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Mein Weg

 

Kapitel VI

 

Feind? Freund? Oder doch nicht?

 

Samuel sitzt in der PCWA, hauseigenen, Kneipe. Vor ihm steht sein Glas, es ist befüllt mit 3 Eiswürfeln und einer gold-braunen Flüssigkeit, wer Samuel halbwegs kennt, weiß, dabei kann es sich nur um Whisky handeln. Er setzt das Glas an, lässt das braune Gold seine Kehle hinab laufen und verzieht dabei nicht eine Miene. Sofort schiebt er das Glas von sich weg, schaut zum Barkeeper und fordert diesen auf, noch einen zu machen.

Der Barkeeper macht den Drink fertig und stellt ihn genau vor den New Yorker auf den Tresen. Danach schaut er zum Ex-GCWFler und beginnt mit ihm zu sprechen.

 

Barkeeper:  „Hey Junge, es ist selten, dass die Gesichter von früher wieder kommen. Ich kenne dich zwar nicht persönlich, aber ich weiß, wer du bist. Aber Junge, lass dir gesagt sein, der viele Whisky hilft dir nicht den Rumble zu gewinnen.“

 

Samuel: „Nicht?“

 

Der Barkeeper schüttelt den Kopf, der wird seine Miene weicher, mit seinem Trademark Grinsen, auf den Lippen, vernichtet er auch dieses Glas, schaut dann in leere Glas rein, um danach den Barkeeper anzusehen.

 

Samuel:  „Da ist ja nicht einmal was drin in dem Glas. Mach mir noch einen.“

 

Der Barkeeper schaut Samuel an und man sieht, dass er nicht verstehen kann, wie jemand seine Karriere so wegwerfen kann. Der "Sickster" sitzt belustig an der Bar, wartend auf seinen Drink, schreibt er jemanden eine SMS. Als er damit fertig ist, will er genussvoll das nächste Glas killen, da verspürt er eine Hand auf seiner Schulter. Im Bruchteil einer Sekunde, gehen ihm alle durch den Kopf, die, dies bitte nicht sein sollten.

 

"Nicht Valkos, Corven, Keevan, Phoenix oder gar der Teufel."

 

Sammy hatte es wohl schon geahnt. Jedenfalls dreht er sich um und ist nicht wirklich begeistert, wen oder was er da sehen muss. Es handelt sich um niemand anderen als Azrael Rage, welcher in der Lounge nach Verbündeten für den Kampf im Rumble sucht. Eine Bar ist oft ein Ort, wo sich viele der Gestalten treffen. Allerdings trieb sich hier nur Samuel Lawrence rum… in der Not frisst der Teufel aber bekanntlich Fliegen.

 

Rage: „Aber, aber, wie kann man sich den schon um diese Uhrzeit so betrinken?“

 

Mit etwas Schwung setzt sich Rage neben dem sich selbst bezeichnenden „Sickster“. Der Barkeeper wird angeguckt und rangewinkt.

 

Barkeeper: „Was darf ich bringen.“

 

Der Teufel studiert die Falten im Gesicht des doch schon etwas älteren Herren.

 

Rage: „Einen Tequila auf Eis.“

 

Samuel wird angeguckt.

 

Rage: „Du auch einen, mein Freund?“

 

Bevor Samuel antwortet, trinkt er seinen Whisky aus, stellt das Glas dahin, wo der Barkeeper es sieht und bestellt einen weiteren Whisky. Danach dreht er seinen Kopf zu Rage, die hellblauen Augen mustern den Teufel. Samuels Grinsen ist wie immer, in solchen Situationen, dabei.

 

Samuel: „Nein von diesem mexikanischen Scheißzeug bekomme ich Durchfall. Genau wie von Tacco's, Chilli oder dem ganzen anderen Müll aus dieser Kloake."

 

Er zieht das inzwischen "gelieferte" Glas zu sich ran, ehe er weiter redet.

 

Samuel: „Eigentlich mag ich an Mexiko nur die Frauen."

 

Auch die Bestellung des Teufels steht nun vor ihm. Er nippt nur an seinem Glas. Dann betrachtet er den Fremden neben sich. Währenddessen wird eine Zigarre seinem Leinenbeutel gefischt. Ein silbernes Feuerzeug kommt hinzu. Es wird angemacht und der Tabak wird zu roter Glut. Der erste Zug wird inhaliert. Erst dann wird der blaugraue Dunst in die Umwelt gepustet. Wieder der Blick der hellblauen Augen des Teufels. Wer ist der Fremde da neben ihm. Fragen macht schlauer.

 

Rage: „Wer bist du, Fremder?“

 

Wieder an dem Tequila genippt.

 

Rage: „Ich habe dich hier noch nie gesehen. Daher nehme ich an, dass du den Rumble besuchst. Die Frage, die ich mir allerdings stelle, sollte ich Recht haben ist, warum jemand schon vor dem Rumble sich so sinnlos betrinkt und damit alle Chancen auf dem Sieg wegwirft.“

 

Ein süffisantes Lächeln.

 

Rage: „Also wer bist du?“

 

Sollte wirklich grade dieser Freak, ihn nicht kennen? Er ist ein Teil der PCWA und kennt die Hardcore Legende nicht. Ein paar Äderchen in seinem Auge, sind bereits geplatzt unter dem gewaltigen Blutdruck. Das Grinsen in Samuel's Gesicht verschwindet für ein paar Sekunden, doch pünktlich zu seiner Antwort, sitzt es wieder unter seiner Nase.

 

Samuel: „Wenn du nicht weißt, wer ich bin, werde ich dir das wohl noch beibringen müssen. Immerhin hattest du Recht, ich bin hier um den Rumble zu gewinnen, besser gesagt, um ihn erneut zu gewinnen.“

 

Der New Yorker bekommt etwas Qualm, von Rage's Zigarre, ins Auge. Ein paar Tränen schießen sofort in dieses. Schnell wischt sein Finger, sie weg. Dann nimmt Samuel noch einen Schluck Whisky, also ist das Glas wieder leer. Langsam aber sicher, fängt auch die Wirkung an. Angepeitscht vom Alkohol im Blut, spricht Samuel, erstaunlich freundlich weiter.

 

Samuel: „Und das mit dem trinken ist so, zum einen braucht es viel Whisky, bis er mich im Ring beeinflusst. Und zum anderen ist das nur fair für die anderen, sonst wäre die Sache ja nach 5 Minuten gegessen. Im Prinzip ist das meine Art, Berlin etwas zu bieten.“

 

Seine Art Berlin etwas zu bieten? Berlin hat genug sinnlose Trinker in seinen Straßen. Einer mehr ist keine Darbietung, sondern eher ein Aufschlag zum eh schon bekannten Volk, dass die Straßen bevölkert. Dem Teufel soll es einerlei sein. Er nimmt noch kleinen Schluck aus seinem Tequila. Dann fällt ihm auf, dass seine Frage immer noch nicht beantwortet worden. Trocken hackt er nach.

 

Rage: „Dein Name hätte vollkommen gereicht.“

 

Dennoch bemerkt der Teufel, dass er wenigstens er die Form wahren möchte. Schließlich hat wenigstens er Manieren.

 

Rage: „Gestatten, mein Name ist Azrael Rage. Nun sei so freundlich und verrate mir endlich deinen Namen.“

 

Eigentlich ist ihm der Name egal. Was bringen schon diese sinnlosen Pseudonyme hier auf der Erde. Sind es nicht Taten, die bestimmen, wer wir sind?

 

Warum müssen heute alle seine Zeit verschwenden. Und jetzt muss er auch noch zugeben, zu wissen mit wem er redet, immerhin kennt Samuel die Gegner, seiner Feinde. Und Rage hatte immerhin ein Match gegen Shaw oder mehrere.

 

Samuel: „Ich weiß wer du bist, ich hatte sogar gehofft, dass du es nicht bist."

 

Sammys Blick fällt ins leere Glas, leer ist nicht der Richtige Ausdruck, immerhin ist noch etwas Eis und Tauwasser in diesem, aber ein Whisky Glas, voll mit Wasser, ist leer. Samuels Gedanken kreisen nur noch um unwichtige Dinge, fast abwesend wirkt er gerade. Doch da gerät Rage wieder in seinen Fokus.

 

Samuel: „Du willst meinen Namen wissen?"

 

Zustimmende Geste von Rage.

 

Samuel: „Okay, man nennt mich Corven Shaw's Nightmare."

 

Bevor Rage etwas sagen kann, legt Samuel ihm eine Visitenkarte neben das Glas. Auf dieser steht nichts drauf, rein gar nichts.

 

Samuel: „Hier hast du meine Karte, kannst mich ja mal anrufen."

 

Etwas genervt dreht Samuel seinen Kopf wieder zum Barkeeper, er ist fest davon überzeugt, dass Rage genug hat. Doch gerade als er bestellen will, vernimmt er wieder die Stimme des Teufels, in seinen Ohren.

 

Leise flüstert der Teufel vor sich hin.

 

Rage: „Corven Shaw’s Alptraum? Merkwürdig! Diesen Namen gibt man mir auch von Zeit zu Zeit.“

 

Corven Shaw. Erst vor kurzen besiegte Rage ihn in der wIw. So gewann er den ersten und einzigen wIw Independence Titel. Es war eine barbarische Schlacht. Corven brachte alles was er hatte und auch Rage musste alles geben was er hatte, aber als der Staub sich gelegt hatte, konnte der Teufel seine Arme zum Zeichen des Sieges gen Himmel strecken und sich das glänzende Gold um die Hüfte legen.

 

Ein Klopfen auf die Schulter von Samuel. Dabei ein leises Lachen des Todesengels.

 

Rage: „Ich mag dich, mein lieber Junge.“

 

Der Blick geht zum Barkeeper.

 

Rage: „Der gute Mann hier möchte noch einen Whiskey on the Rocks.“

 

Der Barkeeper nickt.

Der Blick wieder zu Samuel.

 

Rage: „Jeder Feind von Corven Shaw soll vor mir nichts zu befürchten haben, solange er mir nicht im Weg steht. Aus deinen Worten schließe ich, dass du diesem widerlichen kleinen Perversen dieselbe Abneigung wie ich gegenüber bringe, nicht wahr, mein Freund?“

 

Samuel nickt, grinst und zieht die Augenbrauen, beide hoch.

 

Samuel: „Na klar, ich hasse alle Menschen, die sich gern selber Sprechen hören."

 

Der Barkeeper stellt Samuel den, geschenkten, Whisky hin. Dieser schaut zunächst eine Weile das Glas an, wandert dann mit den Augen zum Todesengel und nickt diesem zu, ehe er auch dieses Glas leer macht und wieder auf den Tresen stellt.

 

Samuel: „Weißt du, Corven Shaw, denkt er sei der verdammte Hit. Dieser Idiot und seine Hollywood Sache, eine Prima Donna die mir missfällt. Er wird vom Spotlight angezogen, wie eine Fliege von frischer Scheiße. Und so kam es dazu, dass ich mit einem Freund, leider seine Karriere in der EFW beenden musste.“

 

Das Gesicht von Samuel zeigt, dass er auf das angesprochene aber auch wieder nicht stolz sein kann. Denn wie auch bei seinem Rumble Sieg, war es das danach. Auch in der EFW kündigte er, nach dem Screwjob. Aber schnell ist Samuel mit den Gedanken wieder im hier und jetzt.

 

Samuel: „Ich werde dir aber beim Rumble im Weg sein. Ich bin schließlich hier um Berlin etwas zu schenken......“

 

Er legt eine kurze Pause ein und schaut Rage tief in die Augen.

 

Samuel: „.....meinen 2ten Rumble Sieg und diesen werde ich diesmal nicht teilen, wie damals mit Diego.“

 

Azrael blickt mit starrem Blick zurück.

 

Rage: „Wenn man es so nennen möchte, will ich Berlin das selbe Geschenk machen.“

 

Berlin ein Geschenk machen? Nein, er will sich wohl eher selbst ein Geschenk machen.

 

Rage: „Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass du mir sympathisch bist. Also hüte dich einfach vor mir. Sollten wir dann dennoch die letzten zwei Krieger im Ring sein, ist ein Kampf wohl unumgänglich. Also sei jetzt etwas unumgänglicher, bevor ich meine Meinung über dich ändere und schon beschließe mich hier dir anzunehmen und nun sage mir endlich deinen Namen!“

 

Die Neugier ist wie immer beim Teufel vorhanden. Er will wissen mit wem er sich unterhält. Corven Shaw hin oder her, aber gemeinsame Feinde machen nicht immer neue Freunde. So verliert der Teufel langsam aber sicher seine Geduld. Zurück zur Sünde, zurück zum Zorn und zurück zu Rage. Der teuflische Protagonist trinkt den Rest seines Tequlias nun in einem aus und knallt das Glas auf den Tisch, so dass es in viele Scherben zerbricht. Den Barkeeper kann dies wohl nicht beunruhigen. Er ist seltsames Verhalten von den Wrestlern gewohnt. Der Teufel in Person öffnet die Hand und lässt die Scherben aus seiner hand fallen. Die hellblauen Augen, die eben noch einem Ozean, oder dem Himmelsbild im Sommer ähnelten, bekommen auf einmal ein bösartiges Zutun. Der Blick wird weiter versteift.

 

Rage: „Antworte endlich, mein Junge! Wer in drei Teufels Namen bist du?“

 

Ist er hier etwa doch in der Rocky Horror Picture Show? Samuel war nie der Freund von düsteren Menschen. Er hat früher Devil Divine verprügelt, warum nicht also auch diesen. Aber Wozu soll man den schon von Anfang an alle gegen sich haben. Immerhin hat er bereits einen "Partner" und wer weiß, was dieser zu berichten hat.

 

Samuel erwidert Rage's Blick, doch wirken seine Augen einfach nur kalt.

 

Samuel: „Wollen wir mal nicht so sein. Mein Name ist Samuel Lawrence, meine Feinde nennen mich meist Sammy!!"

 

Die Augen wandern Richtung der Scherben, welche am Boden liegen. Er zeigt, mit dem linken Zeigefinger, auf die Scherben und redet weiter.

 

Samuel: „Wie sagt man doch so schön, Scherben bringen Glück. Das wirst du heute Nacht brauchen."

 

Er schaut wieder in die Augen des Teufels und setzt sein schönes John Wayne, Staredown Gesicht auf.

 

Der Staredown wird nicht erwidert. Stattdessen grinst Rage. Samuel Lawrence.

Überraschung!

Auch Azrael Rage hat sich natürlich über seine Gegner informiert. Seit Tagen tut er nichts anderes, als an den Brawlin’ Rumble und an Gabriel Lucifer zu denken. Samuel Lawrence.

 

Mit der flachen Hand tätschelt der Teufel Samuel auf die Wange.

 

Rage: „Braver Junge!“

 

Er weiß scheinbar was gut für ihn ist. Nachher im Ring wird es sicher nicht so gemütlich, wie jetzt. Daher lehnt sich Azrael auf seinem Hocker etwas zurück und genießt die Idylle. Per Fingerzeig wird ein zweiter Tequila bestellt. Der Barkeeper eilt und bringt ein neues Glas, welches er sofort mit dem durchsichtigen Getränk auffüllt. Das Glas wird angesetzt und in einem Zug ausgeleert. Dieses kleine bisschen flüssiger Tod beruhigt den Körper und das Adrenalin. Verfluchtes Mensch sein. Wäre er nur ein Teufel würde ihn dieser ganze Tag nicht so mitnehmen. Allerdings hat das Match gegen Gabriel Lucifer seine Spuren hinterlassen. Eine Platzwunde an der Stirn, welche schon genäht wurde. Mehrere Kratz - und Schürfwunden am ganzen Körper. Blaue Flecke und Hämatome sind auf seinem ganzen Rücken verteilt. Der Alkohol lenkt etwas ab von dem ganzen Schmerz. Schließlich muss er heute noch im Rumble antreten. Dies ist seine Nacht und diese lächerlichen Verletzungen werden ihn nicht aufhalten… genauso wenig wie ihn Samuel Lawrence aufhalten wird. Der Mann, welcher zusammen mit Erik Moranes Corven Shaw aus der EFW vertrieb.

 

Mit einem Nicken verabschiedet sich der Teufel. Samuel muss nicht wissen, dass Azrael ihn kennt.

 

Rage: „Ich wünsche noch einen rabenschwarzen Abend. Wir haben uns nicht zum letzten Mal heute gesehen und ich werde auch wenn nötig nicht vor dir Halt machen, um meinen Mythos zu festigen.“

 

Sein eigener Mythos. Das Ziel des Abends. Der Teufel steht auf und geht. Auf zu weiteren Schandtaten. Noch einmal ein Blick zu Samuel und dann verlässt er durch die Tür die Szenerie. Hier hat er leider keinen wirklichen Verbündeten für den Rumble gefunden. Zeitverschwendung!

 

Samuel ordert einen Drink. Als er diesen erhält, trinkt er wieder das Glas leer und erhebt sich von seinem Platz. Gerade will auch er die Bar verlassen, da hört er mit ruhiger aber überzeugter Stimme, den Wirt.

 

Barkeeper: „Freundchen, ich bekomme noch 50 Euro von dir.“

 

Verwundert dreht sich Samuel um. Gerade eben ist Rage aus der Tür raus und jetzt will der Wirt Geld haben?

 

Samuel: „Was? 50 Euro für eine Hand voll Drinks? Das ist fast so teuer wie Freibier am Ballermann 6.“

 

Der Wirt nickt ihm zu und antwortet.

 

Barkeeper: „Natürlich, ich dachte sie Zahlen die Drinks von Herrn Rage mit.“

 

Da wird man auf einen Drink eingeladen und zahlt am Ende alles.

Angenervt läuft Samuel zum Tresen, legt 100 Euro auf diesen und verlässt ironisch lachend die Bar.

 

 

 

MG: „Das Aufeinandertreffen der beiden Alpträume von Corven Shaw.“
 
VC: „Es scheint aber nicht so, als hätte Rage hier einen Verbündeten gefunden, oder?“
 
MG: „Tja, er spricht wie so oft in Rätseln. Aber ich glaube auch nicht, dass Samuel Lawrence der Verbündete war, den er sucht. Ich glaube dahinter steckt wirklich etwas anderes.“
 
MG: „Wie bereits einmal zuvor gesagt, ich glaube nicht, dass Rage uns da bis zum Rumble im Dunkeln lassen wird.“
 
VC: „Aber im Backstagebereich soll sich gerade etwas tun.“
 

 

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Ziemlich aufgebracht, sogar stinksauer wandert Leopold Löblinger durch die Gänge. Was er bisher gesehen hat, schreckte ihn ab und zerstörte seine Hoffnung, eine redliche Liga vorzufinden. Auf seinem Hals sind die Adern deutlich erkennbar und sein Atmen hört man aus mehreren Metern Entfernung. Für eine kurze Zeit hat er seine Kopfbedeckung abgenommen, so dass die (nicht nur vom Stress) kurzen zersausten Haare sichtbar waren, ehe er den Zylinder wieder aufsetzte.

 

Leopold Löblinger: „SIE!!!“

 

Ein junger Angestellter des Technikbereichs dreht sich um. Löblinger packt ihn und stemmt ihn mit Leichtigkeit in die Höhe. Anschliessend wird der arme Jüngling gegen die Wand gedrückt.

 

Leopold Löblinger: „Sie gehören bestimmt zu diesem unredlichen Verein, NICHT WAHR?!?!“

 

„Ähh… i-ich… i-ich bin nur e-e-e-ein Lehrling… b-bitte…“

 

Wie ein voller Sack Kartoffeln wird der Junge durch die Gegend geschleudert. Ein nächstes potentielles Opfer kann gerade noch rechtzeitig wegrennen, so dass ihm nicht das gleiche Schicksal blüht.

 

Carson: „Gibt es einen Grund für diese Aktionen Ihrerseits?“

 

Leopold Löblinger: „WIE BITTE?!“

 

Zwar hat der Gegenüber eine beeindruckende Figur, doch das kümmert Löblinger kein bisschen. Er sucht Streit. Er will den Streit unbedingt.

 

Leopold Löblinger: „Ich habe in etwa einer halben Stunde einen wichtigen Kampf mit vielen Gegnern. DOCH WIE UM HIMMELS WILLEN SOLL ICH MICH HIER VORBEREITEN KÖNNEN? Überall sind diese völlig verrückt gewordenen Menschen! Unredliche, Unkeusche, Unlöbliche! ÜBERALL!!! Diese Liga ist ein Sumpf der Verwahrlosung! UNTER DIESEN UMSTÄNDEN KANN ICH NICHT ARBEITEN!!!“

 

Carson: „Wissen Sie, dies ist eine Liga, die einem Muselmanen gehört. Was erwarten sie also?“

 

Ein Lächeln Carsons soll seinen Gegenüber ein wenig beruhigen.

 

Leopold Löblinger: „SIEZEN SIE MI… wie bitte? Was frohlockten meine keuschen Ohren da gerade??“

 

Leopold scheint seinen Ohren für einen Moment nicht mehr zu trauen. Genauso überraschend ist es für ihn, dass er nicht mit der Siezen-Aufforderung kommen beziehungsweise sie nicht beenden musste.

 

Carson: „Dies ist eine Liga, die einem Muselmanen gehört. Was erwarten Sie also?“

 

Leopold Löblinger: „HALLELUJA!!!“

 

Die Erleichterung kann man an Leopolds Gesicht ablesen.

 

Leopold Löblinger: „HALLELUJA!! ENDLICH!! Ich hatte die Hoffnung an diese Liga bereits aufgegeben. Aber jetzt, jetzt scheine ich endlich wieder einmal einen redlichen Menschen getroffen zu haben, Herr…?“

 

Carson: „Carson mein Name. Und wie ist Ihrer?“

 

Leopold Löblinger: „Leopold Löbl…“

 

Doch zur Beendigung seines Namens reicht es nicht mehr, weil…

 

Creed: „Ich hoffe ich störe diesen netten kleinen Bibelkreis nicht übermäßig...“

 

Creed H. Quinn, der früher am Abend bereits zum Opfer der wahnwitzigen Redlichkeitsvorstellungen Leopold Löblingers geworden ist, tritt an die beiden guten Christenmenschen heran. Eigentlich ist „herantreten“ nicht ganz korrekt – er humpelt heran. Quinns linker Knöchel ist dick bandagiert und der EFW-Athlet scheint nach der Attacke von Leon Rascal, Dariak und Lucio di Vario vor wenigen Minuten kaum auftreten zu können.

