt Samuel zurück ins Bild. Sein Gesicht sieht sauer aus, verdammt sauer sogar. Er schafft es noch so eben, dass Taxi , mit dem Fuss, zu treten. Der Wagen ist schon um die Ecke verschwunden, doch Samuel steht brüllend vor dem Airport.

 

Samuel: Du verdammter Spinner, wenn ich dich erwische, mache ich Hackfleisch aus dir und verkauf dich an McDonalds.

 

Samuel geht wieder von der Strasse und findet sich selbst, in Mitten einer Traube aus Menschen, welche ihn schockiert anschauen. Der New Yorker ist noch immer in Rage und schreit auch die Leute an.


Samuel: Was glotzt ihr, so ihr Affen? Habt ihr ein Problem?


Er wirft seine Tasche, vor sich auf den Boden. Die Leute schütteln mit den Köpfen und gehen dann weiter ihres Weges.

 
Samuel sagt leise zu sich selbst: Ich liebe Berlin, hier sind die genau so behindert wie in New York.


So verharrt der ehemalige GCWF-Pöbel ein paar Minuten und wartet auf sein Taxi.

 

 

 

VC: „Wir sehen, auch Samuel Lawrence ist endlich in Berlin angekommen!“
 
MG: „Der Junge ist wieder zu Hause!“
 
VC: „Nah, Samuel hat als Wohnort nun New York angegeben, der kommt auch ursprünglich nicht aus Berlin, sondern eigentlich aus Essen!“
 
MG: „Ja, aber unsere Liga hat ihn groß rausgebracht, bei uns hatte er seine größten Erfolge - kurz gesagt, Sammy ist bei uns zu Hause!“
 
VC: „Da wird er sich sicher freuen, wenn er das aus deinem Mund hört... vor allem, da wir früher mit ihm und seinem Partner F'N genug Probleme hatten, falls du dich noch erinnerst, die wollten uns als Kommentatoren ablösen!“
 
MG: „Vergeben und Vergessen! Und jetzt geben wir in den Backstagebereich, wo Lisa einen Interviewgast bergrüßt.“

 

LIVE

 

 

Lisa Sanders: „Ja und hier befinden wir uns auch schon Backstage im PCWA-Dome, wenige Minuten, bevor das Spektakel Brawlin´ Rumble mit dem ersten Match so richtig beginnt. Jetzt bei mir zu Gast, ein Wrestler, der beim vergangenen Quest 4 The Best ein sensationelles Ergebnis in Form des Zweiten Platzes, beim Turnier erreichen konnte. PCWA-Kenner wissen längst um wen es sich handelt, hier ist Warren Black!“

 

Die Kamera schwenkt nun um und man sieht den Texaner wie man ihn eigentlich fast immer sieht, leicht sonnengebräunt im Gesicht, ein Hemd, eine Jeans, einen Hut und Stiefel tragend. Allerdings sieht er nicht gerade glücklich aus, doch das stört Lisa nicht weiter, ganz im Gegenteil, aus unglücklichen Menschen, kann man in der Regel viel mehr herausholen, als aus welchen bei denen alles in Ordnung ist. Und so beginnt sie auch das Interview.

 

Lisa Sanders: „Hallo Warren, schön dass du hier bist. Hast du dich gut von deiner kleinen Auszeit erholt?“

 

Gleich die erste Frage bringt Black ein wenig aus dem Konzept, so raunt er zurück.

 

Warren Black: „Auszeit? Wieso denn Auszeit, ich hatte keine Auszeit!“

 

L.S.: „Naja, seit deinem großartigen Ergebnis beim Quest 4 The Best, warst Du in der Liga hier kaum zu sehen, daher nahm ich an, dass du ein wenig deine Wunden lecken musstest und vielleicht ein wenig Pause gemacht hast.“

 

W.B.: „Das ist Quatsch, aber jetzt weiß ich was du meinst. Das nicht viel von mir zu sehen war lag nicht daran, dass ich nicht hier gewesen wäre, im Gegenteil, ich war bei jeder Show anwesend. Aber das Office will anscheinend nicht, dass zu viel von mir zu sehen ist.“

 

L.S.: „Wie kommst du zu dieser Annahme?“

 

W.B.: „Naja spätestens beim Quest haben die Verantwortlichen bemerkt, welche Power in mir steckt und nun haben sie offenbar Angst, dass ich mit der TNE im Hintergrund zu viel Einfluss nehmen könnte.“

 

L.S.: „Hmm…das glaube ich nun weniger, aber hier darf ja jeder seine eigene Meinung haben. Kommen wir zum heutigen Tag, du hast gleich eine Doppelbelastung, mit zwei Matches, einmal natürlich die Battle Royal und einmal das Cotatores-Match mit deinem, naja man muss wohl Partner sagen, Tom Orion. Wo liegt deine Priorität?“

 

W.B.: „Also da alle 4 Teilnehmer des Titlematches auch später an der Battle teilnehmen, liegt die Priorität natürlich zunächst hier, Orion und ich können hier zeigen, dass wir immer noch die verdienten Titelhalter sind, außerdem haben wir es später dann leichter die beiden erneut zu schlagen. Aber dennoch ist ein Titel-Match immer etwas besonderes, also es ist wichtiger als die Battle Royal.“

 

L.S.: „Also volle Konzentration auf deine heutigen Gegner. Ist dir unter diesen, durchaus besonderen Umständen das Ergebnis der Battle Royal egal?“

 

W.B.: „Egal nicht, aber ich rechne mir in diesem Top-Feld nicht wirklich große Siegchancen aus. Also ist es im Nachhinein doch irrelevant, ob ich als Dritter oder als Neunundzwanzigster ausscheide, da letztlich doch nur der Sieg zählt. Aber wenn ich merke, dass ich doch Chancen auf den Sieg habe, werde ich versuchen sie zu nutzen, also verschenkt wird nichts.“

 

L.S.: „Das verspricht eine interessante Taktik zu werden. Mal sehen wie weit du damit kommst. Zum Abschluss noch die obligatorische Frage an dich, die uns seit du in der Liga bist verfolgt. Wie weit bist du auf der Suche nach dem Mörder deiner Freundin gekommen?“

 

Plötzlich geht ein Lächeln durch das Gesicht von Warren.

 

W.B.: „Sehr weit, Lisa, sehr weit. Ich bin glaube ich am Ziel angelangt. Ich denke ich habe den Schuldigen gefunden.“

 

Lisa horcht ob dieser Top-Nachricht sichtbar auf.

 

L.S.: „Was du nicht sagst. Wer ist es?“

 

W.B.: „Das werdet ihr noch heute in der Show erfahren, nur so viel, er ist auch hier in der Liga.“

 

L.S.: „Also schön, dann freuen wir uns auf die Auflösung dieses Kriminalfalls später. Dir noch viel Glück für heute und danke für das Interview.“

 

W.B.: „Danke schön und keine Ursache.“

 

 

 

 

MG: „Oh, das ist ja mal ein Hammer. Warren Black kündigt für heute noch die Auflösung des Todesfalls seiner Freundin Jenny an!“
 
VC: „Das ist wirklich die Überraschung schlechthin. Es wurde ja schon viel darüber spekuliert, aber heute scheinen die Spekulationen ein Ende zu haben! Warren Black wird uns erzählen, wer seine Freundin umgebraacht hat und dann nach Vergeltung schreien!“
 
MG: „Ich frage mich ohnehin, wie Warren heute den Tag überstehen will!? Nicht nur, dass er heute das Geheimnis auflösen wird, so wird er, wie auch alle anderen Teilnehmer des vierten Matches, des Cotatores Titles Matches mit der Teilnahme an der Battle Royal eine Doppelbelastung eingehen! Ein harter Tag für das Team Black/Orion und den World Sports Boys!“
 

VC: „Und von Warren Black zu einem anderen Mitglied der New Era: John Smith!“

 

 

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PROMO

 

 

The Story
A story of success

 

Wer ich war?

 

Verschwommene Bilder von John Smith. Nur Schemen und Formen, keine Gesichter oder klaren Orte sind zu erkennen.

 

Das weiß ich nicht mehr.

 

Der Punkt Null im Leben von John Smith. Er erwacht in einem New Yorker Krankenhaus.

 

Aber ist das noch wichtig?

 

Ein rasanter Spurt durch sein Leben nach dem Erwachen in besagtem New Yorker Krankenhaus. Und dann: Ein abrupter Stopp. Wir sind dort angelangt, wo alles in der PCWA vor einem guten Jahr anfing: Berlin, Vendetta # 20.

 

           

 

2005

Wird MEIN Jahr

 

Und heute Abend ist der erste Schritt

 

Und IHR könnt MICH nicht stoppen!

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

TOM ORION – “I HATE YOU ALL!”

 

Ein ziemlich wütender Tom, der den Zuschauern mit eindeutigen Gesten klar macht wie gut er sie leiden kann.

 

Heute gibt es für Tom Orion eine leichte...

 

Tom liegt faul auf der Haut und betrachtet sich den Sternenhimmel Berlins. Dabei lässt er einige nostalgische Kommentare los, dass es als Außerirdischer leichter war den Mist hier zu ertragen.

 

Die Titelverteidigung der Cotadores – Gürtel im 4. Match.

 

Eine kurze Sequenz in der sich Orion wieder einmal mit Black streitet. Die beiden sind wirklich kein perfekt eingespieltes Team und dennoch die amtierenden Champions.

 

...und eine schwere Aufgabe zu lösen. Wie wird er bestehen?

 

Orion verausgabt sich bei einigen zusammengeschnittenen Übungskämpfen, die er in einer Trainingseinrichtung durchgeführt hat. Dabei hat er sich wohl gewissendlich auf den Rumble vorbereitet.

 

Der PCWA Brawlin´ Rumble, heutiger Main Event.

 

Einige Szenen aus dem vorjährigen Brawlin´ Rumble, die einiges an Aktion versprechen.

 

TOM ORION – PCWA ATTITUDE

 

 

 

MG: “Ja, Tom Orion hat heute 2 wichtige Matches vor sich.”

 

VC: “Jupp, die Cotatores – Titelverteidigung und den Rumble.”

 

MG: “Was glaubst du wie er sich schlagen wird?”

 

VC: “Bei der Titelverteidigung sind die Chancen meiner Meinung nach relativ ausgeglichen, aber beim Rumble hat er schon allein aufgrund seiner Startplatzwahl keine Chance.”

 

MG: “Vielleicht überrascht er uns ja mit einer guten Plazierung.”

 

VC: “Nach seiner großen Klappe wäre alles andere ja auch eine riesige Enttäuschung für ihn.”

 

 

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LIVE

 

 

Eine schwarze Limousine fährt vor dem PCWA Dome. Die Scheiben schwarz verdunkelt nur an der Seite der Limousine kann man erahnen wer in dieser Sitzt. In weißen Lettern geschrieben steht an den hinteren Türen WoD. Die Fans die immer noch vor der Halle stehen Buhen als sich die Tür öffnet. Den meisten ist die WoD ein begriff da diese grade in der GWL für sehr viel Aufregung sorgt.

 

Und da Steigt auch schon der erste aus der Limousine es ist der 205 cm große Tage Team Partner von Aya. Der Voodoo Mann der GWL Jimirion. Wie immer Trägt er seine Typisches Wrestlingoutfit, seine schwarze Lederhose mit den passenden schwarzen Stiefeln bis zu seinem grauen Shirt was an den Armen offen ist und seine dunkele Haut zeigt, seine weißen Haare sind wie immer offen und fallen ihn über die Schultern. Abgerundet wird sein Erscheinungsbild durch die Schwarze Sonnenbrille.  Nach ihm Steigt der kleine aber doch sehr beeindruckende Devil aus dem Wagen. Mit seinen 169 cm und seinem Gewicht ist er einer der besten High Flyer der GWL. Nun ist aus der Tür der Limousine Frauenbeine zu sehn. Schwarze Lackstiefel umschließen ihre Beine, dann zeigt sich der ganze Körper der Attraktiven schwarz haarigen. Es ist Maria die Managerin von Devil, die mit ihm zusammen die Fans der GWL an der Nase rumgeführt hatten. Ihren Körper hat sie wie immer ein schwarzen Minirock aus Latex und einem roten dazu passenden BH bedeckt.

 

Nach Maria verlässt nun Sarah, die Managerin von Aya und Jimirion, den Wagen. Ihre Feuerroten Haare spiegeln ihr Temperament wieder. Auch sie trägt fast die gleichen Kleider wie Maria nur ihr BH ist schwarz und nicht rot. Dann ist es so weit, der Teilnehmer beim Brawlin’ Rumble steigt aus der Limousine. Es ist der 196 cm große und 120 Kg schwere Aya. Seine langen blonden Haare sind wie immer zu einem Zopf gebunden und denn noch fallen diese ihm bis zu den Hüften. Wie immer trägt Aya schwarz, es scheint wohl auch die normal Kleidung der WoD zu sein, auch wenn er etwas Jimirions Outfit ähnelt so gibt es einen unterschied. Das Hemd von Aya ist an den Ärmeln gezagt und erinnert irgendwie an das alte Oberteil eines Wrestlers der WWE.

 

Die WoD schaut sich noch einmal kurz um und beschmunzelt die Buhrufe der Fans. Dann machen sie sich auf und betreten den PCWA Dome.

 

 

 

MG: "Wer war das denn?"
 
VC: "Einer davon war ein Teilnehmer des Brawlin' Rumbles. Und die Anderen hat er wohl einfach mal so mitgebracht, vielleicht, weil es hier umsonst was zu essen gibt, für alle Anwesenden!"
 
MG: "So muss es wohl sein. Selten so einen komischen Auftritt gesehen. Naja, machen wir mal weiter!"

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Fireball kommt von einem Hafenrundgang zurück in sein Haus in Rostock. Schon auf dem Gehöft war der Geruch des gegrillten Fleisches zu vernehmen. Fireball ging um das gelbe Haus herum. 4 Koffer stehen an der Hauswand. Hikari sieht sich das Schild genauer an. Sein Name steht auf den kleinen Schildern. Verwundert sieht er einer Augenbraue hoch. „Was hat sie sich denn jetzt schon wieder ausgedacht“, murmelt er. Noch mehr überrascht wird er dann von den kleinen Mann, der auf seiner Terrasse steht. Der rundliche Mann, mit grauen Haar, und einem ebenso grauen Schnurrbart, begrüßt ihn freundlich: „Guten Abend Herr Hikari.“ Perplex grüßt der junge Wrestler zurück. „Guten Abend Dr. Gundlach“, beachtete seinen Arzt aber nicht mehr sondern suchte sein Managerin, Jessica Blue, die am Grill steht. „Sag mal was ist den hier los? Werde ich jetzt wegen zu hohen Koffeingehalts im Urin wegen Dopings angeklagt und zurück nach Amerika geschickt? Nur weil da der Koffein missbrauch nicht unter Strafe steht? Weil es Amis gibt die sich von Cola ernähren?“ Fireball schnauft regelrecht. Jessica dreht sich völlig unbeeindruckt um: „Du machst Urlaub! Und Dr. Gundlach wird dir gern sagen warum. Würstchen?“. Jessica wedelte mit einer Bratwurst vor seiner Nase rum. „Später“, sagt Fireball und setzt sich zu dem Arzt der sich inzwischen hingesetzt hatte.

 

FH: „Nun“

 

DR G: „Wie sie sich sicherlich erinnern, haben wir nach Vendetta 35 einen gründlichen Gesundheitscheck gemacht.“

 

FH: „Ja ich erinnere mich.“

 

DR G: „Die Ergebnisse sind jetzt ausgewertet und ich bin zu folgendem Schluss gekommen. Trainingsverbot!“

 

FH: „Wie bitte? Ich hab bei der PPV ein schweres Match und soll also ganz unvorbereitet reingehen oder was?“

 

Fireball ärger ist ihm deutlich anzusehen. Der junge Wrestler kann der Meinung des Arztes überhaupt nicht folgen

 

DR G: „Nicht ganz. Sie haben nur bis zum Mittwoch vor dem Match Trainingsverbot. Sie waren bei den Matches nach der letzten PPV völlig übersäuert. Sie haben zuviel auf einmal gewollt. Und da spielt der Körper nicht mit.“

 

FH: „Das heißt mit anderen Worten ich soll jetzt faulenzen oder was?“

 

DR G: „Ja und am Mittwoch wieder in ein leichtes Training nach diesem Plan einsteigen.“

 

Dr Gundlach überreicht Fireball den Plan.

 

DR G: „Ich würde ihnen einen entspannenden Urlaub vorschlagen.“

 

JB: „Und den wirst du auch haben. Die Tickets sind schon gebucht.“

 

Jessica kam an den Tisch und brachte 3 Bratwürste mit.

 

FH: „Ach ja? Und wohin wenn ich fragen darf?“

 

JB:  „Kanada“

 

FH: „Und dann? Mit nem Wohnwagen durchfahren?“

 

JB: „Kein schlechter Gedanke, aber Ian wird dich am Flughafen abholen, er hat dich eingeladen.“

 

FH: „Und du?“

 

JB: „Ich organisiere hier alles.“

 

.

 

 

VC: „Urlaub für Fireball. Das wird Bracchus wohl gar nicht schmecken.“

 

MG: „Vielleicht kriegt ihn ja Ian in Form.“

 

VC: „Sollte er zumindest mal machen, denn dann wirkt der Gewinn der Cotatores Titles nicht so ganz unwahrscheinlich, wie die Quoten es versprechen!“

 

MG: „Weitaus besser stehen die Quoten dagegen bei einem Sieg von No. 1 Contender Wild Thing! Gucken wir uns mal ein Tribut Video für ihn an!“

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

WILD THING – BACK TO BUSINESS

 

Kampf gegen die Sucht.

 

Der erste Schritt zum Wiedererstarken des Wilden war ganz eindeutig der Kampf gegen seine Drogen- und Alkoholsucht. Ob er sie endgültig besiegt hat wissen wir nicht, doch zumindest hat es zahlreiche Erfolge auf diesem Gebiet gegeben. Rückfallgefahr besteht natürlich immer.

 

Knallhartes Training mit Desperado.

 

Ein Zusammenschnitt der uns bekannten Trainingszenen mit Wild Thing und Desperado. Der hat den Wilden wieder in Form gebracht und das bisherige Lotterleben gehörig durcheinandergewirbelt.

 

Die neue/alte Perspektive.

 

Der Wilde in Eintracht mit seinen Fans. Das war ja lange Zeit nicht mehr der Fall gewesen, aber nun ist er ja wieder zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und richtet sich in seinem Handeln nach den Wünschen der Fans. Diese honorieren dies mit begeisterter Unterstützung.

 

Musikalische Erneuerung.

 

Einige Probeszenen des Musikers Ulf Lang mit seiner Band für das neue Album. Es verspricht die früheren Erfolge noch zu toppen. Auch hier scheint er viel Zeit investiert zu haben. Dies und die Vorbereitung für ein Gerasy – Match... der Mann kann eigentlich keine Freizeit mehr haben.

 

Neuer Segen Gottes.

 

Wild Thing schaut erwartungsvoll gen Himmel als würde er sich von dort etwas erwarten. Das tut er wohl auch, denn nach seinem Verständnis kann er nur siegen wenn er das Wohlwollen Gottes besitzt.

 

Als Krönung der PCWA – Gerasy – Title?

 

Der Gerasy – Title in einer Vitrine knapp außerhalb der Reichweite Wild Things, der ihn begehrlich Anblickt. Wird er ihn bald in den Händen halten können oder wird der Titelhalter ihm einen Strich durch die Rechnung machen?

 

WILD THING – PCWA - ATTITUDE

 

 

 

MG: “Wild Thing gibt ja mal wieder Vollgas.”

 

VC: “Ja, seine neue Single performen und sein erstes Gerasy Title Match.”

 

MG: “Glaubst du, dass er sich übernommen hat?”

 

VC: “Nicht wirklich. Musik macht ihm ja Spaß und wird ihm eher noch mehr Kampfesmut geben statt seine Kräfte aufzuzehren.”

 

MG: “Ich bin ja mal gespannt was all das Training mit Desperado letztendlich genutzt hat.”

 

VC: “Ich hoffe doch einiges, denn sonst wird er keinerlei Chance haben heute den Titelregenten in Gefahr zu bringen.”

 

MG: “Die Fans sind in jedem Fall auf seiner Seite, weshalb er ihnen auch eine ordentliche Vorstellung liefern sollte.”

 

 

 

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LIVE

 

 

Lisa Sanders steht bei Smartin Phynix.

Der PCWA DanMen, BCW State Champion blickt mit verschränkten Armen, den Kopf gesenkt stechend in die Kamera. Seine Lippen sind dünn und stur.

 

Lisa macht ein klassisches Eröffnungsstatement für das Segment. Dabei fasst sie Smartin beiläufig mit der Hand den Oberarm. Wie es extrovertierte Menschen manchmal gerne tun. Smartins Nasenflügel reagieren und weiten sich. Smartin ist schön. So schön. Das weiß Smartin. Smartin trägt einen dünnen blauen langärmligen Pullover mit Kragen. Dazu weiße dünne Handschuhe. Ein Band um seinen linken Oberarm ist mit den Runen „S“ und „P“ bestickt.

Er spürt, wie er leuchtet. Von innen her.

 

Smartin: Vor ein paar Minuten bin ich dicht an einem Feld Kornblumen vorbeigegangen. Gerade jetzt scheint mir die Sonne in den Rücken. Und bei dem süßen Rosenduft hier, kriege ich zunehmend Lust, mich nachher ein wenig mit den Dornen verletzen.

 

Lisa lächelt überrascht. Und schaut dann verschmitzt an Smartin empor. Aber der schaut sie nicht an.

 

Smartin: Ja. Wir haben einen schönen Sommer.

 

Smartin klingt nicht wirklich so, als genieße er die Sonne.

 

Smartin: Und Berlin ist eine schöne Stadt.

 

Smartin öffnet seine Körperhaltung.

 

Smartin: Nur eine Sache versaut mir den Sommer hier. -- Diese verdammten Außenständigen!

 

Sanders schaut aufmerksam Smartin an.

 

Smartin: Was zur Hölle suchen Backyardkids aus GWL, XFWA, NWA.R oder wIw in UNSEREM Berlin? Habt IHR sie eingeladen? Wollt IHR sie hier? Erwartet ihr von einem undisziplinierten Haufen von Söldnern etwa Wrestling mit STIL?

 

Wie ein nervöses Tier beginnt Smartin auf und ab zu laufen.

 

Smartin: Bei BCW Get In The Ring und bei PCWA Vendetta habe ich Herauforderung ausgesprochen. -- Ich habe den amtierenden Champion der (betont sarkastisch) „Sssssunbelllt Wrestling Aa- Caa- Dee- Myy“ herausgefordert. -- Aber wieso habe ich das getan, verdammt?

 

Smartin starrt stellvertretend fürs Publikum Lisa an. Die hat natürlich keine Antwort parat. Smartin zwinkert ihr charmant zu. Und blickt dann wieder in die Kamera.

 

Smartin: Um EINEN Punkt EIN für ALLE mal klarzustellen!

 

Sanders ist nicht stärker als ihre Natur…

 

Lisa: Und der wäre?

 

Smartin: Dass ein Jarrett Carson einer „Sunbelt Wrestling Academy“ nichts, wirklich gar nichts im Ring zu suchen hat mit dem amtierenden PCWA DanMen - BCW State Champion Smartin Phynix. Einem Berliner. Einem der besten Athleten dieses Geschäfts. -- Und wieso sollen jetzt noch mehr minderwertige Außenständler nach Berlin? Ist ein Ian Cole schlechter als Dariak, - ein Mann, der sich noch nie einer echten Herausforderung gestellt hat? Braucht ein Azrael Rage einen Leopold Löblinger, um böse zu sein? Sind die amtierenden Cotatores nicht genug? Brauchen wir noch Fusion, Butt and Quinn?

 

Lisa neckt…

 

Lisa: Hast du Angst vor der Konkurrenz?

 

Smartin legt unschuldig die Stirn in Falten. Dafür klingt seine Stimme aber recht ungezogen.

 

Smartin: Ich nehme JEDE Herausforderung an…

 

Smartin geht nun ein paar Schritte, so dass sich die verdutzte Lisa genau zwischen Kamera und Phynix befindet.

 

Smartin: Freunde! -- Brüder! -- Rettet Berlin! -- Schützt euch und die Fans! Nehmt den Kampf an! Schmeißt den Nicht- Berliner Dreck raus! -- Schmeißt die „Anderen“ aus Berlin!!!

 

Smartin widmet sich nun Lisa. Er fragt etwas unterkühlt.

 

Smartin: Du kommst aus Köln, oder?

 

Lisa zuckt zusammen. Lisa fühlt sich jetzt gar nicht mehr sicher. Lisa nickt.

 

Smartin: Aber du arbeitest hier schon eine Weile, nicht wahr?

 

Lisa: Äh. Ja. Schon… etwas länger als 3 Jahre.

 

Smartin: Ah. Du bist damals aus Köln direkt hier her gezogen, nicht wahr? Extra für die PCWA?!

 

Lisa nickt wieder.

 

Smartin: Sicher nicht wegen des Geldes. Du bist ja noch jung. So richtig jung. Wolltest was Besonderes erleben, wie? Hier, in Berlin?!

 

Lisa: Ich… Ich… fand Berlin schon immer irgendwie… interessant. Ich wollte schon als Kind immer gern hier her ziehen.

 

Smartin: Mhm. Das ist schön. Und ich bin sicher, Mr. Quinn wollte auch schon als Kind unbedingt mal in Berlin kämpfen.

 

Lisa weiß keine gute Antwort. Sie hebt unsicher die Schultern und gibt ein nonverbales „Vielleicht“.

 

Smartin: Aber er wohnt hier natürlich noch keine drei Jahre. Er ist nur für einen Abend hier. Du bleibst Berlin ja langfristig erhalten, nicht wahr?!

 

Smartin nähert sich Lisa, bis er dicht an ihrer Seite steht.

 

Smartin: Ich finde es schön, dass du dich so gut hier eingelebt hast. Drei Jahre?! Ist eine gute Zeit. - Macht dich schon fast zu einer echten Berlinerin. -- Und zu einer ganz besonders Reizenden noch dazu.

 

Smartin lächelt aufmunternd und berührt Lisa sanft an den Schulterblättern. Sie erschaudert, dann entfernt er sich.

Nach ein paar Schritten dreht sich Smartin noch einmal zu ihr herum. Bevor er endgültig verschwindet.