 

Leopold Löblinger: „VORSICHT, HERR CARSON!! Dieser Mensch ist zutiefst unredlich!“

 

Beschützend hält der löbliche Leo seine Hand zwischen Creed H. Quinn und seinen neuen Freund.

 

Carson: „Mr. Quinn ist ungläubig im höchsten Maße, das stimmt. Unredlich ist er damit automatisch!“

 

Carsons Blick richtet sich gegen Löblinger.

 

Leopold Löblinger: „HA!!!“

 

Die Faust von Leopold richtet sich triumphierend an Creed H. Quinn. Die Bestätigung von Carson hat in der Tat gut getan. Endlich mal zu zweit jemandem eins auswischen, das hat Leopold praktisch noch nie erlebt. Auch wenn es Creed wohl kaum getroffen hat, aber das weiss Löblinger ja nicht.

 

Creed: „So glücklich darüber, dass jemand deine abstrusen Vorstellungen von mir teilt? Ich könnte mit Sicherheit in kürzester Zeit an die hundert Leute hier im Dome finden, die meine nicht ganz so abstruse Meinung zu Ihnen teilen...“

 

Leopold Löblinger: „Wiewas… Ihre moderne Sprache beeindruckt mich kein bisschen!! Und was meinen Sie bitte mit abstruser Meinung?!“

 

Quinn bringt sein Gesicht etwas näher vor das seines redlichen Gegenübers, um seiner Aussage mehr Deutlichkeit zu verleihen.

 

Creed: „Ich halte Sie für einen völlig verrückten, gemeingefährlichen Freak, der schnellstmöglich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen sollte!“

 

Leopold Löblinger: „Ich bin nicht verrückt, Sie sind verrückt!!!“

 

Einmal mehr schafft es Leopold nicht, eine verbale Attacke zu kontern, so dass einfach der selbe Vorwurf dem Gegenüber gemacht wird.

 

Carson: „Was heißt verrückt, Mr. Creed? Wir sind Gläubige, die anderen Leuten die Worte des Herrn auf den Weg…“

 

Weiter kommt der SWA-Vertreter nicht, weil Quinn ihm kurzerhand den Mund zuhält.

 

Creed: „Sie halten sich da einfach mal raus, Carson. Ich habe mit Mr. Löblinger etwas zu klären!“

 

Der ansonsten meistens recht freundliche EFW-Vertreter ist offensichtlich mächtig genervt.

 

Creed: „Ich weiß ja nicht, wie du das siehst, Leopold...“

 

Ohne Frage völlig bewusst provoziert Creed seinen Gegenüber durch das von Löblinger so sehr verhasste Duzen.

 

Creed: „...aber da, wo ich herkomme, ist es ganz und gar nicht redlich und noch viel weniger löblich, andere Leute mit Pfefferspray zu attackieren! Weißt du, bei Rascal, Dariak, di Vario... bei diesen Kerlen musste ich damit rechnen, dass sie etwas Derartiges versuchen würden. Diese Bastarde machen keinen Hehl daraus, dass sie vor nichts zurückschrecken. Aber du... du gibst vor, für eine gerechte Sache zu streiten. Von dir, den ich vor Jahren in der CEW als einen eigentlich liebenswerten Menschen mit dem Herz am rechten Fleck kennengelernt habe, hätte ich mehr erwartet. Oder zumindest etwas Anderes als unprovozierte, hinterhältige Angriffe!“

 

Leopold Löblinger: „Ich kämpfe mit allen Mitteln gegen die Verwahrlosung! Da schrecke ich auch vor dem Pfeffersprüher nicht zurück, ist das klar?!“

 

Von Löblinger scheinbar überhaupt keine Notiz nehmend dreht sich Quinn nun zum anderen braven Christenmenschen herum.

 

Creed: „Jetzt zu Ihnen, Carson! Wir hatten diese Diskussion doch schon an anderer Stelle in einem Wiener Gymnasium, das als Basis einer kleinen, wohlbekannten Independent-Liga dient. Sie werden sich daran erinnern, dass ich Sie, nachdem Sie mich wieder und wieder mit ihren Bekehrungsversuchen beinahe in den Wahnsinn getrieben haben, zu einem Match herausgefordert habe, nicht wahr? Nun, da ich nicht länger Teil der wIw bin, wird es dazu wohl nicht kommen, aber ich freue mich darauf, Ihren Glauben heute in der Battle Royal auf eine harte Probe zu stellen, indem ich Sie... ZU MEINEM BEAT TANZEN lasse!“

 

Wieder eine Drehung zu Löblinger, der von Creed weiterhin konsequent geduzt wird.

 

Creed: „Glaub nicht, dass ich dich vergessen habe, Leo... auch du solltest auf die Schnelle noch ein paar Tanzstunden nehmen, um in der Battle Royal mit meinem Beat Schritt halten zu können!“

 

Einige Sekunden des Nachdenkens verstreichen.

 

Leopold Löblinger: „Ich verstehe kein Wort von ihren mit Anglizismen verseuchten Floskeln. Allerdings kann ich Ihnen garantieren, dass ich beim Kampf nachher NACH IHNEN aus dem Ring gehen werde!“

 

Carson: „Wenn Sie es schon nicht schaffen gegen Dariak zu siegen, was sagt Ihnen dann, dass Sie gegen uns eine Chance hätten? Wir werden von Gott geleitet - Sie Ungläubiger nicht!“

 

Leopold Löblinger: „HA!! Sehen Sie!! Ich bin Ihnen als überdurchschnittlich intelligenter Mensch nicht nur im Kopf, sondern auch körperlich klar überlegen. Aber wem erzähle ich das? Herr Carson weiss das ohnehin. Hochmut kommt mit dem Fall… oder wie auch immer das heissen mag!

 

Carson: „Mr. Löblinger, sie sollten trotzdem vorsichtig sein! Gottes Wege sind schließlich unergründlich!“

 

Ein knappes Nicken folgt zwischen Carson und Leopold. Dann tritt man ab. Gemeinsam.

 

Creed: „Gütige Seelen... schützt die Wrestling-Welt vor diesem Duo!“

 

Kopfschüttelnd humpelt Creed H. Quinn von dannen, um sich für die Battle Royal und das mögliche Aufeinandertreffen mit Löblinger, Carson, Dariak, di Vario und natürlich vor allem seinem Erzfeind Leon Rascal vorzubereiten...

 

 

 

VC: „Da haben sich ja die zwei Richtigen gefunden!“

MG: „Oh man, wenn einer von Beiden eine Frau wäre, würden sie auf der Stelle heiraten. Das ist das dynamische Duo des modernen Christentums, Vince!“

VC: „Wenn die Kirche Homosexualität nicht verdammen würde, dann würden sie vermutlich auch in ihrem jetzigen geschlechtlichen Zustand heiraten. Aber ich glaube nicht, dass Carson und Löblinger Creed besonders beeindruckt haben.“

MG: „Nein, das wohl eher nicht. Aber die Attacke von Dariak, Lucio di Vario und Leon Rascal scheint Wirkung hinterlassen zu haben. Quinns Fuß sah nicht gut aus...“

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Tom Orion und seine Eltern verabschieden sich an der Eingangstür.

 

Mutter: “Bis bald.... mein Sohn.”

 

Orion: “Bis bald.... Mutter.”

 

Mutter: “Frank, verabschiede dich doch wenigstens mal.”

 

Orion: “Er hat die ganze Zeit geschwiegen, soll er auch jetzt schweigen!”

 

Vater: “(......)”

 

So verlässt Tom ohne eine weitere Geste oder Wort seine Eltern und beginnt erneut leise ein kleines Selbstgespräch, während sein Vater ihm einen wütenden Blick nachschickt. Diesem steht absolut kein bisschen Reue ins Gesicht geschrieben wie seiner Frau.

 

Orion: “Ich war ja auf vieles gefasst, aber auf eine reumütige Mutter und einen uneinsichtigen Vater wohl nicht. Der Mann ist so kalt wie ein Eisbrocken.”

 

Plötzlich umspielt ein Lächeln Orions Lippen, als wäre ihm eben eine Ironie bewusst geworden.

 

Orion: “Ich glaube meine Art habe ich also vom Vater geerbt. Auch er hasst die Menschen. Wäre er sonst Politiker? Wohl kaum. Mal sehen wie es mit dem weitergeht.”

 

Nach einigen weiteren Schritten hat er auch schon das Grundstück verlassen.

 

Orion: “Ah, doch nun genug davon, auf zum Brawlin´ Rumble!”

 

Damit ist Toms Besuch bei seinen Eltern beendet und wir blenden uns wieder aus mit dem guten Gefühl, dass wirklich nichts gravierendes schiefgegangen ist.

 

 

 

 

MG: „Das ist ja so alles in allem, noch mal recht glimpflich ausgegangen, trotz unserer Zweifel.”

 

VC: „Hmmm... ja und das überrascht dann doch ein wenig. Du hast ja wirklich schon die düsterstem Szenarien gemalt.”

 

MG: „Positive Überraschungen machen doch eine PCWA – Show aus. Und es wurde bewiesen, dass ich wohl doch nicht unfehlbar bin.”

 

VC: „Ich bin gespannt ob sich diese Beziehung auch langfristig noch weiterentwickelt. Wer weiß, vielleicht erwartet uns ein bald ein neues dynamisches Familientrio, jetzt wo wir Oma Gundala und Opa Horst wohl nicht mehr an Elroys Seite sehen werden.”

 

MG: „Es scheint ja Potential vorhanden zu sein.”

 

VC: „Tom täte das als therapeutische Maßnahme ganz gut. ”

 

 

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LIVE

 

 

Mit einer kleinen aber feinen Schalte gelangen wir vor den PCWA Dome, wo der Haupteingang wie immer sicher von den Securitymitarbeitern Bernd Hohlstein und Heinz Unhold bewacht wird. Wie so oft, sehen beide sehen etwas gelangweilt aus. Das mag daran liegen, dass die meisten Wrestler bereits in der Arena sind und auch die zahlreichen Fans die mit fadenscheinigen Ausreden um Eintritt in die heiligen Hallen der PCWA betteln, inzwischen allesamt abgewimmelt wurden. Dazu noch eine Prise dieser leichten Stupidität, welche der Job nun mal zweifelsohne mit sich bringt. Es ist auf jeden Fall an der Zeit für etwas Abwechslung. Und genau dafür scheinen zwei gut gelaunte, junge Männer sorgen zu wollen, die auch PCWA Fans inzwischen keine Unbekannten mehr sind. Nachdem die Kamera von den beiden „Wachhunden“ des Haupteinganges wegschwenkt und Richtung Vorplatz zoomt, erfahren wir nämlich diesen besonderen Glanz. Dieser einzigartige Glanz, wie er nur von diesen beiden Männern ausgestrahlt werden kann.

 

Sie befinden sich auf dem direkten Weg gen Halleneingang. Das bedeutet für die beiden sehr beanspruchten Wachmänner aufwachen und sich mal wieder in Arbeit stürzen. Sofort kehrt die Spannung in ihre Körper zurück, als sie die beiden Männer erblicken und auf sie zukommen sehen. Irgendwoher kennen sie diese beiden Typen doch. Woher bloß?

 

Hohlstein: „Hey, stehen geblieben ihr Zwei.“

 

„Was geht Jungs!? Gut seht ihr aus. Alles klar, dann macht mal einen Schritt beiseite und lasst uns da rein“

 

Unhold und Hohlstein machen jedoch keine Anstalten sich zu bewegen.

 

Unhold: „Was seid ihr zwei denn für Pausenclowns? Hat der Zirkus heute Ausgang?“

 

„Hast du das gehört Bruderherz? Der Mann kennt uns nicht mehr. Ist es denn echt schon so lange her, dass wir die beiden getroffen haben?“

 

„Was machen wir denn da? Uns noch einmal vorstellen?“

 

„In der Tat wäre das eine Möglichkeit.“

 

Hohlstein: „Okay ihr Pappnasen. Ihr könnt euer Gespräch gerne hinter dieser Absperrung da hinten fortführen, sofern ihr nicht auf dieser Liste hier steht.“

 

„Liste? Ich wusste doch, dies würde erneut das Zauberwort sein. Letztes Mal standen wir nicht drauf, aber das wird heute doch wohl anders sein oder Drey?“

 

Drey: „Ich weiß nicht Brüderchen. Schauen wir mal.“

 

Die beiden Sicherheitsmänner schauen sich fragend an und holen dann eine Liste hervor.

 

Unhold: „Diese Liste hier besagt, wer in die Halle darf und wer nicht. Steht ihr drauf?“

 

Drey: „Na da stehen wir doch sicher drauf, glaubst du nicht Van?“

 

Van: „Aber hallo. Also schaut doch mal bitte nach dem Namen Grey Photography. BCW Franchise Tag Team. Wir müssen da wirklich ganz dringend rein, weil wir am Rumble teilnehmen müssen!“

 

Hohlstein: „Warte mal. Jetzt fällt es mir wieder ein. Ihr zwei Penner habt doch schon mal so einen Mist mit uns abgezogen. Ihr standet nicht auf der Liste und habt uns dann attackiert. Wann war das Heinz?“

 

Unhold: „Imperial Impact!“

 

Beiden Sicherheitsmännern steht der Zorn förmlich ins Gesicht geschrieben. Ohne auf die Liste zu schauen, wendet sich Hohlstein an die beiden BCW Wrestler.

 

Hohlstein: „Tja, Leute tut mir echt leid für euch. Unter „G“ kann ich nichts finden.“

 

Van: „Ach komm schon, du hast doch gar nicht geschaut. Versuchs noch mal...“

 

Donavan versucht das Namensschild auf der Brust Hohlsteins zu entziffern. Leider ist der Vorname nur mit einem „B“ abgekürzt.

 

Van: „...Bruno? Berthold? Bernd?“

 

Die einzige Reaktion die der ehemalige BCW Tag Team Champion damit erzeugt ist amüsiertes Kopfschütteln.

 

Hohlstein: „Nichts. Und das bedeutet, dass ihr entweder ganz schnell abhaut oder wir zwei euch mit Nachdruck da hinter die Absperrung befördern. Und das wäre uns ein großer Spaß..“

 

Van: „Vielleicht solltest du einfach mal deinen Chef anfunken und ihm sagen wer vor der Tür steht. Wir sind nämlich sein Lieblings Tag Team.“

 

BH: „Schon möglich ihr Komiker. Und jetzt weg hier!“

 

Van: „Wir stehen also mal wieder nicht auf der Liste.“

 

Van Grey wendet sich von den beiden Securities ab und baut sich bedrohlich vor seinem Bruder Andrey auf. Ein Brüderpaar, wie es ungleicher wohl kaum sein könnte, dass haben ihre Auftritte beim letztjährigen Brawlin’ Rumble, wo sie nach ihrer recht beeindruckenden Leistung von der BCW unter Vertrag genommen wurden, sowie beim Imperial Impact diesen Jahres, wo sie Teil des Matches um die neu eingeführten PCWA Cotatores Titles waren. Van schaut seinen Bruder alles andere als erfreut an.

 

Van: „Wir stehen schon wieder nicht auf der Liste. Wie schon beim Imperial Impact. Was sagt uns das?“

 

Drey: „Was ist jetzt schon wieder dein Problem Van?“

 

Van: „Was mein Problem ist? Nun ja, meiner Meinung nach, dass du schon wieder vergessen hast uns auf setzen zu lassen... du Penner!“

 

Drey: „Wie hast du mich genannt? Jetzt bin ich also wieder schuld, ja? Du Penner könntest dich ja auch mal um etwas kümmern!“

 

Van: „Genau, die Chance dazu habe ich ja nie, da du es ja immer bist, der alles planen will! Wie unsere grandiose Titelverteidigung damals, seit der wir die Belts ja nicht mehr haben! Du bist in Sachen Planungen echt ein Genie!“

 

Drey: „Du tickst doch nicht mehr ganz richtig Van. Ich bin schuld, dass wir da jetzt reinkommen oder wie?“

 

Van: „Na ich bin es bestimmt nicht.“

 

Drey: „Bist du nicht? Ich finde schon.“

 

Mit diesem Satz beginnt Drey seinen Bruder Donavan zu schubsen. Dieser lässt sich das natürlich nicht gefallen und schubst seinen Bruder zurück. Es sieht fast so aus, als würden wir jetzt Zeugen eines handfesten Bruderstreits. Das kommt uns doch aber irgendwie bekannt vor! Bevor wir darüber nachdenken können, wird Bernd Hohlstein das ganze Treiben zu bunt. Er will die beiden sich schubsenden und anpöbelnden Brüder auseinanderbringen und wird prompt mit einem gemeinsamen und ziemlich Faustschlag aufs Nasenbein zu Boden gestreckt. Heinz Unhold welcher schnell zur Hilfe eilen will, bekommt einen ziemlich harten Ellbogen verpasst und geht ebenfalls zu Boden. Van zupft kurz an seinem Hemd und richtet seine Sonnenbrille wieder grade. Dann nimmt er sich einen Stift, schreibt den Grey Photography in eine leere Zeile auf der Liste und wirft diese auf die beiden Sicherheitsmänner.

 

Drey: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Unser Name steht ganz groß in der letzten Zeile. Danke für die Unterhaltung Jungs. Wir sehen uns.“

 

Gemeinsam und sichtlich erheitert betritt Grey Photography die Arena.

 

Van: „Weißt du was Bruder, ich verstehe nie warum solche Typen nicht einfach mal sagen können, „klar doch Jungs, geht einfach rein“, sondern es immer auf die harte Tour erfahren müssen.“

 

Drey: „Ich verstehe es auch nicht Bruderherz. Jetzt lass uns mal jemanden suchen, der was zu sagen hat.“

 

Wie ein Herz und eine Seele machen sie die beiden zufrieden auf den Weg durch den PCWA Dome.

 

 

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LIVE

 

 

KAPITEL VII – Berlin: Die Gefährten

 

Das Licht flackert ein wenig. Eine Sporttasche lehnt an der weißen Gipswand. Seitlich führt eine geöffnete Tür nach draußen. Da ist es dunkel. Wesentlich mehr als hier drin, wo wenigstens zwei Glühbirnen leuchten. Mehrere Männer atmen und begutachten sich gegenseitig. Eine Stimme schreit sich wütend in den Mittelpunkt.

 

„Willkommen, Brüder der PCWA!“
 
Die wütende Stimme steht nun im Mittelpunkt.
 
„Ein Landsmann bittet um eure Hilfe.
 
Bei PCWA Brawlin' Rumble kommt der Dreck in die Straßen unserer Heimat. Und ich... - ich kann nicht faul daneben stehen und zusehen.
 
Zusehen, und mich um meine eigenen kleinen Bedürfnisse kümmern. -- Beim Brawlin' Rumble kommen Außenseiter, Nicht-Berliner, Söldner aus anderen Ligen, aus anderen Städten, aus anderen Kulturen, und kämpfen auf dort, auf der Matte, wo unser Blut kaum versickert ist. -- Und das erfüllt mich mit Abscheu.“
 
Zwischen den Gipswänden ist ein Halbkreis Stühle aufgebaut. Von den 5 Plätzen sind 2 besetzt. Mike Novoselic sitzt gelassen rechts außen und betrachtet beiläufig die geschmackvolle spartanische Raumausstattung. Sammy Lawrence hat es sich mit verschränkten Armen in der Mitte bequem gemacht und nickt. Smartin lehnt, wie seine Tasche, an der Wand, hat seine Arme zornig an den Seiten abgestützt und hält eine Ansprache. Das tut er sehr gerne. Azrael Rage steht etwas entfernt von Smartin, mitten im Raum. Er beobachtet die anderen Anwesenden mit gehöriger Distanz. Wirkt aber interessiert.
 
Smartin: Wer erhebt - mit mir zusammen - seine Faust, und füllt seine Lungen, und spannt seine Muskeln, und schreit ein "NEIN!" gegen dieses Gesindel, ein "NEIN!" bis unsere Kehlen brüchig sind wie trockenes Herbstlaub? -- Wer verpasst diesen Hunden den überfälligen Tritt in den Arsch? - Bis sie sich jaulend aus unserer Heimat davon machen? -- Wer verdient sich die Heimat? -- Und die Schuld seiner Kinder?

 

Smartin starrt befriedigt nacheinander auf die Gesichter seiner Zuhörer.

 

Einen hat Phynix offenbar erreich. Ungewollt huscht ein kleines bisschen Adrenalin durch seinen Körper, was zu einer kleinen, noch ungewollteren Gänsehaut in seinem Nacken führte. Ungewollt deshalb, weil man hier nirgendwo Schwächen zeigen darf. Er ist derselben, oder zumindest ähnlichen Meinung wie Smartin, doch das kann ihn nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Azrael Rage hier auf derselben, oder zumindest ähnlichen Seite steht, obwohl Mike ihn nicht mag und Azrael mit größter Wahrscheinlichkeit ebenso wenig für ihn empfindet. Irgendwie abstrus, wenn man bedenkt, dass Rage an diesem Abend denselben Gegner hatte, den auch Mike lange Zeit verfolgte. Es scheint diese gewisse innere Verworrenheit der Verwobenheit zwischen den beiden, die Mike dazu bringt von seinen Gedanken abzulassen und etwas zu sagen.

 

Smartin hatte gerade seine aggressive Standposition zugunsten einer kooperativen gelockert, als Novoselic sich räuspert. Er erhält die Aufmerksamkeit der anderen.

 

Mike Novoselic: Ähm, ich stimme dir ja zu bei der angesprochenen Abscheu und dem Missfallen über das Auftreten der Auswärtigen, aber wenn ich hier so in die Runde Blicke, dann sind wir 4 Leute. Und ich kann mir bei weitem 3 Leute vorstellen, denen ich mehr vertraue und es gibt sicherlich auch 3 Leute die mir mehr vertrauen… also… wie soll das ganze hier eigentlich funktionieren?

 

Phynix legt seinen Kopf schief. Als ob er jedem Moment auf etwas herabstürzen wolle. Samuel hat noch immer seine Arme verschränkt und grinst kräftig, fast als würde er Geld dafür bekommen. Auch Smartin grinst. Samuel mustert seine „Partner“, - Smartin war ihm ja sympathisch, Novoselic eher ein Unbekannter, aber Azrael Rage… Zwar ein Feind von Shaw, aber ein komischer Typ. Er erhebt seine Stimme und spricht dann leise.

 

Samuel: Es funktioniert so, wir treten erst allen anderen in den Arsch, bevor wir uns gegenseitig in den Arsch treten. Ist eine ganz einfache Sache. Und das mit dem Vertrauen, derjenige welcher mich betrügt, wird bluten, wie ein geschlachtetes Schwein. Das wollte ich einmal in die Runde werfen. Ansonsten ist alles klar. Wir müssen der Stadt Berlin eine Ehre erweisen. Ein Highlight setzen.

 

Nun regt sich auch endlich mal Azrael Rage, welcher hier bekanntlich Verbündete für den Rumble sucht. Der Teufel fand das Faltblatt an der Pinwand beim Arzt, als er sine Platzwunde an der Stirn nähen lies. Der garstige Gabriel Lucifer fügte ihm diese Wunde in seinem Match zu. Der Todesengel stößt sich von der Wand und geht etwas umher. Nur Mike wendet seinen Blick dabei scheinbar vom Teufel ab. Azrael mustert jeden seiner „Partner“. Dabei richtet er das Wort an die Mitstreiter. Der Blick geht dabei zu Phynix.

 

Rage: Smartin.

 

Ein Nicken des Teufels.

 

Rage: Samuel.

 

Ebenfalls ein Nicken.

 

Rage: Mike Novoselic!

 

Kein Nicken, sondern ein starrer Blick und eine harsche Stimmlage.

 

Rage: Insgesamt stimme ich unserem Freund mit seiner rüden Ausdrucksform zu.

 

Samuel Lawrence ist natürlich gemeint. Dennoch rückt der Blick nicht von Mike Novoselic.

 

Rage: Ich denke ich spreche nicht für mich alleine, wenn ich sage, dass diese Allianz ein pures Zweckbündnis ist.

 

Phynix’ Backenzähne mahlen. Trocken erwidert er.

 

Smartin: Verdammt. Ich bin doch hier, weil ich euch so tierisch gern habe.

 

Novoselic geht mit einer geringschätzigen Handbewegung darauf ein.

 

Mike Novoselic: Und ich hab so gehofft, wir könnten nachher noch eine Partie ‚Scrabble’ zusammen spielen.

 

Azrael gönnt den beiden die Unterbrechung und fügt dann seelenruhig hinzu.

 

Rage: Ich will euch nicht mit leeren Worten einwickeln, obgleich ich es könnte. Nein. Der eine hat den verhassten Araber und Boss dieser Institution verprügelt. Der andere schlug Corven Shaw zusammen und der nächste lies Gabriel Lucifer seine Kraft spüren… DENNOCH kann ich euch nicht im Geringsten leiden.

 

Zwei von drei Männern grinsen, und denken sich ihren Teil.

 

Rage: ABER… aber im Namen von Berlin, der Stadt der Elite, müssen wir unsere Kräfte vereinen, um ein Denkmal in Sachen Stärke zu setzen.

 

Lüge! Alles lüge. Natürlich interessiert den Teufel Berlin keinen Deut. Wahrscheinlich ist es bei den anderen nicht anders. Wen interessiert schon Berlin? Er will seine Mitstreiter nicht mit leeren Worten einwickeln? Gelogen. Ein Denkmal in Sachen Stärke? Gelogen. Das Einzige was wohl nicht gelogen war, ist die Tatsache, dass er die Mitstreiter nicht leiden kann. Das ist wirklich wahr. Trotz Abscheu seiner für Momente Verbündete richtet er noch einmal das Wort an sie.

 

Rage: Trotz meiner Abneigung jeden einzelnen von euch gegenüber, möchte ich dem Plan meines Vorredners zustimmen. So soll es sein. Erst die anderen und dann machen wir den Rest unter uns aus.

 

Die hohlen Phrasen sind wohl nicht ganz gelogen. Schließlich möchte der Teufel sich tatsächlich einen Vorteil mit seinen Kameraden arrangieren. Hoffen wir, sie sind selben Willens. - Smartin zumindest hatte das Wort ‚Stärke’ gefallen. Er blickt seine drei Mitstreiter sehr überzeugt an. Der Amerikaner Lawrence spielt instinktiv mit.

 

Samuel: Wir sind es Berlin schuldig. ICH bin es Berlin schuldig. Auf mich kann sich die Hauptstadt verlassen.

 

Rage lehnt wieder an der Wand und wartet ab, während er erst jetzt Mike Novoselic ein Nicken widmet. Smartin atmet tief ein.

 

Smartin: - Die Heimat?!

 

Samuel: - Die Heimat!

 

Lawrence beantwortet den fragenden Blick mit einem überzeugten Kopfnicken.

 

Mike Novoselic: Für die neue Heimat! So dreckig diese Stadt auch ist, ich habe sie lieben gelernt. In 2 Jahren PCWA blieb mir nichts anderes übrig, als zu erkennen, dass Berlin die einzige Stadt in diesem Land ist, in der man vernünftig leben kann. Mein Haus besitze ich hier erst kurze Zeit, aber ich bin seit 2 Jahren Berliner im Herzen. Berlin – meine Heimat!

 

Samuel blickt ihn abschätzend an, versucht sich vielleicht auch einfach eine deftigere Bemerkung zu verkneifen, ganz ohne Zweifel jedoch sieht man ihm an, dass ihn Mikes kleiner Monolog verflucht an Schwafelei erinnert.

 

Mike Novoselic: Ich will Berlin jedoch nicht so untergehen sehen, wie ich die PCWA untergehen sehe, deshalb müssen wir dieses Pack aufhalten. Ich weiß noch gar nicht, wen ich mir zuerst schnappen soll…

 

Samuel, welcher sich mittlerweile neben Rage an die Wand lehnt, streicht sich über sein kurzes Haar, ehe er mit leiser Stimme und blick direkt in die Kamera, spricht.

 

Samuel: Gleich ist es so weit, meine Chance Steve O’Brian zu erwischen.

 

Die 3 anderen schauen, fast lachend zu Samuel. Erinnern sie sich an die Szene zum Anfang der Show, wo eben O’Brian, Lawrence um das Taxi und kurz darauf um die Hotelsuite brachte.

 

Samuel: Was guckt ihr so? Das war hinterhältig von ihm.

 

Etwas sauer, auf Grund der Reaktionen im Raum, fährt er also fort.

 

Samuel: Aber er ist nicht der einzige heute Nacht, dem ich Berliner Staub zum Schlucken gebe. Schaut sie euch an, Leute wie Chris Fusion. Wer ist er? Was will er? Woher kommt er? Eigentlich mal alles egal, was zählt ist wann geht er und wer warf ihn raus. Antwort, schnell und der „Sickster.“

 

Rage belächelt Samuel, während dieser noch immer in die Kamera starrt.

 

Samuel: Oder wie steht es um Dariak, meine Frage an euch; Wer ist Dariak? Hab nie was von ihm gehört. Ihr etwa?

 

Mike Novoselic: Pfff, nie von ihm gehört.

 

Smartin: Bedeutungslos.

 

Rage spielt sich in den Vordergrund.

 

Rage: Ach Dariak. Ja er ist ein Nichts. Der Champion der wIw. Ich könnte ihn jederzeit mit einer Hand auf den Rücken schlagen. Um den brauchen wir uns keine Sorgen zu machen.

 

Samuel winkt ab und redet dann weiter.

 

Samuel: Ach, das ist mir egal, dann kennst du ihn halt und dann ist er halt wIw World Champ. Heute Nacht, wird sein Blut fließen, für Berlin. Besser es wird auf den Berliner Boden tropfen und je mehr Blut er verliert, umso dankbarer wird uns die Stadt sein.

 

Smartin lacht, klatscht, ist sehr gut amüsiert. Ein mürrischer Blick von Mike und ein kühler Blick von Rage quittieren die Worte von Samuel.

 

Samuel: Ich könnte Stunden weiter machen, aber ich habe mal eine Frage. Und zwar eine Frage an dich, Azrael, mein Freund.

 

Samuel dreht den Kopf zu diesem rüber.

 

Samuel: Was hältst du eigentlich von Jarrett Carson oder Leopold Löblinger, ich denke ihr seit auf der selben Welle.

 

Zufrieden Grinsend schaut er weiter zu Rage.

 

Rage: Leopold wer? Jarrett Carson besiegte ich schon. Er ist nur Kleinvieh, welches zwar zugegeben auch Mist macht, aber gegen eine Elite wie uns vollkommen chancenlos ist.

 

Samuel applaudiert Rage, seltsames Bild, doch wo der Mann Recht hat, da hat er nun mal Recht.

 

Rage: Egal ob Leon Rascal, Stryfe, Creed H. Quinn oder Lucio di Vario. Es sind doch nur Fliegen. Nichts mehr als lästige Fliegen. Wir sollte uns derer schnell entledigen und dann uns den wirklichen Kämpfern widmen. Uns!

 

So will der Herr Teufel also seine Feinde loswerden. Interessante Lösung.

 

Samuel: Du sagt es Azrael, wir sind jeder, auf dem Weg den Rumble zu gewinnen, vorher werden wir ein paar anderen, die Träume zerplatzen lass und dann geht es nicht mehr um Vertrauen oder so was. Nein, Freunde, es geht um viel mehr.... der Gewinner bekommt nicht nur die Ehre und einen Title Shot.... er bekommt die Liebe und Hochachtung von Berlin.

 

Smartin: Nun.

 

Phynix unterstreicht das Selbstvertrauen seiner Kameraden.

 

Smartin: Das hört sich so an, als stündet ihr hinter dem, was eure Heimat von euch verlangt.

 

Smartin teilt überraschend feindselige Blicke an seine Mitstreiter aus.

 

Smartin: Ihr kennt eure Verantwortung. Keiner kann jetzt mehr seinen Kameraden den Rücken kehren. Ihr mögt euch vielleicht nicht. -- Ich mag euch vielleicht nicht. Und ich sag es euch auch nicht. -- Aber wenigstens für heute Nacht müssen wir einander vertrauen. Und ich sage: ich vertraue euch.

 

Und nicht nur das. Smartin liebt es.

 

Smartin: Freunde! -- Wir sind die Achse. -- Ohne uns wird dieser Söldnerdreck Berlin ausnutzen.

 

An dieser Stelle sieht man, dass ein Nerv bei Mike getroffen wurde. Smartin hat Worte gesagt, die ihn bewegen und antreiben werden. Wenn Augen tatsächlich entflammen könnten, dann würde sie es jetzt tun, da es nicht möglich ist, begnügt Mike sich damit ein überzeugteres Gesicht als vorher aufzusetzen.

 

Smartin: Verratet NIEMALS unser gemeinsames Ziel! Wem kann man auf der Welt noch vertrauen, wenn sogar diese heilige Achse nicht in Brüderlichkeit und Ehre zusammensteht?! Bitte, behaltet das in euren Köpfen!

 

Azrael und vertrauen? Sein Vertrauen ist eh schon vollkommen zerbröckelt. Da wird er den Teufel tun und diesen Gestalten vertrauen. Dennoch wird mit ihnen zusammenkämpfen. Allerdings mit einem klaren Motto im Hinterkopf: Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.

 

Samuel, steht noch immer an der Wand, nickt Smartin zu. Klar fällt es ihm nicht leicht Azrael Rage zu vertrauen, aber er ist sich sicher: jeder der Männer hat lieber drei Verbündete an seiner Seite als einen Ring voll mit Feinden.


Samuel: Ihr habt ihn gehört.

 

Nur mit Mühe unterdrückt Mike einen unnötig flapsigen Kommentar und beschränkt sich vorerst auf ein zustimmendes Kopfnicken. Natürlich reicht dieser stumme Kommentar nicht aus; eine weitere Stellungnahme muss her.

 

Mike Novoselic: Mir könnt ihr Vertrauen, ich werde für ein sauberes Berlin kämpfen und diesen Schund zurück dahin befördern, wo er herkommt. Wenn ich heute nicht genug mit John Smith zutun hätte, würde ich sogar am Rumble teilnehmen, um diesem ganzen Dreck aus dem Ring zu fegen – aber so sollte es nicht sein. Ich kämpfe hier nicht an eurer Seite für einen Vorteil im Ring, ich kämpfe mit euch, für ein sauberes Berlin!

 

Smartin hat genug gesagt. Er schweigt und schaut seine Kameraden der Reihe nach an. Indes wieder ein zustimmendes Nicken von Samuel.

 

Mike Novoselic: Ich werde diesen Abend nutzen, um all den Nicht-Berlinern die Schönheit der Gewalt zu zeigen! Und ich werde ihnen zeigen, wie schmerzhaft diese Schönheit sein kann! Für Berlin!

 

Rage: Wir wissen, dass wir zusammen unschlagbar sind. Wer könnte dieses Quartett schon aufhalten? Der Rumble wird uns gehören und Berlin wird uns sein Gehör schenken, wenn wir mit einer Stimme gegen den drohenden Söldnerabschaum schreien. Dies ist unser Ziel und unsere Bestimmung. Vereint für Berlin. Vereint um die Elitestadt zu säubern.

 

Azrael verkneift sich ein heimtückisches Grinsen.

 

Rage: Für Berlin!

 

Lawrence stimmt zu.

 

Samuel: Für Berlin!

 

Phynix leise, aber eindringlich.

 

Smartin: Für Berlin!

 

 

 

MG: „Für Berlin!“
 
VC: „Das jetzt wohl einen Nerv bei dir getroffen.“
 
MG: „Es geht doch nichts über etwas Lokalpatriotismus.“
 
VC: „Aber meinst du nicht, dass die einzelnen Motivationen eher auf einen Vorteil im Rumble geeicht sind?“
 
MG: „Ich weiß es natürlich nicht, aber trotzdem gefällt es mir, dass man etwas Patriotismus an den Tag legt, was nicht heißen soll, dass ich unsere Gäste nicht mag.“
 
VC: „Na das wollt ich aber auch gemeint haben.“
 
MG: „Und trotzdem lass ich es mir nicht nehmen, mit einem „Für Berlin“ abzuschließen.“

 

 

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LIVE

 

 

Erneut schaltet die Kamera in die Umkleide der WoD. Sarah und Maria sitzen auf einem Sofa während Aya sich weiter warm macht. Dann Klopf es erneut an der Tür der Kabine Sarah erhebt sich und geht zur Tür. Nach einer kleinen weile kommt sie wieder und hält erneut einen Umschlag in der Hand.

 

Sarah : „Aya wir haben wieder Post bekommen.“

 

Aya : „Mal wieder, mach auf und sag mir was drin st.“

 

Maria : „Was wird wohl darin sein ….. sicher wieder irgendwas das du das Match nicht gewinnen sollst …. Irgendein Geldbetrag oder ein Brief.“

 

Sarah macht den Brief auf und holt einen Zettel hervor.

 

Sarah : „Ah diesmal eine Nachricht an dich.“

 

Aya : „Na dann lese sie mir mal vor.“

 

Sarah : „Lieber Aya, sie haben von mir einen Geldbetrag bekommen nun dieser ist dafür gedacht das sie das heutige Match was sie in dieser Liga haben nicht gewinnen. Lassen sie sich irgendwann aus dem Ring werfen. Ein Freund.“

 

Aya : „Was denken die sich eigentlich wer die hier sind wenn sie getürkte Matches haben wollen sollen sie es bei Ihren eigenen Leuten Machen.“

 

Maria : „Das sehe ich auch so, aber was willst du nun tun ?“

 

Aya : „Macht euch mal darüber keine Gedanken, ich weiß schon was ich machen werde.“

 

Sarah : „Vergiss aber nicht das du hier alleine bist.“

 

Aya : „So bin ich das ?“

 

Ein schmunzeln geht über seine Lippen und er geht näher auf die beiden Damen zu.

 

Aya : „Nun hört mir mal zu ich habe folgendes vor…“

 

Dabei geht die Kamera off.

 

 

 

MG: "Klar, Bracchus verteilt Briefe, in denen er Geld verschenkt!"
 
VC: "Hat er mit meinem Wort erwähnt und der Brief scheint auch nicht von Bracchus unterschrieben worden zu sein. Und ehrlich gesagt ist es mir ziemlich egal, wer Aya Liebesbriefe und Geld schickt. Der soll seine große Klappe einfach nachher im Ring bestätigen und gut ist!"
 
MG: "Darauf warten wir alle..."

 

 

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LIVE

 

 

„Hey Champ, was ist los mit dir? Verspüre ich da eine kleine Unsicherheit bei meinem Amigo?”

 

Von wem dieser Satz kommt, ist nach dem letzten Wort und dem Akzent mit dem er vorgetragen wurde eigentlich klar, doch mit dem Kameraschwenk zum vermeintlichen Gesprächspartner erleben wir eine kleine Überraschung. Hätte man davon ausgehen können, dass Diego hier mit seinem neuen Schützling Wild Thing spricht, so ist es vielmehr dessen Gegner, den Diego hier aufsucht. Keevan ist gerade dabei, seine Finger mit Tape zu umwickeln als Diego in seine Kabine tritt. Fast schon untypisch für das Unique Highlight, gibt es keinerlei Reaktion auf diesen Besuch. Hätte man doch mit einem flapsigen Kommentar oder einem Staredown zwischen diesen beiden Erzfeinden gerechnet, so wird man hier überrascht. Stoisch blickt The Keev auf seine Hände und taped den nächsten Finger ab.

 

Diego: „Was ist los Keevan? Sind wir heute nicht so gesprächig wie bei der letzten Vendetta? Was ist es? Hattest du für den Main Event von Vendetta 35 andere Pläne? Sollte das Match nicht so ausgehen, wie es letztlich der Fall war? Bist du von der Entschlossenheit Wild Things überrascht worden?“

 

Noch immer rührt sich Keevan nicht. Es wirkt fast so, als würde er Diegos Anwesenheit gar nicht registrieren.

 

Diego: „Das wird es sein. Du dachtest du hast leichtes Spiel. Du dachtest, dass du Wild Thing nur etwas verunsichern müsstest und der Sieg heute wäre dir nicht mehr zu nehmen. Das war auch recht clever angedacht. Du besuchst ihn in der Kabine und zählst ihm seine Misserfolge aus einer lange zurückliegenden Vergangenheit auf. Du lässt deinen Kettenhund Mike auf ihn los und lässt ihn Verunsicherung sähen. Und zu guter letzt versuchst du ihn mittels deiner Spielchen auch noch bezüglich seiner Fähigkeiten im Ring zu verwirren. Dafür muss ich dir Respekt zollen, denn die Idee war gut, Amigo. Aber am Ende des Abends hast du gesehen, dass es nicht geklappt hat. Wild Thing stellte sich dir energisch gegenüber. Damit hattest du nicht gerechnet und du weißt am besten, was der bloße Wille bewegen kann.“

 

Noch immer macht Keevan keine Anstalten. Einzig seine inzwischen etwas nach unten gezogenen Mundwinkel drücken so etwas wie Langeweile aus.

 

Diego: „Ich verstehe es nicht?! Wo ist das Unique Highlight? Wo ist der selbstbewusste Keevan, der mir normalerweise entgegentreten und mir einen Vortrag über seine Großartigkeit halten würde? Es scheint so, als wäre Wild Thing nicht mehr bloß ein Running Gag, was? Wild Thing ist ein ernstzunehmender Kontrahent geworden. Er ist bereit. Er ist heiß. Er ist wild. Er ist in deinem Kopf. Wild Thing ist dazu in der Lage dich heute eins, zwei, drei im Ring zu besiegen. So ist es doch, nicht wahr Keevan.“

 

Keevan ist inzwischen dabei angekommen, seine Handgelenke zu tapen. Als er mit seiner linken Hand fertig ist, scheint es Diego zu langweilig zu werden. Er will gerade auf dem Absatz kehrt machen und die Kabine verlassen, da erhebt sich The Extravaganza und baut sich vor Ortega auf.

 

Keevan: „Ich habe nur eine Frage Diego. Wen wolltest du eben mit diesem Vortrag überzeugen? Mich? Nein, wolltest du nicht vielmehr dich selbst überzeugen? Wolltest du dir nicht vielmehr selbst Mut zu sprechen, dass dein ausgewählter Schützling eine Chance hat und nicht gegen mich untergeht? Komm’ schon Diego, gib es zu. Ich selbst kenne die Wahrheit. Ich weiß, dass Wild Thing keine Chance gegen mich hat und habe daher keinen Anlass zur Sorge, aber du... ja du kannst dir alles andere als sicher sein. Ich sehe wie es in dir drin arbeitet. Hast du tatsächlich einen Sündenbock gefunden, der nicht sang- und klanglos gegen mich untergeht? Ist Wild Thing wirklich mehr als ein Running Gag? Tja Diego, ist er es? Ich kenne die Antwort bereits. Und du, du kennst tief in dir drinnen auch. Versuche weiter dich selbst mit diesen Phrasen zu überzeugen die du eben so schön vorgetragen hast, aber du kennst die Wahrheit längst.“

 

Diego: „Die Wahrheit Keevan, liegt im Ring. Dort werden wir heute Abend sehen, wie die Geschichte endet.“

 

Mit einem Staredown dieser beiden Erzrivalen endet diese Szene und der Bildschirm wird für Sekunden schwarz.