 

Smartin: Du bist ein hübsches Mädchen. Wenn du möchtest, lade ich dich nach der Show zum Essen ein. Ich kenne einen sehr guten Mexikaner in der Nähe. Ich bin sicher, du wirst mexikanisch lieben…

 

Lisa läuft es kalt den Rücken herunter. Sie hebt wieder unsicher die Schultern – Zu einem nonverbalen „Bitte, verschwinde endlich und lass mich für immer in Ruhe!“.

 

 

 

 

MG: „Aus diesem komischen Kauz werde ich einfach nicht schlau. Ich verstehe ja schon sein ganzes Auftreten in der BCW nicht, aber in der PCWA scheint er immer noch eine Schippe Kuriosität draufzulegen!“
 
VC: „Ich habe den bisher kaum gesehen, kann deswegen auch wenig zu ihm sagen. Aber er wirkt tatsächlich unberechenbar...“
 
MG: „Das ist er auch, wohl fast mehr als Jeder andere...“

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Die folgende Konversation könnte auf jedem Kontinent, in jedem Land, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde geführt werden. Diese findet allerdings in Deutschland statt. Der Raum ist groß und hell beleuchtet, eine überschaubare Anzahl von Menschen hat sich versammelt. Die Leute sitzen in einem Kreis auf alten, maroden Holzstühlen, dahinter sind zwei Buffets aufgetischt. Chic gekleidet, eine passende Krawatte zum hellblauen Hemd und den schwarzen Hosen, so präsentiert sich der Herr, der nun die Leitung des Gesprächs übernehmen möchte.

 

„Ich danke allen Anwesenden für Ihr Erscheinen, auch wenn einige von Ihnen nicht freiwillig hierher gekommen sind, sondern dazu verdonnert wurden.“

 

Ein Blick in die Runde zeigt, dass die Menschen, nur eine Frau unter vielen Männern, in der Tat einen etwas komischen Eindruck hinterlassen.

 

„Damit hier kein Missverständnis entsteht: Hier wird niemand verurteilt und es richtet auch niemand über Sie. Diese Selbsthilfegruppe ist dafür da, dass Sie Ihre eigenen Probleme erkennen und sich dadurch auch selber helfen. Oft besitzen Menschen negative Eigenschaften, die Ihnen nicht auffallen und es somit auch nicht zur Besserung kommt. Das geschieht aus dem einzigen Grund, dass sich viele Menschen nicht selber nach Ihren eigenen Problemen fragen, sondern Ihre Hände in Unschuld waschen.“

 

Gemurmel macht sich in der Runde bemerkbar.

 

„Nun gut, Sie sind alle hier, weil Sie von sich behaupten, dass Sie von der Gesellschaft verstossen wurden!“

 

Kurzes Räuspern des Gesprächleiters.

 

„Warum gehen wir nicht im Kreis herum? Alle Anwesenden sollen zu Wort kommen und sagen, weshalb Sie sich nicht oder nicht mehr in die Gesellschaft integrieren können. Bitte sehr!“

 

Der erste Mann erhebt sich. Ein schmächtiger Mann, etwa Mitte 40, eine grosse Brille, die kleine Augen verdeckt.

 

„Guten Tag… mein Name ist Andreas… und ich fühle… ich spüre, dass die Gesellschaft nichts mehr mit mir zu tun haben will. Seit… seit…“

 

Der Kopf des schmächtigen Mannes versinkt in seinen Händen. Ein lautes Seufzen ist zu hören. Der Leiter dieser Runde muss intervenieren.

 

„Nur zu, Andreas, erzählen Sie uns den Grund!“

 

Andreas: „Vor zwei Jahren machte ich eine unheimliche Begegnung mit Ausserirdischen. Ich war im Wald spazieren, als mir plötzlich dieses… dieses… dieses grelle Licht entgegen schoss. I-Ich… ich… ich wollte fliehen, doch ich konnte Ihnen nicht entwischen, so dass sie mich in ihr Raumschiff schleppten und dort Experimente mit mir durch… durch… durchführten…“

 

Er bricht in Tränen zusammen, so dass der Gesprächsleiter die Hand auf Andreas’ Schulter legt.

 

„Nur die Ruhe, regen Sie sich nicht auf! Machen wir doch vorerst weiter mit dem nächsten Gast.“

 

Der nächste Mann, der sich zu Wort meldet, sieht noch schmächtiger aus, als Alien-Andreas. Er trägt einen roten Umhang, einen weissen Hut, braune Cowboystiefel, einen schwarzen Gürtel und eine Sonnenbrille. Seine Haut ist blass, seine Haare pechschwarz und schulterlang. Ein Michael Jackson-Abklatsch. Aber ein ganz schlechter.

 

„Ich heisse Michael. Als Musiker bin ich sehr berühmt, ich werde auch The King of Pop genannt. Bisher habe ich schon viel Geld mit meiner Musik gemacht. Ein Popstar zu sein hat jedoch auch seine Nachteile…“

 

„Sie werden zu Recht von der Gesellschaft verachtet!!“

 

Ein Mann in der Runde konnte wohl nicht mehr darauf warten, bis er selber an der Reihe war. Auch hier muss der Leiter dieser Selbsthilfegruppe eingreifen.

 

„Immer mit der Ruhe, jeder darf hier seine Geschichte erzählen! Fahren Sie bitte fort, Michael! Warum fühlen Sie sich von der Gesellschaft verstossen?“

 

Michael: „Die Leute nehmen mich nicht ernst. Wenn ich mich zum Beispiel beim Zahnarzt für einen Termin anmelden möchte und am Telefon sage, dass mein Name Michael Jackson ist, werde ich nicht wahrgenommen!“

 

„SIE SOLLTEN DRINGEND PSYCHIATRISCHE HILFE IN ANSPRUCH NEHMEN!!“

 

Erneut muss sich dieser unangenehme Teilnehmer bemerkbar machen. So zieht es der Leiter vor, diesem Herrn entgegen zu kommen.

 

„Gut, wenn Sie die anderen Teilnehmer nicht ausreden lassen wollen, können Sie vielleicht etwas über sich erzählen. Wie heissen Sie, mein Freund?“

 

„Leopold Löblinger. HERR Löblinger! Und ich bin nicht ihr Freund!!“

 

Dieser Mann fällt schon nur dadurch auf, dass er einen hellblauen Zylinder auf dem Kopf trägt. Diese Kopfbedeckung lenkt von seinem weissen Anzug ab.

 

„Verzeihen Sie. Erzählen Sie uns doch, weshalb Sie sich der Gesellschaft nicht mehr anpassen können, dürfen oder was auch immer.“

 

Leopold Löblinger: „Anpassen? Die Gesellschaft hat sich mir anzupassen! Ich bin der redlichste Bürger weit und breit und habe mir nichts zu Schulden kommen lassen. Es liegt doch auf der Hand, dass löbliche Menschen wie ich in dieser verkommenen Welt ausgeschlossen werden. Unglücklicherweise werden Leute, die sich für das Wohl der Menschheit einsetzen, wie es meine Redlichkeit tut, von den Mitmenschen verspottet und ausgelacht!“

 

„Was stört Sie denn so fest an dieser Welt?“

 

Leopold Löblinger: „Diese Liste ist so lang, da weiss ich gar nicht, an welcher Stelle ich anfangen soll. Die alten Werte, die Tradition, die werden vernachlässigt! Leute gehen nicht mehr in die Kirche. Sie werden nicht glauben, was mir letzten Sonntag widerfahren ist. Am munteren Nachmittag beschloss ich mich nach meinem Kirchenbesuch zu einem fröhlichen Spaziergang im Stadtpark, doch was ich dort sehen musste… es ist schwer, die passenden Worte zu finden. Alle Menschen waren normal mit einem Leibchen und teilweise sogar mit kurzen Hosen bekleidet!! Und das an einem Sonntag!!!! Mir schwebte nur noch eines im Kopf: SODOM UND GOMORRHA!!! Mir war bewusst, dass ich das nicht einfach tolerieren konnte, so dass ich mir sagte, Leopold, sagte ich mir, du wirst diese Menschen jetzt zurechtweisen. Folglich zog ich mein Notizblöcklein, das ich immer auf mir habe, aus meiner Tasche und begann damit, den unredlich gekleideten Menschen Strafzettel zu verteilen. 200 Europamark Busse für dieses Vergehen fand ich angemessen. Doch merkwürdigerweise lachten die Parkbesucher, als ich Ihnen die Strafbussen gab, einige warfen meine selber geschriebenen Strafzettel sogar vor meinen Augen weg!! Das konnte ich natürlich nicht einfach so akzeptieren, so dass ich energischer vorging. Ein junges Mädchen – wahrscheinlich gerade mal um die 24 Jahre alt – warf den Strafzettel weg und fügte hinzu, dass ich ein alter Spinner sei, so dass ich ihr eine saftige Backpfeife – unlöblich auch oft Ohrfeige genannt - mit auf den Nachhauseweg gab!“

 

„Sie haben eine junge Frau wegen ihrer Kleidung geohrfeigt?“

 

Leopold Löblinger: „In der Tat. Die Kleidung ist jedoch bei weitem nicht das einzige Problem in der heutigen Zeit. Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass es immer mehr Jugendliche toll finden, die deutsche und die englische Sprache miteinander zu vermischen. Do you auch like the Vermischung of the englischen und German Sprache?? NEIN!! NIEMAND TUT DAS!! TOD DEN ANGLIZISMEN!! Die Anwendung der Anglizismen ist nicht nur ein Problem bei Jugendlichen, nein, ganz und gar nicht. Aus diesem Grund fand auch schon ein Prozess statt. Meine Forderung war, dass jeder verwendete Anglizismus mit einem Peitschenhieb bestraft werden sollte. Aus unerklärlichen Gründen verlor ich diesen Prozess und musste sogar noch für die Gerichtskosten aufkommen!

 

Stille. Einfach nur Stille. Viele Anwesenden trauen wohl ihren Ohren nicht.

 

Leopold Löblinger: Die heutige Jugend verkommt zu einem pöbelhaften Gesindel. Nur sieht niemand ausser mir diese Entwicklung! Viele Jugendliche hören heutzutage Fels-Musik, schweres Metall, Haus Musik, Hartkern und wie diese Geräusche alle heissen. Es sind in der Tat nur Geräusche, die nichts mehr mit der ursprünglichen Musik gemein haben! Früher frohlockten meine keuschen Ohren klassische Musik, Choräle oder Schlagermusik, doch heute scheint das niemand mehr zu mögen. Deshalb entwickle ich ein neues Gesetz, das besagt, dass alle Jugendlichen Männer bis 25 Jahre dem Knabenchor beitreten müssen. Die ganz Begabten dürfen zum Kastratenchor! Die Mädchen dürfen selbstverständlich auch beitreten, allerdings sollte dies freiwillig sein, denn eine Frau gehört ja bekanntlich nicht hinter ein Instrument oder hinter ein so genanntes Mikrofon, sondern an den Herd. Auch das ist ein Problem dieser Epoche: War es früher noch normal, dass des Mannes Wort Gesetz war und die Frau diesem gehorchen musste, glauben mittlerweile einige Menschen an die so genannte Emanzipation. Das ist ein Irrtum! Diese „Emanzipation“ existiert nicht! Noch immer muss es dem Mann gestattet sein, über das schwache Geschlecht, das sich – wie wir alle seit Adam und Eva wissen – der Sünde hat hingeben lassen, zu herrschen, denn keine Frau auf der Welt weiss was richtig oder falsch ist, so dass es an uns Männern liegt, den Frauen den Weg zu zeigen…“

 

„Wollen Sie damit…“

 

Leopold Löblinger: „Unterbrechen Sie mich nicht, jetzt spreche ich!!!“

 

Der Verantwortliche der Selbsthilfegruppe hebt beschwichtigend die Hände über den Kopf. Leopold Löblinger scheint kurz nachzudenken.

 

Leopold Löblinger: „Jetzt habe ich zwar den Faden verloren, allerdings führt mich das zum nächsten Punkt. Viele Unholde wissen nichts Besseres zu tun, als sich selber zu schaden, indem sie rauchen, Alkohol trinken oder sogar Drogen nehmen. Wie jedermann weiss, wird man bereits nach einem Zug einer Zigarette extrem süchtig danach, so dass rauchen verboten werden muss. Auffallend ist auch, dass sehr junge Leute Bier trinken und sich danach wie eine Bande von primitiven Primaten verhalten, indem sie zum Beispiel randalierend in einen Mülleimer treten und sich somit auch strafbar machen. Zwar gehört für einen redlichen Mann zu jedem Nachtessen am ersten Sonntag im Monat ein Glas Wein, wie es uns Jesu Christi gelehrt hat, doch damit hat es sich. Mein Vorschlag zur Lösung dieses Problems wäre, dass Wein nur noch an mündige Menschen, das heisst Menschen über 25, abgegeben werden darf, harter Alkohol muss komplett verboten werden. Noch primitiver ist es, wenn Jugendliche zu einer Haschischzigarette – unredlich auch Joint genannt – greifen. Diese Drogenkonsumierenden gehören verfolgt und blossgestellt! Zwar war ich ursprünglich für eine Landesausweisung für alle Haschischzigarettenraucher, doch Pfarrer Opferkuch hat mich eines Besseren belehrt und gesagt, dass ein Pranger auf dem Marktplatz seinen Zweck erfüllen würde. Diese Idee gefiel auch mir sehr gut, so dass ich sofort Einsatz zeigte. Auf der Strasse packte ich einen Jugendlichen, der Zöpfchen hatte, manche nennen diese merkwürdige Frisur auch „Rastas“, zerrte ihn trotz seiner Widerwehr auf den Marktplatz und stellte ihn dort bloss, indem ich laut und deutlich „HERHÖREN! DIESER KNABE IST EIN KIFFER!“ geschrieen habe. Ich habe ihn zwar nicht beim Rauchen einer Haschischzigarette gesehen, doch anhand seines Aussehens war der Fall klar. Einige Leute wendeten sich mir zu und lachten laut. Obwohl der kleine Junge, den ich immer noch am Kragen festhielt, sagte, dass die Leute mich auslachen, gehe ich davon aus, dass die Häme der Passanten dem Jungen galten. Zufälligerweise lief gerade noch meine Nachbarin Frau Herzog vorbei. Ihre Aussage, dass mir nicht mehr zu helfen sei, verstand ich allerdings nicht.“

 

Durch das energische Erzählen verschob sich der Zylinder leicht, so dass ihn Leopold wieder richtet.

 

Leopold Löblinger: „Die Unzucht muss ebenfalls genannt werden. Während früher Enthaltsamkeit und Ordnung herrschte, leben die Menschen heute unkeusch. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass Leute auf der Strasse Händchen halten oder sogar in aller Öffentlichkeit „schmusen“. Im Zeitalter des Internetzes kommt es auch sehr häufig vor, dass so genannte Pornografie in den Umlauf gerät. Ich verstehe immer noch nicht, dass es Menschen gibt, die ein solches Verhalten tolerieren. Vor etwa zwei Jahren wurde ich von der unlöblichen Polizei festgenommen, weil ich ein sich küssendes – also SEX AUSÜBENDES – Paar bespuckt und geschlagen habe. Die Polizei wollte mir klarmachen, dass ich psychisch gestört bin. Haben Sie das gehört?? Psychisch gestört!! Das machte mich so traurig, dass ich auf dem Polizeirevier weinen musste, was die unlöbliche Polizei als Ergebnis meines Geisteszustandes wertete. Merkwürdig! Äusserst merkwürdig! Der so genannte Geschlechtsverkehr darf – wie wir alle wissen – nur für die Zeugung der Nachkommen ausgeübt werden. Dabei Lust zu empfinden ist unkeusch und wird mit dem Fegefeuer bestraft.

 

Der Leiter der Selbsthilfegruppe war lange still, doch jetzt scheint er es nicht mehr auszuhalten. Seine Antwort wirkt ironisch und leicht abschätzend.

 

„Es ist doch völlig normal, dass die Menschen auch miteinander schlafen, um Lust dabei zu empfinden. Jeder Mensch tut das!“

 

Leopold Löblinger: „HA!! Sie vielleicht!! Das bedeutet aber nicht, dass dieses Verhalten korrekt ist! Aufgrund der Tatsache, dass die Kontrolle der Polizei und der Behörden in diesem Fall gering beziehungsweise gar nicht vorhanden ist, übernahm ich diese Kontrolle. Sie wissen bestimmt alle, was ein Türsteher ist. Ja, das sind diese Leute, die mich immer abweisen, sei es in einem noblen Restaurant, bei dem meine Kleidung als unangemessen gilt, oder in einer „Disko“. Dort lassen sie mich jedoch erst nicht mehr ein, nachdem ich an einem Freitagabend in die „Technodisko“ ging, um die Stromkabel durchzuschneiden. Anschliessend musste ich vor etwa 50 aufgebrachten Technomenschen flüchten. Die Verfolgungsjagd dauerte fast eine halbe Stunde, bis ich mich in einem Komposthaufen verstecken konnte. Wie dem auch sei, das tut ja nichts zur Sache. Allerdings finde ich, dass es zu viele unredliche Türsteher gibt, so dass ich mich selber als Türsteher einsetzte. Und zwar an einem Samstagnachmittag vor dem Supermarkt. Dieser Supermarkt ist redlich, weil er viele Produkte verkauft, die ich sehr gern habe. Zum Beispiel die Zahnpasta ohne Geschmack oder Kartoffelstreichen – unredlich Pommes Frites genannt – die ich so mag. Da dieser Markt eben redlich ist, sollten auch nur redliche Menschen dort rein dürfen. Als Türsteher fragte ich die erste Frau, die an mir vorbei wollte: „Guten Tag, Mägdelein, bist du denn auch eine redliche Christin?“ Die Frau bejahte schmunzelnd, so dass ich sie durchliess. Den zweiten Kunden fragte ich, ob er schon vor der Ehe mit einer Frau geschlafen hat. Dieser Mann war so perplex, dass er meine Frage nicht beantwortete und an mir durch wollte. Ich versperrte ihm den Weg und verschränkte die Arme. Folglich gab der Mann nach und bejahte. „Dann tut es mir leid, ich kann Sie nicht eintreten lassen!“, war meine Antwort. Der Mann fragte mich, was das soll und versuchte sich erneut durchzudrängeln, so dass ich ihn wegstossen musste. Eine Menschenmenge bildete sich vor dem Supermarkt. In der ganzen Aufregung hörte ich nur noch die Worte „Spinner“ und „Willkür“. Als der Mann sein unredliches Taschentelefon zückte und die Polizei alarmierte, wurde ich nervös. Nicht schon wieder wollte ich von der Polizei mitgenommen werden, also zog ich meinen Pfeffersprüher, den ich seit der Attacke einiger Jugendlichen immer auf mir habe, und sprühte damit wild in die Menschenmenge. Viele Menschen flüchteten, eine junge Frau erbrach sich. Geschieht euch allen recht, dachte ich mir und rannte so schnell ich konnte nach Hause.“

 

Mit einem triumphierenden Blick schaut der Beschützer der Redlichkeit in die schweigende Runde. Nach kurzem Zögern meldet sich ein alter Kerl im Hippie-Outfit zu Wort.

 

„Dude, du musst lockerer werden. Deine Story ist ja schön und gut, aber du solltest die Fehler bei dir suchen!“

 

Leopold Löblinger: „Wie meinen Sie das??“

 

„Na du weißt schon… ein bisschen mehr PEACE, Dude! Reg dich nicht so auf, dein Verhalten ist unerträglich, Mate. Du musst dich dringend ändern.“

 

Die Gestiken des 68ers stellen für Löblinger eine Überforderung dar. Langsam erhebt sich der ehemalige Wrestler.

 

Leopold Löblinger: „NA WARTEN SIE!! IHNEN VERPASSE ICH DIE TRACHT PRÜGEL IHRES LEBENS, SO DASS IHR FLEGELHAFTES BENEHMEN EIN ENDE FINDET!!!“

 

Schreiend stürzt sich Leopold auf den Mann, der es gewagt hat, ihn zu kritisieren. Mitsamt dem Stuhl fällt der Old School Hippie nach hinten, einige Schläge prasseln auf den Kopf des wehrlosen Kontrahenten ein, bevor der Sozialpädagoge und einige Teilnehmer des Kurses Löblinger vom anderen Mann wegzerren.

 

Leopold Löblinger: „Was soll das?!? Sie stecken doch alle unter einer Decke!! Die Verschwörung gegen mich und die Redlichen nimmt immer grössere Ausmasse an!!

 

Der Leiter stellt sich vor die versammelte Menge, die das Opfer schützt. Auf der anderen Seite steht Löblinger ganz alleine.

 

„Hier lösen wir keine Probleme mit Gewalt!“

 

Da nebenan ein Selbsthilfekurs für Schwerverbrecher läuft, betreten drei Sicherheitskräfte, die eigentlich für den Kurs nebenan gebucht waren, den Raum.

 

„Dieser Problem ist da, die eigenen Fehler einzusehen und…“

 

Leopold Löblinger: „ICH HABE KEINE FEHLER!!!“

 

„…und sich zu fragen, weshalb eine Integration in die Gesellschaft so schwer fällt! Mit gewalttätigen Menschen wollen wir hier nichts zu tun haben. Schafft ihn raus!“

 

Leopold Löblinger: „Fassen Sie mich nicht an!“

 

Die drei Sicherheitsbären nehmen Löblinger sicher in den Griff und zerren ihn raus.

 

Leopold Löblinger: „DAS IST EIN EINGRIFF GEGEN DIE MENSCHENRECHTE!! Ich werde Sie verklagen, JAWOHL SIE DA VORNE!! MEIN NAME IST LEOPOLD LÖBLINGER UND ICH WERDE NICHT ZULASSEN, DASS DIE WELT DANK IHNEN WEITER VERKOMMT!! Lassen Sie mich los!! HILFE!! ZU HILFE!! Ich…

 

Die Türe fällt zu, der Eindringling wurde eliminiert. Nun kann es weitergehen…

 

 

 

VC: „DAS war also unser Geheimfavorit?“
 
MG: "Japp, das war er. Leopold Löblinger, wie er leibt und lebt!"
 
VC: "Mein Gott... ich dachte, wir bekommen einen wahren Vollblutwrestler zu sehen und dann ist das nur ein weiterer Durchgeknallter!"
 
MG: "Dennoch ist Löblinger aus seine Weise... speziell! Er ist schon irgendwie einzigartig und er ist bestimmt nicht unter anderem CWF World Champion und King of Combat gewonnen, weil er Treffen Anonymer Entführter gestört hat..."
 
VC: "Wollen wir es hoffen. Freaks haben wir hier genug..."

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Komplett Entnervt tritt Samuel durch die Tür zum Labibs, das Hotel, auf dem PCWA Gelände. In seinen Augen kann man noch lesen, was vor einigen Minuten passiert ist. Der Mann aus New York, geht mit samt seine Tasche an den Schalter. Ein Junge Dame im Rock, steht hinter diesem. Sie sortiert einige Unterlagen und ihr blondes Haar, fällt ihr in Gesicht, genau über ihre braunen Augen. Sie hebt den Kopf und haucht Samuel mit zarter Stimme zu.

Junge Frau: Herzlich Willkommen, im Labibs. Wie kann ich ihnen helfen?

Sie himmelt ihn an, mit ihren Rehaugen. Jeder Mann würde sich einfach in sie verlieben. Samuel aber scheint das gar nicht zu bemerken. Mit gereiztem Ton, bringt er seine bitte vor.

Samuel: Mein Name ist Lawrence, ich hatte eine Suite reserviert. Ich wollte eigentlich vor 3 Stunden schon hier sein, aber mir ist etwas dazwischen gekommen.

Die Junge Frau wendet sich zum PC, tippt eilig etwas ein und liest auf dem Monitor. Sie schaut wieder auf zu Samuel und spricht ihn, mit einem verwunderten Blick erneut an.

Junge Frau: Es gibt da ein Problem Herr Lawrence, laut unseres PC's haben sie ihr Zimmer vor 30 Minuten bezogen.

 

What the fuck? Er ist schon hier? Sieht diese Schlampe das nicht? Wie soll er da sein, wenn er gerade durch die Tür gekommen ist? Samuel wirft seine Tasche auf den Boden und schlägt mit der, flachen, Hand auf den Tresen.

Samuel schreit: Wollen sie mich verarschen? Ich bin grade durch die Tür gekommen, wie also soll ich schon seit 30 Minuten hier sein? Das ist überhaupt nicht möglich!

Sie zuckt ein wenig zusammen, gerade will sie noch etwas sagen, da fährt Samuel ihr dazwischen.

Samuel: Aber wo ist denn das besagte Zimmer?

Mit etwas eingeschüchterter Stimme antwortet sie.

Junge Frau: Etage 3, Zimmer 98.

Ohne noch weiter die Frau zu beachten, schnappt sich Samuel seine Tasche und geht zum Aufzug. Wie das Leben so will, hängt dort ein Schild. "Außer Betrieb". Aber Heute ist eh alles ein riesen Witz. Samuel geht gelassen ins Treppenhaus und macht sich auf den Weg nach oben.

-Kamerawechsel-

Endlich ist er oben, er läuft den Gang hinunter und schaut dabei immer auf die Nummern. Vor der Nummer 98 bleibt er stehen. Entschlossen stellt sich Samuel vor die Tür. Er überlegt zu Klopfen, doch entscheidet sich zu einem Tritt und ruft dabei.

Samuel: DU Flachwixer mach die verdammte Tür auf.

 

Die Tür schnellt auf und Steve O'Brian steht im Türrahmen. Er schaut den Störenden etwas genervt an.

 

Steve: „Wenn du unbedingt ein Autogra...“

 

Steve schaut sich die Person die vor der Tür steht noch mal genauer ist. Dann nickt er.


Steve: „Ach so, du bist das. Komm doch in mein kleines Reich.“

 

Steve winkt Samuel mit ein spöttischen Lächeln in die Suite.

 

Lawrence tritt in seine Suite. Er fixiert und tötet Steve mit den Augen. Sein Gesicht wirkt alles andere als glücklich. Er schnauzt Steve an.

 

Samuel: Na, Herr Lawrence, wie geht’s uns den Heute?

 

Samuel zieht die linke Augenbraue hoch und schaut weiter stur auf Steve. Dieser grinst zu Samuel zurück.

 

Steve: O'Brian. Aber egal, mir geht es gut, alter Freund.

 

Steve bewegt sich in ein Raum wo ein großer Fernseher steht. Dort läuft eine Wiederholung einer alten GCWF Show.

Samuel folgt ihm, schaut kurz auf das TV-Gerät und dreht den Kopf wieder zu Steve. Seine Augen springen fast aus dem Kopf, als er die Stimme erhebt, sie ist kräftig und zornig.