 

 

 

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OFFSIDE THE CAMERA

 

 

Im Südtrakt des PCWA Doms ist das Licht ausgefallen. Lediglich eine provisorisch aufgehängte Glühbirne bringt etwas Helligkeit ins Dunkel. Bracchus will wieder mal Geld sparen und verschiebt die nötige Investition in eine Lichtanlage, da sich im Südtrakt eh so gut wie nichts befindet, außer den Kabinen der Techniker oder der Ringcrew. Dieser dunkle Ort ist daher das Lieblingsdomizil des Alptraumpärchens. Runa und Gabriel gehen Arm in Arm Richtung Hinterausgang. Sie wollen sich ohne großes Tohuwabohu zu ihrer Hochzeit ins House of Horror zurückziehen.

 

Wenig später tritt man durch die Tür ins Freie und wandelt im Mondschein von dannen. Plötzlich ertönt eine Stimme.

 

„Du willst schon gehen?“

 

Eine Stimme, die der eine vergessen hat und die die andere verdrängt.

 

„Fühlst du nicht, dass dir heute Abend noch Großes bevorsteht?“

 

Irritiert schauen die beiden sich um, aber es ist nichts zu sehen.

Dann – langsam und bedächtig, tritt jemand aus einem Schatten hervor, der von einem größeren Stapel Euro-Paletten geworfen wird. Scheinbar will diese Person nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich lenken.

Überrascht, nahezu geschockt, schaut Runa die Person an. Gabriel hingegen begutachtet die immer deutlicher werdenden Konturen und identifiziert diese als einen Mann, den er nur von Videobändern und Erzählungen her kennt. Mit einem erwartungsvollen Lächeln, das einem Kind kurz vor dem Öffnen seiner Weihnachtsgeschenke gleicht, nähert sich Gabriel dem Manne an. Voller Ehrfurcht spricht der Principal zu ihm.

 

„Bist du es wirklich?! Oder spielen mir meine Augen einen bitteren Streich?!“

 

Eine verbale Reaktion des Gegenübers bleibt aus. Einzig der Kopf wird ein wenig zur Seite geneigt.

Urplötzlich und zu seiner Überraschung, man könnte sogar sagen zu seinem Entsetzen, umarmt Gabriel den Rückkehrer. Runa schlägt verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen. Im Gegensatz zu ihrem Verlobten erinnert sie sich nämlich an jede Einzelheit der brutalen Fehde, die diese beiden Männer miteinander führten. Derweil hat der Mann den verdutzten Gabriel unsanft von sich gestoßen.

 

„Du umarmst mich?!“

 

Ein Schritt zurück, ein Blick zu Runa, dann wandert dieser zurück zu Lucifer, mustert den Principal von unten nach oben.

Verachtung schwingt nun in der Stimme mit. Verachtung und zugleich Verwunderung.

 

„Schau dich an. Aus meiner Nemesis ist ein weinerlicher Hausmann geworden, der nicht für den Kampf, sondern für eine Frau lebt – und der seine Gegner umarmt. Pah!“

 

Runa tritt einige Schritte hervor, um ihre Liebe zu verteidigen, aber ein finsterer Blick des vorletzten GCWF World Champions hält sie letztlich davon ab. Ja, bei der Person handelt es sich wahrhaftig um Barqas, den Mann, der nach dem brutalen Sinister Cage Match gegen Gabriel Lucifer einfach spurlos verschwand und nach letzten Meldungen in irgendeinem Gefängnis zu verrotten schien. Gabriels skurrile Freude über den Anblick seines Blutsbruders ist - trotz der ernsten Worte des Barkiden - ungebrochen.

 

Lucifer: „Barqas! Endlich lerne ich dich kennen. Es ist mir eine Ehre dem Mann gegenüber zu stehen, der mich zur Legende machte. Du bist der Grund, dass mein Mythos unsterblich wurde. Unsere Auseinandersetzung muss an Innovation, Intensität, Dramatik und Brutalität alles überschattet haben. Was ich gelesen, gesehen und gehört habe, macht dich für mich zu einer persönlichen Legende. Obwohl ich mich an nichts aus unserer gemeinsamen Zeit erinnern kann, so habe ich gerade das Gefühl einen alten Freund wiederzutreffen. Bitte erzähle mir alles über damals, bringe mich zurück in unsere Vergangenheit, lass mich in der Nostalgie schwelgen. Ein schöneres Hochzeitsgeschenk könntest du mir nicht machen.“

 

Kopfschüttelnd und entsetzt starrt Barqas sein Gegenüber an. Er kann nicht fassen, welch bizarres Bild sich ihm hier bietet. Der Mann, der seinen Tod wollte, möchte mit ihm über alte Zeiten plaudern!

 

Barqas: „Eigentlich.. ich bin eigentlich hier, um zu Ende führen, was einst begann. Ying und Yang. Du scheinst dich wirklich an nichts zu erinnern.“

 

Er schaut Gabriel noch einmal an. Und der grinst schon fast stupide, so sehr freut er sich. Es scheint als höre er dem Barkiden gar nicht zu. Viel zu groß ist die Euphorie über dessen Anblick. Der blutige Kampfgeist, den Barqas nie vergessen konnte, ist vollkommen aus Gabriels Augen gewichen und wurde ersetzt durch eine harmloses Funkeln.

Spätestens jetzt ist der Barkide desillusioniert.

 

Barqas: „Doch die Zeit scheint noch nicht gekommen.. wie könnte ich jetzt gegen dich antreten. Du bist ein Schwächling geworden, Gabriel.“

 

Der Nordafrikaner dreht sich enttäuscht auf dem Absatz um und schickt sich an zu gehen.

 

Barqas: „Nun, so werde ich warten...“

 

Zuckend greift Gabriel auf einmal nach dem Arm des Barkiden und schaut ihn vollkommen verwirrt an. Dann beginnt er am ganzen Körper zu zittern, verbunden mit einem rasend schnellen Atem und einem beängstigenden Schließen der Augen. Dieses gespenstische Schauspiel dauert nur wenige Momente, erscheint jedoch wie eine halbe Ewigkeit. Lucifers Hand löst sich vom kräftigen Arm des Barkiden. Die weit aufgerissenen Augen Gabriels blicken Barqas entsetzt an. Der wiederum macht einen Schritt zurück, spannt die Muskeln an. Ganz geheuer ist ihm wohl nicht, was sein Blutsbruder da veranstaltet. Runa hingegen scheint regelrecht besorgt zu sein. Wie in Trance wankt Gabriel einige Schritte zurück, ehe er den exakten Text des vergifteten Briefes, den er Barqas vor ihrem Match schrieb und den der Barkide nach seinem Sieg und dem vermeidlichen Todessturz Lucifers vom Sinister Cage las, zitiert.

 

Lucifer: Wenn du diesen Brief liest, dann hast du mich tatsächlich besiegt. Ich habe nie daran gezweifelt, dass du das Zeug dazu hast und im Endeffekt hast du damit bewiesen, dass sich Gabriel Lucifer niemals irrt. Ich habe allen ein denkwürdiges Finale versprochen und so soll es sein. Immer habe ich betont, dass die alles entscheidende Frage sei, wer denn nun wessen Nemesis ist und die Lösung ist genauso simpel wie überraschend.

Du bist meine Nemesis und ich bin deine. Der eine kann ohne den anderen nicht existieren. Ich habe euch das Ende immer wieder vor Augen gehalten aber keiner hörte richtig zu. Nur der jeweilige Erzfeind gibt dem Leben des anderem einen Sinn. Barqas, von nun an wirst du dir wünschen, nicht vollbracht zu haben, wozu dir dein Blut vor wenigen Minuten noch die Kraft und Überzeugung gab. Denn qualvoll wird deine Einsamkeit sein, und die Leere wird dich erdrücken wie eine Ameise; genauso wie einer deiner Kieselsteine am Wegesrand eine Ameise erdrückt, wenn er unachtsam auf diese gekickt wurde.

Pass gut auf mein geliebter Feind: Dieser Brief ist mit einem Gift versehen, das über die Haut in die Blutbahn gelangt. Innerhalb einer Stunde wirst du den qualvollsten Tod erleben, den man sich vorstellen kann. Du wirst Gott darum bitten, dich von deinen Schmerzen zu erlösen. Und er wird es tun. Dies ist das vorherbestimmte Ende.

Das letzte Kapitel ist geschrieben und jeder, der von nun an den GCWF World Title, das Symbol des Yin und Yang, anschaut, wird sich nur noch an die letzte Schlacht erinnern. Der Schluss ist immer das wichtigste an einer Geschichte und wir hatten ein überragendes Ende. Alles Gute meine Nemesis.“

 

Nervös entfernt Gabriel sich vom Barkiden. Letzterer keucht vor Überraschung und brabbelt lateinisches Wirrwarr vor sich hin. Irgendetwas hat dafür gesorgt, dass Gabriel sich wieder an die Ereignisse erinnern kann. Barqas legt seine Verwirrung ab und folgt dem entfleuchenden Lucifer, der über seine eigenen Füße stolpert und zu Boden geht. Mit einem Angst einflößenden Blick türmt Barqas sich vor ihm auf.

 

Barqas: „Du erinnerst dich? An alles? Wie kommt das? Oder spielst du eins deiner Spiele? Sprich!“

 

Zitternd holt Gabriel einen Zettel aus seiner Manteltasche hervor und murmelt Barqas mit leiser Stimme etwas entgegen.

 

Lucifer: „Yin und Yang. Das.. das Symbol hier stand auf dem Zettel, den ich im Krankenhaus gefunden habe, nachdem ich aus dem Koma erwacht bin. Die ganze Zeit habe ich überlegt, was es bedeuten soll aber erst durch deine Stimme fügt sich alles zusammen. Der Zettel war von dir. Du hast mir eine Botschaft hinterlassen. Die ganze Zeit lagst du im selbem Krankenhaus wie ich. Jede einzelne Szene, die ich bisher nur von Bildern her kannte, dringt zurück in mein Hirn. Nur, weil du meinen Giftanschlag überlebt hast, habe ich auch den Sturz überlebt. Wir beide sind uns sogar begegnet, aber ich erinnerte mich nicht an dich. Aber jetzt erinnere mich an alles. An die Bombenattrappen, die Blutsbrüderschaft, den Diebstahl deiner Trophäe, die Explosion deines Trike, die Verunstaltung des Ivory, den Sturz vom Sinister Cage und…die Vergiftung…ja…die Vergiftung…wie nur bist du dem Tod entronnen?“

 

Ängstlich rutscht Gabriel zurück. Runa nimmt ihn in den Arm. Barqas steht bedrohlich nahe an Gabriel, nicht wissend, ob er seinem Gegenüber, diesem.. Schatten seiner Selbst, das Genick brechen oder ihm aufhelfen sollte.

Schlussendlich belässt er es bei einer verbalen Geste. Tief und unterkühlt brummend verkündet er, was Gabriel unterbewusst sowieso schon weiß...

 

Barqas: „Aus dem gleichen Grund, warum du den Sturz überlebt hast – der  unbändige Wille, am Leben festzuhalten. Der Wille, dem anderen noch einmal gegenüberstehen und den Tanz der Tänze wiederholen zu können!“

 

Ein Blick zu Runa. Es scheint fast so, als würde er ihrer erst jetzt richtig gewahr werden.

Leise, fast flüsternd...

 

Barqas: „Warum musste sie nicht gehen?“

 

Und dann doch laut, fast schreiend und an die zukünftige Ehefrau Gabriels gerichtet.

 

Barqas: „Warum bist du noch hier? Warum musste sie gehen und ihr bleibt vereint?“

 

Undefinierbar schaut Runa den Barkiden an, sich absolut im Unklaren, ob dieser Mann nicht mehr ganz richtig im Kopfe ist.

 

Runa: „Ich.. ich verstehe nicht.“

 

Doch der Barkide antwortet nicht. Nur maßlose Trauer kann man seinen Gesichtszügen entnehmen.

Urplötzlich dreht sich der Barkide um, geht von dannen, immer schneller. Runa´s Anblick scheint ihn schlussendlich aus der Bahn geworfen zu haben.

 

Barqas: „Ich werde gehen und.. ich werde warten. Es ist noch nicht an der Zeit. Ich muss...“

 

Weshalb ist er hier, wenn nicht wegen Gabriel? Warum ist Runa noch da, wenn SIE gehen musste? Suzanna tot, mit Gabriel die Nemesis überlebt und doch irgendwie..tot... Was bleibt noch von seinem Lebensinhalt? Warum ist Gabriel Lucifer ein solcher Schwächling, wo doch heute Abend der Tanz wiederholt werden sollte?

Einsamkeit. Ist es das, wovon Gabriel in seinem Brief sprach, was ihm wohl vorherbestimmt wurde und Gabriel anscheinend nur falsch auslegte? Ist dieser Mann, dieser auf dem Boden liegende Schwächling überhaupt sein Schicksal? Wer soll ihm jetzt noch bieten, was Gabriel ihm bereits in allerhöchster Form geboten hatte? Ist Pearls Tod überhaupt vorherbestimmt gewesen? Hätte Runa nicht ebenfalls sterben müssen anstatt mit Lucifer weiterhin vereint zu bleiben? Warum verwandelte sich sein Sieg in eine Niederlage?

 

Ja, solchen Gedanken muss sich der Barkide in diesem Moment wohl hingeben.

Just ruft ihm der einstige Teufel in Menschengestalt nach, holt ihn zurück in die Gegenwart. Lucifers melancholisch apokalyptischer Blick verrät, dass er die quälenden Fragen des Barkiden erahnt, gleichzeitig eine Antwort auf diese zu realisieren versucht. Gelingen tut es ihm nicht gänzlich, drum sucht er die schreckliche Gewissheit.

 

Lucifer: „Du willst deine Rache. Die Rache für alles was ich dir angetan habe. Wärst du nicht verschwunden, hätte Pearl nie nach dir gesucht und würde noch leben. Bist du deshalb hier?“

 

Barqas bleibt stehen, schaut empor in den nächtlichen Himmel und sackt dann zusammen.

Ein paar Meter vom Albtraumpärchen entfernt kauert er nun ebenfalls auf dem Asphalt, nicht wissend, was zu tun ist.

Von der Stärke, der Zuversicht, mit der er vor wenigen Augenblicken zurück in das Leben Gabriel Lucifers trat, ist scheinbar nichts mehr übrig.

 

Barqas: „Sie sollte sich nicht einmischen. Ich habe es ihr immer und immer wieder gesagt. Sie sollte sich nicht einmischen.. Warum sie und nicht beide? Ist dies die Einsamkeit, von der du sprachst, Gabriel? Warum bin ich hier, wenn ich nicht gegen dich tanzen kann?“

 

Lucifer kann die Gedankengänge seines Gegenübers nachvollziehen, doch er bleibt stumm, im Gegenteil zu seiner Partnerin.

 

Runa: „Vielleicht bist du gar nicht wegen Gabriel hier. Vielleicht ist es Pearl. Vielleicht ist es an dir, ihr Ansehen wiederherzustellen.“

 

Barqas schaut die Elfe an, kann sich scheinbar keinen Reim auf die Worte dieser Frau bilden.

Warum ihr Ansehen wieder herstellen. War etwas passiert, während er in Tunesien fest saß? Etwas, wovon er nichts weiß?

 

Runa bleibt der fragende Blick natürlich nicht verborgen und so erzählt sie von den letzten Tagen und Wochen, wie sie Pearl hier in der PCWA verbracht hat bzw. haben muss, denn von Vielem munkelte man nur, während andere Dinge gleichzeitig von so vielen Leuten erzählt wurden, dass sie einfach wahr sein mussten.

 

Barqas seinerseits hört aufmerksam zu, die Position zu einem Schneidersitz verändert, die Knie angehoben, die Arme darauf abstützend und den Kopf zum Asphalt geneigt.

Und so muss er all diese Dinge erfahren, die Suzanna bei ihren Besuchen im Gefängnis vor ihm verborgen hielt. Die Flucht in immer häufigere Alkoholeskapaden; die Unerbittlichkeit von Bracchus; ihre Beziehung mit dieser Frau, die wohl eine Freundin oder so von den Novoselics war;  und die Tatsache, dass sie wohl zu einer alkoholisierten Matratze für die halbe Backstage-Crew geworden war – inklusive Herrn Aliera.

 

Nachdem Runa ihre Ausführungen beendet hat, tut sich mehrere Minuten rein gar nichts. Beide Parteien sitzen einander gegenüber, jeder in Gedanken versunken. Der Hype im Inneren des Gebäudes scheint es möglich zu machen, dass man hier nicht gestört wird.

Schlussendlich hebt der Barkide dann doch den Kopf, schaut das Pärchen an, richtet sich auf, geht hinüber und reicht erst Runa und danach Gabriel die Hand.

 

Barqas: „Bist du wirklich meine Nemesis?“

 

Gabriel schaut kurz, nimmt dann aber genau wie seine Elfe Momente vorher die Geste an und lässt sich auf die Beine ziehen.

 

Lucifer: „Keiner von uns wird das überstehen. Wann wird es beginnen, Barqas? Bitte sag mir, wann meine Frau ihren Ehemann verlieren wird?“

 

Während Gabriel um eine Antwort bettelt, hat Barqas sich bereits von ihm abgewendet und entfernt sich aus der Szenerie. Aber Lucifer will ihn nicht einfach so gehen lassen und brüllt ihm theatralisch hinterher.

 

Lucifer: „So gib mir doch eine Antwort. Lass meine geliebte Frau nicht im Ungewissen, wann sie mich verlieren wird.“

 

Ein letztes Mal wendet Barqas seinen Kopf in Gabriels und Runas Richtung. Der Blick verrät nur eines: Danke!

Dann verschwindet er im PCWA Dome...

 

 

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LIVE

 

 

Mike Novoselic: „Ich wünschte mir würde jetzt einer vor die Flinte kommen!“

 

Immer noch aufgepumpt von der Versammlung der Berlinallianz marschiert Mike durch die Korridore, unterwegs nach überall und nirgendwo, oder anders ausgedrückt, man weiß es nicht.

 

Mike Novoselic: „Egal wer, egal wie viele, Hauptsache einer von diesem Nicht-Berliner Pack, damit ich ihnen endlich zeigen kann, wie verdammt unerwünscht sie hier sind!“

 

Er schlägt mit einer Faust in die Handfläche der anderen Hand und lässt ein wenig die Knöchel knacksen.

 

Mike Novoselic: „ Ich würde…“

 

In einiger Entfernung vor ihm geht eine Kabinentür auf und jemand kommt heraus. Erst jetzt bemerkt Mike, dass er unbewusst in die Abteilung der „Auswärtigenkabinen“ gekommen ist. Sofort beschleunigt Mike seinen Schritt, ohne zu bemerken wer es ist.

 

Mike Novoselic: „Ich mach dich a…“

 

„Er“ dreht sich um und es ist Stryfe! Abrupt bleibt Mike stehen und verschwindet dann sofort mit noch schnellerem Schritt. Stryfe scheint ihn nicht bemerkt zu haben.

 

 

 

VC: "Stryfe? Der hat doch auch für den Rumble gemeldet!"
 
MG: "Wenn Novoselic allerdings nun das macht, was ich glaube, dann werden wir Stryfe wohl nicht beim Rumble sehen, denn es dürfte da jetzt eine regelrechte Packung geben!"
 
VC: "Schade, dass wir da nicht drauf halten konnten, aber wir haben jetzt ein Interview, The Phoenix trifft Luke Tyler!"

 

 

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LIVE

 

 

Luke Tyler, immer bereit für ein Interview, immer auf der Jagd nach dem nächsten Gesprächspartner. Dank diesem Eifer hat er nun den Nächsten vor dem Mikrophon: The Phoenix.

 

In den vergangenen Wochen hatte Luke stets wenig Spaß mit dem Maskierten. Wünschen wir ihm für heute alles Gute.

 

Luke: „Ladies & Gentlemen, ich stehe hier mit The Phoenix. Dem Mann, der er wie kaum ein anderer versteht, sich Feinde zu machen.“

 

The Phoenix kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. Zu „nett“ war diese Einleitung.

 

Phoenix: „Guten Abend Luke.“

 

Der wissbegierige Reporter ergreift wieder das Wort.

 

Luke: „Ein Lächeln auf ihren Lippen, das sehe ich zum ersten Mal. Hat dies einen bestimmten Grund?“

 

The Phoenix ist offensichtlich guter Dinge. Gerne stellt er sich der Frage des neugierigen Mannes.

 

Phoenix: „Aus diesem Lächeln spricht die Zuversicht. Es mag sein, dass meine ehrlichen Worte bei manch einem auf Missgefallen stoßen. Doch ich bin überzeugt trotzdem heute Abend den Ring als Sieger zu verlassen. Keiner meiner 29 Widersacher ist besser als ich. Weder körperlich, noch mental. Diese 29 Männer und Frauen sollten Angst vor der Battle Royal haben. Angst vor der Battle Royal und vor allem vor mir.“

 

Immer wieder aufs Neue ist Luke Tyler beeindruckt. Beeindruckt von der unglaublich selbstherrlichen Art des Feuervogels.

 

Luke: „Ihre Selbstsicherheit scheint sich mit jedem Tag mehr oder mehr zu vergrößern. Was ist der Grund hierfür?“

 

Phoenix: „Mehr und mehr merke ich, dass selbst so genannte Topstars nichts haben, was sie von anderen abhebt. Vielleicht hast du mitbekommen, dass ich mich auf die Suche nach den Größen der GCWF / PCWA Vergangenheit gemacht habe. Ich habe mit Ihnen gesprochen, wollte mir einen Eindruck von Ihnen verschaffen. Doch beeindruckt hat mich niemand. Kein einziger von Ihnen. Vielmehr habe ich gemerkt, dass ich Ihnen ebenbürtig bin. Ebenbürtig wenn nicht sogar überlegen. Dies verleiht mir die Zuversicht, vergrößert meine Selbstsicherheit und lässt meinen Traum vom Sieg beim Brawlin` Rumble mit jeder Sekunde wahrscheinlicher werden.“

 

Die Augen des Maskierten funkeln. Man sieht ihm an, dass er in den letzten Wochen ausschließlich für die heutige Battle Royal gelebt und geamtet hat.