Samuel: Du musst Lawrence heissen. Ein Herr Lawrence ist hier eingecheckt. und außer dir sehe ich hier niemanden.

Er schaut kurz auf den TV und zeigt dann mit dem Finger darauf.

Samuel: Und was machst du da? Muss du so lange zurückblicken, um dich zu motivieren?

 

Steve O'Brian schaut nicht vom Fernseher weg, antwortet trotzdem.

 

Steve: Ich hieß vorhin Lawrence als ich eincheckte. Jetzt heiße ich O'Brian und stoße zufällig auf diese Wiederholung. Aber ich glaub das ist keine Show wo ich dabei war. War ja auch nur kurz. 

 

Samuel beginnt langsam zu grinsen, sein typisches Grinsen, wenn er mit seinen Gegnern redet. Er geht ein wenig durch das Zimmer, besser gesagt, er läuft im Kreis um Steve und mustert diesen. Einige Zeit ist vergangen und viele Tage und Nächte folgten aufeinander, seit er ihn damals gesehen hatte. Er erinnert sich nur noch schwach an das Match, aber ans Ende. Ein gebrochener Arm, war es, was O'brian, Samuel zufügte. All die Wut, springt aus Samuels Augen und bohrt sich in Steves Körper.

Samuel: Und wie kommt ein Loser dazu, hier zu sein? Wie du gemerkt hast, hatte ich am Airport, doch ganz vergessen wer du bist. Du hast wenig Eindruck hinterlassen in meinem Leben.

Nun ja oder Samuel hatte in seinem Leben zuviel gesoffen und gekifft. Egal wie es ist, Samuel weiß, dass er Steve nicht mochte und nicht mögen wird.

 

Steve: Drogen haben mehr Einfluss gehabt... das nehme ich in Kauf.

 

Steve wendet sich vom Fernseher ab und geht zum Coach Tisch. Dort liegt die Schlüsselkarte für das Zimmer. Die nimmt Steve an sich. Dann bewegt er sich sehr nah an Samuel vorbei. Zur Tür die immer noch offen steht. Steve bewegt sich hindurch, er schaut nach Rechts und findet sofort das gewünschte. Im Zimmer steht zurückgelassen Samuel Lawrence.

 

Samuel schaut sich verwundert im Raum um. Er schaut sich an, was er bezahlt und nicht bekommt. Das Zimmer scheint sein Geld jedenfalls wert zu seien. Ein kurzer Blick zum TV, eher er schaut und sich vergewissert, ob Steve wirklich nicht mehr sieht was er macht. Als ihm klar ist das, die Luft rein ist, geht er sofort zur Tasche von Steve, welche im Raum am Boden steht. Samuel öffnet diese und schaut die Sachen an. Er wirkt nicht zufrieden, nickt jedoch trotzdem und nimmt auch diese Tasche. So verlässt er also die Suite, mit 2 Sporttaschen und einem Grinsen auf den Lippen. Er schaut den Gang hinunter, zwar kann er Steve nicht mehr sehen, ruft ihm dennoch hinterher.

Samuel: Hey Steve, ich leihe mir deine Tasche aus, wir werden uns sicherlich wieder sehen, spätestens beim Rumble.

Samuel, welcher Erfahrung im "Sachen-napping" hat, erinnert man sich daran, dass er auch in der EFW, die Lederjacke von C.J.Parker "entführt" hatte um ein Match gegen diesen zu erpressen, geht links den Flur runter, zum Treppenhaus.

 

Die Reaktion von Steve ist jedoch nicht zu sehen. Vorerst...

 

 

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LIVE

 

 

Die Kamera schwenkt in den Katakomben des PCWA Dome, die kalten Wände lassen nur schwer Vermuten wo sich die Kamera genau befindet. Hinter der Kamera hört man einige Leute Sprechen über das heutige PPV. Dann tritt die WoD, von Aya angeführt, ins Bild. Anna Richmond geht direkt auf Aya und seine Freunde zu.

 

AR: „Hallo und Willkommen im PCWA Dome, wenn ich mich nicht Irre sind sie Aya ein Wrestler aus der GWL.“

 

Aya: „Ja ich bin Aya … und mit wem habe ich das Vergnügen? ~ sein blick mustert den Reporter genau“

 

AR: „Nun ich bin Anna Richmond, Interviewer der PCWA. Wenn ich fragen darf wie fühlen sie sich als einziger GWLer hier teilzunehmen.“

 

Aya : „Nun ich bin eigentlich ja nicht der einzige. Es sind noch 2 andere GWLer dabei auch wenn sie nicht für die GWL antreten.“

 

AR: „Oh wenn meinen Sie denn?“

 

Aya: ~lacht~ „Nun es handelt sich um den Verräter Kamponari der für die NFWF antritt und natürlich auch meinen lieben Freund Dariak, den Besitzer der GWL ….. und er tritt für die wIw an.“

 

AR: „Nun so wie ich Informiert bin Kämpfen die beiden auch in diesen Ligen.“

 

AR : „Na und …. Sie sind auch in der GWL aber wohl zu fein dafür sich unter ihren Banner zu zeigen.“

 

AR: „Nun ich denke nicht das sie sich wie sie sagen zu fein dafür sind.“

 

Aya: „Halts Maul ….. ich kann dir nur eines sagen…. Kamponari und Dariak ich solltet Euch von mir in acht nehmen, auch wenn wir nicht in der GWL sind so lasse ich euch auch hier dafür büßen was ihr mit mir bei Bloody Monday 75 gemacht habt.“

 

AR: „Nun ich denke nicht das sie ihr ihre privaten Fehden weiter führen sollten Aya.“

 

Aya: „Ach ja und warum nicht ….. die beiden sind mir ein Dorn im Auge und wenn ich die Chance habe schmeiße ich sie über das oberste Seil und befördere sie aus dem Turnier.“

 

AR: „Nun wenn sie das Sagen… aber wer sind denn Ihre Begleiter, man hat sie schon zusammen in den Dome kommen sehn.“

 

Aya: „Au man was stellst du denn für doofe fragen..“ ~ leicht genervt erscheint~

 

AR : „Nun für die Leute die sich nicht mit der GWL auskennen …. Die könnten dadurch …“ ~sie kann nicht weiter sprechen da Aya ihm ins Wort fällt~

 

Aya : „Das sind meine Freunde …. Wir bilden die World of Darkness … oder auch einfach nur WoD … das sind Jimirion, Devil, Sarah und Maria. Gibt es sonst noch was ?“

 

Anna Richmond schaut zu den Anderen und schüttelt dann seinen Kopf. Dann bewegt sich die WoD von ihr weg, Aya haut Anna noch das Mikro aus der Hand als diese an ihm vorbei geht. Leicht irritiert schaut sie wieder in die Kamera und schüttelt den Kopf

 

AR: „Nun das war Aya aus der GWL mit seiner Gruppe der Word of Darkness …. Hoffen wir mal das sie sich nicht einmischen werden. Und damit gebe ich zurück zum Ring..“

 

 

 

MG: "Was ist denn dieser Aya für ein Vollidiot? Ich gehe mal mit ziemlicher Sicherheit davon aus, dass er heute zum ersten und einzigen Mal in der PCWA antritt!"
 
VC: "Warum? Weil er Anna Richmond beleidigt?"
 
MG: "Unter anderem! Er führt sich hier auf, wie das letzte Arschloch!"
 
VC: "Solange er diese verbalen Ausfälle mit einer gewissen Leistung im Ring kompensieren kann, soll es mir egal sein. Ich will einen spannenden Rumble haben, da kann man sich meiner Meinung vorher aufführen, wie man will. Nur Versager haben hier nichts verloren!"
 
MG: "Nur Versager führen sich so auf, wie Aya!"
 
VC: "Ob er aber auch einer ist, werden wir ja nachher sehen!"

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Mein Weg

 

Einleitung

 

Meine Nacht rückt näher

 

… Der Abend vor dem Brawlin’ Rumble…

 

Die Nacht ist stürmisch. Wehend klatschen, wie Peitschen, die Äste an ein Fenster. Schallend ertönt dieser ständig sich wiederholende Aufschlag gegen die Scheibe, welche von Regen gebeutelt wird. Das Raunen des Windes ist durch das gesamte Zimmer zu hören. Unruhig klimpert in der Nähe des Fensters ein Windspiel im Sturm hin und her. Der Strom ist ausgefallen. Wenige Kerzen geben ein leichtes schemenhaftes Licht von sich, das viele Schatten und Dunkelecken mit sich treibt. Dieses bisschen Licht lässt auch ein Gesicht in bekannter Farbe erstrahlen. Dämonisch, unmenschlich weiß, mit schwarzen Konturen ragt diese Fratze in der nahenden Dunkelheit hervor. Ein Augenspiel, als der Blick von rechts nach links zum Fenster wandert. Das Starren nach draußen. Die Mundwinkel heben sich, geben ein süffisantes, fast sarkastisch wirkendes Lächeln preis. Allerdings nur kurz. Der Fokus wandert nach oben.

 

Rage: „Weinst du wieder?“

 

Abermals das Lächeln. Macht gibt einem Sicherheit, welche man gerne zum Ausdruck bringt. Dieses Gefühl kennt der Teufel nur zu gut. Schließlich kann er auf Erden wandeln, wie es einst der Sohn des selbstgerechten Feindbildes tat. Die Hand wird erhoben und die Finger gehen ordnend durch die Haare.

 

Rage: „Sinnlose Effekthascherei, alter Feind!“

 

Als ob der Todesengel solche Szenarien nicht selber nur all zu gerne erstellt, um Schauplätze seiner Aufeinandertreffen nach Belieben zu gestalten. Sei es darum! Ihm scheint es in diesem Moment einerlei. Schließlich legt er zu gern die Situationen nach seinem Belieben aus.

 

Rage: „Woran willst du mich erinnern? Zu oft habe ich solches Wetter an tragischen Tagen erlebt, um noch wirklich zu fühlen, was mich damals noch bewegte.“

 

Tatsächlich spricht er hier wahre Worte. So waren Regen, Sturm, Blitz und Donner fast immer an seiner Seite, wenn das grausame Leben ihn einen weiteren bösartigen Streich spielte. Es war immer ein regnerischer Tag, eine stürmische Nacht, oder Blitz und Donner, die um ihn hallten.

 

Er denkt still in sich. Nur noch ein Tag. Dann ist sein großer Tag gekommen. Ein ganzes Jahr arbeitete, trainierte und kämpfte er dafür, um morgen da stehen zu können und endlich nach den tyrannischen Sternen zu greifen. Feinde kamen, Feinde gingen. So ungewöhnlich es für einen Teufel klingt, aber selbst Freunde kamen… und sie gingen auch wieder.

 

Nun steht er wieder alleine da. Nonsens! Er braucht niemanden. Er hat alles, was er braucht, um morgen zu tun, wozu er letztes Jahr noch zu schwach war. Es ist Zeit. Endlich ist es Zeit. Zeit zu tun, was er am besten kann. Noch mal wird er die Kraft des Leviathan walten lassen. Er wird die Ursprungskrise für einige unschätzbare, aber bedeutende Minuten zurückkehren lassen. Hass, Zerstörung und Gewalt werden wieder seine Kinder sein und mit Argusaugen wird er sie behütet, doch kämpfend aus sich hinauslassen, um sie seinen Gegnern an den Hals zu hetzen! Er würde sie strafen für die Arroganz ihm entgegen treten zu wollen. So sollte er doch vor diesen dreisten Menschen erhaben sein. Allerdings spielt sich hier wieder einmal garstige Ironie im Werdegang der Ausgeburt der Hölle zu. Morgen tritt er allerdings nicht nur gegen wertlose Kreaturen an, nein, nein, nein, denn morgen tritt er auch gegen einen Mann an, welchen er vor nicht allzu langer Zeit als seinen Ziehvater betrachtete.

 

Allerdings frevelte dieser gegen ihn. Verrat im brachialsten Sinne, denn so wollte dieser doch hoch geschätzte Ziehvater, des Königs Zepter doch an einen Falschen weitergeben. Allerdings rächte sich dieser Irrglaube doch schnell. Verrat wurde mit Gegenverrat bestraft. Strafe muss sein, sagen Eltern immer… sie haben Recht! Strafe muss wirklich sein. Morgen wird er zum finalen Schlag ausholen. Noch einmal hat er seinen früher verehrten Vater gestärkt, um ihn jetzt in strahlender Stunde dem Weg zur Hölle zu zeigen. Er wird Buße tun müssen. Gabriel Lucifer, der wahre Teufel, welches Abbild dir in Elegie erschien, wird da sein, um endlich Tribut und seine Krone zu fordern. Es wird das Ende einer Ära sein und der Anfang eines neuen Triumphzuges.

 

Er lächelt. Es wird gut werden.

 

Rage: „Ich bin bereit, mein werter Gabriel.“

 

Doch wieder einmal ist das nicht alles. Der Teufel sieht sich als prädestiniert dafür der große Sieger dieser Nacht zu werden. Auch er will an der großen Battle Royal teilnehmen. Die Scharte vom letzten Jahr soll ausgewetzt werden. Dieses Mal muss es einfach gelingen. So unendlich viel hat er trainiert. Er hat sich vorbereitet und ist endgültig bereit in dieses große Gefecht zu ziehen, wo 29 Gegner auf ihn warten. Natürlich kann ihm dies nur ein süffisantes Grinsen abgewinnen. 29 oder 59, wo ist schon der Unterschied. Der Todesengel wird die Verzweiflung in all ihre so voller Hoffnung schimmernden Herzen treiben, wenn er einem nach dem anderen über das dritte Seil wirft. Fast zynisch belächelnd wirkt er in den Gedanken an seine Gegner. Große Namen werden ihn nicht von großen Taten abhalten. Sein Name wird groß werden und er sieht es genau vor sich. Vor seinen inneren Augen kann er sehen, wie er in diesem Massaker den Tod entgegen blickt und nur ein müdes Lächeln aufbringen kann. Er sieht wie er siegreich zum Zeichen seiner absoluten Nacht die Arme in die Höhe reißt. O ja, so wird es kommen. Es ist da gar kein anderer Weg und Selbstzweifel wäre töricht, denn das Jahr hat die Vorzeichen genau gesät. Namen, wie Stryfe, Corven Shaw, Creed H. Quinn und Rich Treasure konnten ihn nicht aufhalten. Sie sind nur noch Punkte einer langen Liste. Ihre Namen werden bald vom Sand der Zeit verschlungen werden, während sein Name, Azrael Rage, hell am Firmament funkeln wird. Dies ist sein Weg und diesen wird er unermüdlich weiterführen. Heute Nacht werden die nach Kampf schreienden Menschenmassen seine Stärke sehen… und sind sie nicht willig braucht er Gewalt!

 

Ein Klopfen an der Tür und sie wird auch gleich geöffnet.

 

Ein dem Vater des Hasses ähnelndes Gesicht, denn sie ist die Tochter. Cinderella Rage.

 

Cindy: „Vater, es ist Zeit zu gehen.“

 

Er nickt. Mit Zeigefinger und Daumen werden die Kerzen gelöscht. Die Dunkelheit breitet sich aus und lässt nur den Blick auf ein bitterböses weißes Gesicht, das sich auf dem Weg macht die Finsternis zu mehren.

 

 

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OFFSIDE THE CAMERA

 

 

Zum ersten Mal steht The Phoenix im PCWA Dome. Dem Austragungsort des fünften Brawlin’ Rumble. Dem Ort seines großen Triumphes?

 

Bis zum großen Tag sind es noch einige Tage, doch schon jetzt marschiert The Phoenix durch die Arena. Er will diesen Ort spüren, atmen, erleben. Nur wenig Licht schimmert in der Halle, die Ränge sind menschenleer. Eine angenehme Ruhe umgibt den Feuervogel, der ruhigen Schrittes zum Ring geht. Mit der Hand fährt er über die Ringverkleidung, geht langsam um den Ring herum.

 

Seine Gedanken sind bei der Vergangenheit der Brawlin` Rumble Geschichte. Vor seinem inneren Auge geht er die Highlights der vergangenen Jahre, die er nur vom Hörensagen und den Aufzeichnungen kennt, durch.

 

BRAWLIN’ RUMBLE SIEGER 2001

Mr. Angle

 

Tief amtet er durch, bevor er seinen Fuß auf die eiserne Ringtreppe stellt. Langsam, Schritt für Schritt steigt er die Treppe empor und steigt zwischen den Seilen in den Ring.

 

BRAWLIN’ RUMBLE SIEGER 2002

Sammy Lorenz & Diego Ortega

 

Im Ring läuft er Ringpfosten um Ringpfosten ab. Seine Hand umspielt die Ringseile. Er will diesen Ort kennen lernen, bevor er in wenigen Tagen sein großes Ziel erreichen will.

 

BRAWLIN’ RUMBLE SIEGER 2003

Vlad Amarov

 

Er hat den kompletten Ring erkundet. In der Mitte des Seilgevierts dreht er sich im Kreis und wirft seine Blicke durch das weite Rund. In wenigen Tagen sitzen dort hunderte, tausende von Menschen und jubeln ihren Idolen zu oder buhen die verhassten Wrestler aus. Er legt zieht nun seinen Mantel aus und legt ihn in der Ringecke ab.

 

BRAWLIN’ RUMBLE SIEGER 2004

Ares

 

Mit freien Oberkörper, in Kampfmontur durchläuft er noch ein weiteres Mal den Ring. Seine Gedanken kreisen wie wild. Er geht alles durch. Gegner, Taktik, Vorbereitung.

 

 

 

BRAWLIN’ RUMBLE SIEGER 2005

The Phoenix

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

„ Achtung: Dies ist der letzte Aufruf für den Flug Canadian Airlines 2342 von Berlin nach Quebec! Herr Cole sowie Herr Hikari werden gebeten, sich umgehend am Schalter der Canadian Airlines zu melden!“

 

Zwei große, muskulöse Gestalten huschen durch den Terminal. Vorbei an Pauschal-Urlaubern, die nach Mallorca reisen, an exotisch aussehenden Urlaubern, die aus der Südsee zurückkehren. Plötzlich schreit einer der beiden und zeigt auf einen farbenprächtigen Schalter.

 

Fireball Hikari:  „Da, da ist ja der Schalter!“

 

Die Angestellte reißt schützend die Arme hoch als die beiden mit einem Mordstempo auf sie zurennen. Sie schaut den beiden Männern ins Gesicht und fragt dann verängstigt.

 

Angestellte: „ Was....Was...kann ich für sie tun, meine Herren?“.

 

Fireball Hikari: „Wir wollten die Tickets abholen für den Flug nach Kanada. Entschuldigen sie die Verspätung, aber wir hatten noch einige wichtige Trainingseinheiten.“

 

Angestellte: „ Ach, dann sind sie Herr Cole und Herr Hikari?“

 

Ian Cole: „ So ist es. Geben sie uns bitte die Tickets, wir möchten die anderen Passagiere nicht unnötig warten lassen.

 

13 Stunden später...

 

Cole und Hikari steigen aus einem Bus aus und Cole läuft zielstrebig in den dichten Forst hinein. Hikari folgt ihm. Gemeinsam gehen sie fast 2 Stunden auf einem Pfad in den Wald hinein. Fireball wollte schon fragen, wie weit es noch sei, aber dann öffnete sich der Wald und eine wunderschöne Lichtung kam zum Vorschein. In der Mitte der Lichtung  war ein See, so tiefblau, wie sonst nur das Meer.

 

Cole: „ Tja, Fireball, da wären wir. Dieses Gebiet erachte ich als meine wahre Heimat. Ich sehe es als Heilig an und ich werde auch weiterhin alles daran setzen, es zu beschützen!“

 

Hikari: „ Sieht gut aus! Wo ist hier die nächste Steckdose? Mein Handy ist leer...“

 

Auf Cole’s bösen Blick hin warf Fireball das Handy in seinen Rucksack.

 

Hikari: „ Auch gut, dann kann Jess uns nicht nerven! Wo wohnen wir eigentlich?“

 

Cole: „ Komm mit, ich habe hier bei meinem letzten Urlaub & Training 2 Iglu-Zelte vergraben.“

 

Gemeinsam bauten sie die Zelte auf und legten sich erst mal schlafen. Nach ausgiebigem Schlaf weckte der Wolf seinen Tag-Team-Partner.

 

„ Tag 1: Trainingsbeginn!“ führte Cole aus. Und so ging es erst mal zum Schwimmen. Durch den See hindurch und wieder zurück. Zehn Mal.

 

 

 

 

MG: „Zwei Videos, einmal Rage, dann Phoenix und nun die World Sports Boys! Und was haben die alle gemeinsam?“
 
VC: "Sie wollen heute allesamt siegreich sein?"
 
MG: "Das ist richtig - außerdem wirken sie alle verdammt konzentriert! Wenn das bis zu ihren jeweiligen Matches so bleibt, dann werden wir heute eine richtig gute Show erleben!"
 
VC: "Das werden wir auch so, schließlich ist die heutige Card eine der Besten, die wir jemals hatten!"
 

MG: "Machen wir mal weiter mit einem der Gegner der World Sports Boys, nämlich Tom Orion. Er wird nachher im Rumble übrigens die Nummer Eins haben!"

 

 

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LIVE

 

 

Die Kamera zeigt uns den Platz vor der Halle, wo sich die Fans darum reißen den ankommenden Stars ein Autogramm abzuringen. Im Augenblick sehen wir allerdings keinen Wrestler in der Nähe, dennoch buht das Publikum ziemlich laut. Schließlich sehen wir das Objekt des Missfallens: Es ist ein kleiner und alter Ford Escort, der sich dem Parkplatz nähert. In ihm sitzt Tom Orion.

 

Bevor Tom allerdings in einen freien Parkplatz steuern kann, stottert der Motor des Wagens kurz und setzt aus. Kurz darauf beginnt Rauch aus dem Wagen hervorzusteigen. Umgehend schlägt der Missmut der Fans in Schadenfreude um als Tom hustend und mit hochrotem Kopf aussteigt.

 

Orion: “Was lacht ihr so dämlich! Das kann jedem mal passieren. Ihr Autogrammjäger geht mir gehörig auf den Geist. Genauso auf den Geist wie ALLE Menschen. Oh... I HATE YOU ALL!”

 

Hasserfüllt tritt Tom gegen das gescheiterte Gefährt und lässt es einfach an Ort und Stelle stehen. Wütend bahnt er sich einen Weg durch die Menge in Richtung Halle, ohne noch jemand eines Blickes zu würdigen oder auf die zahlreichen Beleidigungen und Verhöhnungen zu achten, die man ihm an den Kopf wirft.

 

 

 

MG: “Er ist immer noch so umgänglich wie eine Katze der man auf den Schwanz getreten hat.”

 

VC: “Wenigstens hat er es heute unterlassen die Fans übermäßig zu beschimpfen und lediglich seinen Standardspruch abgelassen.”

 

MG: “Es hat aber ganz schön in ihm gelodert.”

 

VC: “Kein Wunder, die Leute haben sich wieder mal so benommen als sei er irgendeine Attraktion in einer Freakshow.”

 

MG: “Aber er ist nun mal eine Attraktion. Dies hier ist schließlich Sports Entertainment.”

 

VC: “Sag das Tom und nicht mir.”

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Einige Tage vor dem Brawlin’ Rumble V

Irgendwo in Berlin.

 

Es ist ein durchwachsener Tag, das Wetter ist, nichts Halbes und nichts Ganzes. Der junge New Yorker Wrestler, mit fast 5 Jahren Karriere auf dem Buckel, sitzt in einem Straßenkaffee. Seine blauen Augen sind, hinter einer Sonnenbrille, verborgen. Er trägt einen schwarzen Trainingsanzug von Adidas und ein paar Sportschuhe, derselben Marke.

 

Vor ihm auf dem Tisch steht ein Espresso und im Aschenbecher, liegt eine glühende Kippe. Der qualm steigt in die Luft und mal wirre Bilder. Gelangweilt pustet Samuel den, blauen, Dunst weg vom Tisch.

 

„Nicht viel los hier, zum Glück.“

 

Der Gedanke ist noch nicht ganz gedacht, da unterbricht eine, ihm wohl bekannte, Stimme seine Freude.

 

„Na, wer hat denn da den Weg nach Hause gefunden? Wenn das nicht der Ultraviolent Sammy Lorenz ist… entschuldige… Samuel Lawrence natürlich!“

 

Leicht geschockt dreht Samuel den Kopf, blickt in das grinsende Gesicht von Valkos Heritage, dem Freakanite. Er mustert seinen Gegenüber kurz und antwortet, während er den Kopf schüttelt.

 

Samuel Lawrence: „Wenn das nicht mein alter Freund ist!“

 

Das PCWA Aushängeschild zieht voller Unstimmung zu seinem Gegenüber eine Augenbraue hoch.

 

Valkos Heritage: „Damit das mal klar ist, Sam - Wir waren nie Freunde, sind es nicht und werden es auch niemals sein…“

 

Der New Yorker atmet tief durch und lässt Valkos nicht mehr aus den Augen, während der Freak ungefragt Platz nimmt auf dem Stuhl gegenüber.

 

Samuel Lawrence: „Du verletzt mich alter Freund. Eigentlich war ich ja nicht gekommen um persönlich zu werden. Nein, ich dachte mir, besuch doch mal deine ‚Freunde’ und das ist also der Dank dafür.“

 

Sein Grinsen wird von Wort zu Wort, breiter und seine Augen funkeln ein wenig. Der ehemalige „wilde Junge“, sitzt ruhig vor dem Helden der GCWF/PCWA Geschichte. Sie beide verbindet wenig, vielleicht waren sie lange in einer Promotion. Kurz mal zusammen in einem Stable. Aber das ist lange her und Samuel scheint wenig Interesse an der One Man Freakshow zu haben.

 

Valkos Heritage: „Was ist bloß aus dir geworden, Sam? Früher eine große Fresse und immer einen Stuhl griffbereit und heute? Heute sitzt du hier rum wie ein Häufchen Elend. Ich habe dich in der EFW gesehen – ein Häufchen Elend und es würde mich nicht wundern, wenn du im Rumble selbst auch wie ein Häufchen Elend agierst…“

 

Samuel Lawrence: „Hey sag mal, was ist los mit dir? Ich mein, ich sitz hier und trink einen Kaffee und denke an nichts Böses. Bis....“

 

Er atmet noch einmal durch, schüttelt den Kopf  und fährt fort.