 

Luke: „Meinen Sie denn nicht, dass es unklug ist, den gesamten Zorn des Teilnehmerfeldes auf sich zu ziehen?“

 

Kurz lacht der Feuervogel auf.

 

Phoenix: „29 Mann sollen sich gegen mich verbünden? Diese Herren haben doch viel zu viel mit sich selbst zu tun, als dass sie gezielt alle gegen mich vorgehen würde. Mein Ziel ist es mich mit meinen Worten in ihr Gedächtnis zu brennen. Sie sollen meinen Namen kennen, meine Erscheinung kennen. Und am heutigen Abend werden sie meine kämpferischen Fähigkeiten und ihre eigene Unterlegenheit kennen lernen. Das ist es, was ich will.“

 

Luke: „Es scheint, ihr gesamtes Streben ist ausschließlich auf einen Sieg am heutigen Abend ausgerichtet. Gibt es einen Plan B für den Fall einer Niederlage?“

 

Die folgenden Worte untermalt der Feuervogel gestenreich.

 

Phoenix: „Es wird keine Niederlage geben, das ist ausgeschlossen. Ich verschwende keine Sekunde meines Lebens an solch einen Gedanken. The Phoenix wurde geboren um zu siegen. Nicht um bei seiner ersten großen Prüfung zu versagen. Versagen ist ausgeschlossen, ein Sieg ist garantiert. Das habe ich mehrfach versprochen. Und The Phoenix pflegt seine Versprechen zu halten. Ich habe einen Sieg gegen Swanton versprochen, ich hab es gehalten. Ich habe einen Sieg gegen Drakmore versprochen, ich das Versprechen gehalten. Heute verspreche ich einen Sieg bei der Battle Royal. Auch dieses Versprechen werde ich halten.“

 

Luke: „Die Konkurrenz ist groß.“

 

Phoenix: „Natürlich ist sie das. Der Brawlin` Rumble verspricht seinem Sieger Ruhm und Ehre. Das ist es, was diese Wrestler zur PCWA treibt. Das Beste vom Besten ist hier heute Abend versammelt. Doch dies ist für mich noch mehr eine Motivation, hier und heute zu gewinnen. Bis zum heutigen Tag kennt doch kaum einer der Großen meinen Namen. Doch auch das wird in wenigen Stunden anders sein. Sie werden meinen Namen nicht nur kennen, sie werden ihn fürchten. Er wird mehr Angst einflößen als es Namen wie Keevan, wie Azrael Rage können. Mehr als es Namen wie Ares, wie Eleven können. Der Name The Phoenix wird ein Synonym sein für den Erfolg.“

 

Entschlossen beendet The Phoenix seine Ausführungen und lässt Luke Tyler zurück. Der ist sichtlich erfreut, endlich ein länger währendes Interview mit dem Feuervogel geführt zu haben. Letztlich schafft er es dann doch bei Jedem.

 

 

 

VC: "Ich werfe mal eine Statistik in den Raum: 99% aller bisherigen Brawlin' Rumble Teilnehmer haben sich selbst überschätzt! Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass es mit The Phoenix nicht großartig anders laufen wird. Der Unterschied zu Phoenix und anderen Rumble-Teilnehmern ist nämlich, dass fast alle anderen sich schon zuvor mehrfach bewiesen hatten! Matches gegen Swanton und Drakmore sind dagegen für mich kein Beweis von Klasse!"
 
MG: "Dennoch bin ich recht froh darüber, The Phoenix mal bei einem etwas längeren Interview zugesehen zu haben, immerhin kann er sich wunderbar ausdrücken. Und wir wissen, wie wichtig ein gutes Micwork ist, wenn man es in diesem Business schaffen will!"
 
VC: "Nun, dennoch wird auch der Maskierte einsehen müssen, dass es für jeden Mal eine Niederlage gibt. Keevan hatte seine gegen Diego Ortega, Gabriel Lucifer gegen Mike Novoselic, Valkos Heritage gegen Wild Thing... irgendwann verliert Jeder einmal!"
 
MG: "Das ist schon richtig, aber vielleicht überzeugt uns The Phoenix ja vom Gegenteil, auch wenn ich da selbst nicht so recht dran glaube..."

 

 

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OFSIDE THE CAMERA

 

 

Wild Thing sitzt alleine in seiner Kabine, seine Frau Dani scheint gerade den Raum verlassen zu haben. Anders als zuvor ist er nun nicht mehr fröhlich und gut aufgelegt, sondern brütet düster vor sich hin. Womit dieser Stimmungsumschwung wohl zusammenhängt?

 

WT: “Ah, wo ist die ganze Zuversicht geblieben? Dani, die Fans und Gott stehen hinter mir, was soll schon schief gehen?”

 

Das hellt seine Stimmung für einen Moment auf, doch anschließend versinkt er sofort wieder in sein brüten.

 

WT: “Ach, wenn ich im Ring stehe ist das alles wertlos. Dann bin ich auf mich alleine gestellt. Bin ich gut genug trainiert? Ich weiß es nicht. Es muss einfach reichen. Dies ist meine Chance. Ich will diesen verdammten Titel.”

 

Die Hände des Wilden ballen sich zu Fäusten und werden rot, als würde er sie mit aller Kraft zusammenpressen. Ein Krachen untermalt dies noch. Andere hätten sich so sicher die Finger gebrochen.

 

WT: “Wenn ich heute versage, wie soll es dann schon weitergehen? Gott hätte sein Vertrauen in mich genauso verloren wie die Fans. Es MUSS reichen. Keevan sollte sich mir nicht in den Weg stellen. Er braucht den Sieg nicht so dringend wie ich.”

 

Schwer seufzend sieht der Wilde kurz in dem Spiegel. Ihm gefällt anscheinend nicht wirklich was er da sieht.

 

WT: “Ah... all diese Haare, man sieht mein Gesicht kaum. Ehrlich gesagt könnte man mich wirklich bald mit einem Bären verwechseln. Was Dani wohl an mir findet? Vielleicht ist sie ja wirklich nur an meinem Erfolg interessiert wie einige sagen...”

 

Da öffnet sich auch schon die Tür und Dani tritt ein. Sofort strahlt ihr Wild Thing entgegen als wäre nichts gewesen. Diese bemerkt nicht und setzt sich wieder zu ihrem Mann um ein wenig für uns belanglose Konversation zu betreiben.

 

 

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LIVE

 

 

Der Flur in dem sich wohl die meisten Gastkabinen befinden, hier hat es Jarrett Carson mittlerweile wieder hingeführt um sich für das Große Match vor zubereiten. Dort wird er hoffentlich auf Azrael Rage treffen! Doch was ist das? Carson erblickt einen Mann der ihm sehr bekannt ist. Es ist die Ikone! Dariak der „ungeschlagene“ wIw Wrestler.

 

Carson lächelt ihn höflich an.

 

Carson: Mr. Dariak! Die Welt ist ein Dorf! Hat es sie auch zum Rumble getrieben?

 

Dariak: Was?

 
Er dreht sich überrascht herum und erblickt ihn. Knapp 15 Zentimeter kleiner, graue Haare, die zu einem Zopf gebunden sind und ein weißes T-Shirt…. Jarrett Carson. Ihm fällt das letzte Treffen mit ihm ein und rollt mit den Augen.


Dariak: Carson. Bevor du fragst. Ich hab keine Ahnung, wo hier die einzelnen Räume oder die Treppen sind.

 

Carson sieht Dariak verwirrt an…

 

Carson: Sie scheinen immer noch kein Benehmen zu haben! Das du habe ich ihnen immer noch nicht angeboten! Was macht ihr Glaube? Haben sie endlich mal ihre Sünden gebeichtet?

 

Dariak: Ich? Meine Sünden? Welche Sünden? Ich habe nichts zu beichten und selbst wenn, dann geht es euch wahrlich nichts an.

 

Carson schüttelt mit dem Kopf…

 

Carson: Mr. Dariak! Seien sie endlich einmal ehrlich zu sich und ihrem Verhalten! Wahrlich gut war ihr Benehmen, mir gegenüber ja nicht!

 

Carson kramt in seiner Hosentasche herum und holt seine angekohlte Reisebibel hervor.

 

Carson: Sie sollten es wirklich mal lesen Mr. Dariak! Dieses Buch zeigt ihnen ihr wahres Gesicht!

 

Dariak: Oha.

 
Er greift sich das Buch Carsons, dreht es vor seinem Gesicht hin und her und blickt es an.


Dariak: Die Schrift des Tetragrammaton!


Ein Lächeln huscht über sein Gesicht.

 
Dariak: Das Buch, das Götter tötete. Und du folgst diesen Schriften?

 

Carson entreißt Dariak seine geliebte, angekohlte, Reisefibel!

 

Carson: Sicher folge ich dem Willen des Herrn! Dies sollten sie im übrigen auch tun! Schaden würde es ihnen nicht!

 

Dariak: Dem Willen eines Herrn, der keine Götter neben sich duldete. Einen nach dem Anderen tötete und auf der anderen Hand seinen Jüngern vorschreiben will, dass sie immer fromm und nett sein sollen.

 
Er lacht laut los.

 
Dariak: Und ihr, ihr seit genauso falsch. Durch Lug und Trug seit ihr in dem wIw Turnier weiter gekommen.

 

Carson: Ich denke einfach der Herr wollte uns beide belohnen. Sie wollten ungeschlagen bleiben ich wollte weiter. Also ist es doch kein Betrug gewesen!

 

Carson sieht Dariak mit einem besonnene schmunzeln an.

 

Dariak: Wenn sie meinen. Ich nenne es trotzdem Betrug, wenn man am grünen Tisch in die nächste Runde einzieht, aber was soll’s. Es ist lang her und inzwischen ist das Turnier ja auch gelaufen. Wie ich hörte sind sie nachher auch im großen Rumble.

 

Carson: Ja, ich bin im Rumble. Es scheint wohl als wolle der Herr das ich Mr. Rage auf die Nerven gehen soll!

 

Carson steckt nun die angekohlte Bibel zurück in die Tasche.

 

Dariak: Anscheinend will euer Herr, dass ihr allen auf die Nerven gehen sollt.

 

Carson lacht…

 

Carson: Die einen nennen es nerven, die anderen die Wahrheit Mr. Dariak.

 

Dariak: Stimmt. Es entspricht der Wahrheit, dass sie nerven, aber wie es aussieht, aber sie sich jetzt endlich mal dazu entschlossen sich auf ihre Gegner vorzubereiten und nicht einfach nur alles auf sie zukommen lassen. Immerhin schon eine Steigerung und wie ich hörte, wurde das sogar mit ihrem ersten Titel entlohnt.

 

Carson: Dieser Titel ist nicht Wichtig! Wichtig ist das Wort meines Buches und meine Religion. Nichts anderes hat mich weiterentwickelt.

 

Dariak: Wieso habe ich auch mit einer andere Antwort eines religiösen Freaks gerechnet? Aber bedenkt, dass man einem Champ mehr Aufmerksamkeit zukommen lässt. Nun ja ihr könnt gerne versuchen eure Weltlehre zu verbreiten, aber wenn es nachher im Ring abgeht, dann verlass ich mich auf mein Können und nicht auf eine so genannte höhere Macht, der nicht mal seinen Namen nennen will.

 

Carson wütend sieht Dariak an…

 

Carson: Diese höhere Macht gab mir diesen Titel! Wieso also sollte ich mich auf mein können verlassen wenn mir der Herr das können gibt!

 

Carson geht an Dariak vorbei und lässt diesen einfach stehen.

 

Dariak schüttelt mit dem Kopf und stopft sich einen Kaugummi, den er aus der Hosentasche zieht, in den Mund.


Dariak: Altho einige Leute thind aber dünnhäutig.


Eine Kaugummiblase machend, geht er weiter zu seiner Kabine, denn dort wartet noch eine Lockerungsübung vor dem Match auf ihn.

 

 

 

MG: "Jarrett Carson erachtet den SWA International Title also nicht als 'Wichtig'? Na lass das mal die SWA Verantwortlichen hören!"
 
VC: "Vielleicht hat er vorhin bei seiner Niederlage gegen Smartin Phynix auch einfach zu viel auf den Kopf bekommen. Wer weiß das denn?"
 
MG: "Wundert mich übrigens, dass Carson noch so frisch wirkt. Das Match gegen Phynix muss ihm doch zugesetzt haben!?"
 
VC: "Ist aber nun auch schon einige Minuten alt. Und bis zum Rumble hat er ja noch mehr Zeit, sich auszuruhen!"
 
MG: "Dennoch zählt Carson bei mir sicher nicht zu den Favoriten!"
 
VC: "Bei mir auch nicht, Gott bewahre! Dann schon eher Dariak!"
 
MG: "Allerdings!"

 

 

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LIVE

 

 

Ein nicht allzu lautes aber trotzdem bestimmtes Klopfen reißt Mike aus seiner Gedankenwelt. Sein Match um den PCWA Tribune Title steht kurz bevor. Heute soll es soweit sein. Mike wird heute mit dem Titelgewinn untermauern, was bereits seit Wochen wieder zum Fakt geworden ist... er ist zurück an der Spitze. Sobald er den Gürtel gewonnen hat, wird er diesen auf eine Ebene mit dem Undisputed Gerasy Title hieven. Zwei Männer, zwei Titel, eine Stufe! So soll es ein. Eben jener Undisputed Gerasy Champion, zugleich auch Foretime Stablepartner ist es, der Mike wenige Minuten vor dem Match noch einmal aufsucht.

 

Keevan: „Hey alles okay bei dir? Ich wollte nur kurz schauen, wie es dir vor dem Match gegen Smith geht.“

 

Mike Novoselic: „Alles okay soweit. Ich bin heiß und brauche keine zusätzliche Motivation. Das war doch deine Absicht nicht wahr?“

 

Keevan: „Ein bisschen vielleicht, aber deine Einstellung ist gut Champ. Ich hatte schon die Befürchtung, dass du dir noch immer Sorgen darum machen könntest, dass diese Typen der New Era unseren Kodex umgehen könnten.“

 

Mike wischt sich kurz über das Gesicht.

 

Mike Novoselic: „Dass ein Mann ohne Ehre wie Smith alles daran setzen wird, diesen Gürtel zu behalten, auch wenn das die Provokation einer Disqualifikation oder eine Count Out Niederlage zur Folge hat, geht immer noch in meinem Kopf umher. Aber ich bin besser als er und das sollte mich in die Lage versetzen, solch ein feiges Verhalten zu verhindern. John scheint eines noch nicht begriffen zu haben. Ich bin nicht mehr diese blasse Erscheinung des wahren Mike Novoselic, die er kennt. Ich bin wieder der alte Mike Novoselic, der seine Gegner gnadenlos auseinander nimmt und der Gewalt frönt.

 

Das Unique Highlight nickt zustimmend.

 

Keevan: „Genauso ist es. Wir haben endlich unsere Vergangenheit zurück. Wir sind endlich wieder die Männer, die wir einst waren. Wir sind wieder dort angekommen, wo wir hingehören und wo wir bereits waren! Wir beide waren nur noch Schatten unserer selbst. Wir kämpften mit zweitklassigen Männern wie Elroy Schmidtke oder Castor Cage. Wir beide ließen uns von einem Gabriel Lucifer zum Narren halten, bis wir selbst wieder zu den Puppenspielern wurden. Die Rückbesinnung auf unsere Vergangenheit macht uns zu dem, was wir heute wieder sind.“

 

Mike Novoselic: „Zu den Topstars der Liga. Inzwischen wissen die Leute, dass wir keine simple Zweckgemeinschaft, sondern weit über dieses Stadium hinaus sind. Uns verbindet etwas, dass größer als jedes Ideal oder größer als jedes zu erreichende Ziel ist. Uns verbindet die Vergangenheit. Wir haben die Zukunft gesehen und sie war scheiße! Das ist nun mal Fakt. Von der Spitze der PCWA in die Mittelklasse. Wir mussten diesen Fortschritt, der eine Negativspirale darstellt aufhalten! Zukunft durch Vergangenheit!“

 

Keevan klopft Mike auf die Schulter.

 

Keevan: „Die anderen werden auch noch an diesen Punkt gelangen. So wie wir heute geläuterte Männer sind, so werden sicher bald auch Leute wie Smith geläutert vor den Fans stehen. Auch sie werden irgendwann einsehen, dass es nicht die Zukunft ist, die zählt... sondern einzig die Vergangenheit. Und heute wirst du an deine glorreiche Vergangenheit anschließen. Du hast die PCWA das Fürchten gelehrt, in dem du ein Regime aus Gewalt, Blut und Brutalität führtest. Dieses Regime hat dich an die Spitze geführt und dich sogar soweit gebracht, mich zu besiegen. Heute Abend wirst du erneut damit beginnen, wenn du John Smith um den PCWA Tribune Title besiegt hast. Wir werden dieses Business am heutigen Tag ehren, indem wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln um diese beiden wertvollen Titel kämpfen. Wir werden im Sinne der Tradition verfahren und uns an den Foretime Kodex halten.“

 

Mike und Keevan reichen sich feierlich die Hände und nicken sich in übereinstimmender Meinung an.

 

 

 

 

VC: "Klang ein wenig fanatisch, dieser komische Dialog!"
 
MG: "Was hast du den erwartet? Keevan und Mike steigern sich so sehr in diese Vergangenheitssache hinein, da bleibt leider kein Platz für Gespräche über... was auch immer dich da hätte interessieren können!"
 
VC: "Naja, mir wird sowieso ein wenig zu viel geredet. Besonders in letzter Zeit von Novoselic. Nach der Sache mit Gabriel war das Einzige, was er geleistet hat, eine Tag-Team Niederlage zusammen mit Runa Lillith Heritage gegem Valkos Heritage und John Smith!"
 
MG: "Und wenn man Runas Niederlage gegen ihren Bruder nun als böses Omen nimmt, dann wissen wir ja schon, um wessen Hüften der Tribune Title nach dem Match sein wird!"
 
VC: "Bevor es aber zum Match kommt, erwartet uns unter anderem eine Videosequenz von Mr. Monolog!"
 
MG: "Fusion?"
 
VC: "Wer sonst?"

 

 

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VIDEOSEQUENZ

 

 

Day One: A midsummer night's dream

 

Suizid. Suizid. Blutiger, befreiender Suizid. Wäscht all seine Sünden rein. Ist dabei gar selbst eine Sünde. Kommt nicht in den Himmel, sondern darf sein Leben weiterhin in der Hölle verbringen. Nur wärmer wird es, doch das ist es auch schon. Ein monotones Leben geht also über vom stereotypischen Ableben hinein in den monotonen Ton. Keine guten Aussichten. Nicht einmal annähernd. Vielleicht sollte er den Gedanken daran verwerfen. Kann so schwer nicht sein, schließlich hat er dies mit jedem anderen Gedanken, der sich in ihm auftat, bisher auch getan. Nur will es ihm heute nicht gelingen. Wäre ja auch nicht das erste Mal, dass er es versucht. Klappt wieder nicht. Der Suizidgedanke kommt immer und immer wieder wie ein Bumerang zurück und trifft ihn härter als beim vorherigen Mal. Trägt die nicht sichtbaren Wunden wie Warnsignale an seiner Seele mit. Und nun? Was soll nun sein? Er schmeckt noch immer das Blut auf seiner Zunge, fühlt noch immer trockene Lippen, die bei jedem Atem aufreißen und nicht heilen wollen. Er ist es leid. Wer wäre das nicht? Wer hätte nicht schon längst das Handtuch geworfen und die Klinge angesetzt? Er nicht. Er befindet sich in Runde 200 und steht trotzdem noch auf. Egal, wie stark die Kraft ist, die ihn am Boden sehen will. Egal, ob es noch jemanden in seinem Leben gibt, für den es sich zu leben lohnt. Er wird wieder aufstehen. Und weiterkämpfen. Bis in Runde 201. Und weiter...und weiter...weiter...weiter...immer weiter...

 

Willkommen im Leben von Chris Fusion. Willkommen in den düsteren Gedanken eines düsteren Mannes an einem schwarzen Tag. Dreht man die Zeit ein Jahr zurück, so würde er seine Gedanken nicht einmal als dunkelgrau bezeichnen. Wieso auch? Vor 364 Tagen lebte seine Freundin noch. Vor 363 Tagen nicht mehr. So spielt das Leben. Sieht er die Anzahl der vergangenen Tage nun, ist es auch ihm ein Rätsel, wie er solange aushalten konnte. Die Gedanken daran sogar verdrängen konnte. Weder an Suizid noch an seine verstorbene Freundin denken musste. Nun kam es alles zurück. Innerhalb weniger Stunden fühlte er sich um fast ein Jahr zurückversetzt. Als er an ihrem Sterbebett saß und fest ihre kalte Hand umschloss. Als selbst die Ärzte die Hoffnung auf Besserung aufgegeben hatten und er ihr trotzdem nicht von der Seite wich. Immerhin hörte er ihre Stimme. Hört sie jetzt auch wieder. Flüstert ihm zu, getragen vom seichten Sommerwind. Ihm, der dort sitzt am Fenster und die klaren Sterne der Nacht betrachtet. Hat eben jenes Fenster geöffnet, um die Stimme deutlicher zu vernehmen. Hat seinen Zweck erfüllt. Hat schwache Tränen in die Augenwinkel gezaubert.

 

I see you feel for me

You cried with me

You would die for me

 

Recht hat die Stimme. Die Lippen ziehen sich dabei sogar zu einem verlorenen Lächeln nach oben. Könnte er die Zeit wirklich zurückdrehen, würde er anstatt ihrer Stelle sterben. Würde so gerne im Nichts versinken und einfach nichts mehr fühlen. Dort wo keine Emotionen, keine Schmerzen und keine Töne zu vernehmen sind. Schweigend würde er dort verharren. Würde Gefühle und Gedanken geheim halten, sie in der Tiefe seiner Seele lautlos auf- und untergehen wie Sterne in der Nacht - und würde schweigen. Sein Herz müsste sich nicht mehr offenbaren, ihn müsste kein anderer mehr verstehen. Niemand müsste mehr begreifen, wodurch er gelebt hätte. Wieso er gelebt hätte. Denn ein ausgesprochener Gedanke ist eine Lüge und nein - er würde schweigen. Lieber dieser Stimme tief in seiner Seele lauschen, wie sie ihm ihre Symphonie vorspielt. Ihre ganz eigene Ode, somit seine ganz eigene Ode. Er würde lauschen, denken und frei sein. Ohne Schmerzen, ohne Emotionen. Hand in Hand mit einer schweigenden Stille. Ein utopischer Gedanke. Jedenfalls müsste er sich dann keine Gedanken mehr um verstorbene - oder in diesem Falle - lebende Menschen machen, die sein Herz entflammen können. Doch er könnte es ihr wohl auch nicht zumuten. Diesen Schmerz, den er seit dem angesprochenen Tage tief in seinem Herz spürt. Diese Kälte, die ihn befällt, wenn er fühlen will. Gleichgültigkeit. Stets resultierend aus und in Schmerz. Um einen positiven Aspekt aus der Geschichte zu ziehen, würde er sagen, dass wenigstens sie im Nichts angekommen ist. Dort auf ihn wartet. Ja, wenigstens sie hat es hinter sich.

 

I know I need you

I want you to

Be free of all the pain

You hold inside

 

You cannot hide

I know you tried

To be who you couldn't be

You tried to see inside of me

 

Wieder dringt die schneidende Stimme zu ihm. Wieder würde er gerne schluchzen oder eine andere Emotion zeigen, doch lethargisch starrt er weiterhin hoch zum düsterhellen Himmel. Zieht ein Resultat aus den Wörtern. Er kann seinen Schmerzen nicht entfliehen. Wie wahr. Wie oft hat er schon versucht, sich zu verstellen. Der Gesellschaft zu gefallen oder sie mit billigen Phrasen wütend zu machen. Liebe - Hass in stetiger Abwechslung. Am Ende hat es nichts gebracht. Fühlt sich noch immer innerlich leer und verlassen. Stets allein im Dunkel aller Zeiten. Doch dort am Himmel ein silberner Streifen. Wirkt so nah. Kommt so bekannt vor. Ähnelt einer Hand, die sanft seinen Finger berührt. Gänsehaut läuft über seinen Rücken, verteilt sich auf der Haut. Die eisige Berührung geht weiter, als wieder Worte erklingen. Dieses Mal näher. Dieses Mal auffordernd.

 

And now I'm leaving you

I don't want to go

Away from you

 

Please try to understand

Take my hand

Be free of all the pain

You hold inside

 

Er zögert nicht. Schließt die Augen und greift zu. Befreit von der Lethargie wirkt die Bewegung ganz einfach. Die Hand gleitet ins Leere, die eisige Berührung entweicht. Keine melodischen Worte mehr am Horizont, selbst die Sterne scheinen blasser zu strahlen. Dabei wollte er doch nur frei sein. Wieder nicht gelungen. Vielleicht nichts weiter als ein Zeichen. Es muss weitergehen. Ganz egal, wie sein Leben ist. Ganz egal, wie stark die Schmerzen sind. Gleich welche Größe die Nadeln haben, die seine Haut traktieren. Düstere Gedanken entweichen. Machen Platz für neue Gedanken. Vergangenheit weicht der Zukunft. Ungewissheit macht Platz für Gewissheit. Tatsächlich. Es gibt etwas, wofür er leben muss. Es gibt wirklich noch den V8 Motor in seinem Leben. Der ihn in den Ring treibt und dort anspornt. Ares. Der ausstehende Kampf gegen ihn. Nie zuvor hatte er dieses Gefühl. Diesen Willen, den Kampf zu bestreiten. Nicht einmal gegen Azrael Rage. Dort war es nur eine Emotion, die ihn in den Ring trug. Dieses Mal ist es sein ganzes Leben, welches auf diese Herausforderung gewartet hat. Überwinden muss er dafür nur einige sehr kleine Stolpersteine. Keevan. Der eben genannte Azrael Rage.  Beide dürften keine Schwierigkeit sein. Beide sollten lockerleicht zu überspringen sein. Der Rest ist nicht einmal erwähnenswert. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass ihm die Ironie mit einem breiten Grinsen direkt in sein Gesicht schlägt.

 

Immerhin sind die Suizidgedanken verschwunden. Nun paart sich der Gedanke an Unsterblichkeit mit den hauseigenen Zweifeln. Süffisant lächelnd schaut er herab auf seine zu Fäusten geballten Hände. Ja, sie würden ihn unsterblich machen. Ihn an neue Ufer tragen. Vielleicht, ja vielleicht würde er dort ja wieder die Gedanken an Suizid und verstorbene Menschen verlieren. Wenigstens für 364 weitere Tage. Bis es wieder soweit ist, dass er ihre Stimme vernehmen kann. Bis die Nacht ihr düsteres Spiel mit den grellen Sternen aufführen kann. Bis dahin würde er warten...und kämpfen. Etwas anderes gibt es in seinem Leben ja auch nicht mehr. Eine Sache wäre da aber noch. Flüstert sie gegen den lauen Sommerwind.

 

Chris Fusion: "Es war nichts weiter als ein Sommernachtstraum...doch das Kommende ist real."

 

Wäre auch fatal, wenn nicht.

 

Chris Fusion: "Diese Botschaft geht an alle Teilnehmer des bald folgenden Kampfes. Gerne würde ich sie jedem persönlich in seine fröhlich grinsende Visage hauchen, doch bleibt mir nicht die Zeit, dies zu tun. So dringen meine Worte eben über den Bildschirm an eure Ohren."

 

Lang lebe das 21. Jahrhundert.

 

Chris Fusion: "Ihr wisst nicht, was mir dieser Kampf bedeutet. Ihr könnt nicht einmal nachvollziehen, wie sehr ich die Begegnung mit der Vergeltung herbeisehne. Würdet ihr mit meinen Augen sehen, das Schlachtfeld betrachten und den fauligen Geruch von Tod einatmen...ihr würdet freiwillig den Weg räumen. Doch dem ist nicht so und deshalb muss ich das erledigen. 29 Menschen schlagen, die vergessen haben, was ein Kampf bedeutet. 29 Menschen, die seit Jahren kein General in einer Schlacht mehr waren. Eure Rüstungen haben Rost angenommen, eure Schwerter sind stumpf. Wie wollt ihr jemanden wie mich stürzen?"

 

Ein Aufschrei. Ein Funken Emotion in seiner Stimme, als sich sein Haupt schlagartig hebt.

 

Chris Fusion: "Unmöglich!"

 

Senkt den Kopf wieder. Flüstert erneut.

 

Chris Fusion: "Für 28 Teilnehmer wird es nichts weiter als ein kurzes Schaulaufen werden. Für mich und Ares nichts weiter als ein Training vor dem großen Ereignis. Dem epischen Aufeinandertreffen zweier Kämpfer, die sich ähnlicher nicht sein könnten. Zwar mögen wir andere Methoden vorziehen, doch im Herzen sind wir gleich. Er muss seinen errungenen Titel verteidigen und ich werde ihm eben jenen Titel einfach aus seinen Händen reißen. Werde einen Gott stürzen, um selbst unsterblich zu werden. Vergeltung für die Niederlage im letzten Jahr ist angesagt. Ich fiebere dem Zeitpunkt bereits jetzt schon entgegen. Wenn wir zwei uns dort in der Mitte des Ringes treffen, beobachtet von den Bürokraten mit ihren Krawatten und den Prostituierten mit ihren Miniröcken. Wenn sich das Scheinwerferlicht auf unsere Körper wirft und sie mit brütender Hitze niederzwingen will. Sekunden verstreichen wie Minuten, die Spannung nimmt an. Und entlädt sich. Was für ein Spektakel. Und ich werde es aus der ersten Reihe miterleben. Selbst einstecken und austeilen. Es gibt einfach niemanden, der mir dieses Gefühl nehmen kann. Kein Keevan. Kein Rage. Einfach niemand."

 

Wird leiser.

 

Chris Fusion: "Niemand..."

 

Dem sollten sich seine Gegner nun auch bewusst sein. Haucht trotzdem noch letzte Worte aus.

 

Chris Fusion: "So endet mein Sommernachtstraum. Ohne Verwicklungen und Zaubereien. Ohne Hochzeit und theatralischem Schauspiel. Keine Versöhnung, keine Liebe am Horizont. Kein Happy End. Mein Sommernachtstraum. Geschrieben von Chris Fusion."

 

Und verstummt. Starrt wieder hinauf zum Himmel. Sieht die Sterne heller werden - die Nacht dunkler. Vernimmt den eisigen Hauch auf seiner Haut. Lächelt verloren. In seinen Gedanken Suizid. Blutiger, befreiender Suizid, der die Sünden rein wäscht...

 

 

 

VC: "Ares? Wurde da gerade etwas gespoilert und Ares nimmt doch noch am Rumble teil?"
 
MG: "Vielleicht hofft Chris auch einfach nur darauf, dass Ares mit ihm in den Ring steigen wird. Aber ich habe bisher noch nichts davon gehört, dass Ares tatsächlich beim Rumble dabei sein soll!"
 
VC: "Zudem The Phoenix ja extra nach Frankfurt zur GCW gefahren ist, um sich mit Ares ganz nach 'Monkey Island'-Art zu duellieren. Ohr abkauen, also!"
 
MG: "Das wäre aber wirklich ein Ding... Ares versucht seinen Brawlin' Rumble Sieg vom Vorjahr zu wiederholen! Hat im Übrigen bisher nur Diego Ortega beim Brawlin' Rumble III versucht, allerdings scheiterte er an Valkos Heritage. Sommit wurde Ortega nach dem Sieg im Vorjahr nur Dritter!"
 
VC: "Aber Ares - der würde ja sofort zum Topfavoriten avanchieren..."
 
MG: "Umso unwahrscheinlicher, dass noch niemand etwas davon weiß, dass er hier eventuell antreten soll..."

 

 

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LIVE

 

 

„Hey schau mal da vorne. Ich glaube wir haben soeben unsere Eintrittskarte für den Rumble gefunden Bruderherz. Schau mal da drüben... Jackpot!“

 

Donvan und Andrey Grey marschieren gerade durch den Backstagebereich des PCWA Domes, nachdem sie sich auf recht unkonventionelle Art und Weise Zutritt verschafft haben. Auf demselben Gang hält Elroy Schmidtke, seit dem heutigen Abend neuer Headreferee der PCWA, gerade eine kleine Ansprache an alle PCWA Unparteiischen, die sich hier um ihn herum versammelt haben. Keiner scheint zu fehlen, doch Elroy erhält nicht Möglichkeit dazu, seine Ansprache zu beenden, weil eben jene Grey Brüder dazwischenfunken. Beide packen sich Elroy und ziehen ihn von den etwas verwundert dreinschauenden Referees davon. Beide Männer bauen sich vor dem Ohmenhausener auf und schauen ihn freundlich an.

 

Van: „Elroy, alter Kumpel. Du auch hier... was für ein Zufall! Da haben wir jetzt zwei Monate während deines Praktikums in der BCW zusammengearbeitet und nun bist hier in der PCWA ein Mann mit viel Einfluss.“

 

Elroy scheint nicht ganz zu erahnen, was die beiden von ihm wollen. Er schaut sie einfach nur mit großen, fragenden Augen an.

 

Drey: „Jetzt wo du hier ja was zu sagen hast, würdest du zwei Freunden aus alten BCW Tagen doch sicher einen Gefallen tun, oder?“

 

Schmidtke hebt eine Augenbraue und schüttelt verwundert den Kopf.

 

Elroy: „Wir waren Freunde? Wir hatten doch in der BCW gar nichts miteinander zu tun. Ich habe nie eines eurer Matches geleitet und im Backstagebereich habt ihr euch immer über mich lustig gemacht. Ihr habt mich einmal sogar mit anderen im Kreis hin und her geschubst bis mir total schwindelig wurde.“

 

Van: „Hey, das haben wir nur getan, weil wir dich mögen. Wir schubsen unsere Freunde immer. Sieh nur, selbst unter uns Brüdern machen wir das!“

 

Völlig ohne Vorankündigung stößt Van seinen Bruder mit beiden Händen gegen die Brust, sodass dieser gegen die Wand geschleudert wird. Man sieht Andrey seinen Zorn darüber förmlich an, doch als Van ihm einen durchdringenden Blick zuwirft, weiß er worauf sein Bruder hinaus will. Er beginnt zu lächeln und schubst seinen Bruder ebenso hart gegen die Wand. Ein höhnisches Grinsen zu seinem Bruder, dann wendet sich Andrey wieder an Elroy.

 

Drey: „Siehst du Elroy, das ist ein Zeichen von Freundschaft bei uns.“

 

Der Innovator Of Coolness und neue Headreferee der PCWA scheint den beiden nicht so recht zu glauben.

 

Van: „Elroy, wir beide würden sooooo gerne in den Rumble und da du ja jetzt ein einflussreicher Verantwortlicher in der PCWA bist, kannst du da doch sicher etwas regeln. So unter Buddies macht man das doch. Wir würden für dich dasselbe tun, wenn du uns bitten würdest. Ganz ehrlich.“

 

Elroy: „Na ja, ich freue mich zwar, dass wir Kumpels und so sind – aber ich kann euch dabei glaube ich nicht helfen. Ich bin ja nur der Headreferee, wisst ihr.“

 

Van: „Hey Pal, du kannst doch da sicher mal deine Beziehungen spielen lassen. Wir sinds doch, die Greys.“

 

Elroy: „Was für Beziehungen soll ich denn spielen lassen?“

 

Drey: „Zu den Leuten, die uns vielleicht in den Rumble bringen könnten.“

 

Elroy: „Wer kann das denn?“

 

Andrey und Donavan schauen sich ob dieser gewaltigen Naivität Elroys genervt an, machen dann aber weiter, um ihr Ziel doch noch zu erreichen.

 

Van: „Wer hat denn hier zum Beispiel etwas zu sagen?“

 

Elroy: „Bracchus.“

 

Drey: „Na, dann könntest du doch bei dem mal ein gutes Wort für uns einlegen.“

 

Elroy: „Hmm... das wird wohl etwas schwierig. Wisst ihr Leute, der mag mich nicht so doll. Außerdem macht der mir etwas Angst. Der schreibt die ganze Zeit immer nur so laut rum und spricht dann oft arabisch und das verstehe ich nicht. Zudem riecht es in seinem Büro immer nach Kaffee und den mag ich auch nicht. Ihr müsst wissen, ich trinke nur Milch. Kaffee ist so bitter. Also wie gesagt...“

 

Wieder schauen sich die Greys fragend an, ehe sie einschreiten.

 

Van: „…Hey Elroy. Kannst du uns in den Rumble bringen?“

 

Elroy: „Also Jungs, ich glaube nicht, dass ich das hinbekomme. Ich hab heute ja auch erst meinen so richtig ersten Arbeitstag. Da will ich dann nicht gleich unangenehm auffallen.“

 

Grey Photography gibt genervt auf und winkt ab. Sie schieben Elroy beiseite und zucken gleichzeitig mit den Schultern.

 

Elroy: „Leute, treffen wir uns nach dem Rumble in der Lounge auf ein Glas Saft?“

 

Van: „Schieb ab du Clown!“

 

Man sieht Elroy an, wie traurig er darüber ist, dass die beiden ihm nun die kalte Schulter zeigen. Donavan wendet sich indes wieder an seinen Bruder.

 

„Und was machen wir jetzt?“

 

Drey: „Das ist eine gute Frage. Ich habe da noch eine Idee. Das erfordert aber etwas Vorbereitung. Komm schon, lass uns hier abhauen.“

 

Die Brüder verschwinden hinter der nächsten Ecke, während Elroy sich wieder den Referees der PCWA zuwendet. Yoshi Funaki ist jedoch schon weg, da er gleich den-Co Main Event zwischen Mike Novoselic und John Smith leiten wird.

 

 

 

MG: "Was haben diese Verrückten denn jetzt schon wieder vor...? Vincent? Warum lachst du?"
 
Tatsächlich bekommt sich der zweite Kommentator gerade kaum noch ein und stammelt nur vor sich her.
 
VC: "Schieb... hahaha, schieb ab... hahaha, du... du Clown!"
 
MG: "So witzig war der nun doch nicht... Pah. Ich bin echt mal gespannt, wie die Greys es nun noch schaffen wollen, in den Rumble zu kommen. Die Plätze sind ja an sich belegt. Naja, schalten wir mal lieber zur nächsten Szene!"

 

 

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LIVE

 

 

Ja, auch er war über diese merkwürdige Ankündigung verwundert. Vielleicht sogar mehr, als diese selbsternannten Crossover-Könige. War er selbst doch ein DanMen-Star der ersten Stunde, Teil des großen Gauntlet Matches beim Sunny Suicide Showdown.

 

Valkos Heritage steht mit einem Zettel in der Hand in den Gängen des PCWA Theatres. Er überblickt diesen mit fast schon peniblen Blick und studiert Wort für Wort des neuen Regelwerkes für den DanMen Title.

 

„Klingt wirklich interessant…“

 

Keinen Funken der Ironie, sondern puren Ernst entlässt der Freak aus seinem Mund. Dann hebt er seinen Blick und wirft ihn auf den Eingang zu Virchowa’s Lounge, dem exquisiten Restaurant hier im PCWA Dome. Ein Treffen wurde arrangiert und das soll hier stattfinden, an einem weitestgehend neutralen Ort, wo man sich trotz der vielen Fans recht ungestört unterhalten kann, eben, weil hier großer Respekt vor der ganzen Institution herrscht. Also nimmt Valkos Heritage die Beine wieder in die Hand und tritt in die Lounge ein.

 

Er lässt seinen Blick schweifen, nachdem sich die elektronische Tür wieder hinter ihm schließt. Verschiedene Kellner, viele Gäste und an einem Tisch in der Mitte die Person, wegen der Valkos Heritage hier ist. Valkos Heritage erblickt den Mann, der vorhin gegen den SWA Champion Jarrett Carson angetreten ist, den BCW State und DanMen Champion Smartin Phynix.

 

Dieser hat Valkos veermutlich schon bemerkt, würdigt ihm bisher allerdings keines Blickes. Stattdessen blättert der ‚perfect slave’ in der „Mut“. Einer intellektuellen, aufgeklärten Zeitschrift mit nationalsozialistischer Vergangenheit. Erst ein Räuspern des Freakanites lässt Smartin grinsen. Er blickt auf und mustert Valkos eindringlich. Immer noch mit einem Lächeln.

 

Smartin Phynix: „Du bist spät, - Mr. „Freakanite“. Drei Minuten… Zeit ist kostbar. Manchmal. MEINE Zeit ist in jedem Fall kostbar. - Drei Minuten. - Ich will meinen Körper noch ein wenig auf den Brawlin’ Rumble vorbereiten… Was meinst du? Kommst du diesmal weit genug, das dich irgendjemand da draußen wahrnimmt?“

 

Smartins Gesichtsausdruck ist nun etwas verhärtet. Man kann ihm fast ansehen, dass die zweien „3 Minuten“ unbeabsichtigt herausgerutscht sind. Smartin hält inne. Smartin legt die Zeitschrift beiseite. Smartin lächelt strategisch.

 

Smartin Phynix: „Ach! Du „verzichtest“ ja dieses Jahr. Gute Entscheidung. Durch fehlenden Konkurrenzkampf wird man unberechenbar, - wird man unantastbar. Es bedeutet sehr viel für dich und deinen Stand und deine Karriere, dass du unberechenbar bleibst. Seit… drei… Jahren…“

 

Valkos quält ein Lächeln hervor und antwortet dann auf die billige Provokation Smartins.

 

Valkos Heritage: „Richtig, Smartin. Den Witz mit dem Rumble höre ich heute übrigens nicht zum ersten Mal… aber lass uns lieber zum Geschäft kommen…“

 

Gesagt, getan und so greift Phynix auf den Platz neben sich, nach einem Aktenkoffer, auf dem Smartin ordentlich seine beiden glänzenden Championshipbelts abgelegt hat. Er nimmt sie fast theatralisch vom Koffer und legt sie behutsam auf den Tisch und genau so, dass Valkos sie genau im Blickfeld haben muss. Dann öffnet Smartin den Koffer und entnimmt ein Schriftstück.

 

Valkos Heritage: „Ist das der Vertrag?“

 

Smartin ignoriert die Frage und hält das Blatt direkt vor seine Augen. Schneidet dem Freak somit den direkten Blickkontakt ab. Smartin selbst wird den Inhalt des Blattes wohl schon auswendig kennen, aber er ist immer noch so endlos entzückt von seiner Arbeit, dass er sich nur immer und immer wieder selbst loben kann, und es auch tut. - Indem er die Einzelheiten des komplexen Ganzen noch einmal durchgeht. Dann endlich hält er seinem Gegenüber das Stück Papier entgegen.

 

Smartin Phynix: „Das hier ist der Vertrag, der dich zum Teil des DanMen macht. Des neuen Systems. Unterschreibe jetzt hier, bitte, jetzt. Damit bist du Teil des Ladder und Teil des DanMen!“

 

Smartin setzt einen herzlosen freundlichen Blick auf. In einer kalten, respektvollen Bewegung unterstreicht er die Bedeutung des Augenblicks und ballt seine Hände.

 

Smartin Phynix: „Exakt: Du wirst ‚DanMen’!!“

 

Entnervt rollt Valkos Heritage mit den Augen.

 

Valkos Heritage: „Ist ja schon gut, Smartin. Tolle Vision und all das…“

 

Smartins Augen zucken leicht. Valkos wirft einen Blick auf den Vertrag, während er von Phynix aufmerksam gemustert wird.

 

Valkos Heritage: „Hört sich doch gut an. Punktesystem ist gut ausgearbeitet und das Ding hat auch ein gutes Ziel!“

 

Smartin lächelt. Zu sich selbst meint er leise…

 

Smartin Phynix: „Ich dachte Sonntag Abend ist keine Schule…“

 

Valkos hat das jedoch nicht gehört.