 

Samuel Lawrence: „...bis du ankamst und aus irgendeinem, mir nicht bekannten, Grund auf die Nerven gehst. Was hab ich mit dir zu tun? Hab ich grade irgendwo dein Bobbycar platt gefahren?  Sag es mir, was ist dein Problem? Bist du jetzt beleidigt, weil du zu blöd warst um beim Rumble mitmachen zu dürfen? Aber hey, diesmal wäre nicht mal  Platz 2 für dich drin, Hinter mir kommt erst mal lange nichts und dann komme noch mal ich! Ich belege alleine, die ersten 3 Plätze.“

 

Für einen Moment herrscht Stille. Bis auf das Atmen der Protagonisten vernimmt man gar nichts. Doch dann bricht es aus dem Freakanite heraus, ein lautes Lachen, welches er Samuel entgegen wirft. Dieser reagiert mit einem verdutzten Gesichtsausdruck und dann scheint der Freakanite dieses Lachen auch endlich erklären zu wollen.

 

Valkos Heritage: „Die ersten 3 Plätze? Oh Sam, muss ich dich wirklich daran erinnern, wer von uns Beiden mehr erreicht hat? Muss ich dich an den GCWF World Title erinnern? Muss ich dich an die GCWF Tag-Team Titles erinnern, an denen du sowohl als Teil von Sick & Smoke, sowie mit den anderen Sex, Drugz & Violence Mitglieder, als auch als Final Suicide-Member nicht einmal annähern heran gekommen bist? Im Vergleich zu dir ist meine gesamte Karriere ein einziger Höhepunkt…“

 

Die Miene des „Sicksters“ versteinert, seine blauen Augen, versuchen mit den Blicken, durch die Knochen des Freaks zu brechen. Wie Schwerter, rammt er seine Blicke in seinen Kontrahenten.

 

Samuel Lawrence: „Du willst mich wirklich sauer machen... Freak… Valkos, Valkos... Du solltest doch wissen, dass man mich nicht sauer machen sollte. Du hast genug von Ihnen gesehen. Du hast es mitbekommen, wie sie geblutet haben und mein Freund, ich bin zurückgekommen um zu vollenden was 2002 nicht ganz geklappt hat. Und du Valkos, wirst mir keine Steine in den Weg werfen. Niemand wird dies überleben!“

 

Noch immer weicht das Grinsen nicht aus dem Gesicht des Freakanites.

 

Valkos Heritage: „Hör an, hört an. Der große Sammy ist wieder zurück. Puh, nicht das erste Mal, oder? Warst du nicht 2001 schon einmal zurück? Und 2002? Und wahrscheinlich auch 2003 als wundertoller Suicide Ninja? Bist du nicht permanent irgendwie ‚zurück’? Mal im Ernst, wer gibt denn noch was darauf, wenn du dein Comeback ankündigst?“

 

Langsam fängt das linke Auge von Samuel an zu zucken. Man sieht ihm an, dass die Worte nicht unbedingt an ihm abprallen, sondern alle hart treffen.

 

Samuel Lawrence: „Du kannst reden, was du willst. Nichts was einst war zählt heute. Heute zählt nur eins und das ist mein Anspruch auf Respekt. Ich war lange Zeit weg, einige Leute haben ihren Respekt verloren und nun…“

 

Die Miene entspannt sich wieder, besser gesagt sie schlägt wieder in sein Grinsen um. Samuel schaut Valkos, noch immer, in die Augen.

 

Samuel Lawrence: „... nun lehre ich denen das fürchten, die den Respekt verloren haben. Ich werde ihnen das Blut aus den Körpern prügeln. Schade eigentlich, dass du nicht unter ihnen sein wirst. Aber ich bin mir sicher, du wirst schon noch den Fehler machen und meinen Weg kreuzen… sei dir sicher, ich freu mich darauf!“

 

Valkos Heritage: „Huuuh, da habe ich aber Angst. Der große Sick Sammy droht mir. Junge, da nimmst du aber ganz schön große Worte in deinen kleinen Mund! Aber ich bezweifle, dass du noch den Mumm, dass du noch das Hardcore in deinen Knochen und in deinem Blut hast, es wirklich mit mir aufzunehmen. Droh mir nur, Sam und ich werde dir nicht nur zufällig über den Weg laufen…“

 

Genug ist genug, Samuel steht auf und plustert sich, wie ein Hahn, vor Valkos auf. Gerade will er noch ein paar Worte loswerden, da dringt der Ton seines Handys, in sein Ohr. Er nimmt das Handy aus der Tasche, schaut kurz auf das Display und geht dann ran.

 

Samuel Lawrence: „Hey mein Freund, ich wollte mich grade auf dem Weg zu dir machen. Es wird Zeit, mal wieder ein wenig zusammen zu treffen und etwas zu reden. Es ist viel passiert…“

 

Kurz wartet er die Antwort, des Mannes am anderen Ende ab, ehe er auflegt. Er steckt sein Handy in die Tasche. Wirft ein paar Scheine auf den Tisch und dreht sich dann wieder zu Valkos.

 

Samuel Lawrence: „Ich würde gerne weiter mit dir spielen aber leider ruft das Geschäft nach mir. Wir werden uns sicherlich wieder sehen aber ich hoffe wir werden es nicht!“

 

Lawrence dreht sich weg von Valkos und läuft aus dem Bild.

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Soeben hat mir die Post eine Bestätigung für die Teilnahme am zankenden Rumpeln – unredlich Brawlin’ Rumble genannt – gesendet. Da ich gerade in der Stadt war und dort bei einem Kiosk ein paar Heftchen mit leicht bekleideten Frauen zerriss, war meine Laune sowieso ausgesprochen gut. Dummerweise scheint meine Initiative für den Kampf gegen die Unzucht nicht bei allen Menschen für Verständnis zu sorgen, denn am Kiosk anwesend war auch eine Mutter und ihre Tochter. Nachdem ich das letzte Heft zerrissen habe, fragte das kleine Mädchen: „Mami, ist der alte Mann krank?“ und die Antwort der Mutter war unglücklicherweise: „Ja, sehr sogar.“ Das hat mich dann doch etwas verwirrt, doch ich liess mir meinen Triumph nicht nehmen und marschierte fröhlich nach Hause. Weil ich seit einer längeren Zeit endlich wieder einmal ringen werde, musste ich die gute Nachricht gleich meiner Nachbarin Frau Herzog mitteilen. Überglücklich führte ich ihr einige Lufttritte vor, was sie nur mit einem Kopfschütteln erwiderte, ehe sie die Türe zuknallte. Manchmal werde ich aus dieser Frau einfach nicht schlau…

 

Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich mich wieder auf den Ringkampf freuen würde, denn schliesslich verliess ich den Kampf Ringverband – unredlich CWF genannt – ja nur, weil diese Liga dermassen verkommen und unlöblich war. Aber ich bin überzeugt, dass diese neue Liga sehr keusch sein wird. Zumindest frohlockten das meine keuschen Ohren, als ich den Mann vom Blumenladen, der ein begeisterter Ringenliebhaber ist, nach seiner Meinung fragte. Allerdings weiss ich, dass es überall schwarze Schafe gibt. Das wissen wir alle seit König Herodes, Judas oder Kain! Folglich werde ich mich in den nächsten Tagen wieder vermehrt auf das Ringen vorbereiten, so dass ich wieder der Alte bin. Meine Tochter musste übrigens herzhaft lachen, als ich ihr mitteilte, dass ich beim zankenden Rumpeln teilnehmen werde.

 

Leopold Löblinger hat eine Tochter? Jawohl, wobei ich das genauer erläutern muss. Mein ältester Bruder Theodor und seine Frau Elsbeth sind bis nächsten Januar in Südamerika, so dass ich auf ihre Tochter Stefanie aufpassen soll. Stefanie, meine Nichte, ist 18 Jahre jung und geht aufs Gymnasium, ist also ein sehr intelligentes Mädchen. Als Ersatzvater habe ich es mir zur Pflicht gemacht, zu kontrollieren, ob sie sich ordentlich ernährt, anständig kleidet und ihre Hausaufgaben macht. Das gefällt ihr zwar nicht immer, aber als verantwortungsvoller Mensch fühle ich mich zu dieser Kontrolle gezwungen. Leider hat sie Mühe, meine Gesetze zu akzeptieren, so dass es immer wieder mal zu einem Streit zwischen uns kommt. Gerade gestern, es war Samstag, war ich stinksauer, als Stefanie erst mitten in der Nacht nach Hause kam. Da ich mir grosse Sorgen machte, schrie ich sie an: „Wenn ich es noch einmal erlebe, dass du erst um 21:15 nach Hause kommst, wird das Konsequenzen für dich haben, junge Dame!!“ Ich war dermassen wütend, dass ich wild mit dem Fuss auf den Boden stampfte und zur Beruhigung einen Pfefferminztee benötigte. Mein ganzer Körper zitterte.

 

Auch was die Kleidung angeht, haben meine temporäre Tochter und ich ganz andere Vorstellungen. Meine keusche Schuluniform, die ich ihr gekauft habe, gefiel ihr offenbar nicht so. Ich muss sie auch sehr oft ermahnen, wenn mir ihre Kleidung nicht passt. Allerdings komme ich ihr mit dem Taschengeld entgegen. Sie kriegt von mir eine Europamark in der Woche, damit darf sie sich etwas Süsses oder sonstige Dinge, die bei den Jugendlichen gerade „in“ sind, kaufen. Nebenbei arbeitet Stefanie als Ticketverkäuferin im Theater, ein sehr löblicher Nebenberuf. Obwohl sie mir oft widerspricht, denke ich, dass ich ein guter und grosszügiger Vater bin. Gerade kürzlich habe ich ihr eine moderne Schallplatte von „Janis Joplin“ geschenkt. Zwar klingt diese moderne Musik etwas komisch für meinen Geschmack, aber die Jungen hören ja bekanntlich eine andere Musik. Über ihren Scherz, diese „Janis Joplin“ wäre überhaupt nicht modern und absolut „out“, musste ich herzhaft lachen.

 

Wie dem auch sei. Ich sitze nach wie vor auf meinem Sessel und überlege mir, wie ich mich für das zankende Rumpeln kleiden soll. Vielleicht gibt es in dieser Liga ja mehr redliche Leute als in den anderen Ligen. Realistisch gesehen tummeln sich dort bestimmt eine Menge von unredlichen Menschen rum, aber die gibt es heutzutage ja leider überall. Folglich werde ich meinen Pfeffersprüher mitnehmen, falls mir ein Unhold an den Kragen möchte. Und ich ziehe meine Sonntagsschuhe an. Nun muss ich nur noch überlegen, wie ich nach Berlin komme, denn seit einigen Zwischenfällen habe ich ja ein offizielles Bahnhof-Verbot am Mannheimer Bahnhof. Aber ich beharre nach wie vor darauf, dass ich in jedem Punkt Recht hatte. Zum Beispiel beförderte ich meist mittels Gewalt Raucher aus dem Nichtrauchergebiet. Zwar haben diese Menschen in dieser Nichtraucherzone nicht geraucht, aber diese Zone ist nur für Nichtraucher, so dass Raucher, auch wenn sie dort nicht rauchen, dort nichts zu suchen haben.

 

Mir wird etwas einfallen. Eines ist jedenfalls sicher: Nach diesem Abend werden alle Beteiligten nur noch vom redlichen Leopold Löblinger sprechen. Dieser Abend wird mir gehören! Der Kampf gegen die Unredlichkeit wird in Berlin in die nächste Runde gehen, das garantiere ich. Und er wird in dieser Liga Früchte tragen! Ich, Leopold Löblinger, bereite mich vor!

 

 

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LIVE

 

 

Die Kamera blendet in eine Umkleidekabine, sie ist schlicht gehalten und an der Wand, die nicht von einigen Spinden oder der gleichen zugestellt ist, hängt ein Banner. Es ist das Banner der WoD. Die Kamera schwängt leicht weiter zu Tür als diese sich dann öffnet. Aya und der Rest der WoD betritt die Umkleidekabine.

 

Aya: „Au man die haben hier ein Service wie in der Steinzeit.“

 

Sarah : „Aya .. reg dich nicht auf, was können die denn dafür das sie nicht wirklich Ahnung davon haben wie man behandelt werden sollte.“

 

Jimirion : „Das stimmt …. Ich meine hast du den einen Gesehen …. Diesen Schlitzaugen …. Das soll ein Ringrichter sein .. na dann gute nacht.“

 

Devil : „He regt Euch ab .. wir sind hier um eine gute Show zu bieten und eventuell Kamponari und Dariak aus dem weg zu räumen. Wenn wir es geschickt anstellen ist der Weg in der GWL frei.“

 

Aya : „Stimmt auch wieder Devil.“

 

Alle Mitglieder der WoD haben es sich in der zwischen zeit gemütlich gemacht in der Umkleide. Dann Klopft es an der Tür. Ein Junger Mann tritt hinein und reicht Sarah, der Managerin von Aya, einen Umschlag.

 

Jimirion : „Was ist das ?“

 

Sarah : „Woher soll ich das wissen.“

 

Aya : „Na dann gibt das mal mir, ich will mir das anschauen.“

 

Sarah gibt Aya den Umschlag denn er dann auch sofort öffnet. Einige 500 Euro Scheine holt Aya aus dem Umschlag und ein Pfeifen geht durch die Kabine der WoD. Dann blendet die Kamera aus.

 

 

 

MG: "Muss ich die verstehen?"
 
VC: "Du kannst ja mal Dariak anrufen, ob er sie versteht!"
 
MG: "Das tut er offensichtlich nicht, denn irgendwoher müssen die Probleme zwischen Dariak und dieser komischen WoD ja kommen..."
 

VC: "Stimmt auch wieder..."

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Sie kniet mit einem Bein auf der Bank und hält die Hantel in der Hand. Der Rücken ist durchgestreckt, der Arsch von einem grauen Stofftanga nur mangelhaft bedeckt, die natürlichen, jungen Brüsten stecken in einem grauen Stoff-Sport-BH und nicht zu vergessen, die Sportschuhe, die in einem Fittnessstudio natürlich Pflicht sind. Ihr Körper ist über und über mit Schweiß bedeckt und ihre makellose Haut glänzt im hellen Licht des Raumes. Obwohl sie hier trainiert, ist sie voll geschminkt und mit jeder Faser ihres Gesichts stöhnt sie gerade zu ihre Lust heraus dem nächsten, der durch die Tür kommt anzuspringen und mit ihm (oder ihr) wilde Stunde auf dem Fußboden oder sonst wo zu verbringen!

 

„Fantastisch! Das war klasse, Sarah, kurze Pause für dich!“

 

Erleichtert nimmt Sarah eine gemütlichere Haltung an und nimmt dann das Handtuch, das Mike ihr gereicht hat, um sich das Öl, das mittlerweile tatsächlich mit Schweiß, den das Licht der Scheinwerfer verursacht hat, vermischt ist, aus dem Ausschnitt zu wischen, als sie sich danach das vorher weiße Handtuch ansieht, bemerkt sie jedoch, dass es auch das Puder mit abgewischt hat, dass ihre fast makellose Hautkomplett makellos erscheinen lässt. Sie ignoriert deshalb einfach das Gefühl des Schweißes zwischen den Brüsten und geht ein wenig mit Mike durchs Haus spazieren.

 

Mike: „Für welches Magazin sind diese Bilder, noch mal?“

 

Sarah: „Irgendein Fitness Magazin. Ich komm aber irgendwie nicht auf den richtigen Namen, irgendwas mit „Muscle“ war es glaube ich.“

 

Mike: „Mmhm.“

 

Sarah genießt die freie Bewegung, die sich wirklich unglaublich toll anfühlt, wenn man so lange still stehen muss, bei so einem Fotoshooting. Nun ja, das Geld stimmt und es tut ihrem leichten Exhibitionismus auch nicht schlecht, wenn sie weiß, das tausende Kerle sie so sehen können.

 

Mike: „Weißt du zufällig, wem das Haus hier gehört? ES sieht wirklich…schön…aus.“

 

Sarah: „Ich glaube es ist leerstehend. Der Besitzer ist nach Los Angeles gezogen und vermietet es öfters, bis er einen Käufer gefunden hat. Die Einrichtung könnte bleiben, wenn der Käufer es möchte, der Preis ist angemessen, für so ein nobles Haus und esist wirklich alles erster Güte hier…“

 

Überrascht schaut Mike sie an.

 

Sarah: „Na, man hat ziemlich viel Zeit, wenn man in der Maske ist und der Kerl, die mich geschminkt hat kam irgendwie auf das Thema zu sprechen.“

 

Mike: „Er schminkt dich und redet von Häusern? Ist er…na ja ist auch egal. Aber wäre das nicht etwas für uns? Du weißt wie gern ich nach Berlin ziehen würde und das Haus hier scheint wirklich gut zu sein.“

 

Sarah: „Also, im Grunde spricht nichts dagegen, du musst halt…“

 

Fotograf: „Sarah, ab in die Umkleide, das nächste Motiv steht an!“

 

Sarah: „…Wir sprechen später noch mal drüber, ich muss mich jetzt in einem Bikini zwängen, der wahrscheinlich wieder extra 1 bis 2 Nummern zu klein sein wird…“

 

Mike schmunzelt ein wenig, lässt seine Gedanken dann jedoch wieder Richtung Hauskauf gleiten.

 

 

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LIVE

 

 

Wild Thing sitzt an einem Tisch im Backstagebereich und widmet sich geduldig den Autogrammwünschen seiner Fans. Es hat sich, wie auch zu erwarten, eine ziemlich lange Schlange gebildet. Neben ihm sitzt seine Frau Dani, welche ihm die Autogrammkarten reicht, aber sonst gelangweilt wirkt und sich nicht in die Gespräche ihres Manns einmischt. Sie betrachtet dies wohl mehr als lästige Publicity – Arbeit. Dem Wilden scheint es dagegen sogar Spaß zu machen.

 

WT: “Na, was darf es denn bei dir sein?”

 

Fan1: “Für Detlef, einen treuen Fan.”

 

WT: “Mit dem Namen bist du ja aber auch gestraft.”

 

Fan1: “Ich weiß, das sagt mir jeder, aber Ulf ist auch nicht gerade besser.”

 

WT: “*lacht* Da hast du allerdings recht. Ich hätte den wohl nie veröffentlichen dürfen.”

 

Fan1: “Ach was, ist doch ganz lustig und macht dich noch menschlicher?”

 

WT: “Ja? Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Hier ist dein Autogramm.”

 

Fan1: “Danke sehr!”

 

WT: “Gern geschehen.”

 

Sofort reicht ihm Dani eine neue Karte. Fröhlich winkt der Wilde den nächsten Fan heran.

 

WT: “Na, was ist mit dir, auch so einen ausgeflippten Namen?”

 

Fan2: “Äh... nein. Mein Name ist Karl.”

 

WT: “Dann für Karl... meinen treuesten Fan, nicht wahr?”

 

Fan2: “Eigentlich kann ich dich nicht leiden. Meine Freundin hat mich nur vorgeschickt weil sie zu faul zum anstehen war.”

 

WT: “Ach so. Na, ist doch toll, dass du dich so aufopferst!”

 

Fan2: “Man kann es auch blöd nennen, meine Füße tun mir weh.”

 

WT: “Da muss man durch. Hier ist es.”

 

Fan2: “Danke. Ich dachte du reißt mir jetzt den Kopf ab.”

 

WT: “Ach was, passt schon.”

 

Wild Thing ist mit dem Stift nicht zufrieden und lässt sich von Dani zusätzlich zur nächsten Autogrammkarte noch einen neuen Stift geben. Er will ja schließlich kein halbes Autogramm geben.

 

WT: “Was bist so aufgeregt?”

 

Fan3: “Ich wollte dich schon immer mal treffen!”

 

WT: “Jetzt hast du es. Und nun?”

 

Fan3: “Äh... hmm.... kann ich dir die Hand schütteln?”

 

WT: “Sicher. *schüttelt ihm die Hand*”

 

Fan3: “*kreisch*”

 

WT: “Ein Autogramm sicher auch noch?”

 

Fan3: “Ja, danke, super! *kreisch und mit dem Autogramm wegrenn*”

 

WT: “Meine Güte.”

 

Nun gönnt sich der Wilde eine kleine Pause um einen Schluck aus einem Glas Wasser zu nehmen. Kein Bier, ein gutes Zeichen. Und schon geht es weiter.

 

WT: “Du bist ein bisserl ruhiger, oder?”

 

Fan4: “Klar, gibt mir einfach nur ein Autogramm und ich stör dich nicht weiter.”

 

WT: “Cool. *schreibt*”

 
Fan4: “Wirst heut gewinnen?”

 

WT: “Sicher. Ich bin schließlich Wild Thing!”

 

Fan4: “Natürlich, wie konnte ich nur fragen?”

 

WT: “Für Fan Nummero 4 vom baldigen Gerasy Champion.”

 

Fan4: “Genial!”

 

WT: “Bis dann.”

 

Das wird sicher noch ewig so weitergehen, weshalb wir uns vorerst mal wieder ausblenden.

 

 

 

MG: “Wie in seinen besten Zeiten!”

 

VC: “Ja, sein Image scheint auch nach dem Verlust den Tribune – Titles nicht gelitten zu haben.”

 

MG: “Und das obwohl er sich ja lange Zeit über diesen identifiziert hatte.”

 

VC: “Er hat ja auch ein neues Ziel vor Augen: Den Gerasy – Title.”

 

MG: “Wer weiß, vielleicht steigt der Wert eines Wild Thing – Autogramms ja schon heute Abend um einige Prozent.”

 

VC: “Es gibt ja auch Autogramme mit dem Musiker Ulf Lang, die sind genauso begehrt.”

 

 

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OFFSIDE THE CAMERA

 

 

„Herein.“

 

The Phoenix stößt die Tür zu dem mit „PCWA, Datenbank & Archiv“ betitelten Raum auf.

 

Zwischen Aktenschränken, Regalen und Leitern sitzt eine Dame mittleren Alters, die den Neuankömmling misstrauisch mustert.

 

Dame: „Guten Tag Herr…“

 

Phoenix: „Herr Phoenix.“

 

Die Dame nickt.

 

Dame: „Herr Phoenix, ja. Was kann ich für Sie tun?“

 

The Phoenix schaut sich um. Sämtliche Schränke und Schubladen sind mit kryptischen Buchstaben- und Zahlenkombinationen verziert.

 

Phoenix: „Ich suche die Daten ehemaliger Wrestler der PCWA. Ihre Anschrift, ihre Kontaktdaten.“

 

Dame: „Die haben wir natürlich hier, die stehen dort in Schrank 12 – N – 96. Allerdings ist es Ihnen nicht gestattet, sich diese Daten ohne Genehmigung anzuschauen.“

 

The Phoenix sucht den Raum nach besagtem Schrank ab und findet ihn wenige Sekunden später. Zielstrebig marschiert er auf diesen zu.

 

Phoenix: „Danke sehr.“

 

Der Schrank wird geöffnet und vor dem Feuervogel tun sich etliche Schubladen auf. Diese sind nun alphabetisch sortiert, machen eine Suche dementsprechend leichter.

 

Dame: „Hey, ich habe gesagt das dürfen Sie nicht. Lassen Sie das.“

 

The Phoenix ignoriert die keifende Dame komplett und kramt in den Akten. Er sucht nun bei A. A wie Angle. Sekunden später scheint er fündig geworden zu sein.

 

Phoenix: „Unbekannt verzogen, vermutlich Aufenthalt in den USA.“

 

The Phoenix schüttelt mit dem Kopf.

 

Dame: „Hallo, aufhören.“

 

Der Feuervogel setzt seine Suche fort. L wie Lorenz.

 

Phoenix: „Bürgerlicher Name: Lawrence, Samuel.“

 

In Gedanken geht Phoenix die Teilnehmerliste des Brawlin` Rumble durch und schon macht sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit.

 

Dame: „Hören sie auf, sonst…“

 

Phoenix: „SONST WAS?“

 

Geschockt von der harschen Antwort des Maskierten zuckt die Dame mittleren Alters zusammen. Ist es ihr Gehalt wirklich wert sich mit diesem aggressiven Herrn rumzuschlagen? Während sich die Dame also zurückzieht such der Feuervogel weiter. O wie Ortega.

 

Phoenix: „Ortega, Diego. Ach, wir sehen uns ja auch beim Brawlin` Rumble.“

 

Erneut ein Lächeln auf dem Gesicht des selbsterklärten Topfavoriten auf einen Sieg beim Brawlin` Rumble. Die Suche geht derweil weiter. A wie Amarov.“

 

Phoenix: „Amarov, Vlad. Unbekannt verzogen.“

 

Suchenden Blickes durchstöbert The Phoenix die Akte des ehemaligen Rumble Siegers, kann aber offensichtlich nichts entdecken was ihn glücklich macht. So wird die Akte einfach fallen gelassen. Wir sind beim letzten Kandidaten seiner Suche angelangt.

 

Phoenix: „Ares, Beiname: Gott des Krieges, Wohnort: Frankfurt.“

 

Die Augen des Feuervogels beginnen zu funkeln als wollten sie sagen „Sehr schön.“ Säuberlich wird die Akte des Brawlin’ Rumble Siegers von 2004 verstaut, bevor der Schrank 12 – N – 96 geschlossen wird.

 

Phoenix: „Junge Dame, vielen Dank für ihre Unterstützung."

 

 

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LIVE

 

 

There we are. PCWA Dome. Ich und mein besserer Schatten, also known as Juliane. Der eine, der große Abend steht bevor. Und Juliane glaubt an mich. Was braucht ein Mann mehr zur Motivation?

 

Juliane: „Meine Damen und Herren, darf ich vorstellen? Der zukünftige Brawlin’ Rumble V Gewinner, amtierende Tribune Champion und baldige Gerasy Champion …“

 

John Smith: „Na, na, wir wollen es nicht übertreiben, Schatz. Wäre irgendwie unsinnig und gefährlich.“

 

„Na das überrascht mich aber jetzt, Mr. Next Big Thing. Was ist los? Hast du deine Ansprüche zurückgeschraubt oder wie darf man diese Bescheidenheit verstehen?“

 

Ich drehe mich um, kenne diese Stimme. Natürlich … Er. Valkos Heritage.

 

John Smith: „Schau an, schau an. Heritage also mal wieder auf der Lauer, um irgendwelche dummen Kommentare abzugeben. Nice. Really nice.“

 

Ein kurzes Nicken in Richtung seiner Begleitung deutet dieser, dass sie doch bitte für den Moment still sein soll.

 

John Smith: „Aber sprich, Junge: Was treibt dich in meine Arme? Das Gold? Willst du der Nächste nach Novoselic sein, der gegen mich eine Niederlage in einem Tribune Match einstecken darf?“

 

Sein Lächeln wird breiter.

 

John Smith: „Oder will der große Valkos Heritage mir vorheulen, dass er beim Brawlin’ Rumble nicht mitmischen darf?“

 

Die Miene des Freakanite, der zuvor noch recht gutgelaunt wirkte, verfinstert sich langsam und er lässt seinen nun ernsten Blick von John Smith zu dessen Begleiterin und wieder zurück wandern.

 

Valkos Heritage: „Ich versuche jetzt mal ganz sachlich zu bleiben, Smith…“

 

Hält für einen Augenblick inne und lenkt seinen Blick für einen Augenblick gen Boden, atmet tief durch und sieht dann mit fast noch grimmigerem Blick wieder den amtierenden Tribune an.

 

Valkos Heritage: „Spar dir deine dummen Sprüche… ist besser für uns Beide, wir Beide haben noch Matches zu bestreiten…“

 

John Smith: „Okay, okay … Aber im Ernst, Valkos … Was ist das für ein Gefühl? Das erste Mal seit langer, langer Zeit nicht im Brawlin’ Rumble kämpfen. Dieses Mal von Grund auf versagen, bei der Mission, endlich die PCWA mal wieder einen Sieger stellen zu lassen.“

 

Wieder wird das Lächeln breiter.

 

John Smith: „Oder anders ausgedrückt … Wenn jemand wie Rage, Black oder ich dir diese Chance rauben?“

 

Ein fast gleichgültiges Schulterzucken soll vorerst als Antwort reichen, aber weder John, noch Juliane, scheinen damit etwas anfangen zu können. Also seufzt der Freakanite leicht und fährt dann fort.

 

Valkos Heritage: „Was soll ich machen, John? Ich habe verloren. Auf die eine oder andere Weise habe ich verloren. Also brauchst du mit deinen komischen Drohungen mir nicht kommen, schließlich habe ich heute andere Dinge zu tun, auf die ich mich konzentrieren muss…“

 

John Smith: „Oh, sure.  Alles konzentriert sich bei dir heute auf deine kleine Schwester. Kein Gedanke wird auf die Chance verschwendet, sich einen Gerasy Title Shot zu holen. Big, bad boy Keevan in den Arsch zu treten. Klar …“

 

Wem willst du diese Lügen erzählen? Deiner Oma?

 

John Smith: „Das muss dich doch gewurmt haben, Junge … Zweimal hintereinander als Letzter eliminiert worden zu sein. Zwei Mal hintereinander nur Silber errungen zu haben. Und seien wir ehrlich: Silber ist ganz und gar nichts wert. Keiner wird sich deshalb später an dich erinnern. Maximal irgendwelche Heritage-Überfans.“

 

Sichtlich getroffen von den Worten seines Gegenübers wendet der Freak seinen Blick ab, schließt die Augenlieder und zuckt nervös mit der Oberlippe. Valkos selbst weiß, dass diese beiden Zweitplatzierungen nichts wert sind und Valkos wenig weiter gebracht haben. Doch er kämpft mit sich und bringt Smith plötzlich ein leichtes und sogar arrogant wirkendes Lächeln entgegen.

 

Valkos Heritage: „Immerhin wurde ich zweimal Zweiter, Johnny. Du warst vor einem Jahr noch ein Niemand… was du eigentlich auch noch heute bist…“

 

John Smith: „Wir werden ja heute Abend sehen, inwieweit ich es besser machen werde, als du. Die Gästeliste ist wieder lang und luxurös. Wir werden sehen, wer es von ihnen heute Abend am längsten aushält im Ring. Einen schönen Abend noch …“

 

Er wendet sich an Juliane, die sich sichtlich gelangweilt hat bisher.

 

John Smith: „Schatz? Wir gehen …“

 

Valkos Heritage sieht dem Paar angespannt hinterher, wie es Arm um Arm verschlungen in den Gängen des PCWA Domes verschwindet. Man merkt ihm an, dass diese Nichtteilnahme an seinen Nerven zerrt und das John Smith weder der Erste, noch der Letzte sein wird, der in diese Wunde Salz hineinwirft. Eine neue Situation für Valkos Heritage, mit der er erst einmal fertig werden muss. Aber er weiß auch, dass wenn auch diese Runde an John Smith geht, sie sich wieder sehen werden – Andere Voraussetzungen, andere Ziele.

 

 

 

MG: "Nice One! Wieder einmal kabbeln sich John Smith und Valkos Heritage. Schade, dass die Beiden nachher nicht im Rumble aufeinander treffen!"
 
VC: "Das riecht auch vielmehr nach einem Fight um den Tribune Title, falls Smith diesen nachher gegen Novoselic verteidigen kann, der sich lieber mit Häusern anstatt einem ausgewogenen Training beschäftigt!"
 
MG: "Ein Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wenn Novoselic meint, kein Training nötig zu haben, dann soll in diesem Glauben bleiben. Entweder hat er Recht, oder John Smith wird ihm etwas anderes beweisen!"
 
VC: "Japp, so oder so wird es wohl kommen. Darum können wir uns ja auch wieder eine Sequenz von Azrael Rage ansehen!"

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Mein Weg

 

Kapitel I

 

Gute Kinder kommen in den Himmel… böse Kinder zum Brawlin’ Rumble

 

Die Berliner Innenstadt. Überfüllt mit Leuten, die gesichtslos wie Puppen eilig von Termin zu Termin hetzen. Geschäfte, die mit billig Angeboten werben und Kauflustige in Strömen anziehen. Nichts was einer Erwähnung nur ansatzweise würdig wäre, außer… Außer einem kleinen Mädchen. Es trägt ein schwarzes Kleid, Bändchenschuhe und hat schwarze Haare. Es wirkt blass, aber nicht schmucklos oder kränkelnd. Nein es hat stattdessen eher eine eigene Ausstrahlung. Sie bewegt sich aufrechten Ganges, wirkt fast erhoben neben diesen ganzen Massen an anderen Menschen. Ihre hellen blauen Augen sehen gerade aus. Mit dem Ziel geliebäugelt. Auf einem großen Platz geht sie über einige Treppen zu einem U-Bahnhof. Einige Meter unter der Erde stellt sie sich an einem Steig. Dort steht sie regungslos. Menschen allen Alters sehen sie an, doch niemand spricht sie an. Ihr erwidernder Blick wirkt überlegend. Um nun mal des Pudels Kern zu lüften. Bei diesem Mädchen handelt es sich um die Tochter des PCWA bekannten Teufels Azrael Rage. Ihr auf der Erde gegebener Name ist Cinderella Rage, welcher allerdings meistens mit Cindy abgekürzt wird. So steht der junge, weibliche Teufel nun hier auf dem U-Bahnsteig und scheint auf jemanden zu warten.

 

Mit lauten Getöse setzt eine Bahn in bei ihrem Gleis ein. Die Bremsen quietschend hält er langsam. Erst jetzt blickt sich die eben noch so innerlich ruhig wirkende Jugendliche um.

 

Berlin, Berlin, Berlin. Same place, same mood. Dreht man den Zeiger der Uhr um ein ganzes Jahr zurück, so sieht man ihn ebenfalls. Ebenfalls in einer Bahn. Ebenfalls auf dem Weg zu einer schicksalhaften Begegnung. Damals war es Valkos Heritage, lange ist es her. Geändert hat sich nicht viel. Eigentlich gar nichts. Erst gestern saß in seiner kleinen Kammer und starrte verloren auf die öde, stilvoll in weiß gehaltene Wand. Sekunden flogen vorbei, Minute gingen ins Land. Gar Stunden verbrachte er so in der Dunkelheit. Abermals in der kalten, dunklen Dunkelheit. Positives Denken? Nicht im geringsten. Negatives Denken? Unklar. Wie seine Zukunft. Wie eigentlich alles, was er zu erreichen erhofft. Stolpert zu oft auf dem steinigen Weg und bleibt einfach liegen. Option Aufstehen ist längst gestrichen. Was bleibt ihm also anderes übrig, als auf dem Boden zu liegen, nach Luft zu schnappen und die Leute mit Idealen und Zielen zu erhaschen, die ohne Mitleid an ihm vorbeigehen. Überholen und zurück an das Ende der Nahrungskette werfen. Richtig. Eine Wahl ist nicht vorhanden.


Und so liegt er zwar nicht, doch steht lethargisch auf dem Bahnsteig und starrt apathisch auf die, natürlich in weiß gehaltene, Wand vor ihm. Die Reklame interessiert ihn nicht. Stört ihn nicht. Wird nicht einmal beachtet. Ebenso die kleinen Kinder, die mit lauter Stimme über den Bahnsteig gröhlen und all ihre Bekannten in einer Sprache grüßen, die er sowieso nicht verstehen würde. So wartet er und steigt erst in die ankommende Bahn nachdem bereits jegliche Strömung, sei es nach innen oder außen, aufgehört hat. Eine einsame Sitzreihe wird eingenommen, die Füße auf das weiche Leder vor ihm gelegt und ein melancholischer Blick nach draußen geworfen. Auf die weiße Wand. Aber es wird hoffentlich besser. Nein. Das wäre wirklich zu utopisch gedacht.

 
Chris Fusion: "Und? Geht es uns generell positiv?"

 
Da war sie wieder. Diese eine, äußerst unglücklich formulierte Frage, die er sich in den letzten Stunden öfters gestellt hat. Hat sie wieder laut ausgesprochen, erntet dafür ratlose Blicke von den anderen Bahnfahrern. Wenigstens etwas. Doch die Frage hat sie gar nicht zu interessieren. War an ihn gestellt. Willkommen Schizophrenie, adieu klarer Gedanke. Er beklagt sich nicht. Starrt einfach weiterhin den dunklen Himmel an. Hat die letzten Jahre eh nichts anderes getan. Die ratlosen Blicke weichen Desinteresse und die nächste Zeitungsseite wird bereits aufgeschlagen. Er ist wieder allein mit seiner Paranoia. Beschweren tut er sich noch immer nicht. Schizophrenie paart sich eben gerne mit Depressionen. Inzwischen ein unzertrennliches Duo. Er ist nur ihr erwählter Platz zum außergewöhnlichem Geschlechtsverkehr. Being Chris Fusion. Mit einem Spitzenplatz in der ersten Reihe. Man kann den Verfall förmlich spüren. Sei's drum. Kommen wir zurück auf die Frage. Positiv. Nicht schon wieder. Schon am vorgestrigen Tag ist es ihm nicht geglückt und am heutigen soll es ihm gelingen? An einem Tag, wo selbst das grellste Weiß noch schwarz erscheint? Sicherlich keine guten Voraussetzungen. Er wird es gar nicht erst versuchen. Ist zu beschäftigt die Landschaften zu beobachten.

 
Dabei sollte er eigentlich positiv denken. Oder zumindest an die Sache rangehen. PPV. Brawlin Rumble IV und er ist dabei. Er kann seine Rache bekommen. Klingt doch lohnenswert. Klingt doch positiv. Wandelt sich am Ende sowieso nur ins Gegenteil. Wie immer. Gewinnt er, verliert er. Verliert er...bleibt es dabei. Negativ mal negativ ergibt bei ihm nicht positiv. Er ist wahrlich ein Abstraktum. Und doch ist er auf seiner Reise ins Nirgendwo. Hat zumindest schon das Fahrticket gelöst. Der Lautsprecher knackt, eine maskuline Stimme spricht monoton seinen nächsten Haltestopp aus. Cindy...Cindy? Cindy! Sie ist der Grund, weshalb er am heutigen Tag überhaupt sein Zimmer verlassen hat. Wieso er die Sonne auf sein Haupt hat scheinen lassen und all das blendende Licht erträgt. Sie muss aus dem Weg geschaffen werden. Sie ist das kleine Werkzeug zu seiner Rache. Eine Rache, die seit einem Jahr darauf wartet, entfesselt zu werden. Und eigentlich niemals hätte entfesselt werden sollen...

 

Doch in der gestrigen Nacht kam ihn ein Gedanke. So mag vielleicht kein Gott am Rumble teilnehmen, doch der Teufel hat stets seine Hände im Spiel. Rage. Er ist das wahre Ziel der Rache. Er muss all seinen Hass nur auf Chris Fusion konzentrieren. Und genau deshalb wird ihm heute der einzige Mensch aus den Armen gerissen, der ihm wirklich etwas bedeutet. Verlegen muss Fusion grinsen. Noch immer ähneln sie sich mehr, als sie zugeben wollen.

 

Ein quietschendes Geräusch lässt ihn aufhorchen. Die Bahn stoppt, Türen öffnen sich und schon bald ist auch Fusion wieder an der frischen Luft der U-Bahn Haltestelle. Demonstrativ atmet er einmal tief ihn, während die kalten Finger das todbringende Metall in der Jackentasche vorsichtig streicheln. Die linke Gehrichtung wird eingeschlagen, seine Augen suchen dabei die Umgebung ab. Um einen kleinen Blick zu erhaschen. Doch mehr und mehr Leute drängeln sich eng aneinander an ihm vorbei, rempeln ihn und gehen stumm weiter. Seufzend kommt der Körper zum Stehen, während die Augen noch immer wild ein Puppengesicht nach dem anderen inspizieren. Leise ist es eine weibliche Stimme, die seinen Körper dazu bewegt, sich um 180° zu drehen. Vorsichtig legt er seinen Kopf nach links, Haare fallen in sein Gesicht. Dort steht sie. Sein Ziel. Zumindest für heute. Mit einem Ausdruck, der sein Gesicht das ganze Jahr über schmückt. Vorsichtig pressen sich seine Lippen nun aufeinander, nur um sich kurz darauf, begleitet von Worten, wieder zu öffnen.

 

Chris Fusion: "Du musst Cindy sein."

 

Und auch jetzt ändert sich der Gesichtsausdruck nicht. Stattdessen werden die Arme verschränkt.

 

Chris Fusion: "Ich hatte mir dich etwas älter vorgestellt."

 

Keck guckt das junge Mädchen zurück.

 

Cindy: „Hm und ich hab mich dich größer vorgestellt. Egal! Meinen Namen kennst du ja schon, Chris.“

 

Sie mustert den dunklen  Mann vor sich. Eine leichte Gänsehaut kann sie sich verwehren, doch Vater sagt, dass Teufel nichts fürchten… Vater hat Recht! Stärke zeigen ist Programm. Andererseits muss sie sagen, dass es sie erfreut diesen, wie Vater sagt so strahlenden, Krieger zu sehen.

 

Cindy: „Es freut mich dich kennen zulernen.“

 

Abstraktes Bild! Das Mädchen, welche ein geborener Teufel ist, hält dem fast fremden, doch vom Vater einerseits verhassten Feind und andererseits besten Freund, die Hand zum Gruß hin. Selten wirkt sie so offen, seitdem der Vater seinen abgestammten Platz zurückforderte und an ihre Seite zurückkehrte. Seitdem beschleichen sie oft merkwürdige Gefühle, doch Mensch wie Teufel ist ein Gewohnheitstier. Man gewöhnt sich eben an alles. So konnte selbst ein endlich zurückgekehrter Gabriel Lucifer Cinderella nicht schrecken. Im Gegenteil! Mit Diesem hat sie noch eine Rechnung offen. Er schuldet ihr noch ein Eis! Er hat es versprochen und ihr Vater sagte, dass Lucifer stets die Wahrheit spricht.

Das Paradoxe nimmt seinem Weg, als Cindy noch zu diesem Gruß Zeichen einige sehr offene Worte spricht.

 

Cindy: „bin froh, dass endlich jemand hier ist, der auch ein Gesicht hat…“

 

Sie blickt sich fast angewidert um.

 

Cindy: „Nicht wie diese ganzen Namen - und Gesichtslosen hier.“

 

Verloren richtet sich sein Blick irgendwo auf die Wand hinter seiner Gesprächspartnerin. Flüstert.

 

Chris Fusion: "Ja...endlich ist jemand da, der sich von der grauen Masse abhebt."

 

Und betrachtet nun die ausgestreckte Hand, die sehnsüchtig die seinige erwartet. Zögernd hebt und streckt sich der rechte Arm, während die linke Hand noch immer vergraben in den Tiefen seiner Tasche ist. Hände schütteln sich, die Verbundenheit vertieft.

 

Chris Fusion: "Auch meinen Namen kennst du bereits, deshalb überspringe ich die fröhliche Begegnung von zwei Unbekannten und komme direkt zum Wesentlichen. Zum einzigen Grund, wieso wir uns heute hier überhaupt eingefunden haben. Dein Vater. Rage."

 

Die eben noch ausgestreckte Hand wird zur Faust geballt. Wut spiegelt sich in seinem sonst so gleichgültigen Gesicht.

 

Chris Fusion: "Ohne ihn wärst du für mich nicht weiter von Belangen. Und ohne ihn wärst du auch nur eine gesichtslose Puppe wie all die anderen Wesen hier. Drum haben wir ihm indirekt dieses Treffen zu verdanken und da er es auch ist, den ich zu sehen suche, würde ich es dir danken, wenn du mich zu ihm führst."

 

Die verdeckte Hand umspielt vorsichtig die scharfe Klinge in seiner Tasche. Bald ist der Augenblick gekommen für seine Vergeltung. Und nichtsahnend sowie schutzlos steht sie vor ihm. Nur wenige Meter. Es ist fast schon zu einfach.

 

Chris Fusion: "So gehe vor und ich werde dir folgen."

 

Sie mustert ihn noch einmal genau. Dann nickt sie. Sie geht einige Schritte, doch dann stoppt. Sie sieht ihn mit den selben Augen wie ihr Vater wieder an und beginnt zu sprechen.

 

Cindy: „Lass uns erst ein Eis essen! Wollte dich eh erst ein wenig kennen lernen.“

 

Ohne auf Antwort zu warten, rennt sie los. Chris muss wohl folgen. Schnell geht sie die Treppe zum Platz hoch. Das Tageslicht erwartet sie schon wieder. Nichts ahnend von den mörderischen Absichten des Chris Fusion sieht sie sich um.

 

Cindy: „Hier muss doch irgendwo ein Eiskaffe sein.“

 

Sie blickt sich weiter um. Tatsächlich. Einige Meter am Rande des weiten Platzes über dem U-Bahnhof ist eine Eisdiele. Der doch etwas verwundert drein schauende Fusion wird am rechten Ärmel gepackt. Sie lächelt ihn kurz an und rennt dann ihn hinterher ziehend los.

 

Stolpernd folgt er ihr, während seine Gedanken kreisen. Die Hand den eisernen Griff umfassen und die Mordabsichten immer deutlicher in seinem Kopf hämmern. Dieser Akt der Gewalt muss nicht einmal lautlos geschehen. Sollen sie es doch ruhig sehen. Sollen sie doch ruhig schreien und die Ordnungshüter rufen. Für sie wird es zu spät sein. Und ihn können die vielen Jahre Gefängnis auch nicht mehr brechen. Vorsichtig hebt sich der Arm Stück für Stück aus der Verkleidung, die ihn jetzt noch verdeckt. So gesehen war bereits das äußerst suspekt, erblickt man die anderen Passanten in ihren kurzen Klamotten. Sei's drum. Ändern wird das auch nichts mehr.

 

Entschlossen reißt er seinen rechten Ärmel los und starrt in das verwunderte Gesicht von Cindy. Ihre Mundwinkel ziehen sich wieder nach oben, zaubern ein unschuldiges Lächeln auf ihre Lippen. Glänzend strahlen ihm erwartungsvolle Augen entgegen.

 

Cindy: "Komm schon, Chris. Worauf wartest du?"

 

Gute Frage. Worauf wartet er eigentlich. Warum zögern, wenn er ihr Ende auch gleich herbeiführen kann. Mit nur einem Schnitt. Einen winzigen und doch alles verändernden Schnitt. Und doch war da etwas. Und doch erschlafft sein Arm wieder. Entschlossenheit weicht und zurück bleiben Zweifel. Nicht länger schaut er in das Gesicht eines 13 jährigen Mädchens. Viel zu gut kennt er das gut, welches sich nun scheinbar vor seinen Augen befindet. So hat er doch gerade dies geliebt, gehütet und doch vor geraumer Zeit verloren. Es war ihr Gesicht. Ihr Lächeln und ihr Glanz in den Augen. Es war das Gesicht von Victoria.

 

Vehement schüttelt er den Kopf, die Haare folgen dem Haupt im Rhythmus. Doch es ändert sich nichts. Auch jetzt hat er stets ihren Ausdruck vor den Augen. In der Jackentasche löst sich der Griff, ehe sein eigenes Fleisch nach einer ungeschickten Handbewegung selbst aufgerissen wird. Doch seine Lippen verziehen sich nicht schmerzerfüllt. Und so pochend der Schmerz in der Hand auch ist, der verlorene Anblick seines Gesichtes ändert sich nicht. Er war nicht dazu in der Lage. Er konnte es einfach nicht. Die verletzte Hand wird aus der Jackentasche geholt, während er auf ein Knie sinkt. Flüsternd erklingt seine Stimme.

 

Chris Fusion: "Wieso muss sie so aussehen? Wieso nur?"

 

Erhebt sich schwach wieder. Streicht sich wenige Haare aus dem Gesicht, betrachtet abermals das scheinbar verwirrte Kind. Versucht zu lächeln, jedoch bleibt es dabei auch.

 

Chris Fusion: "Wolltest du nicht ein Eis essen?"

 

Seine intakte Hand zeigt auf die Eisdiele hinter ihr, doch die Vertuschung war ihm völlig misslungen.

 

Noch einmal beäugt sie ihn. Komischer Typ! Dass dieser ihren Vater besiegt haben soll, kann sie kaum glauben. Er wird kaum mit sich selbst fertig. Wie soll er dann ein Monster wie ihren geliebten Vater aufhalten können? Vielleicht trügt der Schein aber auch. Wer weiß? Mit einem hatte er Recht! Sie will Eis essen. Jetzt! Sofort! Am besten von jetzt auf sofort. Also blickt sie über sein merkwürdiges Verhalten hinweg. Die Hand schnellt wieder hervor und packt am Ärmel des Ledermantels. Los geht es.

 

Sie rennt geradezu los. Chris wird hinterher gezerrt. Die letzten Meter und ihre Augen werden immer größer. Süßigkeiten sind ihre Achillesferse. Sie liebt alles was mit Zucker zu tun hat. Ob Chris auch so begeistert ist. Seine Miene lässt nicht darauf schließen.

 

Cindy: „Guck nicht so mürrisch! Ich gebe dir auch eins aus. Was willst du für Sorten haben? Vanille? Schokolade? Erdbeere? Ach egal, ich suche dir einfach auch ein leckeres aus.“

 

Sie eilt sofort Richtung Bestelltresen. Allerdings kehrt sie auf dem Fuß um. Noch einmal sieht sie Chris mit ihren ausdrucksstarken Augen an.

 

Cindy: „Gleich musst du mir ein wenig über Papa und deine Vergangenheit erzählen. Ich höre so gerne die Geschichten.“

 

Geschichten nennt man diesen bitteren Krieg also im Hause Teufel. Interessante Wortwahl. Sei es drum. Cindy ist nun nicht mehr abzuhalten. Chris hatte gar keine Gelegenheit zu antworten, oder gar Widerworte zu erwidern.

 

Und so kommt es, dass auch er kurz darauf ein Eis in seiner Hand hält und sie an einem gemütlichen Tisch in der Sonne sitzen. Verwirrt wandert sein Blick nach links und rechts. Zurück zu Cindy. Es war merkwürdig. So sehr er auch die Gesellschaft anderer Leute meiden will und so sehr er die wärmenden Strahlen der Sonne auch verflucht. Er hatte kein Gefühl des Hasses oder Zornes mehr in seinem toten Körper. Die Erinnerungen an bessere Tage haben eine gewisse Zufriedenheit in seinem Verstand geschaffen. Ein seltener Moment. Gar abstrakt. Und auch ihm scheint so einiges an dieser Situation fremd zu sein. So betrachtet er sein Eis argwöhnisch, ehe er es zaghaft und langsam zum ersten Mal mit seinen Lippen berührt.

 

Kalt. Nun weiß selbst er, dass ein Eis diese Eigenschaft besitzt, doch war es eine andere Kälte als die, die er sonst gewohnt ist. Nicht verletzend, nicht schneidend. Sondern erfrischend. Wieder blickt er Cindy an, wie sie nie den Blick von ihm abwendet.

 

Chris Fusion: "Geschichten willst du hören, ja?"

 

Ein Kopfnicken.

 

Chris Fusion: "Unsere Geschichte?"

 

Abermals ein Kopfnicken.

 

Chris Fusion: "Ich weiß nicht, ob diese Geschichten zugänglich für deine Ohren sein sollten."

 

Immerhin ist sie die Tochter vom Teufel. Auch ihm kommt diese Erkenntnis jetzt langsam wieder.

 

Chris Fusion: "Nun denn, woher wir uns kennen, weißt du sicherlich. Damals im Waisenhaus waren selbst wir Freunde, auch wenn dies nun nur noch schwer zu glauben. Wir, die ewigen Rivalen im stetigen Todeskampf waren einstmals enge Freunde, die man nicht trennen konnte. Oder nicht hätte trennen sollen. Doch diese Trennung wurde eingeläutet und so kam es, dass ich in den Genuss von Eltern kam, die mich wie ihren eigenen Sohn liebten. Und trotzdem konnte ich meinen alten Freund nie vergessen, ebenso wenig das alte Waisenhaus."

 

Seufzend nimmt er einen weiteren Bissen vom Eis und zuckt kurz zusammen, als sich die Kälte in seinem Körper breitmacht. Ihre Trennung damals war wirklich der Anfang vom Ende gewesen. So hat diese Trennung die beiden mehr geformt als sie es sich wohl zugestehen würden. Der erste Haas wurde im heutigen Teufel an diesem Tag geboren und die ersten depressiven Gedanken traten bei Fusion auf. Ja, der Grundstein wurde wirklich an diesem Tage gelegt.

 

Chris Fusion: "Vor einiger Zeit trafen wir uns in den Ruinen des Waisenhauses. Vieles war zerstört und so betrachtet, war dies die perfekte Reflexion unserer Verbundenheit. Auch sie bestand aus nichts mehr außer Schutt und Asche. Das Band, welches uns einst verband, war ebenfalls zerstört. Und die Schuld daran muss man einzig bei mir suchen. So war ich es, der deinen Vater endgültig zum Teufel machte. So war ich es, der seinen damaligen Freund übel zurichtete. Doch die Antwort kam schnell..."