 

Valkos Heritage: „Allerdings habe ich ein ganz anderes Ziel als du, was den DanMen betrifft!“

 

Smartin spannt seine Muskeln. Etwas in ihm zittert, aber das bemerkt niemand. Nach außen richtet er einen kalten fragenden Blick. Allerdings fährt ihm der Freakanite sofort dazwischen und lässt den Perfect Slave nicht zu Worte kommen.

 

Valkos Heritage: „Mir geht es nicht um Disziplin, Sauberkeit oder Härte, wie du es so schön ausgedrückt hast, als du uns in unserem renommierten ‚TOYS’R’US Ring’ besucht hast… mir geht es einzig und allein darum!“

 

Der Freakanite will mit seinem Finger auf den ausgebreiteten DanMen Title tippen, aber Smartins Hand schnallt nach vorne und packt Valkos’ Handgelenk, ehe der die Goldplakette berühren kann. Mit einer Verlegenheit, die nicht auffällt, niemandem auffällt, und dafür hat Smartin für immer gesorgt, schneidet Smartin Valkos’ Bewegung mit seinem Oberkörper in der Mitte ab. Smartin verwendet seine überdurchschnittliche gestische Geschicklichkeit und bringt die beiden Gürtel an sich, in seine Arme, ohne dass es albern aussieht.

 

Smartin Phynix: „Bevor du die Hölle aufmischen kannst, musst du erst deine Seele verkaufen, Heritage! Und auch dann ist es sehr, sehr fraglich, ob deine Hörner lang genug sind.“

 

Valkos Heritage wirft seinem Kontrahenten ein Lächeln entgegen, zückt dann einen Kugelschreiber und unterschreibt das Dokument direkt auf dem Tisch, welches ihn automatisch zu einem Teil der DanMen-Ladder macht. Dann drückt er das Papier wieder dem vorherigen Besitzer in die Hand und grinst weiter.

 

Smartin Phynix: „Kämpf dich erst durch den Ladder! So wie es aussieht, wirst du ja wohl auch keine zusätzlichen Punkte durch den Rumble erhalten. Bist wohl in einer sehr schlechten Ausgangsposition, ‚Freak’!“

 

Valkos Heritage: „Immer noch besser als deine, schließlich bist du der Gejagte… und alle Anderen sind die Jäger, wie auch ich, Smartin. Und irgendwann werden wir uns wieder über den Weg laufen! Und dann ist die Frage, wie lange du noch DanMen bist…“

 

Valkos weiß nicht, dass er Smartin mit diesen Zeilen Halt und Sicherheit gibt. Ein letztes Nicken und dann macht der Freakanite auf dem Absatz kehrt und verschwindet aus der Lounge und lässt Smartin, den Champion, den DanMen, DEN Champion, zurück…

 

 

 

VC: "Wir haben den ersten Contender in der DanMen-Ladder!"
 
MG: "Und es ist Valkos Heritage. Das überrascht mich doch schon ein wenig, schließlich ging ich davon aus, Valkos will Jagd auf den Undisputed Gerasy Title machen!?"
 
VC: "Nebenbei ein paar Punkte sammeln, was kann daran so falsch sein?"
 
MG: "Nichts... schade ist es dennoch, dass ein Aufeinandertreffen zwischen Valkos und Smartin während des Rumbles ausgeschlossen ist. Das wäre sicher interessant geworden!"
 
VC: "Während des Rumbles ist richtig, aber da wird sich sicher noch Etwas in naher Zukunft ergeben!"

 

 

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OFFSIDE THE CAMERA

 

 

Noch wenige Minuten, dann wird es soweit sein. Noch wenige Minuten, dann wird die eine Frage, die mich und Novoselic wohl in der letzten Zeit so sehr beschäftigt hat, beantwortet: Ja, wer kann sich als The Next Big Thing erweisen? Eine Frage, die auch die Fans und die diversen Websites der Fangemeinde lange Zeit beschäftigt hat. Die Muskeln sind langsam, aber sicher angespannt und das Kribbeln im Bauch findet langsam seinen notwendigen Platz. Bald werde ich durch diesen Vorhang da vor mir spazieren, alles geben und Novoselic in den Arsch treten. Den Titel verteidigen, der mittlerweile um meine Hüften gelegt ist.

 

Aber noch ist die Schlacht nicht geschlagen. Noch tut der Körper nicht besonders weh und noch sind keine erneuten Wunden an meinem Körper zu finden. Nein, langsam kriechen in mir Selbstzweifel nach oben. Zweifel daran, ob ich diesem Hype um mich auf Dauer vertragen kann. Ängste, dass ich gleich nachher dort draußen dermaßen mein Gesicht verlieren werde. Ängste, dass Novoselic über mich wie ein Hurricane fegen wird und von mir, dem einst so große John Smith nichts mehr übrig bleiben wird …

 

Andere Perspektive. Johns Gegner Mike Novoselic tritt ihm entgegen. In seinem Gesicht spiegeln sich wie so oft vor wichtigen Matches seine Gedanken wieder. Er ist bereit da raus zu gehen und den Leuten zu beweisen, dass John Smiths Tage als Champion gezählt sind. Gleichzeitig scheint sich in seinem Bauch jedoch eine kleine Schmetterlingsfarm angesammelt zu haben, zumindest spürt er ein Kribbeln wie lange nicht mehr. Er muss hier heute Taten sprechen lassen, nachdem er in den Vorwochen so viel herumposaunt hat.

 

Mike Novoselic: „Ach, auch schon da, Johnnyboy? Wohl ein wenig nervös gegen mich anzutreten, nicht wahr?“

 

Ich wende mich um. Also ist er auch schon da. Da sind wir also, so kurz vor dem großen Aufeinandertreffen, Mike. Und niemand außer uns zwei ist da. Keine Kamera. Irgendwie eine interessante Situation. Warum sprichst du mich an? Könntest du nicht irgendwie an mir still vorbei gehen?

 

John Smith: „Du kannst wohl jetzt schon nicht mehr warten, was? Kannst nicht warten, bis wir uns gleich da draußen die Köpfe einschlagen werden? War wohl nichts mit der Attacke bereits hier, hm?“

 

Dafür kassiert er ein höhnisches Lachen von Mike.

 

Mike Novoselic: „So etwas habe ich nicht nötig. Du solltest meinen Worten einfach mal mehr Glauben schenken. Ich will die Vergangenheit zurück und dazu zählt ein sauberer Kampf, ohne Attacken so kurz vor dem Match. Ich bin lediglich hier um mich zu konzentrieren.“

 

John Smith: „Ist das nicht seltsam? Wir sind so verschieden und doch so gleich. Du das Alte, ich das Neue. Ich der amtierende Champion, du der vielleicht bald amtierende. Und doch sind wir beide hier, hatten an diesem Ort der Ruhe dasselbe vor. So kurz vor dem großen Aufeinandertreffen der Gegensätze.“

 

Eigentlich nicht meine Angewohnheit. Aber der große Augenblick steht so kurz bevor, dass es vielleicht sogar Sinn macht, meine Gesundheit durch andere Dinge als waghalsige Aktionen im Ring aufs Spiel zu setzen. Also heraus mit der Zigarettenschachtel und dem Feuerzeug.

 

John Smith: „Auch eine?“

 

Nach kurzem Überlegen schiebt Mike, mit leicht zitternder Hand, die Zigarette weg. Er raucht nicht. Das er gezögert hat lag auch nicht daran, dass er sich vielleicht überlegt hat hier und jetzt anzufangen, viel mehr wollte er nicht zeigen, was John Smith natürlich sofort bemerkt hat.

 

Schau an. Da scheint jemand dieselben Probleme zu haben wie ich. Irgendwie interessant, oder?

 

John Smith: „So am Zittern vor deiner großen Aufgabe, Mike? Hast du wirklich solche Angst, zu versagen? Oder ist es doch nur das berühmte Kribbeln im Bauch vor so einem Match?“

 

Einen Moment zu lange überlegt Mike vor seiner Antwort.

 

Mike Novoselic: „Du siehst Gespenster, John.“

 

John Smith: „Come on, Mike. Schau dich an: Du bist aufgeregt, du zitterst, du hast Angst. Das sehe ich dir von hier aus ohne irgendwelche Probleme an. Und ich soll dir das Gegenteil abnehmen?“

 

Ich zögere. Weiß nicht, ob ich darf und ob ich soll. Die eine gewisse Person würde mir davon wohl abraten.  Aber was soll es schaden? Abseits jeglicher Kameras, abseits jeglicher Zuhörer.

 

John Smith: „Weißt du, wenn ich ehrlich bin, habe ich auch ein wenig Angst vor dem, was gleich da draußen passieren wird. Ich habe Angst, dass irgendetwas ganz gewaltig schief gehen könnte. Das Übliche eben. Auch wenn wir das nie zugeben: Irgendwie haben wir alle diese Angst in uns, nicht wahr?“

 

Ein weiterer Zug an meiner ach so ungewohnten Zigarette. Auch nur eine Art, meine Angst so gut wie möglich zu überspielen.

 

John Smith: „Sei ehrlich, Mike … Du kennst auch diese Ängste, nicht wahr?“

 

Mike schaut ihn an, im Wissen sich längst verraten zu haben. Er nickt leicht mit dem Kopf. Es ist bitter es sich selbst einzugestehen, dass es nicht nur Aufregung sondern auch ein Teil Angst ist, aber es einem Gegner einzugestehen…

 

Mike Novoselic: „Ja,  und ich bezweifle das sich das vor großen Matches jemals ändert…“

 

John Smith: „Sagte ich doch … So sehr ich dich und Keevan für das verachte, wofür ihr steht, so sehr ich eure Haltung gegenüber uns verachte … Eines kann ich nicht verneinen: Ich habe Respekt vor euch. Ihr geht dieselben Risiken ein, wie wir sie alle Abend für Abend eingeht. Gesundheit? Karriere? Alles zweitrangig für diesen einen Augenblick dort draußen im Ring …“

 

Ein Blick in sein Gesicht. Ich merke: Ich schwafle zuviel, ganz eindeutig. Kommen wir zum Punkt.

 

John Smith: „Nennen wir es so: Hass gegenüber deiner Person, Respekt vor deiner Leistung.  Beweisen wir uns da draußen, dass wir großartige Athleten sind.“

 

Mike Novoselic: „Respekt, huh? Ja, dieses Wort verfolgt mich seit meiner Anfangszeit und irgendwie habe ich wohl auch so etwas für dich, denn…“

 

Bracchus: "Was bei Allah macht ihr beiden hier eigentlich?"

 

Überraschung bei den anderen Beiden. Man war so aufeinander konzentriert, dass man den hinzugekommenen Araber nicht wahrgenommen hatte.

Der guckt von einem zum anderen, wirft dann eine seiner Pillchen ein.

 

Bracchus:   "Ihr sollt hier keinen Kaffeekranz aufführen und euch dabei gegenseitig im Hintern rumbohren."

 

Der Araber kommt näher, drohender Unterton schwingt in der nachfolgenden Aussage mit.

 

Bracchus: "Dies ist MEINE Liga, ihr bekommt MEIN Geld. Also werdet ihr tun, was ICH euch sage. Und ich sage, ihr werdet euch auf das wesentliche konzentrieren, nachher euer Match des Lebens abliefern!"

 

Noch einmal ein Blick zu Novoselic, dann zu Smith.

 

Bracchus: "Und jetzt packt die Vaseline ein!"

 

Der alte Araber wird wohl nie Ruhe geben, was?

 

John Smith: „Wir werden schon eine Schlacht liefern, keine Sorge.  Respekt vor dem Gegner hat nichts damit zu …“

 

Bracchus: "Schieb dir deinen Respekt sonstwohin. Respekt, pah! Denk lieber an deinen auslaufenden Vertrag. Waschweibergeschwätz ist keine gute Basis für neue Verhandlungen!"

 

Das werden wir ja dann bei den entsprechenden Verhandlungen sehen, Aliera. Schon mal auf die Idee gekommen, dass es noch andere Ligen in diesem Land gibt?

 

Bracchus: "Und was glotzt du so? Sieh zu, dass du dich vorbereitest! Gleich geht’s los und deine Fressleiste hat Tag der offenen Tür..."

 

Ein Blick wird hinterhergeworfen. Ein Blick, der nur eine Botschaft hat: "Wage es ja nicht!"

 

Ein Murren Richtung Bracchus unterdrückend begibt sich Mike auf seinen Platz, bereit für den Auftritt.

 

John Smith: „Bis gleich dort draußen …“

 

 

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CO-MAIN EVENT

 

 

MG: „Wir haben es bereits angekündigt … ZEIT FÜRS TRIBUNE TITLE MATCH!

 

VC: „Man könnte die uns bevorstehende Schlacht mit vielen Namen umschreiben … Aber wir machen es uns hier einfacher …“

 

MG: „Und nennen einfach die beiden Kontrahenten beim Namen, würde ich sagen.“

 

VC: „Auf der einen Seite haben wir den amtierenden Tribune Champion der PCWA … Und das seit dem Quest for the Best 2005 …“

 

MG: „Das Gründungsmitglied der TNE … John Smith!“

 

VC: „Und auf der anderen Seite den Gewinner eben jenes Turniers … Das Mitglied der Foretime … MIKE NOVOSELIC!“

 

MG: „Und die beiden stehen nicht nur als Persönlichkeiten im Ring. Sondern quasi auch als Vertreter der TNE und der Foretime.“

 

VC: „Und damit sehen wir heute auch einen Konflikt, der wohl von vielen Fans sehnlichst erwartet wurde.“

 

MG: „Und die Meisten würden wohl gerne sehen, wie Smith Novoselic in den Arsch tritt.“

 

VC: „Tja, das Duo aus Gerasy Champion und dem vielleicht baldigen Tribune Champion hat es sich mit den Fans verscherzt, keine Frage.“

 

MG: „Bleibt die Frage, ob er heute mit einem Sieg gegen Smith die Fans zum Verstummen bringen kann.“

 

VC: „Die Antwort liefern wir jetzt gleich.“

 

MG: „Jane, dein Auftritt.“

 

JN: „Meine Damen und Herren … Das folgende Match ist auf einen Fall festgelegt und es wird um den Tribune Title der PCWA gehen. Hier kommt der Nummer # 1 Herausforderer … Er ist der Gewinner des Quest 4 the Best Turniers 2005 … ein Mitglied der Foretime … MIKE NOVOSELIC!“

 

He is coming…

 

Right now…

 

The self proclaimed “Mr. PCWA”…

 

The self proclaimed “Mr. Unstoppable”…

 

The Celebrator of Brutality

 

MIKE NOVOSELIC

 

Hit it!

 

1 - 2 - 3 Go!

 

Drei Fontänen werden nacheinander auf der Entrancestage gezündet und jagen Funken in die Höhe. Bei „Go“ detoniert eine Explosion auf der Stage. Die Fans genießen die leichten Ansätze eines Tinitus und werden schon wenige Sekunden später von Jason Jones’ Stimme verwöhnt.


Broken,
Yeah, you've been living on the edge of a broken dream.
Nothing,
Yeah, that's the only thing you'll ever take away from me.
I'm never gonna stop,
I'm never gonna drop,
Ain't no different than it was before.
So take some good advice,
You better stop and think twice,
Before you take your first step,
Out that door.

Lächelnd betritt Mike die Stage. Schon beim Erklingen der Musik haben die Fans gebuht, doch sie beweisen beim Anblick von Mike, dass es noch Steigerungspotenzial gab. Der Name Novoselic ist hier der Name des Feindes.


If you wanna step up (step up),
You're gonna get knocked down (knocked down).
If you wanna step up (step up),
You're gonna get knocked down.
You had your chance to walk away.
Live to see another day.

If you wanna step up (step up),
You're gonna get knocked down (knocked down).
You're gonna get knocked down...

Zielstrebig marschiert Mike auf die linke Seite neben dem Ring zu. Sein Blick gleitet kurz durch die Fans, bis er an einem Fan hängen bleibt. Derselbe Fan, mit dem er sich vor 2 Wochen angelegt hat, sitzt auch heute wieder in der ersten Reihe. Überheblich grinsend geht Mike auf ihn zu. Er bietet dem Fan die Hand an, kriegt aber erwartungsgemäß den Mittelfinger als Antwort. Grund genug für Mike den Kerl mit ein paar Beleidigungen zu reizen. Dass Mike dafür ein gewisses Talent dafür hat, sieht man daran, dass der Fan ihm auf einmal eine Ohrfeige verpasst, welche Mike grinsend entgegennimmt und ihn dann schwungvoll wegschubst. Lachend zieht Mike weiter.


AaAaAh...

Suffering,
Yeah, that's the only thing here that's left for you.
Nothing,
Yeah, that's the only thing you're ever gonna f*ckin do.
I'm never gonna stop,
I'm never gonna drop,
Ain't no different than it was before.
So take some good advice,
You better stop and think twice,
Before you take your first step,
Out that door.


Er steigt auf den Apron und dann in den Squared Circle. Ein Blick in die Runde und er kann voller Zufriedenheit feststellen, dass die Fans ihn hassen. Die Musik wird ausgestellt, doch die Schmährufe bleiben.

 

VC: „Dass die Fans ihn nicht besonders mögen, war ja irgendwie klar. Wie siehst du seine Chancen?“

 

MG: „Novoselics Vorteil sollte bei der Geschichte sein, dass Smith sich seine Kräfte einteilen muss.“

 

VC: „Richtig, er wird ja nachher noch bei der großen Battle Royal dabei sein. Und er will, wenn man ihm glauben darf, beide Matches gewinnen.“

 

MG: „Große Töne lassen sich leicht spucken. Die entsprechenden Taten muss er jetzt folgen lassen.“

 

VC: „Zeit also für unseren Tribune Champion, zum Ring zu kommen. Here we go.“

 

JN: „Und hier kommt sein Gegner … der amtierende Tribune Champion der PCWA … Er ist ein Mitglied der Neuen Ära … Ladies and gentlemen … JOOOOOOOOOOOOOHN SMITH!“

 

WHO I AM?

 

Novoselic ist gerade erst im Ring angekommen. Aber schon ertönt das nächste Lied, das nächste Entrance Theme im PCWA Dome: Disturbed mit „Remember“.

 

I DON’T KNOW …

 

Die Fans haben sich langsam aber sich daran gewöhnt: Sie jubeln nun dem TNE Mitglied Smith zu, bevor dieser überhaupt am Entrance aufgetaucht ist. Die TNE mag nicht ihr absoluter Favorit sein, aber sobald es gegen das Duo Keevan / Novoselic angeht, sind sie auf ihrer Seite.

 

I Can't describe it

Pain I feel it so long ago

I don't remember

Tear a hole so I can see

My devastation

Feeling from so long ago

 

I DON’T REMEMBER

 

Nebelschwaden tauchen am Entrance Bereich auf. Gleich wird es soweit sein und die Halle wird explodieren.

 

BUT JUST CALL ME

 

 

Ein einfaches Wort: BUMM! Pyrotechnik explodiert und er steht da: John Smith, der amtierende PCWA Tribune Champion.

 

Holding on, to let them know

What's given to me

To hide behind

The mask this time

And try to believe Blind your eyes to what you see

 

You can't embrace it

Leave it well enough alone

And don't remember

Cut your pride and watch it bleed

You can't deny it

Pain you know you can't ignore

I don't remember

 

Mit einem breiten Lächeln geht er in Richtung Ring, dorthin, wo Novoselic bereits wartet.

 

Holding on to let them know

What's given to me

To hide behind

The mask this time

And try to believe

 

 

If  I can

Remember

To know this will

Conquer me

If I can

Just walk alone

And try to escape

Into me

 

Elegant schwingt er sich in den Ring hinein. Er kann es nicht erwarten, Novoselic in den Arsch zu treten. Er wird sich heute Abend als The Next Big Thing herausstellen, keine Frage. Und die Fans sehen es ähnlich.

 

MG: „Vor dem Match wollen wir den Fans noch einmal schnell den Foretime Code Of Honor präsentieren, den sich Mike Novoselic und Keevan selbst auferlegt haben, um den Sport zu ehren und ihm ihren Respekt zu zollen.“

 

The Foretime Code of Honor

 

1.     Handshake vor jedem Match

 

2.     Keine Attacken auf Referees

 

3.     Keine Eingriffe in Matches

 

4.     Niemand darf dazu angestiftet werden in die eigenen Matches einzugreifen

 

5.      Keine Provokation von Count Out oder DQ Siegen

 

Als er im Ring seinem Kontrahenten begegnet, reicht Novoselic ganz gemäß dem Foretime Code of Honor Smith die Hand.

 

MG: „Die letzten hasserfüllten Blicke werden ausgetauscht zwischen beiden Männern und wir sind bereit.“

 

VC: „Unser Referee scheint es auch zu sein und so gibt Funaki das Zeichen an die Zeitnehmer … HERE WE GO!“

 

- Match 5 -

When The Foretime Meets A New Era

MATCH FOR PCWA TRIBUNE TITLE

Regular Single Match

 

vs.

(PCWA Tribune Champion)

 

(Referee: „Yoshi“ Funaki)

 

Und so beginnt es, das erste große Duell zwischen der Foretime und der New Era.  Sowohl Smith als auch Novoselic scheinen für den ersten Moment einmal etwas vorsichtiger vorzugehen, als man es eigentlich von beiden gewohnt ist. Eines wird schnell klar: Für beide Männer ist das kein gewöhnliches Match, hier geht es nicht um Sieg oder Niederlage, nein, hier geht es um die Ehre.