 

Und diese sehr blutig. Kam der Freund von Rage noch mit Knochenbrüchen davon, ging die Liebe von ihm nicht ohne Blessuren aus dem Kampf. Genau genommen starb sie dort auf dem Kriegsfeld in seinen Armen. Übel zugerichtet von Rage. Doch dies sind keine Geschichten, die man 13 jährigen Mädchen erzählt.

 

Während Chris immer nur zögerlich an seinem Eis nippte, verschlang Cindy ihres, welches doppelt so groß war, innerhalb der Minuten, wo sie den Worten Chris’ lauschte. Sie beobachtete dabei jedes Detail an ihm. Seine Mimik, seinen Augenausdruck und seine Lippen. Sie klebte geradezu an diesen. Trotz, dass Fusion eine solche Szenerie bisher gänzlich unbekannt war, hing er an ihren Ohren und genoss diese Aufmerksamkeit. Sie war schließlich nicht wie Rage, da kam ein Gedanke in den Raum. Ist Rage überhaupt Rage in Cindy’s Nähe, oder ist er eher eine Variante liebender Vater? Vielleicht kehrt in den Momenten der Familienzweisamkeit jedes Mal ein kleines wenig Adam zurück. Nun ja, wer weiß das schon. So entschwindet dieser Gedanke aus unseren Bahnen und wir begeben uns wieder in diesem Moment zu unseren Protagonisten.

 

Die Tochter des Teufels hängt mit offenem Mund, mit dem Blick auf Fusion, und wartet, dass weitere Worte folgen. Tun sie aber nicht. Der Blick wird skeptisch.

 

Cindy: "Und weiter?"

 

Wie weiter? Tja das ist Cinderella. Sie ist frech und neugierig. So sind Kinder nun mal. Allerdings hat dieses Balg des Teufels, bis auf wenige Angewohnheiten ihr infantiles Dasein abgelegt. Sie ist ein Teufel und kann dies jederzeit zeigen, wenn sie will. Allerdings hat sie etwas gelernt. In der Welt der Menschen ist es praktisch diplomatisch zu sein. Sie rennt nicht immer - wie ihr Vater - mit dem Kopf durch die Wand. Nein sie erschwindelt sich lieber Durchgang durch die Tür. Doch um so was zu können, muss man Wissen besitzen und dies bekommt man nur durch Fragen und Lesen. Lesen? Trotz der Videospielgeneration liest Cindy ziemlich oft und viel. Allerdings wird vom Thema abgeschweift. Es geht natürlich um das Fragen. Ja sie fragt viel nach und auch Chris Fusion soll vor ihren Fragen nicht verschont bleiben.

 

Cindy: "Was geschah dann? Geh doch mal ins Detail! Ich will alles wissen! Warum bist du heute hier? Willst du Rache? Wie willst du dich rächen, falls du Rache willst? Was verbindet dich und Vater noch? Wie hast du ihn denn zum Teufel gemacht? Warum isst du dein Eis nur so langsam? Schmeckt es nicht? Hast du Angst vor einem Wiedersehen mit Papa? Was hast du alles mit ihm zusammen erlebt? Bist du auch der Meinung, dass du Vater mehr ähnelst, als du willst?"

 

Luftholen! Wie ein Wasserfall, die Kleine. Auch sie bemerkt das und lächelt verlegen Chris Fusion an, während sie niedlich mit ihren hellblauen Augen zwinkert.

 

Da war es wieder. Dieses eine Lächeln, welches ihn fast um seinen Verstand bringt. Und dabei sich in keinster Weise von dem Lächeln seiner Victoria unterscheidet. Auch ihr Lächeln hat ihn um den Verstand gebracht, doch war dies meist ein angenehmes wärmendes Gefühl. Cindys Lächeln schenkte ihm auch Gedanken an den Tod. Verwirrung macht sich breit, Zufriedenheit ist vergessen. Die verletzte Hand greift nach dem Messer. Zögernd gleitet sie wieder ab. Das Spiel wiederholt sich, während das Eis in der anderen Hand langsam schmilzt. Es wäre noch immer so einfach. Die Frage ist nur, ob es auch wirklich eine Erlösung wäre. Die verletzte Hand schließt sich erneut und...

 

*bumm*

 

...landet hart auf den Tisch. Einige Blicke richten sich auf ihn und auch Cindy betrachtet ihn argwöhnisch. Wer will es ihr verübeln.

 

Chris Fusion: "Wo..."

 

Räuspert sich.

 

Chris Fusion: "Wo war ich?"

 

Und nickt verstehend.

 

Chris Fusion: "Deine Fragen, beinahe vergaß ich sie. Klären wir die einfachen Fragen doch erst einmal. Das Eis schmeckt schon, danke der Nachfrage. Doch ist es lange her, dass ich ein Eis gegessen habe. Das letzte Mal kann sogar in meiner Jugend gewesen sein. So genau kann ich dir das leider nicht mehr sagen."

 

Ein Seufzer kündigt die nächste Runde an.

 

Chris Fusion: "Der Grund, der mich zu dieser Zeit nach Berlin getrieben hat, ist inzwsichen außer Reichweite. Genau genommen hatte ich niemals wirklich die Chance, mein Ziel gänzlich zu erreichen. So blieb nur noch eine Aufgabe, die ich hier in Berlin zu erledigen habe. Und ja, die betrifft deinen Vater. Meinen Nemesis. Rache nennst du es? Es ist inzwischen wohl schon mehr als nur das primitive Verlangen nach Rache. Früher habe ich es einmal als Todeskampf bezeichnet, den wir beide nun schon seit Jahren ohne Sieger führen. Scheinbar hat er aber doch gewonnen. So bin ich innerlich doch schon längst nicht mehr lebendig. Aber ja, Rache spielte sicherlich auch eine Rolle. Doch auch die ist mir gescheitert. Im letzten Moment glitten meine Finger von der tödlichen Waffe, die meine Rache besiegelt hätte."

 

Verloren lächelt er. Verschweigt dabei, dass sie nur das Werkzeug zu eben jener Rache gewesen wäre. Seufzend nimmt er einen letzten Bissen vom Eis.

 

Chris Fusion: "Du stellst viele Fragen, Cindy. Fragen, die eine bessere Antwort bekommen sollten, als ich sie dir geben kann. Das solltest du lieber deinen Vater fragen."

 

Die gesunde Hand fischt eine Zigarette aus der Manteljacke. Schnell ist das passende Feuerzeug gefunden, die Zigarette angezündet. Ebenfalls ein Privileg aus alten Zeiten. Dabei hatte er eigentlich geplant, nie wieder zu rauchen. Unglaublich wie schnell sich Pläne ändern können.

 

Chris Fusion: "Ich muss dann auch wieder..."

 

Cindy beobachtet ihn weiter argwöhnisch. Wirklich ein sehr komischer Kauz. Ein weiteres Eis wird dieses merkwürdige Gemüt auch nicht beruhigen. Egal. Cindy holt sich auch kein Eis mehr… Onkel Gabriel muss ihr nachher noch eins ausgeben. Er hat es versprochen!

Warum will Fusion eigentlich gehen? Wollte er nicht ihren Vater treffen? Was für eine Rache meint er nur? Er ist doch erst seit ein paar Minuten hier. Wirklich verstehen tut sie ihn nicht. Auch Fragen scheint hier nicht unbedingt weiter zu helfen.

 

Dann fällt ihr etwas auf… sein Erscheinungsbild. Vater hatte alles bis ins zur kleinsten Kleinigkeit hin beschrieben, aber nicht, dass er Raucher ist. Außerdem zieht er an der Zigarette, als ob er seit Ewigkeiten nicht mehr geraucht hätte. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie sagen, dass er nervös ist. Vielleicht ist er sogar wirklich nervös und sie weiß es gar nicht besser. Ja, genau, das muss es sein.

 

Cindy: „Du bist nervös, oder, Chris? Du denkst, dass dies eine Falle von Vater ist, nicht wahr?“

 

Sie schüttelt den Kopf und zwinkert wieder.

 

Cindy: „Du kannst ganz beruhigt sein. Er ist irgendwo auf dem Phoenix Center und macht sich mental bereit für den Kampf gegen seinen einstigen Ziehvater Gabriel Lucifer.“

 

Der mürrische Gesichtsausdruck von Fusion wird erst jetzt von ihr wirklich wahrgenommen. Hat sie ihn vorher ignoriert, oder einfach übersehen. Was hat Vater ihm nur angetan, dass er so verzweifelt ist? Oder war es gar nicht ihr Papa? Sie steht auf und kommt näher zu ihm ran. Sie blickt ihn genau an, während er Löcher in die Luft starrt und lethargisch an seiner Zigarette zieht.

 

Cindy: „Egal, was es ist, es kann nicht so schlimm, Chris.“

 

Sie holt ihn aus der Trance, als ihre Hand über die Wange von Fusion streichelt. Ein leichter, sich schnell verflüchtigender Kuss, ebenfalls auf die Wange, bringt ihr die Aufmerksamkeit zurück. Er blickt ihr verwirrt hinterher, während sie sich wieder setzt.

 

Verwirrt. Selten war dieses Wort derart untertrieben bei ihm wie im jetzigen Moment. Und es dauert sicherlich einige Sekunden, bis er sich gefangen hat und der nachdenkliche Ausdruck sich langsam wieder ausbreitet.

 

Chris Fusion: "Durchaus habe ich deinen Vater in der Nähe erwartet, aber dies ist nicht der Grund, wieso ich nervös sein sollte. Man könnte fast schon meinen, dass ich seine Aufmerksamkeit gewohnt bin. Nein, es gibt etwas anderes, was mir Kopfschmerzen bereitet. Deshalb wird es wohl auch besser sein, wenn ich nun wirklich gehe."

 

Zögernd erhebt er sich und wankt leicht auf die zierliche Cindy zu. Unbemerkt legt er seine verletzte Hand auf ihre, nickt und zieht von dannen. Es gibt nichts mehr, was ihn noch hier hält. Ach, aber eine Sache wäre da noch. Flüstert sie nur für sich gegen den erfrischenden Windzug.

 

Chris Fusion: "Nein, mir geht es generell nicht positiv."

 

Na dann wäre das ja auch geklärt. Und doch lächelt er. Und doch lebt er. Zwar mit Schmerzen, aber er atmet. Ein und aus. Um ein Gott zu werden, einsam und unantastbar. Auch wenn er dies hier in Berlin nicht mehr erreichen kann. Doch deswegen lächelt er, lebt er. Nur deswegen erträgt er die Schmerzen und atmet. Damit schließt sich der Kreis. Anfang und Ende sind keine Konkurrenten, sondern reichen sich wohlwollend die Hand. Hübsche Vorstellung. Er könnte lächeln - tut er nicht. Dreht sich bedächtig um und schaut in das hübsche Gesicht seiner Gesprächspartnerin.

 

Chris Fusion: "Das Gespräch hat mir gefallen. Und würdest du eine andere Gesellschaft bevorzugen, würde ich dich wohl vielleicht sogar mögen. Vielleicht wärst du dann aber auch gar nicht von Interesse für mich. Wer weiß. Wahrlich ein verwirrendes Problem, nicht wahr? Doch dieses Problem wird bald nicht mehr vorhanden sein."

 

Fusion lässt die Zigarette fallen, begräbt diese mit seinem Schuh. Ein weiteres Kapitel Vergangenheit wird beendet. Abwesend lächelt er.

 

Chris Fusion: "Ja...bald wird dies alles ein Ende haben."

 

Dann entfernt er sich.

 

Auch Cindy blickt ihn hinterher, doch dann widmet sie sich dem Blut auf ihrer Hand. Chris hat sich wohl die Hand wehgetan. Er blutet… War er deswegen so schlecht gelaunt. Mit einer Serviette wird es abgewischt. Dann blickt noch einmal dem gehenden Chris Fusion hinterher. Sie lächelt. Dann nickt sie. Gegen den Wind ruft sie ihm letzte Worte hinterher.

 

Cindy: „Schade, dass du ein Feind bist, Chris.“

 

Ein Winken, wie man einem gehenden Freund zuwinkt.

 

 

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LIVE

 

 

Schwüles Wetter. Sehr schwül. Umso mehr verwundert es, dass ein Mann mit langen grauen Hosen, einem braunen Hemd und bordeauxroter Weste vor dem PCWA Dome in Berlin erscheint. Sein weisser Zylinder zieht ebenfalls grosse Aufmerksamkeit mit sich. Leopold Löblinger ist pünktlich zum grossen PCWA-Event angekommen. Zwar bestritt er sein letztes Wrestlingmatch vor knapp zwei Jahren, doch sein Aussehen hat sich nach wie vor nicht verändert.

 

Leopold Löblinger: „Lassen Sie mich durch, ich bin wichtig!! Die redlichen Leute dürfen zuerst rein!“

 

Wie von der Tarantel gestochen drängt er durch die Menschenmengen vor der Halle. Einige Fans, Sicherheitskräfte und Techniker werden unsanft zur Seite gestossen. Einem Fan wird sogar noch die Zigarette aus dem Mund gerissen und anschliessend eine Ohrfeige verpasst. Durch dieses ganze Tohuwabohu entgeht natürlich niemandem, dass der ehemalige CWF Triple Crown Champion angekommen ist, auch nicht der jungen Interviewerin Lisa Sanders.

 

Lisa Sanders: „Leopold Löblinger, Leopold Löblinger! Warten Sie!“

 

Energisch kämpft sie sich den Weg zum Beschützer der Redlichkeit vor, doch dieser scheint sie kein bisschen zu beachten.

 

Lisa Sanders: „Nun warten Sie doch! Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?“

 

Erst jetzt bleibt Leopold stehen. Bereits jetzt wissen wir alle, dass das nicht gut gehen kann. Leopold Löblinger verachtet die Frauen und lässt sich von keiner ausfragen.

 

Leopold Löblinger: „Keine Frau hat das Recht, mich, den redlichsten Menschen aller Zeiten, auszufragen! Das habe ich auch der unredlichen Polizistin gesagt, nachdem ich die Scheiben des blasphemischen Videospielgeschäftes mit Steinen zertrümmert habe. Unglücklicherweise musste ich dann nicht nur die Scheiben bezahlen, sondern auch noch ein ordentliches Bussgeld wegen einer so genannten Beamtenbeleidigung. Und… OH MEIN GOTT! Wie sind denn Sie angezogen?“

 

Irritiert und unter den schockierten Augen des Wrestlers kontrolliert die junge Reporterin ihr Aussehen. Sie ist jung, dementsprechend ist sie auch angezogen. Und bei diesem Wetter sowieso. Da ist doch völlig normal, dass ein wenig Haut zum Vorschein kommt.

 

Leopold Löblinger: „HILFE!! BRINGEN SIE SOFORT EIN BADETUCH HER!! Wir müssen Ihnen unbedingt etwas über ihren nackten Körper legen. Diese Bekleidung ist völlig unkeusch und unverantwortungslos! Sie sollten sich schämen!!“

 

Ohne ihr auch nur den kleinsten Blick zu würdigen sprach Leopold diese Sätze aus. Währenddessen fuchtelte er wild mit den Armen herum und schlug vor lauter Panik einem Techniker die Kabelrolle aus dem Arm.

 

Lisa Sanders: „Ach, Herr Löblinger, benehmen Sie sich doch nicht so kindisch.“

 

Leopold Löblinger: „Ich benehme mich nicht kindisch, Sie benehmen sich kindisch!“

 

Rettung in Sicht! Reporter Luke Tyler hat das Gespräch zwischen Kollegin Sanders und Wrestler Löblinger aus der Ferne beobachtet und wird nun intervenieren. Dass Leopold ausschliesslich Männern die Gelegenheit für ein Interview gibt, wird Tylers Vorteil sein.

 

Luke Tyler: „Guten Abend, Herr Löblinger, mein Name ist Luke Tyler, Interviewer der PCWA.“

 

Schlechter Beginn, da waren einfach zu viele Anglizismen im Spiel.

 

Luke Tyler: „Nach fast zwei Jahren Abstinenz vom Wrestling kehren Sie heute Abend in den Ring der PCWA zurück. Weshalb der Entschluss, wieder als Wrestler tätig zu sein?“

 

Leopold Löblinger: „Erstens sollten Sie in meiner Gegenwart auf Ihre unredlichen Anglizismen verzichten! Es ist wahr, heute kehre ich in den Ring der Phönix Meisterschaft Ringen Verbindung zurück. Die Liga heisst PMRV und nicht PCWA, wie sie es behaupten!“

 

Stimmt, Anglizismen sollten vermieden werden. Der Reporter gelobt zur Besserung.

 

Leopold Löblinger: „Auch redliche Bürger wie meine Redlichkeit waren von Hartz IV betroffen. Da meine Arbeit in der Kirche als ehrenamtlich, was auch immer das bedeuten muss, eingestuft wurde, wollte man mich zwingen, eine Arbeit als Putzkraft in einem Spielkasino anzunehmen. „NEIN, NEIN, NEIN!!“, schrie ich, „ICH WERDE DIESE ARBEIT NICHT ANTRETEN! GLÜCKSPIEL IST EINE SÜNDE!“. Also bewarb ich mich bei der PMRV, die mir eine Stelle angeboten haben, so dass ich nicht mehr arbeitslos war und man mich nicht mehr zu dieser unredlichen Arbeit zwingen konnte!“

 

Luke Tyler: „Vom Hartz IV-Opfer zur PCWA, so so. Was haben Sie denn in der ganzen Zeit gemacht, als Sie nicht im Ring standen? Ich möchte nicht unangemessen sein, aber sind Sie überhaupt noch fit genug fürs Wrestling?“

 

Leopold Löblinger: „Weil ich viel Zeit für mich hatte, wendete ich mich oft dem Fernseher zu. Da ich hin und wieder einen redlichen Ringkampf verfolgt habe, bin ich nach wie vor in der Lage zu kämpfen. Das Fernsehen ist ohnehin die beste Übung für alle Aufgaben, die es zu bewältigen gibt. Aufgrund der Tatsache, dass ich sehr oft den Dringlichkeit Raum – unredlich auch Emergency Room genannt – geschaut habe, besitze ich jetzt die Fähigkeit, komplizierte chirurgische Operationen vorzunehmen. So bin ich auch befugt, Leute zu verhaften und sie in meiner Wohnung zu verhören, wie es der löbliche Lenßen und seine Partner machen. Sie können sich sicher sein, dass ich nach wie vor der beste Kämpfer im Ring bin!“

 

Creed: „Beim unheiligen Anglizismus... täuschen mich meine Augen oder ist das tatsächlich das redlichste Wesen seit es Redlichkeit gibt?“

 

Die ehrlich erfreut klingenden Worte entstammen dem Mund eines mittelgroßen, beeindruckend austrainierten Mannes, der in diesem Moment direkt neben Luke Tyler und Leopold Löblinger aus einem Taxi steigt und seine sonnenbebrillten Augen mit der linken Hand vor der Sonne abschirmen muss. Bei dem blonden Modellathleten in schwarzen Jeans und einem schwarz-grünen EFW-Shirt handelt es sich, wie der eine oder andere geneigte Zuschauer sicherlich bereits erkannt hat, natürlich um niemand anderen als „Brooklyn’s Answer“ Creed H. Quinn.

 

Creed: „Es ist schön di... entschuldigen Sie... es ist schön, Sie wiederzusehen, Herr Löblinger!“

 

Ein freundliches Lächeln lässt die perfekt weiß blinkenden Zähne des zweitberühmtesten EFW-Angestellten mit New Yorker Wurzeln zum Vorschein kommen.

 

Luke Tyler: „Aha, ihr kennt euch?“

 

Quinn nickt bestätigend und lässt seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen.

 

Creed: „Wir haben uns in Freiburg bei Central European Wrestling kennengelernt, wo wir beide im Namen der CEW gegen die New DWL antraten, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Macht an sich zu reißen... Es war eine interessante, eine lehrreiche und durchaus auch eine schöne Zeit!“

 

Irritiert kratzt sich der löbliche Leopold am Kopf. Sein Erinnerungsvermögen scheint nicht mehr das Stärkste zu sein. In der CEW, Leopold nennt sie ZER, begann ja die Karriere des löblichen Christen.

 

Leopold Löblinger: „Ich erinnere mich, dass ich bei ZER als Ringer beschäftigt war. Allerdings habe ich noch nie einen Freund in einem Ringverband kennen gelernt, so dass ich davon ausgehe, dass Sie ein Unhold sind!“

 

Ein amüsiertes Grinsen kaum verbergend erhebt Creed abwehrend die Hände.

 

Creed: „Ein Unhold? Nun, das ist vermutlich eine Definitionsfrage, aber ich kann mir eigentlich kaum eine auf Unhold passende Definition vorstellen, der ich entsprechen würde... also muss ich wohl leider...“

 

Der Meister des „Beat“ genannten Submission-Holds unterbricht seinen Satz, um auf das aufgeregte Vibrieren und infernalisch laute Klingeln in seiner Hosentasche zu reagieren und den auf seinem Handy eingehenden Anruf entgegenzunehmen.

 

Creed: „Hi Thekla, schön von dir zu hören! Was gi...“

 

Leopold Löblinger: „HER DAMIT!!“

 

Aus dem Nichts greift die Hand Leopolds zum Handy. Creed H. Quinn wurde bei dieser Aktion dermaßen überrascht, dass er nicht schnell genug reagieren konnte. Das Handy wandert in die Westentasche von Löblinger.

 

Creed: „Was bei allen knapp zwei Milliarden von irgendjemandem verehrten Göttern soll das denn bitte?“

 

Leopold Löblinger: „Das Mobiltelefon steht unter Arrest!“

 

Creed: „Aber... Das war meine Frau... na ja, bald Ex-Frau...“

 

Diese nicht wirklich erfreuliche Tatsache nebst der ungewollten Handy-Enteignung treibt ein leichtes Runzeln auf Creeds Stirn.

 

Creed: „Jedenfalls würde ich mich wirklich gerne mit ihr unterhalten und...“

 

Leopold Löblinger: „NEIN, NEIN, NEIN!! Stellen Sie meine Autorität nicht in Frage!! Diese Mobiltelefone werden in meiner Gegenwart nicht geduldet! Mobiltelefone sind ein Werk des Bösen und müssen verboten werden!“

 

Leopold Löblinger scheint es aber durchaus ernst zu meinen. Dies verdeutlicht er, indem er während seinen Worten wild mit einem Bein auf den Boden stampft. Natürlich sieht das Ganze kein bisschen bedrohlich, sondern eher lächerlich aus.

 

Creed: „Gütige Seelen...“

 

Offensichtlich unschlüssig ob er laut lachen, Mitleid haben oder sich erbost zeigen soll zieht Creed eine Braue nach oben.

 

Creed: „Ich hatte mich hier in Berlin ja auf Einiges eingestellt – auf hinterhältige Attacken meiner Feinde, seien es nun Dariak und Lucio di Vario aus der wIw oder der personifizierte Abschaum der Menschheit, Leon Rascal, auf ablehnende Fans, die mit niemandem außer ihren PCWA-Lieblingen etwas anfangen können, im Gegensatz dazu auf begeisterte CHQ-Fans, die mich mit ihrer Zuneigung und ihren Autogrammwünschen erdrücken, auf überkorrekte deutsche Polizisten, auf lächerliche Ladenschlusszeiten und auf höchst dubiose politische Vorgänge in diesem schönen Land... aber die Gefahr eines fanatisch-löblichen Handy-Diebes kam mir tatsächlich nicht in den Sinn.“

 

Luke Tyler: „Was wird denn nun aus dem Handy??“

 

Leopold Löblinger: „MOBILTELEFON!! Und es gehört nun mir! MIR!! MIR!! MIR!!!!! Ich werde es demnächst zerstören, so dass kein Mensch mehr diesen bösen Strahlen ausgesetzt ist!!“

 

Der Körper von Leopold Löblinger zittert, was ein Zeichen für seine Anspannung und seine Wut ist.

 

Creed: „Manch einem wird sich der Eindruck aufdrängen, dass Sie selbst bereits zu vielen wie auch immer gearteten Strahlen ausgesetzt waren, Löblinger...“

 

Quinn nestelt an seiner Hosentasche herum und erklärt dann seine ja doch relativ gelassene Reaktion auf den Telefon-Klau, indem er ein zweites Handy hervorzieht und auch gleich eine Nummer wählt.

 

Creed: „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Löblinger, ich werde meine Fr... ARRRGH!!“

 

Der Bruchteil einer Sekunde reichte, um Creed eine volle Ladung mit dem Pfefferspray in die Augen zu sprühen.

 

Leopold Löblinger: „In meiner Gegenwart erwarte ich keine Mobiltelefone, keine Widerrede und vor allem kein freches Benehmen! Denken Sie darüber nach und lesen Sie in der Bibel, um Reue abzulegen!“

 

Während Creed seine Augen reibt, sprintet der alte Löblinger triumphierend davon.

 

Creed: „Ooooh, großer Gott!! Ich habe ja nichts gegen Leute mit einer liebenswerten Macke, aber der Kerl hat sie wirklich nicht mehr alle. Das kann ich so nicht stehen lassen. Entschuldigen Sie mich, Mr...“

 

Luke Tyler: „Tyler“

 

Creed: „Tut mir wirklich leid, dass ich Ihnen nicht mehr Rede und Antwort stehen kann, aber ich muss dringend meine Augen auswaschen. Gottverdammte Scheiße!!“ 

 

 

 

MG: „Also bei diesem Löblinger sollte wirklich mal jemand die Schrauben wieder festziehen...“

 

VC: „Er hat ganz offensichtlich sehr eigenwillige Vorstellungen, das stimmt.“

MG: „Und er hat nicht nur eigenwillige Vorstellungen... er schreckt nicht davor zurück, Pfefferspray einzusetzen, um seinen Wünschen und Vorstellungen Nachdruck zu verleihen!“

 

VC: „Tja, Creed H. Quinn musste auf die harte Tour lernen, dass es nicht löblich ist, mit einem Hand... Entschuldigung, mit einem Mobiltelefon zu telefonieren!“

 

 

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LIVE

 

 

Brawlin’ Rumble V, PCWA Dome, Berlin.

 

Die Koordinaten sind gesetzt und The Phoenix ist bereit. Bereit für das Abenteuer, das Erlebnis Brawlin`Rumble. Over The Top Rope Batte Royal. 30 Männer und Frauen der Wrestlingelite und er mittendrin.

 

Die letzten Wochen waren sehr bewegt für den maskierten Wrestler der PCWA. Einstieg in der PCWA, die ersten Matches, die ersten Siege. Erste Geplänkel mit Bracchus, das erste Treffen mit Keevan. In seiner jungen Karriere hat er schon viel erlebt und heute Abend soll diese Karriere ihren absoluten Höhepunkt erleben. The Phoenix ist bis in die Haarspitzen motiviert.

 

Wie üblich per Taxi nähert er sich dem Austragungsort der heutigen Veranstaltung, die Fanmassen ignorierend. Er zahlt, er steigt aus und geht zur Halle. Wüste Beschimpfungen prasseln von allen Seiten auf ihn herab. Er hat sich mit etlichen Aussagen nicht beliebt gemacht. Weder bei den Wrestlern, noch bei Fans. Dies bekommt er nun zu spüren, lässt die Schmährufe jedoch einfach an sich abprallen. Schon jetzt ist er mit seinen Gedanken ausschließlich im Ring und sieht sich umgeben von 29 Gegnern.

 

Es ist die Herausforderung von der er seit seinem Einstieg in die PCWA geträumt hat. Heute wird dieser Traum Realität.

 

 

 

MG: "Tja, heute wartet auf The Phoenix wohl die wirkliche Herausforderung. Vergessen die Fights gegen Drakmore und Swanton, heute geht es richtig zur Sache!"
 
VC: "Und wir werden endlich sehen, was der Feuervogel wirklich drauf hat. Mal sehen, ob er wirklich an die Spitze fliegen kann oder ob er wie ein Hühnchen gerupft wird!"
 
MG: "29 Wrestler werden nachher eher das Letztere erwirken wollen!"
 
VC: "Ob es klappt, werden wir ja sehen!"

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

~ A YEAR AGO ~

~ Brawlin’ Rumble IV ~

 

 

Müder Blick.

Zu anstrengend der Tag, der Morgen, der Abend - aber besonders der Morgen.

Valkos Heritage liegt auf einer Holzpritsche in der ihm zugeteilten Kabine, was waren das noch für Zeiten, als er seine eigene Kabine hatte. Luxuriös eingerichtet mit Ledersesseln, Gemälden an der Wand - das hier kann man nicht einmal als Wand bezeichnen. Eine schäbige Abtrennung von der äußerlichen Welt mit herumwuselnden Interviewerin und prügelgeilen Mitbewerbern um den No. 1 Contender Posten.

Doch Heritage interessiert sich nicht für die Außenwelt, er lebt in seiner eigenen, getrieben von Selbstmitleid und Hass auf sein eigenes Antlitz.

So kann es nicht weiter gehen!

 

Ruckartig setzt sich Valkos auf. Lässt den festen Blick auf seine geöffneten Handflächen treiben. Mit schmerzverzerrtem Gesichtsausdruck schließt er seine Augen, wendet sie vom unsichtbaren Blut der Freakanite Corporation ab.

Er dreht sich nach rechts, steht langsam auf, muss hier raus. Raus aus der Kabine, Raus aus dem Selbstzweifel, Raus aus der Einsamkeit.

 

Die Tür wird aufgerissen, nach innen versteht sich, und nur von der sogar leicht rissigen Wand aufgefangen. Bracchus hat ihn mit Sicherheit mit Absicht hierher verfrachtet. Die beiden waren sich noch nie grün, jetzt spürt Heritage ihm Gegenüber tiefrot.

Den Blick gesenkt, die Gedanken gerade wieder am Abschweifen, stürmt Valkos Heritage aus der Kabine und rammt mit voller Wucht eine eher zierliche Gestalt um. Diese stolpert zur Seite und hätte fast Bekanntschaft mit der Wand geschlossen, wäre sie nicht so elfenhaft wendig um den Aufprall zu verwehren.

 

Valkos Heritage hebt den Blick geschockt und will sich reflexartig entschuldigen, als er aber erkennt, wen er da umgerannt hat, geht seine Kinnlade erst richtig gen Boden.

 

Ihre dunkelroten Haare schimmern leicht silbern, trotz den Zopfes, den sie sich gebunden hat. Ihre tieftürkisen Augen funkeln böse, auch wenn sie ihren Bruder schon längst erkannt hat.

Zum ersten Mal seit dem Imperial Impact 3 stehen sich Runa Lillith und Valkos Heritage wieder gegenüber. Malicious Awakening, die früheren GCWF Tag-Team Champions, die in letzter Zeit eher durch Telefonate, als durch gemeinsame Aktionen glänzten.

Nein, die Ähnlichkeit sieht man nicht, sah man noch nie, aber vom Geiste sind sie mehr als Geschwister.

Beide haben sich Wiedersehen anders vorgestellt, es hätte nicht eine Karambolage sein müssen. Deswegen wissen sie auch eigentlich nicht, was sie sagen sollen, sondern starren sich lieber argwöhnisch an, bis Valkos Heritage dann die Stille bricht und in die Tonne tritt.

 

Valkos Heritage: „Sorry…“

 

Japp, der Freakanite färbt sich sogar ein wenig beschämt rot. Seine Schwester Runa Lillith dagegen setzt nun ein verschmitztes Lächeln auf.

 

Runa Lillith Heritage: „Was besseres fällt dir nicht ein?“

 

Valkos Heritage: „Nicht wirklich - soll ich sagen, dass es mir Spaß gemacht hat, dich gegen eine Wand zu schmeißen?“

 

Runa Lillith Heritage: „Hat es das?“

 

Valkos Heritage: „Nein.“

 

Runa Lillith Heritage: „Na also!“

 

Wie schön, wieder eine normale Konversation zu führen, mit dem Eigen Fleisch und Blut. Wie schön, eine geeignete Ablenkung gefunden zu haben. Selbstmitleid? Was war das noch mal?

 

Runa Lillith Heritage: „Wie geht es dir?“

 

Valkos Heritage grinst leicht.

 

Valkos Heritage: „Wie soll es mir gehen? Ich laufe seit fast zwei Jahren jedem dümmlichen Gold hinterher, um mich selbst wichtig zu machen und…“

 

Runa unterbricht ihren schwafelnden Bruder.

 

Runa Lillith Heritage: „Das meine ich nicht… du weißt, was ich meine und weichst dem mit Absicht aus!“

 

Valkos Heritage: „Weil du weißt, dass ich nicht darüber reden will.“

 

Zustimmend nicken sich die Geschwister, das Böse Erwachen an. Doch Runa gibt sich mit dieser Antwort nicht zufrieden.

 

Runa Lillith Heritage: „Du musst aber!“

 

Fragend zieht Valkos Heritage beide Augenbrauen hoch.

 

Valkos Heritage: „Wieso das?“

 

Runa Lillith Heritage: „Weil ich deine große Schwester bin, deshalb…“

 

Erst jetzt spürt Valkos in den Worten seiner Schwester den Witz darin. Beide grinsen sich an. Nein, Valkos muss ihr nichts erzählen, sie hat schon längst verstanden. Immer noch sehen sich beide an. Zum ersten Mal seit fast einem Jahr fühlt sich Valkos Heritage wieder heimisch.

Damals, als die GCWF starb und die PCWA entstand, damals, als er hinter Vlad Amarov Platz 2 im Brawlin’ Rumble 3 belegte, damals scherte sich niemand um ihn. Seitdem er im Mai 2002 den GCWF World Title verlor, scherte sich niemand mehr um ihn. Klar, sein Name hatte eine Bedeutung, das Potential abgerufen hat man nie, er ebenfalls nicht. Bis auf den Brawlin’ Rumble 3. Bis auf Runa, Runa hat ihn immer zur Höchstform animiert.

Auch damals, zum Imperial Impact 3, doch es war Runa, die Valkos Heritage betrog und nur die beiden wissen, was es für einen Sinn hatte.

 

Es tut wahrlich gut, wieder bei der Familie zu sein, wieder bei der Schwester, Valkos Heritage bekommt sogar wieder ein wenig Farbe im Gesicht. Das Bild scheint zu stoppen, beide lächeln sich freundlich an, dennoch steckt eine ungewöhnliche Intensität in ihren Blicken. Wir wissen, sie beide werden heute in dem Rumble stecken, wenn auch in unterschiedlichen Ringen. Aber in der finalen Battle Royal könnten sie aufeinander treffen und was dann?

Valkos löst das Band der Blicke und senkt seinen auf den Boden. Er scheint sich wieder in Gedanken zu verlieren. Runa sieht es ebenfalls, nimmt aber den Blick nicht von ihrem Bruder, sondern geht sogar noch einen Schritt auf ihn zu.

 

Runa Lillith Heritage: „Val, was…?“

 

Kein Wort.

Nimm mich in den Arm.

Tröste mich.

Sag mir, dass ich nicht Schuld bin.

Sag mir, dass du mich lieb hast.

Sag mir, dass du mich nie verlassen wirst, mich nie vergessen wirst.

 

Valkos Heritage pirscht nach vorne, die Arme ausgebreitet, Tränen fliegen aus seinen Augen gen Boden.

Er nimmt seine Schwester in den Arm, besser gesagt, er lässt sich in den Arm nehmen. Zu viel hat er heute durchgemacht, zu ihr wollte er, nur zu ihr.

Tränen fließen, Runa’s weiche Hand streicht über die schwarz-violetten Haare ihres Bruders.

Es ist schön, wieder zu Hause zu sein…

 

 

 

 

VC: „Ja, diese Szene ist mir noch gut in Erinnerung. Beim letzten Brawlin’ Rumble erlebten wir, wie sich Runa und Valkos nach langer Zeit wieder einmal in die Arme schlossen!“

 

MG: „Für Valkos war es damals bekanntlich eine wirklich schwere Zeit, der harte Verlust von drei geliebten Menschen hintereinander ließ tiefe Spuren an Valkos zurück, aber wer konnte erahnen, dass das Schicksal dann auch ihn selbst ereilen sollte?“

 

VC: „Eine schwere Knieverletzung, die ihn fast die Karriere kostete, ein Mordversuch an ihm und seine Schwester, die sich immer weiter von ihm abwendete und sich Gabriel Lucifer’s Wahn hinzu wendete. 2004 kann man wohl als das Pechjahr des Valkos Heritage bezeichnen, der sich allerdings nun eindrucksvoll zurück gemeldet hat!“

 

MG: „Und ich höre gerade, dass er inzwischen auch in der Halle eingetroffen ist, weswegen wir nun eine Schalte in den Backstagebereich eben zu Valkos Heritage machen!“

 

VC: „Na, dann gucken wir uns doch mal an, was der Freakanite so vor hat!“

 

LIVE

 

 

Wie angekündigt wandert der ehemalige GCWF World Champion durch die Gänge des PCWA Domes. Es ist lange her, dass er das Eröffnungsmatch einer Veranstalten bestreiten musste, nicht, dass es ihn kümmern würde, wann er seine Rache ausüben würde, aber es wirft doch tatsächlich den Plan durcheinander, den man sich so macht, wenn man in der Halle ankommt. Keine Zeit für ein läppisches Interview vor dem Match, keine Zeit für blödsinnige Gespräche mit Idioten, die einem eh nur den Arsch küssen wollen oder in Selbigen hineintreten möchten.

 

Angespannt ist er, verständlicher Weise. Und schon scheinbar noch nicht wirklich umgezogen, so wirkt er mit seiner schwarzen Jacke, die er über den restlichen, ebenfalls schwarzen Klamotten trägt, so wirkt er mit der schwarzen, unbedruckten Sporttasche, die er schultert. Die violetten Strähnen in seinen schwarzen Haaren schimmern leicht im dumpfen Licht des Ganges und Valkos sucht offensichtlich nach seiner Kabine, als nach einer Kreuzung eine bekannte Stimme auf ihn wartet.

 

„Du hast es tatsächlich bis zum Rumble geschafft…“

 

Natürlich kann diese Stimme nur einer Person gehören, bereit zum letzten Smalltalk: Runa Lillith Heritage. Valkos Heritage bleibt zwar stehen, dreht sich allerdings nicht um, sondern blickt weiter gerade aus, als seine Schwester hinter der Ecke hervor kommt, mit einem unmenschlichen Grinsen auf den Lippen, und auf den Rücken ihres jüngeren Bruders hinwandert.

 

Runa Lillith: „Ich habe es nicht geglaubt, aber du hast es geschafft. Trotz der vielen Steine, die auf deinem Weg lagen. Azrael Rage, John Smith, Mike Novoselic und sogar Bracchus konnten dich nicht aufhalten…“

 

Valkos: „Eine Niederlage ist kein Stoppschild…“

 

Runa Lillith: „Was du eindrucksvoll bewiesen hast, Brüderchen!“

 

Eine kurze Phase der Stille folgt, bei welcher Valkos Heritage seinen Kopf leicht nach rechts dreht, seine Schwester somit ins Blickfeld bekommt, wenngleich er sie auch nicht ansieht.

 

Valkos: „Und was willst du?“

 

Ein süffisantes Lächeln begleitet Runa bei ihrer Antwort.

 

Runa Lillith: „Das Gleiche, was ich jedes Mal will, wenn wir uns begegnen, Brüderchen. Ich versuche, dich von dem Mist abzuhalten, den du zu tun gedenkst…“

 

Valkos: „Wenn diese vielen Steine es nicht geschafft haben – wie willst du es dann schaffen?“

 

Runa Lillith: „Ein Versuch ist nicht gleichzusetzen mit dem Gelingen einer Aufgabe. Ich weiß, dass es sinnlos ist, dennoch glaube ich an einen kleinen Funken Verstand in deinem Kopf. Ein Funken, der dich davon abbringen wird, tatsächlich gegen mich, deine Schwester, die das gleiche Blut wie du selbst in sich trägt, anzutreten!“

 

Valkos: „Diesen Funken habe ich verloren, als ich dich verlor…“

 

Wieder folgt eine Phase der Stille, in welcher Beide nichts sagen. Valkos hat seinen Blick auch wieder nach vorne in den Gang gewendet, in welchem irgendwo seine Kabine liegt. Es gibt nun gerade nichts Unwichtigeres als die Lage seiner Kabine, weswegen er sich wieder seiner Schwester zuwendet, obwohl er sich ihr gegenüber weiterhin abwendet.

 

Runa Lillith: „Es ist verrückt, Valkos. Deine eigene Schwester heiratet und du hast nichts Besseres vor, als gegen sie anzutreten…“

 

Valkos: „Verstehst du es immer noch nicht? Ich kämpfe nicht mit dir, weil du Gabriel heiratest, ich habe mich damit abgefunden, dass du dich dem Teufel zugewendet hast. Ich finde mich allerdings nicht ab, dass du mich alleine gelassen hast, als ich dich am meisten gebraucht habe. Erinnerst du dich an unsere Familie? Als sie uns alleine gelassen haben? Unsere Eltern? Unsere Geschwister? Wir beide blieben übrig und wir schworen uns, immer für uns da zu sein. Wegen mir hast du überhaupt den Job in der GCWF damals bekommen, wegen mir hast du mit Chullain das Spotlight bekommen und so oft ich auch gegangen bin, ich bin immer wieder gekommen. Und das jedes Mal wegen dir. So auch dieses Mal, nun allerdings nicht, um dir beizustehen… sondern um sein Gegner zu sein, dafür, dass du dein Versprechen gebrochen hast. Und hättest du noch einen Funken Klarheit in dir, wüsstest du, dass du an meiner Stelle genauso handeln würdest!“

 

Nach dieser langen Rede weiß Runa zunächst nicht, was sie drauf antworten soll. Nachdem sie die ganze Zeit auf den Rücken und den Hinterkopf ihres Bruders starrte, wendet sie ihren Blick tränenerfüllt ab.

 

Runa Lillith: „Du verstehst es nicht…“

 

Valkos: „Die Zeit der Erklärungen ist vorbei, Runa. Ich brauche nichts mehr zu verstehen, ich brauche nur noch mit dir abzuschließen. So wie ich mit unserer restlichen Familie abgeschlossen habe, werde ich mit dir abschließen und dann wirst du deinen Weg gehen, der dich direkt in es Luzifers Hölle führen wird und ich werde meinen Weg gehen, der mich direkt in meine Hölle führen wird!“

 

Runa: „Ich…“

 

Doch Valkos lässt seine Schwester gar nicht mehr zu Worte kommen, so in Ekstase hat er sich geredet.

 

Valkos: „Vergiss es. Ich will nichts mehr von dir hören, keine Entschuldigungen, keine Beschuldigungen, keine Erklärungen! Du hast genug geredet. Ich habe dich lange genug reden hören, jetzt will ich dich im Ring sehen…“

 

Und ohne eine Antwort seiner Schwester abzuwarten, geht Valkos Heritage, ohne sie auch nur eines Blickes gewürdigt zu haben, den Gang weiter, weiterhin auf der Suche nach seiner Kabine im PCWA Dome, während seine Schwester mit einem traurigen Blick zurück bleibt…

 

 

 

MG: "Mehr als nur Geschichte haben diese Beiden Geschwister geschrieben. Sie sind lebende Legenden!"
 

VC: "Und so wie es aussieht, werden sie heute ein weiteres Kapitel ihrer Legende schreiben. Ein anderer Mann, der sehr gerne schon eine Legende wäre, ist der amtierende Tribune Champion John Smith. The Next Big Thing nennt er sich selbst und mit einer möglichen Titelverteidigung und einem Sieg im Rumble würde er den größten Schritt nehmen, den man überhaupt nehmen kann, um eine Legende zu werden!"

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Die Kommentatoren haben es angekündigt: John Smith, amtierender Tribune Champion der PCWA, hat sich für ein Statement in den Ring begeben. Der Gürtel ist lässig über eine der beiden breiten Schultern gelegt, das Mikrofon liegt in der anderen Hand.

 

John Smith: „Brawlin’ Rumble … Der Abend, an dem Jahr für Jahr Geschichte geschrieben wird. Brawling Rumble, der große Event dieser Liga, bei dem sich jährlich Männer wie ich den Kopf einschlagen. Und das alles nur für den Ruhm …“

 

PCWA! PCWA! PCWA!

 

VG: „Was ist hier eigentlich passiert? Seit wann mögen die Smith?“

 

MG: „Seit es die Foretime gibt … also so pi mal Daumen gerechnet.“

 

John Smith: „Ja, das ist der Name dieser großartigen Liga …“

 

Und wieder rufen sie den Namen hinaus. Seit der Geschichte mit der Fore Time um Keevan und Novoselic scheinen sie mich mehr und mehr zu lieben. Eine Rolle, die mir zwar nicht besonders gefällt, aber was soll’s. Mal schauen, ob wir mit dem Rollenbild wieder brechen können ein wenig. „Ain’t no black, ain’t no white …“. Bingo.

 

John Smith: „Heute soll ein großer Abend werden für uns … Durch viele, viele Dinge.“

 

TNE! TNE!

 

John Smith: „Aber ein, zwei gewisse Dinge stören an diesem Abend … Genauer gesagt ein verfluchter Name …“

 

KEEVAN SUCKS! KEEVAN SUCKS!

 

MG: „Den scheint aber Smith nicht zu meinen.“

 

VG: „Schüttelt den Kopf, richtig.“

 

MG: „Wen meint er dann?“

 

VG: „Wird wohl gleich aufkommen …“

 

John Smith: „Nein, ich spreche nicht von unserem selbsternannten ‚Unique Highlight’ … aber von jemandem, der in enger Verbindung mit seinem Namen steht.“

 

NOV…!

 

Schön, dass ihr meine Ansichten über die Fore Time so teilt. Aber könnt ihr mich vielleicht endlich mal aussprechen lassen?

 

John Smith: „Nein ich spreche auch nicht von dem Wannabe-Tribune … Ich spreche von jemand anderem.  Von dem Mann, der heute Abend ausziehen wird …“

 

MG: „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache …“

 

VC: „Star Wars Episode III ist ja schon fast wieder Geschichte, Mike …“

 

John Smith: „Um Keevan seinen Gerasy Title abzunehmen …“

 

SHUT UP!!!

 

John Smith: „Bingo, ich spreche von dem Mann, den ich beim Quest 4 the Best besiegen konnte, ich spreche von dem Mann, dem ich den Tribune Title hier abgenommen habe. Dem alten Alkoholiker …“

 

WILD THING! WILD THING! WILD THING!

 

John Smith: “Ja, genau von dem … Ulf, lass es mich dir auf die ganz einfache Art und Weise sagen: Du hast diesen Shot Gott verdammt noch mal nicht verdient, egal, was die mexikanische Frohnatur …“

 

te puedes vender,
cualquier oferta es buena
si quieres poder..


que facil es
abrir tanto la boca para opinar,


y si te piensas echar atras
tienes muchas huellas que borrar.

 

dejame, que yo no tengo la culpa de verte caer,
si yo no tengo la culpa de verte caer.

 

Wie auf Befehl tut sich was am Entrance. Die Fans wissen genau, wem sie diese einsetzende Musik zuordnen können.

 

DIEGO! DIEGO! DIEGO!

 

Der Mexikaner betritt nun die Halle und ist bester Dinge, obwohl John Smith gerade dabei ist, seinem „Schützling“ die Gerasy Tauglichkeit abzusprechen. Dennoch spielt er mit den Fans, winkt ihnen zu und lässt sich gebührend feiern. Seine lange Abwesenheit scheint da bei ihm Nachholbedarf nach Fanzuspruch geweckt zu haben. Doch mit einer deutlichen Geste lässt er dann die Musik stoppen. Er verharrt auf der Rampe und wendet sich zunächst an das Publikum.

 

Diego: „Buenos Dias Señoritas y Señores.“

 

Die eben noch buhenden Kehlen jubeln nun was das Zeug hält, Diego Ortega ist und bleibt ein gewaltiges Zugpferd für diese Liga.

 

Diego: „Y Buenos Dias John Smith.“

 

Lächelnd blickt der Mexikaner zu John Smith, der die Begrüßung Diegos umgehend auf seine freundliche Art und Weise erwidert.

 

John Smith: „Wenn man also vom Teufel … ähm Engel … spricht. Ersteinmal ein herzliches ‚Welcome back to PCWA’ an dich Diego … Aber das ist sicher nicht das, was du hören wolltest aus meinem Mund, was?“

 

Bringen wir die Dinge doch auf den Punkt, alter Mexikaner. Das ist das, was die Massen von uns hören und sehen wollen.

 

Diego: „Amigo, was ich hören will ist, dass du mal ein bisschen Respekt vor den Legenden dieser Liga zeigst. Vor mir, aber auch und vor allem vor Wild Thing. Dieser Mann steigt nicht zufällig und unverdient gegen Keevan in den Ring und tritt um den Gerasy Titel an.“

 

John Smith: „Respekt vor den Legenden? Vor den Männern, die ich hier alle fast ausnahmslos besiegt habe? Wie könnte ich? Keiner von euch Legenden konnte mich bisher besiegen 1on1. Da kann ich keinen Respekt besitzen …“

 

MG: „Weißt du, was ich bei Smith immer wieder bewundere?“

 

VC: „Seine große Klappe?“

 

MG: „Ähm … das auch. Aber ne, im Ernst: Dieses Flackern in den Augen, wenn ihm etwas wirklich ernst ist.“

 

John Smith: „Bringen wir es also auf den Punkt: Nicht Ulf Lang also known as Wild Thing sollte heute Abend im Mainevent stehen … Wer das tun sollte ist der einzigartige, großartige … JOHN SMITH!“

 

Diego Ortega erwidert diese Aussage mit einem Lächeln.

 

Diego: „Der einzigartige, der großartige John Smith? Dios Mio.  Der einzigartige, der großartige John Smith wird heute Abend eine Lektion in Sachen Respekt bekommen. Comprende Amigo?“

 

Sagts und schmeißt sein Mikro in die Fanmassen. Und so schnell, wie der Mexikaner gekommen ist verschwindet er auch schon im Backstagebereich.

 

John Smith: „Lektion in Sachen Respekt? Ich warne dich Ortega, solltest du verflucht noch mal auf die Idee kommen in MEIN Match einzugreifen, wird dich da die Hölle erwarten. Dann wirst du verdammt schnell herausfinden, warum ich keinen Respekt vor dir habe!!!“

 

 

 

VC: „Das ist genau das, was ich an Smith so liebe … Niemand spielt so gut wie er das Rumpelstilzchen.“

 

MG: „Was hat aber Ortega mit seiner „Lektion in Sachen Respekt“ gemeint eigentlich?“

 

VC: „An einen Eingriff ins Tribune Match glaube ich jetzt halt irgendwie weniger …“

 

MG: „Eben, das wäre so gar nicht Ortega Stile. Aber wie wir unseren Mexikaner kennen, wird er sich schon was einfallen lassen.“

 

VC: „Was aber auch nicht ganz uninteressant ist, ist die Logik von Smith: Er hat Wild Thing besiegt, eigentlich hätte er den Gerasy Shot verdient.“

 

MG: „Der Hacken an der Geschichte ist nur dabei, dass Wild Thing wirklich über lange Zeit gute Leistungen gebracht hat … und Smith das erst mal vollbringen muss.“

 

VC: „Du würdest ihm das so ins Gesicht sagen?“

 

MG: „Ähm … eher nicht, klar.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

LIVE

 

 

Elegant biegt der Wagen um die Ecke. So elegant, dass jeder Macho sagen würde, dass ihn nur ein Autoliebender Mann fahren kann, sogar so elegant, dass jede Hardcorefeministin sagen würde, dass nur die Grazilität einer feinfühligen Frau das Steuer lenken kann. Die Feministin hätte komplett unrecht, denn ein Man sitzt am Steuer, doch auch der Macho hätte irgendwie unrecht, denn der Fahrer – in Insiderkreisen als Mike Novoselic bekannt – liebt Autos nicht, er ist schlicht und ergreifend glücklich und deswegen geht ihm heute scheinbar alles furchtbar leicht von der Hand. Die erste Nacht im neuen Berliner Wohnsitz der Novoselics war alles was er sich hätte wünschen können. Vom romantischen Abendessen bei Kerzenschein, über ein gemütliches Schaumbad bei ruhiger Musik, bis zum verdorbenen Sexfest im neuen großen Bett. Die Novoselics haben den Abend genossen und die Nacht erst recht. Alles lief einfach perfekt –- bis jetzt!

 

Mike Novoselic: „Mein Parkplatz ist besetzt?“

 

Und nicht nur sein Parkplatz war besetzt, alle guten Parkplätze in der Tiefgarage der PCWA war besetzt. Mike musste in eine ziemlich entlegene Ecke der Garage fahren, um seinen Wagen abzustellen. Für die Wagen in den vorderen Reihen war das gut, denn auf dem, Weg in ihre Richtung hatte Mike genug Zeit sich zu denken, dass die Wagen relativ unschuldig waren und vielmehr die ganzen Auswärtigen Schuld waren. Die ganzen Gastwrestler, die hier alles zuparken, als wären sie es, die sich seit 2 Jahren den Arsch für diese Promotion aufreißen würden.