 

MG: „Das erste Abtasten zwischen den beiden tut ihnen sicherlich nicht schlecht.“

 

VC: „Beide sind ja noch nie 1on1 sich gegenüber gestanden, sure. Kein Wunder, dass man sich da erst einmal beschnuppern muss.“

 

MG: „Smith scheint das Ganze noch ein wenig gelassener zu sehen als Novoselic. Der Tribune Title scheint ihm Kraft zu geben,“

 

VC: „Ich würde das zwar eher so sehen, dass Smith einfach das bessere Poker Face machen kann … aber gut.“

 

MG: „Whatever … John jedenfalls trägt ein breites Grinsen vor sich her.“

 

John Smith: „Lassen wir das Geplänkel …“

 

VC: „ER HAT’S ANGEKÜNDIGT!!! SMITH SCHNELLT NACH VORNE …“

 

MG: „Und geht in den Lock-Up mit Novoselic!“

 

Da beginnt das Match nun also wirklich. Die Zeit der Blickduelle ist abgelaufen und das große Kräftemessen zwischen TNE und Foretime kann beginnen. Smith und Novoselic krachen aufeinander und drücken gegeneinander. Einmal geht die Waage zugunsten Smiths, einmal zugunsten des Herausforderers. Das Gleichgewicht bleibt auf Dauer ein wenig erhalten. Aber hier setzt genau das ein, was beide Kommentatoren schon vorhergesagt hatten: Smith greift nicht mit letzter Energie im Match an und muss schließlich den Preis dafür zahlen: Novoselic ergreift eine sich bietende Chance und greift nach Smiths Kopf.

 

VC: „DDT!!! Smith sollte sich wohl überlegen, wo sein primäres Ziel heute Abend liegt.“

 

MG: „Novoselic setzt einen Tritt gegen Smith hinterher und trifft diesen am Brustkorb.“

 

VC: „Smith soll ein weiteres Mal getroffen werden … Rollt sich aber weg!“

 

MG: „… Er springt wieder auf die Beine! Und blickt seinem Kontrahenten kurz in die Augen.“

 

John Smith: „Das war alles, Mike?“

 

VC: „Novoselic will wieder nach vorne stürmen …“

 

MG: „Smith stemmt sich aber dagegen und stoppt ihn …“

 

VC: „Das Knie von Smith rammt sich hinein in den Magen des Foretime Mitglieds.“

 

Unter dem Jubel der Fans wirft Smith seinen Gegenspieler in Richtung der Seile, Novoselic federt zurück und soll mit einem Spear empfangen werden …

 

MG: „SMITH SEGELT DANEBEN!!“

 

VC: „Der Mann sollte sich mal bewusst werden, dass er mit Novoselic nicht Katz und Maus spielen kann.“

 

MG: „Smith bekommt einen Kick in den Rücken, während er irgendwo zwischen den Seilen hängt.“

 

VC: „SMITH KRACHT NACH DRAUSSEN!“

 

MG: „Der Tribune sollte sich dringends anstrengen … Sonst muss er ziemlich bald für seine Fehler bezahlen.“

 

Der Herausforderer um den Tribune Title ist mittlerweile ebenfalls aus dem Ring gestiegen, hat den amtierenden Champion wieder nach oben gerissen und will ihn nun gegen die Guarding Rail schleudern.

 

VC: „SMITH BLOCKT AB!“

 

MG: „UND LÄSST MIKE GEGEN DIE RINGTREPPE KRACHEN!“

 

Während die Halle mittlerweile richtig gut in Stimmung ist, beschwert sich Yoshi Funaki mittlerweile lautstark bei Smith und Novoselic, dass diese das Match nach draußen verlegt haben und hat begonnen, beide Männer anzuzählen.

 

VC: „Smith hält die Aktion von unserem kleinen Japaner zwar für großen Unsinn …“

 

MG: „Ebenso wie wir und die Fans …“

 

VC: „Rollt aber seinen Kontrahenten wieder in den Ring hinein, der langsam aber sicher sich vom Aufprall erholt …“

 

MG: „Novoselic wieder auf den Beinen, wenn auch schwankend.“

 

VC: „Jedenfalls ist er fit genug für einige nette Worte an Smith.“

 

Mike: „Komm, zeig mir, wie stark die Neue Ära ist …“

 

MG: „SMITH LÄSST SICH PROVOZIEREN!! ER RENNT AUF NOVOSELIC ZU!“

 

VC: „NOVOSELIC COUNTERT MIT EINER CLOTHESLINE!!!

 

MG: „UND WIRFT SICH AUF SMITH ZUM COVER!!! OPTIMISMUS PUR?!“

 

ONE!

TW…

 

Das war naturgemäß noch nichts mit dem Cover, das zeigt auch der kleine Japaner im Streifenhörnchenshirt an, nicht einmal der Two Count war hier drin.

 

VC: „Auch wenn das Ergebnis eigentlich klar war … Die Fans feiern Smith für den schnellen Kickout. Und ihm scheint das sogar zu gefallen.“

 

MG: „Würde mir an seiner Stelle doch auch gefallen … Die hübschen Mädels.“

 

VC: „Ähm …“

 

MG: „Ja, okay, Themawechsel. Immerhin wollen wir ja nicht jetzt schon deine Ehe in Gefahr bringen.“

 

VC: „Eben … Smith und Novoselic belauern sich unterdessen wieder dort im Ring.“

 

MG: „Die haben eben jetzt mal sich eine kurze Atempause verdient, Vince.“

 

VC: „Smith weiß aber scheinbar, was er seinen Fans schuldig ist und will die Pause so kurz wie möglich halten.“

 

MG: „Wieder geht die Herausforderung an Novoselic, mit ihm in den Lock-Up zu gehen.“

 

Mike: „Du willst wieder mit dem Feuer spielen? Gerne doch.“

 

John Smith: „Ich werde mich nicht dabei verbrennen, Mike. Nein, ich nicht.“

 

Smith ergreift die Arme seines Kontrahenten und reißt ihn mit voller Kraft an sich heran. KICK IN DEN MAGEN VON NOVOSELIC! Das Foretime Mitglied wird in eine der Ringecken geworfen und Smith bereitet sich vor für einen …

 

VC: „SPEAR ATTACK IN DIE RINGECKE!!!

 

MG: „NOVOSELIC GEHT ZU BODEN!“

 

VC: „Und Smith nimmt ihn in einen Sleeperhold hinein!“

 

MG: „Und da erkennen wir wieder den absoluten Willen seitens des Tribune, dieses Match für sich zu entscheiden. Er zieht mit aller erlaubten Härte an.“

 

VC: „Was er dabei aber zu vergessen scheint: Novoselic ist ziemlich nahe an den Seilen.“

 

MG: „Und der weiß das dank aller Erfahrung, die er in diesem Ring schon gemacht hat, natürlich sehr genau.“

 

VC: „Funaki zeigt es an: Smith soll den Griff lösen!“

 

Funaki: „Lösen! Lösen!“

 

Smith lächelt den japanischen Referee nur müde an. Er kennt die Regeln genauso gut wie es der Japaner tut und ist sich genauestens bewusst, dass er erst einmal angezählt werden muss, bevor hier irgendetwas zu Ende geht. Und selbst wenn, dann würde er seinen Titel verteidigen.

 

Funaki: „Eins, Zwei, Dlei …“

 

MG: „Smith löst den Griff schlussendlich doch noch … Hat aber zum Ende hin noch einmal stark zugezogen.“

 

VC: „Novoselic muss erst einmal tief durchatmen, während Smith und Referee noch lautstark miteinander diskutieren.“

 

MG: „Funaki schüttelt über Smith nur den Kopf und wendet sich vom Tribune Champion ab.“

 

VC: „Novoselics Gesichtsausdruck verheißt nichts gutes …“

 

MG: „TIEFSCHLAG!!! Das wird Juliane gar nicht freuen.“

 

VC: „Mit einem Wrestler als Freund Familienplanung zu machen, ist eh gefährlich.“

 

MG: „Darum hat sich also Virchowa dich genommen statt einem der Muskelpakete?“

 

VC: „Kein Kommentar … Novoselic hat Smith jedenfalls wieder auf die Beine gestellt.“

 

MG: „Tritt in den Magen hinein!“

 

VC: „Das soll wohl den Ansatz zu einem weiteren DDT …“

 

MG: „SMITH LÄSST SEINEN ELLBOGEN IN NOVOSELIC KRACHEN!“

 

Der No. 1 Contender torkelt ein, zwei Schritte nach hinten und muss sich anschließend von einer Clothesline zu Boden fegen lassen.

 

VC: „FIST DROP VON SMITH!“

 

MG: „Und der Tribune Champion fängt an, auf Novoselic einzuprügeln wie ein Verrückter …“

 

VC: „Das wird Juliane gar nicht gefallen. Nein …“

 

MG: „Auch Funaki wendet sich mit einigen mahnenden Worten an das TNE Mitglied  …“

 

Was Smith zwar wenig interessiert im Prinzip, aber doch dazu veranlasst, die harte Gangart zumindest ein wenig herunter zu schrauben. Seinen Herausforderer hebt er wieder auf die Beine und lässt diesen gegen einen der Ringpfosten krachen.

 

VC: „Mike lehnt da ziemlich verdächtig am Ringpfosten … Ideale Position, um im Publikum für Stimmung zu sorgen.“

 

MG: „Smith steigt auf den Ringpfosten und das Publikum zählt lautstark mit.“

 

ONE!

TWO!

THREE!

 

VC: „Das sind schon harte Schläge, die Smith da loslässt.“

 

FOUR!

FIVE!

 

MG: „Den Fans ist das allerdings egal. Ihres Jubels kann er sich sicher sein.“

 

SIX!

SEVEN!

 

John Smith: „Spürst du die Kraft, die sie mir geben, Mike? Spürst du sie in deinen Schmerzen?“

 

EIGHT!

NINE!

 

John Smith: „Und noch ein wunderbares Finale hinterher …“

 

TEN!!!!

 

VC: „SMITH BEENDET DIE SCHLAGSERIE! ABER BLEIBT NOCH AM RINGPFOSTEN STEHEN?!“

 

MG: „DER WIRD DOCH NICHT?“

 

Wird er.

 

VC: „DDT GEGEN NOVOSELIC!“

 

MG: „Smith líegt zwar selbst ziemlich erschöpft auf der Matte, wirft sich aber auf Novoselic!“

 

ONE!

TWO!!

THREE!!??

 

VC: „NEIN!!! MIKE KICKT AUS!“

 

Weder die Fans, noch Smith können das so ganz fassen. Aber Smith wäre nicht amtierender Tribune Champion, würde er sich davon ablenken lassen. Sobald Novoselic einigermaßen wacklig auf den Beinen steht, wird er wieder in eine der Ringecken befördert. Und dieses Mal halten nicht die Fäuste als Schlagwerkzeuge her. Nein. Novoselic macht mit etwas anderem bekannt: Dem vorher noch entpolsterten Ringpfosten.

 

ONE!

 

John Smith: „Take this, Mike.“

 

TWO!

 

MG: „UND DER BULLDOG HINTERHER!“

 

VC: „SMITH WILL AUFS OBERSTE SEIL STEIGEN, WÄHREND NOVOSELIC MEHR ODER MINDER K.O. AM BODEN LIEGT!“

 

Die Fans sind das von Smith nicht gewohnt. Und so feiern sie ihn nur noch umso mehr. Der Tribune zeigt es deutlich an: Es soll jetzt zu Ende gehen.

 

MG: „Smith macht sich bereit zum Diving Headbut …“

 

VC: „Die Halle tobt …“

 

„FLIIIIIIIIIIIIIIIEG!“

 

MG: „ER SPRINGT AB …“

 

VC: „NOVOSELIC ZIEHT DIE BEINE AN!!! UND SMITH LANDET SCHMERZHAFT!“

 

MG: „Vor allem da er etwas übers Ziel hinausgeschossen ist.“

 

VC: „Novoselic lächelt dementsprechend breit … Hebt Smith nach oben …“

 

MG: „YAKUZA KICK!“

 

VC: „Smith am Boden … Novoselic versucht Smith in einen Aufgabegriff zu bekommen …“

 

MG: „Das ist wohl der Ansatz zum Sharpshooter …“

 

VC: „Und Smith ist noch so außer Atem, dass er nichts dagegen unternehmen kann …“

 

SMITH! SMITH! SMITH!

 

MG: „Die Fans stehen aber weiterhin wie eine Eins hinter ihm. Jetzt muss er nur noch einen Weg da raus finden.“

 

VC: „Das wird aber schwer … So mitten im … Hey … Wer kommt da?“

 

Eine bildhübsche Farbige ist auf dem Weg zum Ring im Eiltempo. Und jeder hier in der Halle kennt sie.

 

MG: „DAS IST JULIANE!!!“

 

VC: „Hat Smith ihr nicht gesagt …“


MG: „Hat er …“

 

Und auch Smith ist, Aufgabegriff hin oder her, schnell bewusst geworden, wer da zum Ring kommt.

 

John Smith: „Shit …“

 

VC: „John scheint das gar nicht zu gefallen?“

 

MG: „Kann ich verstehen … Immerhin läuft sie bei so was Gefahr, Keevan in die Hände zu fallen.“

 

Während Novoselic das Ganze mit einem Lächeln betrachtet, hat sich Juliane an den Mattenrand begeben, um ihren John anzufeuern. Die Blicke beider treffen sich.

 

John Smith: „Geh … wieder nach … hinten …“

 

Juliane: „Komm du da erst einmal raus …“

 

Yoshi Funaki scheint die Anwesenheit einer dritten Person am Ring allerdings zu stören. Wild gestikulierend will er die Herzdame von Smith des Ringes verweisen.

 

VC: „Juliane geht zumindest ein paar Schritte zurück … Aber immerhin hat sie John neue Motivation gegeben.“

 

MG: „Der zieht nun gewaltig in Richtung Ringseile … Novoselic hält aber noch dagegen!“

 

VC: „Würde eher sagen, dass ihm das Gezerre zu dumm wird … Er lässt einfach los!“

 

MG: „Und tritt auf den am Boden liegenden Smith ein!!! Da tut das Kreuz weh!“

 

VC: „Wieder wird Smith auf die Beine gehoben …“


MG: „DEATHBLOW!!! DEATHBLOW!!!!“

 

VC: „SOFORT DAS COVER …“

 

MG: „ONE!!! DAS KÖNNTE ES SEIN?!“

 

VC: „TWO!!! DIE HALLE SCHREIT SMITHS NAMEN!“

 

MG: „THREEEEEEEEEEEEEEEEE … NEIN!!! SMITH KICKT NACH DEM TRADEMARK VON NOVOSELIC NOCH EINMAL AUS!“

 

Die Kameras zoomen an Smiths Gesicht heran. Dieser tut sich mittlerweile mit dem Atmen merklich schwer. Seine Freundin unterdessen hat er gerade noch einmal vor einem anstehenden Herzinfarkt in jungen Jahren bewahrt. Gestik, Mimik und Sprache sagen nun allerdings alles seitens Smith.

 

John Smith: „Geh … nach … hinten …“

 

Ein kurzer Blickwechsel und Juliane nickt. Sie kommt Johns Wunsch wohl nach, auch wenn es ihr nicht wirklich gefällt.

 

VC: „Smith kämpft sich wieder auf die Beine … Naja er zieht sich an den Ringseilen hoch.“

 

MG: „Und wieder treffen die Blicke der beiden Kontrahenten einander.“

 

VC: „Was soll man in die Blicke beider hineinlesen, Mike? Respekt, Hass, Erschöpftheit?“

 

MG: „Irgendwie alles …“

 

VC: „Smith will ein letztes Mal in den Lock-Up gehen … Novoselic ist dafür bereit, wie es aussieht.“

 

Aber Smith hat hierbei einen deutlichen Nachteil. Er ist im Moment der Geschwächtere von beiden. Und ein Mike Novoselic weiß das natürlich auszunützen. Der Kopf wird ausgefahren und der Tribune bekommt einen kräftigen Stoß exakt damit in die Magengegend. Ein Armbar-Takedown bringt Smith wieder zu Boden.

 

MG: „NOVOSELIC SPRINGT AUF DAS OBERSTE SEIL MIT ANLAUF … LION SAULT!“

 

VC: „UND SMITH BEKOMMT DIE BEINE NICHT NACH OBEN!!! COVER!“

 

MG: „ONE!!!“

 

VC: „TWO!!!“

 

MG: „THR… KICKOUT! SMITH IST NOCH NICHT AM ENDE!!!“

 

VC: „Aber wirklich gesund sieht er auch nicht mehr aus … Wären wir beim Boxen, würde ich sagen, er braucht einen Lucky Punch.“

 

Novoselic ist sich dieser Situation voll bewusst und kann auf einen solchen Lucky Punch gerne verzichten. Jetzt soll es ans Eingemachte gehen …

 

VC: „ER WIRFT IHN IN RICHTUNG SEILE … OH!!! FUNAKI STAND IM WEG … UND WIRD UMGEWORFEN!!!“

 

MG: „UNSER RINGRICHTER SCHEINT ERST EINMAL AUSGEKNOCKT ZU SEIN!!!! DOCH NOVOSELIC MERKT NICHTS!“

 

VC: „KICK IN DEN MAGEN VON SMITH ALS DER ZURÜCKFEDERT!!!“

 

Und so ist der Tribune Champion in der idealen Position für den Finisher von Novoselic. „The Mortal Sin“, die Thunder Fire Bomb, knallt Smith mit voller Wucht auf die Ringmatte und setzt Smith zumindest für die für ein erfolgreiches Cover notwendigen Momente außer Gefecht.

 

MG: „NOVOSELIC WIRFT SICH AUF SMITH!!! DAS WIRD IHM NUR NICHTS BRINGEN!!“

 

VC: „UND ER BEMERKT DAS NICHT EINMAL! ZUMINDEST SCHAUT ER ZIEMLICH VERDUTZT DREIN!“

 

MG: „ER ERHEBT SICH …“

 

VC: „UND SIEHT DEN REFEREE K.O. DALIEGEN!!!! DAS DILEMMA WIRD IHM GERADE KLAR!“

 

MG: „ER VERSUCHT IHN WIEDER WACHZUSCHÜTTELN!“

 

Novoselic versucht alles Mögliche, um den Ringrichter wieder aus dem Reich der Träume zu befördern, während John Smith immer noch eben dort zu verweilen scheint. Aber was soll der No. 1 Contender machen? Er schüttelt weiter am Referee und dieser wird auch langsam wach … Aber noch eine andere Person scheint wieder wach zu sein.

 

VC: „SMITH AUF DER RÜCKFAHRT AUS DEM REICH DER TRÄUME!!!“

 

MG: „WÄHREND NOVOSELIC SICH IMMER NOCH UM DEN REFEREE KÜMMERT!!!“

 

VC: „DIE FANS TUEN NATÜRLICH EINEN TEUFEL UND GEBEN NOVOSELIC BESCHEID!“

 

MG: „DER HERAUSFORDERER WILL SICH WIEDER ZU SMITH UMDREHEN …“

 

VC: „UND …“

 

MG: „SMITH ROLLT IHN EINFACH EIN!!! DAS IST EIN … NEIN DAS COVER!“

 

Die Halle tobt.

 

!!!ONE!!!
!!!TWO!!!

!!!THREE!!!

 

VC: „THAT’S IT!!!! TITELVERTEIDIGUNG VON JOHN SMITH!“

 

JN: „Der Gewinner dieses Matches und damit immer noch PCWA Tribune Champion nach 15 Minuten und 24 Sekunden … Meine Damen und Herren … John Smith!!!!!“

 

Smith will sich gerade dem Publikum präsentieren und seinen Titel wieder in Empfang nehmen. Doch irgendjemand da hinter ihm scheint etwas dagegen zu haben.

 

MG: „NOVOSELIC ENTREISST FUNAKI DEN TRIBUNE GÜRTEL!!!  UND SMITH AHNT NICHTS VON DER DROHENDEN GEFAHR!“

 

VC: „NUR DAS PFEIFENDE PUBLIKUM SCHEINT IHN ZU WARNEN …“

 

MG: „ER DREHT SICH UM!! UND BLICKT SCHOCKIERT IN NOVOSELICS GESICHT!“

 

VC: „SMITH IST NICHT MEHR FÄHIG AUSZUWEICHEN!!! SPEAR GEGEN DEN IMMER NOCH AMTIERENDEN TRIBUNE CHAMPION!“

 

MG: „Da steht er über Smith, als ob er sagen möchte: ‚Das ist noch lange nicht vorbei!’ Nur Smith kriegt nicht mehr sonderlich viel davon mit, wie es aussieht.“

 

Und an diesem Zustand will das Foretime Mitglied nicht viel ändern. Novoselic schwingt sich aus dem Ring, nicht aber, um sich in den Backstagebereich zu verziehen, nein, er scheint sich auf der Suche nach einem Gegenstand unter dem Ring zu befinden … Und wird fündig.

 

VC: „ER KRAMT EINEN TISCH HERVOR! Das wird ein böses Ende für Smith geben!!“

 

MG: „DER TISCH WIRD AUFGEBAUT!!! UND GLEICH SOLL ES FÜR SMITH MITTEN DURCH GEHEN …“

 

Nein. Definitiv nicht. Etwas oder besser gesagt jemand durchbricht die Atmosphäre des PCWA Domes.  Nur der Refrain eines Liedes. Aber eindeutig genug, um die Berliner Fans zum Toben zu bringen.

 

entre dos tierras estas
y no dejas aire que respirar,
entre dos tierras estas
y no dejas aire que respirar

 

VC: „DAS IST ORTEGA!!! DIEGO RAST ZUM RING!!!!“

 

MG: „NOVOSELIC ÜBERLEGT KURZ … LÄSST DANN ABER SMITH ALLEINE IM RING ZURÜCK UND VERZIEHT SICH!“

 

VC: „Unterdessen begibt sich Ortega eben zum immer noch amtierenden Tribune in den Ring.“

 

MG: „War das jetzt seine Lektion in Sachen Respekt? Dass er ihn vor Novoselics Attacken rettet?“

 

VC: „Sieht ganz so aus. Jedenfalls hebt er Smith auf die Beine und schleppt ihn nun in Richtung Backstagebereich.“

 

MG: „Smith hat da definitiv noch einmal Glück gehabt in diesem Match.“

 

VC: „Wir werden die beiden nach der Rettungstat sicher noch nachher einmal miteinander sprechen sehen.“

 

MG: „Darum verlieren wir nicht mehr allzu viele Worte und geben wieder zurück nach hinten in den Backstagebereich. Bis gleich.“

 

 

--------------------GCWF/ PCWA--------------------

 

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