 

„Zu bitter, dass ich nicht am Rumble teilnehme!“

 

…dachte Mike so bei sich und war drauf und dran sich noch weiter in seinen Hass auf die Auswärtigen hineinzusteigern, wurde dann aber von Sarah abgelenkt, die es schaffte ihn zu beruhigen, ohne es richtig beabsichtigt zu haben, denn Mike hatte seinen Zorn bisher relativ versteckt aufgebaut, damit er den Überraschungseffekt auf seiner Seite gehabt hätte, wenn er sich bei jemandem entladen wollte, doch soweit würde es wohl nicht kommen – vorerst.

 

 

 

MG: "Tja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!"
 
VC: "Du hast es aber heute mit deinen Lebensweißheiten!"
 

MG: "Ist doch so! Naja, lassen wir das. Novoselic ist da und im Ring soll es jetzt endlich zur Sache gehen. Der Opener ruft! Valkos Heritage gegen Runa Lillith Heritage und dazu sehen wir uns die beiden Kontrahenten noch einmal im Vergleich an!"

 

 

OPENER

 

 

 

 

VC: „Wir wissen, warum die Beiden aufeinander treffen werden. Spätestens seit dem Streitgespräch vorhin! Wir wissen, warum es zu diesem Geschwisterkampf kommen wird, wir haben die Teilnehmer noch einmal genau durchleuchtet, und  nun wird es Zeit für das, auf was viele warten!“

 

MG: „Heritage vs. Heritage, endlich ist es soweit, 4 Years in the Making und Jane Nelson im Ring, um die Kontrahenten anzusagen. Dann sind Vincent und ich nun für einen Moment ruhig und gucken andächtig zu, wie die beiden Gegner zum Ring wandern werden!“

 

Jane Nelson: „Liebe Fans, wir kommen nun zu einem Regular Singles Match, das nach einem Fall beendet wird. Zuerst kommt zum Ring, die Lebensgefährtin des Undisputed Gerasy Champions, Teil des Fight Clubs, hier ist mit einem Gewicht von 75 Kilogramm aus Berlin… RUNA LILLITH HERITAGE!!“

 

So energisch die Elfe angekündigt, so tut sich erst einmal gar nichts, abgesehen von den lauten Buhrufen der Fans. Die Scheinwerfer werden fast bis zur völligen Schwärze gedimmt und auch auf der Leinwand sieht man nichts. Nur ganz leise kann man etwas aus den riesigen Lautsprechern im PCWA Dome. Ein psychedelischer Synthesizer-Sound mit ein paar wirklich leisen Boxen schwingt den Fans mit einem Phaser-Effekt um die Ohren. Diese Geräuschkulisse wird immer lauter und dann setzt der offensichtliche neue Wrestlingtheme von Runa Lillith mit lauten Drums richtig ein. Kenner haben schon längst Depeche Mode’s „Barrel of a Gun“ erkannt und passend zum Beat des Songs flackern immer wieder türkise Lichter oberhalb der großen Stage auf. Runa selbst stellt sich den Buhrufen direkt zum Einsetzen der Stimme des Depeche Mode-Fronters Dave Gahan.

 

Do you mean this horny creep

Set upon weary feet

Who looks in need of sleep

That doesn't come

 

Unter den Buhrufen der Fans, aber mit einem festen, gewillten Gesichtsausdruck, läuft sie die Rampe zum Ring runter, der jetzt mit Jane Nelson ziemlich leer wirkt, wir aber alle wissen, wieviel Action es dort nachher geben wird. Runa selbst nimmt scheinbar nicht am Brawlin’ Rumble teil, dafür hat sie jetzt eine ganz andere Aufgabe und sie ist gewillt, diese zu bestehen.

 

This twisted tortured mess

This bed of sinfulness

Who's longing for some rest

And feeling numb

 

Ihren wütenden Blick lässt sie auf dem Weg durch die Fanreihen schweifen und zeigt den Fans somit ganz deutlich, was sie von ihnen und ihrer Meinung hält. Doch weitere Gesten und Mimiken gibt es nicht, denn Runa hat den Ring erreicht und slidet fix hinein, um sofort auf einen Ringpfosten zu klettern und pünktlich zum Refrain von „Barrel of a Gun“ ein Bad in den Flashlights zu nehmen.

 

What do you expect of me

What is it you want?

Whatever you've planned for me

I'm not the one

 

Mit ausgebreiteten Armen verharrt Runa auf dem Ringpfosten, schließt die Augen und scheint die Buhrufe der Fans regelrecht einzuatmen. Nicht, dass sie sie genießen würde, aber sie scheinen ihr die Kraft zu geben, die sie benötigt, den Ansporn, den sie benötigt.

Mit einem Satz springt Runa Lillith dann letztendlich vom Ringpfosten. Für einen Augenblick sieht sie auf das Mikrofon in den Händen von Jane Nelson, scheint nachzudenken, ob es noch Sinn macht, eine Rede vor dem Match zu halten, vielleicht ihren kranken Bruder noch einmal zu Besinnung zu kriegen, aber der lässt ihr gar keine Gelegenheit, als unvermittelt sein Entrance Theme einsetzt. Jane Nelson versucht die lauten Jubelrufe noch zu unterdrücken, aber ihre Stimme geht fast darin unter.

 

Jane Nelson: „Und hier kommt ihr Gegner, kurioserweise ihr eigener Bruder, logischerweise ebenfalls aus Berlin, mit einem Gewicht von zirka 105 Kilogramm. Hier ist der ehemalige GCWF World Champion, der Freakanite, hier ist VALKOS HERITAGE!“

 

Jetzt hat Jane Nelson zwar in die ersten guten Gitarrenriffs von Monster Magnet’s „Unbroken (Hotel Baby)“ hineingeredet, aber das hat weder Valkos Heritage selbst, noch seine Fans gestört, die die ersten Zeilen des brachialen Tracks lauthals mitsingen.

 

Drowning in your puddle, wailing at the sky

Suckin' on your daddy's cigar

I'm your destination, I'm the reason why

Lemma take a look at your scars

 

Bought a line of shit

Now you wanna sell it back to me

 

In einer schwarzen Lederjacke gekleidet, mit einer schwarzen Hose, schwarzen Schuhen und mit einer schwarzen Sonnenbrille auf der Nase stolziert der Freak hinter dem Vorhang hervor. Noch größerer Jubel ist die Folge und hinsichtlich seines Beliebtheitsgrades muss Valkos tatsächlich schmunzeln. Als er jedoch seinen Blick einmal durch die Halle wirft, um zu realisieren, wieviele Leute ihm da tatsächlich zujubeln, bleibt sein Blick auf sein Eigen Fleisch und Blut kleben. Sofort verfinstert sich seine Miene und im nächsten Moment schmeißt Valkos Heritage die Sonnenbrille davon und geht mit schweren Schritten auf den Ring zu.

 

Come on down to the hotel baby

I can be what you want me to be

You can choke on your own medication

I can watch myself on T.V. oh yeah

 

Auf dem Weg zum Ring entledigt Valkos sich auch schon von seiner Lederjacke und offenbart, wohl als Reaktion auf die stetigen „VD4“-Chants, ein schlichtes schwarzes, langärmliges Shirt mit einer violetten ‚4’ darauf, passend zu den Strähnen in seinen schwarzen Haaren.

 

Bathe in all the money

Love yourself to death

Bow before the serpent in fire

Ride your little poney 'til you're soakin' wet

Scream at god and call him a liar

 

Bought a line of shit

Now you wanna sell it back to me

 

Und fast noch schneller als seine Schwester zuvor, rollt sich der Freakanite in den Ring, um seine Schwester sofort zu konfrontieren. Aufgrund seines energischen Ganges zum Ring hätte man eigentlich erwartet, dass er ihr sofort eine runterhaut, aber da scheint doch noch eine gewisse Hemmschwelle zu sein, die Valkos auch bei seiner ganzen Wut nicht einfach so überwinden kann. Und so sieht man nun die knapp 10 Zentimeter Größenunterschied zum ersten Mal gegeneinander im Ring stehen mit dem Wissen, dass sie gleich aufeinander einschlagen werden.

 

Come on down to the hotel baby

I can be what you want me to be

You can choke on your own medication

I can watch myself on T.V.

 

Shut your mouth you big fuckin' baby

You can't be what I want you to be

go on choke on your own medication

I can tell you a lie you believe oh yeah

 

Langsam wird der Rock-Theme des Freakanites von den verantwortlichen Technikern ausgefadet, Grund genug für die Fans, nicht mehr mitzusingen, sondern ihre bekannten Sprechchöre für den ehemaligen IWF Seducation- und Tag-Team Champion zu starten. Immer mehr hat sich ja das „VD4“, wie Valkos Heritage sich zu Beginn seiner Karriere nannte, durchgesetzt und so sind es heute ausschließlich diese Rufe, die dem Freak entgegen schallen.

Aber er scheint sie gar nicht wahrzunehmen, er und Runa sind wohl in ihrer eigenen Welt, starren sich beide mit einer unheimlichen Intensität an und beiden kann man aufgestaute Aggressionen ansehen. Und einer dieser Beiden wird wohl heute als Ventil herhalten müssen.

 

 

- Opener -

Family Affairs

  Regular Single Match

 

 

vs.

 

(Referee: Sven Nitzschke)

 

Ein großer Staredown der Geschwister, begleitet von den Ovationen der Fans. Lange Zeit, seit dem Quest 4 The Best, mussten sie auf die direkte Konfrontation warten, Runa schickte Rage vor, um Valkos auseinander zu nehmen, gleichzeitig legte sich Valkos etwa mit Mike Novoselic und John Smith an. Ein steiniger Weg zu diesem Match, doch endlich ist es soweit und der Ringrichter Nitzschke lässt den Kampf anläuten.

 

Für andere Fighter wäre dies das Signal, nach vorne zu preschen und den ersten Schlag zu landen, den Kampf zu gewinnen. Valkos und Runa nehmen das Läuten der Ringglocke allerdings dafür, um weiter zu versuchen, mittels Blicken einen psychologischen Vorteil zu erhaschen. Doch Nitzschke ist das zu blöd und so fordert er die Kontrahenten auf, den Kampf endlich zu beginnen. Valkos wirft ihm dafür ein Schimpfwort entgegen und Runa nutzt diesen Augenblick, um auszuholen, damit sie ihre Faust im Kiefer ihres Bruders versenken kann. Aufgrund der Geschwindigkeit seiner Schwester hat Valkos, auch wenn er die Faust bemerkte, keine Möglichkeiten, um auszuweichen und mit dem ersten Treffer von Runa Lillith Heritage scheint das Duell letztendlich eröffnet.

 

Valkos wankt einen Schritt zurück und Runa ist im Vorwärtsgang, hämmert ihrem Bruder im nächsten Moment ihren Unterarm gegen den Kopf. Valkos geht zu Boden und greift nach hinten, hofft, irgendwie das Seil zu erreichen, um doch noch Halt zu bekommen, doch das Seil ist noch zwei Schritte entfernt und so setzt sich Valkos unfreiwillig und vollkommen überrascht durch die energische Offensive auf den Hintern und hat im nächsten Moment die Fußsohle seiner Schwester im Gesicht.

 

VC: „Ein rabiater Start von Runa, was meinst du?“

 

MG: „Mir war von vorneherein klar, dass wir hier kein Kaffeekränzchen der Familie Heritage sehen würden, deswegen hat mich der heimtückische Angriff von Runa keinesfalls überrascht!“

 

VC: „Interessante Taktik übrigens von Runa, ich hätte eher gedacht, dass sie versuchen würde, ihren Geschwindigkeitsvorteil durch Dropkicks und Hurricanranas und Ähnlichem einzusetzen, stattdessen attackiert sie eben nur den Kopf ihres Bruders mit harten Brawling Aspekten! Ich hätte eher gedacht, dass Runa der Ruhepol in diesem Match sein würde, aber da hat sie mich ja richtig gefoppt! Nun tritt sie ihrem Bruder noch einmal gegen den Kopf und dieser scheint durch diese stetigen Aktionen gegen seinen Schädel ziemlich benommen zu sein!“

 

MG: „Gerade du solltest die Frauen doch kennen, man kann sie einfach nicht einschätzen. Egal ob dies nun beim Shoppen oder im Ring ist, Frauen überraschen dich immer mit ihrem Benehmen!“

 

VC: „Während sich Valkos, den Kopf haltend wieder aufsetzt, rennt seine Schwester nun in die Seile und es folgt ein brutaler, sehr tief gesprungener Dropkick gegen den Hinterkopf des Freakanites! Autsch!“

 

MG: „Und nun versucht Runa Valkos zu pinnen? Nach zwei Minuten Kampf?“

 

VC: „Der Überraschungsfaktor halt!“

 

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Und der noch sehr locker scheinende Kick-Out des Freakanite, der Runa einfach von sich wirft. Sofort setzt sich Valkos wieder auf, will aufstehen, wenn auch noch immer benommen, aber sofort ist Runa wieder da und wirft sich auf ihren Bruder. Sofort schlingt sie ihre schlanken und doch muskulösen Arme um seinen Hals und nimmt ihren Bruder in den Sleeper Hold, wohl, um ihm noch mehr Kraft zu rauben. Valkos, nun auf dem Bauch liegend und mit seiner Schwester auf dem Rücken, windet sich ein wenig hin- und her, schafft es aber dann unter relativ geringem Kraftaufwand auf die Knie und dann sogar auf die Beine zu kommen. Begleitet wird er dabei von lauten Jubelrufen, dann ein entschlossener Blick, Valkos greift nach hinten und wirft Runa per Snapmare auf die Matte. Erschrocken dreht sich Runa sofort wieder zu ihrem Bruder, auf ihrem Hintern sitzend und sieht seinem fiesen Lächeln mitten ins Gesicht. Valkos weiß um seine Überlegenheit und will diese jetzt ausspielen. Er geht einen Schritt nach vorn, aber Runa schaltet geistesgegenwärtig und umklammert Valkos’ Beine mit ihren eigenen.

 

VC: „Runa bringt Valkos per Drop Toe Hold zu Fall!“

 

MG: „Da küsst der Freakanite die Matte. Sofort setzt Runa mit einem Legdrop auf den Hinterkopf ihres Bruders nach und man muss es einfach eingestehen: Die ersten Kampfminuten gehören Runa Lillith Heritage!“

 

VC: „Valkos, der aber nun nahe an den Seilen ist, greift hinein und so muss Runa ihre, dem Legdrop anschließenden Tritte unterlassen. Valkos zieht sich an den Seilen hoch, dreht sich wieder zur Ringmitte…“

 

MG: „Spinning Wheel Kick von Runa! Die Heritages gehen über das Seil nach draußen!“

 

VC: „Was für eine wundervolle Aktion von Runa, aber das dürfte ihr selbst auch wehgetan haben!“

 

MG: „Du musst ja nur einen Blick auf ihr schmerzverzerrtes Gesicht werfen und schon weißt du es, liebster Vincent! Aber auch Valkos scheint arg mitgenommen zu sein, so kraucht er vor dem Apron herum!“

 

VC: „Runa ist aber wieder als Erste auf den Beinen, schnappt sich einen Stuhl und will offensichtlich diesen gegen Valkos einsetzen!“

 

MG: „Ausruhen will sie sich ganz sicher nicht, aber da ist Nitzschke! Ringrichter Nitzschke droht Runa mit der sofortigen Disqualifikation, wenn sie dieses Foreign Object nun einsetzen wird!“

 

VC: „Oh, aber verstehst du, was Runa sagt?“

 

MG: „Oh ja, sie droht Nitzschke mit der sofortigen Entlassung durch den Principal, wenn er nicht aus ihrem Weg geht!“

 

VC: „Und was bleibt Sven Nitzschke anderes? Der Bundeswehrveteran kann gegen die Macht des Principals einfach nicht ankommen und deswegen blickt er nun lieber weg, als Runa den Stuhl mit Schmackes gegen ihren Bruder einsetzen will!“

 

MG: „Doch Valkos hat die Zeit genutzt und sich ausgeruht! Er weicht dem Stuhlschlag aus!“

 

VC: „Runa hämmert den Stuhl auf den Boden und Valkos mit seiner Offensivaktion seine Schwester mit einem Tackle gegen den Mattenrand!“

 

Valkos hat nun also seine zweite Chance erhalten, die Oberhand in diesem Duell zu übernehmen. Nun packt er seine Schwester an den Haaren und schlägt sie mit dem Kopf voraus auf den Mattenrand. Valkos scheint sich nun in Rage zu kämpfen und wiederholt diese Aktion noch ein paar Mal. Resultat = kräftiges Nasenbluten bei seiner Schwester. Diese verdreht die Augen und droht nach hinten wegzukippen, als Valkos sie aber packt und in den Ring zurück rollt. Valkos blickt noch einmal kurz zum Stuhl, den Runa einsetzen wollte, steigt dann aber ohne das Objekt in den Ring. Runa erwartet Valkos schon mit einer klatschenden Ohrfeige, doch diese bringt nicht die gewünschte Reaktion bei Valkos hervor, so packt er seine Schwester einfach an den Haaren und zerrt sie in die Ringecke. Dann zeigt er ihr mal, was eine Ohrfeige ist und schlägt ihr mit dem Handrücken übel ins Gesicht. Dann packt Valkos zu und scheint nun seinen ersten, richtigen Wrestlingmove ansetzen zu wollen und nimmt Runa Lillith zu einem Vertical Suplex hoch. Er hält sie, was bei dem Gewichtsunterschied keine große Überraschung ist, sehr lange in der Luft, aber anstatt sie dann auf den Rücken zu hämmern, lässt er Runa langsam nieder, sodass sie mit den Beinen den Boden erreichen kann, allerdings hat Valkos sie noch immer im Griff und zieht seine Schwester mit einem harten Neckbreaker auf die Matte.

 

VC: „Autsch, der muss wehgetan haben! Valkos ist nun endgültig im Match angekommen und hat nun die deutliche Oberhand gewonnen!“

 

MG: „Ich muss sagen, bei mir keimt der Zweifel auf, ob Runa da überhaupt noch ins Match zurück kommen kann, wenn Valkos schon solche Matchbeender wie den Neckbreaker auspackt!“

 

VC: „Solange Valkos weder den ‚Anxiety Dream’ oder den ‚Sting of Insanity’ auspackt, kann Runa sicherlich noch zurück schlagen!“

 

MG: „Für mich sieht es aber so aus, als würde eben einer der Trademarker von Valkos gleich kommen und dann wäre das Match auch schon wieder vorbei!“

 

VC: „Ich glaube eher, dass Runa noch das ein oder andere As im Ärmel hat. Da geht noch was!“

 

Doch trotz der Hoffnungen von Vincent Craven ist es dennoch Valkos, der ganz deutlich das Geschehen bestimmt. Er zerrt seine Schwester nach dem Neckbreaker regelrecht wieder auf die Beine und drängt sie in die Seile. Ein Whip-In folgt und dann bückt sich Valkos, um seiner Schwester wohl einen Back Body Drop zu verpassen. Leider etwas, was wir niemals erfahren werden, denn Runa kommt überraschender Weise mit einem Konter zurück ins Match und verpasst ihrem gebückten Bruder einen Sitdown Face Crusher. Runa will sich nicht lange ausruhen, sondern dreht ihren Bruder sofort auf den Rücken und setzt abermals ein Cover an.

 

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Doch wieder der Kick-Out von Valkos Heritage. Er setzt sich mühsam auf, spürt die ersten wirklich kräftezehrenden Schmerzen und schüttelt den Kopf, der ihm ganz schön weh tun dürfte und will dann wieder auf die Beine kommen, doch Runa passt ihren Bruder ab und verpasst ihrem sitzenden Gegner ein paar harte Kicks gegen den Rücken. Dennoch kommt der Freakanite aber wieder hoch und fängt einen Tritt in die Bauchgegend ab. Er hält nun mit wütendem Gesicht das linke Bein von seiner Schwester fest, aber diese fackelt nicht lange und will mit einem Enzuigiri nachsetzen, doch Valkos kann sich unter dem Kick abducken.

 

VC: „Valkos nimmt Runa in den Ankle Lock!“

 

MG: „Exzellenter Konter von Valkos gegen seine Schwester! Schon schön zu sehen, wie er dem Enzuigiri…“

 

VC: „UPFUCK!“

 

MG: „Runa tritt Valkos ihren rechten Hacken gegen das Kinn!“

 

VC: „Wie ein nasser Sack geht Valkos Heritage zu Boden!“

 

MG: „Es ist unglaublich, es ist wirklich unglaublich, wie sich Runa hier gegen ihren weitaus stärkeren, größeren Bruder zur Wehr setzen kann!“

 

VC: „Ja, obwohl Valkos Runa herausforderte, ist es die kleine Elfe, die keineswegs vor dem Vorstoß zurückschreckt. Runa hat und behält scheinbar die Initiative!“

 

Doch auch an Runa sieht man deutlich, dass das Tempo des Kampfes ihr zu setzt. Sie krabbelt zu den Seilen, schwer atmend, um sich an diesen hochzuziehen und verdreht entnervt die Augen, als sie sieht, dass sich ihr Bruder ebenso wieder aufsetzt. Valkos Heritage ist ein Fighter, selbst wenn er am Rande einer Niederlage ist, selbst wenn er schon verloren hat, er kommt immer wieder auf die Beine. Er hat Azrael Rage gegenübergestanden, John Smith, Mike Novoselic und Bracchus auf seinem Weg hierher. Er hat alles gegeben um dieses Match zu erreichen, also wird er jetzt sicher nicht aufgeben.

 

Mit einem wahren Energieschub springt Valkos Heritage auf und diese Energie scheint Runa Angst zu machen. Ihr Gesicht wird fast bleich, als ihr jüngerer Bruder auf sie zustampft. Ihr Griff an den Ringseilen wird fester und es scheint, als würde ihr Gehirn nach einer Fluchtmöglichkeit suchen, doch die einzige Flucht wäre ein Angriff, was auch Runa realisiert und nach vorn stürmt. Ansatz zu einer Clothesline, doch Valkos fängt sie ab, dreht sich mit ihr um die eigene Achse und slammt sie einfach auf die Matte. Unter dem Jubel der Fans und fast wutschnaubend steht Valkos wieder auf, fährt seinen Ellbogen aus und lässt sich krachend auf seine Schwester fallen, welche sich kaum mehr rührt, nach dieser harten Aktion.

 

MG: „Oh Vincent. Es scheint, als hätte dieser Side Walk Slam die Wende gebracht. Ich glaube nicht, dass Runa Lillith Heritage noch einmal ins Match zurück kommt!“

 

VC: „Glaube ich auch nicht. Valkos Heritage hat all seine Wut in diesen einen Move gelegt und ich wette, er könnte das Match auch jetzt schon beenden. Aber das will er nicht. Er will Runa für alle ihre Sünden zahlen lassen, weswegen er sie nun wieder auf die Beine zerrt. Dann packt er ihren Kopf…“

 

MG: „Klemmt ihn unter seinen rechten Arm. Das war es, nun folgt sein Finisher, ‚La Obscurité’ und das war es dann…“

 

VC: „LOW BLOW! LOW BLOW VON RUNA!“

 

Tatsächlich. Mit einem einzigen Schwung hat die baldige Mrs. Lucifer das Gleichgewicht im Match wieder zu ihren Gunsten gekippt. Sie konnte den Ansatz dieses verheerenden DDTs abwenden und sich selbst wieder ins aktive Geschehen bugsieren, kann dies aber scheinbar noch nicht richtig realisieren, denn sie lässt sich einfach neben ihren schmerzerfüllten Bruder fallen. Referee Nitzschke bleibt nichts anderes übrig, als nun beide Akteure anzuzählen.

 

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MG: „So kann dieser fulminante Opener des fünften Brawlin’ Rumbles doch nicht enden. Nicht so!“

 

VC: „Bin ich ganz seiner Meinung Mike. Das wäre wirklich unschön und auch die Fans haben etwas dagegen. Nun weiß ich aber nicht, wem diese ‚Heritage’-Chants gelten sollen!“

 

MG: „Bestimmt beiden. Klar, die Fans bejubeln Runa nicht gerade, aber sie wollen, dass dieser spannende Fight weiter geht!“

 

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MG: „Da, da tut sich was! Runa Lillith Heritage kriecht zu den Seilen und zieht sich langsam an ihnen hoch! Hah! Das Match muss weitergehen!“

 

VC: „Aber Runa wird gleich Augen machen, wenn sie sieht, dass auch ihr Bruder wieder auf die Beine kommt und er sieht fast noch wütender aus, als vor dem Cheap Shot!“

 

MG: „Runa dreht sich zu ihrem Bruder und sieht das Grauen. Sieht, dass auch er wieder auf den Beinen ist, aber diesmal zögert sie keinen Moment und sprintet los!“

 

VC: „Springt ab? Cross Body! Schön aber… Valkos fängt sie einfach auf!“

 

MG: „Oh mein Gott, jetzt wirbelt er sie herum, als wäre sie Nichts!“

 

VC: „Das wird der Sting of Insanity, sein Trademarker und… HOLY SHIT…“

 

MG: „VALKOS LÄSST RUNA MIT DEM NACKEN AUF SEIN KNIE KRACHEN!!“

 

VC: „WAS FÜR EIN MOVE!!“

 

Tatsächlich führte Valkos Heritage den Move, seinen Trademarker nicht normal aus, sondern verstärkte die Wirkung deutlich, als er seine Schwester anstatt einfach so mit Schwung auf den Boden zu befördern, mit der Nackenpartie auf sein Knie hämmerte. Vollkommen weggetreten liegt Runa Lillith Heritage also nun auf der Matte und Valkos Heritage schaut erschöpft, aber entschlossen auf sie nieder. Dann geht er in die Knie, legt die rechte Hand unterhalb des Halses auf den Brustkorb seiner Schwester und lässt Sven Nitzschke den Three Count durchzählen, welche die Fans lauthals mitrufen. Die Ringglocke lässt die letzten Fragezeichen verschwinden und macht Valkos Heritage zum ersten Sieger des Pay-Per-Views.

 

Er hat seine Rache gefunden, hat seine Schwester besiegt und wieder eine Etappe in seiner Karriere hinter sich gelassen. Der Blick geht von der geschlagenen Runa zu den Fans, die ihn lauthals bejubeln und mit Tränen in den Augen nickt Valkos ihnen zu, bevor er den Ring verlässt und sich in den Backstage Bereich begibt…

 

 

